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lDeckblatt

Beispielbausteine für WinCC und


STEP 7
Allgemeines Beispiel
WinCC

Projektierbeispiel  Juni 2013

Applikationen & Tools


Answers for industry.
Siemens Industry Online Support
Dieser Beitrag stammt aus dem Siemens Industry Online Support. Durch den
folgenden Link gelangen Sie direkt zur Downloadseite dieses Dokuments:
http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/68679830

Vorsicht:
Die in diesem Beitrag beschriebenen Funktionen und Lösungen beschränken sich
überwiegend auf die Realisierung der Automatisierungsaufgabe. Bitte beachten
Sie darüber hinaus, dass bei Vernetzung Ihrer Anlage mit anderen Anlagenteilen,
dem Unternehmensnetz oder dem Internet entsprechende Schutzmaßnahmen im
Rahmen von Industrial Security zu ergreifen sind. Weitere Informationen dazu
finden Sie unter der Beitrags-ID 50203404.
http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/50203404
Copyright  Siemens AG Copyright-2013 All rights reserved

Beispiel Allgemein
2 Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830
s Aufgabenstellung 1

Automatisierungslösung 2
Integration von WinCC in
den 3
SIMATIC Manager

Erstellung der Bausteine 4


SIMATIC
Projektierung der
Beispiel Allgemein Bildverwaltungsfunktionen 5
Applikation
Allgemeine Projektierung
von Bildbausteinen 6
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Projektieren
technologischer 7
Teilfunktionen

Beschreibung des
Beispielprojekts 8

Literaturhinweise 9

Historie 10

Beispiel Allgemein
Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830 3
Gewährleistung und Haftung

Gewährleistung und Haftung

Hinweis Die Applikationsbeispiele sind unverbindlich und erheben keinen Anspruch auf
Vollständigkeit hinsichtlich Konfiguration und Ausstattung sowie jeglicher
Eventualitäten. Die Applikationsbeispiele stellen keine kundenspezifischen
Lösungen dar, sondern sollen lediglich Hilfestellung bieten bei typischen Auf-
gabenstellungen. Sie sind für den sachgemäßen Betrieb der beschriebenen
Produkte selbst verantwortlich. Diese Applikationsbeispiele entheben Sie nicht
der Verpflichtung zu sicherem Umgang bei Anwendung, Installation, Betrieb und
Wartung. Durch Nutzung dieser Applikationsbeispiele erkennen Sie an, dass wir
über die beschriebene Haftungsregelung hinaus nicht für etwaige Schäden
haftbar gemacht werden können. Wir behalten uns das Recht vor, Änderungen
an diesen Applikationsbeispielen jederzeit ohne Ankündigung durchzuführen. Bei
Abweichungen zwischen den Vorschlägen in diesem Applikationsbeispiel und
anderen Siemens Publikationen, wie z.B. Katalogen, hat der Inhalt der anderen
Dokumentation Vorrang.

Für die in diesem Dokument enthaltenen Informationen übernehmen wir keine


Gewähr.
Unsere Haftung, gleich aus welchem Rechtsgrund, für durch die Verwendung der
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in diesem Applikationsbeispiel beschriebenen Beispiele, Hinweise, Programme,


Projektierungs- und Leistungsdaten usw. verursachte Schäden ist ausgeschlossen,
soweit nicht z.B. nach dem Produkthaftungsgesetz in Fällen des Vorsatzes, der
groben Fahrlässigkeit, wegen der Verletzung des Lebens, des Körpers oder der
Gesundheit, wegen einer Übernahme der Garantie für die Beschaffenheit einer
Sache, wegen des arglistigen Verschweigens eines Mangels oder wegen
Verletzung wesentlicher Vertragspflichten zwingend gehaftet wird. Der Schadens-
ersatz wegen Verletzung wesentlicher Vertragspflichten ist jedoch auf den
vertragstypischen, vorhersehbaren Schaden begrenzt, soweit nicht Vorsatz oder
grobe Fahrlässigkeit vorliegt oder wegen der Verletzung des Lebens, des Körpers
oder der Gesundheit zwingend gehaftet wird. Eine Änderung der Beweislast zu
Ihrem Nachteil ist hiermit nicht verbunden.

Weitergabe oder Vervielfältigung dieser Applikationsbeispiele oder Auszüge


daraus sind nicht gestattet, soweit nicht ausdrücklich von Siemens Industry Sector
zugestanden.

Beispiel Allgemein
4 Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830
Vorwort

Vorwort
Ziel der Applikation
Dieser Beitrag zeigt, wie STEP 7 und WinCC zur Lösung einer
Automatisierungsaufgabe eingesetzt wird.
Die Sensoren (Binär- und Analogwerte) sowie die Aktoren (Ventile, Motore) einer
Anlage bilden Grundlage eines jeden Automatisierungsprojekts. Im Lieferumfang
von STEP 7 und WinCC sind standardmäßig keine technologischen Bausteine
enthalten, um die Basisautomatisierung zu projektieren. Unter
Basisautomatisierung sind folgende Funktionen zu verstehen:
• Verarbeiten der Informationen der Sensoren und Aktoren
• Ansteuern der Aktoren
Erst wenn die Basisautomatisierung projektiert ist, können auch übergeordnete
Automatisierungsaufgaben, z. B. Regelungen oder Schrittketten, projektiert
werden.

Aufbau der Applikation


Diese Applikation besteht aus:
• einem Beispielprojekt, das die Verwendung der STEP 7 Bausteine und der
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Bildbausteine zeigt und


• den einzelnen Projektierbeispielen der Bausteine zum Verwenden in eigenen
Projekten.
Folgende Tabelle listet die in dieser Applikation enthaltenen Bausteine auf:
Tabelle 1-1
Baustein Nr. Beschreibung
BST_DIGITAL FB650 Visualisierung und Bedienung von digitalen Signalen
BST_ANALOG FB640 Visualisierung und Bedienung von analogen Signalen
BST_COUNT FB654 Numerischer Rechteckintegrator, z.B. Simulation eines
Füllstands. (ohne Bildbaustein)
BST_FF FB653 Visualisierung und Bedienung eines FlipFlops
BST_ILOCK FB651 Visualisierung und Bedienung eines logischen
UND/ODER – Gatters mit 8 Eingängen
BST_VALVE FB630 Visualisierung und Bedienung eines binären Ventils
BST_MOTOR FB620 Visualisierung und Bedienung eines Motors mit fester
Drehzahl und fester Drehrichtung
BST_SIMODIR FB611 Visualisierung und Ansteuerung des
Motormanagement-Systems SIMOCODE pro als
Direktstarter
BST_SIMOREV FB610 Visualisierung und Ansteuerung des
Motormanagement-Systems SIMOCODE pro als
Wendestarter
BST_MM4 FB681 Visualisierung und Ansteuerung des
Frequenzumrichters MICROMASTER 440
BST_SINAG120 FB680 Visualisierung und Ansteuerung des
Frequenzumrichters SINAMICS G120
BST_PIDCTRL FB670 Visualisierung und Bedienung eines Software PID –
Regler zum Regeln von technischen Größen mit
kontinuierlichen Ein- und Ausgangsgrößen
BST_LAG FB656 Simulation einer Regelstrecke (ohne Bildbaustein)
BST_SPLITR FB657 Teilen eines Stellsignals für zwei entgegengesetzt

Beispiel Allgemein
Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830 5
Vorwort

Baustein Nr. Beschreibung


wirkende Stellglieder, z.B. Heizen und Kühlen (ohne
Bildbaustein)
BST_SIPART FB690 Visualisierung und Ansteuerung des Stellungsreglers
SIPART PS2 PA

Kerninhalte
Diese Anwendung beschreibt die Erstellung und Projektierung der
Basisautomatisierung. Dabei wird detailliert auf die Projektierung der
technologischen Bausteine eingegangen, um zum Beispiel Binär- und Analogwerte
zu verarbeiten und um Ventile und Motoren anzusteuern. Die technologischen
Bausteine sind so gestaltet, dass unterschiedliche Betriebsarten der Anlage
(Vorort-, Hand-, Automatik- und Simulations-Betrieb) möglich sind.
Es wird beschieben, wie die technologischen Bausteine in STEP 7 und WinCC
aufgerufen und verschaltet werden. Dazu wurde eine Beispielanlage projektiert, die
aus mehreren Binär- und Analogwerten, Ventilen und Motoren besteht. Das
Beispielprojekt zeigt die Verschaltung der technologischen Bausteine
(Basisautomatisierung). Es werden auch übergeordnete
Automatisierungsfunktionen (Zweipunkt- und PID-Regelung) projektiert.
Diese Anwendung beschreibt anhand der Beispielanlage, wie Automatik-
Funktionen ohne reale Verbindung zum Prozess mit minimalem Aufwand getestet
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werden können. Auf diese Weise können Automatikfunktionen bereits während der
Projektierung (z. B. im Büro) getestet werden. Die technologischen Bausteine
besitzen zu diesem Zweck die Betriebsart „Simulation EIN“. Die Rückmeldungen
von Sensoren und Aktoren werden durch die technologischen Bausteine selbst
simuliert. Zum Beispiel wird die Rückmeldung „Ventil AUF“ simuliert, wenn der
Stellbefehl „Ventil AUF“ ausgegeben wird. Des Weiteren werden eigenständige
Bausteine zur Simulation unterschiedlicher Regelstrecken zur Verfügung gestellt,
um z. B. die Temperatur oder den Füllstand eines Behälters zu simulieren.
Ab WinCC V7.0 steht der Objekttyp „Faceplate-Typ“ zur Verfügung. Diese
Anwendung beschreibt, wie der Objekttyp „Faceplate-Typ“eingesetzt werden kann,
um die Bausteinsymbole in Prozessbildern zu dynamisieren.

Beispiel Allgemein
6 Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830
Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis
Gewährleistung und Haftung ...................................................................................... 4
Vorwort.......................................................................................................................... 5
1 Aufgabenstellung .............................................................................................. 9
1.1 Voraussetzungen ................................................................................. 9
1.2 Anforderung an das Steuerungsprogramm ........................................ 10
1.3 Anforderungen an die Visualisierung ................................................. 11
2 Automatisierungslösung ................................................................................ 14
2.1 WinCC im SIMATIC Manager integriert mit CFC ............................... 14
2.2 Alternativlösungen .............................................................................. 17
2.2.1 WinCC im SIMATIC Manager integriert ohne CFC............................ 17
2.2.2 WinCC und SIMATIC Manager getrennte Projektierung ................... 17
2.2.3 Verwendung der Option „Basic Process Control“ .............................. 18
2.2.4 Verwendung von PCS 7 ..................................................................... 18
2.3 Hardware-Voraussetzungen .............................................................. 19
2.4 Verwendete Software-Komponenten ................................................. 19
3 Integration von WinCC in den SIMATIC Manager ....................................... 22
3.1 Installation von WinCC ....................................................................... 22
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3.2 Einrichten der Meldeklassen und Meldearten in WinCC.................... 22


3.3 Einrichten der Anwendertextblöcke in WinCC ................................... 22
4 Erstellung der Bausteine ................................................................................ 23
4.1 Schnittstellen ...................................................................................... 23
4.2 High-Byte, Low-Byte Drehung ............................................................ 24
4.3 Standardfunktionen ............................................................................ 25
4.4 Alarmmeldungen ................................................................................ 26
4.4.1 Zeitfolgerichtiges Melden (S7-400) .................................................... 26
4.4.2 Bitmeldeverfahren (S7-300 ................................................................ 27
5 Projektierung der Bildverwaltungsfunktionen ............................................. 28
5.1 WinCC-Bilder für die Bildschirmverwaltung ....................................... 28
5.1.1 Startbild .............................................................................................. 29
5.1.2 Desktop .............................................................................................. 30
5.1.3 Kopfzeile ............................................................................................. 31
5.1.4 Arbeitsbereich .................................................................................... 31
5.1.5 Fußzeile .............................................................................................. 32
5.2 Bildwechsel in Runtime ...................................................................... 33
6 Allgemeine Projektierung von Bildbausteinen ............................................. 34
6.1 Laden und Sichtbarschalten eines Bildbausteins .............................. 35
6.2 Allgemeines Layout der WinCC-Bildbausteine .................................. 36
6.3 Projektierung der Bildbausteine ......................................................... 37
6.3.1 Die Bilder eines Bildbausteins ............................................................ 37
6.3.2 Projektierung von Bausteinsichten ..................................................... 39
6.3.3 Projektieren von Bedienmeldungen ................................................... 39
6.4 Projektierung der Bausteinsymbole ................................................... 40
6.4.1 Dynamisierung mit WinCC-Zustandsanzeigen .................................. 40
6.4.2 Zentral änderbare Bausteinsymbole durch „Faceplate-Typen“.......... 41
6.4.3 Projektieren der Messstellenanzeige ................................................. 45
7 Projektieren technologischer Teilfunktionen ............................................... 46
7.1 Überblick Datenaustausch zwischen Steuerung und WinCC ............ 46
7.2 Prozesszustände im WinCC Prozessbild anzeigen ........................... 47

Beispiel Allgemein
Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830 7
Inhaltsverzeichnis

7.3 Meldungen im WinCC Alarm Logging protokollieren ......................... 48


7.4 Schaltbefehle im WinCC Prozessbild auslösen ................................. 50
7.5 Schaltbefehle in der Steuerung verarbeiten ....................................... 52
8 Beschreibung des Beispielprojekts............................................................... 53
8.1 S7-Programm ..................................................................................... 53
8.1.1 Teilanlage Unit 100 ............................................................................ 54
8.1.2 Teilanlage Unit 200 ............................................................................ 55
8.1.3 Teilanlage Unit 300 ............................................................................ 56
8.2 Prozessbilder...................................................................................... 57
8.2.1 Anlagen-Prozessbild .......................................................................... 58
8.2.2 Alarmbild ............................................................................................ 59
8.2.3 Bausteinübersicht ............................................................................... 60
8.2.4 PC System Information ...................................................................... 61
8.3 Szenarien der Beispielanlage ............................................................ 62
8.3.1 Füllen und Leeren der Behälter.......................................................... 62
8.3.2 Temperaturregelung Unit 100 ............................................................ 62
8.3.3 Übertragen des Mediums ................................................................... 63
8.3.4 Steuern von Aktorengruppen ............................................................. 64
9 Literaturhinweise ............................................................................................. 66
9.1 Literaturangaben ................................................................................ 66
9.2 Internet-Link-Angaben ........................................................................ 66
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10 Historie.............................................................................................................. 67

Beispiel Allgemein
8 Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830
1 Aufgabenstellung

1 Aufgabenstellung
1.1 Voraussetzungen
Um eine prozesstechnische Anlage mit STEP 7 und WinCC zu automatisieren, ist
es sinnvoll, vor Projektierungsbeginn die einzelnen Automatisierungsfunktionen
detailliert zu beschreiben. Vor Projektierungsbeginn sollten folgende Informationen
einer verfahrenstechnischen Anlage vorliegen:
• Verfahrensfließbilder
In einem oder mehreren Verfahrensfließbildern ist die Anlage mit den
einzelnen Messstellen schematisch dargestellt. Es werden die einzelnen
Aggregate und die zugehörigen Rohrleitungen abgebildet. In den
Verfahrensfließbildern sind die einzelnen Messstellen mit dem
Messstellennamen eingezeichnet. Die Verfahrensfließbilder bilden in der Regel
die Grundlage für die Erstellung der WinCC-Prozessbilder.
• Messstellenliste
In der Messstellenliste sind alle Messstellen mit Namen und den zugehörigen
Detailinformationen aufgeführt.
Beispiel:
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Der Messstellenname lautet zum Beispiel „TIC120“. Aus dem Namen gehen
folgende Informationen hervor.
– „T“  Die erfasste physikalische Größe ist eine Temperatur.

– „I“  Die Temperatur wird als Analogwert erfasst.

– „C“  Die Temperatur wird zur Regelung verwendet.

– „120“  Die Messstelle besitzt die eindeutige Nummer „120“.


Die Detailinformationen enthalten zum Beispiel folgende Informationen:
Messstellenkommentar (Kurzbeschreibung z. B. Temperatur Tank 120)
Hersteller des Feldgerätes.
Typ des Messumformers (z. B. 4..20mA).
Wertebereich (Messbereich oben und unten).
Maßeinheit.
• Verriegelungsliste
Die Verriegelungsliste enthält die Informationen derjenigen Messstellen, die
unter bestimmten Bedingungen verriegelt sein müssen. Ist eine Messstelle
verriegelt, so nimmt das zur Messstelle gehörende Gerät die
Sicherheitsstellung ein.
Beispiel
Das Zulaufventil eines Behälters muss geschlossen sein, wenn die
Füllstandsüberwachung des Behälters das Signal „Behälter voll“ liefert oder die
Messstelle zur Füllstandsüberwachung gestört ist..
• Signalflusspläne, Funktionsbeschreibung
In Signalflussplänen oder Funktionsbeschreibungen werden oft
Produktionsabläufe beschrieben. Diese Informationen sind oft die Grundlage
zur Erstellung von Automatikfunktionen bzw. Schrittketten.

Beispiel Allgemein
Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830 9
1 Aufgabenstellung

1.2 Anforderung an das Steuerungsprogramm


An dieser Stelle sind einige Anforderungen an das Programm der Steuerung
aufgeführt:

Einfache Programmstruktur
Das Steuerungsprogramm soll einfach strukturiert sein. Für jede Messstelle soll ein
eigenständiger Plan erstellt werden, der den Programmcode für eine Messstelle
enthält. Der Name des Plans soll den eigentlichen Messstellennamen enthalten.
Dadurch kann der Programmierer oder das spätere Wartungspersonal das
Programm zu einer Messstelle schnell finden.

Wieder verwendbarer Programmcode


Wiederkehrender Programmcode sollte als ein abgeschlossener Baustein
programmiert werden. An den Stellen, an welcher der Programmcode benötigt
wird, da wird der abgeschlossene Baustein aufgerufen. Dadurch ist sichergestellt,
dass immer wiederkehrende Aufgaben auf die gleiche Weise gelöst werden.
Dadurch wird Zeit gespart und Fehler vermieden.

Bedien- und beobachtbare Bausteine verwenden


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Das Steuerungsprogramm sollte so gestaltet sein, dass wichtige


Programmfunktionen zur WinCC-Runtime bedient und beobachtet werden können.
Beispiel
Zur Runtime sollten die Verriegelungsbedingungen eines Ventils oder Motors
angezeigt werden können. Dadurch wird dem Bediener mitgeteilt, warum sich das
Ventil nicht öffnen lässt oder warum sich der Motor nicht einschalten lässt. In der
Inbetriebnahmephase ist es sehr nützlich, wenn die Verriegelungsbedingungen
aufgehoben oder gesetzt werden können.

Beispiel Allgemein
10 Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830
1 Aufgabenstellung

1.3 Anforderungen an die Visualisierung


In der Regel werden verfahrenstechnische Prozessabläufe in einem oder mehreren
Prozessbildern grafisch dargestellt. Die Prozessbilder entsprechen meist den
verfahrenstechnischen Fließbildern.
Das folgende Bild zeigt ein WinCC-Prozessbild in der Prozessautomatisierung.

Abbildung 1-1
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Anhand dieses Prozessbildes sollen einige Anforderungen an die Visualisierung


erklärt werden.

Zentral änderbare Bausteinsymbole


Die dynamischen Anteile eines Prozessbildes sollen als Bausteinsymbole
ausgeführt werden. Die Bausteinsymbole werden separat erstellt, getestet und
anschließend in die Prozessbilder eingebaut. Die Bausteinsymbole sollen zentral
änderbar sein.
Zentral änderbar bedeutet:
Soll später ein Bausteinsymbol geändert werden, so ist es nicht notwendig, alle
Prozessbilder zu überarbeiten, in denen das Bausteinsymbol bereits verwendet
wird. Die Änderung soll einmal an zentraler Stelle erfolgen.

Platzsparende Bausteinsymbole
Da in Prozessbildern möglichst viele Messstellen angezeigt werden sollen, müssen
die Bausteinsymbole platzsparend projektiert werden. Aus diesem Grund werden
die Bausteinsymbole wie folgt dargestellt:
• Keinen Rahmen für die Messstelle verwenden
• Der Messstellenname wird nicht permanent im Bild angezeigt. Der
Messstellenname kann zur Runtime bei Bedarf ein- und anschließend wieder
ausgeblendet werden. Die Messstellenbezeichnung erscheint zusätzlich als
Tooltip-Text.

Beispiel Allgemein
Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830 11
1 Aufgabenstellung

• Die klassische WinCC-Sammelanzeige soll nicht im Anwenderobjekt


verwendet werden. Bei der klassischen Sammelanzeige werden die Symbole
für die unterschiedlichen Meldearten nebeneinander dargestellt. Dadurch wird
unter Umständen wertvoller Platz vergeudet. Zum Beispiel ist die Anzeige
einer Sammelwarnung nicht von Bedeutung, wenn gleichzeitig ein
Sammelalarm oder Messstellenstörung auftritt. Die Einzelinformationen einer
Sammelanzeige sollen wenn möglich entsprechend der Priorität überlagert
werden. Dadurch kann die Größe eines Bausteinsymbols erheblich verkleinert
werden. Zum Beispiel kann die Anzeige einer Warnung durch die Anzeige
eines Alarms oder Messstellenstörung überlagert werden.

Mehrstufiges Bedienkonzept
Ein Eingreifen in den Prozess soll nicht direkt im Prozessbild, sondern erst durch
das Öffnen eines zusätzlichen Bildbausteins möglich sein. Im Bildbaustein können
bestimmte Bedienelemente (Schaltflächen, Eingabefelder) entsprechend der
Bedienberechtigung des aktuell angemeldeten Benutzers zur Bedienung
freigegeben werden. Zusätzlich kann eine Prüfung der Bedienberechtigung direkt
beim Ausführen der Aktion (z. B. im Script) erfolgen.

Einheitliche Darstellung
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Gleichartige Funktionen (z. B. Simulation EIN/AUS, HAND/Automatik, ...) in


unterschiedlichen Bausteinen sollen jeweils in der gleichen Art und Weise
angezeigt werden.

WinCC-Projektierungsdaten generieren
Es soll möglich sein, die wesentlichen Projektierungsdaten des WinCC-Projekts
aus dem Steuerungsprogramm zu generieren. Im Falle eines „integrierten“ WinCC-
Projekts werden die WinCC-Variablen, Alarme/Meldungen, Texte und
Archivvariablen durch den Übersetzungsvorgang automatisch im WinCC-Projekt
angelegt. Dadurch werden Projektierungsfehler vermieden und Projektierungszeit
gespart.

Einfache und zeitsparende Projektierung


Projektierungsteile, die nicht automatisch generiert werden, sollen so einfach wie
möglich ausgeführt werden, um Fehler zu vermeiden und Zeit einzusparen.

Einsparung externer WinCC-Variablen


Die Anzahl der externen WinCC-Variablen soll so gering wie möglich gehalten
werden, um die Lizenzkosten zu minimieren.
Beispiel:
Die Bits eines Statuswortes sollen nicht einzeln als BOOL-Variable nach WinCC
übertragen werden, sondern als BYTE-, WORD- oder DWORD-Variable.

Kurze Bildaufschlagzeiten
Die Prozessbilder sollen so projektiert sein, dass die Bildaufschlagzeiten möglichst
kurz sind. Als Bildaufschlagzeit wird die Zeit, von Bedienung einer Schaltfläche
zum Bildwechsel, bis das Bild geladen und alle Dynamisierungen aktualisiert
wurden, verstanden. In der Praxis sind Bildaufschlagzeiten kleiner als 2 Sekunden
gefordert.

Beispiel Allgemein
12 Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830
1 Aufgabenstellung

Unterstützung mehrerer Bildschirme in der Runtime (Multi-VGA)


Besitzt die WinCC-Station mehrere Bildschirme (Multi-VGA), so sollen diese von
der Runtime unterstützt werden.

Unterstützung von WinCC Multi-Clients


Die WinCC-Projektierung soll so erfolgen, dass WinCC-Clients (Multi Clients)
unterstützt werden.

Unterstützung von WinCC Web-Clients


Die WinCC-Projektierung soll so erfolgen, dass WinCC-Web-Clients unterstützt
werden.

Anzeige Ungültiger Prozesszustände


Ungültige Prozesszustände sollen eindeutig sichtbar dargestellt werden. Ungültige
Prozesszustände können zum Beispiel auftreten, wenn:
• die Kopplung zur Steuerung unterbrochen ist.
• die Adresse einer externen WinCC-Variablen falsch projektiert ist.
• die Dynamisierung im Bild fehlerhaft ist.
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• ein Bild angewählt wird und die Dynamisierungen noch nicht aktualisiert sind.

Beispiel Allgemein
Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830 13
2 Automatisierungslösung

2 Automatisierungslösung
2.1 WinCC im SIMATIC Manager integriert mit CFC
In dieser Anwendung wird WinCC als integriertes Projekt verwendet. Das WinCC-
Projekt ist im SIMATIC Manager (STEP 7) integriert. Die Messstellen eines
Automatisierungsprojekts werden im CFC von STEP 7 projektiert. Jede Messstelle
wird in einem eigenen CFC-Plan erstellt. Im CFC werden sowohl die Meldetexte
als auch die Texte für Messstellennamen, Messstellenkommentare und
Maßeinheiten projektiert. Durch einen Übersetzungsvorgang werden anschließend
die Informationen nach WinCC übertragen.
Vor Beginn der Projektierung werden die vorhandenen Messstellen nach
unterschiedlichen Messstellentypen zusammengefasst. Zum Beispiel gibt es
Binärwerte, Analogwerte, Ventile, Pumpen. Für jeden Messstellentyp wird ein
eigenständiger Baustein (Bausteintyp) erstellt. Für die meisten Bausteintypen
dieser Anwendung wird zusätzlich ein Bausteinsymbol und Bildbaustein zum
Bedienen und Beobachten erstellt.
Im Rahmen dieser Anwendung wurden folgende technologische Bausteine erstellt:
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Tabelle 2-1
Baustein Beschreibung
BST_DIGITAL Binärwertanzeige

Anzeige eines binären Signals mit Möglichkeit der Zeitverzögerung,


Negation des Eingangssignals und Simulation.
BST_ANALOG Analogwertanzeige

Aufbereitung und Anzeige eines analogen Signals,


Grenzwertüberwachung und Simulation.
Der Baustein kann mit den Rohdaten von S7-Analogbaugruppen oder
mit S7-Real Werten verschalten werden.
Das Analogsignal kann auf Über- oder Unterschreitung von 4
Grenzwerten überwacht und dabei eine Meldung ausgelöst werden.
BST_MOTOR Motor bedienen und beobachten

Überwachen, Steuern und Simulieren eines Motors mit fester


Drehzahl und Drehrichtung. Der Motor kann auf Statusrückmeldung
und Motorschutz überwacht werden. Die Überwachung eines
Trockenlaufschutzes ist vorgesehen. Die Rückmeldungsüberwachung
ist abschaltbar.
BST_VALVE Ventil bedienen und beobachten

Überwachen, Steuern und Simulieren eines Ventils mit zwei


Zuständen (geschlossen/offen). Das Ventil kann auf
Statusrückmeldung überwacht werden. Die
Rückmeldungsüberwachung ist abschaltbar.
BST_SIMOREV SIMOCODE Wendestarter

Überwachen, Steuern und Simulieren des Motormanagement-


Systems SIMOCODE pro als Wendestarter.

Beispiel Allgemein
14 Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830
2 Automatisierungslösung

Baustein Beschreibung
BST_SIMODIR SIMOCODE Direktstarter

Überwachen, Steuern und Simulieren des Motormanagement-


Systems SIMOCODE pro als Direktstarter.
BST_ILOCK Visualisierbares UND/ ODER-Gatter

Überwachen von 8 binären Eingangssignalen auf UND/ODER Logik.


Die Eingänge sowie der Ausgang können separat simuliert und negiert
werden.
Dieser Baustein wird zum Beispiel von anderen Bildbausteinen
aufgerufen, um Verriegelungsbedingungen zur Runtime anzuzeigen.
BST_FF Visualisierbares RS-Flip-Flop

Steuern eines binären Signals mit Speicherverhalten.


BST_COUNT Zähler/Integrierer

Dieser Baustein kann sowohl als einfacher Zähler als auch als
Integrierer verwendet werden. Er besitzt mehrere Zähl- und
Steuereingänge. Er kann zum Beispiel dazu verwendet werden, um
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einen Füllstand eines Behälters in Abhängigkeit mehrerer


Ventilzustände (Zu-/Ablauf)zu simulieren
BST_PIDCTRL Visualisierbarer Software PID–Regler

Software PID-Regler zur Regelung von analogen Stellgliedern. Der


Regler kann Rohdaten von S7-Analogbaugruppen oder S7-Real-
Werte überwachen. Stellglieder können durch die Eingabe eines
manuellen Stellwertes direkt angesprochen werden. Bei der
Berechnung können der P-, I- und D-Anteil separat ein- und
ausgeschaltet werden.
BST_LAG PT1-Glied (Verzögerung 1. Ordnung)

Dieser Baustein kann zur Simulation von Regelstrecken mit Ausgleich


(z. B. Temperatur in einem Behälter) verwendet werden. Er besitzt
zusätzlich zu den Konstanten des PT1-Gliedes weitere Eingänge, um
eine Regelgröße in Abhängigkeit von Ventilen komfortabel zu
simulieren.
BST_SPLITR SPLITRANGE

Dieser Baustein splittet das Ausgangssignal eines PID Reglers


(0%..100%) auf zwei analoge oder binäre Ausgangssignale.
Dadurch kann zum Beispiel das Ausgangssignal eines PID-Regler
verwendet werden, um eine Regelung mit zwei Stellgliedern
anzusteuern. (z. B. Temperaturregelung mit Heiz- und Kühlkreislauf)
BST_MM4 MICROMASTER 440

Überwachen, Steuern und Simulieren des Frequenzumrichters


MICROMASTER 440.
BST_SINAG120 SINAMICS G120

Überwachen, Steuern und Simulieren des Frequenzumrichters


SINAMICS G120.

Beispiel Allgemein
Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830 15
2 Automatisierungslösung

Die oben beschriebenen technologischen Bausteine werden mit den zugehörigen


Quellen zur Verfügung gestellt.

Hinweis Bevor Sie die Bausteine in eigenen Projekten einsetzen, müssen Sie deren
Funktion überprüfen und ggf. Ihren Erfordernissen anpassen. Die Bausteine
dieser Anwendung dienen lediglich als Vorlage zur Erstellung eigener Bausteine.

Das Beispielprojekt dieser Anwendung zeigt den Einsatz der technologischen


Bausteine anhand einer Beispielanlage.
Die Beispielanlage besteht aus mehreren Binär- und Analogwerten, Ventilen und
Motoren. Für jede Messstelle wurde in STEP 7 ein eigenständiger CFC-Plan
erstellt, in dem der zugehörige Bausteintyp aufgerufen und verschaltet ist. Es sind
auch übergeordnete Automatisierungsfunktionen (Zweipunkt- und PID-Regelung)
projektiert.
Das folgende Bild zeigt beispielhaft den Arbeitsbildschirm auf einem
Projektierungssystem für STEP 7 und WinCC.
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Abbildung 2-1

In diesem Bild sind folgende Komponenten der Projektierung zu erkennen:


• SIMATIC Manager
Im Arbeitsbereich des SIMATIC Managers sind die projektierten Quellen der
Bausteine sichtbar.

Beispiel Allgemein
16 Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830
2 Automatisierungslösung

• Editor CFC
Am rechten Bildrand ist ein geöffneter CFC-Plan gezeigt. Es ist die Verschaltung
zweier Ventil-Bausteine (BST_VALVE) im Testmodus zu sehen. Die Signale
können online beobachtet und gesteuert werden.
• WinCC-Runtime
Im Hintergrund ist die WinCC-Runtime sichtbar. Im Prozessbild sind einige
Bausteinsymbole und Rohrleitungen gezeigt. In der linken unteren Ecke ist ein
geöffneter Bildbaustein vom Bausteintyp „BST_MOTOR“ sichtbar.

2.2 Alternativlösungen
2.2.1 WinCC im SIMATIC Manager integriert ohne CFC

Auf die Verwendung der STEP 7-Option CFC (continious function chart) kann
verzichtet werden. Die STEP 7-Projektierung kann auf herkömmliche Weise in
AWL, KOP oder FUP erfolgen. Wenn das WinCC-Projekt im STEP 7 Projekt
integriert ist, können folgende Projektierungsdaten aus dem STEP 7 Projekt in das
WinCC-Projekt übertragen werden:
• Variablen (Variablenhaushalt)
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• Alarme, Meldungen (Alarm Logging)


• Kurvenkonfiguration (Tag Logging)
Der Einsatz von SCL ist nicht zwingend erforderlich.
Es bestehen jedoch Einschränkungen gegenüber der Verwendung von CFC:
• Einige Bausteinattribute stehen nur bei Verwendung des CFC zur Verfügung
(S7_comment, S7_unit). So können zum Beispiel die Texte für die
Messstellennamen, Messstellenkommentare, Maßeinheiten nicht ohne
größeren Aufwand nach WinCC übertragen werden. Der FAQ mit der Beitrags-
ID 27147567 beschreibt, wie alternativ das S7 Bausteinattribut „S7_enum“
genutzt werden kann, um Texte von Aufzählungen von STEP 7 nach WinCC
zu übertragen.
• Der Ordner „Pläne“ steht ohne die STEP 7-Option CFC nicht zur Verfügung.
Die Messstellen werden direkt in den STEP 7-Bausteinen in KOP, FUP oder
AWL programmiert. CFC bietet den Vorteil, dass jede Messstelle in einem
eigenen Plan projektiert werden kann. Das ist ohne CFC nicht möglich.

2.2.2 WinCC und SIMATIC Manager getrennte Projektierung

Die in dieser Anwendung beschriebene Vorgehensweise zur Projektierung der


technologischen Bausteine lässt sich auch auf Projekte anwenden, bei denen
WinCC nicht im SIMATIC Manager integriert ist. Die wesentlichen Unterschiede
sind:
• Projektierungsdaten (Variablen, Meldungen, Texte) für WinCC werden nicht
automatisch durch einen Übersetzungsvorgang von STEP 7 nach WinCC
übertragen.
• Das zeitfolgerichtige Meldeverfahren (z. B. ALARM_8P) kann nicht verwendet
werden. Es muss das Bitmeldeverfahren verwendet werden.

Beispiel Allgemein
Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830 17
2 Automatisierungslösung

2.2.3 Verwendung der Option „Basic Process Control“

Die WinCC-Option „Basic Process Control“ stellt Funktionen zur Bildverwaltung


und zum Aufrufen von Bildbausteinen zur Verfügung. Die Option „Basic Process
Control“ steht ab WinCC V6.0 kostenlos zur Verfügung, sie kann bei der
Installation von WinCC angewählt werden.
Es kann zum Beispiel das Layout der Runtime (Anzahl und Auflösung der
Bildschirme) konfiguriert werden. Die Prozessbilder können im Bilderbaum
geordnet abgelegt werden. Die Projektierung erfolgt wie in PCS 7.
Die WinCC-Option “Basic Process Control” (Leittechnik Optionen) enthält keine
technologischen Bausteine (z. B. Motor, Ventil). Diese müssen vom Anwender
selbst erstellt werden. Dazu kann die Vorgehensweise dieses Dokuments
verwendet werden.

Hinweis Die WinCC-Option “Basic Process Control” kann auch eingesetzt werden, wenn
WinCC nicht im SIMATIC Manager integriert ist. Im Übersichtsbereich der
Runtime befinden sich dann jedoch WinCC-Sammelanzeigen, die nicht mit
gültigen Werten versorgt werden. Eine mögliche Abhilfe ist, auf das “Basic
Process Control” zu verzichten oder entsprechend FAQ mit der
Beitrags-ID 17778440 vorzugehen.
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2.2.4 Verwendung von PCS 7

Bei Verwendung von PCS 7 stehen dem Anwender zusätzliche Funktionen zur
Verfügung:

PCS 7-Standard Library


Die PCS 7-Standard Library enthält bereits technologische Bausteine. Zum
Beispiel gibt es Bausteine zum Anzeigen eines Binär- oder Analogwertes oder zum
Bedienen und Beobachten eines Ventils oder Motors.

Technologische Hierarchie
Ohne PCS 7 steht dem Anwender im SIMATIC Manager nur die
„Komponentensicht“ zur Verfügung. Im Ordner „Pläne“ der Komponentensicht
werden alle Pläne zur Projektierung der Messstellen abgelegt.
Bei Verwendung von PCS 7 kommen zusätzliche Ansichten im SIMATIC Manager
hinzu. Zum Beispiel ist es in der „Technologischen Sicht“ möglich, Hierarchieordner
anzulegen. Dadurch ist eine Strukturierung der Anlage, z. B. „Anlage > Teilanlage
> Funktion“ möglich. Die projektierte technologische Hierarchie wird zur Runtime
durch den Bilderbaum (Picture Tree Manager) angezeigt.

Graphic Object Update Wizard


Bausteinsymbole können automatisch in die Prozessbilder eingebaut oder
aktualisiert werden. Bereits bei der Projektierung der Messstellen im CFC wird
festgelegt, welche Bausteinsymbole in den Prozessbildern verwendet werden
sollen.

Faceplate Designer
Der Faceplate Designer steht nur bei PCS 7 zur Verfügung. Er stellt ein Hilfsmittel
dar, um Bildbausteine zu projektieren.

Beispiel Allgemein
18 Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830
2 Automatisierungslösung

Zusätzliche Funktionen im Graphic Designer


• Erweiterte Zustandsanzeige
Die erweiterte Zustandsanzeige kann alternativ zur WinCC Sammelanzeige
zur Anzeige von Alarmen und Meldungen im Prozessbild verwendet werden.
• Erweiterte Analoganzeige

2.3 Hardware-Voraussetzungen

Tabelle 2-2
Komponente Anz.
Entwicklungssystem 1 PC zur Projektierung der Steuerung und von WinCC.
Es gelten die Hardware-Voraussetzungen für STEP 7
und WinCC.
S7-400 CPU 1 Die technologischen Bausteine dieser Anwendung
verwenden das zeitfolgerichtige Meldeverfahren
(ALARM_8P) verwenden. Darum ist eine S7-400 CPU
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notwendig.
Alternativ kann die Steuerung auch mit PLCSIM
simuliert werden.

2.4 Verwendete Software-Komponenten

Tabelle 2-3
Komponente Hinweis
STEP 7 V5.5 SP3 S7-PLCSIM und S7-SCL sind im Lieferumfang enthalten:
Professional • S7-PLCSIM kann zur Simulation verwendet werden
• S7-SCL wird zur Erstellung der Steuerungsbausteine
verwendet.
CFC V8.0 SP2 CFC wird zur einfachen Verschaltung der Bausteine
verwendet. CFC bietet zusätzlich die Möglichkeit, Texte
(Messstellenkommentar, Maßeinheiten, Verriegelungstexte,
...) nach WinCC zu übertragen.
WinCC V7.2 AS-OS-Engineering und Objekt Manager mit installieren
WinCC Webnavigator V7.2
SIMATIC PDM V6.0 SP3 Wird verwendet, um die speziellen Feldgeräte, SIMOCODE
pro, MICROMASTER 440 und SINAMICS G120 zu
parametrieren.
SIMOCODE ES 2007 SP1 Wird verwendet, um ein spezielles Feldgerät, SIMOCODE
pro, zu parametrieren.

Beispiel Allgemein
Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830 19
2 Automatisierungslösung

Beispielprojekt
Das folgende Bild zeigt den Aufbau des Beispielprojekts. Es wird lediglich eine
S7-400 und eine SIMATIC PC-Station zur Projektierung und zum Starten der
WinCC Runtime verwendet. Die S7-400 kann alternativ mit PLCSIM simuliert
werden.

Die folgende Liste enthält alle Dateien und Projekte, die in diesem Beispiel
verwendet werden.

Tabelle 2-4
Komponente Hinweis
BST_EXAMPLE.zip Dieses ZIP-Archiv enthält das Beispielprojekt.
Die Datei wurde mit der Funktion „Archivieren…“ des
SIMATIC Managers erzeugt und kann mit der Funktion
„Dearchivieren…“ wieder extrahiert werden.
BST_EXAMPLE_DOC_d.pdf Dieses Dokument.
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BST_FILES.zip Dieses ZIP-Archiv enthält die Bausteinbibliothek für


STEP 7 sowie alle notwendigen WinCC Bilder und
Scripte zum Verwenden in eigenen Projekten.
BST_DOCU_d.zip Dieses ZIP-Archiv enthält für alle Bausteine eine
Beschreibung im PDF-Format. In diesen
Dokumentationen wird die Schnittstelle, die Bedienung
der Bausteine, sowie die Projektierung in eigenen
Projekten erläutert.
Gehen Sie wie folgt vor, um das Beispielprojekt zu verwenden:
• Entpacken Sie das archivierte Projekt „BST_EXAMPLE.zip“ mit dem SIMATIC
Manager (Datei > Dearchivieren…).
• Öffnen Sie das dearchivierte Projekt.

Beispiel Allgemein
20 Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830
2 Automatisierungslösung

Das folgende Bild zeigt das geöffnete STEP 7-Projekt „BST_Example“ im SIMATIC
Manager.
Abbildung 2-2
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Das Projekt enthält folgende Stationen:


• SIMATIC 400 Station „PLC400“
Diese Station enthält das Programm der Steuerung inklusive der Quellcodes
für S7-400 CPU’s.
• SIMATIC PC Station „HMI_SRV“
Diese Station enthält das WinCC-Server-Projekt „BST“. Anhand dieses
Projektes wird die WinCC-Projektierung erklärt.
• S7-Programm „BST_PRG_300“
Dieses Programm enthält die Quellcodes und die übersetzten Bausteine für
S7-300 CPU’s. Diese Bausteine werden im Beispielprogramm weiter nicht
verwendet.

Hinweis Der Ordner „Quellen“ des S7-Programms enthält die Quellen der
technologischen Bausteine.
Im Ordner „Bausteine“ sind die fertig übersetzten und vorkonfigurierten
Bausteine (mit Alarmen, Meldungen und Einheiten) abgelegt.
Der Ordner „Pläne“ enthält die CFC-Pläne. Die CFC-Pläne stellen die
Projektierung einer Beispielanlage dar. Es wird gezeigt, wie die technologischen
Bausteine verschaltet werden, um eine Anlage zu projektieren.

Beispiel Allgemein
Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830 21
3 Integration von WinCC in den
SIMATIC Manager

3 Integration von WinCC in den


SIMATIC Manager
Diese Applikation erfordert die Integration von WinCC in den SIMATIC Manager.

3.1 Installation von WinCC


Um WinCC als integriertes Projekt im SIMATIC Manager nutzen zu können,
müssen Sie die WinCC-Komponenten AS-OS-Engineering und Objekt Manager
installieren.

Hinweis Allgemeine Hinweise zur Integration von WinCC in den SIMATIC finden Sie:
• im FAQ mit der Beitrags-ID 11841504
„Wie kann ein vorhandenes WinCC Projekt in ein STEP 7 Projekt integriert
werden?“
• im FAQ mit der Beitrags-ID 22272911
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„Wie ist vorzugehen, wenn "zeitfolgerichtiges Melden" verwendet werden soll,


jedoch zuerst WinCC und dann STEP 7 installiert wurde?“
• im WinCC Information System unter „Arbeiten mit WinCC > Integration
von WinCC in den SIMATIC Manager >“

3.2 Einrichten der Meldeklassen und Meldearten in WinCC


Diese Applikation verwendet nicht den OS-Projekteditor. Gehen Sie deshalb wie
unter der Beitrags-ID 31622970 beschrieben vor, um die Meldeklassen
einzurichten.

Hinweis Um den Zusammenhang zwischen den Meldeklassen in STEP 7 und WinCC zu


ermitteln, wurde im SIMATIC Manager die eigenständige PC-Station
„GETMSGCLAS“ angelegt.

3.3 Einrichten der Anwendertextblöcke in WinCC


Diese Applikation verwendet nicht den OS-Projekteditor. Gehen Sie deshalb wie
unter der Beitrag-ID 30550239 beschrieben vor, um die Meldetexte einzurichten.

Beispiel Allgemein
22 Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830
4 Erstellung der Bausteine

4 Erstellung der Bausteine


Dieser Abschnitt beschreibt, wie die Bausteine mit Hilfe von SCL erstellt wurden.
Bei der Erstellung wurde darauf geachtet, dass gleiche Funktionen
(Hand/Automatik, Simulation) auch gleich programmiert wurden. Aus diesem
Grund wurde eine Standard-Quelle („BST_DUMMY_400“) erstellt. Diese Quelle
enthält bereits Variablen und Funktionen, die bei Bedarf für alle Bausteine
verwendet werden können.

4.1 Schnittstellen
Folgende Schnittstellen sind für alle Bausteine standardisiert worden, und können
bei Bedarf verwendet werden:
Tabelle 4-1
Name In I/O Out Typ Beschreibung
LOCK x BOOL Verriegelung
ERR_EXTERN x BOOL Externer Fehler
LIOP_SEL x BOOL Verbindung oder Bedienung selektiert
L_AUT x BOOL (Linked) Hand-/Automatik-Betrieb
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L_REMOTE x BOOL (Linked) Lokal-/Fern-Betrieb


L_SIM x BOOL (Linked) Prozess/Simulation
L_RESET x BOOL (Linked) Fehler rücksetzen
SAMPLE_T x REAL Abtastzeit
MSG1_EVID x DWORD Alarm 8P ID (nur S7-400)
MSG2_EVID x DWORD Notify 8P ID (nur S7-400)
OP_dwCmd x DWORD Kommandovariable WinCC
QdwState x DWORD Statusvariable WinCC
QMAN_AUT x BOOL Status Hand/Automatik
QREMOTE x BOOL Status Lokal/Fern
QSIM x BOOL Status Prozess/Simulation
QLOCK x BOOL Interlock Fehler
QERR x BOOL Allgemeiner Fehler
QERR_EXT x BOOL Externer Fehler
QwAlarm x WORD Alarmvariable (nur S7_300)

Beispiel Allgemein
Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830 23
4 Erstellung der Bausteine

4.2 High-Byte, Low-Byte Drehung


WinCC behandelt die Bytes einer 32-Bit Variablen (DWORD) in entgegengesetzter
Reihenfolge. Um die Funktion auf einfache Weise zu gewährleisten, wurden die
Bytes intern getauscht.
Hierzu wurde je eine interne Variable im PLC-Format und HMI-Format angelegt:
Abbildung 4-1

Das Drehen der Bytes erfolgt über folgende Anweisungen:


Abbildung 4-2
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Danach können die einzelnen Bits in gewohnter Reihenfolge von Bit[0] bis Bit[31]
verwendet werden.

Beispiel Allgemein
24 Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830
4 Erstellung der Bausteine

4.3 Standardfunktionen
Folgende Funktionen sind für alle Bausteine standardisiert worden, und können bei
Bedarf verwendet werden. Dabei sind die verwendeten Eingänge sowie die Bits
der HMI-Kommandovariablen für alle Bausteine gleich:
Tabelle 4-2
Hand- / Automatik-Betrieb
Durch Setzen des Eingangs „L_AUT“, oder durch Bedienung des Operators „OP_dwCmd
[Bit16]/[Bit17]“ wird der Ausgang „QMAN_AUT“ gesetzt oder rückgesetzt. Zur weiteren
Verarbeitung im Quellcode wird der Wert von „QMAN_AUT“ verwendet.

Lokal- / Fern-Betrieb
Durch Setzen des Eingangs „L_REMOTE“, oder durch Bedienung des Operators
„OP_dwCmd [Bit18]/[Bit19]“ wird der Ausgang „QREMOTE“ gesetzt oder rückgesetzt. Zur
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weiteren Verarbeitung im Quellcode wird der Wert von „QREMOTE“ verwendet.

Prozess- / Simulations-Betrieb
Durch Setzen des Eingangs „L_SIM“, oder durch Bedienung des Operators „OP_dwCmd
[Bit20]/[Bit21]“ wird der Ausgang „QSIM“ gesetzt oder rückgesetzt. Zur weiteren
Verarbeitung im Quellcode wird der Wert von „QSIM“ verwendet.

Reset (Fehler rücksetzen)


Durch Setzen des Eingangs „L_RESET“, oder durch Bedienung des Operators
„OP_dwCmd [Bit24]“ wird die interne Variable „OP_RESET“ gesetzt und im zweiten Zyklus
wieder rückgesetzt. Zur weiteren Verarbeitung im Quellcode wird der Wert von
„OP_RESET“ verwendet.

Beispiel Allgemein
Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830 25
4 Erstellung der Bausteine

4.4 Alarmmeldungen
Die Bausteine für S7-400 CPUs verwenden das „Zeitfolgerichtige Melden“ und die
Bausteine für S7-300 CPUs das „Bitmeldeverfahren“.

4.4.1 Zeitfolgerichtiges Melden (S7-400)

Für das zeitfolgerichtige Melden werden die Bausteine „Alarm8P“ und „Notify8P“
aufgerufen. Dabei sind jeweils die Signale 5 bis 8 des „Alarm8P“ für
Standardfehlermeldungen und des „Notify8P“ für Standardstatusmeldungen
reserviert. Jeweils die Signale 1 bis 4 stehen zur freien Verfügung.
Abbildung 4-3
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Abbildung 4-4

Beispiel Allgemein
26 Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830
4 Erstellung der Bausteine

4.4.2 Bitmeldeverfahren (S7-300

Beim Bitmeldeverfahren werden die Signale an die HMI-Alarmvariable „QwAlarm“


übergeben. Die Meldungen müssen im WinCC-Alarmlogging angelegt und mit den
entsprechenden Bits von „QwAlarm“ parametriert werden.
Die Bits 4-7 von „QwAlarm“ sind für Standardfehlermeldungen und die Bits 12-15
von „QwAlarm“ sind für Standardstatusmeldungen reserviert. Die Bits 0-3 (Fehler)
und die Bits 8-11 (Status) stehen zur freien Verfügung.
Abbildung 4-5
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Beispiel Allgemein
Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830 27
5 Projektierung der Bildverwaltungsfunktionen

5 Projektierung der
Bildverwaltungsfunktionen
Dieser Abschnitt beschreibt, wie Sie die WinCC-Runtime einrichten, dass diese in
Übersichtsbereich, Arbeitsbereich und Tastensatz aufgeteilt ist. Es werden die
Funktionen zur Bildnavigation (Bildwechsel) zur Verfügung gestellt. Es wird auch
beschrieben, wie Systeme mit mehreren Monitoren verwendet werden. Die
Funktionen zum Aufruf von Bildbausteinen werden im nächsten Abschnitt
beschrieben.

Hinweis Dieser Abschnitt ist nur von Bedeutung, wenn Sie nicht den OS-Projekteditor
verwenden. Wenn Sie den OS-Projekteditor verwenden, stehen
Bildverwaltungsfunktionen (Prozessbild wechseln, Bildbaustein öffnen)
standardmäßig zur Verfügung.

5.1 WinCC-Bilder für die Bildschirmverwaltung


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Die WinCC-Runtime einer WinCC-Station wird durch die Anwendung „Graphics


Runtime“ („pdlrt.exe“), realisiert. Zur Realisierung der Bildverwaltung werden
folgende WinCC-Bilder im Graphics Designer projektiert.
• @BST_Main_1M.pdl (Startbild 1 Monitorbetrieb)
• @BST_Main_2M.pdl (Startbild 2 Monitorbetrieb)
• @BST_DESK.pdl
• @BST_HEAD.pdl
• @BST_WORK.pdl
• @BST_BOTTOM.pdl

Hinweis Das Bild „Alarm.pdl“ dient nicht der eigentlichen Bildverwaltung. Es kann in den
Arbeitsbereich geladen werden, um Meldungen anzuzeigen.

Beispiel Allgemein
28 Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830
5 Projektierung der Bildverwaltungsfunktionen

5.1.1 Startbild

Im WinCC ControlCenter legen Sie unter „Rechnereigenschaften > Graphics


Runtime“ das WinCC-Bild fest, dass beim Start der Graphics Runtime geladen
wird. Wählen Sie das Bild „@BST_Main_1M.pdl“ für den Einmonitorbetrieb oder
das Bild „@BST_Main_2M.pdl“ für den Zweimonitorbetrieb als Startbild.

Bei Verwendung von mehreren Monitoren, wird die Graphics Runtime nicht für
jeden Monitor separat ausgeführt, sondern eine Graphics Runtime versorgt alle
Monitore. Das bedeutet, dass die Bildgröße des Startbildes den gesamten
Anzeigebereich aller Monitore ausfüllen muss.
Abbildung 5-1
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Beispiel:
Werden zwei Monitore nebeneinander verwendet und besitzt jeder Monitor eine
Auflösung von 1280x1024 Bildpunkten, so sollte das Startbild eine Auflösung von
2560x1024 besitzen. Die folgende Abbildung zeigt für diesen Fall die Projektierung
des Startbildes „@BST_Main_2M.pdl“ im Graphics Designer.
Abbildung 5-2

Hinweis Eine Ausnahme stellt der WinCC Web-Client dar. Bei einem WinCC Web-Client
läuft die WinCC-Runtime vollständig innerhalb des Internet Explorers ab, wobei
der Internet Explorer mehrmals (auch mit WinCC) ausgeführt werden kann.

Beispiel Allgemein
Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830 29
5 Projektierung der Bildverwaltungsfunktionen

5.1.2 Desktop

Das Startbild „@BST_Main_1M.pdl“ zeigt das Bildfenster „@BST_DESK.pdl“ an.


Das Startbild „@BST_Main_2M.pdl“ ist so aufgeteilt, dass für jeden Monitor ein
separates Bildfenster „@BST_DESK.pdl“ anzeigt wird. Das Bild „BST_DESK.pdl“
ist wiederum in mehrere Bildfenster aufgeteilt, um den
• Übersichtsbereich „@BST_HEAD.pdl“, den
• Arbeitsbereich „@BST_WORK.pdl“ und den
• Tastensatz „@BST_BOTTOM.pdl“.
darzustellen.

Abbildung 5-3
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Beispiel Allgemein
30 Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830
5 Projektierung der Bildverwaltungsfunktionen

5.1.3 Kopfzeile

Das Bild „@BST_HEAD.pdl“ dient der Anzeige von wichtigen Informationen zur
Runtime im Übersichtsbereich. Die Informationen im Übersichtsbereich werden
unabhängig vom gerade angewählten Prozessbild immer angezeigt, diese werden
auch nicht durch geöffnete Bildbausteine verdeckt.
In dieser Applikation werden folgende Informationen im Übersichtsbereich
angezeigt:
• WinCC Alarm Control zur Anzeige der letzten drei Meldungen
• Ausgabefeld zur Anzeige des aktuell angemeldeten Benutzers
• Ausgabefeld zur Anzeige des aktuellen Rechnernamens
• WinCC Digital Clock zur Anzeige des aktuellen Datums und Uhrzeit
• WinCC Logo

Abbildung 5-4
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5.1.4 Arbeitsbereich

Das Bild „@BST_WORK.pdl“ enthält wiederum ein Bildfenster, in das das


eigentliche Prozessbild geladen wird. Das folgende Bild zeigt das Bild
„@BST_WORK.pdl“. Beim Runtimestart wird das Prozessbild „Overview.pdl“
angezeigt. Im Bild „@BST_WORK.pdl“ legen Sie das WinCC-Prozessbild fest,
dass beim Start der Runtime angezeigt werden soll.

Beispiel Allgemein
Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830 31
5 Projektierung der Bildverwaltungsfunktionen

Abbildung 5-5
Copyright  Siemens AG Copyright-2013 All rights reserved

Bei einem Bildwechsel wird also nur das Bild im Arbeitsbereich


„@BST_WORK.pdl“ geändert, die Bilder im Übersichtsbereich und Tastensatz
bleiben erhalten. Diese Vorgehensweise bietet folgende Vorteile:
• Einsparung Projektierungsaufwand, da Übersichtsbereich und Tastensatz nicht
in jedem Prozessbild, sondern nur einmal (zentral) projektiert werden.
• Bessere Performance bei einem Bildwechsel, da weniger Bildelemente neu
geladen werden müssen.

Hinweis Das Bild „@BST_WORK.pdl“ enthält mehrere überlagerte Bildfenster. Die


überlagerten Bildfenster dienen der Anzeige von WinCC-Bildbausteinen. Die
Funktionen zur Bildbausteinverwaltung werden im nächsten Abschnitt
beschrieben.

5.1.5 Fußzeile

Das Bild „@BST_BOTTOM.pdl“ stellt Schaltflächen für häufig benötigte


Funktionen als Tastensatz zur Verfügung. Für folgende Funktionen sind
Schaltflächen im Tastensatz vorhanden:
• Aufrufen des Anlagenbildes („Overview.pdl“)
• Aufrufen der WinCC Meldeliste („Alarm.pdl“)
• Aufrufen der Bausteinübersicht („General.pdl“)
• Aufrufen der PC-Diagnose („PCDiagSysInfo.pdl“)
• Messstellenkennzeichen ein-/ausblenden
• Sprachumschaltung (vorgesehen)
• Benutzer an/abmelden (vorgesehen)

Beispiel Allgemein
32 Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830
5 Projektierung der Bildverwaltungsfunktionen

• Hardcopy
• WinCC Runtime beenden

Abbildung 5-6

5.2 Bildwechsel in Runtime


Für den Bildwechsel im Arbeitsbereich wird folgende Funktion aufgerufen:
int BST_WorkfieldOpen(char*, char*)
Parameter
char *lpszPictureName Absoluter Name des Bildes, von welchem die
Funktion aufgerufen wurde.
char *lpszPictureNameNew Das WinCC Bild, das im Arbeitsbereich angezeigt
werden soll.
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Rückgabe
int Die Funktion liefert bei Erfolg den Wert (int) 0
zurück, sonst einen Wert ungleich 0 (Fehlercode)

Bei einem Mausklick auf eine Schaltfläche im Tastensatz, die einen Bildwechsel
ausführt, wird die Funktion „BST_WorkfieldOpen()“ aufgerufen.
Die Funktion wird verwendet um:
• den Bildschirm zu ermitteln, von wo der Mausklick erfolgte,
• die Eigenschaft „Bildname“ des Bildfensters zu setzen, dass das neue Bild im
Arbeitsbereich anzeigen soll.
Es ist denkbar weitere Funktionen für die Bildverwaltung zu projektieren, wie z. B.
• Vorheriges Bild
• Nächstes Bild
• Bild merken
• Gemerktes Bild wieder herstellen

Beispiel Allgemein
Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830 33
6 Allgemeine Projektierung von Bildbausteinen

6 Allgemeine Projektierung von


Bildbausteinen
Dieser Abschnitt beschreibt die Projektierung von Bildbausteinen und
Bausteinsymbolen.
Mit Hilfe von Bildbausteinen werden wiederkehrende Anzeige- und
Bedienfunktionen in einem Bild projektiert. Zur Runtime werden die dynamischen
Bildelemente eines Bildbausteins mit den Prozessvariablen einer Messstelle
verbunden.
Sie können einen Bildbaustein zur Runtime durch Mausklick auf ein
Bausteinsymbol öffnen. Ein Bildbaustein ist in der Regel ein verschiebbares,
wieder schließbares Bildfenster, das nicht den gesamten Arbeitsbereich ausfüllt.
Für unterschiedliche Funktionen werden separate Bildbausteine projektiert.
Das Öffnen eines Bildbausteins besteht im Wesentlichen aus den Schritten:
• Laden und Sichtbarschalten einer Bildbausteinvorlage
• Versorgen der dynamischen Bildelemente der Bildbausteinvorlage mit
Prozessdaten
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Hinweis Dieser Abschnitt ist nur von Bedeutung, wenn Sie nicht den OS Projekteditor
verwenden. Wenn Sie den OS-Projekteditor verwenden, stehen
Bildverwaltungsfunktionen (Prozessbild öffnen, Bildbaustein öffnen)
standardmäßig zur Verfügung. Sie können dann einen Bildbaustein wie in FAQ
mit der Beitrags-ID 24193022 öffnen.

Beispiel Allgemein
34 Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830
6 Allgemeine Projektierung von Bildbausteinen

6.1 Laden und Sichtbarschalten eines Bildbausteins


Das Bild „@BST_WORK.pdl“ enthält mehrere Bildfenster.
Abbildung 6-1
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Die Bildfenster haben die Objektnamen „TOP01“ bis „TOP10“. Bei Mausklick auf
ein Bausteinsymbol wird folgende Funktion aufgerufen:
int BST_TopfieldOpen(char*, char*, char*)
Parameter
char *lpszPictureName Absoluter Name des Bildes, von welchem die
Funktion aufgerufen wurde.
char *lpszObjectName Name des Objektes, das angeklickt wurde.

char *lpszTopPictureName Das Bildfenster, das als Faceplate angezeigt


werden soll.
Der Bildname des zu öffnenden Faceplates ist in
der Header-Datei „BST_FPDEF.h“ definiert.
Rückgabe
int Die Funktion liefert bei Erfolg den Wert (int) 0
zurück, sonst einen Wert ungleich 0 (Fehlercode).

Die Funktion „BST_TopfieldOpen()“ wird verwendet, um


• den Objektnamen des nächsten freien (nicht angezeigten) Bildfensters
(„TOP01“ bis „TOP10“) zu ermitteln,
• die Eigenschaft „Bildname“ des Bildfensters mit dem Namen der
Bausteinvorlage (WinCC-Bild) zu setzen,
• die Variable zu ermitteln, mit der das aufrufende Objekt verlinkt ist,

Beispiel Allgemein
Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830 35
6 Allgemeine Projektierung von Bildbausteinen

• die Eigenschaft „Variablen-Präfix“ des Bildfensters mit dem Präfix der


ermittelten Variable zu setzen und
• die Eigenschaft „Anzeige“ des Bildfensters auf „TRUE“ zu setzen.

6.2 Allgemeines Layout der WinCC-Bildbausteine


Die WinCC-Bildbausteine haben ein einheitliches Grundgerüst.
Abbildung 6-2
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• Messstellenkommentar
Es wird das Variablen-Präfix angezeigt, mit der das Bildfenster verbunden ist.
• Schaltfläche zum Schließen
In jeder Ecke de Bildbausteins werden Schaltflächen zum Schließen des
Bildbausteins angezeigt.
• Tastensatz
Am unteren Bereich des Bausteinsymbols wird ein Tastensatz angezeigt. Im
Tastensatz befinden sich Schaltflächen, um andere Sichten des Bildbausteins
anzuzeigen. Der Tastensatz ist für jeden Bildbaustein individuell erweiterbar.
• Arbeitsbereich
Der Arbeitsbereich befindet sich zwischen der Kommentarzeile
(Messstellenkommentar) und dem Tastensatz. Im Arbeitsbereich werden die
einzelnen Sichten eines Bildbausteins angezeigt. Beim Öffnen des
Bildbausteins wird die Standardsicht angezeigt.

Beispiel Allgemein
36 Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830
6 Allgemeine Projektierung von Bildbausteinen

6.3 Projektierung der Bildbausteine


Ein Bildbaustein dient der detaillierten Anzeige und der Steuerung eines Objekts
(z. B. Analogwert, Motor, Ventil, ...) des Steuerungsprogramms.

6.3.1 Die Bilder eines Bildbausteins

Das folgende Bild zeigt am Beispiel des Bildbausteins „ANALOG“, welche WinCC-
Bilder am Aufbau eines Bildbausteins beteiligt sind.

Abbildung 6-3
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Das Bild „BST_<TYPICAL>_Main.pdl“ stellt das Grundbild eines Bildbausteins


dar. Es enthält die Kommentarzeile, den Tastensatz, die Schaltflächen zum
Schließen sowie das Bildfenster, das zur Anzeige der eigentlichen Sichten des
Bildbausteins dient. Die Anzahl der Sichten ist durch Einfügen oder Entfernen der
Schaltflächen und den zugehörigen Textobjekten variabel.
Für jede Sicht eines Bildbausteins wird ein eigenes Bild projektiert und eine eigene
Schaltfläche zur Verfügung gestellt, z. B.:
Tabelle 6-1
Nr. Beschreibung WinCC Bild Button
1. Standardsicht BST_<Typical>_STANDARD.pdl

2. Meldesicht BST_<Typical>_MSG.pdl

3. Kurvensicht BST_<Typical>_TREND.pdl

4. Servicesicht BST_<Typical>_SERVICE.pdl

Beispiel Allgemein
Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830 37
6 Allgemeine Projektierung von Bildbausteinen

Nr. Beschreibung WinCC Bild Button


5. Grenzwertesicht BST_<Typical>_LIMITS.pdl

6. Diagnosesicht BST_<Typical>_DIAG.pdl

7. Statistiksicht BST_<Typical>_STAT.pdl
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Beispiel Allgemein
38 Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830
6 Allgemeine Projektierung von Bildbausteinen

6.3.2 Projektierung von Bausteinsichten

In den einzelnen Sichten eines Bausteins werden die grafischen Elemente eines
Bausteins projektiert. Zur Dynamisierung werden wenn möglich die
Dynamisierungsarten „direkte Variablenanbindung“ oder „Dynamik-Dialog“
verwendet. Das folgende Bild zeigt die Dynamisierung der Anzeige eines
Fehlerbits mit dem Dynamik-Dialog.
Abbildung 6-4
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Dieses Bild verdeutlicht die Projektierung mithilfe des Variablen-Präfix. Bei den
Dynamisierungen im Bildbaustein werden keine vollständigen Variablennamen
angegeben, sondern nur die Namen der einzelnen Strukturelemente eines
Bausteintyps. Beim Öffnen des Bildbausteins wird das Variablen-Präfix des
Bildbausteins per Skript „BST_TopFieldOpen()“ gesetzt. Dadurch wird zur Runtime
auf gültige Prozessvariablen zugegriffen.

6.3.3 Projektieren von Bedienmeldungen

Eine Bedienprotokollierung ist im Beispielprojekt nicht realisiert. Eine mögliche


Vorgehensweise zur Projektierung wird im FAQ-Beitrag 24325381 „Wie können in
WinCC benutzerdefinierte Bedienmeldungen erzeugt werden?“ beschrieben.

Beispiel Allgemein
Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830 39
6 Allgemeine Projektierung von Bildbausteinen

6.4 Projektierung der Bausteinsymbole


Ein Bausteinsymbol dient der Anzeige der wichtigsten Merkmale eines Objekts
(z. B. Analogwert, Motor, Ventil, ...) im Prozessbild. Durch Mausklick auf ein
Bausteinsymbol öffnet sich der zugehörige Bildbaustein.

6.4.1 Dynamisierung mit WinCC-Zustandsanzeigen

In den Bausteinsymbolen werden hauptsächlich WinCC-Zustandsanzeigen zur


Dynamisierung verwendet.
Für unterschiedliche Merkmale (Zustände) eines Bausteins werden separate
Zustandsanzeigen projektiert. Obwohl sich unterschiedliche Bausteine in ihrer
wesentlichen Funktion unterscheiden, besitzen sie oft auch gleichartige
Funktionen, die gleich angezeigt werden:
• Anzeige Vorort/Fern-Betrieb
Betriebsart „Remote“
Betriebsart „Vorort“
• Anzeige Betriebsart Hand/Automatik
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Betriebsart „Hand“
Betriebsart „Automatik“
• Anzeige Simulation Ein/Aus
Simulation „Ein“
• Anzeige Störung/Warnung
Allgemeine Störung
Warnung
Alarm
• Anzeige Interlock
Interlock anstehend
Interlock Fehler
Zur Projektierung der Zustandsanzeigen eines Bausteinsymbols wurde in dieser
Beispielapplikation für jeden Bausteintyp ein separates Bild
„BST_<TYPICAL>_ICON_Define.pdl“ im Graphics Designer angelegt.
In diesem Bild sind alle Standardsymbole, die für alle Bausteine gültig sind, sowie
spezielle Symbole der Zustandsanzeigen eines Bausteintyps abgebildet
(projektiert). Für jedes Symbol wird der Exportname angezeigt.

Beispiel Allgemein
40 Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830
6 Allgemeine Projektierung von Bildbausteinen

Abbildung 6-5
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Hinweis Die Funktion „Export…“ des Graphics Designers wird verwendet, um die
einzelnen Bilddateien für eine Zustandsanzeige als Metafile (EMF) zu speichern.

6.4.2 Zentral änderbare Bausteinsymbole durch „Faceplate-Typen“

Diese Applikation verwendet zur Anzeige eines Bausteinsymbols ein WinCC-


Objekt vom Typ „Faceplate-Typ“. Objekte vom Typ „Faceplate-Typ“ stehen ab
WinCC V7.0 zur Verfügung. Alternativ kann ein Bausteinsymbol auch als
„Anwenderobjekt“ projektiert werden. Der wesentliche Vorteil eines „Faceplate-
Typs“ gegenüber einem „Anwenderobjekt“ ist die zentrale Änderbarkeit.
Für jedes Bausteinsymbol eines Bausteins existiert ein WinCC Bild vom Typ „FPT“.
Der Dateiname hat den Aufbau „BST_<TYPICAL>_ICON.FPT“.
Das folgende Bild zeigt die im Beispielprojekt vorhandenen Faceplate-Typen.

Beispiel Allgemein
Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830 41
6 Allgemeine Projektierung von Bildbausteinen

Abbildung 6-6
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Ist es notwendig im Prozessbild auf eine Ausrichtung zu achten, wurden zwei


Symbole erstellt. Z. B.: „BST_VALVE_ICON.fpt“ und „BST_VALVEH_ICON.fpt“.
Abbildung 6-7

Diese Bausteinsymbole unterscheiden sich lediglich in der Anordnung der


Zustandsanzeigen. Die Funktion ist bei beiden identisch.
Die Faceplate-Typen sind mit unterschiedlichen Objekten projektiert:
Zustandsanzeigen, Grafikobjekte, Textfelder, usw. Für jeden Faceplate-Typ ist ein
Ein-/Ausgabefeld mit dem Namen „Trigger_QdwState“ angelegt. Die Eigenschaft
„Ausgabewert“ des Objekts ist am Faceplate-Typ unter dem Eigenschaftsnamen
„QdwState“ nach außen gelegt.

Beispiel Allgemein
42 Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830
6 Allgemeine Projektierung von Bildbausteinen

Abbildung 6-8
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Mit dieser Eigenschaft wird die Messstellenvariable „QdwState“ verbunden. Ändert


sich der Wert von „QdwState“, wird intern ein VB-Script ausgeführt, das einzelne
Bits oder Bit-Gruppen von „QdwState“ an die internen Faceplate-Typ-Variablen
überträgt. Das Script ist am Ereignis „Propertythemen > Ausgabe/Eingabe >
Ausgabewert“ des Objekts „TRIGGER_QdwState“ projektiert.
Folgende Faceplate-Typ-Variablen sind am Beispiel von
„BST_ANALOG_ICON.fpt“ projektiert:

Beispiel Allgemein
Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830 43
6 Allgemeine Projektierung von Bildbausteinen

Abbildung 6-9
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Hinweis In einem Faceplate-Typ sind nur die Dynamisierungsarten „direkte


Variablenanbindung“ und VB-Script möglich.
Um die Anzahl an Prozessvariablen möglichst gering zu halten (optimieren der
Lizenzkosten) werden alle binären Informationen eines Prozessobjekts in einer
32-Bit-Variablen („QdwState“) nach WinCC übertragen.

Beispiel Allgemein
44 Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830
6 Allgemeine Projektierung von Bildbausteinen

6.4.3 Projektieren der Messstellenanzeige

Aus Platzgründen soll auf eine statische Anzeige des Messstellennamens am


Bausteinsymbol verzichtet werden. Der Messstellenname soll bei Bedarf für alle
Bausteinsymbole eingeblendet werden. Zum Beispiel kann dann ein
Bildschirmabgriff eines Prozessbildes erzeugt werden, in der alle projektierten
Messstellen beschriftet sind. Durch diese Funktion können Personen mit wenig
Hintergrundwissen zum eigentlichen Verfahren schnell bestimmte Messstellen in
den Prozessbildern finden! Werden die Messstellenbezeichnungen nicht mehr
benötigt, so können sie wieder unsichtbar geschaltet werden.
Aus diesem Grund ist an jedem Faceplate-Typ ein Textobjekt „szTagName“
projektiert und die Eigenschaften „Anzeige“ und „Text“ nach außen gelegt.
An der Eigenschaft „szTagNameText“ des Faceplate-Typs wird der
Messstellenname parametriert. Die Eigenschaft „szTagNameVisible“ wird mit einer
internen WinCC Variable verbunden, die für die sichtbar/unsichtbar Schaltung des
Textfeldes verantwortlich ist. Im Beispielprojekt wird der Wert der Variablen mit der
„Büroklammer“-Schaltfläche invertiert.
Abbildung 6-10
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Beispiel Allgemein
Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830 45
7 Projektieren technologischer Teilfunktionen

7 Projektieren technologischer
Teilfunktionen
7.1 Überblick Datenaustausch zwischen Steuerung und
WinCC
Dieser Abschnitt gibt Hinweise zum Datenaustausch von Steuerung und WinCC.
Dabei wird hauptsächlich auf den Austausch von binären Signalen eingegangen.
Die Signale lassen sich hinsichtlich des Signalflusses unterscheiden. Es gibt
Statussignale, Steuersignale und Telegramme.
Abbildung 7-1
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Statussignale
Die technologischen Bausteine (FBs) dieser Applikation verwenden den Ausgang
„QdwState“ (DWORD), um unterschiedliche binäre Zustände in einer Variablen
zusammen zufassen(z. B. Rückmeldung „Ventil AUF“, „Ventil ZU“, „Ventil
Laufzeitüberwachung“) und an WinCC zu übertragen. Mithilfe der Variablen
„QdwState“ können 32 binäre Signale (DWORD) übertragen werden. Die Variable
„QdwState“ wird zur Dynamisierung der Prozessbilder verwendet.

Telegramme für Meldungen


Die Bausteine für S7-400 Steuerungen verwenden den ALARM_8P-Baustein
(SFB35, „A8P“), um Störungen, Alarme oder Fehler im WinCC Alarm Logging zu
melden. Diese quittierpflichtigen Meldungen können zur Runtime im WinCC Alarm
Control angezeigt und quittiert werden.

Beispiel Allgemein
46 Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830
7 Projektieren technologischer Teilfunktionen

Die Bausteine für S7-400 Steuerungen verwenden den NOTIFY_8P-Baustein


(„N8P“), um Betriebsmeldungen (z. B. Rückmeldung „Ventil AUF“) im WinCC Alarm
Logging zu melden. Diese nicht quittierpflichtigen Meldungen können zur Runtime
im WinCC Alarm Control angezeigt werden.

Steuersignale
Die Bausteine verwenden das Ein-/Ausgangssignal „OP_dwCmd“ (DWORD), um
binäre Steuerbefehle von der WinCC-Runtime (Schaltbefehle des Bedieners) an
das Steuerungsprogramm zu übertragen (z. B. Befehle „Ventil Auf“, „Ventil Zu“,
„Simulation Ein/Aus“). In der Variablen „OP_dwCmd“ können bis zu 32 Befehle
zusammengefasst werden.

7.2 Prozesszustände im WinCC Prozessbild anzeigen


Die technologischen Bausteine (FBs) dieser Applikation verwenden den Ausgang
„QdwState“ (DWORD), um unterschiedliche binäre Zustände (z. B. „Ventil AUF“)
im WinCC-Prozessbild anzuzeigen.
Abbildung 7-2
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Die Bitbelegung der Variablen „QdwState“ ist für unterschiedliche Bausteintypen so


gewählt, dass gleichartige Signale die gleiche Bitposition besitzen.
Folgende Bits von „QdwState“ sind reserviert:
Tabelle 7-1
Bit Signal
QdwState [16] 0 = Manuell 1 = Automatik
QdwState [17] 0 = Lokal 1 = Fern
QdwState [18] 0 = Prozess 1 = Simulation
QdwState [24] Allgemeiner Fehler
QdwState [25] Externer Fehler
QdwState [26] Fehler Interlock
QdwState [27] Interlock anstehend

Beispiel Allgemein
Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830 47
7 Projektieren technologischer Teilfunktionen

7.3 Meldungen im WinCC Alarm Logging protokollieren


Die Bausteine für S7-400 Steuerungen verwenden das zeitfolgerichtige
Meldeverfahren, um Meldungen im WinCC Alarm Logging zu speichern. Die
Meldungen können zur Runtime im WinCC Alarm Control angezeigt und quittiert
werden.
Die Bausteine rufen den „ALARM_8P“-Baustein (SFB 35) für quittierpflichtige
Meldungen und den „NOTIFY_8P“-Baustein (SFB 31) für nicht quittierpflichtige
Meldungen auf. Die Signaleingänge werden dazu im S7-Programm mit den
unterschiedlichen Statussignalen verschaltet.
Abbildung 7-3
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Folgende Signale sind für alle Bausteine gleich belegt:


Tabelle 7-2
Signal Ereignis
A8P [SIG_5] Interlock Fehler
A8P [SIG_6] <kein Signal>
A8P [SIG_7] Externer Fehler
A8P [SIG_8] Allgemeiner Fehler
N8P [SIG_5] Interlock anstehend
N8P [SIG_6] Remote-Betrieb
N8P [SIG_7] Automatik-Betrieb
N8P [SIG_8] Simulations-Betrieb

Jeweils die Signale 1-4 sind für jeden Baustein individuell parametriert.

Beispiel Allgemein
48 Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830
7 Projektieren technologischer Teilfunktionen

Die Bausteine für S7-300 Steuerungen verwenden das Bitmeldeverfahren, um


Meldungen im WinCC Alarm Logging zu speichern. Die Meldungen können zur
Runtime im WinCC Alarm Control angezeigt und quittiert werden.
Dazu wurde am Ausgang der Bausteine die Variable „QwAlarm“ (WORD) und
intern ein 16 Bit-Array „QabAlarmPLC“ erzeugt.
Abbildung 7-4
Copyright  Siemens AG Copyright-2013 All rights reserved

Folgende Signale sind für alle Bausteine gleich belegt:


Tabelle 7-3
Bit Ereignis
QwAlarm [4] Interlock Fehler
QwAlarm [5] <kein Signal>
QwAlarm [6] Externer Fehler
QwAlarm [7] Allgemeiner Fehler
QwAlarm [12] Interlock anstehend
QwAlarm [13] Remote-Betrieb
QwAlarm [14] Automatik-Betrieb
QwAlarm [15] Simulations-Betrieb

Jeweils die Bits 0-3 und 8-11 sind für jeden Baustein individuell parametriert. Die
Meldungen werden bei diesem Verfahren nicht nach WinCC übertragen, und
müssen deshalb dort für jeden Baustein manuell angelegt werden.

Hinweis Der Einsatz der STEP 7-Meldebausteine „ALARM_8P“ und „NOTIFY_8P“


erspart erheblichen Aufwand bei der WinCC-Meldeprojektierung gegenüber dem
Bitmeldeverfahren. Die Meldungen werden beim OS-Übersetzen im WinCC
Alarm Logging angelegt.

Beispiel Allgemein
Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830 49
7 Projektieren technologischer Teilfunktionen

7.4 Schaltbefehle im WinCC Prozessbild auslösen


Die WinCC-Steuervariable „OP_dwCmd“ eines Bausteins wird verwendet, um
Befehle von WinCC an die Steuerung zu übertragen.
Abbildung 7-5
Copyright  Siemens AG Copyright-2013 All rights reserved

Die unterschiedlichen Steuerbefehle eines Bausteintyps werden innerhalb von


WinCC Global Script in der Header-Datei „BST_HEADER.h“ zentral verwaltet.
Dabei sind die Bezeichner unter „General BST Commands“ allgemeingültig und
werden von allen Bausteinen verwendet. Diese belegen die Bits 16-31 des
Steuerworts. Die Bits 0-15 des Steuerworts sind für individuelle Befehle
verwendbar.
Abbildung 7-6

Beispiel Allgemein
50 Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830
7 Projektieren technologischer Teilfunktionen

Betätigt der Bediener zur WinCC-Runtime die Schaltfläche eines Bildbausteins,


wird folgende Funktion aufgerufen:
int BST_COMMAND(DWORD)
Parameter
DWORD dwCmd Enthält das entsprechende Kommandobit für den
auszuführenden Befehl.
Die Bezeichner der Kommandobits sind in der Header-Datei
„BST_HEADER.h“ definiert.
Rückgabe
int Die Funktion liefert immer den Wert (int) 0 zurück.

Im Script werden folgende Aktionen durchgeführt:


• Das übergebene Kommandobit wird in die Steuervariable „OP_dwCmd“
geschrieben. Beim Schreiben in die Variable wird immer das Präfix des
Bildbausteins verwendet, von dem der Aufruf erfolgte.
Beispiel:
Bei Mausklick auf die Schaltfläche „Simulation ON“ eines Bildbausteins wird
folgendes C-Script ausgeführt:
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Abbildung 7-7

Es wird die Funktion „BST_COMMAND()“ aufgerufen und das im Bezeichner


„BST_CMD_SIMULATION“ enthaltene Bit (Bit 21) übergeben.
Abbildung 7-8

Das Kommandobit wird in die Variable „OP_dwCmd“ geschrieben.

Beispiel Allgemein
Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830 51
7 Projektieren technologischer Teilfunktionen

7.5 Schaltbefehle in der Steuerung verarbeiten


Der Baustein in der Steuerung wertet den Steuerbefehl aus, führt ggf. die
gewünschte Aktion aus und setzt anschließend alle anstehenden Steuerbefehle
zurück. Dazu wird der Wert der Steuervariablen „OP_dwCmd“ auf den Wert „0“
gesetzt.

Beispiel:
Das Steuerungsprogramm erhält die Anweisung „Simulation ON“ eines Bedieners
von WinCC (Steuervariable „OP_dwCmd“ Bit 21 wurde gesetzt).
Folgender Programmcode wird ausgeführt:
Abbildung 7-9
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Der Baustein befindet sich im Simulationsmodus (QSIM := TRUE). Am Ende des


Bausteins wird das Steuerwort zurückgesetzt:
Abbildung 7-10

Beispiel Allgemein
52 Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830
8 Beschreibung des Beispielprojekts

8 Beschreibung des Beispielprojekts


Das Projektierungsbeispiel zeigt, wie die Bausteine in einem Projekt zur
Automatisierung einer Anlage verwendet werden können. Es wurde eine
Beispielanlage bestehend aus drei Teilanlagen projektiert. Die Teilanlagen
bestehen aus Behältern mit Rührwerk, Rohrleitungen, Sensoren, Aktoren und
Reglern.

8.1 S7-Programm
Das Programm für das Automatisierungssystem wurde mithilfe von CFC projektiert.
Für jede Teilanlage wurde ein CFC-Plan erstellt. Ein zusätzlicher Plan „General“
wurde erstellt, um in WinCC eine Übersicht aller erstellten Bausteine aufzuzeigen.
Abbildung 8-1
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Beispiel Allgemein
Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830 53
8 Beschreibung des Beispielprojekts

Folgende Abbildung zeigt eine Teilansicht des CFC-Plans „Unit_100_Tank“:


Abbildung 8-2
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8.1.1 Teilanlage Unit 100

Teilanlage Unit 100 stellt einen simulierten Tank dar. Das Medium im Tank kann
befüllt, abgelassen, gemixt, geheizt und gekühlt werden.
Folgende Objekte sind dazu im CFC-Plan „Unit_100_Tank“ projektiert:
Tabelle 8-1
Objekt Messstellen- Beschreibung
name
BST_FF_400 Unit_100_Sim Simulationsbetrieb der Aktoren für
Tank 100 ein-/ausschalten
Unit_100_Auto Automatikbetrieb der Aktoren für Tank
100 ein-/ausschalten
Unit_100_Lock Aktoren für Tank 100 sperren.
BST_ILOCK LIOP_SEL Sperren der HMI-Bedienung der
Aktoren für Tank 100
BST_VALVE_400 V101 Zulaufventil
V102 Ablaufventil
V103 Ventil Heizkreislauf
V104 Ventil Kühlkreislauf
BST_MOTOR_400 E101 Rührwerk
E103 Pumpe Heizkreislauf
E104 Pumpe Kühlkreislauf
BST_ANALOG_400 LEVAN101 Analogwertanzeige für den Füllstand
BST_DIGITAL_400 WH_T100 Obere Füllstandsmarke
WL_T100 Untere Füllstandsmarke

Beispiel Allgemein
54 Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830
8 Beschreibung des Beispielprojekts

BST_COUNT LEV101 Füllstandssimulation Unit 100


BST_PIDCTRL_400 CTU100 Regler für Behältertemperatur
BST_SPLITR U100_SPLIT Steuerglied für Heiz- und Kühlkreislauf
BST_LAG U100_TEMP Simulation der Temperatur für Unit 100
(PT1 - Regelstrecke)

8.1.2 Teilanlage Unit 200

Teilanlage Unit 200 stellt einen simulierten Tank dar. Das Medium im Tank kann
befüllt, abgelassen, gemixt und geheizt werden.
Folgende Objekte sind dazu im CFC-Plan „Unit_200_Tank“ projektiert:
Tabelle 8-2
Objekt Messstellen- Beschreibung
name
BST_FF_400 Unit_200_Sim Simulationsbetrieb der Aktoren für
Tank 200 ein-/ausschalten
Unit_200_Auto Automatikbetrieb der Aktoren für Tank
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200 ein-/ausschalten
Unit_200_Lock Aktoren für Tank 200 sperren.
BST_ILOCK LIOP_SEL Sperren der HMI-Bedienung der
Aktoren für Tank 200
BST_VALVE_400 V201 Zulaufventil
V202 Ablaufventil
BST_MOTOR_400 E201 Rührwerk
BST_ANALOG_400 LEVAN201 Analogwertanzeige für den Füllstand
BST_DIGITAL_400 WH_T200 Obere Füllstandsmarke
WL_T200 Untere Füllstandsmarke
BST_COUNT LEV201 Füllstandssimulation Unit 100
BST_PIDCTRL_400 CTU200 Regler für Behältertemperatur
BST_LAG U200_TEMP Simulation der Temperatur für Unit 200
(PT1 - Regelstrecke)

Beispiel Allgemein
Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830 55
8 Beschreibung des Beispielprojekts

8.1.3 Teilanlage Unit 300

Teilanlage Unit 300 stellt eine Pumpstation zum Übertragen des Mediums von Unit
200 nach Unit 100 dar.
Folgende Objekte sind dazu im CFC-Plan „Unit_300_Balance“ projektiert:
Tabelle 8-3
Objekt Messstellen Beschreibung
name
BST_VALVE_400 V301 Ventil
BST_MOTOR_400 E301 Pumpe
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Beispiel Allgemein
56 Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830
8 Beschreibung des Beispielprojekts

8.2 Prozessbilder
Im Beispielprojekt wurden folgende WinCC Bilder angelegt, die im Arbeitsbereich
der WinCC Runtime angezeigt werden:
Abbildung 8-3
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Beispiel Allgemein
Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830 57
8 Beschreibung des Beispielprojekts

8.2.1 Anlagen-Prozessbild

Das Bild dient der Anschauung, wie die für diese Applikation erstellten Bausteine in
einer Anlage verwendet werden können. Das Prozessbild wird bei Runtime-Start
angezeigt, oder kann über die „Home“–Schaltfläche aufgerufen werden.
Das Bild ist im WinCC Projekt unter dem Namen „Overview.pdl“ abgespeichert.
Abbildung 8-4
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Beispiel Allgemein
58 Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830
8 Beschreibung des Beispielprojekts

8.2.2 Alarmbild

In diesem Bild werden alle zurzeit anstehenden Alarmmeldungen angezeigt. Diese


können hier an zentraler Stelle quittiert werden.
Das Bild ist im WinCC Projekt unter dem Namen „Alarm.pdl“ abgespeichert.
Abbildung 8-5
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Beispiel Allgemein
Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830 59
8 Beschreibung des Beispielprojekts

8.2.3 Bausteinübersicht

In diesem Bild werden alle Bausteine dieser Beispielapplikation dargestellt. Für


eine Prozessanbindung wurde deshalb der CFC-Plan „General“ erstellt, und
ebenfalls alle S7-Bausteine projektiert. In diesem Bild werden auch die Bausteine
dargestellt, die nicht ins Prozessbild aufgenommen wurden. Diese sind:
• BST_SIMODIR
• BST_SIMOREV
• BST_MM4
• BST_SINAG120
Diese Bausteine sind hier nur im Simulationsmodus lauffähig.
In diesem Bild können Sie sich außerdem die Schnittstellen und die
Symbolprojektierung zu allen Bausteinen anzeigen lassen.
Das Bild ist im WinCC Projekt unter dem Namen „General.pdl“ abgespeichert.
Abbildung 8-6
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Beispiel Allgemein
60 Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830
8 Beschreibung des Beispielprojekts

8.2.4 PC System Information

Dieses Bild dient der Systemdiagnose. Die angezeigten Werte bedienen sich dabei
den speziellen WinCC-Treiberkanal „SYSTEM INFO“. Sie erhalten Informationen
zur Prozessorauslastung, Speicherauslastung sowie Auslastung der Datenträger.
Das Bild ist im WinCC Projekt unter dem Namen „PCDiagSysInfo.pdl“
abgespeichert.
Abbildung 8-7
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Hinweis Dieses Prozessbild stammt aus der Beispielapplikation zum überwachen der
SIMATIC PC-Hardware. Das Beispielprojekt wird Ihnen ebenfalls als Download
in diesem Beitrag angeboten. Beachten Sie jedoch, dass für eine vollständige
Funktion spezielle SIMATIC PC-Hardware erforderlich ist.

Beispiel Allgemein
Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830 61
8 Beschreibung des Beispielprojekts

8.3 Szenarien der Beispielanlage


8.3.1 Füllen und Leeren der Behälter

Die Füllstände der beiden Behälter können über die Einlassventile (V101, V201)
und die Auslassventile (V102, V202) reguliert werden. Wie im Prozessbild gezeigt,
bewirkt ein Öffnen des Ventils „V101“ ein Befüllen des Behälters „Unit 100“. Der
aktuelle Füllstand wird am Balken sowie als Dezimalwert am Analogbaustein
angezeigt. Ist der Behälter voll, wird dies am Digitalbaustein „U100HL“ angezeigt.
„U100LL“ zeigt an, wenn der Behälter leer ist.
Abbildung 8-8
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In der Abbildung wird der Bildbaustein des Ventils (V101) angezeigt. Ventil (V101)
ist geöffnet, Ventil (V102) geschlossen. Der Tank wird befüllt.

8.3.2 Temperaturregelung Unit 100

Die Temperatur des Mediums wird mittels des Bausteins (U100_TEMP) simuliert.
Der Regler (CTU100) verwendet den Baustein (U100_SPLIT) um die binäre
Ansteuerung der Ventile (V103, V104) und Pumpen (E103, E104) zu regeln.
Erfolgt am Bildbaustein des Reglers eine Änderung des Sollwerts (SP), steuert
dieser das Ventil und den Motor entsprechend zum Kühlen oder Heizen. Die
Ventile und Pumpen des Wärmetauschers sind aus diesem Grund nicht für die
Bedienung freigegeben (Lokalbetrieb und Automatikbetrieb).
Ein Anheben der Temperatur bewirkt das Öffnen von Ventil (V103) und ein Starten
der Pumpe (E103). Ist der Heizkreislauf aktiviert, sind die Aktoren (V104, E104)
des Kühlkreislaufs gesperrt (Interlock). Diese können somit auch durch keinen
anderen Prozess aktiviert werden.

Beispiel Allgemein
62 Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830
8 Beschreibung des Beispielprojekts

Abbildung 8-9

In der Abbildung ist der Bildbaustein des Reglers (CTU100) geöffnet. Der Sollwert
Copyright  Siemens AG Copyright-2013 All rights reserved

wurde von 30 °C auf 60 °C angehoben. Durch die Regelung ist das Ventil (V103)
geöffnet und die Pumpe (E103) gestartet. Der Betriebszustand „Heizen“ wird am
Wärmetauscher durch das Symbol „Heating“ angezeigt.

8.3.3 Übertragen des Mediums

Mit dem Ventil (V301) und der Pumpe (E301) der Teilanlage „Unit 300“ kann das
Medium von „Unit 200“ nach „Unit 100“ transferiert werden. Voraussetzung zum
Umpumpen des Mediums ist, dass der Tank (Unit 100) nicht voll und der Tank
(Unit 200) nicht leer ist. Ist einer der beiden Fälle aufgetreten, kann das Ventil
(V301) nicht geöffnet werden (Interlock). Der Motor (E301) kann nur gestartet
werden, wenn das Ventil (V301) geöffnet wurde.

Beispiel Allgemein
Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830 63
8 Beschreibung des Beispielprojekts

Abbildung 8-10
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In der Abbildung ist das Ventil (V301) geöffnet und der Motor (E301) gestartet. Das
Medium wird von „Unit 200“ solange nach „Unit 300“ transferiert, bis entweder die
Pumpe gestoppt, der Tank „Unit 200“ leer, oder der Tank „Unit 100“ voll ist.
Die Analoganzeigen (U100_VALUE) und (U200_VALUE) zeigen den Füllstand als
Dezimalwert an und sind mit Alarm und Warngrenzen projektiert. Die Meldungen
sind in der Alarmsicht der zugehörigen Bildbausteine oder im „Alarmbild“ des
Projekts sichtbar.
Wird einer der Zustände „Unit 100“ voll oder „Unit 200“ leer erreicht, werden Ventil
(V301) und Pumpe (E301) gesperrt und gehen in den Zustand „Interlock Fehler“.
Der Fehler muss vor einem erneuten Betrieb zurückgesetzt werden.

8.3.4 Steuern von Aktorengruppen

Übergeordnete Automatikfunktionen (Regelungen, Schrittketten) steuern in der


Regel Aktoren (Ventile, Pumpen) an, um den Prozess zu beeinflussen.
Im Bereich „Prozess Mode Unit 100“ sind Schalter projektiert, die Gruppen von
Aktoren gemeinsam in unterschiedliche Betriebszustände (z. B. Simulation,
Automatik) schalten können.
Die Aktoren (V101, V102, E101) sind so verschalten, dass der Betriebszustand
über die Schalter „Simulation“ (Unit_100_Sim), „Automatik“ (Unit_100_Auto) und
„Interlock“ (Unit_100_Lock) geändert werden kann.

Beispiel Allgemein
64 Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830
8 Beschreibung des Beispielprojekts

Abbildung 8-11
Copyright  Siemens AG Copyright-2013 All rights reserved

Die Schalter Simulation und Automatik sind aktiv, dadurch befinden sich die Ventile
(V101, V102) und der Motor (E101) im simulierten Automatikbetrieb. Solange einer
der Schalter aktiv ist, sind die Aktoren für die Bedienung in WinCC gesperrt, der
„Lokalbetrieb“ wird nochmals mit dem Signal „HMI Settings locked“ angezeigt. Sind
alle Zustände (Simulation, Automatik und Interlock) wieder zurückgesetzt, müssen
die betreffenden Bausteine per Hand am Bildbaustein in den Remote-Betrieb
gestellt werden, um wieder bedienbar zu sein.

Beispiel Allgemein
Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830 65
9 Literaturhinweise

9 Literaturhinweise
9.1 Literaturangaben
Diese Liste ist keinesfalls vollständig und spiegelt nur eine Auswahl an geeigneter
Literatur wieder.
Tabelle 9-1
Themengebiet Titel
/1/ STEP7 Automatisieren mit STEP7 in AWL und SCL
SIMATIC S7-300/400 Autor: Hans Berger
Publicis MCD Verlag
ISBN: 978-3-89578-397-5

9.2 Internet-Link-Angaben
Tabelle 9-2
Themengebiet Titel
Copyright  Siemens AG Copyright-2013 All rights reserved

\1\ Referenz auf den http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/68679830


Beitrag
\2\ Siemens Industry http://support.automation.siemens.com
Online Support
\3\ Referenz auf den Wie kann ein vorhandenes WinCC Projekt in ein STEP 7 Projekt
Beitrag integriert werden?
http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/11841504
\4\ Referenz auf den Wie ist vorzugehen, wenn „zeitfolgerichtiges Melden“ verwendet
Beitrag werden soll, jedoch zuerst WinCC und dann STEP 7 installiert
wurde?
http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/22272911
\5\ Referenz auf den Wie werden die Meldeklassen verwendet, wenn WinCC im
Beitrag STEP 7-Projekt integriert ist?
http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/31622970
\6\ Referenz auf den Wie werden die Meldetexte verwendet, wenn WinCC im STEP
Beitrag 7-Projekt integriert ist?
http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/30550239
\7\ Referenz auf den Wie kann der zu einem Anwenderobjekt gehörende Bildbaustein
Beitrag zur Runtime geöffnet werden?
http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/24193022
\8\ Referenz auf den Wie können von SIMATIC PCs der „B-Generation“
Beitrag Hardwarediagnoseinformationen (z. B. Festplattenzustand,
Temperatur, Lüfterstatus, USV oder WinAC RTX) in der WinCC
Runtime angezeigt werden?
http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/29855065
\9\ Referenz auf den Wie können benutzerdefinierte Bedienmeldungen erzeugt
Beitrag werden?
http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/24325381
\10\ Referenz auf den Wie können die Texte von Aufzählungen (unter Globale
Beitrag Deklarationen im SIMATIC Manager) zur Anzeige in WinCC
verwendet werden?
http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/27147567
\11\ Referenz auf den Wie können Meldungen im Prozessbild mit dem Smart-Objekt
Beitrag „Sammelanzeige“ angezeigt werden, wenn als Meldeverfahren
das Bitmeldeverfahren oder Analogmeldung verwendet
werden?
http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/17778440

Beispiel Allgemein
66 Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830
10 Historie

Themengebiet Titel
\12\ Bildbausteine für http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/66839614
Step 7 V11 und WinCC
Runtime Advanced
V11
\13\ Bildbausteine für http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/66839614
Step 7 V11 und WinCC
Runtime Advanced
V11
\14\ Projektieranleitung http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/68014632
zum Erstellen von
Bildbausteinen für
Comfort Panels und
WinCC
Runtime Advanced
\15\ Bildbausteine http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/67318600
SENTRON PAC für
WinCC
Runtime Professional
\16\ Beispielbausteine für http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/31624179
Copyright  Siemens AG Copyright-2013 All rights reserved

STEP 7 V5.4 und


WinCC V7.0
\17\ Beispielbausteine für http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/36435784
STEP 7 V5 und WinCC
flexible 2008

10 Historie
Tabelle 10-1
Version Datum Änderung
V1.0 06/2013 Erste Ausgabe

Beispiel Allgemein
Version 1.0, Beitrags-ID: 68679830 67

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