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Projektieren Haustechnikplaner Lüftung 3.

Lehrjahr Kostenschätzung / Submissionen

Kapitel 2: Kostenschätzung / Submissionen


(Version 2.1)

Inhaltsverzeichnis Kapitel 2

2.1 Ziel ...................................................................................................................................................................................2


2.2 Grundlagen ......................................................................................................................................................................2
2.2.1 BBT-Reglement Haustechnikplaner Lüftung.............................................................................................................2
2.2.2 Clima .Suisse-Modell-Lehrgang.................................................................................................................................2
2.3 Einleitung.........................................................................................................................................................................2
2.4 Aufbau und Gliederung ...................................................................................................................................................2
2.5 Allgemeine Informationen zum Thema Kostenschätzung ...........................................................................................3
2.5.1 Kalkulationsgrundlagen Clima .Suisse.......................................................................................................................3
2.5.2 Kostenermittlung über spezifische Zahlen................................................................................................................3
2.5.3 Preislisten von Herstellern der Anlagekomponenten ................................................................................................3
2.5.4 Anlagebeschreibung, Umfang der Kostenschätzung................................................................................................3
2.5.5 Abgrenzung zu anderen Gewerken / Schnittstellen .................................................................................................3
2.6 Allgemeine Informationen zum Thema Submissionen ................................................................................................3
2.6.1 SKWI-Richtlinien......................................................................................................................................................3
2.6.2 Aufbau einer Submission .........................................................................................................................................4
2.6.3 Vorbeschrieb / Material-Vorschriften ........................................................................................................................4
2.6.4 Raumdatenblätter...................................................................................................................................................4
2.6.5 Prinzipschemas, Pläne, h-x-Diagramm......................................................................................................................4
2.6.6 Verschiedene Hinweise............................................................................................................................................4
2.7 Vorgehen Kostenschätzung............................................................................................................................................5
2.7.1 Zusammenstellen des notwendigen Materials........................................................................................................5
2.7.2 Erstellung des Materialauszuges pro Position ..........................................................................................................5
2.7.3 Ermittlung der Montagezeit .....................................................................................................................................5
2.7.4 Bestimmung der Anschaffungskosten......................................................................................................................5
2.7.5 Berechnung der Montagekosten .............................................................................................................................5
2.7.6 Zusammenstellung der Resultate / Kontrolle...........................................................................................................5
2.7.7 Zusammenstellung der Kosten in kundengerechter Form........................................................................................5
2.8 Praktisches Beispiel.......................................................................................................................................................6
2.8.1 Allgemeine Beschreibung.........................................................................................................................................6
2.8.2 Gegebene Daten .....................................................................................................................................................6
2.8.3 Gesuchte Daten.......................................................................................................................................................6
2.9 Checkliste 2: Kostenschätzung / Submissionen.........................................................................................................10

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2.1 Ziel
Vorgehen zur Erarbeitung einer Kostenschätzung (z.B. als Grundlage zur Ausarbeitung einer Offerte) kennen und anhand eines
Beispiels praktisch anwenden. Vorgehen zur Ausarbeitung einer Submission (eines Devis) kennen.
2.2 Grundlagen
2.2.1 BBT-Reglement Haustechnikplaner Lüftung
Art. 5, Praktische Arbeiten und Berufskenntnisse, Drittes Lehrjahr
Materialauszüge der für eine Lüftungs-/Klimaanlage erforderlichen Apparate und Anlageteile erstellen, Listen für Offert-
Berechnungen oder Materialbestellungen anfertigen, erläuternder Beschrieb der Lüftungs- und Klimaanlagen für Offerte
verfassen.
2.2.2 Clima.Suisse-Modell-Lehrgang
6. Semester, Ausbildungsinhalt
Auf Grund der Pläne und Berechnungen stellt der Lehrling den erforderlichen Materialauszug für die Kostenermittlung auf. Der
Lehrling bearbeitet vollständige Materialauszüge für kleinere und mittlere, einfache Lüftungsinstallationen. Er erstellt Material- und
Arbeitsaufstellungen für die Offertkalkulation oder für die Materialbeschaffung
2.3 Einleitung
Die Kostenermittlung einer RLT-Anlage ist ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit in jedem Bauprojekt. Gerade im heutigen
wirtschaftlichen Umfeld findet bei der Vergabe von Arbeiten ein harter Kampf um die Aufträge statt. Es ist deshalb für
Lüftungszeichner im Planungsbüro wie im ausführenden Betrieb wichtig, sich in Sachen Kosten auszukennen! Der Aufwand für
die Schätzung von Kosten darf nicht unterschätzt werden. Je nach Grad der geforderten Genauigkeit müssen bereits Offerten
von Komponentenlieferanten vorliegen, um eine Kostenschätzung auch genau machen zu können.
Wird im Projektablauf in die Submissionsphase gewechselt, kann eine gut aufgebaute Struktur einer Kostenschätzung direkt für
den Aufbau der Submission verwendet werden.

2.4 Aufbau und Gliederung


Jede Schätzung und Submission muss nach einem klaren Schema aufgebaut sein. Diese Art der Gliederung hilft, keine
Anlagekomponenten zu vergessen und erleichtert es der Bauherrschaft, die gemachten Angaben zu interpretieren.
Sinnvollerweise wird dazu die Gliederung nach dem Baukostenplan (BKP) übernommen.
Der Baukostenplan hat für die Lüftungstechnik folgende Positionen vorgesehen:
BKP 24 Heizungs-, Lüftungs-, Klimaanlagen
BKP 244 Lüftungsanlagen
BKP 245 Klimaanlagen
BKP 246 Kälteanlagen
BKP 248 Dämmungen HLKK-Installationen (wenn nicht in BKP 244 oder 245 enthalten)
Innerhalb dieser Positionsnummer kann eine weitere Unterteilung (zum Beispiel für verschiedene Gebäude, verschiedene
Lüftungsanlagen usw.) vorgenommen werden: 244.1 Lüftungsanlagen Einstellhalle, 244.2 Lüftungsanlage Küche usw.
In jeder Position wird dann eine immer gleich aufgebaute Feingliederung verwendet:
1. Apparate
2. Kanäle / Rohre
3. Armaturen / Instrumente
4. Regelung
5. Transport / Montage
6. Dämmung / Isolation
Preiszusammenstellung pro Position

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2.5 Allgemeine Informationen zum Thema Kostenschätzung


2.5.1 Kalkulationsgrundlagen Clima.Suisse
Zur Ermittlung der Kosten von HLK-Anlagen hat der Verband Clima . Suisse umfangreiche Kalkulationsgrundlagen erarbeitet.
Diese Dokumentation enthält sämtliche Daten zur einfachen und genauen Bestimmung der Montagezeiten von sämtlichen
Anlageteilen sowie die jährlichen aktuellen Verbandspreise.
Die Kalkulationsgrundlagen sind für die Unternehmer (Installateure) gedacht. Die Planer können jedoch gerade auch für die
Kostenermittlung auf die guten Basisdaten zurückgreifen. In grösseren Firmen existieren zudem meist betriebseigene
Kalkulationsgrundlagen, welche in weiten Teilen den Verbandsunterlagen ähnlich sind.
Auch der Verband der Schweizerischen Isolierfirmen (VSI) gibt einen Tarif für Richtpreise von Isolationen heraus.
2.5.2 Kostenermittlung über spezifische Zahlen
Ein weiteres Mittel zur Bestimmung der ungefähren Anlagekosten sind spezifische Zahlen. Solche Werte werden z.B. in Franken
pro Kubikmeter Luftvolumenstrom [Fr./m3] angegeben. Erfahrene Projektleiter können mittels solchen Zahlen relativ rasch den
Preis einer technisch gleichwertigen Anlage ermitteln.
Die Kostenermittlung auf diese Art ist nur von versierten Fachleuten auszuführen. Es ist sehr wichtig, die Daten von wirklich
ähnlichen Anlagen miteinander zu vergleichen und daraus spezifische Zahlen zu bestimmen. Es sind genaue Kenntnisse der
Umstände, Bedingungen und der Anlagen nötig.
2.5.3 Preislisten von Herstellern der Anlagekomponenten
Die Preise der Hersteller von Anlagekomponenten können bei einfachen Anlageteilen direkt aus den Preislisten übernommen
werden. Da die Preislisten fast immer jährlich überarbeitet werden (Teuerung und Anpassung an neue Produkte) ist es wichtig,
zu prüfen, ob auch die aktuelle Preisliste verwendet wird!
Vorsicht bei komplexen Anlageteilen und umfangreichen Installationsteilen! Beispielsweise Komponenten für die Regulierung
sollten in Zusammenarbeit Spezialisten bestimmt werden. Oftmals müssen nebst Fühlern und Reglern gewisse Zusatzmodule
und Spezialteile miteingebaut werden. Bei solchen Anlageteile sollten die Kosten besser mit einer Offerte bestimmt werden.
2.5.4 Anlagebeschreibung, Umfang der Kostenschätzung
Um Missverständnisse zu vermeiden, muss jeder Kostenschätzung eine kleine Beschreibung der in der Schätzung enthaltenen
Anlagen integriert sein. Dies erlaubt der Bauherrschaft die Kontrolle, ob die gestellten Anforderungen an die Lüftungs- oder
Klimaanlage auch tatsächlich erfüllt werden können. In diesem Vorspann zur eigentlichen Kostenschätzung ist der genaue
Umfang der Arbeiten abzugrenzen. Ebenfalls sind Abgrenzungen zu anderen Gewerken (siehe auch Punkt 2.5.5) zu machen.
2.5.5 Abgrenzung zu anderen Gewerken / Schnittstellen
Die Installation von RLT-Anlagen hat fast immer auch Drittarbeiten zur Folge. So müssen oftmals Mauerdurchbrüche,
Elektroinstallationen, Sanitärarbeiten usw. gemacht werden, welche in der Offerte des Lüftungsanlagenbauers nicht enthalten
sind. Die Schnittstellen zu diesen Arbeiten sind in der Kostenschätzung genau zu definieren. Ansonsten geht der Bauherr
fälschlicherweise davon aus, dass in der Schätzung Lüftungsanlage auch solche Drittleistungen enthalten sind!

2.6 Allgemeine Informationen zum Thema Submissionen


2.6.1 SKWI-Richtlinien
Um Submissionen möglichst einheitlich zu gestalten, bietet der Schweizerische Wärme- und Klimaingenieur-Verband (SWKI)
eine Standardsubmission an. Unter der Nummer 92-2 (Lüftung) und 94-2 (Heizung) gibt es durchdachte und inhaltlich
komplette Submissionsvorlagen. Ein Vorteil der Standard-Texte liegt auch darin, dass sämtliche Punkte inhaltlich korrekt
abgefasst und von Rechtsanwälten auf die juristische Richtigkeit hin überprüft wurden.
Für den Unternehmer bietet der standardisierte Aufbau der Devis eine Vereinfachung beim Ausfüllen der geforderten Angaben.
Er braucht nicht jeden Vorbeschrieb minutiös durchzulesen, um mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen. Dank des einheitlichen
Aufbaus kennt er mit wachsender Anzahl bearbeiteter Submissionen die heiklen Punkte und kann sich auf diese konzentrieren.

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2.6.2 Aufbau einer Submission


Folgender Aufbau einer Submission ist zweckmässig und sollte möglichst befolgt werden:
Teil Titel Beschreibung
A Text Vertragsurkunde Falls Bauherr bestimmten Vertrag vorschreibt
B Besondere Bestimmungen Beschreibung des gesamten Bauhvorhabens
C Ausschreibungsunterlagen Was gehört zur Submission / Basis der Ausschreibung
D Allgemeine Bestimmungen z.Bsp. Submissionsverordnung Bund, Kanton usw.
E Projektgrundlagen Berechnungsgrundlagen, Beschriebe, Zusammenstellung
der Leistungen, Materialspezifikation, Preiszusammen-
stellung, Fabrikat- und Lieferantenliste
F Angaben des Unternehmers Auskünfte über die Firma, Auftragsabwicklung

2.6.3 Vorbeschrieb / Material-Vorschriften


Um den Vorbeschrieb auf ein vertretbares Mass abzuspecken, wurden in der SWKI-Richtlinie 92-2-B die «Allgemeinen
Materialvorschriften» zusammengestellt. Das heisst, alle allgemein gefassten Beschreibungen und Vorschriften bezüglich der
geforderten Materialqualität sind nicht mehr im Devis enthalten. Es wird lediglich auf den Teil B SWKI-Richtlinie verwiesen. Dies
hat zur Folge, dass dort aufgeführten Vorschriften als verbindlich gelten. Der Papierbedarf für ein Devis kann merklich reduziert
werden.

2.6.4 Raumdatenblätter
Bei grossen Anlagen oder anspruchsvollen Anforderungen an die RLT-Anlagen sind die durch die Bauherrschaft vorgegebenen
Planungswerte pro Raum festzuhalten. Dazu werden sogenannte Raumdatenblätter ausgefüllt, in welchen alle für die Lüftungs-
oder Klimaanlagen vergegbenen Daten (welche gleichzeitig auch die Garantiewerte darstellen) aufgeführt sind.
2.6.5 Prinzipschemas, Pläne, h-x-Diagramm
Eine Submission ist möglichst optimal zu dokumentieren! Als fester Bestandteil eines Devis sind immer Prinzipschemas und h-x-
Diagramme der geplanten Installationen (bei aufwendigen Projekten evtl. nur Hauptanlagen) beizulegen. Ebenfalls geprüft
werden sollte die Abgabe von Koordinations- oder Ausschreibungsplänen an die Unternehmer. Meist genügen unmassstäbliche
Verkleinerungen, um einen Ueberblick über die Anlagen und Installationen zu geben.
2.6.6 Verschiedene Hinweise
- Wird die Submission durch eine Drittperson (Sekretariat / Schreibkraft usw.) geschrieben, ist diese Person frühestmöglichst
über Termine und Umfang der bevorstehenden Arbeiten zu orientieren!
- Den wichtigsten Lieferanten der Anlage-Hauptkomponenten (z.Bsp. Monoblocs, Regulierung, Kanalnetz usw.) ist
möglichst früh ein Auszug mit den entsprechenden Submissionsseiten zuzustellen. Damit ist eine rasche und effiziente
Ausarbeitung des Angebotes gewährleistet. Eine gute Art der Dienstleistung des Planers ist ferner die Erwähnung im
Begleitschreiben des Devis, bei welchen Unterlieferanten bereits Angebote eingeholt werden können (Telefonnummer und
Sachbearbeiter aufführen!).
- Bei nichtöffentlichen Submissionen ist die Anzahl der einzuladenen Unternehmer auf ein sinnvolles Mass zu beschränken.
Dabei ist zu bedenken, dass die Ausarbeitung eines Angebotes für den Unternehmer immer ein grosses Stück Arbeit
bedeutet. Mit steigender Anzahl Mitanbietern sinkt auch die Chance, einen Auftrag zu erhalten!
- Sind die Termine für die Ausarbeitung des Angebotes durch den Unternehmer kurz, so ist vor dem Versand der Submission
ein Orientierungsschreiben an die betreffenden Installateure zu richten. Darin sind die Arten der Arbeiten sowie der
ungefähre Umfang und die einzuhaltenden Termine zu erwähnen.

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2.7 Vorgehen Kostenschätzung


2.7.1 Zusammenstellen des notwendigen Materials
Bevor mit der Berechnung begonnen werden kann, sind folgende Grundlagen zu beschaffen:
- Pflichtenheft über die geforderten Anforderungen an die RLT-Anlage (dabei kann es sich natürlich auch nur um eine
Telefonnotiz über das Gespräch dem Kunden handeln)
- Grundrisspläne mit der eingezeichneten RLT-Anlage, je nach dem Projektstand genügen auch erste Skizzen über die
geplante Anlage
- Bereits vorhanden Offerten
- Kalkulationsgrundlagen
- Preisbücher / Preislisten der einzelnen Anlagekomponenten
- Evtl. Vergleichszahlen von ähnlichen Anlagen (zu Kontrollzwecken)
2.7.2 Erstellung des Materialauszuges pro Position
Auf geeigneten Formularen (Arbeitspapiere) wird ein Materialauszug pro Position gemacht. Nicht zu vergessen sind auch
prozentual einzurechnende Positionen wie die Aufhängungen, Verbindungsmaterial und die Erstellung der
Anlagedokumentation.
2.7.3 Ermittlung der Montagezeit
Die Montagezeit wird aufgrund der Clima .Suisse-Kalkulationsgrundlagen oder eigener Erfahrungswerte errechnet.
Wichtig: die in den Listen aufgeführten Zeiten sind mit eventuell notwendigen Zuschlägen zu versehen. Diese Zuschläge sind in
den Tarifen ausführlich erläutert und müssen unbedingt berücksichtigt werden!
2.7.4 Bestimmung der Anschaffungskosten
Die Einkaufspreise sämtlicher Materialien sind für jeden Unternehmer unterschiedlich, da die Firmen verschiedene Konditionen
haben. Eingesetzt wird immer der Netto-Einkaufspreis, welcher anschliessend mit einem Gemeinkostenfaktor multipliziert wird.
Der Faktor für die Gemeinkosten beinhaltet alle Betriebs-Nebenkosten (wie z.Bsp. die Büromiete, Fahrzeuge, Stromkosten,
Sekretariat usw.) und ist ebenfalls pro Betrieb unterschiedlich.
Die Einkaufspreise können den Kalkulationsgrundlagen entnommen werden, aktuellen Preislisten oder auch bereits eingeholten
Offerten entstammen. Je nach gefordertem Genauigkeitsgrad und der Höhe des Preises eines Artikels wird auf die
unterschiedlichen Grundlagen zurückgegriffen.
2.7.5 Berechnung der Montagekosten
Die Montagekosten setzen sich zusammen aus den Montagestunden gemäss den Kalkulationsgrundlagen, welche mit dem
Stundentarif des die Arbeit ausführenden Monteurs multipliziert werden.
2.7.6 Zusammenstellung der Resultate / Kontrolle
Pro Position werden die Anschaffungskosten und die Montagekosten aufaddiert. Jedes Resultat ist auf die Plausibilität zu
prüfen. Dazu wird die Berechnung mit dem Lehrmeister besprochen und kontrolliert.
2.7.7 Zusammenstellung der Kosten in kundengerechter Form
Zum Schluss werden die ermittelten Werte in eine Berichtsform gebracht. Dieser kurze Bericht zeigt dem Kunden nebst dem
Preis auch die Genauigkeit sowie den genauen Umfang der in der Schätzung vorhandenen Kosten. Je nach Lehrbetrieb
existieren genaue Vorlagen für solche Berichte.

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2.8 Praktisches Beispiel


Die technische Lösung soll und muss nicht hinterfragt werden.
Ziel: Ermitteln der ungefähren Kosten für die RLT-Anlage gemäss dem beiliegenden Grundriss (Genauigkeitsgrad ±20%).
2.8.1 Allgemeine Beschreibung
Eine bestehende RLT-Anlage wurde vor kurzer Zeit in Betrieb genommen. Die Luftaufbereitungsgeräte sowie das
Luftverteilungsnetz (Hauptstränge) wurden auf Wunsch des Kunden mit Leistungsreserven ausgelegt, so dass weitere Räume
mit der bestehenden Anlage versorgt werden können.
Telefonisch hat der Kunde angefragt, was eine Erweiterung der Anlage für fünf weitere Räume an Kosten verursachen würde.
Sie erstellen eine Kostenschätzung der Anlage mit einem Genauigkeitsgrad von ±20% und geben diese in Form eines kleinen
Berichtes an die Bauherrschaft ab.
2.8.2 Gegebene Daten
- Die Komponenten für die Erweiterung werden der Projektskizze entnommen
- Der bestehende Ventilator wurde mit einem FU (Frequenzumrichter) ausgerüstet und kann die Erhöhung auf die neuen
Luftmengen ohne Probleme bewältigen
- An den übrigen Komponenten wie Luftfiltrierung, Be- und Entfeuchtung müssen keine Veränderungen gemacht werden
- Die bestehende Regulierung wird ohne Anpassung an die neue Situation weiterverwendet. Es wird lediglich der Sollwert
der Luftmenge erhöht
- Gemeinkosten-Faktor auf den Netto-Einkaufspreis des Materials (Faktor) = 1.2
- Der Ansatz für Montagestunde beträgt Fr. 85.-
- Da der Bau in Betrieb ist, die Räume jedoch während der Arbeiten unbenutzt sind, wird auf die Montagezeit gemäss Tarif
ein Zuschlag von 10% gemacht
- Die gesamte Anlage wird in sendzimierverzinktem Stahlblech ausgeführt
- Die Montagezeiten sind anhand der Clima Suisse Kalkulationsgrundlagen (siehe Beiblatt) zu ermitteln
- Bei fehlenden Angaben sind Annahmen zu treffen (schriftlich festhalten!)
- Die Einkaufspreise des Materials sind gängigen Hersteller-Preislisten zu entnehmen (keine Abzüge für Rabatte und
Spezialkonditionen machen)
- Für Verschnitt, Aufhängungen, Verbindungsmaterial usw. ist pauschal ein Zuschlag von 10% auf die Materialkosten zu
machen
2.8.3 Gesuchte Daten
- Kosten der Erweiterung des Kanalnetzes der Abluftanlage
- Kosten der Erweiterung der Zuluftanlage (als separate Position aufführen)
- Gesamtkosten (als Bericht abgefasst)

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Grundrissplan zur Aufgabe


(Massstab ca 1:100)

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Auszug aus den Kalkulationsgrundlagen Clima.Suisse


(© Clima .Suisse; die Daten dürfen nur für Ausbildungszwecke verwendet werden)

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2.9 Checkliste 2: Kostenschätzung / Submissionen

Grundlagen
Schulstoff -

5 Recknagel 3.8.5 Kosten der Lüftungs- und Klimaanlagen


3.8.2 Ausschreibung / Leistungsverzeichnis
Impulsprogramm -

Diverses - Clima .Suisse-Grundlagen für die Montageberechnung


- Clima .Suisse-Kalkulationsgrundlagen Lüftung / Klima
Richtlinien - SWKI 92-2-A Devis Raumlufttechnische Anlagen
- SWKI 92-2-B Devis (Allgmeine Materialvorschriften)

Notwendige Unterlagen
Kostenschätzung

4
- Pflichtenheft über die geforderten Anforderungen an die RLT-Anlage
- Grundrisspläne mit RLT-Anlage, je nach gefordertem Genauigkeitsgrad auch Projektskizzen
- evtl. Offerten von Hauptkomponenten der Anlage (Luftaufbereitungsgeräte, Regulierung)
- Clima .Suisse-Kalkulationgrundlagen für Lüftungs- und Klimaanlagen
- Preisbücher / Preislisten der Hersteller von Anlagekomponenten
- Vergleichszahlen von ähnlichen Anlagen
Devis / Submission
- Ausschreibungsunterlagen (Pläne, Schnittpläne, Prinzipschemas der Anlagen)
- Unterlagen der Bauherrschaft: evtl. Vertragsunterlagen, Vorgaben für Submission
- Sämtliche Leistungsdaten aller Anlagekomponenten
- Terminprogramm für Installationsphase
- Unternehmerliste (Einladungsliste, mit Bauherrschaft abgesprochen)

Vorgehensweise (Kostenschätzung)

1. Zusammenstellen des benötigten Materials (Pläne, Kalkulationsgrundlagen usw.)

!
2. Gliederung der Materialspezifikation nach Anlagen und nach BKP
3. Erstellung eines Materialauszuges pro Position
4. Ermittlung der notwendigen Montagezeit pro Artikel, resp. pro Position
5. Bestimmung der Anschaffungskosten pro Artikel oder Position (Preisliste, Offerte)
6. Berechnung der Montagekosten, Aufchargierung der Einzelpositionen
7. Zusammenstellung der Resultate (Preiszusammenstellung)
8. Kontrolle der Resultate (z.Bsp. mit spezifischen Werten)
9. Zusammenstellung der Kosten in kundengerechter Form (Bericht)

Hinweise und Tips


Kostenschätzung

G
Je genauer die Kostenschätzung gemacht werden muss, umso mehr Offerten von
Lieferanten müssen eingeholt werden. Dabei ist zu beachten, dass die kostenmässig grössten Anlageteile
angefragt werden. Die Berechnungen müssen sauber und übersichtlich dargestellt werden, um die
Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten. Oftmals kommt es vor, dass solche Kostenberechnungen an neue
Gegebenheiten (Projektänderungen) angepasst werden müssen!
Devis / Submission
Die Erstellung einer Submission erfordert viel Zeit! Deshalb ist es wichtig, den Versand
der Submissionen mit dem Bauterminprogramm abzustimmen. Knappe Termine sind
keine Entschuldigung für schlechte Submissions-Unterlagen!

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