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Technische Universität Braunschweig SoSe 2018

Institut Computational Mathematics 12./13.04.2018


Apl.Prof. Dr. H. Löwe, M.Sc. M.Ed. C. Reisch

2. Übung zu Modellierung und Numerik von Differentialgleichungen

Themen: Numerische Integration, Quadratur, Exaktheitsgrad, Quadraturfehler


Aufgabe 2.1:
Z b
1
Betrachten Sie das Integral dx = arctan b − arctan a.
a 1 + x2
(a) Werten Sie das Integral mithilfe der Mittelpunktsregel, der Trapezregel und der
Fassregel für a = 0 und b = 1 aus. Skizzieren Sie f und für die Mittelpunkts- und
die Trapezregel die Flächeninhalte.
(b) Bestimmen Sie für die drei Quadraturen die Fehler zur exakten Lösung. Kommen-
tieren Sie Ihre Beobachtungen.
(c) Wenden Sie die Fassregel für a = 0 und b = 4 an. Vergleichen Sie den Fehler mit
dem aus (b), und kommentieren Sie Ihre Beobachtung.
Bemerkung: Bei der Bearbeitung mancher Aufgaben kann die Verwendung eines Taschen-
rechners hilfreich sein. In einer Klausur werden Sie dieses Hilfsmittel nicht benötigen.
Aufgabe 2.2:
Bestimmen Sie mithilfe der 83 -Regel
Z b      
1 3 2a + b 3 a + 2b 1
f (x)dx ≈ (b − a) f (a) + f + f + f (b)
a 8 8 3 8 3 8
Z 2
eine Näherung von xn−2 dx für n ∈ Z. Für welche n erwarten Sie ein exaktes
1
Ergebnis? Belegen Sie Ihre Aussage.

Hausaufgabe 2.3:
Die Gauß-Quadraturformel ist für N = 2 durch
Z b " r !   r !#
5 a+b 3b−a 4 a+b 5 a+b 3b−a
f (x)dx ≈ (b−a) f − + f + f +
a 18 2 5 2 9 2 18 2 5 2
gegeben.
Z 4
ln x
(a) Berechnen Sie mit Hilfe dieser Quadraturformel eine Näherung des Integrals 2
dx.
2 x
(b) Berechnen Sie mit der Fassregel eine Näherung des Integrals. Vergleichen Sie
die Fehler der beiden Näherungen. Begründen Sie, welche Quadraturformel Sie
verwenden würden.
Fragen zur Selbstkontrolle:

(a) Was ist die Grundidee der Quadratur?

(b) Wie entstehen verschiedene Arten von Quadraturformeln? Worin unterscheiden sie sich?
Welche Vor- und Nachteile haben sie?

(c) Was bedeutet die Exaktheit von Quadraturformeln? Wie lässt sich die Exaktheit zeigen?

(d) Welche Verbindung besteht zwischen der Exaktheit von Quadraturformeln und Inter-
polationspolynomen?

(e) Erhöht sich der Exaktheitsgrad einer Quadraturformel durch eine weitere Funktions-
auswertung zwangsläufig?

Matlab-Zusatzmaterial

Übung 3: m-Files
Matlab verwendet zum Speichern sogenannte m-Files, mit der Endung .m. Es gibt zwei
verschiedene Arten von m-Files, Skripte und Funktionen. Mit Funktionen-m-Files lassen
sich eigene Funktionen definieren, auf die man im Command-Window oder innerhalb eines
Skriptes zugreifen kann.
Das Konzept: Funktionen bzw. allgemeinere Unterprogramme agieren wie stille Diener, die
aus den Eingangsvariablen Ausgangsvariablen erzeugen und dabei alle notwendigen Arbeits-
schritte und Zwischenvariablen verstecken. Diener können andere Diener beauftragen.

Öffnen Sie eine neue Funktion. Sie erhalten ein Fenster, in dem in der obersten Zeile function
[output args] = untitled( input args ) steht. Statt untitled geben Sie der Funktion
einen Namen. Die Input-Argumente werden mit Kommas getrennt. Unterhalb dieser ersten
Zeile können Sie die Rechnungen angeben, die aus dem Input den Output erzeugen. Eine
Sinus-Funktion können Sie beispielsweise durch die Angabe f=@(x)sin(x) erzeugen.

Aufgabe 1: Schreiben Sie ein solches m-File trapez.m, das Ihnen bei der Eingabe einer
Funktion f und den Randwerten eines Intervalls [a, b] den Approximationswert Q(f ) des In-
tegrals von f auf [a, b] mittels der Trapezregel berechnet.

Ein Skript enthält eine Hintereinanderreihung von Anweisungen, die auch direkt in das
Command-Window eingegeben werden könnten.

Aufgabe 2: Schreiben Sie ein Skript, das für eine Funktion f nacheinander die Quadraturen
gemäß der Trapez- und der Mittelpunktsregel ausrechnet (hierzu ist eine Funktion hilfreich,
die den Wert der Quadratur gemäß der Mittelpunktsregel erzeugt), und anschließend diese
beiden Werte mit dem Wert der bereits in Matlab enthaltenen Funktion q=integral(f,a,b)
vergleicht.

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