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1000 deutsche
Redensarten!
Beim Frühjahrsputz stellt meine
Frau das ganze Haus auf den Kopf.
A - das A und O
Der Anfang und das Ende (O ist der letzte Buchstabe des griechi-
schen Alphabets); das Wichtigste, das Wesentliche:
Gegenseitiges Vertrauen ist das A und O der Freundschaft.
- von A bis Z
Vom Anfang bis zum Ende (des Alphabets):
Er hat mir die Geschichte von A bis Z erzählt.
- j - m die A u g e n öffnen Ihis Ist doch kein neuer Witz, der hat ja schon einen Bart.
Siehe Ö F F N E N . - der Bart ist ab (starker Ausdruck)
Bk llt nichts mehr zu machen:
Wenn dieser Versuch nicht gelingt, dann ist der Bart ab, und alle Ar-
B beit Ist vergebens.
B A D - das Kind mit d e m Bade ausschütten II AHM - er sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht
Mit dem Wertlosen auch das Wertvolle verwerfen: Bf lieht viele Einzelheiten, aber nicht das Wichtigste:
Ich gebe zu, daß in der Politik nicht immer alles in Ordnung ist; aber Wim suchst du denn da herum? Die heutige Zeitung liegt doch oben
trotzdem soll man das Kind nicht mit dem Bade ausschütten. Ulf den übrigen Zeitungen, Du siehst wohl den Wald vor lauter
Bäumen nicht!
B A N K - etwas auf die lange Bank schieben
Etwas lange hinauszögern: BAUSCH - in Bausch und Bogen
Ohne Einzelheiten, grob geschätzt, im ganzen (Bausch " Aus-
Bitte, schieben Sie die Arbeit nicht auf die lange Bank! Sie ist sehr
wichtig für uns alle.
buchtung, z.B. einer Flasche; bauschig, z.B. Röcke):
Mf Verkaufte das Warenlager in Bausch und Bogen. —
- durch die Bank Nehmt nur mein Leben hin, in Bausch und Bogen, wie ich's führe.
Alle ohne Ausnahme: (Öotthe)
Ich habe die Bücher, diedieses Thema behandeln, durchgesehen; sie
BB1N - mit beiden Beinen im Leben stehen
sind durch die Bank unbrauchbar.
PMt Im Leben stehen, praktisch und realistisch denken und han-
B A R - etwas für bare Münze nehmen
Etwas, was im Scherz oder nur aus Höflichkeit gesagt worden ist, $fJtH meinen Freund ist mir nicht bange. Er steht mit beiden Beinen
für Ernst nehmen; etwas leichtfertig glauben, was man hört: (Hl Leben und wird sich immer zu helfen wissen.
Wenn jemand zu uns sagt: „Bitte, betrachten Sie mein Haus als das - mit einem Bein oder Fuß im Grabe stehen
Ihre", so ist das zwar sehr freundlich gemeint, doch dürfen wir es § 9 kiimk sein, daß man wenig Hoffnung auf Genesung hat:
nicht für bare Münze nehmen.
tth War SO krank, daß ich schon mit einem Bein im Grabe stand.
- mit einem Bein oder Fuß im Gefängnis stehen » l-iu itehen die Haare zu Berge
Etwas tun, was vor dem Gesetz nicht richtig ist: I III Mi Huben sich die Haare (vor Schreck, Entsetzen, Furcht):
Wer heute Auto fährt, der steht fast immer mit einem Bein im Ge- tlftthltn Sie doch nicht so schauerliche Geschichten! Da stehen ei-
fängnis. Htm ja die Haare zu Berge.
- sich die Beine in den Leib stehen /MMC Aufgabe ist sehr verantwortungsvoll. Man kann sie nicht dem
Siehe STEHEN. fluten besten übertragen.
— j-m etwas auf die Nase binden m J-m blauen Dunst vormachen
J-m etwas erzählen, was dieser nicht zu wissen braucht:. kfl (München (Dunst = Sinnbild für Nichtigkeit und schnelles Ver-
Ich habe dir im Vertrauen erzählt, daß ich mich verlobt habe, und du ni»|ien):
mußt es dem Chef gleich auf die Nase binden. Wut tr tagt, darfst du nicht alles glauben. Er macht einem immer
fililMH Dunst vor.
BISSEN - mir blieb der Bissen im Hals oder Mund stecken
Ich war sehr erschrocken oder aufgeregt: {*• blau sein
Als ich die Todesanzeige heute in der Zeitung sah, blieb mir vor Meli unken sein:
Schreck der Bissen im Hals (oder: Mund) stecken. \'mn Faschingsball kam er völlig blau nach Hause.
— j-m den Marsch blasen HM 'ME - etwas durch die Blume sagen
J-m energisch die Meinung sagen, j-n gehörig zurechtweisen:
ItWKI nicht direkt aussprechen, sondern nur andeuten (Gegenteil:
Nun hat er wieder die Briefe liegenlassen! Wenn er zurückkommt,
MVIfblümt = offen, unverhohlen):
werde ich ihm aber tüchtig den Marsch blasen. §f taglt (es) mir durch die Blume, daß er in Geldnot geraten sei und
hh Ihm helfen sollte.
BLATT - kein Blatt vor den Mund nehmen
UM IT - böses Blut machen
Seine Meinung offen und schonungslos sagen:
I lull leilen und Streit verursachen:
Ich werde dir sagen, was ich von dieser Sache denke; du nimmst es
l>le Brnennung von Herrn A. zum Minister machte viel böses Blut
mir doch nicht übel, wenn ich dabei kein Blatt vor den Mund nehme.
HHtei der Bevölkerung.
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B O C K - den Bock zum Gärtner machen
J-m Vertrauen schenken, der es nicht verdient und es mißbraucht;
einem Ungeeigneten eine Aufgabe übertragen:
Als er diesem Betrüger die Kasse übergab, hatte er den Bock zum
Gärtner gemacht.
— er ist bockig
Er ist trotzig:
Der kleine Sohn meines Freundes war bockig und gab uns nicht die Werfen Sie alle Ihre Sorgen über Bord ...
Hand.
B O M B E - wie eine B o m b e einschlagen
B O C K S H O R N - j-n ins Bockshorn jagen Sehr große Überraschung hervorrufen:
J-n verblüffen, j-n erschrecken: Die Nachricht von dem plötzlichen Regierungswechsel schlug wie
Wenn man im Leben Erfolg haben will, darf man sich nicht durch eine Bombe ein.
jede Kleinigkeit ins Bockshorn jagen lassen.
B O R D - etwas über Bord werfen
B O D E N - der B o d e n brennt mir unter den Füßen Sich einer Sache entledigen, eine Sache vollständig aufgeben (Bord
Siehe B R E N N E N . = oberster Schiffsrand):
Werfen Sie alle Ihre Sorgen über Bord und verleben Sie eine
B O G E N - er hat den Bogen (he)raus schöne Zeit in unserem schönen Ferienort.
Er versteht die Sache gut; er versteht, worauf es ankommt, was das
Wesentliche ist: B R A T E N - den Braten riechen
Ich habe lange vergeblich den Kopfstand versucht; aber jetzt habe Eine Gefahr rechtzeitig bemerken:
ich den Bogen 'raus. Die Polizei fahndete nach dem Betrüger. Der aber roch den Braten
und entkam.
— große Bogen spucken
Angeben: B R E C H E N - einen Streit vom Zaune brechen
Dein Freund spuckt aber große Bogen. Ohne Grund einen Streit anfangen:
Kaum war er wieder zu Hause, brach er einen Streit vom Zaune.
B O H N E N S T R O H - dumm wie Bohnenstroh
Außerordentlich dumm: - brechend voll
Mit diesem Jungen kann man nichts erreichen; er ist ja dumm wie Voller Menschen:
Bohnenstroh. Während des Schlußverkaufs waren die Geschäfte brechend voll.
BREITSCHLAGEN - sich breitschlagen lassen Er wollte Philosophie studieren, aber sein Vater hielt das für eine
Sich überreden lassen: brotlose Kunst.
Eigentlich wollte ich diesen Sonntag zu Hause bleiben, aber ich habe
mich doch breitschlagen lassen, mit meinen Kollegen einen Ausflug B R Ü C K E - j-m goldene Brücken bauen
zu machen.
J-m großzügig helfen:
Man hat ihm goldene Brücken gebaut und ihm alle Wege geebnet;
B R E N N E N - auf etwas brennen
Sich heiß nach etwas sehnen: trotzdem verstand er es nicht, sich durchzusetzen.
Zehn Jahre ist unser Sohn schon in Brasilien, nun brennen wir dar-
auf, ihn endlich wiederzusehen. - alle Brücken hinter sich abbrechen
Alle Verbindungen aufgeben:
- der Boden brennt mir unter den Füßen Er brach in der Heimat alle Brücken hinter sich ab und wanderte
Ich bin sehr unruhig, denn die Lage wird mir zu gefährlich: nach Amerika aus.
Dem Verbrecher brannte der Boden unter den Füßen; ruhelosfuhr
er von einer Stadt in die andere. B U C H - ein Buch mit sieben Siegeln
Ein großes Rätsel, etwas völlig Unverständliches:
- die Arbeit brennt mir auf den Nägeln
Höhere Mathematik ist für viele ein Buch mit sieben Siegeln.
Ich habe sehr viel dringende Arbeit (Nägel = Fingernägel):
Morgen muß ich verreisen, und dabei brennt mir die Arbeit auf den
Nägeln. • ^ ^ i e es (er, sie) im Buche steht
Wie man es (ihn, sie) sich vorstellt, vorbildlich, vollendet:
B R E T T - ein Brett vor dem Kopf haben Sie ist eine Hausfrau, wie sie im Buche steht. Ihr Haushalt ist in bester
Das Einfachste nicht erkennen, beschränkt sein: Ordnung und kochen und backen kann sie vorzüglich.
Ich konnte die einfachsten Fragen nicht beantworten; es war, als ob
ich ein Brett vor dem Kopf gehabt hätte. — B U N T - das ist oder wird mir zu bunt
Dieser Mensch hat ein Brett vor dem Kopf; er ist nicht imstande, in Das ist mir zu viel, zu arg:
größeren Zusammenhängen zu denken.
Lange hat er sich die Unarten der Kinder gefallen lassen; schließlich
wurde es ihm aber doch zu bunt, und er schritt energisch dagegen ein.
- bei j-m einen Stein im Brett haben
J-s Sympathien haben (Hier Brett = Schachbrett):
Er arbeitet fleißig und hat deswegen bei allen Lehrern einen Stein im BUSCH - auf den Busch klopfen oder schlagen
Brett. Durch vorsichtiges Fragen oder versteckte Anspielungen etwas zu
erfahren suchen:
B R O T K O R B - j-m den Brotkorb höher hängen Ob Herr Meier in der Lotterie gewonnen hat? Das weiß ich nicht. Du
J-m Einschränkungen auferlegen, j-n knapper halten: mußt bei ihm einmal auf den Busch klopfen.
Wenn mein Sohn zu viel Geld ausgibt, hänge ich ihm den Brotkorb
höher. B U T T E R B R O T - für ein Butterbrot und ein Ei
Für sehr wenig Geld, sehr billig:
BROTLOS - brotlose Kunst Diesen Tisch habe ich für ein Butterbrot und ein Ei auf einer Verstei-
Etwas, womit man nichts verdienen kann: gerung erstanden.
D
- sich drücken
Einer Sache aus dem Wege gehen:
Er drückt sich vor jeder Arbeit, die ihm unangenehm ist. — Die
kommende Wahl wird die Zukunft unseres Volkes bestimmen.
Niemand darf sich vor dieser wichtigen Entscheidung drücken!
E E I N T R I C H T E R N - j-m etwas eintrichtern
1. J-n etwas mit sehr großer M ü h e lehren (wie man mit dem Trich-
ter Flüssigkeit in eine enge Flasche eingießt; „Nürnberger Trich-
E H R E - mit etwas Ehre einlegen ter"):
Etwas so gut machen, daß es gelobt wird: Vieles von dem, was man den Kindern eintrichtert, haben sie bald
Mit dieser Arbeit kannst du keine Ehre einlegen, du hast zu viele wieder vergessen.
Fehler gemacht.
2. J-m etwas (zu essen oder zu trinken) aufnötigen:
Bei der Geburtstagsfeier haben meine Kollegen mir so viel Wein und
- j - m die letzte Ehre erweisen Schnaps eingetrichtert, daß mir ganz übel wurde.
A n j-s Begräbnis teilnehmen:
Ein langer Zug folgte dem Sarg, denn alle Verwandten, Freunde und EIS - das Eis ist gebröchen
Bekannten wollten ihm die letzte Ehre erweisen. Die Hemmungen sind überwunden:
In der ersten Tanzstunde geht es meist recht steif zu; aber bald ist das
EI - wie ein rohes Ei behandeln Eis gebrochen, und die jungen Leute unterhalten sich ganz unge-
Mit großer Vorsicht behandeln: zwungen.
Er ist ein sehr empfindlicher Mensch. Man muß ihn wie ein rohes Ei - auf Eis legen
behandeln, sonst ist er beleidigt und fühlt sich zurückgesetzt. Ruhen lassen, für den Augenblick aufgeben:
Wenn die Wirtschaftskrise weiter anhält, müssen wir unsere Pläne
- wie aus dem Ei gepellt oder geschält einstweilen auf Eis legen.
Gepflegt, gut und sorgfältig gekleidet:
Die Kinder sehen immer aus wie aus dem Ei gepellt. EISEN - ein heißes Eisen
Eine heikle Sache:
Ich möchte nichts mit Politik zu tun haben; denn Politik ist immer
E I N B R O C K E N - sich etwas Schönes oder eine schöne Suppe
ein heißes Eisen.
einbrocken
Etwas tun, was unangenehme Folgen hat:
- j-n zum alten Eisen werfen
Durch seinen Leichtsinn hat er sich und uns etwas Schönes (oder
J-n als verbraucht und veraltet ansehen:
eine schöne Suppe) eingebrockt.
Der alte Herr wollte nach seiner Pensionierung noch nicht zum alten
Eisen geworfen werden und arbeitete in dem Geschäft seines Sohnes
E I N L E G E N - ein gutes Wort für j-n einlegen weiter.
Fürbitte für j-n tun, für j-s Interessen sprechen:
Wegen dieser kleinen Verfehlung will der Chef den Lehrling entlas- - mehrere Eisen im Feuer haben
Sich nach mehreren Seiten sichern (Eisen = Bolzen des Bügel-
sen. Können Sie nicht ein gutes Wort für ihn einlegen?
eisens) :
Wenn ich bei dieser Firma keine Stellung finde, ist das nicht so
E I N P A C K E N - mit etwas einpacken können schlimm; ich habe mehrere Eisen im Feuer.
Mit etwas nicht konkurrieren können:
Er kann viel mehr als wir; mit unseren Kenntnissen können wir da E L E F A N T - er benimmt sich wie ein Elefant im Porzellanladen
einpacken. Siehe P O R Z E L L A N L A D E N .
E L E M E N T - in seinem Element sein
Sich wohl fühlen, sich sicher fühlen (wie z.B. der Fisch im Wasser):
Als man auf die Technik zu sprechen kam, fühlte sich der Ingenieur
in seinem Element.
F - nach Schema F
E R D E - j-n unter die Erde bringen Nach Gewohnheit, ohne viel zu denken, schablonenhaft:
A m Tod eines Menschen schuld sein: Diese Arbeit können Sie nicht nach Schema F machen; Sie müssen
Die Sorge um seine Familie hat ihn frühzeitig unter die Erde ge- dabei schon etwas überlegen.
bracht.
F A C H - etwas unter Dach und Fach bringen oder haben
Etwas fertigmachen, erledigen:
E R L E B E N - du kannst was erleben
Es wird sich etwas Unangenehmes ereignen (Drohung): Ich war sehr froh, als ich den Kaufvertrag endlich unter Dach und
Fach hatte.
Wenn du heute abend wieder nicht pünktlich nach Hause kommst,
kannst äu was erleben!
F A C K E L N - nicht lange fackeln
Nicht lange zögern, schwanken, hin und her reden:
E R N S T - j-n ernst nehmen
J-n für vollwertig betrachten: Geht jetzt endlich an die Arbeit und fackelt nicht so lange!
Dieser Mensch behauptet heute dies und morgen genau das Gegen- F A D E N - den Faden verlieren
teil, den kann man doch nicht ernst nehmen. V o m Thema abkommen, nicht mehr weiter wissen:
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ig
Er ist ein schlechter Redner. Immer wieder verlor er den Faden und F Ä H R T E - j-n auf die richtige (falsche) Fährte bringen
mußte in seinem Manuskript nachlesen. J-n auf die richtige (falsche) Spur führen:
Die Untersuchungen zogen sich lange hin, weil einer der Zeugen
- die Fäden in der Hand halten
durch seine Aussagen die Polizei auf eine falsche Fährte gebracht
Eine Sache allein leiten (Hergeleitet von den Fäden der Marionet- hatte.
ten beim Puppenspiel):
Der Ministerpräsident hielt die Fäden der Politik in seiner Hand. F A H R W A S S E R - in seinem oder im richtigen Fahrwasser sein
Bei seinem Lieblingsthema sein:
- an einem (seidenen) Faden hängen
Als er über seine neue Erfindung berichtete, war er so recht in seinem
In größter Gefahr sein:
Fahrwasser.
Der Patient ist inzwischen genesen, obwohl sein Leben wirklich nur
an einem seidenen Faden gehangen hatte. F A L L - j-n (etwas) zu Fall bringen
1. J-n von einem (guten) Posten drängen:
- keinen guten F a d e n an j - m lassen (fam) Die Opposition brachte den Minister zu Fall.
Starke negative Kritik an j-m üben: 2. Etwas vereiteln:
Deine Schwester kann Fritz nicht leiden und läßt keinen guten Faden Er ruhte nicht eher, bis er den Plan seines Konkurrenten zu Fall ge-
an ihm. bracht hatte.
die ganze Gesellschaft. Mit seinen dummen Witzen fällt er dauernd aus der Rolle.
- aus allen Wolken fallen
Völlig überrascht sein, vor Schreck beinahe umfallen:
Als ich von der Verlobung deiner Freundin hörte, fiel ich aus allen
Wolken.
- fauler Zauber
Ü b l e s Täuschungsmanöver:
Zum Glück erkannten wir rechtzeitig, daß alles, was er uns über die
Ertragfähigkeit seines Unternehmens sagte, fauler Zauber war, um
uns nur zur Hergabe eines Kredits zu veranlassen.
- mit der Faust auf den Tisch schlagen sich mit fremden Federn schmücken
Energisch vorgehen:
Wenn wir jetzt nicht einmal mit der Faust auf den Tisch schlagen, F E D E R L E S E N - nicht viel Federlesens mit j - m (etwas) machen
werden sich die Verhältnisse hier nie bessern. Mit j-m (mit etwas) keine Umstände machen, etwas schnell erledi-
gen:
- wie die Faust aufs A u g e passen Der Polizist machte mit den beiden Betrunkenen nicht viel Federle-
Überhaupt nicht passen: sens; er brachte sie gleich auf die Polizeiwache.
Sein heller Hut paßt zum Smoking wie die Faust aufs Auge.
FELL - ihm sind alle Felle weggeschwommen
F Ä U S T C H E N - sich ins Fäustchen lachen Er ist traurig und enttäuscht:
Schadenfroh sein, aus heimlicher Schadenfreude lachen: Du machst ja ein Gesicht, als wären dir alle Felle weggeschwommen.
Wenn der Lehrer einen Fehler macht, lachen sich die Schüler ins
- j - m das Fell über die Ohren ziehen
'Fäustchen.
J-n bei einem Handel betrügen:
Der Händler, der mir den Teppich verkaufte, hat mir aber gehörig
F A U S T D I C K - es faustdick hinter den Ohren haben
Schlau und listig sein, ohne daß es zunächst bemerkt w i r * das Fell über die Ohren gezogen.
Seien Sie vorsichtig bei den Verhandlungen. Herr X. ist zwar sehr
- j-m das Fell oder Leder gerben
liebenswürdig, aber er hat es faustdick hinter den Ohren.
J-n verprügeln:
Der Bauer erwischte den Jungen beim Apfelstehlen und gerbte ihm
F E D E R - sich mit fremden Federn schmücken
tüchtig das Fell.
Fremde Leistung für eigene ausgeben:
Diese Weisheit stammt nicht von ihm; er schmückt sich gern mit - ein dickes Fell haben
fremden Federn. Unempfindlich sein, seine Ruhe nicht verlieren:
Es macht mir nichts aus, wenn mich der Chef anbrüllt. Ich habe ein FEST - steif und fest
dickes Fell. Mit Bestimmtheit:
Der Angeklagte behauptete steif und fest, an dem Abend bei seinem
FENSTER - das Geld zum Fenster hinauswerfen Freund gewesen zu sein.
Geld verschwenden, unnötig ausgeben:
Kauf dir dieses alte Auto nicht. Das Geld dafür wäre wirklich zum FESTFAHREN - sich festfahren
Fenster hinausgeworfen. Nicht mehr weiterkommen, nicht mehr weiter wissen:
Schon am ersten Verhandlungstag hatte sich die Ministerkonferenz
F E R S E - j-m auf den Fersen sein festgefahren.
J-n verfolgen:
Die Polizei war dem Dieb auf den Fersen. FESTLEGEN - sich festlegen
Sich binden:
FERTIG - mit j-m (etwas) fertig werden Er kann seinen Plan jetzt nicht mehr ändern, denn er hat sich durch
J-n (etwas) bezwingen, etwas meistern: seine Versprechungen schon allzusehr festgelegt.
Die Kinder sind oft so wild, daß man kaum mit ihnen fertig wird. —
FESTNAGELN - j-n festnageln
Hier haben Sie die Prüfungsaufgabe. Sehen Sie zu, wie Sie damit fer-
J-n zwingen, sein Versprechen einzuhalten oder zu seiner Meinung
tig werden!
zu stehen, j-n auf seine Widersprüche hinweisen:
- fertig sein Die Opposition nagelte in der Parlamentsdebatte den Minister auf
Erschöpft sein, am Ende seiner Kräfte sein: seine früheren Äußerungen fest.
Stundenlang dauerten die Verhandlungen, und als sie zu Ende wa-
FESTSTEHEN - es steht fest
ren, waren alle Beteiligten vollständig fertig.
Es ist sicher:
Es steht fest, daß Kollege Müller unsere Firma verläßt.
F E R T I G M A C H E N - j-n fertigmachen
1. J-n (körperlich oder moralisch) stark schwächen, erschöpfen, FETT - das macht den Kohl oder das Kraut nicht fett
zugrunde richten: Das nützt nichts:
Die Vorbereitungen zur Prüfung haben mich ganz fertiggemacht. Laß nur dein Geld stecken, deine paar Pfennige machen den Kohl
auch nicht fett.
2. J-n umbringen, töten:
Bevor er seine Drohung, alle zu verraten, wahrmachen konnte, ha- F E T T N Ä P F C H E N - ins Fettnäpfchen treten
ben ihn die Bandenmitglieder fertiggemacht. + Sich durch eine taktlose, unvorsichtige Bemerkung unbeliebt ma-
chen:
3. J-n betrunken machen: Ich fragte ihn, wie es seiner Frau geht. Da bin ich schön ins Fettnäpf-
Seine Kollegen hatten sich vorgenommen, ihn auf dem Betriebsfest chen getreten; wie ich später hörte, war er von ihr seit kurzem ge-
richtig fertigzumachen. schieden.
4. J-n so sehr schelten, zurechtweisen, daß er nichts mehr darauf F E U E R - die Hand für j-n (etwas) ins Feuer legen
erwidern kann: Für j-n (etwas) garantieren:
Der Chef hat mich heute mal wieder fertiggemacht. Der Mann ist ehrlich; für ihn lege ich meine Hand ins Feuer.
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- für j-n durchs Feuer gehen Wenn man ihm nicht genau auf die Finger sieht, arbeitet er schlecht.
Bereit sein, alles für j-n zu tun:
Die Angestellten dieser Firma gehen für ihren Chef durchs Feuer. - sich etwas an den fünf Fingern abzählen
Etwas voraussehen, sich etwas ausrechnen können:
- für etwas Feuer und Flamme sein Daß er bei seiner Unvorsichtigkeit einmal mit dem Auto einen Unfall
Für etwas sehr begeistert sein:
bauen (haben) wird, kann man sich an den fünf Fingern abzählen.
Für den Fußballsport war er schon immer Feuer und Flamme.
- sich in den Finger geschnitten haben
- Feuer fangen Sich geirrt haben:
Sich verlieben, schnell begeistert sein:
Wenn du glaubst, daß Fritz das Geld bald zurückzahlen wird, hast
Kaum hatte er das Mädchen gesehen, hatte er auch schon Feuer ge- du dich aber gehörig in den Finger geschnitten.
fangen.
- j-n um den (kleinen) Finger wickeln können
FF — etwas aus dem ff können oder verstehen J-n leicht lenken können:
Etwas sehr gründlich und gut können: Das Kind wickelt seine Großeltern um den (kleinen) Finger, sie tun
Klavierspielen kann er aus dem ff. alles, was es will.
F I N G E R - wenn man ihm den kleinen Finger gibt, nimmt er die - sich etwas aus den Fingern saugen
ganze Hand Etwas frei erfinden:
Wenn man ihm eine kleine Gefälligkeit erweist, nützt er das aus: Diese Meldung hat er sich nur aus den Fingern gesogen.
Weil er neulich krank war, habe ich ihn vom Büro nach Hause ge-
fahren; jetzt wartet er immer nach Dienstschluß auf mich; wenn man - keinen Finger regen oder rühren oder krumm machen
ihm den kleinen Finger gibt, will er die ganze Hand. Nichts tun, sich nicht anstrengen:
- lange oder krumme Finger machen Er hat sein Geld verdient, ohne auch nur einen Finger krumm zu
Stehlen: machen.
- ihn ärgert die Fliege an der Wand FORM - die Form wahren
Er ärgert sich über jede Kleinigkeit: Den Anstand bewahren:
Wenn er einen Schnupfen hat, ist er unerträglich; da ärgert ihn die Trotz heftiger Auseinandersetzungen wahrten alle Beteiligten die
Fliege an der Wand. Form, und es kam zu keiner beleidigenden Äußerung.
FLÖTENTÖNE - j-m die Flötentöne beibringen Daß du jetzt Schauspielunterricht nimmst, kommt gar nicht in Frage.
J-m strenge Vorhaltungen machen:
FREI - j-n auf freien Fuß setzen
Sie hat heute wieder nicht die Arbeiten erledigt, die ich ihr wiederholt
J-n freilassen:
auf getragen habe. Ich werde ihr jetzt aber die Flötentöne beibringen!
Der Verhaftete wurde schon nach drei Tagen wieder auf freien Fuß
F L U G - wie im Fluge gesetzt.
Sehr schnell: - j-m freie Hand lassen
Wir haben uns heute abend so gut unterhalten, daß mir die Zeit wie J-n nicht behindern:
im Fluge vergangen ist. Mein Chef läßt mir bei meiner Arbeit völlig freie Hand.
- etwas aus freien Stücken tun In diesem Jahr möchte ich meinen Urlaub dort verbringen, wo sich
Etwas freiwillig tun: fuchs und Hase gute Nacht sagen und ich nichts von der Welt sehe
Die Arbeiter verzichteten aus freien Stücken auf ihre Mittagspause, und höre.
weil sie die elektrische Anlage noch am selben Tag fertigstellen woll-
FUCHSEN - das fachst mich
ten. 'Itmäm
Das ärgert mich:
- ich bin so frei Es fuchst mich wirklich, daß ich in dieser leichten Aufgabe zwei Feh-
Ich erlaube mir (Höflichkeitsformel, wenn man etwas Angebote- ler gemacht habe.
nes annimmt):
Darf ich Sie morgen zum Mittagessen einladen? — Danke vielmals, FUCHTEL - j-n unter der Fuchtel haben
ich bin so frei. J-n in seiner Willensfreiheit beschränken, j-n in strenger Zucht hal-
ten:
- frank und frei Der Mann ist ein richtiger Haustyrann, er hat seine ganze Familie
Ganz offen: unter der Fuchtel.
Was halten Sie von dieser Angelegenheit? Bitte, sagen Sie mir frank
und frei Ihre Meinung. FUFFZIGER - ein falscher Fuffziger (oft scherzhaft)
Ein unaufrichtiger Mensch (Fuffziger = Fünfziger):
FRESSEN - einen Narren an j-m gefressen haben
So ein falscher Fuffziger! Eine Stunde saßen wir beieinander, und er
J-n besonders gern mögen:
erzählte mir nicht, daß meine frühere Verlobte geheiratet hat!
Sie hat an meinem Jüngsten einen Narren gefressen.
F Ü H L E R - die Fühler ausstrecken
- j-n gefressen haben (starker Ausdruck)
Sich informieren:
J-n nicht leiden können:
Schließen Sie das Geschäft noch nicht ab! Ich will erst einmal meine
Diesen frechen Kerl habe ich gefressen.
Fühler ausstrecken und zu erfahren suchen, welche Angebote der
Konkurrenz gemacht worden sind.
FRESSEN - ein gefundenes Fressen
Siehe FINDEN.
F U H R E N - das große Wort führen
Sich wichtig machen:
F R I E D E N - dem Frieden nicht trauen
Mißtrauisch sein: In jeder Gesellschaft will er das große Wort führen.
Er hat schon so oft Versprechungen gemacht und sie nicht gehalten, - sich gut (schlecht) führen
jetzt traue ich dem Frieden nicht mehr. Sich gut (schlecht) betragen:
Weil sich der Gefangene gut geführt hatte, wurde ihm der Rest seiner
FROMM - ein frommer Wunsch Strafe erlassen.
Ein Wunsch, der nicht in Erfüllung geht:
Der ewige Friede wird wohl immer ein frommer Wunsch bleiben. - sich etwas zu Gemüte führen
Etwas mit großem Appetit essen:
F U C H S - wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen Und nun, meine verehrten Gäste, darf ich Sie bitten, sich den Gänse-
In einer einsamen, verlassenen Gegend: braten, den man hier besonders gut zubereitet, zu Gemüte zu fähren.
F Ü N F - fünf gerade sein lassen
Es nicht so genau nehmen (fünf ist keine gerade Zahl):
Eine Hausfrau muß im Haushalt auch einmal fünf gerade sein lassen
und sich Zeit zu anderen Dingen nehmen.
F U N K E - einen Funken
Ein wenig:
Wenn er nur einen Funken Ehrgeiz hätte, könnte er Ausgezeichnetes
leisten.
- mit Geld um sich werfen oder schmeißen, das Geld mit vol-
len Händen ausgeben
Verschwenderisch sein:
Seitdem er in der Lotterie gewonnen hat, wirft er mit dem Geld nur so
um sich.
2. J-n zugrunde richten, ruinieren, j-m seine Stellung, seinen Ruf GESCHICHTE - eine schöne Geschichte
nehmen: Nichts Gutes, etwas recht Unangenehmes:
Ich glaube nicht, daß X. in unserer Firma lange weiterbeschäftigt Wie konntest du nur deine Wagenschlüssel verlieren? Das ist ja eine
wird. Seine Unzuverlässigkeit wird ihm wohl doch das Genick bre- schöne Geschichte!
chen.
- Geschichten machen
Schwierigkeiten machen:
G E R Ä D E R T - wie gerädert sein
Mach keine Geschichten! Geh nicht zur Polizei! Die ganze Sache
Sehr müde, erschöpft sein: war doch harmlos.
Ich bin heute nacht erst um 3 Uhr nach Hause gekommen. Jetzt fühle
ich mich wie gerädert. GESCHMACK - an etwas Geschmack finden
A n etwas Gefallen finden:
G E R A D E S T E H E N - für etwas geradestehen Zuerst hat mir die Arbeit hier gar nicht gefallen. Allmählich habe ich
D i e Verantwortung für etwas übernehmen, für etwas bürgen: aber doch Geschmack daran gefunden.
Fräulein E. wird diese Arbeit zu Ihrer Zufriedenheit erledigen, dafür
— auf den Geschmack kommen
stehe ich gerade.
Das Angenehme entdecken:
G E R A T E W O H L - aufs Geratewohl Er hat nie tanzen wollen; aber jetzt ist er auf den Geschmack ge-
Ohne bestimmten Plan, ohne vorhergehende genaue Überlegung: kommen. Jetzt will er sogar Tanzstunden nehmen.
Rufen Sie ihn vorher an! Vielleicht ist er nicht zu Hause. Ich würde
jedenfalls nicht so aufs Geratewohl zu ihm gehen. — In den kommen- GESCHMIERT - wie geschmiert
den Ferien wollen wir aufs Geratewohl nach Italien fahren. Sehr gut:
Heute habe ich das Gedicht auswendig gelernt. Es geht wie ge-
schmiert.
G E R E C H T - einer Sache gerecht werden
Etwas so erledigen, wie es sein muß:
G E S C H Ü T Z - schweres Geschütz auffahren
Der neue Direktor wird seiner Aufgabe nicht gerecht; er hat überall Zu starke Argumente gebrauchen, eine zu starke Gegenaktion ein-
Schwierigkeiten.
leiten:
Wegen eines harmlosen Zwischenrufes wurde er von der Versamm-
- in allen Sätteln gerecht sein lung ausgeschlossen. So ein schweres Geschütz hätte man nicht auf-
Jede Lage meistern können: zufahren brauchen.
Jede Aufgabe, die man ihm überträgt, führt er zur größten Zufrie-
denheit aus; die Arbeit am Schreibtisch erledigt er ebensogut ffie die GESICHT - j-m etwas ins Gesicht sagen oder schleudern
Verhandlungen mit Geschäftsleuten. Er ist in allen Sätteln gerecht. J-m etwas Unangenehmes direkt sagen, j-m schonungslos die
Wahrheit sagen:
G E R N - er kann mich g e m haben (starker Ausdruck) Sie war so wütend, daß sie ihm alle möglichen Beleidigungen ins Ge-
Ich will nichts mehr mit ihm zu tun haben: sicht sagte.
Ich könnte noch manches zu dieser Sache sagen. Doch sind die Be-
D e n äußeren Schein wahren, behalten: schlüsse darüber schon gefaßt, so daß meine Meinung nicht mehr ins
Er ist in große finanzielle Schwierigkeiten geraten; trotzdem fährt er Gewicht fällt.
immer noch seinen großen Wagen und behält seine teure Wohnung. - Gewicht auf etwas legen
Er will nach außen hin unter allen Umständen sein Gesicht wahren. Etwas für sehr wichtig halten:
Unser Chef legt viel Gewicht auf Pünktlichkeit. Bitte, richten Sie sich
GESPENST - Gespenster sehen
danach!
Gefahren, Schwierigkeiten sehen, w o keine sind:
Warum mußt du überall Gespenster sehen? Hier gibt es bestimmt G E W I N N E N - die Oberhand gewinnen
keine Einbrecher. Der Sieger, der Bessere sein:
Bei den letzten Wahlen hat die Opposition die Oberhand über die
GESTERN - nicht von gestern sein Regierungspartei gewonnen.
Klug, erfahren sein:
- gewonnenes Spiel haben
Ich weiß schon, wie man müden Problemen fertig wird. Ich bin doch Alles erreicht haben:
nicht von gestern.
Zuerst wollte der Vater ihm die Reise nicht bezahlen; aber als er seine
Prüfung so ausgezeichnet bestanden hatte, hatte er gewonnenes
G E S U N D - sich gesund machen oder stoßen Spiel.
Einen guten Gewinn erzielen; seinem Geldmangel abhelfen:
Bei seinem Handel mit Rohprodukten hat er sich ganz schön gesund GEWISSEN - j-n (etwas) auf dem Gewissen haben
gestoßen. — Durch seine Heirat mit der Tochter seines Konkurrenten Schuld haben (an dem großen Unglück, Untergang, Mißerfolg ei-
hat er sich gesund gemacht. ner Sache, auch dem Tod eines Menschen):
Frau B. ist an Blutvergiftung gestorben; ihr Arzt hat die Verletzung
G E W A L T - in j-s Gewalt stehen nicht ernst genug genommen und hat sie nun auf dem Gewissen.
Von j-m abhängen: - j-m ins Gewissen reden
HerrP. bat den Bürovorsteher um Lohnerhöhung. Der erklärte, das J-n eindringlich ermahnen und versuchen, ihn zu einer Änderung
stehe nicht in seiner Gewalt, und verwies ihn an den Direktor. zu bewegen:
Fritz hat in der Schule wieder so schlechte Noten bekommen. Ich
— sich in der Gewalt haben muß ihm jetzt einmal ins Gewissen reden.
Sich beherrschen:
- sich kein Gewissen daraus machen
Die Nachricht hat mich sehr erschreckt, aber ich hatte mich in der
Sich keine ernsthaften Gedanken darüber machen, etwas nicht als
Gewalt und ließ mir nichts anmerken.
schlecht empfinden:
- mit Gewalt Viele machen sich kein Gewissen daraus, andere Leute zu schädi-
Sehr schnell: . gen.
In den letzten Nächten war es schon ziemlich kalt. Ich glaub*, jetzt GEWISSENSBISSE - Gewissensbisse kriegen, sich Gewissens-
wird es mit Gewalt Winter. bisse machen
Sich bewußt werden, etwas Unrechtes getan zu haben:
GEWICHT - ins Gewicht fallen Er hat seinen Freund im Streit beleidigt. Jetzt hat er deswegen Gewis-
Sehr wichtig sein, den Ausschlag geben: sensbisse gekriegt.
G L Ä N Z E N - durch Abwesenheit glänzen (ironisch)
Abwesend sein:
Sind alle da? - Nein, Erika glänzt wieder einmal durch Abwesenheit.
G R O S S T U N - sich großtun
Sich wichtig machen:
Der Sohn von Frau Meier ist Abgeordneter geworden. Da hat sie
wieder einmal allen Grund, sich großzutun.
Obwohl sich die Frau die Hacken nach einer Wohnung ablief, dau-
- ein halber Mensch sein
erte es doch sehr lange, bis sie eine gefunden hatte.
Nicht voll leistungsfähig sein:
Seit dem Tod seiner Frau ist er nur noch ein halber Mensch.
H A H N - Hahn im Korb sein
Die Hauptperson in einer Gesellschaft sein: - nichts Halbes und nichts Ganzes
In jeder Gesellschaft interessieren sich die Damen besonders für ihn; Nichts Vollwertiges:
überall ist er Hahn im Korb. Er will wieder seinen Urlaub zu Hause verbringen. Das ist doch
nichts Halbes und nichts Ganzes.
- kein Hahn kräht danach
Niemand kümmert sich darum: HALS - sich den Hals brechen
Tödlich verunglücken:
Wenn jemand erst mal reich ist, kräht kein Hahn mehr danach, wo-
her das Geld gekommen ist. Fahr doch etwas vorsichtiger! Bei dem Tempo werden wir uns noch
den Hals brechen.
68 69
- einen langen Hals machen - zum Hals heraushängen oder herauswachsen oder heraus-
Neugierig sein, neugierig schauen: kommen
Als ich mit Peter das erste Mal über die Straße ging, machten die Zuviel werden, lästig werden:
Nachbarinnen einen langen Hals. Seine übertriebene Freundlichkeit wächst (oder: hängt) mir schon
lange zum Hals heraus.
- sich j-m an den Hals werfen
Sich j-m aufdrängen: - etwas (j-n) auf dem Hals haben
Sie hat sich ihm so an den Hals geworfen, daß er sie schließlich heira- Etwas (j-n) haben, das (der) eine Belastung ist:
tete. Mein Mann reist dauernd in der Welt herum, und ich habe die ganze
- j-m mit etwas vom Hals bleiben Zeit nur die Kinder auf dem Hals.
J-n mit einer unangenehmen Sache nicht behelligen:
Bleiben Sie mir nur mit dieser unangenehmen Sache vom Hals! Ich - mir bleibt das Wort im Hals stecken
will damit nichts zu tun haben. 1. Siehe BISSEN.
2. (Vor Schreck, Überraschung) nicht sprechen können:
Als er mir von dem Konkurs unserer Firma erzählte, war ich so er-
- sich etwas (j-n) vom Hals schaffen schrocken, daß mir das Wort im Hals steckenblieb und ich darauf
1. Etwas erledigen, was man schon lange hätte tun sollen: nichts sagen konnte.
Bevorwiruns einen neuen Wagen kaufen, sollten wir uns erst einmal
die Schulden vom Hals schaffen, die uns von der neuen Wohnungs-
- Hals- und Beinbruch!
einrichtung geblieben sind.
Viel Glück, alles Gute!:
2. Dafür sorgen, daß man von j-m nicht mehr belästigt wird:
„Hals- und Beinbruch!" wünscht man jemandem, der zum Examen
Er versuchte mit allen Mitteln, sich den lästigen Handelsvertreter
geht.
vom Hals zu schaffen.
- den Hals wird's nicht kosten
- j-m die Polizei auf den Hals hetzen oder schicken Siehe KOSTEN.
J-n bei der Polizei anzeigen:
Wenn der Mann uns nicht endlich in Ruhe läßt, werde ich ihm die H A L T E N - etwas auf sich halten
Polizei auf den Hals hetzen. Sich gut benehmen, seine Kleider sauberhalten:
Die Frau hält etwas auf sich und sieht trotz ihrer vielen Arbeit immer
- sich viel auf den Hals laden ordentlich und gepflegt aus.
Viel Arbeit übernehmen:
- zu j-m halten
Die Managerkrankheit hat ihre Ursache darin, daß sich die Men-
J-m in allen Schwierigkeiten beistehen:
schen heutzutage zu viel auf den Hals laden.
Auf meinen Freund kann ich mich verlassen. Er hält immer zu mir.
- Hals über Kopf - sich nicht halten können
Überstürzt, ohne Überlegung: (Beruflich, geschäftlich) nicht bestehen können:
Als er von den Schwierigkeiten in seiner Firma erfuhr, ist er Hals Heute ist die Konkurrenz so groß, daß sich kleine Geschäftsleute
über Kopf von seinem Urlaubsort abgereist. kaum mehr halten können.
- viel von etwas (j-m) halten
Sich von einer Sache großen Erfolg versprechen, j-m viel zutrauen,
eine gute Meinung von etwas (j-m) haben:
Paul ist ganz begeistert von dem Plan, ich dagegen halte nicht viel
davon. — Wir haben von Ihrem ältesten Sohn immer sehr viel gehal-
ten.
Seitdem ich mehr Rühe habe, geht mir meine Arbeit besser von der
Hand. H A N D G E L E N K - etwas aus dem Handgelenk machen oder
schütteln
- von langer Hand vorbereiten Etwas leicht, mühelos, ohne Vorbereitung machen:
Sehr sorgfältig vorbereiten: Für diese Arbeit braucht man Zeit; man kann sie nicht aus dem
Der Bankeinbruch ist von langer Hand vorbereitet worden. Handgelenk machen.
H A N D U M D R E H E N - im Handumdrehen H A R K E - j-m zeigen, was eine Harke ist (starker Ausdruck)
Sehr schnell, überraschend schnell: J-n schonungslos belehren, zurechtweisen, drohen:
Er war im Handumdrehen mit der Arbeit fertig. Wenn du morgen wieder so schlampig arbeitest, dann werde ich dir
zeigen, was eine Harke ist.
H Ä N G E N - den Mantel nach dem Wind hängen - mein Name ist Hase
Sich der augenblicklichen Lage sofort anpassen; sich immer so ver- Ich weiß von nichts, ich will damit nichts zu tun haben:
halten oder so denken, wie es erwartet wird: Von den Umstellungen in unserem Betrieb weiß ich nichts. Mein
Wenn eine andere Partei an die Regierung kommt, gibt es viele, die Name ist Hase.
gleich ihren Mantel nach dem Wind hängen.
- da liegt der Hase im Pfeffer
- etwas an den Nagel hängen Das ist die Schwierigkeit, der entscheidende Fehler:
Etwas aufgeben: Du wunderst dich, warum du in der Schule so schlecht bist. Du hast
Nach seiner Heirat mit der Fabrikantentochter hängte er seinen Be- immer andere Dinge im Kopf. Da liegt der Hase im Pfeffer.
ruf an den Nagel und trat in das Geschäft seines Schwiegervaters ein.
H A U B E - die Tochter unter die Haube bringen
- mit Hängen und Würgen Eine Tochter verheiraten:
Mit großer Mühe, fast nicht mehr: Ihr seid doch reich. Da dürfte es doch nicht allzu schwer sein, eure
Wir hatten so viel Arbeit, daß wir nur mit Hängen und Würgen Tochter unter die Haube zu bringen.
rechtzeitig fertig werden konnten.
H A U E N - mit j-m in dieselbe Kerbe hauen
H A N S - Hans (Dampf) in allen Gassen J-n in seiner Meinung unterstützen:
J-d der überall Bescheid weiß, j-d der sehr rege ist und sich überall Er unterstützt die Meinung seines Kollegen und haut mit ihm in die-
auskennt: selbe Kerbe.
Wenn Sie wissen wollen, was in unserer Stadt passiert, dann brau- - j-n übers Ohr hauen
chen Sie nur unsern Fritz zu fragen, der ist Hans Dampf in allen Gas- J-n betrügen, j-n übervorteilen:
sen. Bei dem Teppichkauf sind wir schön übers Ohr gehauen worden.
H A U F E N - einen Plan über den Haufen werfen oder stoßen 2. Unbestraft bleiben:
Einen Plan völlig ändern, unmöglich machen: Die Polizei machte eine Razzia. Keiner der Schmuggler kam mit hei-
Das schlechte Wetter hat alle unsere Pläne über den Haufen gewor- ler Haut davon.
fen.
- sich auf die faule Haut legen
- j-n (etwas) über den Haufen fahren Nicht arbeiten, nichts tun:
J-n umfahren; gegen j-n (etwas) fahren, so daß er (es) umfällt: Dieser faule Mensch legt sich auf die faule Haut und läßt seine alte
Das A uto geriet ins Schleudern, fuhr einen Lichtmast über den Hau- Mutter für sich arbeiten.
fen und kam erst an einer Hauswand zum Stehen.
- es ist, um aus der Haut zu fahren
H A U S - auf ihn kann man Häuser bauen Es ist außerordentlich ärgerlich:
Auf ihn kann man sich verlassen: Jede Arbeit, die ich anpacke, mißlingtmir. Esist, um aus der Haut zu
Fritz wird uns nicht im Stich lassen, auf ihn kann man Häuser bauen. fahren.
H E L F E N - j-m auf die Beine helfen oder auf die Sprünge helfen
J-n aufrichten, j-n stärken:
Nach den schweren finanziellen Verlusten standen ihm seine Ge-
schäftsfreunde zur Seite, um seiner Firma wieder auf die Beine zu
helfen.
Es war gar nicht sein Fehler, aber er mußte für seine Kollegen her-
halten. H E R U M F Ü H R E N - j-n an der Nase herumführen
J-n täuschen:
H E R I N G - wie die Heringe
Sie hat ihre Verlobung gelöst, denn sie wollte sich nicht länger von
Dicht zusammengedrängt, einer am anderen (wie Sardinen in der
ihm an der Nase herumführen lassen.
Büchse):
In der Bahn standen wir dichtgedrängt wie die Heringe.
H E R U M R E I T E N - auf etwas herumreiten
H E R M A C H E N - sich über etwas hermachen Immer wieder das gleiche Thema zur Sprache bringen, etwas im-
1. Mit etwas anfangen: mer wieder sagen:
Damit wir die Arbeit möglichst schnell hinter uns haben, wollen wir Auch ich bin der Meinung, daß man mehr für die Gesundheit tun
uns zuerst über den unangenehmsten Teil der Arbeit hermachen. sollte. Aber man braucht doch nicht täglich auf dem gleichen Thema
2. Etwas mit großem Appetit essen: herumzureiten.
Er setzte sich an den Tisch und machte sich über das Essen her, daß
es eine Freude war.
H E R U M T A N Z E N - j-m auf der Nase herumtanzen
Mit j-m machen, was man will:
- viel von sich hermachen
Viel Aufsehen erregen: Die Filmschauspielerin tanzte dem Regisseur dauernd auf der Nase
herum.
Wer ist diese Frau eigentlich? Sie macht immer so viel von sich her.
r
H E U T E - von heute auf morgen
- ihm hängt der Himmel voller Geigen
Sehr schnell, ohne rechte Überlegung:
Er ist überglücklich:
Eine solche Arbeit kann man nicht von heute auf morgen machen;
man muß schon Zeit dazu haben. Einem Brautpaar hängt der Himmel voller Geigen.
Seine großen Erfolge ließen ihn mit Recht den Kopf hoch tragen.
jemandem Honig ums Maul schmieren
H Ö H L E - sich in die Höhle des Löwen begeben oder wagen HONIG - j-m Honig um den Mund oder ums Maul (derber Aus-
Direkt zum Chef gehen, sich in eine gefährliche Situation begeben: druck) schmieren
Ich muß heute wegen meines Sonderurlaubs, den ich beantragt habe, J-m schmeicheln:
in die Höhle des Löwen. Du wirst bei unserem Chef nichts erreichen, wenn du ihm auch noch
soviel Honig um den Mund schmierst.
HÖLLE - j-m das Leben zur Hölle machen
J-m das Leben sehr schwer machen: H O P F E N - da ist Hopfen und Malz verloren
Der Mann machte seiner armen Frau das Leben zur Hölle. Da ist alle Mühe vergeblich» da ist nichts mehr zu bessern:
Seine Mutter versuchte, ihn durch Zureden zu einem ordentlichen
- dort war die Hölle los Leben zurückzuführen, aber da (oder bei ihm) war Hopfen und
Dort war viel Lärm oder Aufregung: Malz verloren.
H Ö R E N - das läßt sich hören - das Herz fiel ihm in die Hose
Das ist annehmbar: Er verlor den Mut:
Für alle älteren Angestellten ist eine Gehaltserhöhung vorgesehen? Als er einen Kopfsprung ins Wasser machen sollte, fiel ihm vor
Das läßt sich hören. Angst das Herz in die Hose.
- lassen Sie mal etwas von sich hören - (sich) fast in die Hosen machen (derber Ausdruck)
Geben Sie mir einmal Nachricht (, wie es Ihnen geht): Große Angst bekommen:
Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie bei Gelegenheit mal wieder et- Als der Junge plötzlich den großen Hund vorsieh sah, machte ersieh
was von sich hören ließen. fast in die Hosen.
H O R I Z O N T - das geht über meinen Horizont H U H N - mit j-m ein Hühnchen rupfen
Das verstehe ich nicht: J-n zur Rede stellen:
Von Atomphysik verstehe ich nichts, das geht über meinen Hori- Wegen der Behauptungen werde ich mit ihr noch ein Hühnchen rup-
zont. fen.
O R N — sich noch die Hörner ablaufen H Ü H N E R A U G E - j-m auf die Hühneraugen treten
Durch Schaden klug werden: J-m zu nahe treten, j-n kränken, j-n verstimmen:
Junge Menschen müssen sich erst einmal die Hörner ablaufen, bevor Anscheinend habe ich ihm auf die Hühneraugen getreten, denn er ist
sie vernünftig werden. sehr böse auf mich.
- vor die Hunde gehen H U T S C H N U R - das geht mir über die Hutschnur
(Im Elend) zugrunde gehen: Das ist zuviel für mich:
Wir müssen dem jungen Mann helfen, bevor er ganz vor die Hunde Ich habe für vieles Verständnis, aber dein gestriges Benehmen geht
geht. mir denn doch über die Hutschnur.
Es juckt mir schon lange in den Fingern, dir für deine Unverschämt-
heiten eine runterzuhauen.
I D E E - eine Idee
Ein bißchen, ein wenig:
Bitte, machen Sie die Hose noch etwas kürzer, sie ist eine Idee zu - dir oder dich juckt wohl das Fell? (starker Ausdruck)
lang. D u möchtest wohl Schläge haben?:
Ich habe dir doch schon wiederholt verboten, beim Nachbarn Äpfel
J zu stehlen. Dir juckt wohl das Fell, daß du es immer wieder tust.
J U N G - junges Gemüse
J A - zu etwas ja und amen sagen
Junge Leute:
Mit etwas einverstanden sein, seine Zustimmung zu etwas geben:
So eine Faschingsparty ist etwas für junges Gemüse.
Sein Vater war mit der Berufswahl seiner Tochter zuerst gar nicht
einverstanden, aber dann hat er doch ja und amen dazu gesagt.
J U N G E - ein schwerer Junge
J A C K E - es ist Jacke wie H o s e Ein Verbrecher:
Es ist ganz gleich, es ist einerlei: Die Polizei hat gestern einen schweren Jungen festgenommen.
Ob er uns hilft oder nicht, ist Jacke wie Hose. Wir werden mit der
Arbeit auch allein fertig.
J U B E L J A H R - alle Jubeljahre
Sehr selten, nicht oft:
Wie geht es denn unserem Freund H. ? Ich sehe ihn nur alle Jubeljah-
re.
- unter aller Kanone (starker Ausdruck) - alles auf eine Karte setzen
Sehr schlecht: Mit allen Mitteln ein Entscheidung herbeiführen wollen, seine
ganze Kraft einsetzen:
Der gestrige wirklich unter aller Kanone.
Die Mannschaft setzte alles auf eine Karte und gewann das Spiel.
98 .
K A T Z E - für die Katz Wenn ich dich rufen will, muß ich mir jedesmal die Kehle aus dem
Vergeblich: Hals schreien.
Wochenlang haben wir dafür gearbeitet, undnunistdie ganzeArbeit
für die Katz. KEIM - etwas im Keim ersticken
Etwas im Entstehen unterdrücken, etwas schon bei den ersten An-
- die Katze im Sack kaufen zeichen unterbinden, verhindern:
Etwas kaufen, ohne es gesehen zu haben: Jeder Widerstand der Opposition wurde schon im Keim erstickt.
Prüfen Sie genau, was Sie kaufen, kaufen Sie nicht die Katze im
Sack. KERBHOLZ - etwas auf dem Kerbholz haben
Etwas verbrochen haben:
- die Katze aus dem Sack lassen Da der Angeklagte schon einiges auf dem Kerbholz hatte, wurde er
Ein Geheimnis bekanntgeben: zu einer längeren Strafe verurteilt.
Es war eine unüberlegte Äußerung von ihm. Aber damit hatte er die
Katze aus dem Sack gelassen. Jetzt wissen wir alles.
KIND - sich heb Kind bei j-m machen
Sich bei j-m einschmeicheln (um dadurch Vorteile zu erlangen):
- wie die Katze um den heißen Brei herumgehen Er versteht es, sich beim Chef lieb Kind zu machen.
Sich an das eigentliche Thema nicht heranwagen:
Geh doch nicht wie die Katze um den heißen Brei herum, sondern
sag endlich, was du eigentlich willst. - wir werden das Kind schon schaukeln (stärker fam)
Wir werden die Angelegenheit schon in Ordnung fflkgen:
Mach dir wegen der Rüge des Chefs keine Sorgen, wir werden das
K A U F - etwas (mit) in Kauf nehmen Kind schon schaukeln und mit ihm sprechen.
Etwas als unvermeidlich hinnehmen:
Wir waren mit dem Verlauf unserer Reise sehr zufrieden, bis auf ei-
nige kleine Unannehmlichkeiten, die wir aber gern (mit) in Kauf ge- K I N D E R S C H U H - noch in den Kinderschuhen stecken
nommen haben. Noch in den Anfängen sein:
Ich kann darüber noch kein endgültiges Urteil abgeben, die ganze
Sache steckt noch in den Kinderschuhen.
K E G E L - mit Kind und Kegel
Mit der ganzen Familie:
Sie gingen am Sonntag mit Kind und Kegel in den Zoo. KIRCHE - die Kirche im Dorf lassen
Nicht übertreiben, vernünftig und maßvoll handeln:
K E H L E - etwas in die falsche Kehle kriegen Ich glaube, wir sollten auf der Sitzung keine zu hohen Forderungen
Etwas mißverstehen und verärgert sein: stellen, sondern die Kirche im Dorf lassen.
Ich glaube, daß der Chef deine Kritik in die falsche Kehle gekriegt
hat. K I R C H E N M A U S - arm wie eine Kirchenmaus sein
Sehr arm sein:
- sich die Kehle aus dem Hals schreien Sie ist immer schick gekleidet, dabei ist sie arm wie eine Kirchen-
Sehr laut und lange schreien: maus.
KIRSCHEN - mit ihm ist nicht gut Kirschen essen KLEBEN - j-m eine kleben (starker Ausdruck)
Mit ihm kann man nicht gut auskommen: J-m eine Ohrfeige geben:
Es ist schon besser, ihm den Gefallen zu tun; denn du weißt, mit gro- Für seine freche Antwort habe ich ihm eine geklebt.
ßen Herren ist nicht gut Kirschen essen.
- er hat eine große Klappe (starker Ausdruck) KLEIN - ganz klein (und häßlich) werden
Er prahlt viel, er ist vorlaut: Seinen Widerstand aufgeben:
Je weniger jemand zu sagen hat, eine um so größere Klappe hat er. Sobald inan ihm energisch entgegentritt, wird er ganz klein (und
häßlich).
K L A P P E N - es wird schon klappen
Es wird schon gelingen: - klein beigeben
Ich habe mich um eine Stelle beworben, und ich hoffe, daß es klap- Nachgeben, sich fügen:
pen wird. Es blieb uns nichts anderes übrig, als klein beizugeben.
K N A C K E R - er ist ein alter Knacker KNALLEN - j-m eine knallen (starker Ausdruck)
Er ist ein alter, gebrechlicher Mensch: J-m eine Ohrfeige geben:
Du kannst von ihm keine sportlichen Höchstleistungen mehr erwar- Er hat mich so geärgert, daß ich ihm unversehens eine knallte.
ten, er ist doch schon ein alter Knacker.
KNICKEN - ganz geknickt sein
Ganz niedergeschlagen, enttäuscht sein:
Seine Familie ist ihm ein Klotz am Bein. Er ist ganz geknickt; alle seine Hoffnungen haben sich zerschlagen.
Warum sollten wir das Spiel nicht gewinnen? Die anderen kochen
auch nur mit Wasser. Wk - das kommt davon
Das ist der Grund, da hast du es:
- es kocht in mir oder bei mir kocht's Ich habe dir schon so oft gesagt, du sollst fremden Menschen kein
Ich bin überaus wütend: Vertrauen schenken. Jetzt hast du das Geld verloren. Das kommt
Wenn ich an diesen unverschämten Kerl nur denke, kocht's bei mir. davon!
KOPF - j-m etwas auf den Kopf zusagen - seinen Kopf für sich haben
J-m etwas direkt, ohne Umschweife sagen: Eigenwillig sein:
Als der Richter ihm sein Vergehen auf den Kopf zusagte, ließ sich der Kinder haben gern ihren Kopf für sich.
Angeklagte zu einem Geständnis herbei.
- j-m den Kopf zurechtsetzen
- etwas will mir nicht aus dem Kopf J-m die Meinung sagen, um ihn wieder zur Vernunft zu bringen:
Ich muß immer an etwas denken: Dem jungen Burschen wurde von seinem Vater der Kopf wieder zu-
Seine Abschiedsworte wollen mir nicht aus dem Kopf. rechtgesetzt.
K R A M - j-m den Kram vor die Füße werfen (starker Ausdruck) Wenn du weiterhin so ungezogen bist, wirst du es mit mir zu tun krie-
J-m die weitere Mitarbeit versagen: gen.
Am liebsten würde ich ihm den ganzen Kram vor die Füße werfen,
KRIEGSBEIL - das Kriegsbeil begraben
denn ich möchte nicht dauernd von ihm kritisiert werden.
Den Streit beenden:
K R A N K - sich krank lachen Nachdem sie sich jahrelang gestritten hatten, begruben sie jetzt end-
Sehr viel lachen: lich das Kriegsbeil.
112 113
Seit Wochen kommt er unpünktlich zum Dienst, und heute verlangt
er eine Lohnerhöhung—das setzt doch wirklich allem die Krone auf.
K R U M M N E H M E N - etwas krummnehmen
Etwas übelnehmen:
Du darfst es nicht krummnehmen, wenn ich dich auf einen Fehler
aufmerksam mache.
das Kriegsbeil begraben KUCKUCK - geh zum Kuckuck oder scher dich zum Kuckuck
oder hol dich der Kuckuck!
Mach, daß du wegkommst!:
K R I E G S B E M A L U N G - in voller Kriegsbemalung
Mit allen Orden und Ehrenzeichen: Scher dich zum Kuckuck mit deinen dauernden Wünschen! Ich muß
jetzt arbeiten und habe keine Zeit!
Alle Minister und Botschafter sind zum Staatsempfang in voller
Kriegsbemalung erschienen.
- das weiß der Kuckuck
Das möchte ich wissen, das weiß niemand:
KRIEGSFUSS - mit j-m auf dem Kriegsfuß stehen
Sich ständig mit j-m streiten: Wer diesen anonymen Brief geschrieben hat, das weiß der Kuckuck.
Er war noch nicht lange im Betrieb, da stand er schon mit allen auf
dem Kriegsfuß. - das Geld ist zum Kuckuck
Das Geld ist verloren:
KRITIK - unter aller Kritik Durch seinen Leichtsinn war sein ganzes Geld bald zum Kuckuck.
Sehr schlecht:
Sein Benehmen ist unter aller Kritik. K U H H A U T - das geht auf keine Kuhhaut (starker Ausdruck)
Das ist unerhört, das übersteigt alles:
K R O N E - das setzt allem die Krone auf Der Chef hatte sehr große Geduld mit ihm; denn was er falsch ge-
Das ist die Höhe, das ist der Gipfel der Frechheit: macht hat, ging schon auf keine Kuhhaut mehr.
KULISSE - hinter die Kulissen sehen
Die Hintergründe einer Sache kennenlernen:
Ob es ihm wirklich so gut geht, wie er sagt, weiß ich nicht. Man kann L A C H E N - das Herz lacht mir (im Leibe)
ja nicht hinter die Kulissen sehen. Ich freue mich sehr:
Wenn ich sie sehe, lacht mir das Herz (im Leibe).
116
Man hatte ihn verleumdet, und niemand hätte gedacht, daß gerade
sein früherer Gegner für ihn eine Lanze brechen würde.
- sich (etwas) ins rechte Licht rücken oder setzen oder stellen - es Uegt nicht an mir
Die Vorzüge eines Menschen (einer Sache) aufzeigen: Es ist nicht meine Schuld:
Der Vertragsabschluß muß glücken. Wir müssen nur die techni- Es liegt doch nicht an mir, daß du heute wieder zu spät zum Dienst
schen Neuerungen an der Maschine ins rechte Licht rücken. kommst.
- etwas (j-d) kommt mir sehr gelegen - dort ist (nicht) viel los
Etwas (j-d) kommt mir gerade zur rechten Zeit: Dort ist (nicht) viel Leben und Treiben, dort ist es (nicht) interes-
Bis zum Abend habe ich noch sehr viel zu tun, darum kommt mir sant:
deine Hilfe sehr gelegen. Auf der diesjährigen Industrieausstellung war (nicht) viel los.
- das kann ja lustig werden (ironisch) M A L E N - mal nicht den Teufel an die Wand
Das kann schlimm werden: Beschwöre mit deinem Schwarzsehen nicht das Unheil herauf:
Die Vorstellung ist ausverkauft und die Hauptdarstellerin krank. Warum sollte gerade das Flugzeug, jnit dem sie fliegt, abstürzen.
Na, das kann ja lustig werden. Mal nur nicht den Teufel an die Wand!
M A N N - seinen Mann stehen MEIN - mein und dein verwechseln oder nicht unterscheiden
Eine schwierige Arbeit oder Situation meistern, gute Arbeit tun: können
Nach dem Tode ihres Mannes übernahm sie die Firma. Sie stand Es mit fremdem Besitz nicht so genau nehmen, sich etwas aneig-
dort ihren Mann, bis ihr Sohn Firmenchef wurde. nen:
Er kann mein und dein nicht unterscheiden (oder verwechselt mein
und dein).
- seine Ware an den Mann bringen
Seine Ware verkaufen:
M E L D E N - nichts zu melden haben
Und wenn die Geschäfte noch so schlecht gehen, er versteht es im-
Nichts zu sagen haben:
mer, seine Ware an den Mann zu bringen.
Viele schikanieren ihre Untergebenen, weil sie zu Hause nichts zu
melden haben.
M A R K - durch Mark und Bein gehen
Durchdringend sein, durch und durch gehen (Bein = Knochen): MESSER - j-m das Messer auf die Brust setzen
Der Schrei des Verletzten ging mir durch Mark und Bein. J-m mit dem Ruin drohen:
Mit der Drohung, ihn zu verklagen, setzte der Gläubiger dem
Schuldner das Messer auf die Brust.
M A U L - j-m ums Maul gehen oder j-m Honig ums Maul schnüe>
ren
- auf des Messers Schneide stehen
Sagen, was jemand gern hört; j-m schmeicheln:
Siehe STEHEN.
Er ließ keine Gelegenheit vorübergehen, seinem Vorgesetzten u/m]
Maul zu gehen (oder Honig ums Maul zu schmieren).
MIENE - gute Miene zum bösen Spiel machen
Sich mit seinem Schicksal oder seiner Lage abfinden:
Siehe auch M U N D . Obwohl er sich auf der Faschingsparty gar nicht wohl fühlte, machte
er gute Miene zum bösen Spiel.
128 129
M O N D - die Uhr geht nach dem Mond Der Duft nach frisch gegrillten Hähnchen machte einem so richtig
D i e Uhr geht ungenau: en Mund wässerig.
Ich hatte keine Ahnung, wie spät es war, denn meine Uhr ging nach
dem Mond.
- j-m das Wort im Munde umdrehen Als ich heute hörte, daß ich eine Gehaltsaufbesserung bekommen
Das Gegenteil von dem, was einer gesagt hat, weitererzählen; die soll, war das natürlich Musik in meinen Ohren.
Worte absichtlich falsch deuten:
Jeden Tag habe ich mit meiner Nachbarin Ärger. Die dreht einem M U S T E R K N A B E - ein Musterknabe sein
doch glatt das Wort im Munde um. Ein Vorbild, ein vorbildlicher Mensch sein:
Der Chef stellt dich immer als einen Musterknaben hin.
- mit dem Mund vorneweg sein
Vorlaut sein: MUTTER - an Muttens Rockzipfel hängen
Es macht keinen guten Eindruck, wenn man immer mit dem Mund Unselbständig sein:
vorneweg ist. Der Junge ist doch nun schon groß genug. Er muß doch nicht immer
an Mutters Rockzipfel hängen.
- j-m nach dem Munde reden
So reden, wie j-d es gern hören möchte:
Menschen, die anderen gern nach dem Munde reden, sind nicht ehr- MUTTERMILCH - etwas mit der Muttermilch eingesogen ha-
lich. ben
Sich mit etwas schon von Kindheit an beschäftigen:
- sich etwas vom Munde absparen Sein Vater war Dirigent und seine Mutter eine berühmte Sängerin, so
Sich etwas unter großem Verzicht leisten: hat er die Musik sozusagen schon mit der Muttermilch eingesogen.
N NADELSTICH - j-m Nadelstiche versetzen
J-n mit vielen kleinen Bosheiten ärgern:
Jeder geht ihm aus dem Wege, denn bei jeder Gelegenheit versucht
N A C H - nach wie vor er, anderen Nadelstiche zu versetzen.
Schon immer, noch immer:
Er war nach wie vor an dem Hauskauf interessiert. N A G E L - den Nagel auf den Kopf treffen
Genau das Richtige sagen:
Mit deiner Bemerkung hast du den Nagefcauf den Kopf getroffen.
N A C H S A G E N - das lasse ich mir nicht nachsagen
Ich sorge dafür, daß man das nicht von mir sagt oder denkt: N A H E - j-m zu nahe kommen
„Daß ich geizig sein soll, lasse ich mir nicht nachsagen", rief er sei- J-n belästigen:
nen Kollegen zu und lud alle zu einer Runde Bier ein. Als er ihr zu nahe kam, rief sie um Hilfe.
- sein nacktes Leben retten N A S E - die Nase über j-n (etwas) rümpfen
Nichts als sein Leben retten: J-n (etwas) verachten:
Bei der Überschwemmung konnten viele nur ihr nacktes Leben ret- Bevor man über andere die Nase rümpft, sollte man sich erst selbst
ten. kritisch betrachten.
- das habe ich dir an der Nasen(spitze) angesehen
Das habe ich dir auf den ersten Blick angesehen:
Du hast wohl heute deine Schularbeiten nicht gemacht? Das sehe ich
dir doch an der Nasenspitze an.
- die Nase in alles oder in jeden Dreck (starker Ausdruck) - j-m etwas unter die Nase reiben
stecken J-m Vorhaltungen wegen etwas machen:
Sich für Dinge interessieren, die einen nichts angehen: Die Verfehlung wurde ihm von seiner Frau immer wieder unter die
Wie oft wurde ihm schon verboten, seine Nase in Dinge zu stecken, Nase gerieben.
die ihn nichts angehen.
138 139
N O C H - noch und noch
Sehr viel:
Ich kann noch und noch Geld für dich ausgeben. Du bist immer
noch nicht zufrieden.
IAO
- von oben bis unten O B E R W A S S E R - Oberwasser haben
Sehr gründlich, ganz und gar: Im Vorteil sein:
Bei der Vorstellung musterte mich der Chef von oben bis unten. Wenn du dich dauernd von ihr bevormunden läßt, hat sie bald
Oberwasser.
O B E N A U F - wieder obenauf sein
O F F E N - ein offenes Haus haben oder führen
D i e Krankheit oder die Schwierigkeit überwunden haben:
Viele Gäste haben:
Nach der langen Krankheit fuhr er zur Kur, und nun ist er wieder
Als wir noch vermögend waren, hatten wir immer ein offenes Haus.
obenauf.
- immer obenauf sein - ein offenes Ohr haben
Immer gute Laune haben: Sich für die Sorgen und Nöte anderer interessieren und hilfsbereit
Mein Freund ist ein feiner Mensch. Wenn es ihm noch so schlecht sein:
geht, ist er immer obenauf. Unser Pfarrer hat für jeden ein offenes Ohr.
... und zu Hause steht er unterm Pantoffel. P A U K E - auf die Pauke hauen
1. Groß feiern:
Nach dem Examen werden wir feiern. Da werden wir kräftig auf die
P A P P E - etwas (j-d) ist nicht von Pappe
Pauke hauen.
Etwas (j-d) ist kräftig, stark, nicht schlecht:
Wir bekamen einen Kaffee vorgesetzt, der nicht von Pappe war. 2. Angeben:
Du hast bei meinem Vater ganz schön auf die Pauke gehauen mit
PAPPENSTIEL - diese Arbeit ist kein Pappenstiel deinem neuen Wagen.
Diese Arbeit ist keine Kleinigkeit:
Was man gestern von uns im Betrieb verlangte, war kein Pappen- PECH - Pech haben
stiel.
Unglück haben:
Sie war im Urlaub an der See, aber sie hatte Pech mit dem Wetter.
- das hat er für einen Pappenstiel gekauft
Das hat er sehr billig gekauft:
Dieses Grundstück hat er damals für einen Pappenstiel gekauft. - wie Pech und Schwefel aneinander hängen oder zusammen-
halten (fam)
Unzertrennlich sein, fest zusammenhalten:
P A P S T - er ist päpstlicher als der Papst Die Freunde hingen wie Pech und Schwefel aneinander.
Übertrieben streng, pedantisch sein:
Nun sei mal nicht päpstlicher als der Papst/ Laß die Kinder doch
noch ein bißchen aufbleiben! PELLE, PELZ - j-m auf die Pelle oder auf den Pelz rücken
(starker Ausdruck)
1. J-m zu nahe (auf den Leib) rücken:
P A R T I E - eine gute Partie machen
Bleib doch auf deinem Platz sitzen und rücke mir nicht dauernd auf
J-n heiraten, der reich ist:
die Pelle (oder auf den Pelz).
2. J-n mit einer unangenehmen Bitte dauernd belästigen:
Rück mir doch nicht immer mit denselben Wünschen auf den Pelz.
Laß dir mal was anderes einfallen!
PFEFFER - er soll bleiben, w o der Pfeffer wächst (starker Aus- P F E R D - sich aufs hohe Pferd oder Roß setzen
druck) Prahlen, angeben:
Er soll nur fortbleiben, er soll nicht kommen: Setz dich doch nicht so aufs hohe Pferd mit deinen paar Erfolgen im
Ich lege keinen Wert auf seinen Besuch, er soll bleiben, wo der Pfef- Sport! Du bist auch nicht besser als andere.
fer wächst.
- mich bringen keine zehn Pferde dorthin
PFEIFE - nach j-s Pfeife tanzen Ich gehe auf keinen Fall dorthin:
J-m widerspruchslos gehorchen: Keine zehn Pferde bringen mich in eine politische Versammlung.
Er ist ein Tyrann, alle müssen nach seiner Pfeife tanzen.
- arbeiten wie ein Pferd
PFEIFEN - daher pfeift also der Wind! Sehr schwer arbeiten:
Das ist also der Grund!: Vor dem Examen arbeitete er wie ein Pferd.
Entgegen seiner sonstigen Gewohnheit ist Alfred seit einiger Zeit - mach mir nicht die Pferde scheu
sehr sparsam. Er will in Kürze heiraten. Daher pfeift also der Wind! Rede nicht von Dingen, die meiner Sache schaden können:
Mach mir bitte nicht die Pferde scheu, ich glaube bestimmt an einen PISTOLE - j-m die Pistole auf die Brust setzen
Erfolg. J-n zwingen, etwas zu tun:
Wenn du die Miete bis Montag nicht zahlst, setzt dir der Hauswirt die
- mit ihm kann man Pferde stehlen Pistole auf die Brust.
Er macht alles mit, auf ihn kann man sich unbedingt verlassen:
Mit einem echten Freund kann man Pferde stehlen. - wie aus der Pistole geschossen
Sehr schnell:
PFIFFERLING - dafür (darauf) gebe ich keinen Pfiffer-
ling Jede Frage beantwortete er wie aus der Pistole geschossen.
Dafür (darauf) gebe ich überhaupt nichts:
Das Bild ist nur eine Kopie, dafür gebe ich keinen Pfiffer- PLATT - platt sein
ling. — Auf das Gerede der Leute gebe ich keinen Pfifferling. Sehr erstaunt sein:
Als wir von ihrer Heirat hörten, waren wir platt.
PFLASTER - ein teures Pflaster
Ein Ort, in dem man teuer lebt:
P O R Z E L L A N L A D E N - er benimmt sich wie ein Elefant im
Das Skiparadies St.Moritz ist ein teures Pflaster.
Porzellanladen
Er ist plump, ungeschickt:
P H A N T A S I E - seiner Phantasie die Zügel schießen lassen
Für geschäftliche Verhandlungen ist er gänzlich unbrauchbar. Er
Seiner Phantasie freien Lauf lassen:
benimmt sich wie ein Elefant im Porzellanladen.
Man darf ihr nicht alles glauben, sie läßt oftmals ihrer Phantasie die
Zügel schießen.
POSTEN - auf dem Posten sein
P I E P E N - bei dir piept's wohl! (derber Ausdruck) 1. Bereit sein:
D u bist wohl verrückt: Auf ihn kann man sich verlassen. Wenn man ihn braucht, ist er im-
mer auf dem Posten.
Wie kannst du dem mein Fahrrad leihen! Bei dir piept's wohl!
2. Gesund sein:
PIK - einen Pik auf j-n haben
Dem alten Herrn geht es gut. Er ist noch immer auf dem Posten.
Einen Zorn, Groll auf j-n haben (Entstanden aus dem französi-
schen Wort pique = Spieß):
Der Chef hat einen Pik auf mich. PRÄSENTIERTELLER - auf dem Präsentierteller sitzen
Im Blickpunkt aller Leute sein:
PIKE - von der Pike auf
Von Anfang an, von der niedrigsten Stufe an: Das hier ist kein guter Platz. Wir sitzen hier ja wie auf dem Präsen-
tierteller.
Er hat seinen Beruf von der Pike auf gelernt.
PILLE - eine bittere Pille schlucken PREUSSE - so schnell schießen die Preußen nicht
Etwas sehr Unangenehmes akzeptieren, sich fügen: So schnell geht das nicht:
Man hat ihn als Vereinsvorsitzenden abgewählt, aber er hat die bit- Kaufst du heute den neuen Wagen? - Nein, so schnell schießen die
tere Pille mit Gelassenheit geschluckt. Preußen nicht.
P R O B E - die Probe aufs Exempel machen
Etwas gründlich prüfen:
Wir wollen jetzt die Probe aufs Exempel machen und sehen, ob er
sein Versprechen wirklich gehalten hat.
R R A N G E H E N - an etwas rangehen
Mit einer Arbeit, mit einem Unternehmen beginnen:
R A C H E N - j-m etwas in den Rachen werfen Also gehen wir ran, damit wir bis zum Abend fertig werden.
J-m etwas geben, ohne daß dieser sich darum zu bemühen brauch-
R A T - nun ist guter Rat teuer
te:
Was soll man jetzt tun? (Redensart in einer ausweglosen Situa-
Es ist unverständlich, warum er diesem Gauner so viel Geld in den tion):
Rachen wirft.
Die Ärzte sahen die einzige Hilfe in einer Operation. Da jedoch der
körperliche Zustand des Kranken zu schlecht war, war guter Rat teu-
er.
R A D - unter die Räder kommen
Zugrunde gehen: - j-m mit Rat und Tat zur Seite stehen
Wenn Sie auf Ihren leichtsinnigen Jungen nicht aufpassen, kommt er Siehe SEITE.
noch unter die Räder.
R Ä U B E R - unter die Räuber fallen
In eine üble Lage oder in schlechte Gesellschaft geraten:
R A H M - den Rahm abschöpfen Macht euch keine Sorgen um mich. Mir geht es gut, und ich bin noch
Sich das Beste nehmen: nicht unter die Räuber gefallen.
Bei dem Geschäft hat Ihr Partner den Rahm abgeschöpft.
R Ä U B E R H Ö H L E - es sieht aus wie in einer Räuberhöhle
Es sieht sehr unordentlich aus:
R A N D - außer Rand und Band geraten Du solltest endlich mal dein Zimmer aufräumen. Hier sieht es ja aus
Aufgeregt werden: wie in einer Räuberhöhle.
R A U C H E N - gleich raucht's (starker Ausdruck) Du versprachst doch, diesmal bestimmt pünktlich zu sein, und nun
Gleich gibt es Krach: läßt du uns wieder über eine Stunde warten. Du bist mir der Rechte!
Wenn du nicht bald mit deiner Arbeit anfängst, raucht's.
2. D u machst mehr Schaden, als du nützt:
Du willst mir nun beim Aufräumen helfen und zerschlägst dabei
R Ä U M E N - das Feld räumen meine schönste Vase. Du bist mir der Rechte!
Nachgeben, aufgeben:
Als der junge Mann sah, daß sein Rivale mehr Chancen bei dem - die rechte Hand sein
Mädchen hatte, räumte er das Feld. Siehe H A N D .
- das Ding oder Kind beim rechten oder richtigen Namen nen-
- j-n aus dem Wege oder auf die Seite räumen oder schaffen
nen
J-n umbringen, j-n töten:
Siehe N A M E .
Er hätte seinen Rivalen am liebsten aus dem Wege geräumt.
- ihn hat der Teufel geritten RIECHEN - das konnte ich nicht riechen
Er wußte nicht, was er tat: Das konnte ich nicht wissen oder ahnen:
Wie er zu der Tat kam, kann er heute nicht mehr sagen. Ihn muß Ich konnte wirklich nicht riechen, daß du heute noch ausgehen woll-
wohl der Teufel geritten haben. test.
, RIPPE - ich kann es mir doch nicht aus den Rippen schneiden
Ihn hat der Teufel geritten. Ich weiß nicht, woher ich es nehmen soll:
Schon wieder willst du einen neuen Wagen haben. Wir können uns
- auf etwas herumreiten das Geld doch nicht aus den Rippen schneiden.
Immer bei demselben Thema bleiben.
Können wir nicht mal das Thema wechseln? Wir müssen ja nicht ROCKZIPFEL - der Mutter am Rockzipfel oder an der Schürze
immer auf derselben Sache herumreiten.
oder am Schürzenzipfel hängen
Unselbständig sein:
REST - j-m den Rest geben
J-n zugrunde richten, j-n ruinieren: Er ist als einziger Sohn sehr verwöhnt. Mit dreißig Jahren hängt er
noch immer am Rockzipfel seiner Mutter.
R Ö H R E - in die Röhre schauen Heute kommt er ja mal pünktlich zur Arbeit. Den Tag muß man im
Von etwas, was für alle bestimmt ist, nichts abbekommen: Kalender rot anstreichen.
Die Gäste stürzten sich sogleich auf das kalte Büffet, so daß es gleich
leer war. Ich konnte nur noch in die Röhre schauen. R Ü C K E N - j-m in den Rücken fallen
Verräterisch gegen j-n handeln:
ROLLE - eine große Rolle spielen Warum mußt du mir immer in den Rücken fallen, wenn ich gerade
1. Wichtig sein: dabei bin, beim Chef etwas zu erreichen.
Geld spielt bei euch ja keine große Rolle.
- es läuft einem kalt über den Rücken
Es schaudert einen:
2. Viel gelten: Bei dem Gruselfilm läuft es einem kalt über den Rücken.
Auf jeder Gesellschaft war er ein gern gesehener Gast und spielte
immer eine große Rolle. - einen breiten Rücken haben
Unempfindlich gegen die Meinung oder die Vorwürfe anderer
sein:
ROLLEN - der Stein oder die Sache kommt ins Rollen
Man beginnt, in dieser Angelegenheit etwas zu tun: Sage mir ruhig deine Meinung! Ich habe einen breiten Rücken.
Lange genug hat Frau Müller auf ihren Scheidungsprozeß gewartet.
R Ü C K G R A T - j-m das Rückgrat stärken
Jetzt endlich kommt der Stein ins Rollen.
J-n ermutigen, j-m Mut einflößen:
Du mußt ihm den Rücken stärken, bevor er mit seinem Chef wegen
ROSE - er ist nicht auf Rosen gebettet der Gehaltserhöhung sprechen will.
Es geht ihm wirtschaftlich nicht gut:
Er kann sich kein Auto leisten, denn er ist finanziell nicht auf Rosen - j-m das Rückgrat brechen
gebettet. J-n ruinieren:
Die große wirtschaftliche Flaute im vergangenen Jahr hat dem ange-
ROSINE - große Rosinen im Kopf haben sehenen Geschäftsmann das Rückgrat gebrochen.
Große Pläne haben:
Die Eltern haben mit ihrem Sohn große Rosinen im Kopf. R U D E R - ans Ruder kommen
A n die Macht kommen, eine leitende Stellung erhalten:
- (sich) die Rosinen aus dem Kuchen picken Bei den letzten Wahlen sind die Demokraten ans Ruder gekommen.
(Sich) das Beste heraussuchen:
D a s Erbe sollte im Beisein aller Familienmitglieder aufgeteilt wer- R Ü H R E N - er stand wie vom Donner gerührt da
den, damit sich niemand vorher die Rosinen aus dem'fß^jfihen pickt. Er stand erschüttert da:
Als er von dem tödlichen Unfall seines Bruders hörte, stand er wie
vom Donner gerührt da.
ROSS - sich aufs hohe Roß oder Pferd setzen
Siehe PFERD. RUMMEL - ich kenne den Rummel
Ich kenne den Betrieb, ich verstehe etwas davon:
R O T - einen Tag im Kalender rot anstreichen Die Vorführung einer neuen Modekollektion ist immer sehr aufre-
Sich einen Tag besonders gut merken: gend. Ich kenne den Rummel.
Wenn Märchen erzählt werden, sind die Kleinen immer ganz bei der
Sache.
2. J-n betrügen:
Hüte dich vor ihm. Er versucht gern, andere in den Sack zu stecken.
Bei den letzten Wahlen sind die Demokraten ans Ruder gekommen. SACKGASSE - in eine Sackgasse geraten
Keinen Ausweg finden:
R Ü T T E L N - daran ist nicht zu rütteln Die Wirtschaftspolitik der Regierung ist in eine Sackgasse geraten.
Das läßt sich nicht ändern:
An der Verordnung über eine harte Bestrafung bei Trunkenheit am S A G E N - das Sagen haben
Steuer ist nicht zu rütteln. Die Entscheidungsgewalt haben:
Bei Müllers hat die Frau das Sagen.
- er weiß, was es oder die Uhr geschlagen hat - sich geschickt aus der Schlinge ziehen
Er kennt die Sachlage: Sich geschickt einer unangenehmen, gefährlichen Lage entziehen:
Er hat sich rechtzeitig von dem fragwürdigen Unternehmen zurück- Selbst in der gefährlichsten Situation verstand er es, sich geschickt
gezogen, denn erahnte, was die Uhr geschlagen hatte, wenn es miß- aus der Schlinge zu ziehen.
lingen würde.
SCHLIPS - j-m auf den Schlips treten
- das schlägt dem Faß den Boden aus J-n kränken, beleidigen:
Das ist der Gipfel, das ist eine Unverschämtheit: Warum ist er denn so mürrisch? Habe ich ihm etwa auf den
Wie du mit den Leuten umgehst, das schlägt dem Faß den Boden Schlips getreten?
aus.
SCHLOSS - hinter Schloß und Riegel sitzen SCHMIEREN - j-m etwas aufs Butterbrot schmieren
Im Gefängnis sein: J-m Vorhaltungen machen:
Niemand hätte geahnt, daß mein Nachbar ein Doppelleben führte. Daß er sie einmal belogen hatte, schmierte sie ihm fast täglich aufs
Jetzt sitzt er hinter Schloß und Riegel. Butterbrot.
182 183
SCHWACH - das schwache oder zarte Geschlecht SCHWARTE - eine alte Schwarte
Die Frauen: Ein altes Buch:
Er hat für das schwache Geschlecht schon immer viel übrig gehabt. Auf dem Dachboden fanden wir eine alte Schwarte von unserem Va-
ter.
- eine schwache Stunde
Die Zeit, in der man nichts ablehnen kann:
- arbeiten, bis die Schwarte knackt
Hätte ich ihm doch nur nicht den Kredit zugesagt! Als er mich da-
Bis zum Umsinken arbeiten:
mals bat, ihm das Geld zu leihen, muß ich eine schwache Stunde ge-
habt haben. Die Gefangenen wurden zur Landarbeit eingesetzt. Sie mußten ar-
beiten, bis die Schwarte knackte.
- j-n schwach machen
J-n belästigen, j-n nervös machen:
SCHWARZ - dort steht es schwarz auf weiß
Das ständige Fragen der Kinder macht eine Mutter oft ganz schwach. Dort ist es gedruckt, geschrieben:
Wenn du es mir nicht glauben willst, so lies bitte den Brief, dort steht
S C H W Ä C H E - eine Schwäche für etwas haben es schwarz auf weiß.
Etwas besonderes lieben:
Sie geht regelmäßig in Konzerte. Sie hat nun mal eine Schwäche für - ein schwarzer Tag
Musik. Ein Unglückstag:
Gestern war für mich einschwarzer Tag. Ich habe meine Tasche mit
SCHWANZ - das Pferd beim Schwanz aufzäumen sämtlichen Ausweisen im Bus liegenlassen.
Etwas verkehrt beginnen:
Man würde das Pferd beim Schwanz aufzäumen, wenn man die - j-n auf die schwarze Liste setzen
Nachspeise vor dem Hauptgericht reichen würde. J-s Namen registrieren, der überwacht werden soll:
Früher wurden straffällige Personen bei der Polizei auf die schwarze
S C H W Ä N Z E N - die Schule schwänzen Liste gesetzt.
Absichtlich nicht in die Schule gehen, ohne Grund der Schule fern-
bleiben:
- ins Schwarze treffen
Unser Sohn mußte heute nachsitzen, weil er gestern die Schule ge-
Das Wesentliche einer Sache erkennen:
schwänzt hatte.
Mit Ihrer Vermutung haben Sie genau ins Schwarze getroffen.
S C H W Ä R M - sie ist sein Schwärm
Er ist begeistert von ihr: - warten, bis man schwarz wird
Er will heute unbedingt in den Film gehen. Die Hauptdarstellerin ist Sehr lange warten:
nämlich sein Schwärm. Auf dein Geld kannst du warten, bis du schwarz wirst.
SEELE - er hat mir aus der Seele gesprochen - sich sehen lassen können
Beachtenswert sein:
Was er gesagt hat, entspricht ganz meiner Meinung:
Die Arbeit dieses Künstlers kann sich wirklich sehen lassen.
Mit seinen Bedenken hat er mir aus der Seele gesprochen.
- er kann sich nicht mehr sehen lassen
- er ist eine Seele von Mensch oder von einem Menschen Er muß sich schämen:
Er ist ein guter oder gutmütiger Mensch:
Der gefeierte Tennischampion glaubt, nach seiner letzten Niederlage
Für jeden hatte er ein gutes Wort. Er war eine Seele von Mensch. könne er sich nicht mehr sehen lassen.
- nach j-m (etwas) sehen - Singen ist meine starke Seite
Sich um j-n (etwas) kümmern: Ich singe sehr gut:
Während unserer Reise wollen unsere Nachbarn nach den Pflanzen Ich bin bestimmt nicht unmusikalisch, aber Singen ist nun mal nicht
sehen. meine starke Seite.
- eine Sache klar sehen
Eine Sache verstehen: - das ist meine schwache Seite
Das tue oder habe ich gern:
Bisher erschienen mir die Vorgänge sehr mysteriös, aber nach dei-
Für Konzerte gebe ich mein ganzes Taschengeld aus. Musik ist nun
nen genauen Ausführungen sehe ich die Sache klar.
einmal meine schwache Seit
- alles doppelt sehen
Betrunken sein: - etwas auf die Seite legen
Etwas für sich sparen oder reservieren:
Als ich gestern von der Feier zurückkam, sah ich alles doppelt.
Man kann nie wissen, wie schnell man in Not gerät. Es ist immer gut,
- das sieht ihm ähnlich rechtzeitig etwas Geld auf die Seite zu legen.
D a s kann man nur von ihm erwarten:
Robert hat sich ein Auto gekauft, obwohl er kaum das Nötigste zum - j-n von der Seite ansehen
Leben hat. Das sieht ihm ähnlich! J-n verächtlich ansehen:
Seit Tagen bemerke ich, daß mich meine Kollegin immer von der
SEIN - er ist nichts Seite ansieht. Was sie nur gegen mich hat?
Er hat im Leben keinen Erfolg gehabt, er hat keinen festen Beruf:
Peter ist lediglich eine imposante Erscheinung, aber sonst ist er
nichts. SEITENSPRUNG - einen Seitensprung machen
Ein Liebesabenteuer suchen:
- was nicht ist, kann noch werden Sie ist dahintergekommen, daß ihr Mann Seitensprünge macht.
Es gibt immer noch die Möglichkeit:
Nur nicht die Hoffnung aufgeben, was nicht ist, kann noch werden.
SELIG - selig sein
1. Glücklich sein:
- etwas sein lassen
Etwas nicht mehr tun, etwas aufgeben: Meine Schwester hat in der Lotterie eine Reise gewonnen. Sie ist ganz
selig.
Kannst du das Rauchen nicht endlich sein lassen?
- er macht sich
Sie ist dahintergekommen, daß ihr Mann Seitensprünge macht.
Er Wird besser, er macht Fortschritte, er entwickelt sich gut:
Er war bisher kein guter Schüler, aber jetzt macht er sich.
Es ist mir nie in den Sinn gekommen, meinen Betrieb aufzugeben. - auf seiner Ware sitzenbleiben (fam)
Eine Ware nicht verkaufen können, für seine Ware keine Käufer
- seine fünf Sinne beisammen haben findenl
Geistig normal sein:
Der Kaufmann hatte sich für das Weihnachtsgeschäft mit einem
Wer so etwas tut, kann seine fünf Sinne nicht beisammen haben. großen Vorrat eingedeckt und ist auf seiner Ware sitzengeblieben.
Er gönnt sich keine freie Minute, selbst am Sonntag sitzt er über den
Büchern (über seiner Arbeit).
- j-n sitzenlassen
Nicht zu j-m gehen, obwohl man versprochen hat zu kommen: - es brennt mir unter den Sohlen
Ich muß sofort gehen:
Nun warten wir schon eine ganze Stunde auf sie. Ich fürchte fast, sie
läßt uns sitzen. Ich habe nicht länger Zeit. Es brennt mir unter den Sohlen, denn seit
einer Stunde wartet meine Frau auf mich.
1. Irgend jemand:
Die Arbeit muß heute unbedingt erledigt werden. Entweder machst
- ich will nicht so sein du sie oder sonst wer.
Ich gebe nach:
Eigentlich habe ich ihm verboten, ins Kino zu gehen, aber ich will 2. Eine besonders wichtige Persönlichkeit:
mal nicht so sein. Er ist sehr überzeugt von sich und glaubt, er sei sonst wer.
SPECK - wie die Made im Speck leben SPIESS - wie am Spieße schreien oder brüllen
Gut leben: Laut schreien:
Ihr lebt ja hier wie die Made im Speck. Das kleine Mädchen hatte einen so großen Schreck bekommen, daß
es wie am Spieße brüllte.
- nichts wie ran an den Speck (starker Ausdruck)
Los! Vorwärts!: - den Spieß umdrehen
Mir der Arbeit müssen wir bis zum Abend fertig werden. Also nichts Statt sich zu verteidigen, das gleiche Argument zum Angriff benut-
wie ran an den Speck! zen:
So, jetzt hast du deine Meinung gesagt. Nun drehen wir mal den
SPECKIG - speckig und dreckig Spieß um und sagen, was wir von dir denken.
Fettig und schmutzig:
Der Anzug muß dringend gereinigt werden. Am Kragen ist er schon SPIESSRUTEN - Spießruten laufen
ganz speckig und dreckig. Spöttische Blicke und Bemerkungen hinnehmen müssen:
Nachdem bekannt wurde, daß ihr Mann ins Gefängnis gekommen Er war sehr enttäuscht, denn er hatte sich darauf gespitzt, zum Essen
ist, muß die Frau immer bei den Nachbarn Spießruten laufen, wenn eingeladen zu werden.
sie das Haus verläßt
SPITZ - eine spitze Zunge haben SPOREN - sich die Sporen verdienen
Immer gehässige Bemerkungen machen: Durch gute Leistungen Verdienste erwerben:
In ein Wortgefecht mit Rita darfst du dich nicht einlassen. Sie hat eine In der Krebsforschung hat sich der junge Wissenschaftler die ersten
spitze Zunge. Sporen verdient.
202
- eine Stange Geld oder Gold
- sich aus dem Staube machen
Sehr viel Geld: Heimlich verschwinden, davongehen:
In seiner Freizeit schreibt er Krimis, und damit hat er schon eine ganz Als ihm die Polizei auf die Spur kam, machte ersieh aus dem Staube.
schöne Stange Geld verdient.
S T A U N E N - Bauklötzer staunen
- j-m die Stange halten Sehr überrascht sein:
J-n in Schutz nehmen, treu zu j-m stehen: Über die Karriere unseres ehemaligen Schulkameraden staunten wir
Trotz großer Anfeindungen hielt ihm sein Freund die Stange. alle Bauklötzer.
STEGREIF - aus dem Stegreif - sich die Beine in den Leib stehen
Ohne schriftliche Vorlage, ohne Manuskript: Lange stellen und warten:
Mein Kollege kann zu jedem Anlaß aus dem Stegreif eine Rede hal- Wenn wir auf dich warten, müssen wir uns immer erst die Beine in
ten. den Leib stehen.
STEHEN - es steht schlecht um ihn STEHLEN - du kannst mir gestohlen bleiben (starker Ausdruck)
Es geht ihm schlecht: D u bist mir gleichgültig, ich will mit dir nichts mehr zu tun haben:
Wenn du mir nicht hilfst, kannst du mir gestohlen bleiben.
Er konnte sich von der Operation nicht recht erholen, und die Ärzte
sagen, es stünde schlecht um ihn.
STEIF - etwas steif und fest behaupten
Etwas nachdrücklich behaupten:
- sich gut mit j-m stehen
Gute Beziehungen mit j-m haben: Da hat doch dieser Mensch steif und fest behauptet, ich hätte ihm sei-
nen Platz weggenommen.
Mit unseren Nachbarn stehen wir uns sehr gut. Sie tun uns auch gern
jede Gefälligkeit.
STEIFHALTEN - die Ohren steifhalten
Durchhalten, nicht nachgeben:
- sich gut stehen Bald hast du die Prüfung überstanden, du mußt nur die Ohren steif-
In einer guten Lage sein, es geht ihm oder ihr gut: halten.
Herr B. hat zwei große Textilgeschäfte, und soviel ich weiß, steht er
sich sehr gut.
STEIN - Stein und Bein schwören
Leidenschaftlich beteuern:
- j - m gut stehen Sein Komplice schwor Stein und Bein, bis zu jenem Abend nichts
J-n kleiden: von einem beabsichtigten Einbruch gewußt zu haben.
Das blaue Kleid steht Ihnen sehr gut.
- Stein und Bein frieren
- über einer Sache stehen Sehr frieren:
Eine Sache beherrschen:
Die nur mit Sommerkleidung ausgerüsteten Touristen froren bei
Wegen unserer Differenzen wollen wir unseren alten Freund O. um dem plötzlich hereingebrochenen Winter Stein und Bein.
Vermittlung bitten. Er steht über der Sache.
I "i - bei j-m einen Stein im Brett haben
- wie stehst du dazu? J-s Sympathien haben:
Wie denkst du darüber?, was ist deine Meinung darüber?: Haben Sie denn noch gar nicht gemerkt, daß Ihre Tochter bei ihrem
Unsere Firma will die Produktion drosseln. Wie stehen Sie dazu? Lehrer einen Stein im Brett hat?
STELLE - nicht von der Stelle kommen
Ihr Vater wünschte sich für seine Tochter eigentlich einen soliden
Nicht vorwärtskommen, keinen Fortschritt machen: Beruf. Wie stellt er sich nun dazu, daß sie Schauspielerin werden
In den Wintermonaten kommen die Straßenarbeiten nicht von der will?
Stelle.
- sich mit j-m gut stellen
- auf der Stelle treten Sich bemühen, mit j-m gut auszukommen:
Nicht vorwärtskommen: Wir sind auf ihre Hilfe angewiesen und müssen uns gut mit ihr stel-
Die Wissenschaftler wurden schon ungeduldig, weil sie mit ihren len.
Forschungsarbeiten seit Wochen auf der Stelle traten.
- gut gestellt sein
- auf der Stelle Gut situiert, wohlhabend sein:
Sofort: Für Herrn T. war diese Spende kein Opfer, er ist doch sehr gut ge-
Bei dem schweren Autobusunglück waren fünf Personen auf der stellt.
Stelle tot.
STERBEN - nicht leben und nicht sterben können
STELLEN - j-n auf die Probe stellen Sich sehr krank und elend fühlen:
J-n prüfen: Die seekranken Passagiere hingen an der Reling und konnten nicht
Durch verschiedene Fragen stellte der Chef die Bewerber erst einmal leben und nicht sterben.
auf die Probe.
- zum Leben zuwenig, zum Sterben zuviel
- auf sich gestellt sein Nicht genug Geld, nicht viel Geld:
Ohne Hilfe, ohne Unterstützung sein: Er war glücklich, nach langer Arbeitslosigkeit eine Stellung bekom-
Nach dem Tode ihrer Eltern war das junge Mädchen völlig auf sich men zu haben, aber das Gehalt war zum Leben zuwenig und zum
gestellt. Sterben zuviel.
STIEL - etwas mit Stumpf und Stiel ausrotten - wenn alle Stränge reißen
Etwas restlos vernichten: Im Notfall:
Mit dem neuen Mittel kann man das Unkraut mit Stumpf und Stiel
Ich hoffe, bis zum nächsten Ersten mit meinem Geld auszukommen.
ausrotten.
Wenn alle Stränge reißen, muß ich etwas von meinem Sparguthaben
S T I E L A U G E N - Stielaugen machen abheben.
Gierig blicken, neidvoll schauen:
Als ich meiner Freundin das neue Kleid zeigte, machte sie aber Stiel- S T R A S S E - auf der Straße hegen
augen. Sich herumtreiben:
Was treibt dein Sohn eigentlich? Ich sehe ihn dauernd auf der Straße
STIER - den Stier bei den Hörnern packen
liegen.
Eine Sache mutig anpacken:
Die Aufgabe ist nicht so schwer, wie sie aussieht. Du mußt nur den - auf der Straße sitzen
Stier bei den Hörnern packen. arbeitslos sein:
S T I R N - j - m (einer Sache) die Stirn bieten In den Zeiten der Wirtschaftskrise sitzen viele qualifizierte Fachar-
J-m (einer Sache) furchtlos entgegentreten: beiter auf der Straße.
Merke dir, mein Sohn:„Dem Schicksal die Stirn bieten, nur so wirst
du das Leben meistern."
- die Stirn haben
Dreist, frech sein:
Der Lehrling hatte die Stirn, seinem Meister zu widersprechen.
T R A U M - ich denke nicht im Traum daran oder das fällt mir T R E I B E N - er treibt es zu bunt
nicht im Traume ein Er ist unverschämt, rücksichtslos:
Ich denke überhaupt nicht daran:
Wenn er betrunken nach Hause kam, trieb er es immer sehr bunt.
Ich denke nicht im Traum daran, bei solchem Wetter auszugehen.
T R E P P E - die Treppe hinauffallen
T R Ä U M E N - das hätte ich mir nicht träumen lassen Glück im Unglück haben:
D a s hätte ich nie gedacht oder geglaubt:
Herr X. tat uns leid, als ihm damals gekündigt wurde. Aber vor kur-
Das hätte ich mir nicht träumen lassen, daß die Veranstaltung so zem hörten wir, daß er durch seinen Arbeitsplatzwechsel die Treppe
stark besucht werden würde. hinaufgefallen ist.
- du träumst wohl?
D a s hast du dir wohl gedacht (Ausdruck der Ablehnung): T R E T E N - in j-s Fußstapfen treten
J-m nachfolgen, j-n nachahmen, j-m nacheifern:
Du träumst wohl? Hast du wirklich geglaubt, ich würde dir für deine
Pläne ohne weiteres einige tausend Mark leihen? Es ist ziemlich selten, daß Söhne großer Männer in die Fußstapfen
ihrer Väter treten.
T R E F F E N - ich habe es dort gut getroffen - j-m in den Weg treten
Ich habe mit den dortigen Verhältnissen Glück gehabt: J-m Schwierigkeiten machen:
Wir hatten es an unserer neuen Arbeitsstelle in jeder Beziehung gut Ich denke gar nicht daran, dir bei deinen Bemühungen in den Weg
getroffen. zu treten.
T R Ü B - im trüben fischen
Eine unklare Lage für sich ausnutzen:
In unsicheren Zeiten ist es für viele Leute leicht, im trüben zu fischen
und so zu Geld zu kommen.
Es ist ziemlich selten, daß Söhne großer Männer in die Fußstapfen ihrer Väter T R U M P F - einen Trumpf in der Hand haben
treten. Die Möglichkeit haben, eine Sache entscheidend zu beeinflussen:
Wir brauchen unsere Sache noch nicht als verloren zu betrachten,
denn wir haben noch einen Trumpf in der Hand.
- j - m unter die A u g e n treten
Sich vor j-m sehen lassen, zu j-m kommen: - seine Trümpfe ausspielen
Alle Vorteile, die man in einer Sache hat, vorbringen:
Seitdem er mich in so übler Weise verleumdet hat, wagt er es nicht
mehr, mir unter die Augen zu treten. Wenn er mir wieder Schwierigkeiten macht, werde ich alle Trümpfe,
die ich gegen ihn in der Hand habe, ausspielen.
T R O P F E N - ein Tropfen auf den heißen Stein T U G E N D - aus der Not eine Tugend machen
Zuwenig: Einer unangenehmen Lage das Beste abgewinnen:
Der Scheck, den mir mein Vater geschickt hat, war nur ein Tropfen Wegen des schlechten Wetters bin ich zu Hause geblieben. Ich habe
auf den heißen Stein. aber aus der Not eine Tugend gemacht und einige Briefe geschrie-
ben, die seit langem fällig waren.
- Weihnachten steht vor der Tür - etwas über Sonntag tun oder etwas den Sonntag über tun
E s ist kurz vor Weihnachten: Sich am Sonntag mit etwas beschäftigen, etwas am Sonntag erledi-
Wir müssen mit unserem Geld sparsam sein, Weihnachten steht vor gen:
der Tür. Ich weiß noch nicht, was ich am Sonntag tun werde. Vielleicht werde
ich den Sonntag über Briefe schreiben.
- j-n vor die Tür setzen
J-m die Tür weisen, j-n hinauswerfen: Ü B R I G - für j-n etwas (nichts) übrig haben
Wegen ihrer Unehrlichkeit wurde die Verkäuferin kurzerhand vor J-n (nicht) gern mögen:
die Tür gesetzt. Am liebsten tanzt er mit Ursel. Er hatte vom ersten Augenblick an
etwas für sie übrig.
- vor seiner eigenen Tür kehren
Sich um seine eigenen Dinge kümmern: U M L E G E N - j-n umlegen
J-n töten:
Statt über andere zu reden, sollte sie lieber vor ihrer eigenen Tür keh-
ren. Die Verbrecherbande hatte sich vorgenommen, jeden Spitzel rück-
sichtslos umzulegen.
- mit der Tür ins Haus fallen
Siehe F A L L E N . U M S C H M E I S S E N - einen Plan umschmeißen oder umstoßen
oder umwerfen
T Y P - er ist nicht mein Typ Einen Plan ändern:
Er gefällt mir nicht: Weil er nicht mehr mitmachen wollte, mußten wir den ganzen Plan
Der Junge da drüben ist nicht mein Typ. umschmeißen.
U M S O N S T - nicht umsonst hat er das gemacht U N M E N S C H - kein Unmensch sein
Er hat es nicht ohne Grund gemacht: Mit sich reden lassen, zugänglich sein:
Nicht umsonst ließ er sich verleugnen, als ich ihn sprechen wollte. Ich Sein Chef ist zwar kein Unmensch, aber von einer Erhöhung der
bekomme nämlich noch Geld von ihm. Gehälter will er nichts hören.
U M S T A N D - in anderen Umständen sein
U N M Ö G L I C H - j-n unmöglich machen
Ein Kind erwarten:
J-n bei anderen Leuten schlechtmachen oder blamieren:
Sie konnten nicht zum Ball gehen, da seine Frau in anderen Umstän-
Nachdem sie sich von ihrer Freundin getrennt hatte, versuchte sie, sie
den ist.
bei anderen Leuten unmöglich zu machen.
UMSTOSSEN - einen Plan umstoßen oder umwerfen oder um-
schmeißen U N R E C H T - in Unrechte Hände kommen
Siehe U M S C H M E I S S E N . A n den Falschen kommen:
Es kann unangenehme Folgen haben, wenn ein wichtiger Brief in
U M W E R F E N - die Nachricht wirft ihn u m Unrechte Hände kommt.
D i e Nachricht erschüttert ihn:
Ich hätte nicht gedacht, daß ihn der Brief so umwerfen würde. - an den Unrechten kommen
Zu der Person kommen, die, entgegen aller Hoffnung, j-s Wünsche
- drei Glas Bier werfen mich nicht um ablehnt:
V o n drei Glas Bier werde ich nicht betrunken: Bei mir wäre er mit seinen Forderungen an den Unrechten gekom-
Ein Glas Bier kann ich noch trinken, das wird mich nicht gleich um- men.
werfen.
U N S C H U L D - seine Hände in Unschuld waschen
U N G E S C H M I N K T - j-m die ungeschminkte Wahrheit sagen Mit einer schlechten Angelegenheit nichts zu tun haben wollen:
J-m offen sagen, was man denkt: Ich habe mit der Sache nichts zu tun. Ich wasche meine Hände in Un-
Sehr viele Menschen haben es nicht gern, wenn man ihnen die unge- schuld.
schminkte Wahrheit sagt.
U N S U M M E - eine Unsumme Geldes
U N G E S C H O R E N - j-n ungeschoren lassen Sehr viel Geld:
J-n nicht behelligen:
Die Reise hat mich eine Unsumme Geldes gekostet.
Seitdem er gemerkt hat, daß ich mir nicht alles gefallen lasse, läßt er
mich ungeschoren.
U N T E N - bei j-m unten durch sein
U N G U T - nichts für ungut! Bei j-m kein Ansehen mehr genießen, j-s Sympathie verloren ha-
Nehmen Sie es nicht übel: ben:
Da er sein Versprechen nicht gehalten hat, ist er bei mir unten durch.
Nichts für ungut! Aber ich konnte wirklich nicht früher kommen.
U N T E R S C H I E D - ein Unterschied wie Tag und Nacht
U N K O S T E N - sich in Unkosten stürzen Ein sehr großer Unterschied:
Viel Geld ausgeben:
In unseren Ansichten über moderne Malerei ist ein Unterschied wie
Mit deinem Geschenk hast du dich aber in Unkosten gestürzt. Tag und Nacht.
U S U S - das ist bei uns so Usus
Das tun wir immer so, das ist bei uns üblich:
Daran mußt du dich gewöhnen, das ist bei uns so Usus.
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- sich an j-m vergreifen V E R K O R K S E N - sich den Magen verkorksen
J-m körperlichen Schaden zufügen Sich den Magen verderben:
1. J-n schlagen:
Bei der gestrigen Geburtstagsfeier habe ich mir den Magen ver-
Er wurde so sehr von ihr gereizt, daß er sich an ihr vergriff. korkst.
2. E i n Mädchen vergewaltigen:
V E R K R A C H E N - eine verkrachte Existenz
An einem Waldwegfiel der Bursche über das Mädchen her und ver- Eine erfolglose Person:
griff sich an ihr.
Für mich ist und bleibt dein Bruder eine verkrachte Existenz.
V E R H Ä L T N I S - ein Verhältnis mit j - m haben
V E R L I E R E N - sich verloren vorkommen
Liebesbeziehungen zu j-m haben:
Sich hilflos oder überflüssig vorkommen:
Es dauerte nicht lange, und er hatte ein Verhältnis mit seiner neuen
Da ich auf der Party keinen Menschen kannte, kam ich mir zunächst
Kollegin.
ziemlich verloren vor.
V E R H Ä N G E N - über j-n eine Strafe verhängen - du hast hier nichts verloren
J-n bestrafen: Verschwinde!, geh von hier fort!:
Wegen seiner Gewalttaten wurde eine schwere Strafe über ihn ver- Niemand hat dich gerufen. Verschwinde! Du hast hier nichts verlo-
hängt. ren.
Ehe man sich's versieht, ist die Woche um. VERTRINKEN - sein Geld vertrinken
Sein Geld für Alkohol ausgeben:
VERSESSEN - auf etwas versessen sein Anstatt sich um seihe Familie zu kümmern, vertrinkt er sein ganzes
Eigensinnig nach etwas streben oder etwas verlangen, erpicht sein Geld.
auf etwas:
Er ist auf meinen Wagen so versessen, daß er mir jeden Preis zahlt. V E R T R Ö D E L N - die Zeit vertrödeln
Die Zeit untätig vergehen lassen:
V E R S E T Z E N - versetzt werden
1. In die nächsthöhere Schulklasse kommen: Mit deinen vielen Vorbereitungen vertrödelst du unnötig viel Zeit.
Trotz mancher Bedenken seiner Lehrer wurde er doch versetzt.
V E R T U S C H E N - etwas vertuschen
2. Bei einer Verabredung vergebens gewartet haben: Etwas verheimlichen:
Ich hatte mich schon sehr auf einen Spaziergang mit ihr gefreut, aber Seine Unterschlagungen waren so groß, dqßjsie nicht mehr zu vertu-
sie hat mich versetzt. schen waren.
V E R Z A P F E N - was hast du schon wieder verzapft oder verbro- V O G E L - den Vogel bei einer Sache abschießen
chen? Bei einer Sache die beste Leistung erzielen:
Siehe V E R B R E C H E N . Mit seinem Weltrekord schoß er den Vogel bei den Meisterschaften
VERZWICKT - eine verzwickte Angelegenheit ab.
Eine komplizierte Angelegenheit: - einen Vogel haben (derber Ausdruck)
Die Angelegenheit sah zunächst ganz einfach aus, aber später stellte Nicht normal im Kopf sein, sonderbare Ideen haben:
sich heraus, daß sie ziemlich verzwickt war. Du hast ja einen Vogel, bei dem schlechten Wetter auszugehen.
VIER - j-n oder mit j-m unter vier Augen sprechen
J-n oder mit j-m allein, ohne Zeugen sprechen: VOLL - j-n nicht für voll nehmen
J-n für dumm halten:
Ich möchte Sie gern einmal unter vier Augen sprechen.
Mit seinen politischen Ansichten kann man ihn nicht für voll neh-
- in seinen vier Wänden bleiben
Zu Hause bleiben:
men. §HB
Wenn am Sonntag das Wetter so schlecht ist wie heute, bleibe ich in - voll sein
meinen vier Wänden. 1. Satt sein:
- sich auf seine vier Buchstaben setzen Jetzt kann ich wirklich nichts mehr essen, ich bin ganz voll.
Sich hinsetzen:
2. Betrunken sein:
Lauf nicht dauernd hin und her, sondern setz dich auf deine vier Sie verließen das Wirtshaus nicht eher, als bis sie voll waren.
Buchstaben!
- auf allen vieren gehen
V O R B O H R E N - bei j-m vorbohren
Auf Händen und Füßen gehen:
1. Bei j-m günstige Voraussetzungen schaffen:
Kleine Kinder gehen oft auf allen vieren die Treppe hinauf. Du maßt bei ihm immer erst vorsichtig vorbohren, bevor du ihn um
etwas bittest.
V O R G E R Ü C K T - zu vorgerückter Stunde
Spät in der Nacht:
Wir kamen erst zu vorgerückter Stunde nach Hause.
- ihm steht das Wasser bis zum Halse Ihm steht das Wasser bis zum Hals.
Er ist in großen Schwierigkeiten: - hier wird auch nur mit Wasser gekocht
Er wird sein Geschäft bald schließen müssen, ihm steht das Wasser Siehe K O C H E N .
bis zum Halse.
- mit allen Wassern gewaschen sein
- sich über Wasser halten Siehe W A S C H E N .
Sich mühsam am Leben erhalten:
W A T T E - j-n in Watte packen
Die neue Firma hatte keinen guten Start. Sie kann sich nur noch mit
Mit j-m sehr vorsichtig umgehen:
Mühe über Wasser halten.
Bei der kleinsten Aufregung fängt sie an zu weinen. Man muß sie
wirklich in Watte packen.
- du kannst ihm nicht das Wasser reichen fj&f
D u kannst dich mit ihm nicht messen: W E G - er ist ganz weg
Mathematik ist sein Spezialgebiet. Da kannst du ihm nicht das Was- Er ist begeistert, verliebt:
ser reichen. Als er seine neue Kollegin sah, war er ganz weg.
WOLLEN - da ist nichts zu wollen — j-m die Würmer aus der Nase ziehen
D a kann man nichts erreichen: J-m Geheimnisse entlocken:
Gib deine Bemühungen auf! Bei seiner Dickköpfigkeit ist nichts zu Er versteht es, mit dem harmlosesten Gesicht seinem Gesprächs-
wollen. partner die Würmer aus der Nase zu ziehen.
- das letzte Wort haben — mir ist es (oder alles) Wurscht (stärker Ausdruck)
Die Entscheidung haben: Mir ist es oder alles gleichgültig:
In allen Entscheidungen hat der Chef das letzte Wort. Ob es am Wochenende regnet oder nicht, ist mir völlig Wurscht, ich
habe sowieso Dienst.
- über eine Sache kein Wort mehr verlieren
Eine Sache als erledigt ansehen, über eine Sache nicht mehr spre- W Ü R S T C H E N - ein armes Würstchen
chen: Ein bedauernswerter, hilfloser Mensch:
Er bat mich kleinlaut um Verzeihung, und ich versprach ihm, kein Er ist wirklich ein armes Würstchen. Erst fliegt er aus der Firma und
Wort mehr über diesen Zwischenfall zu verlieren. jetzt bekommt er keine Arbeit.
ZEITLICH - das Zeitliche segnen
Sterben:
Z Ä H L E N - auf j-n zählen können Trotz aller ärztlichen Bemühungen mußte er das Zeitliche segnen.
Mit j-m rechnen können:
Sage mir, wenn du meine Hilfe brauchst. Auf mich kannst du zählen. ZELT - seine Zelte abbrechen
Einen Ort verlassen:
Z A H N - sich an etwas die Zähne ausbeißen Wegen des schlechten Wetters brachen wir am Urlaubsort vorzeitig
Mit etwas, einem Problem nicht fertig werden: unsere Zelte ab und kehrten nach Hause zurück.
Bei ihm wirst du kaum etwas erreichen. An seiner Hartnäckigkeit hat
sich schon mancher die Zähne ausgebissen. Z E U G - sich für j-n (für etwas) ins Zeug legen
Sich für j-n (für etwas) einsetzen:
- j-m auf den Zahn fühlen
leh habe mich bei der Firma für ihn ins Zeug gelegt, damit er die Stel-
J-n ausforschen, j-n gründlich prüfen:
lung bekommt.
Der Personalchef fühlte jedem Bewerber erst einmal auf den Zahn,
bevor er sich für den geeignetsten entschied. - das Zeug zu etwas haben
- j-m die Zähne zeigen Die Fähigkeit zu etwas haben:
Sich widersetzen, j-m drohen: Ex Ist schade, daß sein Vater ihn nicht studieren lassen kann. Er hätte
Du brauchst ihm nur die Zähne zu zeigen, und er wird nicht mehr so das Zeug zu einem Chemiker.
unverschämte Forderungen stellen.
ZIEHEN - den kürzeren ziehen
- die Zähne zusammenbeißen
Btntchteiligt sein, unterliegen:
Schmerzen aushalten:
Frttl Ist ein gerissener Bursche. Wenn du mit ihm Geschäfte machen
Mein Gott! Beiß doch ein bißchen die Zähne zusammen. Eine
Wulst, liehst zu bestimmt den kürzeren.
Spritze tut doch nicht weh.
- das ist nur für den hohlen Zahn • lieh aus der Klemme oder Patsche ziehen
Das ist nur sehr wenig zu essen oder zu trinken: dich BUl einer unangenehmen Lage befreien:
Naeh der schriftlichen Prüfung stand es schlecht um ihn, und nur
Was wir zu essen bekamen, war wirklich für den hohlen Zahn.
ditrvh «In paar geschickte Antworten im mündlichen Examen
Z A P P E L N - j-n zappeln lassen konnte er sich aus der Klemme ziehen.
J-n warten lassen:
Sie ließ ihn noch ein bißchen zappeln, bevor sie ihr Ja- Wort gab. XUO " tum Zuge kommen
Klint Tätigkeit beginnen:
Z A R T - das zarte oder schwache Geschlecht Vmer Vertreter hätte zu dem Thema manch brauchbaren Vorschlag
Siehe SCHWACH. ntfhen können, er kam aber nicht mehr zum Zuge, da sein Vorred-
ner die Diskussion auf andere Punkte lenkte.
Z E H N T A U S E N D - die oberen Zehntausend
Die oberste Bevölkerungsschicht, die Reichen: IUKNÜPFEN - zugeknöpft sein
Das neue Steuergesetz erfaßt besonders das Einkommen der oberen /«Ultfkhwllcnd, verschlossen sein:
Zehntausend. mf MW lehr lUgeknöpft und ging auf keinen meiner Vorschläge ein.
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Z U N G E - eine feine Zunge haben
Ein Feinschmecker sein:
Wenn ich einen wirklich guten Wein kaufen will, so frage ich meinen
Onkel um Rat, denn er hat eine sehr feine Zunge.
i(. Dl • 01