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Deckblatt

FETCH/WRITE Dienst in einer S7-300/400


CPU über die integrierte Ethernet
Schnittstelle
Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220

Applikationsbeschreibung y Oktober 2009

Applikationen & Tools


Answers for industry.
Gewährleistung, Haftung und Support

Gewährleistung, Haftung und Support


Hinweis Die Applikationsbeispiele sind unverbindlich und erheben keinen Anspruch auf
Vollständigkeit hinsichtlich Konfiguration und Ausstattung sowie jeglicher
Eventualitäten. Die Applikationsbeispiele stellen keine kundenspezifische
Lösungen dar, sondern sollen lediglich Hilfestellung bieten bei typischen
Aufgabenstellungen. Sie sind für den sachgemäßen Betrieb der beschriebenen
Produkte selbst verantwortlich. Diese Applikationsbeispiele entheben Sie nicht
der Verpflichtung zu sicherem Umgang bei Anwendung, Installation, Betrieb und
Wartung. Durch Nutzung dieser Applikationsbeispiele erkennen Sie an, dass wir
über die beschriebene Haftungsregelung hinaus nicht für etwaige Schäden
haftbar gemacht werden können. Wir behalten uns das Recht vor, Änderungen
an diesen Applikationsbeispielen jederzeit ohne Ankündigung durchzuführen. Bei
Abweichungen zwischen den Vorschlägen in diesen Applikationsbeispiel und
anderen Siemens Publikationen, wie z.B. Katalogen, hat der Inhalt der anderen
Dokumentation Vorrang.

Für die in diesem Dokument enthaltenen Informationen übernehmen wir keine


Gewähr.
Unsere Haftung, gleich aus welchem Rechtsgrund, für durch die Verwendung der
in diesem Applikationsbeispiel beschriebenen Beispiele, Hinweise, Programme,
Projektierungs- und Leistungsdaten usw. verursachte Schäden ist ausgeschlossen,
soweit nicht z.B. nach dem Produkthaftungsgesetz in Fällen des Vorsatzes, der
groben Fahrlässigkeit, wegen der Verletzung des Lebens, des Körpers oder der
Gesundheit, wegen einer Übernahme der Garantie für die Beschaffenheit einer
Sache, wegen des arglistigen Verschweigens eines Mangels oder wegen
Verletzung wesentlicher Vertragspflichten zwingend gehaftet wird. Der
Schadensersatz wegen Verletzung wesentlicher Vertragspflichten ist jedoch auf
den vertragstypischen, vorhersehbaren Schaden begrenzt, soweit nicht Vorsatz
oder grobe Fahrlässigkeit vorliegt oder wegen der Verletzung des Lebens, des
Körpers oder der Gesundheit zwingend gehaftet wird. Eine Änderung der
Beweislast zu Ihrem Nachteil ist hiermit nicht verbunden.
Weitergabe oder Vervielfältigung dieser Applikationsbeispiele oder Auszüge
daraus sind nicht gestattet, soweit nicht ausdrücklich von Siemens Industry Sector
zugestanden.
Bei Fragen zu diesem Beitrag wenden Sie sich bitte über folgende E-Mail-Adresse
an uns:
online-support.automation@siemens.com

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220


2 V2.1, Beitrags-ID: 23592043
Vorwort

Vorwort
Ziel der Applikation
In der Automatisierungstechnik werden heute Altanlagen Schritt für Schritt von
SIMATIC S5 auf SIMATIC S7 umgerüstet. Die Schnittstellen für den
Datenaustausch am Koppelpartner (z.B. bestehende HMI-Systeme) sollen dabei
aber beibehalten werden. Für die Kommunikation über Industrial Ethernet wird
noch sehr häufig die Dienste FETCH und WRITE eingesetzt. Die
Kommunikationsprozessoren (CP343-1/CP443-1) der SIMATIC S7 unterstützen
die Dienste FETCH und WRITE zum Datenaustausch über folgende Protokolle:
• TCP
• ISO-on-TCP
• ISO-Transport
Allerdings werden in den S7-300 und S7-400 Stationen verstärkt CPUen mit
integrierter Industrial Ethernet Schnittstelle eingesetzt, um diese an das Industrial
Ethernet Netzwerk anzubinden und Daten mit anderen Teilnehmern im Netzwerk
auszutauschen. Die Dienste FETCH und WRITE wurden hier allerdings nicht
implementiert.
Diese Applikation zeigt, wie ein beliebiger FETCH/WRITE-Client über die
integrierte Industrial Ethernet Schnittstelle einer CPU der SIMATIC S7 auf deren
Prozessdaten zugreifen kann.

Kerninhalte dieser Applikation


Folgende Kernpunkte werden in dieser Applikation behandelt:
• Implementierung der Dienste FETCH und WRITE in einer SIMATIC S7 CPU
mit integrierter Industrial Ethernet Schnittstelle für die offene Kommunikation
über Industrial Ethernet mit TCP- und ISO-on-TCP Protokoll.
• Projektierung der Kommunikationsverbindungen mit den Diensten FETCH und
WRITE für den SIMATIC NET OPC-Server in der PC-Station.

Abgrenzung
Diese Applikation enthält keine Beschreibung wie die Dienste FETCH und WRITE
mit den SIMATIC S7 Industrial Ethernet CPs über S5-kompatible
Kommunikationsverbindungen genutzt werden.
Grundlegende Kenntnisse über dieses Thema werden vorausgesetzt.

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220


V2.1, Beitrags-ID: 23592043 3
Vorwort

Aufbau des Dokuments


Die Dokumentation der vorliegenden Applikation ist in folgende Hauptteile
gegliedert.
Teil Beschreibung
Applikationsbeschreibung Hier erfahren Sie alles, um sich einen Überblick zu
verschaffen. Sie lernen die verwendeten Komponenten
(Standard Hard- und Softwarekomponenten sowie die
eigens erstellte Anwender Software) kennen.
Funktionsprinzipien, und Hier wird auf die detaillierten Funktionsabläufe der
Programmstrukturen beteiligten Hard- und Softwarekomponenten, die
Lösungsstrukturen und wo sinnvoll auf die konkrete
Implementierung dieser Applikation eingegangen. Sie
benötigen diesen Teil, wenn Sie das Zusammenspiel der
Lösungskomponenten kennen lernen wollen, um diese
z.B. als Basis für eigene Entwicklungen zu verwenden.
Aufbau, Projektierung und Dieser Teil führt Sie Schritt für Schritt durch den Aufbau,
Bedienung der Applikation wichtige Projektierungsschritte, Inbetriebnahme und
Bedienung der Applikation.
Anhang Hier finden Sie weiter führende Informationen, wie
z. B. Literaturangaben, Glossare etc..

Referenz zum Automation and Drives Service & Support


Dieser Beitrag stammt aus dem Internet Applikationsportal des Automation and
Drives Service & Support. Durch den folgenden Link gelangen Sie direkt zur
Downloadseite dieses Dokuments.
http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/23592043

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220


4 V2.1, Beitrags-ID: 23592043
Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis
Applikationsbeschreibung.......................................................................................... 7
1 Automatisierungsaufgabe .................................................................... 7
1.1 Übersicht .............................................................................................. 7
1.2 Beschreibung der Automatisierungsaufgabe ....................................... 7
1.3 Anforderungen...................................................................................... 8
Anforderungen an die PC-Station ........................................................ 8
2 Automatisierungslösung ....................................................................... 9
2.1 Übersicht zur Gesamtlösung................................................................ 9
2.2 Automatisierungslösung ..................................................................... 10
2.3 Benötigte Hard- und Software-Komponenten .................................... 11
2.4 Leistungseckdaten ............................................................................. 12
2.5 Alternativlösungen.............................................................................. 12
2.5.1 Hardware-Alternativen in der S7-Station............................................ 12
2.5.2 Hardware-Alternativen in der PC-Station ........................................... 13
2.5.3 Software-Alternativen ......................................................................... 13
Funktionsprinzipien und Programmstrukturen ...................................................... 14
3 Kommunikationsdienste FETCH und WRITE .................................... 14
3.1 Prinzip der Kommunikationsdienste FETCH und WRITE .................. 14
3.2 Struktur des FETCH/WRITE Header-Telegramms ............................ 15
3.2.1 WRITE-Auftrag ................................................................................... 15
Anforderungstelegramm..................................................................... 15
Quittungstelegramm ........................................................................... 16
3.2.2 FETCH-Auftrag................................................................................... 17
Anforderungstelegramm..................................................................... 17
Quittungstelegramm ........................................................................... 17
3.2.3 Länge des Quell-/ Zieldatenblocks..................................................... 18
3.2.4 Anfangsadresse ................................................................................. 19
3.2.5 Fehlernummer Quittungstelegramm .................................................. 20
4 Aufbau und Ablauf des S7-Programms der Applikation..................... 21
4.1 Übersicht zum Aufbau des S7-Programms........................................ 21
4.2 Erläuterungen zum Aufbau S7-Programms der Applikation .............. 21
4.3 Ablauf des FB210 „FW_TCP“ ............................................................ 23
Übersicht23
Beschreibung ..................................................................................... 23
Ein- und Ausgangsparameter ............................................................ 26
4.4 Ablauf des FB220 „FW_IOT“.............................................................. 28
Übersicht28
Beschreibung ..................................................................................... 28
Ein- und Ausgangsparameter ............................................................ 31
5 Projektierungserläuterung .................................................................. 33
5.1 Programmierung der Kommunikationsverbindungen in der
Steuerung........................................................................................... 33
5.1.1 Erstellung der Verbindungsparameter für die TCP Verbindungen .... 34
Open Communication Wizard installieren .......................................... 34
Open Communication Wizard starten ................................................ 34
Verbindungstyp auswählen ................................................................ 35
Kommunikationspartner konfigurieren ............................................... 36
Eigenschaften der Kommunikationspartner definieren ...................... 36
Ports der TCP Verbindungen definieren ............................................ 37
Namen der Datenstruktur festlegen ................................................... 38
5.1.2 Erstellung der Verbindungsparameter für die ISO-on-TCP
Verbindungen ..................................................................................... 41

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220


V2.1, Beitrags-ID: 23592043 5
Inhaltsverzeichnis

Open Communication Wizard installieren .......................................... 41


Open Communication Wizard starten ................................................ 41
Verbindungstyp auswählen ................................................................ 43
Kommunikationspartner konfigurieren ............................................... 43
Eigenschaften der Kommunikationspartner definieren ...................... 44
TSAPs der ISO-on-TCP Verbindung definieren................................. 45
Namen der Datenstruktur festlegen ................................................... 46
5.1.3 Aufbau des DB211 „Connect_Param“................................................ 47
5.2 Projektierung der Kommunikationsverbindungen in der PC Station.. 47
Verbindungsname vergeben .............................................................. 47
Verbindungsparameter definieren...................................................... 48
Dienst FETCH und WRITE konfigurieren........................................... 50
Aufbau, Projektierung und Bedienung der Applikation......................................... 51
6 Installation und Inbetriebnahme ......................................................... 51
6.1 Installation der Applikationssoftware.................................................. 51
6.2 Inbetriebnahme des S7-Programms .................................................. 51
Konfiguration der S7-Station .............................................................. 51
Verbindungsparameter anpassen ...................................................... 52
6.3 Inbetriebnahme der PC-Station (FETCH/WRITE-Client) ................... 53
IP-Adresse der PC-Station ermitteln .................................................. 53
Konfiguration der PC-Station in STEP 7 / NCM PC........................... 54
Konfiguration in die PC-Station laden ................................................ 56
7 Bedienung der Applikation ................................................................. 58
7.1 Auf- und Abbau der Kommunikationsverbindungen in der S7-
Steuerung........................................................................................... 58
7.2 OPC Scout starten ............................................................................. 58
8 Diagnose ............................................................................................ 61
8.1 Aufbau des Ausgangsparameters STATUS ...................................... 61
FETCH- bzw. WRITE-Auftrag bzw. Nutzdaten werden empfangen .. 62
Quittungstelegramm bzw. Nutzdaten werden gesendet .................... 62
Kommunikationsverbindung konnte nicht aufgebaut werden ............ 62
Unzulässiger Verbindungstyp ............................................................ 62
Undefiniertes FETCH/WRITE Header-Telegramm ............................ 62
8.2 Fehlerstatus des Verbindungsaufbaus und -abbaus sowie des Sende-
und Empfangsauftrags ....................................................................... 63
Statuswerte Verbindungsaufbau ........................................................ 63
Statuswerte Verbindungsabbau ......................................................... 65
Statuswerte Sendeauftrag.................................................................. 65
Statuswerte Empfangsauftrag............................................................ 66
8.3 Negative Quittung des FETCH bzw. WRITE-Auftrags....................... 66
8.4 Verbindungsabbau ............................................................................. 67
Anhang und Literaturhinweise ................................................................................. 68
9 Literaturhinweise ................................................................................ 68
9.1 Internet-Link-Angaben........................................................................ 68
10 Historie ............................................................................................... 69

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6 V2.1, Beitrags-ID: 23592043
Applikationsbeschreibung
Automatisierungsaufgabe

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220 Beitrags-ID: 23592043

Applikationsbeschreibung
Inhalt
Hier verschaffen Sie sich einen Überblick darüber, wie eine PC-Station mit den
Diensten FETCH und WRITE auf die Prozessdaten einer SIMATIC S7 CPU mit
integrierter Industrial Ethernet Schnittstelle zugreifen kann. Sie lernen die
verwendeten Komponenten (Standard Hard- und Softwarekomponenten sowie die
eigens für die Dienste FETCH und WRITE erstellten Funktionsbausteine) kennen.
Die dargestellten Leistungseckdaten zeigen die Leistungsfähigkeit der
vorliegenden Applikation.

1 Automatisierungsaufgabe
1.1 Übersicht
Folgendes Bild zeigt die Automatisierungsaufgabe.
Copyright © Siemens AG 2009 All rights reserved
23592043_FetchWrite_PNCPU_v21_d.doc

Abbildung 1-1 Automatisierungsaufgabe

PC-Station (Leitstation)
FETCH/WRITE-Client

TCPnative
ISO-on-TCP
Fetch / Write

Fe
tch
e
rit

/W
/W

rit
e
tch
Fe

Industrial Ethernet

S7-300 mit CPU 319-3PN/DP


SIMATIC S5 mit SIMATIC S5 mit FETCH/WRITE-Server
CP1430 TCP CP1430 TCP
FETCH/WRITE-Server FETCH/WRITE-Server
Automatisierungsebene

1.2 Beschreibung der Automatisierungsaufgabe


In der Automatisierungsebene einer bereits bestehenden Anlage werden S5-
Stationen mit CP1430 TCP eingesetzt. Die Kommunikation zwischen S5-Station

V2.1 20.10.2009 7/69


Inhaltsverzeichnis

und Leitstation erfolgt über das ISO-on-TCP Protokoll mit den Diensten FETCH
und WRITE. Die S5-Stationen werden nun durch S7-Stationen ersetzt. Dabei wird
in der S7-Station eine CPU mit integrierter Industrial Ethernet Schnittstelle
eingesetzt. Da die Leitstation erhalten bleiben soll, müssen in der S7-Station die
Dienste FETCH und WRITE implementiert werden. Hierbei baut die Leitstation die
Kommunikationsverbindung zur S7-Station für den bidirektionalen Datenaustausch
aktiv auf.

Hinweis Wenn in der bestehenden Anlage die Kommunikation zwischen S5-Station und
Leitstation über ISO-Transport Protokoll erfolgte, dann kann dieses
Programmbeispiel nur genutzt werden, wenn die Projektierung der Leitstation
angepasst wird.

1.3 Anforderungen
Anforderungen an die Steuerung
In dieser Applikation wird eine CPU 319-3PN/DP in der S7-Station eingesetzt.
Diese unterstützt die offene Kommunikation über Industrial Ethernet. Damit sind
die folgenden Protokolle für die Datenübertragung nutzbar:
• TCP native
• ISO-on-TCP
• UDP
Die Dienste FETCH und WRITE müssen im S7-Programm der CPU 319-3PN/DP
implementiert werden. In dieser Applikation werden diese über das TCP native
und ISO-on-TCP Protokoll realisiert, da bei der offenen Kommunikation über
Industrial Ethernet die Datenübertragung über das ISO-Transportprotokoll nicht
unterstützt wird.
Die CPU 319-3PN/DP fungiert als FETCH/WRITE Server, d.h. Sie ist passiv am
Aufbau der Kommunikationsverbindungen mit dem Dienst FETCH / WRITE
beteiligt.
In diesem Programmbeispiel werden 8172 Byte = 4088 Worte Nutzdaten mit den
Diensten FETCH und WRITE übertragen werden.

Hinweis Die SIMATIC S7 unterstützt die Dienste FETCH und WRITE nur passiv über das
TCP native und ISO-on-TCP Protokoll. Des Weiteren unterstützen die SIMATIC
S7 CPUen mit integrierter Industrial Ethernet Schnittstelle die S5-kompatible
Kommunikation nicht.

Anforderungen an die PC-Station


Die PC-Station muss die Kommunikation über das TCP native oder das ISO-on-
TCP Protokoll unterstützen.
Die PC-Station fungiert als FETCH/WRITE-Client, d.h. Sie baut die
Kommunikationsverbindungen mit den Diensten FETCH und WRITE aktiv auf.
In dieser Applikation wird der SIMATIC NET OPC Scout als OPC-Client eingesetzt.

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220


8 V2.1, Beitrags-ID: 23592043
Applikationsbeschreibung
Automatisierungslösung

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220 Beitrags-ID: 23592043

2 Automatisierungslösung
2.1 Übersicht zur Gesamtlösung
Schema
Die folgende Abbildung zeigt schematisch die wichtigsten Komponenten der
Lösung:

Abbildung 2-1 Automatisierungslösung

PC-Station
(FETCH/WRITE-Client) CPU 319-3PN/DP
SIMATIC NET PC-Software
OPC-Client: OPC Scout (FETCH/WRITE-Server)
S7-Programm mit
SCALANCE X208 Funktionsbausteinen

TCP native
ISO-on-TCP TCP native
ISO-on-TCP
Copyright © Siemens AG 2009 All rights reserved
23592043_FetchWrite_PNCPU_v21_d.doc

Industrial Ethernet

IP-Adresse: 140.80.0.1
IP-AdresseI: 140.80.0.100 Subnetzmaske: 255.255.0.0
Subnetzmaske: 255.255.0.0

Aufbau
Die Projektierung und Programmierung der CPU 319-3PN/DP und der PC-Station
inklusive der Kommunikationsverbindungen erfolgt mit STEP 7. Die CPU 319-
3PN/DP und die PC-Station befinden sich im gleichen IP-Subnetz. In diesem
Beispiel befinden sich die S7-Station und PC-Station in dem Klasse B IP-Subnetz
140.80.0.0 (siehe Abbildung 2-1 Automatisierungslösung).
Auf der PC-Station ist die SIMATIC NET PC-Software installiert. Im Lieferumfang
der SIMATIC NET PC-Software ist der SIMATIC NET OPC-Server enthalten.
Dieser wird genutzt, um auf die Prozessdaten der CPU 319-3PN/DP über die TCP
bzw. ISO-on-TCP Verbindungen mit den Diensten FETCH und WRITE
zuzugreifen.
Außerdem liefert die SIMATIC NET PC-Software den OPC Scout als OPC-Client
mit. Dieser wird zum Test des S7-Programms genutzt.

V2.1 20.10.2009 9/69


Inhaltsverzeichnis

2.2 Automatisierungslösung
Diese Applikation zeigt, wie eine PC-Station mit den Diensten FETCH und WRITE
über die integrierte Industrial Ethernet Schnittstelle der CPU 319-3PN/DP auf
deren Prozessdaten zugreifen kann.
Der Datenaustausch zwischen FETCH/WRITE-Server (CPU 319-3PN/DP) und
FETCH/WRITE-Client (PC-Station) erfolgt über vier unspezifizierte
Kommunikationsverbindungen, d.h. jeweils über zwei TCP und zwei ISO-on-TCP
Verbindungen. Da die Dienste FETCH und WRITE verwendet werden, wird für das
Senden und Empfangen der Daten jeweils eine separate TCP und ISO-on-TCP
Verbindung benötigt.
Über die erste Kommunikationsverbindung liest die PC-Station die Daten aus der
CPU 319-3PN/DP (FETCH-Auftrag).
Über die zweite Kommunikationsverbindung schreibt die PC-Station die Daten in
die CPU 319-3PN/DP (WRITE-Auftrag).
Die Kommunikationsverbindungen werden vom FETCH/WRITE-Client aktiv
aufgebaut.

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220


10 V2.1, Beitrags-ID: 23592043
Applikationsbeschreibung
Automatisierungslösung

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220 Beitrags-ID: 23592043

2.3 Benötigte Hard- und Software-Komponenten


Hardware-Komponenten
Tabelle 2-1 Hardware-Komponenten
Komponente Anz. MLFB/Bestellnummer Hinweis
CPU 319-3PN/DP 1 6ES7 318-2EL00-0AB0 FW V2.7
SCALANCE X208 1 6GK5208-0BA10-2AA3
SIMATC Field PG 1

Standard Software-Komponenten
Tabelle 2-2 Software-Komponenten
Komponente Anz. MLFB/Bestellnummer Hinweis
SOFTNET S7 Lean 1 6GK1704-1LW71-3AA0 V7.1 (Edition 2008)
STEP7 V5.4 SP4 1 6ES7810-4CC08-0YA5

Beispieldateien und Projekte


Copyright © Siemens AG 2009 All rights reserved
23592043_FetchWrite_PNCPU_v21_d.doc

Die folgende Liste enthält alle Dateien und Projekte, die in diesem Beispiel
verwendet werden.
Tabelle 2-3 Dateien und Projekte
Komponente Hinweis
23592043_FetchWrite_PNCPU_v21.zip Diese gepackte Datei enthält das
STEP 7 Projekt. zur Konfiguration
der CPU319-3PN/DP und PC-
Station und das OPC Scout
Testprojekt.
23592043_FetchWrite_PNCPU_v21_d.pdf Dokument beschreibt die
Funktionalität und
Inbetriebnahme des STEP 7-
Projekts.

V2.1 20.10.2009 11/69


Inhaltsverzeichnis

2.4 Leistungseckdaten
In folgender Tabelle finden Sie eine Übersicht zur Größe der Funktionsbausteine
FB210 „FW_TCP“ und FB220 „FW_IOT“ sowie zur Größe der dazugehörigen
Instanz-Datenbausteine.
Tabelle 2-4 Leistungseckdaten
Baustein Symbolischer Name / Größe im Arbeitsspeicher der CPU
Beschreibung
FB210 FW_TCP 6778 Byte
FB220 FW_IOT 7346 Byte
DB210 Instanz-Datenbaustein des 8384 Byte
FB210
DB220 Instanzdatenbaustein des 16580 Byte
FB220

2.5 Alternativlösungen
2.5.1 Hardware-Alternativen in der S7-Station

Des Weiteren können folgende Hardwarekomponenten eingesetzt werden, um


eine S7-Station an einen beliebigen FETCH/WRITE-Client anzuschließen.
Tabelle 2-5 alternative Hardware-Komponenten
Komponente Anz. MLFB/Bestellnummer Hinweis
CPU 317-2PN/DP 1 6ES7 317-2EK13-0AB0 ab FW V2.5
CPU 317F-2PN/DP 1 6ES7 317-2FK13-0AB0 ab FW V2.5
CPU 319F-2PN/DP 1 6ES7 318-3FL00-0AB0
CPU 414-3PN/DP 1 6ES7 414-3EM05-0AB0
CPU 414-3PN/DP 1 6ES7 416-3ER05-0AB0
CPU 416F-3PN/DP 1 6ES7 416-3FR05-0AB0
CP443-1 Advanced 1 6GK7 443-1EX40-0XE0
CP443-1 Advanced 1 6GK7 443-1EX41-0XE0

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220


12 V2.1, Beitrags-ID: 23592043
Applikationsbeschreibung
Automatisierungslösung

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220 Beitrags-ID: 23592043

2.5.2 Hardware-Alternativen in der PC-Station

In der PC-Station können Sie anstatt der normalen handelsüblichen Ethernet


Netzwerkkarte alternativ eine CP1613 (A2), CP1623, CP1612 oder CP1512
einsetzen.

Hinweis Wenn die PC-Station die Kommunikation nur über das ISO-Transportprotokoll
unterstützt oder in der S5-Station ein Kommunikationsprozessor (z. Bsp. CP143,
CP1430 TF oder CP535) eingesetzt wurde, der nur das ISO-Transport Protokoll
unterstützt, dann müssen Sie in der SIMATIC S7 einen
Kommunikationsprozessor (CP343-1/CP443-1) einsetzen. Dieser unterstützt das
ISO-Transportprotokoll inklusive der Dienste FETCH und WRITE.

2.5.3 Software-Alternativen

Tabelle 2-6 alternative Software-Komponenten


Komponente Anz. MLFB/Bestellnummer Hinweis
SOFTNET S7 IE 1 6GK1704-1CW71-3AA0 Wenn folgende HW-
Copyright © Siemens AG 2009 All rights reserved

Komponente verwendet
23592043_FetchWrite_PNCPU_v21_d.doc

wird:
• handelübliche
Ethernet
Netzwerkkarte
• CP1612
• CP1615
S7-1613 1 6GK1716-1CB71-3AA0 Wenn folgende HW-
Komponente verwendet
wird:
• CP1613
• CP1613 A2
• CP1623

V2.1 20.10.2009 13/69


Inhaltsverzeichnis

Funktionsprinzipien und Programmstrukturen


Inhalt
Hier wird auf die detaillierten Funktionsabläufe der beteiligten Hard- und
Softwarekomponenten, die Lösungsstrukturen und sinnvoll auf die konkrete
Implementierung dieser Applikation eingegangen.
Sie benötigen diesen Teil nur, wenn Sie das Zusammenspiel der
Lösungskomponenten kennen lernen wollen.

3 Kommunikationsdienste FETCH und


WRITE
3.1 Prinzip der Kommunikationsdienste FETCH und WRITE
Die Dienste FETCH und WRITE werden für den Datenaustausch mittels folgender
Protokolle genutzt:
• TCP Protokoll
• ISO-on-TCP Protokoll (TCP mit RFC1006) und
• ISO-Transport Protokoll

Hinweis Die SIMATIC S7 CPUen mit integrierter Industrial Ethernet Schnittstelle


unterstützen das ISO-Transportprotokoll nicht. Hier werden die Dienste FETCH
und WRITE für den Datenaustausch nur mittels TCP und ISO-on-TCP Protokoll
unterstützt.

Somit ist dieser Kommunikationsdienst in Ebene 4 „Transport Layer“ des ISO-OSI


Referenzmodell einzuordnen.
Abbildung 3-1 ISO-OSI Referenzmodell

FETCH/WRITE

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220


14 V2.1, Beitrags-ID: 23592043
Funktionsprinzipien und Programmstrukturen
Kommunikationsdienste FETCH und WRITE

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220 Beitrags-ID: 23592043

Bei den Kommunikationsdiensten FETCH und WRITE handelt es sich um eine


Server-Client Kommunikation.
Der FETCH/WRITE-Client baut die Kommunikationsverbindung aktiv auf.
Mittels einer FETCH-Anfrage fordert er die Daten vom FETCH/WRITE-Server an.
Dieser antwortet indem er die FETCH-Anfrage positiv quittiert und die anforderten
Daten sendet. Andernfalls quittiert er die FETCH-Antwort negativ.
Der FETCH/WRITE-Client sendet eine WRITE-Anfrage mit den im FETCH/WRITE-
Server benötigten Daten. Der FETCH/WRITE-Server antwortet mit einer positiven
Quittung, wenn die Daten erfolgreich übertragen wurden. Andernfalls quittiert er die
WRITE-Anfrage negativ.
Abbildung 3-2 Aufbau FETCH/WRITE Telegramm

TCP-Verbindung mit Dienst FETCH


FETCH/WRITE-Sever FETCH-Auftrag zur Anforderung der Daten FETCH/WRITE-Client

FETCH-Antwort: pos. Quittung mit


angeforderte Daten oder neg. Quittung

TCP-Verbindung mit Dienst WRITE


Copyright © Siemens AG 2009 All rights reserved

WRITE-Auftrag zum Senden der Daten


23592043_FetchWrite_PNCPU_v21_d.doc

passiver WRITE-Antwort: pos. oder neg. Qittung


aktiver
Verbindungsaufbau
Verbindungsaufbau

3.2 Struktur des FETCH/WRITE Header-Telegramms


3.2.1 WRITE-Auftrag

Anforderungstelegramm
Die Tabelle 3-1 stellt den Aufbau des Anforderungstelegramms für den WRITE-
Auftrag dar.
Tabelle 3-1 Anforderungstelegramm für den WRITE-Auftrag
Byte Datentyp Beschreibung Wert
0 WORD Systemkennung „S5“ W#16#5335
2 BYTE Länge des W#16#10
Anforderungstelegramms
3 BYTE Kennung OP-Code W#16#01
4 BYTE Länge OP-Code W#16#03
5 BYTE OP-Code W#16#03
6 BYTE ORG-Block W#16#03
7 BYTE Länge ORG-Block W#16#08
8 BYTE ORG-Kennung zulässige Speicherbereiche in
der CPU 319-3Pn/DP:
• W#16#01 = DB
• W#16#02 = Merker
• W#16#03 = PAE
(Prozessabbild der

V2.1 20.10.2009 15/69


Inhaltsverzeichnis

Byte Datentyp Beschreibung Wert


Eingänge)
• W#16#04 = PAA
(Prozessabbild der
Ausgänge)
9 BYTE DB, aus dem die Quelldaten 0 bis 255 (dez.)
entnommen werden bzw. in
den die Zieldaten transferiert
werden
10 INT Anfangsadresse siehe Kapitel 3.2.4
Nummer des Datenwortes, „Anfangsadresse“
Merkerbytes oder Ein- bzw.
Ausgangsbytes im PAE/PAA
ab dem die Daten entnommen
bzw. eingeschrieben werden
12 INT Länge des Quell-/ siehe Kapitel 3.2.3
Zieldatenblocks „Länge des Quell-/
Zieldatenblocks“
14 BYTE Leerblock W#16#FF
15 BYTE Länge Leerblock W#16#2
16… Nutzdaten

Quittungstelegramm
Die Tabelle 3-2 stellt den Aufbau des Quittungstelegramms für den WRITE-Auftrag
dar.
Tabelle 3-2 Quittungstelegramm für den WRITE-Auftrag
Byte Datentyp Beschreibung Wert
0 WORD Systemkennung „S5“ W#16#5335
2 BYTE Länge des W#16#10
Quittungstelegramms
3 BYTE Kennung OP-Code W#16#01
4 BYTE Länge OP-Code W#16#03
5 BYTE OP-Code W#16#04
6 BYTE Quittungsblock W#16#0F
7 BYTE Länge Quittungsblock W#16#03
8 BYTE Fehlernummer siehe Kapitel 3.2.5
„Fehlernummer
Quittungstelegramm“
9 BYTE Leerblock W#16#FF
10 BYTE Länge Leerblock W#16#7
11 BYTE frei
12 BYTE frei
13 BYTE frei
14 BYTE frei
15 BYTE frei

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16 V2.1, Beitrags-ID: 23592043
Funktionsprinzipien und Programmstrukturen
Kommunikationsdienste FETCH und WRITE

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220 Beitrags-ID: 23592043

3.2.2 FETCH-Auftrag

Anforderungstelegramm
Die Tabelle 3-3 stellt den Aufbau des Anforderungstelegramms für den FETCH-
Auftrag dar.
Tabelle 3-3 Anforderungstelegramm für den FETCH-Auftrag
Byte Datentyp Beschreibung Wert
0 WORD Systemkennung „S5“ W#16#5335
2 BYTE Länge des W#16#10
Anforderungstelegramms
3 BYTE Kennung OP-Code W#16#01
4 BYTE Länge OP-Code W#16#03
5 BYTE OP-Code W#16#05
6 BYTE ORG-Block W#16#03
7 BYTE Länge ORG-Block W#16#08
8 BYTE ORG-Kennung zulässige Speicherbereiche in
der CPU 319-3Pn/DP:
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23592043_FetchWrite_PNCPU_v21_d.doc

• W#16#01 = DB
• W#16#02 = Merker
• W#16#03 = PAE
(Prozessabbild der
Eingänge)
• W#16#04 = PAA
(Prozessabbild der
Ausgänge)
9 BYTE DB, aus dem die Quelldaten 0 bis 255 (dez.)
entnommen werden bzw. in
den die Zieldaten transferiert
werden
10 INT Anfangsadresse siehe Kapitel 3.2.4
Nummer des Datenwortes, „Anfangsadresse“
Merkerbytes oder Ein- bzw.
Ausgangsbytes ab dem die
Daten entnommen bzw.
eingeschrieben werden
12 INT Länge des Quell-/ siehe Kapitel 3.2.3
Zieldatenblocks „Länge des Quell-/
Zieldatenblocks“
14 BYTE Leerblock W#16#FF
15 BYTE Länge Leerblock W#16#2

Quittungstelegramm
Die Tabelle 3-4 stellt den Aufbau des Quittungstelegramms für den FETCH-Auftrag
dar.

V2.1 20.10.2009 17/69


Inhaltsverzeichnis

Tabelle 3-4 Quittungstelegramm für den FETCH-Auftrag


Byte Datentyp Beschreibung Wert
0 WORD Systemkennung „S5“ W#16#5335
2 BYTE Länge des W#16#10
Quittungstelegramms
3 BYTE Kennung OP-Code W#16#01
4 BYTE Länge OP-Code W#16#03
5 BYTE OP-Code W#16#06
6 BYTE Quittungsblock W#16#0F
7 BYTE Länge Quittungsblock W#16#03
8 BYTE Fehlernummer siehe Kapitel 3.2.5
„Fehlernummer
Quittungstelegramm“
9 BYTE Leerblock W#16#FF
10 BYTE Länge Leerblock W#16#7
11 BYTE frei
12 BYTE frei
13 BYTE frei
14 BYTE frei
15 BYTE frei

3.2.3 Länge des Quell-/ Zieldatenblocks

CPU 319-3PN/DP
Tabelle 3-5 max. Länge des Quell-/ Zieldatenblocks bei der CPU 319-3PN/DP
ORG-Kennung max. Länge des Quell-/ Zieldatenblocks
W#16#01 = 8176 Byte (4088 Worte)
W#16#02 = 8176 Byte (4088 Worte)
W#16#03 = 4080 Byte (2040 Worte)
W#16#04 = 4080 Byte (2040 Worte)

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220


18 V2.1, Beitrags-ID: 23592043
Funktionsprinzipien und Programmstrukturen
Kommunikationsdienste FETCH und WRITE

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220 Beitrags-ID: 23592043

CPU 317-2PN/DP
Tabelle 3-6 max. Länge des Quell-/ Zieldatenblocks bei der CPU 317-2PN/DP
ORG-Kennung max. Länge des Quell-/ Zieldatenblocks
W#16#01 = 8176 Byte (4088 Worte)
W#16#02 = 4080 Byte (2040 Worte)
W#16#03 = 2032 Byte (1016 Worte)
W#16#04 = 2032 Byte (1016 Worte)

CPU 315-2PN/DP
Tabelle 3-7 max. Länge des Quell-/ Zieldatenblocks bei der CPU 315-2PN/DP
ORG-Kennung max. Länge des Quell-/ Zieldatenblocks
W#16#01 = 8176 Byte (4088 Worte)
W#16#02 = 2032 Byte (1016 Worte)
W#16#03 = 2032 Byte (1016 Worte)
W#16#04 = 2032 Byte (1016 Worte)
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23592043_FetchWrite_PNCPU_v21_d.doc

3.2.4 Anfangsadresse

Die max. Anfangsadresse ist abhängig von:


• ORG-Kennung, d.h. vom Speicherbereich der CPU, in den die Daten
geschrieben bzw. aus dem die Daten gelesen werden
• Länge des Quell-/ Zieldatenblocks
Tabelle 3-8 max. Anfangsadresse
ORG-Kennung max. Anfangsadresse
W#16#01 = 64 KByte − Länge des Quell-/
Zieldatenblocks − 16 Byte Header-
Telegramm
W#16#02 = max. Länge des Quell-/ Zieldatenblocks −
Länge des Quell-/ Zieldatenblocks
W#16#03 = max. Länge des Quell-/ Zieldatenblocks −
Länge des Quell-/ Zieldatenblocks
W#16#04 = max. Länge des Quell-/ Zieldatenblocks −
Länge des Quell-/ Zieldatenblocks

V2.1 20.10.2009 19/69


Inhaltsverzeichnis

3.2.5 Fehlernummer Quittungstelegramm

Tabelle 3-9 Fehlernummer im Quittungstelegramm


Fehlernummer Beschreibung
0 positive Quittung, d.h. gültiges FETCH bzw.
WRITE Anforderungstelegramm wurde
empangen
2 Bereich in der CPU nicht vorhanden
3 Bereich in der CPU zu klein
6 keine gültige ORG-Kennung

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220


20 V2.1, Beitrags-ID: 23592043
Funktionsprinzipien und Programmstrukturen
Aufbau und Ablauf des S7-Programms der Applikation

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220 Beitrags-ID: 23592043

4 Aufbau und Ablauf des S7-Programms der


Applikation
4.1 Übersicht zum Aufbau des S7-Programms
In der folgenden Abbildung 4-1 ist der Aufbau des S7-Programms der Applikation
schematisch dargestellt.
Abbildung 4-1 Übersicht zum Aufbau des S7-Programms

DB 210
OB 1 FB210

call

DB 310
FB210
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23592043_FetchWrite_PNCPU_v21_d.doc

call

DB220
FB220

call

DB320
FB220

call

4.2 Erläuterungen zum Aufbau S7-Programms der


Applikation
Im S7-Programm der CPU 319-3PN/DP werden die Dienste FETCH und WRITE in
den folgenden Funktionsbausteinen implementiert.
• FB210 "FW_TCP"
• FB220 „FW_IOT“
Diese Funktionsbausteine müssen zyklisch im OB1 aufgerufen werden.

V2.1 20.10.2009 21/69


Inhaltsverzeichnis

Mit dem FB210 werden die Dienste FETCH/WRITE über die TCP Verbindung zur
Verfügung gestellt. Da für die Dienste FETCH/WRITE jeweils eine separate TCP
Verbindung benötigt wird, wird der FB210 zweimal im OB1 aufgerufen.
Der erste Aufruf mit Instanzdatenbaustein DB210 stellt den Dienst FETCH über die
TCP Verbindungen zur Verfügung.
Der zweite Aufruf mit Instanzdatenbaustein DB310 stellt die Funktion WRITE über
die TCP Verbindung zur Verfügung.
Mit dem FB220 werden die Dienste FETCH/WRITE über die ISO-on-TCP
Verbindung zur Verfügung gestellt. Da für die Dienste FETCH/WRITE jeweils eine
separate ISO-on-TCP Verbindung benötigt wird, wird der FB220 zweimal im OB1
aufgerufen.
Der erste Aufruf mit Instanzdatenbaustein DB220 stellt den Dienst FETCH über die
ISO-on-TCP Verbindungen zur Verfügung.
Der zweite Aufruf mit Instanzdatenbaustein DB320 stellt den Dienst WRITE über
die ISO-on-TCP Verbindung zur Verfügung.
Intern rufen die Bausteine FB210 „FW_TCP“ und FB220 „FW_IOT“
Systemfunktionen zum Verbindungsaufbau bzw. -abbau und zum Senden und
Empfangen von Daten auf.
Weitere Informationen zur offenen Kommunikation über Industrial Ethernet finden
Sie im Handbuch „Systemsoftware für S7-300/400 System- und
Standardfunktionen“. Dieses Handbuch steht Ihnen im Internet unter folgendem
Link als Download zur Verfügung:
http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/1214574

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220


22 V2.1, Beitrags-ID: 23592043
Funktionsprinzipien und Programmstrukturen
Aufbau und Ablauf des S7-Programms der Applikation

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220 Beitrags-ID: 23592043

4.3 Ablauf des FB210 „FW_TCP“


In der folgenden Abbildung 4-2 ist der Ablauf des FB210, der im OB1 aufgerufen
wird und die Dienste FETCH und WRITE über TCP Verbindungen realisiert,
schematisch dargestellt.

Übersicht
Abbildung 4-2 Ablauf FB210 „FW_TCP“

Verbindungsaufbau DB211
„ConnectParam“

Empfang des Header-


Telegramm = 16 Byte
Copyright © Siemens AG 2009 All rights reserved

16 Byte Header
23592043_FetchWrite_PNCPU_v21_d.doc

auswerten

FETCH WRITE

Daten aufbereiten Empfang der


Nutzdaten

Quittungstelegramm Daten in Zielbereich


generieren schreiben

Quittungstelegramm Quittungstelegramm
+ Nutzdaten senden generieren

Quittungstelegramm
senden

max. Nutzdaten = 8178Byte


(8192Byte-16Byte Header-Telegramm)

Beschreibung
Die TCP Verbindung wird nach Kalt-, Warmstart und Wiederanlauf der CPU sowie
nach Änderung der Verbindungsparameter automatisch aufgebaut. Die Parameter
für den Verbindungsaufbau sind im DB211 „ConnectParam“ hinterlegt.
Über den Eingangsparameter „ENABLE“ hat der Anwender die Möglichkeit den
Verbindungsaufbau und -abbau manuell zu steuern.
Wenn die Verbindungsparameter geändert werden, dann wird die Verbindung
automatisch ab- und wieder aufgebaut.

V2.1 20.10.2009 23/69


Inhaltsverzeichnis

Die folgende Tabelle zeigt die Datenstruktur der Verbindungsparameter für eine
TCP Verbindung. Diese ist 64 Byte lang.
Tabelle 4-1 Datenstruktur der Verbindungsparameter für TCP Verbindung
Parameter Wert Beschreibung
id W#16#1 Verbindungs-ID
Der Wert des Parameters muss in
folgendem Wertebereich liegen:
id = W#16#0001 bis W#16#0FFF
connection_type B#16#11 Verbindungstyp
Für TCP Verbindung gilt:
connection_type = B#16#11
(TCP native) oder
connection_type = B#16#1
(TCP native Kompatibilitätsmodus)
active_est FALSE passiver Verbindungsaufbau
local_device_id B#16#3 CPU 319-3PN/DP
local_tsap_id_len B#16#2 Datenlänge des lokalen Ports in der
S7-300 Station
rem_subnet_id_len B#16#0 nicht relevant
rem_staddr_len B#16#0 unspezifizierte Verbindung
rem_tsap_id_len B#16#0 Datenlänge des Ports im
Kommunikationspartner
next_staddr_len B#16#0 verwendete Länge des Parameters
next_staddr
local_tsap_id B#16#7 lokaler Port für die TCP Verbindung in
B#16#D0 der S7-300 Station
B#16#0 Der Wert des Parameters muss in
B#16#0 folgendem Wertebereich liegen:
B#16#0 local_tsap_id = 1 bis 49151 (dez.)
B#16#0
B#16#0
B#16#0
B#16#0
B#16#0
B#16#0
B#16#0
B#16#0
B#16#0
B#16#0
B#16#0
rem_subnet_id B#16#0 … nicht relevant

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24 V2.1, Beitrags-ID: 23592043
Funktionsprinzipien und Programmstrukturen
Aufbau und Ablauf des S7-Programms der Applikation

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220 Beitrags-ID: 23592043

Parameter Wert Beschreibung


rem_staddr B#16#0 … IP-Adresse des
Kommunikationspartners:
- nicht relevant bei unspezifizierten
Verbindungen mit passiven
Verbindungsaufbau
rem_tsap_id B#16#0 … Port des Kommunikationspartners:
- nicht relevant bei unspezifizierten
Verbindungen mit passiven
Verbindungsaufbau
next_staddr B#16#0 … Rack und Steckplatz des CPs:
- nicht relevant, da kein CP verwendet
wird
spare W#16#0 nicht relevant

Folgende Verbindungsparameter werden vor dem Verbindungsaufbau überprüft:


• connection_type
• id
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• local_tsap_id
23592043_FetchWrite_PNCPU_v21_d.doc

In dieser Applikation wird der Verbindungsparameter connection_type = B#16#11


verwendet.
Wenn einer dieser Parameter nicht korrekt definiert ist, dann wird die
Kommunikationsverbindung nicht aufgebaut. Es werden keine Daten gesendet
bzw. empfangen.
Nachdem die Kommunikationsverbindung aufgebaut ist, wird ein 16 Byte langes
Header-Telegramm der Dienste FETCH/WRITE empfangen. Das Header-
Telegramm enthält die Information, ob ein FETCH- oder WRITE-Auftrag ansteht.
Wenn ein FETCH-Auftrag vorliegt, dann werden die Daten, die vom
Kommunikationspartner angefordert werden, im Instanz-Datenbaustein DB210
aufbereitet und das Quittungstelegramm generiert. Das Quittungstelegramm wird
inklusive der aufbereiteten Daten gesendet.
Wenn ein WRITE-Auftrag vorliegt, dann werden nach der Auswertung der 16 Bytes
Header-Telegramm die Nutzdaten empfangen und in den Zielbereich geschrieben.
Anschließend wird das Quittungstelegramm im Instanzdatenbaustein DB310
generiert und gesendet.

V2.1 20.10.2009 25/69


Inhaltsverzeichnis

Ein- und Ausgangsparameter


Der FB210 hat folgende Ein- und Ausgangsparameter:
Abbildung 4-3 FB210 „FW_TCP“

FB210

BOOL ENABLE NDR BOOL

ANY CONNECT ERROR BOOL

INT ADDRMODE MODE BYTE

STATUS WORD

Tabelle 4-2 Eingangsparameter


Eingangsparameter Beschreibung
ENABLE Mit diesem Parameter wird der
Verbindungsaufbau bzw. -abbau initiiert:
• 0 = Verbindung wird abgebaut
• 1 = Verbindung wird aufgebaut
CONNECT ANY-Pointer auf den Datenbereich des
DB211, welcher die Parameter für den
Aufbau der TCP Verbindung enthält. Dieser
Datenbereich muss mindestens 64 Byte
groß sein.
ADDMODE Mit diesem Parameter wird festgelegt, wie
die Adressierung der Daten des FETCH-
bzw. WRITE-Auftrags erfolgt (im S7- oder
S5-Adressiermodus).
• 0 = S7-Adressiermodus
(Anfangsadresse der Daten wird als
Byte Adresse interpretiert)
• 1 = S5-Adressiermodus
(Anfangsadresse der Daten wird als
Wort Adresse interpretiert)

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26 V2.1, Beitrags-ID: 23592043
Funktionsprinzipien und Programmstrukturen
Aufbau und Ablauf des S7-Programms der Applikation

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220 Beitrags-ID: 23592043

Tabelle 4-3 Ausgangsparameter


Ausgangsparameter Beschreibung
NDR (new data record) Mit diesem Parameter wird angezeigt, dass
die Daten des WRITE-Auftrags erfolgreich
übernommen und das Quittungstelegramm
generiert und gesendet wurde.
ERROR Dieser Parameter wird gesetzt, wenn:
• ein Fehler beim Verbindungsaufbau
bzw. -abbau aufgetreten ist
• ein Fehler beim Senden bzw.
Empfangen der Daten aufgetreten ist.
• ein ungültiges FETCH/WRITE Header-
Telegramm empfangen wurde.
MODE Mit diesem Parameter wird angezeigt, ob
ein FETCH- oder WRITE-Auftrag
ausgeführt wird.
• 0 = kein Auftrag aktiv
• 1 = WRITE-Auftrag
• 2 = FETCH-Auftrag
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STATUS Im Parameter STATUS werden interne


23592043_FetchWrite_PNCPU_v21_d.doc

Kommunikationsstatusbits ausgegeben
(siehe Tabelle 8-1 Aufbau des Parameters
STATUS).

V2.1 20.10.2009 27/69


Inhaltsverzeichnis

4.4 Ablauf des FB220 „FW_IOT“


In der folgenden Abbildung ist der Ablauf des FB220, der im OB1 aufgerufen wird
und die Dienste FETCH und WRITE über ISO-on-TCP Verbindungen realisiert,
schematisch dargestellt.

Übersicht
Abbildung 4-4 Ablauf FB220 „FW_IOT“
Verbindungsaufbau DB211
„ConnectParam“

Empfang Header-
telgramm + Nutzdaten
(max. 8192 Byte)

16 Byte Header
auswerten

FETCH WRITE

Daten werden Daten in Zielbereich


aufbereitet schreiben

Quittungstelegramm Quittungstelegramm
generieren generieren

Quittungstelegramm Quittungstelegramm
+ Nutzdaten senden senden

Beschreibung
Die ISO-on-TCP Verbindung wird nach Kalt-, Warmstart und Wiederanlauf der
CPU sowie nach Änderung der Verbindungsparameter automatisch aufgebaut. Die
Parameter für den Verbindungsaufbau sind im DB211 „ConnectParam“ hinterlegt.
Über den Eingangsparameter „ENABLE“ hat der Anwender die Möglichkeit den
Verbindungsaufbau und -abbau manuell zu steuern.
Wenn die Verbindungsparameter geändert werden, dann wird die Verbindung
automatisch ab- und wieder aufgebaut.
Die folgende Tabelle zeigt die Datenstruktur der Verbindungsparameter für eine
ISO-on-TCP Verbindung. Diese ist 64 Byte lang.

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220


28 V2.1, Beitrags-ID: 23592043
Funktionsprinzipien und Programmstrukturen
Aufbau und Ablauf des S7-Programms der Applikation

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220 Beitrags-ID: 23592043

Tabelle 4-4 Datenstruktur der Verbindungsparameter für ISO-on-TCP Verbindung


Parameter Wert Beschreibung
id W#16#1 Verbindungs-ID
Der Wert des Parameters muss in
folgendem Wertebereich liegen:
id = W#16#0001 bis W#16#0FFF
connection_type B#16#12 Verbindungstyp
Für ISO-on-TCP Verbindung gilt:
connection_type = B#16#12
active_est FALSE passiver Verbindungsaufbau
local_device_id B#16#3 CPU 319-3PN/DP
local_tsap_id_len B#16#7 Datenlänge des lokalen TSAPs in der
S7-300 Station
Der Wert des Parameters muss in
folgendem Wertebereich liegen:
local_tsap_id_len = 2 bis 16
rem_subnet_id_len B#16#0 nicht relevant
rem_staddr_len B#16#0 unspezifizierte Verbindung
Copyright © Siemens AG 2009 All rights reserved

rem_tsap_id_len B#16#0 Datenlänge des TSAPs im


23592043_FetchWrite_PNCPU_v21_d.doc

Kommunikationspartner
next_staddr_len B#16#0 verwendete Länge des Parameters
next_staddr
local_tsap_id B#16#E0 lokaler TSAP für die ISO-on-TCP
B#16#02 Verbindung in der S7-300 Station
B#16#54 Das erste Byte des Parameters muss
B#16#43 folgenden Wert haben:
B#16#50 local_tsap_id[1]=W#16#E0 oder
B#16#2D local_tsap_id[1] ist ein ASCII-Zeichen
B#16#31
B#16#0
B#16#0
B#16#0
B#16#0
B#16#0
B#16#0
B#16#0
B#16#0
B#16#0
rem_subnet_id B#16#0 … nicht relevant
rem_staddr B#16#0 … IP-Adresse des
Kommunikationspartners:
- nicht relevant bei unspezifizierten
Verbindungen mit passiven
Verbindungsaufbau
rem_tsap_id B#16#0 … TSAP des Kommunikationspartners:
- nicht relevant bei unspezifizierten
Verbindungen mit passiven
Verbindungsaufbau
next_staddr B#16#0 … Rack und Steckplatz des CPs:
- nicht relevant, da kein CP verwendet
wird
spare W#16#0 nicht relevant

V2.1 20.10.2009 29/69


Inhaltsverzeichnis

Folgende Verbindungsparameter werden vor dem Verbindungsaufbau überprüft:


• connection_type
• id
• local_tsap_id
• local_tsap_id_len
Wenn einer dieser Parmeter nicht korrekt definiert ist, dann wird die
Kommunikationsverbindung nicht aufgebaut. Es werden keine Daten gesendet
bzw. empfangen.
Nachdem die Kommunikationsverbindung aufgebaut ist, wird ein 16 Byte langes
Header-Telegramm der Dienste FETCH/WRITE empfangen. Das Header-
Telegramm enthält die Information, ob ein FETCH- oder WRITE-Auftrag ansteht.
Wenn ein FETCH-Auftrag vorliegt, dann werden die Daten, die vom
Kommunikationspartner angefordert werden, im Instanz-Datenbaustein DB220
aufbereitet und das Quittungstelegramm generiert. Das Quittungstelegramm wird
inklusive der aufbereiteten Daten gesendet.
Beim WRITE-Auftrag werden die Nutzdaten zusammen mit den 16 Bytes Header-
Telegramm empfangen und in den Zielbereich geschrieben. Anschließend wird das
Quittungstelegramm im Instanz-Datenbaustein DB320 generiert und gesendet.

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220


30 V2.1, Beitrags-ID: 23592043
Funktionsprinzipien und Programmstrukturen
Aufbau und Ablauf des S7-Programms der Applikation

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220 Beitrags-ID: 23592043

Ein- und Ausgangsparameter


Der FB220 hat folgende Ein- und Ausgangsparameter:
Abbildung 4-5 FB220 „FW_IOT“
FB220

BOOL ENABLE NDR BOOL

ANY CONNECT ERROR BOOL

INT ADDRMODE MODE BYTE

STATUS WORD

Tabelle 4-5 Eingangsparameter


Eingangsparameter Beschreibung
ENABLE Mit diesem Parameter wird der
Verbindungsaufbau bzw. -abbau initiiert:
• 0 = Verbindung wird abgebaut

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1 = Verbindung wird aufgebaut


23592043_FetchWrite_PNCPU_v21_d.doc

CONNECT ANY-Pointer auf den Datenbereich des


DB211, welcher die Parameter für den
Aufbau der ISO-on-TCP Verbindung
enthält. Dieser Datenbereich muss
mindestens 64 Byte groß sein.
ADDRMODE Mit diesem Parameter wird festgelegt, wie
die Adressierung der Daten des FETCH-
bzw. WRITE-Auftrags erfolgt (im S7- oder
S5-Adressiermodus).
• 0 = S7-Adressiermodus
(Startadresse der Daten wird als Byte
Adresse interpretiert)
• 1 = S5-Adressiermodus
(Startadresse der Daten wird als Wort
Adresse interpretiert)

V2.1 20.10.2009 31/69


Inhaltsverzeichnis

Tabelle 4-6 Ausgangsparameter


Ausgangsparameter Beschreibung
NDR (new data record) Mit diesem Parameter wird angezeigt, dass
die Daten des WRITE-Auftrags erfolgreich
übernommen und das Quittungstelegramm
generiert und gesendet wurde.
ERROR Dieser Parameter wird gesetzt, wenn ein
Fehler beim Verbindungsaufbau bzw. -
abbau oder beim Senden bzw. Empfangen
der Daten aufgetreten ist.
MODE Mit diesem Parameter wird angezeigt, ob
ein FETCH- oder WRITE-Auftrag
ausgeführt wird.
• 0 = kein Auftrag aktiv
• 1 = WRITE-Auftrag
• 2 = FETCH-Auftrag
STATUS Im Parameter STATUS werden interne
Kommunikationsstatusbits ausgegeben
(siehe Tabelle 8-1 Aufbau des Parameters
STATUS).

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220


32 V2.1, Beitrags-ID: 23592043
Funktionsprinzipien und Programmstrukturen
Projektierungserläuterung

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220 Beitrags-ID: 23592043

5 Projektierungserläuterung
5.1 Programmierung der Kommunikationsverbindungen in
der Steuerung
Die Parameter der Kommunikationsverbindungen werden in Form eines
Datenbausteins im Speicher der CPU abgelegt.
Die Verbindungsparameter können mit dem Tool „Open Communication Wizard“
erstellt und im Datenbaustein eines STEP 7-Projektes gespeichert werden.
In dieser Applikation werden die Verbindungsparameter im DB211
„ConnectParam“ gespeichert.
Der „Open Communication Wizard“ steht im Internet unter folgendem Link als
Download zur Verfügung:
http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/25209116
Copyright © Siemens AG 2009 All rights reserved
23592043_FetchWrite_PNCPU_v21_d.doc

V2.1 20.10.2009 33/69


Inhaltsverzeichnis

5.1.1 Erstellung der Verbindungsparameter für die TCP Verbindungen

Beim Erstellen der Verbindungsparameter mit dem Open Communication Wizard


gehen Sie nach folgender Anleitung vor:

Open Communication Wizard installieren


Installieren Sie den Open Communication Wizard auf dem PC, wo Sie die
Konfiguration der S7-Station vornehmen. Beachten Sie, dass Sie für die
Installation des Open Communication Wizard mindestens das
Microsoft .NET Framework V2.0 benötigen.

Open Communication Wizard starten


Starten Sie den Open Communication Wizard im Windows START Menü unter
„SIMATIC Æ Open Communication Wizard. Es wird folgender Dialog geöffnet
(siehe Abbildung 5-1 Open Communication Wizard starten). Klicken Sie auf die
Schaltfläche „Weiter“, um mit der Erstellung der Verbindungsparameter
fortzufahren.
Abbildung 5-1 Open Communication Wizard starten

In folgendem Dialog wählen Sie das STEP 7-Projekt und den Bausteinordner aus,
in dem die Verbindungsparameter gespeichert werden. Anschließend klicken Sie
auf die Schaltfläche „Weiter“, um in den nächsten Dialog zu gelangen.

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220


34 V2.1, Beitrags-ID: 23592043
Funktionsprinzipien und Programmstrukturen
Projektierungserläuterung

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220 Beitrags-ID: 23592043

Abbildung 5-2 STEP 7-Projekt und Bausteinordner auswählen


Copyright © Siemens AG 2009 All rights reserved
23592043_FetchWrite_PNCPU_v21_d.doc

Wählen Sie die Funktion „Neu“ aus, um eine neue Verbindung zu erstellen.
Anschließend klicken Sie auf die Schaltfläche „Weiter“, um in den nächsten Dialog
zu gelangen, wo Sie den Verbindungstyp auswählen.
Abbildung 5-3 neue Verbindung erstellen

Verbindungstyp auswählen
Zur Konfiguration der TCP Verbindung wählen Sie den Verbindungstyp „TCP
native“.

V2.1 20.10.2009 35/69


Inhaltsverzeichnis

Abbildung 5-4 Verbindungstyp auswählen

Kommunikationspartner konfigurieren
Nun wird der Kommunikationspartner konfiguriert. In dieser Applikation wird nur die
S7-300 Station (FETCH/WRITE-Server) konfiguriert, da der
Kommunikationspartner eine PC-Station (FETCH/WRITE-Client) ist.
Wenn Sie zwei S7-Steuerungen als Kommunikationspartner haben, dann ändern
sich die hier zu konfigurierenden Parameter.
Klicken Sie auf die Schaltfläche „Weiter“, um in den nächsten Dialog zu gelangen,
wo Sie die Eigenschaften des Kommunikationspartners definieren.
Abbildung 5-5 Kommunikationspartner konfigurieren

Eigenschaften der Kommunikationspartner definieren


In dieser Applikation werden folgende Eigenschaften für die TCP Verbindung in der
CPU 319-3PN/DP definiert:

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220


36 V2.1, Beitrags-ID: 23592043
Funktionsprinzipien und Programmstrukturen
Projektierungserläuterung

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220 Beitrags-ID: 23592043

Tabelle 5-1 Eigenschaften der Kommunikationspartner


Eigenschaft TCP Verbindung mit dem TCP Verbindung mit dem
Dienst FETCH Dienst WRITE
Verbindungs-ID W#16#0003 W#16#0004
Verbindungsaufbau passiv passiv
Verbindung unspezifiziert unspezifiziert
Schnittstelle CPU 319-3PN/DP CPU 319-3PN/DP

Definieren Sie die TCP Verbindung für den FETCH- und WRITE-Auftrag mit
unterschiedlicher Verbindungs-ID und unterschiedlichem Verbindungsnamen.
Die TCP Verbindungen sind unspezifiziert, da diese in Netpro für den
Datenaustausch zwischen PC-Station und CPU mit integrierter Industrial Ethernet
Schnittstelle nur unspezifiziert projektiert werden können (siehe Kapitel 5.2
„Projektierung der Kommunikationsverbindungen in der PC Station“).
Die Schnittstelle wählen Sie entsprechend Ihrer verwendeten Hardware. In dieser
Applikation wird eine CPU 319-3PN/DP verwendet. Somit wird im Open
Communication Wizard die integrierte Industrial Ethernet Schnittstelle der CPU
319-3PN/DP definiert. Klicken Sie auf die Schaltfläche „Weiter“, um in den
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nächsten Dialog zu gelangen, wo Sie den lokalen Port für die TCP Verbindung in
23592043_FetchWrite_PNCPU_v21_d.doc

der CPU definieren.


Abbildung 5-6 Eigenschaften des Kommunikationspartner definieren

Ports der TCP Verbindungen definieren


In dieser Applikation werden in der S7-300 Station folgende Ports für die TCP
Verbindungen festgelegt.

V2.1 20.10.2009 37/69


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Tabelle 5-2 Ports der TCP Verbindungen


Kommunikationsverbindung Port
TCP Verbindung für FETCH-Auftrag 2000 (dez) = 7D0 (hex)
TCP Verbindung für WRITE-Auftrag 2001 (dez) = 7D1 (hex)

Abbildung 5-7 Ports der TCP Verbindungen

Hinweis Mit dieser Parametrierung der S7-300 Station kann sich jede beliebige Station,
welche den Kommunikationsdienst TCP native unterstützt, über den
konfigurierten Port auf die Daten der in der Steuerung zugreifen.

Namen der Datenstruktur festlegen


In folgendem Dialog des Open Communication Wizard geben Sie den
Datenbaustein an, in dem die Verbindungsparameter gespeichert werden. Des
Weiteren wird das bereits ausgewählte STEP 7 Projekt und der bereits
ausgewählte Bausteinordner angezeigt, in dem der Datenbaustein mit den
Verbindungsparametern erzeugt wird. Wenn Sie noch kein STEP 7-Projekt und
Bausteinordner ausgewählte haben (siehe Abbildung 5-2 STEP 7-Projekt und
Bausteinordner auswählen), dann können Sie dies in folgendem Dialog nachholen.

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220


38 V2.1, Beitrags-ID: 23592043
Funktionsprinzipien und Programmstrukturen
Projektierungserläuterung

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220 Beitrags-ID: 23592043

Abbildung 5-8 Datenbaustein mit Verbindungsparametern erzeugen


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Entsprechend der Konfiguration der Verbindungsparameter mit dem Open


Communication Wizard wird der angegebene Datenbaustein mit den korrekten
Verbindungsparametern erzeugt (siehe Tabelle Tabelle 4-1 Datenstruktur der
Verbindungsparameter für TCP Verbindung).

V2.1 20.10.2009 39/69


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Wenn der angegebene Datenbaustein bereits im STEP 7-Projekt existiert, dann


werden die Verbindungsparameter an die bereits existierenden Daten im
Datenbaustein angehängt. In diesem Fall bestätigen Sie die folgende Meldung mit
„OK“.
Abbildung 5-9 Datenbaustein existiert bereits

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220


40 V2.1, Beitrags-ID: 23592043
Funktionsprinzipien und Programmstrukturen
Projektierungserläuterung

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220 Beitrags-ID: 23592043

5.1.2 Erstellung der Verbindungsparameter für die ISO-on-TCP


Verbindungen

Beim Erstellen der Verbindungsparameter mit dem Open Communication Wizard


gehen Sie nach folgender Anleitung vor:

Open Communication Wizard installieren


Installieren Sie den Open Communication Wizard auf dem PC, wo Sie die
Konfiguration der S7-Station vornehmen. Beachten Sie, dass Sie für die
Installation des Open Communication Wizard mindestens das
Microsoft .NET Framework V2.0 benötigen.

Open Communication Wizard starten


Starten Sie den Open Communication Wizard im Windows START Menü unter
SIMATIC Æ Open Communication Wizard. Es wird folgender Dialog geöffnet
(siehe Abbildung 5-10 Open Communication Wizard starten). Klicken Sie auf die
Schaltfläche „Weiter“, um mit der Erstellung der Verbindungsparameter
fortzufahren.
Abbildung 5-10 Open Communication Wizard starten
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In folgendem Dialog wählen Sie das STEP 7-Projekt und den Bausteinordner aus,
in dem die Verbindungsparameter gespeichert werden. Anschließend klicken Sie
auf die Schaltfläche „Weiter“, um in den nächsten Dialog zu gelangen.

V2.1 20.10.2009 41/69


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Abbildung 5-11 STEP 7-Projekt und Bausteinordner auswählen

Wählen Sie die Funktion „Neu“ aus, um eine neue Verbindung zu erstellen.
Anschließend klicken Sie auf die Schaltfläche „Weiter“, um in den nächsten Dialog
zu gelangen, wo Sie den Verbindungstyp auswählen.
Abbildung 5-12 neue Verbindung erstellen

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220


42 V2.1, Beitrags-ID: 23592043
Funktionsprinzipien und Programmstrukturen
Projektierungserläuterung

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220 Beitrags-ID: 23592043

Verbindungstyp auswählen
Zur Konfiguration der ISOonTCP Verbindung wählen Sie den Verbindungstyp „ISO
on TCP“.
Abbildung 5-13 Verbindungstyp auswählen
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Kommunikationspartner konfigurieren
Nun wird der Kommunikationspartner konfiguriert. In dieser Applikation wird nur die
S7-300 Station (FETCH/WRITE Server) konfiguriert, da der
Kommunikationspartner eine PC-Station (FETCH/WRITE Client) ist.
Wenn Sie zwei S7-Steuerungen als Kommunikationspartner haben, dann ändern
sich die hier zu konfigurierenden Parameter.
Klicken Sie auf die Schaltfläche „Weiter“, um in den nächsten Dialog zu gelangen,
wo Sie die Eigenschaften des Kommunikationspartners definieren.

V2.1 20.10.2009 43/69


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Abbildung 5-14 Kommunikationspartner konfigurieren

Eigenschaften der Kommunikationspartner definieren


In dieser Applikation werden folgende Eigenschaften für die ISO-on-TCP
Verbindung in der CPU 319-3PN/DP definiert:
Tabelle 5-3 Eigenschaften der Kommunikationspartner
Eigenschaft ISO-on-TCP Verbindung für ISO-on-TCP Verbindung für
FETCH-Auftrag WRITE-Auftrag
Verbindungs-ID W#16#0001 W#16#0002
Verbindungsaufbau passiv passiv
Verbindung unspezifiziert unspezifiziert
Schnittstelle CPU 319-3PN/DP CPU 319-3PN/DP

Definieren Sie die ISO-on-TCP Verbindung für den FETCH- und WRITE-Auftrag
mit unterschiedlicher Verbindungs-ID und unterschiedlichem Verbindungsnamen.
Die ISO-on-TCP Verbindungen sind unspezifiziert, da diese in NetPro für den
Datenaustausch zwischen PC-Station und CPU mit integrierter Industrial Ethernet
Schnittstelle nur unspezifiziert projektiert werden können (siehe Kapitel 5.2
„Projektierung der Kommunikationsverbindungen in der PC Station“).
Die Schnittstelle wählen Sie entsprechend Ihrer verwendeten Hardware. In dieser
Applikation wird eine CPU 319-3PN/DP verwendet. Somit wird im Open
Communication Wizard die integrierte Industrial Ethernet Schnittstelle der CPU
319-3PN/DP definiert. Klicken Sie auf die Schaltfläche „Weiter“, um in den
nächsten Dialog zu gelangen, wo Sie den lokalen TSAP der ISO-on-TCP
Verbindung in der CPU definieren.

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220


44 V2.1, Beitrags-ID: 23592043
Funktionsprinzipien und Programmstrukturen
Projektierungserläuterung

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220 Beitrags-ID: 23592043

Abbildung 5-15 Eigenschaften des Kommunikationspartner definieren


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TSAPs der ISO-on-TCP Verbindung definieren


In dieser Applikation werden in der S7-300 Station folgende TSAPs für die ISO-on-
TCP Verbindungen festgelegt.

Tabelle 5-4 TSAPs der Kommunikationsverbindungen


Kommunikationsverbindung TSAP
ISO-on-TCP Verbindung für FETCH-Auftrag TCP-1 (ASC) =
E0.02.54.43.50.2D.31 (hex)
ISO-on-TCP Verbindung für WRITE-Auftrag TCP-2 (ASC) =
E0.02.54.43.50.2D.32 (hex)

Das Optionskästchen „CPU 3xx (FW<V2.7), CP4xx (FW<V5.2)“ ist standardmäßig


aktiviert. Deaktivieren Sie dieses Optionskästchen nur, wenn Sie eine S7-300 CPU
mit FW ≥ V2.7 oder eine S7-400 mit FW ≥ V5.2 verwenden, da ab diesen Firmware
Versionen die Verwendung von ASCII-TSAPs unterstützt wird.

V2.1 20.10.2009 45/69


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Abbildung 5-16 TSAPs der ISO-on-TCP Verbindungen

Hinweis Mit dieser Parametrierung der S7-300 Station kann sich jede beliebige Station,
welche den Kommunikationsdienst ISO-on-TCP unterstützt, über den
konfigurierten TSAP auf die Daten in der Steuerung zugreifen.

Namen der Datenstruktur festlegen


In folgenden Dialog des Open Communication Wizard geben Sie den
Datenbaustein an, in dem die Verbindungsparameter gespeichert werden. Des
Weiteren wird das bereits ausgewählte STEP 7 Projekt und der bereits
ausgewählte Bausteinordner angezeigt, in dem der Datenbaustein mit den
Verbindungsparametern erzeugt wird. Wenn Sie noch kein STEP 7-Projekt und
Bausteinordner ausgewählt haben (siehe Abbildung 5-11 STEP 7-Projekt und
Bausteinordner auswählen), dann können Sie dies in folgenden Dialog nachholen.
Abbildung 5-17 Datenbaustein mit Verbindungsparametern erzeugen

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220


46 V2.1, Beitrags-ID: 23592043
Funktionsprinzipien und Programmstrukturen
Projektierungserläuterung

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220 Beitrags-ID: 23592043

Entsprechend der Konfiguration der Verbindungsparameter mit dem Open


Communication Wizard wird der angegebene Datenbaustein mit den korrekten
Verbindungsparametern erzeugt (siehe Tabelle 4-4 Datenstruktur der
Verbindungsparameter für ISO-on-TCP Verbindung).
Wenn der angegebene Datenbaustein bereits im STEP 7-Projekt existiert, dann
werden die Verbindungsparameter an die bereits existierenden Daten im
Datenbaustein angehängt. In diesem Fall bestätigen Sie die folgende Meldung mit
„OK“.
Abbildung 5-18 Datenbaustein existiert bereits

5.1.3 Aufbau des DB211 „Connect_Param“

Die folgende Tabelle verdeutlicht den Aufbau des DB211 „ConnectParam“, in dem
die Verbindungsparameter der ISO-on-TCP und TCP Verbindungen gespeichert
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werden.
Tabelle 5-5 Aufbau DB211 „ConnectParam“
Byte Beschreibung
0-63 Parametersatz der ISO-on-TCP Verbindung für den FETCH-Auftrag
64-127 Parametersatz der ISO-on-TCP Verbindung für den WRITE-Auftrag
128-191 Parametersatz der TCP Verbindung für den FETCH-Auftrag
192-255 Parametersatz der TCP Verbindung für den WRITE-Auftrag

5.2 Projektierung der Kommunikationsverbindungen in der


PC Station
Nachdem die Kommunikationsverbindungen in der Steuerung programmiert sind,
müssen diese noch in der PC-Station konfiguriert werden.
Für die PC-Station werden die Kommunikationsverbindungen in STEP 7 oder NCM
PC projektiert. In STEP 7 / NCM PC öffnen Sie NetPro und fügen zwei TCP
Verbindungen und zwei ISO-on-TCP Verbindungen in der PC-Station ein.
Im Eigenschaftsfenster der einzelnen Kommunikationsverbindungen müssen
folgende Einstellungen vorgenommen werden:

Verbindungsname vergeben
Im Eigenschaftsdialog Æ Register „Allgemein“ der Kommunikationsverbindung wird
der Verbindungsname vergeben. Dieser ist frei wählbar.
Anschließend klicken Sie auf die Schaltfläche „Aufbau…“. Somit wird der Dialog
„Details zum Verbindungsaufbau“ geöffnet.

V2.1 20.10.2009 47/69


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Abbildung 5-19 Eigenschaftsdialog der Kommunikationsverbindung Æ Register „Allgemein“

Im Dialog „Details zum Verbindungsaufbau“ wählen Sie die Funktion „Die


Verbindung permanent aufrecht erhalten“ aus.
Übernehmen Sie die Einstellung mit „OK“.
Abbildung 5-20 Dialog „Details zum Verbindungsaufbau“

Verbindungsparameter definieren
Wechseln Sie im Eigenschaftsdialog der Kommunikationsverbindung in das
Register „Adressen“. Hier definieren Sie die Verbindungsparameter. Als remote IP-
Adresse geben Sie die IP-Adresse der CPU 319-3PN/DP an.
Des Weiteren definieren Sie die TSAPs bzw. Ports zwischen denen die
Kommunikationsverbindung aufgebaut werden soll. Hierbei werden lokal und
remote die gleichen Ports bzw. TSAPs verwendet.

Hinweis Die ersten zwei Byte E0.02 des remote TSAP müssen Sie manuell eintragen.

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220


48 V2.1, Beitrags-ID: 23592043
Funktionsprinzipien und Programmstrukturen
Projektierungserläuterung

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220 Beitrags-ID: 23592043

Abbildung 5-21 Eigenschaftsdialog ISO-on-TCP Verbindung Æ Register „Adressen“

manuell die ersten zwei Byte E0.02 ergänzen


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Abbildung 5-22 Eigenschaftsdialog TCP Verbindung Æ Register „Adressen“

IP-Adresse und Port IP-Adresse und Port


der PC-Station der S7-300 Station

V2.1 20.10.2009 49/69


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In der folgenden Tabelle finden Sie eine Übersicht der lokalen und remote TSAPs
bzw. Ports, die in dieser Applikation verwendet werden.
Tabelle 5-6 Übersicht der lokalen und remoten TSAPs bzw. Ports
Verbindungs-ID lokaler TSAP / Port remote TSAP / Port
in der PC Station in der S7-300 Station
W#16#1 TCP-1 (ASC) = 54.43.50.2D.31 TCP-1 (ASC) =
(hex) E0.02.54.43.50.2D.31 (hex)
W#16#2 TCP-2 (ASC) = 54.43.50.2D.32 TCP-2 (ASC) =
(hex) E0.02.54.43.50.2D.32 (hex)
W#16#3 2000 (dez) = 7D0 (hex) 2000 (dez) = 7D0 (hex)
W#16#4 2001 (dez) = 7D1 (hex) 2001 (dez) = 7D1 (hex)

Hinweis Die TCP und ISO-on-TCP Verbindungen müssen, wie in dieser


Applikationssoftware, in der S7-300 Station teilspezifiziert und in der PC-Station
vollspezifiziert konfiguriert werden.

Dienst FETCH und WRITE konfigurieren


Im Eigenschaftsdialog Æ Register „Optionen“ der Kommunikationsverbindung wird
der Dienst FETCH Aktiv bzw. WRITE Aktiv für die TCP und ISO-on-TCP
Verbindungen definiert. Da die PC-Station die Kommunikationsverbindungen
aufbauen muss, ist der Dienst FETCH und WRITE aktiv.
Abbildung 5-23 Eigenschaftsdialog der Kommunikationsverbindung Æ Register „Optionen“

Protokollerweiterung FETCH
bzw. WRITE definieren

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220


50 V2.1, Beitrags-ID: 23592043
Aufbau, Projektierung und Bedienung der Applikation
Installation und Inbetriebnahme

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220 Beitrags-ID: 23592043

Aufbau, Projektierung und Bedienung der


Applikation
Inhalt
Dieser Teil führt Sie Schritt für Schritt durch den Aufbau, wichtige
Projektierungsschritte, Inbetriebnahme und Bedienung der Applikation.

6 Installation und Inbetriebnahme


6.1 Installation der Applikationssoftware
Die Applikationssoftware ist ein STEP 7 Projekt, welches die komplette
Hardwarekonfiguration inklusive Anwenderprogramm der S7-300 Station und die
Konfiguration der PC-Station enthält.
Dieses STEP 7-Projekt steht als Download in Form einer ZIP-Datei im Internet zur
Verfügung.
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23592043_FetchWrite_PNCPU_v21_d.doc

Extrahieren Sie die Datei "23592043_FetchWrite_PNCPU_V21.zip" in ein


separates Verzeichnis. Das STEP7-Projekt wird dann automatisch mit allen
dazugehörigen Unterverzeichnissen entpackt. Anschließend können Sie das
entpackte STEP 7-Projekt mit dem SIMATIC Manager öffnen und bearbeiten.

6.2 Inbetriebnahme des S7-Programms


Konfiguration der S7-Station
Passen Sie in der Applikationssoftware die Hardware-Konfiguration der S7-Station
so an, dass diese dem Hardwareaufbau in Ihrer Anlage entspricht.
Anschließend öffnen Sie in der Hardware-Konfiguration der S7-Station den
Eigenschaftsdialogsdialog der PN IO Schnittstelle der projektierten CPU.

V2.1 20.10.2009 51/69


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Abbildung 6-1 Eigenschaftsdialog PN IO Schnittstelle

Klicken Sie auf die Schaltfläche „Eigenschaften“. Nun tragen Sie in dem Dialog
„Eigenschaften – Ethernet Schnittstelle PN-IO Æ Register Parameter“ die IP-
Adresse und Subnetzmaske der CPU ein.
Abbildung 6-2 Dialog „Eigenschaften – Ethernet Schnittstelle PN-IO“

Anschließend speichern und übersetzen Sie die Hardware-Konfiguration der S7-


300 Station und laden diese in Ihre CPU.

Verbindungsparameter anpassen
Den Verbindungsparameter „local_device_id“ müssen Sie entsprechend Ihrer
verwendeten und konfigurierten Hardware wie folgt anpassen.

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220


52 V2.1, Beitrags-ID: 23592043
Aufbau, Projektierung und Bedienung der Applikation
Installation und Inbetriebnahme

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220 Beitrags-ID: 23592043

Tabelle 6-1 Parameter „local_device_id“


Baugruppe Parameter „local_device_id“
CPU 315-2PN/DP B#16#02
CPU 317-2PN/DP B#16#02
CPU 319-3PN/DP B#16#03
CPU 41x B#16#05
Industrial Ethernet CP B#16#00

Nun können Sie das S7-Programm in die CPU laden.

6.3 Inbetriebnahme der PC-Station (FETCH/WRITE-Client)


IP-Adresse der PC-Station ermitteln
Zunächst ermitteln Sie die IP-Adresse und Subnetzmaske der PC-Station, die als
FETCH/WRITE-Client fungiert. Hierfür öffnen Sie auf dieser
PC-Station die Konfigurationskonsole „PC-Station einstellen“ (Windows START
Menü Æ SIMATIC Æ SIMATIC NET Æ PC-Station einstellen).
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Im Explorer der Konfigurationskonsole finden Sie unter Baugruppen u. a. den


23592043_FetchWrite_PNCPU_v21_d.doc

Industrial Ethernet PC CP, welchen Sie in der PC Station gesteckt haben und für
die Kommunikation verwenden. Unter „Adresse“ finden Sie die aktuelle IP-Adresse
des Industrial Ethernet PC CPs (siehe Abbildung 6-3 IP-Adresse der PC-Station
ermitteln).
Diese IP-Adresse konfigurieren Sie in STEP 7 / NCM PC für die
PC-Station.
Abbildung 6-3 IP-Adresse der PC-Station ermitteln

V2.1 20.10.2009 53/69


Inhaltsverzeichnis

Konfiguration der PC-Station in STEP 7 / NCM PC


Das STEP 7-Projekt dieser Applikation enthält unter anderem die Konfiguration der
PC-Station.
Die projektierte PC-Station hat den Namen: „SIMATIC PC Station“.
Abbildung 6-4 Namen für die PC-Station vergeben

Name der PC-Station

Öffnen Sie die Hardwarekonfiguration der PC-Station.


Abbildung 6-5 Hardware-Konfiguration der PC-Station

Hinweis Wenn Sie in Ihrer PC-Station einen CP1613 (A2), CP1623, CP1612 oder
CP1512 verwenden, dann müssen Sie die entsprechende Baugruppe in der
Hardware-Konfiguration projektieren.

In der Hardware-Konfiguration öffnen Sie das Eigenschaftsfenster des projektierten


Industrial Ethernet PC CPs.

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54 V2.1, Beitrags-ID: 23592043
Aufbau, Projektierung und Bedienung der Applikation
Installation und Inbetriebnahme

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220 Beitrags-ID: 23592043

Abbildung 6-6 Eigenschaftsdialog Industrial Ethernet PC CP


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23592043_FetchWrite_PNCPU_v21_d.doc

Klicken Sie auf die Schaltfläche „Eigenschaften“. Nun tragen Sie in dem Dialog
„Eigenschaften – Ethernet Schnittstelle IE Allgemein“ die IP-Adresse und
Subnetzmaske Ihrer PC-Station ein, die als FETCH/WRITE-Client fungiert.
Abbildung 6-7 Dialog „Eigenschaften – Ethernet Schnittstelle IE Allgemein“

V2.1 20.10.2009 55/69


Inhaltsverzeichnis

Hinweis Die IP-Adresse, die in STEP 7 für die PC-Station konfiguriert ist, muss mit der in
Windows eingestellten IP-Adresse übereinstimmen. Außerdem ist zu beachten,
dass die IP-Adressen der PC-Station und der S7-Station im selben IP-Subnetz
liegen.

Öffnen Sie über die Windows Task-Leiste den Komponenten Konfigurator.


Abbildung 6-8 Windows Task-Leiste

Hier fügen Sie die Baugruppen, d.h. den OPC-Server und den Industrial Ethernet
PC CP, entsprechend der Hardware-Konfiguration der PC-Station ein.
Anschließend passen Sie den Stationsnamen im Komponenten Konfigurator an.
Der Name der PC-Station muss in STEP 7 / NCM PC und im Komponenten
Konfigurator gleich sein.
Abbildung 6-9 Komponenten Konfigurator

Name der PC-Station

Konfiguration in die PC-Station laden


Wählen Sie im SIMATIC Manager im Menü „Extras Æ PG/PC-Schnittstelle
einstellen“ die Schnittstelle TCP/IP aus.
In NetPro speichern und übersetzen Sie die Konfiguration der PC-Station. Dazu
markieren Sie das Objekt „PC Station“ und klicken auf die Schaltfläche „speichern
und übersetzen“.

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220


56 V2.1, Beitrags-ID: 23592043
Aufbau, Projektierung und Bedienung der Applikation
Installation und Inbetriebnahme

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220 Beitrags-ID: 23592043

Wenn die Konfiguration erfolgreich übersetzt ist, dann klicken Sie auf die
Schaltfläche „laden“. Somit laden Sie die gesamte Konfiguration der
PC-Station, inklusive der projektierten Verbindungen.
Abbildung 6-10 Konfiguration der PC-Station speichern, übersetzen und laden

laden
Speichern und übersetzen

Nach dem Laden der Konfiguration ist die Inbetriebnahme der PC-Station
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abgeschlossen. Diese fungiert nun als FETCH/WRITE-Client.


23592043_FetchWrite_PNCPU_v21_d.doc

V2.1 20.10.2009 57/69


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7 Bedienung der Applikation


7.1 Auf- und Abbau der Kommunikationsverbindungen in
der S7-Steuerung
Es sind insgesamt vier Kommunikationsverbindungen für den Datenaustausch
zwischen CPU 319-3PN/DP und PC-Station projektiert bzw. programmiert.
Der Eingangsparmeter „ENABLE“ des FB210 bzw. FB220 wird mit „TRUE“
vorbelegt. Somit wird der Aufbau der Kommunikationsverbindungen automatisch in
der Steuerung initiiert.
Abbildung 7-1 Aufruf des FB220 im OB1

Wenn die Verbindungsparameter einer Kommunikationsverbindung geändert


werden, dann wird der Verbindungsaufbau automatisch erneut initiert.

7.2 OPC Scout starten


Den OPC Scout starten Sie im Windows START Menü unter „SIMATIC Æ
SIMATIC NET Æ OPC Scout“.
Öffnen Sie die Datei „T_CON.opp“, welche der Applikationssoftware beiliegt.
Klicken Sie auf die angelegte OPC-Gruppe „Group_1“. Sie sehen nun den Wert
und Status der definierten OPC-Items.
Wenn der OPC Scout mit dem SIMATIC NET OPC-Server verbunden ist und die
Kommunikationsverbindungen zwischen PC-Station und CPU 319-3PN/DP

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220


58 V2.1, Beitrags-ID: 23592043
Aufbau, Projektierung und Bedienung der Applikation
Bedienung der Applikation

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220 Beitrags-ID: 23592043

aufgebaut sind, dann kann die PC-Station (FETCH/WRITE-Client) mittels der


Dienste FETCH und WRITE auf die Prozessdaten der CPU 319-3PN/DP zugreifen.
Mit dieser Applikationssoftware werden 8176 Byte = 4088 Worte Daten mit den
Diensten FETCH und WRITE übertragen.
Sie können auf folgende Speicherbereiche der CPU zugreifen:
• Datenbaustein
• Merker
• Prozessabbild der Ein- und Ausgänge
Abbildung 7-2 OPC Scout
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In der Datei „T_CON.opp“ sind entsprechende OPC Items definiert, um:


• den Status der Verbindungen auszulesen.
Wenn der Wert des OPC-Items SR:[Vebrindungsname]&statepath() = UP ist,
dann ist die Kommunikationsverbindung aufgebaut.
• Werte in Datenbausteine der CPU 319-3PN/DP zu schreiben, die im S7-
Programm ausgewertet werden, um zum Beispiel Prozesse zu steuern. Die
Qualität dieser Items hat den Wert „schlecht“, da diese OPC-Items nur mit
Schreibrechten versehen sind. Durch Doppelklick auf das Feld des Wertes
können Sie Werte schreiben.
• Werte aus Datenbausteinen der CPU 319-3PN/DP zu lesen, die im OPC-Client
visualisiert werden. Ist die "Qualität" gut, dann ist Ihre Verbindung aufgebaut
und ein Lesen der OPC-Items möglich.
In dieser Applikation werden die Daten, die von der PC-Station über den WRITE-
Auftrag an die CPU 319-3PN/DP gesendet werden, in den DB2 geschrieben. In der
S7-Station können Sie die Werte dieser Daten über die Variablentabelle
beobachten.

V2.1 20.10.2009 59/69


Inhaltsverzeichnis

Des Weiteren werden die Daten, die im DB1 gespeichert sind, über den FETCH-
Auftrag aus der CPU 319-3PN/DP gelesen. In der S7-Station können Sie die Werte
der Daten über die Variablentabelle setzen.
Abbildung 7-3 Variablentabelle

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220


60 V2.1, Beitrags-ID: 23592043
Aufbau, Projektierung und Bedienung der Applikation
Diagnose

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220 Beitrags-ID: 23592043

8 Diagnose
8.1 Aufbau des Ausgangsparameters STATUS
Der Ausgangsparameter „STATUS“ des FB210 und FB220 liefert Informationen
zum Zustand der Kommunikation zwischen S7-Station und PC-Station. Dieses
Statuswort ist wie folgt aufgebaut.
Tabelle 8-1 Aufbau des Parameters STATUS
Bit Instanz-DB.FBStatus… Kommentar
High-Byte
0 NotConnected keine Verbindung aufgebaut bzw. unterbrochen
• FETCH/WRITE-Client hat den
Verbindungsaufbau noch nicht initiiert
• Fehler beim Verbindungsaufbau
1 ErrorConnect Fehler beim Verbindungsaufbau (z. B.: Fehler in
der Datenstruktur der Verbindungsparameter)
2 ErrorDisConnect Fehler beim Verbindungsabbau
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3 ErrorConType fehlerhafter Verbindungstyp in der Datenstruktur


23592043_FetchWrite_PNCPU_v21_d.doc

der Verbindungsparameter
4 nicht belegt
5 BusyConnect Verbindungsaufbau läuft
6 BusyDisConnect Verbindungsabbau läuft
7 nicht belegt
Low-Byte
8 ErrorRec1 TCP Verbindung:
• Fehler beim Empfangsauftrag
• FETCH/WRITE Header-Telegramm konnte
nicht empfangen werden
ISO-on-TCP Verbindung
• Fehler beim Empfangsauftrag
• FETCH/WRITE Header-Telegramm inklusive
der Nutzdaten konnte nicht empfangen
werden
9 ErrorRec2 TCP Verbindung
• Fehler beim Empfangsauftrag
• Nutzdaten konnten nicht empfangen werden
10 ErrorSend TCP und ISO-on-TCP Verbindung
• Fehler beim Sendeauftrag
• FETCH/WRITE Quittungstelegramm
inklusive Nutzdaten konnte nicht gesendet
werden
11 nicht belegt
12 BusyRec1 Empfangsauftrag läuft
13 BusyRec2 Empfangsauftrag läuft
14 BusySend Sendeauftrag läuft
15 ErrorHeader undefiniertes FETCH/WRITE Header-Telegramm
empfangen

V2.1 20.10.2009 61/69


Inhaltsverzeichnis

FETCH- bzw. WRITE-Auftrag bzw. Nutzdaten werden empfangen


Wenn die Kommunikationsverbindung aufgebaut ist und der FETCH- oder WRITE-
Auftrag inklusive der Nutzdaten in der S7-Station empfangen wird, dann hat das
Stauswort folgenden Wert:
0001 0000 0000 0000 (bin) = 1000 (hex), d.h.
Bit 0 = 0 Kommunikationsverbindung ist aufgebaut
Bit 12 = 1 Empfangsauftrag läuft

Quittungstelegramm bzw. Nutzdaten werden gesendet


Wenn die S7-Station das Quittungstelegramm und die Nutzdaten des FETCH-
Auftrags oder das Quittungstelegramm des WRITE-Auftrags sendet, dann hat das
Statuswort folgenden Wert:
0100 0000 0000 0000 (bin) = 4000 (hex), d.h.
Bit 0 = 0 Kommunikationsverbindung ist aufgebaut
Bit 14 = 1 Sendeauftrag läuft

Kommunikationsverbindung konnte nicht aufgebaut werden


Wenn die Kommunikationsverbindung nicht aufgebaut werden konnte, dann hat
das Statuswort folgenden Wert:
0000 0000 0011 (bin) = 3 (hex), d.h.
Bit 0 = 1 keine Verbindung aufgebaut bzw. unterbrochen
Bit 1 = 1 Fehler beim Verbindungsaufbau
Die FETCH- und WRITE-Aufträge können in der S7-Station nicht empfangen
werden, wenn die Kommunikationsverbindung zwischen S7-Station und PC-Station
abgebaut ist. Es können keine Daten gesendet bzw. empfangen werden.

Unzulässiger Verbindungstyp
Wenn in den Verbindungsparametern ein unzulässiger Verbindungstyp definiert ist,
dann hat das Statuswort folgenden Wert:
0000 0000 0000 1001 (bin) = 9 (hex), d.h.
Bit 0 = 1 keine Verbindung aufgebaut bzw. unterbrochen
Bit 3 = 1 fehlerhafter Verbindungstyp im Verbindungsdatenbaustein

Undefiniertes FETCH/WRITE Header-Telegramm


Wenn kein gültiges Header-Telegramm für einen FETCH- bzw. WRITE-Auftrag
empfangen wurde, dann wechselt der Wert des Statusworts zyklisch:
• 1001 0000 0000 0000 (bin) = 9000 (hex), d.h.
Bit 12 = 1 Empfangsauftrag läuft (Empfang des FETCH/WRITE Header-
Telegramms)
Bit 15 = 1 undefiniertes FETCH/WRITE Header-Telegramm
• 1100 0000 0000 0000 (bin) = C000 (hex), d.h.
Bit 14 = 1 Sendeauftrag läuft (negative Quittung des FETCH- bzw. WRITE-
Auftrags)
Bit 15 = 1 undefiniertes FETCH/WRITE Header-Telegramm

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220


62 V2.1, Beitrags-ID: 23592043
Aufbau, Projektierung und Bedienung der Applikation
Diagnose

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220 Beitrags-ID: 23592043

8.2 Fehlerstatus des Verbindungsaufbaus und -abbaus


sowie des Sende- und Empfangsauftrags
Der Instanzdatenbaustein des FB210 „FW_TCP“ umfasst 8348 Byte. Der
Instanzdatenbaustein des FB220 „FW_IOT“ umfasst 16544 Byte.
Im Instanzdatenbaustein des FB210 „FW_TCP“ und FB220 „FW_IOT“ wird der
Fehlerstatus des Verbindungsaufbaus und -abbaus sowie der Fehlerstatus des
Sende- und Empfangsauftrags gespeichert.
Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht der Adressen und Variablen des
Instanzdatenbaustein, wo die Status gespeichert werden.
Tabelle 8-2 Adressen und Variablen des Instanzdatenbaustein
Adresse Datentyp Variable Beschreibung
22.0 WORD DoneError.STATUS_Connect Status Verbindungsaufbau
24.0 WORD DoneError.STATUS_REC_1 Status des ersten
Empfangsauftrags
26.0 WORD DoneError.STATUS_REC_2 Status des zweiten Empfangs-
auftrags (nut bei TCP)
28.0 WORD DoneError.STATUS_SEND Status des Sendeauftrags
Copyright © Siemens AG 2009 All rights reserved
23592043_FetchWrite_PNCPU_v21_d.doc

30.0 WORD DoneError.STATUS_DisConnect Status Verbindungsabbau

Statuswerte Verbindungsaufbau
Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht der Statuswerte des
Verbindungsaufbaus.
Tabelle 8-3 Statuswerte Verbindungsaufbau
STATUS Beschreibung
(W#16#...)
0000 Verbindung konnte aufgebaut werden.
8086 Der Parameter ID liegt außerhalb des zulässigen Wertebereichs.
8087 Maximale Anzahl der Verbindungen ist erreicht, keine weitere Verbindung
möglich.
8089 Der Parameter CONNECT zeigt nicht auf einen DB.
809A Der Parameter CONNECT zeigt auf ein Feld, das nicht die Länge der
Verbindungsbeschreibung hat.
809B Die in der Verbindungsbeschreibung angegebene local_device_id passt
nicht zur CPU.
80A1 Verbindung bzw. Port ist bereits vom Anwender belegt.
80A2 Lokaler oder remoter Port ist vom System belegt.
80A4 IP-Adresse des remoten Verbindungsendpunkts ist ungültig, eventuell
stimmt sie mit der eigenen IP-Adresse überein.
80B2 Der Parameter CONNECT zeigt auf einen DB, der mit dem Schlüsselwort
UNLINKED erzeugt wurde.
80B3 Inkonsistente Parametrierung
80B4 Sie haben bei der Protokollvariante ISO on TCP (connection_type =
B#16#12) beim passiven Verbindungsaufbau (active_est = FALSE) eine
oder mehrere der folgenden Bedingungen verletzt:
• local_tsap_id_len >= B#16#02
• local_tsap_id[1] = B#16#E0

V2.1 20.10.2009 63/69


Inhaltsverzeichnis

STATUS Beschreibung
(W#16#...)
80B6 Parametrierfehler bezüglich des Parameters connection_type
80B7 Fehler in der Verbindungsbeschreibung
80C3 Alle Verbindungsressourcen sind belegt.
80C4 Temporärer Kommunikationsfehler:
• Verbindung kann momentan nicht aufgebaut werden.
• Die Schnittstelle wird neu parametriert.
• Die eingerichtete Verbindung wird momentan durch einen TDISCON
entfernt.
82xx allgemeine Fehlerinformationen

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64 V2.1, Beitrags-ID: 23592043
Aufbau, Projektierung und Bedienung der Applikation
Diagnose

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220 Beitrags-ID: 23592043

Statuswerte Verbindungsabbau
Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht der Statuswerte des
Verbindungsabbaus.
Tabelle 8-4 Statuswerte Verbindungsabbau
STATUS Beschreibung
(W#16#...)
0000 Verbindung konnte abgebaut werden.
8086 Der Parameter ID liegt außerhalb des zulässigen Wertebereichs.
80A3 Es wird versucht, eine nicht bestehende Verbindung abzubauen.
80C4 Temporärer Kommunikationsfehler: Schnittstelle wird neu parametriert
bzw. Verbindung wird gerade eingerichtet.

Statuswerte Sendeauftrag
Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht der Statuswerte des Sendeauftrags.
Tabelle 8-5 Statuswerte Sendeauftrag
STATUS Beschreibung
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(W#16#...)
23592043_FetchWrite_PNCPU_v21_d.doc

0000 Sendeauftrag wurde ohne Fehler abgeschlossen.


8086 Parameter ID liegt in einem unzulässigen Wertebereich.
80A1 Kommunikationsfehler:
• Die angegebene Verbindung wurde noch nicht aufgebaut.
• Die angegebene Verbindung wird momentan abgebaut. Ein
Sendevorgang über diese Verbindung ist nicht möglich.
• Schnittstelle wir neu initialisiert.
80C3 • Ein anderer Baustein mit dieser ID wird bereits in einer anderen
Prioritätsklasse bearbeitet.
• interner Ressourcenmangel
80C4 Temporärer Kommunikationsfehler:
• Die Verbindung zum Kommunikationspartner kann momentan nicht
aufgebaut werden.
• Die Schnittstelle wird neu parametriert.
82xx allgemeine Fehlerinformationen

V2.1 20.10.2009 65/69


Inhaltsverzeichnis

Statuswerte Empfangsauftrag
Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht der Statuswerte des Empfangsauftrags.
Tabelle 8-6 Statuswerte Empfangsauftrag
STATUS Beschreibung
(W#16#...)
0000 Neue Daten wurden übernommen.
8086 Parameter ID liegt in einem unzulässigen Wertebereich.
80A1 Kommunikationsfehler:
• Die angegebene Verbindung wurde noch nicht aufgebaut.
• Die angegebene Verbindung wird momentan abgebaut. Ein
Empfangsauftrag über diese Verbindung ist nicht möglich.
• Schnittstelle wir neu initialisiert.
80C3 • Ein anderer Baustein mit dieser ID wird bereits in einer anderen
Prioritätsklasse bearbeitet.
• interner Ressourcenmangel
80C4 Temporärer Kommunikationsfehler:
• Die Verbindung zum Kommunikationspartner kann momentan nicht
aufgebaut werden.
• Die Schnittstelle wird neu parametriert.
82xx allgemeine Fehlerinformationen

8.3 Negative Quittung des FETCH bzw. WRITE-Auftrags


Im Kapitel 3.2.5 „Fehlernummer Quittungstelegramm“ finden Sie eine Übersicht zu
den Fehlernummern im Quittungstelegram des FETCH bzw. WRITE-Auftrags.
Ein FETCH- bzw. WRITE-Auftrag wird negativ mit Fehlernummer 2 „Bereich in der
CPU nicht vorhanden“ quittiert, wenn:
• Der Datenbaustein, in den die Daten geschrieben werden bzw. aus dem die
Daten gelesen werden sollen, nicht in der CPU geladen ist.
Ein FETCH -Auftrag wird negativ mit Fehlernummer 3 „Bereich in der CPU zu
klein“ quittiert, wenn:
• mehr als 8176 Byte Daten angefordert werden
• Bereichsgrenzen der Speicherbereiche überschritten werden (Anfangsadresse
+ FETCH/WRITE Header-Telegramm + Nutzdaten ≤ Größe des
Speicherbereichs)
Ausnahme: Wenn die Bereichsgrenzen des Merkerbereichs oder des PAE /
PAA mit einem WRITE Auftrag über TCP überschritten wird, dann wird die
Verbindung abgebaut.

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220


66 V2.1, Beitrags-ID: 23592043
Aufbau, Projektierung und Bedienung der Applikation
Diagnose

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220 Beitrags-ID: 23592043

Ein FETCH- bzw. WRITE-Auftrag wird negativ mit Fehlernummer 6 „keine gültige
ORG-Kennung“ quittiert, wenn die ORG-Kennung im empfangenen Header-
Telegramm ungültig ist, d.h. es wird auf einen Speicherbereich zugegriffen, der
nicht zulässig ist.
Zulässige Speicherbereiche sind:
• Datenbausteine
• Merker
• Prozessabbild der Ein- und Ausgänge

8.4 Verbindungsabbau
Die TCP- bzw. ISO-on-TCP Verbindung wird abgebaut, wenn
• mit einem WRITE-Auftrag mehr als 8176 Byte Daten geschrieben werden
sollen.
• ein ungültiges FETCH/WRITE Header-Telegramm empfangen wird, d.h. die
Werte der folgenden Parameter des FETCH/WRITE Anforderungstelegramms
entsprechen nicht der im Aufbau beschriebenen Vorgaben (siehe Kapitel 3.2.1
WRITE-Auftrag / 3.2.2 FETCH-Auftrag)
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– Systemkennung
23592043_FetchWrite_PNCPU_v21_d.doc

– Länge des Anforderungstelegramms


– Kennung OP-Code
– Länge OP-Code
– OP-Code
– ORG-Block
– Länge ORG-Block
– Leerblock
– Länge Leerblock

V2.1 20.10.2009 67/69


Inhaltsverzeichnis

Anhang und Literaturhinweise

9 Literaturhinweise
9.1 Internet-Link-Angaben
Diese Liste ist keinesfalls vollständig und spiegelt nur eine Auswahl an geeigneter
Literatur wieder.
Tabelle 9-1 Internet-Link-Angaben
Themengebiet Titel
\1\ Kapitel 23 Systemsoftware für S7-300/400 System- und
Standardfunktionen
1214574
\2\ Anhang F – S7-CPs für Industrial Ethernet Projektieren und in Betrieb
FETCH/WRITE nehmen
Header 8777865
\3\ PC-Station SIMATIC NET PC-Stationen in Betrieb nehmen - Anleitung
konfigurieren und Schnelleinstieg
13542666
\4\ Siemens I IA/DT http://support.automation.siemens.com
Customer Support

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220


68 V2.1, Beitrags-ID: 23592043
Anhang und Literaturhinweise
Historie

Fetch/Write Funktionsbaustein FB210/220 Beitrags-ID: 23592043

10 Historie
Tabelle 10-1 Historie
Version Datum Änderung
V1.0 31.12.07 Erste Ausgabe
V1.4 28.11.08 Komplettüberarbeitung
V2.1 02.04.09 Ergänzung in Kapitel 7.2
• 8176 Byte = 4088 Worte Daten können mit den
Diensten FETCH und WRITE übertragen werden
• Auf folgende Speicherbereiche der CPU kann
zugegriffen werden: Datenbaustein, Merker und
Prozessabbild der Ein- und Ausgänge
Ergänzung im Kapitel 8.1
• Neues Bit15 „ErrorHeader“ im Ausgangsparameter
„STATUS“
Neue Kapitel
• 3.2 „Struktur des FETCH/WRITE Header-Telegramms“
• 8.2 „Fehlerstatus des Verbindungsaufbaus und -abbaus
sowie des Sende- und Empfangsauftrags“
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• 8.3 „Negative Quittung des FETCH bzw. WRITE-


23592043_FetchWrite_PNCPU_v21_d.doc

Auftrags“
• 8.4 „Verbindungsabbau
V2.1 10.07.09 Nur Dokumentation angepasst,
Neues Kapitel
• 2.4 „Leistungseckdaten“
V2.1 20.10.09 FB210 und FB220 umbenannt:
• S5FW_IOT Æ FW_IOT
• S5FW_TCP Æ FW_TCP

V2.1 20.10.2009 69/69

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