Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Ausgabe 1|2017
Seite 6
Liebe Kunden
und Geschäftspartner,
mein Neffe ist langsam in einem Alter, in dem er immerzu Geschichten hören
möchte. So kam es, dass ich eine Wiederbegegnung mit dem Struwwelpeter
hatte. Das Bilderbuch, das größtenteils von Kindern berichtet, die dank unvor-
sichtigem oder verbotenem Tun schlimme Folgen erleiden, steht bei ihm ge-
rade hoch im Kurs. Als Kind erschienen mir die Geschichten nicht so drastisch,
wie jetzt als Vorleserin. Ich war kurz davor, das Buch gegen ein anderes auszu-
tauschen. Bei der Geschichte von der kleinen Pauline, die trotz Verbot den Ver-
lockungen der Streichhölzer erliegt, änderte ich plötzlich meine Meinung. Ich
war nämlich gerade mitten in der Arbeit an dieser Ausgabe, deren Artikel sich
alle um das Thema Brandschutz drehen und musste dem Autor zugestehen: Die
Warnung vor den Gefahren des Feuers kann wahrscheinlich nicht zu drastisch
sein. Und während ich meinem Neffen die Geschichte zu Ende vorlas, fügte
Cornelia Kaltenbach sich zu den vielschichtigen Brandschutzmaßnahmen, der Vielzahl von Regeln
und Vorschriften, die mich am Tag beschäftigt hatten, noch eine weitere Ebene
hinzu: der warnende-pädagogische Ansatz. Sie erkennen die Zeilen sicher wie-
der: „Minz und Maunz, die Katzen, / Erheben ihre Tatzen. / Sie drohen mit den
Pfoten: / Der Vater hat’s verboten!“
Die Geschichte endet für das ungehorsame Paulinchen nicht gut, doch mit Feu-
er ist eben auch nicht zu spaßen. Wir haben uns in der aktuellen Statikus-Aus-
gabe auf die bauordnungsrechtlichen und planerischen Brandschutz-Themen
fokussiert, die Pädagogik bleibt außen vor. Ich bin sicher, dass der Funke trotz-
dem überspringt und wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen.
Herzlichst,
Cornelia Kaltenbach
Statikus bequem
online lesen
Editorial
Ausgabe 1|2017 3
Bauordnungsrechtliche Brandschutz-Grundlagen
Impressum
Herausgeber Realisierung Kontakt zur Redaktion Inhalt und Aufbau dieser Ausgabe unter-
Schöck Bauteile GmbH Schöck Bauteile GmbH +49 7223 967-612 liegen dem Urheberrecht und anderen
Vimbucher Str. 2 Statikus@Schoeck.de Gesetzen zum Schutz geistigen Eigen-
76534 Baden-Baden Redaktion tums. Eine Vervielfältigung, wie bspw.
www.schoeck.de Schöck Bauteile GmbH: Druck Verwendung von Texten, Textteilen oder
Cornelia Kaltenbach Dinner Druck GmbH, Bildmaterialien, ist nur mit vorheriger
Geschäftsführung: (V.i.S.d.P) Schwanau-Allmannsweier Zustimmung der Schöck Bauteile GmbH
Dr. Harald Braasch, Christoph Meul gestattet.
Thomas Stürzl Tim Stollberg Bilder Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle
Michael Bähr Schöck, fotolia übernehmen wir keine Haftung für die
HR Amtsgericht Mannheim
Seref Diler Inhalte externer Links. Für den Inhalt der
HRB 200316
Bernhard Tschonitsch verlinkten Seiten sind ausschließlich de-
USt.lfd. NR DE 811153017
ren Betreiber verantwortlich.
Inhaltsverzeichnis
4 Ausgabe 1|2017
©Schöck
Interview
Ausgabe 1|2017 5
Was bedeutet das für die Planung? ren Part „tragend“ berücksichtigen, sondern
auch an das „raumabschließend“ denken.
STEINLEHNER: Eine Stütze, die frei im Wohn-
raum steht, ist höchstwahrscheinlich ein STEINLEHNER: Vollkommen richtig. Wenn der
tragendes Bauteil, hat aber keine raumab- Tragwerksplaner seine originäre Aufgabe er-
schließende Wirkung. Anders sieht es mit füllt, dann hat er das Tragwerk im Blick, also
Geschossdecken aus. Sie müssen selbst- nur die tragenden Produkteigenschaften.
verständlich tragend sein – und raumab- Wenn er allerdings über den Tellerrand hin-
schließend. Wenn Sie im Erdgeschoss einen ausblickt, was Gott sei Dank die meisten tun,
Wohnungsbrand haben, dann soll es in die dann entnimmt der dem Brandschutznach-
darüber liegenden Wohnungen 90 Minuten weis, dass hier auch Raumabschluss gefor-
Herr Steinlehner, Sie erstellen Brandschutz-
weder durchbrennen, noch soll das Gebäu- dert ist und wählt den richtigen Typ aus. REI
nachweise und prüfen auf der Baustelle die
de in weniger als 90 Minuten versagen. Und ist hier das Stichwort, das ins Auge springen
Umsetzung der definierten Anweisungen.
wenn Sie diese Geschossdecke ein kleines muss. Hier ist wirklich Teamwork gefragt: Ich
STEINLEHNER: Stimmt, das ist in Bayern die bisschen weiter ins Freie schieben, dann als Brandschutz-Fachplaner weiß nicht zwin-
Rolle des Prüfstatikers, wenn es um das Trag- sind wir bei den Balkonen, Laubengängen gend, ob ein Bauteil tragend sein muss. Das
werk geht, und des Prüfsachverständigen und Loggien. Und gerade bei den letzten weiß der Tragwerksplaner. Übereifer ist aber
für Brandschutz, wenn es um die übrigen beiden spielt die Kombination tragend / nicht notwendig: Es gibt durchaus Stellen,
baulichen brandschutztechnischen Maßnah- raumabschließend eine große Rolle. die nur tragend feuerbeständig sein müssen
men geht. Der Nachweisersteller ist in der und Raumabschluss nicht gefragt ist.
Regel nicht verpflichtet zu prüfen. Wir ma- Warum haben Laubengänge und Loggien eine
chen das stichprobenhaft. Es ist eine freiwil- Sonderrolle? Gibt es etwas, was Sie Tragwerksplanern als
lige Leistung, quasi Quality-Management für Tipp mit auf den Weg geben können?
den Bauherrn. Der Prüfstatiker kontrolliert STEINLEHNER: Balkone sind i.d.R. in allen Bun-
die konstruktive Seite der Planung. Nehmen desländern so geregelt, dass brandschutz- STEINLEHNER: Gibt es tatsächlich, speziell
wir das Beispiel Isokorb®: Der Statiker ist technisch keine Anforderungen bestehen. beim Isokorb®. Wenn man punktuelle An-
fokussiert auf die tragende Funktion – wir Anders stellt sich der Fall bei eingerückten schlüsse plant, sollte man hellhörig werden.
hingegen wollen sicherstellen, dass auch Loggien dar. Eine Loggia bzw. die Boden- Ich meine Isokorb-Typen, die nicht auf der
die raumabschließende Funktion erfüllt ist. platte ist im Prinzip wie eine Geschossdecke ganzen Länge eingebaut werden müssen,
zu behandeln. Man geht nämlich davon aus, damit die tragende Funktion hergestellt
Wie gehen Sie auf der Baustelle vor? dass eine Loggia eine dreiseitige Umfassung wird – speziell beim Laubengang: Hier habe
ich trotzdem auf der ganzen Länge den
STEINLEHNER: Wenn ich im Brandschutznach- raumabschließenden Anspruch. Der Archi-
weis sehe, dass ein Isokorb® mit raumab- tekt geht davon aus, dass der Tragwerkspla-
schließendem Feuerwiderstand erforderlich ner Laubengang und Loggia so plant, dass
ist, dann muss ich kontrollieren, ob der beide Ansprüche erfüllt sind. Weil man in
richtige Typ verbaut wurde. Meistens ist der Regel gar nicht weiß, ob da ein durchge-
das Produkt schon so weit verbaut, dass hender oder punktueller Anschluss einplant
man es nicht mehr sehen kann. Dann muss wird. Auch wenn diese Thematik beim Trag-
man eine Stelle freilegen. Oder ich lasse mir
entsprechende Unterlagen vorlegen, die
zeigen, dass der richtige Typ verbaut wurde.
Grundsätzlich ist das Niveau auf der Baustel-
le hoch. Mängel ergeben sich erfahrungsge- hat. Sie ist zurückgezogen und hat vielleicht
mäß meistens aus Planungsfehlern. noch ein kleines Stück echten Balkon nach
vorne. Die Fuge zwischen kalt und warm,
Sie haben vorhin den Unterschied zwischen die durch ein tragendes Wärmedämmele-
der statisch-konstruktiven und brandschutz- ment überdeckt wird, liegt eigentlich in
technischen Seite angesprochen. Warum wird einem Bereich, den man schon wie einen
das so separat betrachtet? Innenraum sehen muss – brandschutztech-
nisch. Deshalb kommt hier regelmäßig die
STEINLEHNER: Da muss ich etwas weiter aus- Anforderung nach tragend und raumab-
holen. Wichtig sind hier die Begriffe „tra- schließend. Da Laubengänge als Rettungs- werksplaner, rein vertraglich gesehen, nicht
gend“ und „raumabschließend“. Nur wenn weg gelten, stellt die LBO brandschutz- zwingend angesiedelt ist, sollte er auf dem
man hier sauber differenziert und beides technische Anforderungen. Wenn wir den Schirm haben, dass der Architekt daran
im Auge behält, lassen sich Anforderun- Parameter „raumabschließend“ bei der Aus- nicht denkt. Die Lösung ist eigentlich recht
gen aus dem Brandschutznachweis sauber wahl des Wärmedämmelements außer Acht simpel: Es gibt spezielle Dämmkörperstü-
ausführen. Bis Mitte der 90er Jahre stand lassen, dann würde sich an dieser Stelle im cke (Anmerkung der Redaktion: Isokorb® Typ
in den Bauordnungen nur, dass eine Trenn- Brandfall eine Fuge bilden, durch die es hin- ZXT), die bei punktuellen Anschlüssen für ei-
wand/Wand/Stütze feuerhemmend oder durchbrennen und qualmen würde. Dann nen durchgängigen linearen Anschluss mit
feuerbeständig sein muss. Da wurde nicht wäre er für eine Person, die fliehen will, ja den entsprechenden Brandschutzanforde-
unterschieden, ob dieser Feuerwiderstand nicht mehr benutzbar. rungen sorgen.
nun die Tragfähigkeit eines Bauteils betrifft
oder ob er zusätzlich oder ausschließlich die Also ist es sehr wichtig, dass Tragwerksplaner Vielen Dank, Herr Steinlehner, für das Inter-
raumabschließende Funktion beinhaltet. bei der Auswahl des Produkttyps nicht nur ih- view.
Interview
© Schöck WDVS
Ausgabe 1|2017 7
Text: Bettina Hahn, Referentin Technik, Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V.
WDVS
8 Ausgabe 1|2017
normalentflammbar B2
leichtentflammbar B3
§ 3 MBO - Allgemeine Anforderungen
Tabelle 1: Zuordnung der Klassifizierung nach DIN 4102 zu den bauauf-
(1) Anlagen sind so anzuordnen, zu errichten, zu ändern sichtlichen Begriffen (© Fachverband WDVS/VDPM)
und instand zu halten, dass die öffentliche Sicherheit
und Ordnung, insbesondere Leben, Gesundheit und Leichtentflammbare Fassadenbekleidungen, einschließlich
natürliche Lebensgrundlagen, nicht gefährdet wer- WDVS, dürfen in Deutschland grundsätzlich nicht verbaut
den; dabei sind die Grundanforderungen an Bauwerke werden. Feuerwiderstandsanforderungen, wie z.B. „feuerbe-
gemäß Anhang I der Verordnung (EU) Nr. 305/2011 zu ständig (F 90)“ oder „hoch feuerhemmend (F 60)“, die u. a.
berücksichtigen. Dies gilt auch für die Beseitigung von für tragende, aussteifende und raumabschließende Wände
Anlagen und bei Änderung ihrer Nutzung. gelten, gibt es für Außenwandbekleidungen nicht. Sie sind
kein Bauteil innerer oder äußerer Abschottung.
§ 14 MBO - Brandschutz
Bauliche Anlagen sind so anzuordnen, zu errichten,
Außenwandkonstruktion
zu ändern und instand zu halten, dass der Entstehung
Außenwandbekleidung Außenwand
eines Brandes und der Ausbreitung von Feuer und
Rauch (Brandausbreitung) vorgebeugt wird und bei
einem Brand die Rettung von Menschen und Tieren
sowie wirksame Löscharbeiten möglich sind.
§ 28 MBO - Außenwandbekleidungen
(hier Auszug WDVS betreffend)
(1)
Außenwände und Außenwandteile wie Brüstungen
und Schürzen sind so auszubilden, dass eine Brandaus-
breitung auf und in diesen Bauteilen ausreichend lang
begrenzt ist.
(3)
Oberflächen von Außenwänden sowie Außenwand-
bekleidungen müssen einschließlich der Dämmstoffe
Baustoffbrandverhalten Feuerwiderstand des Bauteils
und Unterkonstruktion schwerentflammbar sein; Un-
terkonstruktionen aus normalentflammbaren Bau- Abb. 1: Aufbau einer Außenwandkonstruktion und deren Brandschutz-
anforderungen (© Fachverband WDVS/VDPM)
stoffen sind zulässig, wenn die Anforderungen nach
Absatz 1 erfüllt sind. Balkonbekleidungen, die über die
erforderliche Umwehrungshöhe hinaus hochgeführt Je nach der Gebäudeart gibt es weitere Richtlinien und Ver-
werden und mehr als zwei Geschosse überbrückende ordnungen, wie z. B. die Muster-Industriebaurichtlinie, die
Solaranlagen an Außenwänden müssen schwerent- Muster-Hochhaus-Richtlinie, die Muster-Verkaufsstätten-Ver-
flammbar sein. Baustoffe, die schwerentflammbar ordnung etc., die bei Bedarf zu berücksichtigen sind.
sein müssen, in Bauteilen nach Satz 1 Halbsatz 1 und Tabelle 2 stellt die bauordnungsrechtlichen Mindestanforde-
Satz 2, dürfen nicht brennend abfallen oder abtropfen. rungen an die Außenwandbekleidung in Abhängigkeit der
(4) Bei Außenwandkonstruktionen mit geschossübergrei- Gebäudeart dar.
fenden Hohl- oder Lufträumen wie hinterlüfteten Au-
ßenwandbekleidungen sind gegen die Brandausbrei- Unabhängig von den Anforderungen an die Außenwandbe-
tung besondere Vorkehrungen zu treffen. Satz 1 gilt kleidung sind selbstverständlich die brandschutztechnischen
für Doppelfassaden entsprechend. Bestimmungen, insbesondere bezüglich der Brandwände,
(5) Absätze 2, 3 und 4 Satz 1 gelten nicht für Gebäude der Rettungswege, Zugänge und Zufahrten sowie Außentreppen,
Gebäudeklassen 1 bis 3; Absatz 4 Satz 2 gilt nicht für gemäß den Anforderungen der jeweiligen Landesbauord-
Gebäude der Gebäudeklassen 1 und 2. nung, zu planen und einzuhalten.
Darüber hinaus können sich zusätzliche Forderungen aus ob-
jektspezifischen Brandschutzkonzepten, privatrechtlichen
WDVS
Ausgabe 1|2017 9
Anforderung an
Gebäudeart Richtlinie oder Verordnung
Außenwandbekleidung
Gebäudeklasse GK 1-3
Musterbauordnung (MBO) / Landesbauordnung (LBO) mindestens normalentflammbar
Gebäude geringer Höhe (h≤7m*)
Gebäudeklasse GK 4-5
Musterbauordnung (MBO) / Landesbauordnung (LBO) mindestens schwerentflammbar
Gebäude mittlerer Höhe (7 m <h≤22m*)
Hochhäuser Muster-Hochhaus-Richtlinie nichtbrennbar
Forderungen und Verträgen, Ausschreibungen sowie beson- bauaufsichtlichen Zulassung (abZ) bzw. der Europäischen
deren Gebäudesituationen ergeben. Diese Anforderungen Technischen Bewertung (ETA - European Technical Assess-
gelten allgemein und sind unabhängig von der vorgesehe- ment) des jeweiligen WDVS dokumentiert und einsehbar.
nen Art der Fassadenbekleidung. Privatrechtliche Vereinba- Beispiele möglicher Einstufungen sind in Tabelle 3 aufge-
rungen dürfen die bauaufsichtliche Mindestanforderung führt. Nichtbrennbare WDVS, wie sie z. B. bei Hochhäusern
nicht unterschreiten.
WDVS
10 Ausgabe 1|2017
Zusätzliche Brandriegel sind gegebenenfalls an Übergängen Im Bereich der Schutzzone Raumbrand sind bei Dämmstoff-
der Außenwand zu horizontalen Flächen, zum Beispiel zu dicken > 100 mm und ≤ 300 mm ab dem vierten Geschoss
Durchgängen, Durchfahrten und Arkaden vorzusehen, sofern weitere konstruktive Brandschutzmaßnahmen erforderlich.
diese in dem durch einen Brand von außen beanspruchten Alternativ ist dies das Anbringen eines umlaufenden Bran-
Bereich des ersten bis dritten Geschosses liegen. driegels, der mindestens in jedem zweiten Geschoss ange-
Bei den Brandriegeln kann zwischen nichtbrennbaren Mi- bracht wird oder eine Brandbarriere, die als Sturzschutz ober-
neralwolle-Lamellenstreifen (Baustoffklasse A1 oder A2 halb jeder Gebäudeöffnung mit einer Höhe von mindestens
nach DIN 4102-1 bzw. Klasse A1 oder A2-s1, d0 nach DIN EN 20 cm und mindestens 30 cm seitlich überstehend vollflächig
13501-1, nicht glimmend, Schmelzpunkt ≥ 1000°C, Rohdichte verklebt wird. Je nach Windsoglast oder Mineralwolle-Typ
zwischen 60 und 100 kg/m³) oder nichtbrennbaren Mineral- sind sowohl der Brandriegel wie auch der Sturzschutz zusätz-
wolleplatten (auch als Streifen) mit vorwiegend parallel zum lich mechanisch zu befestigen.
Untergrund liegenden Fasern (Baustoffklasse A1 oder A2 Bei vorgesetzten Fenstern oder Türen, die mehr als 4 cm vor
nach DIN 4102-1 bzw. Klasse A1 oder A2-s1, d0 nach DIN EN der Rohbaukante eingebaut sind, ist die Brandbarriere drei-
13501-1 nicht glimmend, Schmelzpunkt mind. 1000°C, Roh- seitig umlaufend um die Gebäudeöffnung zu führen und
dichte mind. 90 kg/m³) sowie Querzugfestigkeit mindestens vollflächig mit systemzugehörigem mineralischem Kleber zu
5 kPa gewählt werden. Die mindestens 20 cm hohen Mine- verkleben.
ralwolle-Dämmplattenstreifen sind dabei vollflächig mit sys-
temzugehörigem, mineralischem WDVS-Kleber zu verkleben Oberer Abschluss
und nachfolgend gemäß Zulassung zu verdübeln. Die Dübel
müssen ein Spreizelement aus Stahl aufweisen und für WDVS Darüber hinaus ist am oberen Abschluss des WDVS maximal
zugelassen sein. 1 m unterhalb des Dachs ein Abschluss-Brandriegel vorzuse-
hen, falls dort brennbare Bauprodukte angrenzen. Dies ist
Die horizontal umlaufend um das Gebäude anzubringenden in der Regel bei angrenzenden Steildächern immer der Fall,
Brandriegel übernehmen dabei im Wesentlichen zwei Funk- sofern deren wesentliche Bestandteile, wie z.B. Dämmung,
tionen: Holzsparren o. ä., brennbar sind.
—— die Verhinderung der geschossübergreifenden Brandaus- Beim Planen und Ausführen von Brandriegeln ist es oft-
WDVS
Brandschutzmaßnahmen
Brandschutzmaßnahmen
Brandschutzmaßnahmen
„Raumbrand“
Brandschutzmaßnahmen
„Raumbrand“
„Raumbrand“
„Raumbrand“
Überblick Überblick Überblick Überblick Ausgabe 1|2017 11
Fall: A Fall: A Fall: A Fall: B Fall: A Fall: B Fall: B Fall: C Fall: B Fall: C Fall: C Fall: D Fall: C Fall: D Fall: D Fall: D
Dämmdicke:
Dämmdicke: dd≤≤100
100
mmmmd ≤Dämmdicke:
Dämmdicke: 100 mm Dämmdicke:
d100
Dämmdicke: < d ≤ 100
≤ Dämmdicke:
100
mm mm
Dämmdicke:300
d100 mm
≤ mm
100 <<Dämmdicke:
mmmm d ≤d 300
Dämmdicke:≤100
300
mm mm
mm100
< dDämmdicke:
mm
≤ 300
Dämmdicke: Dämmdicke:
<100dmm
≤mm
300
100
< mm ≤ 100
dDämmdicke:
mm
≤ 300
<Dämmdicke:
dmm 300 mm d<mm
100Dämmdicke:
mm
mm ≤d300
<≤100
d300
100< Dämmdicke: mm
≤mm mm
300
100
<mm
dmm
≤ 300 ≤Dämmdicke:
< d mm
Dämmdicke: 300 mm < d ≤ 100
100Dämmdicke:
mm 300 mm< <d ≤d 300
100mm
mm ≤ 300
mm mm
umlaufender Brandriegel Sturzschutz dreiseitige Einhausung
umlaufender Brandriegel
umlaufender Brandriegel
umlaufender Brandriegel
Sturzschutz
umlaufender Brandriegel
Sturzschutz Sturzschutz
dreiseitige Einhausung
Sturzschutz
dreiseitige Einhausung
dreiseitige Einhausung
dreiseitige Einhausung
Abb. 2: Konstruktive Brandschutzmaßnahmen an höheren Gebäuden (beispielhaft) (© Fachverband WDVS/VDPM)
Abbildung 14: Konstruktive
Abbildung 14:Brandschutzmaßnahmen
Abbildung
Konstruktive14:Brandschutzmaßnahmen
Konstruktive
Abbildung
für die14:Brandschutzmaßnahmen
Schutzzone
Konstruktive
für„Raumbrand“
dieBrandschutzmaßnahmen
Schutzzone
fürimdie
„Raumbrand“
Überblick.
Schutzzone
fürim„Raumbrand“
die
Überblick.
Schutzzoneim„Raumbrand“
Überblick. im Überblick.
mals möglich, Gebäudestrukturen zu nutzen. Bauliche Un- Weitere Hinweise zu diesem Thema finden Sie in der Tech-
terbrechungen, wie z. B. auskragende Platten von Balkonen, nischen Systeminformation Kompendium WDVS und Brand-
Loggien oder Laubengängen, können dabei als Brandriegel- schutz, bestellbar beim VDPM e.V. (www.heizkosten-einspa-
Ersatz fungieren. ren.de) bzw. bei Schöck anhand der Bestellkarte, die der
Sofern die Kragplatte massiv mineralisch ist oder über einen Statikus-Ausgabe beiliegt.
Nachweis verfügt, in dem der Feuerwiderstand mit mindes-
tens feuerhemmend F 30 nach DIN 4102-2 bzw. REI 30 nach Zum Abschluss sei darauf hingewiesen, dass die Sicherheits-
DIN EN 13501-2 bestätigt wird, fungiert der auskragende standards in Deutschland für Gebäude und deren Fassadenbe-
kleidungen hoch sind. Die Industrie stellt hierzu eine Vielzahl
unterschiedlicher Lösungen als Wärmedämm-Verbundsyste-
me zur Verfügung.3Die Bandbreite der angebotenen Systeme
ermöglicht die individuelle Anpassung an das Objekt, an die
Anforderungen des Baurechts sowie an die Präferenzen und
2
Gestaltungswünsche des Auftraggebers. Das Energieeinspar-
1
potenzial, der Nutzen, die Wirtschaftlichkeit und die Dau-
erhaftigkeit solcher Systeme sind von anerkannten Energie-
Abbildung 27:Abb. 3: Beispielhafte
Beispielhafte Ausbildung eines BrandriegelsAusbildung
unter Einbeziehung einer eines
unter Einbezie- Brandriegels
Balkonkragplatte
hung einer Kragplatte mit entsprechendem Nachweis (© Fachverband und Klimaexperten vielfach bestätigt.
1 1. Brandriegel im Sockelbrandbereich
WDVS/VDPM)
2 2. Brandriegel im Sockelbrandbereich Weiterführende Literatur:
3 Balkon
3. Brandriegel
alsim„Fortführung“
Sockelbrandbereich hier
derauchBrandsperre.
in Funktion als Abschlussriegel
Der Brandriegel
muss dabei seitlich auf einer Höhe von mindestens 20 cm [ 1 ]
Fact Sheet zum Brandschutz und Wärmedämmung in
dicht an die Kragplatte anschließen, so dass keine Unterbre- Deutschland anlässlich der Brandkatastrophe in London,
chung der Brandschutzmaßnahme erfolgt. Zusätzlich besteht Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Re-
die Möglichkeit, den Brandriegel auf- bzw. abzutreppen, um aktorsicherheit, Berlin, 15.06.2017.
einen fachgerechten Detailanschluss zu ermöglichen. Der voll- [ 3 ] Newsletter DIBt Ausgabe 3/2015.
flächig zu verklebende Mineralwolle-Dämmstreifen ist dann [ 2 ] „Empfehlungen zur Sicherstellung der Schutzwirkung von
ohne Spalt an die Kragplatte anzuschließen. Zwischenzeitlich Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) aus Polystyrol“,
haben sich einige Anbieter von Wärmedämmelementen, die Bauministerkonferenz, Berlin, 18.06.2015, erschienen in:
in Balkonkragplatten eingesetzt werden können, darauf ein- DIBt-Newsletter 3/2015.
gestellt und verfügen über die notwendigen Prüfnachweise. [ 3 ] Technische Systeminformation Kompendium WDVS und
Beim Verzicht auf die zuvor beschriebenen zusätzlichen kons- Brandschutz, Fachverband Wärmedämm-Verbundsyste-
truktiven Brandschutzmaßnahmen wird ein WDVS mit EPS als me, Baden-Baden, 2016.
normalentflammbar klassifiziert. [ 4 ] Praxismerkblatt Brandschutzmaßnahmen bei WDVS mit
EPS-Dämmstoffen, Bundesverband Ausbau + Fassade/
Bei Gebäudeklassen 1 bis 3, in die im Regelfall Ein- und Zwei- Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz/Fachver-
familienwohngebäude fallen, ist die Verwendung von nor- band Wärmedämm-Verbundsysteme/Industrieverband
malentflammbaren Außenwandbekleidungen gemäß Landes- WerkMörtel, Berlin/Baden-Baden/Duisburg, 2017.
bauordnung zulässig. Im Falle eines Brandes – ob vor oder im [ 5 ] Fragen und Antworten zur Brandsicherheit von Wärme-
Gebäude – bieten jedoch die zusätzlichen konstruktiven Brand- dämm-Verbundsystemen (WDVS), Verband für Dämmsys-
schutzmaßnahmen für Leib und Leben der Bewohner wie auch teme, Putz und Mörtel e.V.
der Rettungskräfte einen zusätzlichen Schutz. Daher empfiehlt [ 6 ] Statement zu London und Wuppertal – Dämmung der Ge-
der Verband für Dämmsysteme, Putz & Mörtel (VDPM) grund- bäudehülle für Umwelt- und Klimaschutz unentbehrlich,
sätzlich die höherwertigere Ausführung als schwerentflamm- Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V.
bares WDVS – auch bei Gebäuden geringer Höhe.
WDVS
12 Ausgabe 1|2017
Sie fragen
WIR ANTWORTEN
Anforderungen an tragende Wärmedämmelemente bei Kragplatten (Balkone)
Wenn Schöck Isokorb® innerhalb einer Brandriegelebene eingesetzt wird, muss das
Produkt immer in der Brandschutzausführung eingeplant werden?
Nein, das muss es nicht. Wenn man den Brandriegel Brandschutzausführung eingeplant werden. Wenn
auch „abgetreppt“ unterhalb des Balkons ausführen allerdings diese Möglichkeiten nicht bestehen, dann
oder bauseits Vorkehrungen treffen kann, die einen sollte das Produkt in der jeweiligen Brandschutzaus-
Einsatz von Schöck Isokorb® als REI 30-Ausführung führung (mind. REI 30) eingeplant werden, da es somit
ermöglichen, dann muss der Isokorb® nicht in der selbst alle Kriterien eines Brandriegels erfüllt.
A
Brandriegel durchgehend Brandriegel abgetreppt
Ist eine nachträgliche Brandschutz-Ertüchtigung von Schöck Isokorb® möglich und welche
Brandschutzklassifizierung kann maximal erreicht werden?
Die Möglichkeit, Brandschutz nachzurüsten, ist ein Sanierungsarbeiten notwendig werden. Ein Gutachten
großer Vorteil von Zweikomponenten-Systemen, bei der MFPA Leipzig bestätigt, dass man mit der nach-
denen Wärmeschutz und Brandschutz getrennt aus- träglichen Anbringung von Brandschutzplatten eine
geführt werden. Eine nachträgliche Ertüchtigung mit REI 120 Klassifizierung erreichen kann. Die Ertüchti-
Brandschutzplatten ist bei Schöck Isokorb® also mög- gung mit Brandschutzplatten erfolgt in Anlehnung an
lich. Dies wird besonders relevant, wenn in der Planung die Zulassung.
vergessen wurde, Brandschutz einzuplanen bzw. wenn
Service
Ausgabe 1|2017 13
Wie müssen Kragplatten, welche die Funktion eines Brandriegels erfüllen, ausgeführt werden?
Begehbare, an der Fassade auskragende Außenbe- nach DIN EN 13501-2) ausgeführt sein. Übernehmen
reiche, wie z. B. Balkone und Laubengänge, die ein tragende Wärmedämmelemente, wie z.B. Schöck Iso-
WDVS vollständig horizontal unterbrechen, überneh- korb®, die Funktion des Brandriegels und ersetzen
men in diesem Bereich die Funktion einer Brandsper- lokal am Anschlussbereich den monolithischen Krag-
re. Deshalb kann auf die zusätzliche Ausführung von plattenanschluss, wie z. B. den Balkon, dann müssen
Brandriegeln in diesem Bereich verzichtet werden. Die sie brandschutztechnisch die gleichen Anforderungen
Kragplatten müssen, wenn sie die Funktion des Brand- (mindestens F 30 nach DIN 4102-2 bzw. REI 30 nach
riegels übernehmen, massiv mineralisch und mindes- DIN EN 13501-2) erfüllen.
tens feuerhemmend (F 30 nach DIN 4102-2 bzw. REI 30
Das Gesicht zur Stimme: Die Schöck Anwendungstechnik stellt sich vor
Mein Name ist Johannes Hipp- gruppen aus allen Regionen der Republik, mit denen
ler. In der Abteilung „Anwen- man zu tun hat. Nicht selten bekommt man für die
dungstechnik“ bin ich seit Unterstützung bei Problemstellungen eine dankba-
über fünf Jahren als staatlich re Rückmeldung. Meinen Ausgleich nach Feierabend
geprüfter Bautechniker tätig. hole ich mir durch die tägliche Fahrt mit dem Fahrrad
Nach meiner „Einarbeitungs- und natürlich durch die gemeinsame Zeit mit meiner
zeit“ als Konstrukteur wechsel- Familie.
te ich zu Beginn dieses Jahres
zu den Bauingenieuren der Sie erreichen die Hotline der
Anwendungstechnik. Anwendungstechnik unter:
An meiner Arbeit mag ich be- Tel.: 07223 967-567
sonders die Vielseitigkeit der Themen, z. B. Sortiment, Fax: 07223 967-251
Statik, Bauphysik, und die vielen Personen und Berufs- E-Mail: awt.technik@schoeck.de
Service
14 Ausgabe 1|2017
BAULICHER BRANDSCHUTZ
Anforderungen an Flucht-
und Rettungswege
Beim vorbeugenden Brandschutz besagt §14 der Musterbauordnung (MBO): „Bauliche Anlagen sind
so anzuordnen, zu errichten, zu ändern und instand zu halten, dass der Entstehung eines Brandes und
der Ausbreitung von Feuer und Rauch (Brandausbreitung) vorgebeugt wird und bei einem Brand die
Rettung von Menschen und Tieren sowie wirksame Löscharbeiten möglich sind.“ In der MBO ist die
grundlegende Systematik der Rettungswege und Gebäudeklassen sowie eine Fülle an Anforderungen
bezüglich des Brandschutzes an Bauteile und Baustoffe zu finden. Bei Rettungswegen wird zwischen
notwendigen Treppen, notwendigen Treppenräumen und notwendigen Fluren unterschieden. An Bal-
kone werden nach MBO formal keine Anforderungen hinsichtlich des Feuerwiderstandes gestellt. Al-
lerdings finden Balkone im Zuge der Rettungswege als anleiterbare Stelle für die Feuerwehr als zweiter
Rettungsweg häufig Verwendung. Wir geben Einblick in die Grundlagen des baulichen Brandschutzes
und gleisen die verschiedenen Begriffe und Zusammenhänge auf.
Text: Thomas Scherer, B.Sc., Philipp Diewald, M.Eng., Prof. Dr.-Ing. Dirk Lorenz (TU Kaiserslautern, Fachgebiet Baulicher
Brandschutz)
ufgrund der föderalen Struktur fällt das Bauord- gemäß Prüfbedingungen darstellt. Innerhalb der Klassen der
nungsrecht in Deutschland in den Kompetenz- brennbaren Baustoffe wird noch weiter unterschieden nach:
bereich der Bundesländer. Jedes Bundesland Schwerentflammbar (B1), normalentflammbar (B2) sowie
hat eine eigene Landesbauordnung, die im Wesentlichen auf leichtentflammbar (B3).
der Musterbauordnung (MBO) beruht, welche selbst keinen DIN EN 13501-1 unterscheidet nach den Klassen des Brand-
Gesetzescharakter hat. Die MBO wird von der Bauminister- verhaltens: A1, A2, B, C, D, E und F. Zusätzlich wird die Rauch-
konferenz erarbeitet und veröffentlicht. In der jeweiligen entwicklung s (smoke) und das brennende Abtropf- bzw. Ab-
Landesbauordnung werden die Anforderungen bzgl. des fallverhalten d (droplets) eingestuft. Im Unterschied zur DIN
Brandverhaltens von Baustoffen und der Feuerwiderstands- 4102-1 sind nach DIN EN 13501-1 nur A1 und A2-s1, d0 als
dauer von Bauteilen (wie z.B. Decken oder Wände) geregelt. nichtbrennbar einzustufen.
Diese sind abhängig von den dort ebenfalls festgelegten Ge- Bodenbeläge sind nach DIN EN 13501-1, Tabelle 2 gesondert
bäudeklassen. Durch diese und andere Maßnahmen soll die zu klassifizieren. Die Baustoffklassen der Bodenbeläge wer-
Erfüllung der bauordnungsrechtlich definierten Schutzziele den mit dem Index fl gekennzeichnet (z.B. Bfl).
sichergestellt werden: In der Bauregelliste wird die Zuordnung zwischen den Bau-
—— Verhinderung der Entstehung von Bränden stoffklassen nach DIN 4102-1 und den Brandverhaltensklassen
—— Verhinderung der Ausbreitung von Feuer und Rauch DIN EN 13501-1 bezüglich der Anforderungen an das Brand-
—— Ermöglichung der Rettung von Menschen und Tieren verhalten der MBO getroffen.
—— Ermöglichung wirksamer Löschmaßnahmen
Bauaufsichtliche
DIN EN 13501-1 DIN 4102-1
Feuerwiderstand und Brandverhalten Anforderung
A1
Nichtbrennbar A (A1, A2)
Zur Beschreibung der Anforderungen an Baustoffe und Bau- A2-s1, d0
A2 außer A2-s1, d0
teile werden die beiden Begriffe Brandverhalten und Feu-
Schwerentflammbar B B1
erwiderstandsdauer unterschieden. Dabei gibt das Brand- C
verhalten an, wie leicht oder schwer der jeweilige Baustoff D
Normalentflammbar B2
entflammbar ist und wie dieser brennt (Rauch-/ und Wärme- E
entwicklung). Die Feuerwiderstandsdauer gibt eine Zeit vor, Leichtentflammbar F B3
wie lange das Bauteil seine Funktion bei einem Vollbrand
Tabelle 1: Vergleich Baustoffklassifizierung nach DIN 4101-1 und der
erfüllen muss. Brandverhaltensklasse nach DIN EN 13501-1 gemäß Bauregelliste A
Teil 1 Anlage 0.2.2 Tabelle 1 und Anlage 0.2.1 Tabelle 1
Verhalten nichtbrennbarer
Regelungs- Verhalten brennbarer Baustoffe
Baustoffe, Bauteile,
umfang nach (Leicht-(B3), normal-(B2),
Bauordnung schwerentflammbare Baustoffe (B1))
Konstruktion DIN 4102-2 klassifiziert die Bauteile nach ihrer Feuerwider-
(Feuerwiderstandsdauer)
standsdauer F in Minuten (z. B. entspricht F 30 einer Feuer-
Entwicklungsbrand Vollbrand widerstandsdauer von 30 Minuten). Je nach Bauteil wird der
Raumabschluss als zusätzliches Kriterium geprüft. Dies wird
jedoch aus der Klassifizierung des Bauteils nicht ersichtlich.
Temperatur/Brandleistung
Abb. 1: Schematische Darstellung des Brandverlaufs (in Anlehnung an: Ein Bauteil mit REI 120 erhält die Tragfunktion, besitzt eine
Schneider, U., Ingenieurmethoden im Brandschutz)
raumabschließende Wirkung und die Funktion der Wärme-
Für den Nachweis des Brandverhaltens von Bauteilen sind die dämmung von jeweils 120 Minuten gegenüber dem darüber-
Klassifizierungen nach DIN 4102 oder DIN EN 13501 anwend- oder danebenliegenden Raum.
bar. Das europäische Klassifizierungssystem steht derzeit In der Bauregelliste des Deutschen Instituts für Bautechnik
gleichberechtigt neben dem bisherigen deutschen Klassifizie- (DIBt) wird festgelegt, welche Klassifizierung der Bauteile
rungssystem nach DIN 4102. den Anforderungen in Bezug zur Feuerwiderstandsdauer ent-
DIN 4102-1 unterscheidet bei Baustoffen grundsätzlich zwei spricht.
Baustoffklassen: nichtbrennbar (A) und brennbar (B). Bei den
nichtbrennbaren Baustoffen findet eine Unterscheidung zwi- Die MBO unterscheidet in Gebäude nach den Gebäudeklas-
schen A1 und A2 statt, wobei A1 die höherwertige Zuordnung sen 1 bis 5, wobei mit aufsteigender Zuordnung die Größe
Flucht- und
Rettungswege
16 Ausgabe 1|2017
Flucht- und
Rettungswege
Ausgabe 1|2017 17
Flure ausgebildet werden. Ferner werden sie in Kellergeschos- Brandlasten zu halten. Die Arbeitsstättenverordnung schreibt
sen und in Nutzungseinheiten über 400 m2 erforderlich. Not- vor, dass Fluchtwege ständig freigehalten werden müssen.
wendige Flure können als offener Gang ausgebildet werden. Bodenbeläge in Rettungswegen stellen eine Ausnahme dar,
sie dürfen aus brennbaren Materialien bestehen.
Bauteil Gebäudeklasse 1 Gebäudeklasse 2 Gebäudeklasse 3 Gebäudeklasse 4 Gebäudeklasse 5
Notwendige Treppen
Als Fazit lässt sich sagen, dass die MBO eine Fülle an Brand-
Tragende Teile - - A oder F30-B A F30-A
schutz-Anforderungen an Bauteile und Baustoffe stellt. Die
Tragende Teile von - - A A A
Außentreppen
Regelungen umfassen aber nicht alle möglichen Konstellatio-
Notwendiger Treppenraum + Raum zwischen dem notwendigen Treppenraum und dem Ausgang ins Freie
Wände - - F30-B F60-BA+M F90-A+M nen, besonders dann nicht, wenn verschiedene Bereiche eine
(raumabschließend)
Bekleidungen, Putze, - - A A A Schnittmenge bilden (z. B. Brandschutz und Wärme- / Schall-
Dämmstoffe,
Unterdecken und
Einbauten
schutz). Dafür sind im Einzelfall risikogerechte Lösungen (z. B.
Bodenbeläge
Wände und Decken
-
-
-
-
B1
BA
B1
BA
B1
BA
in einem Brandschutzkonzept) zu erarbeiten, die eine Erfül-
aus brennbaren
Baustoffen lung aller Anforderungen und somit die Genehmigungsfähig-
Notwendige Flure
Wände / (Keller) F30 / (F30) F30 / (F30) F30 / (F90-AB) F30 / (F90-AB) F30 / (F90-AB)
keit herbeiführen.
Tabelle 3: Übersicht
Decken / (Keller) - / (F30)
der Anforderungen
F30 / (F30)
gemäß F60 / (F90-AB)
F30 / (F90-AB)
MBO. Anforderungen
F90 / (F90-AB)
an Bauteile und
Bekleidungen, Putze, A BaustoffeA in AbhängigkeitA der Gebäudeklasse.
A A Unter
www.schoeck.de/anforderungen
Unterdecken und
Dämmstoffe
finden Sie die Tabelle in Großformat Quellen:
Wände und Decken
aus brennbaren
BA BA BA BA BA
[ 1 ] Musterbauordnung (MBO), Fassung November 2002.
Baustoffen
An Balkone
Offener werden nach MBO formal keine Anforderungen
Gang mit nur einer Fluchtrichtung [ 2 ]
Muster-Richtlinie über brandschutztechnische Anforde-
hinsichtlich
Wände, Brüstungen
des
-
Bekleidungen, Putze, A
Feuerwiderstandes
-
A
F30
A
gestellt.
F30
A
Allerdings
F30
A
finden rungen an Leitungsanlagen MLAR, Fassung 10.02.2015.
Unterdecken und
Balkone
Dämmstoffe im Zuge der Rettungswege als anleiterbare Stelle für [ 3 ] DIN 13501-1 Klassifizierung von Bauprodukten und Bau-
Wände und Decken BA BA BA BA BA
die Feuerwehr
aus brennbaren als zweiter Rettungsweg häufig Verwendung. arten zu ihrem Brandverhalten – Teil 1: Klassifizierung mit
Baustoffen
Dann sollten die Anforderungen analog zu den offenen Gän-
AB: in wesentlichen Teilen aus nichtbrennbaren Baustoffen
den Ergebnissen aus den Prüfungen zum Brandverhalten
gen gesehen werden, da hier mit einer Verweilzeit zu rechnen
BA: Bauteile, deren tragende und aussteifende Teile aus brennbaren Baustoffen bestehen und die allseitig eine brandschutztechnisch wirksame
Bekleidung aus nichtbrennbaren Baustoffen (Brandschutzbekleidung) und Dämmstoffe aus nichtbrennbaren Baustoffen haben.
von Bauprodukten, Fassung 1/2010.
ist, bevor die Feuerwehr eintrifft und eine Menschenrettung [ 4 ] DIN 13501-2 Klassifizierung von Bauprodukten und Bau-
von einem Balkon aus durchführen kann. Darüber hinaus arten zu ihrem Brandverhalten – Teil 2: Klassifizierung mit
kann diese Analogiebetrachtung auch zu einer angrenzenden den Ergebnissen aus den Feuerwiderstandsprüfungen,
Nutzungseinheit ohne Balkon gezogen werden. Dort ist bei mit Ausnahme von Lüftungsanlagen, Fassung 12/2016.
Ausfall des ersten Rettungsweges ebenfalls mit einer Verweil- [ 5 ] DIN 4102-1 Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen
zeit der zu Rettenden vor dem Eintreffen der Feuerwehr zu – Teil 1: Baustoffe; Begriffe, Anforderungen und Prüfun-
rechnen. Deshalb kann an die Tragkonstruktion des Balkons gen, Fassung 5/1998.
ebenfalls eine Anforderung bezüglich des Feuerwiderstands [ 6 ] DIN 4102-2 Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen
gestellt werden. Dieser Zusammenhang erschließt sich durch – Teil 2: Bauteile, Begriffe, Anforderungen und Prüfungen,
eine Risikobetrachtung. Solche Anforderungen sind im Einzel- Fassung 9/1977.
fall am konkreten Bauvorhaben zu prüfen und in Übereinstim- [ 7 ] Baurregelliste A, Baurregelliste B, Baurregelliste C, Deut-
mung mit dem zu erstellenden Brandschutzkonzept baulich sches Institut für Bautechnik (DIBt), Ausgabe 2/2015.
umzusetzen. [ 8 ] Verwendbarkeitsnachweise Tronsole® und Isokorb®
Leitungsanlagen in Rettungswegen (notwendige Trep- [ 9 ]
Schneider, Ulrich: Ingenieurmethoden im Brandschutz.
penräume, notwendige Flure, Räume zwischen notwendi- 2. Auflage, Wolters Kluwer, Köln, 2009.
gen Treppenräumen und Ausgängen) sind nach § 40 Abs. 2
MBO nur zulässig, wenn eine Nutzung im Brandfall ausrei-
chend lang möglich ist. Dies ist gegeben sofern die Muster-
Leitungsanlagen-Richtlinie (MLAR) eingehalten wird. Dabei FORTSETZUNG DES ARTIKELS
dürfen die Leitungen nur so weit in die Bauteile eingreifen,
dass die erforderliche Feuerwiderstandsfähigkeit erhalten Verwendung von Isokorb® und Tronsole® unter
bleibt. Leitungen bedürfen immer einer Überdeckung mit ei- brandschutztechnischen Gesichtspunkten
nem nicht brennbaren Material in einer bestimmten Dicke (z. Durch Anforderungen an den Schallschutz (nach Norm)
B. verschlossen mit 15 mm dickem mineralischen Putz oder und den Wärmeschutz (nach EnEV) werden in mo-
Platten aus mineralischen Baustoffen). Sie dürfen nur offen dernen Gebäuden schalltechnische bzw. thermische
verlegt werden, wenn sie entweder nicht brennbar sind oder Entkopplungselemente notwendig. Dabei kann es
ausschließlich zur Versorgung der betroffenen Räume dienen. erforderlich werden, Materialkombinationen zu ver-
Neben den Leitungsanlagen können auch an Lüftungsanla- wenden, die brennbare Baustoffe beinhalten, die ent-
gen in Rettungswegen Anforderungen gestellt werden. Dies weder geschützt (gekapselt) sind oder
ergibt sich aus § 41 MBO, was in der Muster-Lüftungsanlagen- brandschutztechnisch bewertet wurden.
Richtlinie (M-LüAR) weiter konkretisiert wird. In der Praxis Bei guter Planung von Rettungswegen
wird dafür in der Regel eine Fachplanung erforderlich, die schließen sich Wärme-, Trittschall und
auch den Brandschutz berücksichtigt. Brandschutz nicht aus.
Nach herrschender Meinung sind Rettungswege frei von
Flucht- und
Rettungswege
18 Ausgabe 1|2017
NACHTRÄGLICHE
BALKONANSCHLÜSSE
Brandschutztechnische
Maßnahmen für den thermisch
tragenden Stahlanschluss
Ein Bürogebäude, das lange leer stand, gilt meist als „hoffnungsloser Fall“, dem der Abriss droht. Die
Revitalisierung des ehemaligen BDI-Gebäudes in Köln beweist das Gegenteil, denn aus einem alten
Bürogebäude ist ein lebendiges, exklusives Wohnhochhaus geworden − der „FLOW Tower“. Da es sich
um ein mehrstöckiges Gebäude, insgesamt elf Stockwerke, mit ursprünglich anderer Nutzung handelte,
stand der Brandschutz für die Umnutzung besonders im Fokus. Das interessante Objekt ist Anlass für
eine prinzipielle Betrachtung der Vorgehensweise bei der Nachweiserbringung bei Gebäuden mit ther-
misch tragenden Stahlanschlüssen und für Einschätzungen zur Brandlast.
© Schöck
Sanierung
A
Ausgabe 1|2017 19
m Gustav-Heinmann-Ufer in Köln ist rund um der geschossweise versetzten Balkone nach außen. Die wel-
das BDI Hochhaus ein neues Quartier zum lenartige Form der neuen, großzügigen Balkone greift die
Wohnen und Arbeiten entstanden. Der BDI geschwungene Formsprache des Bestandsgebäudes auf und
(Bundesverband der Deutschen Industrie) residierte von 1968 unterstreicht die Dynamik des neuen Wohngebäudes. Im Be-
bis 1999 in dem elfstöckigen Gebäude mit dunklen Brüstun- reich der Balkone sowie im zehnten und elften Obergeschoss
gen und Fenstern mit den – für damalige Zeit typischen – sind die öffenbaren Fenstertüren bodentief. Die geschlosse-
orangefarbenen Sonnenschutzgläsern. Nach dem Umzug des nen Paneele und die neuen Fenster sind in einem blassen
BDI nach Berlin stand das Gebäude leer. Von 2014 bis 2017 Goldton gehalten. Die neue Fassade verleiht dem Gebäude
wurde es zu Wohnzwecken umgenutzt und kernsaniert. In eine helle und ansprechende Optik.
direkter Rheinnähe entstanden 132 hochwertige Eigentums-
wohnungen mit nachträglich angebrachten Balkonen. Aus Balkon statt Büro
dem alten 70er Jahre Hochhaus ist ein lebendiges, exklusi-
ves Wohnhochhaus geworden − der „FLOW Tower“. In der Ein Bürogebäude, das lange leer stand, gilt meist als „hoff-
Gestalt, technischen Ausstattung und bezüglich des Wohn- nungsloser Fall“, dem der Abriss droht. Die Revitalisierung des
komforts muss sich dieses Revitalisierungs-Projekt nicht ehemaligen BDI-Gebäudes in Köln beweist das Gegenteil. Der
hinter Neubauten verstecken. JSWD Architekten aus Köln „FLOW Tower“ hat sogar Neubauwohnungen etwas voraus:
wurden mit dem Umbau und der Sanierung beauftragt. Als Er steht in einer Beziehung zur Vergangenheit und zur Ge-
Statiker war Holger Seitz von Kempen Krause Ingenieure in schichte seiner Umgebung. Das Hochhaus war bei der Errich-
Köln Teil des Projekts. Um das ehemals Maßstäbe setzende tung bereits sehr hochwertig ausgeführt worden − ein Hybrid
Bürogebäude in ein ebenso beeindruckendes Wohnhaus aus Stahlskelettbau mit Stahlbetondecken und einem Ausstei-
umzuwandeln, musste die geschwungene Hochhausscheibe fungssystem aus Stahlbetonkernen. Das Gebäude musste in
umfassend entkernt werden. Die ursprüngliche Fassade mit der Umbauphase bis auf den Rohbau entkernt werden. Die
den horizontalen Fensterbändern war aus bauphysikalischen Herausforderung beim Projekt „FLOW Tower“ bestand dar-
Gründen nicht mehr zu halten. Im Rahmen der Sanierung er- in, das Gebäude nachträglich mit Balkonen zu versehen. Die
hielt auch die Fassade ein zeitgemäßes Gesicht: weiße, unre- Wahl fiel dabei auf eine Konstruktion aus Stahlträgern mit ei-
gelmäßig perforierte Brüstungsbänder aus Metall umgeben ner Stahlbetonplatte. Die freigelegten, durchgehenden senk-
das Gebäude und wölben sich auf den Längsseiten im Bereich rechten Stahlträger des tragenden Stahlskeletts konnten so-
mit für die Montage der Balkone genutzt werden. Die Balkone
bestehen aus ca. zwei Meter auskragenden Doppel-T-Trägern
mit einem aufliegenden Betonfertigteil in Sichtbetonqualität.
Darauf wurden nachträglich die Brüstungselemente aus Stahl
verschraubt. Zur Montage der Balkone kam Schöck Isokorb®
Typ KST zum Einsatz.
THERMISCHE TRENNUNG
IM STAHLBAU
Schöck Isokorb® Typ KST
Zur Montage der Balkone kam beim
BDI-Gebäude in Köln der Schöck Iso-
korb® Typ KST zum Einsatz, welcher
als tragendes Wärmedämmelement
für Stahlanschlüsse zugelassen ist.
Der Isokorb® Typ KST ist ein tragendes
Wärmedämmelement für den Anschluss von Stahlträ-
gern an Stahlkonstruktionen.
Er besteht aus den Modulen
KSTZ für die Zugkraft und KSTQ
für die Übertragung der Quer-
und Druckkräfte. Als einzige
zugelassene thermische Tren-
Abb. 1: Das Gebäude wird von weißen, unregelmäßig perforierten Brüs-
nung für den Stahlbau erfüllt
tungsbändern aus Metall umgeben. Diese wölben sich auf den Längs-
seiten im Bereich der geschossweise versetzten Balkone nach außen das Produkt alle Richtlinien.
und geben der Fassade eine wellenartige Form. ©Schöck
Sanierung
20 Ausgabe 1|2017
Abb. 2: Die freigelegten, durchgehenden senkrechten Stahlträger des tragenden Stahlskeletts konnten nach dem Entfernen der geschwungenen
Hochhausscheibe für die Montage der Balkone genutzt werden. Sie bestehen aus ca. zwei Meter auskragenden Doppel-T-Trägern mit einem auflie-
genden Betonfertigteil in Sichtbetonqualität. ©Schöck
Sanierung
Ausgabe 1|2017 21
wegplans, mussten auch die Bauteile die Anforderungen an keit) und „I“ (Hitzeabschirmung) gewährleistet sind. Somit
den Brandschutz erfüllen. Beim Projekt „FLOW Tower“ in ist bei Balkonen, die aus mehreren Systemkomponenten
Köln wurden die Balkone aus Stahlträgern für den Feuerwi- bestehen, die Feuerwiderstandsdauer entsprechend den
derstand verkleidet. Durch die Verkleidung der Stahlträger planerischen und baurechtlichen Vorgaben einzuhalten. Bei
aus nichtbrennbaren Materialien wurde gewährleistet, dass Stahlanschlüssen liegt die kritische Temperatur bei ca. 500 °C
die kritische Stahltemperatur bis zum Erreichen der notwen- und kann je nach Stahlgüte und Legierungsbestandteil leicht
digen Feuerwiderstandsdauer von 90 Minuten nicht über- abweichen. Ab dieser kritischen Stahltemperatur erreichen
schritten wird und somit die Funktionsfähigkeit der Balkone die Stahlträger ihre maximalen Spannungen und müssen
auch unter Brandeinwirkung sichergestellt ist. Entsprechend entweder durch konstruktive Vorkehrungen oder zusätzliche
wurde auch der Isokorb® brandschutztechnisch ertüchtigt. Brandschutzmaßnahmen geschützt werden. Je nach Quer-
Die Stahlbaufirma montierte das tragende Wärmedämmele- schnitt, Auslastung und der zugrundeliegenden Temperatur-
ment direkt im Werk an die Endstücke des Doppel-T-Trägers, kurve, wie z. B. die Außenbrandkurve gemäß DIN EN 1991-1-2,
die den Balkon aus Stahlbetonplatten stützen. Auf den Iso- können neben der Kaltbemessung auch theoretische FEM
korb® schraubten sie eine Stirnplatte aus Stahl mit seitlichen, Berechnungen zur Heißbemessung der Stahlträger durchge-
horizontalen Laschen. Ein Kran hob die Stahlkonstruktion vor führt werden. Somit kann die Feuerwiderstandsdauer für die
Ort auf die jeweilige Etagenhöhe, auf der die Träger dann Stahlträger berechnet werden. Die Außenbrandkurve geht bis
mittels der seitlichen Laschen an die bestehenden vertikalen ca. 700°C und je nach Ausnutzungsgrad können gemäß DIN
Stahlträger angeschweißt wurden. EN 1993-1-2 Tabelle 3 mittels Abminderungsfaktoren die zu-
lässigen Spannungen reduziert werden. Der Nachweis gilt als
erbracht, wenn nachgewiesen wird, dass die rechnerisch vor-
handenen Spannungen kleiner sind als die unter thermischen
Einwirkungen zulässigen Spannungen.
Sanierung
Kurz
UND KNAPP
Unternehmen, Produkte, Veranstaltungen
Kompakt
Ausgabe 1|2017 23
Hoppala
Mitmachen, mitlachen und gewinnen
Kompakt
Schöck Bauteile GmbH
Vimbucher Straße 2
76534 Baden-Baden
Telefon 07223 967-0
www.schoeck.de
803903/09.2017/DE/170206