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Nach der Ausbreitung in Asien ist die Vogelgrippe nun auf dem Vormarsch Richtung Westen.
Sie ist bereits in Teilen Europas aufgetreten. Als Überträger dieses Virus gelten vor allem Zugvö-
gel. Fünf Milliarden dieser Tiere pendeln alleine schon zwischen Europa und Afrika. Befallen von
dieser Krankheit werden primär alle Arten von Federvieh. Nebst Hühnern und Enten werden auch
Wachteln erwähnt. Kommt uns das nicht bekannt vor, dass Vögel vom Himmel fallen?
Als das Volk Israel in der Wüste murrte, sich gegen Gott auflehnte und nach Fleisch gierte,
liess der Herr vom Meer her Wachteln kommen und streute sie über das Lager. Und dann lesen
wir: «Als aber das Fleisch noch zwischen ihren Zähnen war und ehe es ganz aufgebraucht war,
da entbrannte der Zorn des Herrn gegen das Volk und er schlug sie mit einer sehr grossen Plage»
(4.Mo 11,33). Es wird nicht näher beschrieben, worin diese Plage bestand. War es vielleicht eine
Krankheit, eine Infektion, entstanden durch den übermässigen Verzehr von Wachteln? Drei Kapi-
tel weiter wird erwähnt: «Ich will sie mit der Pest schlagen und sie vertilgen …» (4.Mo 14,12).
Die derzeit grassierende Vogelgrippe, auch «Geflügelpest» genannt, hat schon etliche Men-
Inhalt schen befallen und endete in den meisten Fällen tödlich. Sollte ein solches Vogelgrippe-Virus
mutieren, sodass es von Mensch zu Mensch übertragbar wäre, müsste man mit einer weltwei-
ten Pandemie rechnen. Die Gefahr sei real und Experten erwarten in einem solchen Fall eine In-
Biblische Botschaft fektionsrate von bis zu 30 Prozent der Bevölkerung. Das alles macht vielen Menschen Angst. Es
erinnert an Offenbarung 9,15, wo die Rede davon ist, dass der dritte Teil der Menschen getötet
4 Weihnachten: Verheissung – Erfüllung –
Vollendung wird.
Die Geschichte mit den Wachteln in der Wüste ist nur eines von mehreren Ereignissen, das
16 Europa, Vatikan und Neue Weltordnung Tausenden von Israeliten das Leben kostete. So tat sich auch in 4. Mose 16 die Erde unter den
Rebellen und ihren Angehörigen auf, «und sie fuhren lebendig hinunter ins Totenreich» (V 33).
Im Blickfeld Und im folgenden Kapitel ist die Rede von einer Feuerplage, wodurch 14 700 Menschen umka-
9 Ohne Fundament gegen Fundamentalisten men (4.Mo 17,14). Einige Kapitel weiter heisst es: «Da sandte der Herr feurige Schlangen unter
13 Weihnachten ohne Jesus das Volk; die bissen das Volk, dass viele aus Israel starben» (4.Mo 21,6). Und in Kapitel 25 le-
14 Der Pilger und seine Fackel sen wir: «Da entbrannte des Herrn Zorn über Israel … Es waren aber durch die Plage getötet wor-
14 Bethlehem im jüdischen Land den vierundzwanzigtausend» (V 3.9). Das alles ist uns zum Vorbild und zur Warnung geschehen
(1.Kor 10,6-11).
15 Fällt Weihnachten aus? Die damaligen Ereignisse waren gegen Israeliten gerichtet, die von Gott abgefallen waren. Le-
sen Sie diesbezüglich auch Psalm 78,26-33. Die heutigen Katastrophen und Angst machenden
Fragen – Antworten Ereignisse reden zu einer ganzen gottlosen Menschheit. Dabei ist die Vogelgrippe nur eines von
20 Sind Weihnachtssterne heidnisch? vielen Schrecknissen, mit denen wir in letzter Zeit konfrontiert werden.
20 Zweifel Der Herr Jesus zeigt aber allen, die Gottes Kinder geworden sind, sehr bildhaft eine andere
21 Wunder nötig? Seite auf. Und das dürfen wir, die wir an Ihn glauben, als grossen Trost nehmen: Ohne den Willen
des Vaters im Himmel geht kein Vogel an dieser Seuche zugrunde, geschweige denn ein Mensch.
In Matthäus 10,29 sagt Jesus: «Kauft man nicht zwei Sperlinge für einen Groschen? Dennoch fällt
3 Grusswort keiner von ihnen auf die Erde ohne euren Vater.» Weltweit gibt es schätzungsweise 50 Milliarden
11 Aufgegriffen Zugvögel. Und unser Herr nimmt sich jedes einzelnen Vogels an – eine unvorstellbare Fürsorge. Je-
19 Streiflicht sus sagt dann weiter: «Nun aber sind auch eure Haare auf dem Haupt alle gezählt. Darum fürch-
22 Dir kann nur Jesus helfen tet euch nicht; ihr seid besser als viele Sperlinge» (V 30). Welch grosses Vorrecht, einen solchen
22 Impressum Vater im Himmel zu haben, der bis ins Kleinste für uns sorgt! Was immer auch mit uns geschieht,
es ist an Ihm vorbeigegangen. Und Er ruft uns zu: «… fürchtet euch nicht»!
Das wohl wunderbarste «Fürchtet euch nicht!» in der Bibel lesen wir in der Weihnachtsge-
Bitte beachten Sie,
- dass unsere Abonnementsrechnungen für das schichte: «Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch grosse Freude, die allem Volk wider-
Jahr 2006 in diesen Tagen verschickt werden. Wir fahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist
sind Ihnen dankbar, wenn Sie sie erst nach deren Christus, der Herr …» (Lk 2,10).
Empfang bezahlen. Sie erleichtern uns damit die In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein gesegnetes Weihnachts-
Arbeit.
- dass unsere Büros zwischen Weihnachten und fest.
Neujahr geschlossen sind. In herzlicher Verbundenheit
Wir wünschen Ihnen eine gesegnete Advents- und
Weihnachtszeit! Ihr Mitternachtsruf
Weihnachten
mehr ein Wort glauben würde. Ein
triumphaler königlicher Durchbrecher
an der Spitze der Nation – welch eine
gewagte Aussage! Wie würde da wohl,
wenn der Zeitpunkt der Erfüllung ge-
kommen war, die religiöse und weltli-
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er Durchbrecher wird vor ih- nicht. Wie gewagt war es doch für ihn, Durchbrecher in Potenz: Er durchbrach
nen hinaufziehen; sie werden eine so gewaltige Vision wie die eben Seine Herrlichkeit und trat als Mensch in
durchbrechen und zum Tor zitierte bekannt zu geben! War es nicht diese Welt ein. Er durchbrach Kreuz und
ein- und ausziehen; ihr König sträfliche Vermessenheit, den Menschen Grab. Keine Macht der Finsternis und des
wird vor ihnen hergehen und der Herr ein künftiges Grossereignis so detailliert Todes konnte Ihn festhalten. Und am
an ihrer Spitze» (Mi 2,13). anzukündigen? Und wenn es dann doch Ende der Zeiten, so sagt es Sein Wort,
Wir feiern Advent, den Vorboten nicht einträfe, nicht so einträfe? Micha werden dem grössten Durchbrecher aller
von Weihnachten. Heilsgeschichtlich war sich sicherlich bewusst, dass er Bande alle Feinde zu Füssen liegen.
stehen wir aber bereits im zweiten dann als Scharlatan und Volksverführer Woher hatte der Prophet Micha sein
Advent: Wir erwarten die Entrückung. gegolten hätte, dem später niemand Wissen, das dann auch mit solcher Prä-
Fundamentalisten
aussen, sondern von innen, aus der Mit-
te unserer eigenen Kultur. Er stellt einen
exklusiven Wahrheitsanspruch auf. Mit
Berufung auf das Johannes-Evangelium
Die Bibel warnt deutlich davor, dass in der letzten Zeit vor der Wiederkunft (14,6) spricht er denen, die anders glau-
Jesu die Verführung gerade aus den Reihen kommen wird, die sich christlich ben als wir, das Heil und die Wahrheit
ab. Er erklärt seine eigene Politik für
nennen und dass wir unsererseits dagegen für den Glauben kämpfen sollen «gottgewollt». Gegen eine gottgewollte
(Jud 3). Nachstehender Artikel ist ein Beleg dafür. christliche Politik können wir so wenig
argumentieren wie gegen den heiligen
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er schleichende Fundamenta- und Kerzenschein. Mit Tannenduft und Krieg des Islam.
lismus in den Landeskirchen. Johann Sebastian Bach wird uns eine (…) Wer in der Ökumene mitmacht,
«Religiöse Rechthaberei findet Idylle vorgegaukelt, von der das kirchli- kann kein Fundamentalist sein, denn
sich nicht nur im Islam oder bei Chris- che Personal sehr wohl weiss, dass sie er bezeugt durch seine Mitgliedschaft
ten in den USA. Es gibt sie zunehmend nicht der Wahrheit entspricht. Wenn im Kirchenbund, dass er auch andere
auch in den Schweizer Landeskirchen», dann die Menschen merken, dass sie Formen des Christentums als die seini-
schreibt Walter J. Hollenweger. falsch informiert worden sind, reagieren ge anerkennt. Das ist der Hauptgrund,
(…) In der Schweiz und in Deutsch- sie mit Ärger. warum die römisch-katholische Kirche
land muss fast jeder Pfarrer drei alte Ich weiss das, weil ich Kurse gebe nicht Mitglied des Ökumenischen Ra-
Sprachen lernen und sechs Jahre lang für Menschen, die der Kirche fern oder tes der Kirchen sein kann. Nach ihrem
Theologie an einer anerkannten Univer- kritisch gegenüberstehen. Ich tue das, Selbstverständnis sind die nicht römi-
sität studieren. Da lernt er zum Beispiel, damit sie erkennen, auf welche Schätze schen Kirchen höchstens Kümmerfor-
dass Jesus nicht in Bethlehem, nicht in sie verzichten, wenn sie wegen der Kir- men der allein wahren Kirche.
einem Stall und nicht von einer Jungfrau che die christliche Tradition aufgeben. Die wissenschaftliche Theologie, die
geboren wurde. Die vom Zürcher Kir- Und das wollen sie eigentlich gar nicht. jeder Pfarrer (katholisch und evange-
chenrat herausgegebene Bibel erwähnt Aber sie wollen nicht «ständig angelo- lisch) studieren muss, hat gezeigt, dass
eine alte biblische Handschrift, die Jesus gen» werden, wie ein Teilnehmer klagte. es unterschiedliche (aber nicht beliebi-
als den unehelichen Sohn des Joseph Sie sind dankbar, wenn man ihnen hilft, ge) Interpretationen des Jesus von Naza-
bezeichnet (Anmerkung zu Matthäus die Bibel mit Verstand und kritisch zu reth gibt, von den vier Evangelien bis zu
1,16). Er oder sie lernt, dass Adam und lesen, wenn sie zu unterscheiden lernen Paulus und der Offenbarung des Johan-
Eva, Kain und Abel, Abraham und Isaak, zwischen historischen Berichten und nes. Wenn aber diese Unterschiede auf
Hiob und Noah keine historischen Per- theologischen Legenden. eine einzige Ideologie reduziert werden,
sonen sind, sondern historisierte Iden- Ob Jesus als Jungfrauensohn in Beth- verschwindet die biblische Ökumene.
tifikationsfiguren, die archetypische lehem geboren wurde oder nicht – das Dies führt zu einem gefährlichen und
Erfahrungen spiegeln. ist nicht nur irrelevantes Theologen- rechthaberischen Fundamentalismus,
Aber in den Gemeinden der Kirchen gezänk. Hinter dieser Auseinanderset- wie wir ihn in den USA beobachten kön-
klingt es ganz anders. Die Bethlehem- zung versteckt sich ein schleichender nen. Noch ist es bei uns nicht so weit.
Idylle wird behauptet mit Krippenspiel Fundamentalismus, der nicht weniger Aber die jüngste Geschichte zeigt: Wenn
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eihnachtliches Modewort: einem der mächtigsten Verfechter einer dass viele Menschen sich von der
X-mas. Was bedeutet ei- von Religion gereinigten Öffentlichkeit. Kirche abwenden und Jesus Christus,
gentlich «X-mas»? Dieses So sollen sich beispielsweise Kinder und den Schöpfer und Erlöser, in Freien Ge-
Kurzwort für «Christmas» – Weihnach- Lehrer an staatlichen Schulen nicht ein meinden (Ställen) suchen – und finden.
ten – macht nicht nur in der Englisch «Frohes Christfest» wünschen dürfen, Die Gelehrten schütteln darüber nase-
sprechenden Welt die Runde, sondern sondern «Frohes Fest».1 rümpfend ihre Köpfe und verwundern
gilt auch im deutschsprachigen Raum in Für Einkäufe aller Art (Schmuck für sich. Sollen sie. Jesus Christus ist anders.
der Werbung und unter jungen Leuten Weihnachtsbaum, Geschenke usw.) Er ist woanders.
als modern. nimmt man sich Zeit, aber für den Schon für Herodes war der neuge-
Für das «X» gibt es unterschiedliche eigentlichen Inhalt von Weihnach- borene König der Juden eine Gefahr.
Deutungen: Die einen sehen darin einen ten, Jesus Christus, wird auch heute Aber wir haben Weihnachten endlich
Versuch von Atheisten und Befürwor- allermeist kein Raum gefunden. Dazu entschärft, ungefährlich gemacht: Nie-
tern einer allzu strengen Trennung von schreibt Leonhard Fritze (aus einem mand muss sich Weihnachten an Jesus
Staat und Religion, den Namen Christus uns zugesandten Artikel): Christus erinnert fühlen – dafür sorgen
im öffentlichen Raum aus Weihnachten pflichtbewusst Theolo-
zu verbannen. Andere führen das «X» Kein Platz. Auf den gen und Medien.
auf den griechischen Buchstaben Chi zu- Titelseiten der Zeitun- Wir haben Jesus
rück, mit dem im Neuen Testament der gen (Weihnachten Christus aus unserem
Name «Christus» beginnt. Unbestritten 2004) seitenfüllende, Vokabular gestrichen,
bleibt, dass «Christmas» klarer auf den farbige und wunderbar verleugnen Ihn. Ihn,
Ursprung von Weihnachten hindeutet religiöse Weihnachts- den wahren Friede-
als «X-mas». geschichten, viele fürsten. Wir sind Jesus
davon von Theologen Christus – den Sohn
Frohes Fest statt Frohe Weihnacht? verfasst. Was auffällt: Gottes – endlich losge-
In den USA, wo die Trennung von Niemand mehr bringt worden, auf überaus re-
Staat und Religion zu Weihnachten oft den Namen des Erlö- ligiöse Art und Weise.
seltsame Blüten treibt – Weihnachts- sers über die Lippen Wir sollten uns deshalb
krippen auf öffentlichen Plätzen sind – Jesus Christus. Nir- nicht wundern, wenn
verboten; Rudolf, das rotnasige Ren- gends ist sein Name Für Weihnachtseinkäufe aller Art nimmt es mit unserem Land,
tier, ist hingegen erlaubt –, wehren zu lesen. man sich Zeit, aber für den eigentlichen mit Europa – ja mit der
sich Christen gegen die Verbannung Kein Platz für die- Inhalt von Weihnachten, Jesus Christus, ganzen Welt steil berg-
von «Christmas» aus dem politisch sen Namen. Damals wird heute allermeist kein Raum gefunden ab geht. Kein Frieden
korrekten Sprachschatz. Viele tragen nicht in der Herberge ohne Friedefürst!
Abzeichen mit der Aufschrift «Merry – Jesus wurde schliesslich superimpro- Es wird sehr dunkel werden in dem
Christmas! Believe it. Say it.» (Frohes visiert in einem Stall (zu einem Stall Gott-losen Europa.
Christfest! Glaub daran. Sag es!). Die umfunktionierte Höhle) geboren – und
Aktion des «Alliance Defense Fund» heute wieder nicht. In Epheser 2,14 lesen wir in Bezug
zum Schutz der Bürgerrechte (Scotts- Kein Platz für Jesus Christus in der auf Jesus Christus: «Er ist unser Friede.»
dale, Bundesstaat Arizona) wird unter Kirche, in den Medien, in der Gesell- Wer Ihm keinen Raum macht und Ihn
anderem vom evangelikalen Moody schaft. aus seinem Leben ausschliesst, wird
Bible Institut in Chicago unterstützt. Die Hirten vom Feld hörten die Bot- ohne echten Herzensfrieden bleiben!
Sie richtet sich gegen die «American schaft der Engel, glaubten, kamen und N.L.
Civil Liberties Union» (Amerikanischer sahen den Messias, ebenso kamen die
Bund für Bürgerfreiheit) in New York, Sternkundigen aus dem Osten. Aber es 1 IdeaSpektrum Nr. 52/53/04
Weihnachten als
missionarische
Chance
Statt sich über Weihnachten zu strei-
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sie überall das Wort bekannt, das ihnen a lesen wir doch ganz am An- schreibt die Bibel nicht im «römischen»,
fang im Neuen Testament von sondern im «jüdischen» Land. Bethle-
über dieses Kind gesagt worden war. der Weihnachtsgeschichte: «Als hem war also Teil eines existierenden
Und alle, die es hörten, verwunderten nun Jesus geboren war zu Bethlehem im jüdischen Gebietes. Schon damals.
sich über das, was ihnen von den Hirten jüdischen Lande …» (Mt 2,1). Auch zur Heute wollen uns gewisse Kreise gar
gesagt wurde» (Lk 2,17-18). N.L. damaligen Zeit war Judäa besetzt. Dies- unterjubeln, Jesus sei ein Palästinenser
mal gerade von den Römern. Trotzdem gewesen. Auch heute, an eben dieser
Fällt
Weihnachten
aus? Bethlehem
Ein Kind aus der Zeit des Zweiten
Weltkriegs schreibt viele Jahre später von unser Vater in einem russischen Gefan- Ein Engel des Herrn kündigte damals
seinen Erinnerungen, wie es die Advents- genenlager erkrankt und am 15. Oktober den Hirten das erste Kommen Jesu mit
verstorben ist. den Worten an: «Fürchtet euch nicht!
und Weihnachtszeit 1945 erlebt hat. Obwohl das ganze Ausmass der Denn siehe, ich verkündige euch grosse
Schreckensnachricht nicht in unsere Freude, die dem ganzen Volk widerfah-
M
it vier Jahren erlebte ich erst- Kinderherzen eindringen kann, spüren ren soll. Denn euch ist heute in der Stadt
mals die Vorweihnachtszeit wir, dass etwas zerbricht, zusammen- Davids ein Retter geboren, welcher ist
ganz bewusst mit all ihrem stürzt und abreisst. Wir drücken uns an Christus, der Herr» (Lk 2,10-11).
Zauber und Geheimnis. Wir Kinder die Mutter. Traurigkeit erfüllt den Raum. Und das Wiederkommen des Herrn
konnten in jener Zeit – 1945 – wahrlich Die Tränen mischen sich. Lange finden Jesus kündigten zwei Engel bei Seiner
keine grossartigen Geschenke erwarten sich keine Worte. Es ist totenstill. Himmelfahrt den verdutzten Jüngern
und mit üppigen Festlichkeiten rechnen. Mitten hinein in die stumme Ver- mit den Worten an: «Dieser Jesus, der
Es waren vielmehr die kleinen Dinge, zweiflung dringt meine kindlich be- von euch weg in den Himmel aufgenom-
die uns mit Vorfreude erfüllten. sorgte Frage: «Mutti, fällt Weihnachten men worden ist, wird in derselben Weise
Für unsere Mutter war diese wunder- jetzt aus?» Meine Mutter stutzt, gibt sich wiederkommen, wie ihr ihn habt in den
bare Zeit der Lichter und Geheimnisse einen Ruck, nimmt mich in den Arm und Himmel auffahren sehen!» (Apg 1,11).
von dunklen Schatten und tiefem Ban- sagt: «Nein, jetzt feiern wir erst recht N.L.
gen überdeckt. Noch immer hatte sie Weihnachten!» Und dann beginnt meine
keine Nachricht von unserem Vater, der Mutter, ihre Traurigkeit und ihr Leid da- Axel Kühner
1
Europa, Vatikan
und Neue
Weltordnung
Wie bereits in Teil 1 angetönt, wird es in abseh-
barer Zeit nicht nur die Vereinigten Staaten von
Amerika geben, sondern auch die Vereinigten Staaten
von Europa. Zugleich zeichnet sich in Gestalt der Verein-
ten Nationen (UNO) bereits eine Weltregierung ab – mit
Weltparlament, Weltgerichtshof, Weltbank, Weltarmee und
Weltpolizei. Auf dieses Ziel hin wirkt auch die römisch-ka-
tholische Kirche kräftig mit. TEIL 2 (SCHLUSS)
A
m 29. Oktober 2004 wurde die L.G.) abschliesst. Europa wurde um
Verfassung der Europäischen jene Staaten erweitert, die immer an
Union von Staats- und Regie- der Herausbildung der spirituellen und
rungschefs aus 25 Ländern institutionellen Fundamente des alten
auf dem Kapitol in Rom unterzeichnet. Kontinentes mitgearbeitet haben, die
Radio Vatikan kommentierte: «Den aber gleichzeitig in den vergangenen
Text der Verfassung, der völlig ohne Jahrzehnten an den Rand dieses Kon-
die Worte ‹Gott› oder ‹Christentum› tinentes gedrängt waren. Der Heilige
auskommt, unterzeichnen alle – Ironie Stuhl und ich persönlich haben diesen
der Geschichte – unter einer grossen, Erweiterungsprozess unterstützt, damit
historischen Papststatue.»1 Europa mit seinen zwei Lungenflügeln
War dies wirklich nur eine Ironie atmen kann: dem Geist des Westens
der Geschichte? Warum hat man denn und dem Geist des Ostens … Obwohl
gerade diesen symbolträchtigen Ort ge- in der EU-Verfassung ein ausdrück-
wählt? Hat der Vatikan vielleicht doch licher Verweis auf die christlichen
mehr mit der Vereinigung Europas zu Wurzeln fehlt, die doch die Kultur aller
tun, als viele denken? heutigen EU-Nationen bestimmt, bin