Sie sind auf Seite 1von 33

Thomas Pfennig

Die Macht

der

Selbsthypnose
Wie auch Sie Selbsthypnose, das mächtigste
Instrument der Menschheit, richtig nutzen

Rainer Bloch Verlag


Zur freundlichen Beachtung:
Diese Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Die
Verwendung der Texte und Abbildungen, auch auszugsweise, ist ohne die
schriftliche Zustimmung des Verlages rechtswidrig und wird straf- und
zivilrechtlich verfolgt. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigung, Übersetzung
oder Verwendung in elektronischen Systemen.

Sämtliche Angaben und Anschriften wurden sorgfältig und nach bestem


Wissen und Gewissen ermittelt. Trotzdem kann von Autor und Verlag keine
Haftung übernommen werden.

 Copyright 2009: Rainer Bloch Verlag

Die Macht der Selbsthypnose


Wie auch Sie Selbsthypnose, das mächtigste
Instrument der Menschheit, richtig nutzen
Autor: Thomas Pfennig
Rainer Bloch Verlag
ISBN: 978-3-9810951-173
1. Ausgabe 2009, 125 Seiten

Lektorat, Textbearbeitung, Satz: Roland Benn


Druck: SOL GmbH, Schrobenhausen

SPRACHREGELUNG:
Zur Vereinfachung beim Schreiben und Lesen wird immer die männliche Form
verwendet: der Patient, der Arzt usw. Dieser Artikel dient als allgemeiner
Gattungsbegriff und schließt weibliche Personen automatisch mit ein.
Inhaltsverzeichnis

Seite

In eigener Sache 04
Vorwort 05
01. Was ist Hypnose? 08
02. Die Macht der Hypnose auf den Punkt gebracht 22
03. Hypnosetechniken 29
04. Rechtliches 34
05. Gefahren und Aberglaube 38
06. Übungen 46
07. Training Teil 1 54
08. Training Teil 2 62
09. Die Lehrhypnose 64
10. Hinein ohne Lehrhypnose 74
11. Selbsthypnose (jetzt geht’s los) 77
12. Die richtige Suggestion 80
13. Suggestionen 87
14. Erfolg und Wohlstand 98
15. Rückführungen und Sex 108
16. Das Unterbewusstsein – Dein Helfer in allen Fragen 115
17. Der Tagtraum 119
18. Durch Liebestrance zum Traumpartner 121
Nachwort 123
In eigener Sache
Dieses Buch und meine Ratschläge ersetzen keinen Arzt. Da ich kein
Mediziner bin, darf ich auch keine Aussagen über Krankheits- oder
Genesungsverläufe machen.

Alle in diesem Buch beschriebenen Zustände und Trancen innerhalb der


Hypnose oder Selbsthypnose sind meiner eigenen Erfahrung entnommen
bzw. beruhen auf meinen Erfahrungen als Hypnotiseur. Es ist daher
durchaus möglich, dass Sie die Hypnose anders erleben als ich oder
meine Probanden. Das ist ganz normal, da jeder Mensch einzigartig ist
und somit auch die Hypnose einzigartig empfindet. Dennoch gibt es viele
Parallelen zwischen den einzelnen Tranceempfindungen einzelner
Menschen.
Vorwort
Liebe Leser, für all diejenigen unter Ihnen, die keine Kenntnis über den
riesigen Bereich der Hypnose haben, möchte ich zunächst erklären, was
Hypnose eigentlich ist. Viele Menschen stellen sich gewiss vor, dass man
unter Hypnose als Individuum dem Hypnotiseur willenlos ausgeliefert ist.
Dies ist nicht so, dies wird auch nie so sein. Es liegt wahrscheinlich
daran, dass im TV oft nur showhypnotische Einlagen gezeigt werden, bei
denen die Zahl 7 durch ein „Muh“, oder „Mäh“ ersetzt wird und sich dann
das Publikum schräg lacht, wenn der Proband diesen Ersatz für die Zahl
beim Zählen benutzt. Um Hypnose zu verstehen, muss man die
Zusammenhänge zwischen dem Bewusstsein und dem Unterbewusstsein
kennen und auch verstehen.

Die Hypnose ist ein fantastisches Werkzeug für alle Lebenslagen. Man
kann damit wahrhaftig sein komplettes Leben verändern und Wunder am
eigenen Leib erfahren. Sie hat auch schon in sehr großem Maße
Krankheiten geheilt, wobei die Hypnosetherapie keinen Arzt ersetzen
sollte. Vielmehr kann man verantwortungsbewusst im Vorfeld sehr viele
Ereignisse verhindern, welche zu einer Krankheit führen könnten. Ein
großartiger Hypnosetherapeut war der Psychiater Milton Erickson (1901-
1980), der aufgrund einer Legasthenie sich nicht richtig Buchstaben
merken konnte. Um damit zurecht zukommen, stellte er sich die
Buchstaben in einer Art Halluzination vor und konnte somit seine
Erkrankung überbrücken. Im Alter von 18 Jahren erkrankte er an der
Kinderlähmung, aus der er sich selbst durch seine Vorstellungskraft
heilte, ohne einen blassen Schimmer von Hypnose zu haben, was er bald
nachholte.
Er entwickelte eine ganz eigene Art der Induktion in die Trance, welche
heute gerade im therapeutischen Bereich oft von Hypnoselehrern gelehrt
wird. Seine Art der Induktion geschieht nur mit Worten und nicht, wie
man das häufig bei der Showhypnose im TV sieht, einer plötzlich
auftretenden Verwirrtheit bei einer Blitzhypnose. Die Blitzhypnose werde
ich aber auch in einem der nächsten Kapitel in diesem Buch ausführlich
behandeln.

Erickson stellte seine Probanden immer vor die Wahl, etwas zu denken
oder es zu lassen. Nach dieser Methode wurde auch ich das erste Mal
hypnotisiert und das kam so:
Als Kind hatte ich schlimme Erlebnisse bei einer Zahnbehandlung und
seitdem immer Angst vor einem Zahnarztbesuch. So schleppte ich mich
über die Jahre und ging immer nur zum Zahnarzt, wenn es wirklich nötig
war. Dort erfassten mich aber wiederum die Ereignisse von früher. Meine
Zahnärztin konnte mich mit Betäubung voll pumpen, wie sie wollte, ich
spürte trotzdem den Schmerz beim Bohren. Zu meinen besten Zeiten
bekam ich vier Spritzen mit dem besonders starken „Forte“ – es half
nichts. Auf dem Zahnarztstuhl verkrampfte ich total, hielt mich wie
erstarrt an den Armlehnen fest, so dass die Ärztin Angst hatte, ich würde
diese herausreißen. Ich hatte dabei Adrenalinschübe, die mich total
flatterhaft machten. Krampfhaft erwartete ich den Schmerz, der trotz der
Elefantenspritzen nicht lange auf sich warten ließ. Zwischendurch hörte
die Ärztin mit dem Bohren auf und sagte, dass sie erst weitermacht,
wenn ich wieder atme. Tatsächlich hatte ich vergessen zu atmen,
während sie bohrte.

Eines Tages las ich einen Bericht über zahnärztliche Hypnose und da ich
mich schon seit frühster Jugend mit allen möglichen esoterischen Sachen
beschäftigte, interessierte mich auch dieses Thema (obwohl es natürlich
nicht in den Bereich der Esoterik fällt) und so suchte ich mir einen
Zahnarzt, der diese Art der Behandlung durchführte und ließ mich
aufklären. Bei meiner ersten Hypnose, der so genannten Lehr- oder
Leerhypnose, welche der Zahnarzt nach der Erickson-Methode
durchführte, konnte ich nun am eigenen Leib erfahren, wie es ist,
hypnotisiert zu sein. Mein Hypnotiseur brachte mich mit seinen Worten
und meiner Einbildungskraft so weit, dass ich tatsächlich einen total
betäubten Unterkiefer hatte. Die Betäubung fühlte sich genauso an, als
ob ich meine Spritzen bekommen hätte. Für mich war das wirklich
unglaublich.
Man ist während der Hypnose bzw. in der Trance immer Herr über sich
selbst. Man bekommt alles mit, was zum Beispiel gesprochen wird und
hört auch die Geräusche der Instrumente, nur ist es einem total egal.
Man befindet sich ganz woanders, zum Beispiel im Urlaub oder auf der
anderen Straßenseite und hat quasi sein Gebiss zur Inspektion
abgegeben. Wenn es um die Zahnnervbehandlung geht, ist eine leichte
Betäubung zwar immer noch von Nöten, aber das ist nicht so schlimm.

Nachdem ich nun fortan ohne Angst zu den Behandlungen gehen


konnte, interessierte mich das Thema Hypnose immer mehr. Ich
studierte sehr viel Literatur zu diesem Thema und ließ mich für mehrere
Bereiche innerhalb der Hypnose ausbilden, so dass ich mich heute als
Hypnosecoach bezeichnen darf. Neben der klassischen Hypnose
beherrsche ich außerdem die Reinkarnations- bzw. Rückführungstherapie
(dazu mehr später in diesem Buch), mein Hauptbeschäftigungsfeld liegt
allerdings darin, Interessierten die Selbsthypnose beizubringen. Womit
wir beim Thema wären.

Mein Ziel ist es, allen Lesern dieses Buches beizubringen, wie
Selbsthypnose perfekt funktioniert. Ich möchte Ihnen erklären, was Sie
mit dem Wissen aus diesem Buch alles machen können und wie Sie Ihr
Leben damit radikal verändern. Denn es steht jedem zu und jeder kann
es. Die Hypnose ist eine ganz besondere Gabe der Natur oder unseres
Schöpfers, ganz wie Sie wollen.

Gleich hier im Vorwort möchte ich Ihnen einen sehr interessanten Aspekt
aufzeigen, über den Sie bestimmt nachdenken werden. Nehmen wir den
Hypochonder; er hat Angst vor irgendwelchen Erkrankungen und steigert
sich dermaßen in diese hinein, dass er diese Krankheiten auch
tatsächlich bekommt. Er suggeriert sich quasi mit Vorstellungen, wie es
ist, diese Krankheiten zu besitzen und wie sehr er darunter leiden wird.
Je nach Grad der Einbildung zeigt er nach geraumer Zeit die gleichen
Symptome wie ein tatsächlich Erkrankter. Man kann sich also allein durch
seine Vorstellungs- und Überzeugungskraft krank machen. Das ist
medizinisch und wissenschaftlich erwiesen!
Wenn das so funktioniert, muss es auch umgekehrt gehen, was uns ja
Milton Erickson mit seiner Kinderlähmung vorgemacht hat. Man stellt sich
einfach Gesundheit vor und dass man frei von allen Leiden ist,
halluziniert und suggeriert dergleichen. Rein logisch gesehen, muss es so
funktionieren, oder?

Ich hoffe, Sie verzeihen mir, wenn ich ab und zu in die Medizin oder
Psychiatrie abrutsche. Ich möchte natürlich allen Menschen mit diesem
Buch helfen, die zum Beispiel auch Erfolg und Wohlstand in naher
Zukunft haben möchten. Dennoch komme ich nicht umhin, einiges aus
medizinischer Sicht, allerdings für jeden verständlich, zu erklären. Ich
werde aber auf Delta-, Theta, Alpha-, Beta- und Gammabandleistungen
verzichten, da es sich ja hier um Selbsthilfe handelt und nicht um eine
wissenschaftliche Abhandlung.

Und jetzt wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen und verspreche
Ihnen, dass auch Sie Erfolg haben werden.
01 - Was ist Hypnose?
Viele Menschen denken bei dem Wort Hypnose wahrscheinlich an einen
schlafähnlichen Zustand. Das Wort Hypnose leitet sich ja auch aus dem
griechischen Wort für Schlaf (Hypnos) ab. Es ergeht durchaus auch sehr
vielen Menschen so, dass sie während der ersten Selbsthypnosesitzung
einschlafen, was auch völlig normal ist. Tatsächlich ist die Hypnose
allerdings zwischen dem Wach- und Schlafzustand einzuordnen.

Sie können den Zustand selbst einmal beobachten, da Sie sich täglich
mindestens zweimal in ihm befinden. Immer morgens ganz kurz nach
dem Aufwachen und immer abends, ganz kurz vor dem Einschlafen. Nun
ist es gerade morgens eher schwierig, sich darauf zu konzentrieren, da
man meistens schon richtig wach ist, bis einem einfällt, mal darauf zu
achten. Aber abends vor dem Einschlafen kann man das ganz gut
beobachten.
Das Bewusstsein wird langsam müde und träge oder denkt noch über
irgendetwas nach, zum Beispiel was heute alles geschehen ist, was ich
morgen alles erledigen muss oder welches Auto ich mir kaufen will, wie
ich am Samstag den Jackpot im Lotto knacke usw. Hierzu entstehen
Bilder im Kopf, welche das konzentrierte Bewusstsein im Zusammenspiel
mit dem Unterbewusstsein bildet. Dann kommt der Schlaf.

Die Bilder, die vor dem Einschlafen entstehen bzw. erdacht werden,
tragen maßgeblich zu unserem Leben bei, da sie das Unterbewusstsein
genauso sieht wie reale Bilder. Es ist dem Unterbewusstsein also
eigentlich egal, ob wir uns eine Situation nur vorstellen oder real
erleben. Dem Unterbewusstsein ist nur wichtig, die Vorstellungen in die
Tat umzusetzen und dazu ist es in der Lage.

Ein anderes Beispiel für eine Trance ist, wenn man sich erschreckt. Der
Volksmund nennt es „starr vor Angst sein“, wobei die Angst meistens
erst im Nachhinein kommt, da ja bekanntlich vor der Angst der Schreck
oder Schock kommt. Ich erschrecke mich vor etwas, zum Beispiel vor
einem Tiger, der durch meinen Garten geht. Ich bin in diesem Moment
erstarrt und das hat zwei gute Gründe. Erstens, weil etwas total
Unvorhergesehenes bzw. etwas Unvorstellbares passiert ist, und
zweitens, weil es plötzlich passierte.

Ganz nüchtern betrachtet kann man also sagen, dass ein hypnotischer
Zustand dann eintritt, wenn sich das Bewusstsein auf eine bestimmte
Sache konzentriert und dadurch alle anderen Eindrücke in den
Hintergrund drückt. Wenn nun das Bewusstsein in eine ganz bestimmte
Richtung gelenkt wird, weil ein Hypnotiseur dies so sagt (Sie also dorthin
führt), oder man sich selbst Suggestionen in der Selbsthypnose
verabreicht (sich selber dorthin führt), dann geht die Wirkung in das
Unterbewusstsein über, welches das eigentliche Steuerteil unseres
Geistes ist.

Sie erinnern sich an mein Vorwort, in dem ich beschrieb, dass meine
Zahnärztin mich erst weiterbehandeln wollte, nachdem ich wieder mit
dem Atmen fortfahren würde. Ich hatte tatsächlich das Atmen
vergessen, weil ich mich so sehr auf die kommenden Schmerzen
konzentriert hatte. Ich war also so weit abgelenkt bzw. ich war auf eine
Sache so sehr konzentriert, dass ich eine andere (eigentlich
lebenswichtige) Sache verhinderte, vergessen hatte. Ich war also in
Hypnose bzw. in Trance und suggerierte mir selbst ein, dass gleich
Schmerzen kommen. Und was geschah? Es tat weh, die Schmerzen
kamen. Das habe ich wirklich toll hinbekommen, nicht wahr?

Man kann also sagen, dass ich es allein durch die Kraft meiner Gedanken
geschafft habe, etwas zu erreichen, was ich mir vorgestellt habe (denken
Sie an mein Beispiel mit dem Hypochonder) und das, obwohl ich mit
„Forte“ vollgepumpt war.

Sie kennen selbst diesen Zustand, bei dem Sie so sehr abgelenkt sind,
dass Ihnen vieles, was um Sie herum geschieht, gar nicht mehr
wahrnehmen. Das beste Beispiel hierfür ist die Autofahrt auf einer
Strecke, die Sie sehr oft fahren. Während der Fahrt denken Sie zum
Beispiel über etwas sehr intensiv nach und merken dann, dass Sie schon
an zwei Ausfahrten vorbeigekommen sind, ohne diese wahrgenommen
zuhaben.

Nun erschrecken Sie bitte nicht und denken darüber nach, was in dieser
Zeit hätte alles passieren können (zum Beispiel, wenn Sie ein anderes
Auto übersehen hätten). Wie ich schon im Vorwort erwähnte, Sie sind
trotz der Trance Herr über Ihr eigenes Handeln und würden in
Notfallsituationen auch jederzeit im Bruchteil einer Sekunde genauso
handeln können, wie Sie es in einem nicht hypnotischen Zustand
gemacht hätten. Ihr Bewusstsein war nur auf eine bestimmte Sache so
sehr konzentriert, dass der Rest an unwichtigen Details (wie zum Beispiel
eine Autobahnausfahrt, die für Sie uninteressant ist, weil Sie hier
sowieso nicht raus fahren müssen) einfach übersehen bzw. in den
Hintergrund Ihres Bewusstseins gerückt wurde.

Ein anderes Beispiel für einen hypnotischen Zustand möchte ich noch
anführen. Man kann sehr gut bei Kindern beobachten, wie sie sich auf
eine Sendung im TV (oder das Kasperletheater, einen Zirkusclown etc.)
konzentrieren und dabei gar nicht bemerken, dass Sie das Zimmer
betreten. Ich beobachte das bei meinem Sohn auch, wenn er ganz
fasziniert eine Kindersendung schaut und ich Gummibärchen auf den
Tisch stelle. Er bemerkt dies gar nicht. Im Normalfall würde er sich gleich
darüber hermachen. Er ist aber im Moment so abgelenkt, dass ihn die
Gummibärchen überhaupt nicht interessieren. Und hier haben wir wieder
das Beispiel mit dem Interesse, wie ich es schon bei meinem
Zahnarztbesuch erlebt habe. Der Arzt macht und tut und mich
interessiert es überhaupt nicht.

Sie können dies ja mal selbst testen. Ein Kind, welches sich so sehr von
einem Geschehen ablenken lässt, dass es alles um sich herum vergisst
und sich dabei nur auf eine Sache (die Flimmerkiste) konzentriert, ist
sehr entspannt und für mich der Beweis, dass ich einiges richtig in
meiner Erziehung gemacht habe. Anders wäre es, wenn sich ein Kind
nicht konzentrieren könnte und gleich bemerken würde, wenn jemand
das Zimmer betritt. Hierfür kann es mehrere Gründe geben:

1. Das Kind leitet an der, leider viel zu oft von Kinderärzten


attestierten, ADHS-Erkrankung (was bei sehr vielen gar nicht der
Fall ist, upps, Entschuldigung, das darf ich ja gar nicht anzweifeln,
ich bin ja kein Arzt).
2. Die Sendung ist langweilig.
3. Mein Sohn hat Angst vor mir, so dass er immer zusammen zuckt,
wenn ich in seine Nähe komme.

Es gibt aber für alle drei Gründe Lösungen, die einfach sind. Für das
erste Problem würde ich persönlich zunächst eine Entspannungstherapie
anraten, bevor ich mein Kind mit Psychopharmaka vollstopfen lasse. Das
kann man ja hinterher immer noch probieren, falls
Entspannungsübungen nicht helfen sollten.
Für den zweiten Grund würde ich empfehlen, eine andere Sendung oder
eine ganz andere Beschäftigung für das Kind zu wählen.
Und beim dritten Grund sollte der Angst einflößende Vater vielleicht eine
Hypno- oder Verhaltenstherapie besuchen.
Das alles, was ich oben beschrieben habe, nennt man einen leichten
hypnotischen Zustand oder eine leichte Trance. Jeder von uns erlebt
diesen Zustand tagtäglich und ist währenddessen leicht suggestibel.
Durch geeignete Vertiefungstechniken, die ich später noch ausführlich
beschreiben werde, gelangt man in tiefere Trancezustände. Je tiefer man
kommt, desto leichter wird es, das Unterbewusstsein
umzuprogrammieren und Verhaltensmuster, welche nicht dienlich sind,
durch bessere zu ersetzen. Dies kann bei mittlerer Trance selbst
gemacht werden, bei tiefer Hypnose ist man jedoch auf die Hilfe eines
erfahrenen Hypnotiseurs angewiesen.

Da jeder die Trance anders empfindet, kann man hierfür keine


allgemeinen Angaben machen. Ich kann Ihnen aber gerne beschreiben,
wie ich die Hypnose empfinde.

Hypnose ist für mich eines der wichtigsten und fantastischsten


Geschenke, welche uns die Natur oder Gott gegeben hat. In der Trance
schwebe ich, ohne meinen Körper großartig zu spüren, auf Wolken und
fühle mich wie in Watte gepackt. Meine Konzentration ist auf das
gerichtet, was ich mit meiner Selbsthypnose erreichen möchte. Ich
unterscheide daher meine Selbsthypnosesitzungen in drei große
Bereiche:

1. Die Entspannung, in der ich überall hingehen kann, wohin ich will
und erlebe, was ich möchte.
2. Die Ablenkung, in die ich mich begeben möchte, wenn wieder
mal ein Zahnarzttermin ansteht oder sonstige unangenehme
Sachen, die mir Sorgen bereiten könnten. Einen Tag vor dem
Termin mache ich mir schon einen Plan, wohin ich mich begeben
werde, wenn der Bohrer in meinem Gebiss kreist. Ich schreibe mir
ein eigenes, geistiges Drehbuch.
3. Die Veränderung, die ich erreichen möchte, sei es eine
Gewohnheit abzulegen, mich selbst zu motivieren oder
gesundheitlich vorzusorgen.

Egal für welche Zwecke ich die Hypnose benutze, ich kommuniziere
jedes Mal mit meinem Unterbewusstsein und sage ihm, was ich
erreichen möchte. Wenn ich mich wie im ersten Punkt entspannen
möchte, was ich fast vor jedem Einschlafen mache, dann sage ich zu
meinem Unterbewusstsein, dass ich zur Entspannung nach hier oder dort
gehen möchte und dann geht es auch schon los. Ich befinde mich
zunächst an einem ganz bestimmten Punkt auf dem Deich meiner
Lieblingsinsel in Dänemark, exakt 30 Meter von einer bestimmten Treppe
entfernt. Es ist immer der gleiche Punkt, von dem aus ich starte, da ich
hier eine Markierung, einen so genannten „Trigger“ oder Anker gesetzt
habe bzw. von meinem Zahnarzt in der Lehrhypnose gesetzt bekam.

Solch ein „Trigger“ ist ein Wort, das ich mir selbst ausgesucht habe und
von dem keiner etwas weiß. Man sollte seinen „Trigger“ niemanden
verraten, aus zweierlei Gründen.

Erstens läuft man Gefahr, dass irgendjemand das Wort sagen könnte
und dann das Unterbewusstsein versucht, mit Ihnen in Hypnose zu
gehen. Ich habe zum Beispiel einen Filmtitel gewählt, der nur aus einem
Wort besteht. Was den Nachteil hat, immer wenn meine Frau zu mir
sagt: „Wollen wir mal wieder den Film ……. anschauen?“, dann falle ich
in einen tiefen hypnotischen Trancezustand. Das war jetzt natürlich
Quatsch. Man fällt nicht, nur weil der „Trigger“ genannt wird,
automatisch in Trance. Aber das Unterbewusstsein könnte etwas verwirrt
werden. Außerdem habe ich den Titel eines Filmes gewählt, welchen
meine Frau garantiert nicht anschauen möchte („Zombie“ ist es aber
nicht).

Der zweite Grund, seinen „Trigger“ nicht zu verraten ist der, dass dieses
Wort „mein eigenes Wort“ ist, welches voller Energie steckt. Die Energie,
die mir hilft, in Trance zugehen, und dieses Geheimwort, verrät man
niemanden.

Da wir gerade bei Filmen sind. Kennen Sie den Film „Total Recall – die
totale Erinnerung“, mit Arnold Schwarzenegger, der Ende der 80er Jahre
(glaube ich) in den Kinos lief? Von manchen Filmen sagt man ja, dass sie
doch sehr viel mit der Realität zu tun haben sollen. „Die totale
Erinnerung“ spielt in der Zukunft und Arnie ist zunächst ein ganz
normaler Arbeiter. In der U-Bahn auf dem Weg zur Arbeit sieht er einen
Werbespot (im U-Bahn TV) von einer Firma, welche Gedankenreisen
anbietet. Dabei wird dem Kunden eine Erinnerung implantiert, bei der er
nach der Behandlung denkt, er käme gerade aus einem zweiwöchigen
Karibikurlaub. Er war nicht im Urlaub, aber er bekam die Erinnerung in
den Kopf gesetzt und kann sich daher an die kompletten zwei
Urlaubswochen erinnern, die nach seinen Vorstellungen kreiert wurden.

Das Ganze dauert aber nur etwa eine Stunde. Im Anschluss geht dann
im Film zwar einiges schief, aber ich möchte hier nicht den ganzen Film
erzählen. Falls Sie die Gelegenheit haben, sollten Sie sich den Film mal
anschauen oder, noch besser, das Buch lesen.

Es gab außerdem Anfang der 90er Jahre im TV die Serie „Raumschiff


Enterprise – das nächste Jahrhundert“ (Star Trek – the next generation).
Eine Nachfolgeserie der allseits beliebten Serie „Raumschiff Enterprise“
aus den 60ern. Auf dem neuen Raumschiff gab es ein so genanntes
„Holodeck“ auf das sich die Besatzung begeben kann, wenn sie sich
entspannen möchte. Man gibt einfach ein Thema am Sprachcomputer
ein, also eine Epoche oder einen Planeten, wohin man gehen möchte,
und betritt den Raum des „Holodecks“. Schon denkt der Betreffende,
dass er dort wirklich wäre. Der Computer schafft die gewünschte
Umgebung. Möchten auch Sie Ihr eigenes „Holodeck“? Dann lesen Sie
bitte weiter.

Doch zurück zum Thema, mein „Trigger“ hat mich also an der
bestimmten Stelle auf dem Deich, 30 Meter neben der Treppe abgesetzt.
Ich gehe nun zur Treppe und diese hinunter, dies ist meine eigene
Vertiefungsart. Anfangs habe ich die Stufen rückwärts gezählt (von 5 bis
0) um tiefer in die Trance zu gelangen, das ist heute nach vielen
Selbsthypnosesitzungen nicht mehr notwendig. Mein Unterbewusstsein
weiß, dass ich vertiefen möchte. Bis hierhin erlebe ich mein Fortbewegen
wie Schweben, ich bin total entspannt und schwebe etwa 20 Zentimeter
über den Fußboden zur Treppe und in etwa dem gleichen Abstand die
Stufen herunter. Ich könnte auch normal gehen, oder laufen und würde
jeden Schritt (leicht) unter meinen Fußsohlen merken. Aus
Bequemlichkeit schwebe ich aber lieber.

Unten angekommen setze ich meinen Weg weiter fort, allerdings diesmal
mit dem Gespür, dass ich laufe, fahre, reite oder mich sonst wie
fortbewege. Ich nehme alle meine Bewegungen wahr, aber nicht in dem
Umfang, als wenn ich mich richtig bewegen würde. Ich werde keinen
Muskelkater haben, nachdem ich Bergsteigen war, aber ich spüre den
Boden unter den Füßen, halte das Lenkrad von meinem Traumwagen in
den Händen, oder fühle den harten Sattel meines Pferdes. Alles nur ganz
leicht, je nachdem wie sehr ich mich darauf konzentriere.
Entweder gehe ich jetzt ein wenig hinter dem Deich spazieren oder ich
begebe mich ganz woanders hin. So ritt ich zum Beispiel schon mit Kara
Ben Nemsi durch das „wilde Kurdistan“ oder war mit Winnetou im Wilden
Westen.
Apropos Karl May, ich frage mich, wie ein Mensch zu dieser Zeit so viele
Geschichten per Federhalter oder altertümlicher Schreibmaschine zu
Papier bringen konnte, welche fast ausschließlich seiner blühenden
Fantasie entsprungen sind. Es gibt an die 90 Karl May Bände, welche
jeweils zwischen 400 und 600 Seiten stark sind. Es könnte sein, dass er
sich in einen hypnotischen Zustand versetzen konnte, entweder bewusst
oder auch unbewusst und so diese enorme Leistung vollbrachte. In
einem TV-Bericht wurde erzählt, dass einmal morgens die Putzfrau im
Hause May erschien und sie Erstaunliches aus dem Arbeitszimmer des
Autors zu hören bekam. Es waren Dialoge, Kampfgeschrei und sonstige
Geräusche. Es wird angenommen, dass May seine Geschichten
tatsächlich erlebte, vielleicht in Hypnose oder in einer Psychose.

Ich kann mich in der Selbsthypnose überall hin begeben. Entweder an


Orte oder zu Ereignissen, an denen ich selbst schon einmal war oder sie
aus dem Fernsehen kenne, aber auch an Orte, die ich selbst erfinde. Ich
kann sogar in ein Bordell gehen und dort, na, Sie wissen schon.

Wenn ich mich ablenken möchte, geschieht dies auf ähnliche Weise. Wie
ich bereits schrieb, mache ich mir einen Tag vorher schon Gedanken
darüber, was ich während der Zahnarztbehandlung alles erleben möchte.
Ein Bordellbesuch wäre hier allerdings unangebracht, weil sich ja da
etwas rühren könnte. Man muss sich das einmal bildlich vorstellen, der
Zahnarzt bohrt und ich bekomme dabei eine Erektion, Entschuldigung,
ich wollte jetzt nicht abdriften.

Bei meinem letzten Zahnarztbesuch habe ich einen Rundflug gemacht,


den ich in Wirklichkeit auch schon mal erlebt hatte. Er ist zwar schon
einige Jahre her, dennoch konnte ich mich in Hypnose sehr genau daran
erinnern und ihn quasi nachfliegen, nur diesmal saß ich selbst am Steuer
des Flugzeuges. Ich überlege mir also vorher, was ich in dieser Zeit
machen möchte oder wie ich mich ablenken werde. Dies sage ich dann
auch meinem Unterbewusstsein und bitte es darum, mir dabei zu helfen,
damit ich gut abgelenkt und weitestgehend schmerzfrei behandelt
werden kann.

Egal, ob Entspannungsreise oder Ablenkung. Nach jeder Hypnose


bedanke ich mich bei meinem Unterbewusstsein für die tolle Hypnose
und die Hilfe dabei. Je besser und öfter Sie dies machen, desto einfacher
werden Sie wieder in die Hypnose finden und umso mehr hilft Ihnen Ihr
Unterbewusstsein bei allem, was Sie erreichen möchten. Wenn meine
Entspannung abends vor dem Einschlafen stattgefunden hat, brauche ich
keine Rückführung in den normalen Bewusstheitszustand zu vollziehen
(bedanken aber schon). Ich drehe mich einfach um und schlafe ein.

Bei allen anderen Hypnosen MUSS eine Rückführung in den normalen


körperlichen Zustand gemacht werden. Ansonsten wäre es so, als ob ich
aus dem Schlaf gerüttelt werde und nach dem Bruchteil einer Sekunde
nach dem Aufwachen sofort aufstehen und einen Dauerlauf machen
würde. Der gesamte Organismus, vor allem aber der Blutkreislauf, würde
total durcheinander kommen, wenn das Blut ganz plötzlich in den Kopf
steigt und der Blutdruck von einer zur nächsten Sekunde von 90 zu 50
auf 160 zu 120 steigen würde. Sie bekämen Schwindelgefühle, alles
würde sich drehen, Herzrasen und Kopfschmerzen. Wer ein wenig (oder
auch mehr) mit dem Kreislauf zu tun hat, kennt sicher das Gefühl des
Schwindeligwerdens, wenn man schnell von einem Stuhl aufsteht und los
geht. Nach einer nicht ordnungsgemäß beendeten Hypnose würde man
dieses Gefühl um ein Vielfaches verstärkt erleben.

Ebenso müssen alle anderen Organe, wie zum Beispiel die Leber, die
Nieren, die ja auch diese Entspannung mitgemacht haben bzw. ruhten,
auch wieder ihre normale Tätigkeit aufnehmen. Deshalb gilt immer,
genauso sanft, wie Sie in die Hypnose gegangen sind, sollten Sie auch
wieder aus ihr hervorgehen. Wie das genau funktioniert behandle ich
später.

Mein dritter Hypnosegrund sind Veränderungen, die ich an mir erreichen


möchte: zum Beispiel Ängste loswerden oder dumme Angewohnheiten
wie das Rauchen. Oder mehr Kreativität erlangen oder sogar den
eigenen Wohlstand erhöhen.

Gerade beim letzten Punkt werden jetzt viele von Ihnen aufhorchen und
mich mit Unglaubwürdigkeit strafen, ich kann Ihnen aber garantieren,
unser Unterbewusstsein ist zu Sachen fähig, die ich selbst nicht glauben
würde, wenn ich es nicht erlebt hätte, doch auch hierzu später mehr.

Um die Veränderung eines bestimmten Verhaltens zu erreichen, befolgt


das Unterbewusstsein Anweisungen, welche man sich entweder selbst
gibt oder von einem Hypnotiseur gegeben werden. Und hier gibt es
einen kleinen, aber feinen Unterschied. Dafür muss ich aber weiter
ausholen und möchte Ihnen an dieser Stelle unsere vier
Bewusstseinszustände erklären:
1. Das Unbewusste: Es steuert alle Automatismen des Körpers vom
Anbeginn des Lebens, also schon im Mutterleib. Es ist dafür
zuständig, dass wir atmen, unser Blut zirkuliert, das Herz schlägt,
wir eine Verdauung haben und dass unser Immunsystem
funktioniert. Aber auch für Reflexe, wenn man sich schneidet und
schnell die Hand wegzieht. Es gibt natürlich noch viel mehr
Zuständigkeiten, die ich nicht aufgezählt habe, aber ich denke, Sie
verstehen, was ich meine.

Das Unbewusste hat noch viele weitere Aufgaben, so steuert es


zum Beispiel unsere Erinnerung und bezieht auch körperliche
Reaktionen mit ein. Ich erinnere mich an ein Steak, dass ich in
einem Restaurant gegessen habe, das war so lecker, dass mir
jedes Mal, wenn ich daran denke, das Wasser im Mund
zusammenläuft. Daran ist das Unbewusste schuld, da es die
Erinnerung aus dem Unterbewusstsein holt und an unser
Bewusstsein sendet. Wenn ich einen Kaugummi zwischen meinen
Zähnen hin und her knautsche, brauche ich mich nicht darauf zu
konzentrieren, es funktioniert automatisch. Wenn ich Angst vor
etwas habe oder etwas Aufregendes erlebe, dann schießt das
Adrenalin durch meinen Körper und verursacht dieses bekannte
Kribbeln. Es gibt auch Gerüche oder bestimmte Musikstücke,
welche man mit einem Erlebnis verbindet und sich darüber freut –
oder traurig ist. Für all das ist das Unbewusste zuständig.

Es ist auch lernfähig und hat aus meiner Erinnerung gelernt, dass
mir das Steak geschmeckt hat oder dass Bohren beim Zahnarzt
Schmerzen verursacht. Sie erinnerten sich, ich erwartete beim
Zahnarzt den Schmerz, der natürlich auch kam.

Es wurde einmal ein sehr interessanter Versuch gemacht, indem


man dem Testkandidaten die Augen verband und ihm sagte, dass
man ihm ein glühendes Stück Kohle auf den Handrücken legen
werde. Dem Unbewussten wurde damit suggeriert, jetzt wird es
heiß. Der Proband sagte „autsch“ und bekam eine Brandblase auf
dem Handrücken. Dabei hatte man ihm nur einen Eiswürfel
draufgelegt. Das Unbewusste war jedoch in der Erwatungshaltung,
dass jetzt eine glühende Kohle auf die Hand gelegt wird und
erinnerte sich daran, dass dann eine Blase entstehen muss und
dass es sehr weh tut. Genauso wie bei einem kleinen Jungen,
welcher eine sehr schmerzhafte Erinnerung an einen
Zahnarztbesuch hat und sein ganzes Leben lang mit dieser
Erwartungshaltung zum Zahnarzt geht. Deshalb sagen Sie niemals
einem Kind, welches das erste Mal zu einem Zahnarzt gehen muss,
dass Bohren schmerzhaft ist. Das Kind geht ansonsten mit dieser
Erwartungshaltung hin und hat natürlich Angst.
Bei kleinen Kindern ist die Lernbereitschaft viel größer und
Eindrücke werden viel eher abgespeichert, als bei einem älteren
Menschen, welcher schon viele Erfahrungen gemacht, also gelernt
hat.

2. Das Bewusstsein: Es nimmt begrenzt Eindrücke war und ist der


Teil der Bewusstseinszustände, welcher denkt und lenkt. Der
logische Teil, der analysiert, wenn wir etwas machen. Nur darf das,
was wir machen, nicht allzu viel sein, da das Bewusstsein nur
begrenzt aufnehmen kann und Sachen, die zur Routine geworden
sind (z.B. das Rauchen) an das Unbewusste und das
Unterbewusstsein zur späteren Erinnerung weiterleitet. Das
Bewusstsein kann über ein Problem nachdenken und eine Lösung
finden; ob es diese aber tatsächlich auch umsetzt, ist, je größer
das Problem ist, desto unwahrscheinlicher. Weil sich bestimmte
Gewohnheiten über das Bewusstsein nicht verändern lassen.

Beispiel Rauchen: Es ist wohl jedem bekannt, dass Rauchen


ungesund ist. Also müsste doch jeder Raucher sagen: „Ich weiß,
dass Rauchen ungesund ist, also lasse ich es!“ Klingt logisch, oder?
Nur geht das nicht so einfach, da das Unbewusste und auch das
Unterbewusstsein mit dem Rauchen positive Eigenschaften
verbinden und in eine Sucht umwandeln, welche nur einer
Angewohnheit entspringt. Mein Körper ist ohne Zigaretten
entstanden und ich habe nie welche benötigt, bis ich mit dem
Rauchen angefangen habe bzw. es mir angewöhnt habe. Mein
Körper braucht also kein Nikotin, um zu existieren, dennoch kann
ich nicht ohne Zigaretten leben. Das Bewusstsein ist also
beschränkt handlungsfähig und gibt Informationen an das
Unbewusste weiter, welches daraus eine Gewohnheit macht.

3. Das Unterbewusstsein: Jetzt kommen wir zu dem Teil, welches


an Faszination grenzenlos ist, das Herzstück unseres Gehirns, des
Geistes, des Gedächtnisses oder der Seele. Es wird vielerlei mit
dem Unbewussten gleichgesetzt, was aber meines Erachtens falsch
ist. Das Unterbewusstsein hat eine Speicherkapazität, welches
wahrscheinlich die Festplatten eines Großcomputers zwergenhaft
erscheinen lassen. Unser Unterbewusstsein speichert ALLES, was
wir jemals gesehen, gehört, geschmeckt und gefühlt haben, selbst
schon im Mutterleib – oder sogar in früheren Leben (das
beschreibe ich später noch ganz genau). Im Unterbewusstsein
befindet also alles, was wir bisher in irgendeiner Form erlebt
haben. Und das Tollste daran ist, dass alles, was wir jemals erlebt
haben, jederzeit wieder abgerufen werden kann (doch auch hierzu
später mehr).

Das Unterbewusstsein ist im ständigen Zusammenspiel mit den


anderen Bewusstseinszuständen und steuert quasi aus dem
Hintergrund das Geschehen. Zum Beispiel weiß es, dass Rauchen
entspannt, schlank macht und für einen guten Stoffwechsel
zuständig ist; dies hat es vom Unbewussten gehört, welches diese
Information zunächst vom Bewusstsein gehört hat und dann vom
inneren Beobachter (der kritische Teil der Bewusstseinszustände)
durchgelassen wurde.

4. Der innere Beobachter (oder der kritische Teil der


Bewusstseinszustände): Der innere Beobachter ist quasi unser
Pförtner. Dieser entscheidet, ob eine Information, die unser
Bewusstsein aufgenommen hat, dem Unterbewusstsein neu
hinzugefügt wird oder schon vorhanden bzw. anders vorhanden
ist.
Mal angenommen ich lese etwas über das interessante Thema
Hypnose, was ich vorher noch nicht wusste, dann packt der
Pförtner dieses Wissen in meinen Hypnoseordner als neues Wissen
hinzu. Wenn mir aber jemand sagt, dass Rauchen gesund ist,
vergleicht der Pförtner diese Aussage mit dem im
Unterbewusstsein gespeicherten Wissen über das Rauchen und
lehnt dieses neue Wissen als Blödsinn ab. Es gelangt also nicht in
den Speicher des Unterbewusstseins, um den bisherigen Eintrag zu
verändern oder zu ergänzen (die Computerfachleute würden das
„überschreiben“ nennen). Dennoch gelangt eine Information in den
Speicher und zwar die, dass der Mensch, der mir das Rauchen als
gesund einreden wollte, selber keine Ahnung davon hat, würde ihn
als Spinner markieren und in meinen Ordner mit den
„unglaubwürdigen Menschen“ ablegen. In diesem Ordner befinden
sich alle Menschen, denen ich begegnet bin und die mir Blödsinn
erzählt haben. Bei der nächsten Begegnung gibt mir dieser Eintrag
dann das Gefühl: „Pass auf, der erzählt dir wieder irgendeinen
Mist“. Natürlich hat auch jeder einen Ordner mit angenehmen
Menschen, die man mal getroffen hat.
Der innere Beobachter hat aber noch eine weitere, wichtige
Funktion in unseren Bewusstseinsebenen, er passt auf mich auf.
Angenommen, in einer Trance würde mir vom Hypnotiseur
suggeriert, dass ich einen Diebstahl begehen soll, dann würde der
Pförtner mich sofort aus der Trance aufwecken, da er diese
Suggestion für unmoralisch hält. Wie ich schon im Vorwort
erwähnte, ist es unter Hypnose nicht möglich, den Hypnotisierten
Sachen machen zulassen, die er eigentlich gar nicht machen
möchte.
Zur Verdeutlichung noch ein weiteres Beispiel: Würde ich eine Frau
hypnotisieren und ihr in der Trance sagen, dass sie ihre Bluse
ausziehen soll, würde sofort der Pförtner meiner Kundin dies als
Anweisung erkennen, die die Frau auch im normalen Zustand mir
gegenüber niemals machen würde und die Trance sofort auflösen.

Es kann also unter Hypnose nie etwas passieren, was man selbst
nicht möchte. Kleiner Nebeneffekt, ich kann einen Raucher nur von
den Zigaretten wegbringen, wenn er selbst auch damit aufhören
möchte, also nicht gegen seinen Willen.

Je tiefer eine Trance ist, desto einfacher ist es, das Unterbewusstsein
umzuprogrammieren. Bei einer tiefen Trance wird das Bewusstsein so
ausgeschaltet bzw. durchlässig gemacht, dass einzig und allein noch der
Pförtner über uns und den Suggestionen des Hypnotiseurs wacht. Wenn
eine Suggestion in nur leichter oder mittlerer Trance gegeben wird, dann
muss diese öfter wiederholt werden oder es sind mehrere Hypnose-
Sitzungen notwenig, um das gleiche Resultat zu erreichen, wie eine
Suggestion in tiefer Trance.

Und jetzt kommt ein äußerst wichtiger Aspekt:


Wenn man sich selbst hypnotisiert und sich dann selbst Suggestionen
einsagt, ist der Pförtner viel durchlässiger, als wenn ein „Fremder“, also
ein Hypnotiseur, suggeriert. Der innere Beobachter lässt die
Informationen besser bzw. ungefiltert durch, weil sie von unserem
eigenen Bewusstsein kommen und stimmen müssen. Dennoch bedarf es
einiger Wiederholungen, bis das alte Schema überschrieben, sprich mit
neuen und besseren Informationen bestückt wurde.

Wir wissen also nun, wofür wir die Hypnose nutzen können,
1. zur Entspannung, zum Beispiel indem ich eine Fantasiereise
mache, einfach nur eine bestimmte Zeit zu überbrücken, in der ich
mich sonst langweilen würde, zum Beispiel eine längere Zugfahrt.
2. um Angewohnheiten, zum Beispiel das Rauchen, zu verändern,
oder Ängste zu überwinden, zum Beispiel beim Zahnarzt.
3. um Krankheiten zu bekämpfen, siehe das Beispiel von Milton
Erickson im Vorwort.
4. als Showhypnose, um andere Menschen zu unterhalten.
5. und letztendlich, um einfach mal etwas auszuprobieren.

All dies schafft man unter Anleitung eines Hypnotiseurs, der einen in eine
bestimmte Trance bringt, also hypnotisiert und diese dann weiter
vertieft. In diesem Zustand wird die erforderliche Suggestion empfangen
und der Hypnotiseur oder Hypnotherapeut geleitet den Patienten vom
Anfang bis zum Ende.
Um hypnotisiert werden zu können, muss man zuhören und sich etwas
vorstellen können, das ist alles, was benötigt wird. Man lauscht den
Worten des Hypnotherapeuten und stellt sich im Geiste vor, was er sagt.

Die Selbsthypnose verläuft ganz genauso – nur mit dem kleinen


Unterschied, dass man Hypnotiseur und Proband/Patient in einem ist.
Man bringt sich selbst in Trance, dann vertieft man diese und gibt sich
selber Suggestionen. Diese müssen allerdings nicht gesprochen werden,
sondern können gedacht und müssen gleichzeitig visualisiert werden.
Eine Hypnose ist also immer auch eine Selbsthypnose, oder umgekehrt,
es ist egal, wer mich in Trance bringt, ich selbst oder jemand anderes.

Um es zu verdeutlichen, es macht keinen Unterschied, ob mir jemand


sagt „Entspanne dich jetzt“ oder ich mir selbst sage, dass ich mich jetzt
entspanne. Die eigentliche Ausführung erfolgt immer durch mich, indem
ich mache, was mir vom Hypnotiseur oder von mir selber gesagt wird.

Jeder fühlt die Hypnose anders bzw. es fühlt sich jeder in der Hypnose
anders. Bei einem ist es so, als wenn er in Watte gepackt auf einer
Wolke schwebt, ein anderer fühlt erst mal nichts, bis eine entsprechende
Suggestion ein bestimmtes Gefühl aufkommen lässt. Auch wenn man
versucht, sich ganz genau zu konzentrieren um herauszufinden, ab wann
man in Hypnose bzw. in Trance ist, wird man es nicht spüren. Der
Übergang in den hypnotischen Zustand erfolgt quasi fließend, wie ein
automatisches Getriebe, was unmerklich in den nächsten Gang schaltet.
Man ist plötzlich drin und fühlt sich wohl.

Fast jede Hypnose/Trance, wird anders gefühlt, auch wenn es nur ein
bisschen ist. Ich habe meine Selbsthypnosen nicht gezählt, aber auch bei
mir ist es oft verschieden, wie ich den Zustand empfinde. Trancen,
welche von einem Therapeuten oder Showhypnotiseur indiziert werden,
können weitaus stärker vertieft werden als selbsthypnotische Trancen.
Aus meiner Erfahrung heraus kann ich sagen, dass ich in Selbsthypnose
so tief komme, dass ich äußere Einflüsse wie Geräusche etwa auf ein
Viertel der normalen Lautstärke herunterfahren kann. Das ist wie gesagt
meine persönliche Erfahrung und ich weiß nicht, ob das besonders gut
ist oder ob man Geräusche noch weiter dämmen könnte. Irgendwann
schaltet in der Tiefe die Wahrnehmung ab, bevor sie immer weiter
verengt wurde, so dass es sowieso nicht dienlich wäre, wenn man seine
eigene Trance noch mehr vertiefen würde, denn man hätte nichts davon
und würde einfach nur einschlafen (und dann ausgeschlafen
aufwachen).

Es gibt ebenfalls Fälle, da befindet man sich in Trance, kann aber seine
Augen öffnen. Auf alle Fälle wird eine hypnotische Trance immer als
angenehm empfunden. Einen Vergleich möchte ich noch kurz anführen.
Es gibt medizinische Eingriffe, welche nicht unbedingt einer Vollnarkose
bedürfen, sondern auch mittels einer örtliche Betäubung gemacht
werden können. Einige Patienten sind, egal um welche Narkose es sich
handelt, etwas ängstlich, bevor die gebotene Anästhesie verabreicht wird
und können vorher ein Beruhigungsmittel erhalten. Hierbei hat sich das
Präparat „Diazepam“ als recht erfolgreich erwiesen. Es löst Ängste,
entspannt, beruhigt und wird den Psychopharmaka zugeordnet. Außer
zur Vorbereitung bei Eingriffen wird es häufig auch depressiven
Patienten verabreicht, um deren Leiden kurzzeitig zu beruhigen. Von
einer längeren Einnahme wird allerdings gewarnt, da „Diazepam“
abhängig machen kann.

Nun bewirkt dieses Beruhigungsmedikament einen Zustand, den man als


eine leichte Trance bezeichnen kann, da es genauso wie die hypnotische
Trance dazu führt, dass einem alles egal wird. Wer bereits einmal in die
Notwendigkeit kam, sich dieses Medikament verabreichen lassen zu
müssen, hatte damit einen kleinen Einblick, wie es ist, in Hypnose zu
sein.
02 - Die Macht der Hypnose auf den Punkt
gebracht
Wofür wird Hypnose verwendet?
Was vermag die Hypnose?
Welche Veränderungen kann sie herbeiführen?
Wie kann sie mir helfen?
Wer kann hypnotisiert werden?

All diese Fragen möchte ich in diesem Kapitel beantworten. Die Hypnose
ist im Zusammenspiel mit dem Unterbewusstsein ein mächtiges
Instrument, womit man sehr viel erreichen kann. Man muss sich aber
auch darüber im Klaren sein, dass es genauso gut nach hinten losgehen
kann. Ich erkläre, was ich damit meine:

Im vorigen Kapitel haben wir gelernt, dass man unter Hypnose eine
Umprogrammierung unseres Unterbewusstseins vornehmen kann, um
somit negative Muster zu überschreiben und in positive umzuwandeln.
Aber Vorsicht, es kann auch andersherum geschehen und davor schützt
uns unser innerer Beobachter auch nicht. Wenn ich mir als Raucher
unter Hypnose sage, dass Rauchen toll ist, dann wird mein Verlangen
nach einer Zigarette größer, als es jetzt schon ist. Das liegt daran, dass
ein vorliegendes Muster (zum Beispiel Raucher zu sein) verstärkt wirkt.
Jetzt wissen Sie auch, warum dieses Kapitel den Titel „Die Macht der
Hypnose auf den Punkt gebracht“ heißt. Hypnose ist ein mächtiges
Instrument und dabei spielt es keine Rolle, ob man hypnotisiert wird
oder sich selbst hypnotisiert.

Ich möchte mich aber wieder den positiven Wirkungen der Hypnose und
Suggestionen widmen, denn darum geht es ja schließlich in diesem
Buch. Der obere Absatz sei als Warnung zu verstehen um wirklich jedem
klarzumachen, sich nur ernsthaft mit der (Selbst-)Hypnose zu
beschäftigen. In einem der nächsten Kapitel gehe ich noch auf weitere
Gefahren ein.

Einige Beispiele habe ich im vorangegangenen Kapitel schon erwähnt


und möchte hier noch weiter ins Detail gehen. Die Aufzählungen
betreffen sowohl die Selbst- als auch Fremdhypnose.
Entspannungsreise – auch Fantasie- oder Traumreise genannt, aber
nicht zu verwechseln mit den schamanischen Traumreisen, ist eine
hervorragende Möglichkeit, sich zu entspannen. Wie schon vorher
beschrieben begeben Sie sich darin einfach an einen Ort, wohin Sie
möchten und schauen sich dort alles an oder erleben, was Sie möchten.
Das Drehbuch dazu schreiben alleine Sie.

Erinnerungen – Siehe hierzu Regression.

Figurbetonung – Die eine wünscht sich eine größere Brust und einen
kleineren Po, der andere einen größeren Penis und ein Waschbrettbauch.
Das Unterbewusstsein hat die Macht, dies alles und noch vieles mehr zu
verwirklichen, man muss es ihm nur noch sagen.

Gedächtnisverbesserung – Geballtes Wissen immer dann abrufen zu


können, wenn man es benötigt, ist für mich persönlich das
erstrebenswerteste Ziel, dass ich mir vorstellen kann. Egal ob es sich um
eine Fremdsprache handelt oder sonstiges Wissen, das man sich früher
angeeignet hat, alles ist in unserem Gehirn über das Unterbewusstsein
gespeichert und jederzeit abrufbar, wenn man es benötigt. Selbst
verlegte Gegenstände können ohne Probleme wiedergefunden werden.
Ich kann sogar aus der Zeitung vorlesen, die an meinem vierten
Geburtstag auf dem Tisch im Wohnzimmer lag, obwohl ich damals noch
gar nicht lesen konnte. Sie kennen sicher den Ausdruck „Jemand besitzt
ein fotografisches Gedächtnis“. Jeder Mensch besitzt ein solches, es ist
nur nicht bei allen aktiviert. Mit Hilfe der Hypnose ist das kein Problem.

Gesundheit – Ganz allgemein sorgen Sie dafür, dass es allen Organen,


die von Ihrem Gehirn gesteuert werden, so richtig gut geht.

Gewichtskontrolle – Hierzu zähle ich sowohl den Gewichtsverlust als


auch die Gewichtszunahme. Wie man ja oft der Tagespresse entnehmen
kann, sind die Deutschen zu übergewichtig, es gibt aber auch genügend
Menschen, die Untergewicht haben und zunehmen sollten (müssen). In
beiden Fällen wird von einer Essstörung gesprochen, sofern keine
körperliche Erkrankung vorliegt und auch keine Gene dafür
verantwortlich gemacht werden können. Für Essstörungen werden
vielerlei Therapien angeboten, welche oft in psychosomatischen
Abteilungen einer Klinik stattfinden. Bei dieser Therapieform wird unter
anderem eine Veränderung des Musters angestrebt, welches für die
Essstörung verantwortlich ist. Es wird in Form einer Psycho- bzw.
Verhaltenstherapie das Muster im Unterbewusstsein so verändert, dass
es wieder normal funktioniert und dem Körper wieder ein normales
Leben ermöglichen kann. Körper und Geist sind von einander abhängig.
Diese Therapien dauern meist mehrere Wochen oder Monate. Wenn ich
jetzt und hier in Deutschland behaupten würde, dass eine ordentliche
Hypnotherapie das schon in 12 Stunden schaffen kann, würde ich
wahrscheinlich als Scharlatan verschmäht und vor Gericht gezogen
werden. Deshalb mache ich das natürlich nicht. Wenn ich mein Buch in
den USA veröffentlichen würde, dann könnte ich das behaupten. Anders
gesagt, wenn ich als Hypnocoach einen Patienten bekäme, der unter
Essstörungen leidet, würde ich in Form einer Gesundheitsprävention
unter Hypnose schon einiges bewirken können. Allerdings würde ich
Abstriche machen und keine Patientin coachen, welche nur noch 38 kg
wiegt und an einem Sauerstoffgerät hängt. Natürlich würde ich zunächst
der Patientin anraten, einen Arzt aufzusuchen.

Krankheitsbekämpfung – Selbst Krebs wurde schon unter Hypnose


geheilt. Durch eine gezielte Vorbeugung kann man sein Leben lang
gesund bleiben. Das möchte ich hier nur mal so erwähnen, werde
allerdings nicht weiter darauf eingehen, da es den Eindruck erwecken
könnte, ich würde versuchen, Sie von einem Arztbesuch fernzuhalten,
was ich natürlich nicht anstrebe.

Mehr Kreativität – wünscht sich bestimmt jeder Künstler oder auch


Musiker. Die Bilder sind bereits gemalt, die Songs geschrieben, sie
müssen einem nur noch einfallen.

Lernen – Es mag für den einen oder anderen Leser utopisch klingen,
doch es ist in einer bestimmten Trance möglich, Sprachen zu lernen oder
sich sonstigen Lernstoff einzuprägen.

Phobien – Alle Ängste können gelindert werden, sofern diese nicht auf
etwas beruhen, vor dem man auch Angst haben sollte, wie Feuer oder
andere ernste Gefahren.

Raucherentwöhnung – Der Klassiker unter den Hypnotherapien. Das


Nichtrauchen ist wunderbar behandelbar und schon nach einer bis wenig
mehr Sitzungen erreicht. Die Vorraussetzung hierfür, wie bei allen
anderen Veränderungen, ist natürlich die Bereitschaft, ohne Kippen
auskommen zu wollen.

Regression oder Rückführung – Hypnose ist auch ein fantastisches


Instrument, verschiedene Situationen, die aus dem gesamten Leben
stammen können, noch einmal bzw. anders zu erleben. Man geht zu
einem bestimmten Ereignis zurück und durchlebt es erneut, nur diesmal
aus einem anderen Blickwinkel, oder man spielt die Situation anders
durch, als sie tatsächlich war. Hierzu werde ich ein sehr interessantes
Beispiel im Kapitel 15 erwähnen, wenn es um Rückführungen und Sex
geht.

Schlafstörungen – lassen sich wunderbar durch Entspannungs-


Techniken beheben. Das dauert noch nicht einmal lange und schon hat
man keine Schwierigkeiten mehr einzuschlafen.

Schmerzen – sind eigentlich sinnvoll, da sie anzeigen, dass etwas nicht


in Ordnung ist. In einigen Fällen ist es aber ebenfalls sinnvoll, den
Schmerz einfach durch Umlegen eines Schalters abzustellen. Wie bei
meinem Beispiel mit dem Zahnarztbesuch, bei dem ich einfach den Teil
meines Kiefers selbst betäubte, funktioniert dies natürlich auch mit
anderen Körperteilen. So begeben sich schon viele Frauen in eine
Hypnose, während ihre Babys auf die Welt kommen.

Selbstbewusstsein – Die Steigerung des Selbstbewusstseins führt zu


einer Steigerung des Selbstwertgefühls und eines besseren Ansehens
anderen Menschen gegenüber. „Wer selbstsicher auf andere zugehen
kann, hat schon gewonnen“, so lautete mal der Spruch eines
Motivationslehrers, der damit auch recht hat. Man kommt besser bei
anderen an, wenn man eine offene und lockere Art hat.

Selbstmotivation – Sich selbst zu motivieren in allen Lebenslagen ist


immer möglich, sei es im Sport, im Geschäftsleben, für Prüfungen usw.
Alles zu schaffen, ist eines der höchsten Ziele von Managern, welche oft
mit Autogenentraining versuchen, sich selbst zu motivieren und zu
entspannen. Hierzu gehört auch das sichere Auftreten in allen
Lebenslagen.

Sex – intensiver fühlen, länger können, eine bessere Erektion, einen


intensiveren Orgasmus. Es gibt vielerlei sexuelle Störungen und
Bedürfnisse, welche die Hypnose beheben oder verbessern kann.

Die Zeit – Verkürzen oder verlängern Sie die gefühlte Zeit nach
Belieben. Das Verlängern ist sehr dienlich, wenn man zum Beispiel viel in
kurzer Zeit lernen möchte. Das Verkürzen hilft bei langweiligen Flügen
oder Autofahrten.
Es gibt garantiert noch 1000 und eine weitere Sache, bei der die
Hypnose Anwendung findet. Jedes Problem ist individuell. Zu jeder der
oben aufgezählten Beispiele zeige ich in einem späteren Kapitel
geeignete Suggestionen auf.

Ich möchte nun in diesem Kapitel einen kleinen Vergleich anstellen und
zwar den Vergleich einer Psycho- oder Verhaltenstherapie mit der
Hypnotherapie. Ich betone ausdrücklich, dass

• nicht alle Probleme durch Hypnose weghypnotisiert werden


können,
• die Hypnotherapie kein Ersatz für die Psychotherapie darstellt (es
aber teilweise sein kann),
• ich niemals einem Patienten anraten würde, eine Therapie
abzubrechen und sich dafür lieber hypnotisieren zu lassen oder
selbst zu hypnotisieren.

Die Psychotherapie ist ein wichtiger Bestandteil der Heilberufe, obwohl


sie ohne Medikamente auskommt. Sowohl von der Psycho- als auch
Hypnotherapie können Gefahren ausgehen. Wenn die Psychotherapie
versagt, können manchmal so genannte Psychotherapieschäden
entstehen, es tritt also eine Verschlimmerung des Zustandes ein. Wenn
die Hypnotherapie versagt, geht es dem Patienten meistens nicht
schlechter als vorher, sondern es bleibt lediglich alles beim Alten. Die
einzige Gefahr, die von der Hypnotherapie ausgeht, ist das Setzen einer
negativen Suggestion, was aber auch wieder schnell behoben werden
kann. Ich möchte nochmals betonen, dass diese Aussage allein meine
persönliche Meinung darstellt und ich dennoch eine Hochachtung vor
allen Psychologen und Therapeuten habe, die täglich einen tollen
Gesundheitsdienst am Patienten leisten.

In einer Studie des US-amerikanischen Magazins „Psychotherapy


Magazine“ aus dem Jahre 1970 las ich, dass die Psychoanalyse nach 600
Sitzungen ca. in 38% einen Erfolg zu verbuchen hätte. Bei der
Verhaltenstherapie steigert sich der Erfolg auf 72% schon nach 22
Sitzungen, und die Hypnotherapie zeigt bereits nach sechs Sitzungen
einen Erfolg in 93% der Fälle. Mit anderen Worten: Unsere
Krankenkassen und Versicherungen könnten einen Haufen Geld sparen,
wenn sie in ihre Kataloge die Hypnotherapie aufnehmen würden. Aber
das hat ja vielleicht auch einen Grund. Mal angenommen, man könnte
einen Teil, wenn nicht sogar einen großen Teil, von Krankheiten mit der
Hypnotherapie in kürzester Zeit behandeln bzw. heilen, wer würde da
eine lange Nase bekommen? Diese Frage können Sie sich selbst
beantworten. Die genannte Studie zeigt auf alle Fälle, die Macht der
Hypnose.

Ein weiterer sehr wichtiger Bestandteil ist die Suggestion. Stellen Sie sich
einmal vor, Sie wären ein Zauberer (vielleicht waren Sie das ja sogar
einmal im Mittelalter), der durch einen Zauberspruch etwas verändern
könnte. Sie sagen einfach: „Simsalabim, dein Husten ist weg“ und schon
geschieht genau das, was Sie sagten. Wäre das nicht fantastisch? Gut,
der Husten ist jetzt ein nicht so passendes Beispiel für eine
Hypnosebehandlung. Aber genau das ist die Macht der Hypnose, zu
einem bestimmten Zeitpunkt innerhalb der Trance, die richtigen Sätze
(Suggestionen) gesagt und schon ist der Zauber vollbracht und das in
kürzester Zeit nach nur wenigen Sitzungen, oft aber auch sofort. Das
hört sich wirklich wie Zauberei an, oder? Ist es aber nicht, sondern eher
eine normale Sache, die vor mehreren Tausend Jahren wahrscheinlich
jeder beherrschte und die in Vergessenheit geraten ist, weil man sie
nicht mehr benötigte.

Ich stelle mir das so vor, dass vielleicht irgendwann damals ein Mensch
mit Zahnschmerzen durch Zufall auf etwas Myrre herumkaute und
bemerkte, dass dieses Harz betäubend im Mund wirkte, vielleicht war es
auch Nelke. Vielleicht dachte er sich dann, na ist ja toll, dann brauche ich
nicht mehr in Hypnose gehen, sondern gründe ein Pharmaunternehmen,
mit dem ich dann eine Menge Geld machen kann. Na ja, ich habe keine
Ahnung von der Geschichte der Anästhesie, aber vielleicht könnte es ja
so gewesen sein und die Betäubung entwickelte sich immer weiter, bis
dahin, wo sie heute ist.

Um die Macht der Hypnose auf den Punkt zu bringen, zeige ich Ihnen
nachfolgend einige ganz krasse Beispiele.
Es ist absolut einfach, jemandem in einem hypnotischen Zustand zu
suggerieren, dass er bestimmte Gegenstände nicht sehen oder etwas
vergessen kann. In der Showhypnose wird gerne der Versuchsperson
gesagt, dass ab sofort die Zahl „7“ (oder eine andere beliebige Zahl)
nicht existiert. Die Versuchsperson fängt dann zum Beispiel an, ihre
Finger abzuzählen und landet bei 11, obwohl sie natürlich weiß, dass sie
nur zehn Finger hat. Die Zahl wurde einfach aus ihrem Gedächtnis
gelöscht bzw. beiseite gepackt. Wenn sie gelöscht wäre, könnte man die
Suggestion nicht mehr rückgängig machen. Die Versuchsperson müsste
also das richtige Zählen wieder neu erlernen. Das Publikum lacht sich
schräg und der Hypnotiseur ermöglicht, vor dem Beenden der Hypnose,
der Versuchsperson das richtige Zählen wieder, indem er die Suggestion
einfach zurücknimmt. Man kann sich das vielleicht so vorstellen, als
wenn ich ein bestimmtes Wort in einem Satz mit einem Blatt Papier
abdecke, dass es nicht mehr lesbar ist. Bei der Rücknahme der
Suggestion wird das Blatt wieder beiseite genommen und schon kann
das Wort wieder abgelesen werden.
Genauso ist es möglich, einen Gegenstand anders zu benennen. So wird
aus einem Geldschein plötzlich ein Auto, oder aus einer Zigarette eine
Stange Dynamit.

Eine andere Suggestion ist das Verschwindenlassen eines Gegenstandes.


Es existieren zum Beispiel keine Zigaretten mehr. Jetzt könnte man
meinen, dass dies doch die richtige Therapie für jemanden ist, der mit
dem Rauchen aufhören möchte. Wenn es keine Zigaretten mehr gibt,
kann er auch nicht rauchen. Nur würde diese Suggestion sich
irgendwann mal von alleine auflösen, weil es ja ständig zu einem Konflikt
kommen würde. Immer wenn jemand sagt: „Gib mir bitte mal die
Zigaretten dort vom Tisch“ und als Antwort erhält, dass da gar keine
Zigaretten liegen, weil es keine mehr gibt. Es würde also zu
Auseinandersetzungen, Hinterfragungen und Erklärungen kommen und
schon wäre die Suggestion verschwunden.

Es gibt für den Raucher aber auch noch eine Schocktherapie. Man
suggeriert ihm einfach, dass jedes Mal, wenn er sich eine Zigarette
ansteckt, ihm unsagbar übel wird. Aber wie gesagt, es ist eine
Schocktherapie.

Als letztes Beispiel möchte ich von einer Showhypnose erzählen, bei der
der Versuchsperson suggeriert wurde, er sei Chinese und würde nur
noch Chinesisch sprechen. Es kam nur Kauderwelsch dabei heraus, weil
er ja nie diese Sprache gelernt hatte. Sein Unterbewusstsein erinnerte
sich aber daran, irgendwann mal gehört zu haben, wie Chinesisch klingt
und dadurch konnte er Töne erzeugen, die sich eben chinesisch
anhörten.

Und wenn Sie mir jetzt auch noch abnehmen, dass selbst ein Orgasmus,
egal ob bei einer Frau oder einem Mann, unter Hypnose allein per
Suggestion möglich ist, dann kennen Sie jetzt die Macht der Hypnose.
03 – Hypnosetechniken
Eine Hypnosebehandlung setzt sich immer aus vier Teilen zusammen:
1. Die Einleitung, auch Induktion genannt.
2. Die Vertiefung.
3. Der Wirkteil, in der die Suggestion gegeben wird.
4. Die Auflösung.

Es gibt vielfältige Möglichkeiten, in Hypnose zu kommen, also


hypnotisiert zu werden oder sich selbst zu hypnotisieren. Einige möchte
ich hier vorstellen.

Viele von Ihnen haben bestimmt schon mal, sei es im TV oder bei einer
Veranstaltung, eine Showhypnose gesehen. Hierbei wird der Proband
vom Hypnotiseur durch die Ausnutzung einer Verwirrung in Trance
versetzt und diese dann sogleich vertieft. Die Verwirrung tritt
logischerweise unerwartet für den Probanden ein. Dies kann durch zum
Beispiel das plötzliche Wegziehen der Hand oder des Arms, verbunden
mit dem Befehl „Schlaf“, erfolgen. Auch durch Umfallen ist eine
Induktion möglich. Die Vertiefung kann im Anschluss fast übergangslos
mit dem Rotieren des Kopfes (natürlich nicht um 360 Grad) und weiteren
Suggestionen, welche die Vertiefung verstärken, einhergehen.

Der aufmerksame Leser fragt sich jetzt bestimmt, warum der Befehl
„Schlaf“ lautet, mit dem der Proband in die Hypnose fällt, obwohl es sich
doch gar nicht um schlafen handelt. Nun das liegt daran, dass die
meisten Menschen die Hypnose mit einem Schlaf verbinden, so ist es im
Unterbewusstsein verankert. Da der Showhypnotiseur nicht lange erklärt,
was Hypnose eigentlich ist, verwendet er den Eintrag im
Unterbewusstsein, um eine schnelle Trance herbeizuführen. Des
Weiteren kann man während der Verwirrung schneller das Wort „Schlaf“,
als den Satz „Entspanne dich jetzt“ sagen.

Diese Art der Induktion in eine Hypnose ist eher ungeeignet für
Hypnosetherapiesitzungen, da sie mit einem Schrecken verbunden ist
und nicht mit sanftem Hineingleiten in eine angenehme Trance. Der
Showhypnotiseur ist darauf angewiesen, dass der Proband sich auch
hypnotisieren lassen möchte und blitzsuggestibel ist. Hierfür haben
erfahrende Showhypnotiseure Tricks, um das herauszufinden. Es wird
quasi vorher aus der Masse von Zuschauern mittels eines Tests ermittelt,
wer am besten für eine Blitzhypnose geeignet ist.
Jetzt muss ich mal ein bisschen gemein werden, also wenn ich bei den
Zuschauern sitzen würde, könnte ich (da ich ja einige der Tests kenne)
dem Hypnotiseur vormachen, dass ich der am besten zu hypnotisierende
Mensch auf der ganzen Welt bin. Dann würde er mich auf die Bühne
holen und jämmerlich versagen, weil ich ihm die ganze Show stehlen
würde, indem ich einfach nicht das mache, was ich eigentlich machen
sollte. Aber wie gesagt, dass wäre wirklich sehr gemein dem Kollegen
gegenüber. Vielleicht ist das gerade der Grund, warum ich die Finger von
Blitzhypnosen in der Öffentlichkeit lasse. Man kann noch so erfahren und
selbstsicher sein, es besteht immer die Gefahr, an einen Kandidaten zu
geraten, der die Tricks kennt und einem die ganze Show versaut.

Daher greifen viele Showhypnotiseure zu einem anderen Trick, den ich


Ihnen auch gerne verraten möchte. Sie suchen sich schon vor der Show
die passenden Kandidaten heraus und machen relativ unbemerkt die
Tests mit ihnen. Oder noch besser, die Kandidaten werden schon vor der
Show hypnotisiert und ihnen wird ein Anker gesetzt, der dafür da ist,
dass der Proband sofort in Hypnose fällt, wenn ein Stichwort benutzt
oder ein bestimmtes Zeichen gegeben wird.

Gerade die letzte Variante hat etwas Mystisches. Als Unwissender würde
es mich begeistern, wenn ich in einem Zuschauerraum sitze und der
Hypnotiseur auf einen Zuschauer zugeht, die Hand hebt, einfach nur
„Schlaf“ sagt und der Zuschauer dann den Kopf nach vorne fallen lässt
und sofort in einer Trance ist. Ich wüsste ja nicht, dass der Zuschauer
schon eine oder zwei Stunden vor der Show darauf vorbereitet wurde
und nun in eine sicher geplante Trance fallen kann.

Trotz aller Tricks, Hut ab vor den Showhypnotiseuren, die tagtäglich die
Zuschauer zum Staunen bringen können und ihr Handwerk sicher und
gut beherrschen. Ich könnte das nicht, es sei denn, ich bekomme noch
mehr Selbstvertrauen unter Hypnose programmiert, nur würde ich das
trotzdem nicht machen, da es aus meiner Sicht nur der Unterhaltung
dient und keinen therapeutischen Zweck erfüllt.

Eine andere Variante ist das Fixieren eines Gegenstandes. Das kann ein
Fleck an der Zimmerdecke sein, eine Kerzenflamme oder sogar der
Radiergummi am Ende eines Bleistiftes. Gern wird auch ein Pendel oder
eine Fixationsscheibe genommen. Man konzentriert sich auf den Fixpunkt
und gleichzeitig geleitet der Hypnotiseur Sie sanft mit seinen Worten in
die Trance. In der Showhypnose wird diese Methode nicht mehr allzu
häufig angewandt, da sie Ruhe und Zeit benötigt. Einige Showtalente
verstehen es aber auch sehr gut, Zuschauer mit einem Pendel zu
hypnotisieren.
Da wir gerade wieder bei der Show sind, häufig wird statt eines
Gegenstandes auch nur die Hand des Hypnotiseurs benutzt, die zum
Beispiel in einer Entfernung von ca. 30 cm schräg oben vor die Augen,
des Probanden gehalten wird. Es wird sich dann entweder auf die Rillen
der Handinnenfläche oder auf Zeige-, Mittelfinger und Daumen
konzentriert, welche somit auch als Fixpunkt dienen. Durch die
geeigneten Worte fällt der Proband ebenfalls in eine angenehme Trance,
welche auch gleich vertieft wird.

Die nächste Form der Einleitung, die ich Ihnen vorstellen möchte, hat mit
dem Umfallen zu tun. Der Hypnotiseur stellt sich seitlich zum
Kandidaten, hält eine Hand hinter den Rücken des Probanden, den er
sehr leicht berührt. Die andere Hand wird wie im vorigen Beispiel vor die
Augen des Kandidaten gebracht und dann langsam zu seinem Gesicht
geführt. Mit den entsprechenden Worten kippt der Proband, noch bevor
die Hand sein Gesicht berührt, nach hinten, wird vom Hypnotiseur
aufgefangen und die Trance vertieft.
Sie sehen, dass es vollkommen egal ist, ob die zu hypnotisierende
Person sitzt, steht oder liegt. Es ist in allen Positionen möglich.

Als letzten Beitrag zum Thema Hypnosetechniken möchte ich Ihnen


erklären, wie die Trance nur durch die Konzentration und Stimme
herbeigeführt wird. Es ist die sanfte Methode, die für unser Ziel, der
Selbsthypnose, die interessanteste ist, da Sie nach dem Studium dieses
Buches in der Lage sein werden, selbständig in die Hypnose zu gehen.

Wie ich schon mal erwähnte, ist es vollkommen egal, ob Sie ein
Hypnotiseur in die Hypnose führt, eine Stimme von einer CD oder
Kassette kommt, oder Sie sich einfach nur die Worte denken bzw.
vorstellen. Es dauert natürlich länger als eine Blitzhypnose, doch je mehr
Sie üben, desto schneller wird es jedes Mal funktionieren. Ich werde
Ihnen an dieser Stelle keinen genauen Wortlaut aufschreiben, da Sie den
später, wenn es um Ihre Selbsthypnose geht, noch genau studieren
können. Wenn Sie nach einigen Selbsthypnosen fortgeschritten sind,
genügt ein Wort (Ihr Wort), um sich in jeder Lage in die Trance begeben
zu können. Ich verrate Ihnen natürlich auch noch ein paar Tricks, falls es
nicht so schnell bei Ihnen funktionieren sollte.

Diese Methode beginnt mit dem bequemen Ausrichten des Körpers. Man
sucht sich eine sehr entspannte Haltung im Liegen oder Sitzen und
beginnt, sich auf die Atmung zu konzentrieren. Ist diese gleichmäßig,
ruhig und langsam, folgt eine Muskelentspannung und die Konzentration
auf einzelne Gliedmaßen. Durch die Worte des Hypnotiseurs schließt
man auch schon bald die Augen und man reist in die Trance, die mit
Worten entsprechend vertieft wird. Für die Vertiefung visualisiert man
irgendeine Strecke, welche durch Zählen bewältigt wird. Hierfür wird
gerne eine Treppe benutzt, bei der man die Stufen, die man sich
hinunter bewegt abzählt. Es ist aber auch ein Fahrstuhl möglich, der die
einzelnen Etagen anzeigt, die man nach unten oder oben fährt. Manche
Hypnotiseure benutzen auch nur Zahlen, die man sich vorstellt und dann
rückwärts zählt.

Immer verbunden damit ist das Nennen des Zustandes, den man
erreichen möchte, eine so genannte „sich selbsterfüllende
Prophezeiung“. Diese könnte etwa so lauten: „Mit jeder Stufe, die du
hinunter gehst, sinkst du tiefer in die Hypnose und wirst immer
entspannter!“ oder „Immer wenn du eine Stufe tiefer gehst, verdoppelt
sich deine Entspannung!“. Im Allgemeinen sind fünf bis zehn Stufen
ausreichend um zu vertiefen.

Wenn Sie dann unten oder gerne auch oben angekommen sind, befinden
Sie sich in einem hypnotischen Zustand und begeben sich dort hin,
wohin Sie wollen oder wohin Sie der Hypnotiseur führt. Es ist ein Ort, der
zu dem passt, was Sie erreichen möchten. Wenn Sie also Ihr Wissen
auffrischen möchten, gehen Sie beispielsweise in eine Bibliothek, dort
sehen Sie Bücher, in denen Ihr geballtes Wissen aufbewahrt wird.
Möchten Sie nur entspannen, dann gehen Sie auf Ihre Trauminsel oder
in die Berge, wo Sie mit Ihren Eltern als Kind Urlaub gemacht haben. Ich
werde später, wenn es um die Suggestionen in der Selbsthypnose geht,
die passenden Visualisierungen jeweils nennen.

Nachdem ich Ihnen auch schon die Vertiefung erklärt habe, gehe ich
jetzt gleich zum letzten Teil einer Hypnosesitzung über, der Auflösung.
Wie schon erwähnt ist die Auflösung genau so wichtig, wie alle anderen
Teile der Hypnose. Nachdem Sie mehrere Minuten oder auch Stunden
völlig ruhig in der Trance schwebten, müssen nun Ihre Organe wieder
auf normale Betriebstemperatur (Arbeitsgeschwindigkeit) gebracht
werden. Noch bevor dies geschieht, kann ein Anker gesetzt werden, der
zum Beispiel besagt, dass die Suggestionen ab sofort gültig sind und ihre
Gültigkeit behalten, oder sich die Befehle zu einem bestimmten Zeitpunkt
ständig wiederholen, damit die Suggestion noch mehr Wirkung zeigt.
Dies nennt man übrigens Autosuggestion. Der Showhypnotiseur nimmt
hingegen seine Spaßsuggestionen wieder weg, damit der Kandidat nicht
weiter durch das Leben geht, keine Zigaretten mehr sieht, chinesisch lallt
oder weiterhin die 7 als „Mäh“, oder „Muh“ bezeichnet.
Dann kommt die sanfte Wiederauferstehung, was meistens durch das
Aufwärtszählen von eins bis fünf geschieht. Genauso wie vertieft wurde
(Abwärtszählen von fünf bis null), wird nun raufgezählt. Bei der
Abwärtszählung wird alles langsamer, tiefer und ruhiger, mit dem
Hinaufzählen wird die Vertiefung umgekehrt und alles kommt wieder in
Schwung.

Bevor Sie dann wieder Ihre Augen öffnen oder sich zum Schlafen auf
eine andere Seite umdrehen, bedanken Sie sich bei Ihrem
Unterbewusstsein für die tolle Reise, die Sie gerade unternehmen
durften.

Apropos schlafen, wenn Sie abends im Bett eine Selbsthypnose gemacht


haben und nun sowieso einschlafen möchten, genügt es, dies einfach
dem Unterbewusstsein mitzuteilen. Sagen Sie zB: „Liebes
Unterbewusstsein, ich bedanke mich für die tolle Entspannung, die ich
machen durfte und möchte nun angenehm und erholsam schlafen“, und
schlafen einfach ein. Dieses Vorgehen reicht oft aus, wenn Sie unter
Schlafstörungen leiden und abends schlecht einschlafen können. Vielen
Menschen hilft bereits eine kleine Entspannungsreise am Abend
unmittelbar vor dem Einschlafen, um die Einschlafstörungen
abzuschalten. Der entspannte Zustand während der Hypnose setzt sich
mit der Einschlafphase fort und hält noch lange vor. Sollten Sie in der
Nacht Probleme haben, weil Sie aufwachen und nicht wieder einschlafen
können, gehen Sie in die Selbsthypnose und beheben Sie damit das
Problem erneut.

LESEPROBE ENDE HIER GEHT ES ZUR WEBSEITE: http://www.Selbsthypnose.be

Das könnte Ihnen auch gefallen