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Prolog der Meister

» D er R itt auf dem D rachen «


von
Hues Peccator
www.Dominus-Templari.com

© 2000 Hues Peccator

Das Buch ist fü r den privaten Gebrauch freigegeben. Bei Verwendung in Publika-
tionen jeglicher Art, die dem Kommerz dienen, muß der Autor gefragt werden
(Adresse siehe Webseite).
Es handelt sich hier um kein tatsächliches Buch, sondern eher um eine Sammlung
einzelner Artikel, die sich ergänzen, jedoch auch Aussagen wiederholen. Das ist zu
bedenken beim lesen des Buch, wenn man sich ü ber diverse Doppelungen wundern
sollte.
Auch sollte man diese Texte hier als Leseproben, der Bü cher von Hues Peccator
werten, deshalb wird die Thematik und einzelne Probleme hier nicht ausfü hrlich
behandelt werden, schließlich will man ja noch die Bü cher verkaufen.

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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

<I. Kapitel> Vom Adam Kadmon 1


<II. Kapitel> Die Agenten Satans 17
<III. Kapitel> Die Weisen von Zion 35
<IV. Kapitel> Zions Freimaurer 45
<V. Kapitel> Der rechte Adam Kadmon 57
<VI. Kapitel> Der linke Adam Kadmon 73
<VII. Kapitel> Ursprung des Bö sen 79
<VIII. Kapitel> Dogma und doppelte Moral 95
<IX. Kapitel> Kabbalismus 111
<X. Kapitel> Herr der Finsternis 129
<XI. Kapitel> Ursprung des Drachen 149
<XII. Kapitel> Baphomet und Rosenkreuz 163
<XIII. Kapitel> Freimaurer versus Evangelium 173
<XIV. Kapitel> Reichsbürgerzensus 181
<XV. Kapitel> Lukas versus Strauß 193
<XVI. Kapitel> Quirinius 207

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Prolog der Meister - <I. Kapitel> Vom Adam Kadmon

<I. KAPITEL> Vom Adam Kadmon


"Wenn das Jahrtausend beginnt, das nach dem Jahrtausend kommt
Wird es eine dunkle und geheime Ordnung geben
Ihr Gesetz wird der Haß sein und ihre Waffe das Gift
Sie wird immer mehr Gold wollen und ihre
Herrschaft ü ber die ganze Erde verbreiten
Und ihre Diener werden untereinander durch einen Kuß des Blutes verbunden sein.
Die Gerechten und Schwachen werden ihren Regeln gehorchen
Die Mächtigen werden ihr zu Diensten sein
Das einzige Gesetz wird das sein, welches sie im Schatten diktiert
Sie wird das Gift bis in die Kirchen hinein verkaufen
Und die Welt wandert mit dem Skorpion unter ihren Sohlen."
Johannes von Jerusalem, neunzehnte Prophezeiung

Als ich begann ü ber die Templer zu schreiben, hatte ich


noch die Absicht ü ber das Mysterium des Heiligen Grals zu
schreiben. Bereits im Mittelalter wurde der Heilige Gral mit
den Templern in Verbindung gebracht. Jedoch sowohl Gral
als auch Templer scheinen von Natur aus ein Mysterium.
Der Weg, zu ihrer Erkenntnis, ist nicht weniger schwerlich zu
entdecken, als der Weg zur Gralsburg selbst. Wie in einem
Labyrinth ist man gezwungen umherzuirren, und Wege zu
gehen, nur um festzustellen das es sich hier um tote Pfade
handelt.

Doch profitieren eben viele bei den Templern davon,


daß es sich hier um Institutionen handelt, deren rechtmäßige
Vertreter seit langem selbst ein Bestandteil der Geschichte
geworden sind. Und je weiter sich Geschichte und Gegen-
Abbildung 1Zeichnung wart voneinander entfernen, desto mehr scheint die Mensch-
von Professor
Galvieski, die er auf
heit sich ihrer eigen Existenz zu widersetzen, um sich zu
einem Grabstein fand dem Abbild eines primitiven Wesen der Urzeit zurü ck zu ent-
und Johannes von wickeln. Zu einem Adam Kadmon vielleicht? Da kommt es
Jerusalem darstellen
soll. (Sammlung Viollet) natü rlich ganz gelegen wenn niemand ü ber die Verwendung
der Bezeichnung »Templer« wacht, oder weiß was ein Adam
Kadmon ist.

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Prolog der Meister - <I. Kapitel> Vom Adam Kadmon

Es ist ja ganz nett wenn ein Herr Sippel sich eine humanistische Einrichtung
erschafft. (Hartwig Sippel bezeichnet sich als: Großprior des Souveränen Ritter-
ordens der Templer von Jerusalem - Ordo Supremus Militaris Templi Hierosoly-
mitani - von Ö sterreich, darü ber hinaus seit 1995 Legat des Magnum Magisteri-
ums fü r den Libanon - Was wohl Hugo von Payen sagen wü rde wenn er die-
sem "Templer" begegnen wü rde?) Aber warum - um alles in der Welt - muß er
dazu Templer mißbrauchen, wenn die Worte eines Jaques de Molay lautetet:
"denn der Orden der Johanniter ist auf Grund der Armen- und Krankenpflege
errichtet, und nur darü ber hinaus ü ben sie Waffendienst und Werke der Mildtä-
tigkeit. Die Templer dagegen sind ursprü nglich fü r den Kriegsdienst gegrü n-
det"1
Mit dieses Worten wollte Molay den Orden ganz klar von anderen Ritterorden
unterscheiden: » Wir sind anders als diese!« Man kann also gar kein Tempel-
herr sein, wenn man nicht den Kriegsdienst anstrebt. Wenn ihr Templer sein
wollt, warum beachtet ihr nicht was die Templer taten und sagten?! Was meint
ihr wohl warum es Ritter waren? Um nicht zu kämpfen? Und wenn ihr den
Kampf nicht mö gt, warum mü ßt ihr eure Unzulänglichkeit an den Templern aus-
lassen und sie noch ü ber den Tod hinaus demü tigen?!

Freilich mü ssen die Templer "Ketzer" gewesen sein!


Denn schließlich, betrachtet man die Gegenwart, so sind je-
ne, welche die Katholizität, des Ordens annehmen (obwohl
es fü r jeden ernsthaften Historiker die einzige Schlußfolge-
rung sein kann), die Minderheit. Erschreckend nur, wie we-
nig all diese modernen "Templer" ü ber den Orden wissen!
Allerdings wäre es verwunderlich wü rde dem nicht so sein,
da das was einst war, und das was nun ist, auf gar keinen
Fall zusammenpaßt.

Immer wieder stö ßt man bei den Nachforschungen ü ber


die Templer auf die Logen der Freimaurer, in denen die
Traditionen und Geheimnisse des Templerordens ü berleb-
ten und weiter gepflegt wurden. Zumindest behaupten das
Abbildung 2Bildnis eines die erwachsenen Mitglieder, immer wenn sie zwischen der
Tempelritters Konsekration (rituelle Weihung) eines Amulettes, und der

1K. Schottmü ller, Der Untergang des Templer-Ordens, I und II, 1887

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Prolog der Meister - <I. Kapitel> Vom Adam Kadmon

magischen Beschwö rung der Kabbala einen Augenblick Zeit finden. Zu meinem
Bedauern war es mir nicht mö glich einen wirklichen Templer um eine Bestäti-
gung der Aussagen, dieser doch etwas befremdlichen Leute, bitten zu kö nnen.
Sollte man sich einfach auf deren Wort verlassen. Naja, dachte ich mir und ent-
schloß mich es schon etwas genauer wissen zu wollen, denn nach meinen Ge-
sprächen mit Freimaurern wurde mir jedesmal bewußt, daß diese eigentlich von
Dingen reden, von denen sie offensichtlich nicht sonderlich viel verstehen. Mein
Eindruck verlief dahingehend, daß die Logenbrü der etwas von ihrem Meister
gesagt bekommen und diesen Standpunkt fanatisch vertreten. Zumindest ein
Austausch von Argumenten war stets unmö glich. Auf jeden verbalen Einwurf
erhielt man nicht etwa ein Gegenargument, sondern lediglich ein Wiederholen
des zuvor Gesagten. Es war als ob man ein Gebet aufsagt, es wurde wieder-
holt und wiederholt und wiederholt ... Ganz egal ob der Inhalt dieses "Gebetes"
durch ein Argument bereits in Frage gestellt, oder sogar widerlegt wurde: man
wiederholte und wiederholte und wiederholte ...

Will man den Skeptiker durch Suggestion von der eigenen Meinung
ü berzeugen? Ich weiß es nicht, doch Skepsis ist im Umgang mit Freimaurern
allemal nicht Fehl am Platz. Ein Umgang mit diesen Leuten, unter einem wa-
chen Geist, läßt schnell erkennen, was hinter der selbsterfundenen Mystik der
Logen sich wirklich verbirgt. Ich muß aber hier gleich einwenden das Freimau-
rer nicht gleich Freimaurer sind, ich spreche hier nun ausschließlich von der so-
genannten » regulä ren Freimaurerei« , nur das sind wirklich Freimaurer. Diese
Vertreter ihrer Zunft sind seit ihrer Entstehung damit beschäftigt, die Ansichten
der Ö ffentlichkeit zu manipulieren und die Geschichte zu verfälschen. Zum Bei-
spiel auch ihre angebliche Verbindung zu den Templern. Werden Sie angegrif-
fen nehmen sie die Vorwü rfe und werfen die Beschuldigungen zurü ck auf den
Urheber, ein Verfahren das wir bereits kennen von Philipp dem Schönen, und
genauso werden sie es auch im Bezug auf dieses Buch wieder tun, denn Origi-
nalität besitzen sie nicht.

Trotz der von Freimaurern begangenen Verbrechen der tiefsten Abscheu-


lichkeit, gelang es ihnen bis zur Gegenwart diese herunterzuspielen und den
Eindruck einer "ehrenwerten Gesellschaft" zu erhalten. Dazu haben sie sich auf
Grund ihrer jü dischen Basis, der Kabbala, einen Schutzwall des Antisemitismus
errichtet. Es ist eine wirksame Waffe, die Massen mobilisiert ohne das diese
ahnen wofü r sie wirklich gerade eintreten. Doch das was da so Judenfreundlich
aussieht ist nicht von Herzen gekommen, daß Schicksal des Individuums, das
den Holocaust durchschritt, interessiert diese Leute kein bißchen. Es ist ledig-

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Prolog der Meister - <I. Kapitel> Vom Adam Kadmon

lich das Ereignis des Holocaust das fü r sie von Bedeutung ist, ein unumstö ßli-
ches Ereignis in dem es keinen Platz gibt fü r das Schicksal und das Leid eines
Menschen.

Doch nichts in der Historie geschieht ohne einen hö heren Sinn. Den Men-
schen wurde unter Betrachtung des Judentum ein verzerrtes Verständnis ein-
geimpft, das sie jeden kritischen Ansatzes verschließt; schlimmer noch, sie be-
trachten bestimmte Personen als "typisch jü disch", obwohl diese mit dem wirkli-
chen Judentum nichts gemein haben. Das hat aber freilich den Vorteil, daß sich
gewisse Personen hinter etwas verstecken kö nnen, wodurch ihre kriminellen
Aktivitäten geschü tzt werden, durch einen Wall von "Gutmenschen". Dies ist
sehr einfach festzustellen, denn diese Menschen wissen im Grunde genommen
gar nichts ü ber das Judentum. Egal ob nun Deutscher, Franzose, Araber oder
sogar Afro-Amerikaner, der sich ü ber die diverse rassistische Ä ußerungen von
Rabbi Schneuerssohn brü skiert, mit denen dieser Anfü hrer der religiö sen Cha-
bad-Bewegung regelmäßig in den New Yorker Medien auftritt, gibt es nur ein
Argument der "Gutmenschen": » Ein Nazi!« .

So lächerlich die Argumentation dieser "Gutmenschen" auch sein mag, denn


es ist sofort erkennbar, daß diese aufrechten Verteidiger des fortschrittlichen
Geistes, keinen Einblick in die jeweilige Situation haben. Alles was nicht in die
verklärende Weltsicht des "aufgeklärten" Menschen paßt, ignoriert er und ver-
weigert sich jedem Denken bereits im Ansatz. Bei einer Kritik hö rt er nicht zu,
um dagegen zu argumentieren, sondern verfällt in einen fanatischen Wahnan-
fall und schreit um alles mundtot zu machen. Danach klopft er sich anerken-
nend auf die Schultern um sich selbst zu loben fü r seine qualifizierte Darstel-
lung, auf die die Gegner nichts mehr zu antworten hatten - weil diese ja nur lü -
gen und keine Ahnung haben, was auf den aufrechten Verteidiger der dogmati-
schen Moral ja nicht zutreffen kann (vgl.: das Buch des Freimaurers Albert Pike
»Moral und Dogma« ). Schlagartig aber ändert sich das wenn sich, wie es ja im
Internet gut mö glich ist, der Kritiker selbst als Jude ausgibt oder sogar ist, denn
diese liberal denkenden Juden, die sich nicht von der Kabbala verblenden las-
sen, gibt es auch - eigentlich stellen sie sogar die Mehrheit dar. Bei einem jü di-
schen Kritiker, der vielleicht das selbe erzählt, wie der Nicht-Jude zuvor - den
man als Nazi und Antisemit nicht zu Wort kommen ließ -, verändert sich die Si-
tuation schlagartig. Hatte man zuvor ein klares Feindbild fü r das die Logen
sorgten, mit klaren Fronten, welche die Welt heil erschienen ließen, wird der
"Gutmensch" nun verunsichert, er kann den Juden nun nicht als Nazi oder gar
Antisemiten beschimpfen. Die meisten Argumente die dann zuhö ren sind lau-

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Prolog der Meister - <I. Kapitel> Vom Adam Kadmon

ten: "Das habe ich nicht gewuß t". Und genau da liegt auch das Problem, man
weiß nichts und verweigert sich jeder Diskussion, da ihm eingeimpft wurde jede
Kritik am Juden als bö sartig zu empfinden. Jedoch ist in dieser Politik nicht vor-
gesehen das der Kritiker Jude ist. Der "Gutmensch" ist verwirrt, seine Welt ge-
rät ins wanken. Allerdings nur fü r kurze Zeit, denn dann erhebt irgend jemand
warnend den Zeigefinger: "Denkt an den Holocaust". Und schon sind die Fron-
ten klar, die Kritik des Juden wird ignoriert.

Ebenso kö nnte man aber mahnen: » Denkt an Deir Yassin« :


"Hier wurde mit dem Maschinengewehr, dann mit Granaten und
zum Schluß mit dem Messer gesäubert", berichtete der Reprä-
sentant des Roten Kreuzes de Reynier ü ber die Vertreibung von
Palästinensern aus Israel.2 Verantwortlich fü r dieses Massaker
war Menachim Begin, der im Westen gern als Friedensbringer
Abbildung 3 gelobt wird, auf seinem Befehl hin wurden Frauen, Kinder und
Menachim Begin
Greise lebend in den Dorfbrunnen geworfen. Anschließend gab
er persö nlich als Zugabe ein paar Handgranaten hinterher, um die Schreie der
Sterbenden verstummen zu lassen. Fü r diese Tat erhielt Begin von der Frei-
maurerloge B'nai B'rith den » Josephorden« , da er heiliges Land von Arabern
befreit hatte. In Europa wie den USA tritt die Loge in die Ö ffentlichkeit mit ihrer
Jagd nach "Antisemiten" in Erscheinung. Ob Begin selbst dieser Loge angehö r-
te, kann ich nicht sagen, doch die hohe Auszeichnung spricht unabhängig einer
Mitgliedschaft deutliche Worte ü ber den
Standpunkt der Freimaurer.

Als gutes Schutzschild, praktisch un-


durchdringbar, erweist sich hier der »Holo-
caust« , selbstverständlich verschweigen die
Logen wohlweislich ihre einstigen guten Be-
ziehungen zu einem gewissen deutschen
Diktator mit Namen Adolf Hitler, der nun aber
allein als großer Buhmann dasteht. Nun, ei-
gentlich nicht ganz allein, daß ganze deut-
sche Volk steht neben ihm und zahlt fü r sei-
ne Taten noch in der vierten Nachkriegsge-
neration. Und zahlt, und zahlt, und ... Aber
das kennen wir ja schon, warum sollte man
Abbildung 4Adolf Hitler eine Kuh nicht melken die Milch gibt? Jedoch
2Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.4.98, S. 6

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Prolog der Meister - <I. Kapitel> Vom Adam Kadmon

nur ein verschwindend geringer Teil dieser "Entschädigungsgelder" - die Nach-


kommen abkassieren, die aus ausgerotteten Familien stammen - kommt tat-
sächlichen Opfern zugute. Ein Großteil der Gelder wird als Gebü hren und ent-
standene Kosten abgezogen, und verschwindet in dunklen Kanälen und Orga-
nisationen3, um letztlich in einem Dachverband wieder aufzutauchen der sich
als die Loge B'nai B'rith (und Zionisten, aber die Grü nder dieser Loge waren
Zionisten) der Ö ffentlichkeit präsentiert. Selbst ein Jude, machte sich Norman
Finkelstein die Mü he auf gewisse Mißstände hinzuweisen, doch der arme
Tropf, machte die Rechnung ohne den Wirt. Sofort stü rzten sich linke "Intellek-
tuelle" auf ihn um der Ö ffentlichkeit klar zumachen, daß der Jude Finkelstein
von der Situation ja gar keine Ahnung hat. Hat man aber Finkelstein gelesen
merkt man rasch, das diese "aufgeklärten und gut unterrichteten" Kritiker das
Buch »Die Holocaust Industrie. Wie das Leiden der Juden ausgebeutet wird«
nicht einmal gelesen haben. Demzufolge zeigt sich die Situation wie folgt, ent-
weder es gibt absolute Durchblicker die als Nichtjuden einem Juden erklären
was es mit dem Judentum auf sich hat, ohne zu wissen was dieser eigentlich
gesagt hat; oder sie werden gezielt gesteuert aus dem Hintergrund um eine be-
stimmte Gruppe zu schü tzen, die gewisse eigenen Interessen durch Norman
Finkelstein gefährdet sieht. Was ist wohl das Wahrscheinlichere?

Die Geschichte, und alles was der Freimaurerei dienlich schien, wurde
von den Logen vereinnahmt und im Sinn einer freimaurischen Politik miß-
braucht und gefälscht. Fü r diese Fälschungen legt das Buch »Der zweite Mes-
sias« von den bekennenden Freimaurern Ch. Knight, und R. Lomas reichliches
Zeugnis ab. Um ihre absurden Thesen zu beweisen, ignorieren sie historische
Fakten in einer beinahe bemitleidenswerten Art und Weise. Z. B. kommt der
Name AMERIKA bei ihnen nicht von dem spanischen Conquistador Amerigo
Vespucci, sondern von den Templern die den Namen aus dem Wort MERICA
(Morgenstern) der Mandäer ableiteten. Der Sinn ihrer Deutung ist sehr begrenzt
und kaum nachvollziehbar, das Warum - Weshalb und Wieso wird ohnehin nie
erklärt. Diese absurde Arbeitsweise jedoch erkennen die Autoren nicht etwa bei
sich selbst, sondern werfen sie den Autoren der Evangelien vor. Sie fragen
zwar nach Beweisen fü r die Evangelien, aber sie selbst bringen nie welche fü r
ihre Thesen vor, die sie einfach aus Selbstgefälligkeit als unumstö ßliche Tatsa-
che ausgeben. Kein Wunder das die Autoren es auch nicht fü r nö tig hielten ein
ausfü hrliches Quellenverzeichnis anzugeben, sie kamen vö llig ohne Quellen
aus. Unglaublich aber scheint die Unfähigkeit der beiden Freimaurer, die oft
vorkommenden Bibelzitate (um sie als falsch darzustellen) auch nur ein einzi-
ges mal richtig anzugeben, so als wenn sie annehmen, daß ihre Leser nicht in
der Lage seien beim lesen einer Bibel ihre Entstellungen und Fälschungen fest-
3Norman G. Finkelstein, Die Holocaustindustrie. Wie das Leiden der Juden ausgebeutet wird,
Piper 2001, ISBN: 349204316X

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zustellen. Damit stoßen wir nämlich auf die Grundhaltung der Freimaurer, wel-
che besagt, sie allein verfü gen ü ber Wissen, und alle die nicht ihrer elitären Ge-
sellschaft angehö ren sind unglaublich dumme Personen. Aber diese Fähigkei-
ten wenden die Autoren keineswegs nur auf die Bibel an, alle Zitate die ihnen
nicht genehm sind, werden solange zurechtgebogen bis sie passen. In einer
weiteren schamlosen Lü ge wagen sie es auch noch zu behaupten, daß die er-
sten Freimaurer Großmeister de Molay als Messias verehrt hätten. Doch selbst
wenn dem so wäre, bliebe die Frage ungeklärt warum die Freimaurer dann
nicht die Worte ihres "Messias" beherzigen, der meinte, der Templerorden die-
ne dem Kriegsdienst - ach ja richtig, man entstellt Zitate grundsätzlich wenn sie
nicht angenehm erscheinen. Es ist falsch anzunehmen das eine Fälschung dort
entsteht wo Fakten unrichtig ausgewertet werden. Vielmehr besteht von vorn-
herein eine Grundhaltung, in einer Gruppe und Umfeld, die als Produkt eine
Fälschung erschafft, um ihre falschen Ansichten dadurch zu beweisen.

Und ebenso wird um den Holocaust nicht ohne Grund von Freimaurern ein
wahrer Kult zelebriert, denn er ist von immenser Bedeutung in der Logenpolitik;
wohingegen man einen Amerikaner etwa auf die 19 Millionen (nach Auskunft
des Anthropologischen Instituts von Detroit) ermordeten Indianer in den USA
ansprechen kann, und zur Antwort bekommt: "Was geht das mich an? Da habe
ich gar nicht gelebt." Dabei wollte man noch unter Ronald Reagan Indianer in
Florida aus ihrem Reservat - nichts anderes als ein Ghetto - vertreiben, nach-
dem man dort auf Bodenschätze gestoßen war.

Als mich ein Spanier, die aber noch bis 1975


dem Fü hrer Francisco Franco Bahamonde zu jubel-
ten (und zwar mindestens genauso wie "alle" Deut-
schen Hitler zujubelten), auf die bö sen Taten der
Deutschen ansprach, fragte ich ihn nach den India-
nern in den spanischen Kolonien. "Das ist was ande-
res", meinte dieser "das waren Wilde und Unzivili-
sierte". Aha! So ist das also, nun ja das wußte ich
freilich nicht, und bin dem Herrn dankbar fü r seine
Aufklärung. Wie sollte mir kleinem Dummerchen
auch klar sein, daß die Ermordung von so "extrem
Abbildung 5General Francisco
Franco Bahamonde primitiven Vö lkern" wie Inka, Maya oder Azteken in
keinem Verhältnis zu der Ermordung der Juden im
zweiten Weltkrieg zu sehen ist.

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Die moderne "aufgeklärte" Welt ist ein kabbalistisches Produkt der Logen-
Politik, die in erster Linie aus Desinformation und vorgegebenen Glaubensdog-
mas besteht, die ein selbständiges Denken praktisch verbietet. Auch diese Ver-
haltensweise basiert schon auf der Kabbala, die das in Fragestellen der Lehre
als Todsü nde klassifiziert. (Warum dies so ist wird im Artikel: »Was ist Faschis-
mus« erklärt, mit bezug auf die historischen Bezü ge zu Sparta.) Allerdings hat
man keine Chance die Verhältnisse zu durchschauen wenn man als "aufgeklär-
ter und rational denkender" Mensch das Problem analysiert. Verabschieden wir
uns daher von der analytischen Weltsicht der Griechen und Rö mer, die nur Tei-
le des Ganzen betrachtet, ohne die Ü bersicht zu erlangen. Weshalb in Thra-
kien einst das Sprichwort galt:
"Wenn du einen griechischen Arzt siehst, lauf weg so schnell du kannst, denn
dieser behandelt nur ein Organ und keinen Menschen."
Wenden wir uns unseren ursprü nglichen abendländischen Wurzeln zu, und se-
hen die Welt ohne das Profane vom Sakralen zu trennen, um zu erkennen das
die "aufgeklärte Welt" mehr und mehr in den Aberglauben eines perversen
Kabbalismus abgleitet.

Es heißt, die Zeit zwischen Antike und Neuzeit sei das »finstere Mittelalter«
gewesen. Doch der Historiker meinte damit eine Epoche der Menschheit, ü ber
die nur sehr wenig bekannt war. In der Tat wissen wir ü ber das Alltagsleben ei-
nes alt-ägyptischen Tagelö hners erheblich mehr, als ü ber bezeichnende Vor-
gänge in den Jahren zwischen 500 und 1500 nach der Geburt Christi. Aber es
geschieht sicherlich nicht ohne Grund, wenn man dem Menschen der Gegen-
wart mit angeblichen Schrecken des Mittelalters quält. Der Hexenwahn ist kein
Kind jener Zeit, sondern muß der Renaissance - der sogenannten "aufgeklärten
Zeit" zugerechnet werden, eine Epoche in der der Satanismus aufblü hte bis
hinein in die Herrscherhäuser Europas. Aber ebenso auch eine Zeit in der sich
jene kabbalistischen Kräfte formierten, die letztlich in der Freimaurerei konsoli-
dierten. Also scheint diese "aufgeklärte Epoche" eher eine Welt des gefange-
nen Geistes zu sein, vielmehr als jene Ä ra die es ablö ste.

Diese Epoche des "aufgeklärten Wahns" brach an, nach dem ein anderes
Ereignis der großen Abscheulichkeit das Christentum erschü tterte: Als man die
Templer, diesen Orden in dem sich das edelste Blut Europas sammelte, der
Abtrü nnigkeit beschuldigte und seine Mitglieder verbrannte. Doch war dies le-
diglich der Auftakt einer Welle der Gewalt, jener Mächte die es endlich ge-

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schafft hatten die Gralsgemeinschaft zu vernichten:


"Wenn sie ihren Auftrag als Zeugen erfü llt haben, wird sie das Tier, das aus
dem Abgrund heraufsteigt, bekämpfen, besiegen und töten."
Offenbarung 117
Es wurde bezeichnend fü r diese Zeit, daß die wahren Gläubigen beschuldigt
wurden, während sich die tatsächlichen Abtrü nnigen des Glauben in die heili-
gen Orte begaben um ihre Ketzerei als wahren Glauben darzustellen. 2 Thes-
salonicher 24:
"Der Widersacher, der sich ü ber alles, was Gott oder Heiligtum heiß t, so sehr
erhebt, daß er sich sogar in den Tempel Gottes setzt und sich als Gott ausgibt."

Und vieles von dem was wir heute glauben


ist ein Produkt dieser Zeit der Entstellung. Dies
begann mit Philipp IV., dieser setzte sich in den
Tempel Gottes und verehrte den Fü rstenspie-
gel des Augustiners Aegidius Colonna, in dem
ein Kö nig zum Halbgott erklärt wurde, was er
freilich auf sich selbst anwandte. Von da war es
nur ein kleiner Schritt zum: » GOTT« ! Des Kö -
nigs Gier trieb ihn, nicht nur die nach dem Geld,
daß er stets brauchte aber nie hatte. Nein, es
war auch die Gier nach Macht, totaler Macht. Er
glaubte ein Nachkomme Jesus Christus zu
sein, und die Lilie der Karpetinger galt ihm als
Beweis fü r die Abstammung aus dem Kö nigs-
Abbildung 6Der Kapetinger Kö nig haus Davids. Auch wenn Philipp IV. es nicht
Ludwig X. in einer Miniatur des 14.
Jahrhunderts. wagte auszusprechen, denn nie und nimmer
hätte der englische Kö nig Edward I. sich ihm
gebeugt, so waren doch die Kriecher und Speichellecker aus des Kö nigs Um-
feld damit befaßt, den Mythos des Nachkommen Jesu herzustellen. Aber die
Kirche stand seinen Zielen im Weg, doch die Kirche war stark. Den Weg zur
Schwäche versperrten die Ritterorden, so wurde mit den Templern ein Anfang
gesetzt. Die anderen Ritterorden folgten später, aber immer ist das Zentrum ein
und der selben Politik in Frankreich zu lokalisieren, wie sich bis heute in unver-
gleichlicher Weise dort die Logen manifestieren, der Untergang der christlichen
Ritter ermö glichte ihnen einen kometenhaften Aufstieg. Philipp IV. setzte den
Beginn dieser neuen Epoche, seine Politik des Lug und Betruges, sein Sadis-
mus wurde kennzeichnend fü r die Zeit die anbrach, die »finstere Neuzeit« !

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Die Idee des vereinten Europas, ist älter als so mancher denken mag.
Und das ist auch gewollt von jenen die hinter einer Politik stehen, die sich auf
Philipp IV. begrü ndet. Aber es sind immer wieder Vertreter jener obskuren Lo-
gen der Freimaurerei, welche die Politik des vereinten Europas voranbrachten,
ja diese Version des Schreckenskö nigs erst in Angriff nahmen. Schaut man
sich die Angaben zu den berü hmten Freimaurern an, sollte man annehmen das
alle Kü nstler und Humanisten, seit Menschengedenken Freimaurer waren. Frei-
lich haben die meisten dieser "Freimaurer" den großen Vorteil sich gegen die
Diffamierungen nicht wehren zu kö nnen. Man kann zwar nichts beweisen, aller-
dings auch nichts widerlegen - und schon versinken wir im Sumpf des Ungewis-
sen der Freimaurer-Welt. Ist Freimaurerei Humanismus? Wie sollte dies sein
wenn man sich doch auf Philipp IV. zurü ckfü hrt? Sicherlich, Philipp IV. holte die
Bü rger in die Ratsversammlungen und befreite Leibeigene ganzer Regionen
aus der Leibeigenschaft, war er deshalb aber Demokrat und Humanist? Auch
die franzö sische Revolution war ein Produkt von Freimaurern in der deren Chri-
stenfeindlichkeit offen zu Tage trat. Aber nicht nur das, man kö pfte bekanntlich
nicht nur Menschen, sondern auch Hunde, um den noch zuckenden Menschen -
leibern einen Hundekopf, oder umgekehrt den Hunden einen Menschenkopf
anzunähen. Man war beeindruckt, und fü hrte genau Buch darü ber, daß es zu
letzten Reaktionen des Menschenkopfes am Hundeleib kam. Und der Freimau-
rer Joseph Ignace Guillotin wurde bekannt als Erfinder des berü hmten Hinrich-
tungsinstruments das seinen Namen trägt, er war Arzt.4

Die Loge »Am Rauhen Stein« gibt bereitwillig Auskunft ü ber die berü hm-
ten Freimaurer unserer Zeit. Eine Verschwö rung? Nein, die gibt es nicht, das ist
rechtsradikale Propaganda! Es ist offenbar Zufall das die wichtigsten Politiker
der westlichen Welt Freimaurer waren und sind, die Leute in wichtige Ä mter
chauffierten die ebenfalls ihren Logen angehö ren. Anderswo nennt man das
Vetternwirtschaft, doch in diesem Umfang betrieben muß zwangsläufig ein tie-
ferer Sinn dahinterstecken. Glauben Sie bloß nicht das Freimaurer in eine Par-
tei eintreten weil sie sich mit deren Programm identifizieren, es geschieht nur
um die Interessen ihrer Logenpolitik in die Parteien hineinzutragen um zu kon-
trollieren und zu lenken.5 Und dies geschieht schließlich durch eine internatio-
nale Organisation, die nach eigenen Worten, seit Jahrhunderten ausschließlich
ihre eigenen Ziele verfolgt, und deren Mitglieder zum absoluten Gehorsam ge-
genü ber der Loge verpflichtet werden. Selbst einen Eid den ein Staatschef ab-
legen muß um Unheil von seinem Volk abzuwenden, ist wertlos und muß nicht
4Die Angaben ü ber Personen die der Freimaurerei zu zählten wurden entnommen dem Ver-
zeichnis der Freimaurerloge »Am Rauhen Stein« http://www.internetloge.de/
5vgl.: Hues Peccator, »Trü mmer fü r den Feldherrn« , Idstein 2001

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befolgt werden, wenn es um die Ver-


pflichtungen gegenü ber seiner Loge
geht.

"Und ich sah: ein anderes Tier stieg aus


der Erde herauf. Es hatte zwei Hörner
wie ein Lamm, aber es redete wie ein
Drache."
(Offenbarung 1311)

Ein anderer Name taucht in der Liste


der Loge Am Rauhen Stein auf: Albert
Pike bei dem lediglich lapidar vermerkt
Abbildung 7Der Tod des Drachen
wird: "Autor von » Moral und Dogma« ".
Welche Bescheidenheit sehen wir doch da heraufziehen, warum nur? Albert Pi-
ke war nur nebenbei ein Autor, uns ist er doch viel mehr bekannt aus der Poli-
tik! Und zwar als Grü nder des Ku Klux Klan. Das ist erstaunlich, und was fü r ein
Symbol der großen Humanität der den Geist der Logen da umweht!

Die Freimaurer geben sich gern als Erben der Templer aus, die von der
bö sen Kirche vernichtet wurden, auch hier tritt die propagierte Desinformation
hervor. Die Vernichtung des Templerordens war
das Werk von Kö nig Philipp IV. Aber mit der Ver-
fechtung der Ideen dieses Kö nigs, entfernen sich
die Freimaurer umgehend aus dem Mythos des
Ordens, um den Fußspuren jenes satanischen
Geschö pfes zu folgen, und letztlich selbst zu sei-
nem Werk zu werden. So gesehen ist es freilich
alles andere als merkwü rdig, daß ausgerechnet
ein Johannes von Jerusalem, nach dem Unter-
gang der Templer, in Ungnade fiel.

Man nannte Johannes "Tapferer der Tap- Abbildung 8Albert Pike


feren" und "Heiliger unter den Heiligen" - was ne-

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Prolog der Meister - <I. Kapitel> Vom Adam Kadmon

ben seiner außergewö hnlichen Stellung auch die der Templer bezeugt: »die
tapferen Heiligen« . Man sieht in ihm den siebente Ritter der sich Hugo de Pay-
en anschloß. Darü ber hinaus war er bekannt als Prophet, und nicht wenige
meinen Nostradamus habe bei seinen berü hmten Prophezeiungen lediglich je-
ne des Johannes von Jerusalem verschlü sselt.6 Dies scheint nicht abwegig,
denn seit dem Wü ten Kö nig Philipps unter den Templern war der Name dieses
einst hochgeschätzten Mannes tabu. Seine Schriften bezeichnete man nur
noch als »Geheimprotokolle« . Was immer Philipp IV. fü rchtete hing mit Johan-
nes von Jerusalem zusammen. Ü ber Jahrhunderte hinweg wurden die Weissa-
gungen des Johannes, ausgehend von Frankreich und - wie verwunderlich - di-
versen Logen, die sich doch nur zu gern mit dem Bild der Templer schmü cken,
verfolgt und verbrannt. Aber im Kloster von Sagorsk (bei Moskau) wurde eine
Abschrift der »Geheimprotokolle« aus dem 14. Jahrhundert entdeckt, offenbar
hatte man es vergessen, denn eine andere Abschrift des Buches war bereits
auf Befehl der kommunistischen Regierung Rußlands zerstö rt worden, wohl
weil Johannes im Kommunismus ein Werk des Teufels sah. In dem wiederent-
deckten Buch heißt es ü ber Johannes, daß er "lesen und dem Himmel lau-
schen konnte" und das "er Auge und Ohr des Menschen war, durch den sich
die Kräfte Gottes sehen und hören lassen". Er war also der Weissagung fähig,
sagte Zukü nftiges vorher in dem er im Kontakt mit Gott stand - also ein Prophet
wie aus dem Alten Testament.

Bis zum Prozeß gegen den Orden ist der Name dieses Mannes in aller
Munde, immer wieder taucht er in Schriften auf, man diskutiert und philoso-
phiert, oder beruft sich auf ihn, mit Philipp IV. endet dies abrupt. Johannes von
Jerusalem darf nicht mehr genannt werden, sein Name wird nur noch gefl ü stert,
oder man vermeidet es ihn direkt zu erwähnen, das verwunderliche dabei ist,
daß sich seine Prophezeiungen stets auf unserer Gegenwart des 3. Jahrtau-
sends bezogen. Seine Weissagungen, kurz nach der Jahrtausendwende ge-
schrieben, beginnen mit der wiederkehrenden Formel: "Wenn das Jahrtausend
nach dem Jahrtausend beginnt..." Trotzdem muß Philipp IV. von Frankreich in
ihm eine persö nliche Gefahr gesehen haben. Eine Gefahr fü r seine Ansichten
und Pläne, die in unserer Zeit jedoch erstaunlicherweise Erfü llung finden. Hängt
es damit zusammen, daß Johannes in unserer Gegenwart das Reich Satans
erkannte? Die Historiker sehen Philipp IV. als den Ursprung des modernen
Staates, demzufolge hätte Philipp dem Satan die Herrschaft ermö glicht. Gleich-
sam erklärt dies die modernen Versuche das Mittelalter mö glichst grausam und
ungebildet darzustellen, so daß uns die Moderne wie eine Befreiung vorkom-
men muß. In Wahrheit aber fü rchtet man sich davor, daß die Menschen wagen
kö nnten sich umzublicken, und den vorgegebenen Pfad verlassen wü rden. Die
6Vgl.: Professor Galvieski in: Johannes von Jerusalem - Das Buch der Prophezeiungen, Son-
derausgabe - Weyarn 1996, S.11f.

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Gier nach einer ausdruckslosen Architektur, statt der geistig anspruchsvollen


Gotik, die in »Wolkenkratzern« konsolidieren, ist letztlich nichts anderes als die
moderne Form eines Phalluskultes, der nun aber einmal mit Satan in Verbin-
dung steht.

Johannes von Jerusalem nahm am ersten Kreuzzug und speziell an der Er-
oberung Jerusalems teil. In der Heiligen Stadt lernte er auch Hugo von Payen
kennen, der ebenfalls sich am ersten Kreuzzug beteiligte, daher ist die Behaup-
tung der Logen, der Templerorden hätte vor 1099 existiert, absurd. Auch ein
anderes Grü ndungsmitglied der Templer, Gottfried von Saint-Omer, lernte der
spätere Ordensgroßmeister erst auf dieser militärischen Wallfahrt kennen. Un-
gefähr 20 Jahre nach der Befreiung Jerusalems von den Ungläubigen war Jo-
hannes plö tzlich verschwunden, daraus schloß man das er 1119 gestorben sei.
Die Aussagen aber sind alles andere als schlü ssig. Es heißt:
"Er wurde von Gott gerufen, als er zweimal von der Ziffer des Siegels gezeich -
net war."
Professor Galvieski sah darin eine Anspielung auf das siebente Siegel der Of-
fenbarung.7 Johannes wäre demzufolge mit 77 Jahren gestorben. Doch warum
soll nur das siebente Siegel der Offenbarung in Frage kommen?

Johannes wurde von Gott gerufen, doch muß er deshalb nicht gestorben
sein, Propheten werden von Gott gerufen an einem Ort, oder zu einem Ort.
Auch Moses sollte auf gö ttlichen Geheiß zum Berg Sinai gehen, also ist es
mö glich das auch der Prophet Johannes zu einen Ort gerufen wurde. Im Jo-
hannesevangelium 6 27 heißt es:
"Denn ihn hat Gott, der Vater, mit seinem Siegel beglaubigt."
Die vage Aussage ü ber Johannes von Jerusalem läßt sich also auch so verste-
hen, daß der Prophet Johannes von Gott einen Auftrag erhielt, vielleicht einen
bestimmten Ort aufzusuchen, nach dem er zweimal den Menschen gezeigt hat-
te, daß der Templer im besonderen Maße mit Gott verbunden war, eben ein
Siegel Gottes dadurch erhielt, daß zwei Prophezeiungen erfü llt wurden. Auch
die Propheten des Alten Testamente trugen beispielsweise Symbole die ihre
besondere Berufung dokumentierten. Das Manuskript aus Sagorsk meint nur:
"Er war dort, wo Himmel und Erde aufeinandertreffen" .

7Vgl.: Professor Galvieski in: Johannes von Jerusalem - Das Buch der Prophezeiungen, Son-
derausgabe - Weyarn 1996, S.19

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Weiterhin meint eine Formulierung zu Johannes:


"Johannes von Jerusalem hatte die Weisheit des Alters."
Auch dies ist nur vage zu verstehen, unter anderem aber läßt es sich interpre-
tieren: Johannes von Jerusalem verfü gte ü ber eine Weisheit, die man nur von
jemanden erwartet der sehr viel älter ist als er. Es gibt also keinen wirklichen
Grund anzunehmen das Johannes mit 77 Jahren verstarb.

Zwischen 1117 und 1119 verfaßt Johannes seine Prophezeiungen in Je-


rusalem, und kopierte sein Manuskript mehrmals. Mit der Fertigstellung seines
Werkes erschien Hugo von Payen in der Heiligen Stadt, und der Templerorden
tritt an die Ö ffentlichkeit. 3 der insgesamt 7 (Gotteszahl) Exemplare der Prophe -
zeiungen ü bergab Hugo von Payen dem Heiligen Bernhard von Clairvaux.
Durch die Unterstü tzung des letzteren wurde zum erstenmal ein Zisterzienser-
mönch zu einem Papst ernannt, es war Bernardo Paganelli aus Pisa (Eugen
III.). Dieser neue Papst nahm bei seiner Reise nach Rom eines der Exemplare
des Heiligen Bernhards mit sich. Die zweite Kopie wurde dem Benediktinerklo-
ster von Vé zelay (Burgund) ü bergeben, wo Johannes von Jerusalem aufge-
wachsen war. Aber das Buch verschwand als Philipp die Templer verfolgen
ließ. Die dritte Abschrift wurde dann von den Handlangern des Kö nigs als »Dik-
tat des Teufels« gewertet und als Beweis der Anklage verwendet. Da Johannes
die Zukunft wie eine Hö lle offenbarte, behaupteten die Legisten (Anwälte), die
Templer ständen mit dem Bö sen im Bunde. Man setzte also die Templer in di-
rekte Verbindung mit dem wofü r eigentlich Philipp IV. verantwortlich war, nichts
anderes tun auch die Freimaurer die ihre Lehre, gestü tzt auf erfolterten Aussa-
gen, verbreiten, ihren Erbanteil am Templerorden behaupten und doch die poli-
tischen Ziele Philipps verfolgen. Diese großartigen Humanisten akzeptieren al-
so die Folter als Mittel der Wahrheitsfindung.

Die restlichen Bü cher verblieben zunächst im Besitz des Templerordens. 8

Aus diesen Bü chern des Templers Johannes ist abzuleiten, daß man die Pro-
phezeiungen als Warnung verstand. Und es ist anzunehmen das Zisterzienser
und Templer konkrete Pläne entwickelten um diese Zukunft abzuwenden, wo-
mit sie freilich zum Stein des Anstoßes der kabbalistischen Gegenseite wurden,
die in Philipp IV. einen mächtigen Verbü ndeten fand. Diese Pläne stehen im
Zusammenhang mit den geheimen Machenschaften von Zisterziensern und
Templern unter Fü hrung von Abt Arnold, nach deren Bekanntwerden die Albi-

8Es heißt das vierte Manuskript wäre in ein tibetisches Kloster gekommen. Die fü nfte Abschrift
soll sich in einem griechischen Kloster von Athos befinden. Das sechste wiederum befand sich
in Byzanz und wurde bei der Eroberung durch Muslime noch gerettet, später jedoch von den
Kommunisten zerstö rt. Das siebente letztlich entdeckte man in den Archiven des KGB.

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genser den päpstlichen Legaten ermordeten, denn auch die Behauptung die
Templer seien Freunde der Katharer gewesen ist Trug der Logen.

Der KGB verwahrte eine Abschrift des geheimnisvollen Buches, welches


man unter den beschlagnahmten Schriften des Fü hrerbunkers in Berlin ent-
deckte. Dorthin wiederum war es bei der Besetzung Warschaus gelangt, wo es
in einem Archiv aufbewahrt wurde. Es ist anzunehmen das Hitler, versessen
auf okkulte Relikte, das Buch kannte. Und dies scheinen seine eigenen Worte
zu bestätigen:
"Wir werden uns nicht lebend kriegen lassen, wenn wir besiegt werden, wir
werden die Welt mit uns in die Luft jagen, das war's dann mit dem dritten Jahr -
tausend."9

Diese Begebenheiten sind bedeutsam, da es wie Freimaurer auch natio-


nalsozialistische Gruppen gibt, die dem Wahn verfallen sind, sich auf die
Templer berufen zu kö nnen. Doch ist der Unterschied zwischen Freimaurern
und Nationalsozialisten wirklich so fundamental? Oder etwa zu den Kommuni-
sten, die im Prinzip nichts anderes als rotangestrichene Faschisten sind? Fü r
den Templer Johannes gibt es dort keinen Unterschied, und wie wir feststellen
werden hat er vollkommen Recht. Merkwü rdigerweise, haben diese drei Grup-
pen, die scheinbar in Opposition zueinanderstehen, im Einklang miteinander
dieses Buch des Johannes von Jerusalem verfolgt. Hitler äußerte sich grund-
sätzlich sehr negativ ü ber die Templer.

9entnommen: Professor Galvieski in: Johannes von Jerusalem - Das Buch der Prophezeiungen,
Sonderausgabe - Weyarn 1996, S. 47

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Prolog der Meister - <II. Kapitel> Die Agenten Satans

<II. KAPITEL> Die Agenten Satans


Johannes von Jerusalem offenbart in seinen Prophezeiungen seine theolo-
gische Bildung, oft zitiert er die Bibel, und seine Worte verweisen immer wieder
auf die Tempelherren als die wahre Gemeinschaft Gottes. Kein Wunder das
Wolfram von Eschenbach die Ritter zur Gralsfamilie erhob, und ebenso ist es
nicht verwunderlich wenn Philipp IV. und Freimaurer sich mit dem Mythos des
Ordens schmü cken wollen - und wenn ihnen die Gemeinschaft der Templer
verwehrt wird, verfälscht man eben Templer und Geschichte solange bis man
sich in den verbotenen Mantel hü llen kann. Und darum ist es nicht verwunder-
lich, daß das Buch des Johannes von okkulten Logen verfolgt wurde die sich
gern als Templer ausgeben, denn bereits in der 4 Strophe spricht Johannes
von ihnen und nennt sie:
"Händler der Illusionen welche erscheinen um den Menschen Gift anzubieten" .
Viele andere werden dies Buch leugnen denn es zerstö rt ihre Sicht ü ber die
Templer, denn Johannes äußert sich abfällig ü ber diese Welt und andere Reli-
gionen und das was sie erstrebenswert und "human" nennen. Das was wir als
"menschlich" sehen wollen ist bei ihm ein Werk der Hö lle.

Nicht etwa das die Templer die Unterdrü ckung der Menschen gefordert
hätten, sie durchschauten nur die Scheinheiligkeit gewisser "Humanisten".
Denken wir nur an MK-Ultra oder das Memorandum zur nationalen Sicherheit
des US-Sicherheitsberater Kissinger, einem Juden und Freimaurer. Was immer
aus der USA kommt ist zuvor durch die Finger der Logenbrü der gegangen.10 Ihr
Verständnis von Humanismus wird erkennbar, als das Mittel zum Zweck, einem
Zweck der alles andere als Human ist.

Johannes weiß das der Templerorden nicht mehr existieren wird, und er be-
schreibt die Gefahren die den Christen drohen wenn sie nicht mehr wehrhaft
sind, allerdings unterscheidet er zwischen Christen, die fü r ihn Katholisch sind,
und den "treulosen Religionen" (Strophe 7), denen er diese Bezeichnung nicht
zugestehen will, und sie als Verräter ansieht. Denn auch hier gehen wenigsten
einige Sekten auf die bizarren Ansichten von Freimauren zurü ck (Zeugen Jeho-
vas, Mormonen, Scientology).

10Cooper, William »The Secret Government« Kailua-Kona, Hawaii 1991

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Prolog der Meister - <II. Kapitel> Die Agenten Satans

Die Templer stehen nicht am Anfang jenes satanischen Wirkens das die
Menschheit zersetzt, aber mit der Vernichtung der christlichen Soldaten war es
mö glich dieses Wirken voranzubringen. Der Templerorden war nämlich ein
Gegner der Pläne Philipps, ebenso wie die Kirche - daraus resultierte ja letzt-
lich der Streit Philipps mit Bonifatius, den man heute allein auf das Geld zu re-
duzieren sucht.

Auf das selbe Wirken ist es auch zurü ckzufü hren, das unsere Ahnen, un-
ser indogermanischer Erbe, in Verruf kam. Eines der auffälligsten Merkmale
dafü r ist der Rassismus von "Gutmenschen" gegen indogermanische Wesens-
merkmale. Es ist lächerlich wie man sich mit offensichtlichen Rassismus als
Bekämpfer des Rassismus heiligen will, die selbe Scheinheiligkeit wie sie Phil-
ipp IV. offenbart. Es geschieht um die Weltanschauung der Neo-Nazis lächer-
lich zu machen? Ach so, wir bekämpfen also Rassismus in dem wir als Rassi-
sten auftreten, in dem wir das tun was anderen vorgeworfen wird und uns dann
als der bessere Mensch von beiden fü hlen, als "Gutmensch"? Vielleicht wäre
es, dieser Politik folgend, dann angebracht ein Kind sexuell zu mißbrauchen
um damit zu beweisen das Pädophile Verbrecher sind? Sinnig wäre eine sol-
che Politik allerhö chstens wenn es nur Neo-Nazis mit blonden Haaren und
blauen Augen gäbe, was allerdings nicht der Fall ist - der wahre Grund ist der
haßerfü llte Rassismus der Kabbala, die sich grundsätzlich gegen die indoger-
manischen Auffassungen und Vorstellungen richtet, und alles was anders ist zu
vernichten sucht.

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Prolog der Meister - <II. Kapitel> Die Agenten Satans

Der bei den Indogermanen typische Wel-


tenbaummythos steht dabei im Zusammen-
hang mit dem Kreuz, dem Lebensbaum. Die
Judaisierung des Christentums erfolgte erst
Jahrhunderte später, da der Apostel Paulus
sich gegen das jü dische Gesetz wehrte, gilt er
den Freimaurern als Ü bel und sie versuchen
seine Rolle fü r das Christentum herabzuwü rdi-
gen, ja ihm sogar seine jü dische Nationalität
zu nehmen, dabei sind sie es aber die das
nicht-christliche als christlich hinstellen wollen.
Aber zumindest die Bezeichnung Christ wurde
zuerst nicht auf Juden, sondern die Griechen
von Antiochia angewandt, als sie Jesus Chri-
stus verehrten. Doch der Prozeß des Wirkens
von Kräften die das Christentum zu fälschen
versuchten ist offensichtlich, denn ursprü ng-
lich wurde Jesus Christus nicht einmal als
Abbildung 9Jesus am Kreuz um gö ttliche
Erkenntnis zu erlangen, wie auch Odin an Messias verehrt. Paulus und Petrus suchten
Yggdrasil hing zum gleichen Zweck. bewußt den Abstand zum Judentum als fal-
schen Weg und die Anlehnung an das Hei-
dentum, das ihnen wohl als der Wahrheit näher erschien. An den Wurzel des
Weltenbaumes Yggdrasils nagen die Schlangendämonen, unter ihnen ist auch
der Drache Nidhögg, der in der germanischen Ragnarökk die Rolle des Dra-
chen in der Johannes-Offenbarung ü bernimmt. Die Dämonen nagen an den
Wurzeln um den Baum zu tö ten, sein Stamm beginnt zu sterben und stü rzt,
dann beginnt der Untergang der Welt. Dies aber ist auch die Situation des Chri-
stentums an dessen Wurzeln Freimaurer und andere Sekten nagen, um die
Menschen von Gott wegzufü hren. Die Templer verwendeten manchmal Sym-
bole die diesen Weltenbaummythos darstellen. Man deutet es oft als auf den
Rü cken liegende Mondsichel ü ber der sich ein Kreuz erhebt, aber die Mondsi-
chel stellt in Wahrheit das Gehö rn Satans dar. Die Mondsichel stand bereits in
der Antike mit dem Baal, aus den man später den Satan machte, in Verbin-
dung, und aus diesem alt-semitischen Kult ü bernahm auch der Islam die Mond-
sichel als Symbol.

Der Fü rst der Hö lle verfolgt sein Ziel und hat willige Kreaturen als Diener
gewonnen. Heutige Satanisten stellen den Satan als Befreier der Menschen
dar, doch dieser moderne Satanismus entstand erst aus der Freimaurerszene.

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Tatsächlich sind diese "Geister", gleich den Dämonen, bestrebt, die Menschen
in ihre negative Freiheitsentscheidung hineinzuziehen. So muß man wohl den
Freimaurer W. Jantschik verstehen wenn er schreibt: "Also ist das Böse gut
und das Gute böse".11 Ist das vielleicht auch der Grund fü r die Verwicklungen
von belgischen Logen im Fall Marc Dutroux? (siehe dazu den Politikbeitrag:
Kinderschänder sind normal) Dieser freimaurischen Offenbarung kann man
aber auch im entgegengesetzten Sinn verstehen, womit sich die Frage erhebt
was denn » Bö se« und » Gut« sei, die Interpretation der Freimaurer oder jene
ihrer Gegner?

Zu einer der abscheulichsten und widerwärtigsten Satanslitaneien der Ge-


genwart, dem sexuellen Mißbrauch von Kindern, sollten wir uns die ausfü hrli-
chen Auswertungen der kabbalistischen Mystik des Professor Israel Shahak
aus Tel Aviv betrachten, um gleichzeitig aufzuzeigen das es Juden gibt die sich
gegen das Diktat freimaurischer Wahnvorstellungen zur Wehr setzen, und da-
mit zum Feind freimaurischer Vorstellungen von Gut und B ö se werden:
"... Dies besagt nicht, daß Geschlechtsverkehr zwischen einem jü dischen [wo
bei der mystische Jude der Kabbala, wozu eben auch Freimaurer zählen, nicht
gleichzusetzen ist mit dem Abstammungsjuden] Mann und einer nichtj ü dischen
Frau erlaubt ist - ganz im Gegenteil. Die schwerste Strafe wird ü ber die nichtjü -
dische Frau verhängt. Sie muß hingerichtet werden, auch wenn ein Jude sie
vergewaltigte. Gleichgü ltig, ob es sich um ein Kind von drei Jahren oder einen
Erwachsenen, eine verheiratete oder unverheiratete Frau oder sogar um eine
Minderjährige von nur neun Jahren und einem Tag handelt, mu ß sie wie im
Falle eines wilden Tieres getötet werden, da er vorsätzlichen Geschlechtsver-
kehr mit ihr hatte und sie einen Juden in Schwierigkeiten brachte." 12
Wundert es da noch wenn ein Richter einen Vergewaltiger freispricht, weil sein
Opfer die Vergewaltigung durch das Tragen einer Jeans herausforderte? Ich
kann Ihnen im Vorfeld bereits sagen wie die Reaktion der Freimaurer ist: "Ein
Antisemit der sich nur hinter einem Juden versteckt!". (Eine merkwü rdige Ver-
teidigung wie sie nur von merkwü rdigen Leuten stammen kann. Warum sollte
man durch das Wiederholen einer jü dischen Aussagen ein Antisemit werden?
Die "Logik" wäre dann ja, daß das Judentum ansich antisemitisch ist.) Genau
das sagen nämlich die Linken immer wenn ich die Aussagen von Juden zitiere,
die in kommunistischen Staaten verfolgt, oder deren Angehö rigen ermordet,
wurden. Schließlich hat man dazu ja den Schutzmantel des Antisemitismus er-
schaffen, nämlich um sich selbst hinter den Juden zu verstecken. Dazu tausch-

11Walter Jantschik, Der Ordo Baphometis, Frankfurt/Main, 1994


12Professor Israel Shahak, Jewish History, Jewish Religion; the weight of three thousand years,
Pluto Press, London, 1994 Abschnitt: Sexuelle Straftaten

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te der Kommunist die Objekte der Anbetung, seiner kommunistischen Ersatzre-


ligion, gegen Juden aus - aber wehe ein Jude wagt es bei diesem Spiel nicht
mitzumachen. Ja, so ist es und dann kö nnen sich der deutsche Antisemit mit
dem jü dischen Antisemiten Shahak, und dem anderen jü dischen Antisemiten
Finkelstein, und dann vielleicht noch mit dem anderen jü dischen Antisemiten
Weintraub, ebenso den jü dischen Antisemiten Gutstein ... zusammentun. Er-
staunlich nicht wahr? Es scheint unter den Juden eine ganze Menge Antisemi-
ten zugeben! Aber das was unlogisch erscheint wird einfach dem Zweifelnden
weg-suggeriert, in dem man einfach die Beschuldigungen wiederholt, und wie-
derholt, und ... (ach was soll's) Und das steckt dann dahinter wenn es heißt:
"Also ist das Böse gut und das Gute böse". Und letztlich reiht sich der Zweifeln-
de in den Chor der freimaurischen Humanisten ein, wenn er getreu der Lehre
von Baphomet vernimmt: "BAPHOM - BAPHOM - BAPHOM. DAS GESETZ
DES NEUEN AONS!"13

Es gibt aus einem ganz einfachen Grund so viele jü dische Antisemiten, weil
nämlich die Kabbala unter einer Bezeichnung »Jude« etwas ganz anderes ver-
steht als man annimmt - und ein Jude der etwa an Jahwe glaubt, ist nach die-
ser mystischen Bewegung ohnehin kein richtiger Jude, sondern ein Abgefalle-
ner dessen Schicksal wertlos ist und bestenfalls den Zielen des Kabbalismus
geopfert werden darf.

Wenn ein Mensch das Wirken


dieser finsteren Mächte erlebt, ist dies
zuerst auf die eigene anfällige Natur
zurü ckzufü hren. Weder Teufel noch
Dämonen haben in den meisten Fällen
aktiv eingegriffen. Begrü ndungen von
Satanisten, die eine Schuld an Men-
schenopfern ablehnen, sind nichtig
und dienen einzig der Flucht vor der
Verantwortung. Die Dämonen bedie-
nen sich der Phantasie des Men-
schen, um auf diese Weise seine Be-
gierden zu wecken, und so kommen
letztlich die Lehren der Logen zustan-
de. Die indirekte Wirkungsweise der Dämonen erfordert freilich real agierende
Helfer, menschliche Agenten. Sie infiltrieren beispielsweise jene Gruppen, die
der satanischen Macht entgegenwirken um sie zu vernichten oder zu verfü hren.

13Walter Jantschik, Der Ordo Baphometis, Frankfurt/Main, 1994

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Das betrifft nicht nur Ritterorden oder Kirche, sondern auch Laienbewegungen
die sich nicht religiö s betätigen, sondern etwa politisch. Das beste reale Bei-
spiel fü r die Arbeitsweise dieser Agenten sehen wir in der Ü berwachungsappa-
ratur kommunistischer Unterdrü ckungsregime. Auch in der sogenannten freien
Welt sind die Anhänger der äußerst linken Politik alles andere als kriminell be-
wertet, obwohl aller Grund dazu besteht sie als solche zu brandmarken. Statt-
dessen werden sie als demokratische Kräfte betrachtet. Trotz ihrer Taten, die
ü ber jene des Nationalsozialismus - der jedoch verboten und verfolgt wird - weit
hinausgeht, treten diese Kriminellen offen auf und diktieren was man denken,
und glauben soll, schließlich sind sie ja aufgeklärt und wissen ohnehin besser
bescheid als alle anderen. Es grenzt geradezu an Frechheit das diese Massen-
mö rder in unbehinderter Freiheit herausnehmen kö nnen, die Taten anderer zu
kritisieren. An Dummheit jedoch grenzt es, daß es Mensch gibt die dieser roten
Barbarei bedingungslosen Glauben entgegenbringen. Genauso verläuft die
Freiheit der Dämonen als eine Scheinfreiheit. Man gibt lediglich gewisse Para-
meter vor in denen man sich bewegen darf, doch wehe man ü berschreitet die
Grenze.

Die Agenten Philipps des Schö nen gehen freilich nicht immer so deutlich
vor, sie geben sich einen Anstrich der Scheinheiligkeit und verbü nden sich gern
mit allen mö glichen Opferbildern um allen Leuten zu dokumentieren, wie sie
doch zu leiden hätten. Besonders beliebt sind hierbei freilich Juden und dann
muß man sich nur einen hü bschen Titel ausdenken der etwas enthält wie »ge-
gen Rechtsextremismus« und schon ist man so großartig und toll, daß keiner
wagt etwas gegen diese Organisation zu unternehmen. Denn wer es doch tut
wird umgehend als Nazi diffamiert. Wie wir alle wissen sind Nazi bö se, darum
hält man lieber den Mund in der "freien Gesellschaft" und verweigert sich dem
Denken und der freien Meinungsäußerung, die diese Gesellschaft angeblich
vertritt. Gleichzeitig wird uns hier aber verdeutlicht wie bedeutsam Rechtsextre-
misten sind, sie verleihen diesen Organisationen erst eine Existenzberechti-
gung, deren Hauptziel allerdings nicht wirklich die Bekämpfung des Nationalso-
zialismus ist, sondern von ihren Aktivitäten im Hintergrund ablenken soll. Im-
merhin ist es doch sehr merkwü rigg wenn der Skinhead Kowalzki den aufrech-
ten Arier symbolisieren will, und sich tätowiert und das Haupthaar rasiert (was
unter Adolf Hitler verboten war), nicht etwa das er auf diese Weise der deut-
schen Rassenidologie entspräche, eigentlich erinnert er doch viel eher an die
Insassen eines Konzentrationslagers und nicht an die Aufseher der Sturmstaf-
fel. (Zu einem beträchtlichen Teil wird die deutsche Szene der Nationalsoziali-
sten von amerikanischen Freimaurern finanziert.14) Wenn man diesen Feind
nicht hätte auf dem man ständig die Aufmerksamkeit lenken kö nnte, was
dann? Dann wü rde man sich wohl nicht mehr darü ber aufregen kö nnen, daß ei-

14 vgl.: Tarpley Webster & Anton Chaitkin, George Bush: The Unauthorized Biography,
Executive Intelligence Review, 1991

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Prolog der Meister - <II. Kapitel> Die Agenten Satans

ne rechtsextreme Partei gerade mit 0,3 Prozent die 5 Prozenthü rde ü berwun-
den hat und sich fragen: Warum kann eigentlich eine Unterdrü ckerpartei SED
in einem demokratischen Staat in Landesregierungen vertreten sein, nur weil
sie ihren Namen in PDS umänderte? Immerhin genehmigte die SED-Fü hrung
noch kurz vor der Wende den Bau neuer Konzentrationslager - äh ... Internie-
rungslager natü rlich! Was freilich nicht mit den Verbrechen des Nationalsozia-
lismus vergleicht werden darf, wie ständig betont wird, schließlich wollte die
SED nur deutsche Menschen ermorden. Es gilt nämlich unbedingt zu vermei-
den das der Mensch seine Aufmerksamkeit auf das Offensichtliche richtet. Wo-
bei man sich nicht scheut zu lü gen und bewußt falsch Zeugnis abzulegen, nur
um freimaurische Interessen zu vertreten.

Dazu ein Beispiel aus Deutschland: Eine von vielen aufrechten Bekämp-
fern des braunen Terrors ist die IDGR (Informationsdienst gegen Rechtsextre-
mismus) die sich dem Sinn verschrieben hat, die Bevö lkerung ü ber rechtsradi-
kale Lü gen "aufzuklären". In Wirklichkeit handelt es sich hier offensichtlich um
einen Zweckverband, der Freimaurer vor mö glichen Beschuldigungen wahren
soll, das geschieht dadurch, daß man Freimaurer und Juden gleichsetzt. Dies
soll jedem Leser suggerieren, daß jeder der gegen Freimaurer vorgeht auch ein
Antisemit ist. Man schreibt:
"Gegenü ber den Idealen der Aufklärung aufgeschlossen, wurden die Freimau-
rer von klerikalen Kreisen in Frankreich fü r den Ausbruch der Französischen
Revolution verantwortlich gemacht. Da die Freimaurer auch Bef ü rworter der
Judenemanzipation waren, wurde daraus ein » jü disch-freimaurerisches Kom-
plott« konstruiert, welches noch heute zum Inventar eines jeden Antisemiten
gehört. In der päpstlichen Enzyklika » Humanum genus« aus dem Jahr 1884
hieß es: » Neben dem Reich Gottes auf Erden, der wahren Kirche Christi, gibt
es noch ein anderes Reich, das des Satans, unter dessen Herrschaft alle ste -
hen, die dem ewigen göttlichen Gesetz den Gehorsam verweigern [...]. In unse -
ren Tagen scheinen alle diejenigen, die dieser zweiten Fahne folgen, miteinan -
der verschworen zu sein in einem ü beraus erbitterten Kampf unter der Leitung
und Hilfe des Bundes der sogenannten Freimaurer.« Auch wenn hier die Juden
nicht explizit genannt sind, so schloß die Enzyklika diese doch mit ein." 15

Was will man uns hier also Glauben lassen? Man chauffiert zuerst die
Freimaurer zu "aufgeklärten Geistern" empor, allein das zeigt das die IDGR
sich mit den Ansichten der Freimaurer nie beschäftigt hat, oder aber bewußt
täuscht: Beweiskräftig dafü r ist der Freimaurer Rudolf Steiner (O.T.O. - Ordo
Templis Orientalis), dessen Lehren sich beispielsweise in den Waldorfschulen
15Entnommen der Internetseite von IDGR zu Stichwort Freimaurer.

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Prolog der Meister - <II. Kapitel> Die Agenten Satans

niederschlugen. Er vertrat die Ansicht, das geistig und kö rperlich Behinderte


nur deshalb leiden mü ssen, weil sie in einem frü heren Leben eine große Sü nde
begangen haben. Mit anderen Worten: "Es geschieht den Behinderten recht
das sie behindert sind!" Wo bleibt hier die angebliche Christlichkeit der Frei-
maurer? Aber Steiner vertritt hierbei katharische Ansichten, auf die sich die
Freimaurer ja ohnehin berufen. Adolf Hitler fü hrte Euthanasie in Deutschland
ein um Behinderte zu vernichten. War er etwa von den Ansichten der Freimau-
rer beeinflußt?

In den USA vertreten die Kommunisten bis zum heutigen Tag die Notwendig -
keit der Euthanasie um den Volkskö rper zu reinigen und die anfallenden medi-
zinischen Kosten zu senken, was dann aber pures kapitalistisches Denken wä-
re. Auch hier also Euthanasie, die Absage an aller Menschlichkeit von Hitler
ü bernommen und von Kommunisten verbreitet. Auch die EU hat Ende der 90er
Jahre ein Gesetz erlassen um Behinderte oder senile Greise fü r medizinische
Zwecke - ohne deren Einwilligung oder jener der Angehö rigen - zu mißbrau-
chen. Merkwü rdigerweise demonstrierten dagegen nur einige Behinderte und
deren Angehö rigen, und wurden unter massiven Polizeiaufgebot abgedrängt.
Es ist ein eigenartiger Anblick wenn ein mit Schlagstock bewaffneter Polizist ei-
nen Rollstuhlfahrer zurü ckweist, der demonstriert weil er befü rchtet das er ei-
nes Tages - staatlich subventioniert - ermordet wird. Doch der eigenartige An-
blick gewinnt an Schrecken wenn man bedenkt das der Polizist einem "demo-
kratischen" Staatswesen verpflichtet ist. Die Menschenrechtsorganisationen
mü ssen irgendwie gerade Wichtigeres zu tun gehabt haben, wie etwa, fü r Kin-
derschänder humanere Haftbedingungen auszuhandeln. Ja man muß eben nur
die richtigen Leute ermorden, immerhin haben kleine Kinder und Behinderte et-
was gemeinsam - sie verursachen Kosten!

Wir sehen hier drei Gruppen die der Normalsterbliche nie in Verbin-
dung bringen wü rde, plö tzlich mit fließenden Grenzen, sobald man von einer al-
lem ü bergeordneten Macht ausgeht. Freilich ist das dem Großteil der Mitglieder
in diesen Organisationen nicht klar, weil sie selbst manipuliert werden und nur
das erfahren was sie unbedingt wissen mü ssen. Daher ist auch die Freimaure-
rei selbst strickt in Logen und untergeordnete Hierarchie geordnet. Jemand mit
mehr Wissen kontrolliert die Unerfahrenen ob sie sich zum Aufstieg eignen und
die Ziele der Hochgradfreimaurerei befolgen werden. Jene aber die sich im
Glauben des Humanismus den Logen anschließen, dienen immer noch dazu
den wirklichen Charakter der Freimaurerei zu verschleiern. Es ist das selbe
Prinzip der Organisationen fü r Kinder und Jugendliche in den faschistischen

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Prolog der Meister - <II. Kapitel> Die Agenten Satans

und kommunistischen Regimen: Jungvolk-Jung Pioniere, Hitler Jugend - Thäl-


mann Pioniere ... SED-NSDAP, ja letztlich wird der Nationalsozialismus vom
Sozialismus nur durch Acht Buchstaben unterschieden. Der Aufbau ist faktisch
der selbe, ebenso ihr Zweck als Kaderschmieden. Genauso verhält es sich mit
den unteren Logen der Freimaurerei, ein Humanist der sich verblendet einer
Loge anschließt dient der Politik der Freimaurer immer noch dazu das Bild in
der Ö ffentlichkeit schö nzufärben.

Nach dem die IDGR nun den "aufgeklärten Geist" der Freimaurerei er-
wähnt, läßt sie durchblicken das die Franzö sische Revolution von einer bö sen
Kirche mit der Freimaurerei in Verbindung gebracht wird, was aber wohl nicht
stimmen soll. Aber das kann man eben nicht so deutlich dem Text entnehmen,
es muß ihnen offenbar schwer fallen sich deutlich zu formulieren. Allerdings ist
das unerheblich, da die Freimaurerei sich selbst in Verbindung setzt mit der
franzö sischen Revolution, die trotz aller Lobeshymnen und aller Suggestion im
Geschichtsunterricht lediglich der Aufstand einer kabbalistischen Barbarei war,
und selbstverständlich auch christenfeindlich wie man unschwer jedem Ge-
schichtsbuch entnehmen kann, das von den Mitgliedern der IDGR fü r ihre "Re-
cherchen" »nicht« herangezogen wurde. Dadurch aber hätte die Kirche einen
Grund die Freimaurer als Anti-christlich zu klassifizieren, was zwar zwangsläu-
fig der Fall ist da ihre Wurzeln nicht christlich sind, doch eben das will die IDGR
offenbar nicht gestatten, denn die Freimaurer mü ssen rein und unschuldig blei-
ben und jede Feindschaft ist ein Akt des Bö sen. Doch was ist schon Gut, und
was Bö se wenn wir an die Worte des Freimaurers W. Jantschik folgen? Sind
die Freimaurer wirklich Gut und ihre Feinde Bö se? Oder definieren sie es nur
so, weil es ihnen so dienlich ist?

Man schiebt sogar unter das es die Kirche war, die das Gerü cht einer
freimaurerisch-jü dischen Verschwö rung in Umlauf brachte. Als "Beweis" dafü r
wird eine Enzyklika zitiert in dem von Freimaurer gesprochen wird, aber Juden
nirgends erwähnt werden. Diese Art und Qualität der "Beweise" unterscheidet
sich nicht von jenen Kö nig Philipps gegen die Templer. Da die Mangelhaftigkeit
ihrer Arbeit und Darstellungsweise der IDGR offenbar selbst bewußt ist, fü gt sie
umgehend einen Satz an der dem grü belnden Leser seine Zweifel nehmen soll,
in dem man suggeriert:
"Auch wenn hier die Juden nicht explizit genannt sind, so schlo ß die Enzyklika
diese doch mit ein."
Na da haben wir doch Glü ck das die IDGR fü r uns denkt!

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Die IDGR zitiert anschließend Erzbischof Léon Meurin um doch noch et-
was Antisemitismus ins Spiel zu bringen:
"Alles in der Freimaurerei ist von Grund auf jü disch, ausschließ lich jü disch, lei-
denschaftlich jü disch, von Anfang bis Ende."
Da fragt man sich was an dieser Aussage falsch ist, selbstverständlich hat die
Freimaurerei eine jü dische Basis die von diesen doch selbst ständig propagan-
diert wird, oder will uns die IDGR erzählen die Kabbala wäre von einem Zaube-
rer aus dem Zylinder gezogen worden? Freimaurerei ist fundamentaler Kabba-
lismus. Warum sollte etwas richtig sein wenn es von Freimaurer behauptet
wird, aber falsch wenn es der Erzbischof wiederholt? Gibt es da irgendeine Lo-
gik in der Handlung? Oh, ja und zwar die ganz spezielle Logik der Kabbala!

Aber die IDGR kommt nun erst zum großen Finale in dem man die Frei-
maurer zu den Opfern des Nationalsozialismus deklariert, also dem Leser klar
macht das alle die gegen Freimaurer handeln, Nazis sind. Man schreibt:
"Als Förderer der Judenemanzipation erschienen die Freimaurer auch den Na -
tionalsozialisten gefährlich. Arthur Rosenberg schrieb bereits 1922 das Pam-
phlet » Das Verbrechen der Freimaurerei« , in dem er das Auswahlverfahren der
Freimaurer als » kastenmäß ige Absonderung« und insbesondere gegen die
Volksgemeinschaft gerichtet darstellte. Die deutschen Freimaurer-Logen wur -
den nach den 1933 beginnenden Schikanen im Jahre 1935 aufgel öst und ihre
Vermögen konfisziert."

Man bedenke zunächst, daß das Hauptargument der "Gutmenschen"


(die unser Wohl und Aufklärung als hauptsächliches Anliegen haben) ist:
Rechtsradikale und Nationalsozialisten seien eben nicht aufgeklärt. Also dumm
und unwissend. Dadurch muß man ja zwangsläufig die Ansichten wie die der
IDGR vertreten, denn jeder will ja zu den Schlauen und Gebildeten gehö ren
und sich keine Blö ße geben. Dieser polemische Effekt wird sehr gut wiederge-
geben in dem Märchen »Des Kaisers neue Kleider« . Doch was, wenn sich
eben herausstellt das die Schlauen und Gebildeten in Wahrheit desinformiert
und unwissend sind? Oder gar im befolgen bestimmter Interessen erst die
Menschen falsch unterrichten?

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Prolog der Meister - <II. Kapitel> Die Agenten Satans

Es ist nämlich so, daß ich mich beim le-


sen der "Anti-nationalsozialistischen Aufklä-
rung" fragen muß, ob es eventuell einen
wichtigen Grund dafü r gibt, daß die IDGR ih-
ren Lesern vorenthält, daß erst die Freimau-
rer das Gerü cht der jü dischen Weltverschwö -
rung in Umlauf setzten:
"Wenn jemand den Kommunismus in Ameri-
ka als jü disch bezeichnet und dies als antise-
mitisch gewertet wird, soll es mir recht sein.
Tatsache ist jedoch, daß der weltweite Kom-
munismus, und nicht nur in Ruß land oder
Amerika, ebenfalls jü disch ist."
So urteilte 1922 der Freimaurer Henry Ford,
Abbildung 11 Henry Ford (1863-1947)
ein persö nlicher Freund Adolf Hitlers, der so-
Freimaurer und Finanzier des Holocaust.
gar ein Bild Fords in seinem Bü ro aufhängte.
Ford war auch der Hauptkreditgeber, neben anderen Freimaurern, fü r den Bau
von Konzentrationslagern und war auch beteiligt mit 40 Prozent Kapital an der
IG-Farben die das Zyklon B zur Vergasung entwickelte. Es sind also gerade die
Juden die allen Grund dazu hätten auf die Freimaurer und ihren Humanismus
erbost zu sein, die aber brachten das Husarenstü ck fertig sich selbst zu Opfern
der Nationalsozialisten zu machen. Die Bü cher Fords waren grundlegend fü r
die Ideologie des deutschen Nationalsozialismus. In seinen Schriften, wie z. B.
»The International Jew« (1919), in dem Ford ausfü hrlich die jü dische Weltver-
schwö rung ausbreitet, verwendet er bereits Wort-Konstruktionen wie etwa
"Endlösung der Judenfrage", wie wir sie erst danach im Deutschland des Adolf
Hitlers wiederfinden.

Freilich wurden auch Freimaurer verfolgt, doch ob es wohl ein Versehen


war, daß die IDGR ihren Lesern nicht mitteilt das Freimaurer nicht gleich Frei-
maurer ist? Die "echte" Freimaurerei, der Henry Ford oder der Hochgradfrei-
maurer Albert Pike angehö rte, bezeichnet man als »reguläre Freimaurerei« die
maskulin und frauenfeindlich geprägt ist, oh ja es besteht geradezu eine pani-
sche Angst vor Frauen. In der nicht regulären Freimaurerei die einfach gegrü n-
det wurde, ohne von den Großlogen berechtigt worden zu sein und nur aus
dem weitverbreiteten Nachahmungsprinzip aller Primaten basieren, existieren
auch gemischte Logen, Frauenlogen bzw. maskuline Logen, die nicht regulär
sind. Da die reguläre Freimaurerei letzteren Logen gegenü ber negativ einge-

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stellt ist (man betrachtet diese als "unbeschnittene Schnorrer"), ist es auch
nicht verwunderlich das man diese ü ber die Klinge springen ließ um einen per-
sö nlichen Nutzen daraus zu ziehen.

Wenn Freimaurer zur Historie ü bergehen kann man nur staunen, nicht
nur das sie Dinge wissen, die weder durch Archäologen noch Historiker sich
bestätigen ließen, sondern auch im Bereich des Alters ihrer Vereinigungen, fü r
die Jahrhunderte schon gar nicht mehr ausreichen. Während die erste Frei-
maurerloge nachweislich erst nach 1701 gegrü ndet wurde, vereinigten sich am
24. Juni 1717 in London mehrere Logen zu einer Großloge, nach deren Regeln
sich ab 1725 dann weltweit gleiche Gruppierungen bildeten. Eine Großloge ist
berechtigt andere Logen zu grü nden und so gezielt ihre Politik zu verbreiten.
"In Frankreich bereitete die antiklerikale Französische Revolution der Freimau-
rerei den Weg."16 Die Freimaurerei beruht also grundsätzlich auf Christenfeind-
lichkeit, wundert sich aber darü ber das die Kirche ihr nicht wohlgesonnen ist,
da sie doch angeblich Christen sind. Einige Logen nehmen sogar nur Katholi-
ken auf, wobei sich die Frage nach dem »Warum« stellt? Um die Katholizität zu
wahren, oder um Katholiken von ihr wegzufü hren. Freimaurer kö nnen aber
nicht christlich sein, weil sie sich ja selbst durch die Katharer und Manichäer
auf eine nicht christliche Strö mung der jü dischen Mystik zurü ckfü hren die ihren
Anfang im 2./1. Jahrhundert vor Christus fand, und lediglich christliche Elemen-
te adaptierte um die Mitglieder christlicher Gemeinden zu verwirren. Sogar im
Judentum wurde diese mystische Bewegung als Abtrü nnig angesehen. Sie ha-
ben aber eine Lehre ü ber Jesus Christus? Na großartig das hat der Islam auch!

Schlägt man in bekannten Lexika nach so findet man unter »Freimaurerei«


Aussagen wie:
"Freimaurerei (von englisch freemansony), größ ter, weltweit verbreiteter Bru-
derorden mit einer auf Toleranz und Humanität basierenden Geisteshaltung." 17
Da kann man ganz schö n ins Grü beln kommen! Und ganz besonders jene die
sich etwas genauer mit der Sklaverei in Amerika befaßten (siehe dazu den Poli-
tikbeitrag: Spielberg warum die Amistad?), wofü r ich dem Leser das Buch von
dem amerikanisch-, aber besonders liegt die Betonung auf: jü dischen Autoren
A. Morris Gutstein18 nahelegen mö chte.

16Encarta® 99 Enzyklopädie
17 ebenda
18A. Morris Gutstein, The Story of the Jews in Newport: Two and a half centuries of judaism
1658-1908. (Rhode Island), Publisher: NY Bloch 1936, Associated Dealer: Schwartz Judaica

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Prolog der Meister - <II. Kapitel> Die Agenten Satans

Auch das Carnegie Institut in Washington D. C. setzte sich mit dem The-
ma der Sklaverei auseinander und kam in einer Studie zu dem Resultat, daß
die Sklaverei der Sü dstaaten - der Handel mit Schwarzafrikanern - ein "jü di-
sches Monopol" war. Im Norden wo die Sklaverei verboten war fehlte es nicht
an dem Versuch die Sklaverei gesetzlich einzufü hren, speziell in Philadelphia
vielen dabei Benezet, Lay, Sandiford, Solomon und Woolman auf. Bei genaue-
rer Ü berprü fung jedoch stellt man sehr schnell fest das die Verantwortlichen
durchweg Freimaurer waren und meistens dem SCHOTTISCHEN RITUS angehö rten,
was gewiß nicht verwundern sollte, schließlich war ihr prominentester Vertreter
Albert Pike. Freimaurer halten sich nicht nur fü r Humanisten, Templer oder
Druiden nein sie sind sogar Juden! Und das schaffen einige sogar ohne auch
nur einen Tropfen jü dischen Blutes zu besitzen.19 Ü ber derartige Absonderlich-
keiten hatte sich schon der tatsächliche Jude Elie Wiesel in dem Buch »Legen-
den unserer Tage« gewundert, als er nach der Untersuchung einiger Lebens-
geschichten aus der Zeit des Nationalsozialismus schrieb:
"In der Tat waren einige (Holocaust-Geschichten) frei erfunden, fast von An -
fang bis Ende"

Der Spiegel 20
meinte das 13 Millionen Menschen unter bestialischen Be-
dingungen von Afrika nach Nordamerika verschleppt wurde. 1749 wird speziell
die Großloge KING DAVID gegrü ndet, die sich ausschließlich aus Sklavenhändlern
rekrutiert, um auf diese Weise Geld fü r die politischen Ziele der Freimaurer zu
erwirtschaften.

San Diego, CA
19Laut den Recherchen der Zü richer Weltwoche ist der Autor des Buches »Bruchstü cke - Aus
einer Kindheit 1939-1948« Benjamin Wilkomirskis ü berhaupt kein Jude, wie dieser behauptet,
geschweige den in einem Konzentrationslager inhaftiert gewesen. Der Journalist Daniel Ganz-
fried, der die Nachforschung unternahm, kratze dabei wohl lediglich an einer Spitze eines Eis-
berges. Wilkomirski war ihm zufolge das uneheliche Kind einer gewissen Yvonne Berthe Gros-
jean und verlebte die ersten Jahre im Waisenhaus Adelboden. Dort wurde er schließlich von
dem Zü richer Ehepaar Doessekker adoptiert. Entnommen - Internet Seite:
http://www.archiv.zeit.de/zeit-archiv/daten/pages/199839.wilkomirski.html
20Nr. 8, 1998, S. 7: "[...] Sklavenschiffe brachten in der grö ßten Deportation der Weltgeschichte
mindestens 13 Millionen Menschen von Afrika nach Amerika [...]. In Afrika wurden ganze Regio-
nen entvö lkert [...]" Die niedrigsten Schätzungen gehen immer noch von 11 Millionen Menschen
aus.

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Prolog der Meister - <II. Kapitel> Die Agenten Satans

Es ist nahezu eine Verhö hnung der Opfer wenn es heute immer noch hei-
ßen kann: "Freimaurerei, größ ter, weltweit verbreiteter Bruderorden mit einer
auf Toleranz und Humanität basierenden Geisteshaltung." Oder geschieht dies
unter Rü cksicht auf die Weltanschauung der Logen, in der Schwarze lediglich
ein Bindeglied zwischen Mensch und Tier darstellen?21 Aber das ist bei weitem
nicht alles, auch bei der Vernichtung der Indianer wirkten der Bruderorden der
Toleranz und Humanität maßgeblich mit, speziell auch der Bau der Eisenbahn,
ein vö llig Rü cksichtsloses und Menschenverachtendes Unternehmen, war ein
Projekt von Freimaurern. Selbstverständlich stellt die Eisenbahn einen enor-
men wirtschaftlichen Fortschritt dar, der fü r die USA nicht hoch genug bewertet
werden kann, aber um welchen Preis? Was ist an der Freimaurerei christlich?

Das Christliche der Freimaurer versucht uns die Meisterinstruktion der Lo-
ge ZUM GOLDENEN PFLUGE (Berlin, Tochterloge der großen Landesloge der Frei-
maurer von Deutschland), zu erklären:
"Unser Orden gibt den Johannisstufen die alte Weisheit, gibt dem Johannisj ü n-
ger noch das Ideal, den Urmenschen, den Adam Kadmon als Inhalt ihres My -
steriums, und das Vorbild der Nachfolge." (S. 27)

Der hier erwähnte Adam Kadmon, ist ein unbestimmten Hirngespinst der
Kabbala, von dem es im eigentlichen Judentum keine klare Vorstellung gibt. In
der rabbinischen Philosophie dient diese Figur lediglich hypothetischen Ü berle-
gungen, wird von der Loge aber als klar definierte Person aufgefaßt. Diese Un-
sinnigkeit an sich wird zu allem Ü berfluß auch noch in der Zirkelkorrespondenz
unter den St. Johannislogenmeistern der Großen Landesloge der Freimaurer
von Deutschland bestätigt. Im Jahrgang sechs lesen wir dort:
"Wie Johannes steht aber der dritte Grad auf dem alten Testamente. Wie das
alte Testament fü hrt der 3. Grad eigentlich nur bis zur Pforte des neuen Tem-
pels. Beide endigen mit dem Zusammensturz des alten Tempels. Deshalb mu ß
die Lehre des alten Testamentes auch der Lehre der Johannisfreimaurerei zu
Grunde liegen, wie sie ja bei uns in Wirklichkeit tut. Alle Worte des Meisters
und der beiden Aufseher sind bei den Reisen aus dem alten Testamente ent -
nommen. Deshalb muß der historische Held der Johannisfreimaurerei, die Per-
sonifikation ihrer Ideen, auch Johannis der Täufer sein. Das alte Testament,
21weitere Literatur zu diesem Thema: Who brought the slaves to America?, The Liberty Bell, 12
/ 1976; Elizabeth Donnan, Documents illustrative of the history of the slave trade to America,
New York 1965; Malcom Cowley, Adventures of an african slaver, 1928

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Prolog der Meister - <II. Kapitel> Die Agenten Satans

Johannes der Täufer und die Johannisfreimaurerei haben den Vorbereitungs -


dienst im alten Tempel, - dieser währt beim Menschen, so lange sein Leben
währt - er endigt mit dem Tode. Denn wenn der alte Tempel zerbrochen, der
Leib der Verwesung anheimgegeben, soll sich dem Menschen der neue Tem -
pel öffnen, fü r den er sich in diesem Leben vorbereitet hat." 22
Bzw.: "Adoniram ist nun endlich der Idealmensch [Ergänzung des Autors: Her-
renmensch; es ist der » Clean« der Scientology], wie er sein soll [...] Adoniram
ist auch hier der Adam, - denn Adam heiß t Mensch - aber der Mensch nach
dem Paradiese, nach dem Sturz aus dem Eden, nach dem Falle. Aber wenn
auch nicht mehr der Adam Kadmon, der himmlische Mensch ..." 23

Wir stellen hier einmal fest wie bedeutsam der Tempelkult fü r die Loge
ist, der von Jesus Christus aber verworfen wurde. Was auch das einzige Motiv
ist warum die Freimaurer etwas mit den Templern zu tun haben wollen, da sie
den Tempel im Name fü hren. Nach Kabbalistischer Logik ist dies Beweis genug
fü r eine Abstammung von den Rittern, auch wenn man selbst noch so wenig
Ritterlichkeit besitzt. Wir kö nnen aber auch aus dem Text entnehmen, das die
Freimaurerei gleich Mandäer, Manichäismus und Katharern Johannes den
Täufer hö her bewertet als alles andere, einschließlich Jesus Christus. Daraus
schließen wir nun einmal das die Freimaurerei tatsächlich etwas mit den häreti-
schen Bewegungen von Antike und Mittelalter direkt zu tun hat, wie sie es ja
selbst vorgibt. Daraus resultiert zwangsläufig aber auch, daß die Freimaurerei
häretisch sein muß, und, auf Grund der Ü berbewertung Johannes des Täufers
(der selbst aber Jesus anerkannte) nicht christlich sein kann. Weiterhin entneh-
men wir dem Text das die Freimaurerei das absurde Ideal der Kabbala, den
Adam Kadmon anstrebt. Aber, wie bereits erwähnt, entwirft das Judentum
selbst kein reines Bild von der besagten Kreatur, weshalb die Lehre der Frei-
maurerei als Lehre ausgegeben wird, wo gar keine Lehre existieren kann. Aus
einem solchem unvollkommenen Produkt, kann nichts Vollkommenes erwach-
sen, und darum muß das Resultat eines solchen Strebens zwangsläufig das
»Chaos« sein. Das Chaos jedoch ist nicht nur im Christentum, der wiedergö ttli-
che Part der Welt, sondern auch in jener vieler frü heren Kulturen.

22Heft 3, 1877, Seite 142 – Bitte beachten Sie auch, daß fü r die Freimaurer einzig das Alte Te-
stament Bedeutung hat, daß Christentum sich allerdings auf das Neue Testament beruft, wobei
das Alte Testament lediglich eine Ergänzende Rolle spielt, solange dieses dem Neuen Testa-
ment nicht widerspricht.
23Heft 3, 1877, Seite 153-154

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Prolog der Meister - <II. Kapitel> Die Agenten Satans

Laut des Informations Manuskript der Loge zum goldenen Pfluge wird Chri-
stus in dem "christlichen Logenprinzip" weder eine Dreieinigkeit, noch ein Him-
mel, zugestanden! Außerdem heißt es:
"Ihr sollt vollkommen sein, gleichwie ich vollkommen bin, spricht Gott in der Bi -
bel, und den so vollkommenen Menschen symbolisiert der kubische Altar und
seine Stimme vertritt der Meister. Darum steht dieser hinter dem Altare. Seit
Adams Fall, meine Brü der, hat es nur einem solchen vollkommenen Meister,
nur einen gegeben, welcher sich als des Menschen Sohn erkannte und eben
darum als Gottes Sohn fü hlte. Auch diesen symbolisiert somit der kubische Al-
tar, und seine Stimme, seine Lehre ist es, die aus dem Munde des Meisters er -
schallen soll."24

Der Logen-Wahn will die Menschheit in einen »Ku-


bus« verwandeln, welcher laut der Kabbala der "reine Ur-
menschen" (Adam Kadmon) ist. Im ü bertragenen Sinn be-
Abbildung 12 Der deutet das die Vermengung aller Menschen zu einer ein-
kubische Altar ist der
Planet, deshalb ist die
heitlichen Masse, die Auflö sung der Individualität - Gleich-
Weltherrschaft heit, Freiheit und Brü derlichkeit muß also nicht zwangsläu-
unverzichtbar um das fig Positiv verstanden werden. Erinnert sei an Kambodscha
Geheimnis der
Freimaurerei (die Ankunft
wo die Kommunisten die Urgesellschaft herstellen wollten
des Messias) in die und Millionen von Menschen tö teten, wobei ja schon die
Realität umzusetzen. kommunistischen Embleme mit den Symbolen der Logen
verwechselt werden kö nnten. Bei dem erwähnten Men-
schensohn ist aber nicht etwa Jesus Christus gemeint, der im gesamten Text
nämlich nirgends erwähnt wird. Wir sind es gewö hnt Christus als Namen Jesu
zu erfassen, doch ist das falsch, es bedeutet lediglich »der Gesalbte« . Philipp
IV. von Frankreich, wurde nach Karpetingischer Sitte gesalbt mit einem heiligen
Ö l das angeblich von David und Salomo benutzt wurde, er ist der Christus der
Freimaurer, so wie er auch den Grundstock freimaurischen Wirkens darstellt.
Kein Wunder das er ihr Messias ist. Wie kö nnten sich Freimaurer mit Templern
in Verbindung bringen, wenn es nicht Philipp und seine Folter gegeben h ätte?

Das ganze "christliche Prinzip" der Freimaurerei ist eine einzige Lü ge. Die
Freimaurerei ist Kabbalismus und kann daher gar nicht christlich sein. Durch
diese Freimaurerei soll ihre kabbalistische Lehre zur Weltreligion und alle Men-
schen in Kabbalisten verwandelt werden. Diesbezü glich schreibt die Instruktio-
nen der Johannismeister der Loge »Zum goldenen Pfluge« :

24Heft 3 der Zirkelkorrespondenz von 1878, Jahrgang VII, S. 194

Seite 32

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Prolog der Meister - <II. Kapitel> Die Agenten Satans

"Zu allen Zeiten hat die Freimaurerei die Kirche hochgeachtet und wei ß , was
die Menschheit auch diesen, durch weltliche Bestrebungen um viel Segen ge -
brachten konfessionellen Kirchen trotz aller Mängel zu denken hat; zu allen
Zeiten haben die konfessionellen Kirchen uns gering geachtet, und wo sie
konnten, mit weltlichen Mitteln unseren Frieden gestört: zu allen Zeiten dulden
sie uns nur, wo sie mü ssen. Darauf ruht unsere Dankbarkeit gegen unsern
Schutzherrn, schon weil die die Ahnung haben, da ß die Freimaurerei der Aus-
gangspunkt fü r eine wahrhaft allgemeine Kirche sein wird, vor welcher die Kon -
fessionskirchen dereinst zusammenbrechen sollen."
Man behauptet also die Freimaurerei achtet die Kirche, will sie aber gleichzeitig
zum Zusammenbrechen bringen. Es ist schwerlich nachvollziehbar, wie diese
"Elite-Gesellschaft" eine Aussage machen kann die man danach sofort wider-
legt. Aber diese Art der Logik ist ja nicht neu, wir treffen sie in ihren Darstellun-
gen zu den Templern wieder.

Auch die immer wieder geäußerte Behauptung der Freimaurerei, sie sei
Dogmenlos, ist der Realität sehr fern. Die Freimaurerei ist ein starres, dogmati-
sches, kabbalistisches Gebilde, von dem sich das liberale Judentum deutlich zu
trennen versucht. Ein Grund fü r die ständig aufflammenden antisemitischen
Vorfälle ist in dieser Abtrennung der liberalen Juden zu suchen, die mit derarti-
gen Begebenheiten in starre Gemeinschaft der Kabbala gedrängt werden soll.
(siehe dazu den Politikbeitrag: Manipulation der Medien Teil 1)

Seite 33

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Prolog der Meister - <III. Kapitel> Die Weisen von Zion

<III. KAPITEL> Die Weisen von Zion


Im 19. Jahrhundert unterstanden alle amerikanischen Freimaurer bereits der
Kontrolle des ü bermächtigen Schottischen Ritus. Wobei es sich um Hochgrad-
freimaurerei mit 33 Initiationsgraden handelt. Die Grundlage der "jü dischen
Weltverschwö rung", die PROTOKOLLE VON ZION, die zwanghaft als Fälschung ent-
larvt werden sollen, seit ihrer Entdeckung, wurden mit "von den Vertretern
Zions des 33. Grades" unterschrieben.25 Es ist demzufolge also vö llig ü berflü s-
sig diese Protokolle als Fälschung entlarven zu wollen, da es keinen »Juden
des 33. Grades« gibt, außer man mö chte die Nachforschungen unterbinden um
zu verhindern das die wirklichen Urheber erkannt werden, nämlich das es ne-
ben dem eigentlichen Verständnis vom »Juden« eine zweite mystische Art gibt.
Und dieses bezieht sich sowohl auf den Schottische Ritus, als auch auf den,
dem Freimaurertum ü bergeordneten, Orden von Zion. Bei letzterem handelt es
sich um eine häretische Organisation die um 1090 in Jerusalem, gegrü ndet
wurde, also noch ehe die Stadt ü berhaupt von den Christen zurü ckerobert wer-
den konnte.

Die Abtei soll eigentlich den Augustinern gehö rt haben und den Namen
ORDRE SAINTE-MARIE DU MONT SYON ET DU SAINT-ESPIRIT getragen haben.26 Die Be-
zeichnung Orden von Zion ist also ebenso enthalten wie der Bezug zum Berg
Zion an sich. Das man den Orden mit Augustinern in Zusammenhang brachte
kann auch andere Grü nde haben. Der "Heilige" Augustinus, und ich setzte Hei-
lig bei ihm ganz bewußt in Anfü hrungsstriche, war ein ehemaliger Manichäer,
dem man aber bereits zu seinen Lebzeiten mangelnde Katholizität vorwarf. Als
er die Erbsü nde entwarf, oder aus dem Judentum adaptierte, wurde er der Ket-
zerei beschuldigt, aber mit Bestechung und brutaler Verfolgung seiner Gegner
behauptete sich Augustinus. Jesus, den man als den Soter verehrte, wurde
letztlich zum jü dischen Messias.27 Frauen, die Augustinus verachtete, durften
keinen Anteil an der Kirchenhierarchie mehr besitzen, zuvor waren sie Priester
und Bischö fe. Es wurden sogar Dokumente gefälscht um jede Spur von Frauen
in der Kirchenhierarchie zu tilgen.28 Die keltische Religion die einen hohen Stel-

25Serge Alexandrowich Nilus, Die Geheimnisse der Weisen von Zion, hrsg. Gottfried zur Beek,
Mü nchen 1933, Nr. 24
26Ch. J. M. de Vogü é, Les É glises de la Terre Sainte, Paris 1860, S. 326
27Prof. Dr. sc. Walter Beltz, Berlin in: Lexikon der Antike, Leipzig 1987
28Eine Analyse alter Textfragmente des Neuen Testaments in Wien ergab das Rö mer 167
"Grü ßt Andronikus und Junias (Julias), ... sie sind angesehene Apostel..." gefälscht wurde. Die
Namen Junias oder Julias waren stets unbekannt und sorgten fü r Verwunderung. Nun aber er-

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Prolog der Meister - <III. Kapitel> Die Weisen von Zion

lenwert innerhalb der Katholischen Kirche besaß wurde von Augustinus dämo-
nisiert. Er tat alles um die Kirche von seiner abendländischen Orientierung
wegzufü hren, damit sie sich dem Orient ö ffnet.

Bei der Betrachtung des Orden von Zion mü ssen einige klärende Worte zur
Gegenwart eingeschoben werden. Immer wieder wurde ich von Freimaurerlo-
gen auf die Schriften der Autoren Michael Baigent, Richard Leigh und Henry
Lincoln verwiesen, deren Bü cher bald einen Bibelstatus in den Logen genie-
ßen. Wie alle Freimaurer zeigen auch Baigent, Leigh und Lincoln die zwang-
hafte Neigung alles zu kabbalisieren und alles was nicht dazu paßt wegzu-
schneiden. Ganz zu schweigen das sie ständig die langen Haare der Merowin-
ger als einen Hinweis auf die Abstammung aus dem Kö nigshaus Davids sehen
wollen (eine Logik wie wir sie eben nur bei Freimaurern antreffen kö nnen), ob-
wohl alle Germanen langes Haar trugen wenn sie Freie waren. Lediglich Frau-
enhaar hatte einen Status der Heiligkeit, deshalb will Gott Thor auch in den
Krieg nach Û tgard ziehen, als die Riesen seiner Frau Sif das Haupthaar stah-
len, nur durch eine List holt der Ase Loki das Diebesgut zurü ck und verhindert
so den Krieg. Der Orden von Zion ändert bei Baigent, Leigh und Lincoln ständig
seinen Namen und wird in unserer Gegenwart mit den Freimaurern um Pierre
Plantard und seiner Prieuré de Sion identifiziert. Man beschränkt sich darauf
die altbekannten "Geheimnisse" der Logen, die die bö se Kirche zu unterdrü k-
ken sucht, neu aufzuwärmen und daraus Kapital zu schlagen. Dabei gibt man
gewisse Schlü sselstellen, wie etwa eine gefälschte Merowigersage in einer
nochmals gefälschten Version wieder, damit diese nicht mehr im Zusammen-
hang mit Philipp dem Schö nen steht. Ja die "Historiker" schrecken noch nicht
einmal davor zurü ck einen Stammbaum zu verö ffentlichen, der die Templer
durch Hugo von Payen in eine verwandtschaftliche Beziehung zu setzen zu
Plantard, aus dem, in Unterstü tzung katharischer Lehren, ein Nachkomme Je-
sus Christi gemacht wird. Fairer Weise muß man sagen das der inzwischen
verstorbene Plantard sich weigerte die Aussagen der drei "Historiker" zu bestä-
tigen, oder die »Prieuré de Sion« mit dem »Ordre de Sion« gleichzusetzen -
denn eigentlich handelt es sich bei seinem Verein nur um eine Organisation fü r
kostengü nstiges wohnen, was fü r Baigent, Leigh und Lincoln jedoch bedeutete,
daß sie einem Geheimnis auf der Spur waren, das nicht gel ü ftet werden sollte.

gab sich das es Julia heißen muß, also eine Frau die vom Apostel Paulus als angesehener Apo-
stel bezeichnet wird, also mit ihm gleichgesetzt wurde.

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Prolog der Meister - <III. Kapitel> Die Weisen von Zion

Die drei Autoren beschreiben ausfü hrlich wie schwer es


war an die Informationen zukommen, und von einer großange-
legten Vertuschungskampagne die alle Spuren auf die Identi-
tät Plantards verbergen sollen. Merkwü rdig, denn bei den fran-
zö sischen Behö rden ist Plantard durchaus bekannt, sogar
beim franzö sischen Geheimdienst DEUXIEME BUREAU wurde eine
Akte ü ber ihn angelegt. Aus einem Dokument von 1942 der
franzö sischen Behö rden des Vichy-Regimes und des Geheim-
dienstes vom 15. Februar 1945 war der junge Pierre Plantard
als paranoider und krankhaft geltungssü chtiger Grö ßenwahn-
sinniger auffällig geworden. Auch seine guten Beziehungen zu
de Gaulle, und der diesem gewährten Unterstü tzung durch
den mächtigen Plantard, die von den Autoren beschrieben
Abbildung 13
Pierre Plantard werden, hat es nie gegeben. Diese Dokumente zur Person
Plantard sind problemlos in der Polizeipräfektur von Paris ein-
sehbar und auch genau das haben Lincoln, Baigent und Leigh
getan, doch sie erwähnen diese Berichte in keinem einzigen ihrer Bü cher.

Bereits mit 16. Jahren begann Plantard damit sich als Heiland Frankreichs
aufzuspielen, und schloß sich der Freimaurerei an. Und im Jahre 1937 grü ndet
er schließlich selbst eine Loge in einer extrem Anti-jü dischen Ausrichtung, die
sich nicht etwa zum Ziel setze, die in Frankreich lebenden Juden zu vertreiben,
sondern auszurotten. Sä uberung und Erneuerung Frankreichs hieß auch
das Ziel im Antrag fü r eine Anti-jü dische Zeitung die die Loge verö ffentlichen
wollte, aber Ministerpräsident Deadier verbot die Genehmigung des Antrages.
Diesbezü glich muß man mal beachten das von Antisemitismus gesprochen
wird, wenn man eine Judenfeindliche Haltung meint, wobei nicht alle Semiten
Juden sind. Diese Merkwü rdigkeit kommt durch den Einfluß der Freimaurer auf
die Gesellschaft zustande. Freimaurer berufen sich in Wahrheit auf semitische
Satanskulte, nicht auf die jü dische Jahwe-Tradition. Da aber die Teufelskulte
Ausdruck fanden in der jü dischen Kabbala, kann man geschickt die Juden als
Schutzschild vor sich halten und den Antisemitismus als Judenfeindlichkeit dar-
stellen um dahinter das Ausü ben seiner satanischen Riten zu gewährleisten,
durch den Schutz mobilisierter und fanatisierter Massen die glauben Juden zu
beschü tzen. Dabei sind diese "Freunde der Juden" in den Logen, selbst vom
Haß gegen alle Juden befallen, die sich ihren Lehren widersetzen und der
jahweistischen Tradition folgen.

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Prolog der Meister - <III. Kapitel> Die Weisen von Zion

Nach der Ablehnung seiner Zeitschrift trat Plantard der Loge A LPHA GALA-
TES bei, die extrem judenfeindlich war und ein nationalsozialistisches Kö nigreich
anstrebte. Diese Loge wurde von Vichy-Regime gefö rdert und gilt durch Prof. le
Fur als franzö sische Entsprechung zur deutschen Thulegesellschaft, die ja
auch von einem Freimaurer gegrü ndet wurde. Dabei gilt le Fur heute, laut der
Propaganda des "Gutmenschen", als Feind der Freimaurer. Mit Genehmigung
der Gestapo verö ffentlichte er die Zeitschrift VAINCRE, die antijü dische und »an-
tifreimaurische« Politik betrieb, und das alles obwohl Professor le Fur gleichzei-
tig der damalige Großmeister der besagten Loge Alpha Galates war, welcher
sich auch Plantard anschloß. Diese Loge ist sogar ein Tochterloge der B'nai
B'rith Loge, die ausschließlich von Zionisten gegrü ndet wurde. Wo der Sinn in
einer solchen Politik liegt? Nun, man kann nicht vermeiden das das eine oder
andere der Geheimnisse der Freimaurer doch ans Licht kommt, was tun? Alles
leugnen? Es gibt eine sichere Taktik, nämlich die Wahrheit zwischen zwei Lü -
gen zu verstecken, dann nämlich wird jemand (natü rlich ein freimaurischer
"Aufklärer") die Lü gen enttarnen, und damit ist auch die eigentliche Wahrheit
unglaubwü rdig geworden. Diesbezü glich kam es sogar vor, daß vermeintliche
Feinde der Freimaurer große Enthü llungen verö ffentlichten, um dann unter ei-
nem anderen Pseudonym als freimaurischer Aufklärer die eigenen Aussagen
zu kritisieren. Ein sehr interessantes Beispiel fü r diese Politik ist: Der Katholi-
ken-Hasser Jogand, der 8 Jahre im Gefängnis verbrachte, um nach seiner Ent-
lassung dann im Jahr 1881 in eine Freimaurerloge aufgenommen zu werden.
Doch 1885 verspü rte er plö tzlich das Bedü rfnis Katholik zu sein und trat der Kir-
che bei, was die Gemeinde freute, glaubte man ihm doch seine Bekehrung. Er
schrieb bereits ein Jahr später das Buch RÉ VÉ LATIONS COMPLÈ TES SUR LA FRANC-
MAÇ ONNERIE in dem er von Satanskulten der Freimaurer sprach, aber doch kei-
nerlei Belege aufwies und falsche Behauptungen aufstellte. Jogand (alias Leo
Taxil) spricht von einer "palladistischen Weltverschwörung" die es gar nicht
gab, veranlaßte aber damit andere Freimaurer und Christenhasser dazu eben
eine solche zu grü nden, und schon gab es die palladistische Weltverschwö rung
- nachdem Jogand als "Feind" der Freimaurer von ihr gesprochen hatte. Es ist
erstaunlich in welchen Streitgesprächen Jogand mit sich selbst verfiel, als ge-
treuer Katholik verö ffentlichte er Anti-freimaurische Schriften zusammen mit
Charles Hacks (Pseudonym: Dr. Bataille), die er dann als Freimaurer als Lü gen
entlarvte - was selbstverständlich auf die Kirche zurü ckfiel. Dr. Bataille deutete
es sogar in einem Interview mit der KÖ LNISCHEN VOLKSZEITUNG an, daß ihre Anti-
freimaurischen Schriften nur dazu dienen den Katholiken zu schaden und ihre
Feindschaft gegen die Freimaurer als Dummheit hinzustellen. Und am Oster-
montag 1897 trat Jogand auch vor ein auserlesenes Publikum im Saal der
Geographischen Gesellschaft von Paris, und erklärte das die palladistische
Weltverschwö rung ein Produkt seiner Phantasie war, und brü skierte damit die
gesamte Anti-Freimaurische Bewegung. Anschließend getraute sich niemand
mehr die Freimaurer mit Satanismus in Verbindung zu bringen, und Jogand

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Prolog der Meister - <III. Kapitel> Die Weisen von Zion

hatte erreicht was er erreichen wollte. Dieses Verhaltensmuster der Freimaurer


begegnet uns sowohl bei den »Zeugen Jehovas« als auch bei der »Scientolo-
gy« wieder.

Die Loge von le Fur richtete sich speziell gegen alle jü dischen Schriftstel-
ler, selbst wenn diese vollkommen unpolitische Unterhaltungsliteratur verö ffent-
lichten (so etwas ist nach der Kabbala verboten fü r Juden). Sie suchen einen
Sinn dafü r? Einen Sinn warum der antisemitische Freimaurer Ford Meister ei-
ner Loge ist die sich mit Zion verbindet? Oder einen darin das der Antisemit
Plantard von Freimaurern auf das Kö nigshaus David zurü ckgefü hrt wird? Den
werden Sie später erkennen, wenn wir die absonderliche Welt des totalitären
Kabbalismus betrachten. Doch wenn sie sich hier schon wundern, kann ich ihre
Verwunderung im Bezug auf den "Antisemitismus" und den freimaurischen
Freunden der Juden noch steigern. Le Fur, ein Professor fü r Rechtswissen-
schaft an der Sorbonne, gilt als Schö pfer eines "neuen Menschenrechts", und
bei diesem Schö pfungsprozeß wurde er von einem Anwalt unterstü tzt der sich
später in aller Ö ffentlichkeit darü ber brü skierte, daß Eichmann der Prozeß in Is-
rael gemacht wurde, da "die Juden nicht objektiv sind". Eichmann war, wie
auch Heinrich Himmler, ein Kabbalist wie es auch le Fur war.

Auch die angeblichen Dynastien des Plantard die Lincoln, Baigent und
Leigh verö ffentlichten entsprechen nicht der Wahrheit, Plantard ist noch nicht
einmal adliger Abstammung. Plantard steckte auch als Inspirator hinter dem
1965 erschienen, merkwü rdigen Freimaurerbuch »Die Templer sind unter uns« ,
daß von dem belgischen Schauspieler Philippe de Cherisey unter dem Pseud-
onym Gerard de Sède geschrieben wurde. Der selbe fälschte auch einige an-
dere Schriftstü cke zu Gunsten der Freimaurer wie er in diversen Interviews und
seiner Schrift »Stein und Papier« selber eingesteht. Die BBC sendete auch
1996 eine Dokumentation ü ber den Betrug der freimaurischen Behauptungen
im Zusammenhang mit Merowinger, Heiliger Gral, Templerorden, Rennes le
Château und Freimaurer. Das stö rt Freimaurer aber nicht, sie ignorieren alles
und glauben selber an ihre eigenen Lü gen - oder wie der jü dische Friedensno-
belpreisträger Elie Wiesel in seinem Buch »Legenden unserer Tage« vielsa-
gend schrieb:
"Manche Ereignisse geschehen, sind aber nicht wahr. Andere sind wahr, fin -
den aber nie statt."
Henry Lincoln sagte sich selbst von diesen Geschichten los, doch fü r seine
Nachfolgebü cher interessierte sich kaum jemand - woher mag das bloß kom-

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Prolog der Meister - <III. Kapitel> Die Weisen von Zion

men? Er sucht jetzt die Nachkommen der Templer auf Bornholm, was das dor-
tige Tourismusbü ro sehr freut.

Das die Identifizierung des Orden in der Jerusalemer Abtei offenbar nicht
ganz eindeutig war, wie die Aussage, sie gehö rte zum Augustinerorden vermu-
ten ließe, zeigt uns die abweichende Aussage ü ber den Orden von Le R. P.
Vincent29 der lediglich von gewissen "Rittern des Ordens unserer Dame von
Zion" spricht. Es hat allerdings den Anschein, daß der Orden von Zion älter ist
als die Abtei auf den Berg Zion. Später gehö rte der illustren Gesellschaft auch
ein gewisser Katharer Nogaret an, der alles daran setzte den Templerorden zu
vernichten. Aber wenn wir vom Orden von Zion reden, sprechen wir nicht mehr
von Freimaurerei, sondern von Satanismus in Reinform, der an der Spitze der
sich nach oben verjü ngenden Freimaurer Hierarchie steht, die durch diesen
auch erst gegrü ndet wurde. Die Freimaurerei ging aus dem besagten Orden
von Zion hervor, und darum spricht man von den Protokollen der Weisen von
Zion. Vom Schottischen Ritus gefertigt, aber angeregt von der Spitze der Hier-
archie, von woher die Logen ihre Anweisungen erhalten.

Bereits vor 1900 hatte am Zarenhof von Nikolaus II. Okkultisten beträchtli-
chen Einfluß erlangt, deren Anfü hrer offiziell ein gewisser »Monsieur Philippe«
war. Tatsächlich handelt es sich bei ihm lediglich um den Schü ler des berü hm-
ten franzö sischen Kabbalisten Papus, dessen richtiger Name Dr. Gérard En-
causse war. Dieser nun war fü r die Verbindung der freimaurischen Okkultisten
in St. Petersburg nach Frankreich zuständig, wo der Orden von Zion residierte.
Insbesondere stand er dort in Verbindung mit dem Freimaurer Claude Debus-
sy. Zwischen 1885 und 1918 war eben dieser Claude Debussy der Nautonier
des Ordre de Sion, wie man den Anfü hrer dort nennt.30 Das Treiben franzö si-
scher Freimaurer, denen letzten Endes ja auch die kommunistische Revolution
(in Zusammenarbeit mit den bayrischen Illuminaten) zu verdanken war, blieb
freilich nicht ganz verborgen. Sergej A. Nilus fand die Protokolle der Weisen
von Zion. Nilus wird in den modernen Geschichtsbü chern - wie sollte es anders
sein - als Antisemit hingestellt (auch von den Nationalsozialisten dafü r genutzt
in diesem Sinn). Das ist falsch, ihm wahr sehr wohl bewußt das es sich bei dem
Orden von Zion nicht um das jü dische Volk, sondern um eben diese Freimaurer
handelte auf die ihn die Großfü rstin Elisabeth angesetzt hatte, um sie zu be-
29Le R. P. Vincent, Histoire de l ancienne image miraculeuse de Notre Dame de Sion, révérée
depuis plusieurs siècles en l église des religieux du tiers ordre de Saint François en la comté de
Vaudement en Lorraine, Nancy 1698, S. 92 ff.
30Henri Lobineau, Dossiers secrets, Paris 1967

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Prolog der Meister - <III. Kapitel> Die Weisen von Zion

spitzeln. Erst zwei Jahre nach Nilus wurden die »Protokolle der Weisen von
Zion« in Verbindung mit den Juden gebracht, und zwar durch den Freimaurer
W. S. Solowjew, na da schau her!

Ein gewisser Freimaurer Alfred Rosenberg


brachte eben diese Protokolle als Hetze gegen die
Juden in Deutschland in Umlauf. Schaut man ein-
mal in diverse Nachschlagewerke, lesen wir zu Ro-
senberg: "als Kind deutscher Eltern geboren".31
Das ist nicht wahr, Rosenberg war kein geborener
Deutscher, sein Vater war ein jü discher Kaufmann
aus Kaunas (Litauen), und seine Mutter war eine
in Reval (Tallinn) geborene Estin mit hugenotti-
schen Vorfahren. Im Jahr 1917 machte er seinen
Diplomabschluß nach dem Studium der Ingenieur-
wissenschaften und der Architektur an den Techni-
Abbildung 14 Alfred Rosenberg
schen Hochschulen Reval und Moskau, und geht
dann im darauffolgenden Jahr nach Deutschland. Aus den Personalunterlagen
der Hochschulen ist zu entnehme, daß Rosenberg dort keineswegs als Deut-
scher studierte. 1919 trat er in die NSDAP ein. Als einer der großen Chefideolo-
gen seiner Zeit stand er auch nicht auf der Basis der deutschen Bewegung des
Nationalsozialismus, sondern stellte einen eigenen Weg dar, der vielmehr mit
den Ideologien des »Mein Kampf« -Verlages, der Gebrü der Otto und Gregor
Strasser, als auch mit der Weltanschauung der SA konkurrieret.32 In der soge-
nannten»Nacht der langen Messer« , in dem man angeblich dem Röhm-Putsch
der SA vereiteln wollte, spielt Rosenberg eine zentrale Rolle und ermö glicht
nach Ausschaltung der SA den Aufstieg der SS. Die einzelnen Abteilungen der
SS hatten alle bestimmte Symbolismen die wie in der Erkenntnislehre der frei-
maurischen Logen bestimmten Dämonen zugeordnet waren. Letztlich ist auch
der Nationalsozialistische Mensch eine Variante des Adam Kadmos, verblendet
und unwissend erzählt man ihm etwas von einem Auserwähltenstatus der ihn
noch mehr verblendet, wobei die Lehren des Freimaurer Darwin freilich sehr
gelegen kamen. Wir glauben heute zwar - falsch wir mü ssen es glauben - das
die Judenfeindlichkeit im dritten Reich rassistisch begrü ndet war, so lesen wir
es immer und ü berall in den Schriften zur Aufklärung der späteren Generatio-
nen; und dennoch schlägt die These an der Realität vollkommen vorbei. Es
heißt doch immer das Judentum eine Religion und keine Rasse sei. Hitler hat
es aber als Rasse verstanden? Gewiß nicht, sicherlich gab es eine Rassenleh-

31»Rosenberg, Alfred« , Microsoft® Encarta® 99 Enzyklopädie.© 1993-1998 Microsoft Corpora-


tion.
32Vgl.: Andreas Molau, Alfred Rosenberg, S. Bublies, Beltheim 1993

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Prolog der Meister - <III. Kapitel> Die Weisen von Zion

re, und sicherlich wollte er die Herrenrasse des Arier erschaffen, und sicherlich
wurde im dritten Reich Merkmale festgelegt die einen Juden entlarven. Doch
was war mit den konvertierten Juden? Jene die frü her vielleicht aus einer deut-
schen, franzö sischen oder holländischen Christenfamilie kamen und das Ju-
dentum annahmen? Sie wurden als Juden verfolgt, nicht aber weil sie die Merk -
male einer jü dischen Rasse trugen, sondern weil sie den jü dischen Glauben
angenommen haben. Selbst in den Reden Hitlers kann man nicht auf einen
rassisch motivierten Judenhaß schließen, sondern einzig auf einen politischen -
jedoch sollte man glauben das es ein Kampf gegen die jü dische Rasse sei -
damals zur Zeit Hitlers ebenso wie heute, ein halbes Jahrhundert nach ihm,
und das ist schon merkwü rdig. Der heutige Zionismus benutzt eben diesen Hit-
ler als Begrü ndung einer jü dischen Nation.

Erinnern wir uns hier auch noch einmal an die IDGR, diesen Informations-
dienst gegen Rechtsextremismus, sie verö ffentlichen auf ihrer Internetseite:
"Als Förderer der Judenemanzipation erschienen die Freimaurer auch den Na -
tionalsozialisten gefährlich. Arthur Rosenberg schrieb bereits 1922 das Pam-
phlet » Das Verbrechen der Freimaurerei« ."
Ich kann mich freilich eines Schmunzeln bei einer solchen plumpen Entstellung
nicht erwehren. Das Buch »Das Verbrechen der Freimaurerei« erschien 1921,
und der Autor heißt auch nicht Arthur, sondern Alfred. Es ist eben dieser er-
wähnte Freimaurer Alfred Rosenberg der die Protokolle der Weisen von Zion in
Deutschland verö ffentlichte, und ein enger Freund von Adolf Hitler war. Doch
noch bevor er sich Hitler anschloß, gehö rte er zu dem engen Kreis um den be-
rü hmtesten damaligen Freimaurer, Rudolf von Sebottendorf. Erst 1918 war Ro-
senberg nach Deutschland gekommen und hat als Neuankö mmling im fremden
Land nichts besseres zu tun als sich sofort der freimaurischen Gemeinschaft
um Sebottendorf beizutreten, sehr merkwü rdig!

Diese Protokolle der Weisen von Zion, die man als gefälscht deklariert,
enthalten einen Plan zur Herstellung der "jü dischen" Weltherrschaft. Interes-
santerweise gibt diese "Fälschung" aus dem Jahre »1903« den Verlauf der
späteren Geschichte wie wir sie kennen wieder. Das ist auch wieder so eine
Merkwü rdigkeit, genauso seltsam wie die Protokolle deutliche Anspielungen auf
freimaurische Sitten enthalten. Ebenso muß man sich dabei vergegenwärtigen,
daß; die erste Fassung der Protokolle in Franzö sisch geschrieben wurde, unge-
fähr so franzö sisch wie es Claude Debussy der Nautonier des Orden von Zion
war. Das ganze aber steigert sich noch weil der Inhalt dieser Weltverschwö rung

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Prolog der Meister - <III. Kapitel> Die Weisen von Zion

genau dem Inhalt eines Briefwechsels zwischen Albert Pike vom Schottischen
Ritus und Giuseppe Mazzini, dem damaligen Anfü hrer der Illuminaten, aus dem
Jahre 1870-1871 entsprach. Und die Illuminaten wiederum waren beteiligt an
der kommunistischen Revolution in Rußland, und genau diese Vorgehensweise
steht in einem Brief von Albert Pike an den Illuminaten Mazzini vom 15. August
1871.

Tatsächlich weiß man das die Protokolle von Zion eben keine Fälschung
aus dem Jahre 1903 sein kö nnen, denn sie existierten bereits viele Jahre da-
vor, allerdings unter einem anderen Namen. Bereits um 1864 tauchten sie in
Basel unter dem Namen DIALOGUE AUX ENFERS ENTRE MACHIAVEL ET MONTESQUIEU OU LA
POLITIQUE DE MACHIAVEL AU XIXE SIÈ CLE (Gespräche in der Unterwelt zwischen Ma-
chiavelli und Montesquieu im 19. Jh.) auf. (Machiavelli ist von großer ideologi-
scher Bedeutung fü r Zionismus und Faschismus, siehe dazu den Politikbeitrag:
Was is Faschismus?) Dieses als Satire klassifizierte Schriftstü ck war die Vorla-
ge fü r die Protokolle von Zion, der Autor der Satire war auch diesmal ein Frei-
maurer mit dem Namen Maurice Joly. Verständlicherweise leugnen die Rosen-
kreuzer heute die Mitgliedschaft Joly's, jedoch läßt sich nicht leugnen das Joly
ein enger Freund des Rosenkreuzers Victor Hugo war, und eben dieser Victor
Hugo war der Vorgänger von Claude Debussy im Amt des Nautonier des Or-
den von Zion der Jahre 1844-1885. Desweiteren griff die Loge von Debussy
das Manuskript von Joly auf, um es zu publizieren und in Umlauf zu bringen.

Eine andere Version der zionistischen Protokolle erschien im Jahre 1884,


publiziert wurde das Schreiben von der Loge ORDRE CABALISTIQUE DE LA ROSE-CROIX
(kabbalistischer Orden vom Rosenkreuz). Der Name des damaligen Großmei-
sters dieser Loge lautete Dr. Gérard Encausse (Papus), also eben jenem Ok-
kultisten, den Nilus - der angeblich in einer antisemitischen Politik handelte - als
den Urheber der Protokolle dem Zaren gemeldet hatte.

Es ist ja richtig das die Protokolle nicht in Verbindung mit der zionistischen
Bewegung stehen deren Weltkongreß 1897 in Basel tagte, aber es ist keine
Fälschung von Antisemiten. Die Protokolle enthalten nämlich einige sonderliche
Anspielungen auf freimaurische Systeme. Und welcher Antisemit wü rde eine
derartige Fälschung machen, die von seinem Opfer wegfü hrt? Jedoch ist es
nachvollziehbar wenn der Urheber der Orden von Zion, eine Geheimgesell-
schaft die sich gern im verborgenen aufhält und so unbekannt bleibt, als Zioni-

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Prolog der Meister - <III. Kapitel> Die Weisen von Zion

sten verstanden werden und mit den Zionisten des Basler Kongreß in Verbin-
dung gebracht wurde.

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Prolog der Meister - <IV. Kapitel> Zions Freimaurer

<IV. KAPITEL> Zions Freimaurer


Diese Vereinigung des Orden von Zion, die vollkommen auf einer häreti-
schen Basis steht, war ihrerseits mit dem Templerorden bis auf das Blut ver-
feindet. Jedoch schon damals (der Orden setzt sich teilweise aus hohen Kleri-
kern der katholischen Kirche zusammen) verhielt sich der Orden von Zion
grundsätzlich subversiv. Das heißt, man blieb offiziell Bestandteil der katholi-
schen Kirche, mit dem klaren Ziel die Kirche von innen heraus zu zerst ö ren.

Der Schottische Ritus ist so etwas wie das


Sprachrohr der Hintermänner, die nicht direkt in
Erscheinung treten kö nnen, und war in deren Sin-
ne auch beteiligt am Kriegsausbruch zwischen
der USA und Mexiko (1846-1848), in dem man
die Texaner zur Rebellion aufwiegelte. (Stephen
Austin, der als "Vater von Texas" gilt, war Mitglied
Abbildung 15 General Porfirio Diaz der Louisiana Loge Nr. 109, in St. Genevieve in
Missouri. Sam Houston, erster Präsident von Texas gehö rte zur Cumberland
Loge Nr. 8, Nashville in Tennessee - welche bei der Entstehung des Ku Klux
Klan mitwirkte.) Wie so oft wartete die USA nur auf ein Motiv, so fragwü rdig es
auch sein mag, um einen Krieg zu beginnen, die Annexion mexikanischer Terri-
torien war illegal und ein aggressiver Akt, wie sich auch viele damalige US-Poli-
tiker bereits ausdrü ckten - da sie sich vö llig ü ber die Machenschaften der Lo-
gen im klaren waren. Doch da die USA eben unter der Kontrolle der Freimau-
rer, bzw. des zionistischen Ordens stand, und steht, ist sie nicht mehr als ein
Ball der nach belieben auf Spielfeld gebracht wird. In Wahrheit war der ganze
Krieg kreiert worden von us-amerikanischen und mexikanischen Freimaurern,
mit dem Ziel das Kaiserreich von Mexiko unter dem ö sterreichischen Erzherzog
Maximilan zu zerstö ren, und ganz Mexiko der Kontrolle der USA (ihrer Logen-
Regierung) zu unterstellen. Zuerst versuchte man dieses Ziel durch Wahlen zu
erreichen, doch als der Kandidat Porfirio Diaz scheiterte versuchte man sein
Ziel durch einen Putsch zu erreichen. Ebenso wirkte man mit bei der Abspal-
tung der Sü dstaaten, da man die Aufhebung der Sklaverei verhindern wollte.

Hier nun kommt schließlich der Hochgradfreimaurer des Schottischen Ri-


tus Albert Pike ins Spiel. Sein Ku Klux Klan ging aus der Loge der Ritter des
Goldenen Kreises hervor, die von dem Vertreter des Schottischen Ritus Geor-
ge Bickley gegrü ndet wurde und deren Fü hrung Killian van Rensselaers oblag.

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Prolog der Meister - <IV. Kapitel> Zions Freimaurer

Diese Loge wurde aus Mitgliedern der Logen


Cumberland Nr. 8 und Harmony Loge Nr. 1 (zu
dieser gehö rte auch der 7. Präsident der USA
Andrew Jackson), ebenfalls in Nashville ansäs-
sig, gegrü ndet. Hilfe erhielt man dabei außer-
dem von der Greenville Loge Nr. 19 aus Green-
ville (Tennessee), deren prominentestes Mit-
glied der 17. Präsident der USA Andrew John-
son war, dieser war der erste Präsident der den
32. Grad des Schottischen Ritus erlangte. Das
Emblem dieser Loge offenbart ihre Verwandt-
schaft mit der Loge Ritter von Malta, mit dem es
fast identisch ist, das daraus entlehnte Mal-
teserkreuz aber ist bis heute das Symbol des
Ku Klux Klan. Selbst die Kleidung des Klan erin-
nert bereits an jene Ritualgewandungen in den
Logen. Die Nutzung des Malteserkreuzes, und
Abbildung 16 Albert Pike
Namen wie Ritter von Malta, lassen darü ber hin-
aus noch eindeutig erkennen, daß sich Frei-
maurer damals noch nicht einmal auf die Templer zurü ckfü hrten, sondern auf
die Johanniter, da diese sich auf Johannes den Täufer beriefen, der bei den
Freimaurern eine immense Bedeutung hat. Die Pamphleten der Logen waren
damals noch eifrig beschäftigt den Templerorden zu verdammen, und mit allen
mö glichen Verbrechen zu belasten, da man ja der katholischen Kirche mö g-
lichst schaden wollte. Als aber das Interesse der Ö ffentlichkeit an den
Templern immer stärker wurde, hätte das eine Stärkung der Feinde der Frei-
maurer bedeutet. Aus diesem Grund wurde die bis-
herige Politik revidiert, und im eigenen Sinn das er-
wachende Interesse ausgenutzt, in dem man seine
Abkunft auf die Templer zurü ckfü hrte. Der Ku Klux
Klan (hauptsächlich aus Methodisten bestehend)
richtet sich bezeichnenderweise auch gegen Katho-
liken, da die als maßgebende Bekämpfer der Skla-
verei auftraten, und so zum Dorn im Auge der Frei-
maurer wurden.

Im Jahre 1865 trafen sich in Pulaski (Tennessee)


4 ehemalige hohe Offiziere und Generäle der Sü d-
staaten, und rekrutierten weiße Farmer um eine
Abbildung 17General Nathan Rohversion des Ku Klux Klan zu grü nden. Alle diese
Bedford Forrest

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Prolog der Meister - <IV. Kapitel> Zions Freimaurer

Grü nder waren Freunde Alberts Pikes33 und gehö rten der Loge der Ritter vom
goldenen Kreis an. Daher ist es auch nicht verwunderlich wenn sich Ku Klux
auf das griechische Wort fü r Kreis »kyklos« zurü ckfü hrt.34 Zwei Jahre später
traf man sich in Nashville (Tennessee), diesmal aber unter dem Vorsitz, des
westlichen Vertreters der Illuminaten und der sü dlichen Jurisdiktion des Schotti-
schen Ritus, Albert Pike. Und von diesem Zeitpunkt aus entwickelte der kurz
zuvor noch rein politisch motivierte Klan, eine komplexe freimaurische Weltan-
schauung, geboren aus dem Wahn der Kabbala. Albert Pike fü hrte den Klan in
das "unsichtbare Imperium des Sü dens" ein, was er als Sklavenhalterreich ver-
stand und wofü r die Rassentrennung noch Jahrzehnte nach seinem Tode
zeugte. Dieses Imperium des Sü dens sollte die USA beherrschen. Man sollte
zwar annehmen dieses Ziel sei mit dem Sieg der Nordstaaten im Bü rgerkrieg
beseitigt worden, doch muß man bedenken daß merkwü rdigerweise des Sü -
dens Plan, aus den USA eine Konfö deration zu machen, sich erfü llte. (Nach-
dem der Freimaurer Booth Abraham Lincoln ermordet hatte, wurde der bereits
erwähnte Andrew Johnson, ehemaliger Sklavenhalter aus den Sü dstaaten,
neuer Präsident.)

Der grand wizard (Großzauberer) leitete den Klan, als direkter Befehl-
sempfänger des Schottischen Ritus. Dieses Amt wurde wahrscheinlich zuerst
von dem Kavallerie General Nathan Bedford Forrest bekleidet, wonach ihm
zwar Albert Pike unterstellt war, der das Amt des Großdrachen inne hatte, je-
doch war dieser ja auch der hö chste Freimaurer des Schottischen Ritus in den
Sü dterritorien der USA, und damit erhielt der Großzauberer seine Anweisungen
von ihm. Dem grand wizard unterstand eine komplexe "Priesterschaft" dem der
grand dragon (Großdrache) vorstand, da wird uns nun auch klar warum Pike
nicht das hö chste Amt des Klans ü bernahm. Als Großdrache unterrichtete er
nach eigenem Belieben die Priester des Klans in freimaurischen Haßlehren
und kabbalistischen Dogmatismus, seine Handlanger waren dabei die Acht Hy-
dras wobei es sich ebenfalls um Freimaurer des Schottischen Ritus handelte.
Die nächsten hö chsten Ä mter des Ku Klux Klan waren die grand titans (Großti-
tanen) und grand cyclops (Großzyklopen). Dem »Großtitan des Dominion« as-
sistierten die sechs Furien, und dem »Großzyklopen der Hö lle« halfen die bei-
den Nachtfalken. Als Gruß und geheimes Erkennungszeichen dient den Klans-
mitgliedern die Ziffer 6, die nach der kabbalistischen Nummerologie die Zahl
Satans ist. Ebenso ist eine Symbolträchtige Zahl die 311 und steht fü r 3 Mal
den 11. Buchstaben des Alphabets, als KKK. Dreimal die 11 ergibt darü ber hin-
aus auch 66, und steht fü r die Ä ra an die sich die Herrschaft des Antichristen

33zu Albert Pike, vgl.: Walter Lee Brown, A Life of Albert Pike, University of Arkansas Press,
September 1997, ISBN: 1557284695
34"Ku Klux Klan", Microsoft® Encarta® 99 Enzyklopädie

Seite 47

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Prolog der Meister - <IV. Kapitel> Zions Freimaurer

anschließt fü r den die Ziffer 666 steht, und nach der Kabbala den Messias
kennzeichnet. 66 ergibt ebenfalls die Ziffer 6 wenn man das arithmetische Mit-
tel bildet: 6+6=12:2=6. Gelegentlich stö ßt man auch auf 33/6, wobei die 33 die
Bedeutung der 3x11 ü bernimmt (die 11 paßt 3x in die 33 - die Zahl 11 symboli-
siert das Geheimnis des Universums).

Warum der Ku Klux Klan


dann gegen Juden vorgeht? Jude
und Jude ist bei Freimaurern
ganz einfach zweierlei, Ausschrei-
tungen gegen Juden werden von
den Freimaurern fü r ihre Politik
genutzt, und bewußt provoziert,
Abbildung 18Mitglieder des Ku Klux Klan um von sich selbst abzulenken
und sich durch ihre beherztes Auftreten gegen Antisemiten einen guten Leu-
mund zu verleihen. ("... unsere mächtigste Waffe ist das anheizen von Rassen-
unruhen; was bedeutet wir mü ssen Schwarz gegen Weiß aufhetzen und Ameri-
ka wird uns zu Fü ssen liegen" meinte der Freimaurer Cohen am 7. Juni 1957.
Er begeht dabei einen großen Fehler, denn in seiner Rede benutzt er teilweise
den Wortlaut der englischen Version, der als "Fälschung" entlarvten Protokolle
der Weisen von Zion.) Es ist eher eine Frage wie man antisemitisch definiert.

Schließlich, mit Beginn des amerikani-


schen Bü rgerkrieges (1861-1865), ergriffen
die Hochgradfreimaurer der USA eine politi-
sche Haltung fü r die Sklavenhalterstaaten.
Lincoln wird, als die Niederlage des Sü dens
unausweichlich sich andeutet, ermordet, al-
lerdings ohne das Unausweichliche damit
ändern zu kö nnen. Der Druck im Norden,
von antifreimaurischen Kräften, war zu groß,
da sich die amerikanische Ö ffentlichkeit der
Umtriebe durchaus bewußt war, diese feind-
liche Gesinnung fü hrte letztlich zur heutigen
Abbildung 19 Präsident Lincoln
Situation der Geheimniskrämerei. Lincoln
war, entgegen anderslautenden Behauptun-
gen (das selbe Motiv wie bei den Templern), einer der wenigen Präsidenten der
USA, die nicht der Freimaurerei angehö rten, darum erfolgte unter ihm auch der
radikale Bruch mit der Tolerierung der Sklaverei.

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Prolog der Meister - <IV. Kapitel> Zions Freimaurer

Lincoln stammte selbst


aus einem Sklavenhalterstaat.
Aber bereits im Repräsentan-
tenhaus von Illinois geriet er in
Konflikte mit den Vertretern
des Schottischen Ritus, als er
zu einer Politik ü berging, die
alle Beschlü sse behinderte
und boykottierte, welche die
"absonderliche Einrichtung"
Abbildung 20 Ford Theater in dem Abraham Lincoln von einem (wie er es nannte) der Sklave-
Freimaurer getö tet wurde.
rei fö rderten. 1837 gehö rte er zu den Abgeordne-
ten, die schriftlich gegen die Sklaverei protestier-
ten. Als er dann 1846 auch noch in den US-Kon-
greß gewählt wurde, erhielt er in den ganzen USA
Beachtung, da er den von Freimaurern angezet-
telten Krieg gegen Mexiko kritisierte. Sein Ende
nahte als er als Präsident ö ffentlich das Wahl-
rechte fü r Schwarze in Louisiana unterstü tzte,
während einer Theaterauffü hrung am Abend des
14. April 1865, im Fords Theater von Washington
D.C., schoß ihm der Schauspieler und Ritter des
goldenen Kreises John Wilkes Booth in den Kopf.
Booth hatte im Auftrage des Schottischen Ritus
an der Partisanenbewegung der Sü dstaatler im
Bü rgerkrieg mitgewirkt, und hatte 1864 ein Kom-
plott geschmiedet, dessen Ziel die Entfü hrung
des Präsidenten war. Dieser Plan schlug aber Abbildung 21 John Wilkes Booth
fehl. Booth konnte nach dem Mord entkommen, zwö lf Tage danach fand man
ihn in einem Schuppen in der Nähe von Bowling Green (Virginia) und richtete
ihn sofort hin.

Der Ku Klux Klan steht heute in Verbindung mit den Hochgradfreimaurern


der B'nai B'rith (Sö hne des Bundes), der auch europäische Politiker (z. B. Mitte-
rand, Helmut Kohl) angehö ren, sie ist außerdem auch Maßgebend in der Politik
um die Europäischen Union verstrickt. Doch eigentlich kennt man die Loge in
ihrer "selbstlosen Tätigkeit" im Kampf gegen die bö sen Menschen, welche die
armen Juden angreifen. Wobei es sich nicht etwa freimaurerische Mitglieder

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Prolog der Meister - <IV. Kapitel> Zions Freimaurer

des Ku Klux Klan handelt, deren Mitglieder zumindest


einige Sektionen des Klans noch immer anfü hren,
sondern um schwarze Politiker der USA. Noch immer
richtet man sich also gegen Schwarze, nur die Mittel
haben sich geändert. Zwar fordert die Loge in Worten,
nicht in Taten, Gleichheit auch fü r Schwarze, verteidigt
aber aggressiv - wobei man vor Androhung kö rperli-
cher Gewalt bis zum Tode nicht zurü ckschreckt - das
Denkmal fü r Albert Pike in Washington D.C. Dieses
Monument steht bis heute in jener Stadt, welche die
Regierung beherbergt, die sich herausnimmt ihre
Weltanschauung und Wertvorstellung im Namen der
(freimaurischen) Freiheit der ganzen Welt aufzuzwin-
gen, und wenn es sein muß mit Krieg. Deren Verstrik-
kungen in die Freimaurerei aber mindesten ebenso of-
fenkundig sind, wie ihre Doppel-Moral. Die Verwicklun-
gen der USA in ihrer fundamentalen Unterstü tzung
von grausamen Regimen in Lateinamerika sind ein
Skandal ohnegleichen.35 In Guatemala wurden
tausende Kinder zusammengetrieben und in einem
Sportstadion massakriert, finanziert wurde dies vom
CIA. Und 1985 bricht in Nicaragua das Dengue-Fieber
Abbildung 22 Albert Pike aus, nach dem die USA massive "Aufklärungsflü ge"
Monument in Washington. starteten, Einheimische sprachen von gelblichen Gas-
wolken die diese Flugzeuge von sich gaben. Aber die
USA kritisiert Verstö ße gegen die Menschlichkeit. Oder aber warnt in einem
Reisefü hrer vor bestimmten Gebieten in Deutschland in dem ein extremer Aus-
länderhaß herrscht.

Sicherlich James Byrd hätte einen solchen Rei-


sefü hrer gut brauchen kö nnen, allerdings nicht
von Deutschland, sondern den USA. Der 49 jähri-
ge befand sich auf dem Heimweg von der Arbeit,
als drei Mitglieder des Ku Klux Klan ihn zusam-
menschlugen und an die hintere Stoßstange ihres
Abbildung 23 James Byrd
Autos ketteten, dann schleiften sie ihr Opfer ü ber
die Straßen, und die Polizei mußte die abgerisse-
nen Kö rperteile einzeln in der ganzen Stadt aufsammeln. 36 Nü tzlich kö nnte ein
solcher Reisefü hrer vielleicht auch fü r jene 4 schwarzen Mädchen, zwischen 11

35vgl.: Hues Peccator, »Trü mmer fü r den Feldherrn« , Idstein 2001


36Berliner Kurier, 11.06.1998

Seite 50

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und 14 Jahren, gewesen sein, die im September 1963 von einer Bombe zerris-
sen wurde, welche das Klan-Mitglied Thomas Blanton in die Baptistenkirche
von Birmingham (Alabama) gelegt hatte. Die westliche "Demokratievorstellun-
gen" scheinen ein merkwü rdiges Gebilde zu sein. Aber zum Glü ck bekämpft
die Loge B'nai B'rith die bö sen antisemitischen Schwarzen, so daß die Welt si-
cher bald viel freundlicher sein wird.

Doch das was wir heute als "Demokratie" bezeichnen ist alles andere als
eine Demokratie, und die wenigsten Demokraten sind welche. Die ganze westli -
che Welt besteht aus Republiken, was alles andere als das selbe ist. Im Ge-
genteil die Republik widerspricht bereits im Ansatz der Demokratie. Die Repu-
blik entwickelte sich aus der Oligarchie37 Als Begrü nder der Demokratie sah
man bereits in der Antike Kleisthenes von Athen (Ende 6. Jh. v. Chr.). Und bei
der von ihm begrü ndete Staatsform durften nur Individuen aktiv werden, Partei-
en wie in der Gegenwart ü blich waren vö llig verboten, da man in ihnen den Hort
von Korruption und Anti-demokratischer Bewegungen sah. Haben Sie das ge-
wußt? Nein? Dann sind Sie nur einer von vielen. Aber nun ü berlegen Sie ein-
mal, wie ein Mensch die Farbe Rot erkennen soll, wenn man ihm immer erzählt
hat, es sei Blau? Oder wie er etwas als Anti-demokratisch erkennen soll, von
dem er ü berzeugt ist es handle sich um Demokratie? Denken sie immer an die
weisen Worte Plutarchs (46-119 n. Chr.) der meinte:
"Wer zuerst dem Volk Freitische spendiert und Beste-
chungsgelder in die Hand drü ckte, der fü hrte es zuerst
auf die Bahn der Knechtschaft."

Der, von der Loge B'nai B'rith propagandierte,


"Antisemitismus der Schwarzen" wird nun von den sel-
ben Loge dokumentiert, die Moses ben Maimon (Mai-
monides, 1135-1204) zum "größ ten jü dischen Philoso-
phen" erklären, wohl deshalb weil er ihren kabbalisti-
schen Wertvorstellungen am ehesten entspricht. Und
bis zur Gegenwart werden Sie offiziell nichts schlech-
tes ü ber diesen "groß artigen Philosophen" hö ren, und
Abbildung 24 Maimonides nur in hö chsten Tö nen wird man sein Buch »Fü hrer
der Verwirrten« loben. Und ich weiß wovon ich rede,

37Herrschaft der Wenigen) deren ausdrü ckliches Ziel die Beseitigung der Demokratie (Volks-
herrschaft) war. ("... Herrschaft einiger weniger, aber mächtiger Adelsgeschlechter zur Ein-
schränkung bzw. Beseitigung der Demokratie..." Dr. Renate Johne-Fiedler, Berlin, in: Lexikon
der Antike, Leipzig 1987

Seite 51

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Prolog der Meister - <IV. Kapitel> Zions Freimaurer

als ich wegen eines Beitrages der Zeitschrift KARFUNKEL (Nr. 31; Sept.-Nov.
2000, Die Juden im Mittelalter) Maimonides kritisierte, sagte man mir zu den
Leserbrief zu verö ffentlichen. Doch erstaunt las ich bereits Tags darauf eine
Nachricht, in der mir die Zeitung mit der Polizei drohte. Doch warum urteilen
Sie nicht selbst ü ber diesen großartigen jü dischen Philosophen und sein gran-
dioses Buch? Ein Buch in dem zu lesen ist:
"Einige der Turkvölker (er meint damit die mongolische Rasse) und die Noma-
den im Norden, und die Schwarzen und die Nomaden im S ü den sowie all jene
in unseren Breiten, die ihnen ähnlich sind. Die Natur dieser Wesen ist wie das
Wesen eines Esels (eines stummen Tieres) und meiner Meinung nach befin -
den sich die genannten nicht auf der Ebene des Menschen. Unter den existie -
renden Dingen befinden sie sich unterhalb des Menschen aber ü ber dem Af-
fen, weil sie mehr dem Erscheinungsbild des Menschen ähneln als dem Af-
fen."38

Ist das nicht eine Aussage im Einklang mit der Evolution-Theorie? Das ist
kein Zufall, da Charles Darwin ja zu diesem Verein zählte. Selbst ein Jude der
es wagt derartige Aussagen verwerflich zu finden, wird als "goisches Schwein"
bezeichnet, ja, es ist nämlich so, daß Antisemitismus keineswegs zwangsläufig
verwerflich sein muß, wenn man damit einen Juden beschimpft der es wagt der
geltenden Politik zu widersprechen. Was ist ein goisches Schwein, ein Goijim?
"Die Seelen der Goijim sind von ganz anderer, minderer Art. Alle Juden sind
von Natur gut, alle Goijm von Natur böse. Die Juden sind die Krone der Schöp-
fung, die Goijm ihr Abschaum." 39
Wie war das? Antisemitismus der Schwarzen?

Jude sein ist also hier gar keine Frage der Abstammung oder des Glau-
bens, sondern vielmehr das was als solcher definiert wird. Um eine solche Poli-
tik, der Feindlichkeit zwischen Juden und Schwarzen anzustacheln gab sich so
mancher als Jude aus und ließ beispielsweise verlauten:
"Neger sind Untermenschen. Sie sind verdorben und vergewaltigen Frauen
und Kinder..." 40

38Maimonides, Fü hrer der Verwirrten, Buch III Kapitel 51, zu Maimonides vgl.: die Kommentare
des jü dischen Professor Israel Shahak, Jewish History - Jewish Religion. the weight of three
thousand years, Pluto Press, London 1994
39Rabbi Schneur Zalman gemäß Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 11. 3. 1994, S. 14

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Prolog der Meister - <IV. Kapitel> Zions Freimaurer

Aber lassen wir doch Albert Pike selbst zu Worte kommen, wenn wir der Frage
nach gehen, was an der Freimaurerei christlich sein soll, er als Hochgradfrei-
maurer muß es doch am Besten wissen:
"Wir verehren einen Gott, aber dies ist ein Gott, den man ohne Aberglauben
anbetet. Die Religion der Freimaurer sollte von uns allen Eingeweihten h öherer
Grade in der Reinheit der luziferischen Lehre fortgefü hrt werden. Wenn Lucifer
nicht Gott wäre, wü rde dann Adonai [Christus], dessen Taten von Grausam-
keit, Menschenhaß [...] und Ablehnung der Wissenschaft zeugen; ihn [Lucifer]
dann verleumden? Ja. Lucifer ist Gott, und leider ist auch Adonai Gott. Denn
das ewige Gesetz sagt, daß es kein Licht ohne Schatten, keine Schönheit oh-
ne Häß lichkeit und Weiß nicht ohne Schwarz gibt, denn das Absolute kann nur
in zwei Göttern existieren [Katharerlehre ...] Deshalb ist die Lehre des Satanis -
mus Ketzerei. Und die wahre reine philosophische Religion ist der Glaube an
Lucifer, der Gott des Lichtes, der Adonai gleichgestellt ist. Aber Lucifer, der
Gott des Lichtes und des Guten kämpft fü r die Menschheit gegen Adonai, Gott
der Dunkelheit und des Bösen."41

Von Freimaurern bekommt man oft zu hö ren das Albert Pike kein Sata-
nist war, entgegen seinen eigenen Worten. Es heißt, dies sei eine Mißdeutung
seines Verständnisses, das Luzifer als den Morgenstern erfaßt. Ich glaube das
dieses angefü hrte Zitat (in dem nicht von Luzifer sonder eindeutig von Satan
gesprochen wird), keine Zweifel daran läßt was Pike tatsächlich meinte.

Pike war Rechtsanwalt, Dichter, Schriftsteller, ein General in der Armee der
Vereinigten Staaten von Amerika, und er war in erster Linie Freimaurer. Man
lobt ihn fü r sein Interesse an Religionen und philosophische Systeme alter Kul-
turen. Aber Pike war unfähig den darin enthaltenen Geist wirklich zu begreifen,
seine sich daraus entwickelnden falschen Auslegungen, begrü ndet auf absur-
den Rü ckschlü ssen formten aber dennoch sein Denken, sowie die seiner Lo-
genbrü der. Die Freimaurerei weltweit wurde durch seine Ansichten beeinflußt,
und er gilt als der bedeutendste Freimaurer zwischen 1859 und 1891, den man
bis heute wie ein Heiligtum ehrt und verteidigt. Seine Arbeit stand im Zeichen
des Schottischen Ritus der sü dlichen Jurisdiktion, die sich aus 35 Territorien

40Social Democratic Harald am 14. Sept. 1901; ebenda der jü dische Freimaurer Viktor Berger,
ein guter Bekannter von Papus: "Es gibt keinen Zweifel, Neger und Mulatten sind eine niedrige
Rasse." Interessant wie man hier bereits nationalsozialistische Ausdrucksformen pflegte.
41Ausschnitt aus der Rede von Albert Pike am 4. Juli 1889 an den 32. Grad des »Schottischen
Ritus« aus der »Pike-Hauptakte« in der Bibliothek des Schottischen Ritus von Washington D. C.

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Prolog der Meister - <IV. Kapitel> Zions Freimaurer

der Sü dstaaten zusammensetzt. Der Schottische Ritus besitzt rund 500 000
Mitglieder, was 20 Prozent der amerikanischen Freimaurer sind. Pikes zwang-
hafte Suche des Lichts, was fü r ihn eine rein maskuline Angelegenheit und sei-
nem fundamentalen Frauenhaß dienlich war, inspirierte die Zeitungskette
Scripps-Howard dazu als Symbol einen Leuchtturm zu wählen. Aus diesem
»Leuchtturm« machten die Zeugen Jehovas ihren »Wachturm« , als Wächter
des Lichts. Wer im Besitz dieses Lichts ist, so meinte Pike, sei in der Lage die
Lichtlosen Menschen zu beherrschen. Man behält die Macht in dem man den
anderen Menschen das Licht verweigert, das bedeutet das man die Wahrheit
fü r sich behält und den anderen Dinge erzählt die sie glauben sollen, z. B. das
die Freimaurerei humanistisch wäre.

Das die Taten Christus, nach Meinung Albert Pikes, von Menschenhaß
zeugen, muß nicht verwundern, wenn man bedenkt von wem das Gesagte
stammt. Da der Freimaurer sich als Herrenmensch versteht, muß ja eine
Gleichstellung mit dem Schwarzen, der fü r Freimaurer nur ein wildes Tier ist,
wie eine Beleidigung vorkommen.

Der Glaube des Herren Pike, an Satan, bzw. Luzifer, was er als das selbe
auffaßt, ist in der Freimaurerei kein Einzelfall. Und darum nun ist es auch nicht
verwunderlich das jemand wie Aleister Crowley - der sich selbst als das "Tier
der Offenbarung" bezeichnete - untrennbar mit der Freimaurerei verwoben ist.
Er grü ndete diverse Logen, und entwickelte fü r andere Logen Zeremonien und
Rituale (fü r diese Gruppen deren Traditionen ja angeblich Jahrhunderte, wenn
nicht Jahrtausende alt sind). Crowley, ein asozialer Psychopath, entwickelte in
Paris einen "Liebeszauber" der darin bestand eine Frau zu vergewaltigen,
nachdem er homosexuelle Handlungen vornahm. Und dabei muß man noch
sagen, daß hier tatsächlich eine freimaurische "Humanität" sichtbar wird, denn
Crowley lehnte die Ansicht seines Mit-Magiers (Victor Benjamin Neuburg) ab,
daß ein solcher Liebeszauber nur in Verbindung mit einem Menschenopfer
wirksam sei, dieser wollte in der Badewanne, einer Frau bei lebendigen Leibe
die Glieder bis auf den Kopf abtrennen und sie letztlich tö ten, in dem er ihr das
pochende Herz aus dem Leib herausschnitt. Freimaurer treten zwar fü r "Tole-
ranz" ein und verdammen die Bibel in der Homosexualität als satanisch ge-
kennzeichnet ist, doch in ihrer "Toleranz" verstehen sie selbst Homosexualität
als Zeremonie fü r Satan. Nur haben sie eine grundsätzlich andere, eine positi-
ve, Einstellung diesem gegenü ber. Ebenso verwundert es nicht wenn der pro-
minente Freimaurer Samuel Morse (Erfinder des Morseapparates) in seinem
Buch AUSLÄ NDISCHE VERSCHWÖ RUNG GEGEN DIE FREIHEITEN DER VEREINIGTEN STAATEN, einen

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Prolog der Meister - <IV. Kapitel> Zions Freimaurer

bö sartigen Angriff auf katholischen Einwanderer (speziell Iren) startete. Ja die


Freimaurer grü ndeten sogar ein politische Partei gegen die Katholiken. Wie war
das? Die Freimaurer achten die Kirche und kö nnen nicht verstehen, warum die-
se so gemein zu ihnen ist? Auch die Flucht von Papst Pius IX. aus Rom im Zu-
ge einer Revolte wurde von Freimaurern betrieben. Wie auch der Nationalstaat
Italien erst durch Freimaurer, wie Giuseppe Garibaldi, begrü ndet wurde.

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Prolog der Meister - <V. Kapitel> Der rechte Adam
Kadmon

<V. KAPITEL> Der rechte Adam Kadmon


Aber auch jener Ö sterreicher, der un-
ter dem Namen Adolf Hitler bekannt wur-
de, war unter den freimaurerischen Huma-
nisten, die sich ja ganz selbstlos gegen je-
den Antisemitismus einsetzen, alles ande-
re als ein Unbekannter. Hitler selbst stand
unter der Beeinflussung von Freimaurern,
obwohl ihm das wohl nicht bewußt war,
doch er wurde von diesen finanziert - und
hierbei insbesondere der Bau von Konzen-
trationslagern.

Einer dieser Finanziers war Henry Ford


(1863-1947), dieser war der Chef des US-
Abbildung 25 Adolf Hitler auf dem Parteitag der
NSDAP in Nü rnberg Konzerns Ford Motor, und ist uns eigent-
lich als Antisemit bekannt. Interessanter-
weise beginnt
Ford mit seinem Antisemitismus sehr plö tzlich, was
die Vermutung nahelegt das die Fö rderung des
Antisemitismus fü r die Politik der Logen notwendig
war, und Ford deren Politik ausfü hrte. Das Henry
Ford Freimaurer war ist dem Buch des »Freimau-
rerfreundlichen« Autors Jü rgen Holtorf (»Die Lo-
gen der Freimaurer« ) zu entnehmen.

Am 28. Dezember 1894 wurde Henry Ford in Abbildung 26 Henry Ford

der Palestine Lodge No. 357 zum Meister ernannt. Etwas später wurde Ford
auch noch Mitglied der Zion Lodge No. 1, diese stand in enger Verbindung zum
bereits erwähnten Orden von Zion. Henry Fords Schriften ü bten fundamentalen
Einfluß auf die Nationalsozialisten aus. Außerdem wurde Fords finanzielle Un-
terstü tzung fü r Hitler von Historikern ohnehin nie bestritten.

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Prolog der Meister - <V. Kapitel> Der rechte Adam
Kadmon

Auch ein anderer prominenter Freimaurer - aber auch, wie makaber ein,
ein Jude (Zionist) - der Hitler finanzierte, war Paul Warburg, als Teil des
Rothschild Imperium42, der in seiner Rede vor dem US-Senat am 17. Februar
1950 aussagte:
"Wir werden eine Neue Weltordnung und Regierung haben, ob sie es wollen
oder nicht. Mit ihrer Zustimmung oder nicht. Die einzige Frage ist nur ob diese
Regierungsform freiwillig oder mit Gewalt erreicht werden muß "
Umfassende Informationen zu den Geldgebern Hitlers findet man z.B. in James
Pools Buch »Who financed Hitler« . Hitler verehrte Ford so sehr, daß er 1938
diesem das »Großkreuz des Deutschen Adlerordens« verlieh. Nur ein Zufall?

Am Vorabend des Zweiten Weltkrieges stellte die IG Farben, an der, wie


erwähnt, Ford beteiligt war, ungefähr 95 Prozent der deutschen Explosivstoffe
her, und die grö ßten Panzerhersteller des Deutschen Reiches waren Tochter-
gesellschaften amerikanischer Konzerne: OPEL gehö rte zu GENERAL MOTORS, die
FORD AG gehö rte zu FORD MOTOR COMPANY in Detroit. Wirft das nicht auf das recht
späte Eingreifen der USA in den zweiten Weltkrieg ein ganz anderes Licht?
Deutschland rü stete sich im geheimen zum Krieg? Und amerikanische Firmen
waren an dieser Aufrü stung beteiligt, aber niemand wußte davon? Ist das nicht
genauso merkwü rdig wie wenn die Alliierten jede Waffenfabrik Deutschlands
ausspionierten, aber von den gigantischen Objekten der vielen Konzentrations-
lager erst nach dem 2. Weltkrieg erfuhren? Wollte man Europa aufeinanderhet-
zen um sich dadurch zum dominanten Faktor der Welt aufzuputschen?

42vgl.: George Armstrong, The Rothschild Money Trust

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Prolog der Meister - <V. Kapitel> Der rechte Adam
Kadmon

Das der Freimaurer Roo-


sevelt (Theodore Roosevelt
26. Präsident der USA war
Mitglied der Martinecock Loge
Nr. 806 in Oyster Bay [Staat
New York]. Franklin Roosevelt
32. Präsident gehö rte zur Hol-
land Loge Nr. 8 [New York Ci-
ty] und Architekt Loge Nr. 519
[New York City]. Beide Präsi-
denten gehö rten zum Schotti-
schen Ritus.) vom bevorste-
Abbildung 27 Franklin Delano Roosevelt
henden japanischen Angriff
am 7. Dezember 1941 auf Pearl Harbor (Hawaii) gewußt hat, sind Gerü chte die
bereits wenige Tage nach dem Angriff aufkamen. Franklin Delano Roosevelt
war ein Verwandter des notorischen Rassisten und ebenfalls Präsidenten
Theodor Roosevelt, dessen erste Tat als Präsident darin bestand in Washing-
ton D. C. Albert Pike ein Denkmal aufzustellen. Pike hatte schon 1867 Präsi-
dent Andrew Johnson den 4. bis 32. Grad des »Schottischen Ritus« verliehen.
Interessanterweise war offenbar die ganze Roosevelt-Sippe mit der Freimaure-
rei im Bunde, eben jener Freimaurerei des Albert Pike der in seinen Briefen an
den Illuminaten-Fü hrer Mazzini einen Plan zur Erlangung der Weltherrschaft
mit Hilfe von drei Weltkriegen entwarf. So betrachtet erhalten die Gerü chte um
Pearl Harbor einige Konturen.

Am 27. Januar 1941 schrieb


der US-Botschafter in Japan Jo-
seph Grew seinem Präsidenten,
daß Pearl Harbor das erste An-
griffsziel der Japaner sein werde,
Roosevelt aber verhinderte zu
diesem Zeitpunkt ein allgemeines
bekanntwerden des Briefes.
Ebenso wie er den Kongreßabge-
Abbildung 28 Luftsicht auf Pearl Harbour
ordneten Dies zum Schweigen
verurteilte, als dieser ihm im August 1941 einen ausfü hrlichen Angriffsplan der
Japaner auf Hawaii ü berreichte. Desweiteren hatte das US-Militär den Code

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Prolog der Meister - <V. Kapitel> Der rechte Adam
Kadmon

der Japaner entschlü sselt, daher war der USA das Datum, die Uhrzeit und
ebenso das Angriffsziel bekannt.

Wahrscheinlich wollte
Roosevelt durch den aggressiven
Akt der Japaner die Bevö lkerung
fü r den Krieg begeistern, die den
Angelegenheiten der Regierung
in Europa und Asien negativ ge-
genü ber eingestellt war. Roose-
velt trug den Titel eines Großmei-
Abbildung 29 Angriff der Japaner sters und gehö rte auch zu des
Freimaurern des »Komitee der
300« , wozu später auch Henry Kissinger zählte. Man behauptet zwar diese
Verheimlichung des Angrif-
fes sei unsinnig, doch
merkwü rdigerweise waren
alle Flugzeugträger der Pa-
zifikflotte (der wundeste
Punkte der USA) vor dem
Angriff aus Pearl Harbor
ausgelaufen. Es heißt sie
waren auf Patrouille. Nun
setzt man aber zur Aufklä-
rung in einer bevorstehen-
den Kriegssituation an vor-
derster Front, schnelle und
kampfstarke Schiffe ein, die
nicht angreifen, sondern
sich verteidigen mü ssen,
Abbildung 30 Pearl Harbour, die Arizona in Flammen. Flugzeugträger hingegen
sind schwerfällig und lang-
sam. Hinzukommt, daß Flugzeugträger von einem Admiral nur in Begleitung ei-
nes Kampfverbandes eingesetzt werden, der aus Zerstö rern und U-Booten be-
steht, um den Flugzeugträger zu schü tzen, denn dazu ist er als reine Angriffs-
waffe selbst kaum in der Lage. Ein Flugzeugträger hat nur eine sehr minimale
defensive Bewaffnung, da die Last der zu befö rdernden Flugzeuge ebenso der
Platzbedarf einer Landebahn, keinen Raum fü r Kanonen bietet. Allein verwik-
kelt in Kampfhandlungen wird ihm ein einziges U-Boot zur Gefahr.

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Prolog der Meister - <V. Kapitel> Der rechte Adam
Kadmon

Roosevelt verfolgte ganz klar


das Ziel eine Kriegerklärung Ja-
pans an die USA zu erlangen.
Dazu stellte er Tokio am 26. No-
vember 1941 ein Kriegsultima-
tum, wenn Japan sich nicht um-
gehend aus Indochina und China
(Mandschurei) entferne. Diese
Abbildung 31 Pearl Harbour in Flammen Tatsache ist bis heute ein Tabu-
thema, daß zwar akzeptiert aber
um keines Willen etwa diskutiert werden darf - ein Dogma eben. Der Präsident
war keineswegs berechtigt ein derartiges Ultimatum zu stellen, aus diesem
Grund blieb der Vorgang geheim. Der US-Kongreß erfuhr von diesem Kriegsul-
timatum erst nach dem Angriff unter Vizeadmiral Nagumo auf Pearl Harbor, da
aber hatte man keine andere Wahl mehr als sich den aufgezwungenen Tatsa-
chen zu stellen. Tatsächlich aber hatte sich der Kongreß zuvor gegen eben die-
se Politik des Präsidenten ausgesprochen, als man feststellte das Japan in die-
sem Fall ü berhaupt keine andere Wahl hätte als den Krieg zu erklären. Im In-
teresse seiner Loge ü berschritt der Präsident also ganz klar seine Befugnisse,
schließlich mußte Pike's Plan verwirklicht werden.

Hinzukommt, daß man den Botschafter Japans, Prinz Kenoye, der die
Kriegserklärung ü berbringen sollte, so lange warten gelassen hat, daß man die
Kriegserklärung erst nach erfolgten Angriff ü berreicht bekam. Bereits zuvor hat-
te der Botschafter versucht mit dem Präsidenten ü ber die Lage zu diskutieren,
Roosevelt lehnte jedes Gespräch ab. Ausgerechnet Colonel Curtis B. Dall ver-
danken wir es von den obskuren Machenschaften des Präsidenten in Europa
zu wissen, er war einer der engsten Vertrauten des Präsidenten und auch des-
sen Schwiegersohn. Dall berichtete das Commander George Earle in engen
Kontakt zum Widerstand des deutschen Offizierskorps gegen Hitler stand. Ear-
le war der ehemaliger US-Botschafter in Ö sterreich von 1935 bis 1939, dann in
Bulgarien ab 1940 bis 1942. Anschließend ernannte ihn Roosevelt als guten
Freund zum Marineattaché in Istanbul. 1943 traf er sich nun mit Admiral Cana-
ris, dem Chef des deutschen Abwehrdienstes um ü ber einen Putsch gegen Hit-
ler zu reden. Canaris wies daraufhin das aber eine Bedingungslose Kapitulation
unannehmbar sei. Earle riet dem Präsidenten eine ehrenhafte Kapitulation der
Deutschen anzunehmen, die daraufhin die Armeen an die Ostfront schicken
wollten um gegen die vorrü ckenden Kommunisten zu kämpfen. Ihm war natü r-
lich nicht klar das der Kommunismus ein Produkt der Freimaurer ist. Mit dem

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Prolog der Meister - <V. Kapitel> Der rechte Adam
Kadmon

deutschen Botschafter von Pappen sprach Earle ü ber genau das selbe Pro-
blem. Aber Roosevelt reagierte nicht auf das Schreiben seines Marineattachés,
der weitere Schreiben sandte ohne eine Antwort des Präsidenten zu erhalten.
Als Canaris nun um eine Antwort bat, sandte Earle unter hö chster Priorität ein
Telegramm nach Washington, aber erst am 24. März 1945 bezog sich Roose-
velt auf diese Schreiben, in einem persö nlichen Brief an Earle verbot der Präsi-
dent das Earle sein Wissen ü ber diese Vorgänge bekanntgebe. In diesen Ma-
chenschaften mü ssen wir wohl auch die Motivation eines Charles de Gaulle se-
hen, der umgehend nach der Zurü ckdrängung der deutsche Truppen, alles dar-
an setzte seinen amerikanischen "Verbü ndeten" vom franzö sischen Boden zu
verdrängen.

Speziell der Amerikaner Ford ist nur ein Beispiel jener Freimaurer, fü r die
sich der zweite Weltkrieg zur Goldgrube entwickelte. Offiziell bei Kriegseintritt
der USA, als Feindvermö gen, zwangsverwaltet - offenbart sich die "Zwangsver-
waltung" der deutschen Ford AG als nahezu identisch mit dem Firmenvorstand
aus Vorkriegszeit. Alle Ford-Niederlassungen der eroberten Territorien wurden
der Verwaltung in Kö ln ü bergeben, darü ber hinaus eignete sich die deutsche
Ford AG viele weitere Firmen und Grundstü cke an, mit denen der amerikani-
sche Konzern seine wirtschaftliche Bedeutung in Europa ausbaute, auch nach
dem Krieg durfte Ford diese unrechtmäßig erworbenen Gü ter seltsamerweise
behalten. Nach heftigen Bombenangriffen auf Kö ln, gab es nur zwei Objekte
die der Zerstö rung entgingen. Zum einen war das der Kö lner Dom und zum an-
deren die Ford-Werke. Selbstverständlich produzierte Ford während des Krie-
ges Panzer und Kettenfahrzeuge fü r die Wehrmacht, dennoch kamen die USA
nicht auf die Idee diesen Industriekomplex von immenser Bedeutung zu bom-
bardieren. Erst nach wiederholten drängen Großbritanniens flog man einen An-
griff, aber keine einzige Bombe beschädigte die Fabrik (wenn man von zerbro-
chenen Fenstern absieht). Alle abgeworfenen Brandbomben gingen auf den
Baracken der Zwangsarbeiter nieder, das ist schon sehr merkwü rdig.

Die ganze Geschichte wird aber noch makaberer, denn im Vorstand der
IG Farben in Deutschland saß Max Warburg, der Bruder des bereits erwähnten
jü dischen Bankiers Paul Warburg. Sein Bruder Paul war Mitbegrü nder der
»American Federal Reserve« , und saß ebenso wie sein Bruder auch im Vor-
stand der IG Farbe, genauer gesagt in deren Tochterfirma der »American IG
Chemical Company« , ü brigens leistete ihm dabei Carl Bosch Gesellschaft der
die Ford Motor AG vertrat, auch Edsel Ford, die Ehefrau von Henry Ford, von

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Prolog der Meister - <V. Kapitel> Der rechte Adam
Kadmon

der Ford Motor Company war unter der illustren Gesellschaft zu finden, wie
auch zahlreichen anderen Grö ßen der internationalen Hochfinanz. 1996 reprä-
sentierte Lord Eric Roll von Ipsden die Warburg-Gruppe bei dem Treffen der
BILDERBERGER (Freimaurer) in Toronto, man ist also nach wie vor aktiv, während
von der Erbschuld der dritten und vierten deutschen Nachkriegsgeneration ge-
sprochen wird. Diese Bilderberger, ein besonderer Grad der Ü berfreimaurerei
entstammt einer Idee Alberts Pikes, um alle verschiedenen Hochgradfreimau-
rersysteme auf einer Plattform zusammenzubringen, sie stehen auch hinter
dem »Globalisierungsprozeß« bei den oft kritisierten G-7 Treffen.

Die Verbindungen der Warburgs zu Wallstreet-Kreisen stehen außer Fra-


ge. Jedoch ist interessant, daß der Freimaurer Hjalmar Schacht von Hitler zum
Reichsbankpräsidenten ernannt wurde. Obwohl Freimaurer offiziell von den
Nationalsozialisten angeblich ja so schlimm verfolgt wurden. Auf der Ernen-
nungsurkunde finden wir neben der Unterschrift des Fü hrers auch jene von
Max Warburg. Die Rolle des Freimaurers Hjalmar Schacht und seine Verbin-
dungen zu Mitgliedern der internationalen Hochfinanz, wie z.B. zu Montagu
Norman von der BANK OF ENGLAND bzw. zur BIZ in der Schweiz, um Gelder fü r
Hitler zu beschaffen, war Thema in der BBC-Untersuchung »Hitlers Banker«
und war von fundamentaler Bedeutung f ü r das 3. Reich.

Ein weiterer Finanzier, aber auch Kaderschmiede, war die, von dem Frei-
maurer Rudolf von Sebottendorf gegrü ndete, Thulegesellschaft, die bekannt ist
als Dogmenschule des Nationalsozialismus. Die Thulegesellschaft gilt aber
heute als nationalsozialistische Vereinigung, obwohl an Hand der Taten und
Zeremonien bereits offensichtlich wird, das diese Gesellschaft zumindest be-
dingt etwas mit Freimaurern zutun haben muß. Zu Beginn der nationalsozialisti-
schen Bewegung schlug der Zahnarzt und Freimaurer, Friedrich Krohn, als
Symbol ein Swastika auf Roten und Weißem Grund vor, Hitler gefiel der Ent-
wurf bestand aber darauf, daß sich das Svastika aber »Rechtsdrehen« mü sse,
womit es aber zum Unheilszeichen der SCHWARZEN SONNE wurde. Der Schriftstel-
ler Francis King verstand diesen speziellen Wunsch Hitlers als das "Heraufbe-
schwören des Bösen, der geistigen Rü ckentwicklung und der Schwarzen Ma-
gie". Der Germanenorden und die Thulegesellschaft wurden beim Aufstieg des
Nationalsozialismus in ihren Ideen, und ihren freimaurischen Mitglieder, zu na-
hezu austauschbaren Organisationen. In zahlreichen Zeitungen propagandier-
ten diese Freimaurer antisemitische Propaganda, und eine dieser Zeitungen -
der »Vö lkische Beobachter« - wurde zum offiziellen Organ der NSDAP. Es

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Prolog der Meister - <V. Kapitel> Der rechte Adam
Kadmon

steht außer Zweifel, daß Hitler in seinen Jahren in Wien, als er vö llig herunter-
gekommen war, in den Bann von Freimaurern geriet die ihn fü r ihre Ziele be-
nutzen wollten und darum finanzierten, aber entwickelte sich Hitler später zu ei-
nem Problem, weil er eben doch nicht ganz so Willenlos war, wie man es sich
erhofft hatte, daher wurden auch später Germanenorden und Thulegesellschaft
verboten, ohne aber das Hitler gänzlich auf ein vor allen amerikanisch-freimau-
risches Umfeld verzichtet hätte. Das Hitler es vermochte vorherzusagen, seine
Angliederung Ö sterreichs und der Einmarsch in die Tschechoslowakei erfolgen
ohne internationalen Widerstand, geht auch nicht darauf zurü ck das er Hellse-
herische Fähigkeiten gehabt hätte. Dieses Verbot betraf auch die Schriften von
Hitlers Guru, dem Freimaurer Jö rg Lanz von Liebenfels obwohl seine Bü cher
sich mit dem Primat des deutschen Herrenmenschen befaßten, was ja, so soll-
te man eigentlich annehmen, im Interesse Hitlers gelegen haben mü ßte. Aber
gerade in dieser Verfolgung des okkulten-freimaurischen sahen die Schriftstel-
ler Francis King und J. H. Brennan den grundsätzlichen Okkultismus eines frei-
maurischen Naziregimes, sie weisen darauf hin das, im Gegensatz zu Deutsch-
land, in anderen totalitären Staaten Okkultisten nicht als Okkultisten verfolgt
wurden, sondern weil es sich um hermetische Geheimgesellschaften handelte.
Wie bereits erwähnt versuchte Pike schon die verschiedene Freimaurersyste-
me durch eine ü bergeordnete Ebene zu verbinden, daraus schließen wir das es
durchaus eine gewisse Konkurrenz untereinander gab, die auf Bestreben ame-
rikanischer Freimaurer in Deutschland ausgeschaltet werden sollte, im Gegen-
zug finanzierte man Hitler.

Beim Holocaust handelt es sich auch keineswegs um Vö lkermord, wie jeder


normaldenkende Mensch annehmen mü ßte, es ist eine religiö s motivierte un-
umgängliche Bestrebung die bereits anfing lange Zeit bevor Hitler zur Welt
kam. Der freimaurische Kabbalist glaubt das ein Fluch auf den Juden lastet, auf
Grund ihrer Kindermorde (Opfer fü r den gehö rnten semitischen Gott Baal/Sa-
tan). Jahwe verfluchte die Juden dahingehend, das sie aus ihrem Land vertrie-
ben werden und nicht eher ihr gelobtes Land zurü ckerhalten sollten, ehe nicht
mindestens so viele Juden durch das la-molek umgekommen seien, wie man
Kinder an den Teufel opferte. Dabei handelt es sich um ein Ritual der Opfe-
rung, ein Brandopfer, fü r das spezielle Ö fen erforderlich sind - die Krematorien
der Konzentrationslager. (Das Hitler den Plan gehabt hätte die Juden lediglich
des Landes zu verweisen, genauer, nach Madagaskar zu deportieren, wurde
ebenfalls als Pro-nationalistische Propaganda abgetan. Aber, mit dem Zusam-
menbruch der Sowjetunion und der Ö ffnung ihrer Geheim- und Sonderarchive
gelangte der Autor Prof. Dr. Hans Jansen [von der Universität Brü ssel] in sei-
nem Buch »Der Madagaskar-Plan« zu der Erkenntnis, daß dieser Plan tatsäch-
lich existierte. Der Plan war noch bis mindestens 1941 ernsthaft im Gespräch

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Kadmon

gewesen.) Tatsächlich gibt es in der kabbalistischen Mystik die Zeremonie des


Sü ndenbockes das im Zusammenhang mit
dem Dämon Asmodis steht. Hierbei wird ein
Ziegenbock Jahwe geopfert und ein zweiter
dem Asmodis, dem man durch Handauflegen
die eigenen Sü nden ü berantwortet und in die
Wü ste schickt, damit er vom Dämon an eigener
Stelle geholt werde. So befreit sich der Kabba-
list von der eigen Schuld, in seinem Verständ-
nis ist er auch nicht mehr schuldig an dem was
er tat, der "Sü ndenbock" ist nun derjenige den
Abbildung 32 Asmodis, aus einer
spätmittelalterlichen Zauberliteratur. zu vollem Recht die Strafe droht. Aus diesem
Ursprung heraus entwickelte sich im Deut-
schen die Ausdrucksweise »Sü ndenbock« , oder »in die Wü ste schicken« . Und
das zeigt uns auch wie prägend der Kabbalismus bereits ist. Bezeichnender-
weise bedeutet weder »Holocaust« noch das hebräische »Sho'a« irgend etwas
in dem Sinn wie: Massenmord, oder Vö lkermord: "Der richtige Name ist Geno-
zid und nicht Sho'a!"43 Das Wort Holocaust (lat. holocaustum) trägt nämlich
den Sinn von »Brandopfer« . (Sho'a bedeutet: Sturm, Kalamität) Holocaust bil-
det sich aus dem griechischen HOLOS (ganz, total) und dem lateinischen Verba-
ladjektiv CAUSTOS (angebrannt [griech.: kaio / brennen]).

Hiergegen versuchte man mir zu erklären, von Seiten der Freimaurer (aber
auch kommunistische Bewegungen seltsamerweise), daß dieses Wort lediglich
deshalb Verwendung findet, wegen einer Filmproduktion der amerikanischen
Unterhaltungsmaschinerie, die dieses Wort nutzte um Theatralik zu verbreiten.
Ich will mal nicht darauf eingehen warum es einmal eine TV-Serie gewesen
sein soll, ein anderes mal ein Kino-Film. Es ist schließlich schon merkwü rdig
genug das mir jeder ein anderes Erscheinungsjahr nannte (man variierte im
Zeitraum 1950-1975), geschweige denn das kein einziger in der Lage war den
Titel der angeblichen Produktion anzugeben.

Nun ja, diese so gut unterrichteten und aufgeklärten Personen meinen


wohl eher das Jahr 1979, als die dritten Programme der ARD die vierteilige
amerikanische Dokumentation »Holocaust« ausstrahlten, das war allerdings
kein Unterhaltungsfilm sondern eine Dokumentation. Der Begriff fand Verbrei-
43Professor Israel Shahak, Jewish History, Jewish Religion; the weight of three thousand years,
Pluto Press, London, 1994

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tung durch die, im Vorfeld verö ffentlichte Erklärung unter dem Titel »Materialien
zu einer amerikanischen Fernsehserie ü ber die Judenverfolgung im Dritten
Reich« , von W. van Kampen (1978), von der Bundeszentrale fü r politische Bil-
dung. Diese merkwü rdige Erklärung, erklärt jedoch nur eins, und zwar wie das
Fremdwort Holocaust den Weg in die deutsche Sprache fand, nicht aber war-
um das was Vö lkermord heißen mü ßte plö tzlich Holocaust (Brandopfer) heißt.
Und aus welchem Land stammt der Freimaurer Ford? Woher kam das Wort in
die deutsche Sprache? Wer finanzierte Hitler? Wer hatte ein spezielles Interes-
se an der Grü ndung des Staates Israel? Wer zog besonderen Nutzen aus dem
2. Weltkrieg? Die Antwort ist immer: USA. Auch im englischen trägt das Wort
zuerst die Bedeutung »Brandopfer« und erst nach dem Zweiten Weltkrieg wird,
in den 50er Jahren, der Begriff auch zur Bezeichnung fü r Vö lkermord angewen-
det. Welche Bedeutung war zuerst da? Richtig, die des Brandopfer, also ist die -
ser Begriff auch die Ausgangsbasis und demzufolge muß sich die Gleichset-
zung mit der Ermordung von Juden aus irgendeinem Grund auf diese Bedeu-
tung beziehen.

Davon einmal abgesehen wird durch die angebliche Herleitung des Begrif -
fes Holocaust aus einem Film, nicht die ebenfalls falsche Verwendung des
Wortes Sho'a erklärt. Es gibt aber noch einen anderen und gewichtigeren
Grund dafü r warum der Begriff Holocaust nicht aus einem Film, irgendwann
zwischen 1950 und 1975 herstammen kann, da dieser Begriff schon lange vor
Adolf Hitlers Wirken bekannt war und Verwendung fand in den okkulten kabba-
listischen Kreisen:
"Sechs Millionen Männer und Frauen sterben; Achthunderttausend Kinder
schreien nach Brot. Und dieses Schicksal kam ü ber sie ohne eigenes Ver-
schulden, ohne daß sie die Gesetze Gottes oder der Menschen ü bertreten hät-
ten. Es ist die schreckliche Tyrannei des Krieges sowie die eifernde Lust nach
jü dischem Blut. In diesem drohenden Holocaust des menschlichen Le -
bens [...]" 44
Schon wieder ein Holocaust, allerdings im Jahr 1919 und in der Ukraine - je-
doch es sind und bleiben 6 Millionen ermordete Juden, wie im dritten Reich.
Wieder nur ein seltsamer Zufall? In der jü dischen Zahlenmystik ist die Gottes-
zahl 7, die »vollkommene Zahl« . Das Vollkommene weniger Eins ergibt - Sa-
tan. 666 ist die Zahl des Antichristen, 6+6+6=18:3=6.

44In der Zeitschrift »The american Hebrew« , 31.10.1919, Nr. 582 - [New York]

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Es handelt sich beim Holocaust um ein Opfer an Satan (bedingt durch die
Verfluchung Jahwes), der ja der Gott der Freimaurer ist, um den Staat Israel
wiederaufbauen zu kö nnen, denn man erwartete den »Messias« der aber nur
erscheinen kö nne wenn der Staat Israel existiert. Der Jude im eigentlichen Ver-
ständnis, nennen wir ihn der Einfachheithalber »Blutjude« , ist fü r die Kabbala,
besonders wenn er Jahwe verehrt, eine untergeordnete und zweitrangige Be-
deutung. Dann gibt es noch einen anderen Juden, der Jude ist durch die Ver-
ehrung der Kabbala, er ist ein Herrenjude - wobei es vollkommen unwichtig ist
ob dessen Vater oder Mutter Juden waren. Dieser Blutjude ist eigentlich der
wirkliche Jude, aber das spielt in der wirren Gedankenwelt der Kabbala keine
Rolle. Hier ist der Blutjude dem Kabbalisten untergeordnet, er ist aber Jude ge-
nug um etwa den kabbalistischen Interessen geopfert zu werden, zum Beispiel
wenn ein Fluch die Ermordung von Juden fordert. Diesbezü glich sind auch die
Worte des antizionistischen Juden Joseph Burg 45 zu beachten:
"Der Zionismus ist bereit die gesamte europäische Judenheit fü r das Ziel eines
jü dischen Staates zu opfern. Alles wurde getan um Israel zu schaffen und das
war nur mit Hilfe des Weltkrieges möglich. Wallstreet und zionistische Banker
haben den Krieg auf beiden Seiten gef ördert und unterstü tzt. Zionisten sind
auch fü r den wachsenden Antisemitismus weltweit verantwortlich."

Der europäische Jude ist eine beliebige Masse von Menschenmaterial,


dessen persö nliche Existenz vollkommen unbedeutend ist. Er ist Jude genug
wenn es um die Ziele des Kabbalismus geht, aber nicht Jude genug um die
Heilsverkü ndung der Kabbala und ihrer Anhängerschaft aus "Ü berjuden" zu tei-
len. So kommt auch der Messias einzig und allein zum Wohle des Kabbalisten,
der sich diesen Erlö ser als wundertätigen Feldherrn vorstellt der die Welt zum
Wohle des Kabbalismus, der Logenpolitik, versklavt. Eine Weltversklavung wie
etwa durch die weltweite Globalisierung die von den G-7 Gipfeln angestrebt
wird. Der Messias ist in dieser Vorstellung der Sohn des kabbalistischen Got-
tes, also der Sohn Satans, geboren von einer Hure in Babylon (heute versteht
man darunter New York). Das griechische Messias heißt im Hebräischen, wo
jeder Buchstabe einen Zahlenwert besitzt »maschiach« und trägt den Wert:
666. (Jesus Christus bezeichnet sich niemals selbst als Messias, sondern aus-
schließlich als Gottessohn. Es sind stets andere, Juden die den Messias er-
warten wie es zu dieser Zeit ü blich war, die Jesus als Messias bezeichnen. Der
Prophet Ezechiel, welcher Jesus ankü ndigt, verwendet ebenfalls niemals den
Begriff Messias, fü r ihn. Die ersten Christen bezeichneten ihn darü ber hinaus

45Toronto Star, 31. März 1988

Seite 67

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auch nie als Messias, sondern »Soter« , wobei es sich um den Heiland, Erlö ser
– der hellenistischen Kultur handelt. Erst auf dem Konzil von Nikäa wurde fü r
Jesus neben der Bezeichnung »Gottessohn« auch die des »Messias« einge-
fü hrt.) Wie wir bei dem Zitat Alberts Pike feststellen konnten, ist Satan zwar
Gott der Freimaurer, doch Gott Jahwe wird immer noch Macht und Einfluß zu-
erkannt, darum mußte man den angeblichen Fluch Jahwes beachten. Man
spricht daher vom Protestsatanismus, in dem Satan zwar Gott ist, sich aber
dennoch nicht aus dem Bann Jahwes lö sen kann.

Das Problem bei der Sache war, daß der Holocaust in der Ukraine von
den »Blutjuden« als frei erfunden abgelehnt wurde. Wenn sie gewußt hätten,
was das bedeutet fü r die Politik der Kabbala, die dann folgte, hätten sie ihn
wohl sofort anerkannt. Durch diese Leugnung hatte die Grü ndung des Staates
Israels (wofü r es bereits vor dem zweite Weltkrieg Bestrebungen gab: Zionis-
mus) keine Existenzberechtigung. Es war der jü dische Religionsforscher Ben
Weintraub der diese Mystik erforschte, und in gemeinsamer Arbeit mit Rabbi-
nen fand er dann heraus, daß es in der Tora-Prophezeiung ü ber ein zukü nfti-
ges Israel heißt, "ihr werdet zurü ckkehren". Diesem Text fehlt allerdings der
Buchstabe "V" der auch fü r die 6 steht. Im bizarren kabbalistische Verständnis
mutiert diese fehlende 6 nun zur Zahl »sechs Millionen« . Somit erhält die ei-
gentliche Prophezeiung "Ihr werdet zurü ckkehren" den neuen Sinn "Ihr werdet
zurü ckkehren, mit sechs Millionen weniger."46 Auch der Direktor des Holocaust-
Instituts (IFZ, Institut fü r Zeitgeschichte), Dr. Martin Broszat, erklärte, daß es
sich bei den "6 Millionen Holocaust-Juden" um eine symbolische Zahl hande-
le.47 Nach seinen Forschungen entschied sich Weintraub dazu zum Katholizis-
mus zu wechseln, dem naturellen Feind der Freimaurer neben der Ostkirche.
Beachten Sie aber die heutige verklärende Geschichtsschreibung, die lehrt Ju-
den treten nur zum Christentum ü ber, weil sie von intoleranten Christen dazu
getrieben wurden. Ob Weintraub wohl der einzige Jude ist der vor der Mystik
der Kabbala die Flucht ergriff? Natü rlich ist Ben Weintraub fü r die Kabbalisten
gar kein Jude mehr, er ist nun ein Verräter und Gojim.

Dieses Opfer der sechs Millionen Juden war nun aber unabdingbar, wurde
aber von den jü dischen Gemeinden selbst geleugnet. Daraus ergab sich die lo-
gische Konsequenz das man den Holocaust wiederholen mußte, diesmal aber

46Ben Weintraub, The Holocaust Dogma, Cosmo Publishing, Washington 1995, Seite 3
47Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.8.1994, Seite 7

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Kadmon

ohne sich auf propagandistische Ä ußerungen zu stü tzen, sondern: Knallhart 6


Millionen abzuschlachten, so daß ein Leugnen unmö glich wird. Wer es wagen
sollte zu leugnen, bzw. auch nur zu bezweifeln das 6 Millionen Juden ermordet
wurden, wird in Deutschland mit Gefängnis bestraft. Es scheint demnach so,
als ob man den viel umfangreicheren Mord an Indianern, oder den »Schwarzen
Holocaust« nach belieben relativieren bis leugnen kann - nicht aber den Holo-
caust an den Juden.
"Mit diesem Bestreiten des Massenmordes in den Konzentrationslagern von
Ausschwitz wird ... die Existenzvoraussetzung der jü dischen Bevölkerung an-
gegriffen." (Urteil Amtsgericht Mü nchen, Aktenzeichen: 115 Js 3344/94)

Das ist mehr als nur merkwü rdig, wird hier doch ein Toter Jude hö her be-
wertet als 10 abgeschlachtete Indianer oder Schwarze, oder was die USA und
ihre freimaurische Regierung sonst noch alles weggemordet hat. Tatsächlich
sind Konzentrationslager nicht einmal eine deutsche Erfindung, wie man es al-
ler Welt einzureden versucht. Auch wenn Kommunisten oder sogar "demokrati-
sche" Befreier von Internierungslagern oder Gulag reden, ist das nur eine ver-
bale Täuschung welche die Realität nicht zu ändern vermag. Aber der Sieger
schreibt die Geschichte, daß wußte man schon in der Antike. Die Bezeichnung
Konzentrationslager, zur Vernichtung von gegnerischen Gruppen und ethni-
schen Minderheiten tauchte bereits im amerikanischen Bü rgerkrieg auf, an dem
ja auch wieder Freimaurer maßgeblich beteiligt waren. Aber auch während der
Revolution auf Kuba, wo man 1895 etwa 400 000 Bauern internierte. Wobei
aber auch an Kuba die Freimaurer ein großes Interesse hatten, da man dort ei-
nen neuen Sklavenhalterstaat errichten wollte nach dem Zusammenbruch der
Sü dstaaten. Selbstverständlich erst nach dem man alle zutiefst gehaßten Ka-
tholiken ausgerottet hatte. Doch auch Großbritannien bediente sich dieses In-
struments während des Burenkrieges (1899-1902). 48

48Microsoft® Encarta® 99 Enzyklopädie.© 1993-1998

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Die Ju-
Abbildung 34 Dr. Paul Josef Goebbels

den des Holocaust, waren lediglich Mittel


zum Zweck. Die sogenannte "Ausschwitz-
lü ge" wird nicht verfolgt wegen des Anden-
kens ermordeter Juden, sondern weil es
der unabdingbaren Prophezeiung des Kab-
Abbildung 33 Heinrich Himmler, geh ö rte auch
zum deutschen Zweig des Skull and Bones
balismus die Basis raubt - was bei einer
Orden (zum amerikanischen Zweig geh ö ren z. Leugnung des Massenmordes an Schwar-
B. die Bush's. Daher stammt auch das Emblem zafrikanern, jedoch keineswegs der Fall ist.
der Waffen-SS.
Man mußte also dafü r Sorgen das der Ho-
locaust auch wirklich stattfindet und gab Hitler dafü r das Geld - Ford, Warburg
und andere prominente Freimaurer speziell aus den USA. Nun mußte man nur
genug Juden zusammen schaffen und bekannt ist ja das Heinrich Himmler, als
Initiator der Vergasungen, ein ü berzeugter Kabbalist und Okkultist war, ü ber
den sich Josef Goebbels in seiner sarkastischen Art - mehrfach lustig machte.

Dieses "Zusammenkarren" von Juden erklärt dann auch das merkwü rdige
Verhalten der jü dischen Gemeinden in Deutschland, die trotz der Unterdrü k-
kung durch das Regime nicht emigrierten. Es gab nämlich ganz klare Anord-
nungen von Vorstehern der jü dischen Gemeinden das niemand auswandern
darf, obwohl seit 1933 mehrfach Staaten die Absicht äußerten Juden aufzuneh-
men wenn diese Deutschland verließen.49 Und auch Lord Balfour äußerte sich
bereits vor dem Wahlsieg Hitlers das es in Palästina einen Staat der Juden ge-
ben werde.50 Im Bezug auf die Zustände fü r Juden im Nazi-Deutschland ab
1933 meint der israelische Professor Israel Shahak:

49S. B. Beit-Zvi, Der Post-Uganda-Zionismus in der Feuerprobe des Holocaust, Bronfman,


1978 [Soweit bekannt gibt es dieses Buch nur in Hebräisch]
50Vgl.: Dietrich Bronder, Bevor Hitler kam, Genf 1975

Seite 70

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Prolog der Meister - <V. Kapitel> Der rechte Adam
Kadmon

"Schavit sieht offensichtlich nichts Falsches in der von


ihm beschriebenen Tatsache (das Verhalten der jü di-
schen Gemeindevorsteher). Sie scheint fü r ihn nichts
mehr als eine gute Gelegenheit zu sein, die Macht der
zionistischen Bewegung zu vergröß ern! Unter diesen
Umständen ist es fü r Schavit nur logisch, daß die Ju-
den lediglich als » Menschenmaterial« zur Erhöhung
der Macht des Zionismus und nicht als menschliche
Wesen, deren Leid eigenes Gewicht hat [behandelt
wurden]."51
Abbildung 35 Earl Arthur
James Balfour

Erinnert sei dazu auch an die offenbarenden Worte


des Kabbalisten Haim Landau der 1952 bei den Wiedergutmachungsverhand-
lung mit der Regierung Adenauer erfreut ausrief:
"Ein Glü ck hat uns getroffen! 6 Millionen Juden wurden ermordet und wir be -
kommen Geld dafü r!"
Offenbarend sind diese Worte deshalb, weil wir hier feststellen das der Kabba-
list sich von den durchschnittlichen Juden trennt, er spricht von 6 Millionen er-
mordete Juden aber "wir" (die Kabbalisten) bekommen dafü r eine Entschädi-
gung.52

Das unfaßbarste aber ebenso erschreckendste Beispiel fü r diese Politik


ist die Freude, mit der einige der kabbalistischen Fü hrer jü discher Gemeinden
Hitlers Regierungsantritt jubelnd begrü ßten. Da sie wie er an das Primat der
»Rasse« glaubten, und als Feind der Judenintegration verbü rgte sich der Fü h-
rer ganz fü r eine kabbalistischen Politik.
"Man gratulierten Hitler persönlich zu seinem Triumph ü ber den gemeinsamen
Feind."53
Wenn die oben erwähnte IDGR nun heute als "Anti-rechtsradikale Aufklärung"
schreibt: "Als Förderer der Judenemanzipation erschienen die Freimaurer auch

51Leserbrief von Professor Israel Shahak in: Haarez [Freitagsbeilage fü r Kultur und Literatur]
13. Dezember 1991
52Tom Segev, The Seventh Million, Hill and Wang, New York 1994, Seite 222/223
53Vgl.: Professor Israel Shahak, Jewish History, Jewish Religion; the weight of three thousand
years, Pluto Press, London, 1994 Abschnitt »Die zionistische Reaktion«

Seite 71

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Prolog der Meister - <V. Kapitel> Der rechte Adam
Kadmon

den Nationalsozialisten gefährlich." ist dies nachweislich falsch! Statt Aufklä-


rung wird also eindeutig Desinformation betrieben.

Dr. Joachim Prinz, ein zionistischer Rabbiner aber ebenso Freimaurer, der
später sogar selbst in die USA auswanderte und Vizepräsident des Jü dischen
Weltkongresses wurde, publizierte doch tatsächlich 1934 ein Buch mit dem Ti-
tel »Wir Juden« , in dem er Hitlers "Deutsche Revolution" als Niederlage des Li-
beralismus bejubelte.

Seite 72

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Prolog der Meister - <VI. Kapitel> Der linke Adam Kadmon

<VI. KAPITEL> Der linke Adam Kadmon


Paul Warburg und seine freimaurischen Freunde finanzierten nicht nur Hit-
ler, sondern auch die Kommunisten. Nichts wird heftiger bestritten als die Ver-
wicklung von Freimaurern (Lenin, Karl Marx, Trotzki ... ) und den Kommunisten,
denn das wü rde sich negativ auf den Ruf in der "freien" Welt auswirken. Ge-
rü chte, das der ganze Kommunismus Bestandteil des Welt-Freimaurertums sei,
werden abgetan mit der Undurchfü hrbarkeit einer solchen Verschwö rung, und
das von einer weltweiten Organisation die nach eigenen Angaben seit Jahrhun-
derten, wenn nicht gar Jahrtausenden, existiert und bekundet ausschließlich an
ihren weltumspannenden Plänen zu wirken?

Am 18. September 1911 wurde der russische Ministerpräsident Pjotr Ar-


kadjewitsch Stolypin in Kiew an der Seite des Zaren während einer Theaterauf-
fü hrung ermordet. Ihm verdankte Rußland einen wirtschaftlichen und politi-
schen Aufschwung. Er verfolgte Pläne um das Problem des Landbesitzes zur
Zufriedenheit aller Betroffenen zu lö sen. Doch eben das war das Problem wel-
ches die kommunistischen Revolutionären bis dahin psychologisch genutzt hat-
ten, um die Massen fü r sich zu gewinnen. Mit anderen Worten Stolypin hätte
beinahe mit seinen Plänen die Revolution verhindert. Der Mö rder war schnell
gefunden, es war der Jude Bogrow, der passende Sü ndenbock, der bestätigte
was alle vermuteten: Die Juden sind schuld! Doch niemand ging der Frage
nach, wie Bogrow in die Wachmannschaft gelangen konnte, wenn nicht durch
den Polizeipräsidenten von Kiew und der war Freimaurer.54 Tatsächlich kam
der Antisemitismus den Freimaurern mehr als einmal gelegen um Juden zu be-
nutzen und sich selbst aus dem Mittelpunkt rauszuhalten. Noch am selben Mor -
gen des Mordtages hatten Augenzeugen Bogrow zusammen mit Leon Trotzki
in einem Café gesehen55, es kann gar nicht anders sein als das Freimaurer und
Kommunisten zusammen gearbeitet haben.

Ich fü r mein Teil, frage mich immer wieder, wie es denn sein kann, daß Hit-
lers Ideologie verboten, seine Anhänger verfolgt werden, Linke hingegen mit ih-
rer Symbolik in freimaurischer Manier herumstolzieren und sich als Verteidiger
der Demokratie aufspielen. In einer kommunistischen Erklärung stand: "der gu-
54vgl.: auch: V. N. Emeljanow, Dezionisazija, Moskau 1979
55Pamjatka Russkomu Tscheloweku, Im Gedenken an den russischen Menschen ["Paradoxie
der Geschichte"], Uschkujnik, 1982 – die deutsche Version des Buches wurde zensiert.

Seite 73

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Prolog der Meister - <VI. Kapitel> Der linke Adam Kadmon

te Linke weiß ", naja ich weiß noch nichtmal wo sich der gute Linke versteckt
hat. Man denke nur an die DDR Unterdrü ckerpartei SED, die ihren Namen in
PDS ändert und sofort eine demokratische Partei ist, fü r die prominente Politi-
ker, von einigen ist bekannt das sie Freimaurer sind, der alteingesessen Partei-
en die Lanze brechen mü ssen da sie immer noch nicht allgemein akzeptiert
wird.

Da gibt es freilich einen Unterschied: Hitler hatte eine Rassenideologie,


die Linken nicht. So gesehen ließ Hitler nach Plan tö ten, die Linken hingegen
tö ten planlos – freilich ist das ein Unterschied! Entschuldigung, wie konnte ich
das nur ü bersehen, so gesehen ist es ja auch nicht so schlimm wenn die rote
Bewegung weit mehr getö tet hat als es Hitler tat – denn schließlich geschah es
ja ohne Plan – man kö nnte also sagen: »aus Versehen« !

Doch gibt es auch Juden die sich der rassenlosen Verfolgung unter der
Herrschaft des roten Sterns nicht anschließen kö nnen. Weil auch Linke ganz
gezielt Pogromen gegen Juden veranstalteten. 56 Also warum sind Linke besser
als Rechtsradikale? Wie kann es sein das ein Bundeskanzler Schrö der einen
Diktator Fidel Castro als sein Vorbild aus Jugendzeit bezeichnet, einen Mann
der in Kuba verschleppen, foltern und morden läßt? Wie kann es sein das linke
Symbolismen nicht ebenso verboten sind, wie jene der Rechten obwohl die lin-
ke Bewegung mehr als 100 Millionen Menschen abschlachtete. 57 Und obwohl
die Schrift: »Das Schwarzbuch des Kommunismus« teilweise von franzö si-
schen Kommunisten geschrieben wurde, dü rfen Linke die Morde ö ffentlich und
in den Medien leugnen (keine Ausschwitzlü ge?), oder um es klar zu sagen:
»Auf die Gräber ihrer Opfer scheißen!« . Da wird zum Beispiel relativiert: "Ja in
dem Buch werden den Kommunisten ja Tote in die Schuhe geschoben, wie die
Opfer einer Hungerkatastrophe, das allein macht ja schon 12 Millionen aus.

56Aaron Chazan, Deep in the Russian Night, CIS Publishers, 1990; Peter Kenez, Varieties of
Fear: Growing up Jewish under Nazism and Communism, American University Press Pub., Ja-
nuary 1994; Yaacov Ro´i, Jews and Jewish Life in Russia and the Soviet Union, Frank Cass
Publications Pub., Dezember 1995; Robert Weinberg, Bradley Berman, Stalin´s Forgotten Zion:
Birobidzhan and the Making of a Soviet Jewish Homeland, an Illustrated History, 1928-1996,
University of California Press, April 1998; Zosa Szajkowski, Illustrated Source Book of Russian
Anti Semitism 1881-1977, Vol. 1, Ktav Publishing House Incorporated, Januar 1980; Allen Hoff-
man, Two for the Devil, Abbeville Press Incorporated, Februar 1999; Gennady V. Kostyrchenko,
Gennadi V. Kostyrchenko, Out of the Red Shadows: Anti-Semitism in Stalin´s Russia, Prome-
theus Books, Januar 1995
57Stephane Courtois, Nicolas Werth, Jean-Louis Panne, u.a., Das Schwarzbuch des Kommu-
nismus. Unterdrü ckung, Verbrechen und Terror, Piper, 1998

Seite 74

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Prolog der Meister - <VI. Kapitel> Der linke Adam Kadmon

Und dafü r können doch die Kommunisten nichts!" Ist ein kommunistischer
Staat direkt unschuldig wenn seine Bevö lkerung verhungert, während die hun-
gernden Afrikaner ein direktes Opfer der imperialistischen Welt sind? Wohl-
weislich werden die Umstände der großen Hungerkatastrophe in der UDSSR
verschwiegen:
"Einem örtlichen Politkommissar gegenü ber ordnete Lenin an: » Gegen Kulaken
und Priester muß ein gnadenloser Terror entfaltet werden. Sie sind [...] in Kon -
zentrationslagern auß erhalb der Stadt zu halten« . Zwei Wochen später ordnete
das Politbü ro unter Lenin fü r die Region Tambow an: » Bü rger, die ihren Namen
nicht nennen, sind ohne Verfahren auf der Stelle zu erschie ß en. Werden Waf-
fen entdeckt, ist der älteste Arbeiter in der Familie ohne Gerichtsverfahren so-
fort zu erschieß en. Eine Familie, die einen Banditen beherbergt, ist zu deportie -
ren. Ihr Eigentum wird konfisziert, der älteste Arbeiter der Familie ist ohne Ver-
fahren sofort zu erschieß en. Dieser Befehl ist unverzü glich und strikt sowie oh-
ne Gnade zu befolgen« [...] Lenin im August 1918: » Gnadenlos muß der Krieg
gegen die Kulaken sein. Tod den Kulaken« [...] Nach seiner Terminologie war
jeder Bauer ein Kulak, der eine familienfremde Arbeitskraft besch äftigte. Zum
Zeitpunkt von Lenins Mordbefehl waren das 15 Millionen russische Landwir -
te."58

Der Spiegel faßt es kurz:


"Lasar Kaganowitsch's Wü ten traf zuerst den Klassenfeind schlechthin, dann
die Kulaken - wobei die einmalige Tat gelang, den ganzen aktiven Bauernstand
eines groß en Landes auszurotten." 59

Ist es also tatsächlich nicht die Schuld der Kommunisten das bei der darauf-
folgenden Hungerkatastrophe 12 Millionen Menschen starben, nachdem man
15 Millionen Bauern getö tet hatte? Viele Menschen konnten im strengen asiati-
schen Winter nur ü berleben weil sie ihren Nachbarn auffraßen. Sind Linke also
wirklich im Gebrauch ihres Gehirns derart beschränkt, daß sie nicht vorausse-
hen kö nnen, daß ohne Bauern eine Ernährung des Landes praktisch unmö glich
ist?

58Kulak = russischer Bauer; Artikel ist entnommen aus: Die Welt, 20. 2. 1995, S. 1
59Der Spiegel 35/1991 S. 151

Seite 75

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Prolog der Meister - <VI. Kapitel> Der linke Adam Kadmon

Es muß also so sein das jemand einflußreiches die rote Mafia schü tzt, weil
er sich davon einen Vorteil verspricht. Und wer anderes außer den Freimau-
rern, welche auch die Macht im Hintergrund, bei der einen und anderen Sekte
sind60, sollte das sein?

Heute ist unsere Gegenwart ein Produkt der Freimaurerei, einschließlich


der Europäischen Union – eine Idee, wie auch die des europäischen Gerichts-
hofes, von niemanden anderen als Philipp IV. zurü ckfü hrt, also jener Person,
die die Templer vernichtete. Nicht etwa, weil diese vom wahren Glauben abge-
fallen waren, sondern weil er es war und der Kirche ihre militärische Stärke rau-
ben wollte. Es waren keineswegs nur die Templer, noch 1313 wurden die
Deutschherren, der kleinste der drei großen Ritterorden, exkommuniziert, aber
der plö tzliche Tod des Kö nigs gewährte dem Orden noch eine Gnadenfrist. Des
Kö nigs geistige Nachkommen vernichteten dann auch noch 1798 die Johanni-
ter. Alle Ritterorden wurden auf Betreiben franzö sischer Politik zerstö rt, Frank-
reich war eine der Keimzellen der EU (und wenn man die eine oder andere Be-
strebung hinzunimmt, auch lange schon vor Deutschland mit diesem Gedanken
befaßt). In Frankreich gibt es auch eine selten so massiv anzutreffende Ver-
wicklung von Politik und Freimaurern.61 Daran anschließend sei auch an 41.
Regierungskrise Italiens erinnert, die auf illegale Machenschaften der Loge
Propaganda II zurü ckzufü hren ist.62

General a. D. Paul Aussaresses bekundet im Jahre 2001, in seinem Buch


Services speciaux, Algérie 1955 - 1957 (Verlag Perrin) "Wir haben gefoltert!"
und meinte damit das Vorgehen der franzö sischen Besatzer in Algerienkrieg
1954-1962. Der 83-jährige General meinte mit »Wir« auch die franzö sische Re-
gierung, welche die Folter nicht nur geduldet hat, sondern sogar empfahl. Aus-
saresses braucht keinerlei Angst zu haben vor einer Verfolgung seiner Verbre-
chen im Dienst des Vaterlandes, denn anders als etwa im Nachkriegsdeutsch-
land sind Folterer in Frankreich durch eine Amnestie geschü tzt gewesen, wel-

60Robin de Ruiter, Die geheime Macht hinter den Zeugen Jehovas, März 1995 ISBN:
3929170671
61gemäß einer antifreimaurerischen franzö sischen Publikation, Faits & Documents [Nr. 27,
15.5.97, Seite 5, zitiert in "Alleanza massonica?", Sodalitium, dic. 1997, Seite 65], besteht die
ganze Fü hrung des franzö sischen Zweiges von CESNUR vollständig aus der rechten Minderheit
der Freimaurerei.
62Der Spiegel 20 / 1981 - Hues Peccator, Trü mmer fü r den Feldherrn, Idstein 2001

Seite 76

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Prolog der Meister - <VI. Kapitel> Der linke Adam Kadmon

che die franzö sische Regierung vorsorglich bereits nach dem Algerienkrieg in
Kraft setzte. Was nicht eben verwunderlich ist, da sie ja selbst in der Verant-
wortung stand. Aussaresses der während des Algerienkrieges Kommandant
des Nachrichtendienstes war, entschuldigt sich, ohne jede Reue, damit, in der
Not schnell und effektiv Informationen erhalten zu mü ssen. Auf die Frage des
Reporters63 ob bei dieser Argumentation die Folter dann nicht eine Rechtferti-
gung immer, ü berall und in jeder Lage sei, bejahte er dies. Er erklärte darü ber
hinaus, daß seine Hinrichtungen, die er teilweise persö nlich vollzog, mit Paris
abgesprochen waren, insbesondere mit dem Justizminister der damals der sp ä-
tere Präsident Mitterand war, ein Hochgradfreimaurer und einer der »Väter«
der Europäischen Union aus der Loge B'nai B'rith. Aussaresses fü gte sogar an
das auf Grund des Erfolges seiner Methoden die Regierung, besonders Mitte-
rand, die Absicht hegten die Folter auch in Frankreich allgemein anzuwenden.
So betrachtet ist es nicht verwunderlich wenn die Freimaurer sich auf die Folter
Kö nigs Philipps berufen, sie sind einfach von ihrer Richtigkeit ü berzeugt.

Doch die Freimaurer stecken nicht nur im Staat, sondern auch in der ka-
tholischen Kirche64, aber, wie wir inzwischen festgestellt haben, nicht um ihr
wohlgesonnen gegenü berzutreten. Sondern vielmehr um das Christentum zu
verfälschen und beispielsweise den Christen einzureden, daß es ihnen nicht
gestattet sei sich zu wehren oder gar ein Urteil zu fällen. Diese Aussagen sind
falsch und im Neuen Testament nicht vorhanden, vgl.: Rö mer 213 und 1 Korin-
ther 62 f. (Da diese Stellen vom Apostel Paulus stammen, wird nun jedem klar
warum Freimaurer diesem so extrem feindlich gesinnt sind. Aber auch Paulus
war Jude.)

Bemerkenswerterweise wandelte sich die Theologie der Kirche im Bezug


auf Satan, gemeinsam mit dem Eindringen der Freimaurer in die kirchliche
Struktur, nach dem zweiten Vatikanischen Konzil. (Die fü r diesen Gesinnungs-
wandel verantwortlichen Bischö fe und Kardinäle waren selbst ausnahmslos
Freimaurer.) In weiten Teilen wurde Abschied genommen vom Teufel, und die
Frage nach dem »Ursprung des Bö sen« verharmlost. Als Resultat ergab sich
ein explosionsartiger Anstieg von Satanskulten. Offenbar ist diese neue Hal-
tung der Kirche, alles andere als richtig, weshalb es sich wohl doch lohnt, sich
diesem Thema etwas genauer zu widmen.

63Fernsehinterview der ARD mit Paul Aussaresses im Weltspiegel 27. Mai 2001
64Adler, Manfred, »Die Freimaurer und der Vatikan« Verlag Claus P. Clausen, Lippstadt

Seite 77

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Prolog der Meister - <VII. Kapitel> Ursprung des Bö sen

<VII. KAPITEL> Ursprung des Bö sen


Es bleibt die Frage
zu stellen, nach dem
was man so vage »das
Bö se« zu nennen
pflegt. Dieser Punkt
sollte keineswegs ver-
nachlässigt werden. In
der Religionsethnolo-
gie bezeichnet man
Dämonen, als die
grundsätzlichen Vertre-
ter der Finsternis, ein-
fach als »Ü bernatü rli-
che« von unbekannter
Herkunft und Abstam-
mung. Damit gibt man
sich zufrieden ohne das Gebiet mit weiteren Untersuchungen zu betrachten.
Sehr oft treten Dämonen als Naturgeister in Erscheinung und kontrollieren die
Wetterphänomenen, gegen die sich Menschen in frü herer Zeit schutzlos aus-
geliefert sahen. Daher rü hrte auch das enorme Neue an der Hinwendung des
Heiligen Franziskus zur Natur, die Preisung der Gö ttlichkeit in der Schö pfung
wo der Mensch seiner Zeit Gefahren sah in Stü rmen, Lawinen oder Erdbeben.

In den Auffassungen primitiverer Nachbarn freilich, konnten die Dämonen ei-


nes anderen, hö her entwickelten, Volkes auch zu gö ttliche Ehren gelangen.
Doch im Grunde ist der Dämon mehr eine Art »Zwischending« , aus einer Welt
stammend die jene der Menschen und jene der Gottheit verbindet. Daher rü hr-
te oft der Glaube das die Seele eines Verstorbenen, ehe sie Erlö sung im Reich
der Gottheit erfährt, durch ein Reich gelangen muß, das von Dämonen be-
herrscht wird, die die Seele auf Irrwege fü hren wollen um sie von der Gottheit
fern zu halten. Die Ä gypter schü tzten sich gegen die Versuchung einer Schlan-
gengottheit durch magische Formeln, die man bereits zu Lebzeiten auswendig
lernte. Das Reich der Dämonen stellte man sich als »Dämmerwelt« vor. Der
Dämon ist weder allmächtig noch wirklich unsterblich, aber doch ist er ein We-
sen das in seiner Physik offensichtlich dem Menschen ü berlegen scheint. Sie
sind auch nicht eindeutig materiell, sehr wohl aber Personifiziert und besitzen
Vorlieben, Talente und Neigungen sowie einen Namen der den einen Dämon
vom anderen unterscheiden soll. Es sind also Individuen, welche sich in vieler-

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Prolog der Meister - <VII. Kapitel> Ursprung des Bö sen

lei Gestalt dem Menschen offenbaren kö nnen: Naturerscheinungen, auffallen-


den Gegenständen oder Pflanzen, gefährlichen Tieren, Krankheitssymptomen
und Tod. Hinzu gesellt sich das lediglich grob charakterisierte Gebiet parapsy-
chologischer Phänomene: Besessenheit, optische oder akustische Täuschun-
gen, Spuk...

Aus der antiken Zauberliteratur erkennt man den


Glauben der damaligen Menschen, die sich jene transzen-
denten Wesen im allgemein als »Kakodaimones« vorstell-
te, d. h.: mesantrophe Wesen von spiritueller Natur. Im
Christentum unterstellten sich zwar die ursprü nglich unab-
hängig existierenden Dämonen einer hö llischen Dynastie,
Abbildung 37 aber dennoch gab es auch hier noch Dämonen die sich ei-
Bernhard von Clairvaux ner Herrschaft von Satan und Luzifer widersetzten. Ihren
Lebensraum, die »Hö lle« , sah man aber auch hier in der
»Marginalität« angesiedelt, ein Zwischenreich das an der Grenze von Tag und
Nacht, im ewigen Dämmerlicht beraubt aller Erkenntnis. Doch gerade dieses
Szenario der gespenstigen Abscheulichkeit reizte die Kü nstler sich mit dem
Thema ausgiebig auseinanderzusetzen und seinen wuchernden Phantasien
ungezü gelt ausbreiten zulassen. Bernhard von Clairvaux aber betrachtete die-
ses Treiben als eine Ablenkung vom Gebet zu Gott:
"Man sieht unter einem Kopf viele Körper und an einem Körper viele Köpfe.
Einmal erkennt man an einem Vierfü ß er den Kopf einer Schlange, dann sieht
man an einem Fisch den Kopf eines Vierfü ß ers. Dort zieht eine Bestie ein Pferd
hervor, das eine halbe Ziege hinter sich herschleppt, hier f ü hrt ein gehörntes
Tier ein Pferd hinter sich [...] Mein Gott, wenn man sich schon nicht dieser Al -
bernheiten schämt, warum scheut man nicht die Kosten?!" 65

Eine Stelle die uns einen Eindruck vom richtigen Umgang mit dem »Aber-
glauben« des Mittelalters vermittelt. Diese Bilder stellten zweifelsfrei »Unterhal-
tung« dar. Das der eine oder andere daraus mehr gemacht hat mag sein, doch
erst im nachhinein und geschaffen wurde es ausschließlich als Kreation der
Phantasie, und keineswegs um die Aufmü pfigen zu zeigen was ihnen einst blü -
hen wird, wenn sie nicht tun was man ihnen sagt. Sicherlich mag auf ein Kind
derartige Plastiken und Bilder prägender gewesen sein als fü r einen Erwachse-
nen, was sich letztlich in seiner Entwicklung festsetze und auch später prägte.
Doch das ist nicht anders als ein modernes Kind das einen Horrorfilm im Fern-
65entnommen: Hans Biedermann »Dämonen, Geister, dunkle Gö tter. Lexikon der furchterre-
genden mythischen Gestalten« Graz-Stuttgart 1989, S. 15

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Prolog der Meister - <VII. Kapitel> Ursprung des Bö sen

sehen sieht. Was soll ein Archäologe fü r Rü ckschlü sse ziehen wenn er in vier-
tausend Jahren massenhaft Horror-Comics unserer Zeit zu Tage f ö rdert?:
"Welch abergläubische Zeit, fliegen bereits zum Mond und doch scheinen in je -
dem Haus diese Geisterfü hrer existiert zu haben."

Falsch ist die Behauptung, vieler Neuheiden der Gegenwart, das alte Gö t-
ter durch die Christen lediglich dämonisiert wurden. Die Bibel unterscheidet ein-
deutig zwischen Gö ttern/Gö tzen und Dämonen. Während die Existenz der
Letzteren anerkannt wurde, waren die Gö tter des Polytheismus »nicht exi-
stent« ! (Jesaja 449 ff.; besonders: 4129) Es gab von dieser Regel Abweichun-
gen, und zwar in jenen Fällen in denen die Gö tzen und Gö tter bereits ein zwie-
spältiges, also dämonisches Wesen, besaßen. Dies trifft Beispielsweise auf
Gott Baal zu, einem gehö rnten (teuflischen) semitischen Gott dem man im all-
gemeinen Kinder (aber auch, wie in Karthago, Jungfrauen auf dem Scheiter-
haufen) opferte. Das erinnert auch an die Verbrennung der Templer oder He-
xen. Fälschlicherweise wird Baal auch als »Moloch« bezeichnet. Der Irrtum be-
ruht auf dem mit Baal in Verbindung stehenden israelitischen Ritual la-molek,
bei dem man Kinder bei lebendigen Leibe verbrannte.

Nahe Jerusalems, errichtete man dem Baal ein bedeutendes Heiligtum im


GE-HINNOM Tal, daß im Sü den mit dem Kidrontal zusammen trifft, nach dem es
die heilige Stadt im Westen umfaßt. Das Heiligtum des semitischen Stiergottes
nannte man GEHENNA, was ü bersetzt in etwa bedeutet: »Hö lle« . Und dieser Be-
griff ist eine Offenbarung, es muß wirklich ein Ort von ungeahnter Abscheulich-
keit gewesen sein. Trotz des Verbotes, daß Moses ausdrü cklich mit Baal in
Verbindung brachte, trieben die Israeliten Kinder zusammen um sie dem ge-
hö rnten Gott zu Ehren Lebendig in rituellen Ö fen zu verbrennen. Während die
Priester den rituellen Gesang anstimmten um in einem freudigen Fest das Ge-
schrei der sterbenden Kinder zu ü bertö nen. Selbst den Archäologen wird noch
nach Jahrhunderten klar, wenn ihnen ein eisiger Schauer ü ber den Rü cken
läuft, daß an diesem Ort etwas absolut Bö ses existiert haben muß. Man kann
die Anwesenheit des Baal praktisch noch immer spü ren und die Zahl ü ber sei-
ne Opfer allein hier entzieht sich jeder Schätzung.

Zwiespältige, negative Gö tter ermö glichten im Polytheismus die Erklärung


ü ber das Bö se in der Welt, bzw. durch die Gottheit wurde das Negative gehei-

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Prolog der Meister - <VII. Kapitel> Ursprung des Bö sen

ligt. Auch wenn es den modernen Heiden, die gern an die große semitische
Muttergottheit Astarte und ihrem schmucken Stiersohn Baal glauben wollen,
nicht gefällt, so ist dennoch ein Gott dem man Menschen opfert: schlecht, bö s-
artig und negativ bis ins tiefste Mark.

Im Monotheismus stehen Luzifer/Satan, Helal (Judentum), Iblîs (Islam) in der


Pflicht das Bö se in der Welt zu begrü nden, und doch stellt sich der Theologie
das Problem dessen Gegenwart zu erklären, schließlich glaubt man an einen
lieben, ebenso wie allmächtigen, Gott. Von der wissenschaftlichen Seite her
betrachtete Erich Neumann in der Tiefenpsychologie diabolisch-weibliche Ge-
stalten, bei denen das Geschlechtssymbol mit einem negativen Elementarcha-
rakter im Zusammenhang gebracht wurde. Hier steht zu allererst in der Hierar-
chie die »Antimutter« (Todesgö ttin), deren Macht sich in der Furcht der Men-
schen vor dem Tode offenbart. Dies war der Grundstock der im gemeinsamen
Wirken mit untergeordneten Aspekten in Visionen, zum Glaube an weibliche
Dämonen und Hexen – der "bö sen Frau" - fü hrte. Die Hexe ist mitnichten eine
Erfindung der Kirche aus der Zeit der Inquisition, sondern taucht bereits in Ur-
gemeinschaften auf – ja auch in matriarchalen Systemen, womit die Hexe wohl
eine erheblich komplexere Rolle ü bernimmt, als die heutigen Hexen es uns
glauben lassen wollen.

Andererseits sollten wir uns nicht der Illusion hingeben, daß in unserer
Welt, das Non-Plus-Ultra allen Wissens erreicht sei. Das Darwin Recht hat,
oder Einstein ist ein Auffassung des gegenwärtigen Standes des Wissens – der
dennoch bereits zur Gegenwart zu Recht nicht unumstritten ist. Genaugenom-
men aber weiß der Mensch wenig, bis gar Nichts, und kann deshalb nicht die
Vorstellungen alter Vö lker als Primitiv verurteilen.

In der Zeitschrift Anubis (Anubis 11, März 1989) ging man dem Problem des
dämonischen Wesens nach und publizierte dazu den Artikel von Ramsey Du-
kes. Dieser sah in den Dämonen einen grundsätzlichen Archetypus und sieht
hinter ihren Erscheinungen deutbare Muster. Diese "Muster" kann man als Or-
tungshilfen beim Erkennen des Dämons verwenden, wobei das Ritual die Funk-
tion zukommt den jeweiligen Dämon zu lokalisieren, und sich in die Lage zu
versetzen mit diesem zu kommunizieren. Doch läßt nun dieses subjektiven Er-
leben eines Dämons auch Rü ckschlü sse auf seine objektive Existenz zu? Ram-
sey Dukes bediente sich bei der Klärung dieser Fragen bereits bekannten An-

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Prolog der Meister - <VII. Kapitel> Ursprung des Bö sen

sichten von Carl Gustav Jung:


"Sie sind subjektiv, aber wir können sie genausogut als objektiv annehmen,
weil sie sich eindeutig objektiv benehmen."
Man kann sie demnach als objektive Wesenheiten betrachten. 66

Darauf nun aufbauend sei auf das Buch »Magie als experimentelle Natur-
wissenschaft« , von Professor Ludwig Staudenmaier hingewiesen. Er beschreibt
wie ein rational denkender Wissenschaftler, trotz seines aufgeklärten Geistes,
durch das ausü ben magischer Praktiken in einen psychotischen Zustand ver-
fiel. Es begann damit das Staudenmaier Stimmen hö rte die er als akustische
und optische Halluzinationen verstand. Staudenmaier berichtet wie sich die dä-
monische Teilpersö nlichkeit von seiner eigenen Psyche trennte und nach und
nach zum dominierenden Teil seiner Seele wurde. Die Erscheinungen began-
nen ihren "Meister" nicht ernst zunehmen und plagten ihn.

Der Dämon als solches muß also ernst genommen werden. Er ist kein
Produkt der Phantasie, dem man keine Existenz zusprechen kann, sondern ein
Wesen das durch den Zustand der eigenen Psyche an Potenz gewinnt. Er ist
nicht beherrschbar wenn er einmal gerufen wurde. Der Dämon dient scheinbar
dem herbeirufenden Menschen um sich zu nähren und zu wachsen – tatsäch-
lich aber ist der Mensch bereits in seiner Macht. Darü ber aber ist sich der
Schwarzmagier nicht im Klaren, denn mit der Magie wächst in ihm der Wahn-
sinn, da seine Psyche sich nicht mehr im Gleichgewicht befindet.

Staudenmaier wies ausdrü cklich daraufhin, daß sich bei entsprechend ver-
anlagten Persö nlichkeiten einzelne Vorstellungen zu Personifikationen und In-
dividualisationen entwickeln. Zu der Erkenntnis gelangte er, als er bei der Jagd
auf Elstern und Krähen merkwü rdige kleine Wesen reiten sah:
"Statt der Elstern sah ich häufig da und dort auf Bäumen und Gesträuchen in
schattenhaften, aber ganz deutlichen Umrissen Spottgestallten sitzen, dickb äu-
chige Kerle mit krummen, dü nnen Beinen, langen, dicken Nasen oder langr ü s-
selige Elefanten, die mich anglotzten. Auf dem Boden schien es manchmal von
Eidechsen, Fröschen und Kröten zu wimmeln. Bisweilen waren sie phanta-

66entnommen: Hans Biedermann »Dämonen, Geister, dunkle Gö tter. Lexikon der furchterre-
genden mythischen Gestalten« Graz-Stuttgart 1989

Seite 83

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Prolog der Meister - <VII. Kapitel> Ursprung des Bö sen

stisch groß . Alle möglichen Tierformen und Teufelsgestalten umgaben mich.


Jeder Strauch, jeder Zweig nahm abenteuerliche, mich ärgernde Formen an.
Ein andermal schien auf jedem Baum, jedem Strauch eine M ädchengestalt zu
sitzen [...] Wer die Geschichte der Heiligen der verschiedenen Religionen
kennt, weiß , daß dieselben ähnliches gelitten." 67

Wenn ein solcher Zustand sogar ohne das dazutun von Drogen und
Medikamenten erreichbar ist, kann man dies als die Macht des Rituals auf die
Wesenheit des Menschen werten. Staudenmaier war keineswegs geisteskrank
geworden, er war sich durchaus bewußt das die Gestalten, die er sah, nicht
diese Welt darstellen. Sie kamen aus seinem Inneren, er nahm die alltägliche
Welt verändert war. Und doch kann man dies nicht als Phantasieprodukt abtun,
insofern, weil diese Kreaturen Macht ü ber Staudenmaier hatten und ihn zu ne-
gativen Taten beeinflussen wollten, wie etwa zum Sadismus. Hierbei geht es
aber dem Dämon keineswegs darum den Menschen ü ber eine andere Wirklich-
keit aufzuklären und ihn zur Weisheit zu fü hren, sondern um zum Bö sen zu
verfü hren und ihn ins Verderben zu stü rzen, in dem ihn die weltliche Justiz zu
Rechenschaft zieht. Doch das gö ttliche ist dann bereits von ihm gewichen und
er hat keinen Anteil mehr an der Existenz nach dem Tode, er selbst ist nun das
dämonische Wesen, da seine Abgrü nde der Seele die vö llige Kontrolle erlangt
haben nahm der Dämon in ihm Gestalt an.

Diese Dämonen bilden einen Zwischenraum (Zwischenwelt) zwischen


dem was subjektiv wahrgenommen wird und dem was objektiv existiert. Viel-
leicht kö nnte man Annehmen das Dämonen in einer eigenen Dimension die
nicht räumlich, sondern zeitlich und in ihrer Beschaffenheit (sie verf ü gt ü ber Na-
turgesetze die mit unserer Welt nicht identisch sind) getrennt ist. Der Mensch
dessen Psyche das nichtmaterielle am Menschen ist, scheint in der Lage sich
ü ber die Materie hinwegzusetzen und ein Tor zu dieser Welt zu ö ffnen, demzu-
folge der Dämon ü ber diese menschliche Psyche ins Leben eintritt.

C. G. Jung schrieb das Ego kö nne sich die Dämonen nicht selbst er-
schaffe, sondern:

67entnommen: Hans Biedermann »Dämonen, Geister, dunkle Gö tter. Lexikon der furchterre-
genden mythischen Gestalten« Graz-Stuttgart 1989

Seite 84

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Prolog der Meister - <VII. Kapitel> Ursprung des Bö sen

"passieren ihm, wachsen aus dem Unbewuß ten


heraus und schwemmen das Bewuß tsein mit selt-
samen und unerschü tterlichen Impulsen und Ü ber-
zeugungen. Das Ich steht seelischen Mächten ge-
genü ber, die uralt-geheiligte Namen tragen. Oft be-
tragen sie sich als gefährliche Gegner, mitunter
richten sie in der Ö konomie der Persönlichkeit
furchtbare Verwü stungen an. Der Theologe, der
dahinter den Teufel vermutet, steht dabei der seeli -
schen Wahrheit und Empirie bedeutend näher als
der Rationalist, der diesen dunklen Gewalten –
vergeblich – die Autonomie abzuhandeln ver-
sucht."68

Abbildung 38 Carl Gustav Jung Daraus ist zu entnehmen, daß der Umgang
mit Dämonen reale Gefahren in sich birgt, vor die auch Magier warnen in dem
sie meinen man dü rfe sich dieser Auseinandersetzung nie ungeschü tzt preisge-
ben. Bei vielen Dämonen weist die Zauberliteratur daraufhin das dieses oder
jenes Wesen so mächtig sei, daß der Magier sich dem Dämon nur auf der me-
taphysischen Ebene stellen kö nne, hier kann der Mensch dem Dämon ü berle-
gen sein. Die Materie selbst schwächt den Geist und scheint ein Gefängnis des
gö ttlichen zusein.

Diese moderne Auffassung Jungs ist tatsächlich bereits in der Antike auf-
findbar. Seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. ist das griechische DAIMON die Sammel-
bezeichnung aller den Helenen unbekannte Gö tter, es bezeichnet aber nicht
nur transzendente Wesen, sondern insbesondere die Art und Weise des Wir-
kens dieses Wesens. Jedoch mußte der Dämon nicht zwangsläufig bö sartig
sein. Auch Menschen die das DAIMONION besaßen, in erster Linie die Heroen,
wurden zu den Dämonen gezählt und bildeten nach den Gö ttern eine zweite
unsterbliche Gruppe dem Menschen ü bergeordneter Wesen.69 Daimonion
(griechisch: das Gö ttliche) ist ein Begriff der Philosophie der besonders bei So-
krates und Platon Verwendung findet, fü r die Fähigkeit einzelner Menschen, als
Berater sinnvolle Entscheidungen von allgemeinem Nutzen zu fällen. Xeno-
phon betrachtete das Daimonion als eine Art Weissagekunst, Platon hingegen
sah darin das Gewissen. Auch hier steht das Daimonion untrennbar mit etwas,

68Bessler 1978, S. 38
69nach: Prof. Dr. sc. Walter Beltz, Berlin, in: Lexikon der Antike, Leipzig 1987

Seite 85

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der Materie ü bergeordnetem, in Verbindung, das aber nicht zwangsläufig bö s-


artig sein muß, wenngleich sehr wohl mö glich. Doch vergessen wir nicht das
auch Engel ein Zwischending von Gottheit und Mensch sind, jedoch erwarten
wir in erster Linie positives Wirken von ihnen, wenngleich wir doch genau wis-
sen das es auch gefallene Engel gibt. Den Dämon als etwas negatives zu se-
hen ist also eine Frage des persö nlichen Standpunktes.

Der Artenreichtum der Dämonen allein im Abend-


land scheint sich jeder Katalogisierung zu entziehen.
Dennoch versuchte Johannes Trithemius (1462-1516)
in seiner CHRONOLOGIA MYSTICA eine solche Ordnung her-
zustellen. Ebenso versuchte er sein Glü ck in seinem
Buch LIBER OCTO QUESTIONUM. Agrippa von Nettesheim
(1486 – 1535) versuchte es ebenso in seiner OCCULTA
PHILOSOPHIA. Allein diese und andere Versuche scheiter-
Abbildung 39 Agrippa von ten an der Zwiespältigkeit des dämonischen Wesens,
Nettesheim dem jegliche Ordnung fremd ist – was uns zwangsläu-
fig auf die »Riesen« als Mächte des Chaos stoßen
läßt.

Der Riese ist ein menschenähnliches Wesen von hohem Kö rperwuchs.


Diese Annahme ist jedoch eine Entstellung des ursprü nglichen Verständnisses.
Zum Beispiel waren die Riesen der Germanen keineswegs an ihrer Kö rpergrö -
ße erkennbar, die Edda, eine Sammlung mythologischer Texte, berichtet ü ber
den Bau der Gö tterburg Asgard:
"Als der Baumeister [ein Riese] sah, daß die Arbeit nicht fertig werden wü rde,
da geriet er in den Riesenzorn. Und wie also die Asen [G ötter] klar erkannten,
daß sie es mit einem Bergriesen zu tun hatten, da wurde der Eide nicht mehr
gedacht, sie riefen nach Thor, alsbald kam dieser, und schon fuhr der Hammer
Mjölnir in die Höhe."70

Zwar kö nnen die Riesen sehr wohl ü bernatü rliche Grö ße annehmen – wie
es die Edda von Û tgard-Loki berichtet – jedoch geschieht es durch Zauberei,
auch die Gö tter nehmen durch magische Mittel Ü bergrö ße an. Als Thor gegen

70Ulf Diederichs (Hrsg.) »Germanische Gö tterlehre. Nach den Quellen der Lieder- und der Pro-
sa-Edda« Mü nchen-Dü sseldorf-Regensburg 1991

Seite 86

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die Mitgardschlange kämpft – durchbrechen seine Beine das Boot in dem er


sich befand und reichte mit den Fü ßen bis zum Grund des Ozeans. Selbst die
Gö tter erkennen den Riesen erst, als er sich durch seinen »Riesenzorn« selbst
entlarvt. Wut, Zorn, Menschenfeindlichkeit sind es die einen Riesen ausma-
chen nicht die Grö ße und somit ist der Riese nichts anderes als ein Dämon –
ein Naturdämon dem die Menschen hilflos ausgeliefert waren, wenn es nicht
die guten Gö tter gegeben hätte die das Menschenland vor der Wut dieser Ur-
gewalten schü tzten.

Etymologisch gesehen unterscheidet man zwar zwischen Thursen und Jö -


ten, jedoch werden beide Begriffe in den religiö sen Sagen der Germanen
gleichbedeutend genutzt. Die Riesen galten als die Antipole zu den Gö ttern,
woraus sich die naturmäßige Feindschaft (obwohl untereinander verwandt) er-
gab, daß die Asen grundsätzlich jeden Riesen zu tö ten suchten – und umge-
kehrt. Wie es in der Edda heißt wurde der Eid in Unwissenheit einem Riesen
gegeben nicht anerkannt.

Riesen als humanoide Dämonen von roher Kraft treten auch in Opposition
zu Alben und Zwergen. Sie sind also von anderer Herkunft als diese Naturge-
schö pfe. Riesen entstammen dem Urzeitalter – Ymir, bei dem es sich um den
Urzeitriese handelt, dem ältesten Lebewesen, auch Aurgelmir genannt. Er ist
das personifizierte Chaos, der Schö pfer (eine aus Odin, We und Wili bestehen-
de Dreifaltigkeit) erschlägt ihn und schaffen so aus dem Chaos die Welt und
den Kosmos – die dämonische Unordnung erfährt Ordnung durch das gö ttliche
Prinzip. Eine Geschichte die uns in veränderter Form bei allen indogermani-
sche Vö lkern begegnet.

Die Riesen der Griechen sind die Titanen, die Grundstruktur aber ist die
selbe wie bei Germanen. Die Titanen sind Feinde der olympischen Gö tter und
dennoch mit ihnen verwandt. "Trotz und unbändiges Wesen zeichnen die Tita-
nen aus."71 faßte Prof. Becher, Leipzig, kurz zusammen und charakterisiert da-
mit die Vorstellungen der Griechen ü ber ihre Riesen. Das merkwü rdige ist, daß
in dieser frü hen Phase menschlichen Gedenkens die Titanen als Menschen-
freundlich erscheinen, die olympischen Gö tter hingegen als menschenfeindlich.
Handelt es sich hierbei um das selbe merkwü rdige Gezeter das Satan in mo-

71Prof. Dr. sc. Ilse Becher, Leipzig, in: Lexikon der Antike, Leipzig 1987

Seite 87

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Prolog der Meister - <VII. Kapitel> Ursprung des Bö sen

derner Zeit zum Menschenfreund und Befreier (diabolischer Messias) werden


ließ?

Nur im ersten Augenblick einer Betrachtung der Taten Prometheus glaubt


man etwas Positives zu erkennen. Der Mensch wird als Produkt der Titanen
(Prometheus formt sie aus Lehm, allerdings auf Befehl von Zeus) bezeichnet,
sie sind also Geschö pfe des urzeitlichen und feindlichen Chaos. Jedoch nur ih-
re Kö rper, denn die Gö ttin Athene, die eine olympische Gö ttin ist, haucht ihnen
Leben ein und gibt ihnen damit etwas Gö ttliches. Athenes Bedeutung kann
man nicht hoch genug bewerten, ist sie doch ein Fragment uralten indogerma-
nischen Denkens – sie ist Gö ttin der Weisheit – sie ist die Wissende, also die
Druidin.72 Denn das Druidentum ist keineswegs eine keltische Erfindung, son-
dern indogermanisches Erbe das uns jedoch nur noch von den Kelten bekannt
ist, weil diese am längsten an den alten Wurzeln festhielten.

Durch Athene bekam der Mensch erst einen Anteil an der Gö ttlichkeit. Die
olympischen Gö tter konnten in ihnen nun keine rein diabolischen Wesen mehr
sehen, sie hatten Anteil an ihrem eigenen Wesen und so wandten sich die Gö t-
ter ihnen im positiven Sinn zu. Aber Vorsicht! Mensch war fü r Indogermanen
nicht identisch mit dem heutigen Sinn, und es gibt verschiedene Sagen der
Entstehung. Wichtig zu wissen aber ist, daß Sagen in den indogermanischen
Kulturen Metaphern waren, die das unverständliche dem Menschen verständ-
lich machen sollten. Im Grunde genommen sind nämlich die Gö tter selbst
nichts anderes als eine hö here Art des Menschen. Das moderne Gott leitet sich
vom germanischen GUD ab und dieses wiederum vom Sanskritwort GUTHOM, was
einfach heißt: »der dem man Trankopfer darbringt« . Dieses Wort bezeichnet je-
des Wesen das man verehrt, auch einen Vorfahren, einen berü hmten Helden –
also durchaus auch Menschen, und Gö tter sind demzufolge besondere Men-
schen. Speziell die Asen der Germanen entstammen einem Totenkult. Diese
Gö tter der Indogermanen unterstanden jedoch einem ü bergeordneten Wesen,
dessen Namen man nie aussprechen durfte (wie im Kult Israels), dieses We-
sen aber bezeichnete man nicht als Gott. Im Grunde genommen ist es also
falsch Jahwe einen Gott zu nennen, sehr wohl richtig jedoch etwa Friedrich
Barbarossa als solchen zu bezeichnen, weil man von ihm doch erwartet, daß
er, wenn die Not am grö ßten ist, auferstehen und das alte Reich wiedererrich-
ten werde.

72Die Gleichsetzung von Druiden und Athene stammt von Prof. Jean Markale, Die Druiden.
Gesellschaft und Gö tter der Kelten, Augsburg, 1996

Seite 88

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Prolog der Meister - <VII. Kapitel> Ursprung des Bö sen

Athene handelt aber nicht aus Freundschaft zu dem Titanen Prometheus,


sondern aus Mitleid mit den unbeholfen umherstolpernden Menschen. Bereits
Hesiodos (um 700 vor Christus) zeichnet in seiner Theogonia von Prometheus
keineswegs das Bild eines Wohltäters des Menschen, sondern das eines Got-
teslästerers, einem Frevler der sich ü ber das Heilige hinwegsetzt. Blieb Prome-
theus im Mittelalter im Grunde unbeachtet wurden seine Taten erst in der Re-
naissance begutachtet und in der Kultur immer wieder verwendet. Prometheus
lebte also auf, parallel zum aufblü henden Satanismus und vielfach wurde auch
später beide miteinander in Verbindung gebracht. Aber es wäre wohl falsch den
Prometheus einfach zum Satan abzuwerten. Der menschliche Geist neigt zur
Vereinfachung weil sein Geist stark begrenzt ist, man muß immer wieder sich
vor Augen halten das diese Sagen lediglich sprachliche Bilder sind – Prome-
theus kann tatsächliche eine einst existente Person meinen, aber ebenso auch
eine Gruppe oder aber er ist einfach nur eine Personifikation eines unpersö nli-
chen Ereignisses in der Geschichte des Menschen. Dennoch kö nnte es diese
Ü berlegung sein, welche den Freimaurer Albert Pike dazu veranlaßte den Tita-
nen als Titel im Ku Klux Klan einzufü hren.

Im Abendland unter-
lag der Teufel bald er-
heblichen Veränderun-
gen, bedingt durch vor-
christliche Auffassun-
gen vom Bö sen. Wäh-
rend er im Mittelalter
ein Großmächtiger
Herrscher des Finste-
ren Reiches war, dem
man aber immer noch
eine majestätische
Wü rde zugestand, wurde er in späterer Zeit zur Witzfigur, ja ein Trottel, den der
Mensch unbekü mmert betrü gen und ü bers Ohr hauen kann. Mochten die Sa-
gen auch dazu dienen sich selbst die Angst vor dem finsteren Fü rsten zu neh-
men, so fü hrte es dennoch zu einen unbekü mmerten Umgang und Ausuferung
satanischer Verehrung.

Die Unterlagen der Inquisition, zum Beispiel in Frankreich unter Ludwig


XIV. zeigen uns ein deutliches Bild der Situation. Es ist zu bemerken das der

Seite 89

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Prolog der Meister - <VII. Kapitel> Ursprung des Bö sen

Teufelskult massiv um sich griff und bis in die hö chsten Gesellschaftskreise


eingedrungen war. Teufelskult – das war einfach Mode geworden. Doch die
Form der Verehrung hatte sich ebenfalls geändert, die angebliche Schwarze
Messe zur Verehrung Satans, ahmte einfach die Heilige Messe - gespickt mit
obszö nen und blasphemischen Riten - nach. Gemeinsam mit der gesellschaft-
lichen Oberschicht degenerierte auch die finstere W ü rde des Teufels, der kaum
noch als Majestät erkennbar war. Hauptsächlich ging es nur um Sex in jeder
Form, ein Element das in der eigentlichen schwarzen Messe fehlte, doch wenn
man so will kann es ein Anklang, dumpfe Erinnerung sein, an Astarte in deren
Tempeln Prostitution betrieben wurde. Um seine erotischen Geilheit zu gewähr-
leisten griff man sogar auf Menschenopfern an Satan zurü ck. Madame Françoi-
se Athénais de Montespan, eine Mätresse Ludwigs XIV., versuchte sich die
Gunst des Kö nigs durch eine Schwarze Messe zu versichern unter Verwen-
dung des Blutes neugeborener Kinder.

Der Satanismus ü berdauerte das 18. Jahrhundert und nahm im 19. Jahr-
hundert neue Formen an und wurde zum Gegenstand freimaurisch-dichterisch-
literarischer Schö pfungen, so zum Beispiel die Satanslitaneien des Charles
Baudelaire73 - oder auch bei Joris K. Huysman im seinem Roman »Là-bas« 74.
Satan tritt nun nicht mehr als das Bö se auf, sondern wird als »Befreier der
Menschen« verstanden. Ü berraschend dabei ist, wie stark die Freimaurerszene
in der Verbreitung dieses Satansbildes verstrickt war und ist, bzw. sich mit die-
sem gemeinsam entwickelte, so als wenn mit dem erstarken der Freimaurerei
auch Satans Einfluß erweitert worden wäre. Besonders bei Huysman ist die
Verherrlichung Satan verbunden mit der Lästerung Christi, ganz im geistigen
Einvernehmen mit Albert Pike. Der Autor hat an Schwarzen Messen persö nlich
teilgenommen, genauso wie auch Baudelaire.

Diese Formen des Satanismus kö nnen freilich nur auf christlicher Grund-
lage bestehen, sie verstoßen zwar fundamental, in blasphemischer Weise, ge-
gen die Gebote des Christentums, aber doch bleibt ihre Weltanschauung Ge-
fangene der Christen.

73Abgedruckt bei G. Zacharias »Der Dunkle Gott. Die Ü berwindung der Spaltung von Gut und
Bö se. Satanskult und Schwarze Messe« Wiesbaden-Mü nchen 1982, S. 171-175
74Auszü ge ebenda, S. 191-200; Ü bersetzung des 1889 in Paris erschienen Romans von Huy-
man, »Tief unten« , Kö ln-Berlin 1963

Seite 90

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Prolog der Meister - <VII. Kapitel> Ursprung des Bö sen

Sämtliche Protesthandlungen des Satanismus sind, durch den Einfluß der


Freimaurerei, semitischen Kulten (Baalskult) entnommen. Der Satanismus
knü pft darü ber hinaus auch an gnostischen Lehren, wie man speziell bei Alei-
ster Crowley feststellen kann. Die Gnosis, ein Synkretismus orientalischer Reli-
gionen, basiert zu einem nicht unerheblichen Teil auf der jü dischen Mystik, wel-
che die Manichäer verarbeiteten. Auch hier begegnen uns die selben Lästerun-
gen wie in der Freimaurerei, z.B. erklärt der Talmud, daß die Strafe Jesu Christi
fü r seine Lehre in der Hö lle darin bestehe, in kochende Exkremente einge-
taucht zu werden.75 Auch der stets gerü hmte jü dische Arzt, Philosoph, Geset-
zeslehrer und (nicht zu Letzt) Rassist Maimonides versieht in seiner MISCHNE TO-
RA – dominiert von abscheulichen Vorschriften gegen Nichtjuden, als auch mit
speziellen Angriffen gegen das Christentum, den Namen Jesus Christi grund-
sätzlich mit dem frommen Zusatz "möge der Name des Verruchten vergehen".
Und trotzdem erschien eben dieses Buch erstaunlicherweise im Jahr 1480 un-
ter Papst Sixtus IV. in Rom. Bereits einige Jahre zuvor war die ältere Version
des GOLDENEN ESEL von Apulejus, mit heftigen Angriffen gegen das Christentum,
gleichfalls in Rom verö ffentlicht worden. Recht tolerant einige Päpste damals –
merkwü rdig tolerant sogar. Da aber Papst Sixtus IV. bei seinen politischen Un-
ternehmungen vom Orden von Zion unterstü tzt wurde, ist diese Verö ffentli-
chung vielleicht doch nicht ganz so merkwü rdig.

Heute ist es freilich nicht politisch korrekt so etwas zu erwähnen, schließ-


lich gibt man sich viel Mü he alle Angriffe der Christen gegen die Juden als un-
begrü ndet darzustellen. Und meint die Verfolgung von Juden dadurch wieder-
gutzumachen in dem man bei jedem kriminellen Akt von Juden wegsieht und
den Mund hält. Dabei gibt man sich soviel Mü he das man vor offensichtlichen
Täuschungen nicht zurü ckschreckt, nehmen wir z. B. das Jahre 1962 als in Je-
rusalem ein Teil des Maimonidischen Kodex publiziert wurde. Das sogenannte
Buch der »Gebote und Verbote« in dem die Grundregeln des jü dischen Glau-
bens und der Religionsausü bung wiedergegeben werden. Das Buch erschien
als zweisprachige Ausgabe, man gab darin die englische Ü bersetzung des he-
bräischen Texten jeweils auf der gegenü berliegenden Seite wieder. Jeder der
des Hebräischen Sprache mächtig ist kann darin das Gebot lesen, jeden Juden
auszurotten der es wagt kabbalistische Dogmas in Frage zu stellen: "Es ist ei-
ne Pflicht, diese mit eigener Hand auszurotten." Aber die englische Ü berset-
zung formuliert: "Es ist die Pflicht, aktive Maß nahmen zu ergreifen, um sie zu
vernichten". Neben diesen jü dischen »Verräter« gab es noch weitere die von
der Vorschrift betroffen waren: "Solche Leute wie Jesus von Nazareth und sei-

75Prof. Israel Shahak, »Jewish History, Jewish Religion; the weight of three thousand years« ,
Pluto Press, London 1994

Seite 91

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Prolog der Meister - <VII. Kapitel> Ursprung des Bö sen

ne Schü ler sowie Sadok und Baitos und deren Gefolgsleuten; möge der Name
der Verruchten verrotten." Wer nun aber dieses in der englische Ü bersetzung
auf der gegenü berliegenden Seite (Seite 78 a) sucht, wird getäuscht, man hat
diese Stelle ohne irgendeinen Hinweis einfach weggelassen. Professor Israel
Shahak bemerkte dazu, daß trotz der großen Verbreitung des Buches in der
anglikanischen Welt nicht ein einziger der Gelehrten gegen diese offenkundige
Täuschung protestierte.

Das war aber nur eines von vielen Beispielen, ein anderes maßgebliches
finden wir in: The Joys of Yiddish das Leo Rosten verfaßte. Eigentlich ist es ein
sehr gutes und interessantes Buch, welches in lustigen Sprü chen eine Art
Glossar jiddischer Wö rter darstellt, die Teilweise in den allgemeinen Sprachge-
brauch aufgenommen wurden. Das Buch erschien in den USA des Jahres
1968. Jedem Wort wurde eine ausfü hrliche Definition und oftmals sehr amü -
sante Anekdoten angefü gt, die die Verwendung des Begriffes erklären. Dar-
ü ber hinaus finden wir auch etymologische Angaben ü ber die Herkunft des je-
weiligen Wortes. Dann aber stoßen wir plö tzlich beim lesen des Buches auf
Shaygets dem man die Bedeutung "nichtjü discher Junge oder nichtjü discher
junger Mann" gab. Man ordnete dem Begriff vage einem "hebräischen Ur-
sprungs" zu, vermied es jedoch Form oder Bedeutung des "hebräischen Ur-
sprungs" mitzuteilen. Schaut man sich die feminine Form von Shaygets an,
Shiksa, im deutschen spricht man von der Schickse, schreibt Leo Rosten als
hebräische Bedeutung "blemish". Doch ist dieses falsch, wie jeder Sprecher
des Hebräischen weiß. Sucht man eine Deutung in einem anderem Buch, wie
in dem in Israel publizierten Buch »Megiddo Modern Hebrew-English Dictona-
ry« finden wir unter Sheqetz (die Transkription von Shaygets) als Bedeutung:
"unclean animal; loathsome creature, abomination, wretch, unruly youngster;
Gentile youngster" (unsauberes Tier; ekelhafte Kreatur, Scheusal, Schuft, wi-
derspenstiger Bursche, nichtjü discher Bursche).76

Diese Christenfeindlichkeit im Judentum begrü ndet sich ausschließlich auf


der Kabbala, die aber nicht auf die jahweistische Tradition zurü ckgeht, sondern
auf ursprü nglichen-altsemitischen Riten fußt die auf den Baalskult (Satanskult),
der Nachbarn Israels, zurü ckgreift, sowie andere Einflü sse – vor allem ägypti-
sche - aufnahm. Mehr noch als im Judentum trägt die Kabbala zur Freimaurerei
bei. Kabbalisten stellen aber nicht die Mehrheit der Juden dar, im Gegenteil,
vielmehr findet im Judentum selbst eine Auseinandersetzung zwischen der libe -
ralen Mehrheit und wenigen einflußreichen Kabbalisten statt. Dummerweise ist

76Prof. Israel Shahak, »Jewish History, Jewish Religion; the weight of three thousand years« ,
Pluto Press, London 1994

Seite 92

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Prolog der Meister - <VII. Kapitel> Ursprung des Bö sen

es diese Minderheit die außerhalb Israels das "typische" jü dische Bild be-
stimmt. In der Betrachtung des Kabbalisten werden diese liberalen Juden zu
»Nichtjuden« und »unreinen Tieren« - zum »Gojim« dessen Existenz sich von
einem Nichtjuden in keiner Weise unterscheidet. Oft wurden die Vorgehenswei-
sen von Kabbalisten durch liberale Juden selbst angeprangert, aber anstatt die
Weltö ffentlichkeit die Kritiker unterstü tzt und Rü ckendeckung gibt, unterstü tzt
sie gelähmt und ängstlich die Kabbalisten und ihre Jagd nach angeblichen Anti-
semiten in der Hoffnung das der Kelch an ihnen selbst vorü bergehen mö ge.
Doch wie vollzieht sich die Herrschaft der Kabbala?

Seite 93

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Prolog der Meister - <VIII. Kapitel> Dogma und doppelte
Moral

<VIII. KAPITEL> Dogma und doppelte Moral


Um die Welt des kabbalistischen Aberglaubens zu begreifen sehen wir
uns am besten die Situation der, im totalitären und dogmatischen Kabbalismus
gefangen, jü dischen Gemeinden der vergangenen Jahrhunderte an. Im Jahr
1780, steht das Geschick der jü dische Gemeinschaft in ihrer selbstgewählten
Abschottung gegenü ber allen Nichtjuden, auf der Schwelle der Veränderung.
Diese religiö sen Identität des »Jude sein« regelten, mit einer erdrü ckenden
Last von Vorschriften, jede unbedeutende Kleinigkeit in sozialen und privaten
Leben des Juden. Jedoch ebenso auch das Verhalten der Juden gegenü ber
den nichtjü dischen Nachbarn, was in erster Linie aus der Abschottung bestand:
"Es ist buchstäblich wahr, daß damals ein Jude noch nicht einmal ein Glas
Wasser im Hause eines Nichtjuden trinken durfte." 77
Dieses Verbot "ein Glas Wasser mit Nichtjuden" zu trinken, war aber keines-
wegs ein Produkt der antisemitischen Umwelt, sondern der religiö sen Vorschrif-
ten, um die Verunreinigung eines Juden zu verhindern. Diese Situation konnte
von dem durchschnittlichen Juden - ja selbst Rabbiner die es versuchten wur-
den einfach ermordet - der durch drakonische Strafen gefü gig gemacht wurde,
nicht geändert werden. Dennoch trat diese Veränderung ein, aber nicht vom jü -
dischen Umfeld aus, sondern von den Entwicklungen in der nichtjü dischen Ge-
sellschaft, welche die jü dischen Gemeinden einfach mit sich riß. Es sind die
bü rgerlich humanistischen Veränderungen in Holland und England, welche das
revolutionäre Frankreich ergriffen und letztlich auch auf die europäischen Mon-
archien des 19. Jahrhunderts Einfluß nahmen. Diese wurden auch sehr rasch
von Freimaurern propagandistisch ausgeschlachtet und letztlich die Freimaure-
rei als der Urheber schlechthin ausgegeben, wie so oft, so war auch dies eine
Lü ge. Dadurch wurde die Abschottung der Juden aufgebrochen und ihnen,
mehr oder weniger, die selben Individualrechte wie Nichtjuden gewährt, bzw.
die vö llige Gleichstellung mit den Rechten und Pflichten aller anderen Staats-
bü rger. Aber durch diesen Prozeß verloren auch die jü dischen Gemeindevor-
steher jegliche Gerichtsbarkeit und damit Kontrollgewalt ü ber ihre Mitglieder,
die sich schon recht bald ein liberaleres Leben gö nnten und in Kontakt zu
Nichtjuden traten. Erinnern wir uns an das zuvor bereits Geschilderte, das eini-
ge kabbalistische Vertreter des Judentum Hitler als »Gegner der Judenintegra-
tion« feierten, der Diktator verbreitete also eine Politik die mit den kabbalisti-
schen Ansichten vö llig konform verlief. Sowohl Goebbels als auch Gö ring, pro-
testierten beispielsweise gegen die Reichskristallnacht bei Hitler. Aber Goeb-
bels und Gö ring waren auch keine okkulten Fanatiker wie Hitler und Himmler.

77Prof. Israel Shahak, »Jewish History, Jewish Religion; the weight of three thousand years« ,
Pluto Press, London 1994

Seite 95

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Prolog der Meister - <VIII. Kapitel> Dogma und doppelte
Moral

Gö ring war beispielsweise mit einer Jü din verheiratet, und trotz Nü rnberger
Rassengesetze trennte er sich nicht von ihr, wie es aber etwa ein Heinz
Rü hmann von seiner jü dischen Frau sehr wohl tat. Gö ring schmuggelte sogar
einige Juden aus Deutschland raus oder stattete sie mit Papieren aus, die sie
als Deutsche auswiesen. So zum Beispiel war der Chef, der Abteilung Geheim-
waffenforschung in der Gö ring-Luftwaffe tatsächlich ein Jude gewesen, den der
Reichsmarschall mit dem Rang eines deutschen Major bekleidete um seine
Identität zu verbergen. Eine Analyse der Politik Hitlers ergibt eindeutig, daß sich
seine Ansichten und Richtlinien nach der Machtergreifung deutlich von jenen
vor 1933 unterschieden.

Es gibt etliche Beispiele in der jü dischen Geschichte wo Juden, speziell


auch Rabbiner, eine tatsächlich weltoffene und tolerante Haltung mit vorurteils-
freien Ansichten verbanden. Ein solcher Rabbiner begegnet uns im 11. Jahr-
hundert, es ist Rabbi MOSE IBN ESRA, der an Hand literarischer Analysen und Bei-
spielen die poetische Ausdrucksweise der arabischen Sprache bewundert.78
Ganz im Gegensatz dazu steht Joram Bronovski, der in der israelischen Zei-
tung Haarez (27. Januar 1995), in einem obskuren Anfall kabbalistischer My-
stik, die hebräische Sprache von Natur aus allen anderen Sprachen als ü berle-
gen betrachtet. Es stellt sich hier doch die Frage, warum ein rassistischer Kab-
balist Maimonides einen hö heren Stellenwert genießen sollte, als der eindeutig
Geist- und Niveauvollere Rabbi Mose Ibn Esra? Es sei denn es liegt darin, das
Esra kein Kabbalist war.

Nach der Zerstö rung des Tempels von Jerusalem (70 n. Chr.) konnten jü -
dische Gemeinden in der Diaspora beträchtliche Macht ü ber ihre Mitglieder
ausü ben. Was sich keineswegs auf die Macht beschränkte, die sich aus der
freiwilligen Mobilisierung sozialen Druckes ergibt (z.B. das Verbot, mit einem
gebannten Juden etwas zu tun zu haben oder sogar seinen Leichnam zu ver-
graben), sondern auch die Macht des kö rperlichen Zwanges wie etwa Prü gel-
strafe, Einkerkerung und Vertreibung mit einschloß. Das rabbinische Gericht
hatte sogar das Recht die härtesten Strafen vö llig legal ü ber Juden zu verhän-
gen, wenn sie etwas getan hatten das von den Rabbinen als Sü nde gewertet
wurde, meist handelte es sich dabei um vö llig banale Dinge.

78Rabbi Mose Ibn Esra, Die Poetik, Hebräische Ü bersetzung von Benzion Halper, Schtibel
Publishers, 1924

Seite 96

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Prolog der Meister - <VIII. Kapitel> Dogma und doppelte
Moral

Um diese »banalen Verstö ße« zu verstehen, die bis zur Todsü nde aufge-
putscht wurden, muß man die geistige Grundhaltung verstehen, die von einem
unfaßbaren Aberglauben gekennzeichnet wurden. Das Rabbinertum entwickel-
te sich aus dem Pharisäertum und selbst der Talmud witzelt ü ber die Pharisäer,
in dem er sie in sieben Kategorien einteilt und dokumentiert das lediglich ein
Siebentel aus der Liebe zu Gott handelt:
"Es gibt siebenerlei Pharisäer: die Ehrgeizlinge; sie posaunen ihre Taten aus,
damit Menschen sie ehren; die Stolperer, die durch die Stra ß en gehen und, da-
mit man sie bemerkt, ihre Fü ß e auf der Erde schleifen und an Steine stoß en;
die Prü den, die ihre Augen schließ en, damit sie die Frauen nicht sehen, und
darü ber mit ihrem Kopf an die Mauern rennen; die krummen Demü tigen, die mit
sich selbst zerfallen sind; die Pharisäer aus Berechnung, die das Gesetz nur
erfü llen, um die verheiß ene Belohnung zu erhalten; die Pharisäer aus Angst,
die Gutes nur aus Furcht vor Strafe tun; die Pharisäer aus Pflichtbewuß tsein;
und das sind die guten."

Der Talmud lehrte auch: "Mache einen Zaun um das Gesetz", hinter die-
ser Aussage steht ein sinnvoller Gedanke, denn wer den Zaun beschädigt hat
das Blumenbeet noch nicht zertreten, also der Bruch des Gebotes der Men-
schen schü tzt vor der Ü bertretung der Gesetze Gottes. Aber daraus entwickelte
sich eine groteske Lawine von Vorschriften die sich jeder Kontrolle entzog. Zum
Beispiel betrachten wir das Verbot des Schreibens am Sabbat. Daraufhin ergab
sich die Frage, wie viele Schriftzeichen man schreiben mü ßte um zu sü ndigen.
Die Antwort: Zwei. Daran schloß sich die Frage an: Spielt es dazu eine Rolle
welche Hand man zum schreiben nutzt? Antwort: nein. Um nun die Person vor
dem Begehen einer Sü nde zu schü tzen umgab man das Gesetz mit einem
"Zaun" der nicht etwa verbot auch nur ein einziges Schriftzeichen zu tätigen,
sondern das generell das Berü hren eines Schreibgerätes verbot. Aber das ist
noch ein harmloses Beispiel...

Ebenfalls verboten ist die Arbeit des Mahlens von Getreide an einem Sab-
bat. Woraus man ableitete das jede Art des Mahlens, unabhängig vom Werk-
stoff, verboten ist. Um diesen bereits existierenden "Zaun" wurde ein weiterer
"Zaun" gezogen, der unter anderen die Einnahme von Medizin an Sabbat ver-
bietet, (ausgenommen es besteht akute Lebensgefahr), da man einst Medika-
mente in Mö rsern zermahlte, was aber heute auch Pillen und Tropfen ein-

Seite 97

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Prolog der Meister - <VIII. Kapitel> Dogma und doppelte
Moral

schließt, weil der gezogene "Zaun" die generell Einnahme der Medikamente
verbietet:
"Tertullian, einer der ersten Kirchenväter, schrieb: » Ich glaube es, weil es ab-
surd ist.« . Dies kann als Motto fü r den weitaus größ ten Teil der talmudischen
Vorschriften dienen, wobei die Worte » Ich glaube es« durch » Ich mache es« zu
ersetzen sind."79

Dieses Motto ist durchaus berechtigt, denn eine andere verbotene Arbeit
am Sabbat, das Ernten von Getreide, wurde als Analogieschluß zum Verbot
gewertet, etwa einen Ast von einem Baum zu brechen, weil man eine Ä hnlich-
keit zum schneiden einer Ä hre sehen wollte. Aus diesem Grunde beschweren
sich die Pharisäer bei Jesus Christus das seine Jü nger, beim vorü bergehen an
einem Acker, Ä hren abreißen um die Getreidekö rner zu essen. Daraus nun
entwickelte sich der "Zaun" etwa auf einem Tier zu reiten, weil man dadurch in
Versuchung gefü hrt werden kö nne, einen Ast als Reitrute abzubrechen. Denn
das Brechen eines Zweiges wurde mit dem Brechen einer Ä hre verglichen. Wer
nun dagegen anfü hrt eine fertige Reitpeitsche zu besitzen, hat Pech, denn es
kö nnte auch sein, daß er während des Reitens an einem Baum streifen kö nnte
und dabei einen Zweig bricht. Wer nun argumentiert dort reiten zu wollen wo es
keine Bäume gibt, hat wieder Pech, denn wenn das Gesetz, welches das Rei-
ten verbietet, erst einmal festgelegt wurde, dann steht dieses unwiderruflich
fest. Wenn etwas verboten ist, dann bleibt es auch verboten, weil man diesen
von Menschen gemachten "Zaun" inzwischen als gö ttliches Gesetz wertet.
Doch es ist immer noch Raum einen weiteren "Zaun" anzulegen, wie zum Bei-
spiel um das Fahrradfahren (so tatsächlich geschehen) an einem Sabbat zu
verbieten, weil dies dem Reiten eines Pferdes ähnlich scheint. Bei diesen Be-
grü ndungen muß man sich aber vor Augen halten, daß das Ausgangsverbot
lautete kein Getreide zu ernten.

In den europäischen Ländern hatte diese abergläubische Mystik die Macht


ü ber jü dische Gemeindemitglieder, auf Grund der Verstö ße gegen diese absur-
den Vorschriften die Todesstrafe zu verhängen, welche meist sehr grausam
und qualvoll, es auf ein mö glichst langes Leiden des Delinquenten anlegte –
meisten wurden die Angeklagten zu Tode gepeitscht. Diese Perioden der euro-
päischen Staaten, werden in einer bizarren Sichtweise der verklärenden und

79Prof. Israel Shahak, »Jewish History, Jewish Religion; the weight of three thousand years« ,
Pluto Press, London 1994

Seite 98

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Prolog der Meister - <VIII. Kapitel> Dogma und doppelte
Moral

beschö nigenden Pseudo-Geschichtsschreibung als Zeiten definiert, die sich


den Juden gegenü ber als Tolerant verhielten. Dort aber wo man den Rabbinen
verbot einen Juden zu tö ten, der etwa ein nichtjü disches Buch gelesen hatte,
spricht man heute von Antisemitismus. Um die "Tolerierung des Judentums" zu
gewährleisten wurden den staatlichen Behö rden mit einer Einnahmequelle ge-
wunken. Deshalb dokumentieren spanische Akten im 13. und 14. Jahrhunderts
auch, daß kö nigliche Beamte im Auftrage der Rabbinen die Einhaltung des
Sabbats ü berwachten, denn von jeder verhängten Geldstrafe erhielt der Fiskus
nämlich einen Anteil von neun Zehnteln. 80

Ein jü ngeres Beispiel gibt uns der berü hmte Rabbiner Mose Sofer aus Preß-
burg. Dieser beschwerte sich im Jahre 1832 ü ber die »Judenfeindlichen« Zu-
stände in Wien, wo man den Juden eine beträchtliche Anzahl von Individual-
rechten gewährte. Er bejammerte den liberalen Lebenswandel der Juden dort,
nach dem man den Rabbinen die Gerichtsbarkeit entzogen hatte. (Preßburg
gehö rte zu Ungarn das sich damals unabhängig von Wien verwaltete und dar-
um die ö sterreichisch-liberalen Gesetze nicht durchsetzte.) Mose Sofer be-
merkte voller Stolz:
"Als man mir hier in Preßburg sagte, daß ein jü discher Ladeninhaber es wagte,
sein Geschäft während der Halbfeiertage zu ö ffnen, schickte ich sofort einen
Polizisten hin, um ihn einzusperren." 81

Wollte eine Jude vor diesen Zuständen fliehen, hatte er nur die einzige
Chance in eine andere Religion einzutreten. Die bö sen Erfahrungen dieser Ju-
den fü hrten dazu, das sie nach einer christlichen Karriere ihre gewonnene
Macht dazu einsetzten, die Macht der Rabbinen zu brechen. Die beschö nigen-
de Geschichtsschreibung spricht aber nur von antisemitischen Christen die auf
Grund ihrer Intoleranz und eines "mangelnden Wissens ü ber Juden" handelten.
Das diese einst Juden waren wird verschwiegen um unliebsame Fragen zu um-
gehen.

80Prof. Israel Shahak, »Jewish History, Jewish Religion; the weight of three thousand years« ,
Pluto Press, London 1994
81 ebenda

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Prolog der Meister - <VIII. Kapitel> Dogma und doppelte
Moral

Aber selbst die Flucht vor dieser Willkü rherrschaft wurde einem Juden nur
in "antisemitischen" Regimen ermö glicht, die sich einen Dreck um jene kabbali-
stischen, wahnhaften Vorschriften scherten, welche fü r jeden Juden den Tod
fordert, der aus dem Judentum austreten wollte. Aus dieser Sicht wird auch
verständlich warum Toleranz oftmals mit dem Satanischen in Verbindung ge-
bracht wird, was viele ja nicht begreifen kö nnen – aber man sollte vielleicht sei-
ne Einseitigkeit und Scheuklappen ablegen um eventuell die Dinge aus der
Sicht dessen zu sehen, der unter der "Toleranz" zu leiden hat. Man muß das
hier einmal betrachten, weil angeblich alle Verfolgungen, auch im Mittelalter
von frü hen Nationalsozialisten durchgefü hrt wurden, die ja vom Judentum ach
so wenig wußten, und sich alles nur ausdenken, obwohl die grö ßten Judenver-
folgungen von ehemaligen Juden angefacht wurden, die teilweise sogar zuvor
Rabbiner waren und sich demzufolge hervorragend im Judentum auskannten.

Zum Beispiel nehmen wir den Großinquisitor von Spanien, Tomás de Tor-
quemada (1420-1498), der 1492 die Juden aus Spanien vertrieb. Er entstamm-
te einer konvertierten jü dischen Familie aus Valladolid. Er vertrieb auch nicht
die Juden weil sie einer jü dischen Nation angehö rten, sondern jene Juden die
nicht zum Christentum ü bertraten, also weiterhin gefangen blieben in dem
abergläubischen kabbalistischen Machtwahn ihrer Rabbinen. Torquemada, der
die Zustände in den jü dischen Gemeinden ja genau kannte, ging es jedoch
hauptsachlich darum, diese Kontrolle der psychischen und physischen Gewalt
zu brechen und den orthodoxen Rabbinen ihre Macht zunehmen, weil er diese
zu Recht fü r gefährlich ansah. Freilich war sein Weg unklug gewählt, und zog
nach sich das auch Kabbalisten nur scheinbar sich zum Christentum bekann-
ten.

Der modernen Staat nahm den Rabbinen aber den Zwang ü ber ihre Ge-
meinde und hatte nun nicht mehr die Mö glichkeit zu bestrafen oder zu bedro-
hen. Damit wurde diese "geschlossensten der » geschlossenen Gesellschaf-
ten« , einer der totalitärsten Gesellschaften in der Weltgeschichte" (Shahak)
zerstö rt, wurde aber in ihrer Mystik umgehend von der Bewegung der Freimau-
rer aufgegriffen und weitergefü hrt. Diese Befreiung wurde durch die "antisemiti-
sche" Außenwelt ermö glicht, zwar gab es durchaus Juden die versuchten die-
sen Aberglauben als bekennende Juden zu verändern, doch fehlte ihnen doch
die Kraft und Mö glichkeit gegen den starren und brutalen Dogmatismus anzu-

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Moral

gehen. Diese Befreiung hatte jedoch katastrophale Nachwirkungen fü r die


Macht der Rabbinen:
"Nach A. J. P. Taylor war es in Deutschland einfach Reaktion mit Patriotismus
miteinander in Einklang zu bringen, da es die französischen Truppen waren die
unter Napoleons Eroberungen die Individualrechte und die Gleichheit vor dem
Gesetz nach Deutschland brachten. Aus diesem Grund konnte man Freiheit als
» undeutsch« klassifizieren. Und die gleiche Analyse (und zwar besonders in Is -
rael) läß t sich auf die jü dische Gesellschaft anwenden, in der die Vorstellungen
und Ideale von Humanität und Rechtsstaatlichkeit als » unjü disch« oder » antijü -
disch« - was sie vom historischen Gesichtspunkt auch sind – betiteln. Diese
Prinzipien gelten zwar, wenn sie » jü dischen Interessen« nü tzen, werden aber
als » antisemitisch« bewertet wenn sie beispielsweise auf die Araber angewen -
det werden sollen." 82

Israel beklagte sich so z. B. darü ber, daß die Berichterstattung der Weltö f-
fentlichkeit ü ber die Unruhen in den besetzen Gebieten Palästinas "antisemi-
tisch" seien – da negativ ü ber Israels Politik berichtet wurde. (Auch Ariel Muzi-
kant [Leiter des Jü dischen Kultusgemeinde in Ö sterreich] äußerte sich dahin-
gehend im Juli 2001 gegenü ber dem ö sterreichischen Magazin »Profil« , daß je-
de Kritik am Staat Israel antisemitisch sei. Kurz darauf trat er an den Wiener
Bü rgermeister heran, da seine Kultusgemeinde 70 Millionen Schilling Schulden
habe! Ohne jede Komplikationen ü bernimmt die Stadt sofort die Schulden der
jü dischen Kulturgemeinde, und das obwohl die Gemeinde an Liegenschaften
ü ber einen Besitz von mehr als 80 Millionen Schillingen verfü gte.) Man sagte in
aller Deutlichkeit das die Journalisten die Palästinenser nur benutzen wü rden
um ihren Antisemitismus zu verbergen. Und da war es wieder das scharfe
Schwert des Antisemitismus, immer bereit im passenden Moment gezogen zu
werden. Diese Politik verfü hrte die nichtjü dische Welt dazu, besonders gilt das
aber fü r Deutschland, "zu einer verfälschten, sentimentalen und ultraromanti-
schen jü dischen Geschichtsschreibung, aus der alle unbequemen Tatsachen
ausgemerzten wurde"83 um nicht von Israels wohlwollenden Gö nner, der USA
und seiner inoffiziellen freimaurischen Regierung, gerü gt zu werden.

82Prof. Israel Shahak, »Jewish History, Jewish Religion; the weight of three thousand years« ,
Pluto Press, London 1994
83 ebenda

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Moral

Nie wird in der modernen Geschichtsschreibung das wirkliche Aussehen


einer jü dischen Gemeinde unter der Herrschaft der Kabbala im 18. Jahrhundert
betrachtet, dann stieße man nämlich auf: Bü cherverbrennung, Verfolgung von
Schriftstellern, abergläubische Kontroversen ü ber die magischen Kräfte von
Amuletten die bei den Freimaurern fortlebten, Verbot der selbstverständlichsten
nichtjü dischen Ausbildung - wie Deutschunterricht, oder Nutzung lateinischer
Buchstaben. Und mit dem Zusammenbruch dieser hermetischen Gesellschaf-
ten blü hte die Freimaurerei auf, die in freiwilliger Abschottung die kabbalisti-
sche Tradition pflegte, und ihr ü berleben gewährleistete. Diese verfälschende
und widersinnige Geschichtsschreibung wird bis heute von den Freimaurern
weitergefü hrt, mit dem grotesken Wunsch alles zu kabbalisieren bis die ganze
Welt ihrem Wahn verfällt!

Wo werden schon mal die politische Beziehung zur jü dischen Mystik


untersucht, die unter den Freimaurern doch so sehr als beispielshafter Huma-
nismus gepflegt wird? Nicht-Juden gelten hiernach nämlich als "Körperteile des
Bösen", und die wenigen nichtteuflischen Personen unter ihnen (d.h. diejeni-
gen, die zum Judaismus konvertierten) waren einst "jü dische Seelen", die ver-
lorengingen, als der Satan die heilige Frau (SCHECHINA oder MATRONIT), einer der
weiblichen Teile der Gottheit, und nach der Kabbala die Schwester und die
Ehefrau des jü ngeren männlichen Gottes (in ihrem himmlischen Wohnsitz), ver-
gewaltigte. Das ist der bizarre Wahn der Kabbala, die, wie wir kurz hier andeu-
ten konnten, alles andere als monotheistisch ist – also nicht der Lehre Jahwes
– entspricht. Warum sonst sollte es auch so sein, daß die Kabbala ausgerech-
net unter Satanisten so verbreitet ist? Bestes Beispiel dafü r Aleister Crowley –
Freimaurer – Satanist und Kabbalist. Dieser Kabbalismus hat als grundsätzli-
ches Ziel nicht Jahwe zu ehren, sondern gottesfü rchtige Juden mit abergläubi-
scher Angst von diesem wegzufü hren, und in einen goldenen, aber dennoch
satanischen, Käfig zu setzen: "Und willst du nicht mein Bruder sein, so schlag
ich dir den Schädel ein!"

Diese "antisemitische" Periode der Auflö sung der jü dischen Gemeinde


gab einem Juden, zum ersten Mal seit etwa 1600 Jahren, die Mö glichkeit, in-
nerhalb den Gesetzen eines Landes frei agieren zu kö nnen, ohne dafü r zu ei-
ner anderen Religion konvertieren zu mü ssen. Endlich durfte man auch Bü cher
lesen und schreiben die weder in Hebräisch geschrieben, noch von den Rabbi-

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nen autorisiert wurden (jedes hebräische oder jiddische Buch mußte zuvor ge-
nehmigt werden). Man erhielt die Freiheit nichtkoschere Nahrungsmittel zu es-
sen, oder die zahllosen absurden Tabus im alltäglichen Leben zu ignorieren,
auf deren Verstoß bisher sogar die Todesstrafe verhängt werden konnte. Ein
Jude durfte nun sogar »Denken« , denn verbotene Gedanken zählen in der
Kabbala zu den schwersten Sü nden die Juden begehen konnten. Selbstver-
ständlich waren die modernen und absolutistischen Regimen teilweise trotzdem
judenfeindlich, aber genau die Nichtbeachtung der Rabbinischen Autorität be-
freite den einfachen Juden von willkü rlicher Gewalt. Antisemitisch sind diese
Regime aber hauptsächlich nur deshalb, weil sie die Macht der Rabbinen und
ihre Willkü rherrschaft begrenzten und den Juden den selben Gesetzen – die
aber nicht jü disch waren – unterwarfen, der auch jeder Nichtjude gehorchen
mußte. Ein Jude der das Buch eines abendländischen Philosophen lesen woll-
te, brauchte nun keine Angst haben auf Anordnung eines Rabbi ausgepeitscht
zu werden. Aber gerade diese neue Freiheit veränderte das Gefü ge der jü di-
schen Gemeinde fundamental und wurde deshalb von den Rabbinen, die sich
ihrer Macht beraubt sahen, als "antijü disch" gewertet. Diese Einteilung aber,
diese Selbstdefinition, bedeutet dann aber, daß es typisch jü disch ist durch
Psychoterror, abschreckende Hinrichtungen, Diffamierungen und Lü gen die
Masse der Menschen gefü gig zu machen. Die moderne nicht-jü dische Welt
beugt sich diesem Diktat und spricht von intoleranten und speziell judenfeindli-
chen Regimen.

Zar Nikolaus I. war gewiß judenfeindlich eingestellt und dennoch stärkte


er die Zuständigkeit jener Kräfte die »Recht und Ordnung« in Rußland gewähr-
leisteten. So z. B. war die gewö hnliche Polizei nun auch fü r Juden zuständig,
so daß es einem Rabbiner nicht mehr mö glich war gegen einen ungehorsamen
Juden das Todesurteil zu verhängen. Die offizielle Geschichtsschreibung verur-
teilt Nikolaus I. hauptsächlich aus diesen Grü nden aber zum Antisemiten. Er ist
beispielsweise deshalb Antisemit weil er 1840 einen Zaddik (heiliger Rabbi)
verhaften ließ, der in der Ukraine die Ermordung eines Juden angeordnete hat-
te, der es wagte durch eigene Gedanken die Dogmen der Kabbala zu bezwei-
feln. Dieser jü dische Verräter sollte im kochenden Wasser der städtischen Bä-
der ertränkt werden. Die jü dische Geschichtsschreibung dokumentiert er-
schrocken diese unglaubliche judenfeindliche Stimmung, so daß selbst durch
eine Bestechung keine Wirkung mehr erzielt wurde bei den Beamten des Za-
ren, und das auf Grund dieser "antisemitischen Politik" nicht nur die beauftrag-
ten Killer verhaftet wurde, sondern auch der heilige Rabbi.

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Gleiches gilt fü r das reaktionäre Regime von Metternich in Ö sterreich was


den Juden vor 1848 unfreundlich gesinnt war, aber gerade deshalb war es in
Ö sterreich unmö glich etwa einen liberal denkenden Rabbi zu ermorden. Genau
das aber taten die orthodoxen Juden in Lemberg, mit dem Rabbi den die nicht-
orthodoxen Juden aus Deutschland holten, als die Regierung in Wien 1848 vor -
ü bergehend geschwächt wurde.
"In Osteuropa und in der arabischen Welt wurden die Juden von der Tyrannei
ihrer eigenen Gemeinden durch äuß ere Kräfte befreit, jedoch zu spät und unter
den Verhältnissen zu ungü nstig fü r eine echte innere soziale Wandlung. In den
meisten Fällen (besonders in Israel) hat sich die alte Vorstellung von der Ge -
sellschaft, dieselbe Ideologie - speziell gegenü ber Nichtjuden - sowie dasselbe
vollständig falsche Geschichtsbild erhalten. Dies gilt auch fü r einige der Juden,
die » fortschrittlichen« oder linken Bewegungen beitraten. Eine Untersuchung
der radikalen, sozialistischen und kommunistischen Parteien fördert viele Bei-
spiele versteckten jü dischen Chauvinismus und Rassismus derjenigen zutage,
die diesen Parteien lediglich aus Grü nden des » jü dischen Interesses« beitraten
und in Israel eine Diskriminierung von » Nichtjuden« fordern. Man braucht nur
nachzuprü fen, wieviele jü dische » Sozialisten« ü ber den Kibbuz geschrieben
haben, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, da ß der Kib-
buz eine rassistische Institution ist, die nichtjü dische Bü rger Israels rigoros aus-
schließ t, und daß dieses von uns angedeutete Phänomen keineswegs unge-
wöhnlich ist."84

Wenn man also von Juden spricht verfallen viele dem romantisieren-
den Glauben an eine brü derliche und einheitliche Gemeinschaft voller Freund-
lichkeit. Dies aber ist von der Wahrheit weit entfernt, vielmehr sprechen wir da-
bei von zwei verschiedene und sogar unter einander verfeindeten soziale Grup-
pen, die aber wegen der derzeitigen israelischen Politik beide verschmolzen
werden in dem man das Feindbild einer antisemitischen Nicht-Jü dischen Au-
ßenwelt aufbaut und im geheimen unterstü tzt. Zum einen gibt es eine traditio-
nell totalitäre Strö mung der Kabbala, andererseits den "Blutjuden" der mit dem
Judentum ansonsten wenig anzufangen weiß, oder den liberalen Rabbiner, der
auch die menschenverachtenden Vorschriften der Traditionalisten gegen Nicht-
Juden ablehnt, und es sogar wortwö rtlich als satanischen Ursprung bezeichnet
(Rabbi Teitelbaum). Schließlich war es der Jude Karl Popper der diese liberale-
ren und freiheitlichen Ansichten als eine »offene Gesellschaft« bezeichnete,

84Prof. Israel Shahak, »Jewish History, Jewish Religion; the weight of three thousand years« ,
Pluto Press, London 1994

Seite 104

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Prolog der Meister - <VIII. Kapitel> Dogma und doppelte
Moral

und ihre Weltanschauung in eine gewollte Opposition zur kabbalistischen My-


stik und ihrer »geschlossenen Gesellschaft« stellte.

"Man muß wissen, daß sämtliche angeblichen 'jü dischen Charakterei-


genschaften' (von unkundigen sogenannten Intellektuellen im Westen 'den Ju -
den' angedichtet) neue Merkmale sind, die während des größ ten Teils der jü di-
schen Geschichte unbekannt waren und erst hervortraten, als die Macht der to -
talitären jü dischen Gemeinde zu schwinden begann. Nehmen wir z.B. den be -
kannten jü dischen Humor. In der Vergangenheit war er nur w ährend einiger
kurzer Perioden in den Ländern anzutreffen, in denen die jü dische Oberklasse
relativ wenig unter dem rabbinischen Joch zu leiden hatte, wie in Italien vom
14. bis zum 17. Jahrhundert oder im moslemischen Spanien. Vor dem 19. Jahr -
hundert ist dieser Humor in der hebräischen Literatur nicht nur selten zu finden,
sondern Humor und Witze sind sogar durch die jü dische Religion strikt verbo-
ten, mit der bezeichnenden Ausnahme von Witzen ü ber andere Religionen.
Gegen die Rabbiner und die Fü hrer der Gemeinde gerichtete Satire war nie
Thema beim Judaismus, auch nicht in ganz geringem Maß e wie beim lateini-
schen Christentum. Es gab keine jü dischen Komödien [...] Oder nehmen wir
die Liebe zum Lernen. Mit Ausnahme eines rein religiös motivierten Lernens,
das sich selbst in einem minderwertigen und degenerierten Zustand befand,
beherrschte die Juden in Europa (und in etwas geringerem Ausma ß auch in
den arabischen Ländern) vor etwa 1780 tiefe Verachtung und tiefen Ha ß ge-
genü ber allem Lernen (mit Ausnahme des Talmud und der jü dischen Mystik).
Groß e Teile des Alten Testaments, die gesamte nichtliturgische hebr äische
Poesie und die meisten Bü cher ü ber jü dische Philosophie wurden nicht gele-
sen, sondern mit dem Bann belegt. Strikt verboten war das Studium der Spra -
chen, ebenso wie das der Mathematik und der Naturwissenschaften. V öllig un-
bekannt waren Geographie und Geschichte, besonders die j ü dische Geschich-
te. Der kritische Verstand, dieser angeblich singuläre Charakterzug der Juden,
war ü berhaupt nicht zu finden, und nichts war so verboten, so gef ü rchtet und
deshalb so verfolgt, wie die geringste Neuerung oder die harmloseste Kritik." 85

Diese Zeit an deren Ende sich die Freimaurer in wahnhafter Umklamme-


rung festhalten, als das Ende sich offenbarte (und es nun wiederherrichten wol-
len), war eine grundsätzlich verachtenswertesten Epoche des primitivsten kab-
balistischen Aberglauben, des Fanatismus und der Unwissenheit der man den
85Prof. Israel Shahak, »Jewish History, Jewish Religion; the weight of three thousand years« ,
Pluto Press, London 1994

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Prolog der Meister - <VIII. Kapitel> Dogma und doppelte
Moral

Anhängern als aufgeklärt und elitär vorgaukelte, wie die Logen es noch immer
tun – wie es jede Psycho-Sekte noch immer tut, oder es Nationalsozialismus
und Kommunismus unter ihren Anhängern fortfü hrt. Ein Beispiel fü r diese Welt
der Unwissenheit findet sich zum Beispiel im Vorwort des ersten in hebräischen
geographischen Werkes (Rußland 1803) in dem der Herausgeber sich be-
schwert, daß noch immer viele bedeutende Rabbiner die Existenz des amerika-
nischen Kontinents leugnen, weil er nach ihrer Lehre "unmö glich" sei, und dies
obwohl es zu jener Zeit längst jü dische Gemeinden auf dem amerikanischen
Kontinent gab.
"Zwischen diesem jü dischen Milieu und dem, was der Westen oft als 'typisch
jü disch' betrachtet, besteht mit Ausnahme des unrichtigen Adjektivs keine Ge -
meinsamkeit."86

Aufgrund der traditionellen Kräfte und der verfälschten Geschichtsschrei-


bung der Freimaurerei, die ü ber die Kabbala eng miteinander verbunden sind,
hegen noch heute viele Juden nostalgische Gef ü hle fü r die "gute alte Zeit".

Viele der hinter der israelischen Politik stehenden Motive, die die armen,
verwirrten westlichen »Freunde Israels« oft so verblü ffen, lassen sich erklären,
sobald man sie schlicht und einfach als Reaktion in der politischen Bedeutung
dieses Wortes ansieht, als eine auf Zwang beruhende und in vielerlei Hinsicht
einfallsreiche und deshalb illusorische Rü ckkehr zur geschlossenen Gesell-
schaft der jü dischen Vergangenheit. 87

Dieser Aberglaube, dieser abscheuliche Wahn, wird heute als "aufgeklär-


ter" Geist weitergefü hrt. Um diese "Toleranz" zu verdeutlichen, sollte man viel-
leicht sich den Sachverhalt an einem Beispiel verdeutlichen, der den Aspekt
des Judentums – und der damit eingeimpften Sichtweise - außer Acht läßt. Ei-
ne Toleranz gegenü ber dem Islam und seiner Wertvorstellung wird allgemein
begrü ßt und als Positiv erachtet, aber was heißt das wenn man unter die lö bli-
che Fassade blickt? Degradierung der Frau zum Besitz eines Manns, zuerst
des Vaters, dann des Ehemannes. Frauen werden zum Teil der Zugang zu ei-
86Prof. Israel Shahak, »Jewish History, Jewish Religion; the weight of three thousand years« ,
Pluto Press, London 1994
87 ebenda

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Moral

ner hö heren Bildung verweigert, falls sie das Glü ck haben eine grundsätzliche
Bildung zu erlangen. Benachteiligung am Arbeitsmarkt. Wenn ein Mann will
kann er mehrere Frauen heiraten, die Frau darf nur einen Mann haben. Et cete -
ra ... Die Scharia, die Gesetze des Islams, schreibt vor, daß, wenn ein Mann
bei einem Unfall ums Leben kommt, der Verursacher den Hinterbliebene eine
bestimmte Schadensersatzsumme zu zahlen hat. Starb aber eine Frau, halbiert
sich die Summe, die Frau hat demzufolge nur den halben Wert eines Mannes.
Eine Frau in Afghanistan, der zufällig eine Haarsträhne unter dem Schleier her-
vorschaut, gilt in der maskulinen Gesellschaft als Hure und darf straffrei verge-
waltigt werden. Wir nehmen es hin, denn man ist ja tolerant. Wäre man aber
nicht Tolerant, dann wü rde man sich zwar nicht um die islamische Gesellschaft
kü mmern – allerdings wü rde sich die Situation der Frau, welche in der toleran-
ten Phase ausschließlich unterdrü ckt wird, schlagartig verbessern. Dieser radi-
kale Eingriff in die Gesellschaft wü rde aber umgehend als antimuslimisch de-
klariert werden, was ja im Kontext gesehen durchaus richtig ist, doch wo sind
die Prioritäten? Stecken sie in einer unbedingten und blinden Toleranz? Oder
im persö nlichen Schicksal eines Menschen? Was aber ist dann schon Toleranz
anderes als eine Unterlassungssü nde? Wü rde man diese Gesellschaft aufbre-
chen, nennt das der Mann dessen Herrschaft radikal beschränkt wird – Islam-
feindlich und intolerant. Die Frau aber, die ihre Chancen dieser "Islamfeindli-
chen Politik" fü r sich selbst erkennt, nennt es tolerant. Tolerant ist es den Frau-
en gegenü ber, aber intolerant gegenü ber der maskulinen Gesellschaft. Dieser
Vorwurf der "Intoleranz" offenbart sich als polemische Floskel die die Gemü ter
bewegen soll, der tolerante Mensch wird sich stets sehr edel fü hlen – aber
auch zu Recht? Tatsächlich kann es hier mitnichten um eine tolerante Politik
gehen, sondern einzig um den Menschen – jener Frau, deren Schicksal still-
schweigend unter den Teppich gekehrt wird um zu Vermeiden das ein schwar-
zer Flecken auf die weiße Weste gerät. Oder gaukeln die Dämonen uns schon
eine andere, verzerrte Welt vor? Ist die Weste etwa schon schwarz und in
Wirklichkeit wollen wir vermeiden das da ein weißer Fleck darauf gerät in dem
wir uns gegen gewisse Dogmen zur Wehr setzen?
"Also ist das Gute böse, und das Böse gut!"
Wenn es in einigen Kulturen ü blich ist Frauen – ja kleinen Mädchen – die
Schamlippen abzuschneiden, dann will ich mich offen zu meiner Intoleranz be-
kennen, um diese "Kultur" als grundsätzlich barbarisch und minderwertig zu be-
zeichnen.

Mit Demagogie wird diese Politik der Kabbala den Menschen als gut
und positiv vorgegaukelt. Genau das ist es was diese sektenhafte Natur der Lo-
gen verbreitet. Nehmen wir zum Beispiel die Kritik von Matthias Kü nzel an dem

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Prolog der Meister - <VIII. Kapitel> Dogma und doppelte
Moral

Buch von Norman Finkelstein, die Kritik wurde auf www.nadir.org von der
»Jungle World« verö ffentlicht. Dabei muß man aber gleich beachten das es
sich bereits bei dem in der Adresse enthaltenen »Nadir« , einem Angelpunkt am
Firmament, um einen wichtigen Bestandteil in der Lichtlehre des Albert Pikes
handelt – und wie war dessen Politik? Man mü sse die Menschen, die be-
herrscht werden sollen, vom »Licht« (der Wahrheit) ausschließen. Und genau
in diesem Sinne offenbart sich die Kritik an Finkelstein. Denn Matthias Kü nzel
beschränkt sich lediglich auf polemische Phrasen, die an der Substanz des Bu-
ches gekonnt vorbei zielen, er wird das Buch wahrscheinlich noch nicht mal ge-
lesen haben. So schreibt er:
"Fü r die internationale Fachwelt und Ö ffentlichkeit ist Finkelstein bis zum 11.
August 1997 ein No-Name geblieben. Nachdem mehrere US-amerikanische
Zeitschriften die Veröffentlichung seiner Goldhagen-Kritik abgelehnt hatten,
wurde diese Anfang Juli 1997 in der Londoner New Left Review publiziert. Der
Aufsatz hatte weltweit keine Beachtung gefunden, was sich schlagartig änder-
te, nachdem Stefan Aust von dem Pamphlet Wind bekam: Finkelstein wurde
von der Spiegel-Chefredaktion zum Anti-Goldhagen-Star gek ü rt, seitenweise
nachgedruckt und ü ber Nacht zum öffentlichen Ereignis gemacht."

Man beginnt erstmal damit, dem Juden Finkelstein jegliche Qualifikation


abzusprechen, er ist ein "No-Name" dessen "Pamphlet" mehrfach abgelehnt
wurde und der dann, von einer wohl antisemitisch geprägten Spiegel Radakti-
on, zum "Anti-Goldhagen-Star gekü rt" wurde. Bei einem Namen wie Goldhagen
kann man das Semitisch nach dem Anti beruhigt weglassen, daß was bei dem
Leser im Unterbewußten vor sich geht erfü llt voll und ganz die demagogische
Absicht, welche man mit geschickt formulierten Wortkonstruktionen wie "Anti-
Goldhagen-Star" bewirkt. Schließlich kann man den Juden Finkelstein schlecht
als antisemitisch direkt bezeichnen. Sicherlich will man Finkelstein durchaus als
antisemitisch darstellen. Doch in Wahrheit wehrt sich dieser Antisemitismus le-
diglich gegen die heidnisch geprägte Mystik der Kabbala.

Das Problem ist, daß die unwissende Ö ffentlichkeit kaum weiß wer eigent-
lich Goldhagen ist, dadurch fällt es um so leichter Norman Finkelstein als den
"bö sen Juden" dazustellen – es erinnert in lächerlicher Weise geradezu an die
nationalsozialistische Propaganda des dritten Reiches, sowohl diese als auch
die Finkelstein-Kritiker gehen gegen Juden vor die nicht das tun was ihnen ge-
rade paßt. Und dabei benutzen diese von der Hirnpest befallenen Dumm-

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Moral

schwätzer auch noch nationalsozialistische Propaganda. Goldhagen kam auf


den abstrusen Humbug das alle Deutschen durch ihre Geburt Judenmö rder
sind, so steht es in seiner Arbeit »Hitlers willige Vollstrecker« fü r diesen kabba-
listischen Schwachsinn erhielt er von einer "aufgeklärten" Welt die Doktor-Wü r-
de. Wer sich nun aber die Lehren der Kabbala ins Gedächtnis ruft, der ahnt
das Horrorszenario das sich aus dieser Erbsü nde ergeben kann, wobei es kei-
nerlei Rolle spielt ob es sich um einen Täter, dessen Sohn, oder dessen 3 Mo-
nate alter Urenkel handelt.

Man beschränkte sich ausschließlich darauf die Person Finkelstein an-


zugreifen, sowie sein Umfeld die es wagte ihn zu unterstü tzen. Man schreibt
"Nachdem mehrere US-amerikanische Zeitschriften die Veröffentlichung seiner
Goldhagen-Kritik abgelehnt hatten" um dem Leser zu suggerieren der Inhalt ist
schlecht – er taugt nichts. Woher auch soll der Leser, unerfahren im Verlags-
wesen, wissen, daß es vollkommen normal ist fü r einen Autor von Pontius zu
Pilatus zu laufen. Selbst Michaels Endes Bestseller »Die unendliche Geschich-
te« wurde von vielen Verlagen abgelehnt. Es heißt weiter: "Finkelstein erfü llt
als jü discher Kronzeuge einen nur in Deutschland geträumten Traum." Wieder
keine sachliche (geschweige denn fachliche) Kritik, im Gegenteil seine »jü di-
sche« Natur wird, wie einem Adolf Hitler folgend, zum Stein des Anstoßes. Ist
es in den meisten diktatorischen Regimen auch so, daß die Propagandisten
und Pamphleten recht intelligente Menschen sind, so muß man hier nun sagen,
daß man sich in der westlichen Welt fü r diese Anspruchsrolle offenbar vö lliger
Vollidioten bedient. Das Motiv fü r die Kritik: "Finkelstein ist ein böser Jude!" Fin-
kelstein ist einer von den Juden die man problemlos angreifen darf ohne das
man befü rchten muß von einer ADL (Anti Defamations League) als Antisemit
gebrandmarkt zu werden, den der Jude Finkelstein hat das grö ßte Verbrechen
begangen dessen man sich als Jude strafbar machen kann. Der Jude Finkel-
stein hat es gewagt sich aus der vorgegaukelten kabbalistischen Welt des "eini -
gen Judentums" zu lö sen, er wagte zu denken, er wagte seine Meinung zu äu-
ßern und sich der Kontrolle zu entziehen und Rü ckgrat zu beweisen.

Finkelstein wurde damit zum Verräter, zu einem Gojim (Schwein) und dar-
um meldet sich hier auch keine ADL zu Wort, wü rde man sich doch damit ins
eigene Fleisch schneiden. Im Gegenteil die Kritik an Finkelstein wird sogar ge-
fö rdert, denn mit seiner Deutung der »Holocaust-Industrie« greift er ja den Ar-
beitgeber der ADL, die Loge B'nai B'rith, an, die den Lö wenanteil aller an Juden
entrichteten Entschädigungsgelder einstreicht. Das ist der Hexenwahn des
neuen Jahrtausends, der selbst Juden zum Anti-Juden, zum Antisemiten, ab-

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Moral

stempelt – wie bereits der Katharer Nogaret beschwor, er kö nne selbst aus
dem Papst einen Ketzer machen. Das traurige ist, daß man sich dem Wahn
auch noch beugt, wie die primitive freimaurische Schö pfung des Adam Kad-
mon.

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Prolog der Meister - <IX. Kapitel> Kabbalismus

<IX. KAPITEL> Kabbalismus


Die Anti Defamations League gibt sich in der westlichen Welt als offizielle
Auslandsvertretung des Staates Israel aus, was im Westen ohne diesen Status
zu hinterfragen hingenommen wird. Aber die ADL wurde niemals von den zu-
ständigen Stellen einer israelischen Regierung dazu berufen, und besitzt kei-
nerlei Legitimation. Vielmehr wurde diese Organisation 1913 von der Loge
B'nai B'rith ins Leben gerufen, die in den USA mit dem Ku Klux Klan und dem
Schottischen Ritus gemeinsame Sache macht. Nach seinem Verschwinden in
der Bedeutungslosigkeit wird der Ku Klux Klan zwei Jahre nach der ADL neu-
belebt. 1915 wurde der Name, die Rituale und ein Teil des Gedankengutes des
ursprü nglichen Klans in einer neubegrü ndeten Bruderorganisation ü bernom-
men, die noch grausamer, krimineller und rassistischer war als jene des Frei-
maurers Albert Pike, dessen Lehre jedoch auch in diesem Klan beibehalten
wurde. Die ADL ist es die eifrig nach "schwarzen Antisemiten" stö bert im Auf-
trage ihrer freimaurischen Arbeitgeber. Der Freimaurer ist aber kein Jude, er ist
Sklavenhändler, Rassist, Mö rder, Intrigant und Satanist. Und mit Hilfe seiner
als "jü disch" vorgegaukelten Instrumentarien versucht er gezielt die Juden ih-
rem Gott zu zufuhren, dieser Gott ist aber nicht Jahwe, es ist der Satan.

Schauen wir uns das doch genauer an. Wir kö nnen wieder einmal als als
"Anti-rechtsradikale Propaganda" lesen:
"» Und Karl Marx (Moses Mordechai Marx Levi) war ja schließ lich jü disch. Nor-
bert Marzahn, 30.10.1996« Als Quelle nennt Herr Marzahn unter anderem die
Publikation Zeitenschrift. Wenn wir einen Blick in die Neue deutsche Biogra -
phie werfen, lesen wir jedoch folgendes: Marx, Karl, Theoretiker des Sozialis -
mus, ... (isr., seit 1824 ev.) Hirsch (seit 1814 Heinrich) Mordechai (seit 1808
Marx, 1777-1838), Justizrat, Rechtsanwalt in T., S des Rabbiners Meir Halevi
gen. Marx Levy (ca. 1743-1804) (...) Neue deutsche Biographie, 16. Band, S.
328 Nicht Karl Marx hieß "Mordechai Levi", sondern der Vater hieß "Morde-
chai", und der Groß vater hieß "Halevi" und wurde "Marx Levy" genannt. Ab
1808 hat der Vater jedoch den Namen "Marx" getragen, ab 1814 den Vorna -
men "Heinrich"." 88
Was um alles in der Welt soll dieser Mist? Als Antwort auf eine antisemitische
Aussage, die meint das Karl Marx Jude war, beginnt man darü ber sich auszu-
lassen wie Karl Marx wirklich hieß, und fällt in vö lliger kabbalistischer Tradition
in eine prinzipiell zwar unwichtige, jedoch um so ü berbewertetere Geschlech-
terfolge. Was ändert denn der Name an einer Nationalität? Warum geht man
88entnommen: http://www.h-ref.de/ar/marx/name.shtml

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Prolog der Meister - <IX. Kapitel> Kabbalismus

nicht einfach so vor: Auch wenn Karl Marx jü discher Abstammung war, ist es
falsch den Kommunismus den Juden in die Schuhe zu schieben, denn Karl
Marx glänzte oft mit Anti-Jü discher Propaganda, in dem er mal von "jü dischen
Niggern" sprach, oder diese mit Ungeziefer (er sprach von Flö hen) gleichsetzte.
Tatsächlich waren nationalsozialistische Feindbilder des geldscheffelnden Ju-
den fur Marx von großer Bedeutung, und sah in den geldverleihenden Juden
das Feindbild eines bö sartigen Kapitalisten. Doch kann man eine solche Aus-
sage wirklich äußern? Dann wü rden sich ja ungeheure Widersprü che auftü r-
men, wie etwa, warum der Name Karl Marx immer noch fur Platz- und Stras-
sennamen herhalten kann, in einer Welt die sich vom Antisemitismus befreite.
Warum aber werden diejenigen Juden nicht zu Wort gelassen, die von Pogro-
men gegen ihr jü disches Volk sprechen in den Systemen des Kommunismus?!
Darum weil man etwa zum Schutz von Juden gegen Antisemiten kämpft? Nein,
weil dahinter Freimaurer stecken die das Bild des Juden vor sich her trage um
es zu ihren Gunsten zu mißbrauchen.

Mit dem Kommunismus schuf der Freimaurer einen willfährigen, ebenso


wie pflichtbewußten Killer, der sich nicht scheut den von den Freimaurer er-
sehnten Adam Kadmon zu erschaffen, es zumindest zu versuchen. Mao Tse
Tung standen dazu während der Kulturrevolution in China etwa 10 Millionen
Menschen im Weg. Und in Kambodscha wurden Menschen ermordet weil sie
eine Brille trugen, dies wirkte intellektuell - und intellektuelle Menschen kann
der Kommunismus nicht gebrauchen, das hat auch die linke Pseudo-Intellek-
tualität in der westlichen Welt nicht vertuschen kö nnen, und sowieso gab es in
der Urgesellschaft keine Brillen – 25 Prozent der Bevö lkerung des ganzen Lan-
des wurde von den Kommunisten ermordet. Die linken Demonstrationen gegen
den Vietnamkrieg entwickelten sich geradezu zu einer Subkultur, und zum Bei-
spiel fur den Kampf gegen den Imperialismus, aber wo haben die Linken in et-
wa mal demonstriert gegen jene Kommunisten, die kleinen Kindern eine Hand-
granate in die Hand drü ckten um sie zu den amerikanischen Soldaten zu schik-
ken? Oder eine demonstrierende PDS die zwar etwa gegen eine Angriff der
Nato auf Serbien demonstriert, aber nicht gegen die Menschenrechtsverletzun-
gen in einem widerrechtlich vom Kommunismus besetzen Tibet? Das sind Op-
fer die gebracht werden kö nnen, das sterbende Kind ist akzeptierbar, wenn es
fur die Ziele einer kommunistischen Wahnvorstellung dienlich ist, die zwar
grundsätzlich Menschenverachtend ist – merkwü rdigerweise nicht als solche
gewertet wird.

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Prolog der Meister - <IX. Kapitel> Kabbalismus

Karl Marx ist zwar jü discher Abstammung, doch bedenken wir hier zu-
nächst – und halten das im Hinterkopf fest – daß die "antifaschistisch Aufklä-
rung" argumentiert, daß »Jude« keine Rasse, sondern eine Religion bezeich-
net. Demzufolge ist die Argumentation von Antisemiten unwahr, wenn sie Karl
Marx als Juden bezeichnen, denn seine Familie war konvertiert zum evangeli-
schen Christentum. Aber, als Karl Marx im Exil seine kommunistische Arbeit
fortfü hrte fand er einen wohlwollenden Gö nner, der ihn finanzierte – daß war
Nathan Rotschild, einer der grö ßten Monopolkapitalisten seiner Zeit. Und zu
diesem Zeitpunkt hatten sich an diesem bereits die Illuminaten gewendet, um
ihn als "heiligen König" zu klassifizieren, das wird von Lord Rothschild selbst in
seinem Buch, »The Shadow of a Great Man« dokumentiert. Er erwähnt einen
Brief, der von Davidson am 24 . Juni 1814 an Nathan Rothschild geschrieben
wurde "solange ein Haus wie das Ihre, und, solange Sie mit Ihren Brü dern zu-
sammenarbeiten, wird kein Haus in der Welt fähig sein, mit Ihnen zu wetteifern,
um ihnen Schwierigkeiten zu bereiten, zu schaden oder Sie auszunutzen, ge-
meinsam können sie mehr als jedes andere Haus in der Welt sein". Die Illumi-
naten schlossen sich diesen Ansichten Davidson an, die durch Albert Pike eng
mit dem Schottischen Ritus zusammenarbeiteten.

Wenn man aber eine Intrige der Rotschilds erwähnt, taucht umgehend
die ADL auf um einen Antisemiten aufzuspü ren. Das nun aber ist sehr merk-
wü rdig, denn die Rotschilds waren, wie Karl Marx, Angehö rige einer jü dischen
Familie die zum Christentum konvertierte. Wenn nun aber die "Anti-nationalso-
zialistische Aufklärung" argumentiert das Jude eine Religion, und keine Rasse
bezeichnet – warum sind die Rotschilds dann Juden? Vertritt die ADL also jü di-
sche Interessen, oder freimaurerische, bzw. versteht die Organisation unter der
Bezeichnung »Jude« das selbe wie alle anderen? Man findet offenbar Gefallen
darin sich selbst zu ü berfü hren. Ist er nun ein Jude? Oder ist er keiner? Die Po-
litik ist in diesem Fall ü berdeutlich, es kommt darauf an wie es gerade benö tigt
wird.

Genau dasselbe gilt im Fall des Illuminatenordens, den Adam Weishaupt


1776 in Ingolstadt zur Verbreitung der Lehre vom "Licht der wahren Vernunft"
grü ndete, man hat hier also ein Verständnis von »Vernunft« , was sich von einer
allgemeinen Auffassung unterscheidet. Der Orden zählte damals zwischen 200
und 2500 Mitglieder, davon waren bereits 200 Mitglieder aus Mü nchen, und re-
krutierte sich hauptsächlich aus Beamten, auch Goethe gehö rte den Illumina-
ten an. Adolf von Knigge reformierte den Orden in den 80er Jahren des 18.

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Prolog der Meister - <IX. Kapitel> Kabbalismus

Jahrhunderts, und lehnte ihn noch stärker an die Systeme der Freimaurer an.
Alle Mittglieder waren zur strengsten Geheimhaltung verpflichtet, was schnell
Mutmaßungen ü ber den Charakter dieser Organisation aufkommen ließ. Das
von Weishaupt, von seinen erklärten Feinden den Jesuiten, ü bernommene
Dienst- und Demutsystem wandelte er in ein Spionagesystem um, das ganz an
die Scientology erinnert. Die Beamten waren von ihren Eid gegen ü ber ihren
Dienstherren befreit im Dienste der Loge, fur die sie nun alle erforderlichen In-
formationen herbeischafften. Erstaunlicherweise wird jeder Angriff gegen die Il-
luminaten als nationalsozialistische und antisemitische Propaganda gewertet,
obwohl die Illuminaten nie mit dem Judentum in Verbindung standen. Der ex-
treme Feind der Illuminaten, der katholische Mö nchsorden der Jesuiten hinge-
gen ist von Juden gegrü ndet worden, die zum Katholizismus ü bertraten. Trotz-
dem werden die Illuminaten in einer beschö nigenden, wie falschen Geschichts-
darstellung beschü tzt, die aus den Illuminaten einen Orden machen, der nur
darauf bedacht war die Menschenrechte zu achten. Und um diesen Trug des
unschuldig Verfolgten zu gewährleisten verschweigt man eben auch, daß der Il-
luminatenorden 1785 von Kurfü rst Karl Theodor verboten wurde, nach dem die
Mitglieder des Ordens ihre Position mißbrauchten um fü r ihre »Meister« außen-
politische Korrespondenz zu entwenden und zu verfälschen, ebenso wie die Il-
luminaten versucht hatten den bayrischen Staat sich dienstbar zu machen. Ins-
geheim aber existierte der Orden weiter trat 1896 wieder an die Ö ffentlichkeit,
und grü ndete 1925 den »Weltbund der Illuminaten« mit Sitz in Berlin, wo sie
auch blieben als ihr Nachbar Adolf Hitler hieß, der Freimaurern ja "so ü bel mit-
spielte".

Ein Mitglied der Anti Defamations League (ADL) war auch der US-Sicher-
heitsberater Henry Kissinger der in seinem »National Security Study Memoran-
dum« (NSSM 200) im April 1974 seine erschreckend perversen Ansichten zu
Protokoll gab, in dem er die Bewohner der 3. Welt als nutzloser Esser ansah,
deren bloße Existenz eine Gefahr fur die USA darstellen, denn sie verbrauchen
Bodenschätze die die US-Industrie benö tigt. Diese zynische Art des aufrechten
Bekämpfer eines angeblichen Antisemitismus ist aber erschreckenderweise
kein Einzelfall. Der Freimaurer Cornelius Rhoades fü hrte in seiner Eigenschaft
als Chefpathologe des Rockefeller-Institutes 1932 tö dliche Versuche an Men-
schen durch, in dem er Puertoricaner mit Krebs infizierte. Der Fall kam an die
Ö ffentlichkeit und Rhodes sagte:
"Die Puertoricaner sind die schmutzigste, faulste, degenerierteste und die -
bischste Menschenrasse, die jemals in dieser Sphäre gelebt hat ... jeder Arzt
hat seine Freude daran diese elenden Subjekte zu mi ß handeln und zu quä-
len."89

89entnommen der Zeitschrift: Faktor X, Nummer 14, 1997, S. 381

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Prolog der Meister - <IX. Kapitel> Kabbalismus

Wer glaubt, Rhodes wäre im Rechtsstaat USA einer gerechten Strafe ü berant-
wortet worden, wird enttäuscht. Er erhielt keine Strafe fur seine Morde, arbeite-
te später fü r die Regierung in der chemischen Waffenforschung. Er bekam dar-
ü ber hinaus einen Sitz in der hochgeachteten Atomenergiekommission, und
wurde in seiner Arbeit gewü rdigt mit der Aufnahme in die Ehrenlegion. Was ist
davon zu halten? Ich denke die Ehrungen Rhodes sprechen fur sich.

Das ist nur vage die monströ se Welt der Kabbala (hebräisch qabbalah:
Ü berlieferung). Es handelt sich dabei um die esoterische, theosophisch moti-
vierte Bewegung, welche sich im 13. Jahrhundert in Spanien, sowie der sü d-
franzö sischen Provence, um das SEFER HA SOHAR bzw. SOHAR, das Buch des
Lichts (Glanzes) entwickelte, und zur Ausgangsbasis späterer mystischer Strö -
mungen wurde, sowohl jü dische als auch nicht jü dische (Katharer). Der Kabba-
list glaubt in erster Linie an einen persö nlichen Gott, einen der nur fü r ihn und
seines gleichen da ist, dieser Gott aber ist nicht Jahwe denn dieser läßt seinen
Propheten sprechen (Amos 9 7):
"Seid ihr fü r mich mehr als die Kuschiter, ihr Israeliten? Spruch des Herrn.
Wohl habe ich Israel aus Ä gypten heraufgefü hrt, aber ebenso die Philister aus
Kaftor und die Aramäer aus Kir."

Die Anfangszeit der Kabbala verliert sich im Dunkel der Geschichte, aber
man erkennt dennoch deutliche Anklänge verschiedener semitischer Kulturen,
die aber nicht wie Hebräer Jahwe verehrten, und wirkte später auch auf die
Gnosis ein, die damit den selben Ursprung hat wie die Kabbala. Das sollte ins-
besondere daher beachtet werden weil der gnostisch-ägyptische Text »Die Of-
fenbarung des Adam« den Auserwähltenstatus der Juden nicht von Jahwe ge-
wollt bezeichnet, sondern sich auf den Gott Saklas (ein gnostischer Dämon)
begrü ndet.90

Die Kabbala wurde vermutlich schon in Ansätzen in den letzten Jahrhun-


derten vor der Zeitenwende befolgt. Ihre Auswirkungen reichen bis weit in das

90W. Hö rmann [Hrsg.], Gnosis. Das Buch der Evangelien, Augsburg 1995, S. 76-85 – Die An-
merkungen der Herausgebers zu dem Text auf S. 86-87 stellen eine sinnvolle Ergänzung zur
schwierigen Sprache der Gnosis dar. Aus dem Text wird geschlußfolgert das der Gott Saklas
den Sö hnen Noahs Sem, Ham und Japhet die Weltherrschaft verspricht, vorausgesetzt sie wur-
den ihm in Unwissenheit als Knechte dienen [Freimaurer: Das Licht vorenthalten]. Die Sö hne
sind die Personifizierungen von Semiten, Hamiten und Japhetiten – die beiden letzten lehnen
aber ab, nur Sem nimmt das Angebot an.

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Prolog der Meister - <IX. Kapitel> Kabbalismus

Mittelalter hinein und darü ber hinaus. Pervertierte freimaurische Magier des 20.
Jahrhunderts, wie etwa Aleister Crowley (1875-1947), beriefen sich auf die
Kabbala und versuchten ihre Geheimnisse zu erforschen.

Professor Dr. Alfred Lehmann, Direktor des psychophysischen Laboratori-


ums an der Universität Kopenhagen (1858-1921), meinte:
"Ü ber allem, was die Kabbala betrifft, das heiß t ü ber Ursprung, Alter und Be-
deutung, ruht ein dichter geheimnisvoller Schleier. Wohl ist es der modernen
Kritik gelungen, denselben an manchen Stellen zu l ü ften; aber noch sind nur
wenige Rätsel gelöst."91

Der Grundstein, aus dem sich die Kabbala entwickelte, geht auf jü dische
Mystik zurü ck, die sich als Antipode zum Leben und Wirken Jesus Christus her -
aus formte. Dabei ist diese Mystik zwar jü disch, steht aber unter starker poly-
theistischer Beeinflussung, und ist damit nicht jahweistisch:
"Wenn auch weniger bekannt, so liegt es auf der Hand, da ß letzterer (klassi-
scher Judaismus) in den vergangenen Jahrhunderten zum gr öß ten Teil von rei-
nem Monotheismus weit entfernt war. Das gleiche läß t sich von den Lehrmei-
nungen des heutigen orthodoxen Judaismus, der Fortsetzung des klassischen
Judaismus, sagen. Die Ursache fur den Verfall des klassischen Monotheismus
liegt in der Ausbreitung der jü dischen Mystik (der Kabbala), die sich im 12. und
13. Jahrhundert entwickelte und im späten 16. Jahrhundert einen nahezu voll-
ständigen Sieg in anscheinend allen Zentren des Judaismus errungen hatte.
Die jü dische Aufklärung, die der Krise des klassischen Judentums erwuchs,
muß te gegen diesen Mystizismus und seinen Einfluß weitaus heftiger kämpfen
als gegen alles andere. Trotzdem hat die Kabbala in der j ü dischen Orthodoxie
der jü ngsten Zeit, insbesondere unter den Rabbinern, einen vorherrschenden
Einfluß behalten. So wird z.B. die Bewegung Gusch Emunim zum gro ß en Teil
von kabbalistischen Vorstellungen getragen." 92

Die polytheistischen Einflü sse treten ü berdeutlich hervor und werden von
den Religionsforschern mit der hellenistischen Astralmystik in Verbindung ge-
bracht. Aber auch einige ägyptische Elemente sind unverkennbar, weshalb an-

91A. Lehmann, Aberglaube und Zauberei, Stuttgart 1925, S.162


92vgl. dazu: Prof. Israel Shahak, »Jewish History, Jewish Religion; the weight of three thousand
years« , Pluto Press, London 1994 - Abschnitt: Orthodoxie und Interpretation

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Prolog der Meister - <IX. Kapitel> Kabbalismus

zunehmen ist das die spätere Kabbala auf viel ältere Quellen zurü ckgreift, die
wohl noch aus der Zeit stammen als die Hebräer am Nil lebten. Das sollte kei-
neswegs verwundern, denn selbst das grö ßte israelitische Heiligtum, die Bun-
deslade, ist ein ägyptisches Relikt. Gern sucht der Kabbalist seine polytheisti-
sche Mystik mit Ezechiel in Verbindung zu setzen, vielleicht um sich etwas
Scheinheiligkeit zu gewähren, da ausgerechnet Ezechiel den Polytheismus an-
prangert dem sich einige Juden zu seiner Zeit hingaben. (z. B.: Ezechiel 141-3:
Einige von den Ä ltesten Israels kamen zu mir und setzten sich vor mir nieder.
Da erging das Wort des Herrn an mich: Menschensohn, diese Männer haben
die Gö tzen in ihr Herz geschlossen, sie haben sie vor sich aufgestellt; das wur-
de fü r sie zum Anlaß, in Schuld zu fallen.) Dabei ist zu bedenken, daß eben die
kabbalistischen Mystiker in der Zeit des jü dischen Totalitarismus den Gemein-
demitgliedern sogar das lesen der Texte des Alten Testaments verboten, eben
wegen derartiger Aussagen wie sie Ezechiel traf. (Hier werter Leser will ich Ihre
Aufmerksamkeit auf eine der vielen Merkwü rdigkeiten unserer Gesellschaft len-
ken. Vielleicht erinnern Sie sich noch an das eine oder andere mal, als ein be-
sorgter Zeitgenosse gegen die Bibel wetterte und deren Verbietung forderte
wegen Gewaltverherrlichung. Obwohl das Alte Testament Texte der jü dischen
Kultur enthält und auch das Neue Testament zum grö ßten Teil von Juden ge-
schrieben wurde – zeugte eine solche Aktion natü rlich nicht von Antisemitis-
mus. Und nun geneigter Leser gehen Sie doch kurz in sich und halten einen
Augenblick inne um darü ber nachzudenken, ob Sie, sei es auch nach dem Sie
sich etwas Mut angetrunken haben, es jemals wagen wü rden das Verbot der
Kabbala wegen Menschenverachtender Ä ußerungen zu fordern.) Der Prophet
erklärt sogar das die Priester des Temples in Jerusalem abgefallen sind von
Jahwe und Gö tzen und Dämonen im heiligen Haus verehren. Da der Aufstieg
der jü dischen Mystik aus der später die Kabbala sich entwickelte, zusammen-
fällt mit der Vernichtung des Temples durch die Rö mer, scheint die Vermutung
berechtig in dieser Kabbala und dem Jerusalemer Gö tzendienst einen Zusam-
menhang zu sehen. Denn die Sadduzäer, die dem Tempelkult vorstanden, hat-
ten eine Lehre die sich fundamental an alten semitischen Vorstellungen fest-
hielt, sie glaubten weder an die Seele noch das ewige Leben, die anderen jü di-
schen Lehrmeinungen taten dies hingegen sehr wohl. Desweiteren muß man
Bedenken, das fü r Ezechiel die Beschneidung des Penis, was angeblich den
Bund mit Gott verbü rgen soll, fü r den Propheten Unsinn ist und nicht von Gott
gefordert wurde (nach dem Propheten fordert Gott eine mystische Beschnei-
dung am Herzen, d.h. er sieht die Lieben zu Gott als Zeichen des Bundes), die
Beschneidung am Fleisch hingegen stammt aus Phalluskulten aus der Zeit vor
dem Jahwe-Glauben.

Wenn heute Werke der Kabbala schriftlich vorliegen, so handelt es


sich dabei um ein Paradoxon - so wie das Freimaurertum ohnehin ein Parado-
xon ansich darstellt. Die Mystik der Kabbala wurde jahrhundertelang aus-

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Prolog der Meister - <IX. Kapitel> Kabbalismus

schließlich mü ndlich ü berliefert. Von den zahlreichen ältesten Schriften existie-


ren aber nur noch zwei: SEPHER JEZIRAH (Buch der Schö pfung) und das bereits
erwähnte SOHAR.

Das Buch der Schö pfung muß wohl jü ngeren Datums sein als Sohar, da
es sich eng an die arabische Philosophie anlehnt, und daher hö chstens Mitte
des 9. Jahrhunderts begonnen wurde. Rabbi Sadia verfaßte im 10. Jahrhundert
einen Kommentar zum Sepher Jezirah. Darauf aufbauend geht man von einem
Zeitraum der schriftlichen Fixierung des späten 9. und frü hen 10. nachchristli-
chen Jahrhundert aus.

Das Buch Sohar wird in Europa erst im 13. Jahrhundert bekannt durch
Moses von León. Seinen Angaben folgend gehen selbst Wissenschaftler frei-
mutig davon aus, daß Buch sei von Rabbi Simeon bar Yohai (2. Jh. n. Chr.) ge-
schrieben worden, obwohl in dem Buch ein Komet von 1243 beschrieben wird.
Wahrscheinlicher ist es das Moses von León das Buch zwischen 1280 und
1286 selbst verfaßte, in dem er auf die existierenden Strö mungen der jü di-
schen Mystik zurü ckgriff um diese zusammenzufassen.

Das Sohar wurde die Grundlage der sich weiterentwickelnden Kabbala,


welche im 16. Jahrhundert in der sogenannten »lurianischen Kabbala« ausufer-
te. Der Name geht auf den Autor des Buches Isaak ben Salomo Luria zurü ck.
Der neben Chajim Vital diese kabbalistische Strö mung lehrte, und auf Aussa-
gen zurü ckgeht die 1490 den Anlaß zur Vertreibung der Juden aus Spanien er-
gaben.

Die Kabbala entwickelte sich nach ihrer Verbreitung ü ber Safad (Galiläa)
und die gesamte Diaspora zu einer messianischen Volksbewegung. Aus diesen
Neu-Messianismus ging der sabbatianische Messianismus des Sabbatai Zwi
und im 18. Jahrhundert jener des polnischen Chassidismus hervor. Sabbatai
Zwi gab sich selbst als Messias aus, war aber dann doch so von sich so ü ber-
zeugt, daß er, als ihn die Tü rken gefangensetzen, nichts eiligeres zu tun hatte
als zum Islam ü berzutreten.

Seite 118

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Prolog der Meister - <IX. Kapitel> Kabbalismus

Der Chassidismus nun ist jene Bewegung an dem sich der diabolische
Charakter der Kabbala am besten erkennen läßt. Besonders wenn man hierbei
die Lehrmeinung gegen Nichtjuden betrachtet. Die fanatischen Anhänger die-
ser Strö mung werden auf »heilige Rabbis« eingeschworen, und hat auch in der
Gegenwart etwa Zweihundertfü nfzigtausend Anhänger, die "ü ber einen be-
trächtlichen politischen Einfluß in Israel verfugen, darunter auf die Fü hrer der
meisten Parteien und noch mehr auf die höheren Ränge der Armee".93

Bei der Betrachtung dieser Bewegung ist das grundlegende Buch Hatanya
der Chabad-Bewegung (bedeutendster Vertreter des Chassidismus) sehr auf-
schlußreich. Das Buch lehrt das alle Nichtjuden Kreaturen des Bö sen sind "in
denen absolut nichts Gutes ist". Das Buch bezeichnet alle Nichtjuden aus-
drü cklich als "entbehrlich".

Die weltweite Chabad Bewegung wird vom Ljubawitscher Rabbi M. M.


Schneuerssohn von New York aus geleitet, und von dort auch die Lehren des
Hatanya verbreitet. In Israel ist es Bestandteil des allgemeinen Schulunterricht
und des Politunterrichts der Soldaten. Schulamit Aloni, ein Abgeordneter der
Knesset, veranlaßt, aufgrund dieser Lehren, bei der israelischen Invasion des
Libanon im März 1978, den Befehl "verwundeten Nichtjuden" keinerlei medizi-
nische Versorgung zu zugestehen. Professor Israel Shahak weist ausdrü cklich
daraufhin das bei diesem Befehl nicht von »Arabern« sondern »Nichtjuden«
(man benutzte das Wort Gojim - Schwein, die allgemeine Bezeichnung fur
Nicht-Juden) gesprochen wurde. Das heißt, selbst ein verwunderter Araber der
in der israelischen Armee fü r Israel gekämpft hat, ist dazu verurteilt keine medi-
zinische Versorgung zu erhalten.

Man muß zwar erwähnen, da es die "Gutmenschen", die ja so unglaub-


lich viel Ahnung vom Judentum haben, es tun werden, daß Rabbi Schneuers-
sohn in Israel stark kritisiert wird, jedoch nicht etwa weil er an einem krankhaf-
ten Schwarzenhaß leidet, sondern weil er sich aus seinem abergläubischen
messianischen Wahn heraus weigert New York zu verlassen.

93Prof. Israel Shahak, »Jewish History, Jewish Religion; the weight of three thousand years« ,
Pluto Press, London 1994

Seite 119

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Prolog der Meister - <IX. Kapitel> Kabbalismus

"Der frü here israelische Präsident Schasar war ein glü hender Anhänger des
Chabad, und viele hohe israelische und amerikanische Politiker, allen voran
Premierminister Begin, machten dieser Bewegung den Hof und unterst ü tzten
sie öffentlich." 94

Das Chabad einen derart großen Zulauf und Bewunderung erlangen


konnte ist hauptsächlich auf die irrefü hrende, und schö ngefärbte Berichterstat-
tung der Bewegung durch ihre einflußreichen Vertreter zurü ckzufü hren. Insbe-
sondere gilt das fur das Ausland und die Sicht der Nichtjuden, in Israel selbst
kann es einem hingegen passieren das man von liberaler eingestellten Juden
auf diese Zustände aufmerksam gemacht wird, da es auffällig ist das Schneu-
erssohn und seines gleichen ständig in der hebräischen Presse erscheinen um
Judenfeindliche Ä ußerungen der Araber zu zitieren, obwohl man weiß das
Schneuerssohn ein notorischer Rassist ist, dessen eigene Worte den Wunsch
nach totaler Ausrottung der Araber vermuten lassen.

Der Hauptbetrü ger in der Betrachtung des


Chassidismus und seiner kabbalistischen Mystik
ist, nach Meinung des Professor Israel Shahak aus
Tel Aviv, Martin Buber.
"In seinen zahlreichen Werken hebt er die gesamte
Chassidische Bewegung (einschließ lich des Cha-
bad) in den Himmel und zeigt weniger die tatsächli-
chen Lehrmeinungen des Chassidismus hinsicht-
lich der Nichtjuden auf."

Abbildung 41 Martin Buber

Diese durchaus gewollte Täuschung poten-


ziert sich dadurch, daß man verheimlicht, daß die Lobpreisungen Bubers fur
den Chassidismus einhergeht mit dem Aufstieg des Nationalsozialismus in
Deutschland, und von nationalsozialistischen Wertvorstellungen beeinflußt wur-
de. Heute stellt man ihn als Opfer des Nationalsozialismus dar und als aktiver
Antifaschist, obwohl er selbst eine Lehre gegen Nichtjuden glorifiziert, die sich
von jener der Nationalsozialisten gegenü ber Juden in keiner Weise unterschei-
det. Die Werke Bubers dienten maßgebend dem Machtzuwachs der "blutrü nsti-

94Prof. Israel Shahak, »Jewish History, Jewish Religion; the weight of three thousand years« ,
Pluto Press, London 1994

Seite 120

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Prolog der Meister - <IX. Kapitel> Kabbalismus

gen Chassidischen Fü hrer und sind somit zum groß en Teil verantwortlich fur
das Anwachsen des israelischen Chauvinismus und des Hasses gegenü ber al-
len Nichtjuden".95 All jene armen Opfer, die starben weil die vom kabbalisti-
schen Haß befallenen Sanitäter keine Veranlassung sahen Nichtjuden medizi-
nisch zu behandeln, sind hauptsächlich Martin Buber anzulasten.

Bei den liberalen Juden steht der Chassidismus ü brigens in einer extrem
feindlichen Kritik, wegen eines widerwärtigen Frauenhasses, der den der jü di-
schen Orthodoxie weit ü bertrifft, wegen ihrer Orgien und Alkoholexzesse, sowie
ihres fanatischen Kultes der in vö lliger nicht-jü discher Tradition ü ber erbliche
»heilige Rabbis« verfü gt, die wie ein moderner Sektenguru seinen Anhängern
Geld abpreßt, aber auch wegen ihres blinden und primitiven Aberglaubens.
Diese Merkmale allerdings sind nichts unbekanntes in den Logen der Freimau-
rer. Der Chassidismus ist vollkommen unjü disch, wird aber in der westlichen
Welt als typisch jü disch bewertet. Besonders groß galt Bubers Einfluß auf jene
jü dischen Kreise, die sich zu einer »linken Politik« bekannten, kein Wunder al-
so wenn der linken Weltanschauung mehr als 100 Millionen Menschen zum
Opfer fielen.

Buber ist sicherlich nicht der einzige Ü beltäter der an dieser bizarren Sicht
Schuld hat, doch ist er in Anbetracht seiner bewußten Täuschung der Schlimm-
ste. Alle diese Personen verehrten den fanatisch-religiö sen Mystizismus der
Kabbala. Begleitet vom Damoklesschwert des Antisemitismus ist aber nicht
mö glich das wirkliche Aussehen dieser Leute darzustellen, die man uns als gut-
mutige aufgeschlossene Geister vorgegaukelt, obgleich ihre Schriften selbst ei-
nen widerwärtigen Rassismus, Vertreibung und Vö lkermord offenbaren. Neh-
men wir zum Beispiel den berü hmte Soziologe und Bibel-Gelehrten Jecheskel
Kaufmann, der den Vö lkermord nach dem Vorbild des Buches Josua forderte
um das Problem der Araber in Palästina zu lö sen.

"Unser Kampf muß sich gegen die Glorifizierung der Inhumanität richten,
die nicht nur von den Rabbis und den Rabbinern, sondern auch von denen pro -
pagiert wird, die man als die größ ten und sicherlich einfluß reichsten Gelehrten
des Judaismus ansieht. Gefü hrt werden muß dieser Kampf auch gegen die

95Prof. Israel Shahak, »Jewish History, Jewish Religion; the weight of three thousand years« ,
Pluto Press, London 1994

Seite 121

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Prolog der Meister - <IX. Kapitel> Kabbalismus

modernen Nachfolger der falschen Propheten und der unredlichen Priester.


Eben weil in Israel und unter der ü berwältigenden Mehrheit der Juden in Län-
dern wie den USA eine nahezu einhelligen Meinung vorherrscht, m ü ssen wir
des Lucretius Warnung wiederholen, nicht auf ein eigenes Urteil zugunsten der
Tiraden der Priester zu verzichten: Tantum religio potuit suadere malorum (Zu
soviel Bösem werden Menschen durch die Religion getrieben). Nicht immer ist
die Religion, wie Marx sagte, das Opium des Volks, kann es jedoch oft sein.
Benutzt man sie jedoch in diesem Sinne durch die Verdrehung und die falsche
Darstellung ihrer echten Natur, so werden die Gelehrten und Intellektuellen, die
diese Aufgabe ü bernehmen, zu Opiumschmugglern. Aus dieser Analyse kön-
nen wir noch eine allgemeinere Schluß folgerung ziehen ü ber die wirksamsten
und erschreckendsten Mittel, jemanden dazu zu bringen, B öses zu tun, zu be-
trü gen und zu täuschen sowie ganze Völker zu korrumpieren und sie zur Unter-
drü ckung und Mord zu treiben, die Hände aber gleichzeitig in Unschuld zu wa-
schen. Zweifellos sind die schrecklichsten Maß nahmen zur Unterdrü ckung im
Westjordanland durch jü dischen religiösen Fanatismus motiviert. Die meisten
Menschen nehmen anscheinend an, daß der schlimmste Totalitarismus physi-
schen Zwang anwendet. Sie wü rden auf Orwells 1984 als ein Modell verwei-
sen, das solch eine Herrschaft verdeutlicht. Mir aber scheint, da ß diese allge-
meine Ansicht ein grobes Miß verständnis ist. Die Erkenntnis von Isaac Asimov,
dessen Science-Fiction-Erzählungen die schlimmste Unterdrü ckung immer ver-
innerlichten, trifft viel besser auf die Gefahren der menschlichen Natur zu. Den
zahmen Gelehrten Stalins drohten Tod oder Konzentrationslager. Die Rabbiner
dagegen und mehr noch die hier angegriffenen Gelehrten einschlie ß lich des
ganzen Abschaums der ebenso schweigenden geistigen Dutzendware, wie
Schriftsteller, Journalisten und Prominente, die mehr als sie lü gen und betrü -
gen, muß ten lediglich sozialen Druck fü rchten. Sie lü gen aus Patriotismus her-
aus, da sie es fü r ihre Pflicht halten, im vermeintlichen jü dischen Interesse zu
lü gen. Sie sind eben patriotische Lü gner, und gerade der nämliche Patriotis-
mus verurteilt sie zum Schweigen, wenn es um die Diskriminierung und die Un -
terdrü ckung der Palästinenser geht." 96

Die Nichtjuden, speziell der westlichen Welt, vertritt die unfaßbare Auffas-
sung, sich vor der Beschuldigung des Antisemitismus wahren zu mü ssen, in
dem sie zu allen von Juden begangenen Verbrechen die Augen schließen.
Auch der christliche Klerus ü berschlägt sich mit Entschuldigungen fur diese
oder jene Tat gegen Juden vor Jahrhunderten, und wagt nicht den Mund zu ö ff-
nen und zu sagen, daß einige Handlungen jener Zeit darauf beruhten, daß
Kabbalisten in bestialischen Ritualen nicht-jü dische Kinder dem Teufel opfer-
ten. Wie tief dieser Teufelskult bereits in unserem Allgemeinleben verwurzelt ist
stellen wir anhand des sogenannten »Siegeszeichen« fest. Ein Zeichen das

96Prof. Israel Shahak, »Jewish History, Jewish Religion; the weight of three thousand years« ,
Pluto Press, London 1994

Seite 122

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Prolog der Meister - <IX. Kapitel> Kabbalismus

aus dem spreizen von Mittelfinger und Zeigefinger besteht, trägt keineswegs
die Bedeutung des »V« fü r Victory. Vielmehr ist dies dem Baalskult entnom-
men, das hebräische V steht auch fur 6, Satan, das spreizen der Finger stellt
hierbei das Gehö rn von Baal dar.

"Die krude Beschuldigung des » Antisemitismus« (oder, im Fall der Ju-


den, des » Selbsthasses« ) gegen jeden, der gegen die Diskriminierung der Pa-
lästinenser protestiert oder auf eine zur » genehmigten Version« nicht passen-
de Tatsache ü ber die jü dische Religion oder die jü dische Vergangenheit hin-
weist, wird mit größ erer Feindschaft und Vehemenz von den nichtjü dischen
» Freunden der Juden« als von den Juden selbst erhoben. Gerade die Existenz
und der groß e Einfluß dieser Gruppe in allen westlichen Ländern und insbe-
sondere in den USA (sowie in anderen englischsprachigen L ändern) gestattet
den Rabbinern und den Gelehrten des Judaismus, ihre L ü gen nicht nur ohne
Gegenwehr, sondern mit beträchtlicher Hilfe zu verbreiten. In der Tat haben
viele erklärte » Antistalinisten« lediglich die Objekte ihrer Anbetung ausge-
tauscht, und sie neigen dazu, den jü dischen Rassismus und Fanatismus mit
mehr Eifer und größ erer Perfidie zu unterstü tzen als die meisten gläubigen Sta-
linisten in der Vergangenheit. Obwohl die blinde und stalinistische Unterst ü t-
zung fü r alles Böse, solange es nur » jü disch« ist, besonders stark seit 1945
war, als die Wahrheit ü ber die Ausrottung der europäischen Juden bekannt ge-
geben wurde, ist es ein Fehler anzunehmen, da ß dieses Phänomen erst da-
mals auftrat. Ganz im Gegenteil, es läß t sich weit zurü ckverfolgen, besonders
bis in sozialdemokratische Kreise hinein. Moses Hess; einer von Marx' frü heren
Freunden und bekannt als einer der ersten Sozialisten in Deutschland, ent -
puppte sich später als extremer jü discher Rassist, dessen im Jahre 1858 veröf-
fentlichte Ansichten ü ber die » reine jü dische Rasse« ein vergleichbarer
Quatsch wie die » reine arische Rasse« ist. Die deutschen Sozialisten jedoch,
die gegen deutschen Rassismus kämpften, schwiegen sich ü ber den jü dischen
Rassismus aus."97

Die Kabbala und ihre Folgen reicht bereits ins alltägliche Leben jedes
Menschen hinein, nicht nur Juden, auch Atheisten sind in ihrem Bann der von
den Logen der Freimaurerei immer weiter gefestigt und verbreitet wird. Darum
berufen sich Freimaurer auf alles, Templer, Druiden, Schamanen... Nicht etwa
das sie diese Gruppen ehren wurde, sie wollen ü berall eindringen, nichts darf
sie der Kabbala entziehen alles muß von ihr erfü llt werden.

97Prof. Israel Shahak, »Jewish History, Jewish Religion; the weight of three thousand years« ,
Pluto Press, London 1994

Seite 123

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Prolog der Meister - <IX. Kapitel> Kabbalismus

Umgehend nach der Vernichtung der Templer drang die Kabbala in das
Christentum ein. Kabbalisten wie Giovanni Pico della Mirandola, Johannes
Reuchlin (vgl. sein Buch: De arte cabalistica, 1517) und Johann Christian Knorr
von Rosenroth (vgl. sein Buch: Cabbala denudata, 2 Bde., 1677-1684) mü hten
sich darum den Christen den Polytheismus der Kabbala als Anzeichen der
Dreifaltigkeit vorzugaukeln, was absurder Unsinn ist, da es im Judentum weder
eine Dreifaltigkeit gibt noch die Kabbala monotheistisch ist.

Die Deutung der Biblischen Verse durch Kabbalisten ergibt eine vö llig an-
dere, bis gegensätzliche Auslegung, wie etwa bei Christen und liberalen Juden.
Letztere verstehen die Verse des Alten Testaments kaum anders als die Chris-
ten. Was man allerdings besser an Hand von Beispielen feststellen kann.98 Das
Achte der zehn Gebote "Du sollst nicht stehlen" (2. Mose 2015) wird verstanden
als Verbot einer anderen Person, unabhängig ob Jude oder nicht, Besitz zu
rauben. Nicht aber in der kabbalistischen Mystik, wo es verstanden wird als
Verbot einen Juden zu entfü hren. Denn alle zehn Gebote versteht man als Ka-
pitalverbrechen, wie eine Entfü hrung, stehlen hingegen ist kein Kapitalverbre-
chen. Und die Entfü hrung eines Nicht-Juden durch Juden wird vom Gesetz des
Talmudes ausdrü cklich erlaubt. (Die Entfü hrung der kleinen Onassis-Erbin wur-
de von einem zionistischen Major der israelischen Armee geplant, so wollte
man an Geld fur die zionistischen Ziele gelangen.) Das die Sicht des Kabbali-
sten jenseits von Sinn und Verstand zu suchen ist, deutet sich in der Tatsache
an das der fast identische Satz "Ihr sollt nicht stehlen" (3. Mose 1911) genauso
gewertet wird wie Christen und liberale Juden das Achte Gebot verstehen. Gra-
vierender wird der Unterschied bei der Deutung von 2. Moses 233: "Du sollst
nicht folgen der Menge zum Bösen und nicht also antworten vor Gericht, daß
du der Menge nachgibst und vom Rechten weichst..." Ganz klar, es ist die An-
weisung dazu kein falsches Zeugnis abzulegen, die Wahrheit zu sagen und
egal was die Mehrheit sagt nur seinem Gewissen zu folgen. Vollkommen an-
ders sieht dies bei der kabbalistischen Mystik aus, bei der die letzten Worte
willkü rlich aus dem Zusammenhang gerissen werden und die Wertung erhal-
ten: "... daß du der Menge nachgibst und vom Rechten weichst", daß heißt das
hier Gottes Gebote eindeutig gefälscht werden und daher nicht von Jahwe
stammen. Aus dem "Du sollst nicht folgen der Menge zum Bösen" macht der
Kabbalist ein: "Du sollst folgen der Menge zum Bösen". Dem entspricht voll-
kommen der Freimaurer W. Jantschik wenn er schreibt: "Also ist das Böse gut
und das Gute böse".

98 Entnommen: ebenda

Seite 124

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Prolog der Meister - <IX. Kapitel> Kabbalismus

"Wenn schon solch eine Kommunikationslü cke in Israel existiert, wo


Menschen hebräisch lesen und sich die richtigen Informationen beschaffen
können, kann man sich vorstellen, wie tief im Ausland das Mi ß verständnis
geht, wie etwa bei Menschen, die in der christlichen Tradition aufwuchsen. Je
mehr solche Leute die Bibel lesen, desto weniger kennen sie den orthodoxen
Judaismus. Letzterer betrachtet das Alte Testament n ämlich als einen Text un-
wandelbarer heiliger Glaubensformeln, die herzusagen eine Handlung von ho -
hem Wert ist, deren Bedeutung aber anderswo vollst ändig festgelegt wird. Wie
schon Humpty-Dumpy zu Alice sagte, steht hinter dem Problem, wer denn die
Bedeutung der Wörter festlegen kann, die einfache Frage: » Wer soll der Herr
sein?« "99

Aber genau diese Schlü sselfunktion nimmt sich der Kabbalist heraus, das
was geschrieben steht in Frage zu stellen um den Worten Gottes einen neuen
– einen satanischen – Sinn zu geben und den Menschen als gö ttliche Erkennt-
nis vorzugeben, aber der Gott der Kabbala ist nicht Jahwe. Und so heißt es
mahnend im »Buch Sohar« :
"Wehe dem Menschen, der im Gesetze nicht anderes sieht als einfache Erz äh-
lungen und gewöhnliche Worte! Wenn es wirklich weiter nichts enthielte, so
könnten wir auch in unseren Tagen ebensogut ein Gesetz schreiben, das der
Bewunderung wü rdig wäre. Um gewöhnliche Worte zu finden, brauchten wir
uns nur an die irdischen Gesetzgeber zu wenden, bei denen man oft mehr Gr ö-
ß e findet. Es wurde dann genü gen, ihnen nachzuahmen und ein Gesetz nach
ihren Worten und ihrem Beispiel zu machen. Aber so ist es nicht: Jedes Wort
im Gesetz enthält einen tieferen Sinn und ein verborgenes Mysterium. Die Er-
zählungen des Gesetzes sind nur das Gewand des Gesetzes. Wehe dem, der
das Gewand des Gesetzes fur das Gesetz selber h ält! In dieser Bedeutung
sagt David: » Herr, öffne mir die Augen, daß ich sehe die Wunder an deinem
Gesetz!« Der groß e Haufen achtet nur auf das Kleid oder auf die Erzählungen
des Gesetzes; sie kennen nichts anderes; sie sehen nicht, was unter dem Klei -
de verborgen ist. Die Aufgeklärten dagegen beachten das Gewand nicht wei -
ter, sondern sehen auf den Leib, den es verh ü llt. Die Weisen endlich, die Die-
ner des höchsten Königs, die, welche die Höhen Sinais bewohnen, beschäfti-
gen sich mit der Seele, die die Grundlage fur alles ü brige und das Gesetz sel-
ber ist; in zukü nftigen Zeiten werden diese Weisen vorbereitet sein, die Seele
der Seele, welche im Gesetz atmet, zu schauen."

99Prof. Israel Shahak, »Jewish History, Jewish Religion; the weight of three thousand years« ,
Pluto Press, London 1994

Seite 125

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Prolog der Meister - <IX. Kapitel> Kabbalismus

Daraus resultiert letztlich die Frage woher die Urmystik stammt, aus der
sich die Kabbala entwickelte. Einen Hinweis darauf erhalten wir im 7. und 8.
Kapitel des Buches Henoch, das nicht kanonisiert (nicht in die Bibel aufgenom-
men) wurde. Es erklärt, daß unter der Fü hrung von Semjaza 200 Engel den
Himmel verließen um sich mit Menschenfrauen zu paaren, daraus entwickelte
sich später dann der Glaube eine Hexe hätte sexuellen Kontakt zu Teufeln um
die Zauberei zu lernen:
"Da nahmen sie Weiber, ein jeder wählte fur sich; sie näherten sich ihnen und
wohnten mit ihnen und lehrten sie Zauberei, Beschw örungen und Anwendung
von Wurzeln und Bäumen. Auß erdem lehrte Azaziel die Menschen, Schwerter
und Messer, Schild und Brustharnische zu machen, die Anfertigung von Spie -
geln, Armbändern und Schmuck, den Gebrauch von Steinen jeder kostbaren
und auserwählten Art und Farbe, so daß die Welt ganz verändert wurde.
Amarzarak lehrte alle Zauberei und den Gebrauch von Wurzeln, Armer lehrte
das lösen des Zaubers, Barkajal die Beobachtung der Sterne, Akibeel die Zei -
chen; Tamiel lehrte Astronomie und Asradel die Bewegung des Mondes."

Das wird auch durch die Genesis bestätigt (6 ):


1-2

"Als sich die Menschen ü ber die Erde hin zu vermehren begannen und ihnen
Töchter geboren wurden, sahen die Gottessöhne, wie schön die Menschen-
töchter waren, und sie nahmen sich von ihnen Frauen, wie es ihnen gefiel."
Gott Jahwe ist ü ber diese Verbindung der Gottessö hne (Engel) zu Menschen
nicht erfreut wie wir aus Genesis 63 entnehmen. Demzufolge stellt die Kabbala
bereits im Ansatz Blasphemie dar.

Parallel zur Grundbewegung der kabbalistischen Mystik entstand die reli-


giö se Bewegung der Gnosis. Wie in der Kabbala ging es um spirituelle Erkennt -
nis, einige ihrer Strö mungen wurde aber auch von Anfang an mit Satanismus in
Verbindung gebracht. Beide Strö mungen beeinflußten sich offenbar gegensei-
tig. Die Gnosis ist also keinen Deut hö her zu bewerten als die Kabbala, auch
wenn die Gnosis sich auf das Christentum beruft – aber das versuchten auch
schon Kabbalisten: Fifereth, die Schö nheit, ist die sechste Sphäre in der Mystik
der Kabbala. Als Symbol gilt ihr das »Bild des geopferten Kindes« , daß ist kei-
ne Andeutung auf Jesu wie man oft hö ren kann, sondern muß im Zusammen-
hang mit den semitischen Wurzeln der Kabbala betrachtet werden, also den

Seite 126

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Prolog der Meister - <IX. Kapitel> Kabbalismus

Kinderopfern fur Baal und Astarte.

Wer sich nun einbildet eine Kritik an der Kabbala als Antisemitismus
zu werten, nur damit er weiter sein einfaches Leben fü hren kann, ohne selbst
zu denken, sollte an die Ermordung des Juden Jitzhak Rabin denken. Der Mö r-
der Jigal Amir war auch Jude, aber auch Kabbalist. Rabin wurde ermordet, selt-
samerweise kommt niemand auf die Idee den Kabbalisten Antisemitismus vor-
zuwerfen. Rabin betitelte den Kabbalismus einst als einen Rü ckschritt der Ju-
den in den tiefsten Aberglauben – das war sein Todesurteil. Der Kabbalist Amir
war aber auch Mitglied der Vereinigung »Ejal« die sich als »Krieger Israels« be-
zeichnet – in Wahrheit aber die Killerbrigade der Kabbalisten ist, die Mitglieder
schwö ren am Grab der Patriarchen jeden zu tö ten der die Absicht hat "Heiliges
Land" an die Araber zurü ckzugeben, genau das aber hatte Rabin vorgehabt.

"Der Befehl zu töten", meinte Jigal Amir, "kommt von Gott". (LeMonde
[AFP] 8. November 1995) Jitzhak Rabin hatte als Realist, befreit von der aber-
gläubischen Sicht der Kabbala, begriffen, daß es keine endgü ltige militärische
Lö sung gibt fü r die besetzten Gebiete, wenn eine Armee nicht gegen eine Ar-
mee, sondern ein ganzes Volk kämpft. Im Gegensatz zu anderen die von Frie-
den reden um den Anschein zu wahren, hatte Rabin die tatsächliche Absicht
Frieden zu schaffen und so wurde er nicht von Arabern getö tet, sondern von ei-
nem Juden, denn fü r alle Kabbalisten und damit auch Freimaurer war Rabin ein
Verräter, ein Gojim.

Der durchschnittliche Jude unterscheidet sich in Auffassung und Sicht der


Dinge, bzw. der Deutung religiö ser Texte kaum vom Christen, daraus ergibt
sich jedoch eine Seelenverwandtschaft des Juden und des Christen. Eine dar-
aus resultierende Annäherung beider Gruppen, wü rde jedoch beide Gruppen
sich gegenseitig stabilisieren. Nicht nur das Verhältnis untereinander, sondern
auch den Glauben an den gleichen Gott. Aber genau das, die Stabilität des
Glaubens, sucht der Kabbalist zu verhindern. Es kommt schließlich nicht aus
der Gunst des Zufalls zustande, wenn Prophet Ezechiel (94) einen Erlö ser pro-
phezeit der unter den Juden wandelt um den Getreuen Gottes ein »Taw« , das
israelitische Gotteszeichen in Form des Kreuzes, auf die Stirn zu schreiben. In
der Kabbala offenbart sich die Mystik Satans, doch wer ist diese vage Kreation
die man als Satan bezeichnet?

Seite 127

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Prolog der Meister - <X. Kapitel> Herr der Finsternis

<X. KAPITEL> Herr der Finsternis


Dem Satan begegnen wir zum erstenmal in der Bibel im 1. Buch Chroni-
ken, Kapitel 211, wo er bereits versucht den Menschen gegen Gott aufzuwie-
geln. Die gnostische »Offenbarung des Adam« erklärt uns das Verhalten des
Satans (hier heißt er Saklas) wie folgt100: Nach diesem Text befanden sich alle
semitischen Vö lker in der Macht Satans, als aber die Krieger Gottes siegten
mußte er einen Teil seiner Diener an Jahwe ü bergeben – das waren die Israeli-
ten. Satan aber zü rnte und akzeptierte diese Situation nicht, unnachgiebig ver-
suchte er die Israeliten zum Abfall von Gott zu bewegen damit sie wieder seiner
Herrschaft zufielen, den er empfand den Jahwekult als Einmischung in seine
Welt.

Daraus, und anderen Beispielen, resul-


tiert der negative Charakter Satans, der da-
nach strebt seine Macht wiederherzustellen.
Erscheint dabei auch gute Fortschritte zu ma-
chen, denn sein Symbol befindet sich auf je-
dem Dollarschein. Die Rede ist von der Pyra-
mide mit dem allwissenden Auge. Oft will man
beschwichtigen, daß dies unwahr sei und es
Abbildung 42 Die satanische sich um ein alt-ägyptisches Symbol handle.
Dollarpyramide.
Die Frage aber nur ist, welche Verbindungen
offensichtlicher ist: Die der Abstammung der USA von Ä gypten, oder freimauri-
scher Satanisten? Bereits General Washington war einer von ihnen, ebenso
wie alle Personen die die amerikanische Unabhängigkeitserklärung unter-
schrieben einer Loge angehö rten. Wir wissen eigentlich recht viel ü ber Alt-
Ä gypten, selbst banales wurde sorgfältig ü berliefert, aber nirgends tauchte eine
Pyramide auf, an deren Spitze sich ein Auge befindet. Kann es auch nicht,
denn es ist das Auge Luzifers, der Strahlenkranz herum verkü ndet uns die
»Schwarze Sonne« , daß ist das Licht das Albert Pike immer suchte. Die
»Schwarze Sonne« findet eine stilisiert Entsprechung in der Darstellung des
Hakenkreuzes eines Adolf Hitlers, bei dem es sich eben nicht um das Svastika
der Germanen handelt, wie man freilich nicht ganz grundlos den Leuten einre-
den will. Die Schwarze Sonne begegnen wir auch in Indien, wo sie eng in Ver-
bindung mit dem Kult um die schwarze Kali steht, auch ihr pflegte man Men-
schen zu opfern. Auf dem Dollarschein lesen wir als Umschrift der Pyramide
»Annuit coeptis« was bedeutet: »Er (Sie, Es) stimmt dem Vorhaben zu« .

100nach: W. Hö rmann [Hrsg.], Gnosis. Das Buch der Evangelien, Augsburg 1995, S. 76 - 85

Seite 129

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Prolog der Meister - <X. Kapitel> Herr der Finsternis

Aus dem negativen wie zwiespältigen Wesen des Teufels resultieren die
zahlreichen Beinamen in der Bibel: "der Versucher" (Matthäus 43) und "Vater
der Lü ge" (Johannes 844; und Offenbarung 129). Seine Macht ist aber nur illu-
sionär und keineswegs real, darum ist er machtlos gegen die Menschen die
sich nicht seiner Herrschaft beugen. Daher gaukelt er auch falsche Weisheit
vor um den Menschen mit Lug und Betrug in sein Verderben zu stü rzen. Eine
wesentliche Rolle spielt er im Buch Ijob. Hier trat er als »Ankläger« gegen den
Menschen auf, und wird zum Widersacher Gottes.

Im Buch Ijob wird aber auch deutlich, daß »der Satan« trotz des vorange-
stellten Artikels im Gegensatz zu Sacharja 31-2 keinen Eigennamen meint. Nach
der hebräischen Etymologie bedeutet Satan in etwa W IDERSACHER oder FEIND
(vgl. 2 Samuel 1923; 1 Kö nig 518; 1114.23.25; oder Prozeßgegner, Psalm 1096). Da
diese zwielichtige Gestalt grundsätzlich von den Gottessö hnen unterschieden
wird, ist es falsch zu meinen bei Satan handele es sich um einen gefallenen
Engel. Diese Annahme begrü ndet sich wohl auf die spätere Gleichsetzung von
Luzifer und Satan – was hier aber, wie gesagt lediglich eine Wirkungsweise
meint und gar keinen Namen. Hinter Satan scheint sich eine Gestalt zu verber-
gen, den die einzelnen Autoren der Bibel zu nennen als ü berflü ssig ansehen
(oder sich davor scheuen) da Rolle und Person des Bö sewichts allgemein be-
kannt waren. Bei Satan handelt es sich um Baal, einen semitischen Gott der
bereits bei Mose in Zusammenhang mit Kinderopfern steht ("Eure Kinder sollt
ihr nicht den Baalen opfern"), wie es auch fü r Satan ü blich ist.

An diese Sitte des Kinderopfer knü pft Jahwe an, um den Semiten Abra-
ham zu prü fen, aber sich dann letztlich doch als der »neue Gott« offenbart, der
sich grundsätzlich von den vorhergehenden Gö tzen unterscheidet. (Genesis
175 f.) Jahwe lehrt den neuen und ungewohnten Brauch Menschenopfer abzu-
lehnen, was fü r die Israeliten später noch vö llig befremdlich sein sollte.

Abraham lebte etwa zwischen 3100 und 2100 v. Chr. Es ist freilich denk-
bar das es sich bei Abraham um keine reale Person handelte, sondern um eine
»Lehrfigur« , was aber letztlich unerheblich ist, da es uns auf den Inhalt der Got -
tesoffenbarung ankommt. Genesis 22 2:

Seite 130

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Prolog der Meister - <X. Kapitel> Herr der Finsternis

"Gott sprach: Nimm deinen Sohn,


deinen einzigen, den du liebst,
Isaak, geh in das Land Morija, und
bring ihn dort auf einem der Berge,
den ich dir nenne, als Brandopfer
dar."

Abraham gehorcht, doch im letzten Augenblick er-


scheint ein Engel um im Namen Gottes das Opfer zu
verhindern. Ein Widder taucht auf, den Abraham statt Abbildung 44 Hieroglyphe fü r
Aton
seines Sohnes opfert. Diesem Fall liegt eine tiefe theolo-
gische Bedeutung zu Grunde. Die Jahwereligion enthält,
neben indogermanischen, auch deutliche Anleihen der ägyptischen Kultur. Es
dü rfte sich bei Jahwe um Aton handeln, dessen Widersacher Amun (bereits
frü h von den Semiten mit Baal identifiziert) war, sein heiliges Tier war der Wid-
der – auch Baal dachte man sich gehö rnt. Hin und wieder wurde Baal statt des
Stiergehö rns auch mit dem des Widder dargestellt. Demzufolge liegt in der Si-
tuation des Abrahams ein bedeutsamer Glaubensgrundsatz, daß das teuflische
Ritual des Menschenopfers, welches bisher allgemein ü blich war, abgelehnt
wurde und man ihm
statt des Kindes den
Teufel opfert, ein Sym-
bol dafü r sich dem Bö -
sen zu entsagen. Mit
der Ablehnung eines
Menschen als Brand-
opfer (Holocaustum)
verliert jedoch auch
die freimaurische
Rechtfertigung eines
Holocaust jede Grund-
lage und offenbart sei-
ne alleinige satanische
Natur.

Seite 131

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Prolog der Meister - <X. Kapitel> Herr der Finsternis

Kinder nehmen fü r Jahwe eine


außerordentlich wichtige Rolle ein. Auf
alle Gotteslästerungen und auf alle
Verbrechen gegen Kinder setzt Jahwe
die Todesstrafe, ganz so als gehö ren
beide Deliktarten zusammen. Gott of-
fenbart sich den Menschen durch das
Kind in Jesus Christus, durch Isaak
lehrt Jahwe: Ich, dein Gott, will nicht
das du ein Kinder tö test. Bei Jesus
hingegen offenbart Gott seine eigene
Gegenwart auf Erden, das » Kind«
wird zum Symbol Jahwes. Nichts wi-
derstrebt Jahwe so sehr wie der Kin-
dermord, er sieht es als Gottesläste-
rung und dementsprechend sehen wir
die Negation im Satanismus, der Kin-
dermord als grundsätzliches Bestand-
teil der Teufelsanbetung, im Sinn der
Blasphemie.

Wie Gott das Licht in die Fin-


sternis setzte, erhellt das Lachen des
Kindes den dunkelsten Raum in hel-
lem Schein. Durch sie nehmen wir die
Welt anders war und sehen die Dinge
mit neuen Augen. Das Kind ist die Ge-
burt eines neuen Lichtes der gö ttlichen
Schö pfung, und kein Mensch ist mehr
Gott als ein Neugeborenes das noch
den Geruch des Fremdseins in dieser
Welt an sich trägt. Licht, Bewußtsein
und Leben sind sie, den hö chsten Platz nehmen sie im Leben der Erwachse-
nen ein. Sie zu erhalten läßt so manchen den eigenen Tod in kauf nehmen. Ein
neugeborenes Kind ist nicht in der Lage, zwischen Vergangenheit, Gegenwart
und Zukunft zu unterscheiden – alles scheint ihm gleichzeitig – weil er aus dem
Hö herwertigem und Zeitlosen kommend in unser niederes Leben hineingesetzt
wurde. Die erschreckende Entwicklung das Kind zu einer Ware verkommen zu
lassen, sexuelle Handlungen an Kindern zu vollziehen oder sie zu tö ten, weil

Seite 132

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Prolog der Meister - <X. Kapitel> Herr der Finsternis

man glaubt das Recht dazu haben, ist der erbärmlichste, widerwärtigste Aus-
druck menschlicher Abscheulichkeit im Dienste Satans. Das Kind im Mutterleib
ist das gesundeste und unverbrauchteste aller Lebewesen, das heiligste fern
aller Sü nde.

In den Tagen der Hexenverfolgung, wird in den Hexenprozessen statt von


Satan ö fter vom Beelzebock als volksetymologische Umdeutung von Baal Ze-
bul gesprochen. Daraus resultierte letztlich die Mißdeutung dem Teufel, statt
des Stierkopfes des Baal, jenes eines Ziegenbockes zu geben, wie es 1335 in
einem Bericht ü ber einen Zauberprozeß zu Toulouse erwähnt wird.101 Eigentlich
gibt es viele Baale auch die Bibel benutzt oft den Plural, daraus kann man
schließen das es viele Teufel gibt, doch vielleicht handelt es sich auch immer
nur um entsprechende Teilaspekt des Archetyps. Baal Zebul hingegen, wird
ü bersetzt mit »Herr der Fü rsten« (die oftmals wiederholte Ü bersetzung »Herr
der Misthaufen« ist falsch und beruht lediglich auf einen Ausdruck der Hebräer
um Baal herabzuwü rdigen), man kö nnte es also interpretieren als den »Fü rst
der Hö lle« oder den »Herrn der Teufel« .

Auch der Teufel, vom griechischen DIÁBOLOS (Verwirrer), ist eine Bezeich-
nung fü r Satan - gebildet aus dem Zeitwort, dia-bállein (durcheinanderwerfen,
entzweien, verleumden, schmähen, verfeinden) - aber auch fü r alle anderen
Dämonen der Hö lle. Hieraus bildete sich das Kirchenlateinische diabolus, oder
auch das gotisch-arianische diabaúlus, und althochdeutsche tiufal, das Mittel-
hochdeutsche tiuvel, tiefel. Letztlich finden wir es in Sprachen wieder, wie das:
englische devil, spanisch diabolo, franzö sisch diable, italienisch diavolo.

101W. Tantsch, Beelzebock, In: Zeitschrift fü r deutsche Philologie 75 [1956], S. 344

Seite 133

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Prolog der Meister - <X. Kapitel> Herr der Finsternis

Speziell die Hexenprozesse fö rderten die Phantasie im Bezug auf den Teufel
und viele Aspekte heidnischer Dämonengestallten wurden nun auf ihn ü bertra-
gen. Der Teufel ü bernahm Charakteristika der Riesen, des Wilden Jägers oder
auch jene der Trolle. Insbesondere die Verbindung mit den Riesen war nicht
sonderlich schwer, da diese bereits die alten Feinde der Gö tter waren. Und
auch in jü dischen Legenden kann man von der Gottesfeindlichkeit der Riesen
lesen, die ihren Hunger damit stillten das sie Menschen fraßen. Auch diese Le-
genden wurden oft von Kabbalisten mit dem Verbot des Lesens gebrandmarkt,
denn fü r sie gelten die Riesen als Hebriden aus Mensch und Gö ttern deren Ge-
genwart durchaus erwü nscht ist.

Aber der traditionelle und bedeutendste Name des Teufels im christlichen


Verständnis ist und bleibt Satan, abgeleitet vom hebräischen SATA-AN. Doch wur-
den wohl neben dem Baal in der Gestalt Satans weitere Wurzeln vereinigt. So
kannte das alten Ä gypten eine Riesenschlange Sata die den Kopf eines Wid-
ders hatte. Sie, so glaubte man, versuche die Seelen der Verstorbenen vom
rechten Weg abzubringen, so daß sie nicht zum ewigen Leben durch die Verei-
nigung mit Osiris gelangen konnten. Wir sehen hier bereits erstaunliche Ä hn-
lichkeiten zum Satan der christlichen Welt. Auch Baal wurde wie Sata, mit ei-
nem Erdkult in Verbindung gebracht, es handelt sich also um einen Vegetati-
onskult – wohingegen der Jahwekult eine Sonnenreligion ist. Sata wurde von
seinen Anhängern als Sohn der Erde verehrt, von dem man ein langes irdi-
sches Leben erhalten kö nne, eine Auffassung die beispielsweise auch von den
Sadduzäern vertreten wurde. Es ist also eine materialistische Religion, Sata
beherrscht die Erde, wie Satan der »Herr der Weltzeit« im Christentum. Dieser
materialistische Glaube ist grundlegend fü r die semitischen Kulte, und spiegelt
sich auch in der Kabbala wieder, aber auch in der durch sie beeinflußten mo-
dernen Wissenschaft. Auch die Hebräer kannten zunächst keine »Seele« bzw.
das Leben nach dem Tod, eine Einstellung die vom Jahwekult nicht vollständig
verdrängt wurde und noch zur Zeit Jesu von den Sadduzäern vertreten wurde.

Satan der Gegenspieler Jahwes, findet also sein Pendant in der ägyptischen
Religion zwischen Sata und Ra (wozu auch die Sonnenscheibe Aton gehö rt).
Die Schlange selbst trug in Ä gypten freilich eine positive Bedeutung, hier han-
delte es sich aber auch um die Vorstellung einer natü rlichen Schlange, wohin-
gegen Sata nur den Kö rper dieser, aber das Haupt des Widders hatte. Sata
war also ein unwirkliches Tier, das Weisheit nachahmt, und somit lediglich eine
trü gerische Wahrheit wiedergibt. Auch bei den Hebräern war die eigentliche

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Prolog der Meister - <X. Kapitel> Herr der Finsternis

Schlange nicht zwangsläufig ein Geschö pf des Bö sen, sondern wurde mit
Jahwe in Verbindung gebracht. Beispielsweise läßt Mose, als die Israeliten in
der Wü ste von Giftschlangen befallen werden, eine kupferne (eherne) Schlan-
ge anfertigen und an einem Kreuz als Gotteszeichen aufstellen, woraufhin die
Giftschlangen verschwinden (vgl. Numeri 214-9).102 Und das Neue Testament
zieht zwischen dieser Szene und der Erhö hung Jesu am Kreuz (Johannes 314)
eine Parallele, erfaßt also ebenso die Schlange als positives Symbol gö ttlicher
Weisheit.

Zwar befindet sich Satan nicht im Zentrum der Lehre Jesu, aber keines-
wegs ist dieser eine Randfigur fü r den Gottessohn. Jesus ist sich der Macht Sa-
tans, wenngleich es sich nur um eine scheinbare Macht handelt, durchaus be-
wußt (vgl. Mt 41-11; Mk 112f.; Lk 41-13). Jesus sieht einen Zusammenhang zwi-
schen dem Wirken Satans und der Dämonen, wie ein Streitgespräch Jesu mit
den Pharisäern bezeugt (Mt 1223-31; Mk 322-30; Lk 1114-23). Der Zustand der
Menschheit wird auf die Macht der Dämonen zurü ckgefü hrt, die als Zeichen fü r
das »Reich Satans« gewertet werden. Die Dämonen stehen demzufolge im
Dienst Satans, eine Vorstellung die auch im Judentum stark vertreten ist. Wenn
Jesus die Dämonen vertreibt, dann bedeutet dies auch einen Kampf gegen die
Macht Satans die zurü ckgedrängt wird: Der "Starke", wird von einem "Stärke-
ren" besiegt, als dieser in "sein Haus" eingedrungen ist um es zu "plü ndern".
Dieses "Haus Satans" wird von den alt-jü dischen Propheten als das "Haus Jo-
sefs" also Judäa verstanden, Amos 5 1-6:
"Hört dieses Wort, ihr vom Haus Israel, hört die Totenklage, die ich ü ber euch
anstimme: Gefallen ist die Jungfrau Israel; sie liegt zerschmettert am Boden in
ihrem Land, und niemand richtet sie auf. Denn so spricht Gott, der Herr: In die
Stadt, aus der tausend Männer auszogen, kehren nur hundert zurü ck, und wo
hundert auszogen, kehren nur zehn zurü ck. Ja, so spricht der Herr zu Israel:
Sucht mich, dann werdet ihr leben. Doch sucht nicht Bet-El auf, geht nicht nach
Gilgal, zieht nicht nach Beerscheba! Denn Gilgal droht die Verbannung und
Bet-El der Untergang. Sucht den Herrn, dann werdet ihr leben. Sonst dringt er
in das Haus Josef ein wie ein Feuer, das friß t, und niemand löscht Bet-Els
Brand."

102Diese Erzählung ist im Zusammenhang mit den Kupfererzlagern der Araba zu sehen, wo
das Metall bereits im 13. Jahrhundert v. Chr. abgebaut wurde. In El-Mene ije [heute: Timana]
wurden mehrere kleine Bronzeschlangen gefunden, die wie die von Mose angefertigte "eherne
Schlange" als Schutz gegen Giftschlangen gedacht war. Die Erzlager der Araba liegen am Weg
von Kadesch nach Akaba. Die "Giftschlangen" werden vom hebräischen Text als »Saraf-
Schlangen« ["feurige Schlangen" es sind Brandnattern] bezeichnet. In Jesaja 30,6 bezeichnet
saraf eine geflü gelte Schlange, einen Drachen. Auch die Bezeichnung Serafim [Jesaja 6,2-6]
kommt von der selben Wurzel.

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Prolog der Meister - <X. Kapitel> Herr der Finsternis

Bet-El heißt Haus Gottes doch die Frage: Ob damit die Ortschaft in Judäa,
oder aber der Tempel in Jerusalem gemeint ist – bleibt offen. Auch hier stehen
wir wieder einmal vor einem jener Grü nde, weshalb die Kabbalisten den Juden
das lesen des Alten Testamentes untersagten, da freilich dem "Auserwählten
Volk" plö tzlich ein zü rnender Gott gegenü bergestellt wird, der wegen ihrer Sü n-
den (den Abfall von Gott) unter sie ein Brand schicken will um das Haus des
Satans zu verbrennen, zu "plü ndern" (ihm durch Bekehrung wenigsten einige
seiner Anhänger rauben will). Das Feuer das Gott schickte war Jesus Christus
und die Plü nderung des Hauses Josefs, meint die Unterrichtung der Juden um
sie aus der Macht des Satans weg-, und wieder dem wahren Gott zu zufü hren.
Die Kräfte die Jesus entgegenwirken, von den religiö sen Fü hrern der Juden,
sind die selben Kräfte, die die jü dische Diaspora nach der Zerstö rung des Tem-
pels zu Jerusalem in einen totalitären und abergläubischen Kabbalismus stü r-
zen sollten. Und doch sind hierbei weniger die Pharisäer, als denn die Saddu-
zäer zu nennen die als einzige die politische Position hatten gegen Jesus vor-
zugehen und wieder einmal einen Prozeß der Weltgeschichte in Gang zu set-
zen der uns an die Templer denken läßt. Die Justiz muß offenbar Satans lieb-
stes Spielzeug sein, aber er ist schließlich schon immer der "Ankläger" gewe-
sen. Dieser Unglaube der Juden resultierte freilich aus den Umständen denen
eine kleine unbedeutende Kultur zwangsläufig ausgesetzt ist, die zwischen Gi-
ganten wie etwa Babylonien, Ä gypten oder Assyrien sich befindet. Der Glaube,
seine eigene Identität zu sichern in dem man das – was man niemals siegreich
bekämpfen kann – durch eine Abschottung schü tzen kö nne ist nachvollziehbar,
aber unrealistisch - einen Synkretismus vermochte nicht einmal die Patriar-
chenzeit zu verhindern, außerdem waren längst ausländische Einflü sse in Ju-
däa eingedrungen:
"Erst unter dem Einfluß der vielfältigen Dämonenvorstellungen der orientali-
schen Religionen seit der Zeit des babylonischen Exils beginnt der D ämonen-
glaube auch in Israel, sich zu entfalten, ja, man mu ß sagen, zu wuchern." 103

Zusammen mit Luzifer sollen 200 Myriaden Engel gefallen sein, eine un-
vorstellbare Zahlenangabe die uns Auskunft ü ber die Vielfalt der Dämonenwelt
gibt. Babylon besitzt sicherlich, als die bedeutendste semitische Kultur - die lan -
ge ü ber Israel herrschte, seinen berechtigten Platz in der Untersuchung der Sa-
tanischen Natur. In ihrer Gö tterwelt schufen die Himmlischen den Menschen
zum Sklavendasein, darum verlangt der gnostische Saklas auch das Sem ihm
als »Unwissender« diene – also das ihm das Licht vorenthalten werde.

103Bernhard Wenisch, Satanismus, Mainz/Stuttgart 1989, S. 93

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Prolog der Meister - <X. Kapitel> Herr der Finsternis

Die Satanische Verfü hrung zur Sü nde, aber auch die dämonische Knech-
tung (Besessenheit), Schädigung und Destruktion des Menschen verfolgen nur
ein einziges Ziel, zu verhindern das das »Reich Gottes« aufgebaut werden kö n-
ne, um an die Stelle des Reiches Satans zu treten. Satan ist also wie die Dä-
monen menschenfeindlich und wiedergö ttlich zu verstehen. Ihr gemeinsames
Streben läßt sie zu Verbü ndeten werden und ihre sü ndhafte Aktion hindert den
Menschen daran sich Gott zuzuwenden. Aber wo sich der Mensch dennoch
ü ber den Dämon erhebt und sich Gott ö ffnet und glaubt mit seinem Herzen,
daß in Jesus Gott Mensch geworden ist, vor dem weicht das Bö se wie die Dun-
kelheit vor dem Licht. Und der Mensch selbst wird mächtiger als der Dämon,
ein Wort genü gt um das Unheil zu vertreiben.

"Jesus war, im Einklang mit bestimmten alttestamentlichen Traditionen,


davon ü berzeugt, daß diese dunklen Zü ge der Welt dem ursprü nglichen
Schöpferwillen Gottes widersprechen. Es war fü r ihn ausgeschlossen, daß sein
himmlischer Vater die menschenfeindliche Dynamik, die ü berall in der Schöp-
fung anzutreffen ist, gewollt hat; so fü hrte er sie auf das wiedergöttliche (=sata-
nische) Wirken von nichtmenschlicher geschöpfter Freiheit zurü ck."104

Das Bö se ist also ein Produkt der persö nlichen Freiheit, daß gilt nicht nur
fü r Menschen, sondern ebenso fü r Dämonen. Wann immer jemand also die
Frage stellt: Wenn es einen guten Gott gibt warum herrscht so viel Elend in der
Welt – liegt dem Fragenden die selbe Denkweise zugrunde wie es der gnosti-
sche Saklas (Satan) forderte. Der Mensch neigt dazu fü r seine Verbrechen zu
erwarten, daß andere die Probleme fü r ihn lö sen. Doch das ist die Einstellung
des unmü ndigen Sklaven. Der Mensch gö ttlichen Ursprungs trägt den Schö p-
fergeist in sich: Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott. Der Prophet Jesaja sagte ü ber
die Gö tzen: "Seht sie sind Nichts"! Der Dämon ist nichts, er ist die Personifizie-
rung dessen was ü brigbleibt wenn man einem Menschen seinen Anteil an Gott
raubt. Jahwe aber hat die Dämonen nicht erschaffen, sie existieren aus einer
Negation heraus die mit der Schö pfung eintrat.

104Bernhard Wenisch, Satanismus, Mainz/Stuttgart 1989, S. 99

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Prolog der Meister - <X. Kapitel> Herr der Finsternis

"Die Schöpfung ist ... nur dann sinnvoll, wenn die in ihr wirksame Freiheit
und Gü te Gottes in der Schöpfung auch als solche wirklich ankommt, d. h.
wenn sie als Freiheit und Gü te erkannt und anerkannt wird. Der Sinn der
Schöpfung wird also erst in und durch geschöpfliche Freiheit realisiert. Erst in
freien Geschöpfen kommt die Schöpfung sozusagen zu sich selbst. Die Schöp-
fung ist nur dann keine sinnlose Selbstdemonstration der Macht Gottes und
keine narziß tische Selbstbespiegelung der Herrlichkeit des Schöpfers, wenn in
ihr das Lob und die Verherrlichung Gottes durch freie Wesen ert önt ... Erst in
der geschichtlichen Entscheidung geschöpflicher Freiheit verwirklicht sich der
Sinn der Welt ... Welt ist nicht einfach, sie geschieht und konstruiert sich ge -
schichtlich im Dialog zwischen Gott und seinen freien Gesch öpfen."105

Wer dies bedenkt, fragt sich nicht mehr warum das Bö se von Gott
nicht einfach beseitigt wird. Wü rde Gott jedes Unheil wegfegen, jedes Problem
fü r den Menschen beseitigen – genau dann wären wir eben keine freie Men-
schen, sondern Bestandteil einer narzißtischen Schö pfung in der der Mensch
als Nichts, als unwissender Sklave, existiert. Doch wenn der Mensch Freiheit
fordert muß er sich nicht beschweren, wenn er fü r sein Tun zur Verantwortung
gezogen wird. Wenn irgendwo in der Welt Menschen verhungern ist das weder
Gotteswerk noch von ihm gewollt, der Mensch erzeugt das Unheil, will aber
sich vor der Verantwortung drü cken und diese Gott zuschieben. Er verlangt
zwar das Positive der Freiheit, verweigert sich aber der Verantwortung. Das ist
das Verhalten der Minderwertigen. Gott erschuf das Individuum eines mit Ver-
nunft und Freiheit beschenkten Menschen um mit ihm persö nlich in Dialog zu-
treten. Er will sie ansprechen kö nnen, sich selbst ihnen mitteilen, und daß ist
aber nur dann mö glich, wenn sie in der Lage sind, auf diese gö ttliche Initiative
in Freiheit zu reagieren.

Aus der Genesis erfahren wir gleich zu Beginn, das Gott das Licht schuf
um die Dunkelheit zu scheiden. Das Licht erschuf er, aber keineswegs die Dun-
kelheit, die lediglich das ist was ü brigbleibt wenn man der Welt alle Lichter
nimmt, die Negation des Lichts. Es ist das was bleibt wenn Albert Pike den
Menschen das Licht vorenthalten will, ein Leben in den Schrecken der Dunkel-
heit. Diese Finsternis gebiert die Kreaturen der Hö lle, die gleich ihr Nichts sind,
ihre Existenz ist scheinbar, so wie wir glauben es wü rde Finsternis existieren.

105W. Kasper, Das theoretische Problem des Bö sen, in: W. Kasper und K. Lehmann [Hrsg.],
Teufel-Dämon-Besessenheit. Zur Wirklichkeit des Bö sen, 54, Mainz 1978

Seite 138

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Prolog der Meister - <X. Kapitel> Herr der Finsternis

Wir nehmen sie wahr und doch ist ihre Existenz nicht real. Kann es einen Gott
geben wenn es Elend in der Welt gibt? Ja, denn das Elend entsteht dort wo
man Gott nicht zuläßt. Das gilt bezogen auf eine ausbeuterische Regierung vor
Ort ebenso wie fü r den Kapitalisten eines anderen Landes der aus dem Elend
Geld schlagen will.

Ebenso stellt sich die Frage, gibt es Kälte und Hitze? Was fü r eine merk-
wü rdige Frage, selbstverständlich! Nein, dem ist eben nicht so! Es gibt Hitze
aber keine Kälte? Aber man kann Kälte fü hlen? Nein, man fü hlt nicht die Kälte,
sondern die Abstinenz von Wärme was als Kälte gewertet wird, wie das fehlen
von Gott als Bö se empfunden wird. Wenn Kälte existent wäre, mü ßte man ihre
Temperatur beliebig variieren kö nnen. Das aber ist nicht mö glich, der absolute
Nullpunkt liegt bei -273,15°C, kälter geht es nicht! Aber mit der Wärme verhält
es sich anders, bei ihr kann man (zumindest theoretisch) die Temperatur belie-
big erhö hen. Sobald man dem absoluten Nullpunkt ein wenig Wärme hinzuge-
geben wird ist es nicht mehr absolut kalt (Bö se). Genauso ist es mit dem Licht.
Die Dunkelheit (Das Bö se) ist die Abstinenz allen Lichts (Gott). Man kann nicht
mehr machen als alles Licht ausschalten um Dunkelheit zu erhalten, aber das
Licht läßt sich mehr um mehr verstärken und erhö hen. Dort wo auch nur etwas
zu glimmen vermag, besteht Hoffnung und die Macht Satans ist nicht absolut.

Entzü nden wir eine Kerze im dunklen Raum so treffen nicht "zwei Kö rper"
aufeinander. Der Raum den das Licht nun einnimmt war zuvor von Finsternis
beherrscht. Jetzt wo das Licht erstrahlt wird das Dunkle nicht zurü ckgedrängt in
eine Ecke des Raumes wo es plö tzlich besonders Dunkel ist, vielmehr wird das
Dunkle durch das Licht ersetzt. Doch alles wirft im Licht Schatten, das Bö se ist
ü berlagert worden aber es ist nicht gänzlich verschwunden. Erst dort wo ein
Gegenstand von allen Seiten vom Licht bestrahlt wird, finden wir keinen Schat-
ten mehr.

Ohne das Licht steht der Mensch unter der Gewalt des Bö sen. Aber durch
Jesus Christus verlor dieser Grundsatz seine Gü ltigkeit. Er offenbarte uns, daß
Gott seine Schö pfung anders gewollt hatte, als sie uns gegenwärtig ist. Mit Je-
sus Christus versicherte uns Gott das er das Heil der Welt will, auch wenn es
einen hohen Preis fordern sollte, wie etwa seinen eigenen Sohn. Das von Je-
sus zugesagte Heil liegt aber keineswegs erst in der Zukunft, sondern ist durch-
aus in der Gegenwart angebrochen und faßbar. Das erfordert allerdings einen

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Glauben der den Menschen nicht auf Erlö sung von außen zu warten, sondern
sein aktives handeln erfordert. Wo sich Menschen vom Geist Gottes erfassen
lassen (Pfingstwunder), beginnt alles Ü ble zu weichen.

Der Weg zur Ü berwindung der Gegenwart, fü hrt nur ü ber eine Verände-
rung der Geisteshaltung, die es ermö glicht das »Dahinterliegende« zu sehen.
Nur weil jemand Humanität vorgibt, muß er nicht wirklich Human denken. Die
Welt ist nicht ausschließlich materiell, sondern auch spirituell. Alles menschli-
che Tun ist auf ein Ziel ausgerichtet, entweder auf das gö ttliche oder das dä-
monische Dasein.

Die Seele ist das Gö ttliche am Menschen, nicht jeder muß zwangsläufig
gö ttlichen Ursprungs sein, doch es gibt sie, diese Helfer Gottes als grö ßte Pein
des satanischen Plans. Sie werden zur Erde gesandt, wie Jesus Christus, als
Vermenschlichung Gottes um seine Existenz zu bekunden. Sie sind nicht iden-
tisch mit Gott, aber sie sind von ihm und Teil der großen »umfassenden Seele«
des Schö pfers. So wie der Ä gypter den Warteraum der Erde verläßt um in Osi-
ris zum Gott zu werden, gilt diese Vorstellung auch im Christentum. Der Heim-
gang zu Gott, bedeutet das Vereinigen mit Gott. Die Seele ist nun nicht mehr
getrennt in ihrer Natur, sondern wieder das Ganze das sie vor ihrer Erdenge-
burt war. Es ist ein "werdender Gott" der an den Taten seiner Wesen wächst,
so wie ein Kind ein werdender Erwachsener ist.

Das Bestreben des Bö sen liegt, auf Grund des zuvor gesagten, auch nicht
darin die Dunkelheit "zu stärken" im eigentlichen Sinn, sondern das Licht zu
verringern. Nicht anders ist der Untergang der Templer zu betrachten. Der Sinn
der Zerstö rung dieses Ritterordens, aber auch das aller anderen, lag darin das
Licht zu schwächen um die Welt zu verdunkeln – was ja auch wirklich gelang.
Man vernichtete den Orden nicht einfach, der ü ber ein sehr helles Licht verfü g-
te, sondern man hängte ihm satanische Vergehen an, man verdunkelte ihn, so
daß die Agenten Satans Zugang zum seinem Mythos erlangten, der ihnen zu-
vor verwehrt war. Bis heute werden die Verleumdungen gezielt weiter getragen
um zu verhindern das dieses Licht neu erstrahlen kö nnte und dann das Bö se
blenden und fressen wü rde, die Wesen der Finsternis wü rden verbrennen wie
das Insekt welches dem Licht zu nahe kam.

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Das Gute mag aus einem Licht bestehen, doch das Bö se begegnet uns
mannigfaltig und Facettenreich. Aus gutem Grund freilich, denn dies wirkt auf
den Menschen wie ein Labyrinth dessen Irrpfade den Menschen vom Licht
fernhalten sollen. Es ist »dem Bö sen« auch egal ob seine einzelnen Schatten
sich untereinander bekämpfen, wie linke und rechte Extremisten, sie erfü llen
selbst dann ihren Sinn. Diesen Sinn erkennen wir freilich nicht auf der unterle-
genen Ebene des "rationellen und aufgeklärten Menschen" sondern nur von ei-
ner ü bergeordneten, der »sakralen Realität« , d.h. eine Sicht der Dinge in der
es keinen Unterschied zwischen dem Sakralen und dem Profanen gibt. Gefan-
gen in der hellenistischen Sichtweise, die darin besteht das ganze in Teilaspek-
te zu analysieren und dadurch auf das gesamte Bild schließen zu wollen, kö n-
nen auf dieser Ebene keinen Sinn darin erkennen wenn Linke wie Rechte den
selben Ursprung haben sollen. Wenn wir aber etwa von der keltischen Welt-
sicht aus urteilen, die eigentlich die typische fü r alle Indogermanen war, wobei
jeder materiellen Tat eine religiö se Bedeutung beigemessen wird, sieht das
plö tzlich ganz anders aus. Dann nämlich erfü llen Linke und Rechte gemeinsam
den selben Sinn, eine Politik des »Divide et Impera« (Teile und Herrsche). Die
Menschen werden mit Ereignissen und Impressionen ü berflutet, so daß sie
ü berfordert sind in ihrer sensitiven Wahrnehmung. Man stiehlt ihnen die Zeit,
ihre Gefü hle und Gedanken. Mit schö nen Worten wie Toleranz werden die
Menschen verfü hrt, ohne zu bedenken das tolerare eigentlich lediglich »dul-
den« heißt. So verschwindet das Licht aus der Welt und der Mensch gerät in
die Herrschaft der Dunkelheit, die man ihm als Licht vorgegaukelt wird. Man er-
reicht das die Dunkelheit nicht mehr bekämpft wird.

Plö tzlich aber wird uns klar warum es auf einmal "nicht korrekt" ist sich mit
Germanen oder Kelten intensiv zu befassen. Nicht wegen den bö sen Nazis,
das dritte Reich hatte nichts germanisches an sich. Der Sinn in der Abwendung
der Ahnen besteht nur darin die Menschen zu »entwurzeln« , aber ein Baum
ohne Wurzel muß zwangsläufig sterben ihm bleibt keine Alternative. Es sind
wieder die Schlangendämonen die an den Wurzeln Yggdrasils nagen, und der
Drache ist unter ihnen, bereit darauf zu warten das der Baum stü rzt. Und der
Templerorden war eine dieser Wurzeln, Germanen und Kelten eine andere. Als
man nach der Verbrennung der Templer in einen Hexenwahn verfiel geschah
dies nicht aus einer "Angst vor Frauen" heraus, dies wird lediglich von Frauen
behauptet vor denen man aus anderen Grü nden Angst haben sollte. Es ging
dabei darum die rudimentären Reste des Wissens der Vorfahren auszumerzen,
der gemäß der keltischen und germanischen Kultur hauptsächlich von Frauen
verwahrt wurde, da man in ihnen Boten der Gö tter sah. Die Katharer allerdings
gehö ren nicht in diesen Todesreigen, ihr Ursprung ist nicht der von Templern

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oder Indogermanen, sondern rü hrt von der Kabbala her. Im Gegenteil, was
man heute gern verschweigt, ist, daß die Templer aktiv an der Vernichtung der
Katharer mitgewirkt haben.

Dieser Kampf zwischen Gut und Bö se geht auch aus den Prophezeiun-
gen des Johannes von Jerusalem hervor. Die Templer erfaßten sie als War-
nung, es ist anzunehmen das sie gemeinsam mit den Zisterzienser konkrete
Pläne entwickelten um diese Zukunft abzuwenden, wo mit sie freilich zum Stein
des Anstoßes der okkulten Gegenseite wurden, die in Philipp IV. einen mächti-
gen Verbü ndeten fand. Bei diesem, als auch bei den Katharern. Hinter diesem
mächtigen Verbü ndeten Philipps IV. stand der Ordre de Sion.

Gerü chte ü ber angebliche freundschaftliche Beziehungen zwischen Orden


von Zion und Templer sind haltlos und stammen wieder einmal aus freimauri-
schen Gefilden. Da sich der zionistische Orden subversiv verhielt, war er offizi-
ell Bestandteil der Kirche und hochrangige Kleriker gehö rten ihm an, auch
wenn er grö ßtenteils wohl aus weltlichen Adel bestand. Demzufolge muß das
Verhältnis zwischen Templerorden und »Zion« nicht intensiver gewesen sein
als jenes von Zion und der Kurie, also auf Täuschung beruht haben.

Das Gegenteil aber scheint wahrscheinlicher, offenbar waren es die


Templer, welche den Orden von Zion täuschte. 1188 kam es zwischen Zion
und den Templern zum offenen Bruch, ein politisches Ereignis das mit der Fäl-
lung einer Eiche bei Gisors in Verbindung gebracht wurde. Im Judentum wird
die Eiche hauptsächlich als der Baum der Heiden gesehen, bei den Heiden im
Norden Europas gilt die Eiche als heiliger Ort der Versammlung, der Thingfrie-
den erlaubt keinen Kampf unter den Versammelten, jeder Teilnehmer besitzt im
gewissen Sinn, diplomatische Immunität. (Das hat nichts mit der »Fällung der
Ulme von Gisors« , auf dem champ sacré [heiliges Feld] zu tun, wie manchmal
behauptet wurde. Die Ulme steht im Mittelpunkt der Auseinandersetzungen
zwischen Franzosen [Heinrich II.] und Engländern [Richard I. Lö wenherz].)
Wenn dieser Baum gefällt wurde bedeute dies das man sich nie wieder zum
Gespräch treffen konnte, der Thingfrieden galt nicht mehr. Eine solche Tat ist
hö her zu bewerten als etwa die Ü bergabe des Fehdehandschuh. Im selben
Jahr verloren die Christen Jerusalem und der Orden von Zion nutzte die Fäl-
lung der Eiche von Gisors zum Anlaß Gerü chte zu verbreiten in dem den
Templern die Schuld am Sieg der Ungläubigen gegeben wurde.

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Prolog der Meister - <X. Kapitel> Herr der Finsternis

Die Streitigkeiten begannen aber schon Jahre vorher und Gerhard de Ri-
defort entwickelte sich dabei zum zentralen Punkt des Zwist. Die manchmal
noch heute zu hö rende Bezeichnung fü r diesen zehnten Großmeister (1185 - 4.
Oktober 1189) »der bö se Geist des Templerordens« geht auf den Orden von
Zion zurü ck. Offenbar schienen die Zionisten verwirrt zu sein durch die Politik
der Templer, die unerwartet ü ber sie hereinbrach 1185 in Jerusalem, staats-
streichartig und unerwartet.

Im Jahre 1180 stand es um die militärische Situation im Heiligen Land nicht


zum Besten, trotz des Mutes von Kö nig Balduin IV. (15. Juli 1174 – März 1185)
konnte er nur zeitweise regieren, denn er leidete am Aussatz. Demzufolge fehl-
te eine starke und beispielshafte Fü hrung die den sich verbreitende Unmut und
Demoralisierung der Lateiner entgegengewirkt hätte. So kam es zum erstarken
der Regionalmächte, allen voran Graf Raimund III. von Tripolis und Herr von Ti-
berias. Nach zehnjähriger Gefangenschaft in muslimischen Kerkern war er
1174 von den Johannitern losgekauft worden. Im selben Jahr erhielt er die Re-
gentschaft ü ber das Heilige Land und ü bte diese bis 1176 aus, dann wurde
Balduin volljährig und zum Kö nig erhoben. Balduin aber zog sich vom Grafen
zurü ck und bevorzugte Guido von Lusignan den "Bannerträger", wir wü rden
heute ihn als »Spitzenkandidat« bezeichnen, jener Partei im Heiligen Land die
den Zielen des Orden von Zion feindlich gesinnt war. Der Orden von Zion hatte
versucht ihre Getreuen in erblichen Positionen im Heiligen Land unterzubringen
und so die Kontrolle zu erlangen. Die Partei Lusignans jedoch bestand aus
Neuankö mmlingen aus dem Abendland, gewiß waren diese nicht immer Kinder
von Traurigkeit gewesen, vielen von ihnen hatten Ä mter und Besitz – zu Un-
gunsten der Zionisten – durch Intrigen und Heirat erworben.106 Intrigen in denen
bereits die Templer maßgeblich beteiligt waren und so das Fundament der Zio-
nisten schädigten. So zum Beispiel erhielt Rainald von Châtillon (er war 10 Jah-
re lang Fü rst von Antiochia durch seine Gemahlin gewesen), nach einer sechs-
zehnjährigen Gefangenschaft durch das zutun der Templer die große und be-
deutende Herrschaft Seugneuri Kerak von Moab im Sü den des Heiligen Lan-
des, was einen herben Verlust fü r Zion darstellte.

Dem Guido von Lusignan hingegen, kaum aus dem Poitou nach Jerusa-
lem gekommen, verschafften die Templer die Hand der Sibylle, die Schwester

106Alain Demurger, Die Templer. Aufstieg und Untergang 1118-1314, Mü nchen 1993, S. 123

Seite 143

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des Kö nigs Balduin.107 Ihr Sohn war auch der Thronerbe (Balduin V. 1183-
1186), denn den Tod des amtierenden wie auch schwerkranken Kö nigs erwar-
tete jeder frü h. Fü r die Erziehung des Sprö ßlings war allerdings der Orden von
Zion zuständig, die sich zu diesem Zeitpunkt nicht im klaren darü ber waren,
was die Templerpolitik bezweckte. Doch offenbar wurde man aber mißtrauisch
im Bezug auf die Templer, oder Zion wollte sich auch nur ihrer Sache sicher
sein und ü bten Druck auf den kranken Kö nig aus sich von Lusignan, dem
Gü nstling der Militia Christi, abzuwenden. Gleichzeitig säte man Zwietracht im
Adel und die Zionisten verhielten sich offen feindselig gegen den Neuen aus
dem Abendland. Das Ansehen Raimunds von Tripolis stieg nun wieder, aber
dem Orden von Zion war dies noch nicht genug. Man verstärkte den Druck auf
den Kö nig so das er die Erbfolge so regelte, daß Lusignan nicht auf den Thron
gelangen konnte. Man umging sogar Balduin V., der aufgrund der dynastischen
Erbfolge (er war aber erst 5 Jahre alt) seinem Vater die Regentschaft gebracht
hätte. Nach dem Tode des Kö nigs sollte ein »Rat« einen neuen Kö nig ernen-
nen, was dann ein Kandidat des Ordre de Sion gewesen w äre.

Balduin starb schließlich 1185. Lusignan opportunierte mit den Templern


geschickt gegen Raimund von Tripolis, bei dem Gerhard von Ridefort vor sei-
nem Ordensbeitritt noch im Soldlehen gestanden hatte. Dann schließlich
putschten die Templer und rissen die Macht in Jerusalem an sich, man setzte
das Testament Balduins IV. außer Kraft und ließ am 20. Juli 1186 Sybille und
Guido von Lusignan vom Patriarchen in der Grabeskirche krö nen. Denn der
Kindkö nig Balduin V. war 1186 unter nicht ganz eindeutigen Umständen "ver-
storben worden", es kommt nicht von ungefähr dahinter den Orden von Zion zu
vermuten. Dessen Anhänger ü ber die Templer in einen bö sartigen Wutanfall
verfielen, schließlich war man dem Ziel doch schon nahe gewesen.

Gerhard von Ridefort war gewiß kein Unschuldslamm, er war einer jener
Ritter denen man zur Sü hne nahelegte in den Templerorden einzutreten. Doch
er war zumindest durch seinen Dienst als Templer strenggläubig geworden, oft
zitierte er die Bibel, auch im Augenblick seines Todes. Ambroise berichtet von
der Schlacht am 4. Oktober 1190, bei der der Gro ßmeister vor Akkon starb:
"Bei dieser Affäre wurde der Templermeister getötet, der folgendes schöne
Wort sprach, das er in guter Schule gelernt hatte ... Alle, Memmen wie K ü hne,
sagten ihm bei diesem Angriff: » Flieht, Herr, flieht!« » Es wäre nicht gottgefäl-
lig« , erwiderte er ihnen, » sähe man mich jemals anderswo und könnte man

107vgl.: M. W. Baldwin, Raimund III of Tripolis and the Fall of Jerusalem, op. cit., S. 61 ff.

Seite 144

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dem Templerorden vorwerfen, man habe mich flü chten gesehen!« Und er tat
es nicht; er starb an Ort und Stelle, denn zu viele Tü rken warfen sich auf ihn." 108

Heute stellt man Ridefort als den unü berlegten Draufgänger und Abenteu-
rer dar, der freilich vö llig unqualifiziert war fü r seinen Posten als Großmeister.
Er mag nicht perfekt gewesen sein, er mag auch ein fanatischer Christ gewe-
sen sein, denn er glaubte bei der Schlacht von Hattin das die Templer trotz der
muslimischen Ü bermacht gewinnen werden, weil sie fü r den wahren Gott
kämpften. Aber der ü ble Leumund geht letztlich in erster Linie auf die bö sarti-
gen Gerü chte Zions zurü ck. Ridefort nahm den Tod in Kauf, und er war sich
dessen Gegenwart vor Akkon bewußt, weil er es als Pflicht ansah. Er stellte
sein persö nliches Wohl nie ü ber das des Templerordens und seiner christlichen
Ziele. Das ist auch das Geheimnis der Hohen Wü rdenträger die sich weigerten
die Freiheit zu gewinnen, wenn sie die furchtbaren Verbrechen gestanden, wel-
che die Zionisten sie beschuldigten. Sie nahmen ihr Kreuz um Jesus Christus,
fü r denen sie lebten und starben, zu folgen (vgl.: Offenbarung 13 10). Der von Ri-
defort geplante Staatsstreich fü hrte letztlich zur Fällung der Eiche von Gisors,
und es kommt auch nicht von Ungefähr wenn später Philipp IV. den Großmei-
ster Molay und alle anderen der hohen Wü rdenträger in Ketten eben in dieses
Gisors schleppen ließ, den Ort des "unglaublichen Verrates" der Templer am
Orden von Zion.

Nichts in der Welt geschieht ohne einen sakralen oder magischen Hinter-
grund. Und auch der ü berzeugteste Atheist und der "aufgeklärteste" Mensch
stehen tagtäglich im Bann dieses ü bernatü rlichen Wirkens.

Es ist nicht war das die Templer vor Ridefort etwa Freunde Zions gewesen
wären, Odo von Saint-Amand (Großmeister 1171-8. Oktober 1179) wurde von
diesen kaum anders diffamiert als etwa Gerhard von Ridefort.

Zwischen Ridefort und Saint-Amand lag die Amtszeit des Arnaldus von
Torroja (1180 - 30. September 1184), daß dieser sanfter angefaßt wurde von
der Historie im Blickwinkel Zions, liegt nicht daran das er etwa ein Freund des
108Ambroise, L Estoire de la guere sainte, hrsg. und ü bersetzt von G. Paris, Paris 1897

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Orden von Zion gewesen war, sondern das er im Gegensatz zu den ungezü gel-
ten und ü bermäßig selbstbewußten – um nicht das Wort arrogant zu benutzen -
Großmeistern Saint-Amand und Ridefort, bescheidener agierte. Er war in der
Templerpolitik eher ein Garant fü r Mäßigung.109 Im Gegensatz zu diesem stü rz-
te sich Ridefort leidenschaftlich von einer politischen Intrige in die nächste, die
daraus hervorgegangene Täuschung des Orden von Zion war fü r ihn genü ßli-
cher Anlaß des Spotts. Zion hingegen, begrü ndet auf kabbalistischer Selbstver-
herrlichung, war zutiefst erschü ttert darü ber das es mö glich gewesen war, sie
auf eine solche Weise zu hintergehen. Alles was man in mü hevoller Kleinarbeit
seit Jahrzehnten geschaffen hatte, hatten diese Ritter in ihren weißen Mänteln
zerstö rt. Nun aber wagten die Templer noch sie auszulachen und zu demü ti-
gen. Philipp IV. soll später dafü r sorgen das diese Demü tigung gerächt wird, in
dem er stets darauf bedacht war die gefangen Ritter ö ffentlich zu demü tigen.

Der Einfluß des Ordens von Zion auf das franzö sische Kö nigshaus der
Karpetinger war stets immens gewesen. Ludwig VII. von Frankreich brachte bei
seiner Heimkehr aus dem Heiligen Land 95 Mitglieder des Orden von Zion
nach Frankreich und begrü ndete deren Einfluß durch reiche Beschenkung. Er
ü bergab ihnen reiche Besitzungen bei Orléans, wo die Hauptvertretung Zions
im Abendland aufgebaut wurde.110 Aber es gab darü ber hinaus offenbar ein
weiteres massives Ereignis in der Feindschaft beider Orden, in denen aber
auch die Zisterzienser verwickelt waren und letztlich zum Kreuzzug gegen die
Albigenser fü hrte, die vom Orden von Zion protegiert wurden. Genaues ist lei-
der nicht mehr ü ber die Machenschaften der Templer im Vorfeld des Ketzer-
konzils von Albi in Zusammenarbeit mit dem Gesandten des Papstes, des Zi-
sterzienser Arnold von Cîteaux, zu erfahren. Aber im Anschluß daran kam es
zur Ermordung des Legaten Castelnau durch die Albigenser. Da man von eini-
gen Seiten immer wieder darauf hinweist, daß sich Bernhard von Clairvaux po-
sitiv ü ber die Gemeinde der Katharer geäußert hätte. Um somit dann dessen
Bedeutung fü r die Templer hervorzuheben und diesen damit ein erdichtetes
Sympathisantentum fü r die Katharer unterzuschieben, sei hier, nicht ohne hä-
mische Freunde, auf die Kumpanei Arnolds von Cîteaux und die Templer hin-
gewiesen. Arnold war der entschiedenste Gegner der Katharer, der ihre erbar-
mungslose Verfolgung forderte. Jedem war damals auch bewußt das es die
Templer waren die den Vicomté von Toulouse, dem Anfü hrer des Katharerhee-

109vgl. zum Problem der Politik und der Vorgehensweise der Großmeister: M. Melville, La Vie
des Templiers, op. cit., S. 108 f.
110vgl. dazu: Archives du Loiret, série D. 357; auch: Emmanuel-Guillaume Rey [Hrsg.], Char-
tes de l abbaye du Mont-Sion, in: Mémoires de la Société nationale des antiquaires de France,
vol. 8, Paris 1887; siehe auch Biblioth&egrave;que Nationale (Frankreich) unter Dossiers se-
crets archiviert, Katalognummer 4°lm 249; die Urkunde der Schenkung durch Ludwig VII. Befin-
den sich im Stadtarchiv von Orléans.

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Prolog der Meister - <X. Kapitel> Herr der Finsternis

res, in eine Falle lockten und ermordeten. Genau aus diesem Grund wagte
man im Prozeß gegen den Orden auch nie mit klaren Worten den Templern ka-
tharische Sitten vorzuwerfen, man umging es immer und beschränkte sich auf
Andeutungen.

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Prolog der Meister - <XI. Kapitel> Ursprung des Drachen

<XI. KAPITEL> Ursprung des Drachen


Vermutlich basiert die organisatorische Gliederung der Freimaurer in Lo-
gen, auf mittelalterlichen Vereinigungen von Steinmetzen, die sich den im 12.
Jahrhundert entstehenden Handwerksvereinigungen, wie etwa die CRAFT GUILD
in England - der franzö sischen CORPORATION DE MÉ TIER - der ARTE in Italien, oder
auch der sich in Deutschland herausbildenden ZUNFT, bzw. INNUNG, nicht an-
schließen wollten. Diese Zü nfte und Gilden setzten sich stets aus Handwerkern
der selben Berufsgruppe zusammen, und dienten als deren Interessenvertre-
tung, aber auch der gegenseitigen Hilfe und der Aufsicht ü ber die Qualität der
produzierten Erzeugnisse. So gesehen entwickelten sich die Logen der Frei-
maurerei wohl zur Qualitätsprü fung und Aufsicht fü r den Humanismus, und der
menschlich-gemeinschaftlichen Lebens. Oder?

Zum Teil basierten schon damals die Zü nfte auf religiö sen Bruderschaf-
ten, und auch bei den Freimaurern lassen sich deutliche Entlehnungen von der
Sekte der Katharer erkennen. Doch verlagerten die Zü nfte ihr Interesse von
den religiö sen, zu den wirtschaftlichen Aspekten ihres Lebens. Bei den Frei-
maurern hingegen verlief diese Entwicklung genau umgekehrt.

Die Zü nfte, erhielten meist vom Stadtherrn ein Monopolrecht, das heißt
das ein Beruf nur ausgeü bt werden durfte, wenn man Mitglied der Zunft war.
Diese Vereinigung ging nun gegen jede Konkurrenz vor und schü tzte seine
Handwerker vor jedem Wettbewerb. Offenbar will auch die Freimaurerei seine
Logen vor jedem Wettbewerb schü tzen, in dem sie den Humanismus verein-
nahmt und fü r sich instrumentalisiert. Humanismus ist demzufolge nur das, was
die Freimaurerei als Humanismus versteht.

Die Zunft ü berwachte in strenger Kontrolle, oder »strikter Observanz« wie


es bei den Freimaurern heißt, ihre Mitglieder, um jede Abweichung der vorge-
gebenen Norm umgehend zu ahnden. Jegliche Verbesserungen, wie neue
Technologien oder Herstellungsarten, durften in einem Betrieb (Loge) nicht ein-
gefü hrt werden, wenn es nicht gleichzeitig in allen Betrieben der Vereinigung
ü bernommen wurden. Daraus ergab sich fü r den Verbraucher (bzw. Benutzer
des Humanismus, wenn wir unser Augenmerk weiterhin auf die Freimaurer

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Prolog der Meister - <XI. Kapitel> Ursprung des Drachen

richten) zwar die Verbesserung, daß er aus den hohen Qualitätsansprü chen
seinen Nutzen ziehen konnte, allerdings wurden ihm durch die Zunft (Loge)
auch der Zugang zu billigeren Preisen (einem Humanismus den sich »jeder«
leisten kö nnte) und besseren Herstellungsmethoden (Ablegung inakzeptabler
Dogmen) verwehrt. Die Zü nfte, und auch die Freimaurer stellten sich diesbe-
zü glich nie zurü ck, erwarben teilweise enorme politische Macht, und ü bernah-
men hier und dort sogar die vö llige Kontrolle ü ber die Gemeinden. Wenn wir
nur zum Beispiel einmal die Stadt Lü ttich im Jahre 1384 ansehen, so bestand
der Rat der Stadt hier ausschließlich aus Vertretern der insgesamt 32 Hand-
werksgilden. Auch die Entwicklung und Durchsetzung des Kapitalismus ist die-
sen Gilden und Zü nften zu verdanken, dummerweise hat der Kapitalismus nun
wirklich nichts Humanistisches an sich, was unser Bild vom "Dogma des Huma-
nismus" doch etwas ins Wanken geraten lassen sollte.

Der Begriff »Freimaurer« , taucht unter seiner englischen Transkription


freemasons, in den 70er Jahren des 14. Jahrhunderts in England auf. Das
Spätmittelalter jener Zeit stand unter dem mystischen Einfluß der »neuen
Frö mmigkeit« (Devotio moderna) zur Verinnerlichung des Lebens, und darf als
Anstoß zur Entstehung neuer Gesellschaften, was letztlich zur Entstehung der
Freimaurerei fü hrte, nicht unterschätzt werden - jedoch als Gegenreaktion auf
diese rein katholische Strö mung.

Eine der damaligen Produkte der Devotio moderna waren die G OTTESFREUN-

DE im Oberrheinischen Deutschland, die sich nicht nur aus Geistlichen, sondern


auch Laien, wie Bü rger und Adlige rekrutierte. Die Gemeinschaft unter Tauler
und dem Kaufmann Rulman Merswin beabsichtigte sich in "Gelassenheit und
Stille" von ihrer gegenwärtigen Welt zu "entbinden". Die THEOLOGIA DEUTSCH (um
1400) dü rfte wohl die bedeutendste Schrift dieser Bewegung sein.

Eine weitere katholische Bewegung dieser Zeit waren die B RÜ DER VOM GEMEIN-

SAMEN LEBEN im Gebiet des Niederrheins, und fü hrte sich auf die Ideen des Geert
Groote (1340-1384) zurü ck, die ebenfalls sowohl Kleriker, als eben auch Laien
aufnahm, die sich ohne jegliches Gelü bde dem Studium der Bibel widmeten;
um sich in Volksmission, als auch dem Schulunterricht, aktiv in das weltliche
Leben einzubinden. Das Hauptwerk dieser Gemeinschaft ist DE INITATIONE CHRISTI
(Von der Nachfolge Christi), als dessen Autor man Thomas von Kempen (der
eigentlich Hamerken hieß und von 1380-1471 lebte) sah, und eine große Ver-

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Prolog der Meister - <XI. Kapitel> Ursprung des Drachen

breitung in der damaligen Zeit erlebte.

Eine reine Laienbewegung war die B EGINNEN Bewegung in den Niederlan-


den, in der sich unverheiratete Frauen, gleich einem Orden, mit asketisch-reli-
giö se Gepräge zusammenfanden. Eine ähnliche, jedoch männliche Bewegung
waren die BEGHARDEN (holländisch fü r Bettler). Diese Gruppen widmeten sich
meist dem Dienst an den Ä rmsten in den Gemeinden.

Doch neben diesen katholischen Bewegungen entstanden, wie als Anti-


pol, zahlreiche Gegenbewegungen und Sekten. Wie etwa die in England sich
herausbildende Opposition zum Papsttums, die man LOLLARDEN nannte. Diese
Gruppe geht auf die Lehre von Professor John Wicliff aus Oxford († 1384) zu-
rü ck, der als Basis des Christentums einzig die Bibel gelten ließ, und einen
Schwerpunkt auf das Judentum setzte. Er lehnte darü ber hinaus aber jede
Hierarchie, Zö libat und die Abendmahllehre ab. Im Jahre 1380 ü bersetzt Wicliff
zum erstenmal die Bibel (Vulgata) in die englische Sprache. Jedoch wird seine
Lehre grundsätzlich unterdrü ckt, ü bte aber einen starken Einfluß auf Bö hmen
aus, wo sie der Priester Jan Hus ü bernahm, und in der Lehre der HUSSITEN nie-
derlegte. Diese Hussitenbewegung war besonders durch ihren Haß gegen alle
Deutschen gekennzeichnet, war also eine tschechische Nationalbewegung ge-
worden, die sich gegen das katholische Heilige Rö mische Reich stellte, daß
von den Deutschen gefü hrt wurde. Es ist ein Vorläufer des Nationalsozialismus.
Der tschechische Freimaurer EDUARD BENES scheint wie ein Relikt dieser Bewe-
gung, und Brü cke zwischen Freimaurern und Hussiten, wenn er nach Ende des
2. Weltkrieges die restlose Ausrottung des deutschen Volkes forderte, und da-
bei gleich Juden aus Deutschland – als Deutsche – mit ermorden ließ:
"Es ist ihnen und allen von uns klar, daß die Liquidierung der Deutschen hun-
dertprozentig sein muß ."
Unverständlich sind nur die Lobeshymnen deutscher Politiker auf diese Person.
Benes war Mitglied der Loge Jan Amos Komenzky Nr. 1 und der Loge Pravda
Vitezi, beide Vereinigungen haben sich stets durch ihre USA-Hö rigkeit ausge-
zeichnet.

Ungeachtet dessen waren die Auswirkungen der katharischen Lehren, die


man gut einhundert Jahre frü her als die Hussiten im sü dfranzö sischen Langue-
doc bekämpfte, maßgeblich an der Herausbildung der antikirchlichen Reaktion

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Prolog der Meister - <XI. Kapitel> Ursprung des Drachen

auf die DEVOTIO MODERNA beteiligt. Es entstanden Sekten wie SABBATHER, die den
Heiligen Sonntag ablehnten und stattdessen den jü dischen Sabbat feierten.
Schon Wicliff bediente sich katharischer Elemente, und speziell fü r die Hussi-
ten wies Emmanuel Le Roy Ladurie diese Entlehnungen nach.111 Der Autor fin-
det aber auch Beziehungen dieser franzö sischen Sekte zu den W ALDENSERN,
den ADAMITEN, KAMISARDEN, den BRÜ DERN DES FREIEN GEISTES und den ANABAPTISTEN.

Alle dieser erwähnten Sekten zeigen durch die Katharer eine enge Bin-
dung an das Judentum, dies trifft auch auf die Freimaurer zu. Abgesehen da-
von entwickelten sich untereinander aber auch deutliche Unterschiede, so ga-
ben sich die Adamiten hemmungslosem Sex hin. Die bedeutendsten Vertreter
dieser neuen Bewegungen waren damals die Waldenser, die von einem Kauf-
mann aus Lyon mit Namen Petrus Waldes um 1175 gegrü ndet wurden, und
sich auf dem Armutsideal aufbauten. Diese Sekte spaltete sich schon recht
bald in einen franzö sischen Zweig (Pauperes spiritu), und in Verbindung mit
den Humiliaten (Demü tigen) die zweite Gruppierung der Pauperes Lombardi in
Oberitalien, welche sich schon 1210 von der franzö sischen Strö mung lossagte.
Mit Hilfe des Priesters Stephan von Anse ü bersetzte er Teile der Heiligen
Schrift in die Landessprache. Papst Alexander III. lobte im Jahre 1179 diese
Bewegung wegen ihres Armutsideals, jedoch verstieß die Sekte gegen das
Verbot der Laienpredigt und lehnte außerdem zum Ä rgernis der Kirche, bis auf
die Taufe alle Sakramente ab. Auf Grund dieser Punkte geriet die Sekte in den
Konflikt mit Erzbischof Guiscard von Lyon. Papst Lucius III. exkommunizierte
schließlich die Anhänger von Waldes im Jahre 1184. Die italienische Strö mung
der Sekte konnte bis heute ihr Bestehen wahren (ca. 50 000 Mitglieder welt-
weit), die franzö sische hingegen verband sich im 16. Jahrhundert mit dem Cal-
vinismus, der zur bestimmenden Religion des protestantischen Zweiges der
Hohenzollern wurde, die in Brandenburg-Preußen regierten.

Dr. Martin Luther der letztlich die Reformation, und die Herausformung
des protestantischen Christentum, zwar nicht wollte, aber dennoch letztlich ver-
ursachte, unterscheidet sich in seinen Ansätzen nicht sonderlich von den Moti-
ven anderer damaliger Gruppen (sehr wohl allerdings in seiner Natur, die nicht
zur Freimaurerei paßt), wie Waldenser und Kamisarden. Auch konzentrierte er
sich stark auf das Judentum, ohne es allerdings in seiner Bedeutung fü r die
Christen ü berbewerten zu wollen. Ö ffentlich ergriff Luther Partei fü r diese in Eu-
ropa lebende Minderheit. Diese Ansicht vertrat er so ü berzeugend das der jü di-

111Emmanuel Le Roy Ladurie, Montaillou. Ein Dorf vor dem Inquisitor 1294 bis 1324, ü bersetzt
und neubearbeitet von Peter Hahlbrock, Frankfurt / M.-Berlin-Wien 1983

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sche Gelehrte Abraham Farissol vermutete, der Reformator sei in Wirklichkeit


ein Jude und versuche die Christen zum Judentum zu bekehren. Dies war ein
großer Irrtum, der aber die einzige logische Vermutung eines damaligen Juden
hätte sein kö nnen. Luther ging es aber genau um das Gegenteil, nämlich den
Juden die Mö glichkeit einzuräumen zum Christentum zu konvertieren. Dies war
damals nur schwer mö glich, da fü r die Rabbinen, fü r den Frevel des Religions-
ü bertritts, nur die Todesstrafe fü r den konvertierungswilligen Juden in Frage
kam. Allerdings gingen nicht alle jü dischen Gelehrten soweit wie Farissol, son-
dern sahen in Luther eher die Mö glichkeit die Katholische Kirche spalten zu
kö nnen, und ihre Macht zumindest zu schwächen. Genau das trat später
schließlich ein, allerdings war die Politik der Juden dabei kaum von Bedeutung
und beruhte auf anderen Umständen.

In Gesprächen mit Rabbinen lernte Luther aber die Zustände in der damali-
gen jü dischen Gemeinde, beherrscht von dogmatisch-blinden Gemeindevorste-
hern – gefangen in einem Wahn kabbalistischer Haßlehren – kennen, und sah
schon bald keine Chance fü r eine Annäherung von Juden und Christen, da die
meisten Rabbinen sich jeder Ö ffnung der abgeschotteten Juden, und dem Ge-
spräch mit den Christen widersetzten. Als sich zum Beispiel Luther 1537 in Wit-
tenberg mit drei Rabbinen traf, wollte er ihnen ein persö nliches Empfehlungs-
schreiben ü bergeben, in dem es hieß: "Man möge ihnen (den Juden), um Chri-
sti Willen, die Kopfsteuer erlassen". Empö rt lehnten die Rabbinen ab, denn
man wollte keine Vergü nstigung die man Jesus Christus zu verdanken hatte.
Auf Grund derartiger Ereignisse verfaßte Luther 1538 die Schrift »Wider den
Sabbather« , in der er fü r deren Abtrü nnigkeit die Juden verantwortlich machte.
Weitere Vorwü rfe, die der Reformator gegen die Juden erhob lassen sich um-
gehend auf die Freimaurer und ihrer Verklärung des Judentums ü bertragen.

Luther machte im Bezug zu den Juden eine vö llige Kehrtwende, und verö f-
fentlichte 1543 das Buch »Von den Juden und ihren Lü gen« . Ein Buch das frei-
lich heute allzugern verschwiegen wird, da es den Zionisten dazu dient das
Protestantentum in Relation zur Politik im Dritten Reich zusetzen, was aber ei-
ne lächerliche Annahme ist, denn tatsächlich ü bersetzt Luther Rabbinische
Texte.

Dank freimaurischer "Aufklärung" werden derartiger Schriften als grundlo-


se Lü gen angeprangert, die freilich auf keinerlei Wahrheit basieren dü rfen. Es
ist natü rlich nicht etwa der Fall gewesen, daß sich die Juden den Christen

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Prolog der Meister - <XI. Kapitel> Ursprung des Drachen

feindlich gegenü ber verhalten hätten. Und natü rlich wird auch nirgends er-
wähnt, daß die Juden Luther ausnahmslos als »lo t'hor« bezeichneten, also ei-
nen »Unreinen« , was gleichbedeutend mit Schwein gesehen werden muß. Be-
zeichnet Luther jedoch die Juden als "Kinder des Teufels" ist er ein bö ser Anti-
semit, dabei ist es unleugbar das die Juden dem Baal Heiligtü mer errichteten.
Dabei ist dies aber nichts weiter als die ü bliche Propaganda der "political cor-
rectness", denn Luther bediente sich nie den typischen Argumenten von Anti-
semiten wie etwa, diese als Mö rder von Jesus Christi zu sehen. Luther wandte
sich immer nur gegen die Religion und ihre unzivilisierten Gesetze, nie aber ge-
gen den jü dischen Menschen. Freimaurer geben sich allerdings immer große
Mü he ü ber diese Umstände hinwegzutäuschen, nicht jedoch wegen ihres hu-
manistisches Interesses an Juden, sondern um jede Kritik an ihren Wurzel –
der jü dischen Mystik – entgegenzuwirken. Dabei war Luther nun wirklich nicht
der Einzige, der fü r eine solche beschö nigende Politik von den "aufgeklärten"
Kräften unserer Zeit, ein Zeugnis ablegte. So wird Erasmus von Rotterdam
(1466-1536) immer noch allgemein als großartiger Humanist gefeiert, jedoch
bleibt unerwähnt das der Niederländer jedes jü disches Element, einschließlich
des Alten Testaments, aus dem Christentum entfernen wollte.

Die zunächst also rein wirtschaftlich orientierten Vereinigungen der Frei-


maureranfänge, formten in dieser Zeit sich langsam zu sektenartigen Gebilden
um, die sich der ebenfalls in dieser Zeit aufblü henden jü dischen Mystik (die
Kabbala existierte noch nicht lange als geschriebenes Buch) bedienten. Da-
durch entwickelte sich bald auch der Mythos vom »Bau am neuen Tempel« .
Aus diesem Grunde beziehen sich Freimaurer auch auf den Ritterorden der
Templer. Nicht jedoch etwa weil diese Verbindung auch nur im geringsten be-
grü ndet wäre, sondern weil im Namen der Ritterschaft ein »Tempel« enthalten
ist. Eine unsinnige Historienbildung, die aber deshalb sich gerade fü r die Unsin-
nigkeit freimaurischer Lehren verbü rgt, die sich unrechtmäßig mit dem Ritteror-
den schmü cken will.

Es ist eigentlich schon lächerlich genug anzunehmen, eine Verbindung zum


Tempel Salomons oder Herodes des Großen, sei ein Beweis fü r eine Ver-
wandtschaft von Templern und Freimaurern. Doch selbst fü r diese Unsinnigkeit
existiert keine ernsthafte Grundlage. Bereits die in Troyes fertiggestellte Regel,
als erstes offizielles Zeugnis der Templer, gibt ihnen andere Bezeichnungen,
aber in keiner einzigen wird der Tempel auch nur angedeutet. Der Prolog des
Textes wendet sich zunächst an diejenigen, "die sich weigern, ihrem eigenen
Willen zu folgen, und die es dü rstet, aus reinem Mut dem Höchsten König als

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Prolog der Meister - <XI. Kapitel> Ursprung des Drachen

Ritterschaft zu dienen", dann persö nlicher an die neuen "Ritter Christi". Diese
Bezeichnung fand auch die Zustimmung des Heiligen Bernhard. Auch in den
ersten Schenkungen an die Templer, beispielsweise jene von Radulf des Dik-
ken in der Champagne, gingen vielmehr an "Christus und an seine Ritter der
Heiligen Stadt". In der ersten Zeit gab es also viele Bezeichnungen fü r die Rit-
ter um Hugo von Payen, die nie jedoch den »Tempel« beinhalteten. Genau das
aber ist sehr bedeutsam, da die Freimaurerei eben darauf beruht, daß dieser
Tempel von Jerusalem fü r den Ritterorden sehr bedeutsam gewesen sei.

Als Hugo von Payen und seine ersten Ge-


fährten sich versammelten, hatten sie Wilhelm
von Tyrus zufolge "weder eine Kirche noch eine
feste Bleibe". Von Kö nig Balduin erhielten sie je-
doch Obdach in einem Flü gel seines Palastes:
"nahe dem Tempel des Herrn" (Wilhelm von
Tyrus und Jakob von Vitry). Bei Ernoul heißt es
Abbildung 48 Felsendom die Templer lehnten es ab an einem so heiligen
Ort wie der Grabeskirche zu leben. Eben diese Grabeskirche war es, die man
damals Tempel des Herrn nannte. Stattdessen schlugen die Templer ihr Quar-
tier auf "dort, wo der Herr präsentiert wurde". Damit war der Tempelberg ge-
meint, wo einst jener Tempel stand den die Freimaurer verehren. Doch dieser
Tempel existierte im Mittelalter nicht mehr, denn die Rö mer hatten ihn zerstö rt.
An jener Stelle stand lediglich eine Moschee, die berü hmte Al-Aqsa, auch Fel-
sendom, oder (fälschlich) Omarmoschee, genannt. Die Moschee wurde von
687 bis 691 auf einem, im islamischen Kulturgebiet einmaligen, polygonalen
Grundriß erbaut. Darü ber wö lbt sich eine schimmernde goldenen Kuppel, unter
der jener Felsen verborgen wurde, auf dem der schlafende Jakob seinen
Traum von der Himmelsleiter hatte. »Al-Aqsa« das heißt: »die Ferne« (Mo-
schee), der Name ist eine Anspielung auf die nächtliche Reise Mohammeds
von Mekka aus nach Jerusalem. In der Sprache der Kreuzfahrer bezeichnete
man Al-Aqsa auch als den Tempel Salomos, weil das muslimische Heiligtum
auf dem Tempelgelände erbaut wurde. Die Templer wohnten hier nur aus ei-
nem Grund, nämlich weil ihnen der Ort weniger Heilig erschien als die Grabes-
kirche, also genau das Gegenteil von dem was die Freimaurer behaupten ist
der Fall. Und natü rlich haben die Templer die ganze Gegend umgebaut, so das
schon bald kaum noch etwas an seine ehemaligen islamischen Besitzer erin-
nerte.

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Im Jahre 1120 erhielt Hugo von Payen, Al-Aqsa als Geschenk von Kö nig
Balduin, der seinen neuen Palast in der Nähe des Davidturmes bezogen hatte.
Aus diesem Umstand heraus, das man im Sprachgebrauch Al-Aqsa mit dem
Tempel Salomons in Verbindung brachte, wurde auf eine Beziehung zu den
Ritter erzeugt. Der Ritterorden, der sich tatsächlich offiziell lediglich »Miliz der
armen Ritter Christi« nannte, erhielt in der Mundart des Volkes den Zusatz
"vom salomonischen Tempel", da es damals bereits eine andere Vereinigung
von »Rittern Christi« gab, und zwar jene des Heiligen Grabes. Erst Jahre später
fand "vom salomonischen Tempel" die Aufnahme in die offizielle Namensge-
bung des Ritterordens. Nur eine einzige Besitzung des Templerordens stamm-
te tatsächlich aus dem alten Kö nigreich Israel. Und dies waren ausgerechnet
die Pferdeställe des Kö nigs Salomons, die von den Rittern ebenso benutzt wur-
den, hier brachte man die Kavallerie unter. Wenn also nun Freimaurer vom Ge-
heimnis der Templer schwafeln, und die enorme Bedeutung des salomoni-
schen Tempels fü r den Ritterorden betonen, so ist das nur mö glich wenn man
glauben will, der Name der Templer leitet sich ausgerechnet von ihrem Pferde-
stall ab. Wie absurd!

Auch muß man sagen, daß es in Ornamentik oder Sym-


bolen des Templerordens keinen Hinweis auf den salomoni-
schen Tempel gibt. Das bekannteste Wappen ist jenes von
zwei Rittern auf einem Pferd, und der Umschrift: Sigel der
Abbildung 49
Siegel der Templer Miliz Christis. Das andere hingegen, jenes des Großmei-
sters, zeigt einen Kuppelbau der in der Freimaurerei als sa-
lomonischer Tempel bewertet wurde. Doch es hätte bestenfalls die Al-Aqsa
Moschee sein kö nnen, denn der Tempel Salomons hatte keine Kuppel. Doch
tatsächlich stellt das Sigel die Kuppel der Grabeskirche dar.112 Dahingegen
kann man die Kuppel von Al-Aqsa auf dem Sigel des Kö nigreiches von Jerusa-
lem sehen.

Tatsächlich existiert zwischen den Freimaurern und dem Untergang des


Templerordens eine zeitliche Diskrepanz, die man lediglich durch eine Reihe
unbewiesener Behauptungen, Annahmen und Vermutungen zu ü berbrü cken
suchte. Z. B. muß man sich ständig erzählen lassen, daß bei der Schlacht von
Killiecrankie 1689 , der Viscount of Dundee, John of Claverhouse, ein Templer-
112G. Bresc-Bautier, Les imitations du Saint-Sépulchre de Jérusalem (Ixe-XVe siècles).
Srchéologie d'une dévotion, Revue d'histoire de la spiritualité 50 (1974), art. cit., S. 321-322 und
328

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Prolog der Meister - <XI. Kapitel> Ursprung des Drachen

kreuz getragen habe. Ein Kreuz von dem es keine authentische Abbildung gibt
ist einfach ein Templerkreuz (wahrscheinlich war es einfach ein rotes Kreuz),
und weil der Vizegraf ein solches Kreuz getragen hat ist er ein Templer (der Jo-
hanniterhilfsdienst trägt heute das Maltheserkreuz ist aber nicht identisch mit
dem historischen Ritterorden der Johanniter), und weil der Vizegraf aus Schott-
land kam ist er ein Freimaurer, und weil er ein Freimaurer war, waren es auch
die Templer. Dieses Beispiel ist typisch fü r die beweihräucherte Weisheit der
L(o/ü )genbrü der.

Eigentlich stand die Freimaurerei noch zu Beginn des 19. Jahrhundert dem
Templermythos feindlich gegenü ber. Die historische Ü berlieferung ü ber die Po-
litik des Templerordens, widerspricht außerdem grundsätzlich allen freimauri-
schen Anschauungen.

Unter der Tarnung einer wirtschaftlichen Organisation, ließen sich zahlrei-


che Hirngespinste aufbauen und als Lehre weiterfü hren, wobei immer aber-
gläubische Geheimzeremonien eine Rolle spielten. Diese Geheimniskrämerei
fiel nicht sonderlich auf, da ja auch alle sonstigen Zü nfte und Gilden auf alle in-
ternen Vorgänge ein Geheimnis legten, mit der Absicht ihre Tricks bei der Ar-
beit vor der Konkurrenz zu wahren.

Zwischen den Freimaurern und der sehr viel älteren Bewegung der Ro-
senkreutzer findet man nur fließende Grenzen. Die Rosenkreutzer sind wohl ei-
nes der bindende Glieder, zwischen den spätmittelalterlichen Steinmetzvereini-
gungen und den modernen Freimaurern.

Mit einem bemitleidenden Lächeln, nimmt man zur Kenntnis das sich
die Rosenkreutzer auf einen Propheten begrü nden wollen, der vor 40 000 Jah-
ren in Ä gypten lebte. Neben der typischen jü dischen Kabbala lassen sich aber
wirklich Elemente der ägyptischen Hermetik und der Gnostik bei diesem Bru-
derorden erkennen.

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Die ägyptische Hermetik, ü bte sogar einen massiven Einfluß auf die Ent-
wicklung des freimaurischen Humanismus aus. Dabei handelt es sich jedoch
nicht um eine 40 000 Jahre alte ägyptische Geheimlehre, sondern um meta-
physische Texte, die zwischen dem 1. und 4. Jahrhundert n. Chr. gefertigt wur-
den, und damit deutlich jü nger sind, als etwa die christliche Evangelien die je-
doch von den "kompetenten" Historikern der Freimaurer als Falsch, wegen ih-
rer späten Entstehung, bezeichnet werden.

Urheber dieser Hermetik soll der ägyptische Gott Thot


sein, der schon auf Aleister Crowley einen starken Einfluß aus-
ü bte. Bereits diese Schriftsammlung jedoch ist unter anderem
von nicht ägyptischen Ansichten, wie Gnostik und der jü di-
Abbildung 50 Thot schen Mystik, beeinflußt und ist alles andere als ein altägypti-
sches Erbe, sondern ein Synkretismus: Eine Verschmelzung
unterschiedlicher Elemente verschiedener Kulturen, ein Vermischung wie die
gesamte Freimaurerei nur halbwegs so rein ist wie sie sich gern hinstellt. In ei-
nem neupythagoreischen und neuplatonischen Reduktionsprozeß wurden die-
se verschiedensten Elemente in einem CORPUS HERMETICUM zusammengefaßt, d.
h. als eine Offenbarung des Gottes HERMES TRISMEGISTOS, und nicht etwa aber
von Thot. Sowohl stilistisch, als auch inhaltlich, lassen sich deutliche Parallelen
zu den gnostischen Texten aus Nag Hammâdi erkennen. Die Aufgaben des
Hermes Trismegistos (griechisch: dreimalgroßer Hermes), als Begleiter der
Verstorbenen und Gottheit der Schulen und Rhetorik, veranlaßte wohl einige
Mystiker des hellenisierten Ä gyptens unter rö mischer Oberherrschaft im 2.
Jahrhundert n. Chr. dazu, den Gott mit Thot gleichzusetzen, dem Altägypti-
schen Gott der Weisheit, des Schrifttums und der Magie. Diese Gottheit ü ber-
wachte die Mondphasen, und seine Heiligen Tiere waren der Pavian und der
Ibis. Ebenso fü hrte er die Seelen vor den Totenrichter und geleitete die gerech-
ten Seelen zu Osiris. Im ägyptischen trug Thot den Beinamen »der Dreimalgro-
ße« , und wurde daraufhin unter dem Namen Hermes Trismegistos von den
Griechen als Hermes aufgefaßt. Heute spielt Thot in der Freimaurerei noch ei-
ne grö ßere Rolle, er wird angerufen durch den sexuellen Mißbrauch von Kin-
dern, welcher als Ritual gehandhabt wird. (siehe auch Politikbeitrag: Kinder-
schänder sind normal) Durch die Nähe des Kindes zu seinem gö ttlichen Ur-
sprung, glaubt man in der Spermienmagie durch den Sex die Offenbarung von
Gott Thot zu erlangen.

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Prolog der Meister - <XI. Kapitel> Ursprung des Drachen

Außerdem wurden die Texte der Hermetik noch nicht einmal in ägyptisch
geschrieben, sondern zum grö ßten Teil in Griechisch und Latein. Der in 17
Traktate gegliederte Inhalt ist alchimistischer, astrologischer und magischer Na-
tur und bezieht diese auf theologische und philosophische Problemstellungen,
daß zentrale Thema ist Wiedergeburt und Vergö ttlichung des Menschen durch
einen transzendenten Gott. Gegen die Behauptung, das es sich eventuell um
Abschriften alter ägyptischer Texte handeln wü rde, spricht auch die Unreinheit
der im Texte genutzten ägyptischen Elemente.

Die Auffassung und das Verständnis des sich aus dem Inhalt der Schrif-
ten ergebenden Sinnes, spiegelt die Ansichten der Glaubensvorstellungen ei-
nes frü hrö mischen Kaiserreiches wieder. Nur durch ihre typische Oberflächlich-
keit in ihren Forschungen konnten Freimaurer dem Trugschluß erliegen, durch
die ägyptische Ummantelung nicht Hindurchblicken zu kö nnen, um darunter die
philosophische Orientierung an dem Griechen Platon zu erkennen.

Dennoch ist der Text, trotz eines falschen Verständnis, grundlegend fü r


die Rosenkreutzer, und darauf aufbauend fü r die Freimaurerei. Die Bruder-
schaft entwickelte sich in Deutschland ab den Verö ffentlichungen der Schriften
FAMA FRATERNITATIS (1614) und CONFESSIO FRATERNITATIS (1615), die im Freundes-
kreis des protestantischen Theologen Johann Valentin Andreä (1586-1654)
entstanden. Oftmals wird dieser auch als Autor der besagten Texte genannt,
was aber nicht stimmen dü rfte. Von ihm stammt aber mit Sicherheit die CHYMI-
SCHE HOCHZEIT CHRISTIANI ROSENCREUTZ aus dem Jahre 1616. Bei allen drei Schriften
handelt es sich jedoch um reine literarische Fiktionen, die nie den Anspruch auf
Authentizität erheben sollten, und berichteten von einer Bruderschaft eines ge-
wissen Christian Rosencreutz der in der Zeit 1378 bis 1484 lebte. Andre ä nann-
te sein Buch ein ludibrium, eine scherzhafte Komö die. In diesen Bü chern sollte
der Christian Rosencreutz eine geheime Weisheit offenbart bekommen haben,
und mit dieser eine Erneuerung von Kirche, Staat und Gesellschaft angestrebt
haben. Die Freimaurerei jedoch erfaßte diese Fiktionen als "Offenbarung", und
behauptete sehr schnell im Besitz des geheimen Wissens des Christian Rosen -
creutz zu sein, und zogen damit neue Interessenten in die Logen. Doch bei ei-
ner derart platten und oberflächlichen Verfälschung, oder aber Selbsttäu-
schung, kann man sich nur ü bles ahnend fragen, was denn bei der freimauri-
schen Gesellschaftsreform letztlich rauskommen wird.

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Prolog der Meister - <XI. Kapitel> Ursprung des Drachen

Der Orden der Gold- und Rosenkreutzer errang gegen Ende des 18. Jahr-
hunderts die fü hrende Rolle unter den deutschen, miteinander konkurrieren-
den, Freimaurersystemen und auch einen enormen Einfluß am preußischen
Kö nigshof. Dann im 20. Jahrhundert wurde die Lehre zur Richtlinie des bekann -
ten Freimaurer Rudolf Steiner.

Bereits Francis Yates hatte in akribisch genauer Arbeit aufgezeigt, daß sich
die Bruderschaft der Rosenkreuzer erst nach den Schriften von J. V. Andreä
nachweisen ließen.113 Dieser historisch belegte Umstand scheint auf die Frei-
maurer jedoch kaum Eindruck zu machen, in ihrer eigenen verzehrten Welt ge-
fangen, ü berflü geln sich insbesondere die us-amerikanischen Vertreter dieser
Bewegung, mit obskuren Geschichten in denen dann letztlich alle bedeutenden
Männer der Weltgeschichte vereinnahmt werden. Man kö nnte spekulieren ob
dieses Verhalten vielleicht auf den akuten Mangel an amerikanischer Geschich -
te zurü ckzufü hren ist, schließlich gab es schon mehrmals diese Anfälle von
maßloser Selbstü berschätzung.

Jedoch sprechen all die Schriften aus dem Umfeld des Theologen Andreä,
bereits von einer anderen Bruderschaft die sich auf Christian Rosencreutz zu-
rü ckfü hrte, und zwar die Berü chtigten Illuminaten (Erleuchtete). Besonders die-
se Gruppe, die freilich erst sehr viel später tatsächlich ins Leben gerufen wur-
de, blieb nicht ohne Wirkung in der Politik und der allgemeinen Gesellschaft.
Freilich ist die Qualität der Herkunft dieses Orden genauso gering wie die Hirn-
gespinste anderer Logen. Gleichwohl hinderte die erdachte und sich selbstein-
geredete Historie die Illuminaten keineswegs daran, etwa die Pläne des Christi-
an Rosencreutz, einer neuen Gesellschaft in Angriff zu nehmen. Dies geschah
jedoch keines Weg mit jener Motivation, mit der Andreä seine Geschichten ver-
faßt hatte, sondern eher auf der Basis einer Scientology-Sekte – wobei eben
die auch auf einen Freimaurer zurü ckzufü hren ist. Wir kö nnen jedoch festhal-
ten, das der moderne Freimaurer keineswegs eine rein mystische, oder gar hu-
manistische Angelegenheit war, sondern von Anfang ihrer Grü ndung klar um-
rissene politische Ziele hatten, die sie auf eine Person zurü ckfü hrten welche
nie existiert hatte.

113Francis Amelia Yates, Rosencrucian Enlightenment, St. Albans 1975

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Prolog der Meister - <XI. Kapitel> Ursprung des Drachen

Natü rlich aber gab es schon vor den Rosenkreuzern mystisch-politische


Geheimbü nde, mit ähnlichen - wenig humanistischen – Zielen, wenn auch nicht
auf Christian Rosenkreutz bezogen, so doch in ihren Methoden viel eher jenen
der Illuminaten entsprachen. Auch in gewissen Ansätzen ihrer Geheimlehren
zeigten diese Gruppen gewisse Parallelen zur regulären Freimaurerei.114

114Francis Amelia Yates; Giordano Bruno and the Hermetic Tradition, London 1978 / Francis
Amelia Yates; Occult Philosophy in the Elizabethan Age, London 1979

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Prolog der Meister - <XII. Kapitel> Baphomet und
Rosenkreuz

<XII. KAPITEL> Baphomet und Rosenkreuz


Genau entgegen der proklamierten Politik und Glorifizierung einer multikul-
turellen Gesellschaft, entspricht die Natur des Menschen sich abzuschotten
und nur mit seinesgleichen zu umgeben. Genau das ist es auch was die Frei-
maurer tun, wenn gleich sie es doch sind die am lautesten rufen wenn es um
die multikulturelle Gesellschaft geht, eine merkwü rdige Politik die offenbar nicht
dem dient, fü r das sie ausgegeben wird.

Heute wie damals ist es jedoch eher die Regel als denn die Ausnahme,
daß eine bestimmte Gruppe Wissen ansammelt um es vor anderen zu verber-
gen, um dadurch Macht auf die Unwissenden ausü ben. Nicht immer sind diese
Gruppen okkult veranlagt wie die Freimaurer, doch zeigt schon die Gegenwart
die vielfältigen Verstrickungen von Politik, Geheimdiensten und Freimaurern.
Erschwerend kommt hinzu das die »Intelligenz« , als Allegorie auf die Central
Intelligence Agency (CIA), sein Bestreben und seine große Macht in den Dienst
der Zerstö rung stellt.

Dies war freilich nicht immer so, es gab auch Gruppen die im Geheimen
eine Verbesserung der gegebenen Umstände erreichen wollten. Ebenso aber
jedoch auch satanische (oder entsprechende andere Gö tter) Bü nde die genau
das Gegenteil erlangen wollten. Aber ob nun Gut oder Bö se, beide geheimen
Strö mungen haben zwei Charaktereigenschaften des Menschen zum Feind.
Einmal dessen Neugier, und zum anderen sein Drang Unbekanntes an andere
weiterzugeben. In der Regel steht auf einen Geheimnisverrat die Todesstrafe.

Tatsache aber ist, daß auch okkulte Geheimgesellschaften damals wie


heute in einem beträchtlichen Ausmaß die Politik mitbestimmen, auch wenn di-
verse aufgeklärte Leute das Gegenteil behaupten wollen, so kann man nur
festhalten, diese haben von der Natur des Menschen keine Ahnung. Gerade
politisch und wirtschaftlich bedeutsame Personen wurden stets von Geheimnis-
sen angezogen, jene hatten stets den Drang auf diesen Weg ihren persö nli-
chen Einfluß zu steigern und auszudehnen. Das heißt aber, daß jede geheime
Gesellschaft, sei sie auch aus noch so edlen Zielen heraus entstanden, Gefahr

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Prolog der Meister - <XII. Kapitel> Baphomet und
Rosenkreuz

läuft durch egoistische Ziele einiger Individuen, die sich vielleicht auch erfolg-
reich zu verstellen vermochten, vereinnahmt zu werden.

Fü r die islamische Religion scheint gerade das europäische Mittelalter ei-


ner Periode von Sekten und geheimen Bruderschaften gewesen sein. Vermut-
lich ist hier auch eine starke Beeinflussung fü r die Freimaurer zu finden. Wahr-
scheinlicher ist es jedoch, daß die Ä hnlichkeiten durch das semitischen Funda-
ment von Freimaurerei und Islam zustande kamen.

Der wohl berü chtigtste islamische Geheimbund waren die Assassinen. Sie
waren aus der schiitischen Sekte der Ismaeliten entstanden. Der Name des
Geheimbundes geht auf das arabische Hashishin zurü ck, was in etwa Ha-
schischesser bedeutet. Die Anhänger der Sekte aber nannten sich Ismaeliten
aus Alamaut, und der Konsum von Haschisch gehö rte zum Kult der Sekte.
Nicht jedes Mitglied der Sekte war allerdings ein Vollmitglied, so daß eigentlich
nur die reinsten und zuverlässigsten Anhänger, fidaïgenannt, Assassinen wa-
ren. Das Wort fand Zugang zur Franzö sischen Sprache und trägt dort die Be-
deutung »Mö rder« , denn die Sekte war gefü rchtet fü r ihre mit Drogen aufge-
putschten Meuchelmö rder.

Wie in allen Geheimbü nden war eine der wichtigsten Regeln der abso-
lute Gehorsam, und das vornehmste Schicksal war es, bei der Ausü bung eines
der grausamen Aufträge ums Leben zu kommen. Zur Belohnung kam der Mö r-
der in das Paradies welches schon Mohammed beschrieben hatte, dort bekam
ein jeder 72 Jungfrauen die ihm zur Verfü gung standen und nach jeder ge-
schlechtlichen Vereinigungen, wieder Jungfräulichkeit erlangten. Die Sekte teil-
te sich in einen persischen Zweig, deren Hauptsitz in el-Alamuth sü dlich des
Kaspischen Meeres lag, sowie einem syrischen Zweig im Gebirgszug der As-
sassinen.

Oftmals wird behauptet, meist wieder einmal von Freimaurern, daß die
Assassinen freundschaftlichen Umgang mit den Templern pflegten. Dies aber
ist Unsinn wie schon der Vorfall im Jahre 1173 zeigt.

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Prolog der Meister - <XII. Kapitel> Baphomet und
Rosenkreuz

Die Assassinen bekämpften zu jener Zeit der Kreuzfahrerstaaten nicht


hauptsächlich die Christen – auch wenn sie 1152 Raimund von Tripolis ermor-
det hatten, sondern vielmehr gegen die sunnitischen Moslems in Syrien. Da-
durch konnten sie durchaus zu Verbü ndeten der Christen werden. Laut Wil-
helm von Tyrus war dieser Kampf gegen einen gemeinsamen Feind angeblich
die Motivation gewesen fü r die syrischen Assassinen, zum Christentum ü ber-
treten zu wollen. Jedoch muß man sagen das Wilhelm kein objektiver Historiker
war, der obendrein alle Ritterorden haßte. Fü r ihn war es ein Herzenswunsch
das die Ungläubigen ihren Fehler erkennen wü rden, und sich zum wahren
Glauben an Christi bekennen kö nnten. Dieses Ziel sah er durch die Templer je-
doch vereitelt und gab jenen, die er ohnehin nicht mochte, alle Schuld. Schon
1154 hatte er die Templer beschuldigt aus Geldgier einen Gesandten des Ka-
lifen Nasir ad-Din Nasr, der sich zum Christentum bekehren wollte, ermordet zu
haben.115 Tatsächlich aber waren die Templer erheblich weitsichtiger gewesen
als der Erzbischof aus Tyrus, und hatten die dahinter stehende List der Mos-
lems durchschaut. Und ebenso muß man die Situation 1173 maßgeblich von
den Ansichten Wilhelms trennen. Zu glauben das die fanatischen Assassinen,
die die Sunniten als Abtrü nnige des wahren islamischen Glaubens bekämpften,
einer anderen Religion beitreten wollen, weil diese den selben Feind hatte ist
absurd und naiv. Sowohl Assassinen, als auch die Lateiner hatten vö llig unter-
schiedlich gelagerte Grü nde fü r ihren Kampf, und die Sekte der Assassinen
konnte auch nur durch den islamischen Glauben existieren. Ein Beitritt zum
Christentum hätte ihr jedes Fundament entzogen.

Nach Wilhelm von Tyrus wollte »der Alte vom Berg« , wie der Anfü hrer der
Sekte genannt wurde, zum Christentum ü bertreten, wenn der Templerorden
auf den an sie zu entrichtenden Tribut von zweitausend Byzantiner verzichten
wü rde. Dazu nahm ein Gesandter des »Alten« Verhandlungen mit Kö nig Amal-
rich von Jerusalem (1162-1174) auf, der die Vormundschaft ü ber die Grafschaft
Tripolis inne hatte, denn Graf Raimund III. war in Gefangenschaft geraten. Kö -
nig Amalrich viel auf diese Unsinnigkeit herein, nicht jedoch die Templer. Die
Tempelritter, unter der Fü hrung des einäugigen Walter von Mesnil, legten in
den Bergen von Tripolis einen Hinterhalt fü r die Gesandten der Assassinen.
Der Kö nig von Jerusalem geriet darü ber in Wut und schickte einen Boten nach

115Guilielmus Tyrius (Wilhelm von Tyrus); Historia rerum in partibus transmarinis gestarum,
Recueil des historiens des croisades, Paris 1844-1849, 2 Bde. in 3 Vol.; deutsche Ü bersetzung
von E. und R. Kausler, Stuttgart 1897, XVIII, 9

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Prolog der Meister - <XII. Kapitel> Baphomet und
Rosenkreuz

Sidon (Grafschaft Tripolis, heute Libanon) wo sich der Großmeister des Ordens
Odo von Saint-Amand (1171-1179) befand, um die Auslieferung des Ritters zu
fordern. Der Großmeister weigerte sich aber und verbot dem Kö nig in der typi-
schen Arroganz der Templer gegen irgend ein Mitglied des Ordens vorzuge-
hen. Amalrich jedoch schickte Soldaten nach Sidon, welche Walter von Mesnil
gewaltsam aus dem Ordenshaus holten und ihn ins Gef ängnis sperrten.116

Gerade Personen wie Wilhelm von Tyrus ist es zu verdanken, daß sich das
Gerü cht von den habgierigen Templern bis heute erhalten konnte. Doch anzu-
nehmen die Assassinen hätten zu irgendeinem Zeitpunkt realistisch die Option
diskutiert haben kö nnen, zum Christentum ü ber zu treten ist reiner Unfug. Zwar
hatte auch das Oberhaupt des persischen Zweiges vorgehabt mit dem Islam zu
brechen, jedoch erhob er sich auch in den Rang eines lebenden Gottes und
wurde daraufhin bis zum Untergang von allen Moslems bekämpft. Der syrische
Zweig jedoch zeichnete sich durch deutlich mehr Realismus und strategisches
Geschick aus, so daß der angebliche Ü bertritt zum Christentum eine Täu-
schung gewesen war, und die Templer es durchschauten. Der Tribut den die
Sekte zu Zahlen hatte war nicht gerade gering, so daß man sich dieser Last
gern entledigen wollte. Und natü rlich konnte man nicht sofort zum Christentum
ü bertreten, die Ü bergangsfrist hätte man sicher lange hinauszö gern kö nnen,
und doch sich dabei von der Bedrängung durch die Christen von Tripolis befrei-
en kö nnen.

Doch kehren wir zurü ck von diesem Ausflug, zu den Rosenkreuzer die ge-
wiß, vom Inhalt ihrer Lehre her, mit mystisch-okkulten katharischen Lehren des
13. Jahrhunderts verbunden sind. Jedoch spielte auch eine andere geheime
Bewegung dabei eine Rolle, die der Alchimisten, welche gleich einem Geheim-
bund im Verborgenen operierten, da die Alchimie als satanische Wissenschaft
galt. Besonders Raimundus Lullus (1235-1315), der bereits das Vermö gen des
Templerordens verplante ehe Großmeister Molay verbrannt worden war, gibt zu
dieser Annahme berechtigten Grund, noch dazu wenn man seine persö nliche
Bedeutung fü r die Rosenkreuzer-Bewegung betrachtet. Lullus deutete immer

116Guilielmus Tyrius (Wilhelm von Tyrus); Historia rerum in partibus transmarinis gestarum,
Recueil des historiens des croisades, Paris 1844-1849, 2 Bde. in 3 Vol.; deutsche Ü bersetzung
von E. und R. Kausler, Stuttgart 1897, XX, 32 – Zu den Assassinen: B. Lewis; The Ismaelites
and the Assassins, in K. M. Setton; A History of the Crusades, op. cit., Bd. I, S. 99-132; und der-
selbe; The Radical Sect in Islam, London 1967, deutsche Ü bersetzung: Die Assassinen. Zur
Tradition des religiö sen Mordes im radikalen Islam, Frankfurt/M. 1989

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Prolog der Meister - <XII. Kapitel> Baphomet und
Rosenkreuz

wieder auf diverse alchimistische Geheimbü nde aus Italien hin.

Wichtig fü r die Zutaten der Alchemie war damals frischer Tau, den
man speziell zur Herstellung des Goldes benö tigte. Eine zweite wichtige Zutat
ist Licht, welches in der Alchemie durch ein Kreuz symbolisiert wird. Nun wis-
sen wir aber auch das in Latein, der Sprache der Wissenschaft, »Kreuz« Crux
heißt. Das lateinische Wort fü r »Tau« hingegen ist ros. Es ist also naheliegend
darin das Rosenkreuz zu erkennen, in einem alchemistischen Verfahren zur
Herstellung des Goldes. Demzufolge sind die eigentlichen Rosenkreutzer – als
reale Organisation - eine Vereinigung gewesen, welche der Goldgier verfallen
war, die durch allerlei Betrü gereien den Reichtum der Welt sich einverleiben
wollte. Dies wird gestü tzt durch die immense okkulte Bedeutung des Besitzes
von Gold in der jü dischen Mystik. Jedoch ist dies tatsächlich noch Christentum?
Das Goldene Kalb, welches die Israeliten am Fuße des Berges Sinai erschu-
fen, diente wohl weniger der Verbindung zu Jahwe als denn zum Satan. Des-
weiteren gibt es ein weiteres stü tzendes Indiz, durch den »Kopf des Bapho-
met« dessen Verehrung man den Templern vorgeworfen hatte. Heute existierte
eine ausgefeilte Baphomet-Lehre bei den Freimaurern, mit der man versucht
eine Beziehung zu den Templern herzustellen, wir werden später noch sehen
das Baphomet nicht halbwegs so gut ist wie die Freimaurer es hinstellen wol-
len. Doch ebenfalls bei der Herstellung von Gold spielt, in der Phase der Um-
wandlung, das caput mortuum (Totenkopf) eine bedeutende Rolle. Dieses ca-
put mortuum bewirkte die Umwandlung eines Unedlen Metalls in das edle Gold.
Dieser Totenkopf wurde zum Emblem des Skull and Bones Orden (Freimaurer)
von dem es einen us-amerikanischen und einen deutschen Zweig gab. Ü ber
den deutschen Zweig wurde ihr Symbol zum Zeichen der Waffen-SS. Der Sym-
bolismus des caput mortuum ist der selbe wie jener des Kopfes von Baphomet.
In der Lehre des Baphomet dient dessen Haupt zur Umwandlung des unedlen
Menschen der Gegenwart, zum "edlen" Adam Kadmon, einem reinen Urmen-
schen.

Es stellen sich also berechtigte Zweifel an den edlen Zielen der Rosenkreu-
zer, bzw. der Freimaurerei. Die Lehre der Rosenkreuzer ü bte erheblichen Ein-
fluß auf den Freimaurer Goethe aus, speziell was sein Werk Faust betrifft. Be-
achtenswerterweise entwickelte dieser Ursprung der Rosenkreuzer in der gan-
zen Zeit der Renaissance einen beträchtlichen Einfluß, gewinnt seine Bedeu-

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Rosenkreuz

tung dabei jedoch zeitgleich mit den wu-


chernden Satanismus. Diese Zeit der
Renaissance, der sogenannten aufge-
klärten Zeit, erschuf eine neue Kultur-
form dessen unmittelbares Kind die mo-
derne Freimaurerei ist. Speziell sieht
Frances Yates dafü r ein Zentrum in der
Pfalz, unter der Herrschaft von Friedrich
V.:
"In der Pfalz bildete sich eine Kultur-
form heraus, die unmittelbar der Re-
naissance entsprungen war, aber auch
jü ngere Strömungen in sich aufgenom-
men hatte, eine Kulturform, die man oh-
ne weiteres als rosenkreuzerisch be-
zeichnen könnte. Kurfü rst Friedrich
Abbildung 51 Kurfü rst Friedrich IV. 1583 -
1610)Kupferstich von Jacques Grandhomme, um stand inmitten dieser geistigen Bewe-
1608 gungen, deren Exponenten sich eine
politisch-religiöse Umsetzung Vorstellungen erhofften." 117
Tatsächlich sprechen wir noch heute vom neuen Menschen der Renaissance.
Jedoch lassen wir dabei mehrere Punkte außer acht. Zum einen, das sich das
Bild des Satans in dieser Zeit der "Aufklärung" um 180 Grad drehte, der Peini-
ger wurde immer ö fter zum Erlö ser, zum "Messias". Und eben diese Messias-
Hoffnung wurde speziell in der späteren freimaurischen Literatur immer wieder
aufgenommen und mit einem fundamentalen Christenhaß weiter aufgebaut
und ausgeü bt. Und die hebräische Entsprechung des griechischen Messias,
maschiach, hat den Zahlenwert 666. Denken wir dabei nur an die neuen For-
men des Satanismus im 19. Jahrhundert, bei denen die Schriften gewisser
Freimaurer die Grundlage bildeten. Wie etwa in den Satanslitaneien des Char-
les Baudelaire.

Ein weiterer Punkt dieser neuen Kulturform einer »rosenkreuzerischen«


Epoche ist, daß sie eng einhergeht mit primitiver Magie, sexuellen Orgien und
hemmungslosen Menschenopfern zu Ehren des Teufels. Es ist zu bemerken
das der Teufelskult massiv um sich griff, und bis in die hö chsten Gesellschafts-
kreise eingedrungen war. Teufelskult – das war einfach Mode geworden.

117Francis Amelia Yates; Rosicrucian Enlightenment, St. Albans 1975, S. 125

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Ein dritter und vierter Punkt, die eng in Verbindung zueinanderstehen, in der
Beurteilung dieser neuen Zeit ist ihr Grundstein, das Fundament auf dem sie
ruht. Der Schö pfer der modernen Zeit und des modernen Staates wird in Kö nig
Philipp IV. von Frankreich, genannt der Schö ne, gesehen. Und in einer kurzen
Periode nach der Vernichtung der Templer, durch den besagten Kö nig Frank-
reichs, der im Orden das Haupt des Baphomet suchte, entwickelt sich diese
neue satanische Periode, um von den Freimaurern aufgegriffen zu werden.
Hier spielen mehrere maßgebende Umstände ineinander, so daß man kaum
noch von einem Zufall sprechen kann.

Und wie schon die antikatholische Hussitenbewegung zeigten sich auch


die Rosenkreuzer als dem Heiligen Rö mischen Reich, einer Institution des Ka-
tholizismus, feindlich gesinnt. Die Vermutung liegt nahe, daß der in den ideali-
stischen Schriften von Andreä gesehene neue Fü rst von den Rosenkreuzer in
Kurfü rst Friedrich V. von der Pfalz erkannt werden sollte. Weitergehende Ü ber-
legungen wü rden dazu fü hren den 30jährigen Krieg, der das gehaßte Deutsch-
land ausbluten ließ, von den Rosenkreuzer durchaus gewollt war. Aber auch
gefö rdert wurde, denn man sollte nicht die Bedeutung fü r diesen Krieg unter-
schätzen, die in der Ü bernahme der bö hmischen Krone durch Friedrich V. lag.
Im Zuge des 30jährigen Krieges flohen Andreä und sein engster Freundeskreis
nach England, wo sie Zugang zu dortigen okkulten Geheimbü nden erlangten,
aus denen sich später, in Vereinnahmung der rosenkreuzerischen Idee, die er-
sten Freimaurer herausbildeten. Viele Geistliche der anglikanischen Kirche ge-
hö rten diesem Kreis an, so war einer der Geflohenen Dr. John Wilkens der bei
Friedrich V. Hofkaplan gewesen war, und in England problemlos Bischof von
Chester wurde. Speziell ist dabei die Verbindungen zu Robert Moray zu nen-
nen, da dieser im Jahre 1641 den direkten Vorläufertypus der freimaurischen
Loge erschaffen hatte.

Eine weitere bedeutende Verbindung liegt zwischen Robert Boyle, der da-
mals noch in Eton studierte und durch seinen Rektor, Sir Henry Wotton, Kon-
takt zu den Flü chtlingen um Andreä bekam.118 Boyle gehö rte zu einer anderen
Gemeinschaft die sich, laut seiner der Korrespondenz im Besitz der Royal So-
ciety, Geheime kabbalistische Gesellschaft der Philosophen nannte. Und
eben das läßt erkennen wie grundlegend die jü dische Mystik der Kabbala bei
118R. E. W. Maddisson, The Life of the Honourable Robert Boyle, London 1969

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der Entstehung der Freimaurer war, und von An-


beginn eine fundamentale Rolle inne hatte. Der
Hauptsitz dieser Gesellschaft, welcher der noch
junge Boyle in England beigetreten war, lag in
Frankreich. Im Rahmen seiner Tätigkeit in dieser
kabbalistischen Gesellschaft zog es ihn unteran-
deren auch nach Genf, dort versuchte er erfolg-
reich in den Besitz des Buches Le diable de Ma-
scon (Der Teufel von Mascon) von Pierre du
Moulin zu gelangen. Das Buch beruht auf Spu-
kerlebnissen aus dem Jahre 1612, in deren Ur-
heber damalige Parapsychologen (ein moderner
Begriff, der fü r die damaligen Akteure nicht ganz
zutrifft) den Teufel erkennen wollten. Es handelt
sich um typische Poltergeist Phänomene, die
sich im Hause des protestantischen Geistlichen
Abbildung 52 Robert Boyle Francis Perrault in Mascon, zutrugen. Es begann
mit harmlosen Spukerscheinungen die sich ü ber
mehrere Wochen hinweg, zu gefährlichen Angriffen potenzierten. Zahlreiche
damalige Wissenschaftler untersuchten das Problem und fanden keine Erklä-
rung. Dann sollte der kö nigliche Notar und Prokurator Francois Tornus prü fen,
ob es sich bei den Phänomenen um den Teufel selbst handle. Robert Boyle,
damals bereits ein berü hmter Physiker und Chemiker, der persö nlich befreun-
det war mit Isaac Newton, vertrat tatsächlich die Ansicht es handle sich um ei-
ne satanische Manifestation, die ein Tor zur Hö lle aufgestoßen hatte. Warum
aber hatten dann die Freimaurer so ein großes Interesse an dem Hö llentor?
Die Antwort ist, daß man das Hö llentor ö ffnen wollte um den Verehrten Messi-
as zu befreien aus dem Gefängnis, in das er vom verhaßten Gott Jahwe einge-
kerkert wurde. Das gerade dieses Buch fü r Boyle eine so ungewö hnliche Be-
deutung erlangte, ist als weiterer satanischer Baustein im Fundament der Frei-
maurer zu bewerten. Laut den späteren Briefen die er in England schrieb und
sich an einen unbekannten George Pierre (wahrscheinlich ein Pseudonym) in
Frankreich richteten, geht hervor das Boyle gemeinsam mit du Moulin einer Ge -
heimgesellschaft, mit sehr eigenartigen satanischen Praktiken, angehö rte. Lei-
der läßt sich nicht erschließen daraus ob es sich dabei um den erwähnte
Sacred Cabalistic Society of Philosophers handelte, oder eine andere Gesell-
schaft.

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Diese englischen Akteure der


okkulten Szene verfü gten durchaus
ü ber beträchtlichen gesellschaftli-
chen Einfluß. Speziell der Aufstand
irischer Katholiken in Ulster 1641
wird durch diesen Kreis blutig nieder-
geschlagen. Und selbst im Unabhän- Abbildung 54
gigkeitskampf des 20. Jahrhunderts Cromwell
werden die Massaker an Iren von
englischen Freimaurern wie Winston Churchill ge-
Abbildung 53 William Laud plant und durchgefü hrt. Auch der Erzbischof von
Canterbury, William Laud, gehö rte zu diesen Perso-
nenkreis. Dieser wollte unter Einfluß kabbalistischer Mystik in Schottland die
katholische Kirche zerstö ren und durch die anglikanische ersetzen, daraufhin
erhoben sich die Schotten im Jahre 1638. Laud wurde 1645 nach einem Wech-
sel der regierenden Kreise in London (»langes Parlament« unter Fü hrung des
Puritaners John Pym) zum Tode verurteilt und hingerichtet. Es folgte eine Zeit
des Bü rgerkrieges der 1642, zwischen den Monarchisten (Kavaliere) und den
Parlamentariern (Roundheads / Kurzgeschorene), begann und 1648 endete.
Auslö ser war die Verhaftung von John Pym gewesen, der den Aufbau eines
Parlamentsheeres, und ein Bü ndnis mit presbyterianischen Schotten ange-
strebt hatte. Sein Nachfolger wird der Independent Oliver Cromwell (1599-
1658), der im Glauben an seine gö ttliche Entsendung seine »Ironsides« Solda-
ten, zu einer äußerst fanatischen puritanischen Elitetruppe ausbaute. Laut der
erhaltenen Korrespondenz des Robert Boyle stand hinter Cromwell das "un-
sichtbare Kollegium", speziell in den Jahren 1646 und 1647 erwähnt er es auf-
fällig oft. Es handelte sich dabei um eine okkult-politische Gesellschaft, die sich
selbst »Philosophisches Kollegium« nannte. Nach der kurzen Phase der engli-
schen Republik (1649-1660) und der Restauration der Monarchie unter den
Stuarts, wird das Kollegium unter Kö nig Karl II. in die Royal Society umgewan-
delt.119 Nach den Recherchen der Autorin F. A. Yates waren die Mitglieder des
okkulten Kollegiums identisch mit der Royal Society, und von rosenkreuzeri-
schen Ideen stark beeinflußt. Auch Robert Boyle brachte Samuel Hartlieb, ei-
nen engen Freund von Andreä, in direkte Verbindung mit dem Kollegium. Dar-
auf fü hrt sich auch die oft zu hö rende Ä ußerung zurü ck, die Royal Society sei
die erste freimaurische Vereinigung gewesen. Der »Schottische Ritus« der ex-
trem rassistischen Hochgradfreimaurerei fü hrt seine Basis direkt auf Kö nig Karl
II. Zurü ck.

119Francis Amelia Yates, Rosencrucian Enlightenment, St. Albans 1975, S. 223 ff.

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Rosenkreuz

Bis hier hin werden Sie sicherlich bereits festgestellt haben, daß alles hier
Geschriebene sich schon bereits deutlich von der Selbstbeweihräucherung der
Freimaurer unterscheidet. Ist deren Darstellungen, ihrem Verhältnis zur Ge-
schichte eigentlich zu trauen? Nun werter Leser, wir sprechen hier von Perso-
nen die als "seriö se" Quellen Schriften empfehlen, nach dem vor 40 000 Jah-
ren ein Prophet die "Weisheit" der Freimaurer offenbarte.

Seien Sie sich dessen gewiß das Freimaurer zwar von multikultureller Ge-
sellschaft reden, jedoch grundsätzlich unfähig sind Kulturen zu verstehen. Ihre
Sicht auf die Historie ist stets von einer enormen Oberflächlichkeit gekenn-
zeichnet, der jeder tiefere Einblick in die Sicht anderer Kulturen abhanden ge-
kommen ist. Doch dazu sollten wir uns doch gewisse Fundamentale Kritikpunk-
te an den Evangelien der Christen anschauen, mit der die Freimaurerei ihre
Lehren als Richtig beweisen will. Denn sind diese Kritikpunkte als falsch zu er-
kennen, so wird klar das die Freimaurerei sich ausschließlich auf Lü gen auf-
baut.

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Prolog der Meister - <XIII. Kapitel> Freimaurer versus
Evangelium

<XIII. KAPITEL> Freimaurer versus Evangelium


Der grundsätzlichste Fehler im Umgang mit den Evangelien des Neuen
Testaments, den die Freimaurer bis zum heutigen Tag noch immer nicht ver-
stehen, ist; das es sich bei diesen Texten um keine Biographien des Lebens
Jesu Christi, sondern vielmehr um religiö se Lehrtexte handelt. Jeder der vier
Evangelisten bedient sich eines anderes antiken Schreibstil, Matthäus stü tzt
sich zum Beispiel auf den jü dischen Midrasch (hebräisch darasch: Forschung,
Auslegung). Dieser Stil diente im Judentum speziell der Deutung der Berichte
des Alten Testamentes. Die ältesten Zeugnisse des Midrasch wurden etwa um
100 v. Chr. von jü dischen Schriftgelehrten angefertigt. Den Midrasch teilt man
in drei Gruppen ein:
1. die abstrakte Halacha, die das traditionelle Gesetz (Thora) beinhaltet
2. der Haggada-Midrasch (Haggada), was eine Sammlung von Sagen und In-
terpretationen zu den Aussagen des Alten Testamentes beinhaltet.
3. und der Halacha-Midrasch, der nur aus dem geschriebenen Gesetz (ohne
dem traditionellen Gesetz) besteht.

Der Unterschied zwischen Matthäus, Markus, Johannes zum einen und


Lukas auf der anderen Seite, besteht darin, daß Letzterer sich der griechischen
Prosa bedient. Der auffälligste Unterschied findet sich dabei, in dem fü r den
griechische Stil typischen Angaben historischer Daten und genauen Jahren, im
Unterschied zur jü dischen Tradition. Dieser Unterschied ist typisch fü r alle se-
mitischen Kulturen, Daten sind hier zweitrangig bis unwichtig, dafü r wird eine
große Bedeutung auf Genealogien gelegt, eine Mode die bei den Freimaurern
Einzug gehalten hat, aber dem Historiker seine Arbeit nur unnö tig erschwert.
So zum Beispiel war eine exakte Zeitrechnung im Orient unü blich, anders als
etwa bei den Griechen. Die Semiten zählten die Jahre oftmals erst mit dem Re-
gierungsantritt eines Kö nigs, war dieser gestorben und ein neuer Monarch auf
den Thron gefolgt, begann man wieder von vorn. Durch diese Sitte erhielt die
Zeitrechnung eine extrem eingeschränkte territoriale Bedeutung, die uns heute
eine Datierung historischer Eigenschaften sehr erschwert. Zum Beispiel bei der
Geburt Jesu Christi, die jü dischen Evangelisten geben uns keinen direkten Hin-
weis auf das Jahr der Geburt. Anders jedoch der Nicht-Jude Lukas der
schreibt:
"In jenen Tagen erließ Kaiser Augustus den Befehl, alle Bewohner des Reiches
in Steuerlisten einzutragen. Dies geschah zum erstenmal; damals war Quirinius

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Statthalter von Syrien." (Lukas 21-2)

Lukas verbindet die Geburt Jesu mit einem konkreten Ereignis, nämlich der
ersten Steuererhebung im Rö mischen Reich. Die manchmal noch zu findende
Ü bersetzung „Diese Aufzeichnung war vor jener, die geschah, als Quirinius
Statthalter von Syrien war” ist grammatikalisch falsch. Die meisten Kritiker ver-
legen diese erste Steuererhebung auf das Jahr 6. v. Chr., jedoch nur mit einer
Begrü ndung durch die vagen und mißverständlichen Angaben durch Josephus
Flavius (37/38 n. Chr. - nach 100 n. Chr.).

Sogar aus Mythen abgeleitete Daten wurden zur Zeitrechnung herangezo-


gen, daß kennen wir teilweise und in geringeren Maße auch aus dem Okzident,
wie zum Beispiel bei der rö mischen Zeitrechnung (753 v. Chr. Grü ndung Roms
durch Romulus). Dieser Art von Zeitrechnung wird sich noch immer bedient,
wie eben obskuren Propheten die vor Jahrtausenden aufgetaucht seien sollen.
Der Freimaurer empfindet diese Art nicht weniger sicher und korrekt, als die is-
raelitischen Stämme, die ihre Zeit nach der Erschaffung der Erde durch Gott
zählten und dies soll im Jahr 3761 v. Chr. geschehen sein, die Juden bedienen
sich bis heute dieser Zeitrechnung. Doch der Historiker sieht darin eine »will-
kü rliche Zeitrechnung« , die unzweckmäßig und falsch ist – sie ist unbrauchbar
in der Erforschung der Geschichte, wenn man durch die Sage nicht Bezü ge zu
realen Ereignissen ziehen kann.

In der hellenistischen Kultur, zu der Lukas gehö rte, setzten sich die Histori-
ker gegenü ber den Mythen durch, ihr »Null-Jahr« war fü r uns das Jahr 776 v.
Chr. Als Ausgangspunkt hatte man ein belegtes und beglaubigtes Ereignis, das
fü r alle Griechen von Bedeutung war, gewählt, nämlich die erste Siegerliste der
Olympischen Spiele. Daneben existierten unterschiedliche Jahresabläufe und
-zählungen, die sich, zum Beispiel wie in Argos nach der Herapriesterin erfolg-
ten, oder an die Amtszeit hoher Staatsbeamter, wie der eines Konsuls, banden.
Bei den Rö mer nannte man diese Art der Zeitrechnung Annalistik (lat.: annales,
Jahrestafel) und war die Hauptform der älteren rö mischen Historiographie. Da-
her finden wir, wie etwa bei Tacitus, oftmals Geschichtsbü cher in der rö mi-
schen Welt, die im Titel einen Bezug zu annales herstellen.

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Evangelium

Daneben existierten noch als besondere Zeitrechnung das Saeculum und


das Lustrum (Sü hneopfer). Das Lustrum umfaßte eine Periode von fü nf Jahren
und endete, bzw. begann, mit dem Zensus, der Steuerschätzung aller Bü rger.
Das Saeculum (Menschenalter), hat einen mythischen Ursprung und begrü ndet
sich auf der Annahme einer "Menschensaat" die gesät wird, wächst und etwa
nach 100 Jahren verdorrt ist. Daraufhin wurde in der Säkularfeier eine neue
Menschensaat gesät.

In allen Gebieten des Rö mischen Imperiums war die rö misch-griechische


Zeitrechnung maßgebend, dies vereinfacht die Arbeit des Forschers erheblich.
Durch die verschiedenen Formen der Zeitrechnung erhält man die Mö glichkeit
durch chronologische Vergleiche und durch konstruieren einer relativen, bis ab-
soluten Chronologie, eine genauere Datierung historischer Begebenheiten vor-
zunehmen, als dies etwa zum Beispiel fü r die jü dische Geschichte mö glich wä-
re. Aus diesem Grund kommt dem Evangelisten Lucas eine besondere Bedeu-
tung in der Untersuchung der Aussagen zum Neuen Testament zu. Und eben
auch aus diesem Grund, wird eben dieser Evangelist von den "Historikern" der
Logen angegriffen.

Lukas war das, was man heute einen »Heidenchrist« nennt, er war kein Ju-
de, und stammte aus dem griechischen Umfeld des syrischen Antiochia, das
damals, nach Rom und Alexandria, die drittgrö ßte Stadt des Imperiums - mit
mehr als einer halben Million Einwohner war. Der Apostel Paulus, der nicht we-
niger von den Freimaurern zum Feind erhoben wurde, lernte den syrischen Arzt
um das Jahr 49, n. Chr. in Troas, einer kleinasiatischen Hafenstadt, kennen.
Seit dieser Zeit war Lukas schließlich ein Mitarbeiter des Apostels. Als Paulus
gefangen genommen und im Herbst 60 n. Chr. nach Rom gebracht wurde, be-
gleitete ihn auch Lukas, der auch in der sich anschließenden zweijährigen Un-
tersuchungshaft immer in dessen Nähe war. In jener Zeit in Rom, lernt Lukas
auch den Evangelisten Markus kennen. Dieser war auch eine der Quellen des
Lukas, der ja kein Augenzeuge des Jesus Christus war. Aber der Evangelist er-
wähnt auch ausdrü cklich, sich auf viele Quellen gestü tzt zu haben.

Als Nichtjude wandte sich Lukas auch in erster Linie an die Heidenchris-
ten, er erklärt zahlreiche jü disch-spezifische Begebenheiten, deren Bedeutung

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Evangelium

von den anderen Evangelisten als bekannt vorausgesetzt werden. Sein Evan-
gelium beginnt nach griechischer Sitte mit einem Prolog, der von stilistisch
kunstvollen Satzgebilden, von vornehmer Sprache, bestimmt wird. Nach einer
anderen griechischen Sitte war sein Werk einer angesehenen Person gewid-
met, der Name Theophilus wird genannt. Lukas schreibt:
"Nun habe ich mich entschlossen, allem von Grund auf sorgf ältig nachzuge-
ben, um es fü r dich, hochverehrter Theophilus, der Reihe nach aufzuschreiben.
So kannst du dich von der Zuverlässigkeit der Lehre ü berzeugen, in der du un-
terwiesen wurdest." (Lukas 13-4)
(Nach einer anderen Ü bersetzung heißt es nicht "der Lehre, in der du unterwie-
sen wurdest", sondern "der Nachrichten, von denen du Kunde erhieltest". Dem-
zufolge wäre Theophilus noch kein Christ, sondern wollte zuverlässige Aussa-
gen zu dem Gehö rten erlangen.)

Mit dieser Formulierung beansprucht Lukas die Sorgfalt eines objektiven


Historikers fü r sich, und betont die Wahrheit seines Berichtes. Kein Wunder al-
so wenn sich Freimaurer auf ihn stü rzen, jedoch ist mir unklar warum ich einem
Lukas, der immerhin Zeitgenosse Jesu wahr, weniger glauben sollte als jenen
die, ohne einen Beweis oder Indiz, behaupten ihre Lehre wurde vor 40 000
Jahren von einem Propheten offenbart?!

Das Evangelium des Lukas beginnt wohl mit dem Text einer fremden
Quelle, die wahrscheinlich in aramäisch geschrieben war. Der sich ändernde li-
terarische Aufbau und der Rhythmus der Sprache legen diese Schlußfolgerung
nahe. Die Schilderungen der jü disch spezifischen Umstände lassen vermuten,
die Quelle stammt aus Judäa, also aus erster Hand. Diese Quelle bezieht sich
auf Lukas 15 – 252, und weist einen grundsätzlichen Stilwandel gegenü ber dem
Prolog auf.120 Aus diesem jü dischen Typus fällt jedoch ein Satz heraus, den Lu-
kas eingeschoben hat und griechisch geprägt ist. Denn die unpräzise jü dische
Geschichtsschreibung die sich mit dem "in jenen Tagen" begnü gte, reicht dem
Historiker Lukas nicht aus und er änderte den Satz daher um, so daß er nun
lautet:
"In jenen Tagen erließ Kaiser Augustus den Befehl, alle Bewohner des Reiches
in Steuerlisten einzutragen. Dies geschah zum erstenmal; damals war Quirinius
120Genaueres zu dieser Problematik bei: P. Gaechter Sj, Maria im Erdenleben, Innsbruck
1953; L. Hermanns, Jesu Geburt und Jugend im Zeugnis der Bibel, Salzburg 1968; H. Schü r-
mann, Das Lukasevangelium, I, Leipzig 1970, S. 25-145

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Evangelium

Statthalter von Syrien."

Eben diese Präzisierung wurde von Freimaurern immer wieder aufgegriffen


um die Unwahrheit des Evangeliums zu beweisen, darum wollen wir uns ihm
auch grü ndlich widmen und dieses untersuchen. Schwerpunkt freimaurischer
Kritik liegt dabei bei dem evangelischen Theologen David Friedrich Strauß
(1808-1874), der eben auf den Besagten lukanischen Angaben seine 2 Bändi-
ge Kritik »Das Leben Jesu kritisch bearbeitet« im Jahre 1835-1836 aufbaut.
Dieses Buch war damals ein großer Erfolg, wohl zur Freude der Rosenkreuzer,
deren Lehren in allen Schriften Strauß anklingen, wie man in seinen späteren
Schriften CHRISTLICHE GLAUBENSLEHRE (1840-1841) oder DER ALTE UND DER NEUE GLAUBE
(1872) sogar noch deutlicher erkennt. Insbesondere wenn er seine "humanisti-
sche Vernuftsreligion" (ein Aspekt in der franzö sischen Revolution) proklamiert,
deren Ursprung ganz klar die Rosenkreuzer sind. Seinen kritischen Ansatz for-
muliert er:
"Sind die Evangelien wirklich geschichtliche Urkunden, so ist das Wunder aus
der Lebensgeschichte Jesu nicht zu entfernen; ist umgekehrt das Wunder mit
der Geschichte unvereinbar, so können die Evangelien keine geschichtlichen
Quellen sein."121

Fü r Strauß steht jedoch absolut fest das die Wunder Jesu nicht Wahrheit
sein kö nnen, daher mü ssen die Evangelien falsch sein. Der stark durch den
Philosophen G. W. F. Hegel, bzw. F. Schleiermacher, deren Vorlesungen er
studierte, beeinflußte Strauß entwickelte ein "Wesen des Christentum" das
dem Christentum vollkommen fremd war. Freimaurerei ist nun mal kein Chri-
stentum. Strauß lehnt die Evangelien als mystisch, das fü r ihn ungeschichtlich
bedeutet, ab. Jesus Christus ist bei ihm nur die Verkö rperung der Menschheit,
und eng mit dem freimaurischen "Bau des neuen Tempels" verbunden. Einer
fixen Idee aller Logenlehren. Dieses Konzept versucht er auf ü ber tausend Sei-
ten den Evangelien ü bergeordnet darzustellen. Keine Angst lieber Leser, soviel
Seiten brauche ich nicht zur Gegendarstellung.

121David Friedrich Strauß, Das Leben Jesu fü r das deutsche Volk bearbeitet, 6. Auflage, S. 22

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Evangelium

David Friedrich Strauß glaubt den Evangelien absolut nichts, daß nicht
aus anderen Quellen bestätigt wird und kommt daraufhin auf 5 Punkte122, die
nach seiner Auffassung die Evangelien als Lü ge entlarven:
1. Eine Steuerschätzung, wie es Lukas berichtet, gab es im Rö mischen Reich
nie.
2. Eine Steuererhebung im Herrschaftsbereich des mit Rom verbü ndeten Kö nig
Herodes ist unglaubwü rdig.
3. Quirinius war zu Lebzeiten des Herodes nie Statthalter und konnte daher
keine Steuerschätzung vornehmen.
4. Das Maria und Josef sich in Bethlehem melden mußten entspricht nicht den
rö mischen Gebräuchen.
5. Die Registrierung Mariens entspricht ebenso wenig dem rö mischen Gesetz.

Genau auf diesen Ebenen der Kritik versuchen mich immer wieder Frei-
maurer zu belehren und von ihrer großen Weisheit zu ü berzeugen. Als Leser
des Buches kö nnen Sie natü rlich nicht sehen, daß ich eben in diesen Moment
etwas spö ttisch Lächeln muß. Glauben Sie bloß nicht das Freimaurer diskutie-
ren wollen und die konstruktive Auseinandersetzung suchen wü rden. Wie
Strauß mit seiner Grundidee: "Ich habe recht folglich können die Evangelien
nicht stimmen." sich dem Neuen Testament widmete, handelt der Freimaurer
nach: "Ich habe Recht, folglich mü ssen alle anderen irren". Ich hätte schon
längst aufgehö rt mich mit diesen Pseudo-Intellektuellen ü berhaupt abzugeben,
wenn diese dann nicht ein Schweigen als Sieg auffassen wü rden, und ihren
Geistessklaven in den Logen die große Weisheit des Gurus verkü nden wü rden:
"Seht her, er weiß nicht was er antworten soll. Ich habe den Unglauben be-
siegt!" Genau so wollte sich einer der Logen-Kaspern ü ber einige meiner
Schriften bezü glich der Antike auslassen, nach dem ich ihn nicht mehr beach-
tete. Als mich ein Freund darauf aufmerksam machte, habe ich die Beziehun-
gen seiner Loge zu den Nationalsozialisten offengelegt, so daß er es sich fort-
an verkniff so zu tun als wenn er wü ßte wovon er redet.

Die Standardkritiken, wie etwa das die Evangelien die Ereignisse in unter-
schiedlichen Reihenfolgen berichten und darum von Unzuverlässigkeit zeugen,
läßt sich auf den bereits erwähnten Umstand zurü ckfü hren das Freimaurer die

122vgl.: David Friedrich Strauß, Das Leben Jesu kritisch bearbeitet, I, 1835, S. 198-207

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Prolog der Meister - <XIII. Kapitel> Freimaurer versus
Evangelium

Evangelien als Biographien auffassen wollen. Das jedoch ist falsch.

Daher kann man sich nicht einfach ü ber den Umstand hinwegtäuschen
lassen das Lukas einen Zensus erwähnt. Genau das ist einer der Hauptkritik-
punkte von David Friedrich Strauß, dem jedoch auch nicht einfach mit einer
Handbewegung entgegen gewirkt werden kann. Vielmehr handelt es sich hier
um eine durchaus kompakte Problematik. Strauß Ablehnung der Steuerauf-
schreibung, die der Evangelist erwähnt, basiert grundsätzlich auf seinen blin-
den Glauben an den jü dischen Historiker Josephus Flavius, seine Schlußfolge-
rung ist: Da Lukas dem Flavius widerspricht, muß der Evangelist sich irren. Je-
doch muß man schon hier einmal bedenken das Lukas den Ereignissen viel
näher stand als etwa Flavius. 123

123vgl.: J. Schmid, Das Evangelium nach Lukas, Regensburg 1960 – hierin nimmt der Autor
auch Stellung zu allen erwähnten Punkten der Kritik von D. F. Strauß. siehe dazu außerdem:
W. Trilling, Fragen zur Geschichtlichkeit Jesu, Leipzig 1969, S. 72 ff.

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Prolog der Meister - <XIV. Kapitel> Reichsbü rgerzensus

<XIV. KAPITEL> Reichsbü rgerzensus


Lukas erwähnt als erstes, um die
Zeit der Geburt Jesu Christi zu datie-
ren, die Herrschaft des Augustus, dies
begrenzt die Zeit auf den immer noch
recht großen Rahmen vom 16. Januar
27 v. Chr. bis 19. August 14 n. Chr.
Dennoch wollen wir hier einen Augen-
blick innehalten um ein Beispiel der ge-
nauen Arbeit des Lukas zu sehen. In
dem griechisch geschriebenen Evange-
lium verwendet Lukas die Bezeichnung
"Kaisar Augoustos", das wir ohne uns
Gedanken zu machen mit "Kaiser Au-
gustus" ü bersetzen. Kaisar ist die grie-
chische Analogie des rö mischen
Caesar, der in den Tagen des Augustus
jedoch noch kein Titel war, sondern seit
Gaius Julius Caesar der Beiname des
Abbildung 55 Kaiser Augustus
Hauptzweiges der Julianischen-Clau-
dianischen Dynastie. (Die Julier [Iulier]
stammten aus der Gegend von Alba
Longa [am Albaner Berg, nahe des heutigen Albano in Italien] und begrü ndete
sich sagenhaft auf Iulus [auch bekannt als: Ascanius], einem Sohn des Heroen
Aeneas [Trojanischer Krieg von Homer]. Aus der Gens Iulia ["gens" lateinisch:
Geschlecht] erstanden sehr bedeutsame Politiker und Feldheeren, von denen
der bekannteste Julius Caesar ist, der den späteren Augustus adoptierte und
so die Julianisch-Claudianische Dynastie begrü ndete. Im frü hen Kaiserreich
taucht der Name der Iulus sehr häufig auf, da sowohl Caesar als auch Au-
gustus großzü gig Bü rgerrechte verteilten.) Denn erst nach dem Untergang der
Julianischen-Claudianischen Dynastie, dessen letzter Vertreter Nero (54-68 n.
Chr.) Selbstmord beging, wird der Name Caesar von den Herrschern als Titel
ü bernommen. Im Jahre 44 v. Chr. adoptierte Gaius Julius Caesar seinen Groß-
neffen Gaius Octavianus, der sich daran anschließend Gaius Julius Caesar
Octavianus nannte. Später hieß er Imperator Caesar, wobei aber das Imperator
(lat.: Herrscher) der Titel war. Nachdem der Senat schließlich ihm den Titel Au-
gustus (Erhabener) verliehen hatte, nannte er sich Octavian Caesar Augustus.
Augustus war der Sohn von Atia, eine Nichte des Julius Caesars, die Tochter
von dessen Schwester Julia. Lukas benutzt Caesar ebenfalls als Namen nicht
als Titel, wie es seiner Zeit ü blich war, der Herrscher trägt beim Evangelisten
den Namen Caesar Augustus (Kaisar Augostos), was jeder leicht auf den Mü n-

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Prolog der Meister - <XIV. Kapitel> Reichsbü rgerzensus

zen des Kaisers nachsehen kann. Wer jedoch dennoch nicht glauben will, oder
einen Zufall als Grund annehmen will, wird durch Lukas widerlegt. Denn den
Thronnachfolger des Augustus nennt Lukas (31), entsprechend der amtlichen
Namenfolge Tiberius Caesar. Bereits hier erwies der Evangelist deutlich mehr
Detailwissen als jeder Freimaurer. Wenden wir uns also nun der Steuererhe-
bung zu, die Lukas erwähnt und den Freimaurern als Beweis fü r dessen Un-
glaubwü rdigkeit dient.

In allen antiken Staaten, in denen direkte Steuern erhoben wurden, fü hrte


man auch Steuerlisten. Alles mußte seine Ordnung besitzen, und Bü rokratie
existierte auch damals bereits. Die Art der Fü hrung der Liste, variierte damals
ebenso stark wie der Personenkreis der von den direkten Steuern betroffen
war. Im Rö mischen Reich entwickelte sich das Steuerwesen auf der Grundlage
des Zensus. Bereits in der Republikanischen Zeit (508/507-27 v. Chr.) wurde
die Zensusliste, die als Steuerliste und Heeresrolle diente, zum Bü rgerverzeich-
nis; und mußte dann durch ein zusätzliches Verzeichnis der sonstigen Steuer-
pflichtigen auch die Proletarii auffü hren, obwohl diese wegen ihrer Besitzlosig-
keit nicht besteuert wurden. Etwa ab dem 2 Jh. v. Chr. wurden diese jedoch nur
noch in der Heeresrolle gefü hrt. Die Steuern (lat. vectigalia) wurden in ihrem
griechisch-rö mischen System sehr stark vom Orient beeinflußt. In Hellas (Grie-
chenland) selbst gab es ursprü nglich keine direkten Steuern, man deckte seine
Staatseinkü nfte oftmals, wie in Athen des 5. Jh. v. Chr. durch Bergwerke, mit
Staatsbetrieben. Athen erhielt des weiteren Gelder von seinen Verbü ndeten
des Attischen Seebundes. Weiterhin mußten die zum Kriegsdienst verpflichte-
ten ihre Waffen selbst kaufen, besonders reiche Bü rger mußten auch schon
einmal ein Kriegsschiff finanzieren. Die in Italien lebenden Vollbü rger waren ab
167 v. Chr. von den direkten Steuern befreit, was aber nur mö glich war weil die
notwendigen Staatsfinanzen aus den Provinzen geholt wurden, was schon ein-
mal die freimaurischen Auffassungen widerlegt.

Das Rö mische Reich verfü gte ü ber eine komplexe Verwaltung, die selbst
dann noch funktionierte wenn die Staatsmacht selbst von Krisen geschü ttelt
wurde, andernfalls wäre das Reich bereits viel frü her zerfallen. Das was wir nun
mit Steuererhebung ü bersetzen, bezeichnet Lukas im griechischen Text mit
"apographe" (Aufschreibung), was dem Lateinischen Census (Begutachtung,
Schätzung) entspricht, nach Sueton und Tacitus. Dieses Relikt aus sehr frü hen
rö mischen Zeiten, wurde seit Einfü hrung des Zensors als Staatsamt im Jahr
443 v. Chr. in unregelmäßigen Abständen durchgefü hrt. Die rö mischen Bü rger
hatten sich auf dem Marsfeld zu versammeln und den Zensoren unter Eid (pro-

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Prolog der Meister - <XIV. Kapitel> Reichsbü rgerzensus

fessio censualis) ihr Vermö gen offenzulegen. Seit Ende des 3. Jh. v. Chr. wur-
de es, außer bei ungewö hnlichen Umständen, regelmäßig im 5jährigen Zyklus
durchgefü hrte und umfaßte sowohl männliche als auch weibliche Bü rger. Dabei
wurden die bestehenden Steuerlisten aktualisiert und zur Erhebung der direk-
ten Steuern herangezogen, aber ebenso auch fü r den Militärdienst benutzt.
Man erfaßte dabei den vollständigen Namen, Wohnort, Geburtsort, Name des
Vater oder im Fall eines ehemaligen Sklaven, den Freilasser (die Freilassung
eines Sklaven wurde vom Staat besteuert), Alter und selbstverständlich auch
das gesamte Vermö gen. Erst nach dieser Steuererhebung wurden in einem
zeitlichen Abstand die Steuern eingetrieben, im griechischen nannte man die-
sen Vorgang dann apotimesis, oder im Lateinischen: Lustrum.

Lukas benutzt in 2 , das Wort "apographestai" (aufschreiben) spricht dem-


3

zufolge also von der ersten Phase des Besteuerungsprozesses, die außeror-
dentlich Zeitaufwendig war. Erst danach konnte das Lustrum (apotimesis)
durchgesetzt werden. Der Zensus entstammte wahrscheinlich einer Zeit mit ge-
ringer Bewegung in der Wirtschaft, in der das Vermö gen, sich meist auf Grund-
besitz stü tzend, wenig veränderte. Darum war es mö glich den Zensus nach
mehrjährigen Pausen durchzufü hren. Durch die Unruhen und Kriege in Italien
wurde der Zensus dort nicht immer regelmäßig abgehalten, dies änderte sich
erst durch Augustus. Das Lustrum wurde im Jahre 74 n. Chr. von Kaiser Ves-
pasian zum letzten Mal durchgefü hrt. Da die Bü rger Italiens schon seit 167 v.
Chr. keine direkten Steuern zahlten, war der Zensus dort ü berflü ssig geworden.
Das selbe traf fü r die Bedeutung des Vorgangs fü r die militärische Truppenaus-
hebungen zu, da unter Marius (156-86 v. Chr.) - in der Heeresreform von 105 v.
Chr. - die allgemeine Wehrpflicht durch ein Sö ldnerheer aufgehoben wurde. Je-
doch wurde aus lokalen Grü nden heraus der Bü rger-Zensus weiterfortgefü hrt,
aber dies war ohne Bedeutung fü r den rö mischen Staat in seiner Gesamtheit,
daher sind die Daten der Zensusabhaltungen in Italien nicht mehr einheitlich
gewesen.

Kaiser Augustus ü bergab, als sich sein Leben dem Ende zu neigte, den
Vestalinnen von Rom vier Berichte, wovon einer, mit der Bezeichnung »Res ge-
stae« , die Taten des Kaisers als Lebenswerk benannte. Es war eine Art histori-
sches Testament fü r die nachkommenden Generationen, die man auf Bronze-
tafeln eingeprägt hatte. Leider erfü llte sich des Kaisers Absicht nicht, die Tafeln
sind heute verschollen.

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Prolog der Meister - <XIV. Kapitel> Reichsbü rgerzensus

Doch im Jahre 1555 entdeckte eine Gesandtschaft von Ferdinand I. von


Habsburg (rö mischer Kaiser 1556-1564), die sich auf dem Weg zum osmani-
schen Sultan Suleiman II. (der Prächtige)124 befand, in einer antiken Ruine, na-
he von Ankara, die Kopie der Res gestae in einem Tempel der Roma. Dieser
Tempel war gleichzeitig dem Augustus geweiht, der dem religiö sen Kaiserkult
nicht sonderlich angetan war. Doch gestattete er im orientalischen Teil des Im-
periums diesen Kult – vorausgesetzt dieser stand in unmittelbaren Zusammen-
hang zur Gö ttin Roma, dem personifizierten Rom. Vergleichbar also in etwa mit
der Bavaria, die Bayern symbolisiert, oder der Germania fü r Deutschland. Ver-
mutlich dachte sich Augustus seine Gö ttlichkeit auch nicht als Personenkult,
sondern verstand sich als Kaiser – wie eben auch die Gö ttin Roma – als Perso-
nifizierung Roms, und der rö mischen Staatsmacht. Nach dem Tode des Kaiser
war die Kopie seines Tatenberichtes in dem Tempel angebracht worden (wohl
durch Tiberius), und ist heute auch unter Monumentum Ancyranum bekannt. In
drei Kolumnen, von je 1,17 m Breite, war der eingemeißelte lateinische Text an
der Innenseite des Tempels angebracht. An der rechten Außenwand befand
sich zusätzlich eine griechische Ü bersetzung, da, durch die Eroberungen Alex-
anders des Großen, Griechisch zur dominierenden Sprache im Orient gewor-
den war. Da unter der Byzantinischen Herrschaft der Tempel zur Kirche um-
funktioniert wurde, konnten die Tafeln vor dem Verfall gerettet werden, heute
ist es ein Museums. 125

Als Ü berschrift des Textes ist zulesen:


Rerum Gestarum Divi Augusti Quibus Orbem Terrarum Imperio Populi Romani
Subiecti
(Die Taten des Augustus, durch die er den ganzen Erdkreis der Herrschaft des rö mischen Vol-
kes unterwarf)
Die Benutzung der lateinischen Redewendung »orbis terrarum« (Erdkreis) ent-
spricht exakt der Wortwahl des Evangelisten Lukas, wenn er das griechische
oikumene verwendet. Lukas 2 1:
"In jenen Tagen erließ Kaiser Augustus den Befehl, alle Bewohner des Erdkrei -
ses in Steuerlisten einzutragen."
Unter »Erdkreis« verstand man damals aber nur das Territorium der Imperium
Romanum, wie uns der, in Alexandria lebende, jü dische Philosoph Philo (um
25 v. Chr. - 50 n. Chr.) ü berlieferte.
124Nach der tü rkischen Zählung ist es Suleiman I. [1494-1566], Sultan ab 1520. Unter seiner
Herrschaft erreicht das Osmanische Reich seine Glanzzeit.
125D. Krencker und M. Schade, Der Tempel von Ankara, Leipzig 1936

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Prolog der Meister - <XIV. Kapitel> Reichsbü rgerzensus

Aus den Res gestae nun geht aber hervor das Augustus dreimal, nämlich
in den Jahren 28 v. Chr. – 8 v. Chr. und 14 n. Chr., den Reichszensus
(Lustrum) befohlen hat.126 Was jedoch nach dem traditionellen Zensus nur die
Einwohner meinte, welche das rö mische Bü rgerrecht besaßen (Cives Romani).
Jedoch wissen wir ebenso das Augustus die Form des Zensus aus den Zeiten
der Republik nicht ü bernahm, sondern modernisierte in dem er den Reichszen-
sus einfü hrte, und sich auf das gesamte Imperium erstreckt – was aber auch
heute noch immer wieder bestritten wird, weil man die besondere Form der rö -
mischen Zählung nicht beachtet. Wir sprechen heute immer von einer Volks-
zählung, wenn Beamte an einem Stichtag am selben Tag im ganzen Land ihre
Erhebungen durchfü hren. Jedoch im Rö mischen Reich war das ganz anders.
Hier wurden nämlich die Zählungen von Provinz zu Provinz an unterschiedli-
chen Terminen durchgefü hrt. Darum weigern sich noch immer wieder einige Hi-
storiker einen Zusammenhang in der Volkszählung von Syrien und in anderen
Provinzen zu erkennen.

Aus Dokumenten der Antike ging aber zumindest hervor das mindestens
seit dem Jahr 10 v. Chr. der Reichszensus, sich nicht mehr nur auf die rö mi-
schen Bü rger bezog, sondern auch alle anderen Einwohner des Imperiums mit
einbezog. Und zwar durch den, von Augustus neu geschaffenen Provinzialzen-
sus. Es ist ja auch vollkommen unlogisch anzunehmen, die rö mische Regie-
rung wü rde auf eine so große Einnahmequelle, wie die Besteuerung der unter-
worfenen Vö lker, verzichten. Diese Form des Zensus ist bezeugt aus den iberi-
schen und gallischen Provinzen, wie auch aus Ä gypten und Syrien. Der Provin-
zialzensus wurde im allgemeinen in einem vierzehnjährigen Zyklus abgehalten.
Das läßt sich auch durch den Historiker Tacitus (um 55 – um 120 n. Chr.)
schlußfolgern, wenn dieser erwähnt (Annales I, 11 – Eine historische Darstel-
lung von Augustus bis Domitian), daß Tiberius bei seinem Amtsantritt die Brevi-
arium totius imperii vorlesen las, eine von Augustus verfaßte Aufzählung der
Kräfte des Rö mischen Imperiums. Darin enthalten waren:
"wie viele Bü rger und Bundesgenossen unter Waffen, wie viele Flotten, K önig-
reiche und Provinzen, direkte und indirekte Steuern ...".

126Res gestae divi Augusti, Monumentum Ancyranum 2, 8, hrsg. von H. Lietzmann, Bonn 1918
-H. Volkmann, Res gestae divi Augusti, Berlin 1969

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Prolog der Meister - <XIV. Kapitel> Reichsbü rgerzensus

Res gestae, II, 8


Patriciorum numerum auxi consul Als Ich zum fü nften Mal Konsul war (das war
quintum iussu populi et senatus. Se- im Jahr 29 v. Chr.), vermehrte ich die Anzahl
der Patrizier auf Befehl des Volkes und des
natum ter legi. Et in consulatu sexto Senats. Ich las die Rolle des Senates dreimal,
censum populi conlega M. Agrippa und in meinem sechsten Konsulat (28 v. Chr.
egi. Lustrum post annum alterum et das Amt eines Konsuls erstreckte sich auf ein
quadragensimum fec[i]. Quo lustro ci- Jahr), machte ich einen Zensus des Volkes
mit Marcus Agrippa (der zweite Konsul) als
vium Romanorum censa sunt capita meinem Kollegen. Ich fü hrte das Lustrum
quadragiens centum millia et durch, nach einer einundzwanzigjährigen Un-
sexag[i]inta tria millia. Tum [iteru]m terbrechung, in diesem lustrum wurden
consulari com imperio lustrum [s]olus 4.063.000 rö mische Bü rger gezählt. Dann spä-
feci C. Censorin[o et C.] Asinio cos. ter, im konsularischen Imperium fü hrte ich ein
Lustrum alleine durch, als Gaius Censorius
Quo lustro censa sunt civium Ro- und Gaius Asinius Konsul waren (das Jahr 8 v.
manorum [capita] quadragiens centum Chr.), in diesem Lustrum wurden gezählt
millia et ducenta triginta tria mi[llia. Et 4.233.000 rö mische Bü rger. Und zum dritten
tertiu]m consulari cum imperio lustrum Mal, im konsularischen Imperium, fü hrte ich
conlega Tib. Cae[sare filio] m[eo feci,] das Lustrum mit meinem Sohn Tiberius
Caesar (Stiefsohn aus Augustus zweiter Ehe
Sex. Pompeio et Sex. Appuleio cos. mit Livia Drusilla, erst 4 n. Chr. wurde er aus
Quo lustro ce[nsa sunt]civ[ium dynastischen Grü nden adoptiert) als Kollegen
Ro]manorum capitum quadragiens durch, als Sextus Pompeius und Sextus Appu-
centum mill[ia et n]onge[nta tr]iginta et leius Konsuln waren (14 n. Chr.), in diesem
Lustrum wurden gezählt 4.937.000 rö mische
septem millia. Legibus novi[s] m[e Bü rger. Durch neue Gesetze im Verlauf mei-
auctore l]atis m[ulta e]xempla maior- ner Schirmherrschaft, stellte ich viele Tradition
um exolescentia iam ex nostro [sae- der Vorfahren wieder her, die in unserer Zeit
cul]o red[uxi et ipse] multarum rer[um gefallen waren, und durch meine Präzedenz-
exe]mpla imitanda pos[teris tradidi.] fälle in vielen Bereichen von späteren Genera-
tionen nachgeahmt werde.
Fü r eine solche Aufzählung war es logischer Weise Voraussetzung, daß man
eben die Bundesgenossen, also Einwohner des Imperiums ohne rö misches
Bü rgerrecht, gezählt hatte. Bundesgenosse (socii) war die diplomatisch ge-
schickte Umschreibung der Rö mer, mit denen sie ihre unterworfenen Vö lker
meinten. Und den vierzehnjährigen Zyklus hatte man gewählt, da jeder männli-
che Bü rger ab dem vierzehnten Lebensjahr (weibliche ab dem 12. Jahr) die
Kopfsteuer zu entrichten hatte, und zwar bis zum 65. Lebensjahr. Das dem tat-
sächlich so war, erfahren wir aus der literarischen Hinterlassenschaft des Ulpia-
nus. Er lebte in der Wende vom 2. und 3. Jahrhundert und gehö rte dem Ritter-
stand an, war Prätorianerpräfekt und Mitglied des Consilium prinsipis unter Kai-
ser Severus Alexander (222-235 n. Chr.). Das besondere aber ist, daß Ulpia-
nus als ausgebildeter rö mischer Jurist ein besonders mit dieser Materie ver-
trauter Bü rge ist. Leider sind von seiner umfangreichen schriftstellerischen Tä-
tigkeit der 81 Bü cher zum prätorianischen Edikt, nur Auszü ge erhalten geblie-
ben. Doch soll uns dies, in unserem Fall dennoch genü gen, wenn Ulpianus (Di-
gesten L, 15,3 pr.) bezeugt, daß die Steuerpflicht, die Männer ab 14, die Frau-
en ab 12 Jahren erfaßte, und ab dem 65. Lebensjahr endete.

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Prolog der Meister - <XIV. Kapitel> Reichsbü rgerzensus

Zuerst waren nur die vertraglich an Rom gebundenen Vö lker Italiens, wie
Latiner, Sabeller oder Osker, Bundesgenossen, sie besaßen kein Bü rgerrecht,
mußten aber dem Heer Hilfstruppen stellen. Fü r jede Legion waren das 5000
Mann Fußvolk, sowie 900 Reiter. Doch im Bundesgenossenkrieg gegen Rom
(90-88 v. Chr.) erkämpften sich diese Vö lker Stü ck fü r Stü ck das rö mische Bü r-
gerrecht. Danach, besonders in der Kaiserzeit ging man dazu ü ber die socii in
den außer italienischen Besitzungen zu sehen. Auch ein "Kö nig" Herodes von
Judäa war nicht mehr und nicht weniger als ein rex socius, und eben solche
Umschriften finden sich auch auf den Mü nzen des Kö nigs. Lukas gewinnt also
an Glaubwü rdigkeit wenn er von einer Steuererhebung im Herrschaftsbereich
des Herodes spricht. Wir dü rfen das rö mische »Bundesgenosse« auf gar kei-
nen Fall mit unseren Verständnis vom »Verbü ndeten« verwechseln. Genau so
argumentieren viele Freimaurer nämlich um zu sagen, daß Herodes Verbü nde-
ter Roms war und kein unterworfener Kö nig, und damit Judäa auch nicht zum
Imperium gehö rte. Dies ist Schlichtweg Unsinn, entspreche es den tatsächli-
chen Begebenheiten das die Juden, ein freies Volk gewesen wären, das - zu
diesem Zeitpunkt noch (muß sagen, denn Judäa war einmal kurz mit Rom ver-
bü ndet) ein Verbü ndeter aus freiem Willen heraus gewesen wäre, dann hätte
es einen Kö nig Herodes dort nie gegeben. Denn Herodes der Große war ein
Ausländer, den die Juden nie auf ihrem Thron geduldet h ätten.

Selbst Kaiser Augustus nahm sich von der Steuerhebung nicht aus, denn er
verstand sich als der erste Bü rger des Reiches. Dio Cassius berichtet uns fü r
das Jahr 11 v. Chr.:
"Augustus machte eine Aufschreibung (apographe) ü ber all sein persönlichen
Besitz, als wenn er ein privater Bü rger wäre." (Dio 5435)

Will man etwa annehmen das der Imperator sich steuerlich erfassen
läßt, aber jene die weniger galten als ein rö mischer Staatsbü rger vergißt? Ganz
gewiß nicht, denn Diodor berichtet fü r das Jahr 13. v. Chr.:
"Augustus entsandte die einen dahin, und die anderen dorthin, um den pers ön-
lichen Besitz und den der Städte aufschreiben zu lassen."

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Prolog der Meister - <XIV. Kapitel> Reichsbü rgerzensus

Und im Bezug zu diesen Umständen bricht auch im Jahre 12 v. Chr. in


Gallien ein Aufstand aus, da man die Kelten dort besteuern wollte. Dann im
Jahre 11 v. Chr. erhebt sich Dalmatien, und zwar aus dem selben Grund. 9 v.
Chr. der berü hmte Aufstand der Germanen unter Armin dem Cherusker, der
gleichzeitig mit einem in Pannonia superior (etwa: Slowenien / Nord-Kroatien)
wü tete, wurde von der vollkommen ungermanischen Sitte des Steuerzahlens
verursacht.

Ebenso ist eine Steuerhebung aus Ä gypten ü berliefert, und aus erhaltenen
Dokumenten aus Zyrene (Nord-Ost Libyen), des Jahres 7/6. v. Chr. erfahren
wir auch wieviel Steuern aus der Provinz kamen, demzufolge muß der Zensus
zuvor auch dort stattgefunden haben. Die statistischen Erhebungen mü ssen al-
so vor dieser Zeit ausgefü hrt worden sein, und schließlich belegt ja Augustus
selbst die apographe im Reichsbü rgerzensus fü r das Jahr 8. v. Chr. Wie Sie
bereits bemerken konnten brechen die Aufstände im Zusammenhang mit Steu-
ereintreibung, zu unterschiedlichen Zeiten aus. Das ist eben darauf zurü ckzu-
fü hren das der Zensus nicht im ganzen Reich gleichzeitig begann, sondern von
Provinz zu Provinz wanderte. Stellen Sie sich vor man hätte die Steuererhe-
bung im Imperium zeitgleich durchgefü hrt, dann wären im ganzen Reich auch
zeitgleich Aufstände ausgebrochen. So aber konnte sich die Staatsmacht je-
weils ihre Priorität auf jene Provinz richten in der der Zensus gerade stattfand,
daß war fü r das Militär erheblich einfacher den Aufstand niederzuschlagen.
Und wenn nun Lukas davon spricht das Augustus den Befehl gab den ganzen
Erdkreis aufzuschreiben, heißt dies keineswegs das dies in in allen Provinzen
auch gleichzeitig ausgefü hrt wurde.

Wir wissen heute sehr genau das der rö mische Zensus auch die Pro-
vinzen umfaßte. In Ä gypten wurde dieser bereits 10/9 v. Chr. und 5/6 n. Chr.
abgehalten, und demnach von Augustus eingefü hrt, wahrscheinlich aber schon
in frü heren Jahren durchgefü hrt worden.127 Gestü tzt wird dies außerdem durch
ein weiteres uns bekanntes Indiz, nämlich das nachweißlich in Ä gypten eine
Kopfsteuer, zu der die Steuererhebung nö tig war, bereits in den Jahren 19/18
v. Chr. existierte. Spätere apographen sind uns in diversen damaligen Doku-
menten amtlich bezeugt: 19/20 n. Chr. (Papyrus Oxyrhynchus II, 254), 33/34,

127B. P. Grenfell und A. S. Hunt, The Oxyrhynchus Papyri, Part II, London 1899, S. 207 ff.; F.
G. Kenyon, Greek Papyri in the british Museum II, S. 19; U. Wilcken, Papyruskunde I, S. 192-
196

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Prolog der Meister - <XIV. Kapitel> Reichsbü rgerzensus

47/48 (Papyrus Oxyrhynchus II, 255) usw. 128

Aus dem Papyrus London III, 904, der aus dem Jahre 104 n. Chr. stammt,
erfahren wir durch das Edikt des Präfekten Gaius Vibius Maximus, damaliger
Statthalter von Ä gypten:
"Da die Haushaltsschätzung ansteht, ist es notwendig, allen, die etwa aus ir -
gendeinem Grund auß erhalb der Bezirke sind, zu befehlen, daß sie zurü ckkeh-
ren zu ihrem heimatlichen Herd, damit sie das ü bliche Schätzungsgeschäft er-
ledigen und dem ihnen obliegenden Feldbau sich hingeben." 129

An erhaltenen gebliebenen Formularen ist ersichtlich, daß der Evangelist


Lukas mit der Terminologie der Verwaltungssprache seiner Zeit wohl vertraut
war, denn jene Termini aus den Zensusdeklarationen (apographesthai, apogra-
phé) tauchen auch im griechischen Text der Weihnachtsgeschichte wieder auf.
In der Papyrussammlung der Universität Leipzig befindet sich eine solche Zen-
suseingabe (kat'oikian apographe, Inv. 588). Diese entstammt dem Jahr 188/89
n.Chr. und bezieht sich auf den Zensus des Jahres 187 n. Chr.:
"159. An die (Schreiber?) der Metropole: Von (-), Tochter des Ptolemaios, En -
kelin des Amatios, deren Mutter Thaisarion ist, aus der Metropole, eingeschrie -
ben im Stadtteil Tameion , (-). Es gehört mir im Stadtteil Gymnasiou ein Teil ei-
nes Hauses und Hofes, in dem ich wohne und mich und meine Familie zur
» Haus-zu-Haus-Einschreibung« des vergangenen 28. Jahres anmelde, in wel -
chem ich mich auch zur » Haus-zu-Haus-Einschreibung« des 14. Jahres ange-
meldet hatte. Und ich bin (-), die vorgenannte, 2 Jahre alt, und die Mieter Isido -
ros, Sohn des Hera (-), Enkel des Aristobulos, dessen Mutter Pa (-) ist, Kat öke,
30 Jahre alt, Leinenweber im Lohndienst, bei der vorigen Einschreibung regi -
striert im Stadtteil Chenoboskion (-), jetzt aber im oben genannten Stadtteil Ta -
meion, und (-), Sohn des Hermion, Enkel des Heron, seine Mutter ist Ammo -
nun, Jahre alt, Purpurfärber, und seine seine Frau, die von Vater- und Mutter-
seite her seine Schwester ist, Thaybarion, 24 Jahre alt, und (-), ihr beider Bru -
der, 20 Jahre alt, und Diodoros, ein weiterer Bruder, 17 Jahre alt, G ärtner, und
die Mutter von diesen, Ammonun, Tochter des (-), Enkelin des Chairemon, 51
Jahre alt. Deshalb reiche ich ein im 29. Jahr des Aurelius Kommodus An -

128Literatur zu dem Papyrus siehe Anmerkung 127, die Vermerke gehen bis zu den Aufschrei-
bungen des Jahres 258 n. Chr. - Schon die Herausgeber des Papyrus haben darauf hingewie-
sen, daß durch diese Verordnung neues Licht auf den Bericht des Lukasevangeliums fällt.
129A. Deissmann, Licht vom Osten, Tü bingen 1923, S. 231 f.; R. Syme, C. Vibius Maximus,
Prefect of Egypt, in: Historia, Bd. VI (1957), S. 480-487

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Prolog der Meister - <XIV. Kapitel> Reichsbü rgerzensus

toninus Caesar, des Herrn ."

Die oben eingeschriebene Zahl 159 bedeutet, daß es sich hier um das
159. Blatt einer Rolle mit solchen Zensusangaben handelt, welche im zuständi-
gen Bü ro zusammengeklebt wurden. Diese wurden im Gauarchiv fü r viele Jah-
re aufbewahrt. Geschrieben wurde dieses Zensusformular in der Hauptstadt
des arsinoitischen Gaues, in Arsinoiton Polis (heute Faijum) eine großen Fluß-
oase sü dwestlich von Kairo. Der Leipziger Papyrus beweist uns heute, wie viele
andere aus Ä gypten ebenso, daß man verpflichtet war an dem Ort, an dem
man Eigentum und Besitz hatte, ein solches Zensusformular abzugeben, unab-
hängig davon, wo man sonst fiskalisch erfaßt war.

Und aus Papyrus Oxyrhynchus II, des Zensusjahres 47/48 n. Chr., kö n-


nen wir ü ber einen grö ßeren Zeitraum hinweg einen konsequenten 14jährigen
Zyklus fü r die Steuererhebung entnehmen. Haben wir etwa Grund anzunehmen
das in Syrien der Zensus in einer anderen Form abgehalten wurde als im restli-
chen Reich? Gewiß nicht wenn man objektiv sich diese Angelegenheit betrach-
tet.

Auch ein Papyrus, der in der Hö hle bei En-Geddi am Toten Meer aufge-
funden wurde, und zu dem nach der Inhaberin benannten Archives der Ba-
batha gehö rt, stellt eine solche Steuererklärung dar, und zwar vom 2. Dezem-
ber des Jahres 127 n. Chr. Aus dieser Schrift geht hervor, daß sich die Steuer-
zahlerin von ihrem 40 km entfernten Wohnort zur Moabiterstadt Rabbat bege-
ben hat, um im Zuge der befohlenen "apotimesis" ihre Erklärung ü ber Landbe-
sitz abzugeben und die dafü r fälligen Grundsteuern zu zahlen.

Wir wissen heute das die apographe (Aufschreibung) wohl schon in


den Jahren 10/9 v. Chr. und 5/6 n. Chr. auf Befehl des Augustus in Ä gypten
stattfand.130 Was wiederum unterstü tzt wird durch die von Augustus neueinge-
fü hrte Kopfsteuer, welche ja die Folge der agographe – der Aufschreibung –

130B. P. Grenfell and A. S. Hunt, The Oxyrhynchus Papyri, Part. II, London 1899, S. 207 ff.;
F.G. Kenyon, Greek Papyri in the British Museum II, S. 19; U. Wilcken, Papyruskunde I, S. 192-
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war, und schon, wie erwähnt, im Jahre 19/18 v. Chr. sich nachweisen läßt.

Es geht jedoch noch ü berzeugender fü r die Verteidigung des Evangelisten


Lukas, wenn wir uns die Einzelheiten des erhaltenen Einschreibungsformular
Papyrus Oxyrhynchus II, 255 ansehen. Dort nämlich erfahren wir, ganz im Sin-
ne des Evangelisten, das der Steuerpflichtige Hausbesitzer eine Aufstellung al-
ler Bewohner seines Hauses den rö mischen Behö rden vorzulegen hatte. Und
auch von Ulpianus erfahren wir:
"Wer Besitz an Grund und Boden in einer anderen Gemeinde hat, mu ß seine
Erklärung in jener Gemeinde abgeben, in deren Feldmark der Grundbesitz
liegt. Da die Grundsteuer an die Gemeinde abgef ü hrt werden muß , in deren
Gebiet man Grundbesitz hat."
Auch hier muß man Strauß zu Gunsten Lukas revidieren. Viele bedeutende li-
terarische Papyri stammen aus Oxyrhynchus, dem heutigen al-Bahnasa.
Oxyrhynchus war so etwas wie eine Universitätsstadt131; hier lebten ü ber meh-
rere Generationen hinweg Gelehrte, die teilweise einen zweiten Wohnsitz in
Alexandreia besaßen.132

Die Gesetze Roms forderten ebenso, daß die Ehefrau vor dem Zensor zu
erscheinen hat, und eben nicht nur eine schriftliche Erkl ärung einzureichen war,
wie uns es der Papyrus Londinium II, 261 offenbart.133 Ganz besonders ist dies
aber der Fall, weil es im Falle von Judäa sich um die erste apographe ü ber-
haupt handelte, welche die rö mischen Besatzer dort durchfü hrten. Und natü r-
lich ist der Typus des ägyptischen Zensus kein Einzelfall, sondern gilt auch fü r
alle anderen Provinzen, denn schließlich war auch das Ziel der Rö mer in allen
Provinzen das selbe. Wozu also die Methode ändern?

131E.G. Turner, Roman Oxryhynchus, JEA 38 (1952), S. 78-93


132Vgl. E.G. Turner, Scribes and Scholars of Oxyrhynchus, VIII. Internationaler Kongress fü r
Papyrologie, Wien 1955, S. 142
133L. Mitteis-U.Wilken, Grundzü ge und Chrestomathie der Papyruskunde, Leipzig 1912, I. Bd.,
S. 185-219; H.Braunert, Studien zur Bevö lkerungsgeschichte des ptolemäischen und rö mischen
Ä gypten, in: The Journal of Juristic Papyrology 9/10, 1956, S. 305 ff.

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Prolog der Meister - <XV. Kapitel> Lukas versus Strauß

<XV. KAPITEL> Lukas versus Strauß


Damit nun haben wir die Punkte 1, 4 und 5 der Kritik von David F. Strauß
als ungerechtfertigt zurü ckweisen kö nnen. Lukas gibt sehr wohl die rö mischen
Verhältnisse der damaligen Zeit wieder. Nach dem Gesetz folgend mußte Josef
sehr wohl nach Bethlehem reisen, da er dort Grundbesitz besaß. Das erfahren
wir aus der Notiz des Kirchenhistorikers Eusebius († 334), der bemerkte, das
die Nachkommen des Josefs diesen Boden noch unter der Herrschaft Domitia-
nus (81-96 n. Chr.) besaßen (Hist. eccl. III, 20). Und ebenso mußte Maria mit
ihm gehen, so verlangte es das rö mische Gesetz.

Der rö misch-christliche Schriftsteller Lucius Caecilius Lactantius Firmia-


nus († nach 317) berichtete sehr ausfü hrlich die Umstände des rö mischen Zen-
sus. Wegen seines hervorragenden schriftstellerischen Stiles feierten ihn die
Humanisten als »christlichen Cicero« . Er berichtet in seinem Werk DE MORTIBUS
PERSECUTORUM (Ü ber die Todesarten der Christenverfolger) 231 ff., diesmal direkt
auf Syrien des Jahres um 300 bezogen, folgendes:
"Die Zensoren erschienen allerorts und brachte alles in Aufruhr. Die Ä cker wur-
den Scholle fü r Scholle vermessen, jeder Weinstock und Obstbaum wurde ge -
zählt, jedes Stü ck Vieh jeder Art wurde registriert, die Kopfzahl der Menschen
wurde aufgeschrieben, in den autonomen St ädten wurde die städtische und
ländliche Bevölkerung zusammengetrieben, alle Marktplätze waren verstopft
von herdenweise aufmarschierenden Familien, jedermann erschien mit der
ganzen Schar seiner Kinder und Sklaven, ü berall hörte man die Schreie derer,
die mit Foltern und Stockschlägen verhört wurden, man spielte die Söhne ge-
gen die Väter aus und preß te die treuesten Sklaven zu Aussagen gegen die
Herren, die Frauen gegen die Ehemänner. Wenn alles vergeblich durchprobiert
war, folterte man die Steuerpflichtigen, bis sie gegen sich selber aussagten,
und wenn der Schmerz gesiegt hatte, schrieb man steuerpflichtigen Besitz auf,
der gar nicht existierte. Es gab keine Rü cksicht auf Alter und Gesundheitszu-
stand. Kranke wurden herangeschleppt und Gebrechliche, das Lebensalter
wurde nach Schätzung notiert, das Alter der Minderjährigen heraufgesetzt, das
der Greise herab, alles war erfü llt von Leid und Geschrei."
Es scheint nur allzusehr verständlich wenn es im Zuge dieses Vorgehens zu
Rebellionen und Aufständen kam, wie wir es auch schon der Apostelgeschichte
537 entnehmen kö nnen. Die Aussagen des Lukas widersprechen also in keiner
Weise den uns bekannten Verhältnissen der rö mischen Innenpolitik, wie es
Strauß behauptete. Damit ist mit der Widerlegung der Kritik den Evangelien ei-
ne neuer und hö herer Stellenwert im Bezug auf historische Genauigkeit zu zu-

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Prolog der Meister - <XV. Kapitel> Lukas versus Strauß

gestehen, als es der Freimaurerei lieb sein kann. Doch wir wollen uns dennoch
nicht scheuen auch die Punkte 2 und 3 der Straußischen Kritik genau zu be-
trachten und freilich zu schauen, ob auch diese zu widerlegen sind.

Das blinde Vertrauen auf den jü dischen Historiker Josephus Flavius ver-
leitete Strauß dahingehend zu der Annahme, während der Regierungszeit von
Herodes dem Großen (37- 4 v. Chr.) sei nie ein Zensus durchgefü hrt worden,
und schon gar nicht von Quirinius. Doch schon dem Lexikon fü r Theologie und
Kirche134 ist zu entnehmen:
"Eine neutestamentliche Zeitgeschichte ließ e sich ohne Josephus ü berhaupt
nicht schreiben. Nur ist bei der Auswertung seiner Angaben Vorsicht geboten
und seine menschliche und schriftstellerische Unzuverlässigkeit stets in Rech-
nung zu setzen."

Die Josephus-Forschung hat bei der Textanalyse seiner beiden Haupt-


werke festgestellt, daß sich Sprache und Stil seiner Schilderungen der Zeit
nach dem Tode von Herodes dem Großen (4 v. Chr.), ebenso wie im Umfang
der Berichte, deutlich von den frü heren Schriften unterscheiden. In der Periode
135-37 v. Chr. beruht die Arbeit des Josephus hauptsächlich auf den fast aus-
schließlich zitierten Historikern Strabon und Nikolaos von Damaskus. Ab dem
Aufstieg des Herodes steht Josephus aber nur noch Nikolaos, als Diplomat und
Hofbiograph des Kö nigs, zur Verfü gung. Das Wirken des Nikolaos als Histori-
ker umfaßt 144 Bü cher, die die Zeit bis zum Tode des Herodes behandeln. Ge-
nau an diesem Punkt macht Josephus einen qualitativen Leistungsabfall in sei-
ner Arbeit durch, seine Berichte die ausfü hrlich und detailliert Wirken und Le-
ben des Herodes beschrieben, werden nun spärlich, dü nn widersprü chlich.
Nach den Angaben des Josephus gab es im Judäa der Jahre 6-41 n. Chr. le-
diglich zwei rö mische Prokuratoren, deren Amtszeit jedoch sich nicht aneinan-
der anschließt. Tatsächlich liegen in dieser Zeit die Amtszeiten von insgesamt 7
Prokuratoren. Den Statthalter Quirinius nennt Josephus nie bei seiner tatsächli-
chen Amtsbezeichnung Hegemon, sondern umschreibt dessen Wü rde auf eine
sehr umständliche Art, ganz so als wenn er sich unsicher sei bezü glich dessen
Amtes. Aus dem ganzen Qualitätsschwankungen bei Josephus fü r die Zeit ab
den Tode des Herodes bis hin zu jener Zeit die er selbst bewußt miterlebte, ist
zu entnehmen das ihm keine ernsthaften Quellen zur Verfü gung standen und
er sich auf zweitrangige Arbeiten und Gerü chte stü tzte, was speziell bezü glich
der Widersprü che im XVIII. Buch seiner Altertü mer auffällt. Im ersten Teil, wel-

134Lexikon fü r Theologie und Kirche, III. Bd., Sp. 1142, 1960

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Prolog der Meister - <XV. Kapitel> Lukas versus Strauß

cher Quirinius erwähnt, beschreibt er das Jahr 6 n. Chr. in dem Archelaus, ein
Sohn des Herodes, abgesetzt wurde. Jedoch schreibt er plö tzlich, nach dem
Josephus bereits erwähnt hatte, das der Hohepriester Joaser abgesetzt wurde:
"Herodes und Philippus aber nahmen jeder Besitz von seiner Tetrarchie."

Hier entsteht der Eindruck beide Begebenheiten hätten sich im selben Jahr
zugetragen, daß ist jedoch ein Irrtum. Herodes und Philippus hatten ihr Erbe
bereits Jahre vor der Absetzung des Joaser angetreten, genau gesagt 4 v. Chr.
als Herodes der Große starb. Nur ein Beispiel fü r die typische verzerrte Dar-
stellungsweise die eine wirre Chronologie im ganzen 1. u. 2. Kapitel des XVIII.
Buches verfolgt. Und genau das ist der Zeitraum bei dem er nicht mehr auf die
Quellen des Nikolaos von Damaskus zurü ckgreifen kann. Das selbe Problem,
fü r die selbe Zeitspanne, läßt sich ebenso in seinem Buch ü ber den Jü dischen
Krieg erkennen.

Zum Beispiel schildert Josephus die Bautätigkeit der Tetrarchen und er-
zeugt so den Eindruck, daß alle mit Namen angefü hrten Städte nach dem Jah-
re 6 n. Chr. erbaut wurden, nämlich nach dem Zensus des Quirinius im Jahre 6
n. Chr. In Wirklichkeit jedoch geschah all das viel frü her. Was die von ihm zu-
letzt genannte Stadt Julias betrifft weiß man, daß sie vor dem Jahre 2 v. Chr.
gegrü ndet wurde. Julia, die einzige Tochter des Augustus aus seiner ersten
Ehe, Gattin des Marcellus, des Agrippa und schließlich des Tiberius, wurde we-
gen ihres sittenlosen Lebenswandels von ihrem Vater im Jahre 2 v. Chr. auf die
Insel Pandateria verbannt. Es ist einfach unwahrscheinlich, daß Philippus noch
im Jahre 6 n. Chr. den Kaisers vor den Kopf stoßen wü rde, in dem er seine
Hauptstadt nach der in Ungnade gefallen Kaisertochter benennen w ü rde.

Ebenso erwähnt Josephus die Stadt Paneas, die der Tetrarch in Cäsarea
Philippi umtaufte, dem Anschein nach geschah auch dies nach der Schätzung
des Quirinius im Jahre 6 n. Chr. Jedoch auf den gefundenen Mü nzen der Stadt
ist zu lesen, das die Stadt bereits in den Jahren 3 oder 2 v. Chr. ihren neuen
Namen fü hrte. Das sind nur Beispiele fü r alle von Josephus genannten Städte.
Mit anderen Worten: die zweite Hälfte dieses Berichtes aus dem 2. Kapitel des
XVIII. Buches schildert Ereignisse, die in eine frü here Zeit gehö ren, nämlich in
die Zeit um das Todesjahr des Herodes.

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Prolog der Meister - <XV. Kapitel> Lukas versus Strauß

Abgesehen von diesen chronologischen Verschachtelungen finden wir bei


Josephus bizarre Widersprü che. Nach Jü d. Altert. XVII, 6, 4, wird der Hoheprie-
ster Joasar von Herodes kurz vor seinem Tode (4 v. Chr.) in sein Amt einge-
setzt und nach Jü d. Altert. XVII, 9, 1; Jü d. Krieg II, 2, 1, am Ende des selben
Jahres (mit Beginn des neuen Jahres?), von Archelaus auf Wunsch des Vol-
kes des Amtes enthoben. Joasar aber taucht in Jü d. Altert. XVIII, 1, 1 seltsa-
merweise wieder in seinem Amt auf (und zwar 6 n. Chr.), ohne das Josephus
eine Wiedereinsetzung erwähnt hätte, wird dann aber von Quirinius abgesetzt.

Gleiche Verwirrungen erzeugt Josephus bezü glich des Aufständischen Ju-


das (Jü d. Krieg II, 4, 1; Jü d. Altert. XVII, 10, 5) der die Kö nigswü rde ansich brin-
gen wollte nach dem Tode des Herodes (also 4 v. Chr.). Danach berichtet er
aber (Jü d. Krieg II, 8, 1; Jü d. Altert. XVIII, 1, 1) von einem neuen Aufstand nach
der Absetzung von Archelaus (6 n. Chr.), der aus Grü nden der Steuerschät-
zung ausbrach. Der Anfü hrer hieß auch hier Judas. Beide Rebellenfü hrer hie-
ßen Judas, stammten aus Gamala (Gaulanitis), wurde »Galiläer« genannt und
werden als Begrü nder der Zelotenpartei angesehen. Es ist offensichtlich das es
sich hier um die Verdopplung eines einmaligen Ereignisses handelt. Lukas ist
hier bedeutend zuverlässiger, wenn er in Apg 537 von dem Aufstand Judas' des
Galiläers als einem nur einmaligen Ereignis redet, das durch die Schätzung
ausgelö st wurde. Und als Jahr des Aufstandes ist das Jahr 4 v. Chr. das wahr-
scheinlichere.135

Josephus ist eine wichtige und oftmals sogar die einzige Quelle fü r jü dische
Geschichte im Zeitraum des 1. Jh. v. Chr. und des 1. Jh. n. Chr. Doch ist das
allein Grund ihm alles zu glauben ohne zu hinterfragen? Ich denke doch wohl
nicht. Geboren wurde Josephus 37/38 n. Chr. in Jerusalem, in seinem ersten
Buch DE BELLO JUDAICO (Vom jü dische Krieg), die Ä hnlichkeit zum Schriftsteller
Caesar (DE BELLO GALLICO – Vom gallische Krieg) kommen sicherlich nicht rein
zufällig zustande, schreibt der Autor ü ber sich selbst "Ich, Josephus, Sohn des
Mattias (Matthias), Hebräer aus Jerusalem, Priester". Bedeutender dü rfte aber
wohl sein Buch ANTIQUITATES JUDAICA (Jü dische Altertü mer) sein. Die Reden des
Josephus sind nach dem Vorbild des Thukydides gestaltet. Die »Jü dischen Al-
tertü mer« wurden in 20 Bü chern 93/94 n. Chr. vollendet; sie behandelt - nach
dem Vorbild der »Rö mischen Altertü mer« des Dionysios von Halikarnassos -
die Geschichte der Juden von der Urzeit bis 66 n. Chr. Die berü hmte Stelle

135W. Lodder, Die Schätzung des Quirinius bei Flavius Josephus, Leipzig 1930

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Prolog der Meister - <XV. Kapitel> Lukas versus Strauß

ü ber Jesus XVIII, 63 f., das sogenannte Testimonium Flavianum, ist die nach-
trägliche Ergänzung eines Christen, das gilt auch fü r die zweite Erwähnung Je-
su XX, 200. Einen Anhang zu diesem Werk (nach Ansicht mancher Gelehrter
erst einer zweiten Aufl. nach 100 hinzugefü gt) bildet die Autobiographie (Vita),
in der sich Josephus gegen Angriffe in dem Parallelwerk des Justus von Tibe-
rias ü ber den Jü dischen Krieg verteidigt. In seiner nach 94 erschienenen Schrift
»Gegen Apion« (Contra Apionem) in 2 Bü chern verteidigt er das Judentum ge-
gen Angriffe in den »Aegyptiaca« des alexandrinischen Grammatikers Apion;
hier finden sich wertvolle Exzerpte aus den Geschichtswerken des Berosos und
Manetho. Wie bei Philo von Alexandria wird hier die jü dische Religion helleni-
sierend gedeutet und zugleich die griechische Philosophie auf Moses zurü ck-
gefü hrt, blanker Grö ßenwahn. Josephus wurde von den Kirchenschriftstellern
viel benutzt und besonders von Hieronymus sehr gelobt; es entstanden lateini-
sche, syrische, armenische und slawische Ü bersetzungen.

Josephus Ben Mathitjahu, so sein richtiger Name, entstammte der jü di-


schen Oberschicht, seine Mutter gehö rte der bedeutsamen Hasmonäer-Sippe
an.136Als Sohn eines Priesters lag es recht nahe, daß auch Josephus diesen
Beruf ergriff. Tatsächlich waren viele der Gelehrten - er studierte sowohl bei
Pharisäern, Sadduzäern als auch Essenern - von den Fähigkeiten des Knaben
beeindruckt. Aber Josephus verweigerte plö tzlich die traditionelle Ausbildung
und lebte fü r drei Jahre bei dem Einsiedler Bannus in der Wü ste. Als er nach
dieser Zeit zurü ckkehrte, schloß er sich der religiö s-politischen Bewegung der
Pharisäer an. Die Pharisäer, was ü bersetzt bedeutet »die Abgesonderten« , re-
präsentierte vorwiegend die jü dische Mittelschicht, eigentlich also nicht stan-
desgemäß fü r Josephus dessen Standesgenossen hauptsächlich den Saddu-
136Josephus Literatur: B. Brü ne, FI. J. u. seine Schrr. in ihrem Verhältnis z. Judentume, z.
griech.-rö m. Welt u. z. Christentume, Gü tersloh 1913, Nachdr. Schaan/Liechtenstein 1981; Ri-
chard Laqueur, Der jü d. Historiker FI. J.: ein biographischer Versuch auf neuer quellenkrit.
Grundlage, Gießen 1920, 2Darmstadt 1970; - Adolf Schlatter, Die Theol. des Judentums nach
dem Bericht des J., Gü tersloh 1932, Nachdr. Hildesheim 1979; - Ders., Kleinere Schrr. z. FI. J.,
hrsg. u. eingel. v. Karl Heinrich Rengstorf, Darmstadt 1970; - Willem Cornelis van Unnik, FI. J.
als hist. Schriftsteller, Heidelberg 1978 (= Franz Delitzsch Vorlesungen 1972); - Zur J.-Forsch.,
hrsg. v. Abraham Schalit (= Wege der Forsch. 84), Darmstadt 1973; - J.-Stud.: Unterss. z. J.,
dem antiken Judentum u. dem NT, Otto Michel z. 70. Geb. gewidm., hrsg. v. Otto Betz, Klaus
Haacker u. Martin Hengel, Gö ttingen 1974; - Tessa Rajak, J.: the historian and his society, Lon-
don 1983; - Rita Egger, J. FI. u. die Samaritaner (= Novum Testamentum et Orbis antiquus 4),
Gö ttingen 1986; - Pere Villalba i Varneda, The historical method of FI. J. (= Arbeiten z. Lit. u.
Gesch. des hellenist. Judentums 19), Leiden 1986; - J., Judaism and Christianity, ed. by Louis
H. Feldman and Gohei Hata, Detroit 1987; - Michael E. Hardwick, J. as a historical source in pa-
tristic literature throngh Eusebius (=Brown Judaic studies 128), Atlanta, Ga. 1989; - Louis H.
Feldman, Origen's Contra Celsum and J.' Contra Apionem, in: VigChr 44, 1990, 105-135; - RE
IX, 377-86; erg. XXIII, 706; - EKL II, 381 f.; - LThK V, 1141-43; - TRE XVII, 258-64; - RGG III,
868 f.; - EC VI, 808-11; - DACL VII, 2666-83; - Pauly-Wissowa IX, 1934-2000; - Kl. Pauly II,
1440-44; - EncJud X, 251-65; - UJE VI, 197-202.

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Prolog der Meister - <XV. Kapitel> Lukas versus Strauß

zäern angehö rten. Die Pharisäer opportunierten gegen die, mit Rom kollaborie-
renden, Sadduzäer als auch gegen die rö mische Fremdherrschaft an sich.
Zeigten sich aber auch Kompromissen gegenü ber nicht ganz abgeneigt, anders
als etwa die rein politisch orientierten Sikarier (Dolchmänner – sica »Dolch« ).
Letztere waren eine gefü rchtete terroristische Mö rdergruppe die sich dem Mord
an kollaborierenden Juden, als auch jedem Fremden in den Grenzen Judäas
widmete, ein Haß gegen alles nicht-jü dische war fü r sie charakteristisch. Be-
sonders in den Klassenkämpfen des 1. Jh. n. Chr., also zur Zeit des Josephus,
spielte diese fanatische Gruppierung eine sehr große Rolle. Die Pharisäer, aus
denen sich das heutige Rabbinertum entwickelte, sahen auch eine Gefahr in al -
lem was nicht jü disch war und versuchten dieser durch Abschottung entgegen-
zuwirken. Aber, im Gegensatz zu den Sadduzäern, vertraten sie diverse religiö -
se Neuerungen – wie etwa, ein Todesurteil in eine Geldstrafe umzuwandeln.

Als Josephus 26 Jahre alt war, zog es ihn im Jahre 63/64 nach Rom um
erfolgreich um die Freilassung einiger, vom Prokurator Festus gefangengenom-
mener, jü discher Priester zu bitten. Dabei gelang es ihm auch die Kaiserin
Pompäa fü r das Judentum zu begeistern, auf der sich auch schnell der im Ju-
dentum ü bliche Christenhaß ü bertrug und dann ihren Gemahl Nero anstiftete
die schlimmsten bis dahin bekannten Verfolgungen der Christen durchzufü h-
ren. Kurz vor dem Ausbruch des Aufstandes der Juden gegen Rom im Jahre
66 n. Chr. kehrte Josephus in seine Heimat zurü ck und schloß sich den Auf-
ständischen an. In der Vita, einer Selbstbiographie, läßt der Historiker den Ein-
druck entstehen sich gezwungenermaßen den Rebellen angeschlossen zu ha-
ben, und doch stets zur Versö hnung mit Rom gedrängt zu haben. Hier wirkt Jo-
sephus wenig ü berzeugend, er hatte sich den Aufständischen angeschlossen
als man glaubte den Sieg gegen Rom errungen zu haben. Die neue Regierung
machte ihn sogar zum Oberbefehlshaber von Galiläa, ein Posten dem man be-
stimmt nicht irgendeinem unzuverlässigen Mitläufer hinterherwerfen wü rde.
Aber die Literatur Josephus richtete sich in erster Linie nicht an Juden, sondern
an Rö mer, und denen konnte er schwerlich als jü discher Patriot gegenü bertre-
ten der freudig gegen die Besatzer gekämpft hatte.

Als jedoch Konsul Titus Flavius Vespasianus (9-79 n. Chr.) auf Palästina
zumarschierte, brachten die siegreichen Legionen die Rebellion rasch ins Wan-
ken. 67 n. Chr. eroberten die Rö mer die Festung Jotapata und nahmen bei die-
ser Gelegenheit Josephus gefangen. Als der Konsul den gefangenen Befehls-
haber von Galiläa hinrichten lassen wollte, prophezeite ihm Josephus die Kai-

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serwü rde, wenn Vespasian ihm sein Leben lassen wü rde.137 Der Konsul hob
das Todesurteil auf und wurde im Jahre 69 n. Chr. tatsächlich Imperator, und
der neue Kaiser schenkte seinem Propheten als "Diener der Stimme Gottes"
(Jü d. Krieg IV, 10, 7) die Freiheit. Auch wenn Josephus diese Begebenheit zu
seinen Gunsten auszuschmü cken verstand, so gleicht seine Prophezeiung
dann doch der Frage: Ob zuerst das Ei oder das Huhn da gewesen war. Wurde
Vespasian tatsächlich Kaiser weil Josephus eine vom Schicksal gewollte Be-
gebenheit vor ihrem Eintreten vorhersagte? Oder waren die syrischen Legio-
nen, die Vespasian zum Imperator erhoben, erst durch die Worte Josephus auf
ihre Idee gekommen? Ein Problem das mit Gewißheit nicht sonderlich wichtig
ist.

Josephus, der das rö mische Bü rgerrecht erhalten hatte vom Kaiser, blieb
fortan mit dem Kaiserhaus verbunden und fü hrte sogar deren Familienname
Flavius. Schon die Eroberung Jerusalems im Jahre 70 verbrachte er im Gefol-
ge des Titus, nach dem er mit dem Konsul in Ä gypten gewesen war, dieser war
der Sohn Vespasians der das Amt des Prokurators von Palästina einige Jahre
inne hatte. Als Titus nach Rom zurü ckkehrte, begleitete ihn auch Josephus, der
vom Kaiser ein Jahresgehalt zugestanden bekam. In der Reichshauptstadt be-
gann er schließlich auch mit seiner schriftstellerischen Tätigkeit. Abgesehen
von der nicht erhaltenen aramäischen Erstfassung des »Jü dischen Krieges«
(etwa um 74 n. Chr.) schrieb er seine Werke, vorwiegend unter Hinzuziehung
einiger Gehilfen, in attizistischem Griechisch. Die griechische Fassung der
Schrift »Ü ber den Jü dischen Krieg« (De bello Judaico), in 7 Bü chern, entstand
75-79; sie behandelt nach einer ausfü hrlichen, bei Antiochos IV. einsetzenden
Vorgeschichte den jü dischen Aufstand von 66 bis zum Fall der Festung Masa-
da 73 n. Chr. Als Quellen dienten ihm u.a. Aufzeichnungen von Vespasian und
Titus. Die Tendenz ist pro-rö misch, die Ursache allen Unheils wird den Zeloten
(griech.: Eiferer) zugewiesen. Diese waren ebenso wie die Sikarier eine extrem
radikale Terroristenbewegung, die ihre Mitglieder aus der Schicht der besitzlo-
sen Juden und kleinen Händler und Handwerkern rekrutierte. Auch religiö s wa-
ren sie eine radikale Bewegung, und gefangen in der an Bedeutung gewinnen-
den jü dischen Mystik, erwartetet sie einen Messias, der die jü dische Weltherr-
schaft errichten werde. Die Zeloten glaubten, durch Gewalt gegen Ausländer
die Ankunft des Messias vorbereiten zu kö nnen, was fü r Omenreiche Parallelen
zum okkulten Massaker in den besetzten Palästinensergebieten.

137Josephus Flavius, Jü discher Krieg III, 8, 9; Sueton, Vesp. c. 5; Dio Cassius 66, 1

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Josephus Familie, einschließlich seiner Frau, ist anscheinend bei der Er-
oberung Jerusalems getö tet worden. Doch noch vor der Eroberung Jerusalems
hatte er auf Wunsch Vespasians in Galiläa eine Kriegsgefangene Jü din gehei-
ratet, die ihn jedoch sehr bald verließ. Seine dritte, in Alexandria geschlossene,
Ehe schenkte ihm 3 Kinder, dann aber mißfiel ihm seine Frau und Josephus
verstieß sie. Seine vierte Ehe mit einer Jü din aus Kreta hielt dann schließlich
bis zum Tode. Er lebte hauptsächlich nur noch vornehm in Rom, wo er kurz
nach dem Jahr 100 auch starb.

Im »Jü dischen Krieg« warnt Josephus kriecherisch die Vö lker der Welt sich
gegen das allmächtige Rom zu erheben. Das zeigt uns vor allem, das wir eines
von Josephus nicht erwarten kö nnen – unparteiliche Berichterstattung, schon
dadurch läßt Lukas den jü dischen Historiker weit hinter seiner Klasse zurü ck.
Und trotzdem ist Josephus ein bedeutender Schriftsteller, da wir durch seine
Werke auf längst verlorengegangene jü dische Quellen schlußfolgern kö nnen.
Interessant ist aber auch seine ausfü hrliche Darstellung jener Ereignisse die
zum Ausbruch des jü dischen Aufstandes fü hrten, jedoch erwähnt er fü r die Re-
gierungszeit des Kö nigs Herodes des Großen weder eine »apographe« noch
den von Lukas ü berlieferte Zensus des Quirinus. Allerdings bestätigt der Histo-
riker dennoch indirekt die Ausfü hrung des Evangelisten, als er bei sein Bericht
ü ber die Eroberung der Kö nigsburg in Jerusalem durch die Rö mer, einen ge-
wissen Manaë m erwähnt, "einen Sohn des Judas, der der Galiläer genannt
wurde, der einst zur Zeit des Quirinius die Juden geschmäht hatte, daß sie
nicht nur Gott, sondern auch den Römern untertan sein wollten" (Jü d. Krieg II,
17, 8). Es handelt sich hierbei um den selben Judas der in Apostelgeschichte
537 erwähnt wird. Leider hält es Josephus nicht fü r nö tig uns die Zeit dieses
Vorfalls, oder gar den Amtstitel des Quirinius mitzuteilen. Aber Josephus hilft
uns dennoch weiter ...

Als der jü dische Historiker die Eroberung von Masada am Toten Meer be-
richtet, erwähnt er nochmals einen Nachkommen des "berü chtigten" Judas,
welcher, "zu der Zeit, da Quirinius als Schätzungsbeamter nach Judäa gesandt
worden war, eine Menge Juden beredet hatte, sich die Schätzung nicht gefal-
len zu lassen" (Jü d. Krieg VII, 8, 1). Josephus stellt hier also ganz klar einen
Zusammenhang zwischen Quirinius, dem rö mischen Zensus und dem Aufstand
des Judas her.

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Prolog der Meister - <XV. Kapitel> Lukas versus Strauß

Wechseln wir nun vom »Jü dischen Krieg« zu dem zweiten bedeuten-
den Werk des Josephus, »Jü dische Altertü mer« , wo er an der Stelle XVII, 13, 5
fü r das Jahr 6 n. Chr. die Absetzung des Archelaus, einem Sohn des Herodes,
beschreibt, und anfü gt:
"Ü brigens wurde das Gebiet des Archelaus der Provinz Syrien einverleibt, und
der Cäsar (Augustus) schickte nun den Quirinius, einen gewesenen Konsul,
ab, um eine Schätzung (apotimesis) des Vermögens ins Syrien vorzunehmen
und die Gü ter des Archelaus zu verkaufen."

Im Band XVIII, 1, 1 seines Werkes berichtet der Historiker weiterhin:


"Quirinus also, einer von den römischen Senatoren, welcher ü berdies alle öf-
fentlichen Ä mter schon bekleidet hatte und wegen seiner ehrenvollen Stellung
groß en Einfluß besaß , kam auf Befehl des Cäsars mit wenigen Begleitern nach
Syrien, teils um Gerichtssitzungen abzuhalten, teils um Vermögensschätzung
(apotimesis) vorzunehmen. Zugleich mit ihm wurde Coponius, ein Mann ritterli -
chen Standes, zur Wahrnehmung der höchsten Gewalt in Judäa abgeschickt.
Bald schon fand sich nun Quirinius auch in Judäa ein, das mit Syrien geeint
war, um hier ebenfalls das Vermögen zu schätzen (apotimesis) und die Gü ter
des Archelaus zu veräuß ern. Die Juden wollten zwar anfangs von der Sch ät-
zung (apographe) nichts wissen, gaben jedoch allmählich auf Zureden des Ho-
henpriesters Joasar, des Sohnes des Boëthos, ihren Widerstand auf und lie-
ß en nach seiner Weisung die Schätzung (apotimesis) ihres Vermögens ruhig
geschehen. Der Gaulaniter Judas dagegen, welcher aus der Stadt Gamala ge -
bü rtig war, provozierte gemeinsam mit dem Pharisäer Zadok das Volk durch
die Meinung zum Aufruhr, die Schätzung bringe nichts anderes als offenbare
Knechtschaft mit sich, und so forderten sie das ganze Volk auf, seine Freiheit
zu schü tzen ... So kam es zu Aufständen und öffentlichem Blutvergieß en."

Im sich anschließenden Kapitel nennt Josephus auch die Zeit des Zensus:
"Als Quirinius des Archelaus Vermögen sequestriert und die Schätzung, die in
das 37. Jahr nach dem Siege des Cäsar ü ber Antonius bei Actium fiel, zu Ende
gefü hrt hatte, setzte er den Hohenpriester Joasar, der mit dem Volk in Streit
geraten war, von Amt und Wü rden ab und ü bertrug die Stelle an Ananus, den
Sohn des Set. Herodes und Philipus aber nahmen jeder Besitz von seiner Te -
trarchie. Herodes befestigte alsdann Sepphoris, die Zierde von Galil äa, und
weihte die Stadt dem Cäsar. Ebenso umgab er Betharamphtha, das bereits zu

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einer Stadt angewachsen war, mit Mauern und nannte die Festung der Ge -
mahlin des Cäsars zu Ehren Julias. Philippus seinerseits baute die an den
Quellen des Jordan gelegene Stadt Paneas aus und gab ihr den Namen C äsa-
rea Philippi, erhob dann den Flecken Betsaida, der am See Gennesar lag, zum
Range einer Stadt, verschaffte derselben Einwohner und Hilfsquellen und
nannte sie nach Cäsars Tochter ebenfalls Julia." (Jü d. Altert. XVIII, 2, 1)

Nach dem Evangelisten Lukas (2 ) jedoch hat der Zensus in der Regie-
2

rungszeit des Kö nigs Herodes stattgefunden, also vor dem Jahre 4 v. Chr.:
"Dies geschah zum erstenmal; damals war Quirinius Statthalter von Syrien."
Josephus aber spricht von einem ganz anderen Zensus, als Zeitangabe gibt er
den 37. Jahrestag nach der Schlacht von Actium zwischen Octavians (Au-
gustus) Truppen, und jenen des Marcus Antonius an. Nach unserem Kalender
spricht der jü dische Historiker vom Jahr 6 n. Chr., und Herodes der Große war
zu diesem Zeitpunkt bereits 10 Jahre tot. Mü ssen wir nun aber, so wie es die
freimaurische Gegenseite sieht, das Schweigen des Josephus als unumstö ßli-
chen Beweis dafü r sehen, daß es die von Lukas erwähnte »erste Aufschrei-
bung« nicht gab? Wohl kaum, denn sogar die hochbedeutsame Demü tigung
der Juden, mit nationaler Tragweite, wie die Ablegung des Treueides gegen-
ü ber dem rö mischen Kaiser im Jahre 7 v. Chr., wird von Josephus im »Jü di-
schen Krieg« nirgends erwähnt. Auch im Buch »Jü dische Altertü mer« ü ber-
springt Josephus diesen Zeitraum einfach. Demnach dü rfte es, bedienen wir
uns der Auffassung der Freimaurer, auch diesen Vorfall niemals gegeben ha-
ben – dummerweise ist dieser in anderen Quellen belegt und verbirgt damit die
Unzuverlässigkeit des Josephus. Ganz offenbar wählen sich Freimaurer ihre
Quellen dahingehend aus, daß diese den Evangelien widersprechen mü ssen,
ohne deren Zuverlässigkeit zu ü berprü fen.

Sie haben hier schon gesehen wie aufwendig dieses Thema ist und wie um-
fangreich die Betrachtung sein muß, um so lange zurü ckliegende Ereignisse
richtig zu erfassen. Dennoch ist es mö glich und so stellt sich doch die Frage
wie genau die Freimaurer arbeitet. Ein vielsagendes Beispiel dafü r zeigt uns
die »Arbeitsgemeinschaft Gnosis« 138, auch wenn Gnostiker sich nicht grund-
sätzlich fü r Freimaurer ansehen, obwohl dies durchaus vorkommt, so sind bei-
de Gruppen doch nahe verwandt. Auf einer Internetseite wollen die Macher ihr
Bild von Jesus Christus darstellen, in einer langen Liste werden ihre einzel-
nen "Beweise" aufgezählt, dummerweise ohne sie tatsächlich zu belegen. Statt

138entnommen ihrer Internetpräsenz www.gnosisag.de

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einer genauen Arbeitsmethode finden wir stattdessen als einleitenden Text:


"Wer unser voriges Projekt gesehen hat, der erwartet hier wiederum eine l än-
gere Auslassung, aber wir haben gelernt, Rü cksicht auf die recht mangelhafte
Aufnahmefähigkeit unserer nicht gnostisch geschulten Leser zu nehmen. Da ß
das auf Kosten der Ausfü hrlichkeit und der Belegbarkeit geht, ist uns klar, aber
man will es offenbar nicht anders."

Toll nicht war? Sozusagen wird hier Dummheit zur Bedingung fü r das Kli-
entel der Gnostiker, in dem man geistige Beschränktheit einfach zum Standart
erklärt. Handelt es sich tatsächlich etwa um eine Umschreibung fü r: Glaubt uns
einfach auch wenn wir keine Ahnung haben wovon wir reden - oder wendet
man sich einfach an die »Dummen« weil die anderen ohnehin ihnen nie glau-
ben wü rden? Wie dem auch sei, ich habe noch nie einen richtigen Geschichts-
forscher oder ausgebildeten Historiker kennengelernt, der Freimaurer oder
Gnostiker gewesen war – ich denke auch das sich beide Seiten gegeneinander
nur ausschließen kö nnen. Nun, ich will mich mal nicht an Gnostiker oder Frei-
maurer wenden, sondern an all jene die mehr als nur eine "recht mangelhafte
Aufnahmefähigkeit" besitzen.

Eine Spur des erwähnten Treueides kö nnen wir aber dennoch auch bei Jo-
sephus entdecken (Jü d. Altert. XVII, 2, 4), als er diesen im Rahmen einer Be-
schreibung der Pharisäer-Bewegung kurz andeutet. Josephus bezieht seine
Bedeutung fü r das erste christliche Jahrhundert allein aus dem Umstand der
Einzige zu sein, dessen Werke uns erhalten blieben. Aber ansonsten ist er sehr
ungenau, obwohl er betont welch bedeutende Person der Rö mer Quirinius war,
hält er es nicht fü r nö tig, auch nur ein einziges Mal dessen korrekte Amtsbe-
zeichnung zu benennen, obwohl er im Bezug zu anderen Personen eine Statt-
halterschaft von Syrien sehr wohl nennt. 139 Ich glaube das Lukas mit der Erwäh-
nung einer ersten Aufschreibung, der dann mindestens also eine zweite folgte,
unter Quirinius deutlich mehr Glaubwü rdigkeit verdient.

Eine Aufschreibung wird von Josephus auf das Jahr 6 n. Chr. gelegt. Eben-
so wissen wir aber auch, daß diese Aufschreibungen in einem Zyklus von 14
Jahren stattfanden. Zieht man also vom Jahre 6 n. Chr. 14 Jahre ab, so muß
im Jahre 8 v. Chr. bereits ein anderer Zensus durchgefü hrt worden sein. In die-
139vgl.: Jü d. Altert. XVII, 13, 5; XVIII, 1, 1; 2, 1; Jü d. Krieg II, 8, 1; 17, 8; VII, 8, 1

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Prolog der Meister - <XV. Kapitel> Lukas versus Strauß

sem Jahr hätte Herodes der Große auch noch gelebt, und auch Quirinius war
als Legat des Augustus im rö mischen Orient.

Ein weiteres Puzzleteil liefert uns der christliche Schriftsteller Tertullianus


(*160 † nach 220), er hatte eine klassische rö mische Ausbildung erhalten, als
Sohn eines Offiziers. Neben der Rhetorik erlernte er auch Jura, zwei Bildungs-
zweige die er brilliant beherrschte. Er war zunächst Rechtsanwalt in Rom, ab
195 dann in Karthago. Sein Einfluß auf theologische, ethnische und politische
Ansichten war sehr groß. Aus seinen Schriften geht das Bild eines streitbaren
Gelehrten hervor, dessen umfangreiches Wissen es ihm erlaubte seinen gno-
stischen Gegnern mit beißendem Spott entgegenzutreten. Sein Stil war knapp
aber präzise, messerscharf wie sich auf Fakten stü tzend. Wohingegen sich die
Gnostiker ohne Kenntnis der Fakten in blumenreichen Worten versteckten. Ter -
tullian war sich stets sicher das Recht auf seiner Seite zu haben, schließlich
waren die Schriften der Apostel die älteren Texte, und nicht die der Häretiker.
Zwar behaupten Gnostiker und Freimaurer heute etwas anderes, doch kann
man deren Arbeitsweise nicht vertrauen. Tertullianus schreibt nun in seiner
Schrift gegen den Häretiker Marcion (adv. Marc. IV, 19):
"Es steht fest, daß unter Augustus in Judäa durch Sentius Saturnius der Zen-
sus durchgefü hrt wurde."

Wir sehen das die Kritik des David Friedrich Strauß offenbar doch
nicht ganz so neu ist, sondern zum alten Fundus der Gnostiker gehö rte, aus
denen sich zum Teil die Freimaurerei reichlich beeinflußt wurden. Und damals
wie heute versuchte die Rechtgläubigkeit diesen Gruppen mit Fakten entge-
genzutreten. Damals wie heute reagieren diese Gruppen ebenso identisch, und
beginnen bei jeden Fakt den sie nichts entgegenzusetzen haben ü ber die Into-
leranz der Kirche zu jammern. Doch warum sollte man Dummheit tolerieren?
Noch dazu wenn diese Gruppen versuchen ihre eigene Unzulänglichkeit als
Wissen vorzugaukeln?

Allerdings mü ssen die Aussage Tertullianus etwas genauer betrachten um


zu verstehen, warum er als Statthalter den Sentius Saturnius nennt. Sein Geg-
ner Marcion († 160) war der bedeutendste Irrlehrer vor den gnostischen Ma-
nichäern, aus denen sich die Katharer entwickeln sollten. Wahrscheinlich in Si-
nope (heute Sinob) am Pontosgebirge geboren, nannte man ihn daher auch
»Pontier« . Aber auch der »Reederer« war seine Bezeichnung, denn seinen
Schiffen verdankte er ein sehr großes Vermö gen. Marcion sah im Gott des Al-

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Prolog der Meister - <XV. Kapitel> Lukas versus Strauß

ten Testamentes nicht den Vater des Jesus Christus. Als Marcion sich in Rom
aufhielt geschah dies zeitgleich, als auch die Irrlehrer Valentinos und Kerdon
dort anwesend waren. Es ist nicht bekannt ob Marcion zu diesen in Kontakt
stand, oder gar beeinflußt wurde – aber seine Person war sowohl Valentinos
als auch Kerdon bekannt. Natü rlich spielte bei Marcion die jü dische Mystik eine
bedeutende Rolle, daher gab es auch keine »Kirchen der Markioniten« , son-
dern vielmehr Synagogen. Seine Bewegung wurde jedoch durch Kaiser Kon-
stantin ein derart schwerer Schlag versetzt, von dem sich die Sekte nie mehr
erholte und unterging. Die Kindheitsberichte des Jesus Christus waren fü r Mar-
cion reiner Mythos. Um diesen Mythos zu beweisen behauptete er einfach den
Zensus des Lukas habe es nie gegeben. Halten wir fest das zu erst die Lehre
bestand, und dann die Fakten, sofern man das ü berhaupt so nennen will, zu-
recht gebogen wurden. Eine Logik die bis heute die gängige Methode der Frei-
maurerei ist. Den Zensus gab es also nur deshalb nicht, weil Marcion die Kind-
heitsberichte des Jesus nicht anerkennen will. Man kreierte dies als "Fakten"
um seine Mythen scheinbar zu beweisen.

Marcion nahm an, Jesus sei als Erwachsener ohne Geburt in einem
Scheinleib auf Erden erschienen. Auf diese absonderliche Argumentation mit
rein spekulativen Charakter, antwortet Tertullianus jedoch nicht in gleichem Stil,
sondern mit einem Argument das allgemein bekannt war:
"Es steht fest, daß unter Augustus in Judäa durch Sentius Saturnius der Zen-
sus durchgefü hrt wurde."
Es war unnö tig mehr als einen Satz fü r Marcions Auslegung zu verschwenden.
Tertullianus war Rechtsanwalt in Rom gewesen, aus seinen Schriften ist auch
zu erkennen das er die Stadt sehr gut kannte. Als Jurist kannte er natü rlich ins-
besondere die Stadtbezirke VIII. und IX. in dem sich die Archive befanden. Aus
dem Papyrus Londinium II, 260f. ist zu entnehmen, daß die Unterlagen der
Zensusbeamten als Kopie an die Vorgesetzten weitergeleitet wurde und bis ins
rö mische Archiv gelangten. Der Jurist Tertullianus wußte dies selbstverständ-
lich, darum nennt er als seinen Bü rgen gegen Marcion die rö mischen Archive,
die auch fü r nichtjuristische Interessenten zugänglich waren. (z. B.: adv. Marc.
IV. 17 ) Dies hätte auch Marcion tun kö nnen als er in Rom sich aufhielt, aber er
tat es nicht, wohl weil er dann selbst seinen Irrtum hätte zugeben mü ssen.

Tertullianus hatte in den Archiven selbst die Zensuslisten nachgeschlagen


und dabei den Namen des syrischen Statthalters Sentius Saturnius gefunden.
Er nennt ihn dennoch, obwohl er damit vom Evangelisten Lukas abwich, weil er

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Prolog der Meister - <XV. Kapitel> Lukas versus Strauß

genau weiß das jeder andere ebenso wie er in den Archiven nachschauen
kann. Doch ist das nun wirklich ein Argument gegen den Evangelisten, das Ter -
tullianus uns da hervor bringt? Bedenken wir, daß Saturnius zwar Statthalter
von Syrien war, jedoch der berü hmteste und auch mächtigste Mann dieser Zeit
im Orient zweifellos Quirinus war. Die Aufschreibung kann also sehr wohl von
Quirinius veranlaßt worden sein, schließlich war er als Legat der Vertreter des
Kaisers vor Ort, durchgefü hrt wurde sie aber dann vom Statthalter der Provinz
Syrien, einem Befehlsempfänger des Quirinius. In den amtlichen Steuerlisten
taucht selbstverständlich der Name des zuständigen Provinzbeamten auf, den
Tertullianus dann im Archiv fand. Lukas hingegen nennt den Ausgangspunkt
des Zensus, den Quirinus. Das ist vergleichbar mit einer heutigen Situation,
wenn ein Admiral sich auf dem Schiff eines Kapitäns befindet. Egal wie erfah-
ren der Kapitän auch sein mag, daß Kommando liegt automatisch beim Rang-
hö heren Admiral – dennoch wird in den Unterlagen der Marine der rangniedri-
gere Kapitän als kommandierender Offizier genannt.

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Prolog der Meister - <XVI. Kapitel> Quirinius

<XVI. KAPITEL> Q ui
rini
us
Dennoch wollen wir einen genaueren Blick auf diesen Mann, der aus eige -
ner Kraft so viel erreichte, werfen. Quirinius bezeichnete ursprü nglich den
Kriegsgott der Sabiner, einem Volk in Mittelitalien, welches von Rom vollständig
assimiliert wurde. In der rö mischen Mythologie erscheint die Gottheit mit Jupiter
und Mars gemeinsam in einer Gö ttertrias, was absolut nichts ungewö hnliches
in den indoeuropäischen Kulturen war. Später wurde Quirinius in der Trias ge-
gen Minerva ausgewechselt, und wurde als die Vergö ttlichung des Romulus ge-
wertet. Auf jeden Fall war es ein kriegerischer Gott, und der kriegerische
Aspekt war es der dem rö mischen Senator Quirinius seinen Platz in der Welt-
geschichte sicherte. In den »Annalen« zitiert Tacitus eine Rede des Kaisers Ti-
berius, die der Kaiser als Nachruf fü r den Verstorbenen Quirinius verfaßte:
"Unter Gott Augustus hatte er das Konsulat, dann nach der Eroberung der Ka -
stelle der Homonadenser entlang Ziliziens die Triumphinsignien erlangt; dem
Gaius Cäsar, als dieser Armenien erhielt, wurde er zum Fü hrer gegeben und
hat dem Tiberius während seines Aufenthaltes auf Rhodos die Ehre erwiesen."
(Ann. III, 48)

Tacitus spricht zwar nicht von einer syrische Legation, doch ist diese durch
andere Quellen durchaus belegt worden. Von diesem rö mischen Historiker, der
seine 16 bändigen Annalen (Jahrbü cher) zwischen 115 und 117 verö ffentlichte,
erfahren wir von der niederen Herkunft des Quirinius, der aus der Gegend um
Lanuvium stammte, einer Stadt in Latium (Ann. III, 23), heute Lanuvio, sü dlich
des Lago di Nemi im Gebiet der Colli Albani. Er starb im Jahre 21 n. Chr.

Trotz dieser geringen Abkunft war es ausschließlich seinem persö nlichen


Ehrgeiz zu verdanken, daß sein Name selbst unter den Patriziern in Rom einen
bewundernden Klang erhielt. Im Jahre 12. v. Chr. erhielt er das sehr hohe Amt
eines Konsuls. In den Tagen der Republik vor Gaius Julius Cäsar und Lucius
Cornelius Sulla waren es die zwei Konsuln, die jeweils fü r ein Jahr das mächti-
ge Rom fü hrten. Normalerweise wurden nur die Mitglieder des hö chsten Adels
Konsul, so wie auch Quirinius erster Mitkonsul Marcus Valerius Messalla Bar-
batus, der einer Familie angehö rte die sich bis auf die Tage der Grü ndung von
Rom zurü ckfü hrte. Vermutlich bekleidete er etwa um 21/20 v. Chr. das Amt ei-
nes prätorischen Prokonsuls von Kreta und Zyrene und erhielt großen Ruhm im

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Prolog der Meister - <XVI. Kapitel> Quirinius

Kampf gegen die Garamanten und Marmariden. Es war die erste rö mische Ex-
pedition ü berhaupt die Quirinius 21-19 v. Chr. gegen die Oasenkultur der ber-
berischen Garamanten, im tiefen Inneren von Libyen anfü hrte. Das Volk war
benannt nach seinem Hauptort Garama, deren Ruinen man heute bei Djerma
nordö stlich von Mursuk im Fezzan auffinden kann. Bei den Griechen wurde die -
ses Volk erstmals um 500 v. Chr. erwähnt.

Vom Kaiser Augustus wurde Quirinius hoch geschätzt, offenbar bekam


er das Amt des Konsuls vom Imperator direkt, um ihn f ü r einen Posten zu quali-
fizieren, auf dem der Kaiser einen zuverlässigen Mann benö tigte. Im Anschluß
dieses Amtes, das aus alter Tradition ein Jahr dauerte, erwähnt Tacitus einen
Sieg des Quirinius ü ber die Homonadenser (Strabon, Geogr. XII 6, 5). Dies fiel
in die Zeit vor seinem orientalischen Sonderkommando mit dem Kaiserenkel
Gaius, im Jahr 1 v. Chr. Als Truppen fü r den Feldzug gegen das Räubervolk,
das das Hochplateau und die nö rdlichen Abhänge des Taurus bewohnte, kom-
men nur die drei syrischen Legionen in Frage, da sie die nächsten verfü gbaren
Truppen waren. Denn gleichzeitig herrschte in Thrakien ein dreijähriger Auf-
stand (11-9 v. Chr.), der von den mazedonischen Truppen niedergeschlagen
werden sollten, die von illyrischen Legionen unterstü tzt wurden. Diese kamen
also nicht als Truppen fü r Quirinius in Frage.

Der Grund fü r diesen Krieg begrü ndete sich in der lang zurü ckliegenden
Vergangenheit. Die betroffenen Kleinasiatischen Gebiete wechselten im Laufe
der Zeiten stetig ihre Besitzer, selbst nach einigen Pharaonen wurden in Pam-
phylien und Kilikien einige Städte benannt. Unbeeindruckt von diesen fernen,
wie auch fremden, Herren zeigten sich stets die kleinasiatischen Bergvö lker,
besonders jene aus den Bergen in Pisidiens, Isauriens und Westkilikiens. Die-
se Unabhängigkeit und Ignoranz der anwesenden Großmächte, behielten sie
sich auch noch bei, zu Beginn des Rö mischen Kaiserreiches. Das dortige Ge-
biet befand sich in andauernden Kriegszustand. Die Bergvö lker plü nderten und
raubten ganze Städte aus, doch geschü tzt von den bis ans Meer heranreichen-
den kilikischen Gebirgen, und deren steilen Kliffen, die zahlreiche Verstecke
boten, war das ganze Gebiet auch von der Piraterie jener Vö lker betroffen. Mit
dem Niedergang der ägyptischen Seemacht, im Streit mit Octavian, sowie des
Kaisers Konzentration auf andere und mächtigere Gegner, wie etwa Marcus
Antonius die seine militärischen Kräfte banden, wurde das ganze Gebiet fak-
tisch der rö mischen Kontrolle entzogen. Doch diese Lage zu Beginn der Herr-
schaft Octavians zeigte sich das ganze vorchristliche Jahrhundert bereits, wäh-
rend in Rom die Machtkämpfe von Sulla und Julius Cäsar tobten. Dennoch

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wurde selbst in jenen Tagen die Bedeutung der Piraterie dort nicht unter-
schätzt, und so versuchte man, trotz der militärischen Auseinandersetzungen
mit anderen Feinden, auch die Lage in Pisidien und Kilikien unter Kontrolle zu
bringen, ein Zeichen dafü r wie bedeutsam die Schäden der Wirtschaft durch
die Piraten waren. Doch alle rö mischen Vorstö ße, sei es zur See oder zu Land,
waren zwar erfolgreich jedoch erfolgten sie nicht mit nö tigen Eifer. Die Legio-
nen drangen in das Gebirgsland ein, zogen jedoch anschließend vollständig ab.
Kaum waren die Rö mer abgezogen, organisierten sich die Räuber und Piraten
rasch neu, und waren keine mindere Bedrohung wie zuvor. In der Zeit des Tri-
umvirates zwischen Augustus, Marcus Antonius und Lepidus, machte Marcus,
der Geliebte der Kleopatra und Herrscher ü ber den Osten des Imperiums, den
Galater Amyntas im Jahre 36 v. Chr., an Stelle des Deiotarus, zum Kö nig ü ber
Galatien und Pisidien. Dies geschah nachdem Antonius den Amyntas beauf-
tragt hatte, Pisidien zu erobern. Amynthas wurde zunächst nur der Herrscher
ü ber Pisidien, darum befand sich seine Residenz auch in Isaura (nach
Strabon). Galatien gehö rte da noch dem Deiotarus (Dio 48,33), drei Jahre spä-
ter erhielt Amynthas auch die Herrschaft ü ber Galatien, Lykaonien und Pam-
phylien (Dio 49,32). Zum Herrschaftsbereich gehö rte auch Westkilikien, der
Ostteil verblieb bei Syrien. Bereits 5 Jahre nach der bezeugten Gunst des Anto -
nius wechselt der Keltenfü rst Amyntas in das Lager von Augustus ü ber. Darum
behielt er auch seine Kö nigswü rde nach der Schlacht von Actium, als Octavian
die ägyptische Flotte besiegte. Aus diesem Grunde, und weil Amynthas tat-
sächlich ein fähiger Herrschar war, der die ganze gefährliche Landschaft unter
Kontrolle zu haben schien. Die ganze Piraterie kam in arge Bedrängnis als der
neue Kö nig energisch gegen sie vorging. Bei einer dieser Kämpfe starb Anti-
patros, der die Ländereien von Derbe und Laranda beherrschte. Doch nach all
den erfolgreichen Jahren wurde Amynthas 25 v. Chr., heimtü ckisch von der
Frau eines Häuptlings der Homonadenser ermordet, sein Grab soll sich in Fe-
thiye befinden. Dies war geschehen als sich der Kö nig, im Auftrage Roms, auf
einem Kriegszug gegen die Räuberbanden der Homonadenser, in Westkilikien
war.

Das Reich Galatien fiel anschließend an das rö mische Imperium, dennoch


erachtete man es als Pflicht den Tod des treuen Verbü ndeten zu rächen. Doch
der Feldzug wurde ständig verschoben, da andere bedeutende Geschäfte den
Schwiegersohn des Kaisers, Marcus Vipsanius Agrippa, und Vertreter des Im-
perators im Osten, ständig in Anspruch nahmen. Im Jahre 13 v. Chr. kehrte
Agrippa nach Rom zurü ck und starb dort im darauffolgenden Frü hjahr. Die Peri-
ode der Statthalterschaft ü ber Syrien, bzw. dem Feldzug gegen die Homona-
denser, beschränkt sich fü r Quirinius also auf die Jahre 12-1 v. Chr. In den Jah-
ren 1 v. Chr. bis 3. n. Chr. war er mit Gaius Cäsar, dem Sohn des Agrippa, in
Armenien, was diese Jahre dann auch unwahrscheinlich werden läßt. Nach W.

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Ramsay140 und Th. Corbisshley fand besagter Feldzug nach Kilikien in den Jah-
ren 11-7 v. Chr. statt. 141

W. Ramsay entdeckte 1912 in Antiochia, der Heimatstadt des Evan-


gelisten Lukas, zwei Inschriften in denen Publius Sulpicius Quirinius als Bü rger-
meister der Stadt Antiochia Pisidiae erwähnt wird. Die Stadt gehö rt etwa ab 25
v. Chr. zum Imperium und diente als Niederlassung fü r die Veteranen der Le-
gionen. Fü r dieses "geringe Amt", Antiochia war durchaus eine bedeutende
Stadt – die drittgrö ßte Gemeinde des Rö mischen Reiches, hatte ein Quirinius
freilich keine Zeit, Bü rgermeister war er nur ehrenhalber und wurde in den
Amtsgeschäften vom Präfekten Caristianus Fronto vertreten. Desweiteren ent-
deckte Ramsey mehrere Meilensteine der rö mischen Heerstraße Via Sebaste
die durch das Gebiet der Homonadenser fü hrte. Diese Steine entstammten alle
dem Jahre 6 v. Chr., was bedeutet, daß das Territorium zu diesem Zeitpunkt
bereits erobert war, sonst hätten die Rö mer dort keine Straße bauen kö nnen.
Von Tacitus erfahren wir allerdings nicht den Titel des Quirinius in dieser Zeit.
E. Groag ging von dem Titel Prokonsul aus.142 Nach H. Dessau ist er zwar Le-
gat, jedoch von Pamphylien.143 R. Syme vermutet ihn hingegen als Legat von
Pamphylien und Galatien.144 Allerdings kommen, wie bereits erwähnt, nur die
syrischen Legionen fü r den Feldzug in Frage. Desweiteren residierte der Statt-
halter dieser Provinz in Antiochia, wo Quirinius zum Bü rgermeister ernannt wor-
den war und das Gebiet der Homonadenser dieser Provinz am nächsten lag,
was es wiederum nun wahrscheinlich werden läßt, daß Quirinius tatsächlich der
Legat von Syrien war.

Theodor Mommsen identifizierte schließlich Quirinius mit dem gleichzeiti-


gen Legaten der Provincia Syria145, den die akephale tiburtinische Inschrift - ei-
ne 1764 in Tibur (Tivoli, ö stlich von Rom) gefundene Inschrift ohne Namen - als
"legatus pro praetore divi Augusti iterum Syriam" (Statthalter zum zweiten Mal
in Syrien) bezeichnet. Die moderne Forschung folgt dieser Auffassung bis auf
140vgl.: W. Ramsay, Journ. Rom. Stud. VII 1917 S. 229 ff. bes. S. 237 ff.
141H. Braunert, Historia 6,1957,192 ff.
142E. Groag, Ö sterreichische Archäologische Jahreshefte Inst. XXI-XXII (1922-24), Beiblatt
Sp. 445 ff.
143H. Dessau, Rö mische Kaiserzeit II, 2, S. 612
144R. Syme in: Klio XXVII (1934), S. 122 ff.
145Theodor Mommsen, Res gestae Divi Augusti II, S.175 ff.

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einige Korrekturen. (Auf keine der uns bekannten rö mischen Persö nlichkeiten
dieser Zeit passen die Angaben der Inschrift besser als auf Quirinius. Nur setzt
Mommsen den Krieg gegen die Homonadenser mit den Jahren 3-2 v. Chr. viel
zu frü h an. Das "iterum Syriam" muß auch nicht, wie Mommsen annahm, zwin-
gend die zweimalige Statthalterschaft des Quirinius in Syrien bedeutet, sondern
kann bedeuten das er zweimal "legatus Augusti pro praetore" gewesen war.)

Offizielle Listen der rö mischen Statthalter in Syrien sind nur ungenau er-
halten:
23-13 v. Chr. M. Vipsanius Agrippa
? M. Titus
8(?)-6 v. Chr. Gaius Sentius Saturnius
6-4 v. Chr. P. Quinctilius Varus
4-1 v. Chr. unbekannt
1 v. - 4 n. Chr. Gaius Julius Caesar
4-5 n. Chr. L. Volusius Saturninus
6-? n. Chr. P. Sulpicius Quirinius
12-17 n. Chr. Gaius Creticus Silvanus

Es bliebe also durchaus die zeitliche Mö glichkeit einer Legatschaft des Qui-
rinius vor dem Jahre 6 n. Chr. wo er mit Sicherheit dieses Amt bekleidete. Das
wäre dann in den Jahren zwischen der Legatschaft des Varus und des Kaise-
renkels Gaius, unter dem Letzteren diente Quirinius als Berater, und zwar aus
dem Grunde weil er mit den ö rtlichen Verhältnissen vertraut war. Doch in dieser
Zeit war Herodes der Große längst verstorben, Lukas aber siedelt die Legat-
schaft noch in de Regierungsjahren des Kö nigs an. Aber in den Jahren 8-4 v.
Chr. waren die Legaten Saturnius und Varus, nicht jedoch Quirinius. Es bliebe
noch eine andere Mö glichkeit, und zwar das Quirinius die Wü rde eines »orienti
praepositus« innegehabt hätte, dann wäre er dem Legaten von Syrien ü berge-
ordnet gewesen. Oder aber Quirinius war gar nicht eigentlicher Legat von Syri-
en, sondern wurde nur Legat genannt, genau diese Situation ist nämlich auch
bei Volumnius und der damaligen scheinbaren Doppellegatschaft der Fall ge-
wesen:

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"... bis endlich die Sache vor die damaligen Statthalter von Syrien, Saturninus
und Volumnius, zur Entscheidung kam." (vgl.: Jü d. Altert. XVI, 9, 1; 10, 6; 11, 1;
Jü d. Krieg I, 27, 2)
Das Amt des Legaten konnte offiziell aber nur von einer einzigen Person aus-
gefü llt werden, und das war eben Saturnius gewesen.

Trifft diese Annahme zu, dann hätte Lukas lediglich die ü bliche mundartli-
che Ausdrucksweise seiner Gegenwart benutzt, und kö nnte deswegen aber
nicht von Menschen der Gegenwart (schon gar nicht ausgerechnet von Frei-
maurern) als ungenau abgetan werden, nur weil sie heute die damaligen Ver-
hältnisse nicht verstehen. Und doch arbeitete Lukas noch erheblich präziser,
als es seinen freimaurerischen Kritikern lieb sein kann.

Schließlich entdeckte man im Venedig des Jahres 1674 eine steinerne In-
schrift auf einem Grabstein, der wohl von einem aus dem Vorderen Orient kom -
menden Schiff als Ballast verwendet worden war. Der Text selbst gedachte ei-
nes gewissen Aemilus Palatinus Secundus, der unter dem Kommando des
Quirinius als Centurio gedient hatte. Der Stein wurde kopiert, aber als das Ori-
ginal verschwand wurde die Kopie als Fälschung gedeutet. Doch zum Glü ck
fand man 1880 das Original wieder auf. Unteranderem hei ßt es hier:
S(UB) P. SULPICIO QUIRINIO L(EG. AUG) CAESARIS SYRIAE HONORIBUS
DECORATUS IDEM IUSSU QUIRINI CENSUM EGI APAMENAE CIVITATIS
MIL LIUM HOMIN CIVIUM CXVII IDEM MISSU QUIRINI ADVERSUS ITU-
RAEOS IN LIBANO MONTE CASTELLUM EORUM CEPI
(Unter dem Befehl des P. Sulpicius Quirinius, des kaiserlichen Legaten von syrien, nahm Aemili-
us Palatinus als Centurio den Zensus in Apamea vor, einem Stadtstaat von 117 000 Vollbü r-
gern, und bekriegte im Libanon die Ituräer.)

Apamea (in Phrygien) war ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt gewe-


sen, eine Stadt die sich autonom verwalten durfte. Nach dem die Rö mer 189 v.
Chr. bei Magnesia den Seleukidenkö nig Antiochus III. besiegten, wurde 188 v.
Chr. in eben diesem Apamea der Friedensvertrag abgeschlossen, der letztlich
zum Untergang des Seleukidenreiches fü hrte, und gleichzeitig den Aufstieg des
Reiches von Pergamon unter den Attaliden begü nstigte.

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Diese auf dem Grabstein des Secundus erwähnten Unruhen findet man
bei Josephus lediglich als kurze Notiz. Demzufolge umfaßte die Rebellion ganz
Zö lesyrien, und zwar um jene Zeit herum als Herodes der Große im Jahr 12 v.
Chr. seine letzte Romreise antrat. Josephus nennt als Ausgangspunkt die Tra-
chontis, eine Landschaft in unmittelbarer Nachbarschaft zum Volk der Iturä-
ern (Jü d. Altert. XVI, 9, 1). Josephus nennt aber nicht den Namen des Legaten,
der mit Sicherheit nicht die Unruhen in seiner Provinz dulden wollte. Jedenfalls
benennt der jü dische Historiker den Saturnius und Volumnius lediglich als rö mi-
sche Feldherrn, mit denen Herodes der Große nach seiner Rü ckkehr aus Rom
verhandelte (Jü d. Altert. XVI, 9, 1). Nur wenig später jedoch folgt die bereits er-
wähnte Stelle, in der Josephus die beiden rö mischen Feldherrn zu den beiden
"damaligen Statthaltern von Syrien" macht. Ist dem sich unklar ausdrü ckenden
und widersprü chlichen Josephus tatsächlich mehr glauben zu schenken, als ei-
nem sich präzise formulierender Lukas?

Doch auch bei Josephus läßt sich vermuten, selbst wenn es zwei Statthal-
ter in Syrien gegeben hat, das eine diesen Ü bergeordnete Instanz vor Ort exi-
stierte. Und es ist hö chst ratsam diese in Quirinius zu sehen, der immerhin we-
gen eines Feldzuges anwesend gewesen sein mußte. Eben aus diesem Grun-
de fü hrte Publius Sulpicius Quirinius auch das Oberkommando der 3 syrischen
Legionen, und damit muß er dem ö rtlichen Legaten, der normalerweise die
Truppen kommandierte, ü bergeordnet gewesen sein, sozusagen also ein
"Oberlegat". Dieses Oberkommando leitete sich automatisch von der durch den
Kaiser ü bertragenen Befehlsgewalt ab. Die Behauptung diese Annahme sei ab-
wegig und diene einzig dem Versuch Lukas gegen Josephus zu unterstü tzen,
kann entgegengesetzt werden, daß Quirinius mitnichten ein Einzelfall gewesen
war. Auch der späteren Kaiser Tiberius (16-15 v. Chr., 9-7 v. Chr. und 7-9 n.
Chr.), Drusus (10-9 v. Chr.) und Germanicus (13-17 n. Chr.) fü hrten diesen Po-
sten eines "Oberlegaten".

Es bliebe also noch ein Punkt der Kritik von David Friedrich Strauß ü brig,
welcher behauptet das eine Steuerveranlagung im Herrschaftsbereich des He-
rodes nicht stimmen kö nne, da der Kö nig von Judäa dies nicht geduldet hätte.
Wir sollten uns keine Illusionen machen ü ber die rechtliche Stellung des jü di-
schen Volkes, dann nämlich wü rde sich die straußische Kritik von allein erledi-

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gen. Die geschichtlichen Tatsachen widersprechen Strauß recht eindeutig.146

In den Jahren 66-64 v. Chr. besiegte Gnaeus Pompeius Magnus (106-48 v.


Chr.) Mithridates VI. Eupator, Kö nig des Seleukidenreiches. Und errichtet im
Orient mehrere Provinzen des rö mischen Reiches und Klientelfü rstentü mer.
Dabei geriet er auch in die innenpolitischen Machtkämpfe der Hasmonäer, der
jü dischen Kö nigsdynastie (auch Makkabäer genannt) in Jerusalem. Pompeius
machte kurzen Prozeß mit dem Chaos, an dessen Ende Palästina der neuen
Provinz Syrien 63 v. Chr. angegliedert wurde. Mehrere Angehö rige der jü di-
schen Elite wurden hingerichtet und das Kö nigreich mußte an Rom jährliche
Abgaben liefern (Jü d. Altert. XIV, 4, 4). Auf Grund seines großen Erfolges feier-
te man Pompeius, nach seiner Rü ckkehr 61 n. Chr., in Rom mit einem Tri-
umphzug, dabei mußte auch als Beutestü cke der jü dische Kö nig Aristobul, ne-
ben anderen jü dischen Edelleuten, vor dem rö mischen Feldherrn dreinmar-
schieren. Das sind die tatsächlichen Zustände gewesen, worü ber man sich
durch Herodes großtuerisches Gehabe nicht hinwegtäuschen lassen sollte.
Nicht einmal Herodes selbst tat dies, ihm war stets klar wessen Gunst er sich
zu vergewissern hatte. Ganze Städte weihte er den Angehö rigen der kaiserli-
chen Familie. Auch bedeutet das "der Große" keineswegs den selben Sinn, wie
etwa beim Zusatz von Alexander III. von Mazedonien. Herodes »der Große« ,
daß heißt in unserem Verständnis vielmehr "der Ä ltere".

Pompeius ließ aber die grundsätzliche Struktur des jü dischen Staates un-
berü hrt, an der Spitze des Staates stand der Hohepriester, jedoch nur noch als
Vasall Roms. Ebenso gehö rte Grund und Boden der Juden nun Rom, nach rö -
mischen Gesetz wurde dieser nur den Einheimischen zur Nutzung verpachtet.
Und Herodes wurde nur Kö nig dieses rö mischen Landes, weil der Senat ihn
einsetzte, er war also lediglich ein Kö nig durch die Gnade Roms – ein »rex so-
cius« (abhängiger Kö nig). Und das bestätigt auch Josephus selbst: Nach einem
Feldzug gegen seine sü dlichen Nachbarn, den arabischen Nabatäern, viel He-
rodes in Rom in Ungnade, denn er hatte fü r diesen Krieg keine Erlaubnis beim
Kaiser eingeholt. Und so sandte ihm Augustus auch einen Brief nach Judäa in
dem es hieß, daß der Kaiser den Herodes nicht mehr als Freund ansehen kö n-
ne und "ihn kü nftig als bloß en Untertan behandeln" werde (Jü d. Altert. XVI, 9,
3). Und eben aus diesem Grunde zwangen die Rö mer alle Untertanen des He-
rodes im Jahre 7. v. Chr. den Treueid gegenü ber dem rö mischen Imperator ab-
zulegen. Woher bei einigen Leuten nun heute die Erkenntnis stammen mag,

146E. Bammel, Die Rechtsstellung des Herodes, in: Zeitschrift des Deutschen Palästina-Ver-
eins 84 (1968), S. 73-79; A. Schalit, Kö nig Herodes, 1969, S. 257 ff.

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der Kö nig Herodes sei ein freier Herrscher gewesen, wird wohl auf ewig ein Ge-
heimnis der freimaurerischen Logen bleiben.

Abgesehen davon offenbart sich ein reichhaltiger Fundus von Fakten, die
jeder eigentlich umgehend erkennen mü ßt, die die Abhängigkeit des Klientelkö -
nigs in Judäa bezeugen. Z. B. 12 v. Chr. als sich die Sö hne der Mariamme
(Herodes Frau), von des Kö nigs neuer Nachfolgeregelung, hintergangen fü hl-
ten. Herodes klagt gegen diese vor Augustus, und der Kaiser ist hier der Rich-
ter. Der Kläger muß sich sogar nach Italien bequemen. Herodes hätte den
Richtspruch des Kaisers nicht akzeptieren mü ssen wenn er ein freier Kö nig ge-
wesen wäre. Und wäre er eben ein solcher gewesen, so hätte er gewiß nicht
um ein Urteil des Augustus gebeten, sondern einfach selbst die Sache nach
seinen Wü nschen geklärt. Dann im Jahre 7 v. Chr. als das Problem sich erneut
zuspitzte, mußte Herodes zwar nicht nach Italien, aber nach Berytus (Beirut)
wo sich die Rö mischen Legaten Saturnius und Volumnius aufhielten, die auf
Anweisung des Augustus als die Richter agierten. Als dann Herodes gegen sei-
nen Sohn Antipater wegen Verrats prozessiert, fragt er beim Kaiser nach ob er
diesen hinrichten dü rfe. Erst nachdem er die Antwort des Augustus, die in sei-
nem Sinne ausfiel, erhielt, setzt er das Vorhaben in die Tat um.

Herodes ü berlebte seinen Sohn nicht lange und starb bereits kurz darauf
(4 v. Chr.). Anschließend erschien der rö mische Prokurator Sabinus um den
Besitz des Herodes zu kontrollieren (Jü d. Altert. XVII, 9, 3; Jü d. Krieg II, 2, 2).
Daraus ergibt sich die Rechtslage, daß die Besitztü mer Eigentum Roms waren
und der Kö nig sie lediglich benutzen durfte, und mit dem Tode Herodes lag das
Schicksal "seiner Gü ter" ganz in rö mischen Ermessen. Herodes verfaßte zwar
ein Testament, doch mußte dieses erst durch den Kaiser bestätigt werden. Und
das dies keine bloße Hö flichkeitsgeste war, zeigt uns Augustus selbst der das
Testament einfach fü r ungü ltig erklärte, und das ganze jü dische Kö nigreich
gleich dazu – das Reich von Herodes "dem Großen" existierte nicht mehr, weil
es Augustus so gefiel! Dieser Kö nig hatte noch nicht einmal eine besondere
Position unter den abhängigen Kö nigen, so zum Beispiel hatte der Nabatäerkö -
nig Aretas in Petra, ganz im Gegensatz zu Herodes, von Rom das Recht erhal-
ten seine Erbfolge selber zu regeln.

Es gibt jedoch auch ganz konkrete Anzeichen fü r die Besteuerung der Ju-
den, so zum Beispiel erwähnt Josephus: nach dem Tode von Herodes "erließ

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Prolog der Meister - <XVI. Kapitel> Quirinius

Augustus den Samaritern den vierten Teil der Steuern als Anerkennung dafü r,
daß sie nicht mit den anderen Gebieten am Aufstand teilgenommen hatten"
(Jü d. Krieg II, 6, 3). Vorraussetzung fü r diese Entscheidung war allerdings logi-
scherweise das die Samariter, die zum Reich von Herodes dem Großen gehö r-
ten, ü berhaupt Steuern zahlten und demzufolge ein Zensus stattgefunden hat-
te.

Schon seit Pompeius war es den ö stlichen Provinzen grundsätzlich verboten


Silber- oder Goldmü nzen zu prägen, hierfü r bedurfte es einer kaiserlichen Son-
dergenehmigung. Herodes erhielt diese Erlaubnis nie und so gibt es von ihm
auch nur Bronzemü nzen.

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Prolog der Meister - <XVII. Kapitel> Zur Anklage der
Templer

<XVII. KAPITEL> Z urA nk la ge derT em pler


Des Papstes Reak-
tion auf die Verbrennung
des Großmeisters ist
nicht bekannt, aber es
blieben nur noch wenige
Tage in seinem wegge-
worfenen Leben, in dem
ihn seinem Gewissen
plagte. Gerade war sein
Abbildung 57 De Molay verflucht auf
Lieblingsneffe gestorben dem Scheiterhaufen Papst und
und Clemens wandte Kö nig.
sich an einen Totenbe-
schwö rer um sich nach dem Ergehen des Verwand-
ten zu erkundigen. Es hieß: Der Neffe liege im Fege-
Abbildung 56 Papst Clemens V. feuer wegen seiner Simonie und auch fü r den Papst
sei bereits ein Platz bereitet. „Seither war er nicht
mehr froh“. Am 20. April, 40 Tage nach Molay, starb Papst Clemens V. im Al-
147

ter von 51 Jahre, auf seinem hoch ü ber der Rhône gelegenen Schloß Roque-
maure. Seine Leiche wurde in der Schloßkapelle niedergesetzt, wo sie in der
Nacht darauf, verlassen von Dienern und Verwandten, beinahe durch ein aus-
brechendes Feuer zu Schaden gekommen wäre.148 Welch eigenwilliger Weg
des Schicksals.

Und Philipp? Eine Familientragö die sorgte


fü r seinen letzten Prozeß. Alle drei Schwieger-
tö chter des Kö nigs wurden der ehelichen Untreu
angeklagt. Der Kö nig ließ die angeblichen Ge-
liebten, denn schlü ssig und logisch war dieser
Prozeß nicht mehr als der gegen die Templer,
grausam hinrichten, seine Schwiegertö chter wur-
den eingekerkert und starben bald. Es hieß Phil-
Abbildung 58 Goldmü nze Philipps IV.
ipps Herr, der Teufel, hatte noch mehr Opfer ver-
von Frankreich langt. Genauso wie damals als des Kö nigssohn

147J. Michelet, Histoire de France, 1852-1867


148Krü ck von Poturzyn, Der Prozess gegen die Templer. Ein Bericht ü ber die Vernichtung des
Ordens, Stuttgart 1982

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Prolog der Meister - <XVII. Kapitel> Zur Anklage der
Templer

starb dessen Patenonkel Jaques de Molay war. Und auch die Flamen erhoben
sich erneut und belagerten schon Lille, sogar der Adel verbü ndete sich gegen
ihn, in der Furcht er wolle ihnen ihr Vermö gen nehmen. Und so mußte der Kö -
nig sein Volk um Geld bitten, aber Philipp betrog sein eigenes Volk um die
Kriegsanleihen, also erhoben auch sie sich im Oktober. Da befiehl den Kö nig
ein schweres Leiden:
„Er siechte dahin, er löschte aus, ohne Fieber, ohne sichtbare Krankheit, zum
groß en Erstaunen der Ä rzte. Nie hatte man gedacht, daß er so frü h sterben
mü sse, gesund wie er immer gewesen, und erst 46 Jahre alt. “149

Ein Chronisten berichtet als Grund des Siechtums: jagend im Walde bei
Pont-Sainte-Maxence habe Philipp einen Templer gesehen und sei deshalb vor
Angst vom Pferd gefallen. Andere aber wußten, ein weißer Hirsch habe den
Kö nig angegriffen, der Hirsch ist das Symbol des keltischen Gottes Cernussos
(bzw. fü r Jesus Christus in der keltischen Kirche) – will man andeuten ein kelti-
scher Gott hat die Templer gerächt? Fü r nicht wenige aber stand fest der Teu-
fel habe sich die Seele geholt, die Philipp diesem vor langer Zeit vermacht hat,
als er mit den Katharern paktierte. Offenbar konnte der K ö nig nicht mehr Reden
und war teilweise gelähmt, daraus läßt sich zumindest Schlußfolgern das er ei-
nen Schlaganfall gehabt hatte. Dort wo er geboren wurde, starb Philipp schließ-
lich auch, im Schloß Fontainebleau, dies war am 29. Dezember des Unheiljah-
res 1314. Sein Sohn Ludwig X. mußte Priester zwingen fü r seinen Vater die To-
tenmesse zu lesen, er ü berlebte seinen Vater um keine zwei Jahre. Vorher
aber tö tete er seine Frau im Kerker, wo Philipp sie hingebracht hatte, um eine
andere zu heiraten.

Es heißt auch auf dem Scheiterhaufen habe Molay Papst und Kö nig dazu
verflucht ihm binnen Jahresende zu folgen, um sich vor dem Thron Gottes zu
verantworten, der Fluch hatte sich erfü llt. Selbstverständlich lehnen Historiker
die Wirksamkeit eines solchen Fluches ab, und verweisen auf die Bedeutung
dessen im romantischen Drama und der romantischen Oper. Der Historiker hält
daher fest, daß Philipp im Alter von 46 Jahren gestorben ist, während sein Va-
ter Philipp III. mit 40 Jahren, und sein Großvater Ludwig IX. mit 56 Jahren
starb. Es lag offenbar in der Familie, aber der Tod Philipps war weder natü rlich
noch eindeutig erklärt. Also doch eher Mord? Warum starb der Papst dann an
einer Krankheit, sicherlich war er stets kränklich doch lange Jahre lebte er in

149J. Michelet, Histoire de France, 1852-1867

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Prolog der Meister - <XVII. Kapitel> Zur Anklage der
Templer

diesem Zustand um wenige Tage nach Molay zu sterben. Ob dieser angebliche


Fluch, des letzten Großmeister ü ber den gö ttlichen Eingriff in das Geschehen
der Wahrheit entspricht, wird ein Teil des Templermythos und seines Großmei-
ster Jacques de Molay auf ewig bleiben.

Auch Enguerrand de Marigny, eine Schlü sselfigur im Prozeß gegen die


Templer wurde nicht mehr froh, nach dem Tode Philipps wurde er der schwar-
zen Magie angeklagt und ausgerechnet im »Temple« zu Paris (dem Zentrum
des Templerordens in Frankreich) eingekerkert, und starb dort schließlich auch
am Galgen. Daraufhin starb sein Bruder der, Erzbischof von Sens der als erster
Templer verbrennen ließ, schon bald darauf aus Schande.150 Fest steht zumin-
dest das Philipp der Schö ne, der damalige Kö nig Frankreichs, ein Schwarzma-
gier war151, woher sonst wollte er Baphomet kennen, wenn nicht aus der
schwarzen Magie?

Als Molay an jenem ü blen Freitag den 13. verhaftet wurde und bald darauf
der Kö nig in seinem Verließ erschien um ihn zur Flucht zu ü berreden (was ei-
nem Schuldeingeständnis gleichgekommen wäre), machte Molay eine sehr
seltsame und mysteriö se Ä ußerung, mit der er den Vorschlag des Kö nig ab-
lehnte. Die eben geschilderten Verhältnisse lassen die Worte Molays freilich in
einem neuen Licht erscheinen. Der Großmeister sagte: Man wisse, was zu er-
warten sei von jener Macht, die Papst Bonifatius abgesetzt und seinen Tod ver-
schuldet habe.152 Daraufhin soll der Kö nig panisch den Kerker verlassen haben,
und vermied es fortan Molay jemals wieder unter die Augen zutreten.

In Alais entschlossen sich 26 Templer ihre Geständnisse aus Paris und Chi-
non zu widerrufen. Empö rt erklärte einer sogar, nach dem er sein angebliches
Geständnis des Jahres 1307 gehö rt hatte, eine solche Aussagen nie gemacht
zu haben, und wenn doch, so sei es aus Furcht vor der Folter geschehen, und
so will er das gesagte als Unwahrheit bezeugen. Entweder es geschah durch

150Krü ck von Poturzyn, Der Prozess gegen die Templer. Ein Bericht ü ber die Vernichtung des
Ordens, Stuttgart 1982
151Wolfgang Weirauch, Schwarze und weiße Magie, Flensburger Hefte Sonderheft 12,
Flensburg 1993
152Krü ck von Poturzyn, Der Prozess gegen die Templer. Ein Bericht ü ber die Vernichtung des
Ordens, Stuttgart 1982

Seite 219

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Templer

den Schmerz der Folter, so entnehmen wir


hieraus, daß durch die Qual einige Gefol-
terten gar nicht wußten was sie sagten,
oder aber, dem einen oder anderen wurde
ein Geständnis einfach angedichtet.

In Clermont hingegen waren 29 Templer


bereit die Unschuld des Templerordens zu
bezeugen und fü gten vorsichtshalber hinzu:
„Und wenn wir später durch Tortur oder
Abbildung 59 Chinon Kerker etwas anderes aussagen sollten,
dann gilt es nicht, und niemand soll uns Glauben schenken! “153
Und der Bischof von Elne befragte 25 Templer im Kerker des Schloß von Tou-
lar, die jedoch alle samt die Unschuld des Ordens beschworen, sie bezweifel-
ten das irgend jemand der Brü der etwas gestanden hatte und im Falle, daß ein
Ritter solche Aussagen gemacht hätte, so habe dieser gelogen!

Im Grunde waren die Punkte der Anklage keineswegs neu, wenn man von
dem Bezug auf die Templer einmal absieht. Aus einem Brief, der 1253 in
Deutschland gefunden wurde und von Papst Gregor IX. geschrieben wurde,
entnehmen wir die Erkennungsmerkmale einer typischen Teufelsverehrung.
Malcolm Barber war es der die Ä hnlichkeiten zu den Anschuldigungen gegen
die Templer feststellte.154 Eben diese Punkte hatte Philipp zuvor schon gegen
Papst Bonifatius angewandt.

Wenn man die Frage nach dem Geständnis und Wiederruf des selbi-
gen stellt, muß man hier zu aller erst die Wirkung der Folter bedenken. Und
wenn heute Pseudo-Templer betonen das dieser und jener nicht gefoltert wur-
de, so kommt dies einer Verhö hnung der wahren Templer gleich, deren Namen
man in den Schmutz zieht von selbsternannten Erben. Zugeben zu dü rfen,
durch die Folter zu einem Geständnis getrieben worden zu sein, war in jener
Zeit ein Privileg. Alle anderen Gefolterten mußten gestehen nicht gefoltert wor-

153J. Gmelin, Schuld oder Nichtschuld des Templerordens, 1846


154M. Barber, The Trial of the Templars, Cambridge 1978

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Templer

den zu sein, andernfalls wurden sie solange gefoltert bis sie es schworen. Auch
reichte der Anblick der Werkzeuge der Folterer bereits aus, viele in Panik zu
versetzen. Des weiteren, auf Grund Philipps Vorschriften, waren die Fragen der
Richter schematisch angelegt und suggerierten bereits die Antworten. Man
merkt deutlich einen qualitativen Bruch in den Aussagen zwischen den franzö -
sischen Protokollen und jenen des Auslands, wo die Folter deutlich seltener an-
gewandt wurde.

Die Verheimlichung der Ketzereien sei mö glich


gewesen da die Templer nur ihren eigen Priestern
beichteten, so ließ Philipp erklären. Hier aber lü gt, bzw.
läßt der Kö nig eindeutig lü gen, und eben diese Lü gen
werden bis heute von den Freimaurer getreu wieder-
holt. Die eigenen Protokolle des Kö nigs beinhalten die
Zeugenaussagen von Ordensfremden Priestern, bei
Abbildung 60 Franziskus von denen die Ritter beichteten, und sie bezeugten fü r die-
Assisi stü tzt die vom Einsturz se einen ordentlichen Umgang, bei der sie nur gering-
bedrohte Laterankirche fü gige Sü nden feststellten. Das bestätigen auch Zeu-
(Freskoausschnitt von Giotto
von 1295-1300). Ein genaussagen der Franziskaner aus Llerida.155 Aber die
symbolgaltiges Bild, denn in Franziskaner sollten ja selbst der Ketzerei verdächtig
einer schweren Zeit der werden und auf den Scheiterhaufen kommen, und der
Ketzerei war der Heilige
Franziskus die einzige Stü tze unheilvolle Papst Johannes XXII. setzte, im Bunde mit
der Kirche, warum wollte Papst dem Orden von Zion, den heiligen Franz von Assisi.
Johannes XXII. der Kirche mit den Häretikern gleich.
diesen letzten Halt nehmen?

Die Templer hatten strenge Gesetze die ihre Disziplin und Ordnung stets
aufrecht erhielten, wer beim Diebstahl ü berfü hrt wurde, stü rzte man vom näch-
sten hohen Gebäude in den Tod. Zwei Ritter die in Akkon einen Händler ermor-
deten, schmiedeten die Templer in Ketten peitschten diese dann durch die
Straßen der Stadt, wobei man rief:
„Seht die Justiz des Hauses!“
Anschließend warf man die Gefangenen fü r den Rest ihres Lebens in den Ker-
ker der Pilgerburg. „Man kann sich der Vermutung nicht erwehren, daß die Ge-
ständnisse suggeriert wurden“, so schrieb einst der Historiker Havemann.

155A. J. Forey, The Templars in the Corona de Aragon, Oxford 1973, S. 274

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Templer

Eine andere Behauptung der Anklage war, daß in den Messen des Templer-
ordens die Konsekrationsworte verboten waren. Auch dies ist eine Lü ge, die
Messen der Templer standen allen offen, und man hätte das fehlen der Worte
leicht feststellen mü ssen. Aber diese Anklage war nö tig, wenn Philipp den
Templer Ketzerei vorwerfen wollte, denn Schwarzmagier, so glaubte man, wü r-
den die Worte der Wandlung nicht aufsagen kö nnen ohne zu sterben. Bezie-
hungsweise, wü rden die Templer die Worte sagen, so kö nnen sie unmö glich
Ketzereien nachgehen. Manch ein Angeklagter gab die eine oder andere
Schuld zu, betonten aber selbst nie daran teilgenommen zu haben. Wieder an-
dere wollten zwar „mit den Lippen, nicht mit dem Herzen“ Gott verleugnet ha-
ben. Einige Befragten gestanden die Erlaubnis zur Sodomie erhalten zu haben,
aber natü rlich dieser nie nachgegangen sein. Aber ebenso wurden die Ge-
ständnisse, die man in den Protokolle festgehalten hatte, immer wieder ange-
zweifelt oder geleugnet. Ein Präzeptor, den man unter Eid fragte, erklärte un-
mißverständlich sein angebliches Geständnis sei gefälscht und ihm unterge-
schoben. Und immer wieder lesen wir in den Protokollen den Vermerk:
„Er verneinte, daß darin Wahrheit sei [...] Er sagte, daß es nicht wahr sei [...] Er
sagt, daß er davon nichts wisse [...] de Molinier, unter Eid befragt, verneinte al-
les...“156

Und auch der Gö tzenkopf Baphomet, der in der Gegenwart so große Be-
deutung fand, wurde erst im Nachhinein zum bedeutendsten Anklagepunk auf-
gebauscht. Und dies geschah merkwü rdigerweise obwohl Philipp von Anfang
an auf diesen Dämon hingewiesen hatte. Dennoch spielte diese Beschuldigung
in den Verhö ren praktisch keine Bedeutung. Dort wo doch mal danach gefragt
wurde, gaben die meisten zu Protokoll darü ber nichts zu wissen, und jene die
etwas aussagten versprachen sich selbst und widersprachen den Aussagen
anderer. Das Desinteresse an Baphomet deutet daraufhin, das dieser Dämon
wohl generell unbekannt war, und das nicht nur unter den Templern. Um so be-
denkenswerter muß es daher sein, wenn Philipp IV. zuerst von ihm sprach, na-
tü rlich war er von seinen katharischen Gü nstlingen, insbesondere Nogaret, dar-
auf verwiesen worden. Vielleicht, im einsehen eines Fehlers pochte er deshalb
nicht darauf auf diesen Anklagepunkt tiefer einzugehen, um mißliebige Fragen
zu vermeiden.

156D. Moldenhower, Der Prozeß gegen die Tempelherren, 1792

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Templer

Auch das „mysteriö se“ Statutenbuch des Ordens lag dem Bischof von El-
ne vor. Aber man fand nichts das eine Verwunderung erregt hätte. Die Templer
nahmen exkommunizierte Ritter auf, lesen wir heute oftmals. Na und? Genau
das war ja durch den Heiligen Stuhl, und keineswegs durch die Templer selbst,
festgelegt worden, als letzter Ausweg zur Erlangung des Seelenheils. Angeblich
gab es geheimen Statuten, von denen niemand wissen wollte, die keiner gese-
hen hatte. Und die Wenigen, die darü ber undurchsichtige Andeutungen mach-
ten, erbrachten nie Beweise. Heute plö tzlich, Jahrhunderte später, besitzen die
Logen der Freimaurer diese geheimen Vorschriften. Nun ja, was soll man sa-
gen, auch Hitlers-Tagebü cher hat man gefunden, und als das klassifiziert was
sie waren - eine Fälschung. Es sollte jedem zu denken geben wenn die Logen
sich weigern, ihre angeblich echten Dokumente einem Historiker zur Ü berprü -
fung auszuhändigen.

Von der Ordensregel den retrais sind lediglich etwa ein Dutzend Exem-
plare erhalten. Weshalb so wenige Exemplare erhalten blieben ist leicht erklärt.
Philipp ließ sie vernichten, da sie seinen Anklagen zu eindeutig widersprachen.
Aber das die Regeln einschließlich aller Zusatzbestimmungen den Inquisitoren
vorgelegen hat, ist ebenso bezeugt wie ihr Einvernehmen mit der Kirche. Dar-
aus ist zu schlußfolgern das des Kö nigs Zerstö rungswut sich auf spätere Gene-
rationen bezogen, in späteren Zeiten sollte man seinen Anschuldigungen glau-
ben, vor allem in unseren Tagen fü r die der Johannes von Jerusalem das Reich
des Satan prophezeite. Nun, er hat seine Jü nger auch gefunden. Die okkulte
Gegenseite hat nie einen anderslautenden Beweis vorlegen kö nnen, und meint
lediglich man muß sich auf ihr Wort verlassen. Doch was ist das Wort jener
wert die die Pläne Philipps IV. befolgen? Auch die Untersuchungen der Anklage
konnten außer Gerü chten nichts vorweisen. Beweise gab es trotz der Folter
nicht.157

Aber der schwerwiegendste Vorwurf war, daß die Templer gezwungen


worden waren, bei einer Aufnahme in den Orden, Christus verleugnet zu ha-
ben. Die Logik dieser Aussage ist mehr als schwer erkennbar, denn demzufol-
ge hätten die Templer ein Bekenntnis abgelegten, dem ihr Leben, Taten und
Werke grundsätzlich widersprochen haben. „Non nobis domine, non nobis sed

157Krü ck von Poturzyn, Der Prozess gegen die Templer. Ein Bericht ü ber die Vernichtung des
Ordens, Stuttgart 1982, S. 84

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Templer

nomine tuo da gloriam!“158, lautete ihr Gebet vor jedem Kampf, und auf dem Or-
denssiegel hatte man geschrieben: „Militia Christi“.

Auch Raffgier und Prunk wurde ihnen Vorgeworfen, ausgerechnet vom


Kö nig Philipp IV., aber die Ordensregel schreiben die persö nliche Armut vor:
„Kein Bruder darf irgendein Einkommen besitzen, es sei viel oder wenig, kein
Bruder darf ohne Erlaubnis Geld haben oder bei sich f ü hren. Jeder Bruder des
Tempels, der Meister sowohl wie alle ü brigen, sollen stets darauf bedacht sein,
daß sie weder Mü nzen noch Silber als Eigentum besitzen.“159
Wenn ein Templer ein Geschenk annahm, wurde er verstoßen. Und wer es
wagte sich etwas kaufen, streng bestraft. Dem Templer war es verboten zu Ja-
gen wie es damals ein typischen Vergnü gen des Adels war, freilich durfte man
Jagen um der Nahrung willen, oder um die Pilger vor hungrigen Lö wen zu be-
schü tzen, die es damals in Palästina gab. Selbst ritterliche Turniere waren
streng verboten.160 Und selbst die Troubadoure, die ü ber Kö nige und Päpste
spotteten, verschonten die Templer und bezeugen so die tiefe Achtung der Ge-
sellschaft vor den Rittern.161 Gewinngier und Geiz gehö rten zum uralten Fundus
der mittelalterlichen antikirchlichen Bewegungen, was sich bis heute nicht ge-
ändert hat. Wenn man sich die Verbreiter dieser Gerü chte ansieht, stö ßt man
auf reiche und wohlhabende Personen, die ihren Hals nie voll genug bekamen
und sich ü berlegten: Was will die Kirche mit ihrem Geld, mir wäre es doch viel
nü tzlicher! Tatsächlich gab es durch die Kirche einige soziale Einrichtung im
Mittelalter, aber ohne die Kirche hätte es absolut nichts gegeben. Doch, daraus
schlußfolgernd hieße es auch das die Templer „typisch“ katholisch waren, wie
sonst hätte man sonst die Anklagen anwenden kö nnen, die man gegen die Kir-
che benutzte?

Die Lästerung Christi und das Bespucken des Kreuzes wird ständig in ver-
schiedenen Varianten berichtet, und trotz der Folter glaubte man darin immer
wieder eine Lehre und Weltanschauung herauslesen zu kö nnen. Es ist schon
seltsam wenn Leute, die sich als Humanisten ausgeben, sich derart penetrant
auf die Folter stü tzen. Sogar ein Kritiker der Templer gab zu Protokoll: die Miß-
158"Nicht uns O Herr! nicht uns, sondern Deinem Namen gib die Ehre"
159Entnommen: Krü ck von Poturzyn, Der Prozess gegen die Templer. Ein Bericht ü ber die
Vernichtung des Ordens, Stuttgart 1982
160H. Schäfer, Geschichte von Portugal, 1836
161Krü ck von Poturzyn, Der Prozess gegen die Templer. Ein Bericht ü ber die Vernichtung des
Ordens, Stuttgart 1982, S. 87

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Templer

achtung des Kreuzes sei zuweilen bei der Aufnahme verlangt worden als Prü -
fung des Gehorsam, ob der Neuling auch in Gefangenschaft stark bleiben wer-
de. Andere hingegen meinten, es war der Demut willen geschehen, im Anden-
ken an den Apostel Petrus der in der Stunde der Gefahr Angst bekommen hat-
te. Nur diese beiden Versionen kö nnen als logisch angesehen werden. Warum
sonst sammelten die Templer Reliquien und starben fü r die Heiligen Stätten?
Gerne wird von Freimaurern auf Zeugen wie dem Augustinermö nch hingewie-
sen, der den Inquisitoren in England mitteilte er habe gehö rt wie der Präzeptor
von Duxworth, Johann Mohiers, die Unsterblichkeit der Seele leugnete.162 Aus-
gerechnet ein Augustinermö nch der sich auf den heiligen Augustinus zurü ck-
fü hrte, einem ehemaligen Manichäer, eine der Wurzeln der Katharer. Alain
Demurger bemerkt dazu ironisch, daß dieser „Ohrenzeuge“ zum Zeitpunkt sei-
ner Aussage etwa hundertvierzig Jahre alt gewesen sein muß.163 Ich denke das
spricht nicht nur fü r die Qualität der Anklage, sondern erklärt auch ü berdeutlich
den Wert gewisser okkulter Vereinigungen.

Grundsätzlich konzentrierte sich die Anklage auf die Verleumdung Christi


und das Bespucken des Kreuzes. Das wurde Unterstü tzt von Aussagen wie je-
ne des Stephan von Troyes, der, um 1297 von Hugo von Pairaud aufgenom-
men wurde. Jedoch erklärte Abbé Petel, als er sich auf diese Aussage bezog,
das es sich hierbei eine Art von »Lehrlingsprobe« , gehandelt habe, um den An-
wärter zu prü fen, ob er der Gefangenschaft bei den Ungläubigen gewachsen
sei. Er fü gt an das die Templer den Anwärtern zuriefen: „Gehe beichten, du
Dummkopf!“164 Derartige Neulingsproben waren durchaus bekannt, was ihnen
ihren Wert fü r einen Abfall vom Glauben freilich schmälert, denn wenn es nicht
im geheimen geschah hieß es, daß es auch keiner ernst nahm. Mehr als von
den Templern, waren fü r derartige Proben die Johanniter geradezu berü chtigt,
da diese oftmals sehr grob vorgingen.165 Im Gegensatz zu Freimaurern unserer
Tage maßen die Inquisitoren diesen Verleugnungen wenig Interesse bei. Wäh-
rend man annehmen sollte das sich die Inquisitoren ü berderartige Geständnis-
se freuen sollten und bereits den Scheiterhaufen aufschü tteten, fragte der In-
quisitor in derartigen Fällen, so bei jenem des Stephan von Troyes:
„War dies nicht das Mittel, euch auf die Probe zu stellen? Wenn ihr euch gewei -
gert hättet, hätte man euch dann nicht frü her ins Heilige Land geschickt?“

162The Victorian History, op. cit., S. 262


163Alain Demurger, Die Templer. Aufstieg und Untergang 1118-1314, Mü nchen 1993, S. 269
164Abbé Petel, Les Templiers et les Hospitaliers dans le diocèse de Troyes, op. cite., S. 324-
325
165J. Riley-Smith, The Knights of Saint John in Jerusalem and Cyprus, op. cit., S. 246

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Prolog der Meister - <XVII. Kapitel> Zur Anklage der
Templer

Das heißt also: Währt ihr dann nicht bereit gewesen gegen die Ungläubigen zu
kämpfen?

Der Hintergrund zu derartigen Vorkommnissen ist in der militärischen Auf-


gabe zu suchen. Bis zum heutigen Tag werden in Armeen die Soldaten psycho -
logischen Belastungen, bis hin zur leichten Folter, unterzogen um den Geist der
Soldaten zu härten, damit sie kü nftigen Belastungen besser standhalten. Die
Angehö rigen von Einheiten in denen dies praktiziert wird gehö ren zu den be-
sten Einheiten der Armeen. Die besten Armeen des Mittelalters waren die Rit-
terorden. Was den Inquisitoren bekannt war. Das was noch heute praktiziert
wird, verbiegen die Logen zu vö llig unlogischen Zusammenhängen. Wenn ein
Templer in Palästina gegen die Ungläubigen kämpfte, geschah dies nicht weil
er vom Katholizismus abgefallen war. Wenn der Großmeister auf seinem Siegel
die Grabeskirche zeigt, geschah dies nicht weil sie Jesus Christus abgeschwo-
ren hatten. Und wenn nach der Schlacht bei Hattin von 500 gefangene Templer
499 sich lieber tö ten ließen als den Islam anzunehmen, geschah dies nicht weil
diese Jesus Christus verachteten, geschweige denn mit dem Islam sympathi-
sierten. Auf welchen verschlungenen Pfaden ein Freimaurer auch denken mag,
die Templer wußten ganz genau was jedem widerfährt der in Gefangenschaft
gerät, und sie wußten das es unter den Muslimen die Regel war Templer und
Johanniter von vornherein zu tö ten, weil diese ohnehin an ihrem Christentum
festhielten, und diese Annahme muß sich auf Erfahrungen begrü nden. Die
Templer waren Stolz auf diesen Ruf und wollten ihn nicht aufgeben. Das mag
dem Freimaurer, der keinerlei Einsicht in das militärische Leben hat, unbekannt
sein, nicht aber den Templer, oder auch der Inquisitor, der fragt:
„War dies nicht das Mittel, euch auf die Probe zu stellen? Wenn ihr euch gewei -
gert hättet, hätte man euch dann nicht frü her ins Heilige Land geschickt?“
Das was der Orden oft als Nachwuchs erwarb waren verwö hnte Sö hne von Ad-
ligen die aus Abenteuerlust in den Orden eintraten, diese wären unter den Stra-
pazen zusammengebrochen und zum Feind ü bergelaufen, und um eben dies
zu verhindern wurden sie im Abendland geschult bis sie bereit waren. Andere
hingegen die sich bei den Lehrlingsproben weigerten, oder gar zur Waffe grif-
fen obwohl er doch von vermeintlichen Ketzern umzingelt schien waren bereit,
sie kamen sofort ins Heilige Land und wurden die hö chsten Wü rdenträger des
Ordens. Bestes Beispiel fü r diese charakterliche Formung eines Ritters ist Ger-
hard de Ridefort, ein Abenteurer und Sü nder, wie sie schon von Bernhard de
Clairvaux angeprangert wurden. Doch sein Leben im Orden machte ihn zu ei-
nem ü beraus frommen Mann der bewandert in der Bibel war, der Templerorden
hatte aus ihm eine vö llig neue Person gemacht.

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Prolog der Meister - <XVII. Kapitel> Zur Anklage der
Templer

Ein weiterer Beleg: Bertrand Guasc, den man in Rodez verhö rte, erzählte,
er sei in Sidon (Syrien) in den Orden aufgenommen worden, wo man von ihn
verlangte, Christus zu verleugnen. Aber ein plö tzlicher Angriff der Muslime
zwang sie dazu zu kämpfen. Nach dem Angriff sagte ihm Präzeptor es habe
sich um eine Probe gehandelt. 166

Sicherlich hätte ein Hugo von Payns dieses Ritual nicht gestattet, aber die
Inquisitoren erkannten darin kein Anzeichen von Ketzerei, auch kein Papst In-
nozenz III. fand dies - denn er kannte die Rituale der Templer, nur die Handlan-
ger Philipps des Schö nen verstanden dies so, und natü rlich Freimaurer oder
Neukatharer, doch ist es doch so das die Neukatharische Kirche, in Feindschaft
zur katholischen Kirche von Jules Doinel gegrü ndet wurde. Unterstü tzt wurde er
dabei von von seinem Freund und Agenten des Ordens von Zion Dr. Gérard
Encausse (Papus). 1895 wurde Doinel „wegbelobigt“ und die Fü hrung wurde
von Papus selbst ü bernommen, die Neukatharer standen demzufolge unter di-
rekter Observanz des zionistischen Ordens. Ist das nicht irgendwie seltsam?
Natü rlich verschweigen das diese Leute. Der Haß der Katharer muß doch einen
Grund haben, und ganz bestimmt nicht ist der Grund darin gelegen das die
Templer den Katharern wohlgesonnen waren.

Auch der Vorwurf der Sodomie ist haltlos, da Homosexuelle bei den
Templern in Wahrheit streng bestraft wurden: Tod durch das Schwert, Tod
durch lebenslange Einkerkerung. Doch Sodomie war eine typische Anklage ge-
gen Häretiker, also anders ausgedrü ckt: Ohne Sodomie keine Ketzerei. Noch
bis zum heutigen Tage ist Homosexualität fester Bestandteil des Satanskultes.
Der Vorwurf der Homosexualität diente dazu den Templern den Fall der letzten
Kreuzfahrerbasis Akkon 1291 in die Schuhe zu schieben. Es war eine Anspie-
lung auf die Stadt Sodom, die wegen dieses Lasters durch Gott vernichtet wur-
de. Ganz selbstverständlich versuchte man damit zu erklären das nur aus die-
sem Grunde Akkon gefallen sein kö nnte, freilich nicht etwa aus dem Grunde
das lediglich die Ritterorden die Stadt gegen eine muslimische Ü bermacht ver-
teidigten, während sich die Soldaten des Abendlandes in Sicherheit brachten.
Auch hier fehlte es nicht an Versuchen einen Verbindung zu den Katharern zu
sehen, von denen es hieß „die guten Männer gingen immer zu zweit“. Tatsäch-
lich aber beruht die „Sodomie“der Katharer auf ein Mißverständnis. Die Kirche

166M. Barber, The Trial of the Templars, Cambridge 1978, S. 165

Seite 227

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Prolog der Meister - <XVII. Kapitel> Zur Anklage der
Templer

warf den Ketzern „verbotenen Sexualpraktiken“vor. Das wurde als Vorwurf der
Homosexualität verstanden, doch die Kirche meinte damit eigentlich das Abtrei-
ben bei Schwangeren. Doch auch das ist heute ja legal, ein weiteres Denkmal
der Katharer im stillen Einvernehmen mit dem Aberglauben der Kabbala.

Alle Geständnisse beruhten auf Quälereien, kö rperliche ebenso wie Seeli-


sche. Der Tempelpresbyter Petrus von Boulogne, den man gefoltert hatte, er-
klärte: bei der Folter „geht die Freiheit des Menschen verloren“. Und aus dieser
Situation die eine klare Ü berlegung nicht zuließ, widerriefen auch viele anderen
ihre Aussagen sobald sie ihr Bewußtsein wieder erlangt hatten. Ebenso erklärt
dieses Fehlen des Bewußtseins das Entsetzen vieler Gefangenen als man ih-
nen die eigenen Worte vorlas, oder eben auch der Zweifel diese Aussagen je-
mals gemacht zu haben. Man sollte stets bedenken, daß der Widerruf im vollen
Zustand des Bewußtsein geschah, trotzdem man wußte das darauf der Tod
durch den Scheiterhaufen stand. 167

Sowohl die Verleugnung des Kreuzes, als auch die Verneinung des Kreuzop -
fers Jesu Christi, wie auch die Anklage wegen der Gö tzenverehrung, haben
Nogaret zum Urheber. Mit diesen Anklagepunkten setzte er den Katharern ein
Denkmal, denn es ist sehr verdächtig wenn ein Abkö mmling der Katharer, der
seinen Haß gegen Templer und Kirche ja ö ffentlich bekannte, dem Ritterorden
das vorwirft wofü r seine Vorfahren von der Kirche bestraft wurden. Baphomet
alleingenommen wurde immer wieder als Kennzeichnung dafü r gewählt, daß
die Templer zum Islam ü bergetreten seien. Baphomet wurde dabei als Verball-
hornung von Mahomet (Mohammed) gesehen.168 Jedoch da der Kopf des Gö t-
zen mit Schnü ren in Verbindung stand, welche die Templer um ihren Leib ge-
tragen hätten, wurde der Dämon eindeutig in Verbindung mit den Katharern ge-
setzt, wo es auf den Brauch des consolamentum hinweist.169 Diesbezü glich läßt
sich auch das Fehlen der Weiheformel bei der Messe, statt einer allgemeinen
Ketzerei, spezieller auf das Katharertum beziehen, wo die Wirksamkeit der Sa-
kramente bestritten wurde.170 Alain Demurger sieht es als Rätsel an das Noga-
ret es nicht wagt die Katharer wirklich anzusprechen, zu sagen, die Templer
ständen mit den Katharern im Bunde. Doch hätte Nogaret dies wagen kö nnen?
Exkommuniziert wie er war, wußte jeder das er der Sohn von Katharern war,

167vgl. dazu auch: J. Michelet, Procès des Templiers, 1841-1851


168Alain Demurger, Die Templer. Aufstieg und Untergang 1118-1314, Mü nchen 1993, S. 250
169Alain Demurger, Die Templer. Aufstieg und Untergang 1118-1314, Mü nchen 1993, S. 251
170Alain Demurger, Die Templer. Aufstieg und Untergang 1118-1314, Mü nchen 1993

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Prolog der Meister - <XVII. Kapitel> Zur Anklage der
Templer

dessen Vater von den Templern, die er nun anklagen sollte, verspottet und ver-
trieben wurde, und die ebenso seinem Großvater einen warmen Hort auf dem
Holzstoß beschafften. 171

Die Anklage wegen religiö ser Praktiken hat aber durchaus einen ernsteren
Hintergrund, oder konnte zumindest so erscheinen. Insbesondere gilt dies fü r
die Absolution durch Laien, am Ende des sonntäglichen Kapitels. Auf diesem
wurden Vergehen besprochen, diskutierte und bestrafte, dann vergab der Prä-
zeptor dem Schuldigen Ordensbruder. Diese Vergebung wurde gern mit der
Absolution verwechselt, steht in Wirklichkeit aber in keinem Verh ältnis dazu.

Man meint ein Verwandtschaft von Templern und Katharern herstellen


zu kö nnen, weil beide sich in den Pyrenäen verschanzten, wie lächerlich! Als
wenn das Gebirge den Katharern ein Heiligtum gewesen sei. Auch der Wider-
stand im von Deutschland besetzten Frankreich, während des Zweiten Welt-
krieges verschanzten sich dort, waren sie Katharer? Nein, sie erkannten die
Mö glichkeiten und den Schutz, das dieses zerklü ftete Land ihnen bot. 1914 er-
klärte Victor Carrière, der als einer der besten Historiker zum Templerorden an-
gesehen wird:
„Heute steht ein fü r allemal fest: der Templerorden als Institution hat die Ver-
brechen nicht begangen, derer man ihn so lange angeklagt hat. “172

Philipp IV. kannte nur zu gut die geheimnisvollen, wie fü rchterlichen Prakti-
ken der Folter, um Menschenseelen aus ihren Kö rpern zu pressen um dann an-
dere Geister sprechen zu lassen. Wenn eine Leidenschaft jene Macht gewinnt,
wie bei Philipp die Geldgier, dann preßt sie in der Seele starke Kräfte heraus,
die einen starken Einfluß auf anderen Menschen erlangen kö nnen. Papst Cle-
mens war einer dieser armseligen Opfer die dieser gewaltige Wille traf. Und der
Papst beugte sich ohnmächtig bis er nur noch dem Willen Philipps nachgab, er
selbst hatte keinen Willen mehr. Und Philipp wollte Macht und Reichtum, dafü r
zuständig ist der Dämon Asmodis, der auch in den Mythos um Baphomet ge-
hö rt, es ist also gar nicht verwunderlich wenn Philipp diesen Dämon kannte.

171Alain Demurger, Die Templer. Aufstieg und Untergang 1118-1314, Mü nchen 1993, S. 270
172Entnommen: Krü ck von Poturzyn, Der Prozess gegen die Templer. Ein Bericht ü ber die
Vernichtung des Ordens, Stuttgart 1982

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Prolog der Meister - <XVII. Kapitel> Zur Anklage der
Templer

Das er deren Verehrung den Templern vorwarf ist eigentlich ein typisches und
stets wiederkehrendes Verhalten. Wann immer ein Gerü cht aufkam das dem
Ansehen des Kö nigs schadete, wälzte er dies auf jemanden anderes ab und
glaubte sich dadurch reinzuwaschen. Er gierte nach der Verehrung die man
seinem Großvater Ludwig IX. entgegenbrachte, doch er wurde gehaßt.

Die materielle Leidenschaft Philipps, erzeugt sehr starke Kräfte in der ei-
genen Seele. Aber sie erzeugt auch, in ihrer satanischen Art, eine gewisse Er-
kenntnis, die man eben durch das allsehende Auge ausdrü ckt die wir in der
„Dollarpyramide“ wiederfinden, oder weshalb die Rosenkreutzer aus okkulten
Vereinigungen sich entwickelten die auf der Suche nach Gold waren. Philipp in-
itiierte nun einen Prozeß als kultisches Fest, wie Satan ein Prozeß gegen die
Menschheit fü hrt (Buch Ijob), um zu tö ten und sich ihr Leben einzuverleiben, ihr
Kraft, ihr Wissen – aber auch ihre Verehrung durch die Gesellschaft. Die
Templer wurden gefoltert, bis ihnen in ihrer Folterqual dämonischen Bilder er-
schienen, mit denen sie in diesem Zustand der Bewußtseinslosigkeit zu ringen
gezwungen waren. Das was sie dabei in ihrer Phantasie erlebten, war so real
daß sie gestanden. Eine Tatsache ü ber die sich Philipp der Schö ne vö llig im
klaren war. Wir erleben das heute noch an Opfern der Folter. Genau das ist
auch der Grund, weshalb die Kläger einen Katalog von Suggestionsfragen auf-
stellten, wobei die Fragen so gestellt wurden das im getrü bten Zustand des Be-
wußtseins die Antworten den Opfern bereits in den Mund gelegt wurden. Die-
ses Geschehen versteht man nur, wenn man sich klar ist darü ber, daß hinter
der Historie, wirksame Kräfte stehen, die lenken und walten.

Eine jener Kräfte ist Baphomet. Ein Dämon dessen Wesen und Natur im
Dunkeln liegen. In der heutigen Zeit fehlte es nicht an versuchen aus dem Dä-
mon etwas Positives herauszulesen, kein Wunder das auch hierbei Wegberei-
ter wieder einmal die Freimaurerei waren. Walter Jantschik schreibt zu Bapho-
met:
„BAPHOM – BAPHOM – BAPHOM. DAS GESETZ DES NEUEN AONS! Die
Hieroglyphen der dunkelvioletten Augen, welche aus dem undefinierbaren BA -
PHOMETUM erglü hten, erhellten sich in der Hoheit der Offenbarung, die wie
folgt in mir erklang: » In dir liegen Sü nde und die Erlösung. Die Erde ist ein
dunkles Schattenbild, das sich im Astral-Ä therischen Ozean spiegelt. In diesem
Spiegel ist alles verkehrt! Also ist das Böse gut und das Gute böse.“173

173Walter Jantschik, Der Ordo Baphometis, Frankfurt/Main, 1994

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Prolog der Meister - <XVII. Kapitel> Zur Anklage der
Templer

Da die Erde, wie das Zitat meinte, ein „Schattenbild“ist, sollte es uns nicht ver-
wundern wenn der eine oder andere, der in dieser wandelt einen „Schatten“
hat. Wer Probleme damit hat das Zitat von W. Jantschik zu versteht, sollte sich
damit abfinden dumm zu sein! Schließlich haben wir es hier offenbar mit einen
Genie zutun, der, nach den Autorenangaben in seinem Buch an zwei deut-
schen und 4 ausländischen Universitäten: Psychologie, Philosophie, Theologie,
Soziologie, Jura, Volkswirtschaft und Politik, studiert zu haben. Es ist erstaun-
lich das nach der Absolvierung eines halben Studienangebots einer Universität
noch Zeit bleibt Bü cher zu schreiben und Mitglied in der »Bruderschaft von
Shamballa« , »Bruderschaft der Transfiguration« , »Bruderschaft der Goldenen
Robe« , »Orden vom Silbernen Tau« zu sein, und selbst noch den »Ordo Ba-
phometis« zu grü nden.

Ob Sie es nun glauben oder nicht, ich stimme dem Autor zu! Zumindest in
dem Satz: „Also ist das Böse gut und das Gute böse“. Das der „Humanismus“
der Freimaurerei eine Ausgeburt der Hö lle sein muß, wird jedem klar der in die-
sen Synkretismus kabbalistischer Haßlehren, freimaurischer Grö ßenwahns und
gnostischer Dummheit eintaucht. Sein Buch ließt sich wie eine Anleitung
schwarzmagischer Rituale. Nach seiner Auffassung ist ja, wie erwähnt, das ei-
gentlich bö se in Wirklichkeit gut. Wohl auch die Kinderopfer die man fü r dem
Gott der Freimaurer Baal (Satan) darbrachte.

Auch W. Jantschik spricht von alten Bekannten der Schwarzen Magie und
unterstü tzt damit wohl ganz klar die Aussage eines Albert Pike, das der Gott
der Logen Satan ist. Da wird von der „Schwarzen Hierarchie“, „schwarzen
Adepten“, „den rein diabolisch-gnostischen Pfad von Baphomet“, „dämonischen
Egregor“oder dem „umgestü rzten Pentagram“geredet.174 Ich habe noch nie ei-
nen Schriftstü ck gelesen in dem so oft das Wort negativ, in einem bejahenden
Sinn, verwendet wird wie in diesem Buch. Die Gliederungen dieses obskuren
„Ordo Baphometis“ist stets einem Dämon zugeordnet und will: „Den Gebrauch
von BAPHOMEN lehren“. Der Satz endet zwar, doch ehe der nächste beginnt
steht da wie zufällig – aber um so auffälliger - eine: „666“. Also steckt der Teu-
fel auch hier wieder einmal in Detail.

174Das umgestü rzte Pentagram, ist auch das Emblem der Loge »ö stlicher Stern« , die beiden
nach oben weisenden Spitzen stellen hierbei das Gehö rn des Dämons Asmodis dar, das den
Himmel aufreißt – der zur Baphomet Trinität gezählt wird.

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Prolog der Meister - <XVII. Kapitel> Zur Anklage der
Templer

Wenn nun also schon jene, die Baphomet fü r positiv erachten, seine
diabolische Wesenheit aufzeigen, muß es sich wohl wirklich um einen Dämon
handeln.175 Der Kopf des Baphomet wurde auch Mauffe oder Maufé genannt,
dieses franzö sische Wort des Mittelalter, das in vielen Varianten existiert, be-
deutet Teufel. Der Mythos dieses okkulten Kopfes enthält klare Bezü ge zur hel-
lenistischen Mythologie der Perseussage, in der das Haupt der Medusa eine
wichtige Rolle spielt.176 Der Italiener Antonio Sicci da Vercelli gab bei seiner
Aussage am 1. März 1311 zu hö ren:
„Ich vernahm des öfteren, was in der Stadt Sidon passierte. Ein gewisser Edel -
mann aus der Stadt habe eine armenische Edelfrau aus Maraclea geliebt; doch
er erkannte sie zu ihren Lebzeiten nie, aber als sie Tod war, vergewaltigte er
sie in ihrem Grab. Nach der Tat vernahm er eine Stimme, die ihm befahl:
» Komm zurü ck, wenn die Stunde der Geburt gekommen ist, dann wirst du ein
Haupt vorfinden, die Frucht deiner Taten.« Als die Zeit der Schwangerschaft
vorbei war, kam der Ritter zum Grab und fand ein Haupt zwischen den Beinen
der beerdigten Frau. Erneut erklang eine Stimme und sagte zu ihm: » Hü te die-
ses Haupt wohl, denn es wird dir alles dienstbar machen. « Zur Zeit als ich dies
hörte, war der Präzeptor des Ortes [Sidon] Bruder Matthäus genannt le Sarma-
ge, gebü rtig aus der Picardie. Er war der Bruder des damals regierenden Sou-
dan [Sultan] in Babylon [Kairo] geworden, weil der eine das Blut des anderen
getrunken hatte, weshalb man sie als Brü der ansah.“177

Auch Walter Map erzählt jene Gruselgeschichte bereist 1182, und nach
ihm dann Gervasius von Tilbury. Man machte daraus einen wiederkehrenden
Bestandteil der Unterhaltungsliteratur im 13. Jahrhundert. Alain Demurger sah
dabei zwei sich wiederholende Aspekte: die sexuelle Transgression und die
Schändung der Toten; als auch das magische Haupt, das mit dem Tod in sei-
nen Augen seinen Besitzer unbesiegbar macht, vorausgesetzt dieser schaut es
nicht an. Doch niemals setzte Walter Map diesen Ritter in Verbindung mit den
Templern.

175Die Bekannteste Aussage, daß Baphomet eine Abwandlung von Mohamed sei, kann man
unter Ulk verbuchen, da der Islam eine bildliche Darstellung des Mohamed ausnahmslos
verbietet.
176vgl.: Alain Demurger, Die Templer. Aufstieg und Untergang 1118-1314, Mü nchen 1993, S.
249
177S. Reinach, La tête magique des templiers, Revue de l'histoire des religions 63 (1911), S.
25-39; M. Barber, The Trial of the Templars, Cambridge 1978, S. 181-192

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Prolog der Meister - <XVII. Kapitel> Zur Anklage der
Templer

Seltsamer Weise brachte Philipp Baphomet von Anfang an in die Anklage


gegen die Templer ein, spielte letztlich aber erst am Ende des Prozesses eine
geringe Rolle. So als wenn Philipp verzweifelt versuchte dieses Haupt zu erhal-
ten, zu nächst noch geduldig konnte er warten, doch schließlich wurde er unge-
duldig je länger der Prozeß andauerte. Sollten die Templer das Haupt wirklich
besitzt haben? Dort wo die Aussagen der Templer ohne jeglichen Zwang er-
folgten, wird alles zum Thema geleugnet, bzw. die Verhö rten gaben an nichts
darü ber zu wissen. Und selbst da wo gefoltert wurde leugneten viele, der Rest
gab widersprü chliche Angaben die einfach falsch sein mü ssen, wie jeder er-
kennt der sich nur etwas mit Magie befaßte, und das rü hrt daher, daß diese
Templer nur aussagten weil sie an den Schmerzen litten. Kopfkulte sind ein all-
gemeines indogermanisches Erbe das uns am besten bekannt ist von Kelten.
Der unbeliebte Merowinger Dagobert II. wurde nach einem solchen keltischen
Ritual getö tet, das darauf abzielte seine Seele im Haupt gefangenzuhalten. Der
Besitzer des Hauptes erhält auf diese Weise Macht ü ber das Opfer, noch ü ber
dessen Tod hinaus, und kann sich diesen Geist dienstbar machen.

Der Kopfkult steht in Verbindung mit Avalon, das ein Ort der Heilkunde
war, in dem das Heiligtum des hyperboreeischen Apolls (Esus) stand, der von
den Kelten als Jesus Christus identifiziert wurde. Auch der christliche Kö nig Ar-
tus kommt nicht ins Paradies, sondern in das „heidnische“ Avalon. In den iri-
schen Mythologie begegnet uns der Gott Diancecht, er ist einer der mystischen
Anfü hrern der Tuatha De Danann und Schö pfer des silbernen Arm fü r Nuada,
er schildert der Gottheit Lug seine Fähigkeiten:
„Ich kann alle Verwundeten heilen und fü r die Schlacht am nächsten Tag wie-
der gesund machen, mit Ausnahme derjenigen, denen man den Kopf abge -
schlagen hat oder deren Gehirnhaut oder Rü ckenmark verletzt wurde.“178
Daraus nun kö nnen wir schlußfolgern, warum die Kelten bereits getö teten die
Kö pfe abschlugen. Sie glaubten das es mö glich sei durch Zauberkraft diese
zum Leben zu erwecken. Offenbar gab es Kelten die das bei Dagobert II. unbe-
dingt verhindern wollten. Aber wir werden auch an die Germanen erinnert, zwar
ist uns eine Ambivalenz des keltischen Kopfkultes nicht bekannt, doch begeg-
nen wir beispielsweise dem Haupt des Mimir. Mimir wird gekö pft und Odin bal-
samiert das Haupt, das nun ohne Leib weiterlebt und zu einer Quelle grenzen-
losen Weisheit wird. Gerade diese Geschichte deutet auf die Geschichte des
Baphomets, den man ebenfalls als Quelle der Weisheit betrachtete. Mimir ist
ein Riese, gehö rt also zu dem menschenfeindlichen Mächten des Bö sen, doch
178Zweite Schlacht von Mag Tured in: Textes mythologiques irlandais, Rennes 1980, I., S. 54

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Templer

dem Besitzer des Hauptes verkü ndet es alle Weisheit. Erinnern wir uns jetzt
wieder an Perseus und das Haupt der Gorgonin Medusa, so liegt die Vermu-
tung nahe im Kopfkult ein allgemein indogermanisches Erbe zu sehen, daß
sich auch bei Rö mern oder im entfernten Indien und Persien wiederfindet. Tat-
sächlich sahen die Kelten in diesem Kopfkult eine Verbindung zum christlichen
Glauben, und stellen die Basis fü r den Opfertod Christi und dem „Blutkult“ der
Eucharistie und des Grales her. Nehmen wir nur die Zerstü ckelung der Heiligen
der katholischen Kirche, das stammt aus der keltischen Mythologie, der ganze
katholische Glauben ist in extremer Weise vom Keltentum beeinflußt. Das wa-
ren auch die Grü nde an denen sich der Ordre de Sion stieß, der Katholizismus
war in derart extremer Weise vom Keltentum durchsetzt, das jeder Zugang der
Kabbala unmö glich schien. Immer wieder kam es daher zu Sektengrü ndungen,
wie eben auch Katharer, die sich grundsätzlich auf der Kabbala aufbauten und
nur das Ziel kannten das Keltentum, und den sich daraus aufbauenden Katholi-
zismus zu schädigen. Die Vernichtung der Templer ebnete zur Vernichtung des
keltischen (bzw. indogermanischen) Erbes den Weg, dessen logisches näch-
stes Ziel die angeblichen „Hexen“ waren, die jedoch verfolgt wurden von sol-
chen Schwarzmagiern wie Philipp IV. Nehmen wir allein die prophetisch begab-
te Katharina von Siena, sie war es die das »babylonische Exil der Päpste« be-
endet. Diese Frau wurde von ihren Gegner auch als Hexe verschrienen, heute
hat sich dies kaum verändert, dem Namen des Feindes tauschte man aus,
doch der Wahn blieb der selbe, so daß es mö glich ist aus dem Juden Finkel-
stein einen Antisemiten zu machen. Aber die Mitläufer des Wahns halten sich
nicht fü r minder „Heilig“ wie jene die damals die Hexen aufspü rten.

Wenn nun Dagobert II. auf diese okkulte Weise getö tet wurde liegt es
nahe, ein keltisch-christliches Motiv darin zu sehen, denn zu dieser Zeit war
Gallien bereits christlich. Die armenische Edelfrau deren Leichnam zu Sidon
geschändet wurde, zumindest der Legende nach, wird manchmal als Yse be-
zeichnet, was aber den keltischen Namen Yseult meint. Es handelt sich dabei
um die keltische Bezeichnung fü r die germanische Walkü re Brunhild/Sirg-
dryfa.179 Die Walkü re Yseult ist eine Sonnengestalt und wird in Irland darum
auch Grainne bezeichnet, was sich von grian (Sonne) herleitet.180 Was wieder-
um in Verbindung mit Avalon zusehen ist, denn auch diese Insel steht fü r die
Sonne des Universums und des kosmischen Esus, des hyperboreeischen
Apoll. Druide dieses Gottes war auch Kaiser Konstantin, der das Christentum
begü nstigte. Im damaligen keltischen Verständnis, bedeutet die Sage um Ba-
phomet daher, das der Dämon entstand als Avalon, hier im christlichen Kontext
179Prof. Jean Markale, Die Druiden. Gesellschaft und Gö tter der Kelten, Augsburg, 1996, S. 90
180Vgl.: »Yseult oder die Herrin des Gartens« in: Prof. Jean Markale, Die keltische Frau, 2.
Auflage 1984, S. 307f.

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Templer

zu sehen, geschändet wurde. Geschändet durch wem? Tatsächlich von Tem-


pelrittern, oder doch eher von den „Chevaliers de l'Ordre de Notre Dame de Si-
on“, dem Orden von Zion?

Dem Schädel des Merowinger Kö nigs Dagobert fü gte später jemand eine
rituelle Ö ffnung bei um die gefangene Seele zu befreien. Der Ort der dem Me-
rowinger Dagobert II. in besonderer Weise geheiligt war, ist das Kloster von
Stankt Denis gewesen, das ebenfalls sich der besonderen Gunst Kö nigs Phil-
ipps IV. erfreute, und die zentrale Gerü chtekü che und Anklagenschmiede ge-
gen die Templer war. Hier verfälschte man auch die Chronik, die Nogaret in
Gegenwart Molays nutzte und den Templerorden zu diskreditieren. Im Jahre
475 entstand hier die erste Kirche. Kö nig Dagobert I. (623-639) ließ im Jahre
630 eine neue bauen und siedelte Mö nche an. Er wurde in St. Denis beige-
setzt, und ab diesem Zeitpunkt war das Kloster die Grablege der franzö sischen
Kö nige. Auch dieses Zusammenspiel dü rfte kein Zufall sein, Philipp saß den irr-
sinnigen Wahn auf, durch die Merowinger aus dem Kö nigshaus Davids abzu-
stammen – und so ein Nachkomme Jesus Christus zu sein. Natü rlich ist diese
Geschichte unwahr, aber wenn jemand wie Philipp daran glaubt ...

Das hier ein keltisches Ritual plö tzlich ins Spiel kommt, ist nicht verwun-
derlich, die Merowinger entwickelten sich zum Punkt des Hasses von Kelten
und Germanen, da die Kö nige die alten Traditionen nicht mehr pflegten, bzw.
bekämpften. Das änderte sich als die Karolinger die Merowinger stü rzten. Karl
der Große versuchte sogar die christliche Welt im druidischen Gesellschaftssy-
stem zu reorganisieren181, scheiterte jedoch am Widerstand gewisser obskurer
Gestallten. Besonders aber war von diesem Haß Dagobert II. betroffen, den
man sogar aus den Kö nigslisten strich. Die Historie weiß bis zum Jahre 1646
praktisch nichts ü ber ihn, doch dann wird er ausgerechnet von Adrien de Va-
lois, also aus der Familie Philipps stammend, wiederentdeckt.

Dagobert II. (673-678) galt keineswegs als gottesfü rchtiger Christ. Er war
der Enkel des Dagoberts I. ([625] 632-639) und Sohn des Sigibert III. (639-656)
Grimoald I. war Regent (Majordomus) ü ber Austrasien (etwa Benelux und Nord-
rhein-Westfalen mit dem Zentrum Kö ln), einen Teilterritorium des Merowinger-

181Prof. Jean Markale, Die Druiden. Gesellschaft und Gö tter der Kelten, Augsburg, 1996

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Templer

reiches. Er regierte zu nächst fü r den nominellen Kö nig Dagobert II. dann


zwang er diesen dazu Mö nch zu werden und ließ in der Aufsicht eines irischen
Klosters zurü ck. Gleich darauf wandte er sich der katholischen Kirche zu, ob-
wohl diese alles andere als mächtig zu dieser Zeit war und fö rderte insbeson-
dere die keltische Strö mung des Katholizismus. Die Klö ster Stavelot (Stablo)
und Malmedy sind seine Grü ndungen, und wie seine Schwester Gertrud, die er-
ste Ä btissin der Familienstiftung Nivelles (Brabant), widmete er sich besonders
den irischen Mö nchen. Als aber in der Zeit der politischen Unruhe und des Bü r-
gerkrieges und allgemeiner Anarchie die Anhänger der Merowinger Dagobert
aus seinem Klosteraufenthalt in Irland befreiten um ihn Austrien auf dem Thron
zusetzen, wurde dieser ermordet, wohl auf Befehl des Merowingerfeindlichen
Ebroin der alle Feinde des keltischen Christentums verfolgte. An der Flucht
Dagoberts II. beteiligt war auch Bischof Wilfried von York (664-710), ein fanati-
scher Bekämpfer des Keltentums, als auch der Frauen in der kirchlichen Hierar-
chie, die bei den keltischen Christen immer noch die Heilige Messe lasen und
die Sakramente spendeten. Als sich der Bischof nach Rom begab um sein ver-
lorenes Bistum zurü ckzufordern, mußte er einen weiten Bogen um Neustrien
(Nordfrankreich, wo Ebroin herrschte) machen, da dieser auch ihn tö ten lassen
wollte.

Aus diesem Kampf einer keltischen Bewegung, gegen eine rö mische, die
letztlich orientalisch beeinflußt war, läßt sich die Vermutung ableiten, daß die-
ser Kampf auf Kosten des Templerordens fortgefü hrt wurde. Philipps IV. ist ein-
deutig ein Feind jener keltischen Strö mung, fü r die dann demzufolge die
Templer stehen, deren Orden keltische Wurzel besitzt. (siehe Beiträge zur Hi-
storie der Templer) Dieser Kampf existiert noch heute, und läßt sich im Laufe
der Geschichte sehr gut am Atlantis-Mythos erkennen. Sowohl im semitischen
Orient und Ä gypten, als auch bei den Indogermanen ist von einem hochentwik-
kelten Volk aus Ü bersee die Rede. Im Prinzip existiert diese Vorstellung ü berall
in der Welt, doch das ist fü r uns im Augenblick nicht von Bedeutung, wir wollen
lediglich ein Beispiel erklären zur Veranschaulichung.

Im Orient galt dieses Atlantis, das freilich stets verschiedene Namen erhielt,
die aber weniger bekannt sind, als ein positives Paradies. Die Babylonier ver-
ehrten humanoide Wesen mit Fischschwänzen die von dort herstammten. Und
auch die ägyptischen Gö tter, Isis, Osiris und Seth sollen Prinzen jenes Reiches
gewesen sein. Nun aber galt, speziell in den semitischen Kulturen, der Mensch
als Geschö pf der Gö tter, geschaffen um diesen als Sklave zu dienen, was den

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Templer

positiven Klang von Atlantis erheblich revidieren wü rde. Anders aber bei den In-
dogermanen, wo jenes Atlantis durchweg negativ war, wie sie sich auch nicht
als Sklaven ihrer Gö tter betrachteten, sondern einen erstaunlich „Kumpelhaf-
tes“ Verständnis ausgingen. Bei den Germanen begegnen wir Û tgard, der äu-
ßeren Welt, in dem die menschenfeindlichen Riesen lebten. Die Riesen sind
auch hervorragende Seeleute und ihr Totenschiff Nagelfar, erbaut aus Fuß-
und Fingernägel, der toten Menschen, wird beim Weltuntergang die Muspels-
sö hne (Feuerriesen) unter dem Kommando des Surt ins Menschenland brin-
gen.

Doch viel interessanter sind diesbezü glich die keltischen Sagen, vielleicht
weil diese mehr mit dem Ozean konfrontiert waren. Mehrfach versuchen Vö lker
Irland zu besiedeln, doch letztlich behalten immer die Fomorer die Oberhand,
sie sind Riesen die aus einem Reich im Ozean stammen, das man als Gefilde
der Toten auffaßt. Einer dieser Fomorer ist Buirraineach er lebt in einem Grab-
hü gel und hat einen Rinderkopf. Wir werden dadurch freilich an den Griechi-
schen Minotaurus erinnert, ein Humanoid mit Stierkopf, der in einem Labyrinth
auf Kreta ebenfalls unterirdisch lebte. Und ebenso auch an Baal, dem Satan. Ir-
land wird versklavt und die Bewohner mü ssen den Fomorern Tribut zahlen.
Schließlich aber kommen die Tuatha de Danan nach Irland und besiegen die
Fomoren. Im Namen dieses Volkes versucht man einen Verbindung zwischen
zwei Vö lkern zu erkennen, die Danann aus Irland werden dabei mit Danaer aus
Griechenland als zwei Sö hne der Gö ttin Danan verstanden. Bei Homer ist Da-
naer nur allgemein eine Bezeichnung fü r Griechen, aber zumindest ist bekannt
das die Dorer wie die Kelten den hyperboreeischen Apoll verehrten. Leto, die
Mutter des griechischen Apoll, soll auch von den britischen Inseln stammen, mit
der man die Insel Delos mystisch identifizierte.182 Die Priester dieser griechi-
schen Insel pilgerten auch nach Britannien wenn alle neunzehn Jahre der Gott
die Insel besuchte, womit man eine spezielle Sonnenkonstellation meinte. Das
Heiligtum wird namentlich allerdings nicht erwähnt, Diodor (II, 47) bemerkt le-
diglich:
„Es gibt dort einen riesigen Steinkreis, der dem Apoll geweiht ist, sowie einen
prachtvollen Rundtempel...“
Natü rlich denken wir sofort an Stonehenge, doch wahrscheinlich mein Diodor
den Steinkreis von Amesbury, in der Ebene von Salisbury.

182Prof. Jean Markale, Die Druiden. Gesellschaft und Gö tter der Kelten, Augsburg, 1996

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Templer

Gehen wir von der theoretischen Annahme aus die Templer wären im Be-
sitz des Hauptes Baphomet gewesen. Habe sie es dann verehrt? Das Haupt
des Baphomet zu verehren kann nur denen einfallen die nicht wissen worum es
geht, denn das Haupt diente nicht dazu ein zentraler Punkt kultischer Vereh-
rung zu sein, sondern Macht zu garantieren. Es ist also ein Objekt der Herr-
schaft, wie ein Zepter oder Krone – die freilich ü bernatü rliche Kräfte freisetzt
um diese Macht anzuwenden. Idries Shah ist der Bedeutung dieses Hauptes in
sofern schon recht nahe gekommen als er es auf das arabische Wort fü r
»Quelle« zurü ckfü hrt.183

Wenn die Templer das Haupt besaßen dann haben sie es gewiß nicht
verehrt. Es kö nnte sich dabei um das mysteriö se Heiligtum der Katharer han-
deln das die Templer in der Grafschaft Foix gestohlen haben. Zwischen 1150
und 1160 holten die Templer deutsche Bergleute zu den versiegten Minen bei
Blanchefort. Man holte Ausländer, wohlgemerkt und keine Einheimischen bei
denen man Gefahr lief Katharer, oder zumindest Sympathisanten anzuwerben.
Das es sich um ein Geheimnis handelte, was es galt vor den Katharern zu ver-
bergen, zeigt schon, das die Arbeiter von den Einheimischen abgeschottet wur-
den und ihnen eine Kontaktaufnahme strengsten verboten war. Sp äter dann, im
siebzehnten Jahrhundert, untersuchte César d'Arçons die Minen der Templer.
Sein Ergebnis geht davon aus das die Templer hier auf gar keinen Fall Erz ge-
wonnen hatten. Eine seine vorgeschlagenen Erklärungen war, das die Templer
hier einen unterirdischen „Tresor“ erbaut hätten.184 Daraus wurde dann die Sa-
ge vom verborgenen Schatz der Templer. Die Katharer vermuteten damals be-
reits ein feindliches Treiben der Ritter gegen die Sekte, hinzu kommt das der
verantwortliche Ordensmeister in regen Briefverkehr mit dem Papst stand was
sehr ungewö hnlich war. Vergessen wir auch nicht das es, neben Philipp, erst
die Katharer Nogaret und Floyran waren, die in der Anklage gegen die Templer
Baphomet ins Spiel brachten.

183Idries Shah, Die Sufis. Botschaft der Derwische. Weisheit der Magier, Dü sseldorf/Kö ln 1976
– Nach der Meinung des Autors handelt es sich bei Baphomet um die verstü mmelte Form
des arabischen Wortes » abufihamet« , was im muslimischen Spanien » bufihimat« hieß und
» Vater des Verstehens« oder » Vater der Weisheit« bedeutet. Der Begriff » Vater« steht im
arabischen auch fü r » Quelle« .
184César d'Arcons, Du flux et reflux de la mer et des longitudes ... avec ses observation des
ports de mer, l'artillerie navale et les mines métalliques des France, 2 ed., Paris 1667

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Templer

Das Ordenshaus zu Blanchefort widmete Philipp an jenen unheilvollem


Freitag 13. seine besondere Aufmerksamkeit. Doch die dortigen Templer waren
gewarnt worden und in den Roussillon geflü chtet, das dem Kö nig von Mallorca
gehö rte. Daraufhin verstärkte Philipp den politischen Druck auf den Kö nig von
Mallorca wenn dieser sich weiter weigern sollte die Templer gefangen zu neh-
men. Ja er ging so weit die militärische Besetzung des Landstrichs ins Auge zu
fassen. Der Kö nig von Mallorca holte die Geflohenen aber auf die Balearen und
Philipp verlor das Interesse am Roussillon. Die Templer verließen die Insel auf
einer Galeere des Ordens, ihr Ziel ist unbekannt.

War das Ziel, Zentralamerika? Diese Vermutung, auch wenn man sie
als »halbwissenschaftliche Forschung« verunglimpfen will, findet sehr oft ihre
Anhänger und einiges spricht dafü r: Indianischen Abbildungen von vollbärtigen
Männern in langer weißer Kleidung und einem roten Kreuz darauf erregten das
erstaunen im Sonnentempel von Palanque (Mexico), darü ber hinaus trafen die
Spanier auf Indianer die das Kreuz verehrten, Fastenzeit, Sakramente und an-
dere Elemente des Christentums kannten und täglich ein „Abendmahl“feierten,
die Spanier erklärten dies zum Blendwerk des Teufels und metzelten alles nie-
der. Die Azteken verehrten aber weiterhin auch „Gö tzen“ihr großer Patron und
Beschü tzer war Quetzalcoatl (Gefiederte Schlange oder: Edelsteinzwilling).
Quetzalcoatl ist ein außergewö hnlicher Gott. Er tritt in verschiedenen Inkarna-
tionen auf, tritt aber in ganz Mesoamerika in Erscheinung (bei den Maya als
Kulkulcan) und es gab auch einen sehr bedeutenden Herrscher der Tolteken
mit diesem Namen. Er war einer der Schö pfergottheiten, taucht aber auch in
anderen Gestalten auf, wie zum Beispiel als Windgott Ehecatl, als wohltätiger
Gott des Lernens und des Handwerks, als Gott der Zwillinge, als Gefiederte
Schlange und als Erfinder des Kalenders. Dieser Gott, der bereits einmal die
Menschen vor der Ausrottung gerettet hatte, wurde auf einem Scheiterhaufen
verbrannt um mit seinem Schweigen die Menschen vor der zweiten Ausrottung
zu schü tzen. Molay ist selbstverständlich nicht dieser Quetzalcoatl, aber es wä-
re denkbar das sich Erzählungen und Nachrichten mit der Legende verwoben
haben. Sicherlich haben, wenn Templer sich dort verbargen, sie den Indianern
ihren Aufenthalt irgendwie erklären mü ssen.

Es gibt viele Legenden in noch mehr Varianten zu diesem Gott. In einer


heißt es das Quetzalcoatl mit seinem Bruder, dem hundskö pfigen Gott Xolotl

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Templer

hinabstieg nach Mictlan (Unterwelt) um die Knochen eines Ur-Menschen aufzu-


sammeln der bei den vier kosmischen Katastrophen umgekommen sei. Doch
die Tat erregte den Zorn des Totengottes, und auf der Verfolgung verloren sie
die Knochen, doch Quetzalcoatl rettete den Schädel dieses toten Urmenschen.
Erinnern wir uns an die frü heren Aussagen dieses Buches zu den Freimaurern
die die Menschheit in den Urmenschen Adam Kadmon verwandeln wollen, wo-
bei sie das Haupt des Baphomet zur Transformation benö tigen. Das ist freilich
eine Spekulation die lediglich eine Verbindung zwischen Baphomet und den
mysteriö sen Schädeln herstellt die man in Mittelamerika fand.

Wie etwa 1927 als der britischer Archäologe, mit Namen F. A. Mitchell-
Hedges eine merkwü rdige Schädelskulptur der Maya im heutigen Belize ent-
deckte, der aus einem einzigen Kristall gefertigt wurde und auf ein Alter von
3600 Jahren geschätzt wurde. Das Objekt an sich ist ein Rätsel, heute wü rde
man dazu einen Laser nehmen, aber mit den primitiven Mittel der damaligen
Zeit gehen diverse Schätzungen von einer Bearbeitungszeit aus, die zwischen
150 und 300 Jahren anzusiedeln ist. Was aber noch verwirrender scheint, ist
der Umstand das der Schädel entgegen der natü rlichen Struktur des Kristalls
heraus modelliert wurde ohne dabei zerstö rt zu werden.

Hält man ein Licht unter den Schädel, wird es durch das Prisma am Gau-
men genau durch die Augen projiziert. In der Magie geht man davon aus, das
Kristall die Energien von Lebewesen aufnehmen kö nne. Die Bearbeitung entge-
gen der natü rlichen Struktur des Kristalls bedeutet einen Verschluß dieses, als
wenn der Kristallschädel ein Gefängnis (vgl. Dagobert II.) fü r eine magische
Kraft sei. Viele Menschen erfü llt Grauen wenn sie allein mit dem Schädel in ei-
nem Raum waren, diese Phänomen treten sehr oft bei kultischen Schädeln auf,
so auch bei den bekannten »Hexham-Schädeln« aus Nordengland. Obwohl
Desmond Craig beteuert selbst diese Schädel hergestellt zu haben, glauben
ihn Archäologen nicht, nach der Analyse der Arbeitstechniken, und legen das
Alter der Schädel auf rund 1800 Jahre an. Vermutlich wollte Craig verhindern
das man ihm dieses kulturelle Erbe wegnahm. Doch die Hexham-Schädel sind
kein Vergleich zu dem Mitchell-Hedges-Schädel. Anton LaVey, der Satanist
und Grü nder der »Church of Satan« , ist davon ü berzeugt der Schädel ist ein
Produkt des Teufels. Nun gut LaVey, ist sicherlich nicht einer der intelligente-
sten Zeitgenossen, aber zur allgemeinen Unterhaltung scheint er doch ganz
brauchbar.

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Prolog der Meister - <XVII. Kapitel> Zur Anklage der
Templer

Bei den Maya aber bedeuteten Totenschädel immer einen positiven Kon-
text. Jedoch melden sehr viele Archäologen berechtigte Zweifel an der Arbeit
Mitchell-Hedges an. Er sei zur Ausgrabung marschiert, heißt es, habe am sel-
ben Tag den Schädel entdeckt und sofort wieder losgezogen, als wenn er ge-
nau wußte das an seinem Ausgrabungsplatz nichts weiteres mehr zu entdek-
ken gab. Der Schädel mußte noch nicht einmal ausgegraben werden, er lag
einfach in einer Ecke der Ruinen. Nach Untersuchungen meinten Wissen-
schaftler, der Schädel sei eine Arbeit des Mittelalters und in Europa, wahr-
scheinlich in Deutschland, hergestellt worden. Doch der hartnäckigste Einwand
ist, daß Maya nur äußerst selten Kristall bearbeiteten, und wenn so sind die Er-
gebnisse weit entfernt von der Qualität des Mitchell-Hedges-Schädel. Anders
sieht es dabei bei den Azteken aus, die viel eher die Urheber sein kö nnten, sie
bearbeiteten viel Kristall und besaßen dabei eine große Kunstfertigkeit – aber
bei den Azteken stellen die Totenschädel eine Verbindung zur Welt der dunklen
und menschenfeindlichen Gö tter her.

Doch wie kommt nun die Verbindung des Baphomet zum Islam zu Stande
wie bei Idries Shah der in dem Begriff das arabische Wort fü r »Quelle« er-
kennt? Das Kerngebiet des späteren Languedoc trug zur Merowingisch-Karolin-
gischen Ä ra den Namen Septimanien unter den arabischen Umaijaden185 (661-
750) viel das Land der islamischen Eroberungssucht zum Opfer, wurde aber
durch Karl Martell befreit und dem fränkischen Reich angegliedert. Bereits im 6.
Jahrhundert spricht der Schwarzmagier Kingrisîn von » bufihimat« . Kingrisîn
selbst stammte aus Septimanien, wahrscheinlich sogar aus der Gegend von
Foix und muß später in den islamischen Herrschaftsbereich auf Iberien fliehen.
Nach ihm ist » bufihimat« (Baphomet) die » unheilige Dreifaltigkeit« , ein Haupt in
dem die Geister von drei Dämonen existieren. Das ist nicht weiter erstaunlich
da der Satanismus und Luziferismus grundsätzlich aus einer Reziprozität zum
Christentum besteht, »Protestsatanismus« . Oder in der Auffassung des Zarat-
hustra, das bö se Prinzip versucht ständig die gö ttliche Schö pfungen durch eine
eigene und negative Perversion zu neutralisieren. Im Gegensatz zur tatsächli-
chen Dreifaltigkeit handelt es sich jedoch bei Baphomet um eine Trinität aus
den Dämonen Asmodis, Baal (-Zebul) und Astaroth, die sich der Befreiung Lu-
zifers widmet.

185auch: Omarjaden – nach dem Kalif Omar

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Prolog der Meister - <XVII. Kapitel> Zur Anklage der
Templer

Alle der drei dämonischen Gestalten sind semitischen Ursprungs, bzw.


durch das Judentum in Europa eingefü hrt worden. Astaroth gilt als Dämonen-
fü rst der achten Ordnung und ist ein treuer Diener des Luzifer, seine Bedeu-
tung wächst in der Renaissance. Agrippa von Nettesheim ü bersetzt den Namen
mit „der Kundschafter, auf griechisch Diabolos, oder der Ankläger oder Ver-
leumder [...] der auch in der Offenbarung ein Ankläger unserer Brü der genannt
wird, der sie vor Gott Tag und Nacht verklagt..." Er tritt also als Ankläger, An-
walt auf. Die wichtigsten Quellen zu Astaroth sind in der Renaissance begrü n-
det, aber was uns heute die Arbeit nicht gerade einfach gestaltet ist, daß be-
reits die damaligen Dämonologen widersprü chliche Angaben zu Namen und
Kompetenzen machten.

Der Grund dafü r liegt hauptsächlich darin das Astaroth einen Ge-
schlechtswechsel unterlag. Eigentlich meint der Name die semitische Gö ttin der
Sexualität, Liebe und Fruchtbarkeit. Diese Gö ttin wurde unter abgewandelten
Versionen verehrt. Die westsemitischen Vö lker (Kanaaniter, Phö nizier) nannten
sie Aschtarte und war dort die Mutter oder (und) Frau des Baal (Satan) der
ebenfalls in der » unheiligen Dreifaltigkeit« vertreten ist. Die ost-semitischen Ba-
bylonier kannten sie hingegen unter dem Namen Ischtar, die in der islamischen
Kultur immer noch durch den „Bauchtanz“Spuren hinterließ, der „Tanz der sie-
ben Schleier“ beruht sogar auf einem heidnischen Ritual aus Babylon. Aber
auch in den ägyptischen Tell-Amarna-Texten taucht sie als Dämonin Aschirat
auf. Maria Magdalena war einst Anhängerin der Aschtarte und die Austreibung
der sieben Dämonen durch Jesus Christus geht auf den zuvor erwähnten Ritus
der sieben Schleier zurü ck (eigentlich geht es um die sieben Tore Babylons, die
durch Schleier symbolisiert werden). Daraus leitete man ab, daß Maria Magda-
lena eine Prostituierte gewesen sei, da der Kult der Aschtarte die Prostitution
als religiö se Handlung in ihren Tempeln vollzog. Aus dieser semitischen Ablei-
tung her kam das Element als perverser Sexualakt in die Schwarzen Messen.
Aber durch ihre Mutter-Gemahlin Beziehung zum jugendlichen (darum die Ein-
ordnung des Stieres als Symbol jugendlicher Kraft) Kriegsgottes erhielt sie
auch den Aspekt einer Kriegs- und Jagdgö ttin. Daher nagelten die Philister (als
Nachkommen der aus Griechenland vertriebenen Minoer, die den Baal [Minot-
auros] verehrten), nach ihrem Sieg ü ber die Hebräer, den Kopf des Benjamini-
ters Saul an den Tempel der Astarte, zu diesem Zeitpunkt verehrten die Stäm-
me Israels, zu denen auch die Benjaminiter zählten, den Gott Jahwe, der in
Feindschaft zu Baal stand. Die Griechen schließlich nahmen die Gö ttin als Aph-
rodite auf. Ihr Hauptkultort war das syrische Aphaka; aus dem Namen der
Hauptstadt von Basan - Aschterot Karnaim (zweigehö rnte Astarte) - ist eben-

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Prolog der Meister - <XVII. Kapitel> Zur Anklage der
Templer

falls die Bedeutung des Baal-Astarte-Bezuges ersichtlich. Von Aphrodite ist all-
gemein bekannt das sie auf Zypern dem Meer entstieg. Darum ist es nicht ver-
wunderlich das der Aspekt der Meergö ttin fü r Astarte bei den Israeliten auf-
taucht. Dieses resultiert aus der Gleichsetzung der Meeresgö ttin Ashera und
der gö ttlichen Hure Ashtaroth.

Dennoch galt Astaroth in der magischen Literatur Europas als männlicher


Dämon, der beispielsweise im Dictionnaire Infernal des Collin de Plancy (Paris
1863) wie ein bizarrer dunkler Engel mit melancholisch-hö nischem Gesichts-
ausdruck abgebildet wurde. Dies kann auf Unkenntnis des Ursprung beruhen
oder eben auch auf der Symbiose mit Baal. Johannes Wierus (1515-1588)
nennt ihn einen Dämon der freien Kü nste der den Magiern ungescheut ü ber al-
les verborgene Auskunft erteilt, so wie es Philipp dem Haupt des Baphomet zu-
geschrieben hat.

Neben Astarte und Baal gilt es den dritten Teil der dämonischen An-
sammlung magischer Kräfte und Energien in Baphomet zu betrachten: Asmo-
dis (Asmodäus, Asmodi) erhielt in hebräischen Texten die Bezeichnung Asch-
medai. Er stammt wohl aus der Zarathustrischen Religion wo er als Aeshma
Daeva, (Dämon der Raserei, der Begierde und des Zorns) in Erscheinung tritt.
Bei den Juden brachte man den Name mit hischmid (verderben) in Verbindung.
Weshalb Asmodis dann der Verderber wäre. Im »Hexenhammer« heißt es:
„Der eigentliche Dämon der Hurerei und der Fü rst jeder Unfläterei heiß t Asmo-
deus, was ü bersetzt wird mit » Bringer des Gerichts« , weil wegen derartigen La-
sters ein furchtbares Gericht erging ü ber Sodom und noch vier andere Städte.“
Interessanterweise - und obwohl uns das Wort Baphomet unklar scheint - stellt
L. Breton in einem Kupferstich fü r das bereits erwähnte Buch Dictionnaire infer-
nal den Asmodis mit drei Kö pfen dar, also als Anspielung auf die unheilige
Dreifaltigkeit des Baphomet. In der Zauberliteratur wurde der Dämon beschwo-
ren wenn es galt verborgene Schätze zu finden, also wiederum ein Aspekt des
Baphomet, den auch Philipp IV. von Frankreich kannte. Asmodis taucht auch
im Mysteriö sen Umfeld von Rennes-le-Château auf. Nach der Zauberliteratur
ist dort im 5. Jh. Baphomet „geboren“ worden, als das Land unter islamischer
Herrschaft gefallen war. Dieses Haupt erlangte große Bedeutung in Kabbalistik,
Freimaurertum und Alchemie.
„Gewöhnlich wird die Geburt des modernen Staates auf das Ende des 13.
Jahrhunderts datiert, in Frankreich also auf die Regierungszeit Philipps des

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Prolog der Meister - <XVII. Kapitel> Zur Anklage der
Templer

Schönen. Den modernen Staat charakterisiert man durch die Idee der Souver ä-
nität, durch die Verwaltung, das Steuerwesen, die Effizienz, die Einheit der Na -
tion. Doch es gibt auch eine andere, dunkle Seite; die spektakul ärste Affäre
während der Regierungszeit Philipps des Schönen war der Prozeß gegen die
Templer.“186
Wir sollten uns immer vor Augen halten wem wir unser » zivilisierte« Welt ver-
danken, einem Schwarzmagier namens Philipp, dessen Jü nger noch sehr rege
sind. Das Mittelalter war nicht finster vor, sondern nach Philipp. Hexenprozesse
gab es zwar auch vor Philipp, doch in keinem Zusammenhang mit dem Wahn
der ü ber Europa hereinbrach nachdem man die Templer auf dem Scheiterhau-
fen verbrannt hatte.

Dante, ein Zeitgenosse von Molay und ein Templersympathisant, erkann-


te diese aufstrebende schwarze Magie der weltlichen Politik bereits in seiner
Zeit: Er sah »das Tier« der Offenbarung des Johannes dem Meer entsteigen,
dessen Zahl 666 im Begriff war, sich zum zweiten Male zu vollenden (das erste
Mal im Prozeß gegen Jesus Christus); er sah dieses apokalyptische Tier „das
heilige Gebäude der Kirche“ bedrohen:
„Also verwandelt streckte dann das heil'ge Gebäude Häupter vor aus seinen
Teilen: Drei aus der Deichsel, eins aus jeder Ecke. Gehörnt wie die des Stieres
waren jene, Nur ein Horn aber trugen die vier andern; Ein ähnlich Ungetü m war
nie zuvor. Wie eine Burg auf hohem Felsen trotzig, Sah auf dem Untier eine
Hur' ich sitzen, Die ringsumher die frechen Blicke wandte. Und, gleich als solle
sie ihm nicht entrinnen, Stand ihr zur Seit' ein Ries' und diese Zwei Sah ich sich
kü ssen und sich zärtlich minnen.“187
Das Tier, welches aus dem Meer entstieg, kö nnte eine Andeutung sein auf die
Sage: Das die Mutter Merowechs (der die Dynastie der Merowinger begrü nde-
te) von einer Seeschlange vergewaltigt wurde und ein Kind gebar, die See-
schlange wird von Freimaurern als Zeichen fü r das Haus Davids gesehen.188
Und die Sage zur "Geburt des Baphomet" erklärt hingegen, das drei Schwarz-
magier in der Kirche von Rennes le Château den Priester mit silbernen mysti-
schen Dolchen als Opfer dem Satan darbrachten, und ihn an die Kirchtü r na-
gelten. Anschließend hätten sie eine Hure auf dem Altar, unter dem umgestü rz-
ten Kreuz vergewaltigt, in deren Leib dann der Baphomet heranwuchs. Die
Schlage aber versteht man eigentlich nicht als Anspielung auf eine Dynastie,
186Krü ck von Poturzyn, Der Prozess gegen die Templer. Ein Bericht ü ber die Vernichtung des
Ordens, Stuttgart 1982
187Entnommen: Krü ck von Poturzyn, Der Prozess gegen die Templer. Ein Bericht ü ber die
Vernichtung des Ordens, Stuttgart 1982
188Lincoln, Baigent, Leigh, The Holy Blood and the Holy Grail, 1982

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Prolog der Meister - <XVII. Kapitel> Zur Anklage der
Templer

sondern ist ein Produkt des Teufels, des Herrn der Verwirrung, des Lug und
Trugs, daher ist es nicht verwunderlich, daß diese verklärende Sage frei erfun-
den ist. Die mystische Herkunft der Merowinger, wird wie bei allen Germanen
selbstverständlich auf die Gö tter zurü ckgefü hrt, und nicht auf Juden. Merowech
war Sohn (oder Enkel) Odins/Wotans, und eines Tages begegnete er selbst
beim Baden im Meer einer Seeschlange (die wohl die Mitgardschlange andeu-
tet) und tö tete sie. Die Seeschlange, steht nie in Verbindung mit einer Dynastie,
schon gar nicht zu einer jü dischen die mit der Seefahrt nichts zutun hatte189,
sondern mit Drachen – und dieser war seit Augustus ein Zeichen der rö mischer
Legionen in deren Standarten der Drachen abgebildet wurde, und man sah dar-
in deshalb ein Symbol des Bö sen. Aber Dante schreibt auch „Sah auf dem Un-
tier eine Hur' ich sitzen“. Er meinte damit wohl die Gräfin Brunissende von
Foix, die nach Villani eine Hure war und trotz ihrer katharischen Abkunft ja eine
erstaunliche gesellschaftliche Bedeutung erlangte in Frankreich und am Hof
des Papstes, also „Die ringsumher die frechen Blicke wandte“. Auch sie haßte
die Templer, denn während des Albigenserkreuzzuges, als die Templer etwas
in Foix zu suchen schienen, tö teten die Templer fast die ganze Familie dieser
Gräfin, die ein Nachkomme der berü hmten Esclarmonde von Foix, war die die
Burg des Montségur zur letzten Bastion der Katharer ausbaute.

Das Kopfkulte keltischen, besser gesagt indogermanischen Ursprungs


sind, läßt sich nicht bezweifeln. Dr. Anne Ross befaßte sich mit dem Thema
ausfü hrlich und hatte selbst eigene Erfahrungen mit den berü chtigten Hexham-
Schädeln. Ebenso läßt sich ein „Kopfkult“ bei den Templern nicht abstreiten.
Freilich nicht in der Form des Hauptes des Baphomet. Die Templer, bei deren
Bauten Kopfsymbolismen und -ornamenten allgegenwärtig sind, scheinen sich
diesbezü glich auf keltische Kulte zu beziehen. Bei Rosslyn-Chapel der schotti-
schen Templer finden wir darü ber hinaus weitere indogermanische Symbolis-
men.

Wasserspeier, in dämonischen Gestalten, wurden im Mittelalter beson-


ders mit dem gotischen Baustil in Verbindung gesetzt. Sie sollten ein Objekt be-
schü tzen und die Dämonen aus der Zwischenwelt abwehren. Die Kö pfe, die die
Templer, an ihren Gebäuden anbrachten hatten die selbe Funktion, ebenso
verwendeten auch die heidnischen Kelten die Sch ädelskulpturen.

189Zur Glanzzeit des Kö nigreiches Israel, unter Salomo (etwa 970-931 v. Chr.), besaß Israel
nicht einmal eine Kriegsflotte. Bei der Suche nach dem Sagenumwobenen Punt mußte der
Kö nig Phö nizier anwerben.

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Prolog der Meister - <XVII. Kapitel> Zur Anklage der
Templer

Das die Templer ihren Kopfkult aus der keltischen Kultur ü bernahmen,
läßt sich an zahlreichen andere Riten und Gebräuche der Templer, die kelti-
schen Ursprungs sind, ableiten. Aus Tomar (Portugal) ist zum Beispiel ü berlie-
fert, die Templer seien in ihren Kirchen mit runder Grundfläche, in voller Rü -
stung regelmäßig dreimal um den Altar geritten. Portugal, in dem die Templer
einen absolut-christlichen Staat errichten ist eng verbunden mit dem keltischen
Gralsmythos.

Dokumente von Templern mit Siegel im hier ab-


gebildeten Stil fand man in Portugal.190 Die Templer rit-
ten im Andenken an einen alten druidischen Ritus um
den Altar: Als man der »Heiligen Jungfrau« - die Gö ttin
Brighid, aus ihr machte man später die Heilige Brigitte,
vorgeworfen wurde eben keine Jungfrau zu sein, um-
rundet sie dreimal eine Heilige Quelle. Dieser keltische
Festtag der Heiligen Jungfrau wurde später Maria
Lichtmeß. Brighid, eine Kriegergö ttin, existierte noch in einer zweiten, friedli-
chen Variante und wurde dann Maire genannt, die gälische Form von Maria. Es
gibt frappierende Ä hnlichkeiten zwischen der Maria der Evangelien und der kel-
tischen Gö ttin, so zum Beispiel behü tete die keltische Gö ttin das gö ttliche Kind
Esus. Maria der Evangelien, war aber darü ber hinaus Patronin der Kreuzzü ge
und der Templer, womit sie wie die keltische Maire einen kriegerischen Aspekt
erhält. Im Angedenken dessen verehrten die Templer ihre Beschü tzerin mit kel-
tischen Ritualen.

Das ist alles andere als ü berraschend, denn in mehr als einer Hinsicht ist
die katholische Kirche Erbin der keltischen Lehren, man kann sogar weiter ge-
hen und behaupten, erst durch die Kelten trat das Christentum seines Sieges-
zug an.191 Was nämlich viele Neo-Druiden vergessen ist, daß das theologische
Dogma das Jesus Christus der Sohn Gottes sei, und ü berhaupt das Christen-
tum Staatsreligion werden konnte, durch Kaiser Konstantin I. in die Wege gelei-
tet wurde, der aber war ein ordnungsgemäß geweihter und initiierter Druide (im
Gegensatz zu den Neo-Druiden). Seinen Traum, das er mit dem Zeichen des
190ZDF Sendung »Terra-X«, Folge »Die Templer (Der Templer-Coup von Portugal)« Erstaustrahlung
31.10.1999 um 19:30 Uhr . Auf ARTE bereits am 1.5.99.
191vgl.: Prof. Jean Markale, Le Christianisme celtique et ses survivances populairs, Paris 1983;
derselbe, Le Druidisme -Traditions et Dieux des Celtes, Paris

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Prolog der Meister - <XVII. Kapitel> Zur Anklage der
Templer

Christus ü ber seinen Feind Maxentius siegen werde, erfolgte im Heiligtum des
keltischen Gottes Esus – und Esus ist der keltische Name fü r das griechische
Jesus.

Wenn ein Katholik also keltischen Ritualen nachgeht, ist er weit davon
entfernt ein Häretiker zu sein, denn dann wäre die ganze Kirche häretisch,
schon allein wenn der Priester die Hostie weiht (Kreisfö rmig mit Kreuz darin)
hält er der ganzen versammelten Gemeinde das keltische Sonnenkreuz entge-
gen, ebenso wie es nicht von ungefähr kommt das dieses Sonnenkreuz, wel-
ches fü r den kosmischen Esus, steht gegessen (in sich aufgenommen) wird. Ja
das Keltentum, speziell das Druidentum, wird sogar von Außenstehenden auf
den Templerorden ü bertragen, wenn dies auch teilweise unbewußt geschieht.
Und so verwundert es nicht, daß der Kopfkult der Kelten auf die Templer selbst
angewandt wurde, und man den Schädeln ihrer Toten mystische Kräfte zu-
sprach. Aus diesem Grund ist Villani auch nicht als unglaubwü rdig anzusehen
wenn er berichtet, nach der Verbrennung der Templer seien Mö nche, Nonnen
und „heilige Menschen“(Hexen) gekommen um die Ü berreste der Verbrannten
als Reliquien zu verehren. „Hexen“, pflegten lediglich das rudimentär erhalten
gebliebene Wissen der Druiden weiter, da die Kirche selbst keltische Wurzeln
hatte braucht es uns nicht verwundern wenn Mö nchen, Nonnen und Hexen
dasselbe heilig war, nämlich die sterblichen Ü berreste der Templer. Die
Mö nchsritter stellten offenbar die Verbindung zwischen dem Mö nchtum und
dem Druidentum her, erst nachdem diese vernichtet wurden wird Europa vom
Hexenwahn heimgesucht, das heißt es wird versucht die Reste des Glaubens
der Ahnen auszumerzen um in der daraus resultierenden Leere den Weg frei
zu machen fü r die Kabbala.

Das die Kirche, ihre Politik und ihre Theologie, starken Wandlungen unter-
lag ist leicht feststellbar, ebenso das diese Veränderung vom »Norden« weg
zum »Mediterranen« , bzw. zum Orient hin erfolgte. Demzufolge wurden die
Templer, Ritterorden, anschließend die Hexen vernichtet von einer wirkenden
Macht, weil diese als „keltisches Relikt“ anzusehen sind.

H. Martin ü berliefert uns im 19. Jahrhundert eine alte Templersage, daß


zu Gavarnie, sieben (Gotteszahl) Schädel der Templer verehrt werden. Jedes-

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Prolog der Meister - <XVII. Kapitel> Zur Anklage der
Templer

mal wenn sich der Tag der Verhaftungen durch Philipp IV. nähert, erscheinen
auf dem Friedhof bewaffnete Gestalten in weißem Mantel mit dem Kreuz der
Templer und eine tiefe Stimme fragt dreimal:
„Wer wird nun den heiligen Tempel verteidigen? Wer das Grab des Herrn be -
freien?“
Worauf die sieben Schädel zum Leben erwachen und antworteten:
„Niemand, niemand, der Tempel ist zerstört!“
Handelt es sich auch um eine typische „Geistergeschichte“ verrät sie uns eine
Menge ü ber den Glauben der Menschen im Umfeld der Templer, nur die
Templer waren die wirklichen Vertreter des Christentums und von Gott erwählte
Ritter, und ihr Christentum ist keltisch.192 Die Bezeichnung "der Tempel" oder
"das Haus" bezeichnete in der Umgangssprache der Templer, etwa seit Mitte
des 12. Jahrhunderts nicht etwa den salomonischen Tempel, sondern zum ei-
nen, das Haupthaus des Ordens in Jerusalem, oder aber die Gesamtheit aller
Mitglieder des Templerordens.

192Freimaurer versuchten die Geschichte auf ihren „Kultort“Montségur umzudichten, doch dies
ist nicht die wirkliche Tradition.

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Prolog der Meister - <XVIII. Kapitel> Die Natur des
Freimaurers

<XVIII. KAPITEL> Di
e N a turdes Fr
ei
m a ur
ers
In Betrachtung der westlichen Gesellschaft als Produkt freimaurischer Auf-
klärung und des von dort praktizierten Humanismus, ist eine Lü ge die keine
Wohltat fü r die Menschheit anstrebt, sondern die Aufrechterhaltung des Status
quo, der Reichen und Mächtigen anstrebt. Oft ist der Belogene sich selbst so-
gar bewußt darü ber, daß man ihn gerade belü gt. Aus irgendeinem Grund,
wahrscheinlich die Bequemlichkeit, wird diese Lü ge jedoch akzeptiert. Unter ei-
nigen Evolutionsbiologen gilt sogar die Auffassung, daß die Lü ge ein Zeichen
der Intelligenz sei, das sich der Mensch erst durch diese Gabe vom Tierreich
lö sen kö nnte. Jedoch muß man auch anerkennen, daß die intelligenteste Spe-
zies auf dem Planet Erde, zeitgleich die destruktivste ist.

Dieses merkwü rdige Verhalten des Menschen im Umgang mit Lü gen,


fü hrt letztlich dazu sogar die bewußt wahrgenommen Lü gen tatsächlich zu glau-
ben. Dazu fü hrte man ein Experiment durch, das darin bestand Versuchsperso-
nen äußerst langweilige Tätigkeiten, wie etwa Briefe eintü ten, tun zu lassen.
Danach sollten diese Versuchspersonen anderen durch Lü gen klar machen,
daß Briefe einzutü ten eine sehr spannende Angelegenheit ist. Ein Teil dieser
Leute wurde fü r ihre Arbeit mit 50 Mark, andere jedoch nur mit 2 Mark, belohnt.
Nach Abschluß des Versuches, sollten die Kandidaten noch ihre eigene per-
sö nliche Auffassung angeben. Es kam dabei zu einem erstaunlichen Ergebnis,
nämlich das die hö her bezahlten Personen problemlos die Stupidität dieser Ar-
beit eingestanden. Jedoch behaupteten die meisten der gering entlohnten Per-
sonen weiterhin, daß die Arbeit gar nicht so ü bel gewesen sei. Erklärung dafü r
ist, daß die meisten Menschen sich der Erkenntnis von Dummheit im eigenen
Verhalten verweigern, und dieses durch die Selbstlü ge leugnen wollen, um die
Irrationalität ihres Verhaltens nicht eingestehen zu mü ssen. Während sich die
erste Gruppe beruhigen konnte immerhin 50 Mark fü r leichte Arbeit erhalten zu
haben, hatte die zweite Gruppe die gleiche uninteressante Tätigkeit zu erledi-
gen, und dafü r auch noch eine extrem niedrigere Entlohnung erhalten. Ihnen
fehlte ein äußerer Grund (die Bezahlung), die Langweiligkeit ihrer Handlung
eingestehen zu kö nnen.

Hinter dieser Strategie steckt eine Selbsttäuschung, unter Verwendung ei-


ner Selbstlü ge. Diese ist ein so grundsätzliches Phänomen der Psychologie,

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Prolog der Meister - <XVIII. Kapitel> Die Natur des
Freimaurers

daß sie dort einen eigenen Namen erhalten hat: selbstdienliche Befangenheit.
Sie dient dazu eigenes Versagen nicht zu akzeptieren, sondern äußere Um-
stände fü r den Mißerfolg verantwortlich zu machen.

In einem experimentellen Versuch von Psychologen, stellte man dazu den


Versuchspersonen die Aufgabe, zwischen einen von vier Intelligenztest zu wäh-
len, um diesen auszufü llen. Jedoch bekundete der Versuchsleiter das zwei die-
ser Test nicht richtig funktionieren wü rden, die Reaktion auf die Meldung war
der eigentliche Versuch gewesen, nicht etwa das Ausfü llen des IQ-Testes. Der
Versuchsleiter gab darü ber hinaus vö llig unsinnige Grü nde dafü r an, daß die
beiden Tests nicht so zuverlässig seien. So sprach man von unebenen Tischen
und Fußbö den, oder wackelnden Tischbrettern als Grund. "Falls Sie kein gutes
Ergebnis erzielen sollten, kann das auch daran liegen, daß das Brett nicht rich-
tig aufliegt" hieß es zum Abschluß. Es zeigte sich das ein großer Teil der Ver-
suchspersonen, vor allem jenen die eine Tendenz zu externen Steuerungsop-
tionen aufwiesen, eben genau die Tests wählten, bei denen die Fehler offenbar
vorprogrammiert waren. Auf diese Weise konnte man, bei einem schlechten Er-
gebnis, äußere Bedingungen fü r die "geringe Intelligenz" verantwortlich ma-
chen. Selbstverständlich aber, bei einem guten Ergebnis hatte man dann ein-
fach Glü ck gehabt, so daß keine Fehler auftraten. Die vorab gestellte Versuchs-
anordnung von zwei nicht richtig funktionierenden IQ-Tests, diente hier als Lü -
ge, die die Versuchspersonen dahingehend animierte, ein Risiko einzugehen.
Zum Risiko ist der Mensch sehr viel schneller bereit, wenn er bereits im Vorfeld
weiß das er notfalls im nachhinein sein Gesicht wahren kann, z. B. in dem er
sich hinter einer Lü ge versteckt.

Eine solche Verhaltenseigenschaft kann man jedoch auch problemlos in an-


deren Bereichen einsetzen, und tatsächlich ist es eben diese Natur des Men-
schen der von der Gehirnwäsche der Freimaurerei. Meistens aber, befragt man
diese Kämpfer der "guten Sache" - fü r die er so ü berzeugt eintritt - was diese
gute Sache denn nun genau sei, erhält man nur stammelnde Antworten. Aber
man ist unabhängig davon immer noch felsenfest ü berzeugt fü r eine gute Sa-
che einzutreten. Das Problem mit der Lü ge ist nämlich, daß diese kognitive
Dissonanzen hervorruft, also das der Widerhall, das Echo, das Wiederholen
der selbigen Lü ge beim Menschen beginnt Erkenntnis zu erzeugen. Oder an-
ders ausgedrü ckt, er beginnt die Lü ge wirklich zu glauben. Das ganze fü hrt zu
einer Realitätsverweigerung, und einer verzehrten Wahrnehmung der Realität,
beziehungsweise auch die Wahrnehmung einer irrational ü berzogenen Realität.

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Prolog der Meister - <XVIII. Kapitel> Die Natur des
Freimaurers

Zum Beispiel wü rde diese irrationale Realität zum Vorschein treten, wenn die
USA Sanktionen oder schlimmeres gegen Staaten verhängt, weil diese Wahl-
betrug begehen. Stellt sich jedoch anschließend heraus, daß die USA selbst
die Spielregeln der Demokratie nach eigenem ermessen biegt, dehnt oder gar
außer Kraft setzt, dann tritt diese verzehrte Wahrheit in Kraft. Die Masse der
westlichen Welt sähe demzufolge nämlich in einem undemokratischen Staat,
eine unumstrittene Konstante der Demokratie. Genauso verhält es sich mit der
gesamten Freimaurerei, als Urheber der USA, die tatsächlich die Fähigkeit ent-
wickelte ihre eigenen Verbrechen nicht zu bemerken, beziehungsweise diese
anderen in die Schuhe zu schieben. Diese Annahme ist nicht nur vö llig absurd,
beziehungsweise eben irrational, sondern auch eine Selbstlü ge, da man die
aus der Wahrheit sich abzeichnenden Konsequenzen nicht akzeptieren will.
Tatsächlich aber ist die Konsequenz im Augenblick der Erkenntnis der Wahr-
heit, daß es unlogisch wäre eine Freiheit anzunehmen wie sie die Freimaurerei
uns "allen schenken will", dort wo Betrug und Lü ge die Herrschaft ü bernommen
haben, und die grundsätzlichen und primitivsten Regeln der Demokratie außer
Kraft gesetzt wurden. Niemand wird uns jemals Freiheit schenken, wir kö nnen
uns diese nur erkämpfen. Durch das Leugnen der Wahrheit, und der Demon-
stration eines sich sogar gegen das Individuum persö nlich gerichteten Opportu-
nismus begibt sich das Opfer der Lü ge in eine verzehrte Realität. Eine Realität
die alle Fehler und Mängel stets bei den »Anderen« erkennen wü rde, sich
selbst aber naturell veranlagt von all diesen Freveln ausnehmen wü rde. Nicht
etwa weil dies der Wahrheit entspräche, sondern weil man es einfach nicht
Wahr haben mö chte. So erscheint uns die ganze westliche Gesellschaft, als ein
real existierendes Paradoxon.

Jedoch verhindert eben diese verzehrte Realität, aufbauend aus einem Kar-
tenhaus der Lü gen, das Entfalten der eigenen Persö nlichkeit. Eben diese gesi-
cherte Individualität ist jedoch die unabdingbare Basis von Freiheit und Demo-
kratie, und trotzdem muß man sagen, daß eben diese auch in der sogenannten
westlich-freiheitlichen Demokratie, durch Manipulation, immer mehr außer Kraft
gesetzt wird.

Natü rlich gibt es genü gend Menschen die sich voller Inbrunst fü r diese ge-
gebenen Verhältnisse einsetzen, es ist immer leicht die Meinung der Herr-
schenden zu vertreten, aber unbequem gegen die Mächtigen anzugehen. Nur
aus diesem Grunde kö nnen sich diktatorische, und sonstige manipulative Sy-
steme erst halten. Schauen wir uns im alltäglichem Umfeld des Lebens um, so

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Prolog der Meister - <XVIII. Kapitel> Die Natur des
Freimaurers

fällt uns eine seltsame menschliche Eigenschaft auf, die sich problemlos auch
auf das große politische Spielfeld umsetzten läßt. Es ist die Eigenschaft der
» Projektion« , dabei handelt es sich um einen Verteidigungsmechanismus der
bezweckt unrü hmliche Eigenschaften zu tadeln, mit der Absicht zu verbergen,
das man diese selbst besitzt. Zum Beispiel wenn ein ausgesprochener Geiz-
hals eine andere Person als Geizhals bezeichnet. Oder auch jemand der sich
viel mit Sex beschäftigt, anderen jedoch vorwirft "nur das eine im Kopf zu ha-
ben". Mit all dem wird ein bestimmter Zweck verfolgt, und zwar der Versuch den
Eindruck zu erwecken:
Wer anderen dieses oder jenes vorwirft, kann dieses Laster unmö glich
selbst besitzen, sonst würde er dieses Urteil doch gar nicht fä llen.
Bezogen auf die große Politik ist daraus abzuleiten, daß so mancher der fü r
Freiheit und Demokratie eintritt, gar kein Demokrat ist, und meist einzig an sei-
ne eigene Freiheit denkt. Ein gängiges Muster der kommunistischen Regime,
natü rlich stellt sich kein Diktator hin, um sagen:
"Klar sind wir eine Diktatur und ich bin es der euch unterdr ü ckt. Na und?"

Es ist jedoch ebenso gut mö glich das die westliche Demokratie nur aus dem
Grund eine Demokratie ist, weil es ihre Vertreter ständig behaupten eine zu
sein. Oder das jemand glaubt ein Humanist zu sein, nur weil er ständig allen er-
zählt eben dieses sein zu wollen. Alle diese Behauptungen sind allerdings nicht
objektiv, sondern wollen vielmehr die Realität verbergen. Ebenso gut ist es
mö glich, daß sich hinter dem Kampf gegen "Nationalsozialismus" eine ganze
Reihe von Neonazis verbergen, mit der Absicht nicht in den Verdacht zukom-
men Nationalsozialisten zu sein. Und das einzig aus dem Grund, weil sie keine
deutschen Nationalsozialisten sind, sondern einer anderen Ethnischen Gruppe
angehö ren. Noch schlimmer als der ethnische Rassismus des Nationalsoziali-
sten, ist jedoch der Nationalismus in Gruppen deren der Glaube an die Nation
nicht zur Verfü gung steht, weil sie ein wahlloser zusammengewü rfelter Haufen
sind, die die Nation allein durch eine Ideologie aufzufü llen versuchen. Auf
Grund einer hierbei herrschenden Identitätskrise, wird deren Ideologie zu einem
schlimmeren Monster aufgeputscht, als bei einem tatsächlichen Nationalsoziali-
sten. Wie aber nun kann man einem Menschen diese verzehrte Realität bei-
bringen, so daß er gegen Faschisten kämpft ohne zu bemerken das er genau
das gleiche ist? Welches ist das Prinzip der Freimaurerei um ihre Anhänger zu
manipulieren?

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Freimaurers

Werfen wir dazu einen Blick zurü ck nach San Francisco des Jahres
1967. Auf dem Hö hepunkt der Hippibewegung, versuchte der Lehrer Ron
Jones seinen Schü lern das Funktionsprinzip einer totalitären Ideologie begreif-
bar zu machen. Seine Schü ler wiesen das gleiche Phänomen auf, wie ich es
selbst erlebte hatte, man hielt es Schlichtweg fü r unmö glich, daß beispielsweise
in einem Staat wie den USA ein nationalsozialistisches Regime sich etablieren
kö nnte. Die Begrü ndungen waren grö ßten Teils ambivalent zu den von mir dar-
gelegten Auffassungen. Die Behauptung des Lehrers, daß sich der grö ßte Teil
der deutschen Bevö lkerung der Perversion des Hitler-Faschismus nicht bewußt
war, wurde als absurd abgetan. Des weiteren hielt man es f ü r unmö glich das ei-
ne kriminelle Minderheit eine Mehrheit einschü chtern und dirigieren kö nne, oder
das sich eine Mehrheit freiwillig und leidenschaftlich in die Unfreiheit begebe
und dabei glü cklich sei. Die Frage einer Schü lerin "Wenn die Mehrzahl der
Deutschen keine Nazis waren, warum hat denn keiner versucht, den Holocaust
zu verhindern?" brachte Jones auf die Idee ein Experiment zu starten, daß ihm
am Ende beinahe aus den Händen gelitten wäre.

Seine Absicht war es, "daß die Schü ler erfahren, wie es damals in Deutsch-
land zuging. Sie sollten aber nicht nur etwas darü ber lesen, sondern selbst er-
leben, was es heiß t, z.B. gleichzeitig aufzuspringen und irgend etwas zu brü llen
oder in einer sehr disziplinierten Weise dazusitzen, oder von einer Person ab-
hängig zu sein, die einem dauernd sagt, was man machen soll." Freilich sollten
die Schü ler gleichzeitig daraus lernen stets aus der Hut vor Demagogen zu
sein.

Der Lehrer lö st eine Bewegung aus, der er den Namen Die Welle gibt. Zu
seinem eigenen Erstaunen sind die Schü ler viel schneller davon begeistert, ihre
Individualität zugunsten eines bequemen, fremdbestimmten und streng diszipli-
nierten Verhaltens aufzugeben, als er persö nlich angenommen hatte. Disziplin
und Gemeinschaftssinn werden als neue Tugenden der Klasse einstudiert.

Zuerst läßt Jones die Schü ler nur gerade auf den Stuhl sitzen, stellt mit ih-
nen Verhaltensregeln auf, und lehrt ihnen einen Grundsatz, den sie als aktive
Gemeinschaft beachten mü ssen: Macht durch Disziplin! Zur Ü berraschung

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des Lehrers macht es den Schü lern Spaß und alle sind begeistert von dieser
Bewegung. Zu Beginn der nächsten Stunde sind alle Schü ler, als Jones in die
Klasse kommt, auf ihren Plätzen, was vö llig unü blich war. Er ist selbst erstaunt,
daß das Experiment so gut ankommt. Trotz der Fortfü hrung kommen sie mit
dem Lehrstoff schnell weiter. Die Schü ler mü ssen auf gestellte Fragen lako-
nisch (lakonisch – nach Lakedaimon, griechischer Staat der Antike, der fü r sei-
ne kurze prägnante Mundart bekannt war), präzise Antworten geben, und
schnell eine weitere Regel: Macht durch Gemeinschaft! Von nun an ist die
Klasse unzertrennlich, macht alles gemeinsam und nimmt auch die unbeliebten
Schü ler in ihre Gemeinschaft auf. Personen die frü her Außenseiter waren, fin-
den nun Akzeptanz und werden zu fanatischen Aktivisten der Welle-Bewegung,
weil ihr Leben fü r sie zum ersten mal einen Sinn bekommt. Jones gibt ihnen
den Auftrag weitere Mitglieder anzuwerben und lehrt ihnen einen dritten Grund-
satz: Macht durch handeln!

Nach dem das Experiment startete sprang die Bewegung von der Klasse
sehr schnell auf die ganze Schule ü ber, und breitete sich auch weit darü ber hin-
aus aus. Die Schü ler sind nicht nur bereit, ihre Individualität zugunsten eines
bequemen, unselbständigen und disziplinären Verhaltens aufzugeben, sondern
zwingen auch andere Schü ler, Mitglied der Welle zu werden:
"Ich glaube, irgend jemand hätte am Anfang gleich aufstehen und sagen sollen:
`Mr. Jones, ich folge Ihnen nicht, ich sage Ihnen, das ist schlecht, was Sie ma -
chen!' Dann hätten wir anfangen können, darü ber zu reden. Aber während des
ganzen Experiments hat sich niemand dagegen gewehrt; kein Sch ü ler, kein
Lehrer, von den Eltern niemand und niemand von den Geistlichen - und das ist
es, was mich erschreckt hat."
Alles wurde zu Beginn noch als Spaß aufgefaßt, das war der Fehler der Schü -
ler. Es begann alles ganz klein und beschaulich, niemand nach das alles zu-
nächst ernst, daher nahm man das Gemeinschaftsprinzip der Wellebewegung
einfach hin, ohne sich ü ber deren tatsächliche extrem gefährlichen Natur Ge-
danken zu machen. Tatsächlich im Klaren ü ber die Gefahr des Totalitarismus
sind sich die Menschen meist nur dort, wo sie mit der anderen Seite der gold-
schimmernden Medaille, mit der Fratze der Bestie konfrontiert werden. Dort je-
doch wo man sich frei und glü cklich fü hlt aber ignoriert man die Gefahren fü r
die Freiheit. Man will nur an das schö ne Denken, und Spaß haben, und sich
nicht mit langweiligen Unbequemlichkeiten beschäftigen. Und genau an diesem
Punkt schlägt der Faschismus erbarmungslos zu, ohne das sich das Opfer dar-
ü ber im klaren wäre.

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Freimaurers

Die Schü ler wurden dazu angehalten die Grundsätze der Bewegung im-
mer wieder auf zu sagen und zu wiederholen. Womit eine Infizierung der ange-
strebten Ideologie erfolgte, die als vollkommen richtig und akzeptabel angese-
hen wurde. Man trägt Uniformen und Armbinden mit dem Emblem der Welle,
wie in Hitler-Deutschland das Hakenkreuz. Es kommt zu Ausschreitungen ge-
gen andere Schü ler die sich der Bewegung nicht anschließen wollen, oder sich
optisch nicht integrieren lassen, wie etwa ethnische Minderheiten, und das ob-
wohl zuvor Rassenhaß nie wirklich ein Problem unter diesen Schü lern gewesen
war. Schü ler die sich kritisch zur Welle äußern werden durch Gewalt bedroht.
Schließlich muß Jones das Experiment abbrechen, in dem er die Mitglieder der
Welle zusammenruft um ihnen eine Ansprache des neuen Fü hrers der inzwi-
schen Landesweiten Organisation (so erzählt er den Schü lern) als Video vorzu-
spielen. Wie gebannt starren die Schü ler voller Hoffnung auf die Leinwand, wo
schließlich das Bild von Adolf Hitler auftaucht. Erst in diesem Moment merken
die Mitglieder der Welle, daß sie zu dem geworden waren, was sie kurz zu vor
als abstoßend empfanden. Natü rlich hätte diese Erkenntnis frü her eingesetzt
wenn Jones das Hakenkreuz verwendet hätte, aber er hatte nicht den Hitler-Fa-
schismus ü bernommen, sondern nur adaptiert. Trotz all dieser Zustände und
Ä hnlichkeiten hätten sich die Mitglieder der Welle niemals als Faschisten er-
kannt, sondern waren der Ü berzeugung freie und demokratische Individuen zu
sein. Eine erschreckte Vision der menschlichen Natur, mit einem gefährlichen
Potential. Sie glaubten das Die Welle etwas vollkommen neues wäre, das ihr
Leben sich dadurch bessern wü rde. Weit gefehlt, in Wahrheit war es nur das
neue Gewand, eines längst bekannten Herrschaftsprinzips. Eines Prinzips, das
wir unter dem Mantel des Kommunismus wiederentdecken, und hinter der Fas-
sade des Faschismus erkennen. Ein Prinzip welches bereits in der Antike im
Lande Lakedaimon von den Spartanern verwendet wurde. Eine Basis welche
sich im Laufe der Geschichte der Zivilisationen, sich ständig in neuen Formen,
wiederholt, und wiederholt, und wiederholt ...

Dieser geistig degenerierte Zustand den das Experiment in der US-Gesell-


schaft aufdeckte (ebenso aber auch in Westeuropa und anderswo funktioniert),
der das Herrschaftsprinzip des Ausbeuters und sozialen Parasiten herstellt,
wurde als McDonaldisation bezeichnet, und wird unaufhö rlich auch in Europa in
seiner Entwicklung vorangetrieben, um eine der USA ähnliche Gesellschaft zu
erzeugen – um auch in Europa den primitiven neuen Menschen der Freimaure-
rei zu etablieren. Unter McDonaldisation verstehe man die Betonung auf zähl-
bare und quantitativ bestimmbare Elemente. Quantität wird in diesem Zusam-
menhang zu einem sich selber bestimmenden Maßtab fü r Qualität. Das heißt

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Freimaurers

das es keine Qualitätsprü fung gibt, fü r die uns servierte Qualität. Oder, das
man uns einen Humanismus als Wert präsentiert, ohne das der Konsument
dieses Produktes, die Mö glichkeit hätte diesen vorgesetzten Humanismus auf
seine Qualität zu untersuchen. Sowohl Produkt als auch Qualitätsrichtschnur
werden uns von den gleichen Leuten ü bergeben, und uns bleibt nur die Mö g-
lichkeit zu konsumieren aber nicht zu untersuchen. Zu diesem Prozeß gehö rt,
als ein wichtiger Aspekt, auch ein System von einprägsamen Symbolen zur
Lenkung und Dirigierung der Menschen, die eine gewisse Grundstimmung er-
zeugen sollen, und eine Verfahrensweise der gesellschaftlichen Ordnung vor-
täuschen, um auf diese Weise den unnatü rlichen Vorgang, als natü rlich er-
scheinen zu lassen.

Der so angestrebte Zustand der McDonaldisierung der Gesellschaft, setzt


sich zusammen aus dem Aspekt, einer ständig wachsenden Effizienz und hem-
mungslosen Rationalisierung (nach Art einer Fastfoodkette wie McDonald);
desweiteren aus dem Aspekt einer vorhersehbaren Produktpalette, und durch
die dann präzise Kontrollierbarkeit dieser Produkte. Diese damit erzeugten
Schranken bieten nur wenig Spielraum fü r Individualität, da diese nicht rational
ist. Rational ist es nur von A nach B sich auf einen vorgegebenen Weg zu be-
wegen und dabei alle bereitgestellte aufzunehmen, ohne darü ber nachzuden-
ken, denn die Diskussion vergeudet Zeit und Ressourcen, das ist ist jedoch
nicht rational. Es bleibt somit nur noch eine Mö glichkeit vom sturen geradeaus-
marschieren, auch wenn dort am Ende der vorgegebenen Bahn sich ein Ab-
grund befindet.

Die radikale Effizienzierung dieser neu entstanden Gesellschaft, gebiert


sich aus einem Vorgang der im freimaurischen Okkultismus im 19. Jahrhundert
durch Albert Pike eingeläutet wurde, im Zuge der Industrialisierung dann
schließlich auch in die allgemeine Gesellschaft einfloß, und zu einer bestim-
menden Philosophie wurde. Ermö glicht wurde dies durch den Aufstieg der
wohlhabenden Hochgradfreimaurer, zu Großkapitalisten was einherging mit
dem Prozeß der Industrialisierung, und von den niederem Heer unter den Frei-
maurern, im Sinne von Helfershelfern, als neues "humanistisches" Gedanken-
gut allgemein gestü tzt wurde. Dieses "humanistische" Geheimnis, von dem die
niederen und unwissenden Freimaurer vollständig ü berzeugt sind, ist in Wahr-
heit nichts anderes als primitiv-kapitalistische Effizienzierung zwecks Ausbeu-
tung und Machtausbau. Eine Macht die ü ber die Kontrolle der Wirtschaft auf die
Politik Einfluß nimmt. Genau deshalb sind derartige Personen wie Henry Kissin -

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ger mit seinen Plänen der Dezimierung der Menschen in der dritten Welt auch
in der Speerspitze der Freimaurerei. Doch seine Pläne, so verbrecherisch sie
auch sind, sind letztlich nichts anderes als Pläne zur Fö rderung der kapitalisti-
schen Wirtschaftsideologie, eine totale Rationalisierung zum Ausbau der Ge-
winnspanne. Da diese Bevö lkerungszunahme in der dritten Welt Bodenschätze
verbraucht, die die Kapitalisten der USA benö tigen, muß dieses von freimauri-
schen "Humanisten" als ü berflü ssig deklarierte Menschenmaterial beseitigt wer-
den. Das ist die Effizienz der Logenpolitik.

Im 19. Jahrhundert begann diese Bestrebung zunächst mit der Effizienzie-


rung des freimaurischen Okkultismus, der schließlich auf andere Bereiche der
Gesellschaft Einfluß zu nehmen begann, da eben dieser Aberglauben auch auf
alle Bereiche des freimaurischen Lebens sich auswirkte. Diese Effizienzierung
des Okkultismus bewirkte letztlich das wegrationalisieren jeglichen Humanis-
mus, da Dinge wie Mitleid und Fü rsorge der kapitalistischen Ideologie nur hin-
derlich entgegenwirken, was ein vollkommen logischer Folgeschritt war. Ein
Schritt der keineswegs human ist, aber dennoch vom Standpunkt der reinen Ef-
fizienz aus gesehen, logisch ist. Daher wird gerade jetzt auch in den westlichen
Staaten immer mehr der Sozialstaat abgebaut, denn eine soziale Politik ist
nicht effizient: Sozialleistungen erzeugen Kosten. Diese Kosten mü ssen aber
erstmal bezahlt werden, dadurch entstehen »Mehrkosten« , daß Gesetz des Ka-
pitalismus jedoch verlangt die Vergrö ßerung der Gewinnspanne, d. h. das die
Kosten gesenkt werden mü ssen, um den Gewinn zu vergrö ßern. Die Mehrko-
sten sind also nicht effizient und mü ssen daher wegrationalisiert werden. Zu-
rü ck bleibt eine Gesellschaft von sehr wenigen Reichen die auf die Soziallei-
stungen nicht angewiesen sind und ein großes Heer von armen Menschen.
Aber arme Menschen sind im Kapitalismus auch nicht effizient, da sie kein Geld
haben zum Kauf von Waren, durch den Verkauf von Waren aber wird der Rei-
che erst reich. Die erschreckende Schlußfolgerung jedoch ergibt sich daraus,
und Freimaurer Kissinger brachte diese dahingehend auch auf den Punkt193,
das arme Menschen ebenfalls nicht effizient sind und wegrationalsiert werden
mü ssen.

Natü rlich ist dem Vollstrecker dieser Ideologie klar, daß der Durchschnitts-
bü rger eins und eins zusammenzählen kö nnte und sich dann dieser Politik der
Ausrottung widersetzte. Darum muß der Hochgradfreimaurer in Personalunion
des Imperialisten, als die Variante des Spartaners (siehe Politikbeitrag: Was ist
193Hues Peccator, Trü mmer fü r den Feldherrn, Idstein 2001

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Faschismus), dem Periö ken (der Bü rger der westlichen Welt) klar machen, es
sei in seinem eigenen Interesse den Heloten (die dritte Welt Bevö lkerung) gefü -
gig zu machen. Diese Erkenntnis erzeugt der Spartaner, beim Periö ken durch
die Weckung deren Ä ngste vor dem Heloten. Dabei findet der Spartaner eine
wertvolle Hilfe beim niederen Freimaurer (der selbst nur ein Periö ke ist), der im-
mer fleißig dabei ist alle anderen davon zu ü berzeugen, daß Freimaurerei tat-
sächlich Humanismus ist, und also allen Menschen nutzen wü rde. Der Periö ke
unterstü tzt daraufhin den Spartaner im Glauben etwas Gutes zu tun, in Wahr-
heit bereitet er jedoch lediglich seine eigene Wegrationalsierung vor. Und zwar
deshalb weil die ganze Prozeß der Effizienzierung im Kapitalismus (der so oft
kritisierte Prozeß der Globalisierung, hinter dem die Wall Street Freimaurer der
Bilderberger stecken) darauf ausgerichtet ist, daß Geld dem Reichen zuzufü h-
ren. Dadurch wird aber letztlich die Konzentration des Geldes bei einer ver-
schwindend geringen Minderheit erreichen, während die Masse der Periö ken
immer weniger Geld zur Verfü gung hat. Daraus resultiert folglich eine Verar-
mung großer Schichten der Bevö lkerung, eine erschreckende Entwicklung die
in den USA bereits beängstigende Ausmaße erreicht hat. Damit steigt der Pe-
riö ke nun selbst auf die Stufe des armen Heloten ab, und damit ist er nicht
mehr effizient fü r den Spartaner der aus diesem keinen Nutzen mehr ziehen
kann (sein Geld aussaugen kann), und muß nun selbst wegrationalisert werden
auf Grü nden der Effizienz.

Der Kapitalismus entwickelte sich als erfolgreiches Modell im Zuge einer


massiven Zirkulation des Geldes. Durch den Prozeß der Globalisierung jedoch,
und der Konzentration des Geldes auf wenige Personen, wird auch die Mö g-
lichkeit des Geldes zirkulieren zu kö nnen stark eingeschränkt. Das heißt das
zwar immer mehr Gü ter produziert werden, es aber immer weniger Personen
gibt die als Käufer in Frage kommen. Fällt der Verkauf der Waren aus, gerät ei-
ne Firma in die Krise, verschuldet sich, es folgen Arbeiterentlassungen (Ratio-
nalisierung der Kosten in Anbetracht fallender Gewinnspanne und drohender
Verschuldung) und letztlich der eigentliche Bankrott. Dadurch fällt ein ehemali-
ger Kapitalist (Besitzer der Firma) selbst in seiner Klasse herab, die Schicht der
Spartaner verringert sich. Dieser Prozeß spitzt sich mehr und mehr zu, und
nach einer Zeit der Verarmung großer Massen, tritt in dem Ü berrationalisierten
System des Kapitalismus, bei dem Wirtschaftsbewegung nur noch auf einer ex-
trem beengten Ebene mö glich sind, ein Stillstand ein, der den Kapitalismus
zum absoluten Kollaps fü hrt. Diese drohende Gefahr des absoluten Nullpunk-
tes läßt sich durch Krieg hinauszö gern, da Krieg wie ein Motor fü r die Wirtschaft
wirkt. (Es gilt auch hierbei des Heraklidische Prinzip, vom Krieg als Vater aller
Dinge.) Der Krieg scheint aber nur auf eine kurze Zeit als Heilmittel, fü r den Ka-
pitalismus, und ist doch in Wahrheit bereits der Anfang vom Ende, den er leitet

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bereits den Rationalisierungsprozeß gegen die Heloten (die armen Menschen)


ein, deshalb befinden sich die "Schurkenstaaten" auch in der dritten Welt. Und
eben aus diesem Grund finden auch der "Krieg gegen den Terror" in der dritten
Welt statt.

Was aber erwartet der Periö ke der westlichen Welt vom Prozeß der
Rationalisierung? Er erwartet schlicht und einfach genau die Verbesserung in
allen Gebieten seines Lebens, welche ihm großzü gig versprochen wird. Was er
jedoch tatsächlich bekommt ist ein schnell, ü berall und auf einfache Art
und Weise erhältliches durchschnittliches Produkt, das eben so wässrig und
unspezifisch ist wie die Politiker der westlichen Welt, deren einziges Interesse
darin liegt ihre Schäfchen ins Trockene zu bringen.

Ein Zustand der Charakterlosigkeit und Schwammigkeit, die man auf nichts
festlegen kann, wie wir es in den unteren Reihen der Freimaurerei wiederfin-
den, und die demzufolge auch keineswegs Repräsentativ fü r die gesamte Frei-
maurerei ist, sondern lediglich dazu bestimmt ist den Periö ken ein Produkt zu
verkaufen das sie unter normalen Umständen nicht einmal geschenkt haben
wollen. Dieses Vermarktung eines schädlichen Produktes dient freilich auch da-
zu die Hochgradfreimaurerei vor der Enttarnung zu schü tzen.

Ein Beispiel fü r diese Gehirnwäsche ist der 1977 dazu speziell gegrü ndete
O.T.O. (auch Caliphat genannt). In der Mentalität eines Fastfoodrestaurants
breitet dieser Orden seinen Wirkungskreis in der westlichen Welt aus, und zieht
mit einer plumpen Werbung neue Konsumenten (Opfer) an. Der Orden er-
scheint mit vielfachen Masken, was Abwechslung suggerieren soll: "Gnostisch
Katholische Kirche", "Mysteria Mystica Maxima", "The Esoteric Rosicruci-
ans", "The Home of the Order of the Oriental Templars", "Hermetic Science
College" oder "Translator's Guild". Oder man lehnt sich an ältere Strö mungen
der Freimaurer an, ohne mit diesen tatsächlich identisch zu sein, und nennt
sich dann: "Fraternitas Rosicruciana Antiqua", "Illuminaten Orden", "Hermetic
Brotherhood of Light", "Memphis Misraim", "Academia Masonica". In Wirklich-
keit jedoch wird hier ü berall ein und das selbe Produkt konsumiert, dessen
Qualität und Quantität durch die Hochgradfreimaurerei definiert, und zum Kon-
sum freigegeben wurde.

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Prolog der Meister - <XVIII. Kapitel> Die Natur des
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Dieses Produkt ist im Allgemeinen »Erleuchtung durch Sexualmagie« ,


man reichert das ganze Gewäsch mit Elementen der Gnosis an, um eine Jahr-
hunderte alte Tradition vorzutäuschen, welche als Beweis der tiefen Weisheit
der freimaurischen Bewegung mißbraucht wird, und reichert es mit den diver-
sen leeren Phrasen der Ikone aller Sexualmagie, Aleister Crowley, an, dessen
tatsächliches Niveau sehr gut den wahren Charakter der Freimaurerei wieder-
gibt. Dazu denkt man dann bizarre, wirkungslose und absolut idiotische Rituale
aus, wie etwa von der Hostie aus Sexualsekreten, die dann ebenfalls als Jahr-
hunderte alte Weisheit verkauft wird.

Gerade in der Gegenwart erwarten uns ein Aufblü hen des McDonald-Okkul-
tismus: tägliche Horoskop im fast allen Zeitschriften oder sogar per SMS auf
das Handy, Tarotlesen und Fernheilungen am Fernsehapparat, "Do-it-your-
self"-Liebeszauberbaukästen in esoterischen Läden. (Das soll keine Wertung
ü ber jeden einzelnen Vertreter von solchen Angeboten sein, sondern nur ein
Hinweis darauf das der grö ßte Teil des Okkultismus nicht mehr als ein Geschäft
ist, bei dem es ums Geld geht.) Die damit einhergehende Popularisierung einer
okkultistischen Kultur (Okkultur), läßt den Westentaschen-Okkultismus zum
Mainstream werden, daß das allgemeine Interesse an eben bizarren Ritualen
und idiotischen Riten weckt, woraufhin sich eben diese Konsumenten der Frei-
maurerei zuwenden. Inzwischen kommt es bereits vor, zumindest bereits in den
USA, das man auf riesige Reklametafeln der Freimaurerei trifft, mit anspre-
chenden Werbebildern, okkulten Symbolen und einer Telefonnummer an die
man sich Wenden soll um der ganzen Bagage beizutreten. Klar das solche gi-
gantischen Werbetafel zuerst einmal finanziert werden mü ssen, und auch ent-
sprechende Summen kosten, nachvollziehbar ist auch woher diese kleinen Lo-
gen die notwendigen Finanzen erhalten.

Selbstverständlich will das kein Freimaurer wahr haben, wird ihm doch von
Anfang an ein elitärer Status vorgegaukelt, der ihn auf dem Weg der Erleuch-
tung setzt und der verwirrten und unwissenden Gemeinde der Nichtfreimaurer
ü berordnet. Diese Manipulierung des Menschen ist alles andere als neu, wir
kennen es vom Nationalsozialismus, dennoch wird dieses ganze Spiel der po-
tenzierten Idiotie nicht erkannt, und entfaltet daher ungehemmt sein ganzes
Gift, welches die infizierten in einen undurchdringbaren Nebel hü llt. Der Konsu-
ment will freilich bei Laune gehalten werden, damit er nicht aus seinem Delirium

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erwacht, wird sein "Einweihungsritual" gegebenenfalls wiederholt, das nennt


sich dann Aufstieg auf eine hö here Ebene des großen Geheimnis der Freimau-
rerei. Tatsächlich unterscheidet sich die Qualität der ersten Einweihung nicht
sonderlich von den nachfolgenden, es ist eben genau das Produkt in Qualität,
Quantität und Geschmack, daß der Konsument im Fastfoodrestaurant auch er-
wartet. Es entspricht sozusagen einem Perpetuum mobile, das einen Fortschritt
vortäuscht weil sich alles zu bewegen scheint.

In Wirklichkeit ist der Weg der "Erleuchtung" vorgegeben, hier wird nichts er-
fahren, oder das Bewußtsein erweitert. Es ist ein Weg den man geht, oder nicht
geht, eine Veränderung wird dadurch nicht erzeugt. Denn das Ziel dieser "Er-
leuchtung" ist eben nicht die "Erkenntnis", sondern die Indoktrinierung einer von
den wirklichen Freimaurern der Hochgrade, vorgegeben faschistischen Ideolo-
gie. Diese Gehirnwäsche muß freilich sachte in kleinen Schritten erfolgen, da-
mit der Konsument nicht die Wirklichkeit realisiert und aus seinem Dämmerzu-
stand aufwacht. Deshalb trifft man sich zu philosophischen Kontroversen, bei
dem die Vorgesetzten speziell Platon in den Vordergrund rü cken. Dann disku-
tiert man ü ber dessen Ansichten ü ber den "perfekten Staat", und dirigiert seine
Untergebenen in die erwü nschte Richtung, daß sie Glauben ganz von allein zu
der Erkenntnis gelangt zu sein, daß seine Ansichten sehr einleuchtend und lo-
gisch sind. Genau nach dieser Erkenntnis erlangt dann der Kandidat eine
"Weisheit" die diesen zum Aufstieg auf eine hö here Ebene der Freimaurerei
berechtigt. Als bald ist das Grundgerü st fü r die faschistische Ideologie gesetzt,
aber man erkennt noch nicht die Realität, und meint ein humanistisches Prinzip
zu erkunden. Und als dann James Forrestal dieses edle Prinzip realisierte, be-
ging er Selbstmord.

Bei jeder Initiation erhält der Konsument eine weitere Spezialisierung, er


lernt neue Symbole und Techniken, er lernt weitere Vorschriften, und weiß die
ganze Zeit ü ber, das all dieses seine Erleuchtung voranbringt. In Wirklichkeit
wird er immer ein bißchen mehr zum Faschisten, langsam wird die Dosis des
Giftes erhö ht, und das Gift selbst entfaltet ebenso nur langsam seine Wirkung.
Durch die strenge Hierarchie wird die Dosis des Giftes kontrolliert, ebenso wie
festgelegt wird wer bereit ist eine neue Dosis zu erhalten. Natü rlich ist auch der
"Meister" dieser geringen Garde von Freimaurern nicht wirklich in das ganze
große Geheimnis eingeweiht, sondern nur ein Kader auf dem Weg nach oben.
Im Grunde genommen ebenso bedeutungslos wie der Freimaurer, den er un-
terrichtet. Und selbstverständlich ist das demokratische Prinzip vö llig aus den

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Logen verbannt, obwohl eben die Freimaurer als Bewahrer und Vorreiter des
demokratischen Gedankens in die Ö ffentlichkeit treten wollen, und dies auch
bedingungslos in der Ö ffentlichkeit akzeptiert wird. Tatsächlich jedoch wird kei-
ner der Logen-Meister demokratisch gewählt, sondern von oben befohlen, man
positioniert seine Figuren auf dem Schachbrett so wie man es benö tigt. Man re-
det von Freiheit und verkriecht sich gleichzeitig hinter einen gigantischen Wall
okkulter Dogmen. Ebenso redet man von humanistischen Werten, verlangt
aber eine Unterordnung unter die vom Meister verhängte Zensur, Informationen
unterliegen einem vom Meister ausgeü bten Monopol. Sie werden zu einem
"technokratischen Besitz", dessen Auslegung und Deutung nur der Meister rea-
lisieren darf, denn der Gott der Freimaurer hü te uns vor selbstdenkenden Men-
schen, es genü gt wenn sie glauben frei zu sein. Schließlich muß der der Mani-
pulieren will, die Kontrolle ü ber die Geheimnisse ausü ben.

Die ganze Suche nach dem demokratischen, freiheitlichen und humanisti-


schen Gedanken der Freimaurerei verliert sich letztlich in der Unü berschaubar-
keit der Ä mter: Wer ist wofü r zuständig? Verwirrung soll die Anhänger in einem
Labyrinth gefangen halten, aus dem es keinen Ausweg mehr gibt. Dieser Ge-
danke verliert sich ebenso in der sich nach oben verengenden Ordenshierar-
chie-Pyramide, von der von Anfang an klar ist das der gewö hnliche Freimaurer
nicht einmal in die Nähe der Spitze aufsteigen kann (er kommt nicht einmal zur
Hälfte der Hierarchie). Ganz abgesehen von Jahrelangen Beitragszahlungen,
die zur Spitze der Hierarchie auf nimmer Wiedersehen abfließen. Gleichzeitig
kann nur derjenige die sehr begrenzten Aufstiegschancen nutzen, der neue Mit -
glieder anwirbt. (Wie im Experiment Die Welle.) Und während in einer Demo-
kratie ö ffentliche Amtsträger, Personen in Vertrauenspositionen lediglich ein
eingeschränktes Recht auf Privatsphäre und Anonymität genießen, ist es in
der organisierten Freimaurerei genau umgekehrt: je hö her die Position, um
so anonymer deren Macht, was dann schon damit beginnt das die Namen der
jeweiligen Landesfü rsten (Rex Summus Sanctissimus) geheimgehalten wird.

Bei dieser Suche nach "Erleuchtung" muß man jedoch gleichzeitig beden-
ken, daß der grö ßte Teil aller Millionen von weltweiten Freimaurer kaum ü ber
den III°der Einweihung hinaus gelangen kann. Das heißt das in Wirklichkeit Ef-
fizenz nur vorgetäuscht wird, denn die Chance zum Aufstieg ist sehr unwahr-
scheinlich, Stagnation statt Bewegung – das Treten auf der Stelle. Und doch
heißt es man strebe nach dem Guten, nach dem Humanismus, in Wirklichkeit
denken alle diese verblendeten Personen nur daran einen weiteren Titel zu er-

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Prolog der Meister - <XVIII. Kapitel> Die Natur des
Freimaurers

haschen, der mö glichst lang ist und gut klingt, wobei man sich dann ausge-
dachte Orden und ein Karnevalskostü m umhängt. Was soll man von diesen
Leuten halten? Der Begriff »Narren« kommt mir da in den Sinn. Wenn da nicht
all die vertuschten Verbrechen wären die diese "Humanisten" begangen haben,
freilich nicht der kleine Freimaurer aus der Loge um die Ecke, doch seine Igno-
ranz und Verblendung läßt ihn sich der Mittäterschaft schuldig machen.

Doch ist es nicht typisch fü r Okkultisten in einer "anderen Welt" zu leben?


Meist wandelt man ja ohnehin durch Astralwelten, die reale Welt in dem ihre
Mitmenschen zu Hause sind, wird lediglich als ein Phantomschmerz wahrge-
nommen. Wenn diese Personen tatsächlich die Humanisten wären, fü r die sie
sich unter Vorspiegelung falscher Tatsachen ausgeben, dann wü rden sie den
Humanismus nicht suchen, oder darü ber reden, sondern ihn praktizieren. Wie
viel in der Freimaurerei der Humanismus tatsächlich zählten haben uns die Po-
litiker, speziell jene der USA, bereits deutlich genug gezeigt.

Franklin Delano Roosevelt, unter anderem Mitglied der Holland Loge Nr. 8
und Architekt Loge Nr. 519 (beide in New York City), war es der die Freimau-
rerpyramide auf die Dollar-Geldscheine bringen ließ. Und damit zeigte er uns
was von der »Neuen Weltordnung« , von der auch ständig George W. Bush re-
det, zu erwarten ist. Und mit der unter der Pyramiden angebrachten rö mischen
Grü ndungsziffer MDCCLXXVI, wird uns auch deutlich gesagt wann dieses Un-
heil Gestalt annahm, 1776 als der Freimaurerstaat USA gegrü ndet wurde.

Der zweite Weltkrieg stellte dabei einen ganz besonders wichtigen Schritt
in der Planung des "New Deal" dar. Die Atombombe auf Hiroshima und Nagas-
aki war so ü berflü ssig wie die gesamte Freimaurerei, mußte die Menschen aber
dennoch ebenso zur Plage gereicht werden, wie alle Logen zur Bü chse der
Pandora wurden. Das Japan bereits zuvor die Kapitulation anbot und Washing-
ton das ignorierte, darf man nicht sagen, es unterliegt dem Tabu, speziell in
den Zeiten der "unumschränkten Solidarität", beziehungsweise des deutschen
Kadavergehorsam. Durch den Kommunismus erhielt die USA die Chance ihre
Kriegsgeilheit zu verbergen, nach dem Zusammenbruch der UDSSR dienen
nun Terroristen dazu, noch schlimmer aufzurü sten als in den Zeiten des »Kal-
ten Krieges« . Und wozu das alles?

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Freimaurers

Nachdem frü here Zeiten von der Plage der Pest befallen waren, spielt
diese Seuche heute keine Rolle mehr, an ihrer Stelle trat die Freimaurerei. Je-
der sollte sich gut ü berlegen ob er tatsächlich gern den Humanismus der Frei-
maurerei mö chte, ob er deren primitiven Menschen haben mö chte, beziehungs-
weise selber sein mö chte. Ein Wesen das sinnlos ohne Tradition und Wurzeln
umherschwimmt in einen riesigen grauen und trü ben Ozean der Belanglosig-
keit. Oder aber ob er sich dagegen zur Wehr setzen mö chte, um endlich wieder
ein richtiger Mensch zu sein.

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Prolog der Meister - <XVIII. Kapitel> Die Natur des
Freimaurers

Erschienene Literatur:
Lesefehler Dieses Buch erhellt die Hintergrü nde der soge-
nannten Terroranschläge, die angeblich die Tali-
ban um Ossama Ben Laden begangen haben sol-
len. Der Autor Hues Peccator beleuchtet die US-
Geheimdienste und deren internationale Aktivitä-
ten und zeigt auf, wie diese in viele sogenannte
Anschläge verwickelt, oder sogar deren Urheber
sind. Die Informationen gehen zurü ck bis zu den
menschenentwü rdigenden Experimenten, die ver-
schiedene deutsche und japanische Wissen-
schaftler nach dem 2. Weltkrieg in die USA im-
portierten und durchgefü hrt haben, und deren
Einfluß auf die heutigen Machenschaften der teil-
weise geheimen Organisationen. Es werden viele
Geschehnisse der neueren Geschichte durch-
leuchtet, die fast immer auf die verschiedenen
US-Geheimdienste hinweisen. Dieses Buch zeigt
auf, daß die Medien vor allem die der USA durch
die Steuerung der CIA ganz massiv die Meinung
und die Stimmung weltweit durch ihre Propagan-
da beeinflußt und gelenkt haben. Dies geht so-
weit, daß die meisten politischen Entwicklungen
weltweit durch eine bestimmte Gruppe bewußt
herbeigefü hrt wurden, um deren Willen ohne
Rü cksicht auf Menschenleben und nationale In-
teressen der einzelnen Länder durchzusetzen.
Fü r diese Zwecke wurden Personen wie Hussein,
Bin Laden etc. benutzt, und anschließend zum
Feindbild erklärt. Ö l spielt dabei eine erhebliche Rolle. Es werden die Namen der Drahtzieher
und deren Verbindungen und Machenschaften genannt. So bringt der Autor unter anderem auch
die Anschläge der RAF, das Attentat von Lockerbie und die Ermordung des italienischen Mini-
sterpräsidenten Aldo Moro mit dem CIA in Verbindung!
Erschienen im Extrem Verlag (http://www.extrem-verlag.de/verlag/). Autor: Hues Peccator, Titel:
Trü mmer fü r den Feldherrn, Preis: 10 €, oder bestellen im Buchhandel: ISBN 3-935054-02-5

Seite 265

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Prolog der Meister - <XVIII. Kapitel> Die Natur des
Freimaurers

Demnä chst von Hues Peccator:


Themen: Faschismus und Freimaurer, Zionisten,
Nah-Ost-Konflikt, Golfkrieg, Jugoslawienkrieg, Medi-
enmanipulation, Entwicklung der politischen Zu-
kunft, US-amerikanische Außenpolitik, israelische
Kriegsverbrechen, Kolonialismus, Massenmanipula-
tion, Sklaverei in den USA, Wahlen in den USA,
westliche Aufklärung, McCarthy Ä ra, Afghanistan,
Terroranschläge 11. September 2001 und was dahi-
ter steckt ...

Kurzbeschreibung:
Eine Analyse der US-amerikanischen Politik, und
der manipulativen Wirkung von Massenmedien, wel-
che die moderne Gesellschaft umformen soll. Dazu
lehnt sich das Buch an die Arbeiten der »Frankfurter
Schule« und den Arbeiten von Adorno und Horkhei-
mer ü ber die »Kulturindustrie« an. Das Buch will
aufzeigen an Hand des freimaurisch orientierten To-
talitarismus, wie gering der Abstand unserer Gesell-
schaft zur Diktatur ist, und das uns eine faschisti-
sche Epoche droht.

Leseprobe:
(... Ausschnitt aus dem Buch)
Als diese Propagandalügen aufgedeckt wurden, widmete sich die USA bereits einem
Neuen Vorhaben in Jugoslawien. Serbien wurde hier zum Verbrecherstaat aufgebauscht
und Kroatien, Bosnien-Herzegowina und die Kosovo Albaner geheiligt. Letztgenannte
wurden in der Anfangszeit von der Presse im Westen noch als Terroristen und
Kriminelle tituliert, dann plö tzlich, als der Westen seine Liebe für den unterdrückten
Balkan entdeckte, waren es Freiheitskämpfer, und als man nun in jüngster Zeit auf
Verbindungen zwischen Bosnien und den verhaß ten Taliban in Afghanistan stieß ,
spricht man wieder von Kriminellen. Schon allein mit der Verwendung des Begriffes
Kosovo-Albaner, suchte man nach der Mö glichkeit die Ö ffentlichkeit in der Heimat
glauben zu lassen, der Kosovo sei nur von Albanern bevö lkert. James Harff, Direktor
von Ruder Finn Global Public Affairs, beschrieb es als den grö ß ten Erfolg: "daß es uns
gelungen ist, die Juden auf unsere Seite zu ziehen." In der Tat ist das sehr interessant, da
die Freiheitskämpfer des Balkan traditionell die Juden hassen, was von Präsidenten wie
Tudjman und Izetbegovic auch immer wieder bestätigt wird.
"Die jü dischen Intellektuellen und Organisationen hatten daher allen Grund, den
Kroaten und Bosniern feindlich gesinnt zu sein. Diese Tatsachenlage umzukehren, das
war fü r uns eine Herausforderung. Wir haben das meisterhaft geschafft, und zwar
zwischen dem 2. und 5. August 1992, als die New Yorker 'Newsday' die Sache mit den
Lagern herausbrachte (...) Wir sind sofort auf den Zug aufgesprungen. Im

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Freimaurers

Handumdrehen konnten wir die Serben in der öffentlichen Meinung mit den Nazis
gleichsetzen."
Die Medien wurde nach Harff direkt angewiesen im Zusammenhang mit Serbien stets
auf vorgegebene Begriffe wie: "ethnische Säuberung" oder "Konzentrationslager"
hinzuweisen. (Jacques Merlino, Da haben wir voll ins Schwarze getroffen. In:
Bittermann, Klaus: Serbien muß sterben, Edition Tiamat 1994, S. 153 ff.) "Irrer Serbe",
"Schlächter", "serbischer Hitler" waren vor dem Krieg die Bezeichnung "objektiver"
Medien für Slobodan Milosevic. Dahingegen aber muß man bedenken das der
"israelische Hitler" (gleiches Recht für alle) Sharon immer noch der "Herr
Ministerpräsident" ist. Neben der Gleichsetzung mit Hitler, gab es weitere Bezüge zum
Nationalsozialismus, die auch die "linke und soziale" Regierung in Deutschland bewuß t
verdrehte um die Deutschen zu manipulieren, um einen Krieg gut zu heiß en der einzig
US-amerikanischen Interessen diente. Wenn uns nun etwas von moralischer
Verpflichtung für diesen Krieg vorgeschwafelt wird, muß man Bedenken das kritische
Fragen nach Quellen und Belegen für Massengräber, Massaker,
Massenvergewaltigungen, Deportationen und Konzentrationslagern - sofern diese dann
auch der Wahrheit entsprachen - allein mit den Behauptungen der USA beantwortet
wurden, diese Beweise zu besitzen. Ä hnliches gilt für den Krieg gegen Afghanistan, wo
ein Tony Blair meint, ihm genügen die Beweise der USA ohne diese dann überhaupt zu
erwähnen. Das ist schö n für Tony Blair, kann aber jeden zumindest halbwegs
anständigen Bürger kaum hinter dem Ofen hervorlocken. Des weiteren muß man jedoch
auch sehen das den tatsächlichen serbischen Verbrechen lange tatenlos zugesehen
wurde, weil diese Entwicklung eben erwünscht war, und für eigene Ziele benutzt
werden sollte. Und diese Politik verfolgte man eben auch schon bei Adolf Hitler, den
man zur Legitimation benö tigte gegen Deutschland zu kämpfen. Die amerikanischen
Pläne zur Vernichtung Deutschlands stammen sogar aus einer Zeit vor Hitlers Geburt,
und begannen mit der Gründung des Deutschen Reiches von 1871. Bereits im Jahre
1804 hatte Präsident Thomas Jefferson bekundet, das es das Ziel sein müsse die ganze
Welt der USA unterzuordnen. Jefferson war Mitglied der Columbian Loge, die sich
traditionell direkt auf die Illuminaten zurückführte.
Doch schauen wir uns doch die Diplomatie der NATO bezüglich Jugoslawien etwa
genauer an. Die westlichen "Intellektuellen" verklärten die militärische Offensive der
NATO zum ersten "im Namen von Prinzipien und Werten" geführten Krieg der
Menschheit, als wenn irgendein Freimaurer direkt das Wort ergriffen hätte. Bomben für
den Frieden? Na das ist doch wie das Baby-machen gegen die Ü berbevö lkerung.
Es kristallisiert sich immer deutlicher die Frage heraus, wo der westliche Intellektuelle
eigentlich seinen Intellekt versteckt hält. Ja, es gab den „Intellektuellen“ noch nicht mal
zu denken, daß sie der Ö ffentlichkeit das Rambouillet-Abkommen zwar als
Friedensplan vorfeierten, und dabei selbst nicht einmal den Inhalt dieses Abkommens
kannten. Und zwar ganz bewuß t wurde der genaue Inhalt, mit der Natur eines
Ultimatums, der Ö ffentlichkeit vorenthalten. Schließ lich bestand die Gefahr, daß unter
jenen die nicht zur Szene der "Intellektuellen" gehö rten, doch es den einen oder anderen

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Freimaurers

Menschen gab, der in der Lage gewesen wäre eins und eins zusammenzuzählen. Was
sich insbesondere auf die Zusatzklauseln und Anhänge des Abkommens bezog. Wie
zum Beispiel Anhang B: Status des Multinationalen Militärs, Untertitel:
Implementierungsstreitmacht, der faktisch eine bedingungslose Kapitulation Serbiens
forderte, und den ungehinderten Zugang zu allen Bereichen und Orten des Landes für
eine NATO-Besatzungstruppe forderte, ohne das man Gesetzen der Serben gegenüber
verpflichtet gewesen wäre. Robert Fisk erklärte, daß dieser Zusatz den Journalisten
grundsätzlich verschwiegen wurde, als die Verhandlungen in Paris noch im Gange
waren. Die russischen Beobachter meinten von diesem Anhang B erst im Nachhinein
erfahren zu haben. Dieses Verschweigen bezog sich allerdings nicht nur auf
Journalisten, so wurde das britischen Unterhaus erst am 1. April 1999 über Anhang B
unterrichtet, also erst nach dem man bereits Jugoslawien bereits bombardierte. (Robert
Fisk im Independent [London], 26. November 1999) Egal welche Meinung die
Mitglieder des Unterhauses zu dieser Klausel auch hatten, es spielte keine Rolle mehr,
denn man hatte sie vor vollendete Tatsachen gestellt. Tatsächlich gab der Sprecher des
Unterhaus an, daß , wenn man diesen Anhang B gekannt hätte, die Angeordneten dem
Krieg nie zugestimmt hätte. Doch so funktioniert eben die Demokratie in Westeuropa
und der USA. Man hält Wahlen ab, bietet diverse demokratische Organe, und dann
dirigiert man die Meinung und Beschlüsse dieser Demokratie durch Manipulation und
verschwiegene Nachrichten in die Notwendige bahn. Doch solange eben die Wahlen
noch abgehalten werden, gild die Devise: Wir erfüllen alle Voraussetzungen einer
Demokratie, deshalb sind wir auch eine! Mit der gleichen Methode hatte sich Roosevelt
über die Anweisungen des Kongresses hinweggesetzt, und die USA in den 2. Weltkrieg
geführt.
Zur Rede gestellt meinten die Unterhändler des Rambouillet-Abkommen, das sie die
überzogenen NATO-Forderungen sofort fallengelassen hätten, wenn die Serben
kompromiß bereit gewesen wären. Eine unglaubhafte Ausrede, wären die Serben
tatsächlich so kompromiß los gewesen, dann hätte die NATO diese Sturheit sofort
verö ffentlicht um sie ideologisch zur Kriegsbegründung zu nutzen, genau das aber
geschah nicht – demzufolge heiß t es die serbische Haltung war der NATO-Politik für
ihre Kriegstreiberei nicht dienlich.
Da die Urheber für die Bombardierung Jugoslawiens seit dem 24. März 1999 ihre
Begründung ständig variierten, ausweiteten, oder kürzten, der Tageslage anpassen, bürgt
ohnehin nicht für die Seriosität der NATO. Diese Zweifel potenzieren sich, wenn nach
einigen Wochen Krieg zur Bedingung für einer Feuerpause verlangt wird, das die
Serben jene Flüchtlinge zurückkehren ließ en die in Wahrheit vor den Bomben der
NATO geflohen waren. Natürlich wurde in den Medien als Grund für die Flucht der
Menschen, die serbische Schreckensherrschaft angegeben. Schließ lich befand man sich
im Krieg, wie käme man dazu die Wahrheit zu verkünden?!
Dieser durch die Agitation der NATO verursachte Schwund an Glaubwürdigkeit, suchte
man dadurch bei der Ö ffentlichkeit zurückgewinnen, daß man die Entscheidung zur
Deeskalation der Situation ganz in die Hände des serbischen Präsidenten Milosevic

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legte. Jenem Mannes den die NATO Propadanda gleichzeitig als irrational, kriminell,
unberechenbar präsentierte.
Natürlich, wurde umgehend wieder die Aufklärungsmaschinerie des Gutmenschen in
Betrieb genommen, um die Kritiker der USA als Bö se hinzustellen. Vermutlich sogar
als getarnte Sympathisanten für den "serbischen Hitler" was dann auf die Kritiker ein
sehr verdächtiges Licht warf: Die gute USA kämpft gegen die Bö sen. Mark Weller
nahm die Aufklärung auch als bald in Angriff. (siehe: » International Documents &
Analysis« [Anm. 3], S. 411) Er erklärte das der Anhang B lediglich "die
Standardregelungen einer Vereinbarung ü ber ein Truppenstatut fü r die KFOR"
beinhaltet hätte. Wohlgemerkte, diese Erklärung erschien erst nachdem sich das
britische Unterhaus bereits mit dem Anhang beschäftigt und kritisiert hatte. Gleichwohl
behauptet er, daß es nie eine Politik der Heimlichkeiten gegeben hätte und Anhang B
auch verö ffentlicht worden sei. Jedoch wo diese Verö ffentlichung stattgefunden haben
soll, daß vermochte uns auch Weller nicht mitzuteilen. Ebensowenig konnte er erklären
warum die Journalisten, welche die Verhandlungen in Paris verfolgt hatten, nie von dem
Anhang gehö rt hatten. Was mag wohl der Grund dafür sein? Sind die dortigen
Journalisten etwa nicht so aufgeklärt wie Weller?
Ob all die vielen Urheber der Lügen, seien sie in Washington, Deutschland, oder
sonstwo in der NATO versteckt ihre eigenen Unwahrheiten wohl glaubten? Den
wichtigsten Protagonisten für seine Sache fand Präsident Bill Clinton freilich in in
Britanniens Premier Tony Blair. Der Wegfall der Rückendeckung in Europa für die
USA wurde in erster Linie von diesem Opportunisten verhindert, und es somit dem
Auftreten der US-Politiker gegenüber Kontinentaleuropa ermö glichte immer herrischer
zu werden. Und aus Washington wurde Schulmeisterisch den Kritikern in Europa auch
immer wieder erklärt, daß man sich auch über das geltende Vö lkerrecht hinwegsetzten
müsse, wenn es die Interessen der Internationale Gemeinschaft erforderte. Bis dahin
hatte man in Europa jedoch noch angenommen das geltende Vö lkerrecht sein ein
Produkt der Internationale Vö lkergemeinschaft, hinter welcher sich letztlich die UNO
verbirgt. Gottseidank konnte Washington diesbezüglich die irrtümliche Einstellung der
Europäer berichtigen und entsprechend aufklären. Die Frage stellt sich jedoch, wer denn
dann wohl die Internationale Gemeinschaft sei, wenn schon nicht die UNO, und welches
die Interessen dieser Internationale Gemeinschaft den nun seien?
Das Rambouillet-Abkommen, welches angeblich ein Versuch war den Frieden zu
wahren, denn so wird es dem (un)mündigen Bürger der westlichen Demokratien
beigebracht, verfolgte ein ganz klaren Motto gegenüber Belgrad: annehmen oder
bombardiert werden. Diskussionen und Verhandlungen waren hier nie eingeplant,
Jugoslawien wurde nicht mehr als selbständiger Staat behandelt, sondern als jemand
dem man nach belieben herumschubsen konnte. Letztlich wurde es ja auch besetzt von
einer internationalen Schutztruppe, doch was mö gen diese wohlwollend klingenden
Worte schon beweisen, wenn die eroberten Ostterritorien der deutschen Wehrmacht im
2. Weltkrieg ebenfalls Schutzgebiete waren.
Dies alles war insbesondere ein Verdienst jener Medien, die die ö ffentliche Meinung

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durch falsche und entstellte Informationen in die richtige Richtung dirigierten, nämlich
dahingehend um einen Kriegseinsatz zu befürworten. Das Abkommen beinhaltete
jedoch Forderungen der NATO, die einer bedingungslosen – und damit unehrenhaften –
Kapitulation gleichkamen. So eben dann auch die Forderung nach der Besetzung des
Kosovo, beziehungsweise ganz Jugoslawiens, durch ausländische Truppen (NATO-
Soldaten). Diese Gebiete sollten anschließ end uneingeschränkt durch die NATO
verwaltet werden, was also eine Auflö sung der jugoslawischen Staatsmacht darstellte.
Diese Besatzungsforderungen waren beinhaltet im Anhang B des Abkommens von
Rambouillet. Einer der wichtigsten diesbezüglichen Artikel lautete:
"Personal der NATO, ebenso wie ihre Fahrzeuge, Schiffe, Flugzeuge und Ausrü stung,
genieß en freien und unbeschränkten Durchgang und ungehinderten Zugang ü berall in
der Bundesrepublik Jugoslawien einschließ lich des zugehörigen Luftraums und der
Hoheitsgewässer. Dies schließ t ein, beschränkt sich jedoch nicht auf, das Recht zum
Kampieren, zu Manövern, Quartiernahme und Nutzung aller Areale oder
Einrichtungen, die fü r Nachschub, Ausbildung und Einsatz notwendig sind."
Die Truppen sollten also jegliche Freiheit genieß en, wie bei einer Besatzungsmacht.
Und wenn man noch so viele unklare und beschö nigenden Formulierungen für die
damalige Situation findet, endet es nicht an dem Fakt, daß das Resultat die Besetzung
eines Staates war.
Der Schluß des angesprochenen Anhangs stellte spezifisch fest, daß die Streitkräfte der
NATO keinerlei Verpflichtung gegenüber den Gesetzen des jugoslawischen Staates
hatten. Gleiche Rechte hatten die NATO-Truppen gegenüber den jugoslawischen
Behö rden, während diese wiederum allen Anweisungen der NATO umgehend folge zu
leisten hatten. Der ganze Krieg war nie als Hilfe für verfolgte Bosnier oder Albaner
geplant, die nicht weniger Kriegsverbrechen begangen als die Serben, sondern war von
Anfang an ein aggressiver Akt – ein Eroberungskrieg. Diese Passagen wurden aber der
westlichen Ö ffentlichkeit nie offengelegt, so daß die Bevö lkerung nie wirklich bescheid
gewuß t hatte – aber genau diesen Eindruck des "gut informiert worden sein" aufnahm,
und auf Grund dieser halben Wahrheiten den Krieg gegen Jugoslawien als
unvermeidlich sah. Natürlich lehnte Belgrad diese bedingungslose Kapitalion ab, genau
daß hatte die USA – welche den Schriftsatz des Rambouillet-Abkommen verfaß t hatte –
auch erwartet, weil man von Anfang an mit seiner Politik gegenüber Jugoslawien
Kriegstreiberei bezweckt hatte.
Noch ehe aber die Regierung in Belgrad das Abkommen am 23. März 1999 ablehnte
(einen Tag vor Ende des Ultimatums), war die NATO längst damit beschäftigt die
Bombardierung vorzubereiten. Weil man genau mit dieser Ablehnung von Anfang an
rechnete. Belgrad forderte sowohl OSZE als auch UNO auf, eine Alternative zur NATO
in den Verhandlungen zu bilden. Doch das war ein Irrtum. Zumindest die OSZE
(Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) offenbarte sich als voll
und ganz der USA hö rig. Die Beobachter der OSZE verließ en Jugoslawien kurze Zeit
vor der Bombardierung und zwar auf Befehl Washingtons, dies geschah am 20. März
1999. Das die UNO nicht intervenierte, bzw. dies nur halbherzig tat ohne tatsächlich

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Prolog der Meister - <XVIII. Kapitel> Die Natur des
Freimaurers

Kritik an den USA zu üben, zeigt uns das auch die Vereinten Nationen der USA im
Grunde genommen ergeben sind. Deshalb wohl forderte dann auch der Generalsekretär
Kofi Annan Europa auf endlich ein Gegengewicht zur USA zu bilden, weil er sich um
die Zustände der internationalen Politik bewuß t war, jedoch keine Macht hatte dieser
Paroli zu bieten. Doch ob Annans Hilferufen erhö rt werden wird, angesichts der
europäischen Logenbruderschaften zu Washington? Sobald die USA hier doch einem
europäischen Politiker – ganz besonders gilt das für das opportunistische Deutschland
(für Groß britannien gilt das nicht, die haben nämlich nie eine andere Meinung als die
USA) - den Rücken zudreht, versucht dieser doch den Amerikanern hinten rein zu
kriechen. Das die OSZE ihre Beobachter abzog, zeigt uns aber auch das dieser ganze
propagandistische »Friedensbemühungsschwindel« von Anfang an nur ein Ziel
verfolgte: Krieg!
Zumindest alle bedeutsamen Teile des Rambouillet-Abkommens wurden von den
internationalen Presseagenturen verbreitet, und lagen allen westlichen
Nachrichtenmedien vor. Mit Ausnahme weniger kleinerer Zeitungen, wie zum Beispiel
der Detroit Free Press, wurden diese Punkte aber in den Medien niemals analysiert und
dann der Ö ffentlichkeit mitgeteilt.
Am 24. März gab es dann eine Pressekonferenz des State Departments (US-
Auß enministerium). Der Sprecher James Rubin wurde dabei nach der Resolution der
serbischen Regierung vom Tag zuvor gefragt, in der Belgrad eine friedlichen Lö sung
unter Schirmherrschaft von UNO und OSZE forderte. Es zeigte sich das Rubin keine
wirkliche Antwort auf die Frage geben konnte, und ihr mit leeren und unklaren
Aussagen vielmehr auswich. Er sagte das ihm "nicht bekannt sei, daß irgendjemand in
diesem Hause dies als Silberstreif ansähe" . Besonders die Frage nach den
internationalen Truppen auf serbischen Gebiet verunsicherte Rubin, von den
Journalisten damals wuß te in Paris kein einziger das die USA im Verbund mit der
NATO, eine Besetzung Jugoslawiens geplant hatte, deshalb war er nun auf eine solche
Frage nicht vorbereitet. Es hatte ganz den Eindruck als wenn Mr. Rubin überhaupt nicht
wuß te wovon die Journalisten nun redeten, beziehungsweise er wunderte sich warum
die Reporter von der Resolution Kenntnis hatten. Erklärung dafür kann nur sein das die
USA die Antwort Belgrads auf das Ultimatum nie interessiert hatte, und es daher auch
nicht zur Kenntnis nahm. Die Bomber waren längst zum Krieg gerüstet und deshalb
sollten sie auch zum Einsatz kommen. Ü ber diesen Teil der Pressekonferenz wurde
übrigens in den Medien auch nicht berichtet.
Dann aber gab es am 22. April 1999 ein kleines Problem als der Russe Viktor
Tschernomyrdin nach Belgrad reiste, um mit Milosevic zu reden. Die USA kündigte
umgehend an das die Bombardierung nicht eingestellt werde, nur weil Ruß land versuche
den Frieden herzustellen. Ganz so als wollte man auf die Angst Tschernomyrdins um
sein Leben spekulieren, so daß dieser von seiner Reise abließ e. Die serbischen Medien
brachten auch hoffnungsvolle Berichte auf Frieden über das Treffen, welche von
westlichen Medien auch aufgegriffen wurden. Die New York Times sprach bereits von
Fortschritten in der Friedensmission. Tschernomyrdin erklärte auch das Milosevic

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grundsätzlich der Stationierung von UN-Blauhelmen zustimmen werde, wenn diese


unter der Führung der UNO und nicht der NATO stehen würden. Dieses Berichtete
brachten sowohl die New York Times als auch der Globe. Sofort erklärte die USA, und
die NATO schloß sich dieser Haltung an, das es sich dabei um vorgetäuschte
Friedensabsichten handle und verstärkten umgehend die Bombardierung ziviler Ziele in
ganz Serbien. Noch am selben Tag wurden die Gebäude der serbischen Medien
bombardiert, um eine erneute Peinlichkeit wie die Verö ffentlichung der Verhandlungen
des Tschernomyrdin zu verhindern. Demzufolge hatte Milosevic am 22. April 1999 den
alternativ Vorschlag der serbischen Nationalversammlung vom 23. März 1999
wiederholt. Diesmal aber konnte die USA und ihre NATO-Vasallen diesen Vorschlag
nicht vertuschen. Dennoch schlachtete man Milosevics Angebot ideologisch aus, in dem
man es als "ganz neue Tö ne" verkaufte, die man als Zeichen dafür werten kö nne das der
serbische Widerstandsgeist brö ckle, und man jetzt natürlich »bloß nicht aufhö ren« dürfe
so kurz vor dem Ziel. Millionen von Vollidioten in der aufgeklärten westlichen Welt
jubelten das die USA mal wieder für Frieden sorge, und daß ohne die USA hier gar
nichts laufen würde. Sie hatten nicht die geringste Ahnung das Milosevic lediglich einen
früheren Vorschlag wiederholt hatte, und das es ohne die USA den ganzen Krieg erst
gar nicht gegeben hätte.
Im Grunde erfüllte Milosevic alle Punkte der westlichen Forderungen im Rambouillet-
Abkommen, nur nicht die Duldung von Besatzungstruppen, sondern wollte stattdessen
UN-Blauhelme. Das hätte schon einen Unterschied bewirkt, da die Blauhelme im
Gegensatz zur NATO nicht direkt der USA untersteht. Doch verfolgte die USA ganz
gezielte nationale Interessen auf dem Balkan. Die New York Times verö ffentlichte am
30. April ein Interview mit Milosevic, der zugestand, daß "die UN eine riesige Mission
im Kosovo durchfü hren kann, wenn sie dies wü nscht" . Er stimmte einer UN-
Blauhelmtruppe zu, die Waffen zur Selbstverteidigung mit sich führen kö nne. 28 000
UNO Soldaten sollten weiterhin mit schweren Waffen in den Kosovo ziehen, auß erdem
wollte Serbien sein Militär verringern. Und alle Flüchtlinge sollten unabhängig von
ihrer ethnischen und religiö sen Zugehö rigkeit zurückkehren dürfen. Die UN-
Hochkommissare, als auch das Rote Kreuz, sollten ungehinderten Zugang in
Jugoslawien erhalten, und der Kosovo einen Autonomiestatus erhalten. All das genügte
Bill Clinton in Washington jedoch nicht. Zum Interview vermerkte die Times Milosevic
"zitiere Teile des vorgeschlagenen Abkommens von Rambouillet" . Was gar nicht
stimmte, Milosevic wiederholte lediglich die Beschlüsse der serbischen
Nationalversammlung vom 23. März, worüber aber die Times sich ja geweigert hatte
damals zu berichten. Und wieder hieß es die Front der Serben sei am Wanken, und
wieder jubelten die freien Menschen einer freien Welt über eine Friedenspolitik der
USA. Ob irgend jemand wohl daran denken wird wie viele serbische Zivilisten durch
die US-Friedenspolitik ums Leben kamen, nur weil der Präsident Clinton eben nicht in
Laune war die Bombardierung einzustellen?
Noch grö ß er war der Jubel der westlichen Friedensfreunde, die sich wie immer über
alles informiert glaubten, als die G-7 Staaten (und Ruß land) am 6. Mai 1999 eine

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Friedensinitiative unternahmen. Die Forderungen wurden Tags darauf in der westlichen


Presse gefeiert. Tatsächlich beinhaltete diese Friedensinitiative lediglich genau die
Vorschläge, welche die serbische Nationalversammlung bereits am 23. März gefordert
hatte. Dadurch aber das diese Vorschläge nun von der G-7, zu der auch die USA zählte,
kamen, feierte man sie als groß en Sieg der USA. War es tatsächlich der einzige Grund?
Das es kein Sieg der USA gewesen wäre, wenn man sie als serbische Vorschläge
angenommen hätte? Muß ten die tausenden zivilen Opfer sterben damit die USA eine
gute Figur machte? Was für eine perverse Friedenspolitik! Und so pflegte die USA wie
oftmals zuvor, so auch im Jugoslawienkrieg, sich ein Siegerpodest aus Leichen zu
errichten.
Aber natürlich kö nne man die Bombardierungen noch nicht einstellen verlautete die
USA umgehend, zuerst müsse Belgrad dem Vorschlag der G-7 auch zustimmen, einen
Vorschlag den Belgrad bereits seit Mai selbst vertreten hatte. Natürlich gab es
bestimmte sprachliche Entstellungen im Plan, so war das Kommando der UNO über die
Blauhelmtruppen nur ein nomineller Posten, tatsächlich sollten die "Friedenssoldaten"
unter der Führung der NATO stehen, und die NATO steht natürlich in der Hegemonie
der USA. Warum aber sagten die Russen nichts? Ihnen waren von den G-7 Staaten neue
Milliardenkredite zugesprochen worden, oder mit anderen Worten: man hatte sie
einfach gekauft. Desweiteren schien durch die unklare Formulierung, über das
Kommando der Blauhelme, die Russen ihr Gesicht zu wahren, und ihrem serbischen
Freund nicht der USA zu überlassen. Dieses perfide Abkommen war insbesondere ein
Produkt von Auß enministerin Albright, welche eine überzeugten Anhängerin der
Kabbala ist.
Tatsächlich also war der Vorschlag der G-7 Staaten, bezüglich einer Besetzung
Jugoslawiens, identisch mit dem Rambouillet-Abkommen, nur das man es
diplomatischer formuliert hatte um die Russen nicht zu brüskieren. Offiziell, im
Rahmen der G-7 Staaten, akzeptierten die USA also – von der Besetzung mal
abgesehen, die Vorschläge der serbischen Nationalversammlung. In der Realität aber
arbeiten sie selbst an dem Boykott dieses Vorschlages um den Krieg weiterführen zu
kö nnen. Alle nachfolgenden offiziellen Verlautbarungen Washington lassen eben diese
Politik erkennen. Natürlich lehnte die UCK ihre Entwaffnung ab, wie die G-7 Staaten
gefordert hatten, nur wurden eben die UCK von den NATO-Staaten ausgerüstet.
Die offizielle Verlautbarung von James Rubin, als Sprecher des State Departments
äuß erte sich zur Motivation des Vorschlages (New York Times, 8. Mai) – den die USA
im Rahmen der G-7 Staaten selbst mit verfaß t hatten:
"Niemand in den Vereinigten Staaten oder irgendeinem NATO-Land kann sich
vorstellen, daß das Sekretariat der Vereinten Nationen und die Blauhelm-
Friedenseinheit irgendeine Rolle in der Friedenstruppe spielen könnten."
Die Rolle der UNO als Befehlshaber der Blauhelmtruppen war das Problem, die USA –
sie erwähnen zwar auch "oder irgendeinem NATO-Staat" was nicht viel heiß t – wollten
nicht das die UNO die Kontrolle übernahm. Es ist also das übliche Spiel der USA, wenn
der Weltö ffentlichkeit die Politik der USA nicht gutheiß t, dann hat die Welt Pech

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Prolog der Meister - <XVIII. Kapitel> Die Natur des
Freimaurers

gehabt und die USA macht was sie will. Und der Krieg wäre sicher noch lange
weitergegangen, wenn nicht immer mehr Personen in aller Ö ffentlichkeit den NATO-
Krieg kritisiert hätten, denn nur die Angst vor dem Verlust des Ansehens zwang den
Freimaurer Clinton zum einlenken, und nicht etwa dessen "humanistische"
Logengeheimnis. Dieser Widerstand wuchs auch in den USA selbst. Die Kritik fehlte
allerdings im Krieg gegen Afghanistan, denn der 11. September 2001 war ein Motiv das
jeden Kritiker selbst der Kritik aussetzte.
Die Medien traten in diesem Krieg weniger als Fälscher auf, sondern als Verbreiter von
gefälschten Nachrichten. Die Bestätigung und Ü berprüfung von Nachrichten wurde, zu
Gunsten eines allgemein betriebenen proamerikanischen Opportunismus, grundsätzlich
unterlassen. Wofür das Massaker von Racak ein gutes Beispiel ist, es hat zwar nie
stattgefunden diente aber der Kreation des Bildes einer serbischen Schlächterbande.
Racak sei das Schrecklichste, was er in seinem Leben gesehen habe, erklärte William
Graham Walker, ehemaliger Chef der OSZE-Mission im Kosovo, in den Medien unter
dem Hinweis schließ lich schon in vielen Kriegsgebieten gewesen zu sein. (In der Tat,
bloß auf wessen Seite?!) Sein erwähnter Untersuchungsbericht zu diesem Vorfall ist bis
heute noch nicht fertig. In den 70er und 80er Jahren befand sich Walker noch in
Zentralamerika und fö rderte den Krieg gegen Nicaragua, mit einer terroristischen
Politik. Und als Botschafter der USA in El Salvador, unterhielt er freundschaftliche
Beziehungen zum dortigen verbrecherischen Regime, welches mehrfach auch
Staatsbürger der USA ermordete, ohne das die USA einen Grund zum eingreifen
gesehen hätte. Nun tritt selbiger Mann im Dienste der UNO, als Kämpfer für Humanität
auf.
In El Salvador protestierte noch nach dem Bürgerkrieg die Bevö lkerung gegen die
merkwürdige Entwicklungshilfe der USA in Lateinamerika. Es ging dabei um die
Escuela de las Americas. Bei dieser Schule handelt es sich um eine, von den USA
gegründeten, Militärakademie. Tatsächlich ist »Ausbildungsstätte für Folterer«
zutreffender. Die Spezialeinheiten aller Lateinamerikanischer Staaten wurden hier
ausgebildet. Eine Ausnahme ist nur Guatemala die einen Vertrag mit Israel haben, und
von deren Folterknechten unterrichtet werden. Der Schule wird vorgeworfen die
Absolventen in Foltertechniken und Methoden der politischen Unterdrückung der
Bevö lkerung unterrichtet zu haben. Kein Wunder, die ganzen lateinamerikanischen
Diktaturen und Scheindemokratien sind Produkte Washingtons. Gegründet wurde die
Schule 1946 und hat seitdem 60 000 Soldaten ausgebildet. Darunter befand sich auch
der inzwischen verstorbene Oberst Roberto D'Abuisson, der paramilitärische
Todesschwadrone in El Salvador gründete und nach Erkenntnissen der
salvadorianischen Wahrheitskommission der intellektuelle Urheber des Mordes an
Erzbischof Oscar Arnulfo Romero im Jahr 1980 war. Während der Messe waren die von
den USA bezahlten Killer in die Kirche gestürmt, und, mit dem Ziel der Erzbischof zu
ermorden, wurde der Groß teil der anwesenden Gemeinde gleich mit ermordet. Der
Erzbischof hatte Kritik an der Regierung von El Salvador und der USA geübt, die
gezielt in Massenexekutionen arme Landbevö lkerung ermordete. Die Kirche in Rom

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Freimaurers

hingegen, ja die Mehrheit der europäischen Katholiken, ganz besonders aber gilt das für
jene in Deutschland, stehen nicht etwa auf der Seite ihrer ermordeten Glaubensbrüder in
Lateinamerika, sondern stehen zur USA. Dieser Opportunismus wird in erster Linie von
den Freimaurern erzeugt und mit lautem Geschrei als "wirkliches Christentum"
verkauft, es ist jedoch ein Irrtum anzunehmen Freimaurerei sei Christentum.
Und wie in El Salvador selbst ethnische Säuberung durch den Schutz einer Diktatur, im
Schutz der USA, durchgeführt wurden, diente auch der ganze Jugoslawienkrieg nicht
dazu irgendwelche ethnischen Säuberungen der Serben zu verhindern, sondern einzig
zur Machtentfaltung der USA auf dem Balkan. Nur dieses Motiv kann erklären, warum
die Washingtoner Politiker sich jeder diplomatischen Lö sung hartnäckig widersetzen,
und zielgerichtet auf Krieg aus waren. Krieg muß te es geben das stand fest, wie im Fall
Afghanistan wo es der USA auch einzig und allein darum ging Krieg zu führen. Zu
behaupten diplomatische Wege hätten keinen Erfolg erzielen kö nnen, ist eine Aussage
die niemand sich anmaß en kann zu beantworten, denn die NATO-Staaten haben diese
Wege nie wirklich verfolgt. Sogar über ein Ö lembargo, normalerweise einer der ersten
Schritte um ein Land zu zwingen, wurde von den westlichen Regierungen erst im
Anschluß an die Bombenabwürfe in Erwägung gezogen. Das Rambouillet-Abkommen
entspricht vielmehr der Politik eines Franklin Delano Roosevelt, der mit seinem
Ultimatum an Japan gezielt den Plan verfolgte die USA in einen Krieg mit Japan (und
Deutschland als deren Verbündeter) zu manö vrieren. Und als die OSZE-Beobachter der
Kosovo Verification Mission (KVM) abgezogen wurden, war klar das die NATO schon
ganz in Kriegsstimmung war. Belgrad protestierte umgehend gegen den Abzug, doch
bei wem sollte man sich über die USA beschweren kö nnen? Welches Land befindet sich
nicht im Einfluß der USA? Lummerland? Oder das Takka-Tukka Land vielleicht?
Interessanterweise war es der kommandierende US- und NATO-General Wesley Clark
der der Presse mitteilte, daß die Operation gegen Jugoslawien "von der politischen
Fü hrung nicht als ein Mittel zur Beendigung der ethnischen Säuberung durch die
Serben gedacht" war.
(New York Times 27. März 1999; Sunday Times (London) 28. März 1999; Newsweek
12. April 1999; sowie die BBC-Sendung » Panorama - War Room« , am 19. April 1999)
Während der achtundsiebzigtägigen Bombardierung Jugoslawiens wurden die
Verhandlungen natürlich fortgeführt. Dabei wollten beide Seiten Kompromisse
eingehen. Die Kompromisse der USA waren "natürlich immer ernst gemeinte"
Absichten des Westens ihre Friedensbereitschaft zu zeigen, während die Kompromisse
Serbiens immer Finten der Politik von Milosevic waren, beziehungsweise als Erfolge
der Wirkung der Bomben dargestellt wurden. Das heiß t diese Darstellung wurde einzig
von der USA den Medien vorgeschrieben, ihre Politik genau so und nicht anders der
Ö ffentlichkeit zu verkaufen. Das Friedensabkommen vom 3. Juni 1999 war dann so ein
Produkt der US-Friedenspolitik. In dem Abkommen verzichtete die NATO auch
groß zügig auf viele ihrer Forderungen, zum Beispiel auf die Besetzung Jugoslawiens
durch die NATO-Truppen. Belgrad akzeptierte das Abkommen. Doch die NATO hatte
natürlich keine Minute daran gedacht den Friedensbeschluß wirklich in die Tat

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umzusetzen, und damit den eigentlichen Grund des Krieges – die Besetzung Serbiens –
aufzugeben.
Während die Bundesregierung zum "Schutz des Friedens und der Freiheit" deutsche
Staatsbürger in das seit Jahrhunderten von der Gewalt zerrüttete Balkangebiet sendete,
unterstützte der "Verbündete" USA, dessen Soldaten unter UNO-Mandat den selben
Aufgaben nachgingen wie die Deutschen, frö hlich weiter die Rebellen mit Waffen. Der
mazedonische Fernsehsender (MTV) filmte im geheimen Nato-Hubschrauber die
Container mit Waffen an die UCK im Dorf Sipkovica lieferten, daß heiß t während
franzö sische, deutsche, englische, ja selbst amerikanische UNO-Blauhelme im Glauben
an eine gute Sache und unter Einsatz ihres Lebens Waffen einsammeln, werden diese
Rebellen und Terroristen umgehend von ihren Dienstherren USA mit neuen und
besseren Waffen ausgerüstet. Was werden die Mazedonier denken: Wir lieben die
NATO sie bringt uns Frieden? Oder nicht doch eher:
"Auf ihrer Stirn stand ein Namen, ein Geheimnis: » Babylon, die groß e, die Mutter der
Huren und aller Abscheulichkeiten der Erde." (Offenbarung 175)
Die Besetzung des Kosovo durch das Kommando der NATO zeigt uns den
Vertragsbruch des Westens dann auch überdeutlich an. Sowohl Belgrad, als auch
Ruß land, verlangten alsbald das die NATO sich gefälligst an den Vertrag halten solle, in
dem von der Besetzung durch die NATO keine Rede war. Daraufhin starte der Westen
in den Medien eine Hetzkampagne gegen beide Staaten und diffamierte sie als Betrüger
und Schwindler. Zur Strafe für die "Schwindler und Lügner" begann die NATO am 7.
Juni 1999 die Bombardierungen fortzusetzen. Bei diesen Angriffen zielte man
hauptsächlich auf die Ö lraffinerien in Novi Sad und Pancevo. Als die Ö lbestände in
Flammen aufgingen setzen diese eine extrem giftige Wolke frei. Erinnern wir uns über
den Schock der westlichen Heuchler, als Saddam Hussein bei seinem Abzug aus Kuwait
die Ö lquellen in Brand setzte: welch furchtbare Tat eines Verrückten, und was wurde
nicht alles über die ö kologische Katastrophe diskutiert die daraus resultierte. Hier nun
setzte die NATO gezielt selbst das Ö l in Brand, nicht aber in einer Wüste, sondern in
einem mit Zivilisten dichtbevö lkerten Gebiet. Das sich die NATO, bzw. die USA, über
die Folgen ihres Angriffes, der sich in erster Linie Zivilisten Schaden zufügte, nicht
bewuß t war ist absurd. Aus diesem Grund sollte man hier die Prüfung eines
Kriegsverbrechens untersuchen. Aber wer würde die USA verurteilen? Der Sieger
schreibt die Geschichte und der Sieger heiß t USA. Ü ber diesen Angriff berichtete die
New York Times erst eine Woche später. Allerdings nur im Zusammenhang einer
ö kologischen Katastrophe, das diese durch Bomben der Westmächte ausgelö st wurde
schrieb die Zeitung nicht.
Der Angriffskrieg gegen Jugoslawien wurde von 19 westlichen hochentwickelten
Groß mächten geführt unter der Führung der Weltmacht USA. So viel Aufwand wegen
des kleinen Jugoslawiens. Gemäß des zuständigen US-Generals Clark wurde dieser
Krieg ja auch nicht wegen Massakern geführt, die von den Serben begangen wurden.
Was aber war dann der wirkliche Grund? Das Motiv der USA ist ein ganz anderer,
nämlich das auf dem Balkan eine Krise entstanden war, die in erster Linie die Strukturen

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des eng wirtschaftlichen verflochtenen Europas stö rte. Diese Stö rungen griffen in erster
Linie auf Interessen der USA zurück, für die Europa mehr oder weniger ein
Selbstbedinungsladen ist – dank der dortigen nationalen Politiker, welche vom Volk
gewählt wurden um eigentlich ihre Interessen zu vertreten. Genau aus diesem Grunde
sind die Politgrö ß en ständig bestrebt darin ihren Untertanen zu erklären, daß die
Interessen der USA speziell die persö nlichen Interessen des durchschnittlichen
Westeuropäers seien.
Tatsächlich geht es einzig und allein um die Interessen des Turbokapitalismus, der sich
ein Dreck um die Interessen des Normalbürgers schert. Daher muß man dem Bürger
andere Motive für den Krieg liefern, die ihn ansprechen und ihm das Gefühl geben "das
Richtige" zutun. Wie im Golfkrieg, und später im Fall Afghanistan, waren auch diesmal
wieder Werbeagenturen beauftragt das Image des Krieges wohlwollend zu gestalten.
Daher erklärte man letztlich der Ö ffentlichkeit, daß die Serben durch
Konzentrationslager und Massaker den Humanismus der friedliebenden Menschen –
besonderes derer im Westen – bedrohen. Dieser Humanismus ist jedoch nicht bedroht
gewesen bei den Millionenfachen Toten in Ruanda und Burundi, wo NATO, USA und
UNO wegsahen. Und freilich spricht der Gutmensch im Westen auch nicht davon, daß
der humanistisch-freimaurische US-Präsident Clinton indirekt ein Massaker im Kongo
auslö ste, als er um die absolut lächerlich geringe Summe von lumpigen 100 000 US-
Dollar für friedenserhaltende Maß nahmen gebeten wurde.
Der "Humanismus" des friedliebenden Westen war deshalb nicht gefährdet worden, weil
die Interessen des Kapitalismus nicht gestö rt wurden. Im Gegenteil, wenn wir Henry
Kissinger, und seinen perversen Ansichten im NSSM 200 folgen, dann ist die
Eliminierung der Bevö lkerung in der dritten Welt von der USA sogar erwünscht. (Hues
Peccator, Trü mmer fü r den Feldherrn, Idstein 2001) Im Kongo schlachtete man sich
dann sogar gegenseitig, und muß te nicht selbst vorbeikommen, was will man mehr
verlangen? Denken wir nur an die absurden Begründungen des Golfkrieges, der Irak
besetzt das kleine Kuwait, anschließ end spielt sich ausgerechnet jenes Land, welches
sich nahezu vollständig aus geraubten Land zusammensetzt, zum Moralapostel auf. Und
ebenso ist der Humanismus des Westens nie gefährdet wenn die Türkei, gegen die
Kurden vorgeht, sie ermordet foltert und vertreibt. Im Gegenteil, die Türkei ist ein
durchaus gleichberechtigter Verhandlungspartner und groß er Freund der US-
amerikanischen Interessen.
Und dann, nach dem Jugoslawienkrieg, begann die USA einen heimlichen Krieg gegen
Mazedonien. Wie so oft lagen die Interessen der USA im Fall Mazedonien wiedermal
beim Ö l. Genauer gesagt ging es um eine Ö lpipeline die durch Bulgarien, Mazedonien
und Albanien führend, die Küste des Schwarzen Meeres mit jener der Adria verbinden
sollte.
Um dieses Ziel zu erreichen fö rderte der US-Geheimdienst gezielt die Ideologie eines
Groß albaniens unter den albanischen Nationalisten. Und rüstete die Terroristen der
UCK noch weiter auf, als deutsche Soldaten des Berliner SPD-Grüne-Regierung bereits
losgeschickt wurden um die Albaner zu entwaffnen. Maß geblich unterstützt wird die

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USA bei ihren Zielen, keineswegs nur in Mazedonien, von der britischen Regierung, die
hierbei insbesondere an ihre Ö lgiganten BP-Amoco-Arco, Chevron und Texaco denkt.
Das alles ist auch ein Bestandteil der Globalisierungspolitik. Tatsächlich aber dient das
Unternehmen der transbalkanischen AMBO-Pipeline, die die Häfen Burgas (Bulgarien)
mit Vlora (Albanien) verbindet, in erster Linie der Schädigung der EU-Staaten. Der
europäische Ö lgigant Total-Fina-Elf, welcher ein Hauptkonkurrent der US-Magnate
darstellt, ist beispielsweise von dem AMBO-Projekt grundsätzlich ausgeschlossen. Die
USA verfolgt hier ganz Klar das Ziel ihre Verbündeten in Europas zu schädigen und
abhängig zu machen. Das diese Politik von den europäischen Regierungen noch
unterstützt wird, muß als Verrat am eigenen Land bewertet werden.
Das US-Konsortium AMBO ist ein direktes Unternehmen des us-amerikanischen
politischen und militärischen Mittelpunktes, und untersteht der Firma Halliburton
Energy des Vizepräsidenten Dick Cheney. (Albanische Telegrafen-Agentur, Tirana, 28.
Juli 1998, und Milsnews, Skopje, 23. Jan. 1997) Das ganze Projekt wurde im Auftrag
Cheney's von der britischen Ingieneurunternehmen Brown and Root Ltd. auf ihre
Realisierbarkeit untersucht. Neben diesen Projekt erhielt Halliburton auch den
umfangreichen Auftrag der Wartungsarbeiten für die US-Truppen im Balkanterritorium.
Ebenso ergatterte man den Auftrag Bondsteel, wobei es sich um die Errichtung der zur
Zeit grö ß ten US-Militärbasis im Ausland handelt.
(vgl. Karen Talbots eindringliche Untersuchung: » Former Yugoslavia: The Name of the
Game is Oil« , People's Weekly World, Mai 2001, sowie Marjorie Cohn, » Pacification
for a pipeline: explaining the US Military presence in the Balkans, The Jurist, Legal
Education Network« , Juni 2001)
Die Erlangung derartiger Gewinnträchtiger Aufträge fällt freilich nicht schwer wenn der
US-Vizepräsident Cheney, der damit beauftragten Firma selbst vorsteht. Aber noch
leichter fällt es, wenn zusätzlich der damalige US-Präsident selbst mit drin steckt. Das
Projekt wird nämlich betreut von der New Yorker Anwaltskanzlei White and Case LLT,
zu der auch Bill Clinton wechselte, umgehend nachdem er ins Weiß en Haus eingezogen
war.
Die mit dieser Pipeline, welche lediglich die Fortführung der asiatischen Ö lleitungen ist,
zusammenhängende Politik der USA wurde von Clintons Energie Minister Bill
Richardson nur wenige Wochen vor dem ersten Auftauchen der ersten "humanistisch
motivierten" Anti-Jugoslawien Propaganda, in den Medien erläutert:
"Es geht um Amerikas sichere Energieversorgung ... Und es geht auch darum zu
verhindern, daß jene, die unsere Werte nicht teilen, einen strategischen Durchbruch
erzielen. Wir versuchen, diese jetzt unabhängig gewordenen Staaten auf den Westen zu
orientieren ... Wir möchten, das sie sich westlichen Handels- und politischen Interessen
anvertrauen, statt einen anderen Weg zu gehen. Wir haben in der kaspischen Region
erheblich politisch investiert, und es ist sehr wichtig fü r uns, daß die Karte der
Pipelines und die Politik gleichermaß en stimmen."
(George Monbiot, A Discreet Deal in the Pipeline, The Guardian, 15. Februar 2001)
Die Anbindung selbstständiger Staaten an die Interessen des Westens (natürlich der

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USA) erfolgt traditionsgemäß durch Krieg, für die Anbindung West-Europas trifft dies
auf die Jahre 1900-1945 zu.
Wie gesagt ist der Hauptkonkurrent der angloamerikanischen Ö lkonzerne Total-Fina-Elf
(zu dem auch die italienische ENI gehö rt), welcher eine enorme Rolle in den Kashagen-
Ö lfeldern (Kasachstan) spielt. Die Europäer besitzen allerdings zu ihrem Nachteil keine
Kontrolle über die Territorien der Pipelinestrecken, welche vom Kaspischen Becken
nach Westeuropa führen. Dahingegen besitzen die Angloamerikaner, dank der US-
Militär Präsens sowohl die Kontrolle über die AMBO-Pipeline, als auch die der Baku-
Chyan Leitung in der Türkei, genau aus diesem Grunde gibt es auch keine humane Krise
wenn die Türkei Kurden verfolgt. Durch den Einsatz auf den Balkan verfolgte die USA
das Ziel aus Albanien, Mazedonien als auch Bulgarien Protektorate zu machen, die sich
vollständig unter der Kontrolle der USA befinden. Mit diesem Druckmittel will man die
Wirtschaft Europas untergraben, und der USA gefügig machen. Insbesondere gilt das
für die franzö sische und italienische Konkurrenz. Und gerade in Italien zeigte uns die
jüngste Geschichte, daß die USA mit Hilfe von Freimaurern und Neofaschisten
hemmungslos Gegner ihrer Interessen in den Reihen der "Verbündeten" ermorden läß t.
Das ganze AMBO-Unternehmen ist in direkten Zusammenhang zusetzen mit Corridor
8, im Rahmen dieses Planes versucht die USA das gesamte Verkehrs- und
Kommunikationswesen der von dieser Pipeline betroffenen Staaten zu übernehmen, um
die Logistik der Ö lleitung zu fö rdern und natürlich dabei auch ihren Einfluß zu erhö hen
– was ist ein Staat heute schon ohne Transportwesen und Kommunikationsmittel? In
Corridor 8 verwickelt sind insbesondere die US-Firmen Bechtel, Enron und General
Electric welche ihre Hauptkonkurrenten ebenfalls in der EU haben. Mit diesen beiden
Unternehmen wird sich die USA einen »Korridor« im Wirtschaftsraum der EU
erschaffen, gerade dort also wo bislang die D-Mark eine wichtigere Devise war als der
US-Dollar.
Zu Beginn des Jahres 2000 verhandelte die EU mit Mazedonien, Albanien und
Bulgarien, um die Assoziierung dieser für die USA wichtigen Staaten anzugehen.
Umgehend begannen die Terrorangriffe der albanischen Nationalisten, wie gesagt
ausgerüstet von der USA und versehen mit deren Militärberatern, nebst diversen
Verwicklungen von Seiten der Familie Ben Laden. All das führte zu Verstimmungen
zwischen Mazedonien und der NATO, da die NATO eben auch aus EU-Staaten besteht
wirkten sich der Ä rger Mazedoniens eben auch gegen die US-Verbündeten der EU aus.
Im letzten Augenblick verhinderte Washington damit, daß Mazedonien das SAA-
Abkommen (Stabilisierungs- und Assoziierungs-Abkommen) mit der EU
unterzeichnete, welches einen bedeutenden Schritt zur EU-Mitgliedschaft darstellt. Es
ist gewiß mehr als ein Zufall wenn der Beginn der Terrorwelle, unter US-Beratung,
zusammenfällt mit den EU-Verhandlungen mit Mazedoniens, und auf dem Hö hepunkt
der positiv verlaufenden Verhandlungen schließ lich eskalierte.
Um ihre Basis im Fall Mazedonien zu stärken, schickte die US-Regierung desweiteren
den Diplomaten Robert Frowick ins Rennen. Mitte März 2000 übernahm er den Posten
des Leiters der OSZE-Mission. Auch dies geschah kurz vor der Unterzeichnung des

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SAA-Abkommens. Frowick, der ständig Anweisungen von der US-Botschaft in Skopje


und auch direkt aus Washington erhielt, trat umgehend in Verhandlungen mit dem
NLA-Führer (einer Nebenorganisation der UCK-Terroristen) Ali Ahmet. Weiterhin war
er ständig bestrebt Einfluß auf die Verhandlungen von Ahmet mit der albanischen
Regierungskoalition zu nehmen. Im Zuge dieser Politik kreierte Forwick ein
Abkommen, welches einzig zum Ziel hatte, durch maß lose Zugeständnisse an die
Terroristen die albanische Staatsführung vollkommen zu destabilisieren, und damit auch
die Assoziierung dieses Landes mit der EU zu verhindern. (vgl. dazu: Michel
Chossudovsky, » Macedonia: Washington's Military-Intelligence Ploy« , Juni 2001)
Der ganze Balkankonflikt, bei dem Krieg Serbiens gegen Kroatien und Bosnien
beginnend, bis zur Gegenwart war von Anfang an US-amerikanisches Kalkül, geboren
aus geostrategischer Ü berlegungen. Und in diesem Sinne auch herbeigeführt um, unter
dem Deckmantel des "Humanismus", die USA durch ihre Militärmacht dort zu
etablieren. Durch die Destabilisierung der politischen Strukturen in den betroffenen
Staaten kö nnen sie nach den EU-Statuten nicht aufgenommen werden. Damit wurde die
Position der EU, durch ihren "Verbündeten", der USA, geschwächt. Die USA hat sich
immer gegen EU-Erweiterungen gesträubt und stattdessen NATO-Erweiterungen
vorgezogen, wogegen sich insbesondere Frankreich wehrte. Der Vorteil liegt auf der
Hand, die NATO ist vollkommen im amerikanischen Sif aufgegangen und nicht mehr
als ein Befehlsempfänger Washington, was ins-besondere bei der Gladio-Verschwö rung
des NATO Geheimdienstes auch deutlich ans Licht der Ö ffentlichkeit trat.
Diese europäerfeindliche Politik der USA trat unter der Politik von Clinton erstmals aus
ihrem Schattendasein an die Ö ffentlichkeit. Unter dem Präsidenten Bush, der es schaffte
mit der absoluten Minderheit der Wahlberechtigten in der USA in seinem Amt
installiert zu werden, potenzierte sich diese nochmals und in mancherlei Hinsicht zur
offenen Feindschaft. (vgl. dazu: Pascal Boniface, Leiter des Pariser Instituts fü r
Internationale und Strategische Beziehungen, UPI, 11. April 2001) Gerade im März
2002 kam George Bush auf die glorreiche Idee, auf Stahlimporte aus der EU Strafzö lle
zu verhängen. Dies ist freilich nur der Anfang, und weitere Repressalien gegen die
Verbündeten werden folgen. Dagegen wird dann auch die EU diverse Schritte in
Betracht ziehen, und schon existiert ein Handelskrieg. Eine nur vollkommen logische
Entwicklung die sich freilich auch den militärischen Sektor erfassen kann, denn mit mit
dem Wegfall der UDSSR ist nun mal Westeuropa der grö ß te Konkurrent der USA.
Dennoch finden wir in der Politik viele hö fliche Worte europäischer Politiker für die
Regierung in Washington, die hier trotz ihrer Aggression auf hilfreiche Freunde
vertrauen kann. Sicherlich, von Washingtons-Kasperle Tony-Blair ist nichts anderes zu
erwarten, doch offenbar versucht ihn die »Po-bereit-Brigade« der deutschen
Sozialdemokraten noch zu übertrumpfen. (Das sollte dem Leser jetzt aber auf gar keinen
Fall suggerieren, daß bei der nächsten Wahl die CDU eine bessere Alternative wäre.)
Ganz im Dienst der CIA hatte der deutsche Geheimdienst BND bei Finanzierung und
Ausrüstung der UCK und NLA Terroristen mit den USA zusammengearbeitet. (Näheres
zur CIA-BND-Unterstü tzung fü r die UCK bei Michel Chossudovsky, » Kosovo Freedom

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Fighters Financed by Organised Crime« , Covert Action Quarterly, Herbst 1999)


Ü brigens war auch nach dem 11. September 2001 kein anderer Staat, auß er der USA, als
Deutschland so sehr damit beschäftigt das Schreckgespenst des Terrorismus
aufzubauen, und die eigene Bevö lkerung durch propagandierte Hysterie in Angst zu
versetzen. Natürlich geschah auch das alles auf der Grundlage politischer Ü berlegungen.
Erinnern wir uns dabei doch noch einmal zurück an die Beschuß deutscher Soldaten
durch NLA Terroristen im Raum Tetovo. Auch dies geschah wieder kurz vor der
geplanten SAA-Unterzeichnung Mazedoniens, im März 2001. Die Medien in allen
westlichen Staaten gaben einhellig die offizielle Darstellung, der von der USA
freigegebenen Nachrichten von einem zufälligen Beschuß wieder. Niemanden scheint es
offenbar zu wundern das deutsche Medien die USA fragen müssen, warum deutsche
Soldaten beschossen wurden. Den Medien aus Tetovo war hingegen zu entnehmen, daß
der Angriff auf die Deutschen erst durch die Verbindungen des BND zu den Terroristen
zustande kam. (Tom Walker, NATO Troops caught in a Balkan Ulster, Sunday Times,
London, 18. März 2001) Die für diesen Terroristenangriff verantwortlichen
Kommandeure waren von der US-amerikanischen Special Forces ausgebildet worden.
Es stellt sich doch gerade hier eindeutig die Frage, wer eigentlich in dieser
Friedensmission das Sagen hatte. Die UNO-Truppen sind es offenbar nicht, zumindest
nicht die deutschen Blauhelme. So wurde der Angriff auf die deutschen Soldaten von
der UCK (bzw. NLA) als »Warnung« kommentiert. Die Terroristen bezeichneten die
Deutschen als einen Verräter, da die deutschen Soldaten die Terroristen nicht so
behandeln würden, wie man es vom BND als selbstverständlich gewö hnt war und auch
erwartete. Logisch woher sollten die Soldaten der Bundeswehr auch wissen was ihr
Arbeitgeber, die Regierung, im verborgenen treibt. Es wurde von Seiten der Terroristen
beanstandet, das die Deutschen die Angehö rigen der UCK und NLA tatsächlich
entwaffnen und verhaften würden. Und man riet ihnen sogar zukünftig die Terroristen
so zu behandeln, wie ihre britischen und amerikanischen "Kollegen".
"Ein Sprecher der Nationalen Befreiungsarmee (NLA) der Albaner warnte die
Bundeswehr, ihre Einmischung käme einer Kriegserklärung seitens der Bundesrepublik
Deutschland gleich."
(Vgl. Deutsche Fallschirmjäger nach Tetovo, Spiegel Online, 24. März 2001, sowie
Bundeswehr verlegt Soldaten ins Kosovo, Spiegel Online, 23. März 2001.)
Daraufhin schließ t sich freilich die inzwischen nur noch rhetorische Frage an: Was
treiben die Briten und Amerikaner eigentlich wirklich auf ihrer humanistischen
Friedensmission.
Umgehend nach dieser Drohung der Terroristen spuckte Berlin noch groß e Tö ne. Die
Bundeswehr schicke ihre Fallschirmjäger, und Minister Scharping stellte mehr Panzer
und Spezialkommandos bereit. (Deutsche Presse Agentur, 19. März 2001) Aber dann,
nach einigen Gesprächen mit Washington, wurden die deutschen Truppen aus der
Region Tetovo zurückgezogen. Man gab also Terroristen nach, weil man der USA nicht
im Wege stehen wollte. Bald darauf verö ffentlichten die unabhängigen Medien des
Balkans, was man im Westen heftig zu vertuschen suchte, die Nachricht, daß die UCK –

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die von den Blauhelmen entwaffnet werden sollte – von der USA fabrikneue Waffen
geliefert bekommen hatte. Am 14. Juni 2001 gab das in Tetovo verbliebene deutsche
Rumpf-Kontingent den Mazedoniern ebenfalls eine Spende in Form von Geländewagen
und Infrarotsuchgeräten. Sofort am darauffolgenden Tag reagierten auf diesen "Verrat"
die Terroristen der UCK, mit massiven Mö rserbeschuß auf deutsche Soldaten in den
Bergen von Tetovo. Mö rser wohlgemerkt, die von der USA geliefert wurden. Und
wollen wir mal raten wer die UCK über alle erforderlichen Daten über den
Aufenthaltsort der Deutschen, und ihren Marschbewegungen informierte?
Glaubte man sich bisher im Bild USA-Deutschland an die Zeiten der Achsenmächte
erinnerten, gerieten die Freunde und Verbündeten nun auf dem Balkan scharf
aneinander. Allerdings ist Deutschland mit seinen verweichlichten und unfähigen
Kollaborateuren in der Regierung, nicht Willens der USA tatsächlich Paroli zu bieten.
Wollen wir zumindest hoffen das Frankreich wenigstens aus einem anderen Holz
geschnitzt ist, damit doch noch etwas Hoffnung für Europa bestehen bleibt. Aber dazu
muß , um den Untergang zu verhindern, auch dort erst einmal die freimaurische
Vetternwirtschaft beseitigt werden. Verstrickungen die auch die Bevö lkerung
Groß britanniens einmal überdenken sollte.
Anzeichen für Unmut der USA gegen Deutschland trat erstmals auf, als deutsche
Banken das Währungssystem des zerfallenen Jugoslawiens übernahmen und die D-Mark
den Dollarkolonialismus sabotierte. Diese führte zu einer stärkeren Anlehnung der USA
an seinen hö rigen Freund Groß britannien. Das nahm Anfang 2000 klare Züge an, als der
US-Verteidigungsminister William Cohen und sein britischen Pendant Geoff Hoon eine
Zusammenarbeit auf den Rüstungssektor unterzeichneten. (Reuters, 5. Feb. 2000) Dabei
prägte man den Begriff einer »transatlantischen Brücke«: "ü ber die das US-
Verteidigungsministerium seine Globalisierungsstrategie nach Europa tragen kann".
(Das Abkommen wurde - einem Pentagon-Vertreter zufolge, der bei Muradian zitiert
wird - unterzeichnet kurz nach der Schaffung von British Aerospace Systems durch die
Verschmelzung von BAe und GEC Marconi. British Aerospace (BAe) war bereits fest an
die beiden größ ten amerikanischen Rü stungslieferanten, Lockheed Martin and Boeing
gebunden. Näheres bei Vago Muradian, Pentagon Sees Bridge to Europe, Defense
Daily, Bd. 204, Nr. 40, 1. Dez. 1999)
Groß artige, genau das hat uns auch noch gefehlt. Das bedeutet nämlich nichts anderes,
als der Plan zur Unterordnung Europas gegenüber der USA mit Hilfe Groß britanniens.
Und auch hierbei gerieten die amerikanischen Rüstungs-konzerne, mit ihrer Starken
Lobby im Weiß en Haus (welche auch inzwischen die British Aerospace – übernommen
haben), in Opposition zu den Interessen des deutsch-franzö sischen
Rüstungsunternehmen EADS (bestehend aus franzö sischer Aerospatiale Matra,
Deutscher Aerospace, als Teil von Daimler, und Spaniens CASA). Dies führte zu einer
Spaltung des Westens in eine angloamerikanische und eine Kontinental-europäische
Seite. Dieses entgleiten der "Freunde" befürchtete die USA wohl bereits bei der
Gründung der deutsch-franzö sischen Brigade, der Armeen von Frankreich und
Deutschland. Die USA warf den beiden Staaten damals ö ffentlich vor eine mit der

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Prolog der Meister - <XVIII. Kapitel> Die Natur des
Freimaurers

NATO-konkurrierende Militärtruppe aufzubauen. Diese Truppe kann aber nur dann


konkurrieren mit der NATO, wenn wir von einer Hö rigkeit der NATO gegenüber
Washington ausgehen. Natürlich war der Verdacht der USA gegen die deutsch-
franzö sische Brigade überzogen, aber man kann ja nie wissen ob sich aus so einem
Anfang eine Emanzipationsbestrebung entwickeln kö nnte. Zumindest ist klar, das weder
Deutschland noch Frankreich in der Lage ist gegen die USA allein anzugehen. Doch
wenn beide sich zusammentun, vielleicht noch von den kleineren europäischen Staaten
unterstützt werden, sieht das schon ganz anders aus. Und wenn dann vielleicht noch die
Briten Politiker wie Blair davon jagen, was dann?

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