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Konzept: Erwartungswert

Der Ausdruck Erwartungswert (englisch: Expected Value;


EV) wird häufig in Poker Strategie Diskussionen verwendet
und wenn du dich schon immer mal gefragt hast, was er
bedeutet, ist dies der richtige Artikel für dich! Der Ausdruck
entspringt der Mathematik (um genau zu seien der
Wahrscheinlichkeitsrechnung) und wird häufig gebraucht um
den Mittelwert eines Ergebnisses eines gegebenen Szenarios
auf lange Sicht zu beschreiben. Um den Erwartungswert zu
berechnen nimmt man jedes mögliche Ergebnis, multipliziert
es mit der Wahrscheinlichkeit dass dieses Ergebnis eintritt und
addiert dann diese Zahlen zusammen. Klingt schwierig?
Schauen wir uns ein Beispiel an:

Wenn man einen Würfel hat (einen gewöhnlichen 6-seitigen


Würfel) und die oben beschriebene Vorgehensweise darauf
anwenden will um den Erwartungswert für eine Wurf
herauszufinden, kommt man auf folgendes Ergebnis:

Eine „1“ zu würfeln hat die Wahrscheinlichkeit 1/6.


Eine „2“ zu würfeln hat die Wahrscheinlichkeit 1/6.
Eine „3“ zu würfeln hat die Wahrscheinlichkeit 1/6.
Eine „4“ zu würfeln hat die Wahrscheinlichkeit 1/6.
Eine „5“ zu würfeln hat die Wahrscheinlichkeit 1/6.
Eine „6“ zu würfeln hat die Wahrscheinlichkeit 1/6.

Danach multipliziert man die Werte mit ihren dazugehörigen Wahrscheinlichkeiten:

1 * 1/6 = 1/6
2 * 1/6 = 2/6
3 * 1/6 = 3/6
4 * 1/6 = 4/6
5 * 1/6 = 5/6
6 * 1/6 = 6/6

Addiert man diese Ergebnisse zusammen erhält man:


1/6 + 2/6 + 3/6 + 4/6 + 5/6 + 6/6 = 3,5

Daher ist der Erwartungswert eines willkürlich geworfenen Würfels 3,5. Was ist jedoch wenn
das Gewicht des Würfels auf der Zahl 6 erhöht wurde, sodass die Wahrscheinlichkeit für eine
„6“ nun 50% beträgt? Wenn die anderen Zahlen weiterhin eine gleichmäßige Verteilung
haben, erhält man folgendes:

1 * 1/10 = 1/10
2 * 1/10 = 2/10
3 * 1/10 = 3/10
4 * 1/10 = 4/10
5 * 1/10 = 5/10
6 * 1/2 = 3
Die Summe beträgt 4,5. Erkennst du den Grund warum alle anderen Zahlen nun eine 10-
prozentige Wahrscheinlichkeit haben?

Was hat das mit mir zu tun?

Jetzt genug mit dem Würfel. Wir sind Poker Spieler, also fokussieren wir uns auf die Karten.

Der Erwartungswert ist die Basis für die meisten nicht-psychologischen Poker Strategien. Das
Limpen (den Big Blind preflop callen) mit mittleren Paaren wenn noch nicht geraised wurde
und schon einige Spieler eingestiegen sind – dies ist ein Spiel welches einen positiven
Erwartungswert hat. Das Poker Dilemma, mathematisch gesprochen, ist immer die
Entscheidung zu treffen, die den höchsten Erwartungswert hat. (In vielen Fällen hat auch die
Aktion „Fold“ den höchsten Erwartungswert (welcher bei Fold immer „0“ beträgt), nämlich
dann, wenn „Call“ und „Raise“ beide einen negativen Erwartungswert haben.)

Um zu erklären wie sich das Konzept bei Poker verhält, werde ich eine gewöhnliche Situation
als Beispiel nehmen: Du spielst in einem Hold’em Spiel, bist mit einem Gegner am River und
hast folgende Karten:

A♥ J♣

Das Board:

A♣ 10♣ 5♦ 8♣ 3♣

Du hast also den 3rd Nutflush. Nur ein K♣ oder Q♣ schlägt deine Hand. Da du out-of-
position bist, musst du vor deinem Gegner handeln. Der Pot ist 100$ groß und eine Big Bet
entspricht 10$. Solltest du hier betten?

Wir nehmen für dieses Beispiel an, dass unsere Gegner irgendeine zufällige Hand hält und
immer foldet wenn er keine Kreuz-Karte hat. Wir nehmen zudem an, dass er auch mit einem
schwachen Flush callen wird (er hat z.B. nur 2♣) und dass er raisen wird, wenn er K♣ oder
Q♣ hat. Wir gehen zusätzlich davon aus, dass er mit jedem Kreuz betten wird, wenn wir zu
ihm checken und wenn er kein Kreuz hält, checken wird.

Gehen wir nun zur Mathematik über. Da er zwei beliebige Karten halten kann, kann sich jede
einzelne Kreuz Karte in seiner Hand befinden. Wir gehen jedoch davon aus, dass er nicht
zwei Kreuz-Karten hält, da wir den Gegner kennen und ihn so einschätzen, dass er damit am
Turn geraised hätte.

Bemerkung: Wir werden uns bei den Rechnungen nicht mit den Fällen beschäftigen, in denen
unser Gegner kein Kreuz auf der Hand hält, denn in diesen Fällen wird er folden wenn wir
betten und checken wenn wir checken.

Szenario 1: Du bettest!

Wenn der Gegner nur callt, wissen wir, dass er mit einer schlechteren Hand gecallt hat, denn
eine bessere Hand (K♣ oder Q♣) hätte er geraist. Es gibt also 6 mögliche Kreuz-Karten mit
denen er nur callen wird, sechs Mal werden wir 10$ von ihm gewinnen. Da es 8 mögliche
Kreuz-Karten gibt, beträgt die Wahrscheinlichkeit für einen Call unseres Gegners 6/8 (sechs
von acht Möglichen):
$10 * 6/8 = $7.5

Wenn er die Bet reraist, wissen wir, dass wir geschlagen sind, da er dies in der Regel nur mit
dem K♣ oder der Q♣ machen wird. Wir verlieren also in diesen zwei Fällen 10$:

-$10 * 2/8 = -$2.5

Unser Erwartungswert für eine Bet liegt also bei $7,5 + (-$2,5) = $5. Nicht schlecht.

Szenario 2: Du checkst mit der Absicht eine Bet zu callen wenn er bettet.

(Wie oben ignorieren wir die Fälle in denen er keine Kreuz-Karte hält.)

In 6 von 8 Fällen werden wir gewinnen, wenn wir eine Bet callen, in 2 Fällen verlieren.

$10 * 6/8 = $7.5


-$10 * 2/8 = -$2.5

Der Erwartungswert liegt also wieder bei 5$. Also kommen wir zu dem Schluß, dass es
keinen Unterschied macht hier zu betten oder zu checken und eine Bet zu callen. Doch wie
sieht es aus wenn wir check-raisen?

Szenario 3: Du checkst mit der Absicht zu raisen wenn er bettet.

Wir gehen davon aus, dass er mit den Nuts, also dem K♣ erneut raisen wird und wir daraufhin
folden. Zudem nehmen wir an, dass er unser Raise mit jeder anderen Kreuz-Karte callen wird.

Wenn er den K♣ hat werden wir auf sein erneutes Raise folden und verlieren $20.

-$20 * 1/8 = -$2.5

Wenn er die Q♣ hat werden wir zwar einen Showdown sehen, aber trotzdem $20 verlieren.

-$20 * 1/8 = -$2.5

Wenn er irgendeine andere Kreuz-Karte hält, werden wir $20 gewinnen.

$20 * 6/8 = $15.

Summe: $15 - $2.5 - $2.5 = $10.8.

Zusammenfassung des Erwartungswertes

In dieser theoretischen Situation ist der Erwartungswert um $6 höher wenn wir check-raisen
im Vergleich zu einem check oder einer Bet. Um die Gewinne in dieser Situation zu
maximieren sollte man hier also immer die Bet des Gegners raisen, da diese Aktion einen
extra Profit von 0.5 BB verspricht, was bei den relativ kleinen Vorteilen die man bei Fixed
Limit hat, sehr darüber entscheidet ob man winning oder losing player auf lange Sicht ist.

Ist dies in der Praxis wirklich anwendbar?


Ja, das ist es. Es basieren praktisch alle +EV Aktionen, die wir durchführen, auf Rechnungen
wie diesen. Check-Raisen, Bluffen, Callen mit einer anständigen aber nicht starken Hand, all
diese Sachen basieren auf EV Rechnungen. Natürlich rechnet niemand am Tisch den EV
eines jeden Moves im Kopf aus, jedoch sind alle Strategien, die wir spielen mit diesen
Methoden errechnet worden. Zu Verstehen wie es funktioniert ist nicht zwinged notwendig
um zu Lernen wie man Poker spielt, dennoch ist es unerlässlich wenn man das eigene Spiel
analysieren und Entscheidungen hinterfragen möchte, was eine seht gute Methode ist, um
dein eigenes Spiel zu verbessern: Schaue dir eine bestimmte Hand an, frage dich „Wie hätte
ich mehr gewinnen können?“ und mache die Rechnungen.

Viel Glück!

Lies auch den zweiten Teil dieser Serie – Pot Odds & Implied Odds.

Hier gehts zurück zu Poker Strategie & Poker Odds leicht gemacht.
Pot Odds & Implied Odds - Poker Mathematik

Bemerkung: Wenn du das Konzept des Erwartungswertes


noch nicht verstehst, lese erst noch den Artikel über
Erwartungswert. Dies ist der zweite Artikel in meiner Serie
über essentielle Poker Konzepte. Lasst uns einen Blick auf die
Mathematik der Pot Odds werfen!

Pot Odds

Wenn man eine Bet callt oder selber bettet versucht man
natürlich immer das Geld zu gewinnen, welches sich schon im
Pot befindet. Wie oft muss man gewinnen damit dies
profitabel ist? Verständlicherweise nicht jedes Mal: Wenn es
$10 kostet zu betten (oder eine Bet zu callen) und es befinden
sich schon $100 im Pot, kann man den Pot in 9 von 10 Fällen
verlieren und man ist immer noch breakeven, dh. +/- 0. Das ist
der wesentliche Kern der Pot Odds – eine Bet bzw. ein Call
muss nicht jedes Mal erfolgreich sein, es reicht wenn wir im Durchschnitt (auf lange Sicht)
mehr zurückbekommen als wir zahlen müssen.

Schauen wir uns ein klassisches Beispiel für Pot Odds an: Der Flushdraw

Zuerst muss man sich die Wahrscheinlichkeit anschauen, mit der man den Flushdraw bis zum
River vervollständigt hat. Im Falle eines Flushdraws am Turn in Hold’em bekommt man ca.
4:1 (eigentlich 37:9 da sich 37 Karten im Deck befinden, die uns nicht helfen, und 9, die
unseren Draw vervollständigen. Jedoch ist 4:1 in diesem Fall eine gute Annäherung) wenn der
Flush die beste Hand sein wird. Das bedeutet, dass die Pot Odds die wir brauchen, damit der
Draw profitabel wird, 4:1 oder besser sein müssen. Wenn die Pot Odds beispielsweise nur 3:1
betragen (man muss 10 zahlen um 30 zu gewinnen) sieht die EV-Rechnung folgendermaßen
aus:

(-$10 * 37/46) + ($30 * 9/46) = -$8.04 + $5.86 = -$2.17

-- Wenn Sie diese Rechnung nicht nachvollziehen können oder nicht verstehen, lesen Sie bitte
den Erwartungswert-Artikel, den ich oben erwähnt habe –

Was bedeutet dies nun? Es bedeutet, dass wir mit jedem Call im Durchschnitt über $2
verlieren werden, wenn der Pot nur $30 groß ist und wir $10 callen müssen. Ein Call wäre
hier also nicht profitabel.

Wie schaut die Sache mit einem $50 großen Pot aus?
(-$10 * 37/46) + ($50 * 9/46) = -$8.04 + $9.78 = $1.74

Hier liegt unser durchschnittlicher Gewinn bei knapp $2 für einen Call.

Das Verstehen des Pot Odds Prinzips ist eine unerlässliche Sache für Poker Spieler, die auf
lange Sicht Gewinn einfahren wollen.
Schauen wir uns noch mal das erste Beispiel an: Verlieren wir wirklich jedes Mal $2.17? Nun,
dass hängt ganz entscheidend davon ab, was am River geschieht, wenn wir unseren Flush
treffen. Und das bringt uns zu unserem nächsten Thema: Implied Odds.

Implied Odds

Während man bei der Berechnung der Pot Odds nur den Betrag, der sich schon im Pot
befindet, berücksichtigt, werden bei den Implied Odds auch die Bets berücksichtigt die man
von den Gegnern noch gewinnen kann, sollte man eines seiner Outs treffen. Zum Beispiel, mit
$100 im Pot und einer Bet von $20 – können wir hier wirklich nur $100 gewinnen? Oder
können wir unserem Gegner vielleicht noch eine zusätzliche Bet am River abknöpfen, falls
wir den Flush treffen? Ja, das könnten wir – und da der Pot nun am River vielleicht noch
größer wird, steigen unsere Implied Odds.

Ein gutes Beispiel für Implied Odds ist, wenn man preflop mit einem kleinen bis mittlerem
Paar limpt um sich den Flop anzuschauen. Die Chance ein Set zu treffen (was meistens die
einzige Möglichkeit ist den Pot zu gewinnen) liegt bei ca. 7,5:1, was bedeutet, dass man noch
ca. 6 - 7 andere Limper im Pot bräuchte, um die Situation profitabel zu machen. Diese
Rechnung würde aber voraussetzen, dass alle anderen Spieler am Flop folden würden wenn
du dein Set triffst, was jedoch selten der Fall ist. Nehmen wir an, dass 4 andere Spieler mit
uns am Flop sind und 50% der Spieler am Flop folden wird und weitere 50% am Turn – wie
groß sind nun unsere Implied Odds?

Vier Limper am Flop = 4 SB.


Zwei Caller bis zum Turn = 2 SB.
Ein Caller bis zum River = 1 BB = 2 SB.

In diesem Beispiel können wir also 8 Small Bets für die Investition von einer Small Bbet
(preflop) gewinnen, was den Call preflop in eine profitable Situation verwandelt. Es macht
also auch mit kleineren (schwachen) Paaren preflop Sinn zu limpen, da man fast immer die
benötigten Implied Odds bekommt.

Da die Berechnung der Implied Odds nur auf Schätzungen basieren, tendieren viele Spieler
sie etwas zu optimistisch zu berechnen.

Beispiel: Wir halten


K♥ 7♦
und das Board ist
9♣ Q♥ 8♥ A♥

Hier haben wir 9 Outs auf den Nutflush, wofür wir 4:1 Pot Odds benötigen. Nehmen wir für
dieses Beispiel an, dass sich nur ein Spieler (ein Limper) und wir (im Big Blind) im Pot
befinden. Am Flop wurde zweimal gecheckt und nachdem wir am Turn erneut zu ihm
checken, bettet er. Der Pot wäre nun also ca. 2 BB groß; 1 BB müssten wir callen um die
Riverkarte zu sehen. Wir erhalten daher Pot Odds von 2:1 – also ein Fold nach Pot Odds. Wie
schauen die Implied Odds aus? Nicht viel besser. Doch hier werden viele Leute optimistisch!

Wenn unser Gegner das Ass am Turn getroffen hat, jedoch keine Herz-Karte hält, wird er
dann bei einer Herz-Karte am River betten oder eine Bet callen? Wohl eher nicht. Wir werden
kaum mehr Geld gewinnen, als sich schon im Pot befindet, denn wenn wir unseren Flush am
River treffen wird er uns selten ausbezahlen. Selbst wenn er eine Bet von uns am River callt
(vielleicht hat er ja den J♥), bekommen wir nicht die nötigen Odds. Wir müssten ihn schon
jedes Mal erfolgreich check-raisen (und er müsste den Raise auch callen), wenn wir unseren
Flush treffen, damit es profitabel wird. Sehr unwahrscheinlich, dass uns das oft gelingen wird.

Ich kenne einige Spieler, die denken, dass dies mathematischer Firlefanz ist und nichts in
einem „Glücksspiel“ verloren hat, doch ist dies der Punkt an dem sich winning und losing
player voneinander unterscheiden: Die Fähigkeit, einen profitablen von einem unprofitablen
Call zu unterscheiden. In dem letzten Beispiel bekommen wir von unserem Gegner eine
unprofitable Wette angeboten; Nehmen wir sie nicht an!

Solltest du dich noch immer nicht ausreichend mit der Idee der Poker Odds auskennen, lese
auch folgenden Artikel: Poker Odds for Dummies.
Poker Odds leicht gemacht!
Poker Odds – Was ist das?

Auf CardChat gibt e seine Reihe an Artikeln, die


fundamentale Pokerkonzepte vermitteln – Expected
Value, Pot und Implied Odds, Position usw. Ich wurde
gefragt, ob ich nicht mal einen leicht verstehbaren
Artikel über odds schreiben kann. Ich versuche nun
nicht den bereits bestehenden Artikel zu verdrengen.
Dies ist nur ein Artikel für die Leute, die es eher
praktisch mögen. Während der alte Artikel also die
Idee vom Erwartungswert (Expected Value) aufgreift,
wird dieser Text eher simpler gestrickt sein und sich nur auf die Odds konzentrieren und dem
was sie bedeuten und bewirken. Lasst und mit ein paar grundlegenden Dingen beginnen.

"Sieben zu eins"

Wenn gebettet wurde und du hast die Odds 7:1, dann heißt es, dass du 7 bezahlen musst,
wenn du gewinnst und 1 zahlen musst, wenn du verlierst. 7 und 1 was? Es könnten Dollar
sein, es könnten Euro sein oder auch Kekse. Es könnte alles sein! Der Punkt ist, dass du 7 mal
so viel gewinnst, als du verlierst.

Wenn du also eine 7:1 Chance bei einem Pferderennen bekommst und du zahlst $20, dann
wirst du $140 gewinnen, wenn du denn gewinnst oder $20 verlieren, wenn du verlierst. Am
Ende bekommst du bei einem Sieg also $160. Wenn du also denkst, dass dein Pferd sehr viel
wahrscheinlicher gewinnt, als es dir die Odds sagen, dann solltest du wetten.

Und wenn dir jemand eine 6:1 Chance am River bietet (beim Hold´em) und du denkst, dass
du bessere Odds hast, um den Pot zu gewinnen, dann solltest du callen. Natürlich ist es
schwer zu wissen, ob deine Hand besser ist als die des Gegners, aber du solltest zumindest
eine Ahnung davon haben wie wahrscheinlich es ist, dass du die beste Hand hältst. Aber das
ist immernoch ein Bewertungsproblem. Lasst uns zu diesem Problem einige Situationen
betrachten.

Am Turn hältst du Q♥ 9♥ in last position.


Am Board liegt A♥ K♥ 7♠ 4♠

Der Spieler vor dir bettet. Er ist tight und du weißt, dass er wahrscheinlich nicht bettet, wenn
er nicht mindestens ein Paar Könige hat oder eher ein Paar Asse hält. Die einzige Chance zu
gewinnen ist, dass noch ein Herz kommt und du deinen Flush bekommst. Es gibt 9
ungesehene Karten aus den 46 verbleibenden im Deck (vom Turn an gezählt, nicht vom Flop
aus), die dir den Flush bringen. Du hast also eine 9/46 Chance, um den River zu treffen. Man
könnte auch sagen, dass noch 9 Karten da sind, die dich gewinnen lassen und 46-9 = 37
Karten da sind, die dich verlieren lassen. Also sind die Odds 37:9 oder ca. 4:1. Wenn 4 mal
mehr im Pot ist, als dich der Call kostet, dann solltest du callen, denn dies ist eine profitable
Situation!
Ein anderes Beispiel: Du hast K♠ Q♠ und auf dem Board liegt am Turn Q♥ J♦ J♠ T♣. Du
denkst, dass dein gegner KK hat. Um deine Odds festzustellen müssen wir erst
herausbekommen wieviele Karten dich zum Gewinner machen.

Ein Ass gibt dir die ace-high Straight, also sind die 4 Asse im Deck gut für dich. Die 9er
geben euch beide eine king-high Straight, also ist das gut für den Splitpot (nochmal 4 Outs).
Ein König gibt dir Two-Pair, aber deinem Gegner ein Full-House, also helfen die dir nicht.
Eine Dame würde dir wiederum ein Full-House geben. Es gibt noch 2 Damen im Deck, die
dich zum Sieger machen, also nochmal 2 Outs mehr.

4+4+2 = 10. 10 Karten führen den Sieg oder zumindest den Splitpot herbei und 44-10 = 34,
was heißt, dass wir bei 34 anderen Karten verlieren. Unsere Odds zum Sieg oder Split sind
34:10. In anderen Worten auch 3,4:1. Wenn der Pot $100 beträgt und dein Gegner bettet $40,
dann sind deine Pot Odds 3,5:1, was genug ist, um profitabel callen zu können.

Pot Odds: Du must nicht oft gewinnen

Viele Spieler denken falscher Weise, dass es falsch ist in Situationen fortzufahren, in denen
man nicht der Favorit ist. Eigentlich ist das ganz gut, jedoch denkt man dabei lediglich an die

Umstände der Hand, wie sie momentan ist. In dem Beispiel von oben (mit dem Flushdraw),
sollte man definitiv nicht folden, wenn dir der Pot bessere Odds als 4:1 gibt. Du bist zwar der
Underdog, aber du gewinnst den Pot noch oft genug, damit es richtig ist mit der Hand
fortzufahren. Wenn dir der Pot hohe Odds bietet, dann brauchst du nicht so oft zu gewinnen
und das ist die Lektion, die ich hier erteilen möchte.

Lasst uns ein Beispiel nehmen, das nichts mit Poker Zu tun hat. Wenn wir beide beim
Würfeln wetten würden und du $1 darauf verwettest, dass eine 6 kommt. Wieviel Geld müsste
ich dir bezahlen, wenn du aus dieser Wette Profit schlagen willst? Meine Odds zum Gewinn
sind 5:1 und es gibt 5 Ergebnisse, bei denen ich gewinne und nur eine Möglichkeit, bei der du
gewinnst. Du brauchst also Odds, die besser als 5:1 sind. Wenn du $6 gewinnst und du zahlst
mir $1, dann würdest du auf lange Sicht Gewinn machen. Denn wenn wir 600 mal Würfeln,
dann gewinnst du im Schnitt 100 mal (100*$6 = $600) und verlierst rund 500 mal (500*$1 =
$500) Der Betrag, was du gewinnen kannst verglichen mit dem Betrag, den du investieren
musst, sind deine Pot-Odds. Bei dem Beispiel mit dem Flushdraw brauchstest du Pot Odds die
besser als 4:1 sind, um fortzufahren, dann musste der Pot mindesten 4 mal so groß sein, wie
der Betrag, den du beim Call zahlen musst.
Implied Odds: Gib mir all dein Geld!

Wenn du verstanden hast, was Pot Odds sind, dann solltest du den Implied Odds ebenfalls
gewachsen sein. Es ist wirklich einfach. Es basiert auf der Idee, dass wir einen Draw haben
und wir sehr wahrscheinlich mehr gewinnen, als das was momentan im Pot ist (dazu können
wir auch wieder das Beispiel mit dem Flushdraw anschauen). Wenn du deinen Flush am Turn
oder River triffst, ist es dann nicht wahrscheinlich, dass du deinen Gegner dazu bewegen
kannst dir noch etwas mehr Geld in den Pot zu geben? Wenn er ein Paar Asse hat und du den
Flush hast, dann solltest du in der Lage sein noch ein oder zwei Bets aus ihm herauszulocken.
Wenn er Two-Pair oder ein Set hat, dann solltest du in der Lage sein eine ganze Menge zu
gewinnen!

Das ist die simple Idee hinter den Implied Odds. Manchmal kannst du callen, wobei die Pot
Odds nicht gerade prickelnd ausfallen, aber du solltest es trotzdem tun, weil du weißt, dass du
in den seltenen Fällen, in denen du deine Hand triffst, eine Menge mehr gewinnen kannst, als
das was momentan im Pot ist. Wenn du denkst dein Gegner hat AQ bei dem Beispiel von
oben, dann gewinnst du mindestens 3 Bets am Turn von ihm, wenn du deinen Flush am Turn
oder River bekommst. Dabei gibt es 3 Möglichkeiten, wie es danach weitergeht. 1. Du raist
und er callt. 2. Er checkt den River und du bettest, er callt. 3. Mit den 3 extra Bets, die auf
dich warten, wenn du den Flush am Turn bekommst, wirst du den lossen Call am Flop oft
richtig gemacht haben.

Implied Odds sind besonders beim No-Limit zu beachten. Anders als beim Limit Poker,
kannst du mit einer starken Hand den ganzen Stack des anderen gewinnen. Ein gutes Beispiel
dazu ist, wenn du im BB sitzt und einen Deepstack im NL-Hold´em hast und der Button raist
3x den BB. Er zeigt ausversehen seine Karten und du siehst, dass er AA hält. Du siehst deine
Hand und hältst 77. Würdest du callen? Ja! Du weißt, dass du fürchterlich weit hinten liegst,
aber die wenigen Male, wo du gewinnst, wirst du den gesammten Stack des Gegners
gewinnen. Das wird alle male wo du in diesem Fall 3BB verlierst wettmachen.

Es ist aber sehr wichtig, dass du dich nicht zu sehr auf die Implied Odds verlässt, weil du nie
wirklich weißt, ob dich dein Gegner ausbezahlen wird, wenn du etwas triffst. Sei also
vorsichtig!

Woher weiß ich, welche Odds ich habe?

Deine Pot Odds herauszufinden, sollte einfach sein. Du kennst die größe des Pots und du
weißt wieviel dein Gegner bietet. Deine Pot Odds sind die Größe des Potbetrags verglichen
mit dem wieviel du zu callen hast. Wenn der Pot $50 beträgt und dein Gegner $50 bietet (also
den Pot bietet) dann wird der Pot auf $100 wachsen. Die Pot Odds sind also ganz simpel
100:50, also 2:1 groß. Wenn dein Gegner also den Pot bietet, sind deine Odds 2:1 (das ist
immer so, egal wie groß der Pot ist.)

Was deine Odds sind, um zu gewinnen, ist dagegen eher schwer. Es gibt nur 2 Extreme, wo
du dir deinen Odds sicher sein kannst. Wenn du einen Draw auf die Nuts hast und wenn du
die Karten deiner Gegner gesehen hast. Bei allen anderen Fällen muss man die Umstände
einschätzen bzw. raten. In dem 1. Beispiel mit dem Flushdraw, haben wir einen Draw auf die
Nuts gehabt, wir also dadurch die beste Hand am Tisch bekommen.

Dieser Artikel soll nicht helfen die Pot Odds zum Gewinn herauszufinden. Dazu gibt es
Bücher, die dir dabei helfen. (Harrington on Hold 'em vol I and II ist dazu ganz gut für das
NL Hold´em). Erfahrung wird dich außerdem weiter bringen. In dem unteren Artikel
bekommt ihr eine Ahnung von dem, was deine Gegner halten könnten.

Realistisch sein bezüglich meiner Odds

Bevor ich aber die Liste unten zeige, werde ich paar Worte zum unrealistischen einschätzen
der Odds sagen. Wenn man einen Draw auf irgendetwas hat, aber nicht die Nuts, dann gibt es
immer ein Risiko, dass du nicht die beste Hand haben wirst, aber eine wesentlich bessere
Hand als zuvor. Das ist fatal, weil du auchnoch viel Geld verlierst, da du fälschlicher Weise
glaubst, die beste Hand zu halten. Wenn das Risiko, dass das passiert klein ist, z.B. wenn du
zum zweitbesten Flush ziehst, dann kann man dieses Risiko meist außer Acht lassen. Aber
wenn du Overcards hast, dann solltest du vorsichtig sein. Aber wie gesagt, versuche ich nicht
euch beizubringen, wie man basierend auf Reads, Anzahl der Leute im Pot, Re-Draws, usw.
die Odds zählt. Das wäre ein Thema für einen anderen Artikel, also lasst und bei den
Grundlagen bleiben.

Häufige Poker Odds

Die Odds zum Gewinn herauszufinden ist eigentlich nur eine Sache des Zählen der Outs.
Wenn ich im ersten Beispiel mit dem Flush sagte, dass du 9 Karten hattest, die dir die beste
Hand verleihen würden, dann ist das das Selbe als würde man sagen, dass du 9 Outs hast. Jede
Karte, die dir die beste Hand gibt, ist ein Out. Manchmal ist es einfach, deine Outs zu zählen,
besonders wenn du einen Draw auf die Nuts hast. Ich habe in den Beispiel unten keine Odds
mit eingefügt, wo du 2 Karten brauchst, um deine Hand zu verbessern. Ich weiß, dass viele
Leute mehr über diese Odds wissen wollen, aber ich weiß nicht wirklich warum. Sie helfen
einem nicht wirklich, es sei denn jemand ist bereits am Flop all-in. Die folgenden Beispiele
gehen davon aus, dass man am Turn ist und den River sehen will.

Open-Ended Straight Draw: 4.8 : 1

Z.B. haben wir 87 bei A-9-6-2 auf dem Board. Du hast 8 Outs; also die 4 Fünfen und die 4
Zehner, die dir die Nuts geben. Diese Odds gehen auch davon aus, dass kein mögicher Flush
entstehen kann. Wenn du 76 bei A-9-8-K am Board hast, dann sind die Zehner keine Outs für
dich, da sie jemandem eine Größere Straße geben könnten (z.B. wenn er QJ hat.).

Vier Karten zum Flush: 4.1 : 1

Wie im ersten Beispiel, ziehen wir auf den NutFlush. Dies ist besonders wichtig, wenn du nur
eine Karte hast, die dir den Flush verleiht, deine Handkarten also offsuited sind. Wenn deine
Holecards suited sind und es gibt 2 Karten der Farbe, die du brauchst auf dem Board, dann
hast du meist sowieso die beste Hand, auch wenn du nicht zum Nutflush ziehst. Wenn du zu
einem Four-Flush ziehst, dann solltest du extrem vorsichtig sein, wenn du nicht das Ass
hältst. Die Leute spielen gerne ihre Flushdraws und Asse. Diese beiden Gesichtspunkte
drücken deine Odds zum Gewinn um einiges, wenn du nicht zum Nutflush ziehst.

Inside Straight (Belly Buster): 10.5 : 1

Wieder nehmen wir an, dass du einen Draw zu den Nuts hast. Z.B. mit 87 bei A-9-5-K auf
dem Board. Jede der 4 Sechsen gibts dir die Nuts. Wenn du nicht beide deiner Holecards zur
Straße nutzt, kriegst du auch nicht die Nuts. Wenn das Board also A-9-6-5 ist und du 72 hast,
dann wird dir jede 8 helfen, aber es ist nicht die Nutstraight. Jemand mit T7 hat dann die Nuts.

One pair, Draw zum Two pair oder Trips: 8.2 : 1

Wenn du JT bei einem Board mit A-J-8-3 hast und du denkst, dass du gegen jemanden mit Ax
spielst, dann hast du noch 5 Outs. 3 Zehner (für das Two-Pair) und 2 Buben (für die Trips).
Deine Odds resultieren daraus, dass dein Gegner nicht AJ oder AT hält. Das anzunehmen ist
aber gefährlich und du brauchst sicherlich 8:1 Odds, damit der call profitabel wird, damit du
die male, wo du nur halb so viele Outs hast, wie erwartet wettmachen kannst.

Overcards bei einem ragged Flop: 6.7 : 1

Jetzt befinden wir uns in einer gefährlichen Annahme. Wenn du KQ hast und auf dem Board
8-5-2 liegt und du denkst, dass dein Gegner 8x hält (aber ohne Q oder K als Kicker), dann
hast du 6 Outs (jede Q oder K gibt dir ein besseres Paar). Die Odds von 6,7:1 treffen nur zu,
wenn unsere Annahme korrekt ist. Oft genug kommt es vor, dass wir falsch liegen, sodass wir
unsere Outs discounten müssen.

Draws zum set: 22 : 1

Wir halten z.B. 77 bei einem Flop mit A-K-9-2 und alles was dir hilft, ist die dritte 7. Das ist
wirklich ein unwahrscheinlicher Draw und der einzige Grund warum ich dieses Beispiel
aufzeige ist, um zu zeigen wie unwahrscheinlich er ist. Ich habe noch nie einen so großen Pot
gesehen, dass solch eine Hand profitabel zu spielen ist. Meistens musst du hier selbst bei
extremen Pots folden.

Draw zu X Outs: (46-X) / X : 1.

Dies ist die generelle Formel. Wenn du andere Draws hast, als die obrigen, dann kannst du
deine Odds mit dieser Formel herausfinden. Finde die Anzahl an Outs heraus und subtrahiere
diese aus 46. Teile die Ergebnisse durch die Anzahl an Outs und voila – Du hast deine Odds.
Wenn ich z.B. zu einem Set und einem Flush drawe, dann habe ich Grund zur Annahme, dass
mein Gegner Two-Pair hat und ich habe AA mit vier Karten zum Flush. Meine Outs sind
jedes Ass (für das Set) plus 9 Flushkarten. 11 Outs haben wir dann insgesammt.

46 - 11 = 35.

35 / 11 = 3.2

Meine Odds zum Gewinn sind 3.2 : 1

Weitere Literatur

Für mehr über Poker Odds und Implied Odds im generellen lies Theory of Poker von David
Sklansky. Für eine gute Diskussion über Odds und Outs im No Limit Hold´em empfehle ich
Harrington on Hold 'em, volume I and II, von Dan Harrington und Bill Robertie. Mehr über
das zählen von Outs und diese zu discounten findet ihr in dem Buch Small Stakes Hold 'em
von Ed Miller, David Sklansky und Mason Malmuth.
Position beim Poker
Anmerkung: Falls du noch nicht weißt wie das Konzept “Expected Value”
(Erwartungswert) funktioniert, dann lies vorerst diesen Artikel: Expected Value

Dies ist der dritte Artikel aus meiner Artikelserie, die sich mit den fundamentalen
Pokerkonzepten befasst. Dieses mal werde ich über die Position beim Pokern berichten
– wobei jeder, außer den ganz frischen Beginnern weiß, wie wichtig die Position ist,
jedoch nicht jeder exakt weiß warum diese wichtig ist und wie man mit ihr umgeht.

Poker Position

Vorerst einige Erklärungen: Mit „Position auf


jemanden haben“ meint man, dass dieser vor einem
agiert. “First Position” bedeutet, dass man als Erster
dran ist. Wenn du in vierter Position dran bist und die
Blinds un der Spieler UTG („Under The Gun“, also
der Erste der nach den Blinds dran ist) foldet, dann
wirst du in „First Position“ für den Rest der gespielten
Hand sein (zumindest bist du foldest). „Last Position“
bezeichnet deine Position in Relation zu allen anderen
Spielern, die sich noch in der Hand befinden. Das
bedeutet, dass du auch immernoch in „Last Position“
bist, wenn du nicht am Button bist und niemand nach dir agiert (angenommen die Spieler
nach dir folden)

Position und Expected Value

Die Position spielt immer eine Rolle, weil sie stets die Exprected Value (Erwartungswert)
deiner Hände beeinflusst. Es gibt eine Menge an Situationen, in denen du davon profitierst in
early Position zu sein, aber generell lässt sich sagen, dass die meisten Hände die beste Value
haben, wenn man in Late Position bzw. last to act spielt. Eben dies ist der springende Punkt.
Beim Showdown spielt die Position keine Rolle mehr, aber wenn man in Last Position ist, hat
man sehr viel mehr Kontrolle über die Potsize. Somit kann man auch mehr Value aus seinen
Monsterhänden ziehen, während du den Pot niedrig halten kannt, wenn du erwartest die Hand
zu verlieren. Wie wichtig die Position ist, mag nun offensichtlich sein, aber nocheinmal für
das Protokoll: Während jeder auf lange Sicht die selbe Anzahl an guten oder schlechten
Karten erhält, ist der Unterschied zwischen Gewinnern und Verlierern der Betrag, den man
gewinnt, wenn man gewinnt und der Betrag den man bei sich behält, wenn man verliert.

Einige Beispiele:

Du hast
K♥ 9♥
und bist in Late Position. Auf dem Board befindet sich:
7♥ 8♥ 5♦ A♣ 6♠

Wahrscheinlich hältst du hier die beste Hand und du bist dir ziemlich sicher, dass dein Gegner
mindestens ein paar Asse hält oder two Pair oder sogar ein Set. Wenn du nun vor deinem
Gegner dran bist und du den River bettest – würde dein Gegner dann raisen? Aber erstmal
müssen wir uns darüber keine Sorgen machen, denn der Gegner ist in diesem Beispiel vor uns
dran. Er hat die schwere Entscheidung zu treffen, ob er seine starke Hand bettet oder nicht. Er
weiß, dass er geraised wird, wenn du nur eine 9 hältst und er wird dann einen extra Einsatz
verloren haben. Andererseits weiß er, dass er riskiert wenig Geld zu bekommen, wenn er
checkt, falls er bei uns eine Hand erwartet, mit der wir selbst nur checken würde, weil sie
nicht gut genug ist.

Du hast nicht das Problem diese Entscheidungen zu treffen, weil du Position auf deinen
Gegner hast. Wenn er checkt, wirst du betten und wenn er bettet, wirst du raisen. Im
Gegensatz zu sein Entscheidung, wird deine in dieser Situation immer die richtige sein. Beim
Pokern geht es darum die richtigen Entscheidungen zu treffen. Wenn du in Position bist hast
du in solchen Fällen den Vorteil, dass du zusätzliche Informationen erhältst, welche dein
Gegner eben nicht besitzt. Dies ist der größte Vorteil, wenn du in Position bist, aber es wird
selten gesagt, was man mit diesem Vorteil anfangen soll. Hier ist ein Beispiel, wo die Position
wirklich eine große Rolle spielt:

Du hast:
A♥ A♠

und du bist der letzte an der Reihe. Auf dem Board ist.
A♣ Q♣ 8♠ 3♥ 10♣

Es gab eine Menge an Aktionen während die Hand gespielt wurde; meist zwischen dir und
dem ersten Spieler an der Reihe und es gab zwei Spieler die bis rum River durchweg gecallt
haben. Nun bettet der erste Spieler, der zweite raist und der dritte Spieler reraised! Welche
Hände können nun entstanden sein, als die 10 auf dem River erschienen ist? Wahrscheinlich
eine Straight und/oder ein Flush. Bis zum River hattest du eine großartige Hand, aber nun
solltest du sie besser folden. Deine Position hat dir hier eine Menge Geld gespart.

Es ist schwer, jemandem eine Falle zu stellen, wenn man in Position ist.

Position zu haben ist ein Fluch und gleichzeitig ein Segen. Man hat es schwer, wenn man
jemandem eine Falle stellen will und man last to act ist. Wenn du eine Monsterhand hast und
jemand checkt zu dir, musst du dich entscheiden ob du bettest, um deine Hand zu schützen
oder ob du checkst und versuchst den Gegner vor dir zum betten zu bekommen. Wenn wir
unsere Trips mit den Assen betten, besteht die Gefahr, dass alle folden werden und dann fühlt
man sich etwas verarscht, denn man hätte mit seiner Monsterhand einen Monsterpot gewinnen
können. Wenn man wiederum checkt, gibt man dem Gegner eine Freecard, mit der er einen
Draw bekommen kann, der dich schlägt.

Gegen typische Spieler (was auch immer das bedeuten mag) representiere ich an dieser Stelle
oft eine starke Hand. Das Slowplay hat seinen Nutzen, aber viele werden Opfer des FPS
(Fancy Play Syndrome) und sind so darin vertieft Fallen zu stellen, dass sie vergessen den Pot
auf altbewerte Art und Weisen zu erspielen. Außerdem wird es oft als ein Stealraise
interpretiert, wenn man aus last Position mit einem Paar Assen raist. Dadurch ist es
wahrscheinlicher, dass wir gecallt werden, weil die Spieler uns einfach nicht abkaufen, dass
wir Asse halten. Sie werden vielleicht nicht raisen, aber sie werden sicherlich callen. Das
sollte man für sich nutzen und seine Hand betten, wenn sie gut ist. Wenn du keine gute Hand
hast, hilft dir die Position wiederum den Pot zu stehlen. Die Gegner werden sich dran
erinnern, dass du zuvor mit guten Händen aus der late Position heraus gespielt hast.
Zum Schluss

Der Grund warum deine Hände in last Position an Value gewinnen ist eine Kombination aus
mehreren Elementen. Aber was ich euch mit diesem Artikel sagen will ist, dass die Hände
damit an sich nicht besser werden, sondern es ist der Vorteil den wir auf lange Sicht haben,
wenn wir durch die Position die Möglichkeit bekommen bessere Entscheidungen zu treffen
und den Tisch somit besser kontrollieren zu können. Der Grund warum 10h 9h am Button und
nicht UTG zu spielen ist, ist nicht nur, dass man Preflop evtl. geraised wird, sondern dass man
im Falle, dass man eine gute Hand trifft, nicht die Möglichkeit bekommt genügend Geld von
deinen Gegnern zu bekommen. Somit sind es viele Hände nicht wert, UTG gespielt zu
werden, da man eher wenig Geld mit ihnen machen kann.
Poker: Pot Size
Anmerkung: Wenn du keine Ahnung von Expected Value hast, dann lies zuerst diesen
Artikel: Expected Value
Die Pot Size ins Visir nehmen

Dies ist der vierte Artikel meiner Serie über fundamentale


Pokerkonzepte.

Bislang habe ich über Expected Value, Odds und Position


geredet. Die ersten drei werden nicht von jedem gut
verstanden, aber die meisten haben eine Ahnung davon. Ein
großer Fehler beim Poker ist allerdings, wenn Leute die Pot
Size ignorieren.

Die Größe des Pots sollte mit einigen Ausnahmen ein Faktor
sein, der dein Handeln beeinflusst. Das erfährt man auch imer
Artikel über Pot Odds, da die Größe des Pot natürlich deine
Pot Odds beeinflusst, wobei diese Pot Odds das Wichtigste
sind, wenn es darum geht die EV zu bestimmen. Dann
befindest du dich beim Kern des Pokerns, wenn du
Entscheidungen triffst, wo du die höchste Expected Value
(Erwartungswert) hast.

Dies sind die Hauptpunkte in Sachen Pot Size:

 Bluffe nicht bei einem kleinen Pot


 Wenn der Pot Groß wird, solltest du alles tun, um ihn zu gewinnen.
 Kontrolliere die Potsize, um Fehler beim Gegner zu verursachen.

Bluffe nicht bei einem kleinen Pot

Sagen wir du befindest dich beim Limit Hold´em in einem Multiway-Pot. Im Pot sind mit dir
nurnoch zwei Limper und du hast zwei Highcards. Auf dem Flop triffst du aber nichts und
jemand checkt zu dir. Bettest du nun?

Ich würde sagen nein. Mit vier Leuten im Pot ist die Chance zu groß, dass jemand ein Paar
hat. Wenn du aber versuchen möchtest zu bluffen, dann ist jetzt ein guter Zeitpunkt dafür.
Aber lasst uns sagen, dass du checkst. Dann solltest du am Turn besser Glück haben.

Der Turn kommt und du triffst nichts, dennoch checken alle zu dir.

Zu diesem Zeitpunkt befinden sich nur 4.5 Small-bets im Pot. Wenn du bettest und hoffst,
dass alle folden, dann zahlst du 2 Small-Bets, um 4.5 zu gewinnen, jedoch riskierst du, dass
du wieder gecallt wirst oder sogar gecheckraist wirst. Dies ist kein Move, um zu gewinnen,
weil wir potentiell im Schnitt mehr verlieren, als wir hier gewinnen können, wenn wir nicht
vorne liegen. Sagen wir du hast eine 20% Chance, dass du mit dem Bluff davon kommst
(wobei 20% noch sehr großzügig ist). Wie groß muss der Pot nun sein, damit wir profitabel
bluffen können?
Die EV-Kalkulation, wenn du bettest und den Flop verpasst ist wie folgt:
Man verliert in 4 von 5 Fällen 2 Small-Bets:
-2 * 4/5 = -1.6

Um Break-even zu sein, wenn du bettest brauchst du:


Pot size (x) Male 1 von fünf Malen muss 1.6 entsprechen oder größer sein.
x * 1/5 = +1.6 => (gibt) x = 1.6/(1/5) = 8 Small bets.

Wenn die Chance, dass ALLE deine Gegner folden warden 20% beträgt, muss der Pot
immernoch 8 Small Bets betragen, damit du profitabel bleibst. Wenn du denkst, dass deine
Chance zu gewinnen keliner ist, muss der Pot sogar noch größer sein.

Anmerkung: Die ist ein zweischneidiges Schwert. Wenn deine Gegner sich dem Pot
gegenüber bewusst sind, sollten sie natürlich nicht folden, wenn noch eine Bet in den ohnehin
großen Pot kommt. Sie bekommen also gute Odds.

Es last sich also generell sagen, dass man nicht in einen kleinen Pot hineinbluffen soll. Genau
deswegen fällt es vielen Spielern schwer dies, zu tun. Folde auch, wenn du denkst, dass dein
Gegner einen Semi-Bluff tätigt. Verwende deine Chips für den nächsten Kampf um den Pot,
wenn der Pot immernoch klein ist.

Die großen Pots gewinnen

Scheint offensichtlich zu sein oder? Naja, es ist auch schön große Pots zu gewinnen, aber die
Hauptidee dahinter ist, die Chancen große Pots zu gewinnen, zu maximieren. Lasst uns eine
Szenarien dazu betrachten.

Folde nicht am River!

Ein verbreiteter Rat für Neulinge ist, nach Gründen zu suchen, seine eigene Hand aufzugeben.
Das ist ein guter Rat – keine Frage – aber vergiss das, wenn der Pot groß ist. Bei einem
großen Pot versucht man eine Entschuldigung zu finden, um in der Hand zu bleiben. Um eine
Ahnung davon zu bekommen, brauchen wir ein Beispiel.

Angenommen du hast AK und bist am River mit nichts als Overcards. Der Pot beträgt
beeindruckende 16 Big-Bets. Wie wir mit Nichts zum River gelangt sind, ist jetzt irrelevant,
aber du bist eben an diesem Punkt. Sagen wir der Flop bot einen Straight- und einen
Flushdraw, aber weder Turn noch River haben den Draw verfollständigen können. Dein
Gegner hat die ganze Zeit gebettet und nur ihr beide sind noch übrig. Jetzt bettet er erneut am
River. Solltest du jetzt folden?

Du hast Nichts. Ein mickriges 2er Paar schlägt dich. Aber vor dir liegen 16 Big-Bets, die
deine sein könnten, wenn du nur eine Big-Bet callst. Du musst 94%ig sicher sein, dass dein
Gegner nicht nur semi-blufft. Ich bin mir am Tisch aber selten dermaßen sicher.

Auf allen drei Straßen bluffen

Wenn DU andersherum derjenige bist, der den Semi-Bluff am Flop und am Turn gemacht hat
und du hast einen cold caller, dann solltest du deine Waffen am River nicht niederlegen. Der
andere könnte ebenfalls auf einem Draw sitzen. Natürlich könnte er auch gegen eine weitere
Bet mit der schlechteren Hand folden und in dem Fall hättest du nichts bekommen und
deswegen solltest du dazu neigen diesen dritten Schritt zu wagen, wenn deine Highcard nicht
gerade ein Ass ist.

Angenommen du semibluffst am Flop und Turn, aber bist zu feige, um den River zu betten
und checkst dann, um herauszufinden, dass du von Overcards geschlagen wurdest. Denke
daran, dass du nicht jedes mal zu gewinnen brauchst, um profitabel zu spielen. Du musst nur
ab und zu gewinnen (wie oft das ist, kommt eben auf den Pot an, aber wenn du den
Erwartungswert (EV) kalkulieren kannst, kannst dus dir selbst ausrechnen).

Isoliere den potentiellen Bluffer

Lasst uns nochmal das erste Beispiel aufgreifen, wo du zwei Highcards hältst und annimmst,
dass der andere seinen Draw bettet. Spulen wir das ganze zum Turn und du hast Leute hinter
dir, die dir Ratschläge geben. Du solltest lieber raisen! Die Leute hinter dir callen eher keine 2

Big-Bets am Turn, wenn sie nur ein Pärchen halten. Du könntest sogar den eigentlichen
Bettor zum folden bewegen. Durchs Raisen bekommst du sogar mehrere Möglichkeiten, den
Pot zu gewinnen und wenn der Pot groß ist, dann willst du jede deiner Waffen nutzen. Die
Idee dahinter ist, dass die anderen Spieler hinter dir gute, aber keine großartigen Hände halten
und der Gegner zu deiner Rechten könnte bluffen. Deswegen könnte dich ein Raise mit der
einen Hand, gegen die du spielst, isolieren.

Die Potsize kontrollieren

Dies ist eine Art bei low-Limits zu spielen, die sehr selten ist, was dich aber nicht davon
abhalten sollte jeden davon abzuhalten, in die Hand einzusteigen, wenn es richtig ist. Es geht
darum, der Spieler zu sein, der bestimmt, welche Odds die anderen Spieler bekommen und
Draws profitabel oder eben nicht profitabel zu machen (je nachdem wie stark die eigene Hand
ist). Es hängt aber auch viel von der Position ab. Du musst mehr oder weniger in late Position
sein, um wirklich Nutzen daraus zu ziehen.

Zwei der häufigsten Szenarien, wo ich den Pot kontrolliere sind diese:

Mache deinen Move am Turn

Angenommen du hast AA und du raist Preflop bei zwei Limpern in late Position. Der BB und
die Limper sehen den Flop, wo du kein Pärchen triffst, du aber einen Flushdraw hast. Alle
checken – wirst du dann betten?

An diesem Punkt sind 8.5 Small-Bets im Pot. Wenn du bettest kriegt jeder mit einem
Flushdraw Odds von 9,5:1 für einen 4:1 Draw und das würde ihren Call profitabel machen.
Wenn du checkst, gibst du natürlich eine Karte umsonst frei und die anderen könnten ihren
Draw treffen ohne etwas zu zahlen, was letztenendes ebenfalls schlecht ist. Wenn du checkst
kriegst du aber einige Edges:

Ohne nochmehr zu riskieren must du herausfinden, ob der Turn den möglichen Flush
herbeiführt.

 Wenn keine Scarecard kommt, wirst du sicherlich eine Bet von einer schlechteren Hand
herbeirufen (wie TopPair, wobei du Asse hast) oder sogar einen Bluff. Wenn keine weitere
Flushkarte kommt, dann raise!!
 Jemand, der einen Flushdraw HAT wird am Turn oft Semi-Bluffen und du kannst ihn dazu
bringen, zu viel zu bezahlen, als das der Call profitable für ihn wird.

Wie immer musst du deine Entscheidungen bedenken und nicht auf einen Verdacht hin
agieren. Wenn du den Flop bettest, dann überlege, warum du das machst. Solange du deinen
eigenen Gründen glauben kannst, ist die Bet okay. Aber mit legitimen Händen zu betten oder
raisen ist meist dazu da, um eine bessere Hand zum folden zu bewegen oder eine schlechte
Hand zum callen zu bewegen. Eine bessere Hand als deine, wird den Flop natürlich nicht
folden und eine schlechtere, die nicht die richtigen Odds für einen Call bekommt, wird nicht
callen. Das einzige, wo du durch betten am flop profitierst, ist den Pot größer zu machen,
wenn du ihn gewinnst. Poker ist ein Spiel, das von Situationen abhängt. Alle Reads auf deine
Gegner beeinflussen deine Entscheidungen. So oder so ist checken keine Möglichkeit, die
man verwerfen sollte, nur weil man glaubt man hätte die beste Hand.

Gebe toten Draws die Odds, um fortzufahren

In einer ähnlichen Situation wie oben war anstatt ein Overpair zu haben, ein Boat, wo es
Gründe zum betten gibt. Wie gesagt, kann jeder Flushdraw noch gute Odds. Es gibt einen
Fall, in dem man hier das Slowplay anwenden sollte, sodass jemand seine Hand trifft und
betten wird, jedoch mit 8,5 Small-Bets im Pot. So wollen sie mit vielen Händen den Turn
sehen. Also mit einer Hand zu betten, wo man keine Angst vor weiteren Karten haben muss,
vergrößerst du die Pot Size vor dem Turn, sodass Draws noch denken, dass die bis zum River
fortfahren sollten, auch wenn sie den Turn verfehlen und du nochmal bettest.

In solch einer Situation zu betten, ist ein Spiel, das natürlich nur der Anfänger machen würde.
Du musst kein Experte sein, um mit den Nuts zu betten, aber bedenke, dass all die
Einzelheiten eine Spiels wichtig sind.

Es gibt noch etwas dazu zu sagen, wenn man eine Monsterhand am Flop in late Position
bettet, anstatt zu slowplayen. Die Leute denken eher, dass man seinen positionellen Vorteil
nutzt, um zu stealraisen. Wenn du dann checkst, sind die Leute ängstlicher, als wenn du betten
würdest. Slowplay und Trapping ist so verbreitet bei den niedrigen Limits, dass es die größte
Täuschung darstellen würde, wenn du deine Hand ganz normal representierst.

Pot Size, Pot Size, Pot Size!

Wenn du das nächste mal überlegst, ob du callst oder foldest, dann schaue dir den Pot an und
lass dies deine Entscheidung treffen. Big pot = call, small pot = fold. Ich glaube, dass du sehr
überrascht sein wirst, welches Ergebnis zu dadurch erhältst.
Viel Glück!
Equity
Equity ist ein sehr wichtiges Konzept welches eine große
Rolle bei dem Erstellen von Poker Strategien und dem
Berechnen von komplexen Spielzügen spielt. Das Prinzip der
Equity ist jedoch recht einfach zu verstehen:
Nehmen wir an du spielst in einem Heads-up No Limit Poker
Spiel. Dieses Spiel wird (aus welche Grund auch immer) im
Fernsehen übertragen. Die Zuschauer vor den Bildschirmen
können also deine Karten sehen. Zudem wird bei vielen
Sendungen zusätzlich zu deinen Karten die prozentuale
Gewinnwahrscheinlichkeit der Hände am Showdown
angezeigt. Wer schon einmal Poker im Fernsehen gesehen hat,
wird wissen wovon ich rede. Diese Gewinnwahrscheinlichkeit
bzw. Equity der Hände wird mittels Simulationssoftware am
Computer berechnet. Dabei werden alle möglichen
Kartenkombinationen auf Flop, Turn und River durchgespielt
und somit die exakte Equity einer Hand berechnet. Natürlich
bleibt die Equity einer Hand nicht konstant, sondern verändert
sich von Straße zu Straße. Nehmen wir als Beispiel an, wir haben AA und unser Gegner, der
T9s hält, trifft auf dem Flop einen Straight Flush. Unsere 77,8% Equity die wir preflop mit
AA gegen T9s hatten, verändert sich am Flop zu 0% Equity – wir sind drawing dead, dh.
keine Karten auf Turn und River können uns noch helfen unsere Hand im Vergleich zu der
Hand des Gegners zu verbessern.

Jetzt, wo wir das Konzept der Equity verstanden haben, können wir uns den
Anwendungsgebieten der Equity widmen. Im Speziellen werde ich auf das „Valuebetten“
bevor alle Karten auf dem Board gelegt worden sind, eingehen. Gewöhnlich wird dies
„instinktiv“ auch von Anfängern gemacht, sie wissen jedoch oft nicht einzuschätzen in
welchen Situationen es richtig oder falsch ist. Nehmen wir folgendes Beispiel: Wir haben

A♥ K♥

und der Flop kommt:

A♦ 9♠ 2♣

Zwei weitere Spieler haben unser Preflop Raise gecallt und schauen sich mit uns den Flop an.
Da wir Position auf beide Spieler haben, können wir erst ihre Reaktionen abwarten: Beide
Spieler checken zu uns. Da wir erstmal davon ausgehen die beste Hand zu halten, betten wir.
Ein Spieler callt unsere Bet, der andere foldet. Kein besonders ungewöhnliches Szenario, aber
betrachten wir den Grund für unsere Flop Bet etwas genauer: Wir gingen davon aus die beste
Hand zu halten. Das ist sicherlich ein guter Grund aber nicht sehr situationsbezogen, denn
was heißt es die beste Hand zu halten? Solange nicht beide Gegner folden, besteht die
Möglichkeit dass wir Geld in einen Pot geben, den wir am River vielleicht verlieren werden –
ein Gegner callt uns vielleicht mit 72o und wird eine weitere 2 am Turn treffen. Durch unsere
Bet am Flop haben wir also nur Geld verloren und keines gewonnen. War die Flop Bet
deshalb falsch? Nein! Beleuchten wir das Beispiel etwas genauer: Wir gehen also davon aus,
dass unser Gegner unsere Flop Bet mit 72o callt. Gegen diese Hand haben wir am Flop eine
Equity von 81,6 %. In 18,4 % der Fälle wird 72o eines seiner 5 Outs (3 7er und 2 2er) bis zum
River treffen. Nur 5 Karten von 40 Möglichen verbessern also die Hand unseres Gegners.
Damit sind wir klarer Favorit gegen diese Hand und unsere Bet am Flop ist dadurch sehr
profitabel. Im Klartext: Durch die 81% Equity „gehören“ uns am Flop auch 81% des Pots und
der Bets die in den Pot wandern, auch von den Calls der Gegner. Betten wir also 1$ und unser
Gegner callt diese 1$ am Flop, gehören uns von den 2$ 1.60$. Wir bekommen also mehr
zurück als wir investieren.

Betten, wenn man am Flop Favorit ist und die beste Hand hält ist eine einleuchtende
Anwendung der Equity, die auch viele Spieler richtig anwenden. In manchen Situationen ist
es aber auch korrekt am Flop zu betten/raisen wenn man noch nicht die beste Hand hält,
jedoch so viele Outs hat, dass die Gewinnwahrscheinlichkeit bis zum River größer ist, als die
des Gegners, der vielleicht am Flop schon ein Paar getroffen hat. Mit folgendem Beispiel
möchte ich dieses Szenario anschaulich machen: Wir haben

K♠ Q♠

und der Flop kommt:

J♠ 10♠ 3♣

Wir halten also einen Straight und Flush Draw, zudem haben wir 2 Overcards. 3 weitere
Spieler sehen mit uns den Flop. Wir gehen für dieses Beispiel mal davon aus, dass jeder
Spieler etwas getroffen hat: Gegner 1 den Buben, Gegner 2 die Zehn und Gegner 3 die Drei.
Zudem behaupten wir, dass keiner unserer Gegner einen König, eine Dame, ein Ass, eine
Neun oder eine Pik-Karte hält. Wenn wir uns diese Situation mit dem Poker Odds Calculator
anschauen, stellen wir fest, dass wir in dieser Situation eine 65% Equity gegenüber den 3
Gegnern haben. Also können wir am Flop - obwohl wir noch keine Madehand haben - betten
und raisen, mit der Erwartung 65% aller Bets, die in den Pot wandern, zu gewinnen. Hier sind
wir sogar in einer besseren Situation als in dem vorherigen Beispiel: Wir geben nur $1 von
insgesamt $4 in den Pot – im anderen Beispiel mussten wir die Hälfte zahlen. Für jeden
Dollar den wir also am Flop in den Pot geben, bekommen wir $2,6 zurück. Dies ist also, so
seltsam wie es klingen mag, eine bessere Situation für uns als ein Top Pair Top Kicker in
einem Heads-Up Pot zu floppen. Die große Equity haben wir, weil es so viele Karten im Deck
gibt, die uns die beste Hand bescheren. In unserem Beispiel haben wir 9 Flush Outs, 6
Overcards Outs und weitere 6 Straight Outs (eigentlich 8, aber 2 davon wurden schon zu den
Flush Outs dazugezählt) = 21 Outs, bzw. 21 Karten im Deck die auf dem Turn und River
nicht kommen dürfen, damit unsere Gegner eine Chance haben, zu gewinnen. Das ist fast die
Hälfte aller verbleibenden Karten im Deck!

Hier haben wir also eine Situation in der wir aufgrund unserer hohen Equity am Flop raisen
sollten, obwohl wir noch keine Made Hand halten. In einer ähnlichen Situation befinden wir
uns, wenn wir den Nutflush Draw am Flop halten: Unser Draw wird mit 35%-tiger
Wahrscheinlichkeit bis zum River ankommen. Das bedeutet, solange sich das Board nicht
paired haben wir eine 35% Equity den Pot zu gewinnen. Bei 2 oder mehr Gegnern ist es also
profitabel den Flop zu betten und raisen, da wir erwarten 35% der Bets die in den Pot
wandern, zu gewinnen – selber aber nur 1/3 der Bets in den Pot zahlen (bei 2 Gegnern).

Es gibt weitere Taktiken die auf komplexen Equity Rechnungen basieren, eine der
bekanntesten ist der Semibluff. Für diesen +EV Bluff braucht man jedoch ein gewisses Maß
an Fold Equity (Chance, dass der Gegner seine aktuelle Equity aufgibt und foldet.), damit
dieser profitabel ist. Fold Equity werde ich detailliert im nächsten Artikel über Semibluffs
behandeln.
10 Tipps um profitabel Online Poker zu spielen
Dieser Artikel handelt speziell um Texas Hold`em.
Behalte in er Erinnerung das dieser Artikel sich eher
an Anfänger und nicht an fortgeschrittene Spieler
richtet.

Achte auf deine Tisch Position und starke Start


Hände

Dies ist eine wichtige Regel, welche unbedingt befolgt


werden muss um auf Lange Sicht ein erfolgreicher
Poker Spieler zu sein. Der Grund ist der, das die
meisten Spieler in zu viele Pötte mit viel zu schlechten Starthänden verwickelt sind. Es ist
akzeptabel schwache Start Hände in später Position ohne Aktionen vor euch zu spielen. Der
weg um diese sehr loosen Spieler zu schlagen ist es sehr tight zu spielen und auf die richtigen
Karten zu warten.

Vermeide zu looses Online Spiel

Dieser Teil richtet sich wieder auf das eigene tighte Spiel gegen super loose Online Spieler.
Auf lange Sicht hast du als tighter disziplinierter Spieler mehr Erfolg und wirst mehr Gewinn
erzielen. Diese loosen Spieler wollen zu viele Flops sehen, vielleicht auf Grund der niedrigen
Limits, vielleicht auch wegen der Aktion. Aus welchem Grund auch immer, spiele
diszipliniert und tight um Gewinn zu erzielen.

Passe dich der Geschwindigkeit des Online Spiels an

Das erklärt sich eigentlich von selbst, aber es ist wichtig. In einem Casino sieht ein Spieler
rund 30 Hände in der Stunde. Dieser Wert wird in einem Online Casino locker von 50 oder
mehr Händen übertroffen, passe dich dieser Geschwindigkeit an. Dafür gibt es mehrere
Gründe, als erstes, der Dealer ist Online schneller als ein Live Dealer in einem Casino.
Zweitens gibt es Online eine Uhr die für dich läuft, sobald du an der Reihe bist, welche durch
einen Ton bemerkbar macht, das du für deine Wahl zulange gebraucht hast. Ist eine
Entscheidung nicht innerhalb von 10-20 Sekunden getroffen wird deine Hand automatisch
gefolded. Die meisten Gambling Seiten bieten eine zusätzliche Zeitbank an, welche bei
schweren Entscheidungen wie einem All-in Call oder ähnlichem genutzt werden kann.

Mache Notizen während du spielst

Dies halte ich für sehr wichtig. Bei den meisten Räumen hat man auf jedem Spieler ein
„Note“ Fenster, wo du Informationen während deinem Spiel über deinen Gegner notieren
kannst. Als Beispiel kannst du Hände notieren die dein Gegner beim Showdown gezeigt hat,
und wie er sie gespielt hat. Ein anderes Beispiel ist das du dir Informationen über dein eigenes
Spiel notierst und nach der Session Feinarbeit an deinem Spiel betreibst. Wenn du auf
verschiedenen Seiten spielst, ist es von Vorteil die gleichen Spieler zu beobachten, ihre Bet
Sequenzen und die verschiedenen Hände am Showdown können zum großen Vorteil für dich
sein. Dazu möchte ich hinzufügen: Es gibt sehr viele gute Programme, welche automatisch
sehr viele Informationen über die Gegner sammeln und dir zur Verfügung stellen, du darfst
nur nicht von der Software abhängig werden, sie darf dich nur unterstützen.
Suche nach Tells

Während Tells für Live Spiele vorbestimmt sind, ist es eine Information welche man über
Online Spieler bekommen kann. Wenn du ein Paar floppst, und checkst und der ganze Tisch
sofort durchcheckt, ist es ein Zeichen dafür das sie den Check/Fold Button aktiviert haben,
welcher dir schwäche der Gegner zeigen kann. Auch wenn ein Spieler eine längere Zeit
brauch um eine Bet oder einen Raise zu bringen, merke dir die Hand die er am Showdown
zeigt, so kannst du eher einschätzen welche Hand er hält, bevor er wieder bettet oder einen
Raise ansetzt.

Spiele Anfangs kleinere Turniere

Dafür gibt es viele Gründe, aber hauptsächlich um Vertrauen auf einem kleineren Level zu
bekommen und es zu dominieren. Das Spielen in den kleinen Buyin Turnieren kann auch jede
Menge Erfahrung bringen, für einen kleinen Geldbetrag, womit man auch einen höheren
Betrag gewinnen kann, wenn man es bis zum Ende schafft.

Plane dein Turnier Spiel

Es gibt viele Turniere beim Online Poker, plane deine Turniere und vergesse nicht für welche
du dich eingetragen hast. Wenn du dich registriert hast, plane genügend Zeit ein um es bei
einem möglichen Erfolg auch zu Ende spielen zu können.

Spiele kein Poker um vor anderen Dingen zu flüchten

Spiele nicht wenn du sehr beschäftigt bist, oder wenn dich etwas bedrückt. Du kannst, und
wirst nicht dein bestes Spiel spielen wenn du dich mit anderen Dingen beschäftigst. Wenn du
unbedingt spielen musst, spiele auf niedrigeren Limits um deiner Bankroll nicht zu sehr zu
schaden.

Benutze nicht mehr Geld als du verkraften kannst zu verlieren

Das ist ein Tip zu deinem Bankroll Management, aber nicht minder wichtig. Dies ist eine oft
ignorierte Regel, weil wir Menschen sind, und diese wollen Verluste immer schnellstmöglich
ausgleichen. Beende deine Session immer dann, wenn du „auf Tilt“ bist oder du schlechte
Entscheidungen triffst. Karten jagen, schlechte Calls machen oder minderwertige Hände
spielen. Nutze nicht dein Geld für den Lebensunterhalt zum spielen, wenn dein Geld zum
spielen aufgebraucht ist nutze nicht das Geld was dafür nicht geplant wäre.
Änderungen um dein Poker Spiel zu verbessern
„If you can`t find it, grind it“

Als ich ein kleiner Junge war, und lernte einen


normalen Schaltwagen zu fahren, sagte meinen Vater
einen Satz der mich bis heute begleitet. Als ich
versuchte bei diesem alten 1955er Chevrolet Pick-up
von dem dritten in den zweiten Gang zu schalten
macht es dabei schreckliche schleif Geräusche zu
welchen mein Vater sagte, „Mein Sohn, wenn du ihn
nicht findest, schleif ihn!“

Ich werde diesen Kommentar niemals vergessen, und


beziehe es oft auf mein Poker Spiel. Das mag sich ein
wenig komisch anhören und auch gegen das was du denkst, es geht mehr um das verändern
der Gangart, als um das schleifen.

Um ein erfolgreicher Poker Spieler zu sein, muss man fähig sein, die Situation einschätzen zu
können, und sein Poker Spiel dem Krieg um die Chips anzupassen. Oftmals kann es sehr
schwer sein aus seiner Kiste zu kommen und während des Spiels einen ganz anderen Stil zu
spielen, aber genau das ist für professionelle Spieler ganz normal. Wenn du jemals ein wenig
Live Poker gesehen hast, ich meine nicht die WPT auf dem Travel Channel oder die WSOP
auf ESPN, wirst du das öfter sehen als du zählen kannst. Alleine durch die vielen Kameras,
kann man den Profis bei ihren verschiedenen Spielstilen beobachten. Bist du fähig solche
Änderungen in deinem Spiel vorzunehmen, wirst du erfolgreich spielen, egal ob im Internet,
in Turnieren oder an Live Tischen.

Einführung in die Strategie der Stil Änderung ist auf vielen Gründen sehr wichtig, aber der
Hauptgrund ist es, das du nicht berechenbar am Tisch wirst. Einer der Fehler den viele Spieler
machen ist es nur Premium Hände zu spielen. Während diese tighte Strategie sehr solide ist,
auf Langesicht wird es aber berechenbar und die anderen Spieler am Tisch merken sich das,
wenn du Potgröße setzt wissen sie das du ein Monster hast und folden eher als mit dir zu
spielen. Im Prinzip verjagst du damit deine Action die du gerne haben willst. Wenn du
aussiehst wie ein sehr tighter Spieler der nur Premium Hände spielt, wirst du weniger Caller
mit niedrigen Pocket Paaren oder Suited Connectors bekommen. Das heisst es ist besser für
dich und deine Bankroll, wenn du ein paar Mittelmäßige Hände in verschiedenen Situationen
spielst. Wenn du das tust, gucke ob sich deine Hand am Flop verbessert, sonst ist es besser
Abstand davon zu nehmen.

Ich mag es kleine Pocket Paare und Suited Connectors höher als 8 zu spielen. Ich will nicht
sagen das ich jeden Mist spiele (33 oder so), aber wenn ich sehe das jemand in Late Position
nur limpt, raise ich schon mal ein wenig mit meinem niedrigen Pocket Paar. Ich Cold Calle
nur sehr selten mit diesen Händen. Du willst immer wissen wo du mit deiner Hand stehst, und
wenn du die Hand für einen 3 Big Blind raise in einem No Limit Spiel, oder für 2 Big Bets in
einem Limit Spiel, wirst du mehr Einsicht auf die Hände der Gegner bekommen. Cold Calling
erlaubt dem Gegner nur den Flop günstig zu sehen und seine vielleicht schlechteren Karten zu
der besseren Hand zu machen. Wenn du vor dem Flop ge-reraised wirst, solltest du meistens
lieber folden, was mich zum nächsten Punkt bringt. Was du dir auch merken solltest, ist das
du deine Hand nicht heiratest, also auch mal Ass König oder ähnliches zu folden. Du musst
wissen wann du eine Hand weglegen musst, das macht einen erfolgreichen Spieler auf jedem
Level aus. Du musst merken wenn du geschlagen bist, und dann deine Karten mit den ganzen
Chips die du in den Pot geschoben hast loszulassen. Wähle deine Spiele klug aus, denn es
kann sehr schädlich für deine Bankroll sein, wenn du deine Karten nicht folden kannst oder
Down und Up Swings nicht verkraftest.

Etwas anderes was du dir merken musst, wenn du diese Strategie spielst das deine Chipstack
am Tisch immer über ausreichend Chips verfügt um maximalen Profit zu bekommen. Wenn
du einen Short Stack hast, ist es das letzte was du möchtest in viele Pötte mit viel zu
schlechten Händen verwickelt zu werden, wenn ein kleiner raise einen großen Prozentsatz
deines Stacks ausmacht. Das ist der Grund warum die Late Positionen am Table ein Vorteil
sind, besonders für Short Stacks. Wenn du Chipleader oder 2. Chipleader wird diese Position
noch einfacher, da du einen raise machen kannst, und die Blinds kassierst oder gegen
schlechte Hände günstig den Flop siehst. Hoffentlich hast du Post Flop eine Drawing Hand
auf einen Flush einen Open Ended Straight Draw oder wenn du mit einem Pocket Paar startest
ein Set getroffen. Mit diesen Varianten wirst du größere Pötte gewinnen, als mit einem Paar
Könige oder einem Paar Asse. Spieler mit diesen großen Paaren können auf einem 6,8,2 Flop
sich nicht von ihren Paaren trennen und beschweren sich das sie gegen euer Paar Zweien mit
einem Set verlieren

Im nächsten Teil von „If you can`t find it, grind it” Änderungen um dein Poker Spiel zu
verbessern. Ich werde im nächsten Teil weiter ins Detail gehen und mehr über die Variation
der Start Hände erzählen und mehr spezielle Beispiele wie du dein Spiel richtig verbesserst.
Änderungen um dein Poker Spiel zu verbessern Teil 2
Im ersten Teil dieser Zwei Artikel, Erzählte ich davon
das du deine Starthände am Pokertisch variieren sollst
und die Berechenbarkeit deines Spiels. Wo auch
immer du spielst, ob Online oder in einem normalen
Casino, ist es ein wichtiger Bestandteil. Wenn du
berechenbar wirst, werden die Hände die du spielst auf
ein Minimum reduziert. Damit verhinderst du viele
Spieler in deinen Händen zu haben und deine
Gewinnrate zu maximieren.

Mittlere oder kleine Paare und Suited Connectors können von großem Nutzen sein wenn du
sie richtig spielst. Im ersten in diesem Artikel erwähnte ich das man mit diesen marginalen
Händen in Late Position wenn ein oder zwei Spieler gelimpt haben callen soll, und auf einen
raise folden. Ich nutze diese Strategie ziemlich oft, aber es gibt andere Wege um diese Hände
zu spielen und mehr Gewinn zu machen. Aber wenn du das Risiko für größere Gewinne hast,
kannst du auch mehr verlieren.

Die Methoden die hier und im vorherigen Artikel mit dem gleichen Titel diskutiert wurden
sind für Anfänger die richtigen, die anderen Wege um diese Hände zu spielen sind mehr für
Fortgeschrittene Spieler. Es ist zulässig für mich in manchen Situationen eine Bet vor einem
mit einem kleinen Paar oder Suited Connectors zu callen. Ich neige dazu Suited Connectors
höher als 8 nur gelegentlich spiele ich kleinere wie 6,7 oder 7,8. Das ist ein Punkt wo das
spiel sehr verwirrend wird. Es hört sich an als würde ich mir selbst widersprechen, und
manchmal sieht es auch so aus. Hold`em ist ein Spiel in denen es keine Absoluten „Verbote“
gibt in Situationen wie ich sie beschreibe musst du eine gute Reichweite und gute Reads an
deinem Tisch haben um eine Entscheidung zu treffen. Die Begründung dahinter mit den
Suited Connectors über der 6 als Minimum ist, wenn du deinen Flush oder deine Straße
machst, ist er immer ein sehr klein. Zum Beispiel, du spielst 4d, 5d, der Flop kommt und du
machst deinen Flush, aber er ist sehr schwach und sehr oft geschlagen. Wenn du niedrige
Hände spielst, wirst du eher eine Straße als einen Flush machen. Nicht das ein Flush eine
schlechte Hand ist, aber sie ist zu schwach gegen viele andere Flushs. Genauso wenn du eine
Straße mit einer Hand wie 4d, 5d mit einem Board 6,7,8, machst, bist du von einem Spieler
mit 9,10, für die höhere Straße geschlagen. Wie gesagt das beste ist es dein Spiel zu variieren.
Nur dieser Wechsel kann deinen EV extra erhöhen.

Noch eine andere Strategie zum spielen von Suited Connectors ist es sie sehr stark zu setzen
am Anfang einer Session. Einmal von Zweimal triffst du den Flop und gewinnst du oder
verlierst du die Hand, die restlichen Spieler wundern sich wieso du schlechte Karten 3 bettest.
Dieses Spiel am Anfang kann dir für mehrere Stunden Aktion an diesem Tisch bringen.
Natürlich du hast einen Pot verloren, aber die Aktion die du dafür bekommst wird dir auf
lange Sicht an diesem Tisch das Geld zurückbringen. Diese Aktion gibt dir die Chance dich
zurückzulehnen und tighter zu spielen, aufgrund der Aktion vom Anfang werden die Leute
dich mit schlechten Händen downcallen. Sei dir nur sicher, dass wenn du die Hand mit den
Suited Connectors am Showdown nicht zeigen musstest, tu es auch nicht! Wenn du die
Aktion mit einer guten Bet vom Tisch genommen hast, zeige deine Karten nicht. Widerstehe
dem Drang deinen „Bluff“ zu zeigen. Wiederhole dieses Spiel, bis dich jemand called, danach
ist Check/Fold angesagt. Nun solltest du deine Suited Connectors zeigen, mit dem „Du hast
mich“ Blick in den Augen. Sei nun vorsichtiger und spiele wieder tighter, nimm nur die
besten 6 Hände vor dem Flop, nun wird keiner vermuten, das du nur Monster spielst und du
wirst eine Menge Aktion am Tisch bekommen.

Vergesse nicht, im Poker zählt nur das Endergebnis und der Gewinn. Du musst dich immer
wieder fragen „Was ist der erwartete Gewinn, wenn ich jetzt in dieser Situation spiele.“
Werde ich hier mit einer 3-Bet oder mit einer 4-Bet über die Session verteilt, mehr Gewinn
erzielen oder eher mehr Verlieren. Du solltest nur spielen, wenn du auf lange Sicht einen
Vorteil für dich siehst. Wenn ich eine Hand gewinnen ( oder auch verlieren ) kann, und mein
Gegner eine schlechtere Hand hält, denkt er oft nocht daran wie ich mit den Suited
Connectors gespielt habe und setzt mich eher auf eine schlechte Hand wenn ich Raise, und
werde durch seinen Call mehr Geld verdienen als wenn ich nur Monster spiele. Diese Dinge
sollen nicht permanent in deinem Spiel vorkommen, variiere deinen Stil, lehne dich zurück
und sieh zu wie die Pötte größer werden.
Der Pokerguide für Anfänger

Einführung

Jeden Tag, an dem ich spiel, sehe ich ca. 2 ganz gute Spieler,
1 oder 2 Maniacs und dann 5-6 Spieler, die wenisgetsn
versuchen Geld zu gewinnen, aber es dann doch nicht
wirklich können. Wenn du einer dieser Spieler bist und gerade
erst mit dem Poker begonnen hast und nur wissen willst, was
der Trick dahinter ist, um Geld zu machen, dann habe ich
einige Tips parat, die ich mit euch teilen will. Meine
Ratschläge basieren auf meine Erfahrung und hat das
Onlinepoker als Ziel. Ich bringe euch nicht bei, wie man
pokert, aber ich zeige euch meine Perspektive zum
Microlimitspiel und warum es eine wahre Goldmiene ist.

Alles fängt mit der Bankroll an. Es gibt eine Menge Artikel
zum bankroll management und dazu, wie man es aufbauen
kann. Deshalb werde ich darauf nicht eingehen. Ich sage
lieber etwas zu diesem Thema, was nicht unbedingt in den
anderen Artikeln steht.

Ich möchte auch verdeutlichen, wie wichtig es ist Bücher und Artikel über Poker zu lesen,
speziell wenn es um die bestimmten Arten des Pokerns geht (hold'em, stud, omaha, etc). Dies
möchte ich aber auch in Kontrast zur Wichtigkeit der eigenen Erfahrung stellen.

Bankroll

Wenn du mit Poker Geld machen willst, was sicherlich so ist, dann solltest du dich als Ein-
Mann-Poker-Unternehmen sehen, wo du auch selbst der Investor bist. Deinem Unternehmen
gibst du etwas Geld und dein Unternehmen versucht seinen Wert zu verbessern, indem es
beim Poker gewinnt. Wenn du erfolgreich bist, dann wird dein Unternehmen ein gutes
Einkommen erreichen.

Wieviel sollte man nun in sich selbst investieren? Das ist nun wirklich nur deine
Entscheidung. Ich empfehle aber, dass es nicht mehr als $100 sein sollten, aber es wollten
wenigstens $50 sein. Ich weiß, dass es da Leute gibt, die mir hier nicht zustimmen würden,
weil man besser dran ist, wenn man eine größere Bankroll hat und man es sich leisten kann.
Und ich stimme dem zu, jedoch kann ich dem andersherum wieder nicht zustimmen.

Der Grund warum ich dieses Limit für die erste Einzahlung an die angehenden
Pokerbussinesmen und –women empfehle, ist dass ich möchte, dass ihr auf den Microlimits
beginnt. Dabei rede ich von den $0.05/$0.10 Limit Tischen. Wenn du da nicht erfolgreich
warst, dann ist es wichtig deine Verluste zu begrenzen, weil ich möchte, dass du mit deinem
Geld so viele Hände spielst wie möglich. Ich möchte einen Punkt klar machen. Deine
Perspektive mit $50 ist nicht in Ruhm und Reichtum aufzusteigen. Es wird vielmehr eine
Erfahrung werden. Bei allen Intentionen und Absichten denkst du vll. Dass es eine Art
Crashkurs in Sachen Limit Hold´em ist. Wenn du deine Bankroll bei den Tausenden von
Händen, die du spielen wirst, vergrößern kannst, dann ist das super! Wenn nicht, dann hast du
nur den Beitrag verloren, der dir den Punkt aufgezeigt hat, wie du Geld machen kannst.
Ich erwarte, dass ihr die $50 verlieren werden, aber ich denke wirklich, dass ihr es mit den
kleinsten Limits aufnehmen könnt, auch wenn es eine Weile dauern wird. Keine Sorge, denn
das gehört alles zum Plan. Ach ja, der Plan.

Den Plan machen

Als Unternehmenseigentümer must du natürlich einen strategischen Plan für das


Unternehmen machen, den du dem Investor vorlegen kannst. Okay, vielleicht ist das mit den
Analogien etwas übertrieben, aber ich möchte die Wichtigkeit des Plans klar machen, weil dir
ein Plan hilft, bei der Sache zu bleiben, wenn harte Zeiten anbrechen.

Du darft deinen Plan gestalten, wie du willst und jegliche Regeln einfügen, die du befolgen
möchtest. Mit der Zeit wirst du diese sicherlich verändern, aber führe keine schnellen
Planänderungen durch. Der Grund warum du deinen Plan aufstellst ist, dass du leichtsinnige
und unüberlegte Dinge vermeiden möchtest und somit Regeln für dich selbst aufstellst. Nicht
an Tische zu gehen, die über deinen Verhältnissen sind, wäre solch eine Regel. Hier ist eine
gute Regel, die man zu seinem Regelwerk hinzufügen sollte.

Mache einen Plan, der auch einberechnet, dass du nicht nur Geld gewinnst. Was machst du,
wenn sich deine Bankroll halbiert? Kannst du dann wieder ein Limit absteigen? Hast du mehr
Geld, dass du nachzahlen kannst?

Sei streng mit dir selbst, wenn du deinen Plan machst. Mache aber auch Pläne für
Auszahlungen, wenn du erfolgreich bist. Bei den kleinen Limits meint man, man hätte nicht
viel Auszuzahlen – vielleicht $20 und damit könntest du dir nichts leisten, was du dir jetzt
nicht auch schon leisten könntest. Aber wie wärs denn, wenn du dir davon ein Pokerbuch
kaufst? Um es anders zu sagen, solltest du evtl. Geld vom Pokern in deine zukünftige
Pokerkarriere investieren und um größere Gewinne zu machen.

Erziehe dich selbst

Lies Bücher! Lies Artikel! Versuche einige lebende Pokerlegenden zu verstehen und ihre
Denkweisen nachzuvollziehen. www.cardplayer.com hat ihre Magazine elektronisch
archiviert und man kann diese umsonst lesen; eine Reihe an Informationen, die dich einige
Wochen kosten werden, bis du alles gelesen hast. Nichtnur dass sich dein Skill verbesserst,
ohne etwas zu bezahlen. Aber es wird auch deine Selbstsicherheit bezüglich deines Könnens
stärken, wie es Wissen immer tut. Viele dieser Artikel sind in Hinsicht auf Limits
geschrieben, wo die Big-Blinds um einiges Größer sind, als deine gesammte Bankroll und
man muss auch sehen, dass nicht alles, was dort steht, in den Microlimits anwendbar ist. Aber
es liefert dir einen Einblick darin, dass da draußen etwas ist, was man erreichen möchte. Denk
einmal daran, wie es wäre, wenn du die Hürde der Microlimits schaffen würdest und mit den
kleinen Limits, wie $3/$6 anfängst... und eines Tages sitzt DU vielleicht an einem $30/$60
Tisch, mit einer Bankroll, die auch mehr als eine Fluktuation von Glück verkraftet. Wie cool
wäre das? Manchmal scheint, dieser Tag weit weg zu sein, wenn du zum dritten Mal
hintereinander einen Suckout gegen einen Maniac kassierst, der nichtmal in der Lage ist sein
drittes Paar mit 2 als Kicker gegen dein geflopptes Two-Pair wegzuwerfen und der größte Pot
am Tisch gerade einmal $1 groß ist. Aber dies wurde auch von vielen anderen vor dir
gemeistert und es sei denn, du weißt etwas über dich, was ich nicht weiß, dann kannst auch du
das schaffen!
Ein Bonus-Tip bezüglich der Bücher: Du kannst sie von Seite zu Seite lesen, aber sei darauf
vorbereitet danach wieder die Kapitel einzeln betrachtest. Persönlich mag ich es, ein Kapitel
nochmal zu lesen und dann zu sehen, dass ich selbst mit Situationen kommen kann, wo dieses
Wissen anwendbar ist. Dann schaue ich, wie die gezeigte Strategie in mein eigenen Stil passt
und denke mir eine Situation, die ich selbst gespielt habe und die hier passen würde. Zum
Schluss solltest du Sklansky´s “Theory of Poker” lessen, um zu sehen wie die Strategie in das
ToP past (wenn es das tut).

Dies geht zurück auf deinen Plan. Du brauchst keinen detailierten Plan, wo du festlegst wann
genau du zum $10/$20 Limit aufsteigst, wenn du dich immernoch bei $0.50/$1 befindest. Es
reicht, wenn du die nächsten beiden Limits in deinen Plan einbeziehst. Und denke dran, deine
Auszahlungen mit einzuplanen. Das könnte dir helfen dich bezüglich dem, was dir bevorsteht,
wohlzufühlen oder du wartest ein oder drei Jahre, bevor du einen Cent von deinem Verdienst
siehst.

Erfahrung

Du hast also deine $50 Bankroll und hast alle Artikel gelesen, die du finden konntest und
sogar die Bücherei durchstöbert, um ein Buch von 2+2 Publishing zu finden und du hast
deinen Plan, der dir sagt, wann du ins nächste Limit aufsteigen willst. Ich habe bereits davor
gewarnt, dass man seine $50 evtl. verlieren wird und ich habe dazu geraten, die kleinsten
Limits zu spielen, die zu finden sind. Der Grund dafür ist, dass man auch Erfahrung braucht,
um erfolgreich zu sein. Man brauchst all die Erfahrung, die man kriegen kann. Du kennst die
Artikel und weißt, wie du mit deinen Holecards umgehen musst; aber wirst du das auch tun?
Es ist so einfach zu denken, dass man A6o in early Position nicht spielen sollte, dennoch
machst du den Anblick des A. Ja, Asse sind schön, aber bei 10,000 gespielten Händen, wirst
du nicht zweimal drüber nachdenken, diese Hand wegzuschmeißen, weil dir deine Erfahrung
zeigt, dass es fraglich ist, mit so einer Hand zu callen. Da spricht dein Unterbewusstsein und
du solltest auch besser darauf hören. Es passt besser auf deine Karten auf, als du denkst. Aber
ohne diesen eingebauten Alarm, der dafür sorgt, dass du dich schlecht fühlst, wenn du deine
QJs dreibettest, weil du den Typen fürchtest, der dich geraised hat (ja, es ist genau der Typ,
der seinen Draw gegen dein AA vor drei Händen getroffen hat), triffst du schlechte
Entscheidungen. Egal wie oft du Sklansky und Malmuth zitierst. (Ein schlauer Move, den ich
mir von „Psychologie of Poker“ geliehen habe, ist deinen schweren Prozess bewusst werden
zu lassen. Sag dir selbst, warum du dreibetten wirst... Wenn dein Grund sich nach etwas
anhört wovon du anderen abraten würdest, dann solltest du das nochmal überdenken.)

Sogar die schlechten Bets sind eine positive Erfahrung. Du weißt evtl. nichtmal bewusst, was
du daraus gelernt hast, aber dein Gedächstnis speichert all diese kleinen Informationen in
deinem Erinnerungsvermögen und danach wirst du als besserer Pokerspieler darstehen. Du
kannst sogar den Tilts danken, die du hattest, denn je öfter es passiert, desto einfacher kannst
du feststellen, wenn es soweit ist und du wirst lernen damit umzugehen. Außerdem ist es
besser an einem $0.05/$0.10 Tisch tilt zu sein, als an einem $1/$2 Tisch.

Ich bin ein großer Fan von Analogien, also habe ich hier eine weitere für dich. Als
Onlinespieler hast du sicherlich einige der Deposit-Boni in anspruch genommen, die die
verschiedenen Seiten anbieten. – "deposit $100, play x number of raked hands, and we'll give
you $40 for free!" Jetzt, wo du die Boni erhalten hast, fühlst du dich da „okay“, wenn du nur
Break even bist, weil du immernoch den Bonus erhältst, den du fortschreitend erhalten hast,
während du Stunden am Tisch verbracht hast? Ich weiß, dass ich das manchmal dachte. Das
ist es, wie ich möchte, dass ihr über Erfahrung nachdenkt. Wenn du 6 Stunden an einem Tisch
spielst und du kommst mit dem selben Betrag wieder dabei heraus, dann denke nicht, dass du
deine Zeit verschwendet hast. Jetzt bist du um 500 Hände an Erfahrung reicher. Das solltest
du auch denken, wenn du Verluste machst. Das ist alles ein Teil deines Plans, um Erfahrung
zu sammeln, die nötig ist, um eine größere Bankroll anzusammeln. Diese erlaubt dir dann
höhere Limits zu spielen, wo du WIRKLICH hingehörst. Und dann wirst du nachdenken und
darüber lachen, dass du dich mal über die $10 Verlust über 3 Tage lang aufgeregt hast, die du
in 3 Stunden gemacht hast. Du solltest dann öfter zurückschauen, denn aus diesen
Erfahrungen resultieren dann deine Verdienste.

Du bist dein eigener Buchhalter

Du wirst sehen, dass du nach tausenden von Händen verbunden mit Selbsterziehung, deine
Fähigkeiten, um erfolgreich zu spielen, quasi von selbst kommen. Du setzt dich an einen
Microlimit-Table und erringst schnellen und einfachen Gewinn. Überlege einmal, wie schwer
es dort früher war, bevor du wirklich ernsthaft gespielt hast. Denke darüber nach, wieviel du
gelernst hast. Wenn du das nächste mal A6o in eraly Position bekommst, merkst du dann die
leichte Enttäuschung, als du die Hand gesehen hast? Weißt du noch, wie dich dieses Ass
angezogen hast? Nun ist es deine Erfahrung, die hier arbeitet und dir Geld einbringt.

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Aber unser Gedächtnis ist nicht immer gut zu uns. Es legt uns gerne rein, wenn wir uns
dadurch besser fühlen. Du könntest dich wie ein Winning Player fühlen, wenn du es garnicht
bist. Das liegt daran, dass dein Verstand defensiv wirkt, wenn es um Selbstkritik geht.
Deswegen sollte man stehts auf seine Bankroll achten und wie man mir ihr umgeht. Optimaler
Weise solltest du einen NETeller-Account haben (auch darüber gibts einen guten Artikel auf
CardChat), wo du nur einmal Geld eingezahlt hast und du nicht mehr verlieren kannst als 1
Buy-in. Die Aufzeichnungen von deinen Ein- und Auszahlungen zu betrachten ist nicht nur
gut, um zu sehen wann man sich in die falsche Richtung gewegt, es ist auch gut, um sein
Selbstvertrauen aufzubauen, wenn man permanent gewinnt.

Mach eine Tabelle in Excel oder Notepad und halte fest, wie sich deine Bankroll verändert hat
(vielleicht im Zeitraum von einer Woche). Du könntest auf einzelne Tage zurückschauen oder
auch einzelne Sessions betrachten, wenn du willst. Kurzzeitige Verluste sollten aber in
Hinsicht auf Langzeitgewinne ignoriert werden. Deshalb denke ich, dass es besser ist, wenn
man in wöchentlichen Abständen auf seine Bankrollveränderungen schaut. Auch bei Wheight
Watchers rät man davon ab, jeden Tag auf die Waage zu steigen, denn das könnte
konterproduktiv sein. Als Longzeitgewinner hast du dann auch einen WEITEREN Boost
bekommen. Du hast nun die Fähigkeiten mit einem Schulterzucken über eine schlechte
Session hinweg zu kommen. Du weißt, dass dein Erfolg nicht anhand einer Nacht gemessen
werden kann und du kannste einen Bad Beat wegstecken und danach noch irgendwo
hingehen, ohne dass es dich noch stört. Auch eine Woche ist noch nicht als eine lange Zeit zu
betrachten, aber es ist sicherlich noch lang genug, um über eine einzige schlechte Session weg
zu sehen.

Nun, wo ich das alles erzählt habe

Poker ist ein Spiel und die wenigsten spielen es, um davon zu leben. Es gibt viele Leute, die
wissen, dass sie nicht wirklich beim Pokern gewinnen, aber sie wollen eben ihren Spaß haben,
anstatt Geld zu verdienen. Motze sie nicht an, weil sie so spielen und nenne sie nicht Idioten,
wenn du mal einen Suckout einstecken musst. Es tut zwar weh, wenn sowas passiert, aber so
lange sie nach den Regeln spielen, sollte es dich garnicht jucken. Bad Beats passieren so oft,
sodass du damit umgehen solltest und weißt, dass der Schmerz schnell vergeht. Man sollte
lernen über Bad Beats zu lachen.

Nimm auch an den Diskussionen im Cardschat teil. Poste deine Hände, sodass du Kritik
erhältst und hörst, was du eventuell falsch gemacht hast und was du hättest besser machen
können. Gib aber auch Rat an andere, die ihre Hände posten. Jeder lernt daraus.
Blind Stehlen beim Poker

Definition: Blind-Steal

Blinds zu stehlen oder versuchen diese zu stehlen


bedeutet, dass jemand Preflop raist und hofft damit die
Blinds zu bekommen, indem alle anderen folden.
Wenn alle folden, nachdem man geraist hat, bekommt
man das ganze Dead Money, egal welche Karten man
hatte und ohne den Flop zu sehen. Wenn man damit
durchkommt, ist es egal welche Hand man gehalten
hat, also ist es objektiv gesehen besser aggressiver zu
sein, wenn man Blinds stehlen will und man kann
Hände spielen, die man sonst nicht spielen würde.

Es ist nu rein schmaler Grad zwischen dem Raise für mehr Value und dem Raise, um die
Blinds zu stehlen. Natürlich will man, dass zumindest jemand eine Preflopbet callt, wenn man
AA hält, doch wo genau ist die Grenze zwischen einer Valuebet und einem Stealraise? Soll
K9 suited eher gecallt oder gefoldet werden? Weil diese Value-oder-Steal Definition je nach
den Gegnern und deren Hände, die sie evtl. Spielen werden, abhängig ist. Ich sage in diesem
Artikel, dass die Hand, die du in dieser Stealsituation halten sollst, besser eine ist, wo du dir
wünscht, dass jeder bei deinem Raise foldet.

Ein Stealraise ist im Limit Hold´em viel mehr wert als im No Limit Hold´em (mit Ausnahme
von Tournieren) und deshalb beziehe ich das hier auf Limit Hold´em.

Warum es profitabel ist

Ich bin also am Button mit 98 Kreuz und jeder foldet bis dahin. Ich raise und hoffe die Blinds
zu stehlen. Ist das profitabel? Lasst uns dazu einige Zahlen betrachten:

 Der Small-Blind foldet bei einem Stealraise zu 85%


 Der Big-Blind foldet bei einem Steal zu 45%

P(s) = P(SBf ) * P(BBf) = Die Wahrscheinlichkeit, dass der Small-Blind foldet multipliziert
mit der Wahrscheinlichkeit, dass der Big-Blind foldet. P(s) = 0.38 = 38%.

In 38% der Fälle, wo wir versuchen die Blinds mit 98 Kreuz zu gewinnen, funktioniert es. In
einem ½ Blindverhältnis (z.B. $5 SB und $10 BB, oder $1/$2, usw.) bedeutet das, dass ich
direkt 1.5 Small-Bets in 38% der Fälle gewinne und 1 Small-Bet verliere, wenn der Versuch
misling. Der Erwartungswert dieses Maneuvers ist also dieser:

0.38 * 1.5 + 0.62 * (-2) = -0.67 small-bets

Heißt das, dass wir nicht versuchen sollten, einen Stealraise zu machen? Natürlich nicht! Ich
verliere einen Bruchteil einer Small-Bet, wenn ich niemals gewinne, wenn der Small- oder
Big-Blind callt. Doch das ist unwahrscheinlich, da jede Hand eine gewisse Chance auf einen
Gewinn vor dem Flop hat; und am Button habe ich immerhin Position auf den Gegner.
Immernoch nicht überzeugt? Selbst wenn wir annehmen, dass uns jemand in 62% der Fälle
callt und AA hält, würden wir mit dem Stealraise immernoch eine richtige Entscheidung
treffen. Selbst in diesem Fall würden wir immernoch ab und zu mit 98s gewinnen.
Angenommen wir würden nur in 30% der Fälle gewinnen, in denen wir den Flop sehen. Dann
haben wir diesen Erwartungswert:

EV = 0.38 * 1.5 + 0.7 * 0.62 * (-2) + 0.3 * 0.62 * 2.5 = 0.167 small bets

Die Male wo wir gewinnen waren wir konservativ und haben angenommen, dass wir nur die
eine Bet gewinnen, die der Gegner callt. Dabei gewinnen wir aber meist mehr als das, da der
Gegner Postflop nicht immer mit der schlechtesten Hand foldet. Andererseits verlieren wir
auch nicht immer nur eine Bet, wenn wir eine Hand verlieren. Sind wir allerding in Position,
spielen wir in einer Situation, wo wir im Nachteil sind. Ich muss anmerken, dass in dieser
Situation eine gewisse Selektion der Starthände ratsam ist. Während uns eine 70:30 Chance
Profit garantiert, tut es eine 80:20 Chance nicht, wobei 20% dem Gewinn entspricht, sollten
wir gecallt werden.

EV = 0.38 * 1.5 + 0.8 * 0.62 * (-2) + 0.2 * 0.62 * 2.5 = -0.112 small bets

Zusammengefasst ist es mit einer Hand die eine generelle Chance hat am Showdown zu
gewinnen, eine profitable Spielweise damit am Button zu raisen. Eine Hand wie J9 sollte
jedoch nicht automatisch gefoldet werden, denn selbst mit einer moderaten Equity von 30%,
einer Chance die Blinds unangefochten zu gewinnen und die Hand selbst zu gewinnen, wenn
wir auf Gegenwehr stoßen, lässt uns letztenendes trotzdem profitieren.

Wie auch immer…

…trotz das ich nun aufgezeigt habe, warum es profitable ist, mit solche einer schwachen
Hand zu raisen, ist es nicht alles Gold was glänzt. Zuerst habe ich Zahlen verwendet, um
klarzustellen wie wahrscheinlich es ist, dass Leute folden, wenn sie in den Blinds sitzen und
diese Zahlen stimmen möglicherweise bei deiner Art zu spielen nicht. Ich kenne Spieler, die
schlichtweg nie in den Blinds folden; nichtmal wenn vor ihnen geraist und gereraised wurde.
Es scheint einfach keine Option für ihn zu geben, den Blind nicht zu sehen, wenn er bereits
Geld investiert hat. Natürlich kannst du bei so jemandem nicht die Blinds stehlen, sodass du
dich nur auf das Raisen für mehr Value beschränken musst. Ist deine Hand wahrscheinlich
besser als seine? Dann Raise. Wenn nicht, dann folde.

Es gibt aber auch Leute, die sehr gut aus den Blinds spielen (auch wenn diese Leute selten
sind) und sie werden wissen, dass du mit deinen schwachen Händen vom Button aus raisen
wirst und sie werden dementsprechend spielen. Von guten Spielern kannst du erwarten, dass
sie vom Small-Blind aus mit relativ guten Händen three-betten werden und erwarte, dass der
Big Blind eher callen wird, wenn er weiß, dass dein Repertoire an Starthänden größer ist, als
normalerweise am Button üblich ist.

Du kannst nicht erwarten, dass deine Steals profitable sind, wenn du nicht auch post-flop gut
spielst. Wie bereits gesagt, finde ich es wichtig zu wissen, dass wir hier auch so spielen
können, dass wir post-flop nicht im Nachteil sind. Denkst du, du kannst so in einer Situation
spielen, wo du versuchst hast die Blinds zu stehlen? Du hast Position und hast die Initiative,
aber das ist noch nicht genug. Wenn du als erstes eine Hand in später Position raist und der
Big-Blind callt, ist die Dynamik dieser Hand sehr viel anders, als wenn du aus früher Position
heraus geraist hättest.

Zu verstehen wie sich diese Dynamik verändert, wobei dieses Verständnis unglücklicherweise
meist durch Erfahrung kommt, ist wesentlich, um zu verstehen wie man Post-Flop spielt. Um
zu verdeutlichen was ich genau meine, werde ich am Ende des Artikels noch einige Beispiele
aufzeigen. Es gibt dabei zu viele Nuancen, als das man sie hier alle im Detail besprechen
könnte, aber ich werde auf die in meinen Augen wichtigsten Blind-Steal-Situationen
eingehen.

Blind-Steals und Reverse-Implied-Odds

Dies ist wirklich das Hauptproblem, wenn es darum geht einen Blindsteal bei einem guten
Spieler zu versuchen. Du wirst Implied Odds haben, aber du wirst sie nicht bekommen. Wenn
du jemand bist, der oft aus dem Button heraus raist, darf man aus dem Big-Blind heraus mit
Händen wie 97s callen. Verpasst man den Flop, wird man kein Geld mehr investieren und zu
dir checken und ggf. folden. Trifft man aber den Flop, dann wird man meist wieder zu dir
checken, da dies der einzige We gist, dass du den Pot niederlegst indem du in die Falle läufst
und am ende gecheckraised wirst. Wenn man call und am Turn zu dir checkt, was tust du
dann? Nocheinmal betten und hoffen, dass der Gegner aus der Hand geht? Was machst du,
wenn du am Button mit K8s geraist hast, im Flop liegen A-J-8 und du wirst gecheckraist.
Legst du die Hand dann nieder?

Du siehst nun, wo hier das Problem ist. Wenn du den Big-Blind nicht dazu bringen kannst,
sein mickriges 4er-Pärchen wegzuwerfen, bleibt dir außer einem Checkdown nicht viel übrig.
Wenn du dich natürlich dazu entscheidest am Flop zu checken, dann gibst du eine Karte
umsonst frei. Vielleicht wollte der Gegner check/fold am Flop spielen, aber am Turn trifft er
nun ein Pair. Plötzlich hast du also den Pot an den Gegner übergeben. Abier woher willst du
wissen, dass er nun nichtmehr foldet, wenn du bettest? Du kannst es nicht wissen und das ist
der Kern des Problems. Es ist der Gegner – nicht du – der die Kontrolle über diese Hand hat.
Der Gegner entscheidet wie viele Bets er nun investieren wird und du versuchst ihn einfach
nurnoch aus dem Pot zu bekommen, wobei du es bezfeifelst, ihn zu gewinnen. Das ist nicht
gut für dich.

Man, du bist überhaupt nicht hilfreich.

Sorry, ich werde versuchen weniger negativ zu sein. Wie können wir die Balance zwischen
Blind-Stealing und dem Vermeiden als offensichtliche Bluffer in Fallen zu treten, finden? Das
ist nun schwer, aber lasst und einige Dinge festlegen, die ich bereits angesprochen habe.

1. Bei Leuten, die bei einem Raise nicht folden, solltest du für Value raisen. Denke daran, dass
du in Position bist (wenn du nicht gerade im Small-Blind bist) und dann bettest du, wenn du
denkst, dass du die beste Hand hältst, wenn nicht, dann checkst du.
2. Bei Leuten, die aus dem Big-Blind nur starke Hände spielen, z.B. die selben Hände, die man
auch UTG spielen würde, dann raise mit jeder Hand. Diese Spieler bleiben meist nie in der
Hand, bis sie verstanden haben, was du machst. Du spielst also eher fahrlässig und aggressiv
gegen zu tighte Spieler.

Dies sind die beiden Extreme, bei den beiden Grenzen, die es in unserer Spielweise zu
beachten gibt. Doch das Schwierige ist die Antwort auf die Frage zu finden, wo wir den
Gegner nun genau auf die Skala setzen. Ich kann nicht genug Beispiele liefern, um alle
möglichen Spielertypen darzustellen, aber ich kann dir die Kriterien nennen, nachdenen du
bewerten solltest.
Loose oder tight? Du solltest öfter versuchen den Blind zu stehlen, wenn der Gegner tight ist,
als wenn er loose ist. Das ist der Schlüsselfaktor, jedoch solltest du die anderen Faktoren nicht
ausblenden.

Trickreich oder mit dem Kopf durch die Wand? Es ist absolut schrecklich, wenn man eine
gute Hand hat und man an ihr zweifelt. Sagen wir du hast T8s und raist vom Button und der
Big-Blind callt. Du floppst Q-T-5 und der Gegner checkt. Dann bettest du und er checkraist.
Was nun? Wenn er weiß, dass du oft stealst, dann könnte er dich auch mit ein Paar 5en raisen
oder sogar mit einem Ace-high oder einem Straightdraw. Nun bist du in Schwierigkeiten. Je
Trickreicher deine Gegner sind, desto weniger solltest du versuchen, die Blinds zu stehlen.

Gut oder schlecht? Diese Frage ist nicht so wichtig wie die vorige, weil die obrigen
Eigenschaften auf gute und auch schlechte Spieler zutreffen können. Wenn ich bereits in der
Hand bin, will ich es vermeiden Fehler zu machen. Bei einem schlechten Spieler, der
Trickreich ist, kann ich eher die Kontrolle verlieren als bei einem guten Spieler, der geradeaus
und sicher spielt. Dennoch gilt, dass man bei schlechten Spielern mehr stealraisen sollte und
bei guten Spielern eher weniger.

Aggressiv oder passiv? Ich habe bereits erkannst, dass der gegner im BB loose, gut und
trickreich spielt. Es ist nun einfach zu entscheiden, dass ich J7s aus dem Cutoff folden kann.
Bin ich mir aber unsiche, ob ich folden oder raisen soll, dann schaue ich, wie aggressiv oder
passiv der Gegner ist. Das ändert nicht unbedingt die Anzahl der Hände, mit denen wir
Stealraisen, aber die Frage welche Hände wir dazu benutzen wird wichtiger. Die Frage ist
welcher Hände wir nun gern halten würden, wenn es am Flop rund geht und welche Aktienen
wir vom Gegner erwarten. Gegen aggressive Spieler sollten wir dazu neigen, mit spekulativen
Händen (z.B. kleinen Pocketpairs und suited Connectors) zu raisen, als mit Händen wie J-4
oder K-2o. Der Grund dafür ist, dass du bei einer Monsterhand eher vom aggressiven Spieler
ausgezahlt wirst, weil er denkt, dass du stehlen willst. Gegen einen passiven Spieler, wirst du
aber meist runtergecallt und kannst die Implied Odds nicht bekommen, wenn du mit
spekulativen Händen spielst.

Wenn du es spielst, dann raise es.

Zu beginn habe ich gesagt, dass ich die Hände annehme, die wir bekommen und ich hoffe,
dass die Blinds folden, wenn wir damit raisen. Je näher wir aber dem Punkt kommen, wo wir
für mehr Value raisen, desto weniger kümmert es und, wenn jemand callt. Das erste Beispiel,
das ich benutzt habe war 98s; eine Hand, die eigentlich relativ dezent ist. Es gibt viele Wege,
wie diese Hand gewinnen kann, auch wenn es nicht gerade die beste Hand ist. Dennoch kann
auch eine Continuationbet am Flop viele bessere Hände zum folden bringen. Während du mit
jeder hand stehlen kannst, solltest du quasi immer raisen, wenn du als erster in late Position
raist. Hoffentlich erkennst du wieso. I habe mehr als genug Gegner gehabt, die mit
Trashhänden und mit Premiumhänden am Button raisen, aber aus irgendeinem Grund mit
suited Connectors nur limpen und gegen viele Gegner ist das nicht gut. Wenn du dir also
deine Karten am Button anziehst und jeder gefoldet hat und du eine Hand hast, die du gerne
betten möchtest, dann tue es. Für diese Bet wirst du die Blinds evtl. unangefochten bekommen
und das ist ein guter Grund, um zu investieren.

If someone calls, you will have paid an extra bet to see the flop but you've done so with a
hand that is at least decent anyway, and you have position and initiative. Doch auch hier gibts
Ausnahmen. Wenn die Gegner in den Blinds sehr schlechte Spieler Preflop sind, dann warden
sie selten folden wenn du raist. Manchmal solltest du dann nur callen, wenn du mittelmäßige
Hände hältst. Wenn die Gegner also eher nicht folden, dann halte den Pot vor dem Flop klein
und fälle bessere Entscheidungen nach dem Flop. Du opferst etwas Fold Equity vor dem Flop
für die Chance einen Größeren Pot zu gewinnen, wenn du etwas triffst und hältst den Verlust
klein, wenn du es nicht tust.

Was ist nach dem Flop zu tun?

Wenn du also mit mittelmäßig starken Händen am Button raist und der BB callt und dann am
Flop checkt, bettest du dann nochmal? Hier ist Erfahrung der definierende Faktor, wenn man
lernt wie man sich korrekt verhält, aber mit ein Paar Punkten dazu beschleunigen wir das
Ganze.

Zuerst müssen wir die Gründe sehen, wieso man bettet oder raist:

1. Eine bessere Hand könnte folden.


2. Eine schlechte Hand könnte callen.
3. Du könntest dir den Button kaufen, was nicht heißt das jeder foldet, aber du bekommst die
late Position.
4. Wenn du dir den Button gekauft hast oder schon in late Position bist, könntest du dir in der
nächsten Runde eine Karte umsonst anschauen.
5. Du könntest dir selbst Out kaufen (wenn du dir durch den Raise die nächste Karte ansehen
darfst) und jemanden zum folden bringen, während dieser jenige kein Favorit gegen dich in
der Hand ist.
6. Deine Bet wird dir helfen die Hand deines Gegners besser beurteilen zu können und somit
deine Entscheidungen beeinflussen.

Natürlich sind Punkt 3 und 5 nicht so wichtig in Heads-Up-Situationen und 6 ist fraglich
bezüglich der Value, wenn man einen Stealraise tätigt. 1,2 und 4 sind hier sehr viel wichtiger.
1 und 2 sind IMMER zu beachten, wenn man am Button openraist (also als erster raist). Wenn
du Preflop mit A7 am Button raist und der BB callt und am Flop liegt Q-2-8, dann solltest du
betten, wenn zu dir gecheckt wurde. Es ist statistisch unwahrscheinlich, dass der Gegner ein
besseres Ass hat als du und es ist ebenso unwahrscheinlich, dass der Gegner sonst was
getroffen hat. Deshalb bist du statistisch meist immernoch favorit, wenn du am zug bist.
Wenn du bettest und er hat eine schlechtere Hand als du, dann drängst du ihn eine der beiden
Entscheidungen zu treffen:

a) entweder er callt mit zwei ungepaarten Karten und hofft etwas auf dem Turn zu treffen.
Dazu hat er allerdings nicht die Pot Odds.

b) er foldet und gibt etwas Equity auf (wenn er 6 Outs hat, sind das rund 25% am Turn und
River)

Er verliert also so oder so. Bedenke, dass er nicht weiß, dass du nichts getroffen hast und
begreift, dass er gute Chancen aht, um zu gewinnen.

Noch ein Beispiel. Diesmal raist du mit T9 am Button und es ist der selbe Flop. Du bettest,
nur diesmal ist es unwahrscheinlich, dass du vorne liegst (wobei es nicht unmöglich ist, dass
der Gegner soetwas wie 76o hält). Wenn du aber raist, werden die meisten eine Hand wie J6
folden, was hier der Favorit wäre und du hast gut gepunktet.
Es gibt wenige Ausnahmen, in denen du nicht betten solltest, wenn du vor dem Flop nicht
gestealraised hast. Manche Leute slowplayen starke Hände wie Sets, weil sie dich nicht zum
folden kriegen wollen. Das ist generell eine schlechte Idee. Wenn der BB etwas am Flop
getroffen hat, wird er bei einer Continuationbet nicht folden, sondern eher checkraisen. Wenn
er nichts hat, kann eines der folgenden Situationen auftreten:

1. Er wird den Turn treffen (unwahrscheinlich). Wenn du jetzt raist, representierst du eine
extrem starke Hand bei einem kleinen Pot und er wird eher folden.
2. Er trifft nicht (wahrscheinlicher). Ein aggressiver Spieler könnte vielleicht versuchen zu
bluffen. Wenn du raist, foldet er. Ein tighter Spieler wird checken. Wenn du bettest, foldet er,
da er absolute schreckliche Pot Odds hat.

Die wenigen Bets die du gewinnst, wenn dein Slowplay erfolgreich ist kombiniert mit der
verfehlten Bluff-Bet am Turn machen nicht wirklich viel aus, im Vergleich mit den vielen
malen wo du eine Small-Bet gewinnst, weil du einfach am Flop gebettet hast.Wenn du
wirklich Pech hast, wird dein Slowplay dazu führen, dass der Gegner seine Draws trifft.

Und danach…

Nun bist du auf dich allein gestellt. Von nun an hast du einen guten Einblick, was dein Gegner
so halten könnte basiert auf den Reads die du bekommst, kombiniert damit, dass er eine
Preflopbet aus dem BB heraus gecallt hat und mit einer Contibet rechnen muss. Einen
Ratschlag habe ich aber noch. Wenn du gegen Gegner spielst, die mitdenken, wirst du am
Flop manchmal gecheckraised werden, wobei ihr beide schwache Hände habt und blufft.
Bevor du dich also entscheidest, dein Ass wegzuschmeißen, ohne etwas getroffen zu haben,
solltest du schauen ob deine Outs im Verhältnis zuu den Pot Odds passen.
Online Poker: Bluffen beim Texas Hold'em
Einführung ins Bluffen

Um das Bluffen kommt man nicht herum – Bluffen ist


ein wichtiger Teil des Pokerns und insbesondere im
Texas Hold´em. Während erfolgreiches Bluffen einen
erstaunlichen Betrag zu eurer Gewinnrate zusteuern
kann, kann nicht erfolgreiches, „dummes“ Bluffen
einen großen Teil eures erarbeiteten Guthabens
zunichte machen.

Viele schwache Spieler verstehen die Mechanismen, die hinter dem Bluffen stecken, nicht.
Sie haben vielleicht jemanden bei der WPT gesehen, der mit einer Hand all-in geht, die nichts
Wert ist und somit jemanden mit einer guten Hand vertrieben hat und denken dann: ”Hey, das
kann ich auch!”. Dann überweisen sie etwas Geld auf eine Pokerseite oder gehen direkt ins
nächste Casino und versuchen das selbe. Dann sind sie bestürzt, wenn es die ersten Male nicht
funktioniert und denken sich: “Nagut, ich hatte wohl Pech”, oder “Ich hatte nunmal ein
schlechtes Timing”. Dann probieren sie es immer wieder und werden auf Dauer verlieren,
statt zu gewinnen.

Also was ist jetzt ihr größter Fehler? Haben sie einfach Pech und ein schlechtes Timing?
Teilweise mag das stimmen, denn Glück ist ein Teil des Pokerns - besonders auf kurze Sicht.
Das Problem ist, dass schwache Spieler eher wahllos bluffen und nicht an die diversen
Faktoren denken, die ihre Odds beim bluffen beeinflussen und diesen Bluff zu einer
erfolgreichen Aktion machen.

Gutes Bluffen ist in erster Linie situationsabhängig. Vor einem oder zwei Jahren habe ich
einen Beitrag in einem Forum gelesen, in dem stand: “Man sollte versuchen in x% der
gespielten Hände, zu bluffen”, und nicht anders. Dies ist eher eine dumme Art und Weise das
Bluffen zu betzrachten. Wenn ich sagen würde, man soll freiwillig in 20% der gespielten
Hände Geld in den Pot werfen, dann würde man denken ich sei verrückt, weil man genau wie
beim Bluffen je nach Situation entscheidet, wann man Geld in den Pot gibt und wann nicht.
Wenn du an einem tighten Fullring- oder shorthanded Table bist, dann solltest du Preflop
tendenziell mehr raisen und generell mehr Flops anschauen, sodass man in dieser Situation
eher Geld in seine Hand investiert. Wenn du aber an einem loose-aggressive Table bist, wirst
du eher auf die Premiumhände warten bevor du Geld in deine Hand investierst. Zu denken,
man müsse bluffen, weil man dies eine Weile nicht getan hat, um seine „Bluffquote“ zu
erhalten oder man müsse endlich mal eine Hand wie 84 offsuit under the Gun spielen, weil
man den Flop seit Ewigkeiten nicht gesehen hat, ist lächerlich und ein riesen Schritt in
Richtung Bankrott.

Wenn wir also nicht festlegen können zu wieviel Prozent wir bluffen sollen, wie können wir
dann überhaupt festlegen, wann wir bluffen und wann nicht? Es gibt eine Spannweite an
Situationen, in denen Bluffen machbar ist und es gibt diverse Entscheidungen, die vor dem
Bluff zu treffen sind, wie sie im folgenden Teil des Artikels zu lesen sind.

Die Spieler, die du bluffen willst

Ein weit verbreitetes Sprichwort beim Poker sagt, dass man keine sog. „Calling Station“
bluffen soll. Dies ist einfach zu erklären, weil solche Spieler deinen Bluff eher runtercallen
warden, anstatt zu folden. Das ist zwar einfach zu verstehen, aber man kann sich nicht
vorstellen, wie oft ich Posts ich gelesen habe, indenen man sich Leute fragen, wie jemand
ihren Bluff mit einer überaus schlechten Hand gecallt haben und der Bluff dadurch in die
Hose ging. Dies ist ein Grund warum man sich die Leute am Tisch genau ansehen soll und
Notizen zu ihnen machen sollte, sodass man weiß wer aus einer starken Hand herausgeblufft
werden kann und wer nichtmal herausgeblufft werden kann, wenn er nur Ace-high an einem
drawlastigen Flop hält.

Dein Tableimage

Selbstbild: Wenn du gerade beim Bluffen erwischt wurdest, ist es wohl eine schlechte Idee
das Selbe nocheinmal zu versuchen, bevor der Tisch diese Aktion nicht vergessen hat. Wenn
du aber in zwei Stunden kaum eine Hand gespielt hast, werden die Leute am Tisch deine Bets
und Raises schon eher respektieren und es ist wahrscheinlicher, dass man mit seinem Bluff
davon kommt.

Wieviele Spieler kann ich versuchen zu Bluffen?

Auch dies sollte einfach zu erkennen sein, jedoch sehe ich täglich Leute, die versuchen fünf
Andere am Flop zu bluffen. Dabei ist es um Einiges einfacher zu Bluffen, wenn nur noch ein
Spieler in der Hand ist. Auch wenn du gegen fünf Leute bluffst, die in deinen Augen leicht zu
bluffen sind, ist es sehr wahrscheinlich, dass wenigstens einer etwas gutes am Flop getroffen
hat.

Der Flop

Denkst du es ist einfacher zu Bluffen, wenn Qh Jh Th im Flop liegt oder wenn 6h 6c 2d im


Flop liegt? Die richtige Antwort sollte offensichtlich sein – ein ragged Board ist ideal zum
Bluffen. Niedrige Karten, verschiedene Farben und paired Board sind die Sachen nach denen
wir Ausschau halten. Auf einem Board mit 6h 6c 2d, wird wohl eher niemand etwas gutes
getroffen haben, es sei denn jemand hat eine Monsterhand oder ein Overpair und in beiden
Fällen sollten wir eher früher als später herausfinden, ob dies der Fall ist. Sollten wir also bei
einem Bluff und einem großen Pot von einem eher tighten Spieler gecallt werden, müssen wir
den Bluff meist aufgeben und einsehen, dass unser Timing eventuell schlecht war. Sollten wir
geraised werden, sollten wir die Hand ebenfalls besser aufgeben.

Deine Outs

Der Begriff “Semi-Bluff” wird in Pokerkreisen häufig benutzt, undzwar mit einem guten
Grund. Bei einem Bluff ist es immer gut einige Outs zu haben, die dir die beste Hand
verleihen, falls dein Bluff gecallt wird. Ob dies jetzt ein Fluschdraw, Straightdraw oder
einfach Overcards sind, spielt keine Rolle. Dennoch gilt natürlich; je mehr Outs man hat,
desto besser ist unsere Situation. Zu Bluffen, wenn man bereits drawing dead ist oder nur ein
oder zwei Outs hat, ist eine äußerst schlechte Idee.

Deine Position

Wenn man gegen einen aggressiven Gegner spielt, ist es oft von Vorteil, wenn man am Flop
als Erster agieren kann, um an einem ragged Board direkt zu bluffen. Generell sind
Informationen sehr wichtig beim Poker. Wenn man in später Position agiert, bekommt man
natürlich viele Informationen, die unter anderem bestimmen, wie unsere Aktion aussehen
wird. Viele Informationen dieser Art bekommen wir nicht, wenn wir als erster agieren. Wenn
man heads-up gegen einen sehr aggressiven Gegner spielt, der eigentlich kaum interesse am
Slow-play zeigt und dieser checkt am Flop zu dir, dann kann man diesen häufig bluffen. Die
Position ist ebenfalls wichtig, wenn man Preflop stealen möchte, was wir ebenfalls in diesem
Artikel diskutieren werden.

Fold-Equity

Essentiell ist dies die Wahrscheinlichkeit, dass dein Gegner folden wird und die extra Value,
die du dadurch erhältst. Wenn du mit einem Big-Stack am Tisch sitzt und dein Gegner setzt
500 Chips am Flop und du pusht all-in mit deinen letzten 800 Chips, gibt es zwei Dinge zu
beachten. Erstens ist es unwahrscheinlich, dass der Gegner foldet, wo du ihm mit deinem
Raise die nötigen Pot Odds gegeben hast und zweitens scheidest du aus dem Tournier aus,
solltest du den Pot verlieren. Würde ein Bluff hier einen Sinn ergeben? Definitiv nicht! Sogar
wenn du den Pot gewinnst, sei es dadurch, dass dein Gegner einen dummen Fold macht oder
du durch Glück gewinnst, bekommst du nicht so viel Value beim Gewinnen (da du danach
immernoch shortstacked bist und deine Chancen auf ein gutes Abschneiden beim Tournier
immernoch sehr gering sind), als das du Value beim verlieren des Pot verlierst (dann scheidest
du aus dem Tournier aus).

Tourniersituationen

Am Anfang eines Tourniers zu bluffen, ist generell nicht zu empfehlen, da die Blinds gering
sind und man durch Bluffen nur wenig Gewinn bekommt. Außerdem ist es wichtig ein tightes
Tableimage zu haben, wenn die Blinds in die Höhe schießen und das Bluffen an Wert
gewinnt. Situationen an der Bubble (also kurz bevor man „im Geld“ ist) sind ideal zum
Bluffen, denn die meisten Spieler sind darauf aus einfach ins Geld zu kommen. Beim Bluffen
an der Bubble besteht zwar das Risiko in eine Monsterhand zu laufen und nicht ins Geld zu
kommen, aber man verbessert seine Chancen einen großen Stack aufzubauen und noch viel
länger im Tournier zu bleiben, wo dann das große Geld auf uns wartet.

Es gibt nurnoch wenig Nennenswertes in Sachen Bluffen. Der wichtigste Punkt ist, dass man
einfach einen hohen Grad an Gedanken beim Bluffen hegt. Wenn man sich daran hält, ist es
eher wahrscheinlich, dass unser Bluff mit Erfolg gekrönt wird. Denke aber daran, dass auch
immer die Möglichkeit besteht, dass wir mit dem Bluff in eine Monsterhand laufen. Wenn wir
stets genügend über die spezifische Situation nachdenken, in der wir bluffen, sollte uns diese
eine Situation nicht zusehr schwächen, wenn es den passiert.

Dieser Artikel wurde von Dorkus Malorkus geschrieben.


Poker Tips für Texas Holdem Fixed Limit
Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Fixed Limit Spiel,
hauptsächlich auf den Limits 0.50$/1$, 1$/2$, 2$/4$ und
3$/6$. Ich werde über die Grundlagen sprechen die von Nöten
sind um auf den kleinen bis mittleren Limits ein erfolgreicher
Spieler zu werden. Zudem werde ich am Ende dieses Artikels
noch über das Bankrollmanagement sprechen, welches sehr
wichtig ist um nicht in Folge einiger Bad Beats Pleite zu
gehen.

Die Grundlagen

Ich werde mit den Fixed Limit Grundlagen anfangen. Diese


Grundlagen sind nicht nur für Fixed Limit Spiele sondern
auch für jedes andere Poker Spiel sehr wichtig. Konzentration
spielt bei Pokerspielen eine sehr wichtige Rolle. Man sollte
sich beim Spielen immer volltens auf den Tisch konzentrieren
an dem man gerade spielt – Ablenkungen wie Fernsehen usw.
sollten vermieden werden, denn du solltest deine ganze Aufmerksamkeit dem Tisch und
dessen Spielern widmen: Achte auf die Betgewohnheiten und Eigenheiten der Gegner!
Nehme dir immer genug Zeit für deine Entscheidungen! Wenn du nicht konzentriert bist,
wirst du schlechte Calls machen oder an Stellen betten an denen du besser nur checken
solltest – sprich: einfach schlecht spielen. Daher solltest du, wenn du merkst, dass du
unkonzentriert bist und nicht dein bestes Spiel bringst, einfach die Tische zumachen und
aufhören. Warte nicht bis die Blinds kommen oder noch ein paar Hände, sondern schließe die
Tische augenblicklich und verhindere so noch mehr Geld zu verlieren. Viele Spieler machen
den Fehler weiterzuspielen, auch wenn sie unkonzentriert spielen. Dadurch verlieren sie Geld
und versuchen dann solange weiterzuspielen bis sie das Geld wieder „reingeholt“ haben – Ein
Teufelskreis. Daher mein Tipp: Verlasse SOFORT die Tische wenn du merkst, dass du
unkonzentriert bist. Nur so schützt du dich selber vor dummen Aktionen, die du im
Nachhinein wahrscheinlich bereuhen wirst.

Es gibt viele Dinge, die deine Konzentration während des Spielens beeinträchtigen können:
Surfen im Internet, Chatten, Telefonieren, Essen usw. Um ein gutes Spiel zu bringen, musst
du darauf achten, möglichst all diese kleinen Nebenbeschäftigungen aus dem Weg zu gehen.
Selbst wenn du gerade gut im Spiel bist und das Telefon klingelt, solltest du auf „Sit Out“
bzw. „Aussetzen“ klicken und das Spiel erst fortsetzen wenn das Telefonat oder eine andere
Beschäftigung beendet ist.

Ich kenne viele Spieler die denken, dass nebenher Musik hören ihrem Spiel helfen würde.
Dem ist nicht so! Der Grund warum diese Spieler nebenher Musik hören ist, dass sie sich an
den Tischen langweilen und etwas brauchen worauf sie sich fokussieren können. Aber das
verschlechtert ihr Spiel nur! Daher würde ich euch raten die Musik aus zu lassen. Auch wenn
du nicht direkt merkst, dass sich dein Spiel mit Musik verschlechtert, werden sich Fehler
einschleichen. Nehmen wir folgendes Beispiel: Du hast gerade einen Bad Beat einstecken
müssen, welcher dein Spiel schon negativ beeinflusst. Die Musik im Hintergrund könnte dein
Spiel zusätzlich beeinflussen ohne dass du es merkst und der Auslöser für Tilt sein. Damit
wäre deine Konzentration wieder zerstört. Daher versuche ohne Musik zu spielen.
Um deine Konzentration an dem Tisch bzw. an den Tischen an denen du spielst zu steigern,
versuche jede Aktion der Gegner genaustens zu beobachten und Notizen über die Spieler zu
machen. Dies wird die helfen, dich nicht von anderen Dingen ablenken zu lassen, da du so
schon genug beschäftigt bist. Zudem ist es profitabel für dich, zu wissen, wie deine Gegner
spielen, da du diese Informationen bei späteren Entscheidungen berücksichtigen kannst.

Das letzte Thema in Sachen Konzentration, welches ich noch kurz anschneiden möchte, ist
das Spielen an mehreren Tischen gleichzeitig. Viele Spieler machen es aus dem gleichen
Beweggrund, wie Musik nebenbei hören. Tatsache ist jedoch, dass sich dein Spiel an
mehreren Tischen gleichzeitig verschlechtern wird, wenn du jedoch nur an einem Tisch
spielst wirst du merken, dass du eigentlich genug mit dem Beobachten und Notizen machen
beschäftigt bist und keine Langeweile aufkommen sollte. Wenn du unbedingt eine
Nebenbeschäftigung brauchst, während du an einem Fixed Limit Tisch spielst, würde ich dir
empfehlen einen Stress Ball zu kaufen, den du dann nebenher drücken kannst und dich so
davon abhält weitere Tische zu öffnen oder Musik anzustellen.

Jetzt, wo du ganz und gar auf dein Spiel konzentriert bist, werde ich über Aspekte des
korrekten Fixed Limit Spiels reden. Die beste Strategie bzw. der beste Spielstil für Fixed
Limit Tische liegt zwischen tight/aggressive und tight/passive. Je nach Tisch musst du selber
entscheiden ob du eher aggressiv oder passiv spielen solltest. An tighten Tisch empfiehlt sich
eine aggressive Spielweise, an loosen Tischen dagegen eine passive.

Ich denke, ich muss nicht viel über tightes Spiel preflop erzählen, aber trotzdem hier ein paar
Beispiele: Kleine Paare aus Early Position werden gefoldet und aus mittlere Position nur
gespielt wenn es vorher keine Erhöung (Raise) gab. Auch solltest du bei einer tighten
Spielweise keine schlechten Asse spielen. Schlechtes Ass bedeutet alles unter A-J ausser es ist
suited (von einer Farbe).

Auf den kleinen Limits geht es primär um Geld sparen, wenn du eine marginale Hand hast,
und Geld von den Gegner zu gewinnen, wenn du eine starke Hand hast. Dabei musst du
jedoch auch immer die Boardkarten beachten und nicht nur deine beiden Holecards spielen.
Beispiel: Du hast A-A und dein preflop Raise wird von 4 Spielern gecallt. Der Flop kommt
Kd-Jd-Qh. Hier musst du auch fähig sein, deine Pocket Rockets zu folden. Der Schlüssel des
Erfolgs ist, immer zu wissen wie stark deine Hand im Vergleich zu den Händen der Gegner,
die sich auch im Pot befinden, ist. Um zu erfahren wie stark deine Hand auf diesem Flop noch
ist, könnte man hier reraisen und die Reaktionen der Gegner abwarten. Mit dieser Information
und den Notizen die du über die Gegner hast, musst du versuchen sie auf eine Hand zu setzen.
Die Leute callen einen am Flop oft mit Draws oder TopPair+, also musst du auf einen check-
raise am Turn wenn ein zweiter König erscheint dein A-A auch folden können, ausser du hast
Notizen über diesen Gegner, dass dieser oft bluff check-raised. Da gerade auf den unteren
Limits in der Regel recht wenig geblufft wird, kannst du dein A-A hier jedoch getrost folden.

Low Limits

Auf den kleinen Limits wie 0.5$/1$ und 1$/2$ ist tightes/passives spielen angebracht, da auf
diesen Limits immer sehr viele Spieler den Flop sehen werden. Der Trick ist, einfach auf die
passenden Situationen zu warten, um von schlechteren Spielern die sich nicht von ihrere Hand
trennen können, große Pötte zu gewinnen. Denke daran, dass du nicht jede Session mit +
abschließen wirst auch wenn du alles richtig gemacht hast, aber auf lange Sicht gesehen wirst
du mit dem richtigem Spiel Profit machen, und nur das zählt.
Ich würde empfehlen solange auf dem Limit 0.5$/1$ zu bleiben, bist du ein konstanter
Gewinner auf diesem Limit bist. Der Grund dafür ist, dass Fehler auf diesem Limit noch
relativ „günstig“ sind, im Vergleich zu höheren Limits. Trotzdem kannst du auch auf diesem
Limit mit dem richtigen Spiel schon gut Geld gewinnen.

Etwas höhere Limits

Auf den Limits 2$/4$ und 3$/6$ sollte man von der tight/passiven auf die tight/aggressive
Spielweise wechseln. Es gibt auf diesen Limits einige Spieler die sehr tight spielen, also
mache Notizen von diesen Spielern und bette gegen sie wenn ein Ass auf dem Flop erscheint
oder du Schwäche bei ihnen bemerkst. Betten gegen schwache Gegner funktioniert auch gut,
da es egal ist ob sie 2nd Pair oder einen Draw halten; sie callen gewöhnlich. Wenn sie dich
check-raisen, überprüfe, ob du Notizen von diesen Spielern hast und wenn du nicht sicher
bist, raise ein weiteres Mal um zu schauen wie schnell der Gegner reagiert. Manche Spieler
Reraisen sofort mit Aces bis zum Schluss. Es ist hier ein großer Vorteil für dich, wenn du
diese Erkenntnis über den Gegner in den Notizen stehen hast.

Bankroll Management

Für die hier besprochenen Limits würde ich einen Bankroll von 100-200 BB (Big Bet)
empfehlen. In einem 1$/2$ Spiel (eine Big Bet ist hier 2$ groß) wären dies also 200 x 2$ =
400$. Du solltest immer sicherstellen (egal auf welchem Limit du spielst), dass deine Banroll
groß genug ist um auch eine Reihe an Bad Beats wegstecken zu können, ohne daraufhin
„broke“ zu gehen.

Behalte den Überblick!

Zuguterletzt sollte jeder Spieler Aufzeichnungen über seine einzelnen Sessions machen und
das eigene Spiel analysieren. Notiere wie lange deine Session war, wie viel Hände du gespielt
hast, was deine Gewinne/Verluste waren und auf welchem Limit du gespielt hast. Durch diese
Informationen kannst du später erkennen wo dein Spiel schon gut ist und wo du noch Hilfe
benötigst. Wenn du in den höheren Limits spielst, kannst du auch jede Hand aus jeder
Position aufzeichnen und das Spiel deiner Gegner analysieren um besser gegen sie zu spielen.
Du kannst dafür entweder Excel Spreadsheets verwenden oder das Programm Poker Tracker
(www.pokertracker.com) erwerben. Es zeichnet alle von dir gespielten Hände auf und hilft dir
bei der Analyse und Verbesserung deines Spiels. Zudem kannst du dir Informationen über
deine Gegner anzeigen lassen um deine Spielweise gegen bestimmte Gegner anzupassen. Für
Spieler auf den höheren Limits stellt Poker Tracker auf jeden Fall eine sinnvolle Investition
dar.
Setzen am River
Ich will die Gelegenheit nutzen um über dieses beliebte
Thema einen Artikel zu schreiben, auch wenn es ein kurzer
Teil wird, es ist kein besonders schwieriges Konzept, aber es
ist etwas was leicht zu erklären ist, und schlechtem spielen
vorbeugt.

Die Schlüsselstelle ist:


Wenn du vorhast am River zu betten, sei dir sicher das es für
die Value ist.

Was heisst das? Es heißt wenn du bettest, hoffst du das


bessere Hände folden oder das schlechtere Hände
callen.(Natürlich hoffst du das immer, aber es ist
unwahrscheinlich das schlechtere Hände callen, da sie sich
nicht mehr verbessern können.)

Lasst uns ein typisches Beispiel nehmen:

Du hälst 2d 2c und das Board ist

A♣ 10♣ 8♣ 6♥ 6♣

Ihr seid im Heads-up. Würdest du betten?

Die Antwort ist ganz klar, nein. Eine schlechte Hand würde nicht callen und eine bessere
Hand würde nicht folden. Wenn du gegen wirklich schlechte Gegner spielst, würden sie
wahrscheinlich auch mit einem Paar Asse callen, weil sie dich für ehrlich halten, aber es nicht
berechnen.

Wenn du gecalled wirst, bist du meistens geschlagen. Wenn du das bereust, wirst du es
bereuen zu betten. Wenn du bettest und dein Gegner folded – hast du dadurch irgendwas
gewonnen? Nein – er hat meistens die schlechtere Hand, und es würde nicht zum Showdown
kommen, du würdest den gleichen Betrag erhalten. Das ist eine Situation wo du nichts davon
hättest zu betten, aber du würdest einen größeren Betrag verlieren, wenn du gecalled wirst.

Als Schlussfolgerung: Wenn du eine gute Hand bettest, frage dich selber: Wird eine schlechte
hand callen? Wird eine bessere Hand folden? Wirst du die meisten Pötte gewinnen, wenn du
gecalled wirst?

In Situationen wie diesen kann sich mit entscheiden ob du ein Winning oder ein Loosing
Player bist. Mach das beste daraus.

*Gegen so genannte „Calling-Stations“ solltest du häufiger geneigt sein mit guten Händen –
nicht mit Monstern - den River zu betten. Die Antwort auf die Frage „werden sie mit
schlechten Händen callen?“ wird so oft als „Ja“ beantwortet das macht es aus.
Multi Table Tournament (MTT) Guide für den Erfolg - Poker Turnier Tipps

Die Zehn besten Tips um Multitable-Tournaments (MTT)


zu gewinnen
Vor dem Spiel

1. Wenn du in einem Tournier beitrittst, dann sei


sicher, dass sich der Aufwandt lohnt. Wenn du $3
gewinnst, weil du 5ter von 2000 Leuten nach 4
Stunden geworden bist, dann hast du
offensichtlich Zeit verschwendet.
2. Du sollest nicht nur sicher sein, dass du gewinnen
willst, sondern dass du auch Zeit hast, um zu
gewinnen. Ein großes Tournier wird einige Stunden
dauern, also solltest du garnicht erst antreten, wenn du eigentlich garkeine Zeit hast.
3. Wenn du ein Tournier spielst, solltest du dir darüber bewusst sein, dass es sehr
unwahrscheinlich ist, dass du gewinnt. Es gibt so viele Möglichkeiten, sei es durch Bad-Beats
oder All-ins, dass du rausfliegst, sodass man sagen kann, dass das halbe Teilnehmerfeld
bereits wegsubtrahiert warden kann. Letztendlich HAST du aber die Chance zu gewinnen.

Frühes Stadium

4. Im frühen Stadium des Tourniers ist die Position und die Stärke deiner Karten der wichtigste
Faktor. Das ist der Zeitpunkt, wo du die gute Auswahl deiner Karten voll ausspielen kannst.
Geduld ist der Schlüssel zum Erfolg innerhalb der ersten Stunden. Es ist außerdem irrelevant
wieviele Chips der Chipleader des Tourniers hält und ob er evtl. 10.000 Chips mehr hat als du.
In den Letzten Zügen des Tourniers wird dieser Vorsprung evtl. ein Big-Blind ausmachen.

Mittleres Stadium

5. Beobachten. Nach der ersten Stunde des Tourniers gibt es eine Menge Unterschiede
verglichen zum Beginn des Tourniers. Viele Spieler denken nun es wäre „Alles-oder-Nichts“-
Zeit oder sie haben bereits ein neues Tournier, das sie beginnen und wollen nicht beide
gleichzeitig spielen. So oder so solltest du etwas tighter werden und die nächsten 3 bis 4
Hände abwarten, bis sich die Lage wieder beruhigt hat.
6. Wenn du an einen neuen Tisch gesetzt wirst, ist es wichtig, dass du dich sofort aklimatisierst
und dich an die neue Situation gewöhnst. Schau dir an, wo die großen und kleinen Stacks
sitzen und wie die anderen Stacks im Vergleich zu deinen sind und wo der Button und die
Blinds sind. Außerdem solltest du nicht annehmen, dass der größte Stack dem besten Spieler
gehört. Wahrscheinlich war dieser Spieler eher loose und hatte Glück und wahrscheinlich ist
dieser Spiele eine gute Quelle an Chips für uns.

Spätes Stadium

7. In den späten Phasen des Tourniers wird das Stack-Management zu einem wichtigen Faktor.
Du wirst nichtmehr die Zeit haben, um etwas Großartiges mit deiner Hand aufzubauen, weil
du beim Kampf um den Pot oft mit einem All-In konfrontiert wirst. In diesem Stadium
verelieren Suited-Connectors rapide an Wert, während Highcards (auch mit schächeren
Kickern) an Wert gewinnen.
8. Falls du einen kleinen Stack besitzt, kannst du nicht länger sehr wählerisch sein, was deine
Starthände anbetrifft. Wenn es dir nicht viele Chips einbringt, wenn dein Stack verdoppelt
wird, dann warte die nächste Runde an Blinds ab und gehe All-in mit jeder möglichen Hand.
9. Wenn du einen kleinen oder großen Stack besitzt solltest du es vermeiden marginale Hände
zu callen, nur um den Flop zu sehen. Das wird jemand anderen nur den Pot versüßen und ihn
dazu bringen all-in zu gehen.

Nach dem Tournier

10. Genieße deinen Gewinn! Multi Table Tournaments scheinen entmutigend, aber sie sind zu
gewinnen. Wenn du sie einfach als 3 seperate Sit n Go´s siehst, wo du lediglich in zweien
platziert sein musst dann scheint es wiederum auch nicht so entmutigend. Beim Onlinepoker
gibt es kein besseres Gefühl als ein MTT zu gewinnen, also trau dich!

Dieser Artikel wurde von Robwhufc geschrieben


Freeroll Tournament Strategien - Gewinne Poker Freerolls, Strategien um kostenlose Poker Turniere zu gewinnen.

Freeroll-Tournier-Strategie
Einleitung

Du hast dich gerade bei deiner lieblings Pokerseite eingeloggt,


um ein großes $1000 Freeroll zu spielen. Du siehst dann, dass
sich nur 500 Leute angemeldet haben. Großartig, denn das
sollte einfaches Geld sein und bei einem $1000 Preispool
wirst du sicher gut dabei wegkommen.

Falsch! Bis du nicht weißt, wie du dein Karten und deine


Gegner in diesem Freeroll spielen must, wirst du keinen Cent
bekommen. Nur weil du nicht etwas gegen 3000 Leute spielst,
heißt es nicht, dass du das Geld mal ebenso bekommen kannst.
Nur die Top 40 werden ausgezahlt, was bedeutet, dass nur 8%
der Spieler in diesem Freeroll bezahlt werden. Sieht nach einer
relativ großen Wahrscheinlichkeit aus oder? Aber sieh es doch
mal so. 92% der Spieler dieses Freerolls werden ohne einen
Cent ausscheiden und haben evtl. 3 oder 4 Stunden in das
Spiel investiert. Um zu den 8% zu gehören, musst du wissen
wie du zu spielen hast, denn bei einem Freeroll ist ein
gewisser Spielstil üblich. Ohne dieses Wissen wirst du vielleicht an einem guten Tag ein paar
Dollar hier und da gewinnen, aber du wirst es niemals an die Spitze in solch einem Freeroll
bringen.

Frühes Freerollspiel

Die erste Hand die du bekommst ist A8 offsuit. Sieht nach einer guten Hand aus, oder? Nein!
Nicht so früh in einem Freeroll. Die Leute versuchen schnell zu verdoppeln, nur werden diese
Leute so nicht lange im Tournier bleiben. Folde deine A8 offsuit. Am Anfang suchen wir
nach starken Händen. Hände, die mehrere Aufgaben erfüllen sind der beste Weg, um am
Anfang des Tourniers Erfolg zu haben. A8 wird uns eventuell ein Paar mit Assen bescheeren
und mit dem Kicker können wir halbwegs zufrieden sein. Doch fühlst du dich sicher, wenn du
ein Paar Achter hältst und Ass als Kicker und noch dutzende Karten kommen können, die
deine Hand schlagen? Normalerweise sind eine Menge Fische am Anfang des Tourniers
unterwegs und je nachdem wo du spielst, werden davon eine riesige Menge unterwegs sein.
Wenn du deine 8 am Flop triffst und es ist das Top-Pair, könntest du bis zum River die beste
Hand halten, jedoch gibts auch eine große Chance, dass das nicht so ist. Du wirst 3 Typen von
Leuten in der Hand haben, wenn du mit dieser Hand bettest:

1. Leute, die die 8 getroffen haben (top pair)


2. Leute die irgendetwas anderes getroffen haben. (Mid- oder Low pair)
3. Leute mit zwei Bildern auf der Hand, die darauf warten ihr Overpair zu treffen.

Die Leute mit den beiden Bildern auf der Hand werden ihr Paar treffen oder nicht, aber
manchmal werden sie in der Hand bleiben, bis zum bitteren Ende. Genauso werden es viele
Leute mit Mid- oder Lowpair tun. Ich sage nicht, dass es immer so ist, aber zum Großteil
wirst du genau dies am Anfang eines großen Freerolls beobachten können.
Warum erzähle ich euch das? Um zu verdeutlichen wie wichtig es hier ist, starke Hände
Preflop zu spielen. Spiele Hände wie AK, AQ, KQ, Ax suited und jedes Pocketpair. Mit
solchen Händen kannst du dich relativ sicher fühlen, wenn du etwas mit eine deiner Karten
triffst, weil du auch immer einen guten Kicker hast (mit Ausnahme von Ax suited). Mit Ax
suited musst du etwas mehr auf der Hut sein, wenn du dein Ass triffst. Jedoch ist es super,
wenn du mit diesen Karten deinen Nutflush triffst.

Die Blinds sind in diesem Stadion klein in Relation zu deinem Stack, also fühlst du dich evtl.
als könntest du fast jede Hand spielen ohne viele Chips zu verlieren. Diesen Fehler machen
viele Spieler. Dieses Verhalten kostet dich in der Regel mehr, als wenn man mal wegen einem
besseren Kicker geschlagen wird, oder man dadurch geschlagen wird, dass jemand noch seine
Overcard trifft. Du musst immer bedenken, dass das der Anfang des Tourniers ist und jeder
alles Mögliche auf der Hand halten könnte. Nicht nur, dass die Leute alles Mögliche spielen;
sie sind auchnoch meist sehr unerfahren.
Nun, wo ich euch erzählt habe, was meines Erachtens nach am Anfang und auch durchweg im
Freeroll am meisten zu beachten ist, werde ich noch etwas sagen, was ihr selbst, diszipliniert
am Anfang eines Freerolls tun sollt (oder sollte ich besser sagen, was ihr nicht tun sollt).

All-Ins! Spieler machen dies andauernd am Anfang eines Freerolls. Nur soetwas kann
jemanden genug reizen, um mit einem Midpair zu callen und zu verlieren. Gehe sicher, dass
dir das nicht passiert. Beware Geduld und calle keine All-Ins ohne eine wirklich gute Hand
oder die Nuts (two pair oder besser) zu halten und zu wissen, dass du die zu callende Person
sehr wahrscheinlich geschlagen hast. Ich calle nur ein All-in zu Beginn des Tourniers, wenn
ich einen Spieler beobachtet habe, der regelmäßig mit nur einem Top-Pair all-in geht. Dies
wirst du wissen, weil es immer schwache Spieler gibt, die soetwas mit einem Midpair callen,
weil es sie zu sehr gereizt hat. Warte bis du eine Hand richtig gut triffst (Two-Pair oder
besser) und dann calle ein All-in, wenn ein schwacher Spieler all-in geht. Diese Situation wird
sich von Spiel zu Spiel ändern, aber du wirst solch eine Gelegenheit erkennen, wenn du sie
siehst. Wenn du geduldig genug bist, solltest du damit viele Chips gewinnen. Auch die Phase,
in der man stets Geduld beweisen muss, wird ein Ende haben und man wird die Möglichkeit
bekommen einen guten Stapel an Chips angereichert zu haben.

Etwas Anderes, was man sich vor Augen halten muss, ist am Anfang nicht zu viele Hände zu
spielen. Die Leute sind zu Beginn des Tourniers eher bereit große Bets zu callen UND es ist
meist nicht genug im Pot, um eine Hand zu spielen. Warum sollte man 100 Chips investieren
und versuchen 30 Chips vom Flop zu gewinnen? Du wirst vielleicht den Flop representieren,
wenn du mit AK nichts getroffen hast, um beim Showdown gegen ein lausiges 3er Paar zu
verlieren. Warum mit Nichts aus den Blinds heraus den dreifachen Blind betten, um die
Blinds zu stealen? Der Gewinn ist zu klein, als das er eine Rolle spielen würde!

Vielleicht bist du mit deinen Moves der Pokerkönig in der Nachbarschaft, aber diese am
Anfang des Freerolls zu benutzen kann dich in Schwierigkeiten bringen. Lass dich anhand der
Karten durch den Anfang des Tourniers leiten. Irgendwann später wirst du deine Moves schon
anwenden können.

Wenn du deine Hand getroffen hast, solltest du es nicht overplayen. Wenn du AK hältst und
du deinen König am Flop triffst, aber der Flop K-Q-J ist, solltest du vorsichtig sein. Nur all zu
oft sehe ich Leute bei solch einem Flop all-in gehen, wenn sie Top-Pair mit Top-Kicker
halten. Dort ist ein Straightdraw mit 3 Bildern auf dem Flop, also ist es wahrscheinlich, dass
jemand Two-Pair hält, da viele Leute Hände wie K-J, Q-J, K-Q, A-Q, A-J spielen. Das
Problem ist, dass dieser Flop vielen Spielern die Möglichkeit bietet die eigene Hand zu
treffen, die besser ist als unser Top-Pair. Angenommen wir hätten ein Two-Pair, würde uns
auchnoch jeder mit einer 10 schlagen. Top-Pair will man hier also nicht zu aggressiv spielen.
Behalte das im Kopf!!

Im Hintergrund an dieses Wissen ist noch etwas zu beachten. A-A ist nicht unschlagbar! Lege
diese Hand ruhig nieder, wenn du weißt, dass du damit geschlagen bist. Viele Spieler können
diese Hand nicht loslassen und spielen sie immer weiter, selbst wenn sie wissen, dass sie sehr
wahrscheinlich geschlagen sind. Wir Menschen sind von Natur aus neugiereig, aber lerne
deine Neugier zu zügeln.

Dies sind so ziemlich alle Tips, die ich dir für den Beginn eines Freerolls geben kann. Ich
kann von mir behaupten, dass ich NIEMALS zu Beginn eines Tourniers ausscheide (natürlich
gibts auch Bad Beats), and das kommt von diesen Tips.

Mittlere Stadien des Freerolls

Du hast den Beginn des Tourniers also überstanden. Gute Arbeit. Klopf dir selbst auf die
Schulter. Das ist der Teil, wo ein Großteil der Spieler ausscheidet. Aber wir haben noch einen
Weg vor uns, bevor wir ins Geld kommen und bis dahin gibt es noch einige Dinge zu
beachten.

Es gibt nicht mehr so viele Dinge zu beachten, aber sie sind trotzdem sehr wichtig. Das meiste
was du bisher gelernt hast, kannst du hier weiter anwenden. Ich behalte meine All-in-
Versicherung, aber ich werde etwas aggressiver und mache mehr Moves als zuvor. Ich führe
außerdem ein paar mehr Hände in mein Spiel ein. AJ, AT in guten Positionen können gespielt
werden und mit KT kann ich gelegentlich auch mal Limpen.

Vorerst brauchst du dir keine großen Gedanken über deinen Stack machen! Dein Ziel ist es
bislang einfach so viele Chips wie möglich anzusammeln, während du versuchst die Chips zu
behalten, die du besitzt. Seinen Chipstack mit anderen zu vergleichen und sich deshalb
unnötig Sorgen zu machen bringt nur Stress ein und verleitet dich evtl. dazu zu callen, wenn
du es nicht solltest, weil du dir eine gute Hand erhoffst oder evtl. overbettest und damit
versuchst deinen Chipstack dem Durchschnitt anzupassen. Sich über all das Sorgen zu
machen wird dich zum Tilt bringen. Bedenke immer, dass es dein Ziel ist in diesem Teil des
Freerolls so viele Chips wie möglich anzusammeln und die Chips zu behalten, die man bereits
hat.
Jetzt ist es Zeit von selbst etwas aggressiver zu werden. Nicht so, wie die Leute die mit ihren
Overcards ihrer Hand hinterherjagen und nichts treffen, oder die Leute die mit kleinen Paaren
aggressiv spielen. Solche wird es aber in dem Stadion noch geben, also achte darauf! Ich
möchte etwas mit euch teilen, was ich eine lange Zeit nicht verstanden habe, aber als ich es
tat, hat es meinem Spiel wirklich geholfen.

Versuche nicht dir den Weg zum Sieg zu erbluffen. Außer du hast einen großen
Chipvorsprung, solltest du nicht versuchen jeden Pot zu erbluffen, in dem du bist. Viele leute
werde eine Hand haben, mit der sie versuchen werden sich zum Sieg zu Bluffen. Ich habe
Leute gesehen, die groß vor dem Flop gebettet haben und 2-5 offsuit hielten und dann mit
ihrem Bluff forgefahren sind, um den Pot zu gewinnen.

Bluffen sollte man nur gelegentlich. Timing ist alles beim Bluffen. Kapitalisiere die
Schwäche deine Gegner. Schlage zu, wenn du Schwäche bei deinen Gegnern siehst!
Ansonsten versuche nicht zu bluffen!
Semi-bluffen ist generell besser als Bluffen an sich. Man hat immerhin noch Outs, also ist es
hierbei besser zu bluffen oder den Flop zu representieren. Außerdem solltest du bedenken,
dass du beim Bluff auch immer einige Chips aufgeben musst, weil du weißt, dass der Bluff
nicht immer erfolgreich sein wird und deine Chips dann weg sind. Eine Minibet wird
niemanden aus einer Hand bluffen.

Man kann nicht einfach so bluffen. Es braucht Zeit, Gedult und Erfahrung um zu wissen,
wann man wie bluffen kann. Es ist besonders schwer herauszufinden wie und wann man beim
Internetpoker bluffen kann, aber man kann es lernen.

Du denkst vielleicht, dass du nicht bluffen wirst, wenn du hörst, dass es schwer zu erlernen ist
und immerwieder Risiken birgt. Doch das ist sogar ein noch größerer Fehler als Fehler beim
Bluffen zu machen. Ein großer Fehler, den Spieler in dieser Station des Freerolls machen ist
zu wenig oder garnicht zu bluffen. Die Blinds schießen in die Höhe, verglichen zu deinem
Stack, deine Karten bringen meist nicht genug ein, um sich wohl zu fühlen. Du musst also ab
und zu bluffen, um auszukommen.

Manchmal scheint sich dein Stack im mittleren Stadium des Freerolls zu vermindern. Um zu
verhindern, dass dein Stack verschwindet, solltest du ihn nicht zu klein werden lassen, sodass
er groß genug ist, um immernoch Leute aus dem Pot betten zu können. Wenn du noch 1500
Chips hast und die Blinds sind 100-200, dann ist es Zeit, um äußerst aggressiv zu werden,
anstatt zu warten bis du von den Blinds aufgefressen wirst. Es ist besser aus dem Tournier
auszuscheiden, weil man durchs betten verloren hat, als das man durch die Blindstruktur
ausscheidet!

Dieser Teil ist auch im finalen Teil des Tourniers zu beachten.

Der Finale Teil des Freerolls

Gratuliere! Du bist im Geld! Unglücklicher Weise bekommen wir zu diesem Zeitpunkt


nichtmal genug Geld, um uns einen Burger bei McDonald´s zu kaufen. Um ordentlich Geld
zu gewinnen, müssen wir es noch etwas weiter bringen. Eigentlich wirst du verglichen du der
Anzahl der Stunden, die wir investiert haben, nicht viel Geld bekommen, es sei denn du
gelangst an den Final Table, was schwer zu erreichen ist! Leider wird dich dieser Artikel auch
nicht automatisch zum Gewinner machen. Ein Großteil, der dazu gehört, um an den Final
Table zu gelangen, ist zu wissen, wann und wie man welche Moves macht. Die Blinds werden
sehr groß und ein Fehler kann dich aus dem Freeroll werfen. Sich auf den Karten ausruhen
wird dich nicht zum Final Table bringen. Du wirst bluffen müssen. Das ist nicht das Ende der
Welt! Denke daran, die Schwäche deine Gegner zu kapitalisieren. Es wird eigentlich immer
jemanden geben, den du ausspielen kannst. Weitere Schritte die es zu beachten gibt, um an
den Final Table zu kommen sind:

1. Versuche nicht zu sehr dich mit dem Chipleader an deinem Tisch anzulegen. Dich zu callen
wird ihm nicht so weh tun, wie dir.
2. Nimm dich vor kleinen Stacks in acht. Du denkst, dass sie keine Bedrohung sind und das ist
genau das, was viele Fehler bei vielen verursacht. Kleine Stacks wissen, dass sie demnächst
einen Pot gewinnen müssen oder sie scheiden aus. Deshalb gehen sie oft all-in. Wenn ein
kleiner Stack gegen dich all-in geht und du hast Top-Pair und Top-Kicker, dann calle (natürlich
nur, wenn dein Stack dadurch nicht zu großen Schaden nimmt). Oft wird ein kleiner Stack mit
einem MidPair all-in gehen oder auch mit Top-Pair und schlechtem Kicker. Meist hoffen sie
dich zum folden zu bringen. Hier must du schlauer sein als sie. Auch wenn du in guter
Position bist, tätige Moves gegen einen Small-Stack. Meistens sind sie tight (gehe sicher, dass
du weist wie der Gegner spielt) und du kannst sie leicht aus einen Pot bluffen, wenn sie
bereits gecheckt haben. Mache e saber nicht zu offensichtlich. Du brauchst etwas Finesse
zum Bluffen und das muss man erst erlernen.
3. Beziehe dich nicht komplett auf die Odds. Gehe sicher, dass du weißt wie einige der Leute an
deinem Tisch spielen, sodass du diese Infiormation gegen sie nutzen kannst.Wenn du deine
Spieler nicht ausreichend beobachtet hast, wirst du evtl. große Bets von einem seht tighten
Spieler callen, der vielleicht sein Set getroffen hat und du nur Top-Pair hast. Alles nur weil du
nicht gemerkt hast, dass der Spieler sehr konservativ spielt.

Es gibt noch weitere Dinge zu beachten:

1. Gewinne Blinds. Wenn du am Button bist und niemand vor dir in der Hand ist, kannst du
moistens raisen. Die Spieler in den Blinds werden meist auch nichts gutes auf der Hand
haben und du wirst die Blinds stehlen können. Noch einmal – tue dies nicht zu offensichtlich!
Und wenn jemand callt, dann versuche den Flop zu representieren. Callen sie dann
immernoch, dann versuche nicht den Pot mit Nichts auf der Hand zu gewinnen. Es ist nicht
unmöglich, dass der Big-Blind eine gute Hand hat.
2. Ich sage es noch einmal. Kapitalisiere die Schwäche deiner Gegner!
3. Sei aggressive. Zu diesem Zeitpunkt des Tourniers sollten wir besonders aggressive sein. Sei
nicht zu lasch und gehe sicher, dass Technik hinter deiner Aggressivität steckt.

Meistens benutzt du in dem finale Teil des Tourniers die selben Techniken, die du auch im
mittleren Teil des Tourniers benutzt hast, nur feiner abgestimmt und mit mehr Finesse. Diese
Techniken werde dich oft zum Final Table bringen, aber du wirst es nun nicht immer bis
dahin bringen. Mach dir keine Sorgen, wenn du rausfliegst weil du gebettet hast. Wenigstens
hast ETWAS Geld gewonnen und du kannst stolz sein, dass du es so weit gebrachst hast.
Immerhin haben es 92% der Teilnehmer nicht bis dahin geschafft. Wenn du es bis zum Final
Table schaffst, wirst du dort einige Small-Stacks sehen, die meist sehr schnell rausfliegen
werden. Bemühe dich nicht zu sehr, diese Spieler vom Tisch zu bringen und lass das die
großen Stacks tun. Sie haben genug Chips, um All-ins zu callen, was ihnen beim Verlieren
des All-ins auch nicht sonderlich weh tun wird. Spiele deine Karten schlichtweg gut!

Spiele Onlinepoker bei der Weltweit größten Pokerschule, Party Poker.

Zusammenfassung

Es sind die Fähigkeiten, die ich über die Zeit gelernt habe, haben mir geholfen gut bei
Freerolls abzuschneiden. Ich bin fast immer im Geld und bringe es meist bis an den Final
Table (natürlich da, wo die Leute Idioten sind und wo ca. 400 Leute mitspielen). Denke daran,
dass es einige Zeit braucht, um das zu lernen und die gelernten Fähigkeiten anzuwenden. Lass
dich auf deinem Weg des Lernens nicht entmutigen! Probieren geht über Studieren! Du wirst
eine Menge lernen, wenn du allein versuchst dein Wissen anzubringen und wirst deinen
eigenen Weg entwickeln dies zu tun. Meine gewinnbringenden Techniken sind nicht komplett
in Worte zu fassen und es braucht eine Menge Gefühl. Passe diese Techniken deinen
Techniken an!

Dieser Artikel wurde von Jon Sherwood geschrieben.


Heads Up Poker Tournament Strategien - No Limit Texas Hold'em

Einführung ins Heads-Up-Poker


Heads-up no-limit texas holdem wird mit zwei Spielern gespielt, wobei der eine den
Small-Blind zahlt und der andere den Big-Blind und das im Wechsel. Der Button zahlt
den Small-Blind und wechselt mit den Blinds zwischen den Spielern hin und her. Der Button
ist first to act Preflop und last to act Postflop. Andersherum agiert der Big-Blind Preflop
zuletzt und Postflop zuerst. Das Heads-up-Spiel erfordert ernsthafte Anpassungenan mehrere,
verschiedene Aspekte deines Spiels.

Aggression und Handselektion

Wenn ich Heads-up-Poker beschreiben müsste, würde ich sagen es ist “Aggression”, dannoch
ist es letztendlich mehr als nur das.

Lasst uns einen Schritt zurück gehen und einen Blick auf den Fullring-Tisch mit 10 Spielern
werfen. Die Blinds kamen alle 10 Hände zu dir und du konntest von deinem tight-aggressive
Stil profitieren. Natürlich bemerken die anderen Spieler seinen super tighten Stil, sodass du
auch ab und zu davon abweichen musst, doch in der Regel profitierst du davon, dass du einzig
und allein die top 10 Hände spielst. Wenn du mit höchstens 6 Spielern spielst, wirst du öfter
in den Blinds sein – alle 6 Hände – und daran musst du die Auswahl an Karten, die du spielst
anpassen. Allein der tight-aggressive Stil reicht nichtmehr, da du die Premiumhände nicht
mehr oft genug erhältst, um damit auchnoch genügen Profit zu schlagen, wenn du die Blinds
nun viel öfter bezahlen musst als zuvor. Dazu kommt noch, dass du bei achtsamen Spielern
davon ausgehen kannst, dass sie mitbekommen, dass du nur Premiumhände spielst und du
wirst es schwer haben dein Geld mit diesen Händen zu verdienen. Man muss nun seine
Auswahl an Starthänden erweitern. Wenn du nun zum Heads-up übergehst musst du sogar
sogut wie jede Hand spielen, die du bekommst. Fast jede Hand ist es wert zumindest den
Small-Blind zu bezahlen und somit solltest du die Auswahl deiner Hände quasi fahrlässig
gestalten. Dazu kommt, dass man in den meisten Tourniersituationen wahrscheinlich mit
einem Medium- oder Small-Stack spielt, was einen noch mehr unter Druck setzt. Du solltest
dann nicht nur mehr limpen als zuvor, sondern auch mehr raisen, um den Gegner zusätzlich
unter Druck zu setzen. Damit erhöhst du deine Chancen die Blinds und Antes an dich zu
ziehen. Du solltest jedes Bild und jedes Paar raisen und mit allem anderen callen und mit
Premiumhänden und mittleren Paaren reraisen. Dein Spiel solltest du allerdings Gelegentlich
ändern, damit du nicht durchschaubar wirst. Ich empfehle, auch mal mit einer starken Hand zu
limpen oder mit einer schwachen Hand zu raisen. Natürlich ist jede Hand einzigartig und die
Regeln die ich hier empfehle sind nicht bei jeder Situation anwendbar. Wenn du von einem
„Rock“ (also absolut tighten Spieler) geraised wirst, solltest du in Erwägung ziehen mit z.B.
einer Hand wie 77 zu reraisen. Die Richtlinien, die ich hier darbiete sollen ein gutes Bild
davon vermitteln, wie man gegen den durchschnitts Online-Spieler spielt. Wenn man nicht
gerade einen hyper-aggressiven Spieler als Gegner hat (was nicht so selten vorkommt), hat
man meist einen Gegner, der ein wenig zu tight ist und daraus sollte man seinen Vorteil
ziehen.

Da meist keiner der Spieler im Heads-up zumindest ein Paar am Flop trifft, ist es besonders
wichtig Postflop aggressiv zu sein. Mittlere und kleine Paare reichen meist aus, um eine Hand
zu gewinnen. Jede Hand, die besser ist als Toppair sollte daher wie Gold behandelt werden,
womit man dann versuchen sollte so viel Geld wie möglich in die Mitte zu bekommen.
Preflop ändert sich die Value bestimmter Hände. Suited-Connectors oder kleine suited Hände
die ideal zum limpen sind, da man auf viele Arten eine Hand treffen kann und somit gute
Odds durch die Draws bekommt, verlieren hier an Value. Die Values der Hände sollten deine
Entscheidungen nun imens beeinflussen und dabei sollte man eher außer acht lassen, ob die
Hände nun suited sind oder nicht. Die Values von Paaren verbessert sich außerdem auch.

Ein tighter Spieler kann im Heads-up als schwacher Gegner gesehen werden. Ich kann es
nicht genug betonen. Ein aggressives Spiel ist der Schlüssel zum Erfolg im Heads-Up. Sogar
eine schwache Hand wie 32 offsuit sollte gelimpt werden, wenn dein Gegner es ständig
unterlässt zu raisen, wenn du es tust.

Pot Odds

Wenn man sich die Pot-Odds ansieht, ist e simmer falsch hier den Smallblind Preflop zu
folden. Natürlich spielt man Poker nicht ausschließlich strikt nach Pot-Odds und dieses
Beispiel soll verdeutlichen, dass dies wahr ist, wenn dein gegner es ständig unterlässt zu
raisen, wenn du vom Small-Blind heraus limpst. Als Beispiel schauen wir uns ein Beispiel aus
einer Tourniersituation an.

Mit Blinds von $100/$200 und $25 Ante startet ein Pot mit $100 + $200 + $25 + $25 = $350.

Mit dir im Small-Blind und als Erster an der Reihe sind es $100, die man in einen $350 Pot
investieren muss, was uns die Pot-Odds von 3,5:1 gibt. Diese Odds sind genug genug, um mit
jeder Hand zu callen, auch wenn wir soetwas wie 32 halten, wie ich bereits sagte. Sogar in
einem Tournier, wo man keine Antes zahlt hat man Odds von 3:1, was immernoch gut genug
ist, um zu callen. Also ist es nach den Odds nie richtig im Heads-up Preflop zu folden. Aber
so einfach ist Poker nicht. Solltest du bemerkt haben, dass dein Gegner dazu neigt zu stealen
und du hast gesehen wie er mehrmals vom Big-Blind aus geraised hat nachdem du gelimpt
hast, must du dein Spiel daran anpassen. Du kannst dann nichtmehr mit jeder Hand limpen
und die schlechteren Hände wegwerfen. Du solltest dein Limpverhalten daran anpassen, wie
aggressiv dein Gegner ist.

Reads

Reads auf deinen Gegner zu haben ist mehr wert im Heads-up, wenn du jede Hand gegen
deinen gegner spielst. Solide Informationen wie „überbiete den Pot mit schwachen Händen“
oder „folde bei einem 4+BB Raise“ oder „biete den Pot, wenn mehrmals gecheckt wurde“
geben dir eine große Edge im Spiel, angenommen dein Spieler ist nicht ebenso aufmerksam.

Gib stets acht und passe dein Spiel stetig an, denn dein Gegner ist nie komplett unachtsam.
Du solltest dein Spiel immer etwas abwandeln und dir dein vorheriges Verhalten zu Nutze
machen und somit auch erkennbare Verhaltensweisen zu nichte machen. Sagen wir mal, man
hat konstant aus dem Small-Blind geraist und du kannst davon ausgehen, dass dein Gegner
dadurch gereizt wird und alles an seinen übrig gebliebenden Chips in die Mitte schieben wird.
Oder angenommen du bist im Small-Blind und hältst AA. Jetzt ist es genau richtig, so zu
raisen, wie du es zuvor immer getan hast und zu hoffen, dass der Gegner ein kleineres Paar
hält oder soetwas wie KJ hat und sich damit gewachsen fühlt.

Position

Die Position sollte immer ein wichtiger Faktor sein, wenn es darum geht, Entscheidungen zu
treffen. Wenn du Position auf deinen Gegner hast, hast du den Vorteil, dass du siehst welchen
Move er macht, bevor du agieren musst. Im Heads-Up ist der Bid-Blind während der ganzen
Hand out of Position. Das gibt dem Small-Blind einen großen Vorteil. Wenn die Pot-Odds für
den Small-Blind eher schlecht zum callen sind, ware es theoretisch immernoch korrekt zu
limpen, weil man Position für den Rest der Hand hat und somit vorteilhaft den Nachteil des
Gegners nutzen kann. Dies untergräbt die Pot-Odds quasi.

Dieser positionelle Vorteil für den Small-Blind und der Nachteil des Big-Blinds sollten auch
eine Rolle dabei spielen wieviel du Preflop bietest. An einem vollen Tisch beträgt der normale
Raise 3-5 mal den Big-Blind. Es befindet sich potentiell Dead Money im Pot von den Blinds
und Antes und möglichen Limpern und somit muss dein Raise groß genug sein, um einem
Caller gute Odds zu geben. Verbunden mit der Anzahl an Spielern und somit der Anzahl an
Händen, die dich schlagen könnten, wenn du den Flop billig machst, solltest du eher mehr
raisen, um den Pot zu isolieren oder sofort zu gewinnen. Dies wäre die beste Entscheidung.
Im Head-Up gibts nur wenig Dead Money im Pot, den es sind ja nurnoch 2 Spieler da. Das
ändert auch die Größe der Bets. In Strategiebüchern für Fortgeschrittene wird oft gesagt, dass
es ideal ist aus dem Small-Blind heraus ca. 2-3fach den Big-Blind zu raisen, aber mit dem
fahrlässigen Stil, den die Onlinespieler an den Tag legen, ändert sich dies. Ich empfehle den
2,5-4fachen Big-Blind zu raisen. Diese Größe des Raises wird deinem Gegner die Odds
2.33:1 geben. Man will ja nicht mit J9 im Small-Blind einen Miniraise (2facher BB) tätigen,
denn das wird deine Gegner nicht aufhalten, egal welche Hand erhält. Mit diesem Hintergrund
sollte der Raise aus dem BB ganz anders ausfallen. Wie bereits gesagt wirst du im BB den
Nachteil haben, nicht in Position zu sein und du musst Preflop um einiges mehr raisen, um
sicher zu gehen, dass man später keine so schweren Entscheidungen treffen muss. Du willst
die Hand entweder Preflop beenden, oder es mit einer soliden Continuationbet am Flop
erledigen, wenn dein Gegner Preflop callt. Ich rate dazu 3-5BB zusätzlich zum gesetzten
Blind zu raisen. Ein solcher Raise gibt deinem gegner die Odds von 1.67:1. Gering genug, um
deinen positionellen Nachteil zu tilgen und die schwachen Hände bei deinem Gegner zum
folden zu bewegen. Doch auch hier ist jede Situation einzigartig und man muss seine Strategie
anpassen. Der Gegner könnte immerhin auch eine Bet von dir in Höhe von 10BB cold callen.

Zusammenfassung

Gute Pokerspieler sind excellent in marginalen Situationen, welches es besonders häufig im


Heads-up gibt. Es gibt da draußen zig Leute, die ihr Spiel im Head-up nicht im geringsten
anpassen und deshalb gibt es dort potentiell tausende Möglichkeiten schnellen Profit zu
erhalten, wenn man Heads-Up spielt. Um einen guten Gewinn zu machen sollte man zu etwas
mehr als 50% ITM (in the Money) sein, denn je nach Seite muss man noch mehr oder weniger
Rake zahlen. Das ist einfach zu erreichen, wenn du deine Karten richtig spielst.

Viel Glück!

Dieser Artikel wurde von ChuckTs geschrieben


Low Stakes Sit N Go Turnier Strategien

Einleitung

Eine der beliebtesten Varianten für neue Online Poker Spieler


sind Sit & Go Turniere. Die Buyins gehen von 5$ bis zu
5000$ und sie dauern meistens nicht mehr als eine Stunde.
Wenn du kannst, kannst du auch mehr als einen Tisch
gleichzeitig spielen. Seitdem viele Leute die No Limit
Turniere im TV gesehen haben, wollen sie ähnliche Turniere
spielen. Sit & Go Turniere sind großartig, du hast eine Menge
Spaß und kannst deine Bankroll aufbauen. Multi-Table
Turniere zu spielen ist nicht gut um eine Bankroll aufzubauen,
da zuviel Varianz herrscht.

Anfangs Runden

Die Blinds sind Anfangs nur ein ganz kleiner Teil von deinem
Chipstack. Viele Spieler schützen ihre Monster wie AA oder
KK in der frühen Phase nicht, indem sie nur einen kleinen
raise machen. Wenn die Blinds noch niedrig sind, solltest du Suited Connectors und Suited
Gap Connectors spielen, weil sie nur einen sehr geringen Teil deines Stacks kosten. Du hoffst
damit, dann Zwei Paare oder einen starken Draw zu floppen. Oftmals betten Leute die ihre
Zwei Paare getroffen haben nur sehr wenig, um die Leute im Pot zu halten. Das ist die Chance
deine Straße oder deinen Flush zu treffen. Wenn du jetzt Hände wie AA, KK,QQ, AK, AQ
usw. bekommst, ist es der Schlüssel sie richtig zu spielen. Mit großen Paaren raised du 3-4
mal den Big Blind. Die ideale Situation für dich ist es, wenn du 3-4 Caller bekommst und
einer davon Top Pair floppt, womit er 7:10 Underdog gegen dein Monster ist. In diesen
Turnieren ist es meist so, dass die Leute sich comitten mit Top Pair und dazu keinem Kicker.
Aber vergesse nicht, du willst das Feld am Flop ausdünnen, so das schlechte Hände nicht die
Odds bekommen zu callen und ihre schwachen Hände zu verbessern. Mit den big drawing
Hands wie AK, AQ, AJ raist du immer noch 3-4 Big Blind, wenn du den Flop nicht triffst, ist
es ok solche Hände wegzuschmeissen, weil du nicht soviel in diese Hand investiert hast.
Wenn du das beste Paar triffst mit einer der vorher genannten Händen, geh davon aus, das du
die beste Hand hälst. Investiere all deine Chips, viele werden mir hier widersprechen, doch
das Niveau in diesen Turnieren ist meist sehr schlecht und daraus willst du deinen Vorteil
ziehen.

Mittlere Runden

Wenn die Blinds steigen solltest du die Wahl deiner Starthände verändern. Suited Connectors
lassen sich jetzt nicht mehr profitabel spielen, weil nicht mehr genug Leute in der Hand sind.
Von nun an solltest du nurnoch Premium Drawing Hände spielen und Pocket Pairs ab 77
raisen. Die Blinds steigen regelmäßig, es ist nicht falsch einen unumkämpften Pot
mitzunehmen. Wenn du einen Stack weit über dem Durchschnitt vor dir hast, kannst du
beruhigt auf Premium Hände warten. Wie auch immer, wenn du einen guten Stack aufbauen
willst, musst du einige Hände spielen, vergesse nicht du musst nicht nur mit AA vor dem Flop
All-in gehen. Ich gehe meistens mit jedem höheren Pocket Pair als TT , oder auch oft mit AK
und AQ auf einen raise vor mir All-in. Diese Hände sind sehr stark und liegen meistens vorne
wenn dein Gegner called. Dein Gegner wird auch sehr oft folden und du baust dadurch einen
Stack auf ohne auch nur einen Showdown zu sehen. Lasst mich euch ein Beispiel zeigen
wieso dieses Spiel gut ist, du sitzt auf dem Button mit 900 Chips mit TT, die Blinds sind bei
100/200 aus mittlerer Position kommt ein Minimum raise auf 400, von einem Spieler mit
1400 Chips. Nur zu callen kann dir viele Overcards auf dem Flop bringen, und da wird es
dann schwer zu spielen. Und weil du dich vorher committest, kannst du diese Hand kaum
noch folden. Nun gehst du All-in. Dein Gegner müsste darüber nachdenken Hände wie Ax,
KQ oder kleinere Pocket Pairs. Manchmal wird er mit solchen Händen auf Grund der Odds
oder ähnlichem Callen und du hast die besten Voraussetzungen zu einem Double Up. Du bist
gegen AK und AQ minimal vorne. Und die sogenannte Dead Money von den Blinds machen
es noch profitabler für dich. Die einzigsten Hände gegen die du nicht spielen willst sind JJ-
AA. Deshalb ist es besser manchmal stark auszusehen und All-in zu gehen, als einen Flop zu
sehen.

Späte Runden

Nun werden die Blinds sehr hoch in Relation zum Durchschnittsstack. Du solltest nicht mit
marginalen Händen spielen. Wähle deine Gegner sehr genau aus, vermeide Big Stacks, wenn
du nicht ein Monster hälfst, denn sie können dich busten. Du willst ja nicht an der Bubble als
Big Stack rausfliegen, oder? Wenn du im Geld bist, spielst du um zu gewinnen. Seitdem der
erste das doppelte an Preisgeld bekommt als der 2. und um einiges mehr als der 3. Platz, lohnt
es sicht auf Sieg zu spielen. Vertraue deinen Instinkten und bluffe ein wenig, ohne das wird es
meistens nicht gehen. Jetzt wo das Spiel shorthanded ist solltest du versuchen aggressive
Gegner in eine Falle zu locken und sie zu Check/raisen mit Top oder Middle Pair. Es ist ok
mit einem hohen Ass, oder einem Pocket Pair, bei diesen Blinds pre-flop All-in zu gehen. Das
ist die Phase des Spiels wo du so viele Pötte wie möglich ohne einen Flop zu sehen
mitnehmen willst. Eine hand wie A8 ist, wenn ihr 3-handed seid wahrscheinlich die beste
Hand, aber es ist Hart zu spielen da du das A nur zu 18% am Flop triffst. Wenn du aggressiv
spielst wirst du häufiger von schwachen Händen wie KQ oder KJ gecalled und baust dadurch
deinen Stack auf. Leute neigen dazu zu gamblen, wenn sie wissen das sie sowieso Geld
bekommen.

Wenn du diese Guide nutzt um dein Spiel durch Sit`n`Goes zu verbessern, wirst du deine
Bankroll aufbauen und viel spaß beim Spielen haben. Hab keine Angst, jeder verliert mal,
auch viele Turniere hintereinander. Ich hab mal 8 Streets an SnG`s verloren, aber danach die
nächsten 4 alle gewonnen. Viel Glück !
Sit N Go Strategie – Ein Einblick in die Strategie von Sit`n`Go Turnieren.

Sit N Go Strategien
Online Sit & Go Spiele sind eine beliebte Wahl für
viele Poker Spieler. Lasst uns einen Blick auf die
Strategie werfen für typische Sit & Go Spiele, wo die
ersten 3 Plätze bezahlt werden. In den meisten Sit &
Go`s werden die ersten 3 Plätze bezahlt, für den 1.
50% für den 2. 30% Und der 3. bekommt 20% von
allen Buyins. Diese Platzierungs-Struktur stellt uns die
erste Frage, wollen wir Gewinnen oder wollen wir ins
Geld kommen?

Einige sagen, das wir gewinnen müssen. Sie argumentieren damit, dass nur der erste Platz uns
zu einem Winning Player macht. Das Buyin beinhaltet immer einen Teil Rake an den Poker
Raum, und nur der wenn wir das Sit & Go Gewinnen, können wir diesen Rake zurückholen.
Zum Beispiel in einem 10$ SNG zahlst du 10+1$, der Raum nimmt sich diesen Dollar als
Rake. Das sind über 9% Rake. SNG`s mit größeren Buyins haben normalerweise einen
kleineren Teil Rake, doch auch dieser ist noch von Bedeutung. In unserem Beispiel zahlt der
Erste Platz 2 ½ mal soviel wie ein Dritter Platz.

Um für den ersten Platz zu spielen musst du am Anfang sehr agressiv sein. Du musst deine
Chancen am Anfang wahrnehmen und einen großen Chipstack aufbauen. Mit einem großen
Stack, kannst du die Aktion am Tisch bestimmen. Du kannst Leute herumschubsen und sie
einfach All-In setzen. Manchmal gehen die Dinge dann ihren Weg und du sitzt hinter einem
Berg von Chips. Andererseits kann es auch passieren, dass du sehr früh Chips verlierst oder
auch aus dem Turnier ausscheidest. Aber es ist besser, früh auszuscheiden und ein neues Spiel
zu starten als an der Bubble auszuscheiden und nur unnötig Zeit verschwendet zu haben.

Andere Spieler wollen nur in das Geld kommen. Wenn sie das geschafft haben, versuchen sie
noch weiter hoch zu kommen. Sie spielen sehr tight und weichen der Aktion der
Anfangsphase aus. Die „Ich will nur ins Geld kommen“ Spieler, wollen die
Wahrscheinlichkeit steigern in dem sie zuschauen, wie sich die anderen Spieler gegenseitig
vom Tisch nehmen. Wenn ein oder zwei Spieler sehr früh ausscheiden, erhöht das ihre
Chancen auf die Plätze zu kommen, wo Geld bezahlt wird. Ein Spieler der diese Strategie
benutzt und ein tightes Table Image hat, kann dieses in der Endphase nutzen und sehr agressiv
spielen. Die Formel für diese Strategie lautet also „Don`t gamble early“

Also welche Strategie solltest du auswählen? Wie auf die meisten Fragen beim Pokern lautet
die Antwort „Es kommt drauf an“. Online SNG`s sind einzigartig, wir haben keine großartige
Table Selection. Typisch für ein SNG ist es, sobald ein neuer Tisch geöffnet wird, sieht man
wie auf jeden erdenklichen freien Sitz gestürmt wird. Wir haben nicht den Luxus einen Tisch
vorher eine längere Zeit zu beobachten, wie in einem normalen Ring Game. Deine Notizen
über manche Spieler können dir auch dabei sehr hilfreich sein. Aber die ersten Hände werden
nur ein Lernprozess sein. Wer sind die aggressiven Spieler, und wer sind die Table Maniacs?
Ist es ein aggressiver Tisch oder ist es ein eher tighter Tisch? Habe ich Position auf die
aggressiven Spieler?

Wenn du dich in einem Turnier wieder findest wo viele Spieler sich gegenseitig Allin pushen,
ist das großartig. Lehn dich zurück und las sie sich gegenseitig raushauen. Du hoffst das viele
Spieler dieses schnelle Ende finden. Die Blinds sollten noch relativ klein sein, so dass du
deine Spots um Aktion zu machen gezielt wählen kannst. Deine Chancen im Geld zu landen,
steigen dadurch enorm. Wenn der Tisch sehr tight ist, versuche selber Aktion zu machen und
viele Chips durch aggressives spielen zu sammeln. Suche nach Gelegenheiten mehr deinen
Gegner zu spielen, als deine Karten.

Die Meisten SNG`s werden aber mit einer Mischung aus beiden Strategien gespielt. Zum
Beispiel, letzte Nacht habe ich ein SNG gespielt, welches Anfangs sehr aggressiv war. Vier
Spielern haben sich gegenseitig um die Pötte gestritten. Ich habe mich zurückgelehnt und mir
meine guten Spots zum spielen ausgesucht. Ich lauerte um Platz 3 und 4 herum. Nach
ungefähr 25 Minuten änderte sich der Charakter des Spiels. Zwei von den aggressiven
Spielern waren ausgeschieden. Die anderen beiden hatten große Chipstacks. An diesem Punkt
sah es so aus, als wenn niemand der 8 Spieler aggressiv spielen will. Die 2 High Stacks
scheinen zufrieden zu sein. Die anderen 6 realisieren nur sehr langsam die neue Situation. Ich
nahm die neue Situation und bekam viele leichte Pötte. In den meisten SNG`s wechselt der
Stil öfters. Jedesmal ist es wichtig diesen Wechsel wahrzunehmen und sich dem Spielstil
anzupassen.

Die Standard Strategie, die ich für die Komfortabelste halte ist die am Anfang Konservativ zu
spielen. Fange nicht an schlechte Hände zu spielen und sei sehr tight. Warte bis das
Spielerfeld ausgedünnt wurde und nutze dein tightes Table Image um mit aggressivem Spiel
sehr viele Pötte zu stehlen. Deine Gegner werden nicht auf aggressive Spieler eingehen und
an der Bubble ohne Bezahlung auszuscheiden. Du solltest aber aufpassen, das niemandem
bewusst ist was du tust.

Also wenn ich ein SNG spiele, habe ich immer eine Basis Strategie. Ich denke der wichtigste
Punkt ist es sich nicht mit diesem Tisch zu verheiraten. Ein guter Geschäftsmann fragt sich
jeden Tag: „Welches Geschäft mache ich heute?“ Er weiß das sich die Konditionen und alles
andere immer wieder ändern. Möglicherweise sollten sich SNG Spieler auch eine einfache
Frage stellen: „Was für ein Spiel spiele ich heute?“. Wenn ich mir diese Frage stelle, werde
ich schon in die richtige Richtung gehen. Spiele um zu gewinnen, wenn der Tisch gut dafür
ist, spiele um ins Geld zu kommen, wenn es nicht anders möglich ist. Wenn wir flexibel sind,
und unseren Stil anpassen können, werden wir unsere Gewinnrate in SNG`s maximieren.
Tightes Poker spielen

Tight Poker
Über das tighte Pokern

Die meisten von euch oder wahrscheinlich alle von


euch, haben schonmal eine Chart gesehen, wo
Starthände empfohlen warden, die Anfänger spielen
sollen. Manche sind recht komplex, weil sie jede
Position mit einbeziehen und auch die Aktionen
anderer Spieler genau mit einbeziehen uvm.. Andere
sind das genaue Gegenteil und einfach zu verstehen,
aber eben nicht so detailiert. Die Chart aus dem
Artikel Online Poker Guide ist von der ersteren Sorte.
preflop concepts wurden ebenfalls diskutiert, speziell in Hinblick auf equity und implied
odds. Aber dieser Artikel bezieht sich auf etwas anderes: Wieso empfiehlt man dem Anfänger
dermaßen tight zu spielen?

Wenn du einen erfahrenen Pokerspieler nach der Top Ten der Starthände fragst, dann wirst du
sicherlich soetwas hören.

1. AA
2. KK
3. QQ
4. AKs
5. JJ
6. TT
7. AKo
8. AQs
9. 99
10. AQo

Die exakte Reihenfolge dieser Hände mag diskutiert warden und einige Spieler werden 88
eher auf die Liste setzen als offsuited Broadway-Karten wie AQo oder JJ über Aks setzen.
Aber was ist das primäre Kriterium für so eine Liste? Es ist die Equity. Wir schauen danach,
welche Hände höchstwahrscheinlich gewinnen und AA ist dabei ganz oben auf der Liste,
direkt gefolgt von KK. In einigen Charts wirst du aber folgendes beobachten: Aks wird über
QQ gesetzt, oder zumindest über etwas wie TT und 99 gesetzt. Und ich habe auch noch nie
eine Chart gesehen, die AKs unter 22 setzt. Wieso das komisch ist fragst du dich? Weil 22 ein
Favorit gegenüber AKs ist. Kein großer Favorit, aber immernoch ein Favorit. Warum siehst
dann die Liste wie folgt aus?

Dazu gibt es einige Faktoren. Eine ist das große Suitedconnectors wie AKs und AQs besser in
einem multiway Pot sind, als 44 und meist gewinnen diese Hände größere Pots als kleine
Pocketpairs (es sei denn man trifft damit ein Set). Wenn der Pot aber im Heads-Up ist und du
im BB bist und der SB nur completet hat, mit welchen Händen sollst du dann raisen? Die
obrige Liste liefer da sehr wahrscheinlich guten Rat. Trotzdem haben kleine Pocketpairs eine
größere Chance zu gewinnen, es sei denn der SB hat ein größeres Pocketpair als man selbst.
Wieso ist das so?
Das ist so, weil kleine und mittlere Pocketpairs sehr viel schwerer zu spielen sind, wenn der
Flop bereits liegt; besonders, die viele Fehler verursachen, wenn man sie hält. Um dies zu
verstehen, musst du die Fundamentale Theorie vom Pokern von Sklansky aus dem Buch
Theory of Poker, welches behauptet, dass man Geld macht, wenn dein Gegner Fehler macht
und deine Gegner Geld machen, wenn du Fehler machst. Ein „Fehler“ wird hier als
Abweichung zwischen dem, wie du die Hand gespielt hast und dem wie du sie hättest Spielen
könne, wenn du gewusst hättest, was dein Gegner hat, gesehen. Kleine Pocketpairs sind sehr
leicht falsch zu spielen.

Angenommen du bist im BB und der SB completet. Du raist mit 44. Der Flop kommt und es
liegt 9-8-J auf dem Board mit zwei Herzen. Der SB checkt.

 Frage Nummer 1: Bettest du? Wüsstest du, dass dein Gegner den Flop verpasst hat, dann ja.
Wenn du wüsstest, dass er ein Paar getroffen hat, dann nicht (es sei denn du wärst sicher,
dass er ein kleineres Paar wegwirft, wenn du bettest). Du siehst, wieso man hier schnell
einen Fehler machen kann. In einem von dre Fällen hat dein Gegner irgendeine Hand, mit der
er was am Flop getroffen hat. In einem von drei Fällen wirst du also solch einen Fehler am
Flop begehen. Und solche Fehler kosten wie gesagt Geld.

Aber du hast die Statistik zu deiner Seite und wir sagen du bettest nun. Dein Gegner
checkraist!

 Zweite Frage. Was jetzt? Dein Gegner könnte nun viele Hände halten. Er könnte denken, dass
du lediglich eine Contibet mit einer Hand wie AK machst und er selbst etwas von den drei
Flopkarten getroffen hat. Oder er will dich mit einem Semi-Bluff raisen, wo er z.B. einen
Flushdraw hält. Oder er könnte betten, um herauszufinden, ob du den Pot ebenfalls verfehlt
hast und dies mit absurden Händen wie 52s. Soetwas kannst du nicht wissen. Jetzt ist es
extrem schwer keine Fehler zu machen.

Aber was ist, wenn er den Flop nur callt? Bettest du den Turn dann erneut? Du siehst wie
schnell dies in einem Dilemma endet, wo es wahrscheinlich ist, Fehler zu begehen. Bezogen
auf die „Fundamental Theorem“ verlierst du nun Geld. Aber dieser Artikel dient nicht dazu
euch beizubringen, wie man mit marginalen Händen nach dem Flop spielen soll.

Ich habe mich hier auf kleine Pocketpairs bezogen. Mit einem einfachen Beispiel werde ich
meinen Hauptpunkt vom Anfang des Artikels verdeutlichen. Das selbe funktioniert auch mit
anderen schwachen Händen mit positiver Equity. Hände wie medium Suitedconnectors, Ax
und noch schwächeren Händen. Wenn du all diese Hände perfekt spielen könntest, dann
würdest du eine riesige Menge an Geld verdienen, aber du kannst es nicht. JT bei einem Flop
wie K-T-7 zu spielen ist bereits schwer, wenn du geraised wirst. Du könntest trotzdem, dass
du gegen ein Paar Könige weit hinten liegst callen, oder folden, obwohl du vorne liegst.

Darum ist es korrekt tight zu spielen. Wenn du Premiumhände spielst, fallen die
Entscheidungen am Flop einfacher aus. Wenn du einfach Entscheidungen fällen musst,
machst du weniger Fehler, was mehr Geld bedeutet. Natürlich gibt es da auch eine zweite
Seite der Medaille. Wenn du eine Hand wie QJ preflop foldest, könntest du die beste Hand
halten. Möglicher Weise hat QJ die beste Equity von den Händen, die ausgeteilt wurden und
dann hast du einen Fehler gemacht und dich selbst, um etwas Geld gebracht.

Aber – und das ist der Kern dieses Artikels – das was ich zeigen wollte ist, dass den Fehler
den du machst, wenn du preflop eine nicht-Premiumhand foldest klein ist verglichen zu dem
Fehler, den du machst, wenn du diese Hand Postflop spielst und Fehler machst. Viele der
guten, aber nicht hervorragenden Händen sind nur zu ein paar Punkten favoriten und man
kann mit ihnen nur einige Cent verdienen. Aber die beste Hand am Flop zu folden kann
schlimmer sein, als mir der schlechtesten Hand zu callen. Tight zu spielen bedeutet daher,
dass wir weniger Fehler, also mehr Geld machen.

Marginale Hände gut zu spielen, ist das Kapital eine Pokerexperten. Aber auch Experten
machen mit solchen Händen Fehler, jedoch können sie einige Hände mehr spielen, weil oft
genug die richtigen Entscheiungen treffen, um mit solchen Händen zu profitieren. Aber den
Profit, den sie mit den marginalen Händen machen ist genau das; Marginal. Sie machen zwar
Geld damit, aber lange nicht soviel Geld wie mit den Premiumhänden und das ist bei allen
Pokerspielern so. Mit diesem Wissen können wir einfach feststellen, dass es gewinnbringend
ist, wenn wir tight spielen und auf Premiumhände warten (solange du Gegner hast, die nicht
eben alle das Selbe machen).

Zusammenfassung

Am Ende fühle ich mich verpflichtet, folgendes zu sagen: Wenn dein Gegner stärker wird,
hast du nichtmehr den Luxus stets komfortabel zu spielen. Um ein konstant gewinnender
Spieler zu sein, musst du mehr und mehr lernen, marginale Hände zu spielen. Der erste Schritt
auf diesem Weg ist meist zu lernen, wie man mit AK auf einem ragged Board spielt. Danach
gehts darum, mittlere Paare gegen zwei Spieler zu spielen, vielleicht, und dann... Du verstehst
worum es geht. Aber um low-limit-Tische zu meistern, wo armseelige Spieler spielen, kannst
du komfortabel spielen und dich zurücklehnen, während du Premiumhände spielst und weißt,
kaum schweren Entscheidungen treffen zu müssen. Deshalb (und ich entschuldige mich dafür,
dass zu wiederholen) bedeuten mehr schwere Entscheidungen mehr Fehler und weniger Geld.

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