Sie sind auf Seite 1von 2

PRAXIS

Photoshop-Praxis
Teil 90: Drucksimulation mit Ebenen
Hennig Wargalla
enn das Druckergebnis nicht Ihren Erwartungen ent- leicht als Hausfriedensbruch mißverstanden werden. Wer

W spricht, dann schlägt die Stunde des Farbmanage-


ments. Allerdings kann man es oft nicht – oder nur
sehr ineffizient einsetzen. Arbeitet man mit Dienstleistern
einmal jährlich mit dem Laserdrucker auf Overheadfolien
druckt, wird dafür kaum ein eigenes Profil erstellen wollen.
Um dennoch bessere Resultate zu erzielen, können Sie die
zusammen könnte die Kalibrierung des Ausgabegerätes Einstellungsebenen nutzen.

Dies ist unser Originalbild,


wie es auf dem Monitor er-
scheint.  Im Druck er-
scheint es deutlich dunkler
und hat einen starken
Überhang im Magenta. 

Wir wollen nun unsere


Bildschirmdarstellung dem
“falschen” Druckergebnis
angleichen.

 

Dazu erstellen wir eine


Einstellungsebene. Emp-
fehlenswert ist der Einsatz
der Gradationskurven.
Durch die Veränderung
des Weißpunkts können
wir auch die Papierfarbe
darstellen. Alle anderen
Einstellungsmenüs stehen
ebenfalls zur Verfügung.
 Die Einstellungsebene
liegt über dem Bild, und
wir sollten sie gleich rich-
tig benennen, damit es
später nicht zu Verwechs-
  lungen kommen kann . 

Eine zweite Einstellungse-


bene dient dazu die eben
vorgenommenen Verände-
rungen wieder zu neutrali-
sieren. Dabei können wir
im Regelfall gleichartige
Korrekturen nur in umge-
kehrter Form anwenden.
Wir erstellen sozusagen ein
Negativ der ersten Einstel-
lungsebene.  Zwei Ein-
stellungsebenen liegen
jetzt über dem Bild. 

 

42 5/2002
PRAXIS

Im Idealfall wird das Bild mit den beiden Einstellungsebenen exakt


dem Original (Bild 1) entsprechen. 
Der Satz: “Ausser Spesen nichts gewesen” stimmt in diesem Fall
aber nicht, denn für die Ausgabe löschen wir die Ebene “Drucksimu-
lation” und reduzieren das Bild auf die Hintergrundebene.

Ganz entscheidend für den Erfolg ist bei dieser Vorgehensweise Dies ist eine schnelle, einfache Methode um bei ausgefallenen
die Einstellungsebene für die Drucksimulation. Je genauer wir Druckprozessen und Bedruckstoffen sich dem gewünschten Re-
hier arbeiten, desto exakter wird auch die Korrektur für den den sultat anzunähern. Es kann auch ein letzter Rettungsanker sein,
Druckprozess sein. Denn bei dieser zweiten Korrektur handelt es wenn man sich sonst nicht zu helfen weiß. Es ist aber natürlich
sich ja nur um ein “Negativ”, eine Umkehrung der zuvor vorge- kein Konzept auf dem man z.B. einen ganzen Workflow aufbauen
nommen Einstellungen. sollte.

Das Original erscheint auf dem Moni-


tor schön. In unserem Beispiel ist der
Ausdruck allerdings zu dunkel.

Die Bearbeitung bei der die Ebene


“Drucksimulation” ausgeblendet ist,
erscheint auf dem Monitor zu hell. Im
Druck wird dies wieder ausgeglichen
und wir erhalten dann – hoffentlich –
das gewünschte Resulat.
Foto: Manfred Wegener

Diesen, wie alle anderen seit 7/95


erschienenen Tips, können Sie
auch im Internet abrufen:
http://www.wargalla.de/

5/2002 43

Das könnte Ihnen auch gefallen