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Tutorial

Programmsystem
für Verkehrs- und
Infrastrukturplanung

Tutorial

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ProVI

Copyright

Dieses Handbuch sowie die dazugehörigen Computerprogramme sind urheberrechtlich geschützt.


Copyright © 1999-2005 OBERMEYER PLANEN + BERATEN GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
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Beispielen verwendeten Firmen, sonstigen Namen und Daten sind frei erfunden, soweit nichts anderes angegeben ist. Alle
Rechte, insbesondere des Nachdrucks, der Entnahme von Abbildungen, der Wiedergabe in irgendeiner Form (Druck, Foto-
kopie, Mikrofilm oder in einem anderen Verfahren) sind vorbehalten. Es darf ohne Genehmigung der Firma OBERMEYER
PLANEN + BERATEN GmbH kein Teil dieser Unterlagen für irgendwelche Zwecke vervielfältigt oder übertragen werden,
unabhängig davon, auf welche Art und Weise oder mit welchen Mitteln, elektronisch oder mechanisch, dies geschieht.

Warenzeichen

Alle in diesen Unterlagen genannten Warenzeichen sind Warenzeichen der jeweiligen Hersteller.
ProVI ist ein Warenzeichen der Firma OBERMEYER PLANEN + BERATEN GmbH.

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Tutorial

Inhalt

1 ALLGEMEINES ......................................................................................... 4
1.1 DIE PROVI-PHILOSOPHIE ....................................................................... 5
1.2 PROVI-MENÜ / PROGRAMMAUFRUF ..................................................... 6
1.3 HILFE......................................................................................................... 7
1.4 OPTIONEN (PROVIOPT) .......................................................................... 8
1.4.1 Allgemein.........................................................................................................................8
1.4.2 Layer .............................................................................................................................10
1.4.3 Druckausgabe ...............................................................................................................11
1.4.4 Editor .............................................................................................................................12
1.4.5 Schriftstil........................................................................................................................13
1.5 DATEIEN ................................................................................................. 14
1.6 PROGRAMMPARAMETER ..................................................................... 15
1.7 LAYER ..................................................................................................... 16
2 PUNKTE / GELÄNDE.............................................................................. 17
2.1 PUNKTDATEN ........................................................................................ 17
2.2 GELÄNDE / PROFILE ............................................................................. 20
2.2.1 Dreiecksnetz .................................................................................................................21
3 ACHSE .................................................................................................... 24
3.1 ACHSEDITOR ......................................................................................... 24
3.2 DARSTELLUNG UND BERECHNUNG ................................................... 31
3.3 VORBEREITUNGEN FÜR DEN HÖHENPLAN ....................................... 34
4 GRADIENTE............................................................................................ 36

5 TRASSENENTWURF.............................................................................. 42
5.1 STREIFEN ............................................................................................... 43
5.2 QP-OBJEKTE .......................................................................................... 57
5.3 SCHICHTEN............................................................................................ 58
6 LAGEPLAN ............................................................................................. 60

7 QUERPROFILZEICHNUNG .................................................................... 62

8 HÖHENPLAN .......................................................................................... 64

9 PRÜF- UND AUSGABEPROGRAMME .................................................. 65

10 KNOTEN.................................................................................................. 66

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ProVI

1 Allgemeines
Dieses Tutorial wurde für die "ProVI-Amateure" geschrieben und soll ihnen anhand vieler
kleiner Beispiele und Übungen die wichtigsten Eigenschaften und Funktionen dieses Pro-
grammsystems nahe bringen.
Grundkenntnisse im Umgang mit Windows und mit AutoCAD werden vorausgesetzt.

Das erste Kapitel ist noch etwas theoretischer Natur, hier werden insbesondere Punkte ange-
sprochen, welche alle Programme betreffen. Ab Kapitel 2 wird es dafür sehr praktisch, dort
wird ein kleines Projekt bearbeitet. Die ersten Übungen sind noch sehr ausführlich beschrie-
ben, der Grad der Detaillierung nimmt aber kontinuierlich ab. In einer Übung wird auf die
Online-Hilfe verwiesen. Auch deren Nutzung ist Teil der Übung.

Die für die Beispiele vorbereiteten Daten sind im Unterverzeichnis Tutorial des ProVI-
Verzeichnis abgelegt. Bitte kopieren Sie zur Vorbereitung das gesamte Verzeichnis Tutorial
in ein eigenes Arbeitsverzeichnis. Innerhalb dieses Tutorials verwenden wir dafür
C:\Tutorial.

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Tutorial

1.1 Die ProVI-Philosophie


Ein umfangreiches Programmsystem wie ProVI braucht eine Philosophie. Sie gibt uns - den
Programmentwicklern - Richtlinien vor, welche für Sie - die Anwender - das System ver-
ständlich und nachvollziehbar machen. Aus diesem Grund wollen wir Sie zuerst mit dieser
Philosophie vertraut machen.

Da die Hauptaufgabe des Verkehrsplaners nach wie vor die Erstellung von Plänen ist, läuft
ProVI als Anwendung innerhalb von AutoCAD. So können Zeichnungen, die mit den Hilfen
von ProVI entstanden sind, nach Belieben in diesem CAD-System weiterbearbeitet werden,
bevor der Plan auf den Plotter geschickt wird.

Der erste Schritt bei der Planerstellung ist der Entwurf des dem Plan zugrundeliegenden Mo-
dells, sprich der Achse(n), der Gradiente(n) und der sich daran orientierenden Trasse(n). Für
den Entwurf stehen die sogenannten "Editorprogramme" wie Achseditor (AEDIT), Gradien-
teneditor (GEDIT) und Querprofileditor (QPEDIT) zur Verfügung. Während der Bearbeitung
ist eine Darstellung des entsprechenden Modells (z. B. der Achse) am Bildschirm dargestellt,
Elemente können dort ausgewählt und verändert werden.
Gespeichert werden die Modelle schließlich in Dateien. Die Darstellung innerhalb der Editor-
programme dient allein der Übersichtlichkeit und hält sich daher nicht an irgendwelche Richt-
linien.
Nach Beendigung des Entwurfs wird diese Darstellung wieder gelöscht.

Um die Pläne zu erstellen, stehen Zeichenprogramme für den Lageplan (ACHSZEI), Höhen-
plan (HPZEI) oder die Querprofile (QPZEI) zur Verfügung, welche die mit den Editorpro-
grammen entworfenen Modelle auswerten. Die Zeichenprogramme orientieren sich an den
diversen Vorschriften, um den Aufwand für Nacharbeiten für die endgültige Fertigstellung
der Pläne möglichst gering zu halten. Ergänzend zu den oben erwähnten Zeichenprogrammen
stehen noch zahlreiche andere Module zur Verfügung, wie z. B. für Tangentenschnittpunkte
(TSZEI), Trassen (TRAZEI) oder einen Planrand (PLANRAND), um nur einige Beispiele zu
nennen.
Wenn das Modell geändert wird, ändert sich die zugehörige Zeichnung nicht automatisch.

Neben den Zeichenprogrammen sind auch diverse Auswertungsprogramme von Bedeutung.


Hier sollen als Beispiele die Achsberechnung (ABER), Zwangs- und Kleinpunktberechnung
(ZWANGSB, KLEINP), Gradientenberechnung (GBER) und die Massenberechnung (MAS-
SEN) genannt werden.
Viele dieser Programme können neben einer druckbaren Ausgabedatei auch eine Datei erzeu-
gen, welche in eine EXCEL-Arbeitsmappe eingelesen werden kann, um sie hier nach Belie-
ben weiter zu bearbeiten.
In einige der Programme sind auch Prüffunktionen eingebaut, welche zum einen die geomet-
rische Konsistenz der Daten, zum anderen aber auch diverse Richtlinien überprüfen.

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ProVI

1.2 ProVI-Menü / Programmaufruf


Nach der Installation von ProVI integriert sich das ProVI-Menü in die AutoCAD-Menüleiste.
Für die Straßenbauversion erscheint ein SB, für die Eisenbahnversion ein EB. Alle ProVI-
Programme lassen sich aus diesem Menü aufrufen. Die Gliederung in die verschiedenen Be-
reiche Allgemein, Gelände, Lageplan, Höhenplan, Querprofile, etc. erleichtert die Suche nach
einem gewünschten Programm. Dabei ist für jedes Programm auch der Programmname ange-
geben.
Freunde der Tastatureingabe können die Programme auch ohne Menü durch Eingabe des Pro-
grammnamens in der AutoCAD-Befehlszeile aufrufen, z. B. AEDIT für den Achseditor. Für
den seltenen Fall eines Namenskonfliktes, ein anderer Softwarehersteller könnte ja auch den
schönen Namen AEDIT verwendet haben, steht für die ProVI Programme auch der Pro-
grammaufruf mit vorangestelltem "PVI_" zur Verfügung (z. B. PVI_AEDIT). Dieses Kürzel
wurde bei Autodesk für ProVI geschützt.
Übung 1-1

• Starten Sie ProVI und damit auch AutoCAD über das ProVI-Symbol, welches das Setup-
Programm auf Ihrem Desktop angelegt hat. Standardmäßig wird ProVI beim Laden von
AutoCAD initialisiert. Sollte dieses Verhalten deaktiviert sein, so können Sie ProVI durch
Eingabe von PROVI in der AutoCAD-Befehlszeile laden. Nun können alle anderen Pro-
VI Programme gestartet werden.
• Beim ersten Start meldet sich das Fenster "Aktuelle Informationen". Bei jeder neuen Pro-
grammversion sind hier die Änderungen und Neuigkeiten kurz beschrieben. Fahren Sie
mit OK fort.
• Als nächstes erscheint der aktuelle ProVI-Tipp. Hier finden sich Antworten zu häufig ge-
stellten Fragen und viele weitere nützliche Hinweise zu ProVI. Fahren Sie mit OK fort.
• Starten Sie den Achseditor durch Auswahl von Lageplan Entwurf Æ Achseditor im
ProVI-Menü.
Bestätigen Sie das erste Dialogfenster mit dem Button OK.
Beenden Sie den Achseditor mit dem Button Ende.
• Wiederholen Sie den Programmaufruf durch Eingabe von AEDIT in der AutoCAD-
Befehlszeile.

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Tutorial

1.3 Hilfe
Dieses Tutorial soll Ihnen bei Ihren Anfängen mit ProVI zur Seite stehen. Es kann und soll
aber nicht auf jede Frage eine Antwort geben. Für diese Zwecke steht Ihnen die ProVI-
Online-Hilfe zur Verfügung. Technisch verbirgt sich dahinter eine Windows-Hilfedatei, die
unabhängig von AutoCAD ist. Auf die folgenden Weisen können Sie diese Hilfe aufrufen:
1. Direkt aus dem ProVI Menü in AutoCAD. Sie kommen in den allgemeinen Teil der Hilfe,
von dem aus sich in alle Kapitel der Hilfe verzweigen lässt. Außerdem stehen natürlich die
Index- und die Volltextsuche zur Verfügung.
2. In den meisten Dialogfenstern der Anwendungsprogramme finden Sie einen Hilfe-Button.
Mit diesem springen Sie direkt zu der Beschreibung des entsprechenden Dialogs.
3. Durch Doppelklick auf die Datei PROVI.HLP im ProVI-Unterverzeichnis Help.
Übung 1-2

• Starten Sie die ProVI-Hilfe über das ProVI-Menü.


• Schlagen Sie in der ProVI-Übersicht das Kapitel BefehlsreferenzÆGesamtübersicht auf.
Durch Klick auf einen der grün markierten Texte verzweigt man in die dazugehörige Be-
schreibung.
• Verzweigen Sie in eine der Programmbeschreibungen, z. B. ACHSZEI.
• Beenden Sie die ProVI-Hilfe durch DateiÆBeenden.

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ProVI

1.4 Optionen (PROVIOPT)


Ein zentrales Programm ist das Programm PROVIOPT. Hier werden diverse Parameter einge-
stellt, die für alle ProVI-Programme gelten. Die wichtigsten wollen wir Ihnen vorstellen.

1.4.1 Allgemein

Das Arbeitsverzeichnis gibt an, in welchem Verzeichnis die Modelldaten (Achsen, Gradien-
ten, etc.) von den Programmen gelesen bzw. abgelegt werden. Die Daten für verschiedene
Projekte kann (und sollte) man in verschiedenen Verzeichnissen ablegen.

Viele ProVI-Programme werten Daten aus, die in speziellen Konfigurationsdateien abgelegt


sind (Beispiel: Layertabellen, Parameter für Prüffunktionen). Durch einen Eintrag im Feld
Konfigurationsdateien können Sie einen bevorzugten Suchpfad für diese Dateien angeben.
Soweit vorhanden werden dann die Dateien aus diesem Verzeichnis ausgewertet.
Auch für die von ProVI verwendeten Symbole kann, wie für die Konfigurationsdateien, ein
bei der Suche bevorzugtes Verzeichnis für Symboldateien angegeben werden.

Ist ProVI Ihr Standardwerkzeug, so können Sie sich mit der Option ProVI beim AutoCAD-
Start automatisch laden das händische Laden sparen.

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Tutorial

Übung 1-3

• Starten Sie das Programm PROVIOPT.


• Stellen Sie als Arbeitsverzeichnis das Verzeichnis C:\Tutorial\Optionen ein. Mit dem
Auswahl-Button können sie mit dem Windows-Explorer dieses Verzeichnis auswählen.
• Überprüfen Sie die Einstellung der Option ProVI beim AutoCAD-Start automatisch
laden und aktivieren Sie diese gegebenenfalls.
• Nach Bestätigung durch OK meldet das Programm den Verzeichniswechsel in der Auto-
CAD-Befehlszeile.

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ProVI

1.4.2 Layer

Auf die Layer Optionen werden wir später zurückkommen. Zunächst im Abschnitt Layer und
dann noch einmal im Abschnitt Punktdaten.

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Tutorial

1.4.3 Druckausgabe

Von ProVI erzeugte Druckausgaben fügen in die Ausgabedateien einen Kopf mit den angege-
benen Daten Name, Straße, und Ort ein. Weiterhin können die Seitennummerierung, das
Datum und die Projektnummer wahlweise in die Kopf oder Fußzeile aufgenommen werden.
Für Hoch- bzw. Querformat lässt sich die Anzahl der Zeilen angeben, die auf einer Seite un-
tergebracht werden. Außerdem können die Daten als ASCII Datei - optional mit Steuerzei-
chen (z. B. Seitenumbruch) die von HP-Druckern verstanden werden - oder als RTF Datei
ausgegeben werden,.
Übung 1-4

• Tragen Sie in den ProVI-Optionen Ihre Firmenadresse in die dafür vorgesehenen Felder
ein und beenden Sie das Programm mit OK.
• Starten Sie das Programm Kleinpunkte berechnen KLEINP.
• Bestätigen Sie die beiden Dialoge durch Weiter > bzw. OK.
• In der Ausgabe erscheint die angegebene Adresse in der Kopfzeile.
• Beenden Sie den Editor.

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ProVI

1.4.4 Editor

Wie in der letzten Übung zu sehen war, werden Ausgabedateien nach ihrer Erstellung sofort
zur Ansicht oder Weiterbearbeitung in einen Editor geladen. Voreingestellt ist hier das Win-
dows-Programm Notepad, da es auf allen Windows Rechnern zur Verfügung steht. Aber auch
andere Editoren, wie z. B. KEDIT für Windows, können unter Dateiname angegeben werden.
Gegebenenfalls kann auch ein für das Programm notwendiger Kommandozeilenparameter
eingetragen werden. Für die RTF Ausgabe kann auch ein Textverarbeitungsprogramm ange-
geben werden.

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Tutorial

1.4.5 Schriftstil

Die ProVI-Zeichenprogramme verwenden den durch Zeichensatzdatei und Stilname ange-


gebenen Schriftstil für die erzeugten Texte. Der eigene Schriftstil PROVI wird aufgrund der
vielen in der Verkehrsplanung üblichen Sonderzeichen verwendet. Bitte beachten Sie, bei der
Weitergabe von Zeichnungen auch immer die Schriftstildatei mitzugeben. Sind andere
Schriftstile wie ARIAL vorgegeben, so können diese hier angegeben werden. Die von den
Programmen erzeugten Sonderzeichen werden dann allerdings unter Umständen nicht korrekt
wiedergegeben.

Weiterhin kann die Schriftneigung beeinflusst werden. In Deutschland ist im Straßenbau die
gerade Schrift üblich, im Eisenbahnbau eine um 15 Grad geneigte Schrift.

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ProVI

1.5 Dateien
Wie bereits erwähnt, werden die Modelldaten in Dateien abgelegt. Soweit diese achsbezogen
sind, werden die Dateinamen wie folgt aufgebaut:
<Kürzel><Achsnummer>.<Extension>
Beispiele für Kürzel sind A (Achse), T (Gradiente = Tangentenschnittpunkte), L (Längspro-
fil), G (Geländequerprofile), TR (Trasse), ST (Sonderstationen).
Achsnummern bestehen aus drei Ziffern und einem Buchstaben.
Beispiele für Achsnummern sind 001A, 100S, 999X.
Extensions sind für Varianten vorgesehen, sie haben bis zu drei Zeichen und können frei ge-
wählt werden. Für Achsen sind keine Extensions möglich.
Beispiele für Dateinamen sind damit:
A001A Achse 001A
T001A.LI Gradiente zu 001A (links)
T001A.RE Gradiente zu 001A (rechts)
ST123X.ABC Stationsdatei zu Achse 123X, Variante ABC
Für Dateien die keiner Achse zugeordnet werden, z. B. Punktdateien, sind die Namen frei
wählbar.
Von den Programmen werden keine Dateien ohne Rückfrage überschrieben. Von einer Datei,
die überschrieben wird, wird eine Sicherungskopie mit der Extension .BAK angelegt. Die
Extension .BAK sollte daher nicht für Varianten verwendet werden.

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Tutorial

1.6 Programmparameter
Insbesondere in den Zeichen- und Auswertungsprogrammen sind eine Vielzahl von Parame-
tern einzustellen, welche die Ausgabe beeinflussen. Um diese nicht jedes Mal erneut eingeben
zu müssen, werden sie in sogenannten Maskendateien gespeichert. Der Name dieser Masken-
datei wird von den Programmen als erstes abgefragt.

Voreingestellt ist dabei der Programmname, z. B. KLEINP.MAS für das Programm KLEINP.
Es können aber auch andere Namen gewählt werden. Für das Programm passende Maskenda-
teien lassen sich mit dem Auswahlbutton auflisten und auswählen. Weiter > startet das ei-
gentliche Programm, Abbruch beendet es.
Falls Ihre Programmversion mehrere Gewerke unterstützt, können Sie das gewünschte Ge-
werk ebenfalls in diesem Dialogfenster auswählen.
Die hier angegebene Projektnummer erscheint in den Ausgabedateien.

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ProVI

1.7 Layer
Die ProVI-Programme zeichnen auf zahlreiche verschiedene Layer. Die Programme kennen
dabei allerdings keine Layernamen, sondern nur einen Schlüsselbegriff. Dieser wird erst mit
Hilfe der in der Datei PROVILAY.CFG gegebenen Layertabelle in den eigentlichen Layer-
namen übersetzt.
In dieser Layertabelle sind zwei Layerkonzepte enthalten. Eines mit kurzen Layernamen und
das andere mit langen, spaltengebundenen Layernamen, die konform zur DIN ISO 13567
sind. Welches der Konzepte verwendet wird, stellen Sie in den ProVI Optionen ein.
Die ersten Zeichen benennen das Gewerk, unterschieden wird hier insbesondere zwischen
Eisenbahn (EB bzw. EEB), Straße (SB bzw. ESB) und Magnetbahn (MB bzw. EMB).
Die langen Layernamen haben Vorteile, wenn auch andere Gewerke an einem Projekt betei-
ligt sind. Daher steht ESB auch für "Erschließung Straßenbau".
Danach folgt bei achsbezogenen Zeichnungselementen die vierstellige Achsnummer.
Darauf folgt eine Objektbezeichnung, z. B. "Fahrbahn" oder "Oberleitung". Bei den langen
Layern ist das etwas ausführlicher.
Schließlich wird auch noch zwischen Linien und Texten unterschieden.
In dem Programm PROVIOPT wird eingestellt, ob Layer plan- oder plotorientiert erzeugt
werden. Planorientiert bedeutet, dass die Layer für Texte in den vorgegebenen Farben erzeugt
werden. Plotorientiert heißt, dass die Farbe der Textlayer aus der Texthöhe errechnet wird.
Der Zusammenhang zwischen Farbe und Texthöhe ist ebenfalls in einer Konfigurationsdatei
(PROVICOL.CFG) niedergelegt.
Grund für diese Konstruktion ist der Zusammenhang zwischen Farbe und Strichstärke bei
farbabhängigen Plotstilen.
Für einige Layer lassen sich in den Programmen keine eigenen Farben angeben. In diesem
Fall wird die im Programm PROVIOPT eingestellte Standard-Layerfarbe verwendet.
Normalerweise werden alle Objekte in Farbe VONLAYER gezeichnet. Eine Ausnahme ist
das Programm ACHSZEI. Hier wird von dieser Regel abgewichen, falls die gleiche Achse in
einer Zeichnung in verschiedenen Farben dargestellt wird.
Übung 1-5

• Stellen Sie in den Optionen die Layerfarbenvergabe auf Plotorientiert.


• Starten Sie das Programm zum Achse zeichnen ACHSZEI.
• Stellen Sie alle Farben mit Hilfe der Farbauswahlbuttons auf weiß.
• Bestätigen Sie durch OK. Zoomen Sie in AutoCAD zu der Achse. Die Linien werden
weiß dargestellt, die Texte jedoch in anderen Farben.
• Löschen Sie die Zeichnung, und stellen Sie in den Optionen die Layerfarbenvergabe auf
Planorientiert.
• Zeichnen Sie wiederum die Achse mit ACHSZEI.
• Alle Linien und Texte sind nun weiß.

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Tutorial

2 Punkte / Gelände

2.1 Punktdaten
Punktdaten sind ein wesentlicher Bestandteil jeder Trassenplanung. Unabhängig von ihrer
Verwendung als Geländedaten, Zwangspunkte oder Absteckungspunkte werden sie in ProVI
in einem gemeinsamen Dateiformat abgelegt. Diese Datenart (PT) wird von verschiedenen
Programmen als Ausgabe erzeugt (z. B. Kleinpunkte mit KLEINP).
Ein PT-Punkt enthält außer den Koordinaten und der Punktnummer noch zahlreiche weitere
Attribute wie z. B. Sparte und Symbol sowie diverse Darstellungsparameter.
Das wichtigste Programm ist in diesem Zusammenhang der Punkteditor PTEDIT. Damit kann
zum einen eine Datenart PT aus in einer AutoCAD-Zeichnung vorhandenen Punkten bzw.
auch aus Blöcken oder Polylinien erzeugt werden. Auf der anderen Seite können Punkte aus
einer Datenart PT als AutoCAD-Blöcke (Symbole) oder AutoCAD-Punkte aufgetragen wer-
den.
Darüber hinaus können die erwähnten Punktattribute und Parameter mit diesem Programm
verändert werden.

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ProVI

Übung 2-1

• Wechseln Sie in das Arbeitsverzeichnis C:\Tutorial\Projekt. Verwenden Sie dafür das


Programm CD.

• Löschen Sie alle AutoCAD Zeichnungselemente.


• Starten Sie das Programm PTEDIT.
• Wählen Sie im Reiter Allgemein als Punktedatei GELAENDE.PT.

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Tutorial

• Drücken Sie weiter unten den Button Punkte zeichnen.


Dies kann einige Sekunden dauern, solange der Rechner arbeitet erscheint die Sanduhr als
Mauszeiger. Wenn diese wieder verschwunden ist, drücken Sie den Button Zoom Gren-
zen in der Toolbar und anschließend OK.
• Beenden Sie das Programm mit Ende.
In AutoCAD Fenster sehen Sie die gezeichneten Punkte als Blöcke mit angeschriebener
Punktnummer und Höhe. Dies ist eine von vielen Darstellungsmöglichkeiten die Sie im Reiter
Darstellung im Punkteditor beeinflussen können. Wir wollen dieses Thema an dieser Stelle
aber nicht weiter vertiefen.

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ProVI

2.2 Gelände / Profile


Als Standard-Geländemodell steht in ProVI das weiter unten beschriebene Dreiecksnetz zur
Verfügung. Das Netz kann zur Berechnung von beliebigen Profilen herangezogen werden.
Benötigt werden zum einen Längsprofile, hier wird die Datenart 39 verwendet, zum anderen
Querprofile. Die dafür verbreitete Datenart 66 wird von den ProVI-Programmen verstanden
und kann auch erzeugt werden. Wird das Dreiecksnetz verwendet, kann dieser Schritt jedoch
entfallen, da benötigte Geländeprofile zu beliebigen Stationen direkt aus dem Netz berechnet
werden können.
Das zentrale Programm für die ProVI-Geländemodelle und dazugehörige Funktionen wie
Profilinterpolation oder Visualisierung heißt GELAENDE.

In dem Listenfeld des Geländedialogs werden die im Arbeitsverzeichnis vorhanden Gelände-


modelle mit Namen, Typ, den zugehörigen Dateien und einem Status angezeigt. In anderen
Programmen wird ein Geländemodell über den Namen identifiziert.
Mit dem Neu Button wird ein neues Geländemodell erzeugt.
Mit Ändern öffnet sich ein Dialog zum Anpassen der Daten für ein ausgewähltes Geländemo-
dell.
Weitere Funktionen stehen in der Buttonleiste oben oder über das Kontextmenü zur Verfü-
gung.
Im Rahmen dieses Tutorials wird nur das Dreiecksnetz näher erläutert. Die anderen Gelände-
modelltypen sind in der ProVI Hilfe beschrieben.

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Tutorial

2.2.1 Dreiecksnetz
Das Dreiecksnetz ist das zu ProVI gehörige Standard-Geländemodell. Voraussetzung ist, dass
die vorhandenen Geländekoordinaten als bekanntes Datenformat (wie PT, 001, 45) vorliegen.
Daraus berechnet das Programm GELAENDE ein Netz aus Dreiecken, aus dem wiederum
beliebige Profile berechnet werden können. Das berechnete Netz ist unter dem Namen Voro-
noi- oder Delaunay-Netz bekannt und ein Standard in diesem Gebiet. Allerdings nimmt GE-
LAENDE einige Dreiecke aus dem berechneten Netz wieder heraus, um den Rand des Berei-
ches besser herauszuarbeiten, in dem tatsächlich brauchbare Höhendaten zu erwarten sind.
Zusammen mit einer Achse kann aus dem Netz ein Längsprofil als Grundlage für die Höhen-
plandarstellung und den Gradientenentwurf erzeugt werden. Auch eine Datenart 66 lässt sich
durch die Querprofilinterpolation berechnen. Dies ist jedoch für ProVI nicht notwendig, da
von den Nachfolgeprogrammen die Querprofilhöhen direkt aus dem Netz errechnet werden.
Weiterhin kann das Netz durch Bruchliniendaten beeinflusst werden. Dies ist insbesondere
dann wichtig, wenn ein Baubestand vorliegt. Zur Bearbeitung von Bruchlinien dient der Li-
nieneditor LINEDIT. Einige Beispiele zur Anwendung von Dreiecksnetz und Bruchlinien
finden sich am Ende dieses Abschnitts.
Durch eine Schnittliniendatei werden Dreiecke links dieser Schnittlinie aus dem Netz heraus-
geschnitten. Das Format dieser Datei ist dasselbe wie bei der Bruchliniendatei.
Mit der Filterdatei kann die Auswahl der Punkte in der Punktdatei beeinflusst werden.
Übung 2-2

• Löschen Sie alle Zeichnungselemente.


• Starten Sie das Programm GELAENDE und klicken auf Neu..
• Wählen Sie Dreiecksnetz und als Punktedatei GELAENDE.PT. Als Namen verwenden
Sie "Gelände aus Punktdaten".
• Klicken Sie auf OK. Das Dreiecksnetz ist nun definiert und erscheint in der Listenaus-
wahl.
• Starten Sie die Funktion visualisieren über das Kontextmenü des Listeneintrags. In dem
folgenden Dialog wählen Sie Dreiecksnetz und Höhenlinien. Für die Höhenlinien stellen
Sie einen Abstand von 1 m ein. Nach Zeichnen wird das Dreiecksnetz gezeichnet. Mit
Ende verlassen Sie diesen Dialog.

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ProVI

• Im Hauptmenü von GELAENDE klicken Sie auf den Zoom Grenzen Button um den
Bildschirmausschnitt auf das Dreiecksnetz einzustellen.
• Innerhalb des dargestellten Netzes können nun Geländeprofile berechnet werden. Wir
werden später darauf zurückkommen.
• Beenden Sie GELAENDE mit OK. Das neue Geländemodell wird damit gespeichert.
Ein Dreiecksnetz sollte in jedem Fall visualisiert werden. Zum einen können damit fehlerhafte
Daten festgestellt werden, manchmal liegen aber auch Daten vor, die das Dreiecksnetz zu
einer falschen Rekonstruktion des Geländes verleiten.
Geben Sie einem Geländemodell immer einen aussagekräftigen Namen. Alle Folgeprogram-
me, die ein Geländemodell verwenden, sprechen dieses über seinen Namen an.

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Tutorial

Übung 2-3

• Löschen Sie die Zeichnungselemente.


• Erzeugen Sie das Dreiecksnetz zu den Punktdaten GRABEN.PT.
• Visualisieren Sie die Höhenlinien mit einem Abstand von 0.1 m. Eine Straße ist noch ei-
nigermaßen deutlich zu erkennen. Der darunter verlaufende Graben ist allerdings sehr ver-
zerrt.
• In der Bruchliniendatei GRABEN.BRL sind der untere Straßenrand und die Grabenkanten
nachvollzogen. Fügen Sie dem Geländemodell die Bruchlinien hinzu und visualisieren Sie
erneut die Höhenlinien. Schalten Sie dabei die Option Vorhandene Zeichnung löschen
ein. Straße und Graben sind jetzt einwandfrei zu erkennen.
Übung 2-4

• Löschen Sie alle Zeichnungselemente.


• Erzeugen Sie das Dreiecksnetz zu den Punktdaten RAND.001 (Datenart 001) ohne eine
Bruchliniendatei. Visualisieren Sie anschließend das Netz.
• Man sieht, dass die Randbehandlung es hier etwas zu gut gemeint hat. Diverse Dreiecke
wurden herausgeschnitten, bei denen dies unerwünscht ist.
• Dies lässt sich sehr leicht beheben. Bruchlinien werden nämlich von der Randanpassung
nicht entfernt. In der Bruchliniendatei RAND.BRL sind zwei passende Linien gespeichert.
Erzeugen und visualisieren Sie das Netz mit dieser zusätzlichen Datei.
• Hier und da entfernt die Randanpassung auch nicht genug Dreiecke. Dies ist in dem Bei-
spiel bei der Einmündung auf der linken Seite zu sehen. Werden hier Profile berechnet, so
ist mit ungenauen Höhendaten zu rechnen. Allerdings liegen in diesem Fall auch nicht ge-
nug Punktdaten für diesen Bereich vor.
Übung 2-5

• Berechnen Sie das Netz zu den Punktdaten TAL.PT ohne eine Bruchliniendatei. Visuali-
sieren Sie das Netz und die Höhenlinien (Abstand 1 m).
• Im Gelände ist ein relativ enges Tal vorhanden. Anhand der Höhenlinien ist zu erkennen,
dass in der Netzdarstellung des Tals Plateaus hineingerechnet wurden, die sicher nicht der
Realität entsprechen.
• Beheben lässt sich dies, indem sogenannte Formlinien als Bruchlinien eingefügt werden.
Berechnen und visualisieren Sie dazu das Netz zusammen mit der Bruchliniendatei
TAL_FORM.BRL. Die Plateaus sind jetzt verschwunden.
• Die verwendeten Bruchlinien heben sich farblich von den Linien des übrigen Dreiecks-
netzes ab.

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ProVI

3 Achse

3.1 Achseditor
Der Achseditor AEDIT ist unser Programm für den interaktiven Entwurf oder das Ändern von
Achsen. Der aktuelle Entwurf wird dabei immer am Bildschirm dargestellt. Das Programm
bietet viele Entwurfshilfen. Die wichtigsten werden hier kurz aufgezählt:
• Festelemente erzeugen
Einzelne Elemente (= Geraden oder Bögen) können erzeugt werden. Unterschieden wer-
den die Möglichkeiten Punkt-Punkt und Punkt-Richtung. Zu den Punkten können auch
Abstände angegeben werden.
• Koppeln
An ein Element wird ein weiteres Element angehängt. Dabei können auch Zwangspunkte
berücksichtigt werden.
• Puffern
Ein Element wird zwischen zwei andere Elemente eingerechnet. Auch hier können
Zwangspunkte berücksichtigt werden.
• Verbinden
Zwei Elemente werden unmittelbar mit einem Übergangsbogen verbunden.

• Rekonstruieren
Eine in AutoCAD gezeichnete Achse kann erfasst und in eine ProVI-Achse umgewandelt
werden.
• Bogen-, Geradenausgleich
Zu vorhandenen Punkten kann ein Bogen- bzw. Geradenausgleich berechnet werden.

24
Tutorial

An einem kleinen Projekt wollen wir den Umgang mit dem Achseditor und einigen Pro-
grammen zur Auswertung der Achse üben.
Übung 3-1

• Laden Sie die Zeichnung projekt.dwg im Verzeichnis C:\Tutorial\Projekt.


• Speichern Sie die Zeichnung sofort unter einem anderen Namen ab. Die Originalzeich-
nung soll damit unverändert bleiben, damit wir später erneut auf ihr aufsetzen können.
• Dargestellt sind eine Halle, eine Pipeline und zwei vorgegebene Elemente der Achse.
Aufgabe ist, zunächst die Achse (001A) zwischen den beiden gegebenen Elementen zu
vervollständigen. Sie soll dabei in 25m Entfernung an der Halle vorbeilaufen.
• Starten Sie das Programm AEDIT. Stellen Sie Ihr bevorzugtes Gewerk und die Achs-
nummer 001A ein, anschließend klicken Sie OK.
• Zunächst erzeugen wir eine Gerade parallel zur Halle. Dazu wählen wir im AEDIT-
Hauptmenü die Funktion Festelement.
• Mit der Picken-Funktion erfassen wir die beiden linken Punkte der Halle. Nutzen Sie da-
bei den AutoCAD-Objektfang. Stellen Sie für beide Punkte den Abstand 25m ein. Je
nachdem, in welcher Reihenfolge die Punkte gewählt wurden, ist noch einzustellen, ob die
Zwangspunkte links oder rechts von der Achse liegen. Die Achse verläuft dabei vom ers-
ten zum zweiten Punkt.
Der Radius bleibt Null (= Gerade). Falls bei den Längen die Null eingestellt bleibt, ver-
läuft das Element genau zwischen den beiden Punkten.
Geben Sie als Geschwindigkeit 40 an.
Bestätigen Sie die Eingabe durch OK, das Festelement erscheint am Bildschirm.

25
ProVI

• Im Optionen-Menü ändern Sie den Maßstab auf 10000, damit werden die Haupt-
punktbeschriftungen gut lesbar.
• Die Hauptpunktbeschriftungen kennzeichnen ein Element das vom Achseditor verwaltet
wird.
• Das neu erzeugte Element und der darunter liegende Bogen sollen nun direkt durch einen
Übergangsbogen verbunden werden. Rufen Sie die Funktion Verbinden auf. Das Pro-
gramm fragt nun nach den beiden Elementen, die verbunden werden sollen. Wählen Sie
das Bogenelement aus dem Bestand an dem Ende, an dem der Übergangsbogen anschlie-
ßen soll und entsprechend das vorher konstruierte Festelement an dem Ende, an dem der
Übergangsbogen ankommt. Das Festelement kann dabei auch an einer Hauptpunktmarkie-
rung gepickt werden.
In der Eisenbahnversion kann an dieser Stelle der Übergangsbogentyp gewählt werden.
Stellen Sie hier eine Klotoide ein.
Daraufhin wird der Übergangsbogen eingerechnet. Die Achse erhält eine durchgehende
Stationierung.
Das Programm bleibt in der Verbinden-Funktion, es können jetzt sofort zwei weitere E-
lemente verbunden werden. Nachdem wir dies nicht vorhaben, verlassen wir die Funktion
indem wir die rechte Maustaste oder Return drücken. Dasselbe Verhalten zeigen auch die
meisten anderen Trassierungsfunktionen.

26
Tutorial

• Wir sind nun wieder im Hauptmenü. Wählen Sie die Funktion Speichern , um die bis-
her konstruierte Achse zu sichern. Beim Speichern wird die Achsnummer noch einmal
abgefragt. Wir belassen es hier bei der 001A.
Als Kommentar zu dieser Achse können Sie hier beispielsweise "Tutorial Hauptachse"
angeben.
• Die Gerade endet momentan noch genau am Ende der Halle. Wir wollen sie zunächst um
30 m verlängern. Klicken Sie Ändern im Hauptmenü, anschließend wählen Sie die Gera-
de bei der Halle aus. Die Daten zu diesem Element werden in dem erscheinenden Dialog
angezeigt. Vergrößern Sie die Länge der Geraden um 30m und klicken Sie OK. Die Daten
werden in die Darstellung übernommen.

• Das Programm bleibt zunächst im Ändern-Modus. Mit der rechten Maustaste oder Re-
turn kommen Sie zurück in das Hauptmenü.
• Nach der Gerade soll zunächst ein Bogen angekoppelt werden. Starten Sie die Funktion
Koppeln und wählen Sie erneut die Gerade aus. Es erscheint das Koppeln-Menü für das
folgende Element. Geben Sie einen Radius von 600 m und eine Länge von 100 m an.
In der EB-Version wählen Sie bitte noch eine passende Überhöhung. Diese sollte das
gleiche Vorzeichen wie der Radius besitzen.
Der Klotoidenparameter soll 200 (SB) bzw. die Übergangsbogenlänge 67 m (EB) sein.
Nach OK wird das neue Element an die Achse angefügt.

27
ProVI

• Um den zuletzt erzeugten Bogen und die Abschlussgerade zu verbinden, verwenden wir
die Funktion Puffern aus dem Hauptmenü. Mit dieser wird ein neues Element zwischen
zwei andere eingerechnet.
Wie beim Verbinden wählen wir die beiden Elemente jeweils an den Enden, an denen sie
verbunden werden sollen. Daraufhin erscheint das Menü Puffern.
In diesem Menü geben wir die Daten des zwischen die beiden Geraden einzurechnenden
Elementes ein.
Der Radius des Bogens soll 250 m betragen. Ein positiver Radius bedeutet "rechtsge-
krümmt in Stationierungsrichtung", ein negativer Radius entsprechend "linksgekrümmt".
Je nachdem, in welcher Reihenfolge die Elemente gewählt wurden, muss also ein unter-
schiedliches Vorzeichen angegeben werden.
Für die Übergangsbögen stellen wir als Klotoidenparameter 150 beim Bogen und 100
bei der Geraden (SB) bzw. Klotoiden mit der Übergangsbogenlänge 50 m beim Bogen
und 40 m bei der Geraden (EB) ein.
Bei EB wählen Sie auch wieder eine passende Überhöhung.
Werden die Eingaben mit OK bestätigt, rechnet das Programm das Element ein. Die Bild-
schirmdarstellung wird aktualisiert.

• Die Achse soll von Südwesten nach Nordosten verlaufen. Den aktuellen Verlauf erkennt
man an der Stationierungsbeschriftung der Hauptpunktpfeile. Läuft die Achse entgegenge-

28
Tutorial

setzt, so rufen Sie die Funktion Stationierung auf und wählen die Option Richtung än-
dern. Nach OK dreht sich die Richtung der Stationierung um.
• Wir verwenden nun die Funktion Speichern, um die Achse 001A in eine Datei zu spei-
chern. Nachdem Sie schon einmal gespeichert haben, müssen Sie diesmal das Überschrei-
ben der Achsdatei bestätigen.

• Anschließend beenden wir das Programm AEDIT mit Ende. Die AEDIT-Darstellung der
Achse wird gelöscht.

In der nächsten Übung wird die Pipeline als Achse (001P) erfasst.
Übung 3-2

• Die Pipeline liegt als zusammenhängende Folge von Linien und Bögen vor. Diese können
mit dem Achseditor zu einer Achse kombiniert werden.
• Wir starten wiederum das Programm AEDIT und stellen die Achsnummer 001P ein.
• Im Hauptmenü wählen wir die Funktion Rekonstruieren. Um die Elemente der Pipeline
zu verbinden, picken wir sie jeweils an den Enden an, an denen sie aneinander stoßen. Auf
diese Weise stellen wir die beiden Verbindungen her.
Beachten Sie, dass Sie für jede Verbindung 2 mal picken müssen.

29
ProVI

• Die so rekonstruierte Pipeline speichern wir als Achse 001P ab und verlassen das Pro-
gramm AEDIT.

30
Tutorial

3.2 Darstellung und Berechnung


Beide Achsen werden nun mit einem Zeichenprogramm am Bildschirm dargestellt.
Übung 3-3

• Um die Achsen am Bildschirm darzustellen, verwenden wir das Programm ACHSZEI.

• Im ersten Eingabefeld tragen wir die Achsnummer 001A ein. Mit dem Auswahl Button
können wir alle im Arbeitsverzeichnis vorhandenen Achsen auflisten und die gewünschte
auswählen.
• In den Feldern von Station und bis Station wird der darzustellende Stationsbereich einge-
tragen. Bleibt ein Eingabefeld leer so bedeutet dies "vom Anfang" bzw. "zum Ende" der
Achse.
• Auf die anderen Eingabefelder wollen wir an dieser Stelle nicht näher eingehen.

31
ProVI

• Nach Zeichnen wird die Achse 001A am Bildschirm dargestellt. Nun können die Darstel-
lungsparameter angepasst werden und neu gezeichnet werden.
• Nach Übernehmen werden die gezeichneten Elemente nicht mehr geändert.
• Nun ändern sie die Achsnummer in 001P und zeichnen auch die zweite Achse.

Mit Hilfe zweier Rechenprogramme wird der Abstand zwischen Achse und Pipeline ermittelt.
Dazu werden zunächst einige Punkte auf der Pipeline in eine Punktdatei gespeichert und an-
schließend der Abstand dieser Punkte zur Achse 001A berechnet.
Übung 3-4

• Starten Sie das Programm KLEINP zur Kleinpunktberechnung.


• Stellen Sie als Achsnummer die Pipeline 001P ein.
• Schränken Sie den Berechnungsbereich auf den Bereich ein, in dem die Pipeline sehr
nahe an der Achse 001A liegt. Verwenden Sie hierzu die Funktion Picken. Mit ihr kann
eine Station am Bildschirm erfasst werden. Als Intervall verwenden Sie 1 Meter.

• Verzweigen Sie in das Untermenü Ausgabe. Darin aktivieren Sie die Ausgabe der Punk-
te. Die Ausgabedatei dafür ist A001P.PT.
• Bestätigen Sie die Eingabe im Untermenü und anschließend das Hauptmenü durch OK.
Die Berechnung wird durchgeführt und eine Protokolldatei im Standardeditor angezeigt.
Schließen Sie den Editor.

32
Tutorial

• Starten Sie nun das Programm zur Zwangspunktberechnung ZWANGSB.


• Stellen Sie als Achsnummer 001A ein. Bei der Punkteingabe stellen wir aus Datei ein
und geben die Punktdatei unserer Pipeline-Kleinpunkte A001P.PT an. Bestätigen Sie die
Eingabe durch OK.
• In der am Bildschirm erscheinenden Protokolldatei sind, neben anderen Daten, die Ab-
stände der Pipeline-Punkte zur Achse 001A angegeben.

33
ProVI

3.3 Vorbereitungen für den Höhenplan


Zur Vorbereitung der Trassierung in der Höhe wollen wir noch die Geländelängsprofile für
die Pipeline und die Trassenachse berechnen.
Übung 3-5

• Starten Sie das Programm GELAENDE.


• Wählen Sie das "Gelände aus Punktdaten" aus Kapitel 2.2.1 und starten Sie über das Kon-
textmenü die Längsprofilinterpolation. Stellen die Achse 001A ein.
• Stellen die Achse 001A ein und klicken Sie OK. In der Kommandozeile von AutoCAD
erscheint die Meldung, dass die Längsprofildatei L001A erzeugt wurde.
• Erzeugen Sie entsprechend das Längsprofil für die Pipeline.

Wir wollen nun die Lage der Halle so erfassen, dass sie im Höhenplan ersichtlich ist. Dazu
werden die Koordinaten von Anfang und Ende der Halle in Stationen bezüglich der Achse
001A umgerechnet und mit kurzen Beschreibungen versehen.
Übung 3-6

• Starten Sie das Programm DATEDIT. Stellen Sie die Achsnummer 001A und zur Kenn-
zeichnung der Halle die Extension HAL ein und wählen Sie als Dateiart ST für Stations-
datei. Fahren Sie fort mit OK.

34
Tutorial

• Durch Stationen Picken im Kontextmenü der Spalte Station erfassen Sie in der Zeich-
nung die Koordinaten vom Anfang und Ende der Halle. Verwenden Sie hier den Auto-
CAD-Punktfang.
• Tragen Sie in der Spalte Text Kurzbeschreibungen ein, z. B. "Halle Anfang" und "Halle
Ende".
• Verlassen Sie das Programm mit OK. Damit wird die Stationsdatei gespeichert.

Die in der Stationsdatei festgehaltenen Daten können im Höhenplan dargestellt werden. Da-
mit wollen wir uns im nächsten Abschnitt befassen.

35
ProVI

4 Gradiente
Wir wollen die bisher verfügbaren Daten der Achse 001A in einem Höhenplan darstellen und
diesen als Grundlage für einen Gradientenentwurf verwenden.
Übung 4-1

• Für die Höhenplanzeichnung verwenden wir das Programm HPZEI.

• Tragen Sie die Achsnummer 001A ein. Wählen Sie die Sonderstationen mit der Exten-
sion HAL aus.
36
Tutorial

• Da wir noch keine Gradiente haben, deaktivieren Sie das Feld Gradiente 1. Die verblei-
benden Felder lassen wir unverändert. Klicken Sie OK.
• Nachdem im Feld Horizonthöhe kein Eintrag vorgenommen wurde, macht das Programm
einen Vorschlag auf Grundlage der vorhandenen Daten. Bestätigen Sie diesen durch OK.
• Anschließend fragt das Programm nach dem Einfügepunkt für den Höhenplan in der Au-
toCAD-Zeichnung. Sie können diesen Punkt beliebig wählen. Beachten Sie, dass dieser
Punkt der linken unteren Ecke des Höhenplans entspricht. Sie sollten ihn daher in unserer
Zeichnung entweder rechts oder oberhalb des Lageplans wählen.
• Nach der Punktwahl wird der Höhenplan gezeichnet. Beachten Sie die Markierung von
Hallenanfang und -ende. Diese wird uns beim Entwurf der Gradiente bei der Orientierung
helfen.
Im nächsten Schritt werden wir eine Gradiente zu unserer Achse konstruieren.
Übung 4-2

• Starten Sie das Programm GEDIT für den Gradientenentwurf. Tragen Sie die Achsnum-
mer 001A ein und klicken Sie auf Weiter>.

• Der Gradienteneditor meldet sich zunächst im nicht-interaktiven Modus. Hier können die
Daten der Tangentenschnittpunkte wie Station, Höhe, Ausrundungsradius oder –länge di-

37
ProVI

rekt eingegeben werden. Wir wollen aber in den interaktiven Modus wechseln und betäti-
gen dazu den Button Trassierung.
• Das Programm möchte nun den Einfügepunkt für die interaktive Trassierung wissen. Hier
hat man nun drei Möglichkeiten.
1. Durch Eingabe von "HP" kann man zunächst die Höhenplanzeichnung starten und an-
schließend in diesem Höhenplan trassieren.
2. Durch Picken eines Punktes nahe der waagerechten Balkenlinie links unten in einem
vorhandenen Höhenplan wird dieser erkannt und in ihm trassiert. In der unteren Skizze ist
diese Linie mit einem Pfeil markiert.
3. Durch Auswahl eines beliebigen Punktes am Bildschirm wird an dieser Stelle trassiert,
ohne dass ein Bezug zu einem Höhenplan vorliegt.
• Wir wollen hier die 2. Möglichkeit verwenden. Klicken Sie auf die erwähnte Linie.

• Das Programm bestätigt den gefundenen Höhenplan und meldet sich mit dem Hauptmenü
des interaktiven Gradientenentwurfs.

• Die interaktive Trassierung der Gradiente besteht im Wesentlichen aus dem Einfügen,
Ändern und Löschen von Tangentenschnittpunkten (kurz TS).

38
Tutorial

• Bevor wir damit beginnen, stellen wir aber in den Optionen noch Vorgabewerte für die
Radien von Kuppen und Wannen ein. Wählen Sie hier beispielsweise 2000 für Wannen
und 3000 für Kuppen.
• Nun beginnen wir mit dem Einfügen der TS. Platzieren Sie diese so, dass die Gradiente
im Bereich der Halle knapp unterhalb des Geländes verläuft (etwa 1 m) und ansonsten et-
was oberhalb des Geländes (2 – 3 m). Beachten Sie, dass der gesamte Stationsbereich der
Achse durch die Gradiente abgedeckt sein sollte.
Mehr als insgesamt acht TS sollten nicht notwendig sein.
• Die erstellte Gradiente wird sofort am Bildschirm dargestellt. Sie kann noch auf vielfälti-
ge Weise verändert werden. Es können weitere TS hinzugefügt oder gelöscht werden. Das
wichtigste Werkzeug ist aber die Ändern-Funktion, mit der TS oder auch Tangenten ma-
nipuliert werden.
• Bevor wir näher auf die Ändern-Funktion eingehen, wollen wir noch zwei Zwangspunkte
einfügen, um die Einhaltung der vorgeschriebenen Höhen im Hallenbereich zu kontrollie-
ren. Starten Sie dazu das Untermenü Zwangspunkte.
• Durch die Funktion Import laden Sie unsere Stationsdatei mit der Extension HAL. Die
Stationen und zugehörigen Beschreibungen werden in das Listenfeld eingetragen. Um
auch noch die Geländehöhen zu erfassen, markieren Sie jeweils einen Eintrag im Listen-
feld. Die zugehörigen Daten werden dabei in die Eingabefelder eingetragen.

• Durch Picken mit HP < kann nun aus dem vorhandenen Höhenplan auch die Höhe des
Punktes erfasst werden. Verwenden Sie beim Picken auch hier den AutoCAD-Punktfang.
Mit Ändern werden nach der Erfassung eines Punktes die Daten im Listenfeld aktuali-
siert.

39
ProVI

Aktivieren Sie die Option Zwangspunkte einzeichnen oben links.


Schließen Sie durch OK die Eingabe der Zwangspunkte ab.
• Die Zwangspunkte sind nun in der Darstellung sichtbar, der aktuelle Abstand zur Gradien-
te ist über dem Zwangspunkt angegeben.
• Nach Klicken des Ändern-Buttons wird man aufgefordert, einen TS oder eine Tangente
auszuwählen.
Klickt man auf den Text eines TS, so erscheint eine Dialogbox mit den zugehörigen Da-
ten, die dort manipuliert werden können.
Wählt man einen der TS Kringel, so kann dieser mit der Maus verschoben werden.
Wählt man einen der Pfeile an den Ausrundungsenden oder den Ausrundungsbogen, so
kann der Ausrundungsradius durch horizontale Bewegung mit der Maus verändert wer-
den.
Wählt man schließlich eine Tangente oder deren Beschriftung, so erscheint wiederum eine
Dialogbox mit verschiedenen Manipulationsmöglichkeiten für die Tangente.
• Verschieben Sie die TS so, dass die Gradiente etwa 1 m unterhalb der Zwangspunkte
liegt. Falls notwendig, passen Sie auch die Ausrundungsradien an.
• Falls sich zwei Ausrundungsradien überlappen, so wird dies mit einen Blitz oberhalb des
entsprechenden Bereiches angezeigt. Ziehen Sie einen TS so nahe an einen anderen, bis
dies eintritt. Der Blitz bleibt so lange dort, bis die Überlappung aufgehoben wird. Sie
können ohne weiteres innerhalb des Programms weiterarbeiten, abspeichern lässt sich die
Gradiente mit so einem Fehler aber nicht.
Mit Zurück können Sie diesen Schritt wieder rückgängig machen.
• Noch weiter ins Detail zu gehen, würde für dieses Tutorial zu weit führen. Noch ausführ-
lichere Informationen finden Sie in der Online-Hilfe bzw. in der ProVI-Befehlsreferenz.
• Durch Eingabe von Ende im Hauptmenü des interaktiven Gradientenentwurfs verlassen
wir diesen und kommen wieder in das Hauptmenü des Gradienteneditors. Speichern Sie
hier die Gradiente ohne eine Extension zu vergeben und verlassen Sie den Gradientenedi-
tor.

Wir wollen nun noch eine Gradiente für die Pipeline konstruieren. Dabei ist bekannt, dass
diese, gemessen an der Rohrmitte, etwa 2.5 m oberhalb des Geländes verläuft. In diesem Fall
wollen wir den Gradienteneditor verwenden, ohne auf einen Höhenplan zurückzugreifen.
Übung 4-3

• Starten Sie erneut das Programm GEDIT, diesmal mit der Achse 001P.
• Die interaktive Trassierung starten Sie mit einem beliebigen Einfügepunkt. Es wird dar-
aufhin die Horizonthöhe abgefragt. Tragen Sie hier 80 m ein.
• Im Hauptmenü der interaktiven Trassierung wählen wir zunächst die Funktion Gelände,
um dieses nachträglich darzustellen. In dem erscheinenden Untermenü legen Sie fest, dass
das Gelände dargestellt werden soll, tragen aber zusätzlich einen vertikalen Abstand von
2.5 m ein. Die dargestellte Linie verläuft dann genau 2.5 m oberhalb des eigentlichen Ge-
ländes, also genau auf der Höhe der gewünschten Gradiente. Nach OK wird die versetzte
Geländelinie eingezeichnet. Man kommt wieder in das Hauptmenü der interaktiven Tras-
sierung.

40
Tutorial

• Fügen Sie einige (4-5) Tangentenschnittpunkte möglichst genau auf der Geländelinie ein.
Auf Ausrundungsradien kann dabei verzichtet werden.
• Speichern Sie die Gradiente, danach beenden Sie das Programm.

41
ProVI

5 Trassenentwurf
Wir haben inzwischen alle notwendigen Daten, um mit dem Entwurf der Trasse zu beginnen.
Eine ProVI-Trasse besteht nicht aus einer Ansammlung von Querprofilen, sondern sie ist ein
3D-Modell. Querprofile oder andere Darstellungen wie Lageplan, Deckenbuch, etc. können
nach Belieben aus dem Modell berechnet werden.
Die Trasse wird mit dem Querprofileditor QPEDIT erzeugt. In einigen Punkten ist die An-
wendung des Querprofileditors für EB und SB unterschiedlich. Teile der Beschreibung, die
nur für EB bzw. SB interessant sind, werden entsprechend markiert und können übersprungen
werden.
Zunächst aber einige Bemerkungen zu unserem Trassenmodell.
Eine Trasse orientiert sich an einer Hauptachse, im Straßenbau ist dies die Straßenachse, im
Eisenbahnbau die Stationierungsachse. Entlang dieser Achse wird die Trasse aufgebaut. Sie
besteht aus diversen Komponenten. Beginnen wir mit den Streifen.

42
Tutorial

5.1 Streifen
Streifen sind zum einen die sogenannten Innenstreifen
SB: Fahrbahn, Gehweg, Radweg, Mittelstreifen, Grünstreifen, Bordstein, Absatz, etc.
EB: Gleis – Schotteroberbau, Gleis – Feste Fahrbahn
und zum anderen die Geländeübergangsstreifen wie
Bankett (nur SB), Graben, Mulde, Böschung, Berme, Stützmauer, Lärmschutzwall.

SB: Die Innenstreifen können beidseitig der Achse in beliebiger Zahl und Reihenfolge ange-
hängt werden.
EB: Die Gleisstreifen können eigene Achsen besitzen oder sich auf gemeinsame Achsen be-
ziehen. In jedem Fall lässt sich auch ein Abstand zu der Bezugsachse angeben.

Alle SB-Innenstreifen zusammen bzw. jeder EB Gleisstreifen besitzen als Abschluss zwei
Randstreifen. An diesen lassen sich Geländeübergangsstreifen in beliebiger Zahl und Reihen-
folge anhängen.

Der Bereich, in dem die einzelnen Streifen existieren, kann dabei beliebig definiert werden.
Die geometrischen Daten wie Breiten, Höhen, Neigungen sind variabel, soweit dies sinnvoll
ist.

In den ersten Übungen wollen wir eine einfache Straße bzw. Eisenbahnlinie erzeugen.
Übung 5-1

• Laden Sie wieder die Zeichnung projekt.dwg. Speichern Sie diese sofort unter einem an-
deren Namen ab.
• Starten Sie das Programm QPEDIT. Geben Sie im Eingabefeld die Achsnummer der
Trassenachse 001A an. Die Extension ist für Varianten der Trasse vorgesehen, wir wer-
den sie im Rahmen dieser Übung nicht verwenden. Nach Weiter > wird die Trassenachse
im Lageplan dargestellt. Es erscheint das Hauptmenü des Querprofileditors.

43
ProVI

• Um Streifen wie Fahrbahnen oder Gleise zu erzeugen, starten Sie die Streifenbearbeitung
durch den Button Streifen im Bereich Editoren. Es erscheint das Menü des Streifenedi-
tors.

44
Tutorial

• Im Bereich Streifen bearbeiten gibt es oben eine Popup-Liste mit allen existierenden
Streifen. Die Streifen sind dabei fortlaufend in ihrer Anordnung von links nach rechts
durchnummeriert.

SB:
• Der Streifen Achse und die beiden Ränder sind schon vorhanden. Die Randstreifen gren-
zen den Innenbereich vom Geländeübergangsbereich ab. Um einen neuen Streifen einzu-
fügen, stellen Sie zunächst den Streifen in der Popup-Liste ein, an den der neue Streifen
anschließen soll, in unserem Fall die Achse. Dann starten Sie die Funktion Neuer Strei-
fen.
• In dem nun erscheinenden Menü wählen Sie als Typ eine Fahrbahn mit Lage rechts von
der Achse. Die Breite soll 3 m und die Querneigung –2.5% sein. Ein negatives Nei-
gungsvorzeichen heißt "von der Achse weg geht es nach unten".
Fahren Sie fort mit Weiter > und in der nächsten Dialogbox mit OK. Die Fahrbahn ist
damit fertiggestellt und wird im Lageplan dargestellt.
• Im Streifeneditor-Menü erscheint die Fahrbahn in der Auswahlliste. Wir stellen hier wie-
der die Achse ein und erzeugen auf dieselbe Weise eine Fahrbahn (3 m, -2.5%) auf der
linken Seite der Achse.
• Anschließend verlassen wir den Streifeneditor mit OK.

45
ProVI

EB:
• In der Streifenliste ist anfangs nur die Stationierungsachse vorhanden. Wir werden nun
einen Gleisstreifen einfügen. Starten Sie dafür die Funktion Neuer Streifen.
• In dem erscheinenden Menü kann zunächst zwischen den Typen Schotteroberbau und
Fester Fahrbahn gewählt werden. Wir wollen uns hier nur mit dem Schotteroberbau befas-
sen.
Für ein Gleis wird immer eine Achse und ein dazugehöriger Abstand angegeben. Stellen
Sie für unseren Fall die Achse 001A und den Abstand 2.35 m ein. Das Planum soll nach
rechts mit 1:20 geneigt sein.
Fahren Sie fort mit Weiter > und in der nächsten Dialogbox mit OK. Das Gleis ist damit
fertiggestellt und wird im Lageplan als Linie dargestellt.
• Im Streifeneditor-Menü erscheint das Gleis in der Auswahlliste. Neben dem Gleisstreifen
wurden auch die zugehörigen Randstreifen erzeugt.
• Erzeugen Sie auf dieselbe Weise ein weiteres Gleis mit Achse 001A und Abstand –2.35
m. Das Planum soll nach links geneigt sein. Nach der Fertigstellung erscheint ein zusätz-
licher Übergangsstreifen in der Streifenliste. Mit diesem werden wir uns später noch ge-
nauer befassen.
• Verlassen Sie den Streifeneditor mit OK.

46
Tutorial

EB / SB:
• Rufen Sie nun die Funktion Speichern auf, um die bisherigen Eingaben zu sichern.
Übung 5-2

• AutoCAD bietet die Möglichkeit das Grafikfenster aufzuteilen und in den verschiedenen
Fensterbereichen unterschiedliche Ansichten zu verwalten.
• Dies wollen wir ausnutzen und uns den Bildschirm etwas anders einteilen. Neben dem
Lageplan wollen wir auch zwei Querprofilansichten darstellen. Starten Sie dazu im Quer-
profileditor die Funktion Ansicht .

• Nachdem der Lageplan eine eher vertikale Ausdehnung hat, wählen wir eine vertikale
Bildschirmaufteilung. Die rechte Hälfte des Bildschirms teilen wir noch einmal in zwei
Bereiche auf.
• In dem Listenfeld erscheinen daraufhin die drei Bereiche mit den zugehörigen Festlegun-
gen. Klicken Sie auf den Bereich Rechts 1, der dadurch hervorgehoben wird. Im Eingabe-
bereich LP/QP wählen wir Querprofil. Die zu diesem Querprofil gehörige Station kann
direkt eingegeben oder durch Klick auf den > Button am Bildschirm ausgewählt werden.
• Wählen Sie eine Station im Bereich des ersten Bogens. Durch Klicken des Ändern-
Buttons werden die Einstellungen in die Liste übernommen.
• Wählen Sie für den Bereich Rechts 2 eine Querprofildarstellung auf Höhe der Halle.
• Nach OK kommen sie wieder in das vorhergehende Menü. Der Bildschirm teilt sich in die
vorgegebenen Ansichten auf. In den Querprofilansichten ist auch die entsprechende Dar-
stellung unserer bisher entworfenen Trasse zu sehen.
In der EB-Version ist in den Querprofildarstellungen der Warnblitz zu sehen, da sich die

47
ProVI

Planumslinien überschneiden. Wir werden dies später in Ordnung bringen, wenn wir uns
genauer mit den Gleis- und Übergangsstreifen befassen.

Übung 5-3

• Wir wollen nun noch das Gelände für unsere Trasse definieren. Starten Sie im Bereich
Editoren des Hauptmenüs von QPEDIT die Funktion Gelände. In dem erscheinenden
Menü können für jede Trasse beliebig viele Geländedarstellungen verwaltet werden. In
unserem Beispiel beschränken wir uns auf ein Gelände.
• Wählen Sie die Funktion Geländemodell laden im Kontextmenü des Tabellenfeldes und
wählen Sie das "Gelände aus Punktdaten" aus Kapitel 2.2.1 aus. Nach OK erscheinen die
Daten in der Geländeliste. Durch erneutes OK kommt man wieder in das Hauptmenü. Die
Geländelinie wird in den Querprofildarstellungen eingezeichnet.
• Starten Sie wiederum die Funktion Speichern. Das Programm meldet, dass die entspre-
chende Trassendatei TR001A schon vorhanden ist. Soll sie überschrieben werden, so ist
das entsprechende Feld zu markieren. Bitte tun Sie das, und klicken Sie OK.
• Das gleiche passiert noch einmal mit der sogenannten Projektdatei. Die beiden werden
unterschieden, da ein Projekt durchaus mehrere Trassen verwalten kann. Überschreiben
Sie auch diese Datei.
• Anstatt beide Dateien getrennt überschreiben zu lassen, können Sie in der ersten Dialog-
box auch die Option alle überschreiben wählen.
• Verlassen Sie nun mit Ende das Programm für eine kurze Verschnaufpause.

48
Tutorial

Wir haben bisher zwei Innenstreifen erzeugt. Auf die vielfältigen Einstellungsmöglichkeiten
bei diesen Streifen sind wir zunächst nicht eingegangen. Dies wäre für diese ersten Schritte
mit dem Querprofileditor zu viel auf einmal. Stattdessen wollen wir zuerst durch die Kon-
struktion der Geländeübergänge die Trasse vervollständigen und anschließend auf die wich-
tigsten Einstellungsmöglichkeiten der Streifen näher eingehen.
Übung 5-4

• Starten Sie wiederum den Querprofileditor.


• Wechseln Sie in die Streifenbearbeitung.
• Wie erwähnt, werden die Streifen für den Geländeübergang an den Randstreifen gehängt.
Wählen Sie daher den ersten (= linken) Randstreifen in der Auswahlliste aus.
• Starten Sie die Funktion Neuer Streifen.
• In der Liste der Streifentypen finden Sie nun eine andere Auswahl, die schon erwähnten
Geländeübergangsstreifen.

SB:
• Wählen Sie ein Bankett mit Breite 1.5 m und Querneigung –6%. Fahren Sie mit Weiter
und anschließend OK fort. Das Bankett erscheint in den verschiedenen Ansichten und
auch in der Streifenauswahl.
• Mit Neuer Streifen erzeugen Sie neben dem Bankett jetzt noch eine Mulde mit Breite 2
m und Tiefe 0.3 m, die nur im Einschnitt existiert. In den Ansichten erscheint die Mulde
nur dort, wo der Fahrbahnrand unterhalb des Geländes verläuft.
• Erzeugen Sie noch eine Böschung mit Neigung 1:1.5, die das Gelände schneidet.

EB:
• Wählen Sie einen Graben mit Breite 1.6, Tiefe 0.4 und Sohlenbreite 0.4, der nur im Ein-
schnitt existiert. Fahren Sie mit Weiter und anschließend OK fort. In den verschiedenen
Ansichten erscheint der Graben nur dort, wo der Planumsrand unterhalb des Geländes ver-
läuft. Außerdem erscheint der Graben in der Streifenauswahl.
• Mit Neuer Streifen erzeugen Sie neben dem Graben jetzt auch noch eine Böschung mit
Neigung 1:1.8, die das Gelände schneidet.

EB / SB:
• Um die neu erzeugten Streifen komplett am Bildschirm anzuzeigen, starten Sie die Zoom
Funktion.
• Mit Ansicht wechseln können hier die verschiedenen Ansichtsfenster ausgewählt wer-
den. Der Rahmen des jeweils aktuellen Ansichtsfensters wird dabei mit einer etwas
breiteren Linie hervorgehoben. Die anderen Funktionen entsprechen den aus AutoCAD
bekannten Zoom-Funktionen.
• Wenden Sie in den Querprofilansichten die Grenzen-Funktion an.
• Stellen Sie nun noch den Lageplan als aktuelles Ansichtsfenster ein.

49
ProVI

• Vergrößern Sie einen Ausschnitt der Trasse, so dass die einzelnen Linien im Lageplan gut
sichtbar sind.
• Durch OK verlassen Sie das Zoom-Menü.
• Vervollständigen Sie nun die Trasse, indem Sie den Geländeübergang auf der anderen
Seite auf dieselbe Weise erzeugen. Im EB-Fall vergewissern Sie sich, dass Sie den Gelän-
deübergang an dem am weitesten rechts gelegenen Randstreifen ansetzen.
• Klicken Sie auf das i in der Titelleiste der Dialogbox. Es erscheinen diverse Funktionen,
die auch über das Hauptmenü oder die Toolbar erreicht werden können. Wählen Sie Spei-
chern, um die letzten Änderungen zu sichern.
Übung 5-5

• Wir wollen uns nun einen Überblick über die gesamte Trasse verschaffen. Starten Sie da-
zu über die Toolbar oder über das i-Symbol in der Titelleiste des Dialogs die Funktion
Animation.

• Im Bereich Animationsbereich wird festgelegt, welche Profile hier dargestellt werden


sollen. Wir wollen hier die Voreinstellung, Intervall 1 m, unverändert lassen. Im Bereich
Station wird das konkrete Profil ausgewählt.
• Tragen Sie in das Feld Station eine 10 ein, anschließend betätigen Sie die Return Taste.
In der aktuellen Querprofilansicht wird das Profil der Station 10 dargestellt.
• Klicken Sie auf den Button des Schiebereglers. Ziehen Sie diesen bei gedrückter Maustas-
te. Jede Position des Schiebereglers entspricht einer Station. Das zugehörige Profil wird in
der aktuellen Querprofilansicht dargestellt.
• Klicken Sie auf das < Zeichen rechts vom Stationseingabefeld. Ziehen Sie anschließend
den Mauszeiger in das Ansichtsfenster des Lageplans. Die Mausposition wird in die ent-

50
Tutorial

sprechende Station umgerechnet und das entsprechende Profil dargestellt. Durch erneuten
Mausklick wird die letzte Station fixiert.
• Stellen Sie die Station im Eingabefeld auf 0.0 und klicken Sie auf Start im Bereich Au-
tomatische Animation. Die im Animationsbereich vorgegebenen Profile werden der Rei-
he nach dargestellt.
• Soll die zuletzt dargestellte Station in der Querprofilansicht erhalten bleiben, so verlässt
man das Animationsmenü mit OK. Bei Abbruch bleibt es bei den ursprünglichen Einstel-
lungen.

Wir wollen uns nun die Innenstreifen noch etwas näher betrachten.
Übung 5-6

SB:
• Wechseln Sie in das Menü Streifeneditor.
• Klicken Sie auf die Funktion Picken <. Wählen sie die linke Fahrbahn am Bildschirm aus.
Der entsprechende Streifen erscheint in der Streifenauswahl.
• Starten Sie Neuer Streifen, und wählen Sie einen Absatz aus. Die Höhendifferenz belas-
sen Sie auf 0.07 und klicken Weiter >. Die nun angezeigte Dialogbox wollen wir näher
betrachten.
• Der Reiter Allgemein ist bei fast allen Streifen gleich. Er enthält
Einen Informationstext über die Lage.
Den Stationsbereich, in dem der Streifen existiert, kein Eintrag bedeutet dabei von
Anfang bzw. bis zum Ende der Achse.
Aussparungen, dies sind Stationsbereiche in denen der Streifen doch nicht existiert.
Ein Eingabefeld für eine Beschreibung. Hier kann eine Zusatzinformation angegeben
werden wie Bushaltestelle, Abbiegespur, die nicht aus dem Streifentyp hervorgeht.
Definieren Sie den Stationsbereich so, dass der Absatz von Anfang an bis zur Station 300
existiert.

51
ProVI

• Im Reiter Höhendifferenz ist der Höhenverlauf des Absatzes anzugeben. Von weiteren
Möglichkeiten, wie diesen durch eine eigene Gradiente festzulegen, wollen wir hier kei-
nen Gebrauch machen.
Der Verlauf der Höhe ist durch die angegebene Stationsliste festgelegt. In den Stationslis-
ten gelten folgende Konventionen:
Der Wert zur ersten Station gilt auch vorher.
Der Wert zur letzten Station gilt auch nachher.
Zwischen zwei aufeinanderfolgenden unterschiedlichen Werten wird interpoliert. Im Nor-
malfall linear, in Spezialfällen, wie Änderung der Fahrbahnbreite, wie dort angegeben.
Ergänzen Sie die Stationsliste für den Höhenverlauf so, dass die Absatzhöhe von Station
290 bis 295 auf Null verzogen wird.
Wählen Sie dazu im Kontextmenu der Station die Funktion Neue Station und tragen dort
290 ein. Die Höhendifferenz bleibt 0.07.
Wiederholen Sie dies mit der Station 295 und tragen dort als Höhendifferenz 0.0 ein.

• Nach OK erscheint der Absatz in den Ansichten und in der Streifenauswahl.


• Starten Sie erneut Neuer Streifen und wählen Sie einen Radweg aus. Breite und Neigung
übernehmen Sie unverändert und klicken Weiter >.
• Der Reiter Allgemein ist schon bekannt. Legen Sie auch hier fest, dass der Radweg bis
zur Station 300 verläuft.
• Im Reiter Abstand wird die Lage festgelegt. Jeder Innenstreifen kann dabei über eine
eigene Achse definiert werden. Alternativ dazu kann der Abstand zu einem weiter innen
liegenden Streifen angegeben werden, wobei dies nicht der unmittelbar vorhergehende
sein muss. Für unser Beispiel wollen wir es jedoch bei dem Vorgängerstreifen belassen.

52
Tutorial

Der Abstand wird über eine Stationsliste festgelegt. Wir wollen nun die Breite des Rad-
wegs von Station 290 bis 300 von seiner Ursprungsbreite auf die Breite Null verziehen.
Erzeugen Sie dazu einen Stationslisteneintrag mit Station 290 und Breite 1.6. Wiederholen
Sie dies mit Station 300 und Breite 0.0.
• Im Reiter Neigung wird der Neigungsverlauf festgelegt. Hier wollen wir zunächst keine
Änderungen vornehmen.
• Bestätigen Sie die Eingaben durch OK. Verwenden Sie die Animation, um die Eingaben
zu prüfen.
• Speichern Sie die Änderungen ab.

EB:
• Wechseln Sie in das Menü Streifeneditor.
• Klicken Sie auf die Funktion Ändern < und wählen sie das linke Gleis am Bildschirm
aus. Das Gleis wird farbig markiert und es erscheint die Dialogbox zur Einstellung der Pa-
rameter für dieses Gleis.
• Betrachten wir zunächst den Reiter Allgemein.

• Im oberen Teil ist der Stationsbereich anzugeben, in dem das Gleis existiert. Die Statio-
nen beziehen sich dabei auf die Stationierungsachse. Weiterhin können, wie bei allen
Streifen, Aussparungen angegeben werden. In dem Feld Beschreibung kann eine Zu-
satzinformation (z.B. Abstellgleis) vermerkt werden.
• Im unteren Bereich wird der Höhenverlauf festgelegt. Wir belassen es hier bei der Gra-
diente zu unserer Achse 001A.
• Im nächsten Reiter Oberbau lassen sich Parameter wie die Schienenform, Schwellentyp
und Spurweite festlegen. Stellen Sie als Schienenform eine UIC60 ein.

53
ProVI

• Die Werte für die Breite und Neigung des Schotterbetts sowie für die Oberbauhöhe und
die Bettungsdicke lassen sich im Reiter Bettung mit der Station variieren. Wir wollen die
Neigung des Schotterbetts im Bereich 280 bis 300 von 1:1.5 auf 1:2 verziehen.
Wählen Sie im Kontextmenu der Stationseingabe die Funktion Neue Station und tragen
die Station 280 ein. Die Neigung bleibt hier 1:1.5. Erzeugen Sie auf die gleiche Weise ei-
nen Stationseintrag 300 und tragen dort eine 2 für die Neigung 1:2 ein.

• Bei Werten, die in Stationslisten festgelegt sind, gelten folgende Konventionen:


Die Werte zur ersten Station gelten auch vorher.
Die Werte zur letzten Station gelten auch nachher.
Zwischen zwei aufeinanderfolgenden unterschiedlichen Werten wird linear interpoliert.
• Im nächsten Reiter wird die Planumsneigung, wieder abhängig von der Station, festge-
legt. Da eine zweigleisige Strecke vorliegt, belassen wir es bei den vorliegenden Einstel-
lungen.
• Das Gleiche gilt für den nächsten Reiter Planumsbreite.
• Im letzten Reiter Planumsschutzschicht und Frostschutzschicht werden jeweils deren
Dicken angegeben. Wir wollen hier die Dicke 0.2 bzw. 0.5 angeben. Tragen Sie diese
Werte in die entsprechenden Eingabefelder ein, und klicken Sie Übernehmen. Die
Schichten werden daraufhin am Bildschirm sichtbar.
• Nehmen Sie die gleichen Änderungen nun auch für das rechte Gleis vor.
• In der Querprofilansicht ist weiterhin der Blitz zu sehen, der in diesem Fall die sich über-
schneidenden Planumslinien signalisiert. Um dies zu beheben, stellen Sie in der Streifen-
auswahl im Menü Streifeneditor den Streifen Übergang zwischen den Gleisstreifen ein
und klicken Ändern....
• Es erscheint der Dialog für die Parameter des Zwischenbereiches. Stellen Sie zunächst für
den Fall eines überlappenden Planums Absenken ein. Durch Übernehmen werden wie-
derum die Einstellungen aus dem Dialog in die AutoCAD-Darstellung übernommen.

54
Tutorial

• In der Darstellung ist der Blitz verschwunden. Die Planumslinien und die Schutzschichtli-
nien wurden zu einer durchgehenden Linie kombiniert.
• Zwischen den Stationen 300 und 330 wollen wir den Oberbau von nicht durchgehend zu
durchgehend ändern. Ändern Sie dazu in das Eingabefeld für die Station den Wert 0 auf
300. Anschließend Erzeugen Sie eine Station 330 und wählen dort Oberbau durchge-
hend. In der Liste sind nun genau die beiden Werte für die Verziehung vorhanden. Nach
OK werden die Daten in die Darstellung übernommen.
• Betrachten Sie sich in der Animation die vorgenommenen Änderungen im Bereich 280
bis 330.
• Speichern Sie die Änderungen ab.

EB / SB:
Nachdem wir nun die Innenstreifen näher kennen gelernt haben, wollen wir auch die Gelän-
deübergangsstreifen noch etwas näher beleuchten. Da es in unserer Halle recht laut zugeht,
wollen wir zunächst unsere Trasse mit einem Lärmschutzwall abschirmen.
Übung 5-7

• Stellen sie im Streifeneditor in der Auswahlliste den Graben bzw. die Mulde auf der der
Halle zugewandten Seite ein. Der Wall wird dann zwischen diesem und der nachfolgen-
den Böschung eingefügt. Nach Neuer Streifen wählen Sie einen Lärmschutzwall aus.
Stellen Sie die Höhe auf 4 m ein. Nach Weiter > befinden wir uns im Menü für die Ein-
stellungen des Lärmschutzwalls.
• Im Bereich Allgemein schränken wir zunächst den Stationsbereich auf den Bereich der
Halle ein. Mit Picken > können Sie dabei passende Anfangs- und Endstationen im Lage-
plan erfassen. Die sich ergebenden Werte können Sie selbstverständlich noch nachträglich
runden.

55
ProVI

• Im Bereich Höhe / Neigung wird der Höhenverlauf definiert. Lassen Sie die Höhe des
Walls an dessen Anfang und Ende von 0.0 auf 4.0 Meter ansteigen bzw. abfallen. In der
Liste müssen dabei zu den entsprechendenden Stationen die vier Höhenwerte 0.0, 4.0, 4.0
und wiederum 0.0 m erzeugt werden.
• Die angegebene Höhendifferenz bezieht sich in unserem Fall auf den Vorgängerstreifen
(Graben bzw. Mulde). Alternativ dazu kann auch ein anderer Streifen oder auch eine eige-
ne Gradiente für den Wall angegeben werden. Im Fall der Gradiente werden die angege-
benen Höhenwerte noch zu den Höhen der Gradiente hinzugerechnet.
• Im Bereich Kronenbreite lässt sich deren Breite variieren. Wir wollen hier darauf ver-
zichten.
• Nach OK wird der Lärmschutzwall eingefügt.
• Speichern Sie die Trasse ab, und verlassen Sie den Querprofileditor.

56
Tutorial

5.2 QP-Objekte
Neben den Streifen lassen sich noch beliebige andere Objekte in den
Querprofilen darstellen. Wir wollen in unserem Projekt den Verlauf der Pipeline
nachvollziehen. Dazu erzeugen wir zunächst eine eigene Zeichnung
pipeline.dwg, in der eine Pipeline skizzenhaft dargestellt ist. Der Mittelpunkt der
Pipeline soll dabei im Ursprung dieser Zeichnung liegen. Vom Mittelpunkt der
Pipeline bis zum Boden sind es 2.5 m.
Übung 5-8

• Öffnen Sie wieder die ursprüngliche Zeichnung.


• Starten Sie den Querprofileditor.
• Im Hauptmenü wählen Sie die Funktion QP-Objekte, es erscheint ein ähnliches Menü
wie bei dem Streifeneditor. Zunächst sind keine Objekte vorhanden.
• Starten Sie die Funktion Neues Objekt. In dem erscheinenden Auswahl-Menü wählen Sie
im Feld Name die eben erstellte pipeline.dwg aus, und klicken Weiter >.

• Im nächsten Dialog werden detaillierte Angaben gemacht, wie der Block in die Querpro-
fildarstellung einzufügen ist. Geben Sie im Reiter Abstand den Lagebezug Achse und die
Achsnummer 001P der Pipline und im Reiter Höhe den Höhenbezug Gradiente und die
Achsnummer der Gradiente 001P an.
• Nach OK wird die Pipeline an der entsprechenden Stelle eingefügt. In welchen Profilen
sie sichtbar ist, ergibt sich aus dem Verlauf der Achse 001P.
• Speichern Sie die Trasse ab.

57
ProVI

5.3 Schichten
Im Tutorial nur SB:
Der Aufbau des Straßenkörpers wird unter dem Menüpunkt Schichten festgelegt. Schichten
werden jeweils für sogenannte Schichtbereiche festgelegt. Ein Schichtbereich besteht dabei
aus einer zusammenhängenden Folge von Fahrbahnen, Gehwegen oder Radwegen. In unse-
rem Beispiel haben wir einen Bereich für die beiden Fahrbahnen und einen Bereich für den
Radweg. Zwischen jeweils zwei Bereichen wird automatisch ein Übergangsbereich eingefügt.
In diesem wird jeweils festgelegt, wie die Schichten zu verbinden sind.
Außen wird auf jeder Seite ein Randbereich erzeugt, in welchem der Abschluss der Schichten
zum Gelände hin beeinflusst wird.
Die anzugebenden Daten sind bezüglich der Station variabel. Hier werden allerdings keine
Werte interpoliert, ein Wert gilt jeweils ab der angegebenen Station.
Übung 5-9

• Starten Sie die Funktion Schichten aus dem QPEDIT-Hauptmenü. In der Querprofildar-
stellung erscheinen diverse Linien für Decken, Tragschicht, Frostschutz und Planum. Die
Stärke der Schichten ergibt sich aus Standardwerten und kann jederzeit verändert werden.

• In dem Dialog Schichten können die oben beschriebenen Bereiche ausgewählt und ver-
ändert werden. Stellen Sie den Bereich der Fahrbahnen ein, und klicken Sie Ändern....
• In dem erscheinenden Menü können Sie die Daten zu Fahrbahndecken, Tragschichten und
Frostschutzschichten sowie zu einem eventuellen Planumsknick angeben.
• Stellen Sie für den Bereich, in dem der Radweg existiert (bis Station 300), für die Begren-
zungsneigung der Decken das Verhältnis 1:0 (senkrecht) ein.
• Ändern Sie die Stärke der Tragschicht 1 auf 0.18 m.

58
Tutorial

• Nach OK wählen Sie den Übergangsbereich zwischen Fahrbahnen und Radweg und kli-
cken erneut Ändern....
• Stellen Sie die Berechnungsmethode Verbindungslinie mit Abstand + Neigung rechts
ein. Der Abstand bezieht sich dabei auf die Deckenoberkante. Ein negatives Vorzeichen
bedeutet dabei links, ein positives Vorzeichen rechts. Stellen Sie einen Abstand von 0.1m
(= rechts) und eine Neigung von 1:1.5 ein. Nach OK wird die Bildschirmdarstellung aktu-
alisiert.
• Verlassen Sie die Schichtenbearbeitung.
• Speichern Sie die Trasse.

59
ProVI

6 Lageplan
Um eine Achse im Lageplan darzustellen, gibt es das Programm ACHSZEI, das wir schon
kennen gelernt haben. Ergänzend dazu gibt es das Programm TSZEI zur Markierung der Tan-
gentenschnittpunkte im Lageplan.
Übung 6-1

• Tragen Sie mit dem Programm TSZEI die Tangentenschnittpunkte der Gradiente 001A im
Lageplan ein.
• Verschieben Sie die TS, welche sich mit der Halle überschneiden. Verwenden Sie dazu
das Programm TSVER. Die Beschreibung entnehmen Sie der Online-Hilfe.

Für eine detaillierte Darstellung der vorher entworfenen Trasse gibt es das Programm TRA-
ZEI. Hier kann unser Entwurf der Trasse detailliert im Lageplan dargestellt werden. Die übli-
cherweise notwendigen zusätzlichen Darstellungen wie Böschungsschraffuren, Neigungs-
wechsel, Deckenhöhenbeschriftung (SB) sind hier ebenfalls integriert.
Übung 6-2

• Starten Sie das Programm TRAZEI.


• Wählen Sie unser Projekt 001A aus.
• Markieren Sie mit dem Kontextmenü durch alle auswählen alle Streifen in der Liste. Auf
diese Weise werden die Streifen für die Darstellung ausgewählt.
• Im Bereich Darstellung wählen Sie 2D, die Linien und die Böschungsschraffur. Im Sta-
tionsbereich stellen wir ein Intervall von 10 m ein. Diverse Parameter für die Beschriftung
lassen sich in den weiteren Reitern einstellen, wir wollen es jedoch hier bei den Stan-
dardwerten belassen.
• Nach Zeichnen wird die Trasse im Lageplan gezeichnet.

60
Tutorial

61
ProVI

7 Querprofilzeichnung
Für die Zeichnung der Querprofile dient das Programm QPZEI. Es wertet die mit QPEDIT
entworfene Trasse aus und berechnet und zeichnet Querprofile zu beliebigen Stationen im
Bereich der entworfenen Trasse.
Übung 7-1

• Starten Sie das Programm QPZEI.


• Wählen Sie unser Projekt 001A aus.
• Stellen Sie als Stationsintervall 50 m ein. Zusätzlich sollen die Sonderstationen für Hal-
lenanfang und –ende ausgegeben werden.
• Als Profilbreiten stellen Sie auf beiden Seiten 30 m ein.

• Wechseln Sie in das Untermenü Beschriftungsparameter. Stellen Sie hier als Farbe für
QP-Objekte gelb ein. Weiterhin sollen 8 Profile pro Zeile gezeichnet werden. Zu jedem
Profil soll außerdem ein Planrand erzeugt werden, dessen Maße nicht aufgerundet wer-
den. Mit OK kommen Sie zurück in das Hauptmenü.
• In den weiteren Untermenüs Linien und Schraffuren kann die Auswahl und Darstellung
einzelner Linien bzw. Flächen beeinflusst werden. Darauf wollen wir jetzt aber nicht nä-
her eingehen.
• Nach OK werden Sie aufgefordert, einen Startpunkt für die Querprofile anzugeben. An-
schließend werden die Profile mit den zugehörigen Beschriftungen und Rändern gezeich-
net.
62
Tutorial

• Prüfen Sie, ob die Profile an den Sonderstationen ebenfalls gezeichnet wurden.

63
ProVI

8 Höhenplan
Wir wollen nun noch einen Höhenplan mit den inzwischen verfügbaren Daten erstellen.
Übung 8-1

• Starten Sie das Programm HPZEI.


• Stellen Sie die Achsnummer 001A ein.
• Aktivieren Sie auch die Sonderstationsdatei mit der Extension HAL.
• Geben Sie an, dass Gelände und Gradiente gezeichnet werden sollen.
• Das Krümmungsband kann auch gezeichnet werden. Verwenden Sie den Faktor 10.0.
• In der EB-Variante können Sie noch das Überhöhungsband aktivieren (Faktor 1.0).
• In der SB-Variante soll auch noch das Querneigungsband (Faktor 1.0) dargestellt wer-
den. Verzweigen Sie dazu in das zugehörige Untermenü Parameter.
Hier wird die Trasse ggf. durch Angabe der Achsnummer und P-Extension ausgewählt. In
dieser sind die Querneigungen unserer Fahrbahnen festgelegt.
Wir haben eine einbahnige Straße, bei der die Breiten aus den Trassen- (QP-) Daten
ermittelt werden sollen. Tragen Sie für den linken bzw. rechten Streifen die linke bzw.
rechte Fahrbahn und als Drehachse die Trassenachse ein.
Durch OK kommen Sie wieder in das Hauptmenü.
• Nach OK im Hauptmenü wird man aufgefordert, den Einfügepunkt für den Höhenplan
anzugeben, woraufhin der Höhenplan zusammen mit den beiden Bändern gezeichnet wird.

64
Tutorial

9 Prüf- und Ausgabeprogramme


Einige Prüf- und Auswertungsprogramme gehören auch zu ProVI. Diese erzeugen zum einen
eine druckbare Ausgabedatei, in der die Geometrie eines Modells wie einer Achse oder Gra-
diente festgehalten ist.
Für Achse und Gradiente werden auch verschiedene Regeln und Grenzwerte nach RAS oder
DB-Richtlinien geprüft. Verletzungen dieser Richtlinien werden gemeldet.

Die wichtigsten Prüf- bzw. Ausgabeprogramme sind


ABER (Achsberechnung)
GBER (Gradientenberechnung)
TRABUCH (Decken und Planumsbuch)
Als Beispiel wollen wir uns hier die Gradientenberechnung anschauen.
Übung 9-1

• Starten Sie das Programm GBER. Geben Sie die Achsnummer der Gradiente 001A an.
Welche Prüfungen maßgeblich sind, ist in der Achsdatei gespeichert.
• Für die übrigen Eingaben belassen wir es bei den Standardwerten. Nach OK werden Be-
rechnungen und Prüfungen durchgeführt und eine Ausgabedatei geschrieben und ange-
zeigt. Eventuelle Grenzwertüberschreitungen werden am Ende der Datei aufgeführt.

65
ProVI

10 Knoten
Nur SB
Die Konstruktion von Knoten wird von ProVI mit dem Knoteneditor KNOEDIT unterstützt.
Der Knotenentwurf läuft dabei folgendermaßen ab:
Zunächst werden die beiden Achsen (AEDIT) und der Straßenaufbau (QPEDIT) für die über-
geordnete und die untergeordnete Straße erzeugt. Abbiege- oder Einbiegespuren sind dabei
als zusätzliche Streifen schon im Querprofileditor mit anzulegen. Im Knoteneditor werden zu
diesen beiden Trassen die Eckausrundungen, Tropfen und Dreiecksinseln hinzugefügt. Die
geometrische Konstruktion folgt dabei den Vorschriften der RAS-K. Allerdings können dabei
alle Parameter variiert werden um sich besonderen Zwangsbedingungen anzupassen.
Die Daten der Trassen 001K und 002K für unser Übungsbeispiel sind bereits vorgegeben.

Übung 10-1
• Wechseln Sie mit dem Programm CD in das Arbeitsverzeichnis C:\Tutorial\Knoten.
• Öffnen Sie eine neue Zeichnung.
• Starten Sie das Programm KNOEDIT. Geben Sie als Achsnummer (übergeordnet) die
001K und als Knotennummer die 1 an.
• Auf der linken Seite des folgenden Dialogs werden alle verfügbaren Trassen zur überge-
ordneten Achse 001K angezeigt. Ziehen Sie mit der Maus die Trasse in das Feld Hierar-
chie der Einmündungen.
• Nun erscheinen im linken Feld die weiteren im Arbeitsverzeichnis verfügbaren Tassen,
hier nun auch die 002K.

66
Tutorial

• Ziehen Sie nun die untergeordnete Trasse 002K auf das Symbol der Trasse 001K im rech-
ten Feld. Auf diese Weise wird eine von zwei möglichen Einmündungen erzeugt. Nun er-
scheint auch diese Trasse im Lageplan.
• Es erscheint der unten abgebildete Dialog.
Die Station auf der übergeordneten Trasse ist nur für den Fall nötig, in dem sich die bei-
den Achsen 001K und 002K mehrfach schneiden.
Darunter wählen Sie aus, welche der Einmündungen Sie zunächst konstruieren möchten.
Wir beginnen mit der Einmündung rechts (in Stationierungsrichtung) von der übergeord-
neten Trasse..

• Im Feld rechts ist nun ein Einmündungssymbol erschienen. Wir starten die Bearbeitung
der Einmündung mit einem Doppelklick auf das Einmündungssymbol. Dabei ist zu beach-
ten, dass die 2D-Option in der Symbolleiste gedrückt ist.

67
ProVI

• Auf der linken Seite des nun erscheinenden Dialogs ist eine Liste der verfügbaren Kno-
tenelemente dargestellt. Grün dargestellt sind dabei die, welche direkt verwendet werden
können. Rot markierte Elemente setzen das Vorhandensein eines anderen Elementes vor-
aus, zum Beispiel ist für gewisse Eckausrundungen zunächst ein Tropfen zu erzeugen.
• Ziehen Sie einen Tropfen Groß nach RAS-K-1(80 gon < a < 120 gon) in das rechte Feld
Gewählte Knotenelemente.

• Das Tropfenelement wird in der Liste Gewählte Knotenelemente rot dargestellt. Das be-
deutet, dass der Tropfen mit den Standardvorgaben nicht richtig berechnet werden konnte.
Vom eingefügten Tropfen sind zunächst nur ein paar Kreise und ein Punkt zu sehen.

68
Tutorial

TR001K: Streifen (1)

TR001K:
Fahrbahn (2)

TR001K: Fahrbahn (3)

• Um den vollständigen Tropfen berechnen zu können werden wir nun die Eingabewerte
anpassen. Durch Doppelklick auf den Tropfen im rechten Listenfeld wechseln wir in den
Tropfendialog.
Sie sehen kleine "Ampeln" neben der Parameterbeschreibung. Diese verraten die Bere-
chenbarkeit der Konstruktionselemente bei dem dieser Parameter verwendet wird. Die ro-
te Ampel bei Parameter 2 verrät, das die zugehörige Berechnung nicht durchgeführt wer-
den kann. Wenn Sie die Einmündung betrachten, dann ist der Fahrbahnstreifen (3) kein
durchgehender Rand im ganzen Einmündungsbereich, sondern die Abbiegespur.

69
ProVI

• Um den Parameter Durchgehender Rand der übergeordneten Straße zu korrigieren,


klicken wir mit der Maus auf das zugehörige Wert-Feld TR001K: Fahrbahn(3). Aus der
daraufhin ausgeklappten Liste wählen wir die gewünschte Fahrbahn(2) aus. Nach dieser
Änderung lässt sich der Tropfen vollständig berechnen. Alle Ampeln springen auf grün
und die Darstellung im Lageplan wird aktualisiert.
• Ändern Sie mit der gleichen Methode die Werte für den
Einbiegestreifen von TR001K: Achse(0) auf TR001K: Fahrbahn(-1)
Abbiegestreifen von TR001K: Achse(0) auf TR001K: Fahrbahn(1).
Der Tropfen ist nun fertig.
• OK beendet die Bearbeitung dieses Knotenelements und Sie kehren zum Dialog der Ein-
mündungen zurück. Die Farbe des Tropfensymbols ist nun grün.
• Genau so wie Sie den Tropfen aus der Liste der Verfügbaren Knotenelemente in die Liste
der gewählten Knotenelemente herübergezogen haben verfahren Sie nun für:
die Abbiege-Randausrundung : RAS-K-1 ohne Vorgabe der Kantenlänge und
die Einbiege-Randausrundung : Dreiteiliger Kreisbogen mit Verziehungsbögen.
Nachdem die Abbiege-Randausrundung eine Dreiecksinsel voraussetzt, wird diese auto-
matisch mit eingefügt.

• Jetzt müssen noch einige Parameteränderungen für die Abbiege-Randausrundung durch-


geführt werden Wechseln Sie mit Doppelklick in die Bearbeitung der Abbiege-
Randausrundung(2).
• Ändern Sie bitte noch folgende Parameter:
Rand der übergeordneten Straße von TR001K: Fahrbahn (2) auf Fahrbahn(3)
Radius des Hauptbogens von 25.0 auf 30.0
Länge der Abbiegespur von -35.0 auf -40.0

70
Tutorial

• Beenden Sie die Bearbeitung der Abbiege-Randausrundungs mit OK.


• Beenden Sie die Bearbeitung der Einmündung mit OK.
• Sie befinden sich jetzt wieder im Hauptmenü des Knoteneditors. Durch Drücken des Dis-
kettensymbols speichern Sie den Knoten ab.
• Falls Sie das Programm mit OK verlassen, bleibt der Knoten gezeichnet. Die Einstellun-
gen für die Zeichnung finden sich hinter dem Button mit dem Pinsel.
Mit Schließen wird das Programm auch beendet, die Darstellung des Knotens verschwin-
det aber. Verwenden Sie dies, wenn die Knotenbearbeitung noch nicht beendet ist.

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