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Giancarlo Tarozzi

Maria Pia Fiorentino

Calligaris

Vorläufer einer neuen Ära

In jedem Menschen schlummern vielgestaltige Ausdrucksformen


paranormaler Fähigkeiten, die auch "sechster Sinn" genannt werden. Meist
empfindet man ihn nur schwach als unbestimmtes Gefühl, besonders bei
drohendem Unheil, ebenso aber kann er jäh als Vision oder Klartraum aus
den Tiefen des Unterbewußtseins emporsteigen oder sich in anderen
Erscheinungsformen zeigen. Professor Dr. Calligaris von der Universität
Rom ist der Ansicht, daß dieser "sechste Sinn" die Resonanz einer
Wechselwirkung zwischen Seele und Kosmos ist. Bei den meisten Menschen
sind diese Reaktionen allerdings kaum noch wahrnehmbar, weil der
ursprüngliche Kontakt mit dem Universum durch naturwidrige
Lebensführung blockiert wird. In jahrzehntelangen Forschungen entdeckte
Calligaris tausende von Punkten auf der Oberfläche der menschlichen Haut,
durch deren Stimulierung solche Sperren gelockert werden können. Damit
werden die natürlichen Fähigkeiten zur praktischen Betätigung von
Telepathie, Hellsehen, Präkognition, Gedankenlesen, Bilo kation und anderen
paranormalen Phänomenen wieder frei. Diese von Calligaris erforschten
Hauptpunkte sind weder mit den seit Jahrtausenden bekannten
Akupunkturpunkten noch den Akupressurpunkten identisch, sondern
bestehen aus geometrischen Figuren unterschiedlichster Art und Größe.
ISBN: 3886990001
Vgm
Erscheinungsdatum: 1981

Dieses E-Book ist nicht zum Verkauf bestimmt!!!


Inhaltsverzeichnis

Vorwort des Herausgebers...................................................... 4


Vorwort des Herausgebers zur 2. Auflage .............................. 5
Vorwort ................................................................................... 6
Einleitung................................................................................ 9
Kapitel I Biographisches Porträt von Prof. G. Calligaris...... 20
Kapitel II Methoden zur Ortung und Aufladung der Linien
und Plaques an der Oberfläche der Haut ............................... 44
Kapitel III Einführung in die Praxis...................................... 76
Kapitel IV Telepathie.......................................................... 102
Kapitel V Erste Zwischenbilanz ......................................... 127
Kapitel VI Astrosophie ....................................................... 133
Erster Teil: Astrologie .................................................... 133
Zweiter Teil: Astronomie ................................................ 144
Kapitel VII Zweite Zwischenbilanz.................................... 170
Kapitel VIII Hellsichtigkeit ................................................ 178
Erster Teil: Die Vergangenheit ....................................... 178
Zweiter Teil: Die Zukunft................................................ 186
Kapitel IX Ein Blick auf die Gegenwart ............................. 194
Kapitel X Zum Ausklang .................................................... 200
Vorwort des Herausgebers
Anfang 1970 war es selbst für Ärzte schwer, umfassende
Informationen über die Heilmethode "Akupunktur" zu
bekommen. Viele hatten von dieser Methode überhaupt noch
nichts gehört.
Dies hat sich grundlegend geändert. Die "Akupunktur" ist
eine anerkannte Heilmethode geworden.
Es ist zu hoffen, daß mit der Herausgabe dieses Buches über
die Entdeckung der Haut-Plaques von Calligaris eine ähnliche
Entwicklung in Gang gesetzt wird wie bei der "Akupunktur".
Beide Systeme, "Akupunktur" und die Hautplaques von
Calligaris, erfordern ein Umdenken sowohl vom Arzt als auch
vom Patienten. Diese Systeme zeigen, wie man sich aus der
Befangenheit der Materie befreien kann. Sie entsprechen
unserem heutigen Zeitgeist.
Essen 1981

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Vorwort des Herausgebers zur 2.
Auflage
10 Jahre sind seit der l. Auflage dieses Buches vergangen und
sie ist restlos vergriffen. Die vielen Anfragen und Bestellungen
machen eine Neuauflage dringend erforderlich.
Der Herausgeber kommt der Nachfrage gerne nach, nicht nur
aus wirtschaftlichem Interesse, sondern es ist ihm ein
persönliches Anliegen eine Methode zu verbreiten, die es dem
einzelnen Menschen ermöglicht, Antworten auf die
Herausforderungen zu bekommen, die der Menschheit in den
kommenden Tagen bevorstehen.
Mit der Technik, die uns Calligaris geschenkt hat, scheint es
möglich zu sein - Yogananda spricht in seinem Buch "Die
Autobiographie eines Yogi" darüber - Einsichten über die
Essenz des Menschen zu gewinnen, die unzweifelhaft göttlich
ist.
Neben den vier Essenzen Feuer, Erde, Wasser und Luft dieser
Welt ist die göttliche Essenz die QUINTESSENZ, die uns alle
verbindet, die uns ALL-EINS werden läßt...
Essen 1991

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Vorwort
Das erste Buch über den Entdecker der Hautplaques, die bei
entsprechender Reizung zu außersinnlichen Wahrnehmungen
führen.
Bedrückt vom unverantwortlichen Verhalten der Politiker und
Militärs schlössen sich während des Zweiten Weltkrieges
zahlreiche Menschen zu Gruppen zusammen, um im Rahmen
einer neuen Dimension an etwas Höheres glauben zu können. In
diesen Gruppen beschäftigte man sich mit den verschiedensten
Theorien, die sich jenseits der Grenzen der
schulwissenschaftlichen Doktrinen und Dogmen befanden, und
die von der Hellseherei über Reinkamation und
Seelenwanderung bis hin zu den Forschungsarbeiten von
Professor Calligaris reichten. Die intensive Beschäftigung mit
all diesen spiritualistischen Theorien führte schließlich zum
Entstehen eines kollektiven Unterbewußtseins gegenüber
grenzwissenschaftlichen Phänomenen wie beispielsweise dem
der UFOs oder der Parapsychologie.
In den insgesamt neunzehn Büchern von Calligaris war eine
unübersehbare Vielzahl an Hinweisen und Überlegungen
enthalten, die, schwankend zwischen Wissenschaft und Utopie,
einen Zusammenhang mit all diesen Theorien aufwiesen. Aber
die Menschen waren zu sehr beschäftigt und abgelenkt, um in
den dicken Wälzern Calligaris' nachzulesen.
In jener Zeit gab es auch eine Reihe von Persönlichkeiten, die
gemeinsam versuchten, Lösungsformeln für die großen, unsere
Welt bewegenden Probleme zu finden. So auch für das immense,
nach wie vor beständige Problem der menschlichen
Teilnahmslosigkeit. Eine besondere Erwähnung verdient in
diesem Zusammenhang Ing. Carlo Curti (1884-1952), Theosoph
und Freimaurer, der bereits einige Jahre zuvor die A.U.M.-Idee
(Azione Unilaria Mondiale = Welteinheitsaktion) ausgearbeitet

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und im November 1935 den politischen Behörden der Schweiz
vorgelegt hatte. Unter den zahlreichen Persönlichkeiten, die für
eine Realisierung des A.U.M.-Gedankens eintratein, befand sich
auch Professor Calligaris. Ziel dieser Welteinheitsaktion war es,
die menschlichen Probleme auf wissenschaftlicher und
technischer Basis zu lösen.
Nach Ende des Weltkrieges griff Ing. Curti sein
anspruchsvolles Projekt wieder auf und präsentierte es,
unterstützt von den Theosophen, den Regierungen der
wichtigsten Nationen. Aber auch diesmal wollte sich kein
Nährboden dafür finden, zu groß waren die Gleichgültigkeit,
das Unverständnis, die Inkompetenz und die Dummheit der
angesprochenen Politiker. Lediglich die Botschaft der UdSSR in
Bern interessierte sich näher für das Projekt und bat um
Zusendung des gesamten Materials in französischer Sprache,
insbesondere der Unterlagen bezüglich der Staatsorganisation
OMARCAT und der Weltwährungseinheit LABOR. Ich selbst
wurde von Ing. Curti damit beauftragt, nach Bern zu fahren und
dem sowjetischen Kulturattache das überaus komplexe A. U. M.-
Projekt im Detail zu erläutern. Ich habe den Namen dieses
sowjetischen Funktionärs mittlerweile vergessen, aber ich
erinnere mich noch äußerst gut daran, mit welch großer Geduld
und Verständnisbereitschaft er sich des utopischen, vielleicht
nie realisierbaren Idealtraumes des Ing. Curti annahm. Er
versprach mir, alle Unterlagen ins Russische übersetzen zu
lassen, um sie dann, begleitet von einem ausführlichen
Empfehlungsschreiben, nach Moskau weiterzuleiten. Als
Gegenleistung bat er mich. ihm alle von Giuseppe Calligaris
geschriebenen Bücher und Abhandlungen zu besorgen. Dabei
zeigte er mir die diesbezüglichen Anfragen zweier wichtiger
sowjetischer Universitäten, der Moskauer Crdena Eenina
Gosudarstwennij Universität sowie der Sredneasiatskij
Universtät von Taschkent.
So kam es schließlich dazu, daß das Werk Calligaris'

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vollständig ins Russische übertragen und an den sowjetischen
Universitäten bekannt wurde, während es im ganzen Westen,
selbst in Italien, heute noch nahezu ignoriert wird.
Die Diplomaten der sowjetischen Botschaft in Bern wurden
ausgewechselt, und so konnten wir nie erfahren. welche
Reaktionen das A.U.M.-Projekt in Moskau hervorgerufen hat.
Durch einige Jahre hindurch erhielt ich aber noch zahlreiche
Briefe seitens sowjetischer Wissenschaftler, speziell von den
zentralasiatisciien Universitäten, mit Detailfragen zur
Forschungsarbeit von Calligaris. Dies gab letztlich den
Ausschlag dafür, daß ich mich immer mehr mit dem Werk dieses
modernen "Zauberlehrlings", wie sich Calligaris einmal in
einem seiner Schreiben an einen französischen Forscher selbst
genannt hatte, zu beschäftigen begann.
Die von Giuseppe Calligaris geleistete Pionierarbeit wird erst
dann als solche anerkannt werden, wenn der Mensch eine völlig
neue Bewußtseinsebene erreicht haben wird. Alles im
Bestehenden ist vibrierende Energie, und die bioenergetische
Transmutation, die ununterbrochen im Kern der Zelle vor sich
geht, entwickelt gradweise unser Bewußtsem bis hin zur
Herausbildung der reinen Intelligenz, deren Aktivität von der
Ebene der subatomaren Teilchen ausgeht. Dies ist der Prozeß,
der das bestimmt, was wir heute Evolution nennen, und deren
Auswirkungen wir wohl kennen, nicht aber deren Ursachen.
Bernardino del Boca

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Einleitung
Als die Amerikaner im Jahre 1945 von Sizilien aus große
Teile Süditaliens besetzten und der Krieg mit dem
unaufhaltsamen Vordringen der alliierten Truppen in eine
entscheidende Phase getreten war, folgte diesen ein
Sonderkommando des US-Secret-Service, das mit einer der
ungewöhnlichsten Missionen des II. Weltkrieges betraut war.
Seine einzige Aufgabe bestand nämlich darin, in den
Buchhandlungen der besetzten Teile Italiens nach Restbeständen
von Büchern zu fahnden, deren Autor Prof. Dr. Giuseppe
Calligaris war.
Außer einer Reihe medizinischer Bücher hatte Calligaris im
Laufe der Jahre insgesamt neunzehn umfangreiche Werke
publiziert, worin die wohl erschöpfendste Beschreibung
Tausender von Experimenten enthalten ist, die das Hervorrufen
unterschiedlichster parapsychologischer Phänomene in allen
Einzelheiten ausführlich erläutern: Von der Telepathie bis zur
Präkognition, vom Gedankenlesen und Hellsehen bis zur
Bilokation, um nur einige wenige aufzuzählen.
Das vorliegende Buch enthält die knappe Zusammenfassung
einer Anzahl solcher von Calligaris durchgeführten Versuche.
Ihre Beschreibung gibt darum lediglich einen kleinen Ausschnitt
aus der kaum übersehbaren Vielfalt der Experimente, die der
Italiener mit umsichtiger Sorgfalt vorbereitete und nach streng
wissenschaftlichen Maßstäben durchführte. Dennoch ist die hier
getroffene Auswahl ungemein informativ, denn sie umfaßt
niemals zuvor aufgezeichnete Experimente, die von jedermann
nachvollzogen werden können, der sich ernsthaft mit dem darin
hinterlassenen Gedankengut vertraut macht.
Calligaris entdeckte auf der Oberfläche der menschlichen
Haut optisch nicht wahrnehmbare Reizpunkte, deren
Stimulierung die in jedem Menschen schlummernden Gaben

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zum Erleben paranormaler Phänomene erweckt. In diesem
Zusammenhang möchte ich nachdrücklich betonen, daß diese
Reizpunkte nicht die bekannten Akupunkturpunkte sind. Von
Calligaris wurden sie Plaques genannt. Er beschreibt sie als
kleine geometrische Figuren unterschiedlichster Art und Größe,
die vielfach ineina nder verschlungen mit der Haut verwoben
sind. Mit einiger Übung gelingt aber ihre genaue Lokalisierung
verhältnismäßig mühelos.
Was allerdings damals die Amerikaner veranlaßt hatte, mitten
im Kriege ein Sonderkommando ihres Geheimdienstes für die
bis zum Jahre 1945 andauernde Razzia nach Büchern von
Calligaris einzusetzen, gehört zu den vielen niemals völlig
geklärten Geheimnissen, die mit diesen Büchern
zusammenhängen. Jedenfalls waren die Buchhändler froh
darüber, auf diese Weise für ihre schon verstaubten Ladenhüter,
die niemand wollte, entschlossene Abnehmer zu finden, die
dazu ohne langes Feilschen in Dollars bezahlten.
Schon in den Jahren vor dem Kriege hatte Calligaris mit
seinen Büchern immer nur unbedeutende Auflagen erreicht und
von Zeit zu Zeit mußte er sich nach einem neuen Verleger
umsehen, weil die Bücher dem bisherigen Herausgeber
unrentabel erschienen. Obschon Calligaris in den dreißiger
Jahren mit seinen verblüffenden Experimenten an verschiedenen
Universitäten und in der Öffentlichkeit Aufsehen erregte, kamen
diese den Italienern eher unheimlich vor. Über metaphysische
Phänomene herrschten nur unklare Vorstellungen. Die
abergläubigen Italiener sahen in diesen Experimenten vor allem
schwarzmagisches Zauberwerk und in Calligaris selber einen
"Stregone" (Hexenmeister). Irgendwelche Popularität war darum
diesem und seinen Büchern zu keinem Zeitpunkt beschieden.
Um so mehr muß man sich deshalb fragen, welches Interesse
die Amerikaner ausgerechnet an Büchern hatten, die in Italien
nur von ein paar Insidern beachtet wurden und im übrigen
niemals in andere Sprachen übersetzt worden sind. Beinahe

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zwangsläufig erhebt sich damit eine weitere Frage: Auf welche
Weise hatten die Amerikaner überhaupt etwas über Calligaris
erfahren? In Kreisen der Wissenschaftler seines Heimatlandes
galt er gerade wegen seiner "verrückten" Experimente als
"Outsider", den niemand mehr ernst nahm und worüber zu
diskutieren sich nicht lohnte.
Offensichtlich waren die Amerikaner völlig gegenteiliger
Ansicht und man muß sich verblüfft fragen, welche Fakten zu
dieser Auffassung geführt hatten, vor allem aber auch, durch
welchen Umstand sie ausgelöst worden war. Obschon man bei
dem Versuch, auf diese Fragen eine Antwort zu finden, auf
Mutmaßungen angewiesen ist, gibt es dennoch eine Re ihe von
Tatbeständen und Gegebenheiten, die solchen Überlegungen ein
festes Gerüst verschaffen.
Eine davon ist die Tatsache, daß sowohl bei den
Achsenmächten als auch bei den Alliierten der Krieg nicht nur
in erbarmungslosen Materialschlachten unvorstellbarer
Dimensionen ausgetragen wurde, sondern beiderseits auch auf
einer mit strengen Geheimhaltungsvorschriften umgebenen
Ebene stattfand, die man getrost als "okkulte Kriegsführung"
bezeichnen kann. Astrologen, Pendler, Hellseher, spiritistische
Medien und sogar Tattwa-Forscher hatten in den militärischen
Planungen der kriegsführenden Mächte ihren festen Platz.
Es konnte nicht ausbleiben, daß auch die Spionagetätigkeit in
diesen Sektor eindrang. Darum wurde die Bücherjagd auch bis
zum Jahre 1945 im ganzen Territorium des Stiefellandes
fortgesetzt.
Es sollte nämlich verhütet werden, daß die Sowjets
möglicherweise aus den Forschungsergebnissen von Calligaris
ebenfalls profitierten. Obschon zwar die Sowjet-Union während
des II. Weltkrieges Mitverbündeter der Alliierten war,
verheimlichte man ihr argwöhnisch alle eigenen Überlegungen
und Erkenntnisse, während die Spionagetätigkeit der Sowjets in
den USA gleichzeitig besorgniserregenden Charakter
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angenommen hatte. In den industriellen Zentren der USA mit
kriegswichtigen Fertigungen, wie beispielsweise in Los Alamos,
wo fieberhaft an der Entwicklung der Atombombe gearbeitet
wurde, steigerte sich die Furcht vor sowjetischen Spionen bis
zur Hysterie. Jeder beargwöhnte jeden und einer beobachtete
heimlich den anderen. Beamte der Spionage-Abwehr unterzogen
viele führende Kräfte in Los Alamos stundenlangen Verhören
und das Mißtrauen nahm zum Teil groteske Formen an.
Aus dieser Sicht wird erklärlich, daß man den Sowjets mit der
Jagd auf Calligaris-Bücher zuvorkommen wollte. Wenngleich
den Amerikanern das im großen und ganzen geglückt zu sein
scheint, hatten die Sowjets dennoch Wind von dieser Aktion
bekommen. Auf welche Weise sich diese ebenfalls Bücher von
Calligaris beschaffen konnten, erfährt man von Bernardino del
Boca im Vorwort dieses Buches. Unter dem Vorwand, eine
"Welteinheitsaktion" fördern zu wollen, die einige
verschwärmte aber wirklichkeitsfremde Theosophen und
Freimaurer zu realisieren hofften, hatte der damalige
Kulturattache der Sowjet-Botschaft in Bern einige Anhänger
dieser utopischen Bewegung dazu veranlassen können, eine Art
Calligaris-Bücher- "Nachlese" durchzuführen, der auch ein
gewisser Erfolg beschieden war.
Jedenfalls wissen wir aus dieser Quelle, daß die von Calligaris
begonnenen Experimente in der Sowjet-Union weitergeführt
werden. Sie fallen in den Rahmen jener auf streng
wissenschaftlicher Grundlage basierenden Forschungen der
Psychotronik, die dort an wenigstens 23 größeren Instituten
durchgeführt und staatlich unterstützt werden. Da man indes im
Westen niemals etwas über daraus resultierende Ergebnisse
hörte, kann man annehmen, daß sie in die Geheimarchive der
Militärs gewandert sind.
Demgegenüber läßt sich aus einer Reihe von Anhaltspunkten
der Schluß ziehen, daß keinem der US-Geheimdienst-Experten,
die sich mit dem Inhalt der in hektischer Betriebsamkeit

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zusammengetragenen Calligaris-Bücher befaßten, auf die Idee
kam, die dort beschriebenen Experimente selber
nachzuvollziehen oder wissenschaftlichen Instituten zur
weiteren Auswertung zu übergeben. Ob sich später, nachdem
einiges über die weiteren Untersuchungen an Eorschungsstätten
und Universitäten der Sowjet-Union durchsickerte, daran etwas
änderte, ist nicht bekannt geworden. Diese Möglichkeit darf
man dennoch nicht völlig ausschließen.
Es wäre nun noch zu untersuchen, durch welchen Umstand
die Aufmerksamkeit des US-Geheimdienstes überhaupt auf die
Bücher von Calligaris gelenkt worden war. Dabei ist man zwar
ebenfalls auf Vermutungen angewiesen, die jedoch gleichfalls
durch greifbare Fakten untermauert werden können. Als die
Alliierten ihre Pläne für die Invasion in Sizilien vorbereiteten,
um von da aus ganz Italien aufzurollen, erinnerten sie sich einer
seit dem vorigen Jahrhundert bestehenden Machtorganisation,
die in Italien "Ehrenwerte Gesellschaft" genannt wird und als
"Mafia" den Ruf eines Staates im Staate genießt.
Da im Kriege alle Mittel recht sind, überlegten die Alliierten,
inwieweit sie die Ziele ihrer Kriegsführung mit den Interessen
der Mafia verknüpfen könnten, um sie als Verbündete zu
gewinnen. Als bestes Argument erwies sich das Versprechen,
die von der Mafia angestrebte Autonomie Siziliens zu
unterstützen.
Während der Vorbesprechungen zwischen den
amerikanischen Geheimdienstlern und der Organisation kam das
Gespräch auf bestimmte Mafia-Usancen und damit auch auf die
der schwarzen Magie. Wer sich eingehender mit den
Experimenten von Calligaris befaßt hat weiß natürlich, daß
manche davon ausgezeichnete Möglichkeiten für magische
Praktiken bieten. Hierzu muß man wissen, daß es wohl in
keinem Lande Europas so viele Magier, Zauberer, Hexen und
Exorzisten gibt, wie in Italien. Viele unter ihnen sind jedoch
Scharlatane, aber ihre geheimnisvoll anmutenden Rituale

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kommen den Bedürfnissen der Südländer entgegen. Unter ihnen
gibt es aber auch Könner ihres Faches, über deren Leistungen
man sich die erstaunlichsten Wunderdinge erzählt.
Ich will aber auf diesen Punkt nicht weiter eingehen, sondern
nur festhalten, daß Calligaris der Mafia ein Begriff war und
darum sein Name in den erwähnten Gesprächen auftauchte. Da
diese Besprechungen Ausgangspunkt kriegsentscheidender
militärischer Operationen war, deren hier geschilderten
Hintergründe in den Jahren 1950/51 Gegenstand einer
eingehenden Untersuchung durch einen US-Senatsausschuß
wurde, die allerdings im Sande verlief, kann man davon
ausgehen, daß der amerikanische Geheimdienst sein erstes
Wissen über Calligaris "Lucky Luciano", dem Mafia-Boss, zu
verdanken hat. "Lucky" konnte freilich nicht ahnen, welches
Interesse der Geheimdienst in dieser Phase des Krieges an den
Erkenntnissen Calligaris hatte.
Eines allerdings war den Amerikanern dennoch versagt
geblieben: Sie hatten Calligaris nicht mehr persönlich sprechen
können, sosehr dies auch ihr Wunsch gewesen sein mag.
Wenige Wochen vor ihrem Einmarsch in Rom, am 51. März
1944, war der große Gelehrte still und einsam aus dieser Welt
geschieden. Inwieweit die Ergebnisse seiner Experimente
vielleicht einmal einer zukünftigen "okkulten Kriegsführung" ihr
Gepräge geben könnten, kann man nur erahnen. Calligaris hatte
an solche Dinge ebensowenig gedacht, wie an die Möglichkeiten
schwarzer Magie und ähnlichem Mißbrauch seiner Erkenntnisse.
Vielmehr glaubte er, mit ihnen den Schlüssel zur
Harmonisierung des Menschen mit dem Kosmos gefunden zu
haben.
Damit ist die ohnedies von mancherlei geheimnisvollen
Geschehen umwitterte Geschichte um die Bücher von Calligaris
keineswegs beendet. Zunächst einmal will ich kurz untersuchen,
warum nicht einige wesentliche Teile ihres Inhaltes wenigstens
in Fachkreisen außerhalb Italiens bekanntgeworden sind. In der

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Bundesrepublik jedenfalls fanden wir nicht einen einzigen
Experten der Parapsychologie, dem der Name Calligaris zum
mindesten vom Hörensagen ein Begriff gewesen wäre. In
anderen europäischen Ländern - außer in Frankreich - verliefen
unsere Recherchen genauso ergebnislos.
Nur ein einziges Mal fanden wir einen Hinweis in dem 1950
in deutscher Sprache herausgekommenen Buch von
Parama hansa Yogananda "Autobiographie eines Yogi" (Otto
Wilhelm Barth-Verlag, Weilheim Obb.). Darin he ißt es in einer
Fußnote: "Die Naturwissenschaften bestätigen auf ihre eigene
Weise die Gültigkeit jener Gesetze, die von den Yogis auf dem
Wege der Geisteswissenschaften entdeckt wurden. So hat man
z.B. am 26. November 1934 an der Königlichen Universität in
Rom den Beweis geliefert, daß der Mensch über Fernsehkräfte
verfügt: Dr. Giuseppe Calligaris, Professor der Neurologie und
Psychologie, übte auf verschiedene Stellen des menschlichen
Körpers einen Druck aus, worauf die betreffende
Versuchsperson eine genaue und ausführliche Beschreibung von
Personen und Gegenständen abgeben konnte, die sich jenseits
der Wand befanden. Dr. Calligaris erklärte den anwesenden
Professoren, daß die Versuchsperson in dem Augenblick, da
gewisse Hautstellen gereizt werden, übersinnliche Eindrücke
empfängt, die sie dazu befähigen, auch außer Sichtweite
liegende Gegenstände zu erblikken. Um die Versuchsperson in
die Lage zu versetzen, Dinge jenseits der Wand zu erkennen,
drückte Calligaris ungefähr 15 Minuten lang auf eine Stelle
rechts des Brustkorbes. Dr. Calligaris erklärte ferner, daß die
Versuchspersonen - sobald gewisse Stellen des Körpers gereizt
werden - Gegenstände aus jeglicher Entfernung erkennen
können, ganz gleich ob sie sie vorher gesehen haben oder nicht."
Einer der Gründe, warum die Bücher von Calligaris niemals
über die Grenzen seines Heimatlandes Italien hinaus bekannt
wurden, ist zweifellos die Sprachbarriere. Wären sie in Englisch
niedergeschrieben worden, hätten sie längst die Welt erobert.

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Sie waren aber zu keine r Zeit in andere Sprachen übersetzt
worden. Als Interessenten für die Experimente von Calligaris
kämen vor allem Parapsychologen in Frage, obschon sie
genauso für Ärzte, Physiker und andere Wissenschaftler
aufschlußreich wären. Die meisten von ihnen beherrschen
jedoch die italienische Sprache nicht.
Selbst in Italien ist der Name Calligaris nur den Insidern
geläufig und von diesen haben nur Vereinzelte die Bücher selber
zu Gesicht bekommen oder gar gelesen. Die wenigen aber, die
noch einige Exemplare davon besitzen, hüten sie wie eine
Kostbarkeit. Mancher hat darauf einen Kult persönlicher
Prägung aufgebaut oder verwendet das durch die Bücher
vermittelte Wissen zur Durchführung ungewöhnlicher
Experimente.
An dieser Situation hat auch die mit fieberhafter Ems igkeit
betriebene literarische Razzia des US-Secret-Service ihren Teil
dazu beigetragen. Hinzu kommt, daß nach dem Krieg keiner der
Verlage mehr existierte, bei denen die Bücher herausgekommen
waren. Dort aber befanden sich die Matrizen. aus denen man
Neuauflagen hätte anfertigen können. Alle diese Druckstöcke
waren in den Kriegswirren oder bei Bombenangriffen
verlorengegangen.
Alles das erklärt das Rätsel um die Calligaris-Bücher jedoch
nur zum Teil. Folgen wir darum einmal den Gedankengängen
einiger kluger Köpfe, die über solche Dinge Erwägungen
außerhalb herkömmlicher Anschauungen angestellt haben. So
etwa sagte Serge Hutin in seinem Buch "Unsichtbare Herrscher"
(Verlag der Europäischen Bücherei, H.M. Hieronimi, Bonn):
"Die Frage, ob diejenigen, die auf dieser Erde vordergründig
Macht besitzen und ausüben, nichts weiter sind als Puppen, die
weitaus Mächtigere, aber im Verborgenen Wirkende tanzen
lassen, ist durch Jahrhunderte hindurch schon oft gestellt
worden. "
Den gleichen Gedanken griff Jacques Bergier in "Livres
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Maudits" auf. Er sieht - genau wie Hutin - hinter diesen "im
Verborgenen Wirkenden" eine mächtige okkulte Oberhoheit, die
nicht nur im Weltgeschehen eingreift, sondern sich auch bei
kleineren Aktionen einschaltet, dann z.B., "wenn bestimmte
Bücher zuviel Wissen vermitteln, deren Gedankengut die
Menschheit auf eine Entwicklungsstufe bringen könnte", für die
sie den Mächtigen noch nicht reif genug erscheint."Solche
Bücher werden aus dem Verkehr gezogen und ihre Neuauflage
verhindert", stellte Bergier fest.
In den Schriften von Alice Ann Bailey (1880-1949) ist
Hauptthema der darin enthaltenen Lehren ebenfalls "die
Gegenwart einer Hierarchie bewußter Wesen auf Erden, die für
die Leitung des menschlichen Geschicks verantwortlich sind"
(Horst E. Miers: "Lexikon des Geheimwissens", Goldmann
Sachbücher Nr. 11142), eine Überzeugung, die von den "Fürsten
der Mystiker", den Rosenkreuzlern, geteilt wird.
Mit diesem Hinweis auf die Möglichkeit des Waltens
mystischer Hierarchien soll keineswegs eine endgültige
Erklärung für das geheimnisvoll anmutende Verschwinden der
Calligaris-Bücher gegeben werden, obschon diese Tatsache nach
wie vor bestehen bleibt.
Als Treppenwitz der Geschichte erscheint aus heutiger Sicht
der Umstand, daß die 1944 herausgekommene Neuersche inung
eines Buches von Calligaris über Krebsheilung durch einen
Beschluß der Universitäts-Magnifizenz just zu dem Zeitpunkt
eingezogen wurde, als die Geheimdienst-Razzia nach den
Calligaris-Büchern auf vollen Touren lief. Die Einziehung
erfolgte in Form einer "Kathedral-Entscheidung" wobei ein
peinliches Gefühl zurückbleibt, wenn man erfährt, daß keiner
der Mitglieder des wissenschaftlichen Gremiums das von ihnen
diskriminierte Buch auch nur gelesen hatte (sic!). Der gleiche
Ausschuß benutzte die Gelegenheit zu einem weiteren Eselstritt
in Richtung Calligaris und entzog diesem mit einem ultimativen
Federstrich seinen Titel als Universitätsprofessor.

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Calligaris selber war bis zu seinem tragischen Hinscheiden
fest davon überzeugt, einen göttlichen Auftrag zu erfüllen.
"Meine Arbeit ist für den Fortschritt der Menschheit zu höherer
Berufung notwendig ", schrieb er einmal. In den letzten Jahren
seines Lebens sprach er viel von einer "Höchsten Intelligenz",
die allgegenwärtig ist, alles durchdringt und deren Resonanz
durch die von ihm entdeckten Hautpunkte wahrgenommen wird.
"Das Universum ist von Schwingungen erfüllt", erläuterte er
dazu. "Die von mir gefundenen Punkte auf der menschlichen
Haut spiegeln diese Schwingungen wider. Damit kann man
sagen, daß der Kosmos sich im menschlichen Körper offenbart
".
Ein Zeitgenosse von Calligaris notierte einmal über dessen
Versuche: "Die beschriebenen Experimente erlauben es bei
entsprechender Übung jedem Menschen, in eine Sphäre jenseits
von Raum und Zeit zu gelangen."
Dem französischen Nobelpreisträger Charles Richet (1850-
1935) war der Name Calligaris ebensowenig ein Begriff, wie er
heute noch den meisten Zeitgenossen ist. Auf einem Symposium
der Physiologen in Edinburgh sagte er einmal ahnungsvoll: "Aus
innerster Überzeugung heraus möchte ich behaupten, daß unsere
fünf Sinne nicht die einzigen Erkenntnismöglichkeiten zur
Wahrnehmung äußerer Eindrücke sind. Vielmehr empfängt
unsere Intelligenz auch auf anderen Wegen Bruchteile der
Wahrheit und des Wirkens im Kosmos ". Damit sprach Richet
divinatorisch die gleiche Erkenntnis aus, zu der Calligaris auf
dem Wege über seine Experimente gelangt war. Prophetisch
hatte Richet damals seinen Worten hinzugefügt: "Die
Metaphysik ist zwar noch keine öffentlich anerkannte
Wissenschaft, wird es aber dereinst sein". Diejenigen, die heute
noch über sie spotten, werden einmal genauso beschämt sein
wie jene, die über die Chemie lästerten und behaupteten, daß
jedes Forschen nach dem Stein der Weisen illusorisch sei. Was
Grundsätze anbelangt, so brauchen wir uns nur an Lavoisier,

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Claude Bernhard und Pasteur zu halten, die sich immer und
überall auf Experimente beriefen. Darum begrüßen wir die neue
Wissenschaft, die dem menschlichen Denken eine neue
Richtung weisen wird".
Wir hoffen, daß dieses Buch zur Erreichung eines solchen
Zieles beiträgt. Wer jedoch die hier beschriebenen Experimente
als eine Art Schnellkursus ansieht, mit dem man sich in wenigen
Wochen zu einem Yogi in Westentaschenformat mausern kann,
sollte besser die Finger davonlassen. Die Beschäftigung mit
diesen Versuchen ist schon deshalb nicht als ergötzlicher
Zeitvertreib zu verstehen, weil diese die innere Bereitschaft zur
seelischen Höherentwicklung voraussetzen. Hinzu käme bei
manchem eine geistige Umkehr, die nicht ohne Einfluß auf das
tägliche Leben bleiben kann. Dann allerdings kann der Mensch
sich Erfahrungsbereiche eröffnen, über die er in Dimensionen
einzudringen vermag, die jenseits von Raum und Zeit liegen.
Hellmuth Hoffmann

-19-
Kapitel I
Biographisches Porträt von Prof. G.
Calligaris
Der Angeklagte wurde in den Saal gerufen.
Der Widerhall seiner Schritte erfüllte die Stille des Raumes.
Verwundert und auch ratlos sahen ihn die Richter an, fast als
wollten sie noch rasch den Grund entdecken, der ihn zur
Formulierung einer solch entsetzlichen Häresie verleitet hatte.
"Sie sind sich doch im klaren darüber", begann der
Vorsitzende, "was Ihre wiederholten Behauptungen
zwangsläufig zur Folge haben müssen? Sie waren ein
talentierter, vielversprechender junger Mann, der von der
Wissenschaft der Medizin als Sohn aufgenommen wurde. Und
dann haben Sie plötzlich damit begonnen, diese Wissenschaft zu
verraten, zu verleumden, in Verruf zu bringen. Ihre Schriften
sind ein schwerwiegendes Attentat auf die Stabilität eines
Gebäudes, das in jahrhundertelanger mühseliger Arbeit
aufgebaut wurde. Wie kann man bloß die Wissenschaft des
Äskulap mit magischen, okkulten und quacksalberischen
Elementen verwässern wollen? Üben Sie Einsicht und kehren
Sie auf den rechten Weg zurück, bevor es zu spät ist!"
"Aber meine Theorien", widersprach der Angeklagte
verzweifelt, "sind doch alle nachprüfbar. Auch hier, jetzt, in
diesem Saal können wir es tun. Das müßten Sie doch selbst
wissen, wenn Sie meine Bücher gelesen haben."
"Sie scherzen wohl", kam es schroff vom Vorsitzenden
zurück. "Glauben Sie denn wirklich, wir vergeuden unsere Zeit
mit dem Lesen ihrer fünfhundert Seiten langen Schriften, wenn
wir doch genau wissen, welch absurde Behauptungen Sie darin
aufstellen?"
Der Angeklagte gibt nicht auf und versucht es no chmals,
-20-
seine Richter von der Notwendigkeit zu überzeugen, zumindest
einige der vielen von ihm beschriebenen Experimente
durchführen zu lassen, aber die Mauer der Abneigung ist und
bleibt unüberwindbar.
Das Urteil wird ausgesprochen: Das Werk Calligaris' wird als
Irrlehre gebrandmarkt, er selbst verliert seinen Lehrstuhl an der
Universität. Wenig später stirbt er an einem Herzleiden; es war
ihm nicht gelungen, die größte Demütigung seines Lebens zu
überwinden. Mehr als dreißig Jahre minuziöser und geduldiger
Forschungsarbeit waren jählings vom Tisch gefegt worden,
aufgrund der Weigerung eines kurzsichtigen Gerichts, sich eine
Stunde lang mit den von Calligaris vorgebrachten Argumenten
ernsthaft auseinanderzusetzen.
Zum Glück wurde jedoch das von Calligaris angefachte Feuer
jenseits der Alpen als ein Licht erkannt, dessen Leuchtkraft
allmählich wieder zunimmt.
Bei der eingangs beschriebenen Verhandlung handelt es sich
nicht etwa um einen mittelalterlichen Inquisitionsprozeß,
sondern um ein Verfahren, das vor wenigen Jahrzehnten in Rom
stattfand. Die Richter, Mitglieder einer Kommission mit dem
Auftrag, das Werk von Giuseppe Calligaris, dem Dozenten für
Neuropathologie an der Königlichen Universität von Rom, zu
beurteilen, haben in der Tiefe ihres Herzens wahrscheinlich stets
gelitten an den Fehlern der Inquisitoren. Vielleicht haben sie
sich sogar die mutvolle und heroische Gestalt des Giordano
Bruno als Vorbild gewählt, die Glut des Scheiterhaufens haben
sie jedenfalls nicht ausgehen lassen. Giordano Bruno verbrennt
also immer noch, und er wird immer wieder verbrennen, solange
man die Theorien von Wissenschaftlern als ein "Absurdum"
liquidiert, nur weil sie sich dem vorgegebenen
wissenschaftlichen Bestand scheinbar nicht anzupassen
vermögen, und solange man Menschen wie Calligaris, der von
einigen französischen, sowjetischen und US Forschern als "eines
der größten Genies des 20. Jahrhunderts'' bezeichnet wird, die

-21-
offizielle Existenzberechtigung entzieht.
"Absurdum" in welchem Zusammenhang und in wessen
Namen? Sicherlich im Namen einer Wissenschaft, die Descartes
zu ihrem Meister gemacht hat, gleichzeitig aber die
grundlegende Voraussetzung jeder kartesianischen Theorie
vergißt, derzufolge durch methodischen Zweifel jedes mögliche
Vorurteil ausgeschlossen werden muß, bevor man über etwas
Neues urteilt.
Die Zeit, in der wir leben - so wird es wiederholt von
mehreren Seiten hervorgehoben -, ist eine Periode tiefsten
Mittelalters. Denn die wissenschaftlichen Errungenschaften, auf
die wir heute so stolz sind, sind nichts anderes als eine
synthetische Weitererarbeitung bereits vorliegender Daten. Die
Genies, die es wirklich verstehen, die menschliche
Denkfähigkeit zu einem tiefgründigeren Verständnis des
Universums hin zu projizieren, sind weitaus weniger verbreitet,
als man es allgemein annimmt. Auch Einstein, beispielsweise,
gründete das Gebäude seiner Relativität auf dem Terrain bereits
vorhandener Daten, der Gleichungen des Physikers Maxwell.
Wo sind sie geblieben, die Leonardo da Vinci, die Pythagoras,
die unbekannten Erbauer der Pyramiden, die über ein
technologisches Wissen verfügten, von dem wir heute nur noch
träumen können?
Dies ist nicht das Jahrhundert der Wissenschaft, sondern das
der Technik. Und diese Unterscheidung ist beileibe nicht so
irrelevant, wie sie scheinen mag.
Die Entwicklung der Technik, dies wird auch von Calligaris
wiederum erkannt, tut nichts anderes, als die im Menschen
selbst enthaltenen Fähigkeiten zu reproduzieren, die gerade
deswegen immer mehr zusammenschrumpfen und
dahinschwinden.
Wir werden zur Erkenntnis kommen, daß im Menschen
Instrumente latent vorhanden sind wie die Uhr, der Kalender,

-22-
das Meterband, die Waage, das Thermometer, das Barometer,
das Anemometer (Windmesser), das Hygrometer
(Luftfeuchtigkeitsmesser), die Linse, das Fernrohr, das
Mikroskop, das Spektroskop usw. Praktisch gesehen kann alles,
was im Universum existent ist, vom menschlichen Körper
wahrgenommen und reproduziert werden.
Zurückkommend auf das Werk Calligaris' war es nun Ziel
unserer Bemühungen, die einzelnen Abhandlungen und
Beschreibungen in diesem Buch so praktisch und einfach wie
möglich zu halten, um jedermann die Möglichkeit zu geben, sich
persönlich von den darin aufgezeigten Wirklichkeiten
überzeugen zu können. Vom Leser verlangen wir dabei nur
eines: Er darf sich in keinem Fall dem landläufigen, an die
Inquisition erinnernden Beispiele anschließen, demzufolge alles
absurd Wirkende von vornherein abgelehnt wird, ohne es vorher
durch persönliche Erfahrung genauer zu ergründen.
Und nun noch einen kurzen Blick auf das ungewöhnliche
Schicksal, das dem Werk von Calligaris zuteil wurde. Die rund
zwanzig von Calligaris geschriebenen Bände wurden von
verschiedenen Verlagen veröffentlicht, die später dann alle
hintereinander in Konkurs gingen, obwohl es sich ausnahmslos
um ursprünglich bestens florierende Firmen gehandelt hatte.
Einige dieser Bücher sind nun völlig unauffindbar geworden,
während wir die restlichen nur unter allergrößter Anstrengung
ausfindig machen konnten. Folgt man den Gedankengängen
Jacques Bergiers in seinem Buch "Die verfluchten Bücher", so
muß dies nicht unbedingt als ein rein zufälliges Geschehen zu
betrachten sein. Bergier erwägt nämlich die Wahrscheinlichkeit
des Vorhandenseins esoterischer Kräfte, die immer wieder in
Aktion treten, um gewisse Bücher aus der Welt zu schaffen,
Bücher, die zuviel sagen und deren Wirkung es sein könnte, die
Menschheit aus ihrem mittelalterlichen Bann zu befreien, worin
sie aber im Interesse bestimmter Kreise auch weiterhin gefangen
bleiben soll.

-23-
Wer und was war also Giuseppe Calligaris? Ein Schriftsteller?
Ein Arzt? Ein Wissenschaftler?
Ein Schriftsteller ganz sicher nicht! Zweifelsohne ein Arzt,
ein Wissenschaftler vielleicht..., vielleicht auch bedeutend mehr
als nur das. Vor allem war Calligaris aber ein Mensch, ein
Mensch mit einer enormen geistigen Elastizität, einem extrem
starken Forschungsdrang und dem noch stärkeren Wunsch, den
mysteriösen menschlichen Mechanismus mit all seinen
ungeahnten Möglichkeiten und in seinen wahren Dimensionen
zu entdecken und zu ergründen.
Die Leidenschaft zur Medizin war ihm von seinem Vater
übertragen worden, einem Gemeindearzt in Forni di Sotto,
einem Dörfchen im oberen Tagliamento-Tal, wo Giuseppe
Calligaris am 29. Oktober 1876 zur Welt kam.
Zusammen mit den Eltern und seinen drei jüngeren
Geschwistern verbrachte er seine Kindheit im Carnia-Gebiet des
nördlichen Friaul.
Die Gewißheit, eines Tages Arzt zu werden, reifte in ihm
nicht von ungefähr heran. Es mag schwer sein zu glauben, daß
ihm diese Wahl nicht vom Vater aufgezwungen wurde, so wie
es in zahlreichen Ärztefamilien auch heute noch Tradition ist,
aber im Falle von Calligaris kann die reine Befolgung eines
Vaterwillens ausgeschlossen werden.
Beschäftigt man sich eingehender mit dem Leben und der
Wesenseigenheit von Calligaris, so kommt man zwangsläufig zu
dem Schluß, daß seine Berufswahl ein seltener Fall von wahrer
Berufung gewesen sein muß. Hat dabei auch die Figur des
Vaters eine Rolle gespielt, so ganz sicher nur bezüglich der
völligen Hingabe und Aufopferung, mit denen dieser seinen
Beruf als Gemeindearzt ausübte. Dies mag dem jungen
Calligaris vor allem den schönsten und edelsten Aspekt des
Arztberufes vor Augen geführt haben, das Verständnis dieser
Tätigkeit als Mission im Dienste der Menschheit.

-24-
So sehr er auch den Vater bewunderte und sich mit dessen
Leidenschaft im Kampf gegen die menschlichen Gebrechen
identifizierte, so sehr unterschiedlich war auch sein Ehrgeiz; von
allem Anfang an hatte er die Ambition, ein großer Arzt und ein
erfolgreicher Forscher zu werden, und dies sicherlich nicht
wegen des lockenden Ruhms, sondern vielmehr aufgrund des
bei ihm stets vorhandenen Dranges, die Leiden des Menschen zu
lindern.
Calligaris immatrikulierte sich an der Medizinischen Fakultät
der Universität von Bologna, wo er 1901 mit der
Höchstpunk tezahl promovierte, und zwar mit einer Dissertation,
die damals wegen ihres sonderbaren Themas großes Aufsehen
erregte: "Der Gedanke heilt".
Damit begann Calligaris sein Werk der Erneuerung auf dem
Gebiet der Medizin, seinen persönlichen Kampf gegen die
herkömmliche, offizielle Wissenschaft und seine unaufhörliche
Forschungsarbeit, deren Ergebnisse, wären sie akzeptiert und
verstanden worden, eine positive Revolution in allen Bereichen
der Medizin herbeigeführt hätten.
1902 kommt Calligaris nach Rom und wird dort Assistent von
Professor Mingazzini, dem Leiter des Instituts für
Neuropathologie an der dortigen Universität. Sein
Ideenreichtum und sein Talent ließen ihn bald schon die
Dozentur erlangen.
1909 wurde er zum Sekretär des Ersten Kongresses der
Italienischen Neuropathologen ernannt. Im selben Jahr noch
veröffentlichte er sein erstes wissenschaftliches Werk, "Die
experimentellen Myelitis-Formen", und übersiedelte nach
Udine, Wü er mit Hilfe des Vaters eine Klinik für
Nervenkrankheiten gründete.
Alles schien planmäßig zu laufen, eine verheißungsvolle
Karriere schien sich für Calligaris anzubahnen.
Im Ersten Weltkrieg war er Stabsarzt des 3. Armeekorps. Als

-25-
Leiter eines Feldlazarettes war er wegen seines Könnens, seiner
Opferbereitschaft und seiner Menschlichkeit hoch geehrt und
geschätzt.
Calligaris kämpfte bis ans Ende des Krieges mit all seinen
Kräften gegen die physischen und psychischen Leiden der ihm
anvertrauten Soldaten, und mehr noch als jene mag er unter den
Auswirkungen des Krieges gelitten haben, den er immer wieder
als eine unmenschliche Abscheulichkeit beschrieb. Sein
solidarischer Geist und seine Überempfindlichkeit brachten ihn
sogar dazu, sich mitverantwortlich zu fühlen ob seiner
Machtlosigkeit gegenüber den Politikern und Militärs, die über
das Schicksal der Menschheit bestimmten.
Er hatte die Gewohnheit, all seine Erfahrungen, seine
Vorwürfe und seine schmerzvollen Gedanken in ein Heft
einzutragen, das ihm Tagebuch und gleichzeitig Freund war.
Am Ende des Krieges lieferten ihm dann dieses Heft und die
Erinnerung an die grausamen Erlebnisse dieser unvergeßlichen
Jahre den Ansatz zu einem neuen Buch, das unter dem Titel
"Ein Arzt und der Krieg" veröffentlicht wurde. Dieses Buch
wurde äußerst heftig kritisiert, da Calligaris darin kein Blatt vor
den Mund nimmt und offen und schonungslos seinen
Zeigefinger auf gewisse Herren richtet, die den Krieg dazu
genutzt hatten, ihrem seit langer Zeit aufgestauten Sadismus und
ihrer bis dahin unterdrückten Bestialität freien Lauf zu lassen.
Gleichzeitig enthält dieses Buch das für das gesamte Schaffen
Calligaris' vorauszusetzende Bekenntnis zur Solidarität mit der
fortwährend leidenden Menschheit.
Trotz des negativen Aufsehens, das Calligaris mit diesem
Buch erregte, wurde ihm die Befriedigung zuteil, daß Auszüge
aus seinem Buch in einem Sammelband veröffentlicht wurden,
der 1924 anläßlich der Einweihung eines den italienischen
Kriegsärzten gewidmeten Denkmals erschien. Dieser
Sammelband enthielt unter anderem auch Aufsätze vom Herzog
von Aosta, Gabriele d'Annunzio, Sem Benelli und dem

-26-
Generalstabsarzt Della Valle.
Aus dem Krieg wieder nach Udine zurückgekehrt, sah sich
Calligaris den Ruinen seiner bisherigen Arbeit
gegenübergestellt: Seine Klinik war während der Friaul-
Invasion vom Feind beschlagnahmt und schließlich im Laufe
des Rückzugs verwüstet worden, und dieser Verwüstung waren
auch die Aufzeichnungen einer jahrelangen Forschungstätigkeit
zum Opfer gefallen.
Maßlos verbittert, aber ohne den Mut zu verlieren, fing
Calligaris wieder von vorne an. Während der ersten
Nachkriegsjahre beschäftigte er sich eingehend mit Studien zur
epidemischen Enzephalitis (Gehirnentzündung), der
europäischen Schlafkrankheit. 1927 veröffentlichte er das für
die Neuropathologie grundlegende Werk "Die Motorik und das
extrapyramidale System", das fast eine Generation lang den
italienischen Medizinstudenten als Lehrbuch diente.
Mit diesem Werk erlangte Calligaris einen äußerst hohen
Bekanntheitsgrad sowohl in Italien als auch im Ausland, er
wurde mit zahlreichen Anerkennungen und Auszeichnungen
geehrt und sein eigener Lehrmeister, Professor Mingazzini,
beglückwünschte ihn mit den Worten: "Nun hast du mich
übertroffen!"
Obwohl sich ihm nun die Möglichkeit der Inanspruchnahme
eines Lehrstuhles an der römischen Universität mit all den damit
verbundenen finanziellen Vorteilen anbot, wollte es sich
Calligaris nicht leisten, seinen Forschungsarbeiten wertvolle
Zeit zu entziehen. Er wollte baldmöglichst der Welt kundtun,
welch außergewöhnlichen Entdeckungen er auf der Spur war,
die aber, um akzeptiert zu werden, noch der unbestreitbaren
wissenschaftlichen Beweise bedurften.
Bereits in den ersten Jahren seiner wissenschaftlichen
Tätigkeit hatte nämlich Calligaris eine Reihe von Anomalien im
Empfindungsvermögen von Nervenkranken beobachtet. Und

-27-
gerade diese fast beiläufigen Beobachtungen waren es, die der
Richtung seiner gesamten späteren Forschungsarbeit die
ausschlaggebende Prägung verliehen.
Die ersten Ergebnisse auf diesem speziellen Forschungsgebiet
veröffentlichte Calligaris bereits 1908, aber eine eigens dafür
von Professor Baccelli, dem damaligen Präsidenten der
Medizinakademie von Rom ernannte Beurteilungskommission
befand über das Dargelegte, es sei unvollständig und bar jeder
wissenschaftlichen Zuverlässigkeit. Calligaris wurde der Rat
stellt, er möge sich ausführlicher mit derartigen Dingen
beschäftigen, bevor er damit an die Öffentlichkeit trete. Wie
sehr 'hn diese Niederlage auch getroffen haben mag, er ließ sich
nicht entmutigen, sondern stürzte sich geradezu in die weitere
Erforschung der von ihm festgestellten Phänomene, ohne dabei
sein anderes Forschungsgebiet, das der "normalen"
Neuropathologie, zu vernachlässigen.
Sein neues Forschungsgebiet wurde von ihm selbst als "Die
Linearketten des Körpers und des Geistes" bezeichnet. Zu
diesem Thema veröffentlichte er über vierzig Aufsätze und
Experimentbeschreibungen in den bekanntesten in- und
ausländischen Neurologiefachblättern.
Die Entdeckung, die als der wichtigste Meilenstein in
Calligaris' Schaffen bezeichnet werden kann, geht auf das Jahr
1928 zurück und entspringt der Beobachtung eines konstanten
physischen Reflexes bei der Stimulierung oder "Aufladung", wie
er selbst es nennt, der Axiallinie eines Fingers oder einer
interdigitalen Linie. Außerdem bemerkte er, daß bei
wiederholtem Aufladen derselben Linie der davon Betroffene
stets dieselben Empfindungen verspürte und die Aufladung
dieser Linien nicht nur einen dermalpsychischen Reflex
bewirkte, sondern auch das Entstehen einer Hyperästhesie, also
einer gesteigerten Erregbarkeit des jeweils damit verbundenen
inneren Körperorgans. Calligaris beschreibt diesen
Phänomenkomplex infolgedessen als

-28-
"dermalviszeralpsychischen Reflex".
Stolz und mit Freude erfüllt trug er seine Entdeckung am 21.
Januar 1928 an der Akademie der Wissenschaften in Udine vor,
aber auch diesmal prallte sein Enthusiasmus gegen eine Mauer
von Gleichgültigkeit und Sarkasmus. Nein, das bisher Entdeckte
reichte nich aus, um die Kollegen von der absoluten Seriösität
der Sache zu überzeugen, die anzutretenden Beweise müßten um
ein Vielfaches augenscheinlicher sein.
Doch eines Tages dann - es schien ein Tag wie viele andere,
die Calligaris damit verbrachte, die Hautoberflächen seiner
Patienten zu beobachten, zu erkunden und abzusuchen -, da sagt
ihm plötzlich die äußerst sensible Patientin, die er gerade in
Behandlung hatte, sie würde infolge des Druckes auf einer
bestimmten Hautstelle ein recht sonderbares Gefühl verspüren.
Calligaris versteht intuitiv die Wichtigkeit dieses Momentes und
weiß, daß er sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen darf.
Er muß beharrlich weitermachen, er will um jeden Preis den
Ursprung dieser noch Undefinierten Reaktion ergründen und
untersuchen, denn - so weiß er - es kann nicht einfach ein reines
Suggestionselement gewesen sein.
Und schließlich findet er auch wieder den richtigen Punkt. Für
die Dauer einiger Minuten hält er nun die Kuppe seines
Mittelfingers darauf. Eine immer größer werdende Erregung
befällt die Frau, deren Augen verbunden sind. Nein, sie hatte
sich vorhin nicht getäuscht! Zuerst mit noch zögerndem, dann
aber immer entschlossener werdendem Ton sagt die Frau, sie
würde "sehen", buchstäblich "sehen", und zwar eine seltsame,
aber deutlich zu definierende Szene, eine Szene, von deren
genauem Inhalt wir heute leid er nichts mehr wissen. Wir wissen
aber, und das mit Sicherheit, daß Calligaris etwas entdeckte, das
fest mit einer Realität verbunden ist, die bis dahin der Patientin
zweifelsohne nicht bekannt sein konnte.
Für Calligaris blieb nun nichts anderes zu tun, als das
Experiment an zahlreichen anderen Patienten zu wiederholen,
-29-
um an eine wissenschaftliche Begründung des Entstehens dieses
Phänomens heranzukommen.
Die Schlußfolgerungen, zu denen Calligaris schließlich
gelangte, waren überraschend: Während des aufge ladenen
Zustandes der "Plaques" (so nannte Calligaris die von ihm
entdeckten stimulierbaren Hautfelder) kam es zur Auslösung
eines Mechanismus, der es gestattete, einen direkten Kontakt
zum Unterbewußtsein und zum Über-Ich des Behandelten
aufzunehmen, eine s Vorganges also, der die sogenannte
Schranke der "Zensur" (psychische Bewußtseinskontrolle)
überwand.
Dank dieser verblüffenden Entdeckung versenkte sich
Calligaris nun regelrecht in die Welt der Psyche und widmete
sich von nun an mit Leib und Seele diesem als "okkult"
bezeichneten Forschungsgebiet, das in den Rahmen jener
Wissenschaft gehört, die wir heute Parapsychologie nennen.
Und wieder einmal glaubte der friaulische Forscher, der
Moment sei gekommen, an dem er die Ergebnisse seiner
Forschungsarbeit der Öffentlichkeit mitteilen müsse. Er war
felsenfest davon überzeugt, daß nichts und niemand angesichts
Giner so reichhaltigen und leicht erklärbaren Phänomenolo gie
noch berechtigte Zweifel haben könnte. Doch auch diesmal
unterlag er seinem alten Irrtum: Niemand wollte von seinen
Entdeckungen etwas wissen, niemand schien dazu bereit zu sein,
an die Seriösität seiner Arbeit zu glauben und sie zu überprüfen.
Es gab sogar Kollegen, die plötzlich die Integrität seines
Geisteszustandes in Frage stellten! Die Konsequenzen dieser
Situation waren entsprechend negativ und wurden zu einer
ernsthaften Bedrohung seiner Karriere: Die Fachzeitschriften,
die bislang zahlreiche Aufsätze von Calligaris publiziert hatten,
verweigerten nun den Abdruck weiterer Manuskripte und die
Patienten, die sich von ihm behandeln ließen, wurden zusehends
weniger. Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges sah sich
Calligaris schließlich gezwungen, seine inzwischen leer

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gewordene und von allen gemiedene Klinik zu verkaufen.
Seinem ersten Buch über Krebserkrankungen begegnete man
mit ausgesprochener Ironie, von seinen Kollegen wurde er
mitleidig belächelt oder mit härtesten Verurteilungen
angegriffen, bis es dann endlich zu dem eingangs beschriebenen
"Prozeß" kam.
Nahezu jeder Mensch hätte in einer solchen
schwerwiegenden, von Enttäuschungen gezeichneten Lage
aufgegeben, nicht aber Calligaris. Er zog sich in seine Villa von
Magredis in der Gemeinde Povoletto, etwa zwanzig Kilometer
von Udine entfernt, zurück und verbrachte nun seine Tage mit
der Niederschrift der Bücher, in denen die Ergebnisse seiner
Forschungen in all ihren Details festgehalten wurden.
Bedauerlicherweise sind diese Bücher heute, wie schon erwähnt,
zum größten Teil nicht mehr auffindbar.
Wie kann eine derart außergewöhnliche Widerstandskraft
eines Mannes erklärt werden, der sich zu Unrecht von der
schlimmsten Art menschlicher Skepsis betroffen fühlte? Er
selbst bezieht zu dieser Frage Stellung im Vorwort seines 1958
veröffentlichten Buches "Infektionskrankheiten".
"Seit mehr als 25 Jahren bestreite ich als armer und einsamer
Forscher diesen harten Kampf, aber der Mut hat mich in dieser
Zeit auch nicht nur fünf Minuten lang verlassen. Was hat mir die
Kraft dazu gegeben? Abgesehen davon, daß uns die Geschichte
der Wissenschaften deutlich zeigt, daß alles Neue stets auf
Zweifler, Gegner und Spötter gestoßen ist, war es die
Überzeugung, meine Arbeit könne sich wirksam in den Dienst
des menschlichen Fortschritts stellen, die mir zu jeder Stunde
die notwendige Kraft und Ausdauer gab. Und an diesem
Glauben halte ich mich fest wie der Kapitän am Mast seines
wankenden Schiffes, und ich bin nach wie vor der Ansicht, daß
ein Loslösen von diesem Glauben der Fahnenflucht eines
Soldaten gleichkäme, der aus Angst vor den Konsequenzen
einer langen Schlacht handelt.''
-31-
Welche Anklage und welcher Vorwurf kann also einem Mann
gemacht werden, der sein Leben mit Studien und Experimenten
verbrachte, allein in der Hoffnung, damit der Erweiterung des
menschlichen Wissens dienen zu können? Welche Anklage und
welcher Spott sollen gelten, bedenkt man, daß ihm aus seiner
Arbeit weder finanzielle Vorteile noch Ruhm oder Ehre zuteil
wurden? Alles andere in seinem Leben vernachlässigte er im
Namen einer Sache, die von allem Anfang an zum Scheitern
verurteilt schien. Selbst seine Gesundheit litt darunter. Seit
Jahren war er Diabetiker, und es wurde für ihn immer
schwieriger, sich das notwendige Insulin zu besorgen. Die
Summe der Enttäuschungen und Rückschläge in seinem Leben
bewirkte während der Jahre des Zweiten Weltkrieges eine
heftige Schwächung seines ganzen Körpers. Schließlich aus der
Gemeinschaft der Mediziner ausgestoßen zu sein, demütigte ihn
das wohl derart, daß sein bereits vom Diabetes stark
angegriffenes Herz nicht mehr standhielt.
Er starb am 31. März 1944 im Alter von 68 Jahren, umgeben
von der Gleichgültigkeit einer Welt, die mit seinem Genius
nichts anzufangen wußte, einer Welt, die in jenen Tagen in den
fürchterlichsten Krieg ihrer bisherigen Geschichte verstrickt
war, was alleine schon ausreicht, die Unreife und Blindheit
dieser Menschheit unter Beweis zu stellen. Und so war auch
Calligaris das Opfer des Starrsinns einer Welt geworden, die
stets schnell zur Hand ist, um Fenster zu schließen, die in
Richtung neuer Horizonte geöffnet werden und mit zu großer
Selbstverständlichkeit alle jene auf die Anklagebank schiebt, die
sich erfrechen, ihr die Möglichkeit neuer Wege zeigen zu
wollen.
Auch die Geschichte der Entdeckungen von Calligaris
beginnt, wie so oft bei Dingen, die dazu bestimmt sind, die Welt
der wissenschaftlichen Theorien umzuwälzen mit dem, was wir
Zufall nennen: Calligaris war gerade dabei, eine Reihe von
Studien über Gehirnverletzungen abzuschließen, als ihm auffiel,

-32-
daß in einigen Fällen gewisse Verletzungen einen
Betäubungszustand zur Folge hatten, der völlig ungerechtfertigt
schien, das heißt, keinen organischen Zusammenhang erkennen
ließ.
Daraus entstand die Erwägung der Möglichkeit, daß im
menschlichen Körper Verbindungen und Zusammenhänge
bestehen könnten, die sehr viel komplexer und aktiver sind als
die der Zellen und der Nerven. Übrigens wird diese Theorie seit
Jahrtausenden von der chinesischen Akupunktur vertreten. Auch
in der westlichen Hemisphäre fand sie zu Beginn unseres
Jahrhunderts unter dem Begriff "Zönotherapie" einige
Beachtung, Wie so oft in der Geschichte der Entdeckungen, so
übertraf auch im Falle Calligaris' die Realität seiner
Forschungsergebnisse bei weitem die höchsten Erwartungen. Es
entstanden somit die Grundsteine zum riesigen Gebäude der
Hautplaques, das von seiner endgültigen Fertigstellung noch
weit entfernt ist.
Doch nun zu den Theorien selbst.
Nach einer langen Reihe von Experimenten gelang es
Calligaris zu beweisen, daß die von der Anästhesie
(Schmerzunempfindlichkeit) und der Hyperästhesie
(Überempfindlichkeit) betroffenen Hautzonen von stets gerade
verlaufenden Längs-, Quer- und Schräglinien begrenzt werden
und sich die Linien ein und desselben Typs stets im rechten
Winkel kreuzen.
Später dann entdeckte Calligaris, daß dasselbe Netz an
hyperästhetischen Linien auch an der Hautoberfläche gesunder
Menschen feststellbar ist, wenn eine entsprechende Stimulierung
mittels Schmerzes, Kälte, Elektrizität oder eines Magneten
vorausgeht.
Um das Jahr 1912 herum bemerkte er schließlich, daß ein
Hautstreifen, durch den eine hyperästhetische Linie führt, einen
geringeren elektrischen Widerstand aufweist als ein scheinbar

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gleichgearteter angrenzender Hautstreifen. Dies ist ein äußerst
wichtiges Element zum Beweis der Existenz der
hyperästhetischen Linien.
All diese Entdeckungen gehen auf die letzten Jahre vor dem
Ersten Weltkrieg zurück, in denen zahlreiche Artikel von
Calligaris in den einschlägigen Fachzeitschriften veröffentlicht
worden waren.
Sofort nach dem Krieg nahm er seine Untersuchungen wieder
auf und fand, daß die Quadrate, die durch das gegenseitige
Überschneiden der hyperästhetischen Linien geformt werden,
unterschiedliche Werteigenschaften besitzen, genauso wie es bei
den Linien selbst der Fall ist. Calligaris erstellte in diesem
Zusammenhang eine Art Wertskala, bestehend aus dem "Großen
Grundquadrat" mit rund einem Dezimeter Seitenlänge und dem
"Kleinen Grundquadrat", dessen Seitenlängen je l cm messen.
Dieses kleine Quadrat wird wiederum in 100 winzige Quadrate
mit einer Fläche von jeweils 1 mm² unterteilt. Auch die
Möglichkeit des Vorhandenseins einer weiteren Unterteilung
kann nicht ausgeschlossen werden.
Weiter entdeckte er, daß an den vier Seiten eines jeden
Fingers Linienbänder zu jeweils neun Einzellinien verlaufen, die
identisch mit jenen Linien sind, die das kleine Grundquadrat
unterteilen, und daß an der Wurzel eines jeden Fingerpaares
ebenso ein aus neun Einzellinien bestehendes Band vorhanden
ist. Die ersten nennt Calligaris die Digitallinien, die anderen
bezeichnet er als Interdigitallinien. Parallel zu den Digitallinien
erstrecken sich die Interdigitallinien über den ganzen Arm,
umlaufen die Schulter und erreichen über die Gegenseite des
Armes wieder ihren Ausgangspunkt zwischen den beiden
Fingern, wodurch sich die Linien schließen. All diese
Linienbänder, die am Finger rund einen Zentimeter breit sind,
fächern sich entlang des Armes auf und unterteilen Hand, Arm
und Schulter in viele gleichflächige Hautstreifen.
Nach ausgedehnten Experimenten gelang es Calligaris, die
-34-
grundlegenden Eigenschaften der Beziehung zwischen den
Linien der Digital- und Interdigitalbänder und den Gefühlen
(dermopsychischer Reflex) zu erkennen. Gleichzeitig ergründete
er auch die wesentlichsten Merkmale der dazu parallel
auftretenden dermoviszeralen Reflexe.
Mittels entsprechender Stimulierung dieser Linien und der
etwas später entdeckten Plaques sollte es schließlich dem
unermüdlichen Forscher gelingen, einen tiefen Einblick in die
Welt der Psyche und der menschlichen Gefühle zu tun.
Es darf nicht vergessen werden, daß Calligaris in all seinen
Schriften immer wieder ausdrücklich darauf hinweist, wie
mangelhaft und unvollständig seine Beobachtungen seien, die
lediglich dazu dienen sollten, späteren Forschern dieses
Gebietes einige grundsätzliche Richtlinien zu bieten. Immer
wieder betont Calligaris, er selbst wolle mit seiner Arbeit nur die
Tür zu einem Raum öffnen, in dem sich dann andere
zurechtfinden müßten.
Es wäre auch höchst unrealistisch, von einem einzigen Mann
zu verlangen, dieses extrem komplexe Neuland der
menschlichen Kenntnis nicht nur zu entdecken, sondern es auch
vollständig, bis ins kleinste Detail und ohne die Möglichkeit
irgendwelcher Mängel, zu ergründen und zu erklären. Die Welt
der Linien und Plaques ist derart mannigfaltig und umfassend,
daß das Vorhandensein von Fehlern oder Mängeln in Calligaris'
Aussagen nicht ausgeschlossen werden kann. Er selbst hält dies
ja nicht nur für möglich oder wahrscheinlich, sondern für
zwangsläufig, und er fordert alle zukünftigen Forscher
ausdrücklich auf, die von ihm gemachten Fehler vorbehaltlos zu
korrigieren, alles Überflüssige, Unnütze und Mangelhafte seiner
Arbeit zu entfernen. Voraussetzung für die weitere Entwicklung
in diesem Forschungsbereich sei lediglich, so schreibt Calligaris,
daß der sich damit Beschäftigende sich nicht von der natürlichen
anfänglichen Skepsis überwältigen und entmutigen läßt. Aber
dies gilt schließlich für jeden Entwicklungsprozeß, an dem man

-35-
aktiv Anteil haben möchte.
Bezüglich der von Calligaris gemachten Entdeckungen darf
ein Hinweis auf die dermogr aphischen Projektionen nicht
fehlen, die es ermöglichen, das Vorhandensein der großen
Grundquadrate, der hyperästhetischen Linien sowie der Plaque-
Zentren und umrisse, gleichgültig ob vereinzelt gelegen oder zu
sogenannten "Konstellationen" gebündelt, auch optisch zu
erkennen. Die Erscheinung, die auf bestimmten Hautzonen
durch Aufladen der entsprechenden Plaques auftritt, zeigt sich in
Form von zarten grauen oder rötlichen Linien, deren optische
Intensität allmählich nachläßt, um bei Beendigung der
Aufladung wieder ganz zu verschwinden. Natürlich ist es auch
möglich, dieses Phänomen zu photographieren, doch dazu ist es
unumgänglich, dieses Experiment mit dem größtmöglichen Maß
an Sorgfalt vorzubereiten und auszuführen. Eine der
sensationellsten Photographien von dermographischen
Projektionen ist die einer rundum gezackten Scheibe, einer
"kleinen Zahnkugel", wie sie von Calligaris genannt wurde, und
die er als ein krebserregendes Agens identifizierte.
In zwei seiner Bücher befaßt sich Calligaris ausführlich mit
Krebs und kommt dabei zur Feststellung, es handele sich in
vielen Fällen um eine Infektionserkrankung, häufig sogar um
eine erbliche Veranlagung. All diese von Calligaris gemachten
Aussagen wurden bisher weder bestätigt noch dementiert, und
dies nur deshalb, weil sich noch niemand die Mühe gemacht hat,
sich eingehender mit den Theorien und Forschungsergebnissen
Calligaris' zu befassen.
Im Laufe seiner Experimentierarbeit gelang es ihm, auch die
pathogenen Agenzien (krankheitserregenden Ursachen)
zahlreicher anderer Infektionskrankheiten sichtbar auf die Haut
zu projizieren: Röteln, Meningitis (Hirnhautentzündung),
Windpocken, Pocken, epidemische Enzephalitis
(Gehirnentzündung), multiple Sklerose usw., wobei dies in
wiederholten Fällen vor der mikroskopischen Untersuchung

-36-
erfolgte, mittels der das Vorhandensein der entsprechenden
Erkrankung dann endgültig bestätigt wurde.
Doch die Gebiete, die sich am besten für die Anwendung der
von Calligaris erarbeiteten Experimentiermethoden eignen, sind
die Psychologie und die Parapsychologie, die uns einen Einblick
in die unzähligen und noch unerforschten Fähigkeiten unserer
Psyche vermitteln.
Nach Calligaris ist der menschliche Körper übersät und
durchsetzt mit komplexen Systemen von Linien und Plaques, die
als Kontaktpunkte zu den Strahlungen des umliegenden
Universums dienen. Demnach müßte das Universum ein von
verschiedensten Vibrationen durchströmter Organismus sein,
von denen uns einige bereits bekannt sind (z.B. die
elektromagnetischen Wellen). Calligaris ist nun der Ansicht, die
an der Oberfläche des menschlichen Körpers vorhandenen
Linien und Punkte reflektierten all diese Vibrationen, womit
behauptet werden könnte, das gesamte Uni- Yersum spiegele
sich am Körper des Menschen.
Den Leser, dem solche Behauptungen als die Ausgeburten
einer übersteigerten Phantasie erscheinen, möchten wir daran
erinnern, daß Calligaris stets von der Tatsache auf die Theorie
gekommen ist und sich Zeit seines Lebens geweigert hat, diesen
Weg in umgekehrter Richtung zu beschreiten. Kurzum, die
Gründe und Umstände, die Calligaris zu derlei Behauptungen
veranlaßten, können von jedermann auf dem experimentellen
Weg geprüft und nachvollzogen werden.
Calligaris spricht von einer Höheren Intelligenz, die alles
durchströmt und deren "Widerhall" durch die Hautplaques
vermittelt wird, also einer Art Über-Intelligenz, die sich im
individuellen Unterbewußtsein spiegelt. Parallel dazu gelte das
wunderschöne Beispiel vom Meer des Universums, in dem das
individuelle Bewußtsein nur die Wellen darstellt.
Das Universum - Gott, das undefinierbar uns Beherrschende -

-37-
umgibt uns nicht nur, sondern ist auch in uns enthalten. Mit
anderen Worten: Der Makrokosmos spiegelt sich im
Mikrokosmos. "Wie im Himmel, so auch auf Erden". Calligaris
selbst schreibt:
"Nun, wenn es erlaubt ist - und warum sollte es dies nicht sein
-, sich auf das Terrain der Hypothesen zu begeben, so ist man
der Tatsache halber, daß das, was man entdeckt, oft schon früher
entdeckt worden ist, angehalten zu glauben, daß die spezielle
Intelligenz des Menschen, von der wir allgemein annehmen, sie
bestehe und funktioniere dank seines Gehirns, vielleicht nichts
anderes sei als die Abstrahlung, der Reflex, der Widerschein,
eine gespiegelte Daseinsform - wie anders soll ich mich
ausdrücken? - jener absoluten Intelligenz oder jenes mysteriösen
allumfassenden Bewußtseins, das in Wirklichkeit ohne Gehirn
und unabhängig von der Materie existiert. Kurz, die Intelligenz
und das Bewußtsein der Menschen könnten durchaus nichts
anderes sein als ein Ausdruck des Bewußtseins und der
Intelligenz der Natur."
Jedesmal, wenn dieser Reflex, diese Abstrahlung hinaufsteigt
zum "Alles", treibt sie in diesem kosmischen Meer, bis sie von
einer Welle erreicht wird, die sie aufnimmt und zu erkennen
vermag. Und nachdem dieses Alles, zumal es sich aus der reinen
Definition heraus außerhalb des manifesten Universums
befindet, weder räumliche noch zeitliche Grenzen haben kann,
wird es möglich zu erkennen und zu sehen, was an jeder
beliebigen Stelle des Universums geschehen ist, geschieht oder
geschehen wird. Da sich nun dieses Alles jenseits eines jeden
zeitlichräumlichen Begriffes bewegt und weder eine Dimension
noch eine Anordnung innehat, kann es sich durchaus auf das
Innere unseres Bewußtseins und unseres Körpers auswirken.
Es ist gewiß kein Zufall, daß gerade jetzt, zu Beginn der Ära
des Wassermanns, viele dieser Hypothesen und Theorien
anfangen, ihre wissenschaftlichexperimentelle Bestätigung zu
finden. Immer schon wurde darüber gesprochen. Die Tradition

-38-
hat unermüdlich ihre Arbeit getan und solche Erkenntnisse über
neue "Wahrheiten" nicht versinken lassen, indem sie diese hinter
äußerst obskuren und oft unentzifferbaren Symbolen verborgen
hielt. Nun ist aber endlich die Zeit gekommen, in der sie von
neuem ans Licht der Sonne getragen werden und in der die
Wissenschaft endlich damit beginnt, sie ernst zu nehmen und sie
zu "entdecken". Und dies ist gewiß kein reiner Zufall, denn
jedes Ding und jede Sache sind eingegliedert in ein höheres
Schema, in eine Harmonie höheren Ranges. Die sich aus den
Theorien Calligaris ergebenden Folgerungen sind zweifelsohne
ungeheuer vielschichtig. Allein der Gedanke daran, über die
Stimulierung von Hautplaques im Menschen Fähigkeiten
wachzurufen, die es ihm ermöglichen, auf einen großen Teil der
bisherigen technologischen Hilfsmittel zu verzichten, schon
allein dieser Gedanke genügt, um sich der Tragweite einer
solchen neuen Wissensentwicklung bewußt zu werden. Doch an
der Schwelle dieser neuen Ära könnte vielleicht wirklich der
Moment gekommen sein, in dem sich der Mensch zu einem
Qualitätssprung entscheidet, um sich ein für allemal aus der
Sklaverei der von außen kommenden Technik zu befreien.
In den heiligen Büchern der Antike und in den Mythen lesen
wir immer wieder von Menschen mit "übernatürlichen"
Fähigkeiten, von Orakeln und anderen wundersamen Kräften,
mit denen häufig bestimmte Menschen begabt waren. Nun, ein
großer Teil dieser nur scheinbar unerklärlichen Kräfte und
Fähigkeiten können von jedem von uns zu Hause im eigenen
Wohnzimmer nachvollzogen und auch erlebt werden und dies
mit den Techniken von Giuseppe Calligaris.
Sicher, in der Antike hatte man es noch nicht nötig, sich der
Zylinder, der Hämmerchen und der Metallspachteln zu
bedienen. Damals - und dies wird gerade auch von der
Wissenschaft gelehrt - war der Mensch noch durchaus imstande,
ohne jegliches Hilfsmittel seine "paranormalen" Fähigkeiten
anzuwenden und zu kontrollieren, beispielsweise seine Fähigkeit

-39-
zur Telepathie. Eine Reihe dieser Fähigkeiten wird immer noch
- und diese Erkenntnis ist als Element des größeren
Zusammenhanges von äußerster Wichtigkeit - von lelen
Tierarten beherrscht, was aber meist oberflächlich un-
36 37 ter dem Begriff "Instinkt" katalogisiert wird. Als es
dann zur Evolution des "rationalen" Hirns, des bewußten Ichs
kam, in der sich der Geist völlig der Materie zuwandte, starben
diese Fähigkeiten allmählich ab oder verkümmerten zumindest
auf ein absolutes Minimum. Dies hat zweifelsohne einem Zweck
gedient, denn der Mensch mußte sich wiederfinden in der
Beschränkung einer rein physischen Vision des Universums, um
dessen Gesetze zu erforschen und zu lernen sie anzuwenden.
Dieser Zweck wurde erfüllt in der Ära der intellektuellen
Entwicklung, eben in der nunmehr zu Ende gegangenen Ära der
Fische.
Wir stimmen nicht mit den Ansichten der Befürworter einer
"Rückkehr zum Ursprung" oder der Verfechter eines
Antiprogressismus überein, die jeden Fortschritt als Feind der
geistigen Evolution bekämpfen. Die Phase einer ungehemmten
technologischen Evolution war unseres Erachtens zweifellos
erforderlich. Nun aber scheint sich diese Phase ihrem Abschluß
zu nähern, der Evolutionsrhythmus ist im Laufe der
vergangenen Jahre deutlich schwächer geworden und die
Wissenschaft orientiert sich immer mehr in Richtung jener
schwachen Schranken, die sie vom Geist trennen. Früher oder
später werden diese Schranken überwunden sein, was den
wahren Beginn der Ära des Geistes anzeigen wird.
Viel müßte in diesem Zusammenhang noch gesagt und geklärt
werden. Vorrangig ist es unsere Aufgabe aufzuzeigen, weshalb
Calligaris als der Vorbereiter, Vorläufer und Bahnbrecher einer
neuen Ära angesehen werden muß. Hat sein Werk bis heute
nicht die ihm gebührende Verbreitung und Beachtung gefunden,
so sicherlich deshalb, weil die Zeit dafür noch nicht reif genug
war. Der günstige Moment scheint nun aber gekommen zu sein,

-40-
und vielleicht gibt auch dieses Buch der zu erwartenden
Evolution einen bescheidenen Impuls, indem es viele Menschen
veranlassen könnte, sich eingehender mit dem Phänomen der
Metaphysik zu beschäftigen. Calligaris hat in diesem
Zusammenhang gewiß nicht alles erforscht und erkannt, aber
doch sind ihm eine Reihe wichtiger Entdeckungen gelungen,
deren wahrer Umfang noch nicht abgeschätzt werden kann, denn
allein die potentiellen Möglichkeiten, die in der Stimulierung
der Haut-Plaques liegen, sind in ihrer Vielfalt und Auswirkung
ein noch völlig unübersehbares Feld.
Abschließen möchten wir diese Einführung mit ein paar
allgemeinen Bemerkungen, die vielleicht als Ausgangspunkt für
umfassende Betrachtungen dienen könnten.
Geht man davon aus, daß der vorgeschichtliche Mensch all
jene Kräfte, die heute unter den Hautplaques verborgen liegen,
als völlig normal anwendbare Fähigkeiten besaß, so muß man
auch erwägen, daß die sagenumwobenen, längst versunkenen
Kulturen (Atlantis, Lemuria usw.) auf vollständig andersartigen
Konzepten gründeten als denen, auf die sich heute unser Wissen
beruft. So sehr wir auch in diesem Jahrhundert stolz sein mögen
auf uns selbst, auf diese fortschrittliche Menschheit, die
Wissenschaft und die Technik und auf die erfolgte Evolution,
die uns endlich aus dem Mittelalter herausgeführt hat und es uns
besser ergehen läßt als je zuvor, so sehr neigen wir auch dazu zu
vergessen, daß dieser Dünkel höchstwahrscheinlich auch jeder
vorangehe nden Epoche anhaftete, so der Zeit Roms, in der "alle
Kultur in die Welt hinaus getragen wurde", oder der Zeit der
Kreuzzüge und auch der von Karl dem Großen. Aber trotzdem
erscheinen uns im heutigen Zeitgeist diese Epochen als
barbarisch, rückständig, überholt und nicht mehr vorstellbar.
Wäre es da nicht unverzeihliche Dummheit, dächten wir
wirklich, daß gerade die Epoche, in der wir leben, anders sei,
daß der Mensch gerade in dieser Phase ein Ziel seiner
Entwicklung erreicht habe?

-41-
So werden, nur um ein Be ispiel zu bringen, die Ärzte des
Jahres 2200 sicherlich lauthals über die technische Barberei
lachen, deren sich die Medizin des 20. Jahrhunderts bediente.
Ein Rückblick auf den heutigen Stand der Medizin aus der Sicht
der kommenden Jahrhunderte wird ganz bestimmt nicht sehr
viel anders ausfallen als das abschätzige Bild. das wir uns heute
von den Methoden afrikanischer Medizinmänner machen,
obwohl diese in manchen Fällen vielleicht sehr viel
wirkungsvoller sind als die unserer akademischen Medizin.
Oder denken wir bloß an gewisse barbarische Foltertechniken,
wie sie in vielen unserer Operationssäle gang und gäbe sind,
oder an den enormen Konsum von bestimmten Abführmitteln
und anderen chemischen Arzneien, die, abgesehen von ihrer
unmittelbaren Wirkung, häufig das reinste Gift für den Körper
sind. Das alles soll nun verglichen werden mit der extremen
Natürlichkeit, Einfachheit und
Harmonie anderer Methoden, etwa der Akupunktur oder der
Chromotherapie (Farbtherapie), deren Prinzipien vor allem
anderen auf der steten und absoluten Ausgewogenheit im
menschlichen Gesamtorganismus gründen. Die Möglichkeit zu
solchen Alternativbehandlungen scheint eine der jüngsten
Entdeckungen unserer Zeit zu sein, in Wirklichkeit sind diese
Techniken aber schon Jahrtausende alt.
Ohne jede Überheblichkeit kann man also behaupten, daß all
das von der menschlichen Kultur und deren Evolution
Abhängende äußerst relativ ist. Fragwürdig ist dabei nur die
Tatsache, daß sich der Mensch allzuoft einbildet, alles nach den
ihm gerade bekannten Maßstäben messen und beurteilen zu
können, womit er in seiner Arroganz annimmt, die Natur und
der Kosmos könnten sich seinen eigenen Denkformen anpassen.
Beginnt er erst damit, alle transzendentalen Manifestationen, die
ihm nicht mehr in sein vorgefaßtes Konzept passen, aufs Kreuz
zu legen und über Bord zu werfen, dann wird er bald zu dem
Schluß gelangen, er selbst habe "das Universum und Gott nach

-42-
seinem Ebenbild geschaffen".

-43-
Kapitel II
Methoden zur Ortung und
Aufladung der Linien und Plaques
an der Oberfläche der Haut
Allem voran ist der Hinweis erforderlich, daß die von
Calligaris beschriebenen Phänomene nicht nur bei der
Aufladung der kreisrunden Hautplaques auftreten, sondern
ebenso bei entsprechender Stimulierung anderer
Hautsystemeinheiten (Linien, Punkte, Felder usw.), und zwar
mit genau der gleichen. Wirksamkeit. Wenn hier im allgemeinen
und vorrangig von den Plaques die Rede ist, so deshalb, weil
sich deren Ortung und Aufladung erheblich einfacher gestalten
als die aller anderen Einheiten, zu deren Aktivierung man auf
Elektroden, faradische Nadeln und andere Hilfsmittel
zurückgreifen muß. Auch ist in diesem Zusammenhang die
Feststellung interessant, daß mit Sicherheit noch zahlreiche
weitere Energiesysteme die Haut des menschlichen Körpers
durchziehen, die aber noch entdeckt werden müssen und deren
Erforschung wichtige Entwicklungsprozesse einleiten könnten.
In diesem Buch werden wir uns nun ausschließlich mit jenen
Hautplaques beschäftigen, deren Stimulierung das Auftreten
"paranormaler" Phänomene bewirkt. Dafür gibt es zweierlei
Gründe: Zum einen liegt uns daran zu beweisen, wie äußerst
relativ das gesamte Konzept von Normalität ist, und zum
anderen glauben wir, gerade bei denen, die sich für die
metaphysische Forschung interessieren, das offene und
vorurteilsfreie Gehör zu finden, das unbedingt notwendig ist,
will man endlich damit beginnen, sich ernsthaft mit dem Werk
Calligaris' auseinanderzusetzen. Erst nach Erfüllung dieser
Voraussetzung, so meinen wir, kann der Zeitpunkt kommen, an
dem auch die rein medizinischen Aspekte dieser

-44-
außerordentlichen Forschungsarbeit an die Öffentlichkeit
getragen werden sollen. So scheint es Calligaris beispielsweise
gelungen zu sein, mit Hilfe einer Plaque-Stimulierung das
Krebsmikrobion zu photographieren und zu erforschen, aber
seine diesbezüglichen Analysenergebnisse und
Behandlungsempfehlungen wurden ob ihrer "Absurdität" von
der Fachwelt gar nicht erst in Betracht gezogen, geschweige
denn gelesen. Doch darüber, wie schon erwähnt, werden wir erst
dann ausführlich schreiben, wenn zumindest von selten eines
Teiles der fachlich interessierten Öffentlichkeit die
unumgängliche anfängliche Skepsis überwunden sein wird.
Hinsichtlich der hypersensiblen Hautpunkte sei hier noch kurz
ein direkter Hinweis von Calligaris erwähnt:
"Zur Ortung und Aufladung der hypersensiblen Linie und
deren Punkte verwende man eine Nadel, die über einen Leiter
mit einem leichten faradischen Strom gespeist wird, und führe
diese langsam und wiederholt über die gesamte Fläche der
betroffenen Hautzone, während der Patient eine breite passive
Elektrode fest mit der Hand umschließt."
Doch nun zur Sache.
Ortung der Hautlinien
Zugrunde liegt den Studien Calligaris' die Entdeckung eines
engmaschigen Netzes aus vertikal und horizontal verlaufenden
hyperästhetischen (überempfindlichen) Linien, die unseren
Körper umwickeln und, indem sie sich kreuzen, ihn in
rechteckige Hautfelder unterteilen, die von unterschiedlicher
Wichtigkeit sind. Dieses Liniennetz ergibt ein wahres System an
kartesianischen Koordinaten (Parallel-Koordinaten), die eine
sichere Ortung des gesuchten Hautplaques oder Hautfeldes
zulassen.
Entlang den vier Seiten eines jeden Fingers und eines jeden
Zehes verläuft ein aus neun Linien bestehendes Band, dessen
wichtigste Linie die mittlere ist. Der Abstand zwischen den

-45-
einzelnen Linien eines Bandes mißt normalerweise etwa ein
Millimeter.
Die Hauptlinie verläuft seitlich, das heißt sie umrundet, außen
und innen an den Fingern entlanglaufend, die ganze Hand, steigt
an beiden Seiten des Arms hoch und umläuft weiter den ganzen
Körper; sie bildet also einen geschlossenen Kreislauf und ist
damit die genaue Schnittlinie, die den Körper in eine vordere
und eine hintere Hälfte teilt.
Die axialen Linien dagegen umrunden den Finger jeweils an
dessen Ober- und Unterseite, laufen an der oberen und unteren
Seite des Armes bis über die Schulter und bilden somit
wiederum einen geschlossenen Kreis.
Die Axiallinie des Mittelfingers, die den Arm in eine äußere
und innere Hälfte aufteilt, bezeichnet Calligaris als die
"Axiallinie des Armes".
Die Axiallinie des mittleren Zehes dagegen, welche über das
Bein hochsteigt, die Brustwarze durchquert, die Schulter
umrundet und entlang der hinteren Körperhälfte wieder
hinunterläuft bis an den mittleren Zeh, also auch wieder einen
geschlossenen Kreis bildet, diese Axiallinie nennt Calligaris
einmal "Medianlinie" (im Bereich des Beines, also bis an die
Hüfte) und zum anderen "Mamillarlinie" (im Bereich des
Oberkörpers).
Auch gibt es eine "Medianlinie des Oberkörpers" (sie ist von
größter Wichtigkeit), die durch die Gesichtsmitte und den Nabel
läuft und als sich schließende Linie den Körper in eine rechte
und eine linke Hälfte teilt.
Weiter genannt werden müssen die "Intermamillarlinie" (eine
Horizontallinie, die beide Brustwarze n durchquert), die
"Xiphoidallinie" (die parallel rund 5 cm unterhalb der
vorgenannten verläuft) sowie die "Nabellinie" (horizontal durch
den Nabel laufend).
Die Schnittpunkte der sich kreuzenden Linien (natürlich nicht
-46-
nur der bisher erwähnten Primärlinien, sondern auch aller
anderen existierenden Sekundärlinien) sind gleichzeitig die
Mittelpunkte der einzelnen Plaques. Die Plaques selbst können
am besten beschrieben werden als kreisrunde Scheiben mit
unterschiedlichen Durchmessern zwischen 6 mm und 16 mm
(zumindest jene, die von Calligaris erforscht wurden). Diese
Hautplaques werden in zwei große Gruppen unterteilt, und zwar
in die der "autoskopischen" und die der "heteroskopischen"
Plaques. Die ersteren dienen ausschließlich den Experimenten,
die die Versuchsperson, also den Wahrnehmenden selbst
betreffen, während sich die zweitgenannten auf Phänomene
beziehen, die in keinem direkten Zusammenhang mit dem
Körper oder dem Leben der Versuchsperson stehen.
Die Ortung der hyperästhetischen Linien am Körper ist ein
äußerst einfacher Vorgang. Zuerst übt man mit Daumen und
Zeigefinger einen bestimmten Druck auf die Spitze, also das
vorderste Glied des Mittelfingers der rechten Hand der
Versuchsperson aus, wodurch die Axiallinie des Armes
sensibilisiert wird (Linie E-F der Abb. 1). Diese Sensibilisierung
verbreitet sich dann über den hinteren Teil des Armes (E'-F'),
die Vertikallinien des Oberkörpers (A-B, A'-B', C-D, C'-D') und
schließlich auch über die horizontal verlaufenden Linien.
Zur Sensibilisierung der seitlichen Hauptlinie, also jener
Linie, die den Körper in eine vordere und eine hintere Hälfte
teilt, genügt es, einen beliebigen Finger der Versuchsperson an
seinen beiden Seiten zwischen zwei Fingern festzuhalten.
Es gibt auch eine ganze Reihe von Linien, deren Umlauf sich
auf die Hand selbst bezieht, also sich nicht direkt auch über
andere Teile des Körpers hinweg erstreckt. Interessant ist in
diesem Zusammenhang die Feststellung Calligaris', derzufolge
sich alles, was im Körper vor sich geht, an bestimmten Punkten
der Hand widerspiegelt. Diese Feststellung bringt eine wertvolle
experimentelle Bestätigung für die Existenzberechtigung der
Chirologie mit sich und schafft die Grundlage zu einem neuen

-47-
radiästhetischen Diagnoseverfahren, worauf wir aber erst in
unserem nächsten Buch näher eingehen werden.
Um nun die exakte Laufbahn der sensibilisierten Linien
festzulegen, gehe man wie folgt vor: Während man den Druck
an der Fingerspitze der Versuchsperson fortdauernd beibehält,
führt man das Stimulierungselement langsam über die gesamte
Länge des angenommenen Verlaufs der Linie (die ungefähre
Laufbahn der Linie ist aus Abb. l ersichtlich). Die Bewegung,
mit der das Stimulierungselement über die Haut geführt wird,
darf nicht zu schnell und muß vor allem gleichmäßig sein. Sie
soll aber auch nicht allzu langsam sein. Denn sowohl bei zu
hoher als auch bei zu geringer Geschwindigkeit wird es für die
Versuchsperson schwierig, ihre Wahrnehmungen zu realisieren
und auszudrücken. Dies alles erfolgt, indem man sich stets
neben der Versuchsperson aufhält, nie direkt vor ihr.
Nun zum Stimulierungselement, das verschiedener Natur sein
kann: Es kann sich dabei um eine kleine faradische Elektrode
handeln (mit rund l cm Durchmesser), durch die ein leichter,
von der Haut gerade wahrnehmbarer Strom fließt oder auch um
einen kleinen magnetisierten Zylinder, der bei der
Versuchsperson durch die Berührung eines hypersensiblen
Punktes ein leichtes Jucken erzeugt.

-48-
Abb. 1 Die Meridiane des Körpers

-49-
Abb. 2 -Die Hautplaques der verschiedenen Grade natürlicher Telepathie

Ist bei einem Menschen die Plaque Nr. l an der hinteren Seite
des linken Beines von Natur aus hyperästhetisch, so weist dies
auf stark entwickelte Fähigkeiten zur Telepathie hin.
Reagiert dagegen Plaque Nr. 2, so erkennt man daran, daß
dieser Person jener kleine Grad der telepathischen Fähigkeit
eigen ist, den nahezu alle Menschen in sich tragen.
Reagiert aber Plaque Nr. 3, so weist diese Person, zumindest
-50-
im Augenblick, keinerlei erkennbare Fähigkeit zur Telepathie
auf,
Hautplaques, deren Stimulierung zur graduellen Entwicklung
latent vorhandener telepathischer Fähigkeiten führt.
Die in der Reihenfolge von l bis 15 und von 16 bis 30
durchgeführte Aufladung der Plaques an der Vorderseite der
beiden Arme führt zu einer Entwicklung der telepathischen
Ausstrahlungsfähigkeiten. Analog dazu führt die Aufladung der
30 Plaques an der Hinterseite der Arme zur Entwicklung der
Empfangsfähigkeiten.
Hautplaques, deren Reaktion erkennen lassen, ob sich die
Person mehr als Sender oder Empfänger eignet.
I = Ist diese Plaque von Natur aus hyperästhetisch, so eignet
sich die Person besser als Empfänger (passive Telepathie).
II = Weist diese Plaque einen Zustand der Hyperästhesie auf,
dann ist die Person eher als Sender geeignet (aktive Telepathie ).
III = Der hyperästhetische Zustand dieser Plaque besagt, daß
die geprüfte Person gleichwertige Fähigkeiten als Sender und
Empfanger besitzt.
IV = Mit Hilfe dieser Plaque kann die telepathische
Ausstrahlungsfähigkeit erhöht werden.
V= Mit Hilfe dieser Plaque wird dagegen die
Empfangsfähigkeit gesteigert.
Die Hautplaques, die der Aufnahme einer telepathischen
Verbindung dienen
VI = Plaque des Übermittlers, mit dem einem bekannten
Empfänger die bevorstehende telepathische Übertragung
signalisiert wird.
VII = Plaque des Übermittlers, der sich aktiviert, sobald die
Verbindung zwischen den beiden Personen hergestellt ist.
VIII = Plaque des Empfängers, dessen Aufladung einem
unbekannten Übermittler eine bevorstehende telepathische

-51-
Verbindung signalisiert.
IX=Die am Übermittler aufzuladende Plaque.
X=Plaque des Übermittlers, der gleichzeitig mehrere
Empfänger im Umkreis von etwa 2000 km avisiert.
XI=Plaque des Übermittlers, mit dessen Hilfe ein bekannter,
gerade schlafender Empfänger im Umkreis von etwa 10 km
avisiert wird.
Die Strahlungen verschiedener Substanzen
Entlang der Medianlinie des Rückens befindet sich eine Reihe
von Plaques. von denen die Ausstrahlungen verschiedener
Substanzen aufgenommen werden :
1=Stein 2= Gold 3=Kupfer 4=Eisen 5=Kohle 6=Holz
Die Hautplaques als Alphabet
Diese Serie von Plaques befindet sich in der rechten Hälfte
des Rückens. Die insgesamt 21 Plaques (es fehlen die
Buchstaben j, k, w, x, y) beginnen unten mit "a" und enden oben
mit "z".

-52-
Abb. 3 – Hautplaques, die auf psychische Strahlen aus verschiedenen
Entfernungen ansprechen

-53-
Wendet sich ein Mensch mit einem Gedanken an einen
anderen Menschen, von dem er durch eine bestimmte
Entfernung getrennt ist. so aktiviert sich dadurch am Körper des
letzteren jeweils folgende Plaque: l = von l bis 20 in, 2 = von l
bis 100 in. 3 = von 100 bis 500 in. 4 = von 500 bis 1000 in, 5 =
von l bis 2 km. 6 = von 2 bis 5 km. 7 = von 5 bis 10 km, 8 =
von 10 bis 20 km, 9 = von 20 bis 40 km, 10 = von 40 bis 100
km. 11 = von 100 bis 200 km. 12 = von 200 bis 2000 km. 13 =
von 2000 bis 5000 km. 14 = von 5000 bis 10000 km.

Abb. 4 - Die Hautplaques der Astronomie

-54-
Durch die Stimulierung folgender Plaques werden für die
Versuchsperson sichtbar: l = ein beliebiges Gestirn in vielfacher
Vergrößerung, 2 = die Oberfläche eines bestimmten Gestirns, 3
= dieKontinente eines Gestirns, 4 == die Meere eines Gestirns, 5
= der Nachthimmel eines Planeten, 6 = die atmosphärischen
Verhältnisse auf einem Planeten, 7 = aufeinanderfolgend die
atmosphärischen Verhältnisse auf allen Planeten unseres
Sonnensystems, 8 = daß auf dem betreffenden Gestirn gerade
Tag herrscht, 9 = daß gerade Nacht herrscht, 10 = die
Taglandschaft eines Gestirns, 11 = die Nachtlandschaft eines
Gestirns, 12 = das Volumen eines Planeten unseres
Sonnensystems im Verhältnis zur Erde, 13 == die Form eines
Gestirns im Verhältnis zu jener der Erde, 14 = den Zeitpunkt, an
dem ein Planet das Apogäum (größte Erdferne) erreicht, 15 =
den Zeitpunkt, an dem er das Perigäum (Erdnähe) erreicht, 16 =
mehrmaliges Wiederholen der Visionsbilder in zeitlichen
Abständen von jeweils fünf Minuten, 17 = die Gebirgsketten
eines Gestirns, 18 = die Vulkane, 19 und 20 = die aktiven bzw.
die erloschenen Vulkane, 21 = die Tiefe der Kanäle, 22 == die
Oberfläche anderer Gestirne mit deren Lebewesen, 23 = die
eventuell vorhandenen Lebewesen, 24 = eine vergrößerte
Darstellung der Lebewesen, 25 = die eventuell vorhandenen
menschenähnlichen Lebewesen, 26 = aufeinanderfolgend die
verschiedenen menschenähnlichen Lebewesen der anderen
Gestirne, 27 = die Lebewesen anderer Gestirne mit höherem
Entwicklungsniveau, 28 = die Lebewesen (Anthropoiden und
Tiere) anderer Welten in Form einer Bilokation, 29 = die Tiere
anderer Gestirne, 30 = die Größe der Anthropoiden anderer
Gestirne im Verhältnis zu den Menschen unserer Erde, 31 = die
Mikroben anderer Welten in einer vielfachen Vergrößerung, 32
= die Planetoiden anderer Systeme, 33 = die Kometen, 34 = die
Nebelwirbel, 35 = die Milchstraße, 36 = die kosmischen
Strahlungen, 37 = die Kryptästhesie der Meteoriten, 38 = Die

-55-
Entwicklungsgeschichte anderer Welten, 39 =
aufeinanderfolgend alle bewohnten Planeten, 40 = die beiden
Astralzentren des Menschen, 41 = aufeinanderfolgend die
verschiedenen Astral- Zentren in den inneren Organen 42 = die
Astral-Zentren der Knochen.

Beispiel eines geometrischen Gefüges, das die Fläche eines


"großen Grundquadrates" unterteilt und gliedert. Durch das
Ineinandergreifen und die gegenseitige Verflechtung der
einzelnen Linien ergibt sich eine unendlich scheinende Anzahl
möglicher Geome tricformen. Jede einzelne dieser kleinen und
großen, einfachen und komplizierten Formen entspricht der
Projektion eines besonderen psychosomatischen Reflexes
unseres Körpers und reagiert auf ein jeweils ganz spezifisches
Element der Außenwelt, also des Universums. Um die
Möglichkeit zu haben, auf einem solchen Schema eine derartige
Fülle an Informationen unterzubringen, hat die Natur den
Menschen mit Möglichkeiten ausgestattet, deren Vielfalt
keinerlei quantitative Grenzen auferlegt sind.

In der täglichen Praxis ist es jedoch am vorteilhaftesten, sich der


thermischen Sensibilität zu bedienen, indem man als Stimulator
einen kleinen kalten Metallspachtel verwendet, der etwa 1,5 cm
breit und 15 cm lang ist. Nachdem er von der Haut erwärmt
wird, ist es angebracht, ihn im Abstand von ein paar Minuten
immer wieder kurz in ein Glas kaltes Wasser zu tauchen.
Verwendet man die thermische Stimulierung für die Ortung von
Plaques, die vom Prinzip her auf dieselbe Art und Weise erfolgt,
so nehme man anstelle des Spachtels einen kleinen
Metallhammer, etwa von der Art, wie er allgemein zur Prüfung
der Reflexe dient. Dabei ist es aber äußerst wichtig, daß die
Aufschlagflächen dieses Hämmerchens perfekt rund und eben
sind und einen Durchmesser von zirka 12 mm aufweisen. Die
Stimulierung muß über Kälte erfolgen, darf aber auch nicht
-56-
eiskalt sein, da es sonst für die Versuchsperson äußerst
schwierig wird, Veränderungen in ihrer thermischen Sensibilität
möglichst exakt zu empfinden. Kommt der Stimulator in
Berührung mit hypersensiblen Linien oder Punkten, so wird
nämlich bei der Versuchsperson ein Gefühl intensiver Kälte
erzeugt. Markiert man die georteten Linien mit einem beliebigen
Stift oder Kugelschreiber, dann ergibt sich letztendlich ein
Schema, wie es von Abb. l gezeigt wird.
Obwohl nun die Methode der thermischen Sensibilisierung
sicherlich die unkomplizierteste und auch allgemein gängigste
ist, kann es vorkommen, daß sie sich in einzelnen Fällen als
unwirksam erweist. Calligaris selbst meint zu diesem Thema:
"Für den Fall, daß Hautplaques auf thermische Stimulierung
nicht reagieren, greife ich auf die Methode der elektrischen
Stimulierung zurück, die zur Ortung der hyperästhetischen
Plaques immer funktioniert, vorausgesetzt, der Stromfluß wird
richtig geregelt; er darf nicht zu schwach und auch nicht zu stark
sein, sondern muß von der Versuchsperson gerade "och
wahrgenommen werden."
Sind die Axiallinien erst einmal geortet und entsprechend
parkiert, so verfügt man auch schon über das für die weitere
Expenmentierarbeit notwendige System an kartesianischen
Koordinaten. Nun kann mit der Ortung der Hautplaques
begonnen werden.
Ortung der Hautplaques
Wie schon gesagt, erfolgt die Positionsbestimmung der
Plaques in derselben Art und Weise wie die der Hautlinien. Der
Spachtel wird durch ein Reflexhämmerchen mit Zylinderkopf
ersetzt. Auch bei der Ortung von Plaques ist der
Bewegungsablauf, mit dem der Stimulator über die Haut geführt
wird, von größter Wichtigkeit.
Nachdem man ungefähr die Zone bestimmt hat, in deren
Grenzen der zu lokalisierende Plaque liegen muß (dies geht aus

-57-
den jeweiligen Beschreibungen in den nachfolgenden Kapiteln
hervor), wird der Stimulator in Längsrichtung zum betroffenen
Körperteil bewegt, also vertikal. Am besten beginnt man damit
rund 10 cm bis 15 cm oberhalb und unterhalb der Stelle, an der
man die Position des Plaques annimmt. Die hypersensiblen
Hautplaques lassen sich nämlich leichter erregen, wenn mit dem
Stimulator vertikale Reizbewegungen ausgeführt werden. Sind
sie erst einmal sensibilisiert, dann beginnen sie auch auf
horizontale und schräggeführte Stimulierung anzusprechen. Der
Stimulierungsversuch auf dem gewählten Hautabschnitt wird
nun so lange ausgeführt, bis die genaue Position des Plaques
gefunden ist. Die genaue Position der auf den Reiz
ansprechenden Plaques kann dann als geortet betrachtet werden,
wenn die Versuchsperson ein Gefühl gesteigerter Kälte befällt
(sofern man natürlich mit dem thermischen
Stimulierungsverfahren arbeitet). Die Versuchsperson muß das
Auftreten solcher gesteigerten Kälteempfindungen sofort dem
Experimentator mitteilen, am besten durch einen kurzen
Vokallaut, beispielsweise "A". Für das gute und rasche Gelingen
der Plaqueortung ist es wesentlich, daß die Versuchsperson die
dafür ausschlaggebenden Empfindungen so schnell wie möglich
ausdrückt Es kommt äußerst selten vor, daß sich die Plaque
schon bei seiner ersten Berührung mit dem Stimulator "meldet";
in den meisten Fällen geschieht dies erst nach mindestens drei
oder vier Reizeinwirkungen.
Sobald nun die Position der Plaques lokalisiert ist, muß durch
entsprechende Horizontal- und Schrägbewegungen sein genaues
Zentrum festgelegt werden. Je rascher die Aussagen der
Versuchsperson zu den Momenten seiner gesteigerten
Kälteempfindung erfolgen, desto schneller und präziser kann der
genaue Mittelpunkt der Plaques bestimmt werden. Auch für das
Hämmerchen gilt die Regel, es ab und zu in kaltem Wasser
abzukühlen, um die Reiztemperatur so konstant wie möglich zu
halten. Kaum ist der genaue Mittelpunkt der Plaques lokalisiert,

-58-
so markiere man ihn mit einem Stift, um dann mit der
"Aufladung" der Plaques beginnen zu können. Zu beachten ist
dabei, daß die Haut auf keinen Fall irritiert werden darf. Bei
Plaques, die immer wieder verwendet werden sollen, empfiehlt
Caligaris sogar die Tätowierung der genauen Position. In diesem
Zusammenhang weist Calligaris ausdrücklich darauf hin, daß
die Lage aller einzelnen Hautplaques fest und unveränderlich ist.
Wir schließen nun diese Anleitung zur Ortung der Hautplaques
mit einem weiteren Hinweis vo n Calligaris:
"Es soll nicht vergessen werden, daß an gewissen Tagen und
zu gewissen Stunden die Hautplaques stumm bleiben, das heißt
nicht reizbar sind, während sie vielleicht schon wenige Minuten
später wieder voll auf Hypersensibilisierung reagieren. Die
Gründe dafür, daß sie periodisch eine Art von "Betriebsausfall"
haben können, sind mannigfach und meistens auch nicht näher
definierbar (spezielle psychosomatische Zustände,
atmosphärische Einwirkungen, astrale Einflüsse usw.)."
Für diese Art von Forschung ist es unumgänglich, daß man
über Geduld und Entschlossenheit verfügt, will man nicht den
folgenden zwei großen Gefahren unterliegen:
1. Zu keinem Erfolgserlebnis zu gelangen, weil man zu
hektisch vorgeht in der Annahme, es sei alles spielend leicht und
einfach.
2. Sich von einem durchaus möglichen anfänglichen
Mißerfolg derart abschrecken zu lassen, daß man den zum
Weitergehen notwendigen Enthusiasmus verliert.
Wesentlich für das gute Gelingen solcher Experimente ist
sicher auch die starke Bereitschaft zu einer Zusammenarbeit der
Versuchsperson, die sich stets bewußt sein muß, daß die
Sensibilisierung der Hautplaques etwas "Schwimmendes
darstellt, das nur dann konkret realisierbar ist, wenn man sich
mit der größtmöglichen Aufmerksamkeit darauf konzentrie rt.
Aufladung der Hautplaques

-59-
Ist die genaue Position der Plaques ausfindig gemacht und
markiert so kann mit ihren Aufladungen begonnen werden.
Dazu benötigt man kleine stöpselartige Zylinder, die folgende
Voraussetzungen erfüllen müssen:
Die Auflagefläche des Zylinders muß perfekt rund sein und
ihr Durchmesser muß genau mit dem der aufzuladenden Plaques
übereinstimmen (die jeweiligen Durchmesser sind in der
Beschreibung der einzelnen Plaques angefuhrt). Am
geeignetsten dafür ist sicherlich eine Serie von Zylindern (wie
von Calligaris selbst verwendet), deren gegenseitige
Auflageflächen unterschiedliche, von 8 mm bis 13 mm
reichende Durchmesser anweisen. Auf keinen Fall darf die
Auflageflache des Zylinders auch nur um einen Millimeter
großer sein als die Fläche der aufzuladenden Plaques. Im
Zweifelsfall soll eher ein geringerer als ein höherer
Durchmesser verwendet werden Bei kleinerem Durchmesser
kann das Experiment nämlich trotzdem gelingen, wenn auch
nicht auf perfekteste Art, während dagegen bei Verwendung
eines großeren Durchmessers die Erfolgschancen gleich Null
sind.
Die Auflagefläche des Zylinders muß vollkommen flach und
glatt sein, sie darf also keinerlei Unebenheiten, Risse oder
sonstige Unvollkommenheiten aufweisen, zumal die
Gleichförmigkeit der Druckeinwirkung auf die Hautplaques
wesentlich zum Erfolg des Experimentes beitragt.
Die Zylinder können aus Metall sein, wobei Aluminium
besonders empfehlenswert ist, auch wenn - wie jeder weiß, der
sich auch nur am Rande mit den Studien Lakhowskys befaßt hat
- davon ausgegangen werden muß, daß jede einzelne Hautoiaque
ein eigenes Metall bevorzugt, genauso wie eine eigene Farbe,
eine ganz bestimmte Temperatur usw. Unbedingt zu vermeiden
sind jedenfalls Holz und die rote Farbe.
Der Druck des Zylinders auf die Hautplaque während des
Aufladevorgangs muß oberflächlich sein, der Zylinder muß also
-60-
auf die Plaque aufgesetzt werden, ohne daß die Haut dabei
eingedrückt wird (dasselbe gilt auch für den Reflexhammer bei
der Ortung der Plaques). Wichtig ist auch, daß der Zylinder
während des Aufladens stets perfekt rechtwinklig zur Hautfläche
aufliegt. Ganz besonders zu beachten ist die Gleichmäßigkeit
des Aufladedrucks. Verstärkt soll der
Druck nur dann werden, wenn man die spezifischen
Fähigkeiten einer Plaque ausschalten bzw. unterdrücken will.
Während der Aufladung der Plaques, deren Dauer zwischen 5
Min. und 30 Minuten beträgt, wird der Zylinder vom
Experimentator mit drei Fingern festgehalten, und zwar absolut
ruhig und bestimmt, das heißt der Zylinder darf weder wackeln
noch verrutschen. Besonders wichtig ist es - wir wiederholen es
-, daß die Fläche des Zylinders mit perfekter Gleichmäßigkeit
auf der Haut aufliegt. Ist der Zylinder nun entsprechend richtig
angesetzt, so führt man mit ihm eine ganz leichte und sanfte
Rotationsbewegung in alle Richtungen hin aus, wobei sich der
durch die Rotation entstehende Flächenausschlag auf den
Bruchteil eines Millimeters beschränken soll. Dies geschieht
nun so lange, bis die Versuchsperson die ersten Anzeichen der
sogenannten "Aktivierungserscheinungen" zu spüren beginnt.
Die Art dieser Aktivierungserscheinungen ist von Plaque zu
Plaque verschieden und wird in den Abhandlungen zu den
einzelnen Plaques genau beschrieben. Vor Beginn der
Aufladung werden der Versuchsperson die typischen
Kennzeichen der betreffenden Aktivierungserscheinungen genau
erklärt, weil sich die Versuchsperson mit größter
Aufmerksamkeit darauf konzentrieren muß, zumal die Intensität
dieser Erscheinungen äußerst gering sein kann. Die leichte
Rotation des Zylind ers dient zur "Zentrierung des Bildes", sie
entspricht in etwa der Scharfeinstellung eines Objektivs. Sobald
nun die Versuchsperson das Auftreten der ersten
Aktivierungserscheinung spürt, unterbricht der Experimentator
die Rotationsbewegung mit dem Zylinder, bzw. er beschränkt

-61-
sie auf ein absolutes Minimum und hält den Zylinder in dieser
Position auf der Haut fest, indem er mit dem Zeigefinger sanft
gegen die freie Endfläche des Zylinders drückt.
In dieser Position wird nun gewartet, bis sich die zweite
Aktivierungserscheinung einstellt. Obwohl bei jeder
Plaqueaufladung stets drei Aktivierungserscheinungen auftreten,
genügen in gewissen Fällen auch zwei dieser Erscheinungen, um
die Plaque als fertig aufgeladen betrachten zu können. Nach
dem Auftreten nur einer Aktivierungserscheinung ist sie es
dagegen nie. Wie immer bei allen der hier behandelten
Experimente, ist es auch bei der Aufladung der Plaques extrem
wichtig, daß die Auflagefläche des Zylinders genau mitten auf
der Plaque liegt, da sonst die Gefahr besteht, gleichzeitig auch
angrenzende Plaques zu stimulieren, was zu einer erheblichen
Beeinträchtigung der Ergebnisklarheit führen würde. Ist der
gesamte Aufladevorgang beendet, so werden der
Versuchsperson mit einem dunklen Tuch die Augen verbunden
(auf jeden Fall, wenn sich das zu bewirkende Phänomen in
Visionen ausdrückt, andernfalls kann die Versuchsperson auch
einfach die Augen schließen), und der Aufladezustand wird nun
so lange beibehalten (von 5 Min. bis 15 Minuten), bis das durch
die aufgeladene Plaque aktivierte Phänomen seine Formen
anzunehmen beginnt.
Außer durch den Zylinder, kann eine Plaque auch durch eine
entsprechende Farbe stimuliert werden. Diese wichtige
Entdeckung machte Calligaris jedoch während der letzten Jahre
seiner Forschungstätigkeit, und es war ihm dadurch nicht mehr
die nötige Zeit gegeben, um sich verstärkt auch mit diesem
Gebiet zu befassen. Es ist anzunehmen, daß diese Entdeckung
eine Brücke schlägt zwischen der Erforschung der Hautplaques
und einem anderen Zweig menschlicher
Forschungsbemühungen, der Chromotherapie (Farbtherapie).
An dieser Stelle nun ein paar allgemeine Hinweise zum Thema
der Farbstimulierung, die vielleicht jenem dienen mag, der die

-62-
Forschungsarbeit in diese Richtung fortsetzen möchte. Zur
chromatischen Stimulierung genügt es, ein entsprechend
gefärbtes Papier auf die betreffende Hautstelle zu legen, sei es
nun in Form eines Blattes im Falle von Hautfeldern oder eben in
Form von kleinen Scheiben, wenn es sich um Plaques handelt.
Ausgegangen wird dabei von der Erkenntnis, daß jedes einzelne
Hautfeld und jede Hautplaque auf eine ganz bestimmte Farbe
ansprechen. Es gibt aber auch eine Reihe von Plaques, die auf
die Kombination zweier Farben ansprechen, von denen die eine
primären, die andere sekundären Rang hat. In solchen Fällen
wird das Papier mit der Primärfarbe grundiert und mit Strichen,
Punkten oder Flecken der Sekundärfarbe vervollständigt. Auch
können größere Flächen verwendet werden, auf denen vier bis
fünf verschiedene Farbfelder abgebildet sind. In diesem Fall
muß dann der Papierbogen rund 20 cm bis 30 cm von der Haut
entfernt gehalten werden, um auf die entsprechenden Stellen
einwirken zu können. Wesentlich für das gute Gelingen dieser
Experimente ist allein die absolute Präzision der gewählten
Farbe bzw. Farbkombination. Sie genau zu bestimmen, mag
langwierig und mühevoll sein. Die aus diesen Bemühungen
hervorgehenden Resultate würden jedoch die ganze Arbeit des
Aufladens und Aktivierens erheblich vereinfachen.
Doch nun zurück zu den Aktivierungserscheinungen bei
erfolgter Aufladung der Plaques. Es handelt sich dabei um
äußerst schwache Reflexe wahrnehmender oder motorischer
Natur, die den sicheren Hinweis auf die erfolgte Aufladung der
jeweiligen Plaques liefern. Anhand der Schwankungen ihrer
Intensität kann auch bestimmt werden, ob der auf die Plaque
ausgeübte Druck zu stark oder zu gering ist. Ein zu großer
Druck intensiviert nämlich im ersten Moment die
Aktivierungserscheinungen, bringt sie dann aber gleich wieder
zum Verschwinden, indem sie sich an der Hautoberfläche
verlaufen. Um zu gewährleisten, daß die Versuchsperson diese
Erscheinungen so deutlich wie möglich wahrnimmt, muß sie

-63-
einen optimalen Zustand der Entspannung aufweisen, besonders
der physischen Entspannung.
Es ist bereits darauf eingegangen worden, wie wichtig es ist,
daß die Plaque mit der größtmöglichen Präzision zentriert wird.
Der periphere Begrenzungskreis der Plaques dient nämlich als
eine Art Stärkungsring und gleichzeitig als Filter, der die
störenden Einflüsse der angrenzenden Plaques abfängt. Dieselbe
Funktion erfüllt auch das Zentrum einer jeden Plaque. Die
Erforschung der Plaques - und wir werden nicht müde, es zu
wiederholen - befindet sich noch in ihrer ersten Anfangsphase
und kann in Zukunft noch zu Ergebnissen führen, von deren
Bedeutung wir heute nicht einmal zu träumen wagen. So weist
beispielsweise jede einzelne Plaque eine perfekte interne
Organisation auf. Sie ist in unzählige Längs-, Quer- und
Schrägsegmente unterteilt, die ein stets unterschiedlich
ausgebildetes Gefüge an geometrischen Ornamenten ergeben
(Quadrate, Rechtecke, Dreiecke, Sterne usw.). Das
Faszinierende daran ist, daß jede dieser geometrischen
Einzelheiten eine ganz bestimmte Funktion erfüllt. betrachten
wir zum Beispiel eine Plaque als ein Gebilde, das aus mehreren
konzentrischen Kreisen besteht, so können wir Qavon ausgehen,
daß jeder einzelne Kreis eine eigene Plaque umschließt und daß
jedes einzelne Teilstück eines jeden weises einen ganz
spezifischen Bezugspunkt zur entsprechenden Plaque darstellt.
Dasselbe gilt auch wiederum für ule zwischen die Kreise
eingelagerten Räume. Gewiß, an diesem Punkt mag sich unser
Denken mit der Aufnahme solcher Informationen schwer tun,
und vielleicht mag es gar scheinen, man befinde sich den
Phantastereien eines Geistesgestörten gegenübergestellt... aber
dies alles ist Realität, die reine Wirklichkeit, von der sich jeder
selbst mit Hilfe von ein paar kleinen Metallgegenständen
überzeugen kann. Sicherlich ist diese Realität nur schwer
akzeptabel für eine gewisse Kategorie von Schul- und
Salonwissenschaftlern, für die die Gültigkeit von Experimenten

-64-
wächst, wenn nur die dafür zu verwendende Technik
kompliziert genug ist. Wir bedauern sie, aber wir können nun
einmal nichts dafür, daß sich die Natur und das Universum nicht
immer so verhalten, wie es dieser Art von Leuten am besten in
den Kram passen würde. Und Calligaris' Experimente sind in
ihrer Ausführung nicht nur unkompliziert, sondern sie haben
auch noch einen weiteren großen Vorteil: sie funktionieren.
Calligaris selbst trifft die Feststellung, daß die Gesamtzahl der
auf dem menschlichen Körper vorhandenen Hautplaques derart
groß sei, daß man sie keiner Schätzung unterwerfen könne.
Zögernd meint er, es handele sich auf jeden Fall um eine
Größenordnung, die in die Milliarden geht. Dies hört sich
phantastisch an, ist aber durchaus erklärbar und verständlich:
"Man halte sich einfach vor Augen, daß das runde Feld einer
Plaque gleichzeitig auch ein Teil von Hunderten und Tausenden
anderer Plaques ist, die darin eingelagert sind, weil sie einen
kleineren Durchmeser aufweisen, die sich darüber ausbreiten,
weil ihr Durchmesser größer ist, oder die sich, obwohl gleichen
Durchmessers, damit überschneiden, vielleicht nur um
Bruchteile eines Millimeters, was aber doch ausreicht, um einen
eigenen Mittelpunkt zu besitzen. Die Hauptschwierigkeit des
Experimentators liegt also klar auf der Hand: Lädt er ungewollt
eine Plaque auf, die nicht mit der von ihm vermeintlich
georteten identisch ist, so können Reflexe entstehen und
Phänomene in Erscheinung treten, die einen völlig anderen
Bereich betreffen als den im vorhinein angenommenen,
wodurch sich die Bedeutung des Experimentes auf eine neue
Ebene verlagern kann."
Fehler können also in manchen Fällen auch zu willkommenen
Überraschungen führen, indem die genauen Positionen und
Funktionen neuer Hautplaques entdeckt werden. Die einzige
Sicherheit, die richtige Hautplaque stimuliert zu haben, liegt in
den Aktvierungserscheinungen, die in ihrer Art und
Zusammensetzung von Plaque zu Plaque stets verschieden sind.

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Der Vollständigkeit halber sei noch darauf hingewiesen, daß
Jede Plaque eine feste Beziehung zu einem gewissen Punkt im
Gehirn sowie zu einem bestimmten inneren Körperorgan
unterhält. Kurzum, durch entsprechende Stimulierung der
diesbezüglichen viszeralen bzw. zerebralen Segmente könnten
dieselben Phänomene in Erscheinung treten wie die, welche
durch das Aufladen der Plaques ausgelöst werden.
Um Mißverständnisse bei der Experimentierarbeit zu
verhindern, ist auch noch der Hinweis erforderlich, daß die
stimulierte Plaque ihren Aufladezusand nicht gleich wieder
verliert, sondern ihre Hyperästhesie noch lange Zeit nach
Beendigung der Stimulierung beibehält. Diese Besonderheit
muß speziell dann berücksichtigt werden, wenn es sich um
Experimente auf dem Gebiet der Telepathie handelt, auf die wir
noch näher zu sprechen kommen.
Stellt man sich die Frage, was eigentlich wirklich bei der
Aufladung einer Plaque vor sich geht, so sieht man sich einer
faszinierenden, aber schier unlösbaren Problematik
gegenübergestellt. Wir wollen es hier vermeiden, Formeln zu
erstellen, von deren Zutreffen wir nicht überzeugt sein können.
Auch wollen wir es dem Leser überlassen, sich eigene
Gedanken darüber zu machen. Zitiert sei lediglich die
Hypothese, die von Calligaris selbst ausgesprochen wird:
„Die Plaques sind wohl nichts anderes als die Durchlaßstellen,
die Ein- und Ausgänge, durch die hindurch sich alle
lebensbestimmenden Strahlen bewegen. Jeder spezifische Strahl
hat damit sein spezifisches Fenster, durch das er den
menschlichen Körper verläßt und nach außen dringt, und
wiederum sein spezifisches Fenster, durch das er von außen in
den Körper des Menschen einströmt. Man kann daher von einem
resonanten und einem konsonanten Durchlaßsystem sprechen,
mit denen unsere Haut überzogen ist. Die Stimulierung der
Hautplaques bewirkt also nur ein völliges Freilegen dieses
Fensters, das somit vom entsprechenden Strahl bzw.

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Strahlenbündel ungehindert passiert werden kann. Die
Hyperästhesie der Hautplaques entsteht, sobald die betreffende
Hautstelle durch eine Strahlenkonzentration sensibilisiert wird.
Ist die Hautplaque von Natur aus, also ohne fremde Einwirkung,
hypersensibel, so ist dies auf das Vorhandensein eines
bestimmten Reflexes zurückzuführen, der aus der Erkrankung
eines gewissen Körperorgans hervorgeht. In diesem Falle ist die
Plaque hyperästhetisch, weil praktisch das Fenster geöffnet ist,
durch das die entsprechenden Strahlungen hindurchströmen. Das
Öffnen des Fensters kann sowohl durch eine von außen als auch
durch eine von innen kommende Stimulierung erfolgen.
Schlußfolgernd kann gesagt werden, durch die Aufladung der
Plaques werde das Unterbewußtsein auf die Ebene des
Bewußtseins angehoben."
Ortung der Hautfelder
Den Hautfeldern gebührt eine ganz besondere
Aufmerksamkeit, zumal man unter anderem Bilder auf sie
projizieren kann (z.B. von Krankheitsmikroben), die auch
photographisch festgehalten werden können. Mittels
entsprechender Aktivierung solch eines Hautfeldes gelang es
Calligaris, das schon erwähnte Photo von jenem
Mikroorganismus zu machen, der laut Calligaris
mitverantwortlich für den Krebs sein soll.
Sobald der Umriß eines Hautfeldes geortet ist, wird er wie
üblich mit einem Stift markiert. Zur Ortung selbst verwende
man wiederum eine faradische Nadel oder, als ebenso
wirksames Hilfsmittel, den schon beschriebenen kleinen
Spachtel. Die Bewegungen des Spachtels müssen dabei nach
allen Richtungen hin geführt werden, jedoch stets vom
angenommenen Zentrum des Feldes aus. Die Aufladung des
Hautfeldes geschieht dann wie folgt: Nachdem die Fläche des
Feldes präzise lokalisiert ist (jeder Punkt dieser Fläche läßt die
Versuchsperson die beschriebenen hyperästhetischen
Empfindungen spüren), wird ein weißer Karton oder besser noch

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eine Metallplatte auf sie gelegt. Die Form und Fläche des
weißen Kartons bzw. der Metallplatte müssen dabei natürlich
genau mit der des Hautfeldes übereinstimmen. Danach wird das
Hautfeld innerhalb einer Zeitspanne, die sich zwischen 5
Minuten und 15 Minuten bewegt, aufgeladen, indem auf den
Karton bzw. auf die Metallplatte ein ganz leichter und unbedingt
gleichförmiger Druck ausgeübt wird. Die ganze Vorgangsweise
ist praktisch identisch mit jener, die wir bereits von den
Hautplaques her kennen. Auf die Ausmaße und die ungefähre
Position der einzelnen Hautfelder wird noch näher eingegangen.
Über die Notwendigkeit der Wiederholung
Nun zu einem äußerst wichtigen Aspekt: Häufig passiert es
mit neuen Versuchspersonen, daß die ersten Versuche an ihnen
einen negativen oder zumindest fast negativen Ausgang finden.
In solchen Fällen ist es wesentlich, daß man sich nicht von
derartigen anfänglichen Mißerfolgen abschrecken läßt. Man
muß, will man sich der Sache ernsthaft widmen, einfach ein
großes Maß an Geduld aufbringen. In einigen Fällen wird sogar
erst der vierte Versuch zu halbwegs brauchbaren Ergebnissen
führen.
Zweifelsohne ist die Rolle der Versuchsperson eine
sehrwichtige, und deshalb mag durchaus empfehlenswert sein,
nur solche Versuchspersonen zu wählen, bei denen ein schnelles
und klares Reaktionsve rmögen vorausgesetzt werden kann. Aber
nach wie vor sei nicht vergessen, daß die Experimente von
Calligaris an jedem beliebigen Menschen durchgeführt werden
können.
Sobald es einmal gelungen ist, eine Plaque vollständig
aufzuladen, wird die gesamte darauffolgende
Experimentierarbeit erheblich leichter und zeitlich gerafft sein.
Ganz allgemein betrachtet sind junge Menschen bessere
Versuchspersonen als ältere, genauso wie Männer meist
zuverlässiger reagieren als Frauen, weil diese von Natur aus

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sensibler sind und sich daher leichter durch Emotionen und
Suggestionen beeinflussen lassen.
Als Versuchsperson möglichst zu vermeiden sind Menschen,
die bereits von ihrer Natur her über Fähigkeiten der
außersinnlichen Wahrnehmung verfügen, beispielsweise über
hellsehe nde Kräfte. Bei ihnen treten zwar in der Regel die
Aktivierungserscheinungen schneller auf, jedoch im Laufe der
Phänomenbeschreibung tendieren sie stark dazu, von der
eigentlichen Experimentfunktion abzuschweifen. Die von ihnen
gelieferten Beschreibungen sind also nicht immer ganz
zuverlässig.
Bei Frauen sollte man nicht an Tagen experimentieren, die
dem Einsetzen der Menstruation unmittelbar vorausgehen,
zumal ein bestimmter Zusammenhang zwischen
Reaktionsablauf und Menstruation besteht.
Der Raum, in dem die Experimente durchgeführt werden, soll
so nüchtern wie möglich eingerichtet sein und darf keine
Gegenstände enthalten, die bei der Versuchsperson starke
Emotionen hervorrufen. Wenn möglich soll die Versuchsperson
vor einem Fenster oder einer Wand sitzen, hinter der sich eine
breite Straße, ein weiter Platz oder noch besser eine offene
Landschaft auftut.
Natürlich soll die Versuchsperson keine Kleidungsstücke oder
Schmuckgegenstände tragen, die einen Druck auf die
Körperoberfläche ausüben, da sonst ungewollt andere Plaques
mitaufgeladen werden könnten. Es empfiehlt sich, diese
Vorsichtsmaßnahme bereits einige Stunden vor Beginn des
Experimentes zu treffen. Die Versuchsperson darf sich während
des Experimentes nicht in unmittelbarer Nähe von
Metallgegenständen aufhalten, da auch diese eine
beeinträchtigende Wirkung ausüben könnten. Außerdem ist zu
verhindern, daß im Raum Lärm herrscht oder Duftquellen
vorhanden sind, die die Versuchsperson irgendwie ablenken
könnten.
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Um die Ergebnisqualität der Experimente zu steigern, ist es
ratsam, die Versuchsperson auf ein spezifisches
Phänomengebiet zu "spezialisieren" (autoskopische,
heteroskopische, telepathische Experimente usw.), weil stets
Training die jeweilige Fähigkeit erheblich weiterentwickeln
kann.
Einige Hinweise und Empfehlungen
1. Das Reaktionsvermögen ist bei jeder Versuchsperson
anders.
3. Es ist notwendig, daß sich die Versuchsperson in einem
Zustand vollständiger physischer und psychischer Passivität, das
heißt Entspanntheit befindet; ihr einziger Gedanke muß es sein,
sich auf Wahrnehmungen zu konzentrieren.
4. Nach Beendigung des Experimentes verspürt die
Versuchsperson stets eine geistige Müdigkeit, häufig auch ein
leichtes Kribbeln unter der Kopfhaut; nach langandauernden
Experimenten können sich auch Kopfschmerzen sowie
Schläfrigkeit einstellen.
5. Die Versuchsperson neigt dazu, die wahrgenommenen und
beschriebenen Phänomene sofort wieder zu vergessen (vielleicht
deshalb, weil eine Art "Zensur" in Aktion tritt, jene psychische
Bewußtseinskontrolle also, von der wir bereits sprachen, deren
Aufgabe es ist zu verhindern, daß das aus dem Unterbewußtsein
auf die Ebene des Bewußtseins Gebrachte dort weiterbestehen
kann).
6. Kommen in den Wahrnehmungen der Versuchsperson auch
Menschen vor, so können diese mit außergewöhnlicher
Genauigkeit beschrieben werden, sei es in bezug auf deren
Gesten und Verhalten, sei es auch bezüglich noch so kleiner
Details der Kleidung und des Körpers (z.B. eine Narbe).
7. Der Versuchsperson kann es während des Experimentes
gelingen, in eine andere Person "einzudringen", deren Gefühle
wahrzunehmen, deren Worte zu hören usw.

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8. Während des Experimentes sind alle Gedanken der
Versuchsperson vollständig auf die von ihr wahrgenommenen
Phänomene konzentriert, und sie hat daher häufig das Gefühl,
als würde sie in einer Leere schweben. Mitunter verspürt sie
auch ein leichtes Unwohlsein in Verbindung mit
Atembeschwerden (Beginn eines Trancezustandes?)
9. Es kommt vor, daß sich die Versuchsperson selbst als ein
Opfer von Suggestionen sieht, und daß sie es deshalb vorzieht,
überhaupt nichts zu sagen, um den Experimentator nicht
irrezuführen. Es ist also wichtig, sie immer wieder aufzufordern,
alles genau wiederzugeben, was sie empfindet und sieht.
10. Oft ergeben die wahrgenommenen Visionen nicht ein
vollständiges Bild, sondern beschränken sich auf Details und
Fragmente, deren Zusammenhänge verborgen bleiben.
11. Es kann vorkommen, daß die Versuchsperson nicht eine
direkte Vision erlebt, sondern lediglich ein vages Bewußtsein
hinsichtlich des Phäno menobjektes verspürt. In solchen Fällen
ist natürlich die Gefahr einer suggestiven Beeinflussung sehr
groß.
12. Wichtig ist es auch, daß sich die Versuchsperson in einem
geistig und körperlich ausgeruhten Zustand befindet; sie soll
also möglichst einen leeren Magen haben und gut ausgeschlafen
sein.
13. Ab und zu erscheint der Versuchsperson ihre Vision als
eine Art von Wirbel und Strudel, der gleich wieder verschwindet
und sich nicht näher beschreiben läßt.
14. Manchmal wird die Versuchsperson während ihrer
Visionen von Makropsie befallen, das heißt, sie sieht die
einzelnen Gegenstände viel größer, als sie in Wirklichkeit sind.
Auch kann es geschehen, daß sie Gegenstände sehr verzerrt
sieht.
15. Die Visionen drücken sich nicht nur im Sehen von Bildern
aus, sie betreffen auch das Wahrnehmungsvermögen des Gehörs

-71-
sowie des Tast-, Geruchs- und Geschmackssinnes.
16. Nur selten erscheinen die Bilder ganz plötzlich, meistens
erfolgt dies im Laufe aufeinanderfolgender Phasen, in denen die
Vision allmählich ihre Form annimmt.
17. Nicht oft genug kann wiederholt werden, daß der
Aufladedruck (egal ob elektrisch oder thermisch) leicht und
sanft sein muß, um das Wahrnehmungsvermögen der
Versuchsperson nicht zu beeinträchtigen.
18. Es kann vorkommen, daß die wahrgenommenen Bilder
nicht statisch sind, sondern rotieren oder blitzschnell
Zustandekommen und wieder verschwinden, so daß eine genaue
Definition nicht möglich ist.
19. Auch ist es möglich, daß sich die Wahrnehmung auf
zusammenhanglose Gedanken- und Wortfragmente beschränkt.
20. Häufig weisen die wahrgenommenen Phänomene
symbolische und assoziative Bezüge auf.
21. Die das Experiment am meisten hemmende
atmosphärische Einwirkung scheint der Wind zu sein.
22. Je isolierter die Versuchsperson ist, desto deutlicher sind
ihre Visionen. Die Anwesenheit von zahlreichen Menschen im
selben Raum führt meistens zu recht negativen Auswirkungen
auf die Ergebnisse der Experimente. 25. Auch das
Vorhandensein von grellem Licht und Lärm beeinträchtigen die
Visionsfähigkeit der Versuchsperson.
24. Bei Hellsichtigkeitsexperimenten kann die
Versuchsperson unterscheiden zwischen Tag und Nacht,
zwischen natürlichem und künstlichem Licht, sie erkennt die
jeweilige Jahreszeit, die Kleidung der Personen, die Einrichtung
der Räume sowie ihre Form und ihr Ausmaß, die Beschaffenheit
der Umgebung (Gewässer, Ebene, Hügel, Berge, Eigenarten der
umliegenden Vegetation usw.), und sie kann den Bewegungen
der Personen folgen und deren Gespräche hören.

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25. Der Betrachtungsstandpunkt einer Vision kann sehr
verschieden sein. Oft sieht man die Bilder von oben, dann
wieder von der Seite, und andere Male fühlt man sich wiederum
in ihrer Mitte.
26. Es gibt Fälle von Versuchspersonen, die ihre Visionen
erleben, als befänden sie sich in einem Kinosaal, das heißt sie
selbst haben den Eindruck, sich im Dunkeln zu befinden,
während eine hell ausgeleuchtete Szene vor ihren Augen ab-
68 läuft. Sind in einer Szene Mauern enthalten, so vermag ihr
Blick durch sie hindurchzudringen.
27. Meistens hat der Wahrnehmende das Gefühl, geistig an
der von ihm beobachteten Szene direkten Anteil zu haben.
28. Normalerweise fällt die Versuchsperson während ihrer
Visionen nicht in Trance, zumindest fehlt jedes Anzeichen eines
solchen Zustandes.
29. Wird während des Experimentablaufes der Aufladedruck
von leicht auf stark gesteigert, so führt dies zu einer plötzlichen
Unterbrechung der Visionsfähigkeit.
30. Oft gelingt es der Versuchsperson nicht, das Gesamtbild
einer Szene zu erfassen, das heißt sie verliert sich in
Nebensächlichkeiten und kann sich nur auf Einzelheiten
konzentrieren, ähnlich wie wir es von unseren Träumen her
kennen.
31. Bei der Auswertung und Auslegung von
Experimentergebnissen sollen stets alle Details und Umstände
berücksichtigt werden, auch die noch so klein und vielleic ht
unwichtig erscheinenden.
Wer sich all diese Hinweise zu Herzen nimmt und sie stets
gewissenhaft befolgt, der wird ohne jeden Zweifel zu erstaunlich
positiven Ergebnissen kommen.
Mögliche Fehlerquellen
Bevor wir dieses Kapitel zum Abschluß bringen, möchten wir

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noch kurz auf die am häufigsten vorkommenden Fehler und
Falsch-Auslegungen zu sprechen kommen.
Vor allem muß das Phänomen der Bildpersistenz
berücksichtigt werden (die Beharrlichkeit eines Bildes,
besonders dann, wenn es mehrmals am selben Tag gesehen
wird). Kurzum, ein gewisses Bild kann zu einer Art
Gewohnheitsempfindung werden, wodurch die Möglichkeit
entsteht, daß es auch dann wahrgenommen wird, wenn es gar
nicht vorhanden ist. Selbst bei geübten und erfahrenen
Versuchspersonen muß also die Gefahr eines Auftretens solcher
Gewohnheitsbilder berücksichtigt werden.
Auch darf der Einfluß nicht unterschätzt werden, den die
Ausstrahlungen des Experimentators auf die Versuchsperson
ausüben können. Äußerst wichtig ist es deshalb, daß man sich
nie direkt vor der Versuchsperson aufhält, sondern stets neben
ihr. In diesem Zusammenhang ist es auch empfehlenswert,
immer nur Stimulierungsgeräte mit möglichst langem Stiel zu
verwenden, sowohl bezüglich des Hämmerchens als auch der
Zylinder. Durch diese Maßnahme kann der Einfluß der
Ausstrahlungen der eigenen Hand zumindest verringert werden.
Um jede Form von Suggestion zu vermeiden, darf die
Versuchsperson nicht wissen, zu welchen
Phänomenauswirkungen das Aufladen der jeweiligen
Hautplaques führen wird. Sie soll vor dem Experiment lediglich
über die genauen Erkennungsmerkmale der betreffenden
Aktivierungserscheinungen Bescheid wissen, damit sie sich
leichter auf deren Wahrnehmung konzentrieren kann. Um auch
jede Möglichkeit einer telepathischen Kommunikation zwischen
Experimentator und Versuchsperson auszuschließen, wäre es im
Prinzip natürlich vorteilhaft, wenn selbst der Experimentator
nicht wüßte, welche genauen Auswirkungen durch das Aufladen
der gewählten Hautplaque zu erwarten sind.
Zweifelsohne ist die Gefahr einer auto- oder
heterosuggestiven Beeinflussung der Versuchsperson groß und
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oft auch nicht rechtzeitig und deutlich erkennbar. Die
Möglichkeit einer Heterosuggestion wird am besten dadurch
ausgeschlossen, daß der Experimentator während des gesamten
Aufladevorganges schweigt und sich so ruhig wie möglich
verhält. Schon ein einziges Wort kann sich bei der
Versuchsperson als suggestive Orientierung zu einer gewissen
Wahrnehmung hin auswirken. Auch bei den Fragen, die der
Versuchsperson schließlich gestellt werden, muß man äußerste
Vorsicht walten lassen, damit ihr Empfindungsvermögen weder
gehemmt noch irgendwie falsch orientiert wird. Der
Versuchsperson darf also nie gesagt werden, hier oder jetzt
müsse sie das oder jenes empfinden, sondern die Frage muß
stets so behutsam wie möglich formuliert sein, etwa ob sie einen
sensiblen Punkt spüre oder nicht.
Um die Gefahr einer autosuggestiven Beeinflussung auf das
erforderliche Minimum zu reduzieren, darf die Versuchsperson
nie der Meinung sein, sie müsse jetzt einfach etwas Bestimmtes
wahrnehmen oder sehen. Voraussetzung ist dabei, daß - wie
schon öfter erwähnt - all ihre Sinne möglichst wenig Ablenkung
haben. Ihre Augen müssen fortwährend geschlossen bzw.
verbunden sein.
Im folgenden Kapitel werden die wichtigsten metaphysischen
Phänomene der einzelnen Plaques beschrieben, wobei die
genauen Anweisungen von Calligaris rigoros beachtet werden.

-75-
Kapitel III
Einführung in die Praxis
Unter der Vielzahl von Experimenten, die Calligaris
wiederholt ausgeführt und beschrieben hat, erscheint uns das der
Projektion von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf die
menschliche Haut zweifellos als eines der interessantesten und
erstaunlichsten.
Es war schließlich gerade dieses faszinierende Thema, durch
das wir auf den Namen Calligaris gestoßen waren.
Wir entdeckten also Giuseppe Calligaris und sein Werk quasi
per Zufall, das heißt aufgrund eines Hinweises im Buch "Die
medizinische Radiästhesie" des französischen Forschers
Leprince, der sich, wie wir später erfahren sollten, sein Leben
lang mit den Studien Calligaris' beschäftigte und ihn auch
persönlich kennengelernt hatte.
Im Rahmen eines kurzen Kapitels des erwähnten Buches
spricht Leprince über die Parallelen zwischen der
Forschungsarbeit von Calligaris und der digitalen Zönotherapie.
Wir lasen dabei zum erstenmal den Namen von Giuseppe
Calligaris, maßen der Sache aber kein besonderes Gewicht bei.
Erst später, als wir uns mit den Schriften anderer Autoren zum
Thema der Radiästhesie beschäftigten, begannen wir die
Wichtigkeit dieses Mannes zu erahnen, dessen
Forschungstätigkeit immer wieder zitiert und hervorgehoben
wurde, wenn auch meist mit sehr vagen Hinweisen.
Dann endlich geriet uns eines Tages ein Buch zwischen die
Finger, dessen Autor Calligaris selbst war. Allein schon der
Titel dieses Werkes, "Die Wunder der Metapsychik", reichte
aus, um unsere Neugier vollends wachzurufen und so
beschlossen wir, uns näher mit ihm zu beschäftigen.
Zu Anfang hatten wir mit einigen Schwierigkeiten zu

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kämpfen, denn die Darstellungen Calligaris lösten in uns ein
erhebliches Maß an Perplexität und Ratlosigkeit aus, derart
phantasiebehaftet erschienen sie uns. Darüber hinaus wußten wir
ja noch nichts von diesem Mann, und so ist es vielleicht
verständlich, daß wir uns beim ersten Durchblättern des Buches
sogar zu einigen ironischen Bemerkungen hinreißen ließen.
Auch widmeten wir uns zu Beginn recht zögernd diesem
Buch, weil uns sein Umfang ziemlich abschreckte: 591 dicht
bedruckte Seiten wollten studiert und analysiert werden. Nach
einigem Hin und Her kamen wir jedoch zu dem Schluß, daß es
vielleicht doch der Mühe wert sein konnte; auf jeden Fall
wollten wir uns um eine seriöse Urteilsbildung bemühen. Wir
liehen uns also dieses Buch aus (von der Existenz der
zahlreichen weiteren Werke Calligaris' hatten wir damals noch
keine Kenntnis) und begannen guten Willens sorgfältig und
kritisch zu lesen.
Die Schwierigkeiten waren damit aber noch nicht beseitigt,
und wiederholte Male neigten wir dazu, aufzugeben und die
ganze Sache zu vergessen. Die Schreibweise von Calligaris war
äußerst kompliziert und zähflüssig, die von ihm verwendeten
Begriffe waren zum Teil unverständlich, die vorgebrachten
Argumente schienen häufig nicht einleuchtend zu sein und auch
die erforderliche exakte Ortung der einzelnen Linien und
Plaques betrachteten wir als nahezu unrealisierbar.
Inmitten dieses unübersichtlich erscheinenden Textchaos
gelangten wir aber dann zu einer Stelle, deren Aussage uns
wegen ihrer Einfachheit stutzig machte. Wir stießen nämlich auf
die Beschreibung eines Experimentes, dessen Durchführung
dem Anschein nach wirklich einfach war: Es genüge, so
Calligaris, die äußerste Spitze eines Mittelfingers leicht gegen
eine feste Fläche zu drücken, um nach etwa zehn Minuten ein
hellseherisches Phänomen wahrzunehmen. Mit kleinen
Änderungen und Varianten könnten mit dieser Methode die
unterschiedlichsten Ergebnisse erzielt werden. Endlich hatten

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wir etwas gefunden, worauf wir uns in der praktischen
Erprobung ohne komplizierte Vorbereitungsarbeiten
konzentrieren konnten.
Gerüstet mit viel gutem Willen begannen wir also mit dem
sogenannten "Nagelstreich", der den Behauptungen von
Calligaris zufolge eine beliebige Art von Hellsichtigkeit
auslösen sollte. Diese höchst einfache Methode besteht darin,
mit dem Daumennagel rasch und leicht über die äußerste Spitze
des Mittelfingers derselben Hand zu streichen (von der Dynamik
her ähnelt dieser Vorgang dem Anzünden eines Streichholzes).
Gestrichen werden soll dabei über jenen Punkt der
Mittelfingerkuppe, an dem sich die seitliche Haup tlinie mit der
Axiallinie des Fingers kreuzt.
Nachdem die Anwendung dieser Methode zu keinerlei
brauchbarem Ergebnis führte, ersetzten wir, wie von Calligaris
selbst empfohlen, den Nagelstreich durch eine rhythmische
Oberflächenreizung mit einer Metallspitze, das heißt, wir
strichen in gleichmäßigem Rhythmus mit einer leicht
schräggehaltenen Nadel über die Spitze des Mittelfingers.
Laut Calligaris hätte sich nun nach etwa zehn Minuten
irgendeine Ausdrucksform von Hellsichtigkeit einstellen sollen.
Nach langen Versuchen gelang es uns schließlich, den
entsprechenden Punkt präzise zu lokalisieren. Dieser wurde nun
auf die beschriebene Art gereizt, und nach rund zwanzig
Minuten erlebte unser Mitarbeiter eine kurze traumähnliche
Vision, deren Inhalt er uns schilderte. Nun - reiner Zufall? -,
tags darauf erlebten wir genau die von ihm gesehene Situation
als nüchterne Wirklichkeit.
Es war das erste positive Ergebnis, aber wir waren natürlich
noch lange nicht zufrieden. Wir entschieden uns, ein paar Tage
später mit einer Reihe ähnlicher Experimente zu beginnen.
Unter diesen vielen neuen Experimenten gab es vor allem
zwei, das Erkennen von verdeckten Spielkarten und das Lesen

-78-
in geschlossenen Büchern, mit denen wir zu erstaunlich guten
Ergebnissen gelangten. Trotz dieser recht deutlichen
Erfolgserlebnisse wollten wir aber auch jetzt noch nicht die
Möglichkeit völlig ausschließen, daß irgendeine Form von
Sugestion oder Telepathie mit im Spiel sein konnte.
Mittlerweile war die ganze Sache für uns zu einer Frage des
Prinzips geworden, und wir hatten bereits das feste Vorhaben, so
lange nicht locker zu lassen, bis wir in der Lage wären, ein
überlegtes und belegbares endgültiges Urteil aussprechen zu
können. Der erste Schritt dazu bestand darin, uns das von
Calligaris empfohlene Instrumentarium zu besorgen, was
keinerlei Schwierigkeiten bereitete, zumal es sich ja nur um
Reflexhämmerchen und kleine Metallzylinder verschiedener
Durchmesser handelte. Etwas später, nachdem wir bereits lange
recherchiert hatten, konnten wir sogar das Köfferchen ausfindig
machen, in dem noch alle die von Calligaris selbst verwendeten
Originalgeräte enthalten waren. Wir besaßen nun wirklich alles,
was zur praktischen Ausführung der Experimente dienen
konnte. Doch so sehr wir uns auch abmühten, die Ergebnisse
waren ausnahmslos negativ. Dazu kam die
äußerst komplizierte Sprache Calligaris', deren Terminologie
in vielen Fällen unerklärbar schien, sowie der Umstand, daß die
ausführlichen Anleitungen bezüglich der Ortung und Aufladung
der Hautplaques in anderen Schriften Calligaris' enthalten
waren, auf die er zwar häufig hinwies, die wir jedoch trotz
hartnäckigen Suchens nicht auftreiben konnten.
Schließlich bot sich uns doch eine Möglichkeit, ein
Experiment durchzuführen, das sich mit der "Photographie der
Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft auf der
menschlichen Haut" befaßt. Allein schon die Vorbereitungen
brachten eine Reihe erheblicher Schwierigkeiten mit sich, denn
Calligaris verwies ausdrücklich darauf, daß für das Gelingen
dieses Experimentes eine strikte Befolgung aller Einzelheiten
seiner Anleitung die unumgängliche Voraussetzung sei. So

-79-
mußte beispielsweise der Raum völlig frei von Möbeln und
anderen Gegenständen sein, und auch für die Ortung des
entsprechenden Hautfeldes war eine noch höhere Präzision als
üblich erforderlich. Weil es sich zweifellos um ein ganz
außergewöhnliches Experiment handelte, wollten wir gerade
darauf nicht verzichten und entschlossen uns, ernsthaft und mit
viel Geduld an die Sache heranzugehen.
Tage vergingen, bis uns alle Details der Ausführung von
Calligaris verständlich waren, und wiederum verstrichen Tage,
an denen wir die einzelnen Plaques des Hautfeldes zu
lokalisieren versuchten. Und tagtäglich kam es zu neuen
Rückschlägen und Enttäuschungen. Die Skepsis in uns wurde
verständlicherweise immer größer. Das Einzige, das unsere
Hoffnungen auf Erfolg noch zu stützen vermochte, waren die
Photos, die Calligaris selbst bei seinen Experimenten gemacht
hatte, und die eine dermographische Reproduktion
verschiedener Gegenstände zeigten. Zwei dieser Aufnahmen
sind auch in diesem Buch enthalten.
Wir harrten also aus und machten täglich neue Versuche. Und
fast täglich gelang es uns, Fehler zu erkennen und auszubessern.
Endlich kamen wir dann an den Punkt, an dem wir nahezu
sicher waren (unter anderem auch mit Hilfe eines medizinischen
Wörterbuches), die Anleitungen von Calligaris bis ins kleinste
Detail haargenau befolgt zu haben. Und tatsächlich, nach einiger
Zeit erschien auf dem betreffenden Hautfeld ein konfus
geformter, rötlicher Fleck. Der von uns für das Experiment
gewählte Gegenstand war eine Blumen-
76 vase mit langem und schmalem Hals. Trotz der
Unförmigkeit des rötlichen Flecks waren wir natürlich begeistert
und überzeugt, den richtigen Weg beschritten zu haben. Wir
wiederholten das Experiment so lange, bis endlich das große, für
uns historische Ereignis eintrat: An der Innenseite des rechten
Unterarms erschien, zuerst undeutlich, dann mit immer klareren
Konturen, der Schattenriß der Blumenvase. Wir waren am Ziel!

-80-
Es gab keinen Zweifel mehr, das Experiment war perfekt
gelungen.
Daß wir natürlich gerade in jenem Moment keinen
Photoapparat zur Hand hatten, darüber machen wir uns heute
noch Vorwürfe. Dies hing in erster Linie wohl damit zusammen,
daß wir zum damaligen Zeitpunkt noch nicht vorhatten, ein
Buch über Calligaris zu schreiben. Damals ging es uns lediglich
darum, die Aussagen Calligaris' zu überprüfen, und nicht etwa
darum, die Bestätigungen dieser Aussagen für andere zu
dokumentieren.
Wir wollten wirklich mehr über Giuseppe Calligaris erfahren,
und so nahmen wir die Suche nach seinen anderen zahlreichen
Büchern auf. Erst nach langwierigen Recherchen und
Bemühungen aller Art gelang es uns, ausreichend
Originalmaterial zusammenzutragen, um mit einer sorgfältigen
analytischen Untersuchung der wichtigsten Entdeckungen von
Calligaris beginnen zu können.
Selbstverständlich beschäftigten wir uns in der Praxis nur mit
einigen der unzähligen, von Calligaris beschriebenen
Experimente. Die Resultate waren nicht immer glänzend, aber
doch genügend deutlich, um von der Seriösität und Ehrlichkeit
Calligaris' überzeugt zu sein.
Allmählich reifte in uns der Gedanke, ein kleines Buch über
Calligaris und das Wesentlichste seines Lebenswerkes zu
verfassen, denn, so überlegten wir, eine Neuauflage seiner
umfangreichen Originalschriften würde sicherlich zu einem
neuen Mißerfolg führen, da sich wohl kaum jemand Zeit und
Mühe nehmen würde, derartige Wälzer in all ihrer
Kompliziertheit durchzulesen und sorgfältig zu analysieren. Es
steht fest, so meinen wir jedenfalls, daß nicht alles, was
Calligaris in seinen Werken sagt, richtig und zutreffend ist. Man
muß in diesem Zusammenhang an den enormen Umfang seiner
Forschungstätigkeit denken, um zu verstehen, wie anfällig er für
Fehler und Unvollständigkeiten war. Calligaris selbst ist sich
-81-
dieser Unzulänglichkeiten bewußt, auf die er immer wieder
hinweist.
Nicht alle Plaques sind so schwierig zu behandeln wie die der
Hautfelder, auf denen dermographische Projektionen möglich
sind. So sind zum Beispiel Experimente, die eine Stimulierung
der Mittelfingerspitze voraussetzen, von extremer Einfachheit
und bedürfen nur einer korrekten Befolgung der Anleitungen,
auf die wir noch zu sprechen kommen. Wenn wir auch so
schwierige Plaques wie die der Hautfelder in unsere
Beschreibungen mit einbezogen haben, so deshalb, um jedem,
der die notwendige Mühe auf sich nimmt, die Möglichkeit zu
geben, die von Calligaris und auch von uns gemachten
Erfahrungen nachzuvollziehen. Denn nichts soll in diesem Buch
gesagt und behauptet werden, was nicht von jedem selbst
geprüft werden könnte.
Und nun zur bereits erwähnten Stimulierung der Plaque, die
sich im Fadenkreuz befindet, das von der Medianlinie der Hand
und der seitlichen Hauptlinie des Körpers an der äußersten
Spitze des Mittelfingers gebildet wird. In diesem Fall treten
keinerlei Aktivierungserscheinungen auf. Außerdem - geht man
die Sache ernsthaft an - ist mit nahezu absoluter Sicherheit
gewährleistet, daß man stets ein positives Resultat erzielt.
Ausgelöst wird durch eine derartige Stimulierung eine
Hellsichtigkeit über kleinere Entfernungen hinweg,
beispielsweise einen Vorgang betreffend, der sich zur selben
Zeit in einem Nebenraum abspielt. Die Größenordnung der
räumlichen Distanz solcher Gegenwart-Hellsichtigkeit ist bei
jeder Versuchsperson anders. Wichtig ist auch bei dieser Art
von Experimenten die Erfüllung der allgemein gültigen
Voraussetzungen, über die bereits ausführlich geschrieben
wurde (verbundene Augen, möglichst kahler Raum,
Beschränkung auf ein Minimum aller sinnlichen
Wahrnehmungsquellen usw.). Es ist auch durchaus möglich, daß
eine Versuchsperson Hellsichtigkeit erlebt, die einen

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gegenwärtigen Vorgang betrifft, der sich weit von ihr entfernt
abspielt, beispielsweise an einem Ort, der vom Experimentator
gewählt wurde.
Möglich ist auch eine Hellsichtigkeit, die sich auf einen
bereits abgelaufenen Vorgang aus dem Leben eines tatsächlich
vor der Versuchsperson stehenden Menschen bezieht.
Auf diese Art kann man auch psychometrische Experimente
durchführen, das heißt, mit Hilfe eines Gegenstandes Visionen
auslösen, deren Inhalt einen direkten Bezug auf den Besitzer des
Gegenstandes aufweist.
Die ersten Experimente dieser Art können mit einer verdeckt
auf dem Tisch liegenden Spielkarte erfolgen, die die
Versuchsperson mit der Spitze ihres Mittelfingers berührt,
woraufhin sie gefragt wird, um welche Karte es sich dabei
handele. Ähnlich verlaufen Experimente mit einem
geschlossenen Buch, auf das die Versuchsperson ihre Hand legt.
Nach der üblichen, zehn bis fünfzehn Minuten langen
Stimulierungszeit wird sie in der Lage sein, eine Seitenzahl zu
nennen und gleichzeitig einzelne Wörter oder auch ganze Sätze,
die auf der genannten Seite nachzulesen sind.
Ein weiteres Ergebnis derartiger Experimente ist das
Erkennen von Gegenständen in völliger Dunkelheit. Die
Versuchsperson ist dann in der Lage, einen vorher vom
Experimentator versteckten Gegenstand genau zu lokalisieren
oder zu beschreiben. Oft wird es auf diese Art und Weise
möglich, verlorengegangene Gegenstände wieder ausfindig zu
machen.
Eine vollständige Aufzählung aller Phänomene, die durch das
einfache Stimulieren einer Mittelfingerspitze bewirkt werden
können, wäre an dieser Stelle zu lang. Es soll also dem daran
Interessierten überlassen bleiben, die endlose Weite dieses
Phänomengebietes näher zu erforschen. Unter den
interessantesten Auswirkungen dieser Experimente sind

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vielleicht noch zu erwähnen:
Die Möglichkeit, daß die Versuchsperson ein vom
Experimentator gedachtes Wort wiedergeben kann (oft sagt die
Versuchsperson eine Reihe falscher Wörter, bis sie das richtige
findet, von dessen Richtigkeit sie dann aber überzeugt ist), die
Fähigkeit, kurze Sätze in einer nicht beherrschten Fremdsprache
auszusprechen, auch ohne deren Bedeutung zu kennen
(besonders dann, wenn sich im Raum eine diese Sprache
beherrschende Person aufhält), sowie die Fähigkeit der
Versuchsperson, automatisch zu schreiben, und zwar mit der
Handschrift eines Verstorbenen, dessen Identität vor Beginn des
Experimentes festgelegt wurde.
Im Zusammenhang mit der Hyperästhesie der Fingerspitzen
ist Calligaris auch auf ein anderes hochinteressantes Experiment
hin: Wird eine Viertelstunde lang die Hautzone stimuliert, die
sich unmittelbar unter dem Nagelvorsprung des rechten
Mittelfingers befindet, so wird die Versuchsperson in derselben
Nacht von einem Vorfall träumen, der sich im Laufe des
darauffolgenden Tages tatsächlich zutragen wird.
Und nun zu den Plaques, deren Aufladung zu
dermographischen Projektionen von Gegenwart, Vergangenheit
und Zukunft führt. Es handelt sich dabei um äußerst schwierige
Experimente, die gerade wegen ihrer Schwierigkeiten als eine
letzte Phase der gesamten Experimentierarbeit betrachtet werden
sollten. Ihres extremen Interesses wegen sollten sie jedoch, so
meinen wir, auf jeden Fall durchgeführt werden.
Dermographische Projektion eines Gegenstandes, der für die
Versuchsperson nicht sichtbar ist
Die aufzuladende Hautplaque hat einen Durchmesser von 12
mm und liegt an der Innenseite des linken Knies, etwa 2 cm vor
der seitlichen Hauptlinie und rund l cm oberhalb der gedachten
Verlängerung der Kniefalte. Während der Aufladungsphase
steht vor der Versuchsperson, für sie unsichtbar, ein

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Gegenstand; die Entfernung zwischen Versuchsperson und
Gegenstand soll bei drei Metern bis 3,10 Metern liegen.
Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen in der linken
Gesichtshälfte, 2) Schweregefühl im Unterleib, 3) Kribbeln im
Bereich der Nasenflügel.
Durch das Aufladen dieser Plaque wird ein damit in
Verbindung stehendes Hautfeld sensibilisiert, auf dem die
Projektion erscheinen wird.
Dieses Hautfeld spricht nicht nur auf dermographische
Projektionen der Gegenwart, sondern auch auf solche der
Vergangenheit an. Es ist fast rechteckig, etwa 7 cm mal 6,5 cm
groß und in Längsrichtung am äußeren Teil der Innenseite des
rechten Unterarms angeordnet. Seine äußere Längsseite verläuft
parallel zur Axiallinie des Arms, in einem Abstand von etwa 5
mm. Die obere Breitseite liegt dagegen 8 mm bis 9 mm unter
der Ellbogenfalte.
Auf diesem Hautfeld wird nach erfolgter Aufladung der be-
80 schriebenen Plaque der verborgene Gegenstand als
Schattenriß in Erscheinung treten.
Calligaris gibt uns dazu noch folgende Hinweise und
Ratschläge:
1. Es ist empfehlenswert, einein Gegenstand mit
schematischer, charakteristischer und einfacher Form zu wählen
Er soll überdies möglichst ohne Dekor oder sonstige
ablenkungsbegünstigende Elemente sein. Auch darf er nicht aus
zwei gleichen Teilen zusammemgesetzt sein (z.B. eine Brille).
2. Ist er erheblich kleiner als dais Hautfeld, so wird er
normalerweise in der Projektion vergrößert, um das Feld zu
füllen.
3. Die Versuchsperson steht oder sitzt mit verbundenen
Augen in einem möglichst leeren Raum, der ihr unbekannte
Gegenstand befindet sich genau vor ihr.

-85-
4. Der Gegenstand kann sich auc h hinter einem matten
undurchsichtigen Schirm befinden, z.B. hinter einer Leinwand
oder einer spanischen Wand. Auch in diesem Falle muß der
Abstand zwischen der Versuchsperson und dem Gegenstand 3 in
bis 3,10 in betragen. Es dartf immer nur ein einziger Gegenstand
verwendet werden.
5. Während des Experimentes darf niemand zwischen
Versuchsperson und Gegenstand treten, genausowenig wie der
Gegenstand selbst berührt oder 'verschoben werden darf.
6. Der Gegenstand soll nicht autf einen Tisch oder Stuhl
gestellt werden, weil dies zu einer unklaren Projektion führen
kann. Am besten hänge man dem Gegenstand an einem dünnen
Faden auf oder man lege ihn auf einen gleichförmigen neutralen
Fußboden.
7. Meistens erfolgt die Zusammensetzung des
Projektionsbildes phasenmäßig, das heißt, das Bild baut sich
allmählich auf.
8. Es sei ausdrücklich betont, daiß der Gegenstand als
Projektion stets leicht deformiert erscheint.
9. Ab und zu kommt es vor, daß die Projektion eine stark
verkleinerte Form des Gegenstandes wiedergibt.
Ebenso kann die Projektion alls mehrfache Wiederholung des
Gegenstandes in verschiedenen Positionen erscheinen.
11. Um eine optimale Deutlichkeit des Projektionsbildes zu
gewährleisten, kann vorher die betroffene Hautgegend blutärmer
gemacht werden, indem man mit einer Hand fest
darüberstreicht, wobei es wichtig ist, zwischen Hand und
Hautfeld ein Stück Ölpapier oder ein Tuch zu legen.
12. Um das Projektionsbild noch deutlicher zu machen
(besonders dann wichtig, wenn man es photographieren will),
trägt man auf das Hautfeld eine anämisierende Salbe auf. Die
besten Erfahrungen wurden mit einer weißen Fettsalbe gemacht,
die sich aus Zinkoxyd, Walfischöl und Stearinsäure
-86-
zusammensetzt. Man läßt diese Salbe 3 bis 5 Minuten lang
einwirken und entfernt sie dann mit einem Wattebausch oder
Mulltuch und einer geeigneten Reinigungsflüssigkeit.
13. Will man das Phänomen photographisch festhalten, so
bereite man alles Notwendige rechtzeitig und sorgfältig vor. Der
Abstand zwischen Haut und Photoobjektiv soll etwa 50 cm
betragen. Zur optimalen Ausleuchtung der Hautfläche nimmt
man möglichst einen 1000-Watt-Reflektor. Da das
Projektionsbild Oszillationen und Phasenverschiebungen
ausgesetzt ist, sollten mehrere Photos hintereinander gemacht
werden.
14. Ausschlaggebend für die Klarheit der dermographischen
Projektion ist vor allem die Präzision, mit der die Hautplaque
geortet und aufgeladen wird.
15. Es muß noch eine ganze Reihe zusätzlicher Hautplaques
geben, deren Stimulierung zum Auftreten dermographischer
Projektionen auf anderen Hautfeldern führt, und zwar von
Gegenständen, die sich in unterschiedlicher, auch sehr weiter
Entfernung befinden.
16. Während des Vorhandenseins des dermographischen
Projektionsbildes müssen der Versuchsperson die Augen
verbunden bleiben bzw. ihr Gesicht muß auf die sie vom
Gegenstand trennende Wand gerichtet bleiben.
17. Weder das Gesicht noch der Körper der Versuchsperson
dürfen während des gesamten Experimentes ihre Stellung
verändern.
18. Es dürfen nie mehrere Experimente mit derselben
Versuchsperson kurz aufeinanderfolgen. Zwischen zwei
Experimenten soll stets eine Pause von mindestens einigen
Stunden eingelegt werden. Das Projektionsbild wird klarer
durch eine längere Aufladezeit.
19. Während des Experimentes muß die Versuchsperson so
entspannt wie möglich sein, an nichts Präzises denken, sich

-87-
möglichst passiv verhalten, um einen Zustand der
Gedankenleere zu erreichen.
20. Der vorgenannte Abstand von der Versuchsperson zum
Gegenstand (3 in - 3,10 in) wird von den Zehenspitzen der
Versuchsperson aus berechnet, egal ob sie sitzt oder steht.
21. Wird der Gegenstand auf den Fußboden gestellt, so soll
das Objekt möglichst gleichförmig, einfarbig und ohne
besondere Verzierung sein.
22. Die Beschäftigung mit dieser Art von Experimenten hat
erst vor kurzem begönnen, man darf also nicht erwarten, daß
bereits alle Einzelheiten zur perfekten Durchführung bekannt
sind. Zweifelsohne gibt es zahlreiche zu berücksichtigende
Details, die noch erforscht werden müssen. Sicher ist, daß diese
Experimente nicht zu den einfachsten gehören, weshalb
wiederholte Versuche notwendig sind.
23. Die größte Fehlerquelle liegt in der Möglichkeit einer
Überlagerung verschiedener Bilder infolge einer nicht präzisen
Ortung der Hautplaques.
24. Das Projektionsbild kann verschiedenste Perspektiven des
Gegenstandes wiedergeben.
25. Es muß noch weitere Plaques in Verbindung mit
entsprechenden Hautfeldern geben, deren Sensibilisierung nicht
zur dermographischen Projektion von Gegenständen führt,
sondern wobei etwa ein Mensch, ein Tier oder eine Pflanze pro-
Jiziert werden.
26. Um jede Möglichkeit einer Suggestion auszuschließen,
soll der Gegenstand nicht nur der Versuchsperson unbekannt
sein, sondern auch dem Experimentator, dem Photographen und
allen anderen am Experiment Beteiligten. Dazu beauftragt man
einen Außenstehenden, einen von ihm selbst zu wählenden
Gegenstand an eine vorher genau vereinbarte Stelle zu plazieren,
woraufhin sich dieser Helfer zurückzugehen hat.
27. Manchmal beschränkt sich das Projektionsbild auf einen
-88-
Teil des Gegenstandes.
28. All diese Hinweise haben ihre Gültigkeit auch hinsichtlich
der dermographischen Projektionen von Vergangenheit und
Zukunft.
Dermographische Projektion eines unbekannten und sich
nicht mehr im Raum befindlichen Gegenstandes
Die Hautplaque hat einen Durchmesser von etwa l cm und
befindet sich in der rechten Deltoidmuskelgegend, an einer
Stelle, die rund 5 mm neben (nach außen hin) der äußeren
Axiallinie des Armes und auf einer Ebene wenige Millimeter
über der Achselfalte liegt. Das damit in Verbindung stehende
Hautfeld ist dasselbe wie das des vorher beschriebenen
Experimentes.
Aktivierungserscheinungen: l) Ohrenrauschen, 2) Gefühl, eine
zusammenziehende Flüssigkeit im Mund zu haben, 3)
Schmerzen im oberen Nackenbereich.
Der Raum, in dem das Experiment ausgeführt wird, muß
einige Stunden lang völlig leer stehen. Danach wird der der
Versuchsperson unbekannte Gegenstand für die Dauer von etwa
75 Minuten in den Raum gestellt bzw. gehängt. Anschließend
daran bleibt der Raum wiederum eine Stunde lang leer, bevor er
von der Versuchsperson betreten wird. Diese setzt oder stellt
sich nun genau an jene Stelle, an der sich vorher der Gegenstand
befunden hat. Daraufhin kann mit dem Aufladen der Plaques
begonnen werden. Die dermographische Projektion - in diesem
Falle der Vergangenheit - erfolgt dann auf dieselbe Art und
Weise wie die des vorhergehenden Experimentes.
Dermographische Projektion eines unbekannten und sich
noch nicht im Raum befindlichen Gegenstandes
Diese Plaque weist einen Durchmesser von 12 mm auf und
liegt auf dem linken Handrücken, und zwar an der Innenseite,
also der dem Zeigefinger zugewandten Seite der ersten
Interdigitallinie (zwischen Daumen und Zeigefinger) und auf

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einer Ebene, die rund l cm oberhalb des
Mittelhandknochengelenks des Daumes verläuft.
Aktivierungserscheinungen: l) Kältegefühl im Mund, 2)
Schmerzen im oberen Augenhöhlenbereich, 3) Juckreiz in der
Kehle.
Das betreffende Hautfeld ist rechteckig geformt, mißt etwa 6
cm mal 7 cm und befindet sich an der inneren Außenseite des
linken Unterarms in Längsrichtung angeordnet.
Seine innere Längsseite verläuft in einem Abstand von etwa 2
cm vor der inneren seitlichen Hauptlinie, seine obere Breitseite
dagegen 5 bis 6 cm unter der Ellbogenfalte.
Dieses Experiment soll wiederum in einem leeren Raum
stattfinden, noch besser würde sich allerdings ein weiter Platz
unter freiem Himmel eignen. Nachdem man Plaque und
Hautfeld geortet und entsprechend gekennzeichnet hat, beginnt
man mit der zehn bis fünfzehn Minuten andauernden Aufladung
der Hautplaque. Danach sollte das Hautfeld mit der erwähnten
anämisierenden Salbe behandelt und wieder gereinigt werden.
Nun erscheint auf dem Hautfeld die Projektion jenes
Gegenstandes, der sich erst eine Stunde später an genau
demselben Platz befinden wird. Dieser Gegenstand wird fünfzig
Minuten nach Beginn der Aktivierungserscheinungen von einem
Außenstehenden, dem das Projektionsbild unbekannt sein muß,
frei nach eigenem Gutdünken gewählt und an die Stelle gesetzt,
an der die Versuchsperson vorher gesessen hatte. Während des
Zeitraumes zwischen dem Auftreten der dermographischen
Zukunftsprojektion und der Anbringung des Gegenstandes muß
der Raum völlig leer bleiben.
Alle erforderlichen Vorkehrungen sind wiederum identisch
mit den in den vorangehenden Abschnitten bereits erwähnten.
Bevor wir nun zu den Plaques übergehen, die sich auf die
interessantesten, bisher völlig unerforschten Bereiche der
Parapsychologie beziehen, seien noch einige Plaques erahnt,

-90-
deren Stimulierung recht einfach ist. Die darauf aufgebauten
Experimente können für alle jene Leser als eine Art Training
angesehen werden, die sich ernsthaft diesem Porschungsbereich
widmen möchten.
Ebenso ist es unserer Meinung nach empfehlenswert, sich zu
Beginn einer ernsthaften Forschungstätigkeit gerade mit den
nachstehend beschriebenen Plaques zu befassen, weil die von
diesen ausgelösten Phänomene unmittelbar und sofort die
Erkenntnis vermitteln, den Kontakt zu einer neuen,
übersinnlichen Dimension gefunden zu haben, in der bisher
ungeahnte Zusammenhänge offenkundig werden.
Das Unsichtbarwerden von Gegenständen, die die
Versuchsperson umgeben
Diese Plaque hat einen Durchmesser von 12 mm und befindet
sich an der Außenseite des linken Oberarmes rund l cm hinter
der seitlichen Hauptlinie und auf einer Ebene, die etwa 2 cm
oberhalb der Ellbogenfalte verläuft. Während der Ortung der
Plaque muß die Versuchsperson einen Gegenstand sehen, der
nicht weiter als l in von ihr entfernt ist (auch eine Wand genügt).
Aktivierungserscheinungen: l) Pulsschlaggefühl im Magen, 2)
Zuckungen in der oberen Gesichtshälfte, besonders links, 3)
Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren.
Auch diese Plaque muß mindestens 10 Min. bis 15 Minuten
lang aufgeladen werden, woraufhin die Versuchsperson den
Eindruck gewinnt, als würden alle Gegenstände, die sich vor ihr
in einer Entfernung zwischen l in und 10 in befinden, allmählich
an Konsistenz verlieren, durchsichtig werden und sich
schließlich vollends auflösen. In den meisten Fällen nimmt die
Versuchsperson in der letzten Phase des Experimentes nur noch
die vagen Umrisse der im übrigen für sie unsichtbar gewordenen
Gegenstände wahr, durch die hindurch sie nur noch den weiter
entfernt liegenden Hintergrund sieht. Dieses Unsichtbarwerden
bezieht sich indessen nur auf Gegenstände, nicht aber auf

-91-
Lebewesen. Menschen, Tiere und Pflanzen sind davon
ausgeschlossen. Steht beispielsweise vor der Versuchsperson ein
Mensch, so wird dieser wie von Nebel umhüllt erscheinen, da
die Kleidung nur noch in einer äußerst verschwommenen Form
von der Versuchsperson wahrgenommen wird.
Sehen in vollständiger Dunkelheit
Diese Hautplaque ist eine von jenen, die als optimaler Ersatz
für eine Reihe technologischer Hilfsmittel eingesetzt werden
könnte (in diesem Fall Geräte zur Erzeugung von
Infrarotstrahlen). Sie weist einen Durchmesser von 12 mm auf
und befindet sich auf dem rechten Handrücken, anschließend
(dem kleinen Finger zugewandt) an die Axiallinie des
Ringfingers und auf einer Ebene, die etwa 2,5 cm unterhalb der
Handgelenklinie verläuft.
Aktivierungserscheinungen: 1) Kältegefühl in Augen und
Mund, 2) Visionen von menschlichen Gesichtern im Profil, 3)
Schmerzen in den Füßen und im oberen Zahnfleisch.
Die Ortung der Plaque muß in absoluter Dunkelheit erfolgen.
Nach einer Aufladungsdauer von 10 Min. bis 15 Minuten
werden der Versuchsperson die Augen verbunden. Nun wird die
Versuchsperson in einen völlig verdunkelten Raum geführt,
wobei darauf geachtet werden muß, daß während dieses
Vorganges die Aufladung nicht unterbrochen wird; am besten
wäre ein Raum, den die Versuchsperson noch nie zuvor betreten
hat. Nachdem die Augenbinde abgenommen wurde, wird die
Versuchsperson nun trotz der vollständigen Dunkelheit zu sehen
beginnen. In der Endphase dieses Experimentes kann sie alle im
Raum vorhandenen Gegenstände klar erkennen und beschreiben.
Dieses parapsychologische Phänomen ist zweifelsohne von
enormer wissenschaftlicher Bedeutung, wenn man an dessen
mögliche Nutzung bei blinden oder sehbehinderten Menschen
denkt. So weiß man, daß in der UdSSR schon seit Jahren
Forschungsprojekte im Gange sind, deren Ziel es ist, Blinden die

-92-
Möglichkeit zu geben, mit der Haut zu sehen. Wie das alles
funktioniert, kann sich heute noch niemand erklären, doch selbst
die offizielle Wissenschaft akzeptiert bereits die Erkenntnis
bezüglich einer im Prinzip vorhandenen Sehfähigkeit der Haut.
Calligaris war bereits vor vierzig Jahren zu dieser
Schlußfolgerung gekommen.
Sehen von Bildern, die auf der Haut aufliegen
Hierbei handelt es sich um eine ungewöhnlich große Plaque.
Sie mißt im Durchmesser 15 mm und befindet sich an der
vorderen Seite des rechten Unterarmes, direkt auf der Axiallinie
des kleinen Fingers und etwa 7 cm bis 8 cm oberhalb der
Handgelenklinie. Zur Sensibilisierung und Ortung dieser Plaque
ist es notwendig, daß die Versuchsperson irgendeinen
Gegenstand ansieht, der sich nicht mehr als 1 in entfernt von
ihr befindet.
Aktivierungserscheinungen: 1) Schmerzen in der
Jochbeingegend und entlang den beiden Handkanten, 2)
Kältegefühl und Gänsehaut vom Nacken bis an die Mitte des
Rückens, 3) Drang, sich die Lippen an den Zähnen zu reiben.
Vor Beginn der Aufladung werden der Versuchsperson die
Augen verbunden. Sobald aufgrund des erfolgten Eintretens
aller drei Aktivierungserscheinungen der Aufladungsvorgang als
abgeschlossen betrachtet werden kann, wird der Versuchsperson
ein Bild auf den nackten Rücken gelegt. Es kann sich dabei um
ein Photo, eine Zeichnung oder einen Schriftzug handeln,
vermieden werden sollen lediglich gedruckte Buchstaben. Nach
einer Zeitspanne, deren Länge zwischen 5 Minuten und 15
Minuten schwankt, wird die Versuchsperson in der Lage sein,
eine detaillierte Beschreibung des ihr bis dahin unbekannten
Bildes zu geben. Die Wichtigkeit solcher Plaques im
Zusammenhang mit der Erforschung neuer
Behandlungsmethoden für Sehbehinderte liegt auf der Hand. So
spricht Calligaris von der Existenz einer Reihe weiterer

-93-
Hautplaques, die mit der Sehfähigkeit des Menschen in
Verbindung stehen. Unter anderem beschreibt Calligaris eine
Plaque, deren Stimulierung zu vorübergehender Kurz- bzw.
Weitsichtigkeit führt. Sind solche Sinnesstörungen durch
Plaques-Stimulierung erzeugbar, so müßten sie einer plausiblen
Logik zufolge wohl auch analog dazu beseitigt werden können.
Aus der genauen Erforschung solcher Plaques und deren
Besonderheiten ergeben sich nahezu unvorstellbare
therapeutische Möglichkeiten, von denen wir heute nur träumen
können.
Der Information halber soll hier eine kurze Beschreibung der
letztgenannten Plaque nicht fehlen: Sie hat einen Durchmesser
von 12 mm und liegt an der Innenseite des rechten Unterarmes,
rund l cm vor der Handgelenklinie. Während der Ortung der
Plaque soll die Versuchsperson durch ein Fernglas blicken oder
einen grell angeleuchteten Gegenstand betrachten.
Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen in der hinteren
Kopihälfte, 2) Gefühl, die Augäpfel wölbten sich nach innen, 5)
Kältegefühl am Mittelfinger der rechten Hand und am kleinen
Finger der linken Hand.
Die Versuchsperson erlebt eine sich allmählich steigernde
Weitsichtigkeit. Wird dagegen ein heftiger Druck auf dieselbe
Plaque ausgeübt (paralysierende Ladung), so führt dies bei der
Versuchsperson zu einer gegenteiligen Auswirkung, das heißt
sie wird vorübergehend kurzsichtig.
Durch Plaque-Stimulierung erzeugter Zwang, die Wahrheit zu
sagen
Der anhaltende Aufladezustand dieser Hautplaque bewirkt bei
der Versuchsperson den Zwang, die Wahrheit zu sagen. Eine
wichtige Eigenart dieser Plaque ist es, daß sie im Unterschied zu
allen bisher beschriebenen Plaques eine konsonante Wirkung
hat. Das bedeutet, daß die Plaque am Körper der
Versuchsperson stimuliert wird, das Phänomen selbst aber von

-94-
einer anderen Person (Perzipient) bemerkt wird. Der sich daraus
ergebende Vorteil ist offensichtlich, denn die Versuchsperson
selbst ist nicht in der Lage, den Verlauf des Experimentes in
einer von ihr gewünschten Art zu beeinflussen.
Die Plaque hat einen Durchmesser von rund 1 cm und
befindet sich an der Vorderseite des rechten Beines, etwa 1,5 cm
vor der äußeren seitlichen Hauptlinie und auf einer Ebene, die
zirka 4 cm oberhalb des Fußknöchels liegt.
Aktivierungserscheinungen: l) Versteifung des Körpers, 2)
Schmerzen unter den Finger- und Zehennägeln, 3) Kältegefühl
in der Stirngegend.
Ist die Plaque aufgeladen, so fühlt sich der Perzipient, der sich
in einem Umkreis von maximal 10 in aufhalten muß, dem
Zwang unterworfen, nur die Wahrheit zu sagen.
Durch Plaque-Stimulierung gegebene Möglichkeit, Wahrheit
von Lüge zu unterscheiden
Im Unterschied zur vorhergehenden Plaque erzeugt die
Stimulierung dieser Plaques (es handet sich um zwei, wiederum
mit konsonanter Wirkung) nicht den Zwang im Perzipienten, nur
Wahres zu sagen, sondern mit ihrer Hilfe wird es dem
Perzipienten möglich, eine wahre Aussage von einer unwahren
zu unterscheiden. Es handelt sich also um ein weiteres Beispiel
jener Plaques, deren Phänomenwirkung ein technisches
Hilfsmittel vollwertig ersetzen kann, in diesem Falle den in
seiner Entwicklung noch nicht abgeschlossenen Lügendetektor.
Die beiden Plaques haben einen Durchmesser von 12 mm und
liegen am unteren Rand der beiden Schlüsselbeine, jeweils etwa
2 cm von der Mamillarlinie zur Körpermitte hin entfernt. Die
Aufladung der beiden Plaques erfolgt gleichzeitig, die
Aktivierungserscheinungen sind identisch mit denen der
vorgenannten Plaques. Der Perzipient muß sich auch hier in
einem Umkreis von höchstens 10m aufhalten, allerdings kann er
sich auch hinter einer Wand befinden.

-95-
Sagt nun der Perzipient etwas Wahres, so wird dadurch die
linke Plaque am Körper der Versuchsperson sensibilisiert, sagt
er dagegen eine Unwahrheit, so reagiert die rechte Plaque.
Sprechen beide Plaques gleichzeitig an, so bedeutet dies, daß der
Perzipient bewußt lügt, das heißt, er denkt während seiner
Aussage an die Wirklichkeit der Situation, die er bewußt falsch
schildert.
Lesen der Gedanken einer sich vor der Versuchsperson
befindlichen Person
Wir beschreiben diese Plaque an dieser Stelle und nicht im
Rahmen des nachfolgenden Kapitels über Telepathie, weil wir
darin ausschließlich die gegenseitige Gedankenübermittlung
behandeln werden, während wir es im vorliegenden Fall mit der
Fähigkeit zu einer einseitigen Gedankenlesung zu tun haben.
Die Plaque hat einen Durchmesser von etwa l cm und befindet
sich auf dem linken Handrücken, genau zwischen der
Interdigitallinie von Mittel- und Ringfinger und der Axiallinie
des Ringfingers, auf einer Ebene, die ungefähr 5 cm unterhalb
der Handgelenklinie verläuft. Zur Sensibilisierung dieser Plaque
muß sich eine zweite Person in einer Entfernung von maximal
10m vor der Versuchsperson aufhalten.
Aktivierungserscheinungen: l) Blähungsgefühl im Magen, 2)
Kribbeln auf der Stirn, den Knien und den Fußrücken, 3)
Wärmegefühl im Mund.
Ist die Plaque aufgeladen, so wird die Versuchsperson in der
Lage sein, die Gedanken ihres Gegenübers zu lesen. Anfangs
geschieht dies durch symbolische und assoziative Formen, nach
und nach wird der Empfang in der Versuchsperson aber immer
klarer und unmittelbarer.
Übermittlung eines Gedankens an andere Personen
Die Plaque mißt 12 mm im Durchmesser und befindet sich
auf dem rechten Fußrücken, 2 cm in Richtung des linken Fußes
von der Axiallinie des Beines entfernt und auf einer Ebene, die

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13 mm bis 14 mm unterhalb der Fußgelenklinie verläuft. Diese
Plaque wird durch Gedanken sensibilisiert, sie befindet sich
daher praktisch in einem andauernden Sensibilisierungszustand.
Ihre Überempfindlichkeit steigert sich mit zunehmender
Einfachheit und Schemahaftigkeit des vorhandenen Gedankens.
Aktivierungserscheinungen: l) Durst, 2) Schmerzen am
Nasenbein, 3) Wärmegefühl im Innern der Wangen.
Dieses Experiment ist im Unterschied zu jenen, die im Kapitel
über Telepathie behandelt werden, nicht selektiv, der oder die
Gedankenempfänger müssen sich nicht direkt vor dem
Gedankenübermittler (Versuchsperson) aufhalten. Diese ist
umgeben von einer beliebig angeordneten Gruppe von Personen
(maximale Entfernung 10 in), die "Empfangsstation" der
ausgestrahlten Gedanken sind. Alle am Experiment
teilnehmenden Personen müssen so ruhig und entspannt wie
möglich sein. Sobald die Aktivierungserscheinungen
abgeschlossen sind, konzentriert sich der Gedanken-übermittler
auf einen möglichst kurzen Satz, von dessen Inhalt er sich
geistig ein klares Bild zu machen versucht (z.B. "es regnet" oder
"es scheint die Sonne" u.a.).
Nach etwa 5 Minuten wird dieser Gedanke von denen
empfangen werden, die sich in seiner unmittelbaren Nähe
befinden (im Umkreis von l in bis 2 in). 5 Minuten später
erreicht dann der Gedanke die Empfänger, die sich im Umkreis
von 2 in bis 3 in aufhalten, und weitere 5 Minuten braucht er,
um seinen Wirkungsradius um einen weiteren Meter
auszuweiten. Nach etwa 45 Minuten wird der ausgestrahlte
Gedanke schließlich auch jene Personen erreicht haben, die sich
in der größten, vom Gedanken noch über91 brückbaren
Entfernung aufhalten (rund 10 in). Es kommt häufig vor, daß der
Gedankenübermittler nicht in der Lage ist, sich derart lange auf
ein und denselben Gedanken zu konzentrieren, so daß nur die
Personen, die sich in seinem engeren Umkreis aufhalten (etwa
um die 5 in), vom ausgestrahlten Gedanken auch wirklich

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erreicht werden bzw. ihn klar und deutlich wahrnehmen.
Voraussetzung für das gute Gelingen des Experimentes ist es,
daß der gewählte Gedanke so einfach und klar wie möglich ist,
denn komplexe Gedankenkonstruktionen laufen Gefahr, den
Empfänger verstümmelt und daher unverständlich zu erreichen.
Nach Möglichkeit sollte vermieden werden, den ursprünglichen
Gedanken im Laufe des Experimentes zu erweitern oder mit
anderen zu überlagern. Es kann eine Hilfe für den
Gedankenübermittler sein, den gewählten Satz auf einen Zettel
zu schreiben, um ihn ab und zu nachzulesen.
Es muß noch erwähnt werden, daß die
Aktivierungserscheinungen in der beschriebenen Form nicht nur
vom Gedanken-übermittler, sondern auch von den einzelnen
Gedankenempfängern wahrgenommen werden.
Musikübertragung auf Entfernung
Diese Plaque gehört zu einer Gruppe von überempfindlichen
Hautstellen, durch die ein weiterer technischer Apparat ersetzt
werden kann: das Radiogerät. Ein zusätzlicher Hinweis darauf:
Alle menschlichen Empfindungen sind nichts anderes als eine
Nachahmung von Fähigkeiten, die in der menschlichen Natur
selbst schon vorhanden sind.
Die Plaque hat einen Durchmesser von l cm und liegt an der
Vorderseite des rechten Oberarmes, etwa 3 cm vor der
Axiallinie des Arms (zum Körper hin) und auf einer Ebene, die
rund 8 cm unter der Achselfalte verläuft. Sie wird sensibilisiert,
indem die betreffende Person ein Musikinstrument spielt oder
aus anderen Quellen Musik hört.
Aktivierungserscheinungen: l) Wärmegefühl im linken Bein,
2) Auftreten von Erinnerungen an Bewegungsabläufe (Laufen,
Fahrradfahren usw.), 5) Kältegefühl in den Zeigefingern.
Bei diesem Experiment ist es erforderlich, daß nicht nur an
der musikübermittelnden, sondern auch an der
musikempfangenden Person eine Plaque sensibilisiert und

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aufgeladen wird. Es handelt sich dabei um genau dieselbe
Plaque, die ihren überempfindlichen Zustand erst dann erreicht,
wenn die Plaque an der musikübermittelnden Person voll
aufgeladen ist. Die zwischen den beiden Personen liegende
Entfernung spielt dabei keine Rolle, es können also wenige
Meter oder auch Hunderte von Kilometern sein.
Aktivierungserscheinungen: Dieselben wie die der
vorgenannten Plaques, mit dem Unterschied, daß das
Kältegefühl der dritten Aktivierungserscheinung auch an den
entsprechenden Zehen bemerkt wird.
Sobald sich beide Plaques in aufgeladenem Zustand befinden,
beginnt die perzipierende Person die von der übermittelnden
Person ausgestrahlte Musik zu hören. In den meisten Fällen ist
die Empfangsintensität wie schallgedämpft; je instrumental
einfacher und melodisch klarer das Musikstück ist, desto besser
ist auch seine Empfangsqualität. Selbstverständlich können auch
die entsprechenden Plaques an mehreren Versuchspersonen
gleichzeitig aktiviert werden, das heißt, daß eine ganze Gruppe
von Personen die jeweilige Sendung "abhören" kann.
Musikempfang auf Entfernung
Noch außergewöhnlicher erscheint uns das von dieser Plaque
bewirkte Phänomen. Durch deren Stimulierung ist es nämlich
möglich, über beliebig weite Entfernung Musik zu empfangen,
die von jemandem gespielt wird, der mit der Durchführung des
Experimentes überhaupt nichts zu tun hat, also nicht im
geringsten ahnt, daß er sozusagen als "Sender" verwendet wird.
Lediglich ein Photo von ihm liegt unter der linken Handfläche
der Versuchsperson.
Diese Plaque mißt im Durchmesser 9 mm und befindet sich in
der linken Handfläche zwischen der äußersten Interdigitallinie
und der Axiallinie des Ringfingers, auf einer Ebene, die etwa 3,5
cm oberhalb der Verbindungslinie zwischen Ringfinger und
kleine m Finger liegt. Sensibilisiert wird diese Plaque, indem das

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Photo einer gerade musizierenden Person verdeckt auf die
Handfläche gelegt wird. Den aufgeladenen Zustand erreicht die
Plaque, sobald folgende Aktivierungserscheinungen eintreten: l)
Vision gelber Punkte, 2) Kribbeln in der linken Körperhälfte
und gleichzeitiges Gefühl von Stichen quer durch die rechte
Körperhälfte, 5) Gefühl von Zerrungen im Haar.
Sichtbarwerden von Personen durch eine Wand hindurch
Diese Plaque hat einen Durchmesser von 12 mm und liegt an
der Vorderseite des rechten Oberarmes, 2,5 cm von der
Axiallinie entfernt (nach außen hin, vom Körper weg), auf einer
Ebene, die etwa 5 cm oberhalb der Ellbogenfalte verläuft. Die
Plaque wird sensibilisiert, wenn sich vor der Versuchsperson,
innerhalb einer Entfernung von maximal 10 in, eine Person
aufhält.
Aktivierungserscheinungen: l) Drang, die Schultern
zusammenzuziehen, 2) Kribbeln und Hitzegefühl entlang einem
Gesichtsstreifen, der von der Stirn bis an die Halsmitte reicht, 3)
leichtes Schme rzempfinden im ganzen Körper.
Bei aufgeladenem Zustand der Plaque - die Versuchsperson
hat ihre Augen geschlossen oder verbunden - kommt es zu
folgendem Phänomenablauf:
Zuerst sieht sie die Wand oder den anderen
Abschirmungsgegenstand, der sie von ihrem Gegenüber trennt.
Während der zweiten Phase erblickt sie die einzelnen Schichten,
aus der sich das Trennelement zusammensetzt. Danach nimmt
sie das unmittelbar hinter dem Trennelement Vorhandene wahr,
in der Endphase des Experimentes erkennt sie dann schließlich
die dahinterstehende Person.
Dieses Experiment führt nur dann zu einem positiven
Ergebnis, wenn sich die verborgene Person in einer geraden
Linie vor der Versuchsperson aufhält, das heißt die
Gegenüberstellung der beiden Personen darf keine seitliche
Abweichung aufweisen. Je mehrschichtiger das Trennelement

-100-
ist, desto interessanter gestaltet sich das ganze Experiment (z.B.
ein mit verschiedenen Gegenständen gefüllter Schrank).

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Kapitel IV
Telepathie
Die Telepathie ist eines jener parapsychologischen
Phänomene, an deren Existenz seit einigen Jahren niemand mehr
ernsthaft zweifelt. Selbst die hartnäckigsten Skeptiker haben
mittlerweile ihre Ansicht geändert. Sogar die sowjetischen
Kosmonauten sollen schon seit vielen Jahren systematisch auf
Telepathie trainiert werden, um bei Ausfall aller anderen
Kommunikationsmittel diese Fähigkeit einsetzen zu können.
Gerade auf dem Gebiet der Telepathie besaß Calligaris
weitläufige Kenntnisse, die er sich durch Tausende von
Experimenten erarbeitet hatte. Wie schon einleitend zu diesem
Buch erwähnt, verstand Calligaris das Universum als ein
Ganzes, das von Strahlungen jeder Art durchdrungen und
durchströmt wird. Und jedes einzelne Geschehen und jeder noch
so winzige Gedanke reflektieren im Universum und werden
somit auf einer Ebene des Unterbewußtseins von allen
Lebewesen wiederum aufgefangen. Die Telepathie, das
Wahrnehmen von Gedanken oder seelischen Vorgängen anderer
Lebewesen ohne Vermittlung durch die eigenen Sinnesorgane,
würde demnach ganz einfach durch einen Umstand ausgelöst, in
dem solche Gedanken und Vorgänge plötzlich in der Lage sind,
die Zensurschranke des Unbewußten zu durchbrechen und damit
unser Bewußtsein zu erreichen.
Das parapsychologische Phänomen "Telepathie" ist durch
diese Erklärung verständlich.
Wir werden uns nicht weiter mit den wissenschaftlichen
Grundlagen dieses Phänomens beschäftigen, da es zu diesem
Thema bereits genügend seriöse Literatur gibt, und sich die
meisten unserer Leser sicherlich schon eingehender damit
beschäftigt haben.

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Alles im Universum schwingt und strahlt, ebenso vibriert alles
im Menschen und wird, getragen von unterschiedlichen Wellen,
nach außen abgestrahlt. So wie man bei einem Rundfunkgerät
die richtige Wellenlänge einstellen muß, um den jeweiligen
Sender zu empfangen, ge nauso muß es im Körper des Menschen
geschehen, will er die Ausstrahlungen eines anderen Menschen
wahrnehmen.
Einige solcher Beispiele aus dem Bereich der Telepathie
wurden bereits anhand von konsonant wirkenden Plaques
beschrieben (die Aufladung einer Plaque am Körper eines
Menschen bewirkt aufgrund der übertragenen Abstrahlung die
entsprechende Stimulierung einer darauf reagierenden Plaque
am Körper eines anderen Menschen). Die telepathische
Übertragung erfolgt stets auf einem Niveau des
Unterbewußtseins. Und in der Tat ist der Perzipient nicht immer
in der Lage, das von seinem Unterbewußtsein Empfangene auf
die Ebene seines Bewußtseins zu übertragen, genausowenig wie
der Übermittler vermeiden kann, daß Zustände seines
Unterbewußtseins sich mit den ausgestrahlten Gedanken
vermischen. Der Umstand, daß bei telepathischen
Kommunikationen häufig Symbolformen übertragen oder
empfangen werden, weist darauf hin, daß die im
Unterbewußtsein wirkenden Mechanismen, durch die die
Übertragung der Symbole erfolgt, eine bedeutende Rolle
spielen. Ausgeschlossen werden können derartige "Störfaktoren"
am ehesten durch ein unablässiges oder von kurzen Pausen
unterbrochenes Wiederholen des zu übermittelnden Gedankens.
Zur Dynamik der telepathischen Übertragung selbst schreibt
Calligaris:
"Übertragen werden weder Bilder noch Worte, Gedanken
oder Gefühle, sondern ganz andere Dinge. Übertragen werden
von einem menschlichen Gehirn an ein anderes genau dieselben
ätherischen Vibrationen, die im Gehirn jedesmal dann entstehen,
wenn eine geistige Tätigkeit, egal welcher Art (Gedanken,

-103-
bildhafte Vorstellungen, Wortbildungen usw.) ausgeübt wird."
Bis hierhin also die Theorie. Von der Praxis her kann jeder,
sofern er sich der Plaques bedient, die unterschiedlichsten
Phänomene der Telepathie mit Hilfe entsprechender
Experimente selbst erleben und dadurch zu einer praktischen
Bestätigung der theoretischen Behauptung gelangen. Bevor mit
der Beschreibung der einzelnen Experimente begonnen wird,
noch ein paar nützliche Hinweise für alle, die sich damit
beschäftigen wollen.
Vor allem müssen die atmosphärischen Bedingungen
berücksichtigt werden: Erschwert, wenn auch nicht vollkommen
verhindert, wird die Gedankenübertragung durch Wind,
während sie von Nebel, Regen und warmer Sonne gefördert
wird.
Nahezu undurchführbar sind telepathische Experimente bei
Gewitter sowie bei starker Hitze und extremer Kälte. Ferner
zeigt die Erfahrung, daß die telepathischen Phänomene in den
ersten Morgenstunden und bei Sonnenuntergang die stärkste
Wirkung haben.
Und nun noch ein paar besondere Hinweise, die als
Ergänzung des vorangehenden Kapitels betrachtet werden
sollen:
1. Die Personen sollen möglichst jung, ausgeruht und
entspannt sein, dürfen nicht unter Einfluß von Alkohol stehen
oder ausgiebig gegessen haben, kurzum, alle ihre geistigen
Fähigkeiten sollen während des Experimentes den
höchstmöglichen Grad an Funktionstüchtigkeit aufweisen.
2. Vor Beginn des Experimentes sollen sich beide Personen
getrennt voneinander in einen ruhigen Raum zurückziehen, um
sich ein paar Minuten lang von allen geistigen und körperlichen
Anspannungen zu lösen.
3. Während des Experimentes müssen beide Personen
absolute Ruhe haben, am besten im Halbschatten sein und sich

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so wenig wie möglich um die Ergebnisse des Experimentes
Sorgen machen.
4. Die Kleider der Personen dürfen keinerlei Druck auf den
Körper ausüben, Brillen werden am besten abgelegt. Dies alles
soll verhindern, daß der Blutkreislauf gestört oder eine fremde
Plaque unbeabsichtigt stimuliert wird.
5. Keine der beiden Personen darf krank oder unwohl sein,
denn jede noch so kleine Unpäßlichkeit kann zu einer starken
Beeinträchtigung des Ergebnisses führen.
6. Die Haut der beiden Personen darf auf keinen Fall von
Holz, Kohle oder Gummi berührt werden, da sich dieses
Material hemmend auf die Strahlenübermittlung auswirkt. Ein
direkter Hautkontakt mit Erde, Eisen, Aluminium und Salz kann
dagegen förderlich sein. Begünstigt wird telepathische
Übertragung durch fließendes Wasser zwischen den beiden
Personen.
7. Während des Experimentes dürfen die beiden Personen
keine heftigen Körperbewegungen ausführen. Auf keinen Fall
dürfen sie farbige Flächen anstarren, besonders, wenn es sich
um grelles Rot handeln sollte.
8. Werden mit denselben Personen mehrere Experimente
durchgeführt, so ist es unbedingt notwendig, daß zwischen den
einzelnen Experimenten stets eine ausreichend lange Ruhe- und
Entspannungspause liegt. Im Laufe eines Experimentes soll
immer nur mit ein und derselben Entfernung gearbeitet werden.
Durchführbar sind Telepathieexpenmente sowohl unter freiem
Himmel als auch in geschlossenen Räumen die in der Regel
geeigneter sind, weil es dann leichter ist, einen Zustand völliger
Ruhe und Stille herbeizuführen.
9 Die beiden Personen sollen sich möglichst auf demselben
Niveau befinden, also nicht die eine im Gebirge und die andere
am Meer, um ein deutliches Beispiel zu erwähnen. Der
Gedankenempfänger sollte sich auf jeden Fall auf einem

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niedrigeren Niveau befinden als der Gedankenübermittler.
10. Während des Experimentes dürfen sich die beiden
Personen nicht damit beschäftigen, die Entfernung abzuschätzen
die zwischen ihnen liegt, denn selbst eine derart einfache
geistige Tätigkeit kann zur Sensibilisierung fremder Plaques
führen, durch die das Experiment gestört wird.
11. Hier wie auch bei allen anderen Experimenten dieser Art
ist es unbedingt erforderlich, daß sich die Personen bemuhen,
einen Zustand von Gedankenleere zu erreichen, damit sie so
wenig wie möglich abgelenkt werden können. Eine Hilfe kann
es sein, wenn sie sich selbst immer wieder Sätze einreden wie
"Ich darf an nichts denken, mich um nichts sorgen, mir nichts
vorstellen, ich will nur und nichts anderes als passiv sein".
Und nun zu den eigentlichen Experimenten und der
Beschreibung der entsprechenden Plaques. Am besten wird mit
jenen begonnen, deren Stimulierung zu einer Stärkung der
jeweils geforderten Fähigkeit führt, wobei dieser
Verstärkungszustand auch nach der Beendigung der
Plaqueaufladung noch lange anhält.
Zur Steigerung der Übermittlungsfähigkeit
Die betreffende Hautplaque mißt l cm im Durchmesser und
liegt auf dem linken Handrücken (Abb. 2, Plaque IV) an der
Axiallinie des Ringfingers, leicht in Richtung zur
Interdigitallinie zwischen Ring- und Mittelfinger hin
verschoben, und auf einer Ebene, die etwa in der Mitte zwischen
den Linien des Handgelenks und der Mittelhandgelenke
verläuft. Diese Plaque befindet sich normalerweise schon in
einem überempfindlichen Zustand, wird jedoch zusätzlich
sensibilisiert, indem die Versuchsperson intensiv daran denkt,
einen Gedanken telepathisch übertragen zu wollen.
Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen an der Innenseite
des linken Armes, 2) Schmerzen an der linken Ferse, 3)
Schmerzen in der rechten Gesichtshälfte, vom Auge bis zum

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Ohr.
Die Stimulierung dieser Plaque erhöht die Fähigkeit der
Person, Gedanken auf telepathischem Wege zu übertragen. Eine
Aufladung durch heftigen Druck führt dagegen zu einer
Reduzierung dieser Fähigkeit.
Zur Steigerung der Empfangsfähigkeit
Diese Plaque (Abb. 2, Plaque V) weist auch wieder einen
Durchmesser von l cm auf und liegt rund 3 cm genau über der
vorgenannten, also knapp unter der Handgelenklinie.
Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen im Hals, 2)
Kältegefühl auf beiden Handrücken, 3) Mikropsie des linken
Auges.
Aufgeladen wird diese Plaque am Körper jener Person, deren
telepathische Empfangsfähigkeit erhöht werden soll.
Zur Feststellung, welche der beiden telepathischen
Fähigkeiten (Ausstrahlung oder Empfang) stärker ist
Es handelt sich hierbei um drei Hautplaques, die zusammen
mit den beiden vorangehenden eine wichtige Experimenthilfe
darstellen, zumal damit die in den Personen vorhandene
Veranlagung bestimmt werden kann.
Alle drei Plaques haben einen Durchmesser von l cm und
liegen in gleichmäßigem Abstand voneinander etwa l cm links
der vorderen Medianlinie des Halses, zwischen dem unteren
Rand des Kehlkopfes und dem oberen Rand des Schlüsselbeines
(Abb. 2, Plaques I, II, III). Nun werden alle drei Plaques
hintereinander stimuliert. Die Plaque, deren
Aktivierungserscheinungen am intensivsten wahrgenommen
werden, weist auf die stärkste natürliche Veranlagung der
Versuchsperson hin.
Plaque I: Ausgeprägtes Empfangsvermögen;
Plaque II: Übertragungs- und Empfangsfähigkeit sind
gleichwertig ausgebildet;

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Plaque III: Starke Veranlagung zur Ausstrahlung vorhanden.
Aktivierungserscheinungen (gleich für alle drei Plaques): l)
Gefühl der Uberempfindlichkeit in den Eingeweiden und den
Sinnesorganen, 2) Wärmegefühl an der Stirn, 3) Kribbeln auf
der Zunge.
Die Stimulierung dieser Plaques führt überdies zu einer
weiteren zusätzlichen Steigerung der entsprechenden
Fähigkeiten.

Zur progressiven Entwicklung der in jedem Menschen latent


vorhandenen telepathischen Fähigkeiten
Es handelt sich um zwei Plaquegruppen, bestehend aus 30
Einzelplaques, die einen Durchmesser von 9 mm bis 10 mm
aufweisen. Die erste der beiden Gruppen befindet sich an der
Vorderseite der beiden Arme (15 Plaques am rechten und 15 am
linken Arm) für das Training zur progressiven Entwicklung des
telepathischen Empfangsvermögens. Angeordnet sind die
Plaques genau auf der Axiallinie des jeweiligen Daumens. Der
Abstand zwischen den Plaques mißt 2 cm bis 3 cm. Die oberste
Plaque liegt auf einer Ebene, die das mittlere Drittel des
Oberarms durchquert, während die unterste Plaque ziemlich
genau auf jener Querlinie liegt, die das mittlere vom unteren
Drittel des Unterarms trennt (Abb. 2, 1-15, 16-30).
In der Reihenfolge von der obersten Plaque des rechten
Armes bis zur untersten des linken Armes werden nun alle 30
Plaques hintereinander, ohne auch nur eine zu überspringen,
aufgeladen.
Die Aktivierungserscheinungen sind bei allen 30 Plaques
gleich: l) Muskelschmerz in den Beinen, 2) Kribbeln in der
oberen Hälfte der linken Hand, 3) Schmerzen im unteren
Zahnfleisch.

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Soll dagegen das telepathische Übermittlungsvermögen
trainiert werden, so stimuliert man in derselben Reihenfolge eine
an der hinteren Seite der Arme, analog zur ersten, angeordnete
zweite Gruppe von Plaques (Abb. 2, rechte Figur 1-15, 16-30).
Aktivierungserscheinungen: l) Muskelschmerzen in den
Armen, 2) Kribbeln in der oberen Hälfte der rechten Hand 3)
Schmerzen im oberen Zahnfleisch.
Besonders wichtig ist, daß keine Plaque übergangen wird und
die nachfolgende Plaque immer erst dann stimuliert wird, wenn
die ihr vorangehende bereits voll aktiviert ist. Unter diesen
insgesamt 60 Plaques befinden sich meist einige, die bereits
einen natürlichen Zustand von Hyperästhesie aufweisen. Je
mehr solche bereits aktivierten Plaques an einer Person
festgestellt werden, desto ausgeprägter sind ihre natürlichen
telepathischen Veranlagungen.
Ankündigung einer telepathischen Übertragung
Ist eine telepathische Übertragung geplant, so kann der dafür
bestimmte Empfänger davon in Kenntnis gesetzt werden, damit
er sich entsprechend auf den Empfang der Übermittlung
einstellen kann.
Dazu muß eine Plaque stimuliert werden, die einen
Durchmesser von 14 mm hat und sich an der vorderen Seite des
rechten Unterarmes des Übermittlers befindet, etwa 2 cm von
der Axiallinie des Armes entfernt (zwischen der verlängerten
Axiallinie des kleinen Fingers und der Interdigitallinie, die
zwischen dem kleinen Finger und dem Ringfinger verläuft) und
auf einer Ebene, die rund l cm bis 2 cm unterhalb der Linie liegt,
die den Unterarm in zwei Hälften aufteilt (vgl. dazu auch Abb. 2
und deren Beschreibung). Diese Plaque wird sensibilisiert,
indem der Übermittler intensiv an jene Person denkt, die die
angekündigte telepathische Übertragung empfangen soll.
Aktivierungserscheinungen: l) Wirbelndes Gefühl in den
Augen, 2) Drang zum andauernden Speichelschlucken, 3)

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Schmerzen entlang der ganzen Medianlinie des Körpers.
Sobald diese Plaque stimuliert ist, treten in der "angepeilten"
Person folgende Erscheinungen auf: l) Hemmung der geistigen
und körperlichen Tätigkeiten sowie verstärktes Herzklopfen, 2)
Eindruick, beim Namen genannt zu werden und gleichzeitiges
Geftühl eines physischen Kontaktes, 3) Drang, an den
Übermittler zu denken, selbst wenn dieser nicht persönlich
bekannt sein sollte, 4) deutliches Gefühl, irgendetwas
Unbestimmtes zu erwarten, 5) Kältegefühl an den Händen und
Gänsehaut ülber den Rücken oder kalter Schweißausbruch.
Natürlich muß der Empfänger über diese Symptome Bescheid
wissen, um sie als Ankündigung einer telepathischen
Übertragung interpretieren zu können.
Darüber hinaus gilbt es eine Hautplaque, deren Stimulierung
es ermöglicht, an mehrere Personen gleichzeitig eine solche
Ankündigung zu übermitteln, genauer gesagt an alle jene
Personen, die über diie erwähnten Symptome Bescheid wissen
und sich in einem Umkreis aufhalten, dessen größter Radius
2000 km messen kann. Sensibilisiert wird diese Plaque, indem
sich die Versuchsperson nicht auf eine bestimmte Person,
sondern auf eine Psersonengruppe konzentriert. Die betreffende
Plaque hat einein Durchmesser von 12 mm und sitzt an der
Innenseite des linlken Daumens, zwischen dessen Axiallinie und
der an seiner Innenseite entlanglaufenden seitlichen Hauptlinie,
in der oberen Hälfte des hinteren Fingergliedes.
Aktivierungserscheinungen: l) Gefühl von Anschwellungen
unter den Schulterrn, 2) Drang, mit dem Kopf zu zucken und die
Augen nach oben zu drehen, 3) Schmerzen im Bereich des
rechten Auges.
Ist die Plaque aufgeladen, so treten gleichzeitig bei allen
Empfängern die fünf bereits erwähnten Empfangssymptome in
Erscheinung.
Für den Fall, daß die anvisierte Person gerade schläft und sich

-110-
nicht weiter alls 10 km vom Übermittler entfernt aufhält, gibt es
noch eine dritte Möglichkeit der telepathischen Ankündigung.
Die hierfür zu aktivierende Plaque hat einen Durchmesser von l
cm und befindet sich auf dem rechten Fußrücken, knapp
unterhalb der Fußgelenklinie und genau auf der Interdigitaillinie
des großen Zehs.
Aktivierungserschieinungen: l) Schmerzen in der linken
Lendengegend unterhialb der Rippen, 2) Tränenbildung, 3)
Gefühl einer Knotenibildung im Hals.
Das Experiment mit dieser Plaque kann nur dann zu einem
positiven Resultat führen, wenn der "Angepeilte" im Moment
der Ausstrahlung schläft. In diesem Falle wird er nach wenigen
Minuten erwachen und die beschriebenen Symptome verspüren.
Ist der Empfänger dagegen schon vorher wach, so nimmt er von
alledem nichts wahr, weil in diesem Falle die Übermittlung nur
von einer speziellen Ebene des Unbewußten aufgefangen
werden kann, deren Empfangsfähigkeit aber durch den Zustand
des Wachseins beeinträchtigt wird.
Die Verbindung zwischen voneinander entfernten Personen
Es wurde schon vom Universum gesprochen als ein von
Strahlen und Schwingungen aller Art durchflutetes Ganzes,
worin jedes einzelne Eebewesen eine Quelle solcher Strahlen
und Schwingungen ist. Genauso wurde das unter dem Begriff
der telepathischen Kommunikation bekannte Phänomen mit
einer Rundfunk- oder Fernsehsendung verglichen, deren Klänge
und Bilder ebenfalls in Form von unsichtbaren und nicht
spürbaren Schwingungen ausgestrahlt, übertragen und
empfangen werden. Und wie sich bei jeder Art von
Funksendung die Strahlenquelle und der Strahlenempfänger,
also Sender und Empfangsgerät aufeinander einstellen müssen,
um den Empfang zu ermöglichen und eine optimale Qualität zu
erreichen, so geschieht es auch in der telepathischen
Kommunikation zwischen zwei oder auch mehreren Lebewesen.

-111-
Es werden nun jene Hautplaques besprochen, mit deren Hilfe
die Resonanzabstimmung zwischen zwei sich weit voneinander
entfernt aufhaltenden Personen erheblich erleichtert werden
kann. Calligaris weist zwar darauf hin, daß es eine Reihe von
Plaques gibt, durch deren Stimulierung die telepathische
Verbindung über weite Entfernungen abgestimmt werden kann,
ungeachtet der Standorte der betreffenden Personen. Leider
fanden wir in den uns zur Verfügung stehenden Schriften
lediglich seine Beschreibung der Plaques, die sich auf die
Abstimmung der Verbindung zwischen zwei Personen
beschränken, die sich genau linear gegenüberstehen, egal in
welcher Entfernung (vergleichbar mit einem Fernsehsender,
dessen Wellen sich bekanntlich im Unterschied zu denen der
Rundfunksender nur über eine gerade Linie hin ausbreiten).
Anders als die bisher behandelten müssen diese Plaques sowohl
am Körper des Übermittlers als auch am Körper des Empfängers
aktiviert werden. Calligaris selbst hat damit eine ganze Reihe
erfolgreicher Experimente zwischen den Städten Udine und
Nizza ausgeführt, zusammen mit seinem Freund und Kollegen
Leprince. (Luftlinie 500 km)
Am Körper des Übermittlers hat die Plaque einen
Durchmesser von ungefähr 11 mm (im Unterschied zu anderen
Plaques variiert ihre Größe im Verhältnis zum allgemeinen
Körperbau) und befindet sich auf dem Rücken des rechten
Zeigefingers, direkt auf dessen Axiallinie in leicht versetzter
Position (ein Viertel des Durchmessers liegt an der dem Daumen
zugewandten Seite, drei Viertel davon liegen an der anderen
Seite, also dem Mittelfinger zugewandt). Zu lokalisieren ist sie
in der oberen Hälfte des mittleren Fingergliedes. Während der
Aufladung der Plaque muß der Übermittler dem Standort des
Empfängers zugewandt sein, unabhängig davon, in welcher
Entfernung sich dieser aufhält. Die ersten Experimente mit
diesen Plaques sollten mit zwei Personen erfolgen, die nur
wenige Meter voneinander entfernt sind.

-112-
Aktivierungserscheinungen: l) Leichtes Wiegen mit dem
Kopf, 2) Muskelzucken im linken Lid, 3) Kältegefühl an der
rechten Fußsohle.
Die am Körper des Empfängers zu aktivierende Plaque ist
identisch mit der am Körper des Übermittlers, nur befindet sie
sich - in der Symmetrie eines Spiegelbildes - auf dem Rücken
des linken Zeigefingers (Calligaris weist in diesem
Zusammenhang darauf hin, daß generell gesehen die rechte
Körperhälfte als Träger der meisten Übermittlungsfunktionen
betrachtet werden kann, während die linke Körperhälfte nahezu
alle die für den Empfang erforderlichen Sensibilitäten aufweist.
Interessante Analogien dazu lassen sich in der vorwiegend
vorhandenen Rechtshändigkeit des Menschen feststellen: In der
Kunst des Handlesens, in manchen kirchlichen Traditionen
usw.). Sensibilisiert wird diese Plaque am Empfänger unter
folgenden Voraussetzungen: Die Plaque des Übermittlers muß
bereits stimuliert sein, der Empfänger muß aufrecht stehen und
sich mit erhobenem linken Arm langsam im Kreis drehen (wie
z.B. eine Peilantenne, die so lange ausgerichtet wird, bis sie
genau der Signallinie zugewandt ist). Sobald die Plaque reagiert,
also auf die sie beeinflussenden Reize hyperästhetisch anspricht,
unterbricht der Empfänger seine Orientierungsbewegung und
setzt sich in dieser Stellung hin. Die notwendige Verbindung für
eine telepathische Kommunikation ist damit hergestellt und
präzise abgestimmt.
Aktivierungserscheinungen: l) Leichtes Wiegen mit dem Kopf
(natürlich in spiegelbildlicher Symmetrie zum Vorgenannten),
2) Muskelzuckungen im rechten Lid, 3) Kältegefühl an der
linken Fußsohle.
Je größer die Präzision der Ortung und Aufladung dieser
Plaque ist, desto klarer und ungestörter wird auch der
telepathische Kontakt zwischen den beiden Personen sein. Vom
Prinzip her sind diese Plaques derart strahlenintensiv, daß sie
auch über Entfernungen von 20.000 km wirksam sind (praktisch

-113-
kann damit jeder beliebige Punkt auf der Erde erreicht werden),
ihre größte Wirksamkeit erstreckt sich dagegen über einen
Radius von etwa 50 km.
Da gerade bei der Aufladung dieser Plaques die
höchstmögliche Präzision von besonderer Bedeutung ist, sollen
noch ein paar zusätzliche Hinweise gegeben werden, die speziell
für die ersten Experimente dieser Art nützlich sein können.
Sobald sich Übermittler und Empfänger in einer Entfernung
von wenigen Metern genau gegenüberstehen, sensibilisiert sich
die Plaque des Übermittlers; es kann also sofort mit der Ortung
begonnen werden. Ist die Plaque genau geortet, so markiert man
ihre Position am besten mit einem Stift, zumal auch nur
geringfügige Lageabweichungen während des Aufladens
unbedingt vermieden werden müssen.
Die Plaque muß während der gesamten Dauer des
Experimentes in aufgeladenem Zustand gehalten werden. Kaum
hat die Plaque am Körper des Übermittlers ihren vollen
Aufladezustand erreicht, wird analog dazu mit der Ortung der
Plaque am Körper des Empfängers begonnen. Sobald der
Empfänger während der darauffolgenden Aufladung seiner
Plaque die beschriebenen Aktivierungserscheinungen erlebt, ist
der telepathische Kontakt zwischen den beiden
Versuchspersonen hergestellt - das eigentliche Experiment der
telepathischen Übertragung kann damit beginnen.
Interesse halber sei noch erwähnt, daß diese Kontaktplaques
zweier sich genau gegenüberstehenden Personen auch ohne
Reizung sensibilisiert werden, wenn beide Personen gleichzeitig
an ein und dasselbe Wort, dieselbe begriffliche Einheit oder
dasselbe Bild denken, und sie sich im selben Moment gleich
bewegen. Vom theoretischen Aspekt her betrachtet ist diese
Erkenntnis sehr wichtig, da sie eine Bestätigung der These
darstellt, wonach der bewußte telepathische Kontakt auf ein
einfaches Phänomen der Resonanz, sozusagen des gegenseitigen
Mitschwingens zwischen zwei Personen zurückzuführen ist.
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Die Feinabstimmung der Verbindung
Ist die Verbindung zwischen den zwei Personen einmal
hergestellt, so steht der eigentlichen telepathischen Übertragung
von Gedanken, Bildern oder Gefühlen nichts mehr im Wege.
Wollen wir aber ein Höchstmaß an Übertragungs- und
Empfangsqualität erreic hen, so besteht die zusätzliche
Möglichkeit, mit Hilfe einer weiteren Reihe von Plaques eine
Art Feinabstimmung des bereits zustandegekommenen
Kontaktes herbeizuführen. Jede einzelne dieser Plaques ist nur
für einen bestimmten Entfernungsbereich zuständig, das heißt
ihre Stimulierung führt nur dann zur erwünschten
Feinabstimmung, wenn die Entfernung zwischen den beiden
Personen innerhalb eines gewissen Bereiches liegt. Um welchen
Entfernungsbereich es sich dabei handelt, das erkennt man
wiederum daran, daß die entsprechende Plaque einen
hyperästhetischen Zustand aufweist, wenn sich die beiden
Personen in jenem Entfernungsbereich aufhalten, für den diese
Plaque zuständig ist. Für diese Feinabstimmung des
telepathischen Kontaktes müssen diese Plaques nur am Körper
des Empfängers geortet und stimuliert werden.
Hier nun eine kurze systematische Aufzählung der
wichtigsten Plaques aus dieser Gruppe: l. Entfernungsbereich: l
in bis 10 in. Durchmesser: 9 mm bis 10 mm. Position: in der
linken Handfläche auf der Axiallinie des Mittelfingers, leicht
verschoben (um etwa l bis 2 mm) in Richtung der Axiallinie des
Zeigefingers, auf einer Ebene rund 5 mm oberhalb des inneren
Ansatzpunktes des Daumens. Die Plaque wird aktiviert, indem
der Übermittler einen Gedanken in Richtung des Empfängers
ausstrahlt.
Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen in der rechten
Magengegend, 2) Kribbeln im linken Teil des Oberkörpers, 3)
Schmerzen an der Ferse des linken Fußes.
2. Entfernungsbereich: l in bis 100 m. Durchmesser: l cm.
Position: an derselben Längslinie wie Entfernungsbereich l,
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jedoch auf einer rund 3 cm höheren Ebene, die etwa durch die
Mitte des Daumenballens verläuft.
Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen am rechten
Unterarm, 2) Schließen der Augen, 3) Zittern an der Unterlippe,
speziell in der rechten Gesichtshälfte. Zur zweiten
Aktivierungserscheinung noch ein nützlicher Hinweis: Schließt
der Empfänger die Augen nicht völlig, so muß die Aufladung
leicht nach unten (in Richtung der Finger) verlagert werden;
schließt er das rechte Auge mehr als das linke, so muß die
Aufladung leicht nach links verschoben werden; schließt
dagegen das linke Auge mehr als das rechte, dann bedeutet dies,
daß die Stimulierung zu weit links ausgeführt wird, sie muß also
ein wenig nach rechts verschoben werden. Bei diesen
Verschiebungen handelt es sich immer nur um Bruchteile von
Millimetern.
3. Entfernungsbereich: 100 in bis 500 m. Durchmesser: l cm.
Position: wie unter l, jedoch auf einer Ebene, die etwa 4 cm
oberhalb der Handgelenklinie verläuft.
Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen am rechten
Unterarm, 2) Kältegefühl in den Ohrmuscheln, 3) Hustenreiz.
Wie schon bei der vorhergehenden Plaque, so ist auch hier
wieder die zweite Aktivierungserscheinung eine Art
Meßinstrument, mit deren Hilfe festgestellt werden kann, ob die
Plaque präzise geortet worden ist oder nicht. Ist das Kältegefühl
zu schwach, so ist die Aufladung leicht nach oben zu
verschieben, ist es zu stark, dann entsprechend nach unten. Eine
leichte Links- bzw. Rechtsverschiebung der Aufladeposition ist
erforderlich, wenn das Kältegefühl in einer der beiden
Ohrmuscheln, also in der rechten bzw. linken, stärker ist als in
der anderen. Ähnliches gilt auch für die jeweils zweite
Aktivierungserscheinung aller restlichen noch beschriebenen
Plaques.
4. Entfernungsbereich: 500 in bis 1000 m. Durchmesser: 1cm.
Position: etwa 2 cm oberhalb wie bei l.
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Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen am rechten
Oberarm, 2) Einschlafen der beiden kleinen Finger, 3) Kribbeln
im Hals.
5. Entfernungsbereich: l km bis 2 km. Durchmesser: wieder 1
cm (gleichbleibend für alle restlichen Plaques). Position: 2 cm
oberhalb wie bei l. Aktivierungserscheinungen: l) Drang, mit
den Beinen zu pendeln, 2) Kältegefühl an den Wangen, 3) Nies-
und Schnupfreiz.
6. Entfernungsbereich: 2 km bis 5 km. Diese Plaque befindet
sich rund drei Fingerbreit oberhalb der vorhergehenden.
Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen an der Vorderseite
der Oberschenkel, 2) Kribbeln in den beiden Daumen, 3)
Zuckungen in der linken Schläfengegend.
7. Entfe rnungsbereich: 5 km bis 10 km. Position: zwei
Fingerbreit weiter oben. Aktivierungserscheinungen: l)
Schwächegefühl im Oberkörper, 2) Schmerzen in den beiden
Hüftknochen, 3) Schmerzen in der Gegend oberhalb des inneren
linken Fußknöchels.
8. Entfernungsbereich: 10 km bis 20 km. Die Plaque liegt
etwa vier Fingerbreit über der vorhergenannten, also knapp
unterhalb der Ellbogenfalte. Aktivierungserscheinungen: l)
Versteifung der Nackenmuskeln, 2) Schmerzen an allen
Fingernägeln, 3) Einschlafen des linken Fußes.
9. Entfernungsbereich: 20 km bis 40 km. Position: Rund zwei
Fingerbreit über der vorhergehenden, also 2 cm bis 3 cm
oberhalb der Ellbogenfalte. Aktivierungserscheinungen: l)
Schmerzen im mittleren Abschnitt der Wirbelsäule, 2)
Hautbrennen an der äußeren Kante des linken Unterarms (in
diesem Fall ausnahmsweise keine doppelseitig auftretende
Erscheinung), 3) Schmerzen arn hinteren linken Teil des
Unterkiefers.
10. Entfernungsbereich: 40 km bis 100 km. Position: Rund
sechs Fingerbreit weiter oben, also etwa in der Mitte des

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Oberarms. Aktivierungserscheinungen: l) Kältegefühl im
Nacken, 2) Schmerzen am äußeren Rand der Kniescheiben, 3)
Händezittern.
11. Entfernungsbereich: 100 km bis 200 km. Die Plaque liegt
wieder an derselben Längslinie, etwa auf der Höhe der
Achselfalte.
Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen unter dem Kinn, 2)
Schmerzen an beiden Hüften, 3) Kältegefühl in den Beinen.
12. Entfernungsbereich: 200 km bis 2000 km. Die Plaque liegt
etwa 2 cm oberhalb der vorgenannten.
Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen in der rechten
Körperhälfte, 2) Schmerzen entlang einem Querstreifen der
beiden Handrücken, 3) Schmerzen an der linken Ferse.
13. Entfernungsbereich: 2000 km bis 5000km. Position: Etwa
4 cm weiter oben, an der Schultergel enklinie.
Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen quer über den
Unterleib, 2) Kribbeln in den Nasenhöhlen, 3) Schmerzen am
Mittelfinger der linken Hand.
14. Entfernungsbereich: 5000 km bis 10.000 km. Die Plaque
liegt wiederum an derselben Längslinie, rund 2 cm oberhalb der
vorhergehenden. Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen am
linken Handrücken, 2) Schmerzen in einem rechteckig
geformten Hautfeld an beiden Seiten der Brust, 3)
Zerrschmerzen an der Außenseite des rechten Oberschenkels.
Damit beendet Calligaris seine Aufzählung der Plaques zur
Feinabstimmung des telepathischen Kontaktes über
verschiedene Entfernungen hinweg. Jene Serie von Plaques, die
sich auf noch größere Distanzen bezieht, ist kaum von
praktischem Interesse.
Nun noch ein paar kleine Hinweise zu den geschilderten
Plaques, die übrigens alle auf Abbildung Nr. 3 dargestellt sind.
Werden die georteten Hautplaques markiert, so muß Rot als
Markierungsfarbe unbedingt vermieden werden. Keine der
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beiden Personen darf während des Experimentes rote
Gegenstände vor sich haben. Dagegen ist es für die
Sensibilisierung dieser Plaques empfehlenswert, wenn die
Versuchsperson eine hellgrüne, mit vielen kleinen
dunkelbraunen Punkten durchsetzte Fläche anschaut. Die Haut
der Versuchsperson soll außerdem nicht mit Wasser oder Eis in
Berührung kommen. Während des Experimentes darf der
Empfänger an alles denken, nur nicht an den Übermittler.
Hingegen erleichtert der Übermittler die Aufladung der Plaques,
wenn er dabei intensiv an die Physiognomie des Empfängers
denkt (möglichst mit geschlossenen Augen). Es kann
vorkommen - die Ursachen sind noch ungeklärt -, daß eine
Plaque erst ein paar Sekunden nach Beginn der telepathischen
Übertragung ihren Aufladezustand erreicht und diesen Zustand
auch nach Beendigung des Experimentes noch eine Zeitlang
beibehält.
Die Übertragung eines Bildes
Sind die bisher geschilderten Vorbereitungen abgeschlossen,
so kann mit dem eigentlichen Experiment der telepathischen
Übertragung begonnen werden. Die Hautplaque, deren
Stimulierung die telepathische Übermittlung eines Bildes über
eine Entfernung von l in bis 5 km ermöglicht, weist einen
Durchmesser von 12 mm auf und befindet sich auf dem rechten
Handrücken des Übermittlers, zwischen der Axiallinie des
Zeigefingers und der zwischen diesem und dem Mittelfinger
laufenden Interdigitallinie, etwa l cm oberhalb des
Fingeransatzes. Sensibilisiert wird diese Plaque durch das
einfache Betrachten eines Gegenstandes, eines Photos oder einer
Zeichnung. Wichtig dabei ist, daß es sich stets nur um ein
Betrachtungsobjekt handelt.
Aktivierungserscheinungen: l) Muskelzuckungen und Zittern
im Innern des Oberkörpers, 2) Schmerzen unter den
Zehennägeln, 3) Gefühl der Müdigkeit mit entsprechendem
Hang zum Schließen der Augen.

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Beim Empfänger stellen sich dagegen folgende
Aktivierungserscheinungen ein: l) Hin- und Herbewegen des
Kopfes, 2) Kältegefühl am Oberkörper, 3) Schmerzen am
Knöchel des linken Fußes.
Diese Plaque muß so präzise wie nur möglich geortet und
markiert werden, da selbst eine minimale Abweichung von ihrer
genauen Position zu einer relativ starken Beeinträchtigung des
Experiments führen kann. Die genaue Ortung der Plaque wird
am besten wie folgt ausgeführt: Bei verschlossenen oder
verbundenen Augen konzentriert sich der Übermittler auf die
bildhafte Vorstellung irge ndeines Gegenstandes, während der
Experimentator mit dem entsprechenden Stimuliergerät die die
Plaque betreffende Hautzone reizt. Je deutlicher der Übermittler
Form und Beschaffenheit seines Vorstellungsobjektes
wahrnimmt, desto präziser ist die geortete Plaqueposition. Eine
weitere Bestätigung für die genau erfolgte Ortung der Plaque
kann durch die bereits erwähnte paralysierende Aufladung
herbeigeführt werden (heftiger Druck des Stimuliergerätes auf
die Plaque).
Ist die Plaque genau geortet, so wird der Übermittler in
diesem Fall nicht mehr imstande sein, sich auf das gewählte
Vorstellungsobjekt zu konzentrieren. Sobald der Experimentator
die Gewißheit hat, die Plaque mit äußerster Genauigkeit geortet
zu haben, kann er mit deren Aufladung beginnen. Kaum erreicht
die Plaque ihren Aufladezustand, wird der Empfänger das
übertragene Bild, das ihm unbekannt sein muß, allmählich
wahrnehmen. Wichtig ist auch, daß der Übermittler während der
Übertragungsphase bemüht bleibt, sich ausschließlich auf das zu
übertragende Objekt zu konzentrieren und dieses Bild mit
keinem anderen Gedanken überlagert. Das für die Übertragung
gewählte Bild sollte während der ersten Experimente so einfach
und schematisch wie möglich sein. Es sollte kein Rot enthalten,
jedenfalls darf diese Farbe nicht vorherrschend sein. Zur
besseren Isolierung des betreffenden Bildes ist es ratsam, es in

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die Mitte eines großen weißen Papierbogens zu legen. Während
der Aufladung, deren Dauer zwischen 5 Minuten und 15
Minuten betragen soll, wird nun der Übermittler in
regelmäßigen Abständen die Augen offnen und wieder
schließen, sich das Bild also immer wieder intensiv ansehen, um
es sich dann mit geschlossenen Augen besser und genauer
vorstellen zu können. Der Empfänger dagegen hält in dieser
Phase entweder die Augen geschlossen, oder aber er betrachtet
eine graue Fläche. Nach wenigen Minuten wird er in der Lage
sein, das empfangene Bild in seiner Vollständigkeit zu schildern
oder auch nachzuzeichnen, wenn man ihm ein Schreibgerät gibt
(keinen Bleistift, da, wie schon erwähnt, jeder Kontakt mit Holz
vermieden werden soll).
Die Übertragung eines körperlichen Gefühls
Diese Plaque mißt im Durchmesser 12 mm und ermöglicht die
Übertragung jeder Art physischer Empfindungen über eine
Entfernung zwischen l in und 50 km. Sie befindet sich auf der
seitlichen Hauptlinie an der Innenseite des linken Beines, etwa 8
cm oberhalb der Knöchellinie.
Aktivierungserscheinungen beim Übermittler: l) Neigung zu
einer übertriebenen Reizbarkeit, 2) Vision roter Flächen, 3)
Krampf in der Rückenmuskulatur.
Aktivierungserscheinungen beim Empfänger: l) Gefühl
allgemeiner Entspannung, 2) Schmerzen im Mund, 3)
Schmerzen am äußeren Winkel des rechten Auges.
Am leichtesten übertragbar sind alle jene physischen
Empfindungen, die nicht mit Schmerz verbunden sind. Auch die
Intensität des zu übermittelnden Gefühls kann ausschlaggebend
sein für das einwandfreie Gelingen des Experimentes.
Die Übertragung eines Gedankens
Diese Plaque, die sicherlich zu den wichtigsten überhaupt
gehört, dient zur Übertragung von Gedanken über Entfernungen
zwischen l in und 10 km. Sie weist einen Durchmesser von 11

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mm bis 12 mm auf und liegt an der vorderen Seite des linken
Pulses, zwischen der inneren seitlichen Hauptlinie und der
Interdigitallinie zwischen dem kleinen Finger und dem
Ringfinger, etwa einen halben Zentimeter oberhalb der
Handgelenkfalte.
Aktivierungserscheinungen beim Übermittler: l) Schmerzen
im hinteren und oberen Bereich des linken Fußes, 2) Schmerzen
am äußeren Bereich der Schultern, 3) Kältegefühl oder Kribbeln
im Nacken.
Aktivierungserscheinungen beim Empfänger: l) Zuckungen an
den Lidern, 2) Schmerzen in der linken Schulter und entlang der
Außenseite des linken Arms, 3) Kribbeln in der Nase.
Auch hier sollte der zu übermittelnde Gedanke während der
ersten Experimente dieser Art so kurz, einfach und schematisch
wie möglich sein. Förderlich ist es, wenn sein Inhalt zu einer
Anteilnahme des Empfängers führt. Der Gedanke sollte ohne
Schwierigkeit in Form eines Satzes ausgesprochen werden
können. Eine Übertragungshilfe kann es sein, wenn der
Übermittler vor Beginn des Experimentes den betreffenden
Gedanken so stark wie möglich in sich aufnimmt, indem er sich
im Geiste den entsprechenden Satz immer wieder vorsagt oder
ihn auf einen Zettel schreibt (nicht mit Rotstift!) und ihn von
dort wiederholt abliest. Soweit dies möglich ist, sollten die
einzelnen Wörter des Gedankensatzes ein Klangbild aufweisen,
in dem sich Vokale und Konsonanten harmonisch abwechseln.
Solche Wörter, in denen nur wenige Selbstlaute, dafü r aber
ganze Aneinanderreihungen von Mitlauten enthalten sind,
sollten nach Möglichkeit vermieden werden.
Sobald mit der Plaqueaufladung begonnen wird, muß auch der
Übermittler beginnen, sich auf den zu übertragenden Gedanken
zu konzentrieren. Das Signal für den Beginn der Aufladung
sollte deshalb vom Übermittler selbst gegeben werden. Stellt
sich aber trotzdem eine zeitliche Verschiebung zwischen dem
Beginn der beiden Tätigkeiten ein, so ist es ratsam, das
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Experiment zu unterbrechen, um es nach ein paar Minuten
wieder aufzunehmen. Befindet sich der Empfänger außerhalb
der Hörweite, so kann die Übertragung dadurch unterstützt
werden, daß der Übermittler zu Beginn der Übertragung den
entsprechenden Satz laut und deutlich ausspricht. Dies sollte,
wie erwähnt, zu Beginn der Übertragungsphase geschehen.
Während der gesamten Aufladungsphase soll sich der
Übermittler dagegen nur geistig auf den gewählten Satz
konzentrieren. Der Empfänger nimmt den übertragenen
Gedanken stets graduell, stufenweise wahr, das heißt, der
betreffende Gedanke löst sich nur allmählich aus einem
Durcheinander von Begriffen und Eindrücken, bis er als
isoliertes, deutliches und zusammenhängendes Gefüge vor das
geistige Auge des Empfängers tritt.
Da jede telepathische Übertragung über eine Ebene des
Unbewußten erfolgt, ist es durchaus möglich, daß der
ausgestrahlte Gedanke in Form von Symbolen empfangen wird,
vom Empfänger also mit anderen Worten wiedergegeben
werden kann. Auch kommt es vor, daß es
Verteidigungsmechanismen des Unbewußten gelingt, einzelne
Begriffe des empfangenen Gedankens in ihr Gegenteil zu
verwandeln. So kann beispielsweise der Gedanke "Rom ist
schön" als "Rom ist häßlich" empfangen werden. Und um beim
Beispiel "Rom" zu bleiben, so kann es durchaus passieren, daß
dieser Begriff aufgrund der symbolischen Transposition durch
einen sinn- oder sachverwandten Ausdruck ersetzt wird,
beispielsweise durch
"Ewige Stadt", "Papst" oder "Petersdorm". Bei diesem
Experiment ist es besonders wichtig, daß der Stimulierzylinder
genau im rechten Winkel auf dem Plaque aufliegt, da es sonst in
der Übertragung mit Sicherheit zu Verwischungen und
Überlagerungen, also zu Mißverständnissen kommt.
Die Übertragung eines Wortes
Mit Hilfe dieser Hautplaque können einzelne Wörter auf
-123-
telepathischem Wege über Entfernungen bis zu 50 km
übertragen werden (die Idealbedingungen für Übertragung und
Empfang reichen bis in eine Entfernung von etwa 10 km). Diese
Plaque hat einen Durchmesser von 12 mm bis 13 mm und liegt
in der linken Handfläche, zwischen der Axiallinie des kleinen
Fingers und der Interdigitallinie von Ringfinger und kleinem
Finger, auf einer Ebene, die etwa 2 cm unter der
Handgelenklinie verläuft.
Aktivierungserscheinungen beim Übermittler: l)
Stechschmerz zwischen den beiden Ohren, 2) Kribbeln über
Längsstreifen entlang beider Handrücken und Unterarme, 3)
Kribbeln im unteren Zahnfleisch.
Aktivierungserscheinungen beim Empfänger: l) Schmerz an
einer begrenzten Stelle auf der linken Rückenhälfte, 2)
Störungen in den verschiedenen Sinnesfunktionen, 3)
Schwindelgefühl mit Körperneigung nach rechts. Calligaris
selbst weist auf die zahlreichen Beschränkungen bei der
Wortwahl hin, solange bis der ganze Phänomenkomplex dieser
Hautplaque eingehender erforscht sein wird. Das Wort muß
einfach sein, sein Sinn kla r und unmißverständlich. Es soll sich
aus vier oder fünf Buchstaben zusammensetzen und im ersteren
Fall zwei, im anderen Fall drei Selbstlaute enthalten. Unter den
Selbstlauten ist "i" am leichtesten und deutlichsten zu
empfangen, gefolgt, mit zunehmender Schwierigkeit, von "a",
"e", "o" und "u" ("u" wird oft mit "w" verwechselt). Es steht
fest, daß Selbstlaute leichter und unmißverständlicher
empfangen werden als Mitlaute, deren Reihenfolge hinsichtlich
ihrer zunehmenden Empfangsschwierigkeit etwa so aussieht:
"b", "k", "d", "s", "t", "r", "l" (kann mit "n" verwechselt werden),
"p" (wird häufig mit "b" verwechselt), "g" (leicht verwechselbar
mit "k"), "f" (wird öfters mit "e" verwechselt), "h", "in", "n"
(können untereinander verwechselt werden), "q"
(Verwechslungsgefahr mit "u") und "z" (verwechselbar mit "s").
Wir sehen, daß der Übertragungs- und Empfangsmechanismus

-124-
der telepathischen Wort- bzw. Buchstabenübermittlung recht
kompliziert ist. Aber widmet man sich ernsthaft dieser Art von
Experimenten, so wird man bald selbst am besten
dahinterkommen, welche Einzelheiten jeweils berücksichtigt
werden müssen, um die bestmöglichen Resultate zu erzielen.
Wie schon erwähnt, sollen bei den ersten Experimenten nur
solche Wörter Anwendung finden, die aus zwei Silben bestehen
und ein vokalgeprägtes Klangbild aufweisen (Rose, Nase,
Biene, Liebe, Reise, Laune usw.).
Es gelten auch hier die allgemeinen Hinweise aus dem
vorhergehenden Abschnitt, insbesondere hinsichtlich des
Übermittlers. Es sei noch erwähnt, daß der Empfä nger während
des Experimentes von absoluter Stille umgeben sein muß. Sein
Körper muß völlig entspannt und leicht nach rechts gebeugt
sein. Die Plaqueaufladung am Übermittler kann kleine
Zuckungen und Bewegungen am Körper des Empfängers zur
Folge haben. Der Empfänger darf auf keinen Fall versuchen,
solche spontan auftretenden Bewegungen zu hemmen oder gar
zu verhindern. Sein ganzes Wahrnehmungsvermögen muß sich
auf den Empfang akustischer Signale konzentrieren. Kaum
glaubt er einen Laut wahrgenommen zu haben, soll er diesen mit
lauter Stimme wiederholen. Der Tonempfang ist in den meisten
Fällen sehr schwach, vergleichbar etwa mit dem eines
Ferngespräches über eine gestörte Telephonleitung. Es kommt
vor, daß der Empfänger während des Experimentes plötzlich das
Gefühl hat, seine Ohren würden länger und größer, um besser
hören zu können. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um eine
zusätzliche Aktivierungserscheinung, die von der
Plaqueaufladung am Körper des Übermittlers ausgelöst wird. Im
Zusammenhang mit der bereits beschriebenen unterschiedlichen
Veranlagung der beiden Körperhälften ist es vorwiegend das
linke Ohr, von dem das übertragene Wort empfangen wird. Wie
auch bei allen anderen telepathischen Übertragungen, so ist auch
hier das empfangene Klangbild zunächst konfus und

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unverständlich. Erst allmählich - es können zwischen 5 und 15
Minuten verstreichen - gewinnt der Klang an Klarheit, bis sich
schließlich die einzelnen Laute zu einem verständlichen Wort
zusammenfügen. Der Empfänger darf auf keinen Fall den
Versuch machen, aus eigener Initiative Korrekturen oder
Ergänzungen an wahrgenommenen
Wortteilen durchzuführen, zumal dies ja eine konkrete
geistige Tätigkeit seinerseits voraussetzt, was sich negativ auf
das Gelingen des Experimentes auswirken kann. Der Empfänger
muß ausschließlich darum bemüht sein, sich auf Wahrnehmung
zu konzentrieren und darüberhinaus so gedankenleer wie
möglich zu sein.
Es kann vorkommen, daß der Empfänger eine lange Reihe
von zusammenhanglosen, schnell aufeinanderfolgenden Lauten
wahrnimmt. Meistens bedeutet dies, daß die Aufladung der
Plaque am Körper des Übermittlers zu schwach oder
ungleichförmig ist. Wird die Plaque dagegen mit zu starkem
Druck aufgeladen, dann erreichen die einzelnen Laute den
Empfänger in äußerst abgeschwächter und langgezogener Form.
Wird das Experiment unter optimalen Bedingungen
durchgeführt, so wird das übertragene Wort vom Empfänger als
klares, unmißverständliches Lautgefüge wahrgenommen, so wie
ein deutlich ausgesprochenes Wort. Dies bestätigt einmal mehr,
daß alle vorhandenen Schwierigkeiten und Störquellen lediglich
darauf zurückzuführen sind, daß wir die Voraussetzungen zu
einer idealen und perfekten Form der Plaquestimulierung noch
nicht gefunden haben.

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Kapitel V
Erste Zwischenbilanz
Nachdem wir nun den ersten Abschnitt dieser Reise in die
faszinierende Welt der Hautplaques hinter uns haben, mag es
vielleicht angebracht und gut sein, eine kleine Zwischenbilanz
zu ziehen und ein paar grundsätzliche Überlegungen
anzustellen. Wir haben einen Calligaris kennengelernt, der nicht
nur seine einzigartigen Erkenntnisse und Theorien nüchtern auf
den Tisch legt, sondern mit detaillierten Beschreibungen der
einzelnen Experimente erläutert, wie die Richtigkeit seiner
Behauptungen von jedem selbst überprüft werden kann. Unseres
Erachtens stellt das Werk Calligaris' eine wahre Fundgrube für
die parapsychologische Forschung dar. So zeigt es zahlreiche
Möglichkeiten zum Beschreiten neuer Wege auf, deren
Richtung auf die Entdeckung eines völlig neuen Wissens
zuläuft, von dem wir heute erst die Ansatzpunkte zu ahnen
vermögen. Außerdem bieten sich die Calligarischen Theorien
als Grundlage für viele Paralleluntersuchungen im Bereich der
außersinnlichen Wahrnehmungen an. Interessant wäre es
beispielsweise zu erfahren, ob bei Telepathen, denen Calligaris
und dessen Erkenntnisse völlig unbekannt sind,
Aktivierungserscheinungen auftreten, die sich mit den von
Calligaris geschilderten decken. Es ist vorstellbar, daß mit Hilfe
solcher Parallelstudien die bestehenden Erkenntnisse ergänzt
und korrigiert sowie neue hinzugewonnen werden können.
Hinsichtlich dergeheimnisvollen Aktivierungserschei nungen
sei noch erwähnt, daß sich Calligaris selbst lange Zeit mit deren
möglichen Hintergründen und Lirsprüngen beschäftigt hat, ohne
jedoch eine einleuchtende Erklärung für dieses Phänomen zu
finden.
Wir möchten hierzu eine Hypothese formulieren, deren
Bestätigung noch aussteht. Mit Calligaris gehen wir davon aus,
-127-
daß die Plaque als "Fenster" verstanden werden müssen. die den
Menschen mit dem Universum verbinden und durch die
hindurch - von außen nach innen und von innen nach außen - die
kosmischen Strahlungen strömen. Nun könnte es sein, daß diese
aufgrund der Plaques-Stimulierung auftrenden Phänomene ein
gewisses Quantum an Energie beanspruchen oder vielleicht
anziehen, wodurch sich in der jeden menschlichen Körper
umhüllenden Aura vorübergehende energetische
Gleichgewichtsstörungen ergeben und dadurch eine Reaktion
auf das Physische auslösen, wodurch dann die
Aktivierungserscheinungen entstehen. Dies würde erklären,
weshalb zwischen der stimulierten Plaque und den jeweils
auftretenden Aktivierungserscheinungen kein offensichtlicher
physischer Zusammenhang besteht, denn jedes energetische
Ungleichgewicht in der Aura - so lehrt es uns auch die
Akupunktur - findet sein "Echo" an ganz präzisen Punkten und
Stellen des Körpers, die keinerlei physisch nachweisbare
Verbindung zum Phänomen aufzeigen. Sicherlich wäre es unter
diesem Aspekt von größtem Interesse, wenn sich erfahrene
Akupunkteure eingehend mit der Thematik der
Plaquestimulierung befassen würden, denn zweifellos sind es
gerade die Akupunkturexperten, die am ehesten in der Lage
wären, sich tiefer in diesen Zusammenhang hineinzuarbeiten.
Nun noch ein kurzer Hinweis auf die erwähnte Aura, von der
jeder menschliche Körper umgeben ist. Seit diese Aura von der
mittlerweile berühmt gewordenen Kirlian-Kamera* optisch
festgehalten werden konnte, zweifelt niemand mehr ernsthaft an
ihrer Existenz, auch wenn es immer noch keine erschöpfenden
Erklärungen dafü r gibt. Alle die von Calligaris entdeckten und
untersuchten Phänomene finden ihre unmittelbare Auswirkung
stets im Bereich dieser Aura. Calligaris ist es auch gelungen,
eine Plaque zu lokalisieren, durch deren Stimulierung diese
menschliche Aura für das freie Auge sichtbar wird. Durch die
Aufladung dieser Plaque wird dem Empfänger eine Art

-128-
natürliche Kirlian-Kamera vermitt elt. Besonders interessant ist
dieses Phänomen unter Berücksichtigung der Tatsache, daß
schon in uralten orientalischen und esoterischen Traditionen
immer wieder die Rede ist von der Fähigkeit, die Aura anderer
Menschen zu sehen. Doch nun zu den näheren Einzelheiten der
genannten Plaque.
Das Schtbarwerden der körperumgebenden Aureole
Wir lassen am besten Calligaris selbst zu Wort kommen:
*Anmerkung des Herausgebers: Es gibt verschiedene
Methoden, die Aura des Menschen sichtbar zu machen. Die
Kirlian-Photographie ist eine davon und nicht einmal die beste.
"Diese Plaque ermöglicht es, die vom Menschen abgehenden
Strahlungen - in biblischen Ze iten stellten sie die Aureole der
Heiligen, kurz den Heiligenschein dar - sichtbar werden zu
lassen. Genauer gesagt handelt es sich dabei um die aus den
einzelnen Hautplaques ausströmenden Spiralstrahlen. Die
Plaque hat einen Durchmesser von rund l cm und läßt sich an
der Innenseite des linken Beines orten, nach hinten an der
seitlichen Hauptlinie anschließend und auf einer Ebene, die 6
cm bis 7 cm oberhalb des Knöchels verläuft. Die Plaque wird
sensibilisiert, indem sich vor der Versuchsperson auf gerader
Linie und in einer Entfernung von höchstens 10 in, ein Mensch
aufhält.
Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen entlang der rechten
Mamillarlinie, an der vorderen Körperseite bis in die
Leistengegend, an der hinteren bis an den Oberschenkel, 2)
Schmerzen an zwei rechteckig geformten Hautfeldern im
mittleren Drittel der Vorderseite der beiden Unterarme, 5)
Schmerzen an einem Längsstreifen oberhalb des rechten
Jochbeins.
Auswirkungen der Plaqueaufladung: Während der
Stimulierung der Plaque sind die Augen der Versuchsperson, an
deren Körper die Plaque aufgeladen wird, geschlossen oder

-129-
verbunden (unter bestimmten Bedingungen kann sie sie auch
offen halten). Sobald der notwendige Aufladezustand erreicht
ist, beginnt die Versuchsperson um den Körper des ihm
gegenüberstehenden Menschen herum, eine Strahlenaureole
wahrzunehmen, die sich allmählich nach allen Richtungen hin
ausbreitet, bis das Blickfeld der Versuchsperson vollständig
damit ausgefüllt ist. Die Person, deren Aureole für die
Versuchsperson sichtbar werden soll, muß sich auf einer
geraden Linie und höchstens 10 in entfernt vor der
Versuchsperson aufhalten.
Diese Aureole befindet sich in dauernder Bewegung, ist
vielfarbig und besteht aus unzähligen spiralförmigen
Einzelstrahlen, die aus den Hautplaques nach außen dringen.
Die hier beschriebene Plaque läßt also lediglich die vom
menschlichen Körper abgehenden Spiralstrahlen sichtbar
werden, nicht aber die zahlreichen weiteren Strahlenarten, die
ebenso in jeder Körper-Aura enthalten sind (z.B. die
wellenförmigen Strahlen, die von den Hautlinien abgestrahlt
werden, oder jene Strahlenarten, die von den einzelnen
geometrischen Unterteilungen der Hautfclder - Dreiecke,
Rechtecke, Ovale, Sterne usw. - abgegeben werden*). Von
Bedeutung ist schließlich die Tatsache, daß die von einem
Gegenstand abgegebenen Strahlen identisch sind mit jenen, die
von unserem Gehirn ausgestrahlt werden, wenn wir an den
betreffenden Gegenstand denken."
Es existiert eine weitere Plaque, durch deren Stimulierung
nicht nur die menschliche Aura sichtbar wird, sondern auch die
von Gegenständen, die sich in gerader Linie und nicht weiter als
5 in entfernt vor der Versuchsperson befinden. Die Plaque mißt
im Durchmesser 12 mm und befindet sich an der Außenseite des
linken Oberarmes, etwa l cm hinter dessen seitlicher Hauptlinie
und auf einer Ebene, die rund 7 cm oberhalb der Ellbogenfalte
verläuft. Sensibilisiert wird diese Plaque, indem die
Versuchsperson den betreffenden Gegenstand intensiv ansieht.

-130-
Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen an der inneren
Hälfte des rechten Fußes und der rechten Hand, 2) Schmerzen
an der Außenseite der rechten Schulter und Kribbeln an der
Nasenwurzel, 3) Schmerzen am unteren Rand der linken
Augenhöhle.
Im übrigen gelten die Hinweise aus der Beschreibung der
vorhergehe nden Plaque. Bei aufgeladenem Zustand der Plaque
wird dann die Strahlen-Aureole des betrachtenden Gegenstandes
für die Versuchsperson sichtbar. Skeptikern sei
entgegengehalten, daß sogar Physiker mittlerweile die Ansicht
vertreten, auch anorganische Materie enthalte eine Form des
"Lebens", die natürlich nicht mit den uns bekannten Formen des
organischen Lebens vergleichbar ist. So wurde unter anderem
festgestellt, daß im atomaren Gefüge von Mineralien besondere
Vibrationen vorhanden sind, deren Eigenschaften durch äußere
Einflüsse, beispielsweise durch Temperaturgefälle oder den
Kontakt mit organischen Substanzen, veränderlich sind. Ganz zu
schweigen von den Kristallen, deren Struktur nach wie vor ein
undurchdringliches Geheimnis darstellt, weshalb auch hier die
moderne Physik das mögliche Vorhandensein einer wie auch
immer gearteten Lebensform nicht ausschließt.
Uns scheint, daß das Werk von Calligaris nicht zuletzt auch
den Zweck verfolgt, uns verständlich zu machen, daß der
*) siehe Photos der Hautoberfläche
Mensch nur ein winzig kleiner Teil im universellen
Gleichgewicht des Ganzen ist, daß er als Bestandteil einer
gesamtkosmischen Harmonie verstanden werden muß, die ihn
beeinflußt und bestimmt, und daß nur ein bewußtes Verstehen
dieser Rolle seine Selbstzerstörung, der er ja ungestüm
entgegenläuft, zu verhindern oder wenigstens zu bremsen
vermag.
Calligaris selbst erhebt in seinen Schriften immer wieder die
Forderung an den Leser, dieser selbst möge sich aktiv mit den

-131-
ausgesprochenen Behauptungen auseinandersetzen und nicht nur
passiv, die durch die Lektüre vermittelten Aussagen und
Erkenntnisse aufzunehmen. Auch wir laden alle dazu ein, dieses
Buch vor allem als Grundlage aktiver Erfahrungen zu
verwenden, um dadurch vielleicht einen Schritt weiter zu
kommen im Verständnis unser selbst und des uns umgebenden
Universums.
Doch nun, nach dieser ersten Zwischenbilanz, deren
eigentlicher Zweck in der Empfehlung zum besinnlichen
Nachdenken liegt, zurück an die Arbeit.

-132-
Kapitel VI
Astrosophie

Erster Teil: Astrologie

Obwohl Calligaris selbst nicht eine einzige seiner zahlreichen


Schriften ausschließlich dem Thema der Astrologie widmete, es
vielmehr immer nur am Rande oder im Zusammenhang mit
anderen Überlegungen behandelte, wollen wir uns an dieser
Stelle doch etwas näher damit befassen. Beschäftigt man sich
eingehender mit dem Gedankengebäude des friaulischen
Forschers, so merkt man eindeutig, wie stark die Astrologie als
eine Art "okkulte Entwicklungslinie" im gesamten Denken von
Calligaris vertreten ist. Wir sind sogar der Überzeugung, daß das
Werk Calligaris' wesentlich dazu beitragen kann, der so oft
belächelten, vernachlässigten und mißdeuteten Astrologie einen
rein wissenschaftlichen, wenn auch nicht streng positivistischen
Rahmen zu geben, um sie endlich als eine ernstzunehmende
Disziplin betrachten zu können. Zu leicht scheint man nämlich
zu vergessen, daß die Astronomie bei den Chaldäern als eine
von der Astrologie abgeleitete Wissenschaft entstanden war,
obwohl man heute oft genau das Gegenteil behauptet.
An einem bestimmten Punkt seines Lebens ist sich Calligaris
bewußt geworden, daß alle seine Entdeckungen und
Erkenntnisse zu einer Art roten Faden führten, mit dessen Hilfe
das scheinbar chaotische Garnknäuel der sich unaufhörlich
häufenden Ergebnisse seiner Experimente entwirrt werden
konnte.
An dieser Stelle mag es wichtig sein, sich daran zu erinnern,
daß Calligaris vor allem Mediziner war und nur infolge der aus
den verschiedenen Experimenten hervorgegangenen Phänomene
begann, sich mit Gebieten wie Parapsychologie und Astrologie

-133-
zu beschäftigen.
Angesichts der zu sehr differenzierten und sich immer
vielschichtiger gestaltenden Forschungstätigkeit war es
Calligaris nicht vergönnt, dieses Garnknäuel wirklich zu
entwirren, aber sein Werk enthält eine ganze Reihe von präzis
formulierten Aussagen, die eine klare theoretische
Schlußfolgerung zulassen, auf die wir noch näher eingehen
werden.
Schließlich wollen wir uns deshalb näher mit dem Thema
Astrologie beschäftigen, weil wir meinen, daß darin der
Schlüssel zu einem besseren Verständnis von Calligaris' Werk
verborgen liegt - und darum geht es uns ja vor allem in diesem
Buch.
Zunächst möchten wir ein paar Hinweise auf die theoretischen
Grundlagen der Astrologie geben.
Genau in dem Augenblick, in dem der Mensch in die Welt
eintritt, wird der Rahmen seines Daseins und Wirkens geformt.
Sein erster Atemzug und sein erster Schrei stellen bereits sein
kleines Sonnensystem dar sowie seinen individuellen Tierkreis,
der sich mit allen anderen Systemen und Kreisen im
Makrokosmos, dem Wirkungsfeld des Logos, verbindet.
Jedes menschliche Wesen bildet sich somit zu einem rein
individuellen Mikrokosmos aus, dem das sogenannte Karma
zugrundeliegt, das durch etwas Bestehendes bedingte
gegenwärtige Schicksal. Um nun nicht bedingungs los seinem
Karma unterliegen zu müssen, ist jeder Mensch einer Reihe von
positiv wirkenden astralen Einflüssen ausgesetzt, deren richtige
Nutzung eine Überwindung der negativen Karma-Bindungen
ermöglicht.
Wäre man also in der Lage, das Horoskop des Neugeborenen
korrekt auszulegen, den Rahmen des soeben entstandenen
Wesens genau abzustecken und die für sein Schicksal
ausschlaggebenden astralen Einflüsse deutlich zu erkennen, so

-134-
könnte dadurch der Menschheit manches Übel erspart und das
allgemeine Weltbild erheblich verbessert werden.
In der okkulten Astrologie wird der Tierkreis als die Grenze
zwischen dem Einflußbereich der irdischen, also physischen
Kräfte und dem Wirkungsfeld jener Kräfte angesehen, von
denen Akascha, die Ebene des astralen Lichtes, durchs trömt
wird. Diese Ebene jenseits der Tierkreise birgt die subtilsten
Formen aller Existenz, jene feingefügten Elemente, die als
Grundlage unseres materiellen Universums betrachtet werden
müssen.
Nach der Lehre der Theosophie stellt dieses astrale Licht (das
Akascha also) die gesamte Geschichte des Kosmos dar, von
seinem Anbeginn bis an sein Ende, und die Tierkreise sind
nichts anderes als die Synthese dieser kosmischen Substanz, in
deren "Gedächtnis" alles vergangene, gegenwärtige und
zukünftige Geschehen eingespeichert ist und aufbewahrt wird.
Der Tierkreis ist gleichsam die Keimschicht des irdischen
Universums, die von der ewigen Substanz des astralen Lichtes
befruchtet wird und aus der jede Form des Daseins hervorgeht.
Jede einzelne dieser Daseinsformen enthält in ihrem innersten
Wesen eine Besonderheit des Tierkreises, dem sie angehört, also
jenes Tierkreises, der im Moment ihres Entstehens am
kosmischen Horizont dominiert.
Jedem Tierkreis entsprechen besondere Eigenschaften, ein
bestimmtes Zeichen, ein Klang, eine Farbe usw., die dazu
beitragen, die harmonischen Symphonien der Natur zu schaffen.
Die Astrologie ist eine uralte Wissenschaft, ja, fast könnte
man behaupten, sie sei so alt wie die Welt selbst. Schon immer
gab es große Gelehrte und berühmte Persönlichkeiten, die dieser
Wissenschaft huldigten, sie zu verbreiten versuchten und ihr
möglichstes taten, um sie aus dem Verruf wieder hervorzuholen,
in den sie von Scharlatanen und Quacksalbern gebracht worden
war. Obschon man meinen sollte, daß eine derart alte
Wissenschaft doch ein Fünkchen Wahrheit enthalten müßte, ist
-135-
sie bis heute nicht in den Kreis der offiziellen Wissenschaften
aufgenommen worden. Sicher ist dies auch einer der wichtigsten
Gründe dafür, weshalb sich die meisten Menschen heute sehr
leicht tun, in der Astrologie nichts anderes zu sehen als eine Art
Wahrsagerei, in der die geistige Freiheit und sogar das freie
Entscheidungsvermögen des einzelnen völlig ignoriert werden.
Freilich darf nicht vergessen werden, daß die Astrologie keine
beobachtende Wissenschaft ist; sie kann also nicht beweisen,
sondern nur sich erweisen. Sie besitzt eine Reihe von
Elementen, die einer präzisen wissenschaftlichen Einordnung
entgegensteht. Das aber darf nicht dazu führen, um sie als
Scharlatanerie einzustufen und ihr mit Mißtrauen oder Belächeln
zu begegnen. Würde man verstehen, daß es gerade diese, in die
starren Schemata der offiziellen Wissenschaften nicht
einzuordnenden Elemente sind, welche die Astrologie jener
Dision von Wahrheit näherbringt, die eher der Welt des
Mysteriums und der Intuition angehört als der eines nüchternen
Positivismus, dann könnte man aus dieser Einsicht heraus
genügend geistige Kraft schöpfen, um zu einem flexibleren
Erfassen der Wirklichkeit und des wahren Lebenssinnes zu
gelangen.
Calligaris erklärt solche Zusammenhänge anschaulich
folgendermaßen:
"Nun, ich habe hier ein paar Zeilen über die Astrologie
geschrieben, weil mich die Ergebnisse meiner Erforschung der
Linearketten von Körper und Geist geradezu zwingen, dieser
uralten Wissenschaft meine Ehre zu erweisen und ihr einen
gebührenden Platz zuzuerkennen. Bedauerlicherweise haften
dem Bild dieser Wissenschaft auch heute noch viel
Okkultismus, salomonische Magie und mysteriöse Kabbala an.
Fest steht, daß zahlreiche kosmische Strahlungen oder astrale
Kräfte existieren, die ihre spezifische Resonanz in der Welt der
Lebewesen finden. Nur mit Hilfe experimenteller Methoden
wird man feststellen können, wie sich diese astrologischen

-136-
Reflexe im einzelnen auf das jeweilige Individuum auswirken.
Gewiß ist das meiste auf diesem Gebiet noch unbekannt und
unerforscht, aber dies gibt uns keineswegs das Recht, es zu
verleugnen oder abwertend zu behandeln. Ganz im Gegenteil, es
gibt genug gute Gründe, diese Wissenschaft ohne jedes Zögern
zu bejahen, ohne besorgt sein zu müssen, gleich als 'Astrologe'
betrachtet zu werden."
Wiederholt verweist Calligaris darauf, daß er den Körper des
Menschen als eine hypersensible Antenne betrachte, die unter
anderem mit einer magischen Tastatur ausgerüstet ist (bestehend
aus Punkten, Linien, Plaques, Feldern usw.), von der die
speziellen Strahlungen der verschiedenen Planeten abgefangen
und ausgewertet werden. Dazu ergänzend meint er:
"Wenn nun diese kosmischen Strahlungen je nach Art und
Herkunft (Monde, Planeten oder andere Himmelskörper)
bestimmte Schwingungen an einer ganzen Reihe von
entsprechenden Hauttasten auslösen, wie könnten wir es dann
wagen zu behaupten, der menschliche Körper unterliege
keinerlei astralen Einflüssen? Wenn schon der Körper
offensichtlich davon betroffen ist, wieso sollte es der Geist nicht
auch sein? Und weiter: Was gäbe uns das Recht zur
Behauptung, nur die Sonnenflecken beeinflußten unsere Erde
und nur die Mondphasen führten zu Veränderungen in unserer
Psyche?
Sicherlich birgt die Erforschung der kosmischen Einflüsse auf
den Menschen enorme Schwierigkeiten in sich, aber der Mensch
muß früher oder später damit beginnen, sich mit diesen
Problemen auseinanderzusetzen, will er in seiner Entwicklung
weitere Schritte nach vorn machen.
Zunächst spielen die speziellen Empfangsfähigkeiten des
Organismus sowie die Zustände in seiner Innenwelt eine
bedeutende Rolle. An zweiter Stelle müssen die Einflüsse und
Bedingungen der unmittelbaren äußeren Umwelt (z. B. die
Wetterverhältnisse) berücksichtigt werden, sowie die Einflüsse,
-137-
die den Menschen aus weiter Entfernung erreichen, die also von
anderen Himmelskörpern abstammen. Die Herkunft dieser
Strahlungen ist aber beileibe nicht auf die Planeten und Monde
unseres Sonnensystems beschränkt, sie betrifft alle anderen
Systeme des Kosmos, ungeachtet der Tatsache, daß sie oft
Tausende und Millionen von Lichtjahren entfernt sind.
Unbestritten fest steht, daß alle diese astralen Elemente einen
ununterbrochenen Einfluß auf den menschlichen Körper
ausüben, wobei nicht nur die äußere Hülle des Körpers, sondern
ebenso seine inneren Organe und auch der Geist, davon
betroffen werden. Anzunehmen ist, daß allerdings immer nur
eines oder einige dieser kosmischen Strahlungselemente einen
Einfluß auf Körper und Geist haben, und daß selbst dieser
Einfluß nie alleinbeherrschend sein kann."
Selbstredend ist Calligaris nicht der einzige, der behauptet,
das gesamte Universum reflektiere sich am und im Körper des
Menschen. Schon viele Jahrhunderte vor Christus verstand
Heraklit die "Natur des Kosmos als gleich jener der
menschlichen Psyche", während Plato meinte, daß jedes
Phänomen der Erde in einem Verhältnis zum kosmischen
Geschehen stehe und der menschliche Körper nichts anderes sei
als eine Nachbildung kosmischer Gefüge. Auch für Aristoteles
stand bereits fest, daß unsere Welt notwendigerweise an die
Bewegungen einer höheren Welt gebunden sei und jede irdische
Kraft von diesen Bewegungen ausgelöst werde.
Wir wollen hier nicht weiter auf Zitate großer Denker
eingehen, die eine These der engen Verflechtung und der
Widerspiegelung zwischen Mensch und Universum vertreten,
um über diesen Weg zu der einzigen "Wahrheit" zu gelangen:
Dem Grund und Zweck des Lebens im weitesten Sinne.
Bleiben wir bei Calligaris, der sein ganzes Leben lang gegen
Skepsis, Unverständnis, Gleichgültigkeit und sogar Verhöhnung
anzukämpfen hatte. Seine Stimme wurde nicht gehört, weil man

-138-
sie nicht hören wollte, und sein Werk, das Ergebnis einer
langjährigen intensiven Forschungsarbeit, fand bei der
offiziellen Wissenschaft nicht die geringste Anerkennung.
Calligaris sprach eben von Dingen, die nicht in die derzeitigen
geistigen Klischees hineinpassen, von Dingen, für deren
Verständnis eine stark ausgeprägte Beweglichkeit des Geistes
Voraussetzung ist. Für diejenigen allerdings, die diese
Voraussetzung mitbringen, sind die Theorien von Calligaris der
ideale Ausgangspunkt zu einer vielschichtig orientierten
Forschungsarbeit, die der Beantwortung einer ganzen Reihe von
Fragen dient, die sich der Mensch seit eh und je schon stellte,
und die er bisher entweder nur dogmatisch oder überhaupt nicht
beantworten konnte.
Andererseits kann das Unverständnis, von dem Calligaris und
seine Arbeit stets umgeben waren, als normal und sogar logisch
bezeichnet werden. Man sagt ja so schön, die Menschheit sei
unaufhörlich auf der Suche nach der einen Wahrheit, die auch
Logos oder Gott genannt wird, und dieses unaufhörliche Suchen
habe die Fortentwicklung des Menschen bewirkt, indem er alle
möglichen Kräfte erforschte, die außerhalb seines eigenen
Wesens in Erscheinung treten. So sehr sich der menschliche
Geist auch von der Erforschung der verschiedensten Gebiete
angezogen fühlt, so sehr scheint er es bisher versäumt zu haben,
sich selbst in all seiner Tiefe und Weite zu ergründen. Und dies,
obwohl uns von den größten Gelehrten gesagt wird, daß all das,
was wir in weiter Ferne suchen, sich in Wirklichkeit in
greifbarer Nähe befindet - aber wir sehen es nicht. Nur wenigen
ist es bis heute gelungen, in sich selbst zu suchen und zu finden,
und ihr Bemühen, der Menschheit die Augen zu öffnen, ist stets
gescheitert.
Es ist eine altbekannte Tatsache, daß der Mensch sich selbst
nicht kennt, sich selbst als etwas höchst Rätselhaftes definiert.
Und weil er sich nicht kennt, kann er auch gar nicht in der Lage
sein, sich selbst zu akzeptieren. Darum wird verständlich, wenn

-139-
er spontan alles ablehnt, was ihn zu einer Offenbarung seiner
selbst führen könnte. Er ist es ganz einfach gewöhnt, jede
Wissenschaft, die sich mit den Kräften seines Inneren
auseinandersetzt, als mysteriös und okkult zu betrachten, ob es
sich nun um Magisches, Parapsychologisches oder
Astrologisches handeln mag.
Allein schon die hartnäckig ablehnende Haltung, womit der
größte Teil der Menschheit jeder Art von Wahrheit entgegentritt,
könnte ausreichen, sich prinzipiell mit jenen Thesen
anzufreunden oder sie zumindest nicht a priori zu verwerfen,
denen von der Masse nur Ablehnung entgegengebracht wird.
Aus den wenigen Seiten, die Calligaris der Astrologie
widmete, geht unmißverständlich seine deutlich bejahende
Einstellung zu dieser Wissenschaft hervor, gleichzeitig auch
sein Bedauern darüber, daß er sich nicht ausführlicher damit
auseinandersetzen konnte, weil andere Bereiche die
Möglichkeiten seiner Forschungstätigkeit bereits völlig in
Anspruch nahmen.
Aus demselben Grunde sehen auch wir uns veranlaßt, nicht
tiefgreifender auf die einzelnen Aspekte der Astrologie
einzugehen. Hinzugefügt seien hier nur noch ein paar
allgemeine Betrachtungen, die vielleicht als Verständnishilfe
dienen können.
Gehen wir davon aus - und das müssen wir wohl tun -, daß die
Menschheit in ihren anfänglichen Entwicklungsphasen der
Natur mehr verbunden war, als wir es heute sind, und daß zu
jener Zeit das Denken etwas Bildhaftes, das Wissen etwas
Symbolhaftes ge wesen sein muß. So können wir verstehen, wie
unsere Vorfahren das Leben mit symbolischen Sinnbildern
deuteten, zu denen unser von Logik und Rationalismus
durchdrungenes Denkverhalten keinerlei Zugang mehr finden
kann.
Gehen wir weiter davon aus, daß sich Makrokosmos und

-140-
Mikrokosmos ineinander widerspiegeln, so werden wir
erkennen, daß die Energie, die den Kosmos belebt, die gleiche
ist wie die, von der jeder Bioorganismus erst Lebensfähigkeit
erlangt. daß also Mikro- wie Makrokosmos im gleichen
lebensbildenden Energiestrom ihren Ursprung haben. Die bereits
heute erwiesenen Analogien zwischen der winzig kleinen Welt
des Atoms und jener unfaßbar großen des Universums
bestätigen das.
Jeder Teil ist damit ein Spiegelbild des Ganzen, und durch die
genaue Kenntnis eines Elementes kann auf die Beschaffenheit
des Ganzen geschlossen werden.
Wissenschaftliche Disziplinen wie etwa die
Morphopsychologie (Lehre von den Gesichtszügen als
Ausdruck des Charakters), die Graphologie (Lehre von der
Deutung der Handschrift) oder die Chirologie (Charakter- und
Schicksalsdeutung aus den Formen und Linien der Hände)
gehen von diesen Prinzipien aus. Auch Heilverfahren wie die
Akupunktur und die zahlreichen anderen Reflextherapeutischen
Methoden stützen sich auf dieses Analogieprinzip, demzufolge
die Strukturen des Kleinen wie des Großen auf einer
gemeinsamen Ebene liegen, wodurch eine entsprechende
Behandlung des Kleinen auch eine Veränderung des Großen
bewirkt.
Sieht man also den Zusammenhang zwischen Mensch und
Gestirn aus einer Sic ht, wonach dieser in der Verflechtung einer
globalen Gemeinsamkeit besteht, die das Gestirn zum Zeichen
des Menschen und den Menschen zum Zeichen des Gestirns
macht, wird es wesentlich leichter, der Astrologie ihre
Existenzberechtigung nicht abzusprechen. Die Astrologie zu
akzeptieren heißt deshalb nicht, ein Fatalist zu sein. Für ein
besseres Verständnis der Astrologie sollte man davon ausgehen,
daß die Gestirne den Menschen nicht etwa "bestimmen",
sondern ihn lediglich "gestalten". Es wäre also völlig falsch, in
den Sternen nach "Ursachen" menschlichen Verhaltens oder

-141-
Schicksals zu suchen. Was darin gesucht und gefunden werden
kann, das sind vielmehr "Zeichen", Zeugnisse dessen, was im
Körper und im Geist des einzelnen Menschen geschieht.
Natürlich ist aufgrund des Analogieprinzips auch das
Umgekehrte richtig: Der Mensch in seinem Kleinen legt
Zeugnis ab von dem, was im Universum vor sich geht.
Choisnard, dem wir die ausführlichsten Studien zum Thema
der astralen Vererblichkeit verdanken, kommt zu folgendem
Schluß: "Das Kind wird nicht an einem beliebigen Moment
geboren, sondern unter einem Himmel, der dem Wesen des
Neugeborenen entspricht. Mit anderen Worten: Dem Kind ist
nicht dieser oder jener Charakter eigen, weil es zu einem
bestimmten Zeitpunkt geboren wird, sondern vielmehr wird es
aus einem schicksalsbedingten Moment geboren, weil es infolge
seiner Erbanlagen oder seines Karma diesen oder jenen
Charakter hat bzw. haben wird."
Auch Calligaris argumentiert hinsichtlich seiner Thesen zur
Astrologie mit verblüffender Logik, die zu akzeptieren nur
jenem schwerfallen wird, der nicht bereit ist, auch nur einen
Millimeter von seinen Voruteilen abzuweichen.
Wenn sich - und für Calligaris steht dies fest - das Universum
im Menschen widerspiegelt und jedes kosmische Geschehen
eine Resonanz an dessen Körper findet, und darüberhinaus jedes
Wesen und jede Sache Energie ausstrahlen und ein eigenes
Magnetfeld besitzen, dann kann man wohl davon ausgehen, daß
das Lebewesen im embryonalen Zustand vom Körper der Mutter
geschützt wird, also abgeschirmt ist gegen die Einwirkung
bestimmter Strahlungen. Sein Körper ist in diesem Zustand also
noch völlig oder zumindest weitgehendst "unangetastet", d.h.
keinen oder nur geringfügigen Strahlungseinflüssen ausgesetzt.
Nehmen wir nun an, das Kind erblickt am 15. Mai um 17 Uhr
das Licht der Welt, es wird also unter dem Zeichen des Stiers
geboren, das vom Planeten Venus beherrscht wird (der
Einfachheit halber wollen wir hier den Aszendenten, der sich
-142-
aus der Geburtsstunde und dem allgemeinen astrologischen Bild
des Momentes ableiten läßt, unberücksichtigt lassen). Da der
Körper des Neugeborenen eine Reihe von Hautplaques aufweist,
die von den Venus-Strahlungen sensibilisiert werden, also
speziell auf die abgestrahlten Energien dieses Pla neten
ansprechen, ist das Kind im Augenblick seiner Geburt dem
Einfluß dieser Energien ausgesetzt. Dadurch kommt es zur
Aktivierung der entsprechenden Plaques (im Falle unseres
Beispiels befinden sich diese ab oberen Teil des Halses), was zu
einer unauslöschlichen Prägung gewisser Wesenszüge führt. Die
Strahlungen jenes Gestirns, die als erste auf den Körper des
Menschen einwirken, weil sie den Tierkreis des
Geburtsmomentes beherrschen, lassen in der Wesensbildung des
Neugeborenen einen unvergänglichen Abdruck zurück, der
somit auch den restlichen Schicksalsweg dieses Menschen
prägen wird.
Alle diese theoretischen Betrachtungen zum Thema
Astrologie können sicherlich Anlaß zu leidenschaftlicher
Reflexion und Weitererforschung werden, obwohl sie nur als
Denkanstöße betrachtet werden sollten.
So sehr die Zusammenhänge zwischen Psyche. Körper und
Gestirnen bei einer ersten oberflächlichen Betrachtung
mysteriös erscheinen mögen, so unlogisch ist es dennoch, alles
das in Frage zu stellen und zu belächeln, was mit Astrologie als
eine ernstzunehmende wissenschaftliche Disziplin zu tun hat.
Die Astrologie darf nicht durch rational bedingte
Fehldeutungen zu einer Flucht ins Irrationale werden, sie soll
vielmehr Ausdruck eines menschlichen Bemühens sein, ein
tiefergreifendes Verständnis für die Naturgesetze zu schaffen, in
die der Mensch als ein fester Bestandteil eingeflochten ist.

-143-
Zweiter Teil: Astronomie

Schon in der Antike war man davon überzeugt, daß der


Mensch in der Lage sein kann zu sehen, ohne sich dabei seiner
Augen zu bedienen. Tatsächlich finden wir in der Geschichte
immer wieder Menschen, denen es gelang, Bilder, Geschehnisse
und Situationen mit verblüffender Genauigkeit zu sehen und zu
beschreiben, obwohl diese Person durch eine große Entfernung
vom geschilderten Vorkommnis getrennt war. Die
Parapsychologie bestätigt uns also, daß der Mensch die
Möglichkeit besitzt - sei es auch in Ausnahmefällen und unter
besonderen Voraussetzungen -, anders zu sehen als mit den
Augen.
In der unbekannten Dimension, in der solche außersinnlichen
Phänomene ihren Ursprung haben, scheint für Begriffe wie Zeit
und Raum kein Platz zu sein, weshalb es dem Perzipienten
(Medium, Hellseher, Telepath) gelingt, Entfernungen zu
überbrücken, die Millionen von Kilometern betragen können. In
ganz bestimmten Fällen treten auch die Gestirne in das Blickfeld
dieses außersinnlichen Wahrnehmungsvermögens. Zu diesem
Thema schreibt Calligaris:
"Die Strahlungen der Gedanken werden vom Äther getragen,
der im gesamten Kosmos vorhanden ist. Dieser
Übermittlungsträger fehlt nirgendwo im Universum, deshalb
überwindet die ausgestrahlte Kommunikation problemlos jede
noch so große Distanz, ähnlich dem elektrischen Strom, der
durch ein Kabel geleitet wird. Es gilt das Prinzip der sich
fortwährend weiterbewegenden Welle. Wirft man z.B. einen
Stein ins Wasser, so wird die daraus entstehende
Wellenbewegung das entgegengesetzte Ufer erreichen, auch
wenn dieser Vorgang für uns nicht meßbar ist. Raum und Zeit
sind zwei Elemente, die ineinander verstrickt und unteilbar sind.
Das Hellsehen in eine viertausendjährige Vergangenheit

-144-
entspricht demnach einer Hellsichtigkeit, deren Objekt ein
viertausend Lichtjahre entferntes Gestirn ist."
Ein weiterer Grund, weshalb Calligaris dem Begriff von Zeit
und Raum keinerlei objektiven Wert zumißt, liegt in seiner
bereits erwähnten Erklärung, wonach das Universum im Körper
des Menschen und in jedem einzelnen der ihn
zusammensetzenden Atome nachgebildet ist. Hellsichtigkeit und
ähnliche Phänomene schöpfen ihre Wahrnehmungen auch aus
dem Körper der Person selbst, in der sich alles widerspiegelt. Zu
dieser Betrachtungsweise, die eine verblüffende Ähnlichkeit mit
der theosophischen These des "astralen Lichtes" aufweist,
schreibt Calligaris:
"Alles das, was man weit entfernt und längst vergangen
glaubt, ist in Wirklichkeit greifbar nahe und ständig
gegenwärtig, denn es ist in unserem Unterbewußtsein
gespeichert. Nimmt die Person diese Wirklichkeiten auf der
Ebene ihres Bewußtseins wahr, so gehen ihre Gedanken nicht
von einem Punkt der Erde zu einem anderen, sie sinken auch
nicht in die Tiefe der Vergangenheit, sondern sie verbinden
lediglich Unterbewußtsein und Bewußtsein, wodurch die
Information zur Wahrnehmung wird. Das vom Hellsehenden
Wahrgenommene erreicht ihn also nicht aus einer Entfernung
von Tausenden von Kilometern oder Jahren, sondern aus
unmittelbarer Nähe, nämlich aus seinem eigenen Gehirn."
Allein diese Überlegung zu Kosmos und Mensch reicht aus,
um Calligaris einen Platz unter den großen Denkern der
Menschheit einzuräumen.
Bevor wir zu dem eigentlichen Thema dieses Abschnittes
kommen, geben wir noch ein paar allgemeine Hinweise zu den
darin geschilderten Experimenten:
1) Geschlossene oder verbundene Augen können dann zu
einem Hindernis werden, wenn die Augenbinde oder die Lider
selbst einen zu starken Druck auf die Augen ausüben. Die

-145-
optimale Lösung besteht darin, die Aufladung der Plaques in
einem vollständig verdunkelten Raum durchzuführen.
2) Licht behindert im allgemeinen die Phänomenbildung,
Halbdunkel oder Dunkelheit erleichtern sie dagegen.
3) Die Plaques und die ihnen angegliederten Hautsysteme
werden nicht nur dann sensibilisiert, wenn man ein Photo des
entsprechenden Planeten auf die Haut der Versuchsperson
aullegt, sondern man kann auch eine Zeichnung nehmen, die
irgendetwas bildhaft Dargestelltes enthält, das dem betreffenden
Planeten eigen ist. Calligaris dazu: "Es muß ein spezieller
astralikonographischer Reflex ausgelöst werden, bei dem das
Vorhandensein eines Bildes als 'Verbindungselement'
erforderlich ist."
4) Oft werden die Resultate der ersten Experimente dieser
Art nicht zufriedenstellend sein. Die wahrgenommenen Bilder
sind anfangs noch klein, verschwommen und stark deformiert.
Erst im Laufe der späteren Experimente nehmen sie an Größe
und Deutlichkeit zu.
5) Gestirne, die sich mit enorm hoher Geschwindigkeit
bewegen, können als statische Bilder wahrgenommen werden.
6) Die Dauer der jeweiligen Plaqueaufladung soll zwischen
10 Minuten und einer halben Stunde liegen. Anfangs kommt es
öfters zu einem abwechselnden Auftreten und Verschwinden des
wahrgenommenen Bildes, zu einer Überlagerung sich ähnelnder
oder auch völlig verschiedener Bilder oder aber zu einer raschen
Aufeinanderfolge ständig neuer Bilder.
7) Wird die Haut der Versuchsperson mit der ganzen Fläche
eines Photos berührt, auf dem ein Mensch, ein Tier, ein Raum,
eine Landschaft oder auch ein Planet abgebildet ist, dann wird
die Versuchsperson damit in die Lage versetzt, durch
entsprechende Wahrnehmungen, viele Einzelheiten über das
vom Bild dargestellte zu erfahren. Calligaris dazu wörtlich:
"Legt man das Photo eines Gestirns auf die Haut der
-146-
Versuchsperson, so führt dies in der Sphäre seines
Unterbewußtseins automatisch zum Entstehen aller jener Bilder,
die in einem Zusammenhang mit der Sphäre des betreffenden
Gestirns stehen und stets latent vorhanden sind."
8) Besitzt eine Versuchsperson bereits von ihrer natürlichen
Veranlagung her mediale Kräfte, so kann sie unter bestimmten
Voraussetzungen zu einer ganzen Reihe von außergewöhnlichen
Detailkenntnissen über ein Gestirn gelangen, ohne zusätzliche
Kräfte künstlich in ihr zu aktivieren. Die Fähigkeit zum
Hellsehen kann dagegen durch das Aufladen einiger Plaques
angeregt werden, von denen jede einzelne mit einer ganz
bestimmten Eigenschaft des betreffenden Planeten oder Gestirns
in Verbindung steht.
9) Die Aufladung der Plaque führt zur Entstehung von
Bildern, die sich auf jenes Gestirn beziehen, das auf der Ebene
des Unterbewußtseins mit der stimulierten Plaque in Verbindung
steht. Diese Bilder werden dabei nicht etwa von außen her
empfangen, sondern sie erreichen das Bewußtsein aus dem
Innern der menschlichen Individualität, in der sie in latenter
Form ständig präsent sind.
10) Alle Hauptplaques, die in Zusammenhang mit Gestirnen
stehen, befinden sich in einem dauernd sensibilisierten Zustand.
Ihre Hyperästhesie ist allerdings derart schwach und diffus, daß
sie unter normalen Bedingungen nur schwer feststellbar ist. Im
Laufe des Experimentes steigert sich diese Sensibilität jedoch
erheblich, wodurch eine genaue Ortung der einzelnen Plaques
keine besonderen Schwierigkeiten mehr bereitet.
11) Interessant und den Wert dieser Experimente bestätigend
ist die Tatsache, daß die verschiedenen Personen, an denen die
jeweiligen Plaques stimuliert werden, stets die gleichen Bilder
wahrnehmen. Die ein Gestirn betreffenden Visionen sind
demnach eine "objektive" Darstellung, ihre Form und
Beschaffenheit wird also nicht bestimmt von den subjektiven
Einflüssen der jeweiligen Versuchsperson.
-147-
12) Calligaris spricht auch von Plaques, durch deren
Aufladung die Bewohner anderer Welten für die
Versuchsperson sichtbar werden. Skeptikern hält er entgegen,
daß es Plaques gebe, durch deren Stimulierung andere
Menschen, also Mitbewohner unserer Erde, sichtbar werden.
Warum sollte es demnach nicht eine Plaque geben, die sich auf
das Sichtbarwerden der Bewohner anderer Gestirne bezieht?
13) Es gibt auch Plaques, deren Aufladung zur Wahrnehmung
von Bildern führen, die sich auf alle von anthropomorphen
Wesen bewohnten Planeten beziehen. Da hierbei auch die Erde
erscheint, beweise dies - so Calligaris - die Richtigkeit der
Visionen hinsichtlich anderer Planeten.
14) Interessant ist schließlich die Feststellung, daß die einmal
aufgeladene Plaque eines bestimmten Gestirns selbst zusätzlich
stimuliert wird, das heißt die Aufladung wird von der
wahrgenommenen Vision fortgeführt. Dies weist deutlich darauf
hin, wie eng und wechselseitig die Beziehung zwischen dem
Gestirn und den jeweiligen Plaques ist.
15) Es gibt einige Plaques, deren Aufladung sogenannte
Astralträume auslösen, also Träume, deren Szenerie anderen
Himmelskörpern angehört. Diese Plaques werden zu nächtlicher
Stunde, kurz vor dem Einschlafen, am Körper von
Versuchspersonen aufgeladen, denen das durch die Plaque-
Stimulierung erzeugte Phänomen unbekannt sein muß, um zu
verhindern, daß subjektive Einflüsse in den Traum einfließen
können. Da der Traum ein Zustand ist, in dem das Unter
bewußtsein einen erheblich größeren Spielraum hat, weil ihm
viel weniger Hindernisse und Zensurschranken in den Weg
gestellt werden, sind die wahrgenommenen Bilder meistens von
viel größerer Deutlichkeit als diejenigen, die die Versuchsperson
im Wachzustand erlebt.
Der dermopsychische Astralreflex
Denkt der Mensch an einen bestimmten Planeten, so wird

-148-
dadurch an seinem Körper automatisch das gesamte, mit dem
betreffenden Gestirn in Verbindung stehende Plaquesystem
aktiviert.
Der dermoastrale Reflex
Betrachtet der Mensch einen einzelnen Planeten (mit freiem
Auge oder auch durch ein Fernglas), so werden dadurch alle auf
dieses Gestirn ausgerichteten Plaques aktiviert. Jeder
Himmelskörper sensibilisiert ein bestimmtes, ihm eigenes
Plaquesystem auf der Hautoberfläche des Menschen, wodurch
eine psychische Resonanz bei der betreffenden Person erzeugt
wird.
Der dermophotographische Astralreflex
Berührt eine Person mit der Handfläche, vorzugsweise mit der
linken, aber auch mit jeder anderen beliebigen Fläche seiner
Haut ein Photo, auf dem ein bestimmtes Gestirn abgebildet ist,
so wird dadurch das gesamte, auf diesen Himmelskörper
ansprechende Plaquesystem aktiviert. Berücksichtigt werden
muß dabei allerdings folgendes:
1) Das Bild muß scharf und deutlich sein und darf außer dem
betreffenden Gestirn nichts anderes zeigen.
2) Wenn die photographische Darstellung des Gestirns größer
als die Handfläche ist, soll sie möglichst die Mitte des Bildes
bedecken. Größere Photos können auch an die Haut des
Oberkörpers gehalten werden.
3) Das Photo kann nicht durch eine Zeichnung ersetzt werden,
weil in solchen Fällen das Experiment mißglückt oder nur
unbefriedigende Ergebnisse zeitigt.
4) Das Experiment kann auch gelingen, wenn das Photo,
anstatt mit der Haut berührt zu werden, von der Versuchsperson
intensiv fixiert wird. Empfehlenswerter ist aber auf jeden Fall
der Hautkontakt, wobei der Versuchsperson die Augen
verbunden werden können, so daß eine suggestive
Beeinflussung weitgehend ausgeschlossen werden kann.
-149-
Überdies ermöglicht das Hautkontaktverfahren, daß der
Versuchsperson der Inhalt des Photos völlig unbekannt bleibt,
was ein positives Resultat des Experimentes noch glaubhafter
macht.
Doch nun endlich zur Praxis.
Die Beobachtung eines Ortes mittels eines Photos
Durch die Stimulierung dieser Plaque wird für die
Versuchsperson ein Ort sichtbar, und zwar selbst dann, wenn sie
diesen Ort noch nie zuvor gesehen hat. Die Plaque hat einen
Durchmesser von 12 mm und befindet sich an der Außenseite
des rechten Beines, etwa 5 mm vor der seitlichen Hauptlinie und
auf einer Ebene, die rund 7 cm oberhalb des oberen Randes des
Knöchels verläuft. Die Plaque wird aktiviert, indem die
Versuchsperson mit ihrer Haut, am besten mit der die Plaque
umgebenden Hautzone, ein Photo mit der Abbildung eines
bestimmten Ortes berührt.
Aktivierungserscheinungen: l) Starke Speichelbildung, 2)
Brenngefühl in der Magengegend, 3) Neigung zum Lachen.
Während der Aufladung muß die Versuchsperson ihre Augen
geschlossen oder verbunden haben und das Photo fest auf ihrer
Haut aufliegen lassen. Das Photo soll neu, der darauf
abgebildete Ort so einfach und deutlich wie möglich sein
(möglichst keine Straßen oder Plätze mit mehreren Häusern und
auch keine Panoramaaufnahmen). Die Entfernung, in der sich
der abgebildete Ort befindet, spielt die geringste Rolle. Nach
einer Aufladezeit von 10 bis 15 Minuten wird sich bei der
Versuchsperson allmählich die Vision des betreffenden Ortes
einstellen. Sie wird mit zunehmender Deutlichkeit die Merkmale
des Ortes erkennen und beschreiben können (Bäume, Möbel,
Gegenstände usw.). Sollten sich zu diesem Zeitpunkt Menschen
an jenem Ort aufhalten, so wird die Versuchsperson auch diese
erkennen, selbst wenn sie anfänglich nur verschwommene
Gestalten wahrnimmt. Allmählich werden sich die Figuren klar

-150-
abzeichnen, und deren Stimmen können zum Teil von der
Versuchsperson gehört werden. Ebenso können schließlich Tiere
und deren Laute wahrgenommen und genau geschildert werden.
Hautfeld zum Auflegen der Photos von Planeten
Es handelt sich hier um ein Hautfeld, das zur Erzielung eines
erfolgreichen Experimentes besonders wichtig ist.
Dieses Hautfeld ist rechteckig, mißt etwa 15 cm x 10 cm und
befindet sich - die Längsseiten verlaufen horizontal - am
Rücken, knapp unter dem Genick. Durch seine Mitte läuft die
Medianlinie des Körpers, die obere Längsseite durchquert die
Ebene des ersten Wirbels des Rückgrats.
Sensibilisiert wird das Hautfeld, indem die Versuchsperson
einen beliebigen Himmelskörper oder dessen Photographie
betrachtet. Ist das Hautfeld genau geortet, dann legt man ein
gleich großes oder etwas kleineres Photo vom gewählten
Planeten darauf. Dadurch werden alle am Körper vorhandenen
und mit dem betreffenden Planeten in Verbindung stehenden
Plaques aktiviert, und zwar in einem stärkeren Maße, als dies
durch die Berührung des Photos mit der Handfläche oder
anderen Hautzonen geschieht. Während der Aufladephase
müssen die Augen der Versuchsperson geschlossen oder
verbunden sein. Das Photo soll mit seiner ganzen Fläche gut auf
der Haut aufliegen, darf jedoch keinerlei Druck ausüben. Sobald
das Hautfeld aktiviert ist, muß das Photo davon entfernt werden.
Es gibt noch ein weiteres Hautfeld, das genau dieselbe
Funktion erfüllt, ohne daß aber das Photo des Planeten in einen
direkten Kontakt mit der Haut tritt. Auch dieses Hautfeld ist
rechteckig und mißt 13 cm x 10 cm. Es befindet sich - die
Längsseiten verlaufen wiederum horizontal - an der rechten
Außenseite des Brustkorbes. Die obere Längsseite verläuft auf
einer Ebene rund 4 cm unterhalb der Intermamillarlinie, die
vordere Breitseite dagegen wenige Millimeter hinter der
seitlichen Hauptlinie. Die Aktivierung des auf den betreffenden

-151-
Planeten ansprechenden Plaquesystems erfolgt, indem ein Photo
des Planeten bei einem Abstand zwischen 10 cm bis 30 cm vor
das Hautfeld gehalten wird.

Nun noch ein kurzer Blick auf die allgemeine Anordnung der
verschiedenen Hautsysteme am Körper des Menschen. Teilen
wir den Körper in vier sich überlagernde Hälften (vordere,
hintere, rechte und linke Körperhälfte), dann ergibt sich
folgendes Hauptschema:
Die hintere Körperhälfte enthält jene Hautsysteme, die
besonders empfindlich für den Empfang der direkt von den
Gestirnen einfallenden Strahlungen sind (z.B. die Einflüsse des
Mondes auf die Gezeiten, den Schlaf, das Gefühlsleben usw.).
An der vorderen Körperhälfte befinden sich hingegen all jene
Hautsysteme, die eine künstliche, also durch Plaquestimulierung
erzeugte Verbindung zu den Gestirnen ermöglichen. Die
Hautsysteme der rechten Körperhälfte haben einen vorwiegend
übermittelnden, also nach außen strahlenden
Funktionscharakter, während die linke Körperhälfte vor allem
jene Systeme auf sich vereint, die dem Empfang der
verschiedenen astralen Strahlungen dienen.
Beginnen wir nun mit der detaillierten Beschreibung der
einzelnen Plaques.
Das Sehen von Gestirnen in vielfacher Vergrößerung
Diese Plaque weist einen Durchmesser von rund l cm auf und
befindet sich an der hinteren Seite des rechten Oberarms, etwa 5
cm hinter der Axiallinie und auf einer Ebene, die 7 cm bis 8 cm
oberhalb der Ellbogenfalte verläuft.
Diese Plaque wird sensibilisiert, indem die Versuchsperson
den betreffenden Himmelskörper oder dessen Photo betrachtet,
oder indem dieses Photo in einer der beschriebenen Weisen mit
der Haut der Versuchsperson in Berührung kommt.
Aktivierungserscheinungen: l) Wärmegefühl in den Augen, 2)
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Kribbeln an der Innenseite des rechten Obersche nkels, 3)
Neigung zur Wiederholung von Worten.
Die Versuchsperson, die wie immer während des ganzen
Experimentes ihre Augen geschlossen hält, wird das Gestirn als
eine unmittelbar vor ihr sich drehende Kugel mit einem
Durchmesser von 4 bis 5 in sehen. Deut lich wird sie eventuell
vorhandene Kontinente, Gebirgszüge, Vulkane und Meere
unterscheiden und schildern können.
Handelt es sich um einen Himmelskörper, der sich noch in
seiner anfänglichen Entwicklung befindet, so wird ihn die
Versuchsperson als eine gasförmige, von Flecken und
Nebelströmen gekennzeichnete Kugel erleben.
Zur Feststellung des physikalischen Zustandes eines Planeten
Es handelt sich hierbei um eine Gruppe von drei Plaques, alle
12 mm im Durchmesser. Sie liegen an der rechten Fußsohle auf
der Axiallinie des mittleren Zehs, wobei rund drei Viertel ihrer
Fläche an der Seite der Axiallinie liegen, die dem linken Fuß
zugewandt ist. Ihr Abstand voneinander mißt jeweils 3 cm. Die
erste der drei Plaques befindet sich auf einer Ebene, die rund 2
cm hinter der Wurzellinie des mittleren Zehs verläuft.
Diese Plaques werden ebenfalls mit Hilfe eines Photos
sensibilisiert, das einen Planeten unseres Sonnensystems
darstellt und am besten mit der Haut der Versuchsperson in
Berührung gebracht wird.
Aktiviert sich Plaque Nr. 3 (welche der Ferse am nächsten
gelegen ist), so bedeutet dies, daß der betreffende Planet eine
feste Oberfläche besitzt. Aktiviert sich dagegen die mittlere
Plaque, so weist dies auf einen halbflüssigen Zustand der
Planetenoberfläche hin. Um einen noch gasförmigen Planeten
handelt es sich, wenn sich die Plaque Nr. l aktiviert.
Das Sehen der Oberfläche eines Gestirns
Die Plaque weist einen Durchmesser von l cm auf und
befindet sich auf der rechten Handfläche. Sie wird durchquert
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von der Interdigitallinie zwischen Zeigefinger und Mittelfinger
(der Flächenanteil zum Zeigefinger hin ist leicht größer als der
zum Mittelfinger hin) und liegt auf einer Ebene rund 2 cm
oberhalb des Fingeransatzes.
Aktivierungserscheinungen: l) Kribbeln in der Gegend des
linken Schulterblattes, 2) Schmerzen an der vorderen Seite des
Halses, 3) Neigung zur Fröhlichkeit.
Nach Aufladung dieser Plaque sieht die Versuchsperson
Ausschnitte von der Oberfläche des betreffenden
Himmelskörpers und zwar so vergrößert, daß es ihr möglich ist,
auch kleinste Einzelheiten (eventuell vorhandene
Vegetationsformen, Gewässer usw.) deutlich zu erkennen. Ist
der Stern bewohnt, so können auch Lebewesen als kleine, sich
bewegende Punkte unterschieden werden.
Das Sehen von Kontinenten und Meeren auf der Oberfläche
eines Planeten
Diese Plaque mißt ebenfalls l cm im Durchmesser. Sie
befindet sich an der Vorderseite der rechten Schulter, etwa 2,5
bis 3 cm von der Mamillarlinie entfernt (zur Körpermitte hin)
und l cm unter der seitlichen Hauptlinie des Körpers.
Sensibilisiert wird diese Plaque durch das Betrachten eines
Planeten, dessen Oberfläche einen festen Zustand aufweist,
entweder mit freiem Auge oder durch ein Fernglas.
Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen in den unteren
Zähnen, 2) Kribbeln in beiden Füßen, 3) Sauergeschmack im
Mund.
Diese Plaque ist als Ergänzung der vorgenannten von
Bedeutung, da ihre Stimulierung das Sichtbarwerden einzelner
stark vergrößerter Kontinental- und Meeresabschnitte auslöst.
Sie kann also als wertvolles Hilfsmittel der Astronomie bei der
Erforschung und Klassifizierung der Oberfläche der
verschiedenen Gestirne dienen.
Das Unterscheiden von Tag und Nacht auj der uns

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zugewandten Hemisphäre eines Himmelskörpers
Es handelt sich um zwei Plaques, die beide einen
Durchmesser von 14 mm haben und im mittleren Teil der Brust
liegen, etwa 2 mm rechts der Medianlinie des Körpers. Die
obere Plaque befindet sich rund 3 cm oberhalb der
Intermamillarlinie, die untere Plaque dagegen rund l cm
unterhalb dieser Linie. Der Abstand zwischen den beiden
Plaques mißt also etwa 4 cm.
Auch die Sensibilisicrung dieser Plaques erfolgt durch
Auflegen eines entsprechenden Photos auf die Eaut oder durch
das einfache Betrachten dieses Bildes. Ist die der Erde
zugewandte Hälfte des Gestirns in Nacht gehüllt, aktiviert sich
die untere Plaque. Aktiviert sich die obere Plaque, so bedeutet
dies, daß es auf der betreffenden Halbkugel gerade Tag ist.
Das Sehen des nächtlichen Firmaments eines Gestirns
Diese Plaque weist einen Durchmesser von l cm auf und
befindet sich etwa 2 cm oberhalb der Plaque, deren Stimulierung
zum Sehen der Oberfläche eines Gestirns führt, also auf der
rechten Handfläche.
Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen in der Brust, 2)
Schmerzen im linken Zeigefinger, 3) Hang zur Melancholie.
Ist die Plaque aufgeladen, dann zeigt sich der Versuchsperson
der Nachthimmel, so wie er vom betreffenden Himmelskörper
aus gesehen würde. Natürlich muß auf der entsprechenden
Hemisphäre des Gestirns gerade Nacht herrschen, weshalb
diesem Experiment das vorher beschriebene vorausgehen sollte.
Das Sehen der atmosphärischen Verhältnisse eines Gestirns
Die Plaque mißt im Durchmesser l cm und befindet sich an
der Vorderseite des rechten Oberschenkels, l mm jenseits der
Axiallinie (zur Körpermitte hin) und auf einer Ebene, die 13 bis
14 cm oberhalb des oberen Randes der Kniescheibe verläuft.
Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen an der Stirn, 2)

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Klaustrophobie (Angst vor geschlossenen Räumen), 3) Zittern
am rechten Bein.
Nach einer Aufladedauer von 5 Minuten bis 15 Minuten
beginnt die Versuchsperson einen mehr oder weniger großen
Ausschnitt aus der Oberfläche des betreffenden Gestirns zu
erkennen. Deutlich kann sie Einzelheiten der vorherrschenden
atmosphärischen Verhältnisse unterscheiden (sofern eine
Atmosphäre vorhanden ist): Die Färbungen des Himmels, die
Intensität des Lichtes, eventuell vorhandene Wolkenbildungen,
Niederschläge verschiedenster Natur, Gewitter, elektrische
Entladungsfelder, Windstürme und anderes mehr.
Wichtig ist dabei, und dies nicht nur bei diesem, sondern bei
allen anderen Experimenten dieser Art, daß die Versuchsperson
geschlossene oder verbundene Augen hat und ihre Füße den
Erdboden nicht berühren, um eine das Experiment
beeinträchtigende Erdverbundenheit so weit wie möglich zu
vermeiden. Die Versuchsperson darf daher während des
Experimentes auch auf keinen Fall an andere Himmelskörper
denken, die nicht Gegenstand des Experimentes sind.
Das wiederholte Sehen von Gestirnen
Diese Plaque, die im Durchmesser l cm mißt, liegt an der
linken Brustseite, 2 cm rechts der linken Mamillarlinie und auf
einer Ebene, die etwa 2 cm unterhalb der Achselfalte verläuft.
Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen an der Innenkante
des linken Fußes, 2) Gefühl einer sich durch den ganzen Körper
bewegenden Flüssigkeit, speziell im Bereich der Arme, 3)
Unregelmäßigkeit in der Atmung.
Die Aufladung dieser Plaque erlaubt der Versuchsperson, die
sich allmählich fortbewegende Oberfläche des betreffenden
Gestirns zu sehen, wobei einzelne Teile des Landschaftsbildes
durch oft plötzlich eintretende Vergrößerungen deutlich
erkennbar werden. Diese Vision hält ein bis zwei Minuten lang
an und löst sich dann auf. Nach einer Pause von etwa fünf

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Minuten wiederholt sich vor den geschlossenen Augen der
Versuchsperson dieses astrale Kaleidoskop. Das Phänomen
dieser sich auflösenden und wieder auftretenden Vision dauert
bis zu zwei Stunden, bevor es endgültig erlischt.
Die Plaque braucht nur einmal aufgeladen zu werden, und
zwar für die Dauer von rund einer Viertelstunde zu Be ginn des
Experimentes. Besonders interessant ist dieser Versuch deshalb,
weil er im Laufe der sich wiederholenden Visionen eine völlige
Entspannung der Versuchsperson ermöglicht, die sich dadurch
mit erhöhter Aufmerksamkeit der Beobachtung ihrer
außersinnlichen Wahrnehmungen widmen kann.
Das Sehen von Gestirnen und der darauf eventuell
vorhandenen Lebewesen
Diese hochinteressante Plaque hat einen Durchmesser von
12 mm und befindet sich auf dem rechten Handrücken,
zwischen der Interdigitallinie von Mittel- und Zeigefinger, die
sie mit einem kleinen Teil ihrer Fläche überschreitet, und der
Axiallinie des Mittelfingers. Die Ebene, auf der sie liegt,
verläuft etwa 3 cm unterhalb der Handgelenklinie.
Aktivierungserscheinungn: l) Kribbeln am Unterleib, 2)
Juckreiz an verschiedenen Stellen des Körpers, 3) Schmerzen im
vorderen Teil des Gaumens.
Die Aufladung dieser Plaque bewirkt bei der Versuchsperson
die visuelle Wahrnehmung des gewählten Gestirns, das sich
langsam um die eigene Achse dreht. Zwar ist dabei die
Landschaftsstruktur nicht klar erkennbar, dafür treten eventuell
vorhandene Lebewesen um so deutlicher in Erscheinung. Zuerst
erlebt die Versuchsperson Bilder, die sich auf die kleinsten
Lebewesen beziehen (ausgeschlossen davon sind Mikroben, zu
deren Sichtbarwerden andere Plaques stimuliert werden
müssen); je länger die Vision anhält, desto größer erscheinen die
Lebewesen. Dieses Experiment gelingt allerdings nur dann,
wenn auf dem betreffenden Planeten tatsächlich Leben

-157-
vorhanden ist.
Zur Feststellung, ob ein Himmelskörper bewohnt ist oder
nicht
Legt man der Versuchsperson das Photo eines Gestirns auf die
Haut ihrer linken Körperhälfte, so führt dies, sofern der
betreffende Himmelskörper bewohnt ist, zur Sensibilisierung
einer bestimmten Plaque, die einen Durchmesser von 12 mm hat
und sich an der Außenseite des rechten Oberarmes befindet (l
cm vor der äußeren seitlichen Hauptlinie und rund 3 cm
oberhalb der Ebene der Achselfalte). Tritt dagegen keine
Sensibilisierung dieser Plaque ein, so bedeutet dies, daß auf dem
für das Experiment ausgesuchten Gestirn kein Leben vorhanden
ist.
Soll das Experiment bei derselben Versuchsperson für andere
Planeten und Gestirne wiederholt werden, so ist darauf zu
achten, daß zwischen den einzelnen Experimenten genügend
lange Pausen liegen, damit eine Überlagerung der jeweiligen
Wahrnehmungen vermieden wird.
Plaques, deren Stimulierung die Bewohner anderer Gestirne
sichtbar macht
Die erste dieser Plaques mißt 12 mm im Durchmesser und
befindet sich an der Außenseite des rechten Oberarms, l cm vor
der äußeren seitlichen Hauptlinie und auf einer Ebene, die rund
2 cm unterhalb der Achselfalte verläuft. Sie liegt etwa 5 cm
unter der Plaque des vorgenannten Experimentes.
Aktivierungserscheinungen: l) Unregelmäßigkeit im
Herzschlag, 2) Kältegefühl an der rechten Schulter, 3)
Unsicherheit beim Gehen und Sprechen.
Erreicht diese Plaque den Aufladezustand, so sieht die
Versuchsperson die verschiedenen Lebewesen des betreffenden
Himmelskörpers, sofern er bewohnt ist.
Eine zweite Plaque dieser Serie - sie mißt 12 mm im
Durchmesser - befindet sich ebenfalls an der Außenseite des
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rechten Oberarmes, 2 cm vor der äußeren seitlichen Hauptlinie
und auf einer Ebene, die etwa 6 cm unterhalb der Achselfalte
verläuft.
Aktivierungserscheinungen: l) Kältege fühl an den
Fingerspitzen, 2) Schmerzen in Längsstreifen an der rechten
Wange, 3) Schmerzen beim Schlucken.
Diese Plaque spricht vor allem auf hochentwickelte Tiere
bzw. menschenähnliche Lebewesen an, immer unter der
Voraussetzung, daß sie diese Himmelskörper tatsächlich
bewohnen. Interessant ist schließlich folgendes
Nebenexperiment mit dieser Plaque: Aktiviert man die Plaque -
ohne daß die Versuchsperson davon weiß - mit einem Photo von
der Erde, so wird sie eine Vielzahl von ganz normalen
Menschen wahrnehmen. Verwendet man bei einem weiteren
Versuch ein Photo vom Mond, dann erfolgt überhaupt keine
Wahrnehmung.
Eine weitere Plaque - auch sie hat einen Durchmesser von 12
mm - liegt an der rechten Fußsohle, nach innen hin an die
Axiallinie angrenzend und etwa 2 cm vor der, die Unterseite der
Ferse durchquerenden seitlichen Hauptlinie des Körpers.
Aktiviert wird diese Plaque durch einfaches Betrachten eines
Photos, auf dem die Erde abgebildet ist, oder indem dieses
Photo auf die Haut der linken Körperhälfte aufgelegt wird.
Aktivierungserscheinungen: l) Kribbeln in einigen
Abschnitten der Wirbelsäule, 2) Blähgefühl in der Herzgegend,
3) Einschlafen des rechten Nasenflügels.
Durch Stimulierung dieser Plaque zeigen sich der
Versuchsperson zuerst zahlreiche Spezies verschiedener
Menschenrassen der Erde (meist erfolgt die ganze Vision in
Grautönen). Danach erlebt die Versuchsperson die visuelle
Wahrnehmung der anthropoiden Lebewesen, die auf anderen
Planeten unseres Sonnensystems vorhanden sind (Calligaris
spricht in diesem Zusammenhang von Mars (sie!) und Venus).

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Diese Visionen werden dann schließlich abgelöst von weiteren
Wahrnehmungsbildern menschenähnlicher Lebewesen auf
Gestirnen außerhalb unseres Sonnensystemes. Das von dieser
Plaque bewirkte Phänomen hält dann praktisch so lange an, bis
die Konzentrationsfähigkeit der Versuchsperson nachzulassen
beginnt.
Das Sehen von Planetoiden
Diese Plaque mißt im Durchmesser l cm und befindet sich an
der rechten Seite des Nackens, rund l cm vor der Medianlinie
des Körpers und auf einer Ebene, die den vierten Halswirbel
durchquert. Sie wird aktiviert, indem die Versuchsperson durch
ein Teleskop oder anhand eines Photos einen Planetoiden
betrachtet.
Aktivierungserscheinungen: l) Kältegefühl an einem
Schrägstreifen entlang der linken Wange, 2) Kribbeln auf der
Oberseite der Zunge, 3) Kribbeln an einer bestimmten Stelle in
der linken Rippengegend.
Stimuliert man diese Plaque, so wird die Versuchsperson
zuerst ein Kreissegment wahrnehmen, das sich allmählich zu
einem vollständigen Ringgebilde ausweitet. Danach werden im
Dunkel der vom Ring begrenzten Scheibe kleine kugelrunde und
ovale Körper sichtbar, die intensives Licht ausstrahlen und sich
um die eigene Achse drehen.
Das Sehen von Kometen
Wieder handelt es sich um eine Plaque, die einen
Durchmesser von l cm aufweist. Sie befindet sich auf dem
Rücken des rechten Unterarms, 2 bis 3 cm vor der Axiallinie
und auf einer Ebene, die etwa 5 mm unterhalb der Ellbogenfalte
verläuft. Die Aktivierung dieser Plaque erfolgt in der üblichen,
bereits ausreichend beschriebenen Art und Weise.
Aktivierungserscheinungen: l) Gummigeschmack im Mund,
2) Schmerzen an der rechten Fußsohle sowie in der linken
Schädelhälfte, 3) Gefühl des Vorhandenseins von Fremdkörpern

-160-
im linken Arm.
Zuerst sieht die Versuchsperson eine bläuliche Scheibe, die
sich allmählich zu einem weißen Streifen umformt, der sich mit
einem Kreis verbindet. Schließlich erblickt sie das Bild eines
lichtstarken, langgezogenen Kometen, der zwar
funkensprühend, sonst aber unbeweglich erscheint. Das
Farbenspiel dieser Visionen reicht von Silberblau über feuriges
Rot bis hin zu leuchtendem Gelb.
Das Sehen von kosmischen Nebelflecken
Diese Plaque hat einen Durchmesser von 12 mm und liegt auf
der rechten Rückenhälfte, etwa l cm hinter der Mamillarlinie
(nach außen hin) auf einer Ebene, die ungefähr auf der Höhe der
beiden Ellbogen verläuft.
Aktivierungserscheinungen: l) Rückenschmerzen, besonders
an der oberen Hälfte des Rückens, 2) Kribbeln in der Gegend
des Grimmdarms (Dickdarmteil), 3) Gefühl, die Umgebung
durch eine braune Brille hindurch zu betrachten.
Auch hier nimmt die Versuchsperson erst eine bläuliche
Scheibe wahr, aus der heraus sich allmählich ein heller Fleck
bildet. Das langsam sich daraus entwickelnde Bild eines
spiralförmigen kosmischen Nebelflecks scheint aus Tausenden
und Abertausenden kleiner Lichtpunkte zu bestehen. Mit
entsprechenden Photos kann man die Plaque so aktivieren, daß
sie sich auf einen ganz bestimmten Nebelfleck abstimmt (z.B.
den Andromedanebel, der etwa 1,7 Millionen Lichtjahre von uns
entfernt ist).
Das Sehen der Milchstraße
Diese Plaque hat einen Durchmesser von l cm und befindet
sich auf der rechten Fußsohle, auf der ersten Interdigitallinie
(an der Innenseite des großen Zehs) und auf einer Ebene, die
etwa 4 cm unterhalb der Zehgelenklinie verläuft. Diese Plaque
wird mit einfachem Betrachten (mit freiem Auge) der
Milchstraße aktiviert.
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Aktivierungserscheinungen: l) Kribbeln in der rechten
Hüftgegend, 2) Schmerzen beim Schlucken, 3) Neigung zu
nervösen Bewegungen mit Armen und Beinen.
Nach etwa fünfminütiger Aufladedauer wird die
Versuchsperson einen hellen Streifen auf dunklem Hintergrund
sehen. Allmählich wird sie dann die unzähligen Himmelskörper,
aus denen sich die Milchstraße zusammensetzt, einzeln
erkennen.
Das Miterleben der Evolutionsgeschichte von Gestirnen
Es handelt sich um eine Plaque mit 12 mm Durchmesser, an
der Vorderseite des rechten Beines am inneren Rand der
Axiallinie und auf einer Ebene, die 8 cm bis 9 cm unterhalb des
unteren Randes der Kniescheibe verläuft.
Aktivierungserscheinungen: l) Kribbeln in den Lidern, 2)
Schmerzen im unteren Teil des rechten Beines, 3) Schmerzen im
oberen Teil der Magengegend.
Durch das Aufladen dieser Plaque wird bei der
Versuchsperson folgender Visionsablauf hervorgerufen:
1. Eine große gasförmige, mit hoher Geschwindigkeit
rotierende Masse.
2. Die gasförmige Masse fängt an, sich zu kondensieren.
3. Die gasförmige Masse beginnt, sich zu entflammen.
4. An der Oberfläche zeichnen sich langsam Krater ab.
5. Die Oberfläche läßt unterschiedlich helle und dunkle Zonen
entstehen.
6. Vegetationsformen werden erkennbar.
7. Tiere erscheinen und verbreiten sich.
8. Es kommt zur Entstehung der ersten anthropoiden
(menschenähnlichen) Lebewesen (sofern auf dem betreffenden
Planeten vorhanden).
9. Die entwickelte Vielfalt der Lebensformen verringert sich.

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10. Auch die eventuell vorhandenen Anthropoiden verringern
sich und verschwinden schließlich völlig.
11. Die Vegetation geht stark zurück, nur einige ihrer
Lebensformen überleben.
12. Das gleiche geschieht mit den Tieren.
13. An Stelle der Kontinente und Meere treten allmählich
Gletscherformationen.
14. Der Planet löst sich endgültig auf.
Der Ablauf der Visionen vollzieht sich stets in der
beschriebenen Art, egal welcher Planet mit der
Plaquestimulierung ausgewählt wurde. Bei einigen Planeten
hören die Visionen allerdings schon nach den ersten Phasen auf.
Während der ersten vier Phasen erscheinen die Planeten wie von
einer Aureole umgeben.
Allgemeine Plaque des Mondes
Diese Plaque hat einen Durchmesser von l cm und befindet
sich auf dem rechten Knie, direkt auf der Axiallinie (um 3 mm
bis 4 mm nach außen hin verschoben) in der Mitte der
Kniescheibe.
Aktivierungserscheinungen: l) Schwindelgefühl, 2)
Schmerzen an der linken Seite des Oberkiefers, 3) Schmerzen
am Hinterkopf.
Durch die Stimulierung dieser Plaque werden alle Haut-
Plaques aktiviert, die auf den Mond ansprechen. Diese Plaque ist
von großer Bedeutung, weil durch ihren Aufladezustand alle
übrigen Mond-Plaques bereits sensibilisiert sind, also nicht
jeweils getrennt aktiviert werden müssen.
Allgemeines Hautfeld des Mondes
Dieses Hautfeld besitzt die Form eines Rechtecks von 3 cm
mal 6 cm und befindet sich - die Längsseiten liegen horizontal -
an der linken Hälfte der Stirn. Die innere Breitseite verläuft
parallel zur Medianlinie, etwa 3 cm bis 4 cm vor dieser,

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während sich die untere Längsseite auf einer Ebene rund 3 cm
bis 4 cm oberhalb des oberen Randes der Augenhöhle befindet.
Die Aufladung dieses Hautfeldes (z.B. mittels eines weißen
Kartons, der genau dieselben Ausmaße des Feldes aufweist)
gestattet es der Versuchsperson, die wie immer ihre Augen
geschlossen bzw. verbunden hat, den Mond zu sehen, und zwar
so, wie wir ihn normalerweise mit freiem Auge sehen können.
Das Sehen des Mondes in vielfacher Vergrößerung
Der Durchmesser dieser Plaque mißt 12 mm und befindet sich
an der rechten Rückenhälfte, l cm vor der Mamillarlinie (nach
innen hin) und etwa 3 cm unterhalb der über die Schulter
laufenden seitlichen Hauptlinie des Körpers.
Aktivierungserscheinungen: l) Hitzegefühl im Gesicht, 2)
Schmerzen an der Stirn oberhalb der Augenhöhlen, 3) Kribbeln
im rechten Zeigefinger.
Nach einer 10 Minuten bis 15 Minuten lang dauernden
Aufladezeit sieht die Versuchsperson anfänglich eine graue
Kugel auf dunklem Hintergrund. Nach und nach vergrößert sich
das Bild und wird zunehmend heller. C›ie Vergrößerung erreicht
schließlich einen Punkt, an dem folgende, sich abwechselnde
Landschaftsbilder deutlich erkannt werden können:
Berge, Krater, öde Ebenen und Wüsten, Gesteinsspalten,
Hügel, Dünen und schließlich auch ein weißliches Tiefland, das
aussieht, als würde es sich aus vielen kleinen Salzwürfeln
zusammensetzen.
Durch die Aufladung dieser Plaque werden allgemeine
Landschaftsbilder des Mondes sichtbar, nicht aber die Szenerie
einer einzelnen Landschaft selbst.
Das Sehen der Mondlandschaften
Die betreffende Plaque hat einen Durchmesser von l cm und
befindet sich an der Innenseite des rechten Unterarms, etwa 5
mm vor der seitlichen Hauptlinie des Körpers und auf einer

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Ebene, die rund 9 cm unterhalb der Ellbogenfalte verläuft.
Diese Plaque kann wahlweise, wie im Folgenden beschrieben,
aktiviert werden:
1. Durch intensives Betrachten des Mondes mit freiem Auge,
wobei es gleichgültig ist, in welcher Phase sich der Mond gerade
befindet. Wichtig ist dagegen, daß allein der Mond betrachtet
wird, also keine anderen Himmelskörper gleichzeitig vom Auge
der Versuchsperson erfaßt werden. Um dies zu gewährleisten,
bediene man sich am besten eines aus einer Zeitung
zusammengerollten Rohrs, oder aber man begrenze den
Blickwinkel, indem man beide Hände abschirmend vor das
Auge hält.
2. Durch Betrachten des Mondes mit einem Fernglas.
3. Durch Betrachten eines Photos mit der Abbildung des
Mondes.
4. Durch Auflegen der linken Handfläche auf ein den Mond
darstellendes Photo, oder indem dieses Photo auf eine beliebige
andere Hautfläche der linken Körperhälffe aufgelegt wird. Dabei
ist es wichtig - wir wiederholen es -, daß das Photo von der Haut
wieder entfernt wird, sobald die Plaque sensibilisiert ist.
5. Durch Aullegen des Photos auf das allgemeine Hautfeld der
Gestirne, das wir bereits ausführlich beschrieben haben.
6. Durch Aufladen der allgemeinen Plaque des Mondes, was
die Aktivierung aller auf den Mond ausgerichteten Plaques
bewirkt.
Aktivierungserscheinungen: l) Fadenförmiges Kältegefühl in
der Gaumenwölbung, 2) Kribbeln in der Mitte der beiden
Handflächen, 3) Kribbeln unter dem Kinn.
Nach einer Aufladung von 5 bis 15 Minuten beginnt die
Versuchsperson, eine Gesamtansicht der Mondoberfläche
wahrzunehmen. Anfänglich sieht sie in starker Vergrößerung die
sich langsam drehende Mondkugel. Danach kommt es zu einer

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Verdunkelung der Kugel selbst, während ihr äußerer Ring auch
weiterhin hell bleibt. Es hat nun den Anschein, als begänne die
sich allmählich wieder aulhellende Mondoberfläche auf die
Versuchsperson zuzukommen, wodurch es zu einer ständig
wachsenden Vergrößerung der sich gerade in der Mitte des
Bildes befindlichen Mondlandschaft kommt.
Doch lassen wir Calligaris selbst zu Wort kommen, der im
November 1934 in Rom zusammen mit einem jungen
Journalisten eine ganze Reihe solcher Experimente durchgeführt
hat:
"Diese Landschaften werden gekennzeichnet durch eine
Vielzahl von Kratern, die in einem Licht der Dämmerung
erscheine n, von vielen Bergen, die einzeln oder auch zu ganzen
Gebirgsketten aneinandergereiht dastehen, und von denen einige
extrem hoch zu sein scheinen, sowie von zahlreichen kleineren
Hügeln und immensen, hell leuchtenden Ebenen. Langgezogene
Bodenspalten und Risse ziehen sich kreuz und quer durch die
Landschaft, die in abwechselnd helle und dunkle Zonen
unterteilt ist. Auch viele dünenähnliche Aufwürfe sind deutlich
zu erkennen. Schließlich bietet sich dem außersinnlichen Auge
noch der Anblick riesengroßer Wüstenflächen, deren Boden aus
großen salzähnlichen Kristallen zu bestehen scheint. Die
vorwiegend diese Wüsten kennzeichnende Farbe ist Grau, sie
ändert sich jedoch mehrmals während des Ablaufes der Vision.
Ein Reich der absoluten Stille und der Regungslosigkeit
scheinen diese enormen Wüsten zu sein. Abgesehen von
einigen, in helles Licht getauchten Stellen (z.B. die Gipfel
einiger Berge), beherrscht ein dumpfes und reflexloses Licht die
gesamte Oberfläche des Mondes, an der weder Wolken noch
Dampf oder Wasser zu erkennen sind."
Das wiederholt auftretende Sehen der Mondoberfläche
Diese Plaque mißt im Durchmesser 12 mm und befindet sich
am unteren Ansatz der rechten Hälfte des Halses, etwa 5 cm bis
6 cm vor der Mamillarlinie (zur Mitte des Körpers hin) und rund
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l cm unter der seitlichen Hauptlinie des Körpers.
Aktivierungserscheinungen: l) Gefühl aufkommender
Euphorie, 2) Kribbeln auf dem Rücken aller Finger, 3)
Schmerzen an der Innenseite des unteren Zahnfleisches.
Nach erfolgter Stimulierung dieser Plaque erlebt die
Versuchsperson die Vision des Mondes etwa in der Größe eines
direkt vor das Gesicht gehaltenen Fußballs. Dieses Bild dauert
rund eine Minute an und löst sich dann auf, um nach etwa fünf
weiteren Minuten wieder zu erscheinen. Das Phänomen
wiederholt sich für die Dauer von ungefähr einer Stunde.
Das Sehen von Einzelheiten an der Oberfläche des Mondes
Diese Plaque hat einen Durchmesser von l cm und befindet
sich an der rechten Schulter, etwa 4 cm unterhalb der seitlichen
Hauptlinie des Körpers und rund 2 cm nach außen hin von der
Mamillarlinie entfernt.
Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen im Nacken, 2)
Kältegefühl im großen Zeh des rechten Fußes, 3) Neigung zum
Nicken mit dem Kopf.
Bei verlängerter Aufladung dieser Plaque erfährt die visuelle
Wahrnehmung der Versuchsperson eine äußerst starke
Vergrößerung, wodurch es ihr möglich wird, auch sehr kleine
Einzelheiten der jeweiligen Mondlandschaft klar zu erkennen
(z.B. Kraterränder, kleine Bodenspalten usw.). Auch werden
Teile des Firmaments unseres Satelliten sichtbar, Die
Vergangenheit des Mondes
Wiederum handelt es sich um eine Plaque mit l cm
Durchmesser. Sie befindet sich in der Mitte des Rückens, direkt
auf der Medianlinie des Körpers (zwei Drittel ihrer Fläche
liegen links, ein Drittel rechts der Medianlinie) und auf einer
Ebene, die etwa vier Fingerbreit oberhalb der Ellbogen verläuft.
Aktivierungserscheinungen: l) Neigung zur Ausführung von
Grimassen, 2) Kribbeln an den Oberschenkeln, besonders an
deren Vorderseite, 3) Drang zum Kauen.
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Das Mondbild, das sich durch Aufladung dieser Plaque der
Versuchsperson zeigt, hat mit der derzeitigen Beschaffenheit der
Mondoberfläche überhaupt nichts gemeinsam. Die
Mondlandschaft besteht aus Kontinenten und zahlreichen
kleineren Meeren. Es existieren noch keine Krater, das Festland
wird vielmehr beherrscht von einer üppigen Vegetation. Das
Firmament des Mondes verbirgt sich zum Teil hinter milchigen
Schleiern. Darüber, auf welches Zeitalter des Mondes sich diese
Vision bezieht, mochte Calligaris nichts Bestimmtes sagen.
Das Sehen der verdeckten Halbkugel des Mondes
Diese Plaque hat einen Durchmesser von l cm und liegt an der
Innenseite des rechten Beines, 2 cm vor der seitlichen
Hauptlinie und auf einer Ebene, die 4 cm bis 5 cm oberhalb der
Knöchelmitte verläuft.
Aktivierungserscheinungen: l) Zuckungen in der
Magengegend, 2) Augenbrennen, 3) Kribbeln im Unterleib.
Sichtbar wird für die Versuchsperson die unseren Augen
verborgene Rückseite des Mondes, die der uns bekannten
Hemispäre sehr ähnlich sieht. Sie weist allerdings größere
Ebenen und eine erheblich kleinere Anzahl von Bergen und
Kratern auf.
Das Sehen des Mondes im Schlaf
Diese Plaque mißt ebenfalls l cm im Durchmesser und
befindet sich an der hinteren Seite des rechten Beines, genau in
der Mitte zwischen der inneren seitlichen Hauptlinie des
Körpers und der hinteren Axiallinie des Beins, auf einer Ebene,
die 8 cm bis 9 cm oberhalb der Knöchellinie verläuft.
Aktivierungserscheinungen: l) Hitzegefühl in den Füßen, 2)
Kribbeln im linken Unterarm, 3) Schmerzen in der Gegend der
neunten Rippe an beiden Körperseiten.
Diese Plaque soll kurz vor dem Einschlafen aufgeladen
werden und vor allem an Versuchspersonen, die sich gut an ihre
Träume erinnern können. Der erste Traum der eingeschla fenen
-168-
Versuchsperson wird vom Bild des Mondes beherrscht sein, der
sich als große, hell leuchtende Scheibe inmitten eines dunklen
Firmaments darstellt. Die darauffolgenden Träume der
Versuchsperson haben allerdings keinerlei Bezug zum Mond
mehr.
Zum Abschluß dieses Kapitels wollen wir wieder Calligaris
selbst zu Wort kommen lassen:
"Sollten möglicherweise einige dieser heteroskopischen
Visionen von mir falsch oder ungenau interpretiert worden sein,
so sollte man sich von der Fatalität des Fehlerhaften nicht
entmutigen lassen, sondern der Bedeutung der richtigen
Interpretationen, so viele oder wenige es sein mögen, ihren
wahren Wert zuerkennen."

-169-
Kapitel VII
Zweite Zwischenbilanz
Der Satz von Calligaris, der das vorangehende Kapitel
abschließt, ist deshalb von besonderer Bedeutung, weil er die
grundsätzliche Klärung zu einigen Aspekten möglich macht:
Es war unter anderem von Hautplaques die Rede, durch deren
Stimulierung die Versuchsperson vermeint, menschenähnliche
Lebewesen anderer Gestirne, darunter sogar Mars und Venus zu
sehen, oder gar eine Mondvegetation zu erkennen. Dies alles
mag den meisten Lesern absurd erscheinen. Tatsächlich waren
es ja gerade Calligaris' Schriften über den Mond, die seinen
Kritikern das ausgiebigste Material lieferten, mit dem sie das
ganze Gebäude der Hautplaque s zu zerstören versuchten. Und
nicht nur Kritiker, selbst zahlreiche Menschen, die Calligaris
sonst unterstützten, betrachteten seine Abhandlungen zum
Thema Mond und Planeten als eine vollständige Absurdität.
Es kann natürlich nicht unser Interesse sein, Aussagen zu
akzeptieren und zu verteidigen, deren Inhalt mittlerweile klar
und deutlich als unzutreffend bezeichnet werden kann. Wir
glauben vielmehr, daß Calligaris die Phänomene gewisser
Plaques ganz einfach falsch verstanden und interpretiert hat. Es
darf nicht vergessen werden, daß Calligaris im Laufe weniger
Jahre einige Tausend Plaques entdeckt, erforscht und
interpretiert hat; aus rein zeitlichen Gründen war es ihm daher
unmöglich, sich einzelnen Plaques ausführlicher zu widmen. Es
ist daher denkbar und sogar wahrscheinlich, daß in den
Auslegungen von Calligaris eine Reihe von Verwechslungen
und Unzulänglichkeiten enthalten sind. Bedenkt man aber, daß
uns heute ausgerechnet von der"offiziellen" Physik schon
gelehrt wird, das Universum sei ganz anders, als wir es zu
erkennen glauben, das Licht, also unser Sehen, sei nichts
anderes als ein Produkt zusammenwirkender Sinnesillusionen,
-170-
und selbst die Materie verfüge nicht über eine eigene Existenz,
da sie in ihrer innersten Substanz wiederum aus winzigen
Energiewirbeln besteht - bedenkt man all die Aspekte dieser
grundsätzlichen Problematik im Zusammenhang mit der
Forschungstätigkeit von Calligaris, so wird man einsehen, daß
es niemandem zusteht, ihn und sein ganzes
Schaffen aus den möglichen Mißdeutungen und
Falschinterpretationen zu diskreditieren. Calligaris selbst weist
immer wieder darauf hin, daß es ihm im einzelnen nicht so sehr
um die lückenlose und vollendete Interpretation seiner
Experimente ginge, sondern vor allem um die Bestätigung der
von ihm erforschten und geschilderten Phänomene. Es kann
nicht daran gezweifelt werden, daß die von Calligaris entdeckten
Plaques wirklich existieren. Davon kann sich jeder selbst
überzeugen, und genauso kann jeder die Richtigkeit der durch
die Stimulierung dieser Plaques hervorgerufenen Phänomene
nachprüfen. Fehlerlose Deutungen und Erklärungen mit einem
Anspruch auf unanfechtbare Richtigkeit dafür zu finden, das
darf weder Aufgabe noch Zweck dieses Buches sein.
Mit diesem Kapitel wird eine zweite erweiterte
Zwischenbilanz abgehalten. Dazu bringen wir eine kurze
Abhandlung aus dem Buch "Nuove Meraviglie del Corpo
Umano" (Die neuen Wunder des menschlichen Körpers), das
1939 im italienischen Bocca-Verlag erschienen ist. Calligaris
gibt darin eine erschöpfende Zusammenfa ssung aller wichtigen
Hinweise, deren Beachtung er seinen Nachfolgern anrät:
Von den nach geometrischen Gesetzen übertragenen
Strahlungen
"Als ich im Jahre 1908 von Professor Mingazzini an die
Medizinische Akademie in Rom gerufen wurde, um dort zum
erstenmal einen Vortrag über die hyperästhetischen Linien des
Körpers zu halten, genauer ausgedrückt über die Metamerie
(gleichartige Körperabschnitte) des Menschen, da zeigte ich eine
Reihe von großen Tafeln, auf denen verschiedene geometrische
-171-
Gefüge dargestellt waren: Bienenwaben, Kristallgitter,
Blattäderungen usw. Heute noch sehe ich Professor Guido
Baccelli vor mir, wie er mit weit aufgerissenen Augen diese
Bilder anstarrte. Schon damals ging ich davon aus, daß die Haut
des menschlichen Körpers von einer uns ichtbaren
geometrischen Struktur überzogen ist, deren Beschaffenheit
einer allgemeinen Tendenz in der Natur zu folgen scheint.
Damals ging ich von der Vorstellung eines geometrischen
Gefüges aus, das meiner Auffassung nach den anästhetischen
Hautzonen eigen sein mußte. Da ich aber zu diesem Zeitpunkt
noch keine Kenntnis von den Kreis- und Bogenlinien hatte,
glaubte ich irrtümlich, nur die horizontalen und vertikalen
Linien und die sich daraus ergebenden "kleinen Grundquadrate"
wären die Bahnen, über die hinweg die anästhetischen
Strömungen verlaufen.
Ein Jahr später wandte sich Professor Mingazzini an den
berühmten französischen Neurologen Professor Thomas mit der
Bitte, eine von mir in französischer Sprache abgefaßte Arbeit
über die "Form der Anästhesien" in seiner Zeitschrift
"Encephale" zu veröffentlichen. Professor Thomas schien
verwirrt von derart viel Geometrie und antwortete, er verspreche
sich nicht viel von der Veröffentlichung solcher Theorien, wenn
aber Mingazzini ausdrücklich darauf bestehe, würde er es
dennoch abdrucken lassen. Professor Mingazzini, der nie
ausdrücklich auf etwas bestand, zog daraufhin sein Anliegen
zurück und schrieb mir in diesem Sinne.
So unwahrscheinlich es klingen mag, aber das Neue
erschreckt stets alle, und am meisten erschreckt es die
Wissenschaftler selbst. Das zu große Vertrauen in das
Althergebrachte birgt genau die gleichen Gefahren wie blindes
Vertrauen in etwas völlig Neues. Man soll sich daher
gleichermaßen vor Leichtgläubigkeit und Mißtrauen in acht
nehmen. "So wie die Leichtgläubigkeit der Ursprung des Fehlers
ist", schreibt Th. Browne, "so ist auch das Mißtrauen häufig der

-172-
Grund dafür, nicht an die Wahrheit zu gelangen."
Mittlerweile sind gut fünfundzwanzig Jahre vergangen, in
denen meine Arbeit erhebliche Fortschritte gemacht hat. Heute
weiß ich, daß sich die Hautgeometrie nicht nur auf Linien,
Plaques und Felder beschränkt, sondern daß ihr noch eine
Vielzahl weiterer Elemente eigen ist. Dem jungen Forscher, der
sich zum erstenmal mit dieser mich seit Jahrzehnten
faszinierenden Thematik befaßt, sei der dringende Rat erteilt,
sich Zeit zu lassen, sich langsam Schritt für Schritt
vorzuarbeiten. Wer bei der Erforschung solcher Gebiete hastet,
wird sein Ziel nie erreichen.
Wir versuchen nun, eine wenn auch unvollständige
Zusammenfassung dieser geometrischen Elemente der
menschlichen Hautoberfläche wiederzugeben (vgl. Abb. 5, siehe
auch Photos von der Hautoberfläche):
1. Nehmen wir als Ausgangspunkt ein "Kleines
Grundquadrat". Dieses setzt sich aus einer großen Anzahl
kleinerer Quadrate zusammen, die konzentrisch darin
eingebettet sind.

-173-
Fotografische Abbildungen der Hautoberfläche, die verdeutlichen, daß die
Beobachtungen von G. Calligaris zutreffen.

Die Hautoberfläche besteht aus Kreisen, Quadraten,


Rechtecken, Rauten und anderen Strukturen.

-174-
2. In ähnlicher Weise gruppieren sich auch größere Quadrate
exzentrisch um das kleine Grundquadrat.
3. Rechtecke jeder Art von Form und Größe.
4. Die in jedem kleinen Grundquadrat eingeschlossenen
kreisrunden Plaques.
5. Die wiederum in die sich aus den verschiedenen
Sekundärund Tertiärlinien ergebenden Quadrate und den darin
eingelagerten Plaques.
6. Die Plaques, die in den 4 Kleinstquadraten enthalten sind,
aus denen sich jedes kleine Grundquadrat zusammensetzt.
7. Ferner die Plaques in den 16 Miniquadraten, die wiederum
die Fläche eines kleinen Grundquadrates einnehmen.
8. Die zahlreichen Großplaques der Quadrate, die aus jeweils
mehreren (4, 9, 16 usw.) kleinen Grundquadraten bestehen.
9. Ebenso die Großplaques, die von jenen Quadraten begrenzt
werden, die sich aus mehreren Kleinquadraten der
Sekundärlinien ergeben, 10. Die konzentrisch und exzentrisch
ineinander bzw. umeinander geordneten Plaques, beginnend bei
den Miniquadraten bis hinauf zu den großen Grundquadraten
oder auch noch größeren, die sich aus mehreren großen
Grundquadraten zusammensetzen.
11. Die unendliche Zahl der Punkte, aus denen alle
horizontalen, vertikalen und schrägen Haupt- und
Sekundärlinien geformt sind.
12. Die Plaques, Quadrate und Rechtecke, die im Netz der
zueinander rechteckig laufenden Schräglinien eingeschlossen
sind.
13. Dreiecke jeder Form und Größe, die sich aus den
Überschneidungen zwischen den vertikalen und horizontalen
Linien mit den Schräglinien ergeben.
14. Gerade, spitze und stumpfe Winkelprojektionen.
15. Ovale jeder Größe.

-175-
16. Sterne jeder Größe.
17. Viereckformen wie Rauten, Trapeze, Rhomboide und
Trapezoide.
18. Regelmäßige und unregelmäßige Vielecke (Fünf-, Sechs-,
Achtecke usw.).
19. Kreise jeder Art und Größe mit entsprechenden
Quadranten, Bogen, Sehnen und Pfeilen.
20. Linien jeder Art und Länge (gerade, gebogene,
gebrochene, sich kreuzende sowie zusammenlaufende,
auseinanderstrebende und parallel verlaufende).
21. Schließlich noch jene Vielzahl an geometrischen
Mischfiguren, die sich aus dem Zusammenwirken der
verschiedenen bisher aufgezählten Elemente ergeben.
Wir geben ein paar wesentliche Hinweise bezüglich der
Bedeutung, der Eigenschaften und der "Verwendung" dieser
geometrischen Figuren, die jeweils Flächenbegrenzung einer
besonders anästhetischen oder hyperästhetischen Eigenart sind.
Die genaue und sorgfältige Stimulierung dieser geometrischen
Gebilde - sie erfolgt durch sanftes Andrücken eines kleinen
zylinderförmigen Metallbolzens (siehe Abb. des Calligaris
Set's), dessen Aullage fläche die jeweilige Figur genau überdeckt
- führt im menschlichen Körper zu einer Reihe von
Aktivierungserscheinungen, durch die außersinnliche
Wahrnehmungsphänomene ausgelöst werden. Jede einzelne
geometrische Figur der Hautoberfläche steht in Beziehung zu
einer unterschiedlichen Art von Strahlung.
Im und am menschlichen Körper, diesem ungemein
komplizierten Organismus, wird alles Geschehende und
Bestehende nach bestimmten Gesetzen und Mechanismen
projiziert und reflektiert. Die Oberfläche unserer Haut arbeitet
wie ein magischer Spiegel, worin jeder Reflex unserer inneren
und äueren Welt enthalten ist. Diese unendliche Zahl von
Spiegelbildern dringt aber nicht in unser Bewußtsein, weil es
-176-
sonst von der chaotischen Fülle dieser Informationen überflutet
würde. Aus der Ebene des Unterbewußtseins heraus kann also
immer nur jenes Spiegelbildfragment das Bewußtsein erreichen,
das einzeln entsprechend aktiviert und stimuliert wird.
Daraus ergibt sich, daß der Mensch beispielsweise auch
hellsehen kann, weil sich jedes noch so kleine Geschehen im
Universum an seinem Körper widerspiegelt.
So unterschiedlich die jeweiligen Phänomene auch sein
mögen und so unüberschaubar die Zusammenhänge unter den
einzelnen geometrischen Formen und deren Wirkungspotential
auch erscheinen, alles wird von einer uns zum größten Teil noch
unbekannten Gesetzmäßigkeit der vollkommenen Harmonie
getragen und bestimmt."
Calligaris präsentiert uns also den menschlichen Körper als
einen "magischen Spiegel, in dem sich alles im Universum
Geschehende und Bestehende reflektiert", ähnlich dem astralen
Spiegel der Theosophie, worin alles Vergangene, Gegenwärtige
und Zukünftige aufgezeichnet ist. So ungewöhnlich dies alles
klingen mag, die Calligarischen Experimente liefern uns
unmißverständlich den Beweis dafür.

-177-
Kapitel VIII
Hellsichtigkeit
Geht man davon aus, daß alles Geschehen in unserem
Unterbewußtsein eingelagert ist, so kann man behaupten, daß
sowohl Vergangenheit als auch Zukunft immer voll und ganz
gegenwärtig sind. Wenn es gelingt, das im Unterbewußtsein
schlummernde "Wissen" an die Ebene des Bewußtseins
heranzubringen, dann bleibt nichts verborgen. Alles
Geschehende hinterläßt eine unauslöschliche Spur im Kosmos.
In der weitesten Konsequenz heißt das: Nichts ist gegenwärtiger
als die Vergangenhe it in der Zukunft. Das mag auf den ersten
Blick wie ein Wortspiel aussehen, unseres Erachtens drückt es
aber am besten die Realität der Dinge aus. Auf jeden Fall sollte
diese scheinbar widersprüchliche Behauptung für jeden ein
Anstoß zum Nachdenken sein, um dadurch zu eigenen
Schlußfolgerungen zu kommen, was dazu führen kann, die
durch unser derzeitiges Weltbild geprägte Voreingenommenheit
abzuwerfen.

Erster Teil: Die Vergangenheit

Die Plaques der auf Vergangenheit ausgerichteten


Hellsichtigkeit werden sensibilisiert, indem die Gedächtnislinien
leicht aufgeladen werden. Dies geschieht durch die Ausübung
eines sanften Drucks auf die Spitze des Zeigefingers der
Versuchsperson (am besten, indem man sie zwischen zwei
Fingern hält).
Daß die Vergangenheit einen unbestreitbaren und nicht
wandelbaren Einfluß auf die Gegenwart ausübt, läßt sich am
besten am Beispiel des Einzelmenschen erläutern, selbst dann,
wenn man nur jene Eindrücke berücksichtigt, die aufgrund

-178-
physiologischer, chemischer und psychologischer Vorgänge in
ihm zurückbleiben. Jedes Handeln, jeder Gedanke und jede
Krankheit hat für den Menschen (wie auch für alle anderen
Lebewesen) endgültige und unabänderliche Konsequenzen, weil
sich niemand von seiner Vergangenheit befreien kann. So hat
Calligaris beispielsweise im Laufe seiner Experimente eindeutig
nachweisen können, daß jede Erkrankung des Menschen zur
Aktivierung bestimmter Hautplaques führt, die dann den Rest
seines Lebens im aktivierten Zustand verbleiben, und zwar
völlig unabhängig davon, ob der Patient nun wieder gesund wird
oder auch weiterhin krank bleibt.
Alles Vergangene bleibt also in irgendeiner Form weiterhin
bestehen. Die durch die nachfolgend geschilderten Experimente
ausgelösten Phänomene zeigen deutlich, warum das nicht anders
sein kann.
Allgemeine Plaque der Vergangenheit
Diese Plaque hat einen Durchmesser von l cm und befindet
sich auf dem rechten Fußrücken, etwa 3 cm nach innen hin von
der Axiallinie entfernt und auf einer Ebene, die 2 mm bis 3 mm
unterhalb der Fußgelenklinie verläuft. Sensibilisiert wird diese
Plaque dadurch, daß die Versuchsperson sich an vergangene
Geschehnisse erinnert; sie kann ein auf die Vergangenheit
bezogenes Photo betrachten oder sich eine Geschichte anhören,
die von vergangenen Vorfällen berichtet.
Aktivierungserscheinungen: l) Schmerzen im Innern der
Ohren, 2) Schwellgefühl an beiden Außenseiten des Halses, 3)
Unsicherheit bei der Ausführung alltäglicher Handlungen und
Gesten.
Nach einer sorgfältigen und entsprechend langen Aufladung
dieser Plaque sieht die Versuchsperson Bildfragmente aus der
Vergangenheit ihres eigenen Lebens, vermischt mit
Wahrnehmungen aus der Vergangenheit anderer Personen.
Zu dieser Plaque sind noch ein paar wichtige Hinweise

-179-
erforderlich:
1. Die Plaque muß deswegen verhältnismäßig lange stimuliert
werden, weil sonst anstelle der Hellsichtigkeit nur Erinnerungen
aus dem eigenen Gedächtnis ausgelöst werden.
2. Die durch die Stimulierung dieser Plaque ausgelösten
Wahrnehmungen beziehen sich auf ziemlich unterschiedliche
Vergangenheitsstufen. Vorherrschend sind Bilder aus einer eher
kurzfristigen Vergangenheit.
3. Ebenso vorherrschend sind Bilder, die sich nicht auf die
eigene, sondern auf die Vergangenheit der Umwelt beziehen.
4. Die Experimente mit Hilfe dieser Plaque haben vom
Resultat her gesehen keinen allzu großen praktischen Wert, weil
damit keine präzisen Bereiche der Vergangenheit angesteuert
werden können.
5. Während der Aufladung einer jeden beliebigen anderen
Plaque, die auf die Vergangenheit anspricht, sensibilisiert sich
ein Punkt auf dieser allgemeinen Plaque, der mit allen anderen
Plaques dieses speziellen Phänomenbereiches in direkter
Verbindung steht.
Allgemeine Plaque der kurzfristigen Vergangenheit
Diese Plaque mißt im Durchmesser 12 mm und liegt an der
linken Schulter, 3,5 cm unter der seitlichen Hauptlinie und l cm
nach innen hin entfernt von der verlängerten Linie der hinteren
Achselfalte. Aktiviert wird diese Plaque, indem man der
Versuchsperson von einem Vorfall berichtet, der noch nicht
lange zurückliegt oder auch durch das Betrachten eines kurz
zuvor entstandenen Photos.
Aktivierungserscheinungen: l) Streckgefühl im Magen, 2)
Gefühllosigkeit im unteren Drittel des linken Arms, 3) Drang
zum Kauen.
Nach einer etwa 10 Minuten bis 15 Minuten anhaltenden
Aufladung beginnt die Versuchsperson Bilder wahrzunehmen,

-180-
die sich auf jüngst vergangene Geschehnisse beziehen, die in
keinem persönlichen Bezug zur Versuchsperson stehen. Leider
ist es nicht möglich, die wahrgenommenen Bilder in einen mehr
oder weniger klar begrenzten Zeitabschnitt einzuordnen.
Allgemeine Plaque der mittelfristigen Vergangenheit
Diese Plaque hat einen Durchmesser von 12 mm und befindet
sich direkt auf der Medianlinie des Rückens (1/5 der Fläche
rechts, 4/5 links davon), etwa 0,5 cm unterhalb der Hals-Rumpf-
Grenzlinie. Die Plaque wird sensibilisiert, wenn man der
Versuchsperson einen Vorfall erzählt, der bereits weit
zurückliegt (wenigstens einige Jahre, höchstens ein
Jahrhundert).
Aktivierungserscheinungen: l) Hitzegefühl an der
Schädeldecke, 2) Kribbeln unterm Kinn und am Nacken, 3)
Zittern in den Wadenmuskeln.
Allgemeine Plaque der langfristigen Vergangenheit
Wieder handelt es sich um eine Plaque mit 12 mm
Durchmesser. Sie befindet sich an der vorderen Seite der rechten
Schulter, etwa 4 cm unterhalb der seitlichen Hauptlinie und 3
cm bis 4 cm nach außen hin von der Mamillarlinie entfernt.
Diese Plaque betrifft Wahrnehmungen aus längst verflossenen
Epochen (Jahrhunderte und Jahrtausende).
Aktivierungserscheinungen: l) Augenbrennen, 2)
Schwächegefühl im ganzen Körper, 3) Schwierigkeiten beim
Sprechen.
Die Vergangenheit eines Menschen
Die Plaque, deren Stimulierung einen Blick in die nahe
Vergangenheit eines anderen Menschen ermöglicht, hat einen
Durchmesser von 12 mm und befindet sich auf dem rechten
Fußrücken, etwa 3 cm nach außen hin von der Axiallinie
entfernt und rund 0,5 cm unter der Fußgelenklinie. Sensibilisiert
wird diese Plaque, wenn die Versuchsperson einen vor ihr
stehenden Menschen betrachtet.
-181-
Aktivierungserscheinungen: l) Schweregefühl in der linken
Kopfhälfte, 2) Schmerzen an den Fingerkanten der linken Hand,
3) Kribbeln an den Nasenflügeln.
Nach einer Aufladezeit von 5 Minuten bis 15 Minuten wird
die Versuchsperson in der Lage sein, Bilder aus der jüngsten
Vergangenheit des vor ihr stehenden Mensche n zu beschreiben.
Eine weitere Plaque, durch deren Stimulierung Bilder aus
einer entfernteren Vergangenheit des der Versuchsperson
gegenüberstehenden Menschen sichtbar werden, liegt 2 cm
oberhalb der vorgenannten. Auch diese mißt 12 mm im
Durchmesser.
Aktivierungserscheinungen: l) Drang zum Schreiben, 2)
Kitzeln an den Beinen, 3) Fehlerhafte Akzentuierung beim
Sprechen.
Die jüngste Vergangenheit an nahegelegenen Orten
Diese Plaque weist wieder einen Durchmesser von 12 mm auf
und liegt direkt auf der Medianlinie des Rückens (3/4 seiner
Fläche rechts, 1/4 links von ihr), auf einer Ebene, die etwa 4 cm
oberhalb der Achselfalte verläuft.
Aktivierungserscheinungen: l) Stimmungswechsel, z.B. von
Fröhlichkeit auf Schwermut, 2) Schmerzen am linken
Fersenbein, 3) Schmerzen im kleinen Zeh des rechten Fußes.
Die Vergangenheit der letzten fünf Jahrtausende
Dieses Experiment wird mit einer Reihe von insgesamt fünf
Plaques durchgeführt, die einen Durchmesser von 12 mm haben.
Sie liegen an der Vorderseite des rechten Oberschenkels
horizontal und in unregelmäßigen Abständen aneinandergereiht,
auf einer Ebene, die von der Trennlinie zwischen dem mittleren
und dem unteren Drittel des Oberschenkels gegeben wird.
Plaque Nr. l, die mit der Vergangenheit der letzten fünf
Jahrtausende koordiniert ist, befindet sich etwa l cm vor der
äußeren seitlichen Hauptlinie des Körpers;

-182-
Plaque Nr. 2, die Vergangenheit der letzten vier Jahrtausende
betreffend, liegt l cm bis 1,5 cm weiter innen;
Plaque Nr. 3 - sie ist auf die Vergangenheit der letzten
dreitausend Jahre abgestimmt - liegt 2 cm bis 2,5 cm nach außen
hin von der Axiallinie des Beines entfernt;
Plaque Nr. 4, an der sich die vergangenen zwei Jahrtausende
reflektieren, befindet sich direkt auf der Axiallinie (1/3 ihrer
Fläche ist nach außen, 2/3 sind nach innen hin gerichtet). Die
Plaque Nr. 5 schließlich, die sich auf das vergangene
Jahrtausend bezieht, ist von der vorgenannten Plaque etwa l cm
nach innen hin entfernt.
Aktiviert werden diese Plaques, wenn die Versuchsperson
einen Gegenstand oder dessen photographische Wiedergabe
betrachtet, wobei es sich möglichst um etwas Altes bzw.
Antikes handeln soll. Die Aktivierung erfolgt dann an jener
Plaque, deren Vergangenheitsstufe mit dem
Entstehungszeitpunkt des gewählten Gegenstandes
übereinstimmt.
Aktivierungserscheinungen bei Plaque Nr. 1:1) Hören
verschiedener Klänge, vor allem menschlicher Stimmen, 2)
Schmerzen im Hinterkopf und Nacken, 3) Schwierigkeiten beim
seitlichen Drehen des Kopfes.
Aktivierungserscheinungen bei Plaque Nr. 2: l) Drang zum
Weinen, 2) Gedankenbilder von Tieren, 3) Leichtes
Lähmungsgefühl in den Händen.
Aktivierungserscheinungen bei Plaque Nr. 3:1) Aufkommen
musikalischer Erinnerungen, 2) Druckschmerzen am rechten
Knie, 3) Neigung zum Anheben des Kopfes.
Aktivierungserscheinungen bei Plaque Nr. 4: l) Drang zur
Ausführung spontaner Bewegungen, 2) Brennen in der linken
Halshälfte und in der rechten Mundhälfte, 3) Übelkeit.
Aktivierungserscheinungen bei Plaque Nr. 5:1)

-183-
Schweregefühl im Gesicht, 2) Stichschmerzen in der
Magengrube, 3) Zuckungen am linken Arm.
Wird die entsprechende aktivierte Plaque aufgeladen, so sieht
die Versuchsperson den betreffenden Gegenstand, wie er zur
Zeit seiner Entstehung aussah. Das wahrgenommene Bild
verändert sich allmählich bis es den Zustand erreicht hat, in
welchem sich das Objekt gegenwärtig befindet.
Wird das Experiment beispielsweise mit einem Gegenstand
ausgeführt, der vor etwa 4.000 Jahren entstanden ist, so wird
nicht nur die Plaque Nr. 2 aktiviert, sondern auch die Plaques
Nr. 3, 4 und 5 reagieren, da der betreffende Gegenstand in den
diesen Plaques entsprechenden Zeitstufen bereits existiert hat.
Nur Plaque Nr. l bleibt unaktiviert, weil der Gegenstand vor fünf
Jahrtausenden noch nicht vorhanden war.
Mit einer weiteren Serie von fünf Plaques, die sich gestaffelt
auf die vergangenen fünf Jahrtausende beziehen, ist es möglich,
einen bestimmten Ort in dem Zustand zu erblicken, wie er in
seiner Vergangenheit ausgesehen hat, einschließlich belebter
Szenen, die sich in der jeweiligen Zeit an diesem Ort abgespielt
haben. Die Dynamik dieses Experimentes entspricht der des
vorhergehenden.
Diese Plaques weisen einen Durchmesser von l cm auf und
befinden sich, gleichmäßig voneinander entfernt, entlang einer
die linke Rückenhälfte horizontal durchquerenden Linie, die 2
cm bis 2,5 cm oberhalb der Achselfalte verläuft. Plaque Nr. l
liegt etwa l cm nach innen von der nach oben verlängerten
Achselfalte entfernt, während sich Plaque Nr. 5 je nach
Versuchsperson 2 cm bis 3 cm vor der Medianlinie des Körpers
befindet.
Aktivierungserscheinungen bei Plaque Nr. 1:1) Juckreiz am
rechten Nasenflügel, 2) Erstickungsgefühl, 3) Kältegefühl an
den Händen.
Die ersten beiden der soeben geschilderten

-184-
Aktivierungserscheinungen sind auch den anderen vier Plaques
eigen, lediglich die dritte ist bei allen fünf verschieden:
Bei Plaque Nr. 2 kommt sie als Kribbeln an den
Handgelenken zum Ausdruck, Bei Plaque Nr. 3 als Kribbeln an
den Ellbogen, bei Plaque Nr. 4 als Kribbeln an den Schultern
und bei Plaque Nr. 5 schließlich als Kribbeln in der
Schulterblattgegend.
Allgemeine Plaque aer eigenen Vergangenheit
Diese Plaque hat einen Durchmesser von 12 mm und befindet
sich auf der Brust, etwa 5 mm links der Medianlinie und 3 cm
oberhalb der Intermamillarlinie. Aktiviert wird diese Plaque,
wenn die Versuchsperson an ihre eigene Vergangenheit denkt.
Aktivierungserscheinungen: l) Gefühl der Leere um sich
herum, 2) Juckreiz am Kinn, 3) Sehstörungen am linken Auge.
Nach erfolgter Aufladung dieser Plaque sieht die
Versuchsperson verschiedene Szenen aus ihrer eigenen
Vergangenheit (sowohl aus der nahen als auch aus der fernen).
Die eigene nahe Vergangenheit
Auch diese Plaque hat einen Durchmesser von 12 mm und
liegt rund 5 mm neben der vorgenannten (nach außen hin).
Die Plaque sensibilisiert sich, wenn die Versuchsperson an ein
persönliches Erlebnis denkt, das kurze Zeit zurückliegt.
Aktivierungserscheinungen: l) Kribbeln in einem dreieckigen
Hautfeld an der linken Rückenhälfte knapp unter dem
Schulterblatt, 2) Drang zum Gähnen. Eine dritte
Aktivierungserscheinung fehlt in diesem Fall.
Die Versuchsperson sieht verschiedene kurze Szenen aus ihrer
unmittelbaren Vergangenheit.
Die eigene ferne Vergangenheit
Wiederum handelt es sich um eine Plaque mit einem
Durchmesser von 12 mm. Sie liegt, nach innen hin, etwa 5 mm
neben der allgemeinen Plaque der mittelfristigen Vergangenheit.

-185-
Aktivierungserscheinungen: l) Kribbeln an der rechten
Schulter, 2) Drang zum Gähnen, 3) Neigung zum Verstummen.
Nach dem Aufladen dieser Plaque nimmt die Versuchsperson
Bilder aus ihren ersten Lebensjahren wahr.
Mit der Entdeckung dieser Plaque ist Calligaris etwas sehr
Wichtiges gelungen, und zwar hat er damit den Beweis erbracht,
daß der Mensch nicht nur die Fähigkeit besitzt, seine eigene
Zukunft vorauszusehen, sondern auch auf die eigene
Vergangenheit Rückschau zu halten, wobei Erinnerungen aus
dem eigenen Gedächtnis nicht mit im Spiele sind.

Zweiter Teil: Die Zukunft

In diesem Abschnitt geht es um eine der beunruhigendsten


Fragen in bezug auf das menschliche Leben. Wir sprechen hier
bewußt nur vom Leben des Menschen, weil es uns scheint, daß
der Mensch das einzige Lebewesen dieser Erde ist, das sich seit
eh und je mit dem Problem der Zukunft auseinandersetzt und
versucht, Erklärungen und Lösungsmöglichkeiten dafür zu
finden.
Die Zukunft erschreckt alle etwas, weil sie von jenem
mysteriösen Schleier umgeben wird, den man das
"Unvorhersehbare" nennt.
Es gibt einen bekannten Aphorismus, demzufolge das Heute
jenes Morgen ist, vor dem man gestern noch so viel Angst hatte.
So oberflächlich und rhetorisch dieser Spruch im ersten Moment
klingt, so vielsagend und tiefgründig ist er in Wirklichkeit, denn
aus ihm blickt verborgen die Relativität der Zeit.
Calligaris schreibt dazu:
"Nun könnte man annehmen, daß es in Wirklichkeit weder
eine Vergangenheit noch eine Zukunft gibt, sondern eben nur
die Gegenwart, und daß der "Hüter des Unerklärlichen" in seiner

-186-
"Allwissenheit" einen verwirrenden Sprung macht, bei dem er in
einem einzigen Augenblick alle Zusammenhänge und
Hintergründe erfaßt, die zu einer bestimmten und
unabwendbaren Zukunft führen.
Eine der Theorien, mit denen man versucht, das Phänomen
der zukunftsbezogenen Hellsichtigkeit zu erklären, ist die des
irgendwo latent vorhandenen Wissens um die zwangsläufigen
Ziele der Kausalverkettung, also jenes Wissens, mit dem das
Entstehende aufgrund des bereits Bestehenden erfaßt wird. Der
Lehre von Laplace zufolge ist der gegenwärtige Zustand des
Universums gleichsam die Wirkung seines vorherigen und die
Ursache seines späteren Zustandes.
Unser lückenhaftes Wissen um die Zukunft ist demnach auf
unser unzulängliches Wissen um die Zusammenhänge der
Gegenwart zurückzuführen. Wäre das nicht so, könnten wir
praktisch alles voraussehen.
Dennoch können wir es nicht ausschließen, daß der Mensch in
gewissen Momenten und bei Erfüllung einer ganzen Reihe
bestimmter Voraussetzungen in die Lage versetzt werden kann,
die Zielsituation einer solchen Verkettung zu erkennen und
damit einen Blick in die Zukunft zu werfen.
Heute scheint jedoch mehr die Theorie der "immerwährenden
Gegenwart" vorherrschend zu sein, die aus der Zeit eine vierte
Dimension des Raumes macht. Die filmähnlich
wahrgenommenen Visionen sowie die häufig stattfindende
Verwirrung zwischen Vergangenheit und Zukunft verleihen
dieser Theorie, so meint Osty, einen großen
Wahrscheinlichkeitsgehalt."
Es ist bekannt, daß es immer wieder Menschen gibt
(Propheten, Hellseher usw.), bei denen die psychischen
Mechanismen, die das Zustandekommen ihrer außersinnlichen
Wahrnehmungen bewirken, aus ihrer natürlichen Veranlagung
heraus aktiv sind. Im Laufe seiner Forschungsarbeit entdeckte

-187-
Calligaris eine Reihe spezieller Plaques, deren Stimulierung zu
einer Aktivierung dieser Mechanismen führt, wodurch praktisch
jeder Mensch die Möglichkeit hat, in die Zukunft einzudringen,
sie zu sehen und zu verstehen.
Wir wollen uns nun diesen einzelnen Plaques widmen.
Allgemeine Plaque der Zukunft
Diese Plaque hat einen Durchmesser von l cm und befindet
sich an der Unterseite der rechten Ferse, l cm nach innen hin von
der Axiallinie entfernt und etwa 2 cm unter der die Ferse
durchquerenden seitlichen Hauptlinie, also praktisch an der
Fersenkante.
Aktivierungserscheinungen: l) Knirschgefühl bei den
Halsbewegungen, 2) Kribbeln in den Gehörgängen, 3)
Vermeintliches Hören von Schlaglauten.
Nach Aufladung dieser Plaque erlebt die Versuchsperson eine
Reihe von Visionen, die mit unterschiedlich nah- oder
fernliegender Zukunft sowie mit in verschiedener Entfernung
gelegenen Orten in Beziehung stehen. Wegen dieser
Unbestimmbarkeit der wahrgenommenen Bilder hat diese
Plaque wenig praktischen, sondern fast nur demonstrativen
Wert.
Wichtig scheint uns der Hinweis, daß alle mit der Zukunft in
Zusammenhang stehenden Plaques einen fortdauernden Zustand
der Hypersensibilität aufweisen. Offensichtlich bedeutet dies,
daß eine Resonanz der Zukunft bereits in der Gegenwart
vorhanden ist. Ebenso sind alle diese Plaques stets
hyperästhetisch, was zu'gewissen Rückschlüssen auf die bei
allen Menschen latent vorhandene Fähigkeit des
zukunftsbezogenen Hellsehens berechtigt.
Allgemeine Plaque der Zukunft eines beliebigen Menschen
Diese Plaque mißt im Durchmesser nur 5 mm und liegt an der
Hinterseite des Beins, etwa 2,5 cm nach innen hin von der

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Axiallinie entfernt auf einer Ebene, die 3 cm bis 4 cm
unterhalb der Mittellinie des Unterschenkels verläuft.
Aktivierungserscheinungen: l) Wärmegefühl in der Kehle, 2)
Schmerzen in der rechten Hüftgegend, 3) Kältegefühl an der
Vorderseite der linken Körperhälfte.
Die Visionen der Versuchsperson beziehen sich auf zeitlich
nicht näher bestimmbare Bilder aus der Zukunft einer oder auch
mehrerer unbekannter Personen, die sich sowohl in der Nähe als
auch weit entfernt aufhalten können.
Die Zukunft eines bestimmten Menschen
Diesmal handelt es sich um zwei Plaques, beide 10 mm bis 11
mm im Durchmesser, die an der vorderen Seite des rechten
Unterschenkels liegen.
Plaque Nr. l, die auf die nahe Zukunft anspricht, befindet sich
etwa 3 cm nach außen hin von der Axiallinie entfernt, auf einer
Ebene, die 9 cm bis 10 cm unterhalb des unteren
Kniescheibenrandes verläuft.
Plaque Nr. 2 liegt etwa 2 cm weiter außen und 3 mm bis 4
mm tiefer als die erste und bezieht sich auf die ferne Zukunft.
Das Experiment wird durchgeführt, indem sich ein Mensch in
einer Entfernung von höchstens 10 in vorder Versuchsperson
aufhält.
Aktivierungserscheinungen bei Plaque Nr. 1: 1) Blähgefühl
im Unterleib, 2) Ungewöhnliches Geschmacksempfinden im
Mund, 3) Vision eines Farbenwirbels.
Aktivierungserscheinungen bei Plaque Nr. 2: l) Gefühl der
Unsicherheit bezüglich der unmittelbaren Umgebung, 2) Gefühl
der gesteigerten Durchblutung der Augen, 3) Leichtes Jucken im
Gesicht.
Durch das Aufladen der Plaque Nr. l erlebt die
Versuchsperson Visionen, die sich auf die nahe Zukunft der vor
ihr stehenden Person beziehen. Dabei kann es sich um Stunden

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oder auch um ein Jahr handeln.
Die durch das Stimulieren von Plaque Nr. 2 entstehenden
Wahrnehmungen berühren dagegen eine entferntere Zukunft
(mehr oder weniger viele Jahre).
Die Zukunft eines Ortes
Diese Plaque hat einen Durchmesser von l cm und befindet
sich an der hinteren Seite des linken Beins, genau zentrisch auf
der Axiallinie und auf einer Ebene, die etwa 4 cm oberhalb der
Knöchellinie verläuft. Sensibilisiert wird diese Plaque, wenn das
Photo eines bestimmten Ortes mit der Haut der Versuchsperson
in Berührung kommt, und zwar so, wie es bereits eingehend
beschrieben wurde.
Aktivierungserscheinungen: l) Augenbrennen, 2) Trockenheit
in der Kehle, 3) Pulsgefühl in den Ohren.
Nach erfolgter Aufladung der Plaque sieht die
Versuchsperson den auf dem Photo dargestellten Ort, wie er erst
nach etwa zehn Tagen aussehen wird.
Die unmittelbare Zukunft eines betrachteten Ortes
Dieses Experiment ist deshalb besonders interessant, weil die
Richtigkeit der wahrgenommenen Visionen kurzfristig überprüft
werden kann.
Aufgeladen wird dabei eine Plaque, die im Durchmesser 12
mm mißt und sich an der Innenseite des linken Unterarms
befindet, etwa 4 mm hinter der seitlichen Hauptlinie und auf
einer Ebene, die 6 cm bis 7 cm oberhalb der Handgelenklinie
verläuft.
Aktivierungserscheinungen: l) Kribbeln an der Stirn, 2)
Streckbewegungen mit dem Kopf, 3) Schmerzen im oberen
Drittel der Unterschenkel.
Die Versuchsperson setzt sich vor ein Fenster, wodurch sie
einen bestimmten Ort, z.B. einen Platz oder den Abschnitt einer
Straße betrachten kann. Dann beginnt man mit dem Aufladen

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der Plaque. Sobald sich die Aktivierungserscheinungen
einstellen, werden der Versuchsperson die Augen verbunden.
Nach einer Aufladezeit von 5 Minuten bis 10 Minuten wird die
Versuchsperson eine Reihe von Visionen erleben, die sich auf
die vor ihr liegende Örtlichkeit beziehen. Sie wird diese
wahrgenommenen Bilder in allen Einzelheiten genau
beschreiben (am besten macht man sich Notizen davon oder hält
sie auf Tonband fest). Sind die einzelnen Bilder undeutlich und
verwischt, so ist der Grund fast immer eine unzulängliche
Aufladung (unpräzise Ortung der Plaque, Verrutschen des
Zylinders, Ausübung eines zu starken oder auch zu geringen
Drucks usw.).
Etwa 15 Minuten nach Beginn der Aufladung wird das
Experiment unterbrochen, denn nun muß etwa 20 Minuten lang
gewartet werden (diese Zeitspanne kann mehr oder weniger
stark variieren), bevor die von der Versuchsperson geschilderten
Vorgänge in der Wirklichkeit eintreten. Dies geschieht nicht
immer in der gleichen Reihenfolge, aber inhaltlich decken sich
die einzelnen Visionsbilder mit der nun eintreffenden Realität.
Leider liefert Calligaris keinen Hinweis darauf, ob die
Hellsichtigkeit der Versuchsperson die Zukunft des Ortes selbst
betrifft oder was die Versuchsperson dort vom Fenster aus sehen
wird. Der Unterschied, so nebensächlich er scheinen mag, ist
von erheblicher Bedeutung.
Die eigene unmittelbare Zukunft
Diese Plaque hat einen Durchmesser von l cm und liegt auf
dem rechten Knie, l cm nach außen hin von der Axiallinie
entfernt und am oberen Rand der Kniescheibe. Sensibilisiert
wird die Plaque, indem die Versuchsperson sich kurzfristige, auf
die Zukunft gerichtete Zeitspannen vorstellt oder an kurze
räumliche Entfernungen von ihr denkt.
Aktivierungserscheinungen: l) Schwebegefühl, 2) Gefühl, die
Arme verlängern sich, 3) Schmerzen unterm Kinn sowie an den
Fingerknöcheln.
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Nach einer Aufladezeit von 10 bis 15 Minuten erlebt die
Versuchsperson Wahrnehmungen bezüglich ihrer eigenen
unmittelbaren Zukunft, die etwa 10 Minuten später zur
Gegenwart wird.
Es gibt eine zweite Plaque, die ein ähnliches Phänomen
hervorruft von einer Zukunft, die erst rund eine halbe Stunde
nach Beendigung der Plaque-Stimulierung zur Gegenwart wird.
Diese Plaque weist einen Durchmesser von 12 mm auf und
befindet sich an der Innenseite des rechten Oberarms, etwa 6 cm
bis 7 cm unter der Achselfalte und nur wenige Millimeter hinter
der Axiallinie.
Aktivierungserscheinungen: l) Neigung zur Reizbarkeit, 2)
Schmerzen in Längsstreifen entlang dem Rücken, 3) Kribbeln an
den Fußsohlen.
Calligaris spricht in seinen Werken noch von einer ganzen
Reihe weiterer Plaques, durch deren Stimulierung
zukunftsbezogene Hellsichtigkeit ausgelöst wird. Leider aber
bietet der Rahmen dieser Veröffentlichung nicht genügend
Platz, um auch diese zu beschreiben, weshalb wir es bei den
gebrachten Beispielen belassen müssen.
Deutlich geht aus dieser Art von Experimenten hervor, daß
der Mensch anhand seines bisherigen Wissens noch nicht in der
Lage ist, den Begriff der Zeit in seiner Wirklichkeit zu erfassen.
Die Richtigkeit der Begriffe Vergangenheit, Gegenwart und
Zukunft in ihrer derzeitigen Form des Verständnisses muß auf
jeden Fall in Frage gestellt werden.
Calligaris schreibt dazu etwas sehr Interessantes:
"Man muß zwangsläufig zur Annahme kommen, daß die sich
mindestens mit Lichtgeschwindigkeit fortbewegenden
Strahlungen Informationen übermitteln, die vom sogenannten
Universalbewußtsein ausgesendet und von unserem
Unterbewußtsein empfangen werden.
Der Kernpunkt des Mysteriums liegt demnach in einer wie
-192-
auch immer gearteten, aber sicherlich bestehenden direkten
Beziehung zwischen diesen beiden Bereichen. Daraus kann
wiederum abgeleitet werden, wie relativ innerhalb dieses
Verhältnisses jeder räumliche und zeitliche Begriff sein kann."
Calligaris spricht also von Universalbewußtsein und von
Zusammenhängen, in denen die Grenzen von Zeit und Raum
überwunden werden. Damit gelangen wir wieder zum Begriff
der "immerwährenden Gegenwart", aus der allein der Hellseher
seine Wahrnehmungen schöpft, und zu der er über sein
Unterbewußtsein direkten Zugang hat.

-193-
Kapitel IX
Ein Blick auf die Gegenwart
Das dem Matthäus Evangelium entlehnte Sprichwort (13,57)
"Der Prophet gilt nichts in seinem Vaterland", sollte sich auch
bei Calligaris schmerzlich bewahrheiten. Nirgend anderswo
wurde sein Werk von der etablierten Wissenschaft derartig
mißachtet wie in Italien. In einigen Ländern hat man sich
zumindest teilweise seinem Schaffen gewidmet, besonders in
der Sowjetunion. Dort gibt es schon seit langem an zwei
bedeutenden Universitäten regelrechte Calligaris-
Forschungszentren. Bedauerlicherweise aber erreichen uns, wie
fast immer, wenn es sich um Länder des Ostblocks handelt, so
gut wie keine Nachrichten über die Ergebnisse dieser
Forschungsarbeiten, denn dort werden sie als Staatsgeheimnis
gehütet. Das einzige, was wir zuverlässig wissen, ist die
Tatsache, daß in der Sowjetunion seit etwa dreißig Jahren
intensiv auf der Grundlage von Calligaris' Entdeckungen
weitergearbeitet wird.
Ein weiteres Land, in dem Calligaris kein Unbekannter
geblieben ist, ist Frankreich. Dort hat sich vor allem der im Alter
von einundneunzig Jahren verstorbene Dr. Albert Leprince mit
Calligaris' Gedanken und Entdeckungen beschäftigt. Leprince
kannte Calligaris persönlich ziemlich gut. Bei den zahlreichen
Telepathie-Experimenten zwischen Udine und Nizza hatte er
eng mit Calligaris zusammengearbeitet. Leprince war von
Calligaris selbst und von dessen Arbeit dermaßen fasziniert, daß
sich seine breit angelegte Forschungstätigkeit in den
verschiedenen Bereichen des Paranormalen stark am
Calligarischen Gedankengut zu orientieren begann. So sind zwei
seiner zahlreichen Bücher ausschließlich den Theorien von
Calligaris gewidmet: "Les radiations des maladies et des
microbes" und "Les ondes de la pensee", beide im Verlag

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Dangles erschienen und vermutlich immer noch erhältlich. Das
erste dieser beiden Bücher behandelt Calligaris' Forschungen
bezüglich des Phänomens der dermographischen Projektionen
an bestimmten sensiblen Stellen des Unterarms, durch welche
die Mikroben und Viren, die für die jeweilige Krankheit des
Patienten verantwortlich sind, sichtbar werden. Leprince
veröffentlicht in diesem Buch unter anderem auch Photos aus
Calligaris' Archiv, auf dene n verschiedene dermographische
Projektionen von Mikroben dargestellt sind, die von Calligaris
als die Krankheitserreger des Krebses, der
Blinddarmentzündung, des Zwölffingerdarmgeschwürs, der
Masern, der Röteln, der Windpocken usw. beschrieben wurden.
Welche ungeahnten Möglichkeiten für die Diagnostik hinter
solchen Entdeckungen verborgen sein könnten, erklärt sich wohl
von selbst. Im zweiten Buch beschäftigt sich Leprince
eingehend mit den Forschungen von Calligaris auf dem Gebiet
der telepathischen Übertragung von Wahrnehmungen und geht
dabei auch auf die Details der von Calligaris entwickelten
Techniken ein.
In einem anderen seiner Werke, "L'acupuncture ä la portee de
tous", stellt Leprince eine hochinteressante Verbindung
zwischen den Plaques von Calligaris und den Erkenntnissen der
Akupunktur her. Diejenigen, die sich näher mit den Werken
dieses französischen Wissenschaftlers beschäftigen möchten,
können sich direkt an den Verlag Dangles wenden: 38, Rue de
Moscou, Paris 8e.
Hier noch ein Auszug aus einer längeren Abhandlung von
Leprince über Calligaris' Forschungen zum Thema der Radi-
ästhesie, entnommen dem Buch "Radiestesia Medica", das 1959
im Verlag Bocca erschienen ist:
"Die Experimente des Doktor Calligaris geben Anstoß zu
neuen Gedankengängen über die Wechselbeziehungen zwischen
Radiästhesie und Metapsychik.
Könnte die Radiästhesie vielleicht nichts anderes sein als ein
-195-
fester Bestandteil der Metapsychik? Und könnten Pendel oder
Wünschelrute am Ende etwa nur ein Mittel zum Entstehen der
Persönlichkeitsspaltung sein?
Die Trance des Radiästhesisten könnte demnach ein Zustand
sein, dessen Entstehen durch den Pendel oder die Wünschelrute
vermittelt wird, etwa in dergleichen Art, wie von der
Kristallkugel oder dem Kaffeesatz das Zustandekommen einer
Hellsichtigkeit vermittelt wird.
Nach der Veröffentlichung der ersten Auflage dieses Buches
habe ich eine Vielzahl Briefe von Radiästhesisten erhalten, in
denen immer wieder von erfolgreichen diagnostischen
Experimenten anhand von Photographien gesprochen wird. Zum
Teil seien diese Experimente mit einem Pendel, zum Teil aber
auch mit der Calligaris-Methode durchgeführt worden.
Andere Briefe enthielten wiederum die Nachricht anhaltender
Mißerfolge, und dies trotz besten Willens und größter Ausdauer.
Die Pendel seien einfach nicht zu bewegen und die von
Calligaris geschilderten Reflexe nicht zu erzeugen gewesen.
Ich habe versucht, der Sache etwas mehr auf den Grund zu
gehen und kam dabei zu interessanten Überlegungen.
All jene, welche die von Calligaris beschriebene n Reflexe
nicht erleben, sobald die betreffende Hautplaque genau geortet
ist und entsprechend stimuliert wird, sollten darauf verzichten,
erfolgreiche Radiästhesisten werden zu wollen. Wie kann nun
aber festgestellt werden, welche Person geeignet ist, ein guter
Radiästhesist zu werden und in der Lage sein wird, treffsichere
Diagnosen anhand von Schriftstücken oder Photos zu stellen?
Wenn man davon ausgeht, daß rund achtzig Prozent aller
Menschen die Fähigkeit besitzen, einen Pendel zum Schwingen
oder eine Wünschelrute zum Ausschlagen zu bringen, so scheint
der Prozentsatz jener Personen, die bei der Betrachtung von
Tafeln, Schriftstücken, Photographien, Bluttropfen, Haaren,
Fingernägeln usw. radiästhetische Phänomene erleben, sehr viel

-196-
geringer zu sein.
Um in Erfahrung zu bringen, ob beispielsweise Fräulein X
außergewöhnliche radiästhetische Fähigkeiten besitzt, bedient
man sich am besten der von Calligaris ausgearbeiteten Methode.
Dabei läßt man ein Metallhämmerchen langsam und
gleichmäßig über die Kehlkopfgegend des Fräulein X gleiten.
Spürt Fräulein X, daß an ihrem Kehlkopf eine bestimmte Stelle
vorhanden ist, an der sie ein besonders intensives Kältegefühl
empfindet, kann daraus auf die erforderliche Sensibilität
geschlossen werden. Zeigt sich daneben auch eine
Hypersensibilität der Axiallinie des Mittelfingers, sobald sich
Fräulein X in der Nähe eines Wasserlaufs aufhält, und erlebt sie
bestimmte Reflexe (Schmerzen in den Fingern der rechten
Hand, Gefühllosigkeit an der rechten Wange sowie ein Gefühl
der Beklemmung), sobald man ein Glas Wasser in ihre Nähe
stellt, kann man mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, daß
Fräulein X spezifische radiästhetische und medianische
Fähigkeiten besitzt."
Im gleichen Buch beschäftigt sich Leprince mit einem
weiteren hochinteressanten Thema: Die ganz allgemein im
Menschen, insbesondere bei einem gut ausgebildeten
Radiästhesisten vorhandene Fähigkeit, die von gewissen
Substanzen (klassisches Beispiel: Wasser) ausgehenden
Strahlungen wahrzunehmen. Wörtlich schreibt Leprinc e:
"Die gesamte Oberfläche des menschlichen Körpers ist
übersät mit Punkten und Plaques. Werden sie mit Wärme, Kälte
oder leichtem Strom stimuliert, können die vom Boden, vom
eigenen Körper, von anderen Lebewesen oder auch von lebloser
Materie ausgehenden Strahlen sichtbar gemacht werden. Wird
beispielsweise eine bestimmte Plaque am linken Knie
aufgeladen, so sieht die Versuchsperson die hydrogeologischen
Abstrahlungen aus dem Boden, die auf eine vor mm und über
einem Wasserlauf stehende Person einwirken. Wird die gleiche
Plaque am Körper eines Wünschelrutengängers leicht stimuliert,

-197-
so erhöhen sich dadurch seine radiästhetischen Fähigkeiten,
wird sie dagegen zu heftig stimuliert, dann erreicht man das
genaue Gegenteil, das heißt die radiästhetischen Fähigkeiten
werden vorübergehend blockiert. Den Aussagen von Calligaris
zufolge gibt es eine radiästhetische Hautlinie, die mit dem
Verlauf der Axiallinie des Mittelfingers identisch ist. Diese
Linie weist bei Radiästhesisten eine natürliche Hypersensibilität
auf, bei allen anderen Menschen, die von Natur aus keine
besondere radiästhetische Veranlagung haben, sensibilisiert sich
diese Hautlinie durch die Nähe eines Wasserlaufs.
Eine auf Wasser reagierende Plaque befindet sich an der
Außenseite des rechten Knies. Sie weist einen Durchmesser von
12 mm auf und liegt etwa 3 cm vor der seitlichen Hauptlinie, auf
einer Ebene, die in Übereinstimmung mit dem oberen Rand der
Kniescheibe verläuft. Diese Plaque aktiviert sich, wenn in einem
Umkreis von etwa zehn Metern Wasser vorhanden ist.
Die Entdeckung dieser Plaques durch Calligaris ist von
größter Bedeutung, denn sie erklärt in völlig neuer Weise den
Ursprung, das Wesen und die wahre Natur des radiästhetischen
Phänomens.
Alle von Calligaris entdeckten Punkte, Linien, Plaques usw.
sind nichts anderes als Durchlaßstellen für Strahlungen,
sozusagen die Fenster, durch die hindurch die einzelnen Strahlen
in den Menschen einströmen und wiederum nach außen dringen.
Jede Art von Strahlung hat also ihr besonderes Eingangsfenster
(an der rechten Körperhälfte) und ihr besonderes
Ausgangsfenster (an der linken Hälfte des Körpers). Da nun von
jedem Element, jeder Materie und jeder Substanz besondere
Strahlungen ausgehen, und diese Strahlungen wiederum vom
Mensch empfangen werden, wodurch ja auch gewisse
Aktivierungsmechanismen zur Auslösung kommen, kann man
zuversichtlich davon ausgehen, daß der Mensch imstande ist, die
Nähe von Holz, Stein, Wasser, Eisen usw. in einer Art
wahrzunehmen, die wir außersinnlich nennen."

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Bevor wir dieses kur ze Kapitel vom heutigen Stand der
Forschungsarbeiten über die Entdeckungen von Calligaris
abschließen, möchten wir noch auf ein weiteres Leprince-Buch
hinweisen. Es handelt sich um das vielbeachtete Werk
"Couleurs et metaux qui guerissent", in dem von der Heilkraft
der Farben und Metalle die Rede ist. Dabei ist besonders der
sich auf die Metallotherapie beziehende Teil von größter
Faszination. Ausgehend von einer Synthese der
Forschungsarbeiten von Calligaris und Lakhovsky, dessen
Experimente auf dem Gebiet der Schwingungskreissysteme von
größter Bedeutung sind, entwickelte Leprince
"Metallarmbänder" mit bemerkenswerten therapeutischen
Eigenschaften.
Die von Leprince entwickelten Armbänder bestehen aus
sorgfältig abgestimmten Legierungen verschiedener Metalle und
müssen stets paarweise getragen werden (eines am linken, das
andere am rechten Arm). Die unterschiedlich
zusammengestellten Metallegierungen führen laut Leprince zur
Beseitigung von vielerlei Störungen, psychischer und physischer
Natur, indem sie regulierend auf den Energieaustausch des
Menschen einwirken. Eine gewisse Analogie zu den Grundlagen
der Akupunktur ist bei diesen Gedankengängen von Leprince
nicht zu übersehen.
Auf ähnlichen Überlegungen beruht eine Therapie, bei der
sich der Arzt eines Kobaltmagneten und magnetisierter Nadeln
bedient. Trotz der bestehenden Parallelen zur Akupunktur
handelt es sich dabei um wesentlich einfachere Techniken. die
von jedermann angewandt werden können.
Leprince weist darauf hin, daß diese Techniken die
Akupunktur nicht vollwertig ersetzen können, wenn es sich um
ernste Gesundheitsstörungen handelt. Besonders eignen sich
diese therapeutischen Verfahren jedoch bei der Bekämpfung
einer großen Anzahl chronischer Erkrankungen, wie z.B.:
Erkältung, Schuppenflechte, Arthrose usw.

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Kapitel X
Zum Ausklang
Damit sind wir am Ende unserer Reise in die geheimnisvolle
Welt der Hautplaques angelangt. Wir haben uns dabei mit der
überragenden Persönlichkeit des Professors Giuseppe Calligaris
belaßt und einen Querschnitt durch dessen Schaffen gegeben.
Dabei lernten wir einen mit ungewöhnlichen Fähigkeiten
begnadeten Menschen kennen, der trotz jahrzehntelanger von
Hohn und Spott begleiteter Widerstände unbeirrbar seinen ihm
vom Schicksal vorgezeichneten Weg als Wissenschaftler
weiterging - bis zum bitteren Ende.
Seine Mühsal, seine Sorgen und Anstrengungen sind den noch
nicht vergeblich gewesen, denn es wird der Tag kommen, wo er
als revolutionärer Wegweiser einer neuen Ära unserer
Wissenschaft in die Geschichte eingehen wird.
Bei den Vorbereitungen zur Abfassung dieses Buches haben
wir vor allem versucht, uns von jener Methodik leiten zu lassen,
die eine wissenschaftlichrationale Analyse auch jener Themen
einschließt, deren Inhalte dem Reich der Phantasie oder des rein
Imaginären anzugehören scheinen. Dennoch hat die Natur schon
zu oft bewiesen, wie weit ihre Wirklichkeit über die Grenzen
ungewöhnlichster menschlicher Vorstellungskraft hinausreichen
kann.
Auch die großen Parapsychologie-Vereinigungen können sich
in weiteren systematischen Untersuchungen der von Calligaris
beschriebenen Experimente und den daraus resultierenden
Phänomenen ein unerschöpfliches Forschungsgebiet
erschließen, denn die Dimension des Paranormalen begleitet
jeden einzelnen Menschen von seiner Geburt an bis zu seinem
Tod und wahrscheinlich noch darüber hinaus.
Calligaris sagt uns, daß jeder Mensch, ob er sich dessen

-200-
bewußt ist oder nicht, potentiell über alle jene paranormalen
Fähigkeiten verfügt, die üblicherweise nur wenigen
Auserwählten zugesprochen werden. Allein schon die Tatsache,
sich dieser Wahrheit bewußt zu werden, kann sich als
überzeugend und nützlich erweisen. Einerseits, weil der einzelne
dadurch angespornt wird, den Versuch zu unternehmen, auch
diesen
Teil seiner Persönlichkeit und seiner ganzen menschlichen
Gestaltungskraft harmonisch weiterzuentwickeln, und
andererseits, weil es dadurch leichter wird, unsere wirkliche
Bestimmung im Universum zu erkennen, von dem wir ja
schließlich nur ein winzig kleines Staubkörnchen bewohnen, das
sich in der Randregion einer verhältnismäßig kleinen Galaxie
befindet. Die wirkliche Bestimmung des Menschen im
Universum ist sicherlich seine Weiterentwicklung durch die
Generationen hindurch auf der Suche nach jenen Wahrheiten,
mit deren Erkenntnis er den Weg seiner eigentlichen
Verwirklichung fortsetzen kann.
Ferner zeigen gerade die Forschungsarbeiten von Calligaris,
wie unumgänglich notwendig es ist, im Bereich der
paranormalen Phänomenologien eine enge Zusammenarbeit der
verschiedensten Zweige der Wissenschaft anzustreben, denn nur
aufgrund einer sich nach allen Richtungen hin ergänzenden
Forschung wird es möglich sein, die Zusammenhänge der
einzelnen Phänome erklärbar zu machen und die
Nutzanwendung daraus zum Wohle für alle Menschen in
Bewegung bringen zu können.
Nunmehr verabschieden wir uns vom Leser, der uns mit viel
Geduld und Ausdauer, aber sicher auch mit reger
Aufmerksamkeit bis hierhin gefolgt ist. Wir hoffen, daß es uns
mit diesem Buch gelungen ist, die Persönlichkeit und das Werk
von Professor Giuseppe Calligaris sachlich und vorurteilsfrei
darzustellen.
Es ist bekannt, wie schwierig und dornenreich der Weg ist,
-201-
über den man zur Wahrheit gelangt. Aber schon die ersten
Schritte vermögen Empfindungen auszulösen, die erkennen
lassen, wie sehr es sich lohnen wird, diesen Weg bis an sein Ziel
zu Ende zu bringen.

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