Grusswort

In diesen Tagen wird unsere Broschüre «GOTT SUCHT DICH» in alle Haushaltungen der Agglome-
ration Dübendorf verteilt. Diese kleine Schrift will auf das Missionswerk Mitternachtsruf und seinen
Auftrag aufmerksam machen. Immer wieder begegnen wir nämlich Menschen, die uns sagen: «Ich
wusste gar nicht, dass es Sie gibt.» So soll über unsere Nachbarschaft hinaus ein grösserer Umkreis
wissen, dass es eine Zionshalle gibt, ein Gebäude, auf dem ein weitherum sichtbares «GOTT SUCHT
DICH» leuchtet. Genau das ist auch das eigentliche Ziel die-
ser Broschüre: die Botschaft «Gott sucht Dich» bekannt zu
machen.
Die Schweizer Post bietet die Möglichkeit an, Werbebro-
schüren in den Schalterhallen auszulegen. Als wir davon Ge-
brauch machen wollten, wurden wir mit einem Gesetzestext
konfrontiert: Werbung ist demnach nicht erlaubt, wenn sie re-
ligiöse Themen beinhaltet. Besonders irritierend: Im gleichen
Gesetzesartikel, praktisch im selben Atemzug, wird auch die

Inhalt Pornografie erwähnt. Natürlich kann sich hinter dem Wort

«religiös» allerhand Unfug verbergen. Dennoch werden damit
christliche Werte pauschal mit dem Schmutz dieser Welt in
einen Topf geworfen. Und dies geschieht in einem Land, dessen Bundesverfassung mit der Präambel
Biblische Botschaft «Im Namen Gottes des Allmächtigen!» beginnt. Wie christlich ist die Schweiz denn überhaupt noch?
Es gibt bereits 20-mal mehr Muslime als Juden in der Schweiz. Dennoch: Gott sucht! Er sucht alle
4 Vier Stufen auf dem Weg zur Entrückung Menschen. Er sucht zu retten, was verloren ist.
Auch auf unserem neuen Mitternachtsruf-Haus haben wir die Leuchtschrift «GOTT SUCHT DICH»
Im Blickfeld angebracht. Für die Gäste des benachbarten Hotels mit Wellness-Anlage ist dieser Schriftzug unüber-
sehbar. So manch einer, der dort übernachtet oder sich in der Wellness-Anlage vergnügt, muss
8 Der Kreuzzug der Muslime zwangsläufig zur Kenntnis nehmen, dass Gott ihn sucht.
11 Wenn Steine schreien und Berge predigen Schon der erste Mensch im Garten Eden wurde von Gott gesucht: «Gott der Herr rief Adam und
13 Wohl angesehen sein? sprach zu ihm: Wo bist du?» (1.Mo 3,9). Es ist dies die erste Frage Gottes an den Menschen über-
haupt. Und Gott sucht auch heute noch. Adam versteckte sich und wollte Gottes Suchen ausweichen,
14 Warum ist das prophetische Wort wichtig?
ja davor fliehen. Doch Gottes Auge sieht alles; Ihm entgeht nichts: «Meinst du, dass sich jemand so
15 Ninive und wie sich biblische Prophetie heimlich verbergen könne, dass ich ihn nicht sehe? spricht der Herr. Bin ich es nicht, der Himmel
erfüllt und Erde füllt?» (Jer 23,24). Er sieht alle unsere Handlungen und unsere verborgensten Aktivitäten.
David wusste das und bekannte: «Wo sollte ich hingehen vor deinem Geist, und wo sollte ich hinflie-
Mitternachtsruf hen vor deinem Angesicht? Stiege ich hinauf zum Himmel, so bist du da; machte ich das Totenreich
zu meinem Lager, siehe, so bist du auch da!» (Ps 139,7-8).
19 Die Arbeit des Missionswerks Nachdem Elia durch die Wüste geschritten war und sein Lager in einer Höhle aufgeschlagen hat-
Mitternachtsruf in Kamerun te, ertönte auch da die suchende Stimme Gottes: «Was machst du hier, Elia?» (1.Kön 19,9). Und was
tat Jona, nachdem er von Gott einen Auftrag erhalten hatte? «Aber Jona machte sich auf und floh vor
Fragen – Antworten dem Herrn» (Jona 1,3). Er hatte wohl kaum bedacht, dass Gott auch aussergewöhnliche Mittel ein-
setzen konnte, um ihn zu finden und seine Flucht zu stoppen. Gottes Möglichkeiten sind unbegrenzt –
20 «Und führe uns nicht in Versuchung» auch um uns zu erreichen. Vielleicht findet Er uns an einem Ort, an dem wir uns ganz allein und un-
21 «Geist Christi» und «Heiliger Geist» beobachtet wähnen. Doch gerade da tritt Er durch Seinen Geist an uns heran, redet zu unserem
Gewissen und spricht: «Was machst du hier? Ist das nicht Sünde, was du hier tust? Bist du Mir, dem
lebendigen Gott, nicht ungehorsam?» Ja, Gott durchforscht uns bis ins Innerste. David sagte seinem
Sohn Salomo: «… der Herr sucht alle Herzen und versteht aller Gedanken Dichten» (1.Chr 28,9).
3 Grusswort Und nicht zuletzt: Gott sucht Menschen, die Er als Seine Mitarbeiter einsetzen und gebrauchen
11 Aufgegriffen kann. Eine diesbezüglich ergreifende Passage finden wir in Hesekiel 22,30: «Ich suchte unter ihnen,
22 Dir kann nur Jesus helfen ob jemand sich zur Mauer machte und wider den Riss stünde vor mir für das Land ….» Wenn wir un-
ser inneres Ohr an die Bibel legen, ist es, als ob wir Ihn traurig sagen
22 Impressum hörten: «… aber ich fand keinen.» Wo sind die Menschen, die bereit
sind zu antworten: «Hier bin ich, sende mich!»? Wo sind die Nachfol-
ger unserer älter werdenden Generation auf unseren Missionsfeldern?
Gott sucht Dich!

In herzlicher Verbundenheit

Eingedenk dessen, dass alle menschliche Erkenntnis

Stückwerk ist (1.Kor 13,9), legen die Autoren
eigenverantwortlich ihre persönliche Sicht dar.

MNR > November 2006 3

 Biblische Botschaft

Vier Stufen auf

dem Weg zur
Entrückung
Die Sendschreiben Jesu im Buch der Offenbarung wa-
ren an sieben tatsächlich existierende Gemeinden in
Kleinasien (die heutige Türkei) gerichtet. Aber sie die-
nen darüber hinaus jeder Gemeinde jeden Zeitalters –
also auch uns – zur Mahnung und Auferbauung. Da
die Offenbarung als Ganzes ein prophetisches Buch
ist, liegt es auf der Hand, auch in den Sendschreiben
einen prophetischen Aspekt für die Zukunft zu sehen.

Norbert Lieth vids, der leuchtende Morgenstern» (Offb Smyrna = die verfolgte Gemeinde
22,6.16). unter den römischen Kaisern (170-312

D
ie Offenbarung beginnt mit
dem Vers: «Offenbarung Jesu
Christi, die Gott ihm gegeben
hat, um seinen Knechten zu
zeigen, was rasch geschehen soll; und
er hat sie bekannt gemacht und durch
seinen Engel seinem Knecht Johannes
gesandt» (Offb 1,1).
Sinngemäss lesen wir auch in ihrem
letzten Kapitel: «Und er sprach zu mir:
Diese Worte sind gewiss und wahrhaf-
tig; und der Herr, der Gott der heiligen
Propheten, hat seinen Engel gesandt,
um seinen Knechten zu zeigen, was
rasch geschehen soll. Ich, Jesus, habe
meinen Engel gesandt, um euch diese
Dinge für die Gemeinden zu bezeugen.
Ich bin die Wurzel und der Spross Da-
Das Gemeindezeitalter ist mit die-
sen Versen ebenfalls eingerahmt. Somit
können wir aus der Reihenfolge der
Sendschreiben gewiss einen heilsge-
schichtlichen Zeitablauf ablesen:
Gemäss 1. Korinter 10,11 ist die
Gemeinde das Ende der Zeitalter. Jesus
hatte eine Entwicklung innerhalb des
Gemeindezeitalters vorausgesagt, die
genauso eingetroffen ist – obwohl die
Entrückung jederzeit stattfinden konn-
te und kann, wie der Inhalt der Send-
schreiben (vgl. Offb 2,25; 3,11) deutlich
macht. Nachfolgend ein nicht von der
Hand zu weisender Vergleich:
Ephesus = die nachapostolische Ge-
meinde (70-170 n.Chr.)
n.Chr.)
Pergamus = die klerikalisierte
Gemeinde bzw. Staatskirche ab dem
römischen Kaiser Konstantin (312-606
n.Chr.)
Thyatira = die katholische Epoche
und das finstere Mittelalter (606-1517
n.Chr.); im Jahr 606 n.Chr. wurde der
römische Bischof Bonifatius als Bischof
der universalen Kirche Roms ernannt
und somit zum ersten Papst gewählt.
Von jetzt an stand der Klerus als In-
stanz zwischen Christus und Seiner
Gemeinde.
Sardes = die Zeit der Reformation
(1517-1700 n.Chr.); am 31. Oktober
1517 schlug Martin Luther seine 95
Thesen gegen die römische Lehre an die

4 MNR > November 2006

Tür der Schlosskirche zu Wittenberg.
Philadelphia = die evangelistische
Zeit der Erweckung und Weltmission
(1700-1900 n.Chr.); mit kleiner Kraft
erreichten sie Grosses.
Laodizea = die laue und liberale
Endzeitgemeinde des Abfalls (ab 1900
bis in die Gegenwart und bis zur Ent-
rückung)
Heute können wir mit aller Deutlich-
keit sagen, dass das Ende der Endzeit da
ist und die Entrückung vor der Tür steht.
In diesem Zusammenhang wollen wir
vier Hinweise betrachten:
Der Hinweis an die Gemeinde zu
Thyatira
«Euch aber sage ich, und den Übrigen
in Thyatira, all denen, die diese Lehre
nicht haben und die nicht die Tiefen
des Satans erkannt haben, wie sie
sagen: Ich will keine weitere Last auf
euch legen; doch was ihr habt, das haltet
fest, bis ich komme!» (Offb 2,24-25).
An dieser Stelle wird zum ersten Mal
in den Sendschreiben die Wiederkunft
Jesu erwähnt. Es wäre möglich, dass be-
reits die Thyatirer die Wiederkunft des
Herrn zu ihren Lebzeiten erwarteten.
Auffallend dabei ist, dass diese Botschaft
ausgerechnet an die Gemeinde gerichtet
ist, die symbolisch für die Ära der katho-
lischen Kirche steht. Ich glaube, damit
wird angedeutet, dass das System der ka-
tholischen Staatskirche bestehen bleibt,
bis der Herr wiederkommt. Während die
apostolische Gemeindeepoche (Ephesus)
zum Abschluss gekommen ist, ebenso
die Zeit der verfolgten Gemeinde unter
den römischen Kaisern (Smyrna) und
die Pergamus-Epoche unter Konstantin,
wird sich die Thyatira-Periode durch-
ziehen, bis Jesus für Seine Gemeinde
erscheint. Und tatsächlich gehört die
katholische Kirche noch immer zu den
einflussreichsten Kirchen innerhalb des
Christentums.
Jesus richtet Sein Wort der Wieder-
kunft an eine kleine, spezielle Gruppe
(Überrest) innerhalb dieses Kirchensys-
tems. Hans Bruns übersetzt Offenbarung
2,24 wie folgt: «Euch aber, den andern
in Thyatira, die solche Lehren nicht
angenommen haben …» Anscheinend
gibt es Menschen, die die falschen
Lehren – vermittelt von der besagten
Kirche – ablehnen. Dabei handelt es sich
wahrscheinlich um die Bekehrten bzw.
die Wiedergeborenen innerhalb der Kir-
che oder diejenigen, die aus ihr austreten.
Wir wissen, dass es solche gibt.
Der Hinweis an die Gemeinde
Sardes
«Und dem Engel der Gemeinde in
Sardes schreibe: Das sagt der, welcher
die sieben Geister Gottes und die sieben
Sterne hat: Ich kenne deine Werke: Du
hast den Namen, dass du lebst, und bist
doch tot. Werde wach und stärke das
Übrige, das im Begriff steht zu sterben;
denn ich habe deine Werke nicht voll-
endet erfunden vor Gott. So denke nun
daran, wie du empfangen und gehört
hast, und bewahre es und tue Busse!
Wenn du nun nicht wachst, so werde
ich über dich kommen wie ein Dieb,
und du wirst nicht erkennen, zu welcher
Stunde ich über dich kommen werde»
(Offb 3,1-3).
Hierbei geht es um ein reformiertes
Kirchensystem, das einst lebte (Refor-
mationszeit) und auch den Namen der
Reformation immer noch trägt («Refor-
mierte» oder «Lutherische Kirche»),
heute aber in sich weitgehend tot ist:
Ablehnung der Jungfrauengeburt, der
Vollinspiration der Bibel, der Wunder,
der Auferstehung Jesu, der Stellung
und Wiederherstellung Israels sowie
der Wiederkunft des Herrn. Es ist ein
Kirchensystem, das nicht mehr wacht,
das heisst nicht mit der Wiederkunft
Jesu für die Gemeinde rechnet und
diesbezüglich auch nichts mehr erkennt.
Dass sie eine tote
Gemeinde ist, zeigt
an, dass der Heilige Heute können wir mit
Geist nicht in ihr
lebt. Darum ist sie
aller Deutlichkeit sagen,
zwangsläufig eine dass das Ende der End-
unvorbereitete
Gemeinde, für die
zeit da ist und die Entrü-
der Herr kommt ckung vor der Tür steht
wie ein Dieb in
der Nacht. Sie
wird die Wiederkunft Jesu verpassen,
weil sie kein lebendiges Glied am Lei-
be Jesu ist. Wer sich einfach in einem
Kirchen- bzw. christlichen Gemein-
desystem befindet ohne persönliche
Bekehrung und Beziehung zum Herrn,
wird von der plötzlichen Wiederkunft
Jesu überrascht werden, weil er keinen
Anteil daran hat.
Das Ganze steht im Gegensatz zur le-
bendigen, wiedergeborenen Gemeinde
Jesu, für die der Herr ausdrücklich nicht
kommt wie ein Dieb: «Von den Zeiten
und Zeitpunkten aber braucht man euch
Brüdern nicht zu schreiben. Denn ihr
wisst ja genau, dass der Tag des Herrn
so kommen wird wie ein Dieb in der
Nacht. Wenn sie nämlich sagen werden:
‹Friede und Sicherheit›, dann wird sie
das Verderben plötzlich überfallen wie
die Wehen eine schwangere Frau, und
sie werden nicht entfliehen. Ihr aber,
Brüder, seid nicht in der Finsternis, dass
euch der Tag wie ein Dieb überfallen
könnte; ihr alle seid Kinder des Lichts
und Kinder des Tages. Wir gehören
nicht der Nacht an noch der Finsternis»
(1.Thess 5,1-5). Die Wiederkunft Jesu
fällt in eine Zeit, in der die katholische
Kirche wirksam ist mit all ihren unbib-
lischen Zusatzlehren (Thyatira) und in
der es eine evangelische Kirche gibt (Sar-
des), die keine Beziehung mehr zu Jesus
hat. Beides läuft parallel zueinander.
Der Hinweis an die Gemeinde in
Philadelphia
«Weil du das Wort vom standhaften
Harren auf mich bewahrt hast, werde
auch ich dich bewahren vor der Stunde
der Versuchung, die über den ganzen
Erdkreis kommen wird, damit die ver-
sucht werden, die auf der Erde wohnen.
Siehe, ich komme bald; halte fest, was
du hast, damit dir niemand deine Krone
nehme!» (Offb 3,10-11).
Hier wird eine Gemeinde ange-
sprochen, die sich wieder auf die bib-
lischen Wahrheiten und Lehraussagen
zurückbesonnen hat. Das betrifft die
Gemeindeepoche der Erweckungszeit,
in welcher man
wieder die Entrü-
ckung erkannte
und verkündigte
(Darby usw.). Es
wird am Ende eine
wahre Gemeinde
geben, die neben
zwei formellen
Kirchensystemen
existiert und vor
der Stunde der Versuchung bewahrt
wird, die über die ganze Erde kommt.
Es handelt sich dabei um Gläubige,
die – aus welchen christlichen Kreisen
auch immer – zum Leib Christi gehören.
Mit der «Stunde der Versuchung» ist die
Verführung durch den Antichristen bzw.
antichristlichen Weltherrscher gemeint.
Sie beginnt meines Erachtens mit dem
ersten Abschnitt der letzten sieben
Jahre:
In der ersten Hälfte wird die Welt
verführt, versucht, überlistet, belogen
und betrogen. Und in der zweiten Hälfte
wird sich der Verführer als Tier entlar-
ven und diktatorisch regieren – ähnlich
wie Hitler, der zunächst das Volk ver-
führte und danach grausam herrschte.
MNR > November 2006 5

Biblische Botschaft
Die Gemeinde soll aber noch «vor»
der Stunde der Versuchung bewahrt
werden. Das bedeutet, dass sie vorher
entrückt wird.
Nun streiten sich verschiedene Bi-
belausleger darüber, ob es «vor» oder
«aus» heissen müsse. Das griechische
Wort heisst «ek» und kann «aus» oder
«von» bzw. je nach Zusammenhang
«vor» bedeuten. Die Befürworter der
Lehre, nach der die Gemeinde durch
die Trübsal gehen muss, sagen, es
müsse «aus» heissen. Demgegenüber
legen die Verfechter der so genannten
«Vorentrückungslehre» Wert auf das
Wort «vor».
Das Ganze lässt sich leicht
und neutral entschlüsseln,
indem man den Zusam-
Am 31. Oktober 1517 schlug Martin Lu-
ther seine 95 Thesen gegen die römische
Lehre an die Tür der Schlosskirche zu
Wittenberg. Damit begann das Gemeinde-
zeitalter von Sardes
6 MNR > November 2006
menhang beachtet und gewisse Paral-
lelstellen heranzieht:
1. In den meisten Bibelübersetzun-
gen steht in Offenbarung 3,10 das
Wort «vor». Diese Tatsache müssen
wir unbedingt berücksichtigen. Ein
Philologe, den ich bei einem Dienst in
Deutschland kennen gelernt habe, sag-
te mir: «Ich kann nicht verstehen, wie
einige in diesem Satz ‹aus› übersetzen
können.»
2. In folgenden Stellen ist auch von
«vor» die Rede: «Wie viel mehr nun wer-
den wir, nachdem wir jetzt durch
sein Blut gerechtfertigt worden
sind, durch ihn vor dem Zorn er-
rettet werden!» (Röm 5,9). «… um
seinen Sohn aus dem Himmel zu
erwarten, den er aus den To-
ten auferweckt hat, Jesus, der
uns errettet vor dem zukünf-
tigen Zorn» (1.Thess 1,10).
3. Der eigentliche Schlüssel aber
ist: Wir dürfen das Wort «von» oder
«aus» bzw. «vor» nicht isoliert lesen; viel-
mehr müssen wir es im Zusammenhang
mit dem dazugehörenden Wort «bewah-
ren» (Griechisch = «tereo») betrachten:
«… werde auch ich dich bewahren vor
der Stunde der Versuchung …» Berück-
sichtigen wir das nicht, kann es sowohl
«vor» als auch «aus» heissen. In allen
griechischen Urtexten ist aber die Rede
von «bewahren». Der Heilige Geist hät-
te sicher ein anderes Wort als «tereo»
gebraucht, wenn Er sagen wollte, dass
die Gemeinde in bzw. durch die Trüb-
sal hindurch bewahrt würde. Doch der
Gebrauch ausgerechnet dieses Verbs
kann nur folgenden Schluss zulassen:
vollständige Bewahrung.
Noch einfacher wird die Sache, wenn
wir uns fragen: «Kann man ‹aus› etwas
bewahren?» – Nein, das kann man nicht.
Man kann «aus» etwas erretten, «aus»
etwas herausholen, aber man kann nicht
«aus» etwas bewahren. Man kann «in»
etwas bewahren, aber nicht «aus». Lin-
guistisch geht es nicht anders auf. So
kann ich Sie beispielsweise nicht «aus»
einem brennenden Haus bewahren,
wenn Sie sich bereits darin befinden.
Entsprechend kann uns der Herr nicht
«aus» der Trübsal bewahren, wenn wir
bereits drin sind. Sehr wohl können wir
aber «vor» dem Feuer bzw. «vor» der
Trübsal bewahrt werden, das heisst, wir
müssen es gar nicht erst erleben. Aus
diesem Zusammenhang wird deutlich,
dass die Gemeinde in der Tat vor der
Trübsal bewahrt bleibt, indem sie vorher
entrückt wird.
«Siehe, ich komme bald; halte fest,
was du hast, damit dir niemand deine
Krone nehme!» (Offb 3,11). Dieser
Vers bedeutete bereits für die damalige
Gemeinde in Philadelphia, dass der
Herr noch zu ihren Lebzeiten kommen
konnte. Wie viel mehr gilt das für uns?
Darum: Bleiben Sie dran, halten Sie fest,
lassen Sie nicht los, werden Sie nicht
locker oder lau, bleiben Sie bei Jesus!
Der Hinweis an die Gemeinde
Laodizea
«Siehe, ich stehe vor der Tür und
klopfe an. Wenn jemand meine Stim-
me hört und die Tür öffnet, so werde
ich zu ihm hineingehen und das Mahl
mit ihm essen und er mit mir» (Offb
3,20). Dieses Bibelwort will uns darauf
aufmerksam machen, wie brisant und
unmittelbar das Kommen des Herrn
ist. Selbstverständlich dürfen wir den
Vers evangelistisch sowie in Bezug auf
Heiligung anwenden, aber ganz gewiss
finden wir den Bezug auch in Seiner
Wiederkunft.
Wir leben im Zeitalter Laodizeas.
Jesus steht vor der Tür, Er kommt bald.
Wenn jemand vor der Tür steht und an-
klopft, dann ist er schon fast angekom-
men. Wir brauchen eine offene Tür für
die Wiederkunft Jesu. Wir dürfen diese
Tür unseres Ohrs, Gewissens oder Her-
zens nicht geschlossen halten. Achten
wir auch hierbei auf die Parallelstellen:
«Seufzt nicht gegeneinander, Brü-
der, damit ihr nicht verurteilt werdet;
siehe, der Richter steht vor der Tür!»
(Jak 5,9). «Von dem Feigenbaum aber
lernt das Gleichnis: Wenn sein Zweig
schon saftig wird und Blätter treibt, so
erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist.
Also auch ihr, wenn ihr dies alles seht,
so erkennt, dass er nahe vor der Tür ist»
(Mt 24,32-33).
Sehen Sie die stufenweise Zuspitzung
zur Wiederkunft Jesu? Vier konkrete Stu-
fen oder Hinweise werden uns diesbe-
züglich gegeben und wir können sagen,
dass wir sie alle passiert haben.
Die Entrückung selbst
«Nach diesem schaute ich, und siehe,
eine Tür war geöffnet im Himmel; und
die erste Stimme, die ich gleich einer
Posaune mit mir reden gehört hatte,
sprach: Komm hier herauf, und ich will
dir zeigen, was nach diesem geschehen
muss! Und sogleich war ich im Geist;
und siehe, ein Thron stand im Himmel,
und auf dem Thron sass Einer» (Offb
4,1-2). Diese zwei Verse enthalten
sieben auffallende Begriffe, die alle zur
Entrückung passen:
a) «nach diesem» = nach dem Ge-
meindezeitalter, nach den Sendschrei-
ben (Offb 1,19)
b) «geöffnete Tür im Himmel» = Jesus
ist gekommen, der bei Laodizea noch
unmittelbar vor der Tür stand
c) «Posaune» = wird zweimal bei
der Entrückung erwähnt (1.Thess 4,16;
1.Kor 15,52)
d) «Stimme» = die Stimme des Erz-
engels (1.Thess 4,16)
e) «sogleich» oder «Augenblick» =
Entrückung in einem Augenblick (1.Kor
15,52)
f) «im Geist» = der Heilige Geist wird
die Gemeinde in den Himmel holen
(umgekehrtes Pfingsten)
g) «Thron» = der Heilige Geist wird
die Gemeinde in den Thronsaal Gottes
entrücken (1.Thess 4,17-18)
Der Heilige Geist und die
Entrückung
Eine häufige Frage im Zusammenhang
mit der Entrückung lautet, was die fol-
gende Bibelstelle bedeute: «Und ihr
wisst ja, was jetzt noch zurückhält, da-
mit er geoffenbart werde zu seiner Zeit.
Denn das Geheimnis der Gesetzlosigkeit
ist schon am Wirken, nur muss der, wel-
cher jetzt zurückhält, erst aus dem Weg
sein; und dann wird der Gesetzlose geof-
fenbart werden, den der Herr verzehren
wird durch den Hauch seines Mundes,
und den er durch die Erscheinung seiner
Wiederkunft beseitigen wird» (2.Thess
2,6-8). Was hält denn den Antichristen
noch zurück? Manche sagen, es seien
die Regierung, die Gesetzgebung, Engel
oder der Heilige Geist. Am nächsten
kommen wir einer Sache immer dann,
wenn wir Parallelen suchen, denn
die Bibel legt sich ja selbst am besten
aus. Im Folgenden einige Bibelstellen,
welche die Heimholung der Gemeinde
deutlich in Bezug zur Wirkung des Hei-
ligen Geistes setzen:
a) «… entrückte der Geist des Herrn
den Philippus …» (Apg 8,39). Der
Evangelist Philippus wurde durch den
Heiligen Geist entrückt – zwar nicht
vertikal, aber horizontal.
Die Wiederkunft Jesu fällt in eine Zeit, in der die
katholische Kirche wirksam ist mit all ihren un-
biblischen Zusatzlehren
b) «Denn wir, die wir in dem (Leibes)
Zelt sind, seufzen und sind beschwert,
weil wir lieber nicht entkleidet, son-
dern überkleidet werden möchten,
so dass das Sterbliche verschlungen
wird vom Leben. Der uns aber hierzu
bereitet hat, ist Gott, der uns auch das
Unterpfand des Geistes gegeben hat»
(2.Kor 5,4-5).
c) «… in ihm seid auch ihr, als ihr
gläubig wurdet, versiegelt worden mit
dem Heiligen Geist der Verheissung, der
das Unterpfand unseres Erbes ist bis zur
Erlösung des Eigentums, zum Lob seiner
Herrlichkeit» (Eph 1,13-14).
d) Der Knecht Obadja sagte dem Elia:
«Wenn ich von dir weggehe, dann könn-
te es geschehen, dass dich der Geist des
Herrn hinwegnimmt, ich weiss nicht wo-
hin; und wenn ich dann komme und es
Ahab berichte, und er findet dich nicht,
so wird er mich töten; und dein Knecht
fürchtet doch den Herrn von Jugend
auf!» (1.Kön 18,12).
e) Die Prophetenjünger sagen dem
Elisa: «… sie sprachen zu ihm: Siehe
doch, es sind unter deinen Knechten
50 tüchtige Männer; lass diese gehen
und deinen Herrn suchen! Vielleicht hat
ihn der Geist des Herrn genommen und
auf irgendeinen Berg oder in irgendein
Tal geworfen? Er aber sprach: Sendet sie
nicht!» (2.Kön 2,16).
f) «Nach diesem schaute ich, und sie-
he, eine Tür war geöffnet im Himmel;
und die erste Stimme, die ich gleich ei-
ner Posaune mit mir reden gehört hatte,
sprach: Komm hier herauf, und ich will
dir zeigen, was nach diesem geschehen
muss! Und sogleich war ich im Geist; und
siehe, ein Thron stand im Himmel, und
auf dem Thron sass Einer» (Offb 4,1-2).
g) «Wir aber erwarten im Geist aus
Glauben die Hoffnung der Gerechtig-
keit» (Gal 5,5).
h) Die Entrückung wird das umge-
kehrte Pfingsten sein. Am Pfingsttag
kam der Heilige Geist «plötzlich» und
taufte die Anwesenden zu einem Leib
(Apg 2,2). Bei der Entrückung wird der
Leib der Gemeinde ebenso «plötzlich»
aus den Gräbern und von der Erde ent-
rückt werden (1.Kor 15,52).
Diese Stellen machen meiner Mei-
nung nach deutlich, dass es der Heilige
Geist ist, der in der Gemeinde Wohnung
genommen hat und diese auch in den
Himmel entrückt.
Drei kurze Schlussgedanken
a) Nach der Entrückung öffnet Jesus
die sieben Siegel des Gerichts. Wehe
dem, der dann zurückgeblieben ist und
unter den Zorn Gottes fällt: «… sie spra-
chen zu den Bergen und zu den Felsen:
Fallt auf uns und verbergt uns vor dem
Angesicht dessen, der auf dem Thron
sitzt, und vor dem Zorn des Lammes!
Denn der grosse Tag seines Zorns ist
gekommen, und wer kann bestehen?»
(Offb 6,16-17).
b) Auf die letzte Reise kommt es an.
Am Ende des Lebens ist es nicht mehr
wichtig, wie viel man gereist und wo
man überall gewesen ist. Dann zählt
nur noch eines: Wohin geht die letzte
Reise?
c) Halte, was Du hast. Ernst Krupka,
Evangelist: «Ich habe einmal mein NT
durchgelesen und dabei alle Stellen, die
vom Kommen des Herrn handeln, grün
angestrichen. Am Ende war mein NT
nahezu grün bemalt. Und ich konnte
selber feststellen, dass weitaus die
meisten Stellen verbunden sind mit Er-
mahnungen zur täglichen Heiligung. Da
ist es mir besonders deutlich geworden:
Die Frage der Wiederkunft Jesu ist nicht
eine Frage der Zeitrechnung, sondern
der Heiligung. Nicht rechnen sollen
wir, heiligen sollen wir uns lassen.»1
Und Hans-Martin Ritz sagt zu der Frage
«Bist Du dabei?»: «Wissen ohne Konse-
quenz des Handelns ist schlimmer als
Unwissenheit. Du weisst den Weg, hast
Du auch den Schritt getan …? Wenn Du
mit der Antwort auf diese Frage zögerst,
dann mach es jetzt fest! …Tue es jetzt,
denn morgen könnte es zu spät sein!»2

1
Beispielsammlung 03367
2
«Aktuell» 3/2006
MNR > November 2006 7
 Im Blickfeld

Der Kreuzzug der Muslime

Bilder des Papstes öffentlich verbrennen
und mit Füssen treten, wenn Muslime
dem Vatikan mit Gewalt drohen, Kir-
chen überfallen und deswegen bereits
Morddrohungen und Karikaturen im Internet zeigten den Papst als Teufel eine Nonne in Somalia ermordet wurde,
mit Hitlerbart und Hakenkreuz, als Dracula und als «Anbeter des Affen auf die übrigens zuletzt für ein SOS-Kinder-
dorf gearbeitet hatte, dann beweisen sie
dem Kreuz». So berichtete es die «Focus»-Ausgabe Nr. 39/2006 auf Seite damit nicht gerade das Gegenteil. Wer
254. Wer hätte gedacht, dass die Reaktionen der muslimischen Welt auf die mit Hass, Wut und Gewalt reagiert, ist
Rede des Papstes in der Universität von Regensburg so ausfallen würden. ein schlechter Verteidiger seiner Sache.
Oder hätte man eigentlich damit rechnen müssen, weil ja inzwischen überall Da dies aber eher die Regel derer zu
sein scheint, die geloben, Mohammed
sichtbar wird, wie explosiv sich die Koran-Nachfolger verhalten? zu folgen, ist man geneigt, dem Papst
an dieser Stelle Recht zu geben.

N
ach den Mohammed-Karika-
tur-Protestwellen der Muslime
Anfang des Jahres kam es Mitte
September zu einer erneuten Welle
der Empörung unter den Islamisten.
Eine Aussage des Papstes führte zu
einem regelrechten Entrüstungssturm
quer durch die islamische Welt. Papst
Benedikt XVI. hatte bei seinem Besuch
in Regensburg jeglicher religiös mo-
tivierter Gewalt eine Absage erteilt.
Dabei zitierte er aus einem Disput vom
14. Jahrhundert zwischen dem byzan-
tinischen Kaiser Manuel II. Palaeologos
und einem gelehrten Perser über den
Dschihad (= «Heiliger Krieg», d. Red.).
Dort hiess es an einer Stelle: «Zeig mir
doch, was Mohammed Neues gebracht
hat, und da wirst du», so sagt Manuel II.,
«nur Schlechtes und Inhumanes finden,
wie dies, dass er vorgeschrieben hat, den
Glauben, den er predigte, durch das
Schwert zu verbreiten.» Wenn darauf-
hin zum Beispiel muslimische Studenten
Während vom Papst wegen des Zi-
tates eine öffentliche und persönliche
Entschuldigung erwartet, aber von
vornherein eine allgemeine Erklärung
des Vatikans abgelehnt wird, hört man
von denselben Stellen nicht die gerings-
te Verlautbarung gegen die grausamen
öffentlichen Aussagen des iranischen
Präsidenten in Bezug auf Israel und die
USA. Müsste man von Ahmadinedschad
nicht hundertmal mehr eine Entschul-
digung erwarten, wäre hier nicht schon

8 MNR > November 2006

lange eine Protestwelle nötig? Wenn die
islamische Religion doch so friedlich ist,
warum protestiert man nicht gegen die
Hasstiraden des Islamistenführers Nas-
rallah, gegen das Vorgehen der El Kaida
und gegen das Morden von Zivilisten
durch islamische Terrororganisationen,
die nicht einmal Rücksicht auf die eige-
ne Bevölkerung nehmen? Warum pro-
testierte der «ach so friedliche Islam»
nicht gegen den Angriff der Hisbollah
auf Israel oder das sinnlose Morden von
Muslims gegen Muslims im Irak?
In ihren Protestkundgebungen beto-
nen islamische Geistliche immer wieder,
dass der Islam eine nach «Frieden» und
«Gerechtigkeit» strebende Religion sei;
allerdings versäumen sie darauf hinzu-
weisen, an welchem Ort dieser Welt das
denn der Fall ist. Warum wohl? Weil es
keinen diesbezüglichen Ort auf dieser
Welt gibt! Es sieht derzeit vielmehr so
aus, dass ein möglicher dritter Weltkrieg
von einem islamischen Land ausgehen
könnte. Jedenfalls betonte Mahmud
Ahmadinedschad lauthals: «Die USA
sind der korrupte Unterdrücker der
Welt. Israel muss von der Landkarte
gelöscht werden. Der Holocaust ist
ein Märchen. Eine Welt ohne USA und
Zionismus ist erstrebenswert und wird
eines Tages Wirklichkeit werden.»1
Die Islamische Konferenzorganisation
(OIC) im saudischen Jiddah, der 57 Staa-
ten mit islamischer Bevölkerung angehö-
ren, sagt über Mohammed: «Dieser sei
nicht gewalttätig gewesen, sondern eine
Gnade für die gesamte Menschheit.»2
Wahr ist allerdings etwas ganz ande-
res. Mohammed hat seine Religion mit
Waffengewalt und äusserster Brutalität
vorangetrieben, übrigens schon viele
Jahrhunderte vor den Kreuzzügen. «Im
Jahre 628 n.Chr., als sich abzeichne-
te, dass die Truppen Mohammeds zu
schwach waren, die Quraishiten-Stäm-
me (die stärksten arabischen Stämme
der arabischen Halbinsel des 7. Jahr-
hunderts) zu überwältigen, schloss der
Prophet eine zehnjährige Waffenpause
mit den Quraishiten. Die Vereinbarung
wurde in der muslimischen Überliefe-
rung später nach dem Ort Hudaybiyyah
benannt, an dem das Abkommen
geschlossen wurde (Hudaybiyyah-Ab-
kommen). Nicht einmal zwei Jahre
später hatten die Truppen Mohammeds
ihre Kräfte wiederhergestellt, und so
gelang es den muslimischen Kämpfern
bald, die Quraishiten vernichtend zu
schlagen, und Mohammed eroberte die
Stadt Mekka.»3. Bis zu seinem Todesjahr
(632 n.Chr.) eroberte er ganz Arabien
mit dem Schwert. Im Jahr 640 n.Chr. men der Familienehre, zum Beispiel in
wurde das «Heilige Land» erobert. In Pakistan: «‹Die führende Menschen-
dieser Zeit ging es den Juden mehr oder rechtskommission Pakistans sagte …,
weniger schlecht. Es kam zwischen- dass in diesem Jahr (2002) mindestens
durch immer wieder zu Massakern an 461 Frauen von Familienangehörigen …
Juden, und sie wurden den Muslimen umgebracht worden sind. … Nach den
zwanghaft untergeordnet. Es dauerte der Kommission vorliegenden Zahlen
nur etwa hundert Jahre (bis 722 n.Chr.), wurden von den im Staat Punjab ermor-
bis sich der Islam die Welt von Indien deten 161 Frauen 67 von ihren Brüdern
bis Spanien unterworfen hatte. Zum getötet, 49 von ihren Ehemännern …
ersten Mal in der Geschichte hatte sich in sieben Fällen töteten sieben Söhne
ein internationales Reich gebildet, das ihre Mutter.› Wo bleibt der Aufschrei
durch einen religiösen Eroberungskrieg der Muslime gegen diese Verbrechen?
zustande gekommen war. Die arabische Wo ist die Empörung der Muslime im
Herrschaft endete, als die türkischen Westen, dass eine Frau, die das Opfer
Seldschuken 1071 n.Chr. Jerusalem einer Vergewaltigung geworden ist, an-
einnahmen und für die
Christen und Juden eine
blutige Zeit anbrach. Die
Plünderung der Grabeskir-
che brachte das Fass zum
Überlaufen und entzündete
den Zorn der europäischen
Kirche. Die Folge davon
waren dann die christli-
chen Kreuzzüge.
Es ist richtig, die Kreuz-
züge scharf zu verurteilen.
Mit dem Christentum, das
Jesus lehrte und lebte,
haben sie nämlich nicht
das Geringste zu tun. Ja,
wir müssen die Kreuzzü-
ge sogar als antichristlich
bezeichnen. Doch es darf
dabei nicht übersehen wer-
den, dass sie eine Reaktion
auf die vorhergehenden Ak-
tionen der Muslime waren.
Wer nicht die Lehre Jesu
beherzigt, diese als Richt-
linie für sein Leben befolgt
und danach lebt, ist nicht
als Christ zu bezeichnen. Papst Benedikt XVI. bei seiner islamkritischen Rede in der Universität
Würden die Nachfolger Regensburg
Mohammeds das Gleiche
sagen von den mohammedanischen, schliessend auch noch von ihrer eigenen
osmanischen bzw. türkischen Truppen, Familie ermordet wird?»5
die mit Gewalt versuchten, Europa zu Wie anders ist doch Jesus im Ver-
erobern und dabei bis nach Wien vor- gleich zu Mohammed. Als die Jünger
drangen? Jesu, Johannes und sein Bruder Jakobus,
Ayatollah Khomeini berief sich Feuer vom Himmel fallen lassen wollten,
seinerzeit auf den Koran, als er sagte: um die Feinde Jesu zu vernichten, verbot
«Der Islam macht es allen erwachsenen der Herr es ihnen ausdrücklich: «… da
Männern, sofern sie nicht körperlich be- sandte er Boten vor sich her. Diese ka-
hindert sind, zur Pflicht, sich auf die Er- men auf ihrer Reise in ein Samariterdorf
oberung anderer Länder vorzubereiten, und wollten ihm die Herberge bereiten.
damit die heiligen Schriften des Islam in Aber man nahm ihn nicht auf, weil Je-
jedem Land der Welt befolgt werden.»4 rusalem sein Reiseziel war. Als aber
Die ehemaligen Muslims und heutigen seine Jünger Jakobus und Johannes das
Theologieprofessoren Ergun Mehmet sahen, sagten sie: Herr, willst du, dass
Caner und Emir Fethi Caner beklagen wir sprechen, dass Feuer vom Himmel
den brutalen Mord an Frauen im Na- herabfallen und sie verzehren soll, wie
MNR > November 2006 9

Im Blickfeld
es auch Elia getan hat? Er aber wandte
sich um und ermahnte sie ernstlich und
sprach: Wisst ihr nicht, welches Geistes
(Kinder) ihr seid? Denn der Sohn des
Menschen ist nicht gekommen, um die
Seelen der Menschen zu verderben,
sondern zu erretten! Und sie zogen in
ein anderes Dorf» (Lk 9,52-56).
Als die Knechte im Gleichnis Jesu
das Unkraut, das zusammen mit dem
guten Samen aufwuchs, ausreissen
wollten, verbot der Herr es ihnen: «Ein
anderes Gleichnis legte er ihnen vor und
sprach: Das Reich der Himmel gleicht
einem Menschen, der guten Samen auf
seinen Acker säte. Während aber die
Leute schliefen, kam sein Feind und
säte Unkraut mitten unter den Weizen
und ging davon. Als nun die Saat wuchs
und Frucht ansetzte, da zeigte sich auch
das Unkraut. Und die Knechte des Haus-
herrn traten herzu und sprachen zu ihm:
Herr, hast du nicht guten Samen in dei-
nen Acker gesät? Woher hat er denn
das Unkraut? Er aber sprach zu ihnen:
Das hat der Feind getan! Da sagten die
Knechte zu ihm: Willst du nun, dass
wir hingehen und es zusammenlesen?
Er aber sprach: Nein! damit ihr nicht
beim Zusammenlesen des Unkrauts
zugleich mit ihm den Weizen ausreisst.
Lasst beides miteinander wachsen bis
«Das Reich der Himmel gleicht einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säte»
10 MNR > November 2006
zur Ernte, und zur Zeit der Ernte will
ich den Schnittern sagen: Lest zuerst
das Unkraut zusammen und bindet
es in Bündel, dass man es verbrenne;
den Weizen aber sammelt in meine
Scheune!» (Mt 13,24-30). Durch dieses
Gleichnis lehrt Jesus, dass Seine Nach-
folger nicht die Aufgabe haben, die
anderen zu bekämpfen (zusammenzu-
lesen bzw. auszureissen), sondern dieses
Urteil dem Herrn zu überlassen, wenn
Er wiederkommt. Christen, die sich zur
Lehre Jesu halten und Ihn zum Herrn
haben, bekämpfen Andersgläubige nicht
mit dem Schwert, sondern sie versuchen
vielmehr, ihre Mitmenschen durch das
Bekenntnis des Evangeliums, durch Ge-
bet, Zeugnis und gelebte Nächstenliebe
für Jesus Christus und Sein Reich zu ge-
winnen. Während jeder um sein Leben
bangen muss, der sich Mohammed oder
dem Islam gegenüber negativ äussert,
muss ein Muslim in christlichen Län-
dern nichts dergleichen befürchten.
Als Petrus bei der Gefangennahme
Jesu zu dessen Verteidigung das Schwert
zog und dem Knecht des Hohenpries-
ters das Ohr abschlug, reagierte Jesus
vollkommen anders, als es der Natur
des Menschen entsprochen hätte: «Da
nun Simon Petrus ein Schwert hatte,
zog er es und schlug nach dem Knecht
des Hohenpriesters und hieb ihm das
rechte Ohr ab; der Name des Knechtes
aber war Malchus. Da sprach Jesus zu
Petrus: Stecke dein Schwert in die Schei-
de! Soll ich den Kelch nicht trinken, den
mir der Vater gegeben hat? … Und er
rührte sein Ohr an und heilte ihn» (Joh
18,10-11; Lk 22,51).
Während viele die Lehre des Islams
regelrecht in ihre Kirchen ziehen und
versuchen, damit auf einen Nenner zu
kommen, und während die Politiker den
Dialog suchen und den Ernst der Sache
verharmlosen, sagt die Bibel: «… habt
keine Gemeinschaft mit den unfrucht-
baren Werken der Finsternis, deckt sie
vielmehr auf» (Eph 5,11). Gottesfurcht
treibt Menschenfurcht aus, doch wer
Gott nicht mehr fürchtet, der wird vor
Menschen Angst haben.
Jesus ist der Höchste und Erhabens-
te unter allen Religionsgründern. Er ist
der Herr aller Herren und König aller
Könige. Ja mehr noch: Er ist Gott, dem
Anbetung gebührt (Offb 1,8; 5,12; 7,11-
12). Nur in Ihm und durch Ihn findet
die Welt zum Frieden und zur Ruhe.
Seine Grösse zu verleugnen bedeutet,
dass man Dem die Ehre nimmt, dem sie
allein zusteht: Jesus Christus. N.L. 
1
Das Beste, August 2006, S. 73
2
AvU Nr. 215, 16. Sept. 2006, S. 7
3
http://www.nahostfocus.de/page.php?id=1534
4
Das Islam-Handbuch, Brockhaus
5
Das Islam-Handbuch, Brockhaus

Wenn Steine schreien
und Berge predigen
«Verkehrte geologische Welt: Was sonst unten ist, ist hier oben.»
I
n einer schweizerischen Zeitung
wurde über die «Glarner Haupt-
überschiebung» in der Zentralschweiz
dem Erstaunen Ausdruck gegeben. Es
heisst dort unter anderem: «Denn an
dieser Wand ist etwas zu sehen, was
an und für sich unmöglich ist: An der
Lochsite im glarnerischen Sool liegt altes
Gestein auf jüngerem. Sonst ist es genau
umgekehrt. Der Berner Geologieprofes-
sor Adrian Pfiffner … spricht bei diesem
aussergewöhnlichen Phänomen von ei-
ner ‹geologischen Sensation›. Unter dem
Namen ‹Glarner Hauptüberschiebung›
soll es das dritte Unesco-Weltnaturerbe
der Schweiz werden.» In dem Beitrag
heisst es weiter: «Die Gesteinsschich-
ten haben ein einschneidendes erdge-
schichtliches Ereignis umgekrempelt:
‹Als die Kontinentalplatten von Europa
und Afrika aufeinander prallten und
die europäische unter die afrikanische
tauchte, gab es eine Knautschzone.› …
‹Das Resultat des zusammengepressten
und deformierten Gesteins sind die
Alpen, bestehend aus Faltungen – und
Überschiebungen.›»1
Was von Geologen als ein natürlicher
Entwicklungsprozess gedeutet wird, ist
für Bibelgläubige das Resultat eines
anderen Weltereignisses, nämlich der
Sintflut. Viel Arbeit könnte man sich
ersparen, würde man dem glauben
und nachforschen, was das Wort Got-
tes lehrt. Die Wissenschaftler suchen
in den Elementen der Bergwelt nach
einer Antwort für die Schöpfung. Dabei
wird gegraben, gemessen, durchforscht
und es werden Theorien aufgestellt,
die uns an Hiob 28,9 erinnern: Der
Mensch «streckt seine Hand nach dem
Felsgestein aus, wühlt die Berge um von
Grund auf.»
Doch beim Staunen über solch ausser-
gewöhnliche Phänomene wird von den
meisten nicht bemerkt, dass der Schöp-
fer hinter diesen «Sensationen» steckt
und es der Herr ist, der die Berge um-
kehrt, sodass altes Gestein auf jüngerem
zu liegen kommt: «Er versetzt Berge, und
man merkt es nicht; er, der sie umkehrt
in seinem Zorn» (Hiob 9,5).
Das hohe und erhabene Alpenmassiv
ist ein Zeichen für die erhabenere Grösse
eines allmächtigen Schöpfers, den schon
die Psalmisten besangen: «… der du die
Berge gründest in deiner Kraft, der du
mit Macht umgürtet bist» (Ps 65,7). «Ehe
denn die Berge wurden und du die Erde
und den Erdkreis hervorbrachtest, ja,
von Ewigkeit zu Ewigkeit bist du Gott!»
(Ps 90,2).
Die Bibel lässt uns auch nicht im
Unklaren darüber, wie es letztlich zur
Umkehrung der Gesteinsschichten kam
Aufgegriffen
Wenn Gott durch Evolution geschaffen
hätte, dann …
… gäbe es kein erstes Menschenpaar
… hätte Er den Menschen als Sünder ge-
schaffen
… würde die Rechtfertigung des Sünders
durch den Sühnetod Jesu keinen Sinn
machen
… hätte Er den Tod als schöpferisches Mit-
tel eingesetzt.
Prominente Protestanten, darunter Alt-
bundespräsident Richard von Weizsäcker
und der Präsident des Deutschen Evange-
lischen Kirchentages, Reinhard Höppner,
fordern in einem «Appell aus Baden», auf
Mission bei Muslimen zu verzichten.
«Meine Aussenpolitik ist von meinem
tiefen Glauben geprägt, dass Freiheit das
Geschenk des Allmächtigen an jede Person
ist und dass Amerika in der Welt die Füh-
rungsverantwortung zu übernehmen hat,
Menschen zur Freiheit zu verhelfen.» US-
Präsident George W. Bush in seiner Rede
am 11. September 2006
Der König von Swasiland, Mswati III.,
hat seine Untertanen aufgefordert, ihr Le-
ben mit Gott in Ordnung zu bringen und
sich so auf die Wiederkunft Christi vorzu-
bereiten.
Die Ursache der terroristischen Bedro-
hung an den Rändern der muslimischen
Gemeinschaft sei nicht im Islam zu suchen,
sondern in der «tief empfundenen Missach-
tung des Islams durch Teile der westlichen
Politik», erklärte ZfT-Direktor (Zentrum für
Türkeistudien) Faruk Sen.
«Der sensible Mensch leidet nicht aus
diesem oder jenem Grund, sondern ganz
allein, weil nichts auf dieser Welt seine
Sehnsucht stillen kann.» Jean-Paul Sart-
re, franz. Schriftsteller und Philosoph,
1905-1980.
«Hoffnung ist das beste Antidepressi-
vum.» Maria T. Maldonado, Brasilien
Musik fördert teuflisches Verhalten,
urteilte Scheich Mohamed Abdirahman,
MNR > November 2006 11
 Vorsitzender des islamischen Gerichtshofs
in der somalischen Kleinstadt Jowahr –
und schloss die einzige lokale Radiosta-
tion dort. Da viele Somalier nicht lesen
und schreiben können, ist das Radio ihre
wichtigste Informationsquelle. Um wieder
senden zu können, musste Chefredakteur
Said Hagaa Ahmed einen Deal schliessen:
«Wir bringen nur noch Nachrichten, Koran-
lesungen und Islamunterricht.» Im Juni ha-
ben Islamisten die Macht in Mogadischu
übernommen.
Bernhard Lewis, Doyen (Wissenschaft-
ler, der seine Disziplin enorm geprägt hat)
der Islamwissenschaftler, wagt zum politi-
schen Einfluss des Islams auf Europa die
These, Europa werde bald ganz islamisch
sein. Zweimal, so Lewis, habe der Islam es
militärisch versucht, zweimal sei er dabei
gescheitert. Nun versuche er es mit den
Waffen der Demographie, also der Bevölke-
rungspolitik. Europa vergreise immer mehr,
während islamische Paare Kinder bejahen.
Der Wissenschaftler scheint Recht zu ha-
ben!
Die katholische Schwester Leonella
Sgorbati (65) wurde in Somalia auf offener
Strasse erschossen. Ihre Mörder folgten
dem Aufruf eines Predigers in Mogadischu,
wonach Beleidiger des Propheten Moham-
med von den Muslimen zu töten seien, die
sich gerade in der Nähe befinden. Die Non-
ne war Jahrzehnte in der Krankenpflege tä-
tig und arbeitete zuletzt für eine SOS-Kin-
derdorf-Klinik in Mogadischu.
«Wo Dinosaurier auf die Bibel tref-
fen!» lautet der ungewöhnliche Werbeslo-
gan des Freizeitparks «Dinosaur Adventu-
re Land» in Pensacola/USA. Dieser wirbt
damit für ein «darwinfreies» Dino-Erlebnis.
Hier wird die Erdgeschichte, so wie sie die
Bibel beschreibt – dargestellt. Das Ziel der
Parkgründer sind weitere Parks im ganzen
Land und in aller Welt.
Neue Hexen tummeln sich zunehmend
in Hörfunk und Fernsehen. In Österreich
wird das erste deutschsprachige Hexen-
TV-Magazin «Hagazussa» über den Wiener
Sender «Okto» ausgestrahlt. Moderiert
wird das einstündige Programm von der
Hexe Lady Purple. «Hagazussa» beschäftigt
sich mit Hexen, Heiden und Magie.
12 MNR > November 2006
Im Blickfeld
und wie die Berge in ihrer heutigen Grös-
se entstanden sind. Psalm 104 geht auf
dieses Phänomen ein und erklärt es mit
einer Deutlichkeit, die über jeden Zwei-
fel erhaben ist: «Er hat die Erde auf ihre
Grundfesten gegründet, dass sie nicht
wankt für immer und ewig. Mit der Flut
decktest du sie wie mit einem Kleid; die
Wasser standen über den Bergen; aber
vor deinem Schelten flohen sie, vor dei-
ner Donnerstimme suchten sie ängstlich
das Weite. Die Berge stiegen empor, die
Täler senkten sich zu dem Ort, den du
ihnen gesetzt hast» (V 5-8).
Die Erde ist von Gott geschaffen
worden, als es den Menschen noch gar
nicht gab (Hiob 38,4). Darum hat der
Mensch keine zuverlässigere Quelle des
Erforschens als das Wort Dessen, der al-
les erschaffen hat. Er sollte deshalb bei
seinen Bemühungen das Wort Gottes zu
Rate ziehen und sich darunter stellen.
Die Sintflut (1.Mo Kap 6-9), Gottes
Gericht, das der Herr über Seine da-
malige Schöpfung hereinbrechen liess,
weil sie sich in abgrundtiefen Sünden
von Ihm abgewandt hatte, bedeckte alles
Lebende. Dabei wurden auch die Berge
bedeckt, die wahrscheinlich noch nicht
die Höhe hatten, wie es heute der Fall
ist. Wir können davon ausgehen, dass
die Schöpfung der vorsintflutlichen Zeit
etwas anders beschaffen war, auch geolo-
gisch. Petrus deutet das an, wenn er von
einer «alten» und einer «jetzigen» Welt
spricht: «… und wenn er die alte Welt
nicht verschonte, sondern (nur) Noah,
den Verkündiger
der Gerechtigkeit,
als Achten bewahr- Das hohe und erhabene
te, als er die Sintflut
über die Welt der
Alpenmassiv ist ein Zei-
Gottlosen brachte» chen für die erhabenere
Grösse eines allmächti-
gen Schöpfers
(2.Petr 2,5). «Dabei übersehen sie aber
absichtlich, dass es schon vorzeiten
Himmel gab und eine Erde aus dem
Wasser heraus (entstanden ist) und in-
mitten der Wasser bestanden hat durch
das Wort Gottes; und dass durch diese
(Wasser) die damalige Erde infolge ei-
ner Wasserflut zugrunde ging. Die jetzi-
gen Himmel aber und die Erde werden
durch dasselbe Wort aufgespart und für
das Feuer bewahrt bis zum Tag des Ge-
richts und des Verderbens der gottlosen
Menschen» (2.Petr 3,5-7).
Durch die Sintflut hindurch entstand
aus der «alten» Welt (die wahrscheinlich
flacher war), eine geologisch «andere»
Welt, so wie wir sie heute haben. Durch
den gewaltigen Druck der Wassermassen
kam es zu Verschiebungen der Elemen-
te, so dass daraus die Berge und Täler
entstanden.
Die Natursensationen bzw. -phä-
nomene, worüber wir heute staunen,
sind mehr als ein «Welterbe». Sie sind
vielmehr ein Fingerzeig Gottes, welcher
der Schöpfer des Himmels und der Erde
ist, und sie sollen uns auf Sein Wirken
hinweisen.
Die Gebirge sind aber nicht nur ein
Hinweis auf die Schöpferkraft Gottes und
auf eine geschichtliche Sintflut, sondern
wir werden dadurch gleichzeitig darauf
aufmerksam gemacht, dass Gott eines
Tages wieder übernatürlich in Seine
Schöpfung eingreifen wird, und zwar
durch Gericht. Nachdem Petrus über
die vorsintflutliche Welt und über das
Gericht Gottes,
das über sie her-
einbrach, gespro-
chen hat, schlägt
er prophetisch die
Brücke zu einem

zukünftigen Ereignis und schreibt: «Die
jetzigen Himmel aber und die Erde wer-
den durch dasselbe Wort aufgespart und
für das Feuer bewahrt bis zum Tag des
Gerichts und des Verderbens der gott-
losen Menschen. Dieses eine aber sollt
ihr nicht übersehen, Geliebte, dass ein
Tag bei dem Herrn ist wie tausend Jahre,
und tausend Jahre wie ein Tag! Der Herr
zögert nicht die Verheissung hinaus, wie
etliche es für ein Hinauszögern halten,
sondern er ist langmütig gegen uns,
weil er nicht will, dass jemand verloren
gehe, sondern dass jedermann Raum
zur Busse habe. Es wird aber der Tag
des Herrn kommen wie ein Dieb in der
Nacht; dann werden die Himmel mit
Krachen vergehen, die Elemente aber
vor Hitze sich auflösen und die Erde
und die Werke darauf verbrennen»
(2.Petr 3,7-10). Nach diesem Ereignis
wird es wiederum zu einer Neuschöp-
fung kommen, zu einem neuen Himmel
und zu einer neuen Erde, in denen nicht
mehr die Sünde und der Zerfall herr-
schen, sondern die Gerechtigkeit Gottes
regieren wird: «Wir erwarten aber nach
seiner Verheissung neue Himmel und
eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit
wohnt» (2.Petr 3,13).
Diese unabänderlichen Wahrheiten,
die uns das Wort Gottes offenbart und
worauf uns die Schöpfung aufmerksam
macht, soll Christen zu einem Ansporn
werden, christlich zu leben, das heisst
Jesus nachzufolgen in Absonderung
von der Sünde und Gott über alles in
ihrem Leben zu stellen und Ihn allein
zu ehren. Ausserdem sollte es Antrieb
sein, die Wiederkunft Jesu zu erwarten
und ihr entgegenzueilen oder anders
gesagt, sich eifrig danach zu sehnen, da
sie jederzeit geschehen kann. In seinem
zweiten Brief sagt es Petrus so: «Da nun
dies alles aufgelöst wird, wie sehr soll-
tet ihr euch auszeichnen durch heiligen
Wandel und Gottesfurcht, indem ihr das
Kommen des Tages Gottes erwartet und
ihm entgegeneilt, an welchem die Him-
mel sich in Glut auflösen und die Ele-
mente vor Hitze zerschmelzen werden!»
(2.Petr 3,11-12).
Wenn Jesus wiedergekommen ist und
Sein Regierungsreich aufgerichtet hat,
wird es wiederum zu geologischen Ver-
änderungen kommen, wobei Jerusalem
nicht nur der geistlichen Stellung nach,
sondern auch buchstäblich erhoben
sein wird: «Und der Herr wird König
sein über die ganze Erde. An jenem Tag
wird der Herr der Einzige sein und sein
Name der einzige. Das ganze Land von
Geba bis Rimmon, südlich von Jerusa-
lem, wird sich verwandeln wie die Arava,
und (Jerusalem) wird erhöht sein und
an seiner Stätte bewohnt werden, vom
Tor Benjamin bis an die Stelle des ersten
Tors, bis an das Ecktor, und vom Turm
Hananeel bis zu den Keltern des Königs.
Und sie werden darin wohnen; und es
wird keinen Bannfluch mehr geben, und
Jerusalem wird sicher wohnen» (Sach
14,9-11). Darüber spricht Gott auch
durch Seinen Propheten Jesaja: «Und es
wird geschehen am Ende der Tage, da
wird der Berg des Hauses des Herrn fest-
stehen als Haupt der Berge und erhaben
sein über die Hügel; und alle Nationen
werden zu ihm strömen» (Jes 2,2).
Die Gesteinsmassen rufen uns zu
und die Berge predigen uns, dass es ei-
nen Schöpfergott gibt, dem alle Macht
gegeben ist und der jederzeit in Seine
Schöpfung eingreifen kann. Gleichzeitig
ist Er in Jesus Christus selbst «der Berg»,
bei dem man sich bergen kann, wo man
Zuflucht findet, in welchem man Schutz
und Festigkeit hat. «Sende dein Licht
und deine Wahrheit, dass sie mich lei-
ten, mich bringen zu deinem heiligen
Berg und zu deinen Wohnungen» (Ps
43,3). N.L. 
1
Coopzeitung Nr. 38, 19. Sept. 2006
Wohl
angesehen
sein?
Im Brief an die Galater schreibt
der Apostel Paulus im 6. Kapitel in
Vers 12 folgende Warnung an die
Gemeinde: «Alle, die im Fleisch wohl
angesehen sein wollen, nötigen euch,
dass ihr euch beschneiden lasst,
nur damit sie nicht um des Kreuzes
des Christus willen verfolgt werden.»
I
ch bin überzeugt, heute würde er die-
sen Hinweis um folgende Aussagen
erweitern müssen:
• Alle, die im Fleisch wohl angesehen
sein wollen, nötigen euch, die Bibel
nicht absolut zu setzen, nur damit
sie nicht um des Kreuzes des Christus
willen verfolgt werden.
• Alle, die im Fleisch wohl angesehen
sein wollen, nötigen euch, weltliche
Musik und Unterhaltungskünstler in
den Gottesdienst zu holen, nur damit
sie nicht um des Kreuzes des Christus
willen verfolgt werden.
• Alle, die im Fleisch wohl angesehen
sein wollen, nötigen euch, mit Men-
schen Gemeinschaft zu haben, die
zu Maria, Heiligen und Toten beten,
nur damit sie nicht um des Kreuzes des
Christus willen verfolgt werden.
• Alle, die im Fleisch wohl angesehen
sein wollen, nötigen euch, Psychologie
statt biblische Seelsorge zu suchen,
nur damit sie nicht um des Kreuzes des
Christus willen verfolgt werden.
• Alle, die im Fleisch wohl angesehen
sein wollen, nötigen euch, mit weltli-
chen Methoden Gemeindewachstum
anzustreben, nur damit sie nicht um
des Kreuzes des Christus willen ver-
folgt werden.
• Alle, die im Fleisch wohl angesehen
sein wollen, nötigen euch, an verwelt-
lichten und religionsvermischenden
Kirchentagen teilzunehmen, nur
damit sie nicht um des Kreuzes des
Christus willen verfolgt werden.
• Alle, die im Fleisch wohl angesehen
sein wollen, nötigen euch, den Papst
als Sprecher aller Christen anzuerken-
nen, nur damit sie nicht um des Kreuzes
des Christus willen verfolgt werden.
MNR > November 2006 13
 Im Blickfeld
• Alle, die im Fleisch wohl angesehen
sein wollen, nötigen euch, den Allah
der Muslims mit dem Gott der Bibel
gleichzusetzen, nur damit sie nicht
um des Kreuzes des Christus willen
verfolgt werden.
• Alle, die im Fleisch wohl angesehen
sein wollen, nötigen euch, auch Na-
menschristen, Juden und Muslims
Brüder im Herrn zu nennen, nur
damit sie nicht um des Kreuzes des
Christus willen verfolgt werden.
• Alle, die im Fleisch wohl angesehen
sein wollen, nötigen euch, Gemeinde-
zucht als nicht mehr zeitgemäss zu
akzeptieren, nur damit sie nicht um
des Kreuzes des Christus willen ver-
folgt werden.
• Alle, die im Fleisch wohl angesehen
sein wollen, nötigen euch, nicht mehr
Ist «in»: Besuch am Kirchentag
zu sagen: «Mein Gott ist richtig und
dein Gott ist falsch»1, nur damit sie
nicht um des Kreuzes des Christus
willen verfolgt werden.
• Alle, die im Fleisch wohl angesehen
sein wollen, nötigen euch, nicht mehr
von Sünde und der Hölle zu reden,
nur damit sie nicht um des Kreuzes des
Christus willen verfolgt werden.
• Alle, die im Fleisch wohl angesehen
sein wollen, nötigen euch, anzuerken-
nen, dass Gott in allen Religionen zu
finden ist, nur damit sie nicht um des
Kreuzes des Christus willen verfolgt
werden.
14 MNR > November 2006
• Alle, die im Fleisch wohl angesehen
sein wollen, nötigen euch, «Gott nicht
mehr Herr zu nennen, weil er das
nicht ist»1, nur damit sie nicht um des
Kreuzes des Christus willen verfolgt
werden.
• Alle, die im Fleisch wohl angesehen
sein wollen, nötigen euch, Gott nicht
mehr Herr zu nennen, weil er Vater
und Mutter sei (Feministinnen), nur
damit sie nicht um des Kreuzes des
Christus willen verfolgt werden.
• Alle, die im Fleisch wohl angesehen
sein wollen, nötigen euch, zu Gott zu
beten: «Du bist Vater und Mutter»2,
nur damit sie nicht um des Kreuzes des
Christus willen verfolgt werden.
• Alle, die im Fleisch wohl angesehen
sein wollen, nötigen euch, mit Mus-
lims gemeinsam zu beten2, nur damit
sie nicht um des
Kreuzes des Christus
willen verfolgt wer-
den.
• Alle, die im Fleisch
wohl angesehen sein
wollen, nötigen euch,
dafür einzutreten,
dass Muslims und
zum Beispiel Bud-
dhisten sowie an-
dere Religionen an
deutschen Schulen
«ihren» Religions-
unterricht erhalten2,
nur damit sie nicht
um des Kreuzes des
Christus willen ver-
folgt werden.
• Alle, die im Fleisch
wohl angesehen sein
wollen, nötigen euch,
die Taufe zur Ver-
gebung der Sünden
anzuerkennen2, nur damit sie nicht
um des Kreuzes des Christus willen
verfolgt werden.
• Alle, die im Fleisch wohl angese-
hen sein wollen, nötigen euch, zu
erkennen, dass das ökumenische
Miteinander nicht mehr nur Hobby
weniger ist, sondern verpflichtende
Lebensgestalt der Gemeinde2, nur
damit sie nicht um des Kreuzes des
Christus willen verfolgt werden.
QUELLE: «ZEITJOURNAL», NR. 3/2006 
1
Pfr. Fliege auf dem Kirchentag
2
ACK-Arbeitshilfe zur Charta Oecumenica
Warum ist das
prophetische
Wort wichtig?
Der Schauspieler Peter Ustinow
sagte: «Über die Prophetien der
Propheten unterhält man sich am
besten erst drei Jahre nachdem sie
ihre Aussage gemacht haben», denn
die Echtheit einer Prophetie beweist
sich erst im Nachhinein dadurch,
dass sie in Erfüllung geht.
D
arum soll man frische Propheti-
en nicht ohne weiteres glauben,
denn in der Endzeit werden viele
falsche Propheten auftreten. Dennoch
ist aber gerade in der Endzeit das pro-
phetische Wort wichtig. Hierbei muss
betont werden, dass es das prophetische
Wort der Bibel sein muss. Hinter aus-
serbiblischen Prophetien muss man ein
Fragezeichen setzen.
Warum ist das propheti-
sche Wort in unserer Zeit
so wichtig? Oder anders ge-
fragt: Wie kann der Mensch
in unserer Zeit die Wahrheit
aus der verworrenen Masse
von Informationen heraus-
finden, die uns die Medien
zum Beispiel über Israel
bringen? Nur indem wir
das Geschehen in und um
Israel mit den Aussagen
der Bibel vergleichen und
alles beiseite tun, was mit
dem prophetischen Wort der Bibel nicht
übereinstimmt. Die biblische Prophetie
ist Gottes Sicherheitssystem, das uns im
Voraus warnt. Dabei werden wir erken-
nen: Die Prophezeiungen offenbaren Got-
tes Ziele und sind absolut genau! Doch
es ist zu beachten: Gott hält sich an Sein
Wort, bringt Seine Prophetien in Erfül-
lung, nicht aber unsere Auslegungen.
Schon in 1. Mose 18,17 lesen wir:
«Der Herr aber sprach bei sich: Sollte
ich vor Abraham verbergen, was ich tun
will?» Daraufhin zeigte Gott Abraham
den Untergang von Sodom und Gomor-
ra. Dies bekräftigt Gott in Amos 3,7,
wonach Er nichts tut, ohne es zuvor
Seinen Knechten und Propheten mitge-
teilt zu haben. Das besagt erstens, dass
sich Gott an Sein Wort gebunden hat
und es genau so, wie Er es vorausgesagt

hat, in Erfüllung bringt. Und zweitens
informiert Er Seine Knechte und Prophe-
ten, ehe es geschieht. Wenn wir die in
der Bibel in Bezug auf Israel gemachten
Aussagen sehen, dann sind das keine
frischen Prophetien, über die man erst,
wie Ustinow rät, nach drei Jahren reden
soll, sondern sie sind schon vor über
2 500 Jahren von Gott den Propheten
eingegeben worden.
Besonders im Hinblick auf Israels
und Jerusalems Zukunft und auf die
Frage, was aus dem Gazastreifen wer-
de, wird das prophetische Wort zum
absoluten Wegweiser. Wenn die Welt
mit der amerikanischen Road Map eine
Zweistaatenlösung anstrebt, um den
gordischen Knoten des israelisch-paläs-
tinensischen Konflikts zu lösen, dann
muss man der amerikanischen Road
Map Gottes prophetisches Wort (Gottes
Road Map) entgegenhalten – und darin
findet sich mit keiner Silbe auch nur der
leiseste Hinweis auf eine Zweistaatenlö-
sung: hier der Staat Israel und dort ein
Palästinenserstaat. …
Auch das Neue Testament weist
ausdrücklich auf das prophetische Wort
hin: «Und um so fester steht uns nun
Besonders im Hinblick auf die Zukunft Jerusa-
lems wird das prophetische Wort zum absoluten
Wegweiser
das prophetische Wort, das wir besit-
zen, und ihr tut wohl, auf dieses Acht
zu geben als auf ein Licht, das an einem
dunklen Ort scheint (verwirrende Me-
dien und ratlose Politik), bis der volle
Tag anbricht und der Morgenstern in
euren Herzen aufgeht. Dabei müsst ihr
euch von vornherein darüber klar sein,
dass keine Weissagung der (Heiligen)
Schrift eine eigenmächtige Deutung
zulässt; denn noch niemals ist eine
(biblische) Weissagung durch mensch-
lichen Willen zustande gekommen,
sondern, vom heiligen Geist getrieben,
haben Menschen von Gott aus geredet»
(2.Petr 1,19-21).
QUELLE: «ISRAEL HEUTE», JULI 2005 
Ninive und wie sich
biblische Prophetie erfüllt
Biblische Prophetie zeichnet sich dadurch aus, dass sie sich immer
hundertprozentig erfüllt. Sie ist von Gott gegeben worden zum Zeichen der
Zuverlässigkeit Seines Wortes, dass wir zum Glauben an Jesus Christus
kommen sollen und zur Warnung für alle Generationen.
I
m zweiten Brief des Paulus an Ti-
motheus heisst es: «Alle Schrift ist
von Gott eingegeben und nützlich
zur Lehre, zur Überführung, zur Zu-
rechtweisung, zur Unterweisung in der
Gerechtigkeit» (2.Tim 3,16).
Das Beispiel Ninives
Ninive war die Hauptstadt Assyriens.
Zu jener Zeit hatte Assyrien die Welt-
herrschaft inne und zeichnete sich durch
eine überwältigende militärische Macht
aus. Ninive galt als die befestigtste Stadt
der damaligen Welt und wurde deshalb
als uneinnehmbar angesehen. Ihre Mau-
er soll 30 Meter hoch (10 Stockwerke)
und etwa 15 Meter dick (8 Autos neben-
einander) gewesen sein; die Höhe der
Türme soll 60 Meter betragen haben.
Vor der Mauer lag ein 45 Meter breiter
und 18 Meter tiefer Wassergraben. Es
gab eine innere und eine äussere Mauer,
die 612 Meter auseinander lagen. Das
heisst, dass die gesamte Befestigungsan-
lage weiter über 600 Meter breit war.
Zudem waren die Assyrer als äusserst
grausames Volk bekannt und deshalb
von allen anderen Nationen gefürchtet.
Darum war die Freude über das Gericht
Gottes über Assyrien gross. Davon le-
sen wir in Nahum 3,19: «Dein Unglück
wird durch nichts gemildert, unheilbar
ist deine Wunde. Alle, die davon hören,
klatschen in die Hände über dich; denn
über wen ist nicht deine Bosheit ohne
Unterlass ergangen?»
Obwohl die Stadt Ninive äusserst
stark befestigt war, sollte sie – Jahr-
zehnte nach Nahums Aussage – mit
Leichtigkeit eingenommen werden:
«Ausspruch über Ninive. Das Buch der
Offenbarung Nahums … Alle deine
Festungen sind wie Feigenbäume mit
Frühfeigen; wenn man sie schüttelt, so
fallen sie dem, der essen will, in den
Mund» (Nah 1,1; 3,12). Was für eine
kuriose Aussage war das doch! Aber die
gewaltige Stadt fiel tatsächlich in nur
drei Monaten (612 v.Chr.), für damali-
ge Verhältnisse «blitzartig». Zwei Jahre
zuvor (614 v.Chr.) hatten die Meder
und Chaldäer (die späteren Babylonier)
Ninive zwar bereits belagert, aber deren
mächtige Mauern nicht durchbrechen
können, sodass sie wieder abziehen
und sich anderen Städten zuwenden
mussten.
Wie sollte es zum Fall Ninives
kommen?
Durch archäologische Ausgrabungen
und altertümliche Berichte ist manches
ans Licht gekommen, das die Aussagen
der Bibel bestätigt. So hat zum Beispiel
der Historiker Diodor von Sizilien, der
im 1. Jahrhundert v.Chr. lebte, den Fall
Ninives untersucht und auch einige
Gründe genannt, weshalb es dazu ge-
kommen ist.
1. Durch Alkohol. Gott hat schon
lange zuvor gewusst, wie Ninive fallen
würde, weshalb Er prophezeien liess:
«Denn wie Dornen vom Feuer und wie
guter Wein von den Trinkern, so wer-
den sie verschlungen wie Stoppeln, die
ganz dürre sind» (Nah 1,10). Sicher ist
dieser Vers in erster Linie ein Bild, das
darstellen will, wie leicht diese mächtig
befestigte Stadt stürzen würde; dennoch
spielte auch der Alkohol beim Fall Ni-
nives eine nicht geringe buchstäbliche
Rolle. So wird berichtet, dass der letzte
König Assyriens (Assurbanipal) mit sei-
nen Soldaten vor den Toren der Stadt
ein grosses Trinkgelage abhielt. Die An-
greifer überfielen das Lager des Königs
mitten in der Nacht und schlossen den
König in der Stadt ein.
2. Durch eine Flut. Dreimal spricht
die biblische Prophetie von strömen-
den Wassern und Überflutung: «Aber
mit überströmender Flut wird er jene
Stätte verwüsten und seine Feinde in
die Finsternis jagen. … Die Tore an den
Strömen werden erbrochen, und der Pa-
last verzagt. … Und doch glich Ninive
MNR > November 2006 15
 Im Blickfeld
von jeher einem Wasserteich – dennoch
fliehen sie! ‹Stehet still, haltet stand!›»
(Nah 1,8; 2,7.9).
Nach einer späteren, erneuten
dreimonatigen Belagerung trat der Tig-
ris nach anhaltenden Regenfällen über
die Ufer. Er überschwemmte einen Teil
der Stadt und riss ein grosses Stück der
Mauer nieder. So wurde Ninive für die
Feinde geöffnet.
3. Durch Feuer verbrannt. Ninive
sollte durch Feuer vernichtet werden:
«Siehe, dein Volk ist zu Weibern gewor-
den in deiner Mitte; deinen Feinden
werden die Tore deines Landes geöff-
net; Feuer hat deine Riegel verzehrt!»
(Nah 3,13).
Es wird berichtet, dass der König,
nachdem die Feinde eingebrochen wa-
ren, sich und seine Diener sowie einen
Teil seiner Reichtümer verbrannt habe.
Später ging alles in Flammen auf. Man
fand 1842 bei der Entdeckung Ninives
ausgedehnte Aschespuren. Ein Archäo-
loge sagte: «Noch nie sah ich ein derart
vollkommenes Beispiel eines Rachefeu-
ers … wobei der Russ noch die Luft
schwängerte, als wir kamen.»
4. Zahllose Leichen. Eine unzählbare
Anzahl von Menschen sollte beim Fall
Ninives umkommen: «Weh der Stadt, die
so viel Blut vergossen hat, die Meister ist
in Lüge und Verstellung! Vollgestopft ist
sie mit Raub und kann doch das Rauben
nicht lassen. Ihr Untergang naht mit Peit-
schenknall und Rädergerassel, galoppie-
renden Pferden, rasenden Wagen und
daherjagenden Reitern. Schwerter wie
Flammen und blitzende Speere! Haufen
von Gefallenen, man stolpert über die
Leichen, sie sind nicht zu zählen! Es
geht an Ninive, die Hure, die mit ihren
Reizen und Zauberkünsten die Völker
versklavt hat. ‹Jetzt rechne ich mit dir
ab›» (Nah 3,1-5).
Ninive wurde derart überrannt, dass
es mit Leichen angefüllt war, über die
die Verteidiger stolperten.
5. Die völlige Zerstörung. Sie wurde
ebenfalls durch den Propheten Nahum
angesagt, und zwar mit folgenden Wor-
ten: «Aber niemand wendet sich um!
Raubet Silber, raubet Gold, denn ihres
Vorrates ist kein Ende, sie ist beladen
mit allerlei köstlichem Geschmeide!
Leer und ausgeplündert, verwüstet (ist
16 MNR > November 2006
sie)! Verzagte Herzen
und schlotternde Knie
und Schmerz in allen
Hüften und Toten-
blässe auf allen
Gesichtern! …
Dein Unglück
wird durch
nichts gemildert,
unheilbar ist
deine Wunde.
Alle, die davon
hören, klatschen
in die Hände
über dich; denn
über wen ist
nicht deine
Bosheit ohne
Unterlass ergan-
gen?» (Nah 2,10-11; Es wird berichtet, dass der letzte König Assyriens (Assurbanipal) mit sei-
3,19). Über Ninives nen Soldaten vor den Toren der Stadt ein grosses Trinkgelage abhielt
völlige Zerstörung
hat der Herr auch durch den Propheten kannst du sie ergründen? Kennst du die
Zefanja geweissagt: «Er wird auch seine Grösse des Gewaltigen? Gott reicht noch
Hand nach Norden ausstrecken und höher als der Himmelsdom, zu dessen
wird Assur vernichten und Ninive zur Grenze du nie hingelangst. Gott reicht
Wüste machen, dürr wie eine Steppe; noch tiefer als die Totenwelt, von der du
dass sich mitten darin Herden lagern doch so gut wie gar nichts weisst. Gott
werden, Tiere aller Art; Pelikan und ist viel grösser als die ganze Erde, viel
Rohrdommel werden auf ihren Säulen- breiter als das ganze weite Meer. Holt
knäufen übernachten, (Vogel-)geschrei er den Schuldigen vor sein Gericht, so
wird in den Fenstern ertönen, auf der gibt es niemand, der ihn daran hindert.
Schwelle wird ein Schutthaufen liegen, Er kennt die Taugenichtse und ihr Trei-
da das Zedernwerk blossgelegt ist. Das ben, das Unrecht kann sich nicht vor
ist die lustige Stadt, die so sicher wohn- ihm verstecken» (Hiob 11,7-11).
te, die in ihrem Herzen sprach: ‹Ich und Gott entging keine einzige Sünde der
keine sonst!› Wie ist sie zur Wildnis Stadt Ninive: «Von dir ist ausgegangen,
geworden, zum Lagerplatz der Tiere! der wider den Herrn Arges ersann, der
Wer vorübergeht, zischt über sie und Heilloses plante. … Und der Herr hat
schwenkt seine Hand» (Zef 2,13-15). gegen dich den Befehl erlassen: Dein
Ninive wurde völlig ausgeplündert Name soll nicht mehr fortgepflanzt wer-
und verwüstet. Ihre «Wunde» war so den; vom Hause deines Gottes rotte ich
unheilbar, dass sie nie wieder aufgebaut gemeisselte und gegossene Bilder aus;
und buchstäblich zur Wüste geworden ich will dir dein Grab herrichten, denn
ist. Manche Archäologen und Bibelkri- du bist zu leicht erfunden worden!»
tiker glaubten gar nicht an die Existenz (Nah 1,11.14). In Kapitel 3 spricht der
Ninives, bis man sie im 19. Jahrhundert Herr von der «blutbefleckten Stadt», von
entdeckte. «Lüge und Gewalttat», von «rauben»,
«Hurerei» und «Zauberei». Und ganz am
Gott entgeht nichts Schluss heisst es: «… denn über wen ist
deine Bosheit nicht ohne Unterlass da-
Der Mensch kann sich mit einer Mau- hingegangen?» (Nah 3,19).
er umgeben und hinter einem Graben Gott kennt die Zukunft ganz genau.
verschanzen; er mag sich auch hinter In Seinem Auftrag schrieb der Apostel
irdischen Sicherheiten verstecken. Paulus dem Timotheus: «Das aber sollst
Dennoch wird das Gericht Gottes ihn du wissen, dass in den letzten Tagen
treffen, wenn er nicht Busse tut. Gott schwere Zeiten eintreten werden. Denn
kann man nicht entfliehen! Im Buch die Menschen werden selbstsüchtig
Hiob lesen wir: «Die Tiefen Gottes, sein, geldgierig, prahlerisch, hochmü-
tig, Lästerer, den Eltern ungehorsam,
undankbar, gottlos, lieblos, unversöhn-
lich, verleumderisch, unenthaltsam,
zuchtlos, dem Guten feind, treulos,
leichtsinnig, aufgeblasen, das Vergnü-
gen mehr liebend als Gott; dabei haben
sie den Schein von Gottseligkeit, deren
Kraft aber verleugnen sie. Solche mei-
de!» (2.Tim 3,1-5).
Der barmherzige Gott
Davon spricht unter anderem Nahum
1,3: «Der Herr ist langsam zum Zorn und
gross an Kraft. Doch keinesfalls (a. Ü.
gewiss nicht) lässt der Herr unge-
straft. – Im Sturmwind und im Unwetter
ist sein Weg, und Gewölk ist der Staub
seiner Füsse.»
Dass Er auch Seinem Volk Israel
gegenüber barmherzig ist, das Ihm mit
seinen Sünden viel Mühe bereitet hat,
ersehen wir zum Beispiel aus Nahum
2,1: «Siehe auf den Bergen die Füsse
eines guten Boten, der Frieden predigt:
Feiere, Juda, deine Feste, bezahle deine
Gelübde! Denn der Heillose wird forthin
nicht mehr über dich kommen; er ist
gänzlich vertilgt!» Diese Botschaft finden
wir im Neuen Testament wieder (Röm
10,15).
Gott sah die Sünden Ninives wohl;
aber die Gerichtsbotschaft sollte sie
zur Umkehr führen. Wenn der Herr
uns die Konsequenzen der Sünde vor
Augen führt, dann immer deshalb, um
uns zu Ihm zurückzuführen. Er verkün-
digt uns die drohende ewige Trennung
von Ihm, wenn wir mit unvergebenen
Sünden sterben, um uns ewig für sich zu
gewinnen. Wer sich warnen und erret-
ten lässt, wird erlöst; doch wer sich nicht
warnen lässt, wird bestraft werden.
100 Jahre vor dessen endgültigem
Untergang war Jona in Ninive und ver-
kündigte dort bereits eine Gerichtsbot-
schaft, die zur Erlösung und Vergebung
bestimmt war. Gottes Auftrag an Jona
lautete: «Mache dich auf, geh nach Ni-
nive, der grossen Stadt, und verkündige
gegen sie! Denn ihre Bosheit ist vor mich
aufgestiegen» (Jona 1,2). Auf die Bot-
schaft Jonas hin tat die damalige Gene-
ration Ninives, vom König bis hinunter
zum Vieh, Busse in Sack und Asche, mit
Fasten, Gebet und Flehen: «Da glaubten
die Leute von Ninive an Gott; und sie
riefen ein Fasten aus und kleideten sich
in Sacktuch von ihrem Grössten bis zu
ihrem Kleinsten. Und das Wort erreichte
den König von Ninive; und er stand von
seinem Thron auf, legte seinen Mantel
ab, hüllte sich in Sacktuch und setzte
sich in den Staub. Und er liess in Ni- Zeit verkündeten namhafte Theologen
nive auf Befehl des Königs und seiner die «Gott ist tot»-Theologie. Doch der
Grossen ausrufen und sagen: Menschen gekreuzigte und auferstandene Jesus
und Vieh, Rinder und Schafe sollen gar kommt wieder – es ist Endzeit! Und wie
nichts zu sich nehmen, sie sollen nicht Sein Kommen aussehen wird, sagt uns
weiden und kein Wasser trinken! Und 2. Thessalonicher 1,8-10: «… wenn er
Menschen und Vieh sollen mit Sacktuch mit Feuerflammen Rache nehmen wird
bedeckt sein und sollen mit aller Kraft an denen, die Gott nicht anerkennen
zu Gott rufen; und sie sollen umkehren, und die dem Evangelium unsres Herrn
jeder von seinem bösen Weg und von der Jesus nicht gehorsam sind, welche Stra-
Gewalttat, die an seinen Händen ist. Wer fe erleiden werden, ewiges Verderben,
weiss, vielleicht wendet sich Gott und von dem Angesicht des Herrn und von
lässt es sich gereuen und kehrt um von der Herrlichkeit seiner Kraft, wenn er
der Glut seines Zornes, so dass wir nicht kommen wird, um an jenem Tage ver-
umkommen. Und Gott sah ihre Taten, herrlicht zu werden in seinen Heiligen
dass sie von ihrem bösen Weg umkehr- und bewundert in denen, die gläubig
ten. Gott liess sich das Unheil gereuen, geworden sind – denn unser Zeugnis hat
das er ihnen zu tun angesagt hatte, und bei euch Glauben gefunden.»
er tat es nicht» (Jona 3,5-10). Im kommenden Gericht wird unsere
Jona bekundete daraufhin zwar die Welt alles verlieren, was ihr heute lieb
Barmherzigkeit Gottes, war aber ganz
und gar nicht damit einverstanden; der
Prophet konnte die Liebe Gottes nicht
fassen: «Und Jona flehte zum Herrn und
sprach: Ach, Herr, ist’s nicht das, was ich
mir sagte, als ich noch in meinem Lan-
de war, dem ich auch durch die Flucht
nach Tarsis zuvorkommen wollte? Denn
ich wusste, dass du ein gnädiger und
barmherziger Gott bist, langmütig und
von grosser Gnade, und lässest dich des
Übels gereuen!» (Jona 4,2). Die Antwort
des Herrn auf diese Anklage Jonas war
seelsorgerlicher Art: «Und mich sollte
der grossen Stadt Ninive nicht jammern,
in welcher mehr denn hundertzwanzig-
tausend Menschen sind, die ihre rechte
Hand nicht von ihrer linken unterschei-
den können; dazu so viel Vieh!» (Jona
4,11). Letzten Endes aber wandten sich
die Menschen in Ninive wieder von Gott
ab, sodass es unweigerlich zum Gericht
kam.
Nach dem
Zweiten Weltkrieg «Denn wie Dornen vom
waren die Kirchen
wieder voller Men-
Feuer und wie guter
schen. Man wollte Wein von den Trinkern,
mit Gott leben. In
den 1950er-Jah-
so werden sie verschlun-
ren kam es sogar gen wie Stoppeln, die
zu Erweckungen.
Doch Ende der
ganz dürre sind»
1960er-Jahre
wandte man sich wieder von Gott ab,
und die unabänderliche Folge davon
wird das Gericht sein. Das geschah
ausgerechnet zu der Zeit, als Jerusalem
wieder in die Hände der Juden fiel.
Damit ist die Endzeit eingeleitet. 1967
kam es zur Wiedereinnahme Jerusalems
und 1968 zu den Studentenrevolten, die
bis heute ihre Früchte zeitigen. Zu jener
MNR > November 2006 17

Im Blickfeld
und wert ist. Die Anfänge davon erleben Glauben und Liebe, die in Christus Jesus
wir bereits heute. Der Countdown läuft: sind. Das Wort ist gewiss und aller An-
«Nahe ist der grosse Tag des Herrn; nahe nahme wert, dass Christus Jesus in die
ist er und eilend kommt er herbei! Die Welt gekommen ist, Sünder zu erretten,
Stimme des Tages des Herrn! Bitter von welchen ich der erste bin» (1.Tim
schreit auf auch der Held. Ein Tag des 1,13-15).
Zorns ist dieser Tag, ein Tag der Angst Diese Barmherzigkeit Gottes in Je-
und der Bedrängnis, ein Tag des Ruins sus Christus ist stärker als das Gericht:
und der Zerstörung, ein Tag der Finster- «Denn das Gericht ist unbarmherzig ge-
nis und des Dunkels, ein bewölkter und gen den, der keine Barmherzigkeit geübt
finsterer Tag, ein Tag des Posaunen- hat; die Barmherzigkeit aber rühmt sich
und Trompetenklangs (= Krieg) wider wider das Gericht» (Jak 2,13). Doch nur
die festen Städte und die hohen Zinnen» der findet Vergebung seiner Sünden und
(Zef 1,14-16). wahre Erlösung, der an den sündlosen,
gerechten Sohn Got-
tes, Jesus Christus,
und an Sein stell-
vertretendes Leiden,
Sterben und Aufer-
stehen glaubt. Dazu
einige Aussprüche
wiedergeborener
Gläubiger:
• «Rettender Glaube
ist die Verweigerung,
sich auf irgendetwas
anderes zu verlas-
sen, um gerettet zu
werden, als auf Jesus
Christus allein.»
•«Die Rechtfertigung
besteht aus Nichtzu-
rechnung der Sünde
Mit der Einnahme Jerusalems 1967 wurde die Endzeit eingeleitet und Zurechnung der
vollkommenen Ge-
Zuvor aber wird die an Jesus gläubige rechtigkeit Christi.»
Gemeinde entrückt werden, der war- • «Gnade ist, dass Gott uns nicht gibt,
nend zugerufen wird: «Ihr aber, Brüder, was wir verdient haben, damit Er uns
seid nicht in der Finsternis, dass euch geben kann, was wir nicht verdient
der Tag wie ein Dieb überfallen könnte; haben.»
ihr seid allzumal Kinder des Lichts und Alice Cooper war als «Schock-Ro-
Kinder des Tages. Wir sind nicht von cker» bekannt. Heute erzählt er: «Um
der Nacht, noch von der Finsternis. So 1980/90 war ich in einige Kämpfe ver-
lasset uns auch nicht schlafen wie die strickt. Meine Frau und ich haben uns
andern, sondern lasset uns wachen und fast getrennt wegen meiner Trinkerei.
nüchtern sein!» (1.Thess 5,4-6). Schliesslich gingen wir zu einem christ-
lichen Berater und entschieden uns, von
Der Weg der Erlösung nun an gemeinsam zur Kirche zu gehen.
Ich ging in eine Gemeinde … was er
Die Barmherzigkeit Gottes hat einen (der Pastor) sagte, traf mich mitten ins
Namen: Jesus Christus. Der Apostel Herz. Gott redete zu mir. Ich bin mehr
Paulus, früher Saulus, hat diese Barm- aus Angst vor Gott Christ geworden als
herzigkeit in wunderbarer Weise erfah- wegen Gottes Liebe. Ich wollte nicht in
ren und bekennt: «… der ich früher ein die Hölle. Aber Angst war der Anfang
Lästerer und Verfolger und Gewalttäter der Erkenntnis. Als ich den christlichen
war; aber mir ist Barmherzigkeit zuteil Glauben zu verstehen begann, fing ich
geworden, weil ich es unwissend im auch an, Christus mehr zu lieben … Es
Unglauben getan hatte; überströmend ist überraschend: Die, von denen du
aber war die Gnade unseres Herrn mit glaubst, dass sie am weitesten von Gott
entfernt sind, sind am ehesten bereit,
zuzuhören. Warum? Sie haben jede
Menge Drogen ausprobiert. Sie haben
jedes Mädchen gehabt (und umgekehrt),
konnten sich jedes Auto leisten. Sie ha-
ben alles gehabt, was es gibt, um diese
Leere auszufüllen, die sie nicht ausfüllen
können …
Ich bin ein neues Geschöpf. Beurteile
Alice nicht danach, was er früher war.
Preise Gott dafür, was ich jetzt bin.»1
Von diesem «neuen Geschöpf», von
dem Alice Cooper redet, spricht auch
der Apostel Petrus, wenn er schreibt:
«Gelobt sei der Gott und Vater unsres
Herrn Jesus Christus, der uns nach sei-
ner grossen Barmherzigkeit wiedergebo-
ren hat zu einer lebendigen Hoffnung
durch die Auferstehung Jesu Christi von
den Toten, zu einem unvergänglichen
und unbefleckten und unverwelklichen
Erbe, das im Himmel aufbehalten wird
für euch, die ihr in Gottes Macht durch
den Glauben bewahrt werdet zu dem
Heil, das bereit ist, geoffenbart zu wer-
den in der letzten Zeit» (1.Petr 1,3-5).
Wenn Sie noch nicht wiedergeboren
sind, werden Sie sich nun brennend
fragen: Wie komme ich zu dieser Hoff-
nung? Wie erlange ich die Barmherzig-
keit Gottes? Wie erfahre ich die Gnade
Jesu Christi für mich ganz persönlich?
Die Antwort lautet: Gemeinde heisst
in der griechischen Sprache «Ekklesia»,
das heisst «Herausgerufene». Jesus hat
Menschen wie Petrus, Andreas, Phi-
lippus und Levi (später: Matthäus) he-
rausgerufen: «Am folgenden Tage stand
Johannes wiederum da und zwei seiner
Jünger. Und indem er auf Jesus blickte,
der vorüberwandelte, sprach er: Siehe,
das Lamm Gottes! Und die beiden Jün-
ger hörten ihn reden und folgten Jesus
nach. Da aber Jesus sich umwandte und
sie nachfolgen sah, sprach er zu ihnen:
Was sucht ihr? Sie sprachen zu ihm:
Rabbi (das heisst übersetzt: Lehrer),
wo wohnst du? Er spricht zu ihnen:
Kommt und seht! Sie kamen und sahen,
wo er wohnte, und blieben jenen Tag
bei ihm» (Joh 1,35-39). «Am folgenden
Tage wollte Jesus nach Galiläa reisen;
und er findet Philippus und spricht zu
ihm: Folge mir nach!» (Joh 1,43). «… als
er (Jesus) vorüberging, sah er Levi … am
Zoll sitzen. Und er spricht zu ihm: Folge
mir nach! Und er stand auf und folgte
ihm» (Mk 2,14).
Lassen auch Sie sich heute von Jesus
herausrufen! N.L. 
1
Interview im HM-Magazin

18 MNR > November 2006

 Mitternachtsruf
Die Arbeit des Missionswerks
Mitternachtsruf in Kamerun
W
ieder einmal war es soweit,
dass wir uns (Samuel Rindlis-
bacher und Peter Ramseyer)
auf den Weg machten, unser Mitter-
nachtsruf-Team in Kamerun zu besu-
chen. Vom Pariser Flughafen «Charles
de Gaulle» aus flogen wir unserem Be-
stimmungsort Yaoundé entgegen. Was
wird uns wohl erwarten? Funktioniert
das Team noch? Ist die Arbeit seit unse-
rem letzten Besuch gewachsen oder gar
zurückgegangen? Endlich angekommen,
wurden wir von unserem Mitarbeiter
Richard herzlich empfangen. Auch der
Rest des Teams (Lydia und Miriam) be-
grüsste uns in der Wohnung, wo Richard
und Lydia nicht nur zu Hause sind, son-
dern auch die Zentrale unserer Arbeit in
Kamerun untergebracht ist. Gross war
die Wiedersehensfreude. Dabei gab es
viel zu erzählen und zu berichten.
Da wir «nur» eine Woche für den
Besuch vorgesehen hatten, wollten wir
die Zeit möglichst gut nutzen. So hatte
unser Team denn auch ein ausgefülltes
Programm vorbereitet: Die Glaubensge-
schwister nahmen uns mit in ihre Arbeit
und zeigten uns, was sie in der Zwischen-
zeit alles aufgebaut hatten. Wir wussten,
dass sie die Literatur, die wir ihnen nach
Bedarf zukommen lassen, preiswert an
die Kameruner weiterverkaufen. Es war
uns aber nicht bekannt, wie sie das im
Detail bewerkstelligen: Unser Team
hatte in Yaoundé, wie auch an anderen
Orten in Kamerun, kleine Bücherstuben
aufgebaut – oft in Zusammenarbeit mit
örtlichen Gemeinden. Der Eifer und
der Einsatz der mithelfenden Personen
haben uns immer wieder neu beschämt
und auch motiviert. Denn sie haben zwar
wenig, machen aber aus diesem Wenigen
viel und bringen so das Evangelium unter
ihre Landsleute. Diese Bücherstuben sind
sowohl Buchhandlungen als auch Bibli-
otheken, in denen man unsere Literatur
ausleihen oder vor Ort lesen kann, was
auch rege getan wird.
Weiter geht unser Team über den
christlichen Radiosender «Bonne Nou-
velle» jeweils sonntagabends für eine
halbe Stunde auf Sendung. Dabei behan-
deln sie anhand der Bibel Zeitfragen wie
auch Themen des täglichen Lebens. So Samuel Rindlisbacher und Peter Ramseyer mit
geben sie den Hörern Ratschläge mit auf einem Teil des Mitternachtsruf-Teams in Yaoundé
den Weg mit Jesus und motivieren sie,
in einer immer mehr vom Islam beein-
flussten Gesellschaft ein klarer Hinweis
auf Jesus Christus zu sein.
Darüber hinaus möchte unser Team
mittels Bibelkursen und Wettbewerben
auch die junge Generation erreichen.
Während unseres Aufenthaltes fand
das Finale eines solchen Kurses statt,
an dem sich über 200 Jugendliche mit
der Bibel auseinandersetzten und viele,
zum Teil sehr schwere biblische Fragen
zu beantworten hatten.
Wegweiser zu einer Mitternachtsruf-Bücherstube
Zudem fördern unsere Geschwister
mit dem Arbeitskreis «Cercle des Amis
d’Israël de Cameroun» die Liebe der
Gläubigen zu Gottes erster Liebe – Isra-
el. Dabei erstaunt immer wieder, welch
tiefes biblisches Wissen vorhanden, wie
gross die Liebe zu Gottes Wort und wie
klar die Ausrichtung in der biblischen
Lehre ist. Ja es beschämt einen, wenn
man bedenkt, dass in Europa immer
mehr Gläubige in ihrem biblischen
Wissen geistliche Kinder sind, Israel zur
Seite schieben und diesem Bundesvolk
In einer Mitternachtsruf-Bücherstube
Gottes jegliche heilsgeschichtliche Zu-
kunft absprechen. Wie ganz anders un-
ser Erleben in Kamerun. So erfüllt sich
im wörtlichen Sinn das Bibelwort aus
Matthäus 20,16: «So werden die Letzten
Erste und die Ersten Letzte sein.»
Innerlich tief bewegt und reich ge-
segnet bitte ich Gott, unser Team in
Westafrika weiterhin zu segnen und für
viele zum Segen zu setzen! Danke auch
Ihnen allen, die Sie weiterhin betend
hinter unserem Mitternachtsruf-Team
in Kamerun stehen. Unsere Mitarbei-
ter vor Ort heissen: Richard, Lydia und Samuel Rindlisbacher und Peter Ramseyer bei der
Miriam. S.R. Verkündiung des Wortes in Yaoundé
MNR > November 2006 19
 Fragen – Antworten
«Und führe
uns nicht in
Versuchung»
In der Übersetzung von Hans Bruns heisst
es: «Und gib uns nicht der Versuchung preis,
sondern bewahre uns vor dem Bösen!» (Mt
6,13). Ist diese Übersetzung zutreffend? Es
gibt Prüfungen durch Gott. Wir leben auf der
Erde in einem geistlichen Kampf. Man muss
doch den Angriffen des Teufels vorbereitet
gegenübertreten.
I n der guten alten Lutherbibel steht:
«Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Übel»,
und sowohl die Elberfelder- als auch
die Schlachterübersetzung sagen über-
einstimmend: «Und führe uns nicht in
Versuchung, sondern errette uns von
dem Bösen!» Bruns hat hier offensicht-
lich nicht wörtlich übersetzt, sondern
etwas in den Text hineininterpretiert
beziehungsweise seine Auslegung mit
dem Bibeltext verknüpft. Genau das ist
die grosse Gefahr moderner Bibelüber-
tragungen.
Die Frage, ob Gott die Menschen
versucht, wird immer wieder gestellt.
Dabei wird meistens auf Jakobus 1,13-
14 verwiesen: «Niemand sage, wenn er
versucht wird, dass er von Gott versucht
werde. Denn Gott kann nicht versucht
werden zum Bösen, und er selbst
versucht niemand. Sondern ein jeder,
der versucht wird, wird von seinen ei-
genen Begierden gereizt und gelockt.»
Das scheint der Bitte im «Unser Vater»
zu widersprechen. Wir greifen deshalb
eine Antwort aus der früheren «Korres-
pondenzrubrik» auf, wo wir Folgendes
schrieben:
Im Griechischen steht für Versu-
chung, Anfechtung und Prüfung (im
Sinne von Erprobung) der gleiche Aus-
druck (peirasmos). Deshalb ist es sehr
wichtig, die einzelnen Bibelverse, in
denen diese Worte vorkommen, in ih-
rem jeweiligen Zusammenhang zu lesen
und auch mit den übrigen Aussagen der
Heiligen Schrift zu vergleichen. In Bezug
auf die Bitte: «Und führe uns nicht in
20 MNR > November 2006
Versuchung», gilt es festzuhalten, dass
Gott keinesfalls versucht, den Men-
schen zur Sünde zu verführen. Es wäre
ja paradox, wenn Er, der dreimal heilige
Gott (Jes 6,3), Menschen dazu anstiften
wollte, wider Ihn zu sündigen! Es wäre
absurd, wenn Er, der Seinen einzigen
Sohn um der Schrecklichkeit der Sünde
willen am Kreuz von Golgatha sterben
liess (Jes 53,5), uns dann trotz dieses
gewaltigen Opfers zu Fall bringen woll-
te! Und es wäre widersprüchlich, wenn
Er, der gerecht ist
und Gerechtigkeit
lieb hat (Ps 11,7), Im Alltag, wo wir oft
den Menschen zur durch unvorhergesehene
Ungerechtigkeit
verleiten wollte! Situationen provoziert
Es bleibt bestehen:
«Gott ist Licht und
werden und in Sekun-
in ihm ist keine denschnelle reagieren
Finsternis» (vgl.
1.Joh 1,5; Jak
müssen, erweist sich die
1,17). Darüber hi- Echtheit unseres Glau-
naus sagt Jakobus
1,13 sehr klar:
bens!
«Niemand sage,
wenn er versucht wird, dass er von
Gott versucht werde. Denn Gott kann
nicht versucht werden zum Bösen,
und er selbst versucht niemanden.»
Anschliessend wird erklärt, woher die
Versuchung kommt, um die es hier geht:
«… ein jeglicher wird versucht, wenn
er von seiner eigenen Lust gereizt und
gelockt wird. Danach, wenn die Lust
empfangen hat, gebiert sie die Sünde;
die Sünde aber, wenn sie vollendet ist,
gebiert sie den Tod» (V 14-15).
Am Anfang des Jakobusbriefes kommt
das gleiche griechische Wort auch vor.
Luther übersetzt: «Meine lieben Brüder,
achtet es für eitel Freude, wenn ihr in
mancherlei Anfechtungen fallet, und
wisset, dass euer Glaube, wenn er recht-
schaffen ist, Geduld wirkt. Die Geduld
aber soll festbleiben bis ans Ende, auf
dass ihr seid vollkommen und ganz und
keinen Mangel habet» (Jak 1,2-4). Men-
ge übersetzt mit «Versuchungen», wo-
bei er dazu vermerkt: «d.h. Prüfungen,
Anfechtungen.» Prüfungen und Anfech-
tungen können zwar durchaus auch dem
menschlichen Herzen entstammen, das
gemäss dem Worte Gottes «böse ist von
Jugend an», aber sie bestehen auch aus
mancherlei Nöten und Schwierigkeiten
des alltäglichen Lebens, die uns heraus-
fordern und offenbar machen sollen, ob
wir im Glauben am Herrn festhalten.
Man kann also sagen, dass es um das
Prüfen, um die Erprobung der Echtheit
des Glaubens geht.
Kehren wir nun zur Bitte: «Und führe
uns nicht in Versuchung, sondern erlöse
uns von dem Bösen!» zurück, wo eben-
falls das Wort peirasmos steht. Wenn die
Heilige Schrift also unmissverständlich
klarmacht, dass der Herr niemals je-
manden zur Sünde verführt, kann sich
diese Bitte nur darauf beziehen, in den
Prüfungen bzw. den Erprobungen des
Glaubens im Alltag vor dem Sündigen
bewahrt zu bleiben. Denn in unserem
Alltag, wo wir oft durch unvorhergese-
hene Situationen provoziert werden und
in Sekundenschnelle reagieren müssen,
erweist sich die Echtheit unseres Glau-
bens! Darum: «Herr, lass es bitte nicht
zu, dass ich versage, wenn Du meinen
Glauben erprobst!»
Was aber empfängt derjenige, der der
Versuchung zur Sünde aus dem eigenen
Herzen oder durch die List des Feindes
siegreich widersteht und sich in der
Erprobung des Glaubens bewährt? Die
Antwort findet sich in Jakobus 1,12:
«Glückselig ist der Mann (und das gilt
auch für die Frau), der die Anfechtung
erduldet; denn nachdem er sich bewährt
hat, wird er die Krone des Lebens emp-
fangen, welche der Herr denen verheis-
sen hat, die ihn lieben.» E.V. 
«Geist Christi»
und «Heiliger
Geist»
Wir sprachen in der Gemeinde über 1. Petrus
1,10-12: «Nach dieser Seligkeit haben ge-
sucht und geforscht die Propheten, die von
der Gnade geweissagt haben, die für euch
bestimmt ist, und haben geforscht, auf wel-
che und was für eine Zeit der Geist Christi
deutete, der in ihnen war und zuvor bezeugt
hat die Leiden, die über Christus kommen
sollten, und die Herrlichkeit danach. Ihnen
ist offenbart worden, dass sie nicht sich
selbst, sondern euch dienen sollten mit dem,
was euch nun verkündigt ist durch die, die
euch das Evangelium verkündigt haben durch
den Heiligen Geist, der vom Himmel gesandt
ist, – was auch die Engel begehren zu schau-
en.» Es wurde gesagt, der «Geist Christi»
und der «Heilige Geist» seien nicht identisch.
Aber nach meinem Verständnis sind Gott
Vater, Gott Sohn und Gott Heiliger Geist eins.
Ich würde mich freuen, Eure Meinung dazu
zu hören.
In diesem Zusammenhang noch eine zweite
Frage. In Vers 12 heisst es: «… was auch die
Engel begehren zu schauen.» Engel sind laut
Bibel dienstbare Geister. Soll mit dem fragli-
chen Satzteil gesagt werden, dass die Engel
unsere Erlösung zu verstehen begehren oder
ist etwas anderes gemeint?
W ir teilen Ihre Meinung, dass der
«Geist Christi» in Vers 11 und
der «Heilige Geist» in Vers 12 identisch
sind, und zwar mit der gleichen Begrün-
dung: So wie wir Gott den Vater, Gott
den Sohn und Gott den Heiligen Geist
nicht voneinander trennen können, so
lassen sich auch der Geist Christi und
der Heilige Geist
nicht separieren.
Dass wir mit die- Die Errettung eines Men-
ser Ansicht auf der
richtigen Spur sind,
schen ist zwar ein sehr
bestätigt 2. Petrus wesentlicher Bestandteil
1,21: «Denn es
ist noch nie eine
der Erlösung, aber längst
Weissagung aus nicht alles
menschlichem
Willen hervorge-
bracht worden, sondern getrieben von
dem Heiligen Geist haben Menschen im
Namen Gottes geredet.»
Nebenbei bemerkt zeigt diese Stelle
auch, dass der Heilige Geist schon vor
Pfingsten auf Erden wirksam war. Das
beweisen auch andere neutestament-
liche Aussagen, so zum Beispiel Apos-
telgeschichte 1,16: «Ihr Männer und
Brüder, es musste das Wort der Schrift
erfüllt werden, das der Heilige Geist
durch den Mund Davids vorausgesagt
hat über Judas, der denen den Weg zeig-
te, die Jesus gefangen nahmen.» Oder in
Markus 12,36: «David selbst hat durch
den Heiligen Geist gesagt: ‹Der Herr
sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu
meiner Rechten, bis ich deine Feinde
unter deine Füsse lege.›» Im Alten Tes-
tament hören wir David beten: «Verwirf
mich nicht von deinem Angesicht, und
nimm deinen Heiligen Geist nicht von
mir» (Ps 51,13). Und in Jesaja 63,10-11
lesen wir: «Aber sie waren widerspens-
tig und betrübten seinen Heiligen Geist;
darum ward er ihr Feind und stritt wider
sie. Da gedachte sein Volk wieder an
die vorigen Zeiten, an Mose: Wo ist
denn nun, der aus dem Wasser zog den
Hirten seiner Herde? Wo ist, der seinen
Heiligen Geist in ihn gab?»
Der Unterschied zwischen dem
Alten und Neuen Testament in Bezug
auf den Heiligen Geist besteht darin,
dass Er im Alten Testament Menschen
gegeben wurde, die einen besonderen
Auftrag Gottes zu erfüllen hatten, vorab
den Propheten. Seit das Erlösungswerk
Jesu Christi wirksam geworden ist,
wird der Heilige Geist allen Menschen
zuteil, die Jesus in ihr Herz aufnehmen
und kraft Seines Blutes Vergebung der
Sünden empfangen: «In ihm seid auch
ihr, die ihr das Wort der Wahrheit gehört
habt, nämlich das Evangelium von eurer
Seligkeit – in ihm seid auch ihr, als ihr
gläubig wurdet, versiegelt worden mit
dem Heiligen Geist, der verheissen ist»
(Eph 1,13; vgl. auch 2.Kor 1,21-22).
Und an Titus schreibt Paulus: «… mach-
te er uns selig – nicht um der Werke
der Gerechtigkeit willen, die wir getan
hatten, sondern
nach seiner Barm-
herzigkeit – durch
das Bad der Wie-
dergeburt und
Erneuerung im
Heiligen Geist»
(Tit 3,5).
Sie fragen als
Zweites, was En-
gel denn so gerne
schauen möchten. Antwort: Das von den
Propheten verkündigte Geheimnis der
Erlösung. Das griechische Wort, das je
nach Übersetzung mit «hineinzuschauen
begehren», «gelüstet zu schauen» oder
«begehren zu schauen» wiedergegeben
wird, meint ein intensives, fast neugie-
riges Schauen. Die Engel möchten unbe-
dingt Einblick gewinnen in alles, was die
Erlösung beinhaltet. Denn als sündlose
Engel Gottes haben sie persönlich nicht
teil an der Erlösung, freuen sich aber,
wenn sie an einem Menschen wirksam
wird: «So, sage ich (= Jesus) euch, wird
Freude sein vor den Engeln Gottes über
einen Sünder, der Busse tut» (Lk 15,10).
Die Errettung eines Menschen ist zwar
ein sehr wesentlicher Bestandteil der
Erlösung, aber längst nicht alles. So
mögen sich Engel zum Beispiel fragen:
«Welche Beweggründe hatte Gott,
Seinen Sohn in diese Welt zu senden
(Liebe), was umfasst die Erlösung alles
(u.a. die Beseitigung des Todes), wann
wird Jesus Christus Sein Reich aufbauen
und wann die Erlösung ihre Vollendung
finden?», usw. E.V. 
MNR > November 2006 21
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22 MNR > November 2006