Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Grundlagen
Straßenbautechnik
Geschichtliches
• Die ersten regelmäßig begangenen Quelle: www.alamy.de
• Die ältesten Straßen sind von den Kulturvölkern Kleinasiens und Griechenlands gebaut
worden
Historie
• Der Aufbau der Römerstraßen ähnelte schon dem heutigen Aufbau einer Straße
Früher Heute
Römerstraße Asphaltstraße
Quelle: www.deavita.com
Aufbau einer römischen
Hauptstraße aus
dem 1. Jahrhundert in
Trier, Schichten aus
römischem Beton
Stand 2023 Grundlagen Straßenbautechnik 7
Dipl.-Ing.(FH) Karsten Hense
Straßenbautechnik
Segment der römischen
Opus caementitium = Römischer Beton Eifelwasserleitung
Römische Beton wurde aus Steinen, Sand und
gebranntem Kalkstein gemischt, wobei als
Zuschlag Puzzolane beigesetzt wurden.
Putzzolane = Gesteine mit einem hohen
Anteilen an Kieselsäure, Calziumhydroxid
und Tonerde
Teer bis 1970 wurden für die Herstellung von Straßen TEER genutzt
Teer
ist in Deutschland seit 1970 auf Grund
der krebserregenden Inhaltstoffe
verboten!
Bindemittel
Holzteer
Früher
Teer (von mittelniederdeutsch: ter „Holzteer, Harz“, aus
germanisch *trewo- „Baum“)
(Holz-)Teer ist ein bräunliches bis schwarzes, zähflüssiges
Gemisch organischer Verbindungen. Dieses entsteht durch
zersetzende thermische Behandlung (Pyrolyse) organischer
Naturstoffe. Dies wird z.B. aus Holz oder Steinkohle gewonnen.
Heute
Bitumen (von lat. Bitumen „Erdpech”)
Entsteht die bei nichtzersetzender Destillation von Erdöl. Dabei
werden die leicht flüchtigen Anteile (Leichtbenzin, Kerosin,
Naphtha, Schweröl usw.) des Erdöls abgetrennt. Die nach der
Destillation zurückbleibende Substanz heißt Bitumen.
Bauunternehmen
Juristen Planungsbüro
Forschung
Verbände Straße Öffentliche
Verwaltung
Ausschüsse
Verkauf
Rohstoffe
Maschinenbau
Industrie Lagern
Fördern
Gewinnung
Veredeln
Stand 2023 Grundlagen Straßenbautechnik 14
Dipl.-Ing.(FH) Karsten Hense
Straßenbautechnik
Straßenraum
Beleuchtung
Begleitgrün
Verkehrszeichen
Gehweg
Gleisanlagen
Parkstreifen Radweg
Entwässerung Einbauten
Markierung
Randeinfassung
Fahrbahn
Schieber / Schächte
RASt 06
Die Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen (RASt 06) ist ein 2007
herausgegebenes technisches Regelwerk welches die zuvor gültigen Regelwerke
Empfehlungen für die Anlage von Erschließungsstraßen (EAE) und Empfehlungen für die
Anlage von Hauptverkehrsstraßen (EAHV) ersetzt hat.
3. Abschnitt Entwurfsmethodik
Wohnwege
Charakterisierung Typische Randbedingungen und
Anforderungen
• Erschließungsstraße (ES V) • Aufenthaltsfunktion sollte durch
• Vorherrschende Bebauung mit Reihen – Mischungsprinzip verdeutlicht werden
und Einzelhäusern • Fahrgassenbreiten sollen Begegnung
• Ausschließlich Wohnen Rad/Pkw ermöglichen
• Geringe Längen (bis 100m) • Hauseingangsbereiche müssen vor
• Verkehrsstärke unter 150 Kfz/h Befahren gesichert werden und der
• Besonderer Nutzungsanspruch: Sichtkontakt muss gewährleistet sein
Aufenthalt
Besondere Hinweise
• Bei Sackgassen muss je nach örtlichen Bedingungen einer Wendemöglichkeit für
Müllfahrzeuge vorgesehen werden, die als Platzraum gestaltet werden sollten
• Sackgassen sollen für Fußgänger und Radfahrer durchlässig gestaltet werden
Wohnstraßen
Charakterisierung Typische Randbedingungen und
Anforderungen
• Erschließungsstraße (ES V) • Fahrgassenbreiten sollen Begegnung
• Unterschiedliche Bebauungsformen, Pkw/Pkw ermöglichen
Zeilenbebauung, Reihen- Einzelhäuser • Gegebenenfalls sind Ausweichstellen
• Ausschließlich Wohnen Pkw/Müllfahrzeug anzuordnen
• Geringe Längen (bis ca. 300m) • Radverkehrsanlagen sind nicht
• Ausschließlich Erschließungsfunktion erforderlich
• Verkehrsstärke unter 400 Kfz/h • An die Gehwegbreiten besteht keine
• Besonderer Nutzungsanspruch: besonderen Anforderungen
Aufenthalt, Parken
Besondere Hinweise
• In aller Regel befinden sich Wohnstraßen in Tempo-30-Zonen
• In besonderen Fällen kann in Wohnstraßen auch eine Fahrradstraße eingerichtet werden,
dabei sind Besonderheiten zu berücksichtigen.
Quartiersstraßen
Charakterisierung Typische Randbedingungen und
• Erschließungs-, Hauptverkehrsstraße (ES IV, HS Anforderungen
IV)
• Aus der hohen Nutzungsdichte ergibt sich eine
• Geschlossene, dichte Bebauaung, meist
Hohe Parkraumnachfrage im Straßenraum
gründerzeitlich
• Straßenraumgestaltung muss Verbesserung der
• Gemischte Nutzung aus Wohnen, Gewerbe und
Freiraumqualität beitragen
Dienstleistung
• Überquerungen können an den Knotenpunkten
• Abschnittslänge 100m bis 300m
gebündelt werden, diese Bereiche sind von
• Straßenraumbreiten => 12m
Parken frei zu halten
• Verkehrsstärke unter 400 – 1000nKfz/h
• Bei Längen über 200m soll Abschnittsbildung
• Besonderer Nutzungsanspruch:
durch Unterbrechung der Parkreihen in
Fußgängerlängsverkehr, Parken
Kombination mit z.B. Plateauaufpflasterungen
• Linienbusverkehr möglich, je nach
erfolgen
Nutzungsmischung auch Schwerverkehr
Besondere Hinweise
• Bei der Straßenraumgestaltung ist die städtebauliche Symmetrie zu beachten
• Es ist darauf zu achten, dass missbräuchliches Parken verhindert wird
Anbaufreie Straßen
Charakterisierung Typische Randbedingungen und
• Hauptverkehrsstraße (VS II, VS III) Anforderungen
• Straßenabgewandte Bebauung oder • Die Fahrbahnen werden überwiegend mit
unbebaute Parzellen im Vorfeld oder baulicher Richtungstrennung ausgeführt
innerhalb bebauter Gebiete • Fußgänger und Radfahrer werden auf
• Verkehrsstärke von 800 – 2600nKfz/h mit separaten gemeinsam geführten Geh-
zum Teil großer Schwerverkehrsstärke /Radwegen geführt
• Minimale sonstige Nutzungsansprüche • Fußgänger und Radverkehr sind in der Regel
• In der Regel Linienbusverkehr gering und es besteht kein ausgeprägter
Überquerungsbedarf
Besondere Hinweise
• Haltestellenbereiche sind ausreichend zu dimensionieren und entsprechend den gefahrenen oder zu
erwartenden Geschwindigkeiten zu sichern
• Je nach Lage im Netz kann sich eine besondere Verbindungsbedeutung für Radfahrer und Fußgänger
ergeben. In diesem Fall sind getrennte Geh- und Radwege vorzusehen
• Bei zulässigen Höchstgeschwindigkeiten über 50 km/h ist die Notwendigkeit der Anordnung von
passiven Schutzeinrichtungen zu prüfen, Der größere Flächenbedarf ist zu berücksichtigen
• …
Stand 2023 Grundlagen Straßenbautechnik 36
Dipl.-Ing.(FH) Karsten Hense
Straßenbautechnik
RSTO 12
Die Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaus von Verkehrsflächen
(RSTO) ist technisches Regelwerk, welches durch die Forschungsgesellschaft für
Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) herausgegeben wird.
Die derzeit aktuellste Fassung ist die Ausgabe aus dem Jahr 2012.
Die RSTO regelt die Art und Weise des Straßenoberbaus und dessen Bemessung für alle
inner- als auch außerörtlichen Straßen, Wege (ausgenommen ländliche Wege) und
Verkehrsflächen.
Sie klassifiziert Straßen und gibt Handlungsanweisungen für den Neubau und die
Erneuerung dieser Straßen
Die RStO dienen der Schaffung und Beibehaltung eines Befestigungsstandards für
Fahrbahnen und sonstige Verkehrsflächen des Straßenverkehrs durch Anwendung
technisch geeigneter und wirtschaftlicher Bauweisen.
Sie berücksichtigen vor allem die Funktion der Verkehrsfläche, die Verkehrsbelastung, die
Lage der Verkehrsfläche im Gelände, die Bodenverhältnisse, die Bauweise und den
Zustand einer zu erneuernden Verkehrsfläche sowie die Bedingungen, die sich durch die
freie Strecke oder die geschlossene Ortslage ergeben.
Stand 2023 Grundlagen Straßenbautechnik 41
Dipl.-Ing.(FH) Karsten Hense
Straßenbautechnik
Die Erneuerung kann durch vollständigen oder teilweisen Ersatz des vorhandenen
Oberbaues oder durch Einbau von einer oder mehreren Schichten auf die
vorhandene Verkehrsflächenbefestigung erfolgen.
Erneuerung
Die Erneuerung der Straße erfolgt in der Regel dann, wenn entsprechende Schäden
aufgetreten sind, die eine Erneuerung aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht
erforderlich machen.
- Spurrillen
- Schlaglöcher
- Fahrbahneinbrüche durch Unterspülungen
- Netzrisse
Spurrillen
Verursacht durch schwere
Fahrzeuge die immer wieder
die gleiche Spur / Linie
fahren. Treten insbesondere
im Sommer auf, wenn das
Bitumen im Asphalt weich
wird und die gewählte
Belastungsklasse oder das
ausgewählte Material nicht
geeignet ist.
Ab- Aufplatzungen
Frost- oder Salzabplatzungen
Netzrisse
z.B. durch Überbelastung der
Fahrbahnen und / oder durch
fehlerhafte Wahl der
Bauklasse.
Oder durch nicht ausreichend
tragfähigen oder
wasserempfindlichen
Untergrund / Unterbau
Netzrisse
Risse an Aufgrabungen
Das im Rohrgraben zur
Verfüllung eingebaute
Bodenmaterial hat sich
nachträglich gesetzt
oder
Hierdurch entstehen
unterschiedliche Traglasten und
es öffnet sich die Asphaltnaht
Spurrillen in
Pflasterflächen
Setzungen
Abplatzungen Pflaster
Fahrbahnerneuerung
Fahrbahnerneuerung
Bei Fahrbahnen ist in der Regel die dimensionierungsrelevante Beanspruchung B für die Zu-
ordnung zu einer Bauklasse gemäß Tabelle 1 zugrunde zu legen.
Sofern nicht örtliche Erfahrungen oder spezielle Untersuchungen für die Bestimmung der
Mindestdicke des frostsicheren Straßenaufbaues vorliegen, kann diese Dicke unter
Berücksichtigung
der Frostempfindlichkeit des Untergrundes/Unterbaues gemäß Abschnitt 3.2.2 für die
jeweilige Bauklasse
der nach Abschnitt 3.2.3 zu ermittelnden Mehr- oder Minderdicken
errechnet werden.
Die Ausführung einer Bodenverfestigung nach ZTV E-StB der oberen Zone eines
frostempfindlichen Untergrundes bzw. Unterbaues ist bis zu einer Dicke von maximal 20 cm
auf die Dicke des frostsicheren Oberbaues anrechenbar.
Die Ausführung einer qualifizierten Bodenverbesserung von ≥ 25 cm wird durch die
Einstufung des frostempfindlichen Untergrundes bzw. Unterbaues (F3 Boden) in die
Frostempfindlichkeitsklasse F2 berücksichtigt.
Den Dicken der Tragschichten ohne Bindemittel liegen die in den Tafeln angegebenen
Mindestwerte für die Verformungsmoduln unter Berücksichtigung der Tabelle 8 zugrunde.
Ergibt sich eine geringere Dicke des frostsicheren Oberbaues, so ist zu prüfen, ob mit der
gewählten Bauweise die Anforderungen der ZTV SoB-StB an den Verformungsmodul erfüllt
werden können.
Wird auf dem Planum ein Ev2-
Wert von ≥ 80 MN/m² erreicht,
können die Dicken der
Tragschichten ohne Bindemittel
gemäß Tabelle 8 festgelegt
werden. Dies gilt nicht für
Schotter- oder Kies-
tragschichten nach Tafel 1, Zeile
5, und Tafel 3, Zeile 3, für
Schottertragschichten nach
Tafel 2, Zeile 3, sowie für
Schichten aus
frostunempfindlichem Material.
Untergrund/Unterbau
auf F2- und F3-
Grundlagen
Straßenbautechnik