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2 GRUNDLAGEN .......................................................................................................................................... 2
2.1 ZAHLEN ................................................................................................................................................ 2
2.2 GRUNDLAGEN DER ARITHMETIK........................................................................................................... 4
2.3 RECHNEN MIT BRÜCHEN ....................................................................................................................... 8
2.4 POTENZEN UND WURZELN .................................................................................................................. 12
2.5 LOGARITHMEN .................................................................................................................................... 14
2.6 BINOMISCHER LEHRSATZ.................................................................................................................... 17
3 LÖSEN VON GLEICHUNGEN UND UNGLEICHUNGEN................................................................ 22
3.1 LINEARE GLEICHUNGEN ..................................................................................................................... 23
3.2 QUADRATISCHE GLEICHUNGEN .......................................................................................................... 24
3.3 WURZELGLEICHUNGEN ....................................................................................................................... 25
3.4 EXPOTENTIALGLEICHUNGEN............................................................................................................... 26
3.5 PROZENTRECHNUNG ........................................................................................................................... 27
3.6 EINFACHE ZINSRECHNUNG ................................................................................................................. 28
3.7 UNGLEICHUNGEN ............................................................................................................................... 30
4 LINEARE GLEICHUNGSSYSTEME, MATRIZEN UND LINEARE OPTIMIERUNG................. 34
4.1 LINEARE GLEICHUNGSSYSTEME ......................................................................................................... 34
4.2 MATRIZEN .......................................................................................................................................... 37
4.2.1 Addition von Matrizen................................................................................................................... 40
4.2.2 Multiplikation von Matrizen.......................................................................................................... 40
4.3 LINEARE OPTIMIERUNG ...................................................................................................................... 46
4.3.1 Graphisches Verfahren ................................................................................................................. 46
4.3.2 Die Simplex - Methode .................................................................................................................. 50
5 FOLGEN, REIHEN, GRENZWERTE ................................................................................................... 55
5.1 FOLGEN UND REIHEN .......................................................................................................................... 55
5.2 GRENZWERTE VON ZAHLENFOLGEN ................................................................................................... 58
5.3 GRENZWERTE VON FUNKTIONEN ........................................................................................................ 61
5.4 STETIGKEIT VON FUNKTIONEN............................................................................................................ 64
6 DIFFERENTIALRECHNUNG................................................................................................................ 66
6.1 ABLEITUNG EINER FUNKTION ............................................................................................................. 66
6.2 KURVENDISKUSSION ........................................................................................................................... 79
6.3 EXTREMWERTAUFGABEN .................................................................................................................... 83
6.4 PARTIELLE ABLEITUNGEN .................................................................................................................. 85
7 INTEGRALRECHNUNG ........................................................................................................................ 88
7.1 EINFÜHRUNG IN DAS UNBESTIMMTE INTEGRAL................................................................................... 88
7.2 INTEGRATION DURCH SUBSTITUTION .................................................................................................. 90
7.3 PRODUKTINTEGRATION (PARTIELLE INTEGRATION)............................................................................ 92
7.4 EINFÜHRUNG IN DAS BESTIMMTE INTEGRAL ....................................................................................... 93
7.5 DAS BESTIMMTE INTEGRAL ALS GRENZWERT EINER SUMME .............................................................. 98
7.6 UNEIGENTLICHE INTEGRALE............................................................................................................. 100
SEITE 1
MATHEMATIK 1.SEMESTER Hochschule Harz Wernigerode
1 Einführung
2 Grundlagen
In diesem Abschnitt werden im Schnelldurchgang nochmals die Grundlagen
zusammengestellt, die in diesem Kurs als bekannt vorausgesetzt werden.
2.1 Zahlen
a) Natürliche Zahlen N
Die Zahlen 1, 2, 3, ..., die man beim Abzählen irgendwelcher Gegenstände verwendet, heißen
natürliche Zahlen. Für die Gesamtheit der natürlichen Zahlen schreiben wir N. Wird zu N
noch die Null hinzugenommen, schreiben wir auch N0 . Die natürlichen Zahlen 2, 4, 6, ...,
welche ohne Rest durch 2 teilbar sind, heißen gerade Zahlen. Die natürlichen Zahlen. 1, 3, 5,
... heißen ungerade Zahlen. Ist m eine beliebige natürliche Zahl, so ist 2m eine gerade und
2m+1 eine ungerade Zahl. Statt n ist eine natürliche Zahl schreiben wir kurz n∈N.
b) Ganze Zahlen Z
Die Zahlen ..., -3, -2, -1, 0, 1, 2, 3, ... heißen ganze Zahlen. Die Gesamtheit der ganzen Zahlen
wird mit Z bezeichnet. Zu den ganzen Zahlen gehören die natürlichen Zahlen. Die
Unterscheidung in gerade und ungerade Zahlen kann man auch bei den ganzen Zahlen treffen.
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c) Rationale Zahlen Q
p
Die Zahlen, die sich als Quotient zweier ganzer Zahlen p und q (q≠0) darstellen lassen,
q
heißen rationale Zahlen. Die Gesamtheit der rationalen Zahlen wird mit Q bezeichnet. Alle
ganzen Zahlen gehören zu den rationalen Zahlen. Rationale Zahlen können als Bruch zweier
ganzer Zahlen, z.B. 5 , 17 , - 6 oder als Dezimalbruch, z.B. 0,625; 4,25; - 0, 54 , geschrieben
8 4 11
werden. Das bedeutet, die Dezimalbrüche können endlich oder unendlich - periodisch sein.
Unendlich - periodische Dezimalbrüche haben eine sich unendlich oft wiederholende
Ziffernfolge, z.B. 74 = 0,571428571428... = 0, 571428 .
B1
3 2 e π 17
−5 4 4
2
↓ ↓ ↓ ↓ ↓ ↓
-3 -2 -1 0 1 2 3 4 5
negative positive
SEITE 3
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e) Zahlenarten
Zahlen wie z.B. − 2, 3, 12 , 5 heißen bestimmte Zahlen. Oft beziehen sich mathematische
7
Rechenoperationen auf allgemeine Zahlen, für die wir die Buchstaben des lateinischen
Alphabets verwenden, z.B. a, b, c, ..., x, y, z. Zahlen bezeichnen oft auch bestimmte
Sachverhalte. Sie heißen dann benannte Zahlen. Zu solchen benannten Zahlen gehört die
Angabe einer Dimension. Zahlen, die keinem Sachverhalt zugeordnet sind, heißen
unbenannte Zahlen.
B3
Geschwindigkeit eines Autos: 60 km h ;
Gewicht eines Paketes: 5,2 kg;
Preis für Kaffee: 7,80 DM kg sind benannte Zahlen.
Wenn beim Rechnen von Aufgaben Missverständnisse ausgeschlossen sind, verzichtet man
beim Rechnen auf die Dimensionen und fügt sie beim Ergebnis wieder zu.
Addition : a + b = c
Summand plusSummand gleich Summe
Subtraktio n : a − b = c
Minuend minus Subtrahend gleich Differenz
Multiplika tion :a ⋅b = c
Faktor mal Faktor gleich Produkt
Division : a ÷ b = c( ba = c )
Dividend durch Divisor gleich Quotient
Dabei kann die Subtraktion auch als Addition einer negativen Zahl aufgefasst werden:
a - b = a + (-b).
Die Division kann auch als Multiplikation mit dem Inversen des Nenners aufgefasst werden:
a ÷ b = ab = a ⋅ b1 .
In algebraischen Ausdrücken, in denen mehrere Zahlen durch verschiedene Grundrechenarten
verknüpft werden, gilt Punktrechnung geht vor Strichrechnung:
B4 a ) 3 ⋅ 8 + 6 ÷ 2 = 27 b) 64 ÷ 16 − 3 = 1 c) 4 ⋅ 2 − 28 ÷ 7 + 12 ÷ 6 = 6
Abweichungen von dieser Regel kann man durch Verwendung von Klammern erreichen.
Werden Klammern in Summen verwendet, gilt folgende Regel:
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R1
In einer Summe kann eine Klammer, vor welcher ein ‘+’ steht, weggelassen werden.
Eine Klammer, vor welcher ein ‘-‘ steht, kann nur weggelassen werden, wenn alle Vorzeichen
in der Klammer umgekehrt werden.
a ) 4a − 2b − (4a − 3b) + (a − b) = 4a − 2b − 4a + 3b + a − b = a
B5
b) a + b − (2a − (a + b) − b) = a + b − 2a + (a + b) + b = a + b − 2a + a + b + b = 3b
R2
Eine Zahl wird mit einer in Klammern geschriebenen Summe multipliziert, indem die Zahl
mit jedem Summanden multipliziert wird und die Produkte addiert werden.
a ) − 2n ⋅ (4 x − 0,5 y ) = −8nx + ny
B6
b) a ⋅ ( 1 2 b − 2c + 3d ) = 1 2 ab − 2ac + 3ad
R3
Zwei in Klammern stehende Summen werden miteinander multipliziert, indem jeder
Summand der einen Klammer mit jedem Summand der anderen Klammer multipliziert wird.
B7
( )
a) (3x + 2 y )∗ 1 2 a − 2b = 2 3 ax + ay − 6bx − 4by
Beim Ausklammern wird in einer Summe ein Faktor gesucht, der allen Summanden
gemeinsam ist.
Beim Ausklammern von Summen werden zunächst gemeinsame Faktoren aus einzelnen
Summanden ausgeklammert.
B8
a) 3ab + 6ca + 12af = 3a (b + 2c + 4 f )
b) ac + ad + bc + bd = a ( c + d ) + b( c + d ) = ( a + b)( c + d )
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B 10
a) 3328:13 =256 b) 3332:13=256 Rest 4
26 26 =256+4/13
72 73
65 65
78 82
78 78
0 4 => es bleibt ein Rest !
c) (ac + ad + bc + bd):(a + b) = c + d
ac bc
ad + bd
ad + bd
0
d) (ux-3uy-2vx+6vy):(u-2v) = x-3y
ux -2vx
-3uy +6vy
-3uy +6vy
0
5by − 2bx
e) (ax-2ay- bx+3by):(a+b)= x − 2 y +
a+b
ax +bx
-2ay-2bx+3by
-2ay - 2by
-2bx+5by => es bleibt ein Rest!
R5
Eine Summe wird durch eine Summe dividiert, in dem man das erste Glied des
Dividenden durch das erste Glied des Divisors dividiert. Der sich ergebene Quotient
wird mit dem ganzen Divisor multipliziert und dieses Produkt vom Dividenden
subtrahiert. Mit dem sich ergebenden Rest verfährt man analog.
Als Spezialfälle des Multiplizierens zweier Summen ergeben sich die Binomischen Formeln.
Ein Binom ist eine Summe mit zwei Summanden z.B.
a+b, x-y, 2u+3v
R6
2
a) (a + b) = a 2 + 2ab + b 2
2
b) (a − b) = a 2 − 2ab + b 2
c) ( a + b)( a − b) = a 2 − b2
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B 11
2
a) (2u − 3v ) = 4u 2 − 12uv + 9v 2
( )
2 2 2
b) 1 a − 2 x = 1 a − 2ax + 4 x
2 4
c) (3a − 2b)(3a + 2b) = 9a − 4b
2 2
Die Binomischen Formeln lassen sich sehr gut zum Kopfrechnen mit bestimmten Zahlen
benutzen:
B 12
2
a) 52 = (50 + 2) 2 = 2500 + 200 + 4 = 2704
2 2
b) 59 = (60 − 1) = 3600 − 120 + 1 = 3481
c) 58 * 62 = ( 60 + 2)(60 − 2) = 3600 − 4 = 3596
Für die Lösung mancher Aufgaben, z.B. das Lösen quadratischer Gleichungen, kann es darum
gehen, einen gegeben algebraischen Ausdruck zum Binom sinnvoll zu ergänzen:
B 13
2 2
a) 4a + 16ab + rb = ( 2a + x )
= 4a 2 + 4ax + x 2
4ax = 16ab
x = 4b
rb 2 = x 2 = 16b 2 => r = 16
2
b) 9 x − 12 xz + r * z 2 = ( 2 a + x ) 2
= 9 x 2 − 6 xy + y 2
− 6 xy = −12 xz
y = 2z
rz = y = 4 z 2
2 2
=> r = 4
q2
Zu pa +qab sei rb die quadratische Ergänzung. Dann gilt r =
2 2
.
4p
B 14
162
a) 4a + 16ab
2
=> r= = 16
4*4
2
b) 9 x 2 − 12 xz => r=
( − 12)
=
144
=4
4*9 36
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2
c) 4u − 28uv
2
=> r=
( − 28)
=
28 * 28
= 7 2 = 49
4*4 4*4
also lautet die quadratische Ergänzung
49v2
Beim Rechnen mit Brüchen muss sehr oft gekürzt, erweitert und auf den Hauptnenner
geachtet werden. Deshalb stellen wir einige Grundlagen über Primzahlen, Primfaktoren, den
größten gemeinsamen Teiler und das kleinste gemeinsame Vielfache von natürlichen Zahlen
voran.
D 1 Primzahl
Jede von 1 verschiedene natürliche Zahl p, die nur durch eins und sich selbst ohne
Rest zu dividieren ist, heißt Primzahl.
B 15
Primzahlen sind 2,3,5,7,11,13,17, ... , keine Primzahlen sind 4,6,8,10,12,14, ... , da sie
durch 2 teilbar sind, keine Primzahlen sind auch 15,25,35,105, ... , da sie durch 5
teilbar sind.
R7
Jede natürliche Zahl größer als 1 kann eindeutig in ein Produkt von Primzahlen zerlegt
werden. Die Faktoren dieser Zerlegung heißen Primfaktoren.
B 16
a) 24=2*2*2*3
b) 60=2*2*3*5
c) 1540=2*2*5*7*11
d) 9108=2*4554=2*2*2277=2*2*3*759=2*2*3*3*253=2*2*3*3*11*23
B 17
Die Zahl 72=2*2*2*3*3 hat außer den Primfaktoren z.B.. auch die Teiler 2*2*=4,
2*2*3=12, 2*2*2=8 und 2*2*3*3=36.
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D 3 größter gemeinsamer Teiler (ggT)
Die größte Zahl, die Teiler mehrerer gegebener Zahlen ist, heißt größter gemeinsamer
Teiler dieser Zahlen (ggT).
R8
Zur Berechnung des ggT bildet man das Produkt derjenigen Primfaktoren, die in allen
Zahlen enthalten sind.
B 18
24 2 * * * 3
= 2 2
60 2 * * 3 * 5
= 2
ggT 2 * * 3 12
= 2 =
105 * 3 *5
= * 7
700 2 * * 5
= 2 *5 * 7
ggT 5 =12
= * 7
Der größte gemeinsame Teiler ist für das Kürzen von Brüchen wichtig!!!
R9
Zur Berechnung des kgV bildet man das Produkt der Primfaktoren der Zahlen, wobei
jeder Primfaktor so oft zu nehmen ist, wie er am häufigsten auftritt.
B 19
60 2 *2 *3 *5
=
SEITE 9
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72 2 *2 *2 *3 *3
=
kgV 2 *2 *2 *3 *3 *5 360
= =
Das kgV wird gebraucht um Brüche auf den Hauptnenner bringen zu können, damit
man sie dann addieren und subtrahieren kann.
Die Bestimmung des ggT und des kgV kann dann auf algebraische Ausdrücke mit
allgemeinen Zahlensymbolen übertragen werden. Die allgemeinen Zahlen werden
dabei wie Primfaktoren behandelt.
B 20
18 abc = 2 *3 *3 *a *b *c
9 ab = 3 *3 *a *b
24 ac = 2 *2 *2 *3 *a *c
ggT = 3 *a
= 2 *2 *2 *3 *3 *a *b *c =72abc
kg
V
R 10
Der Wert eines Bruches ändert sich nicht, wenn man seinen Zähler und Nenner durch
die gleiche Zahl m dividiert oder mit der gleichen Zahl n multipliziert.
a a: m a * n
= =
b b: m b * n
B 21
12 3 24 4ax a abc
a) = = b) = =
16 4 32 8x 2 2bc
Die Division von Zählern und Nennern durch eine Zahl heißt den Bruch kürzen. Die
Multiplikation von Zähler und Nenner mit einer Zahl heißt den Bruch erweitern.
B 22
Kürze
108axz 2 * 2 * 3* 3* 3* a * x * z 3* 3* x 9x
a) = = =
96ayz 2 * 2 * 2 * 2 * 2 * 3 * a * y * z 2 * 2 * 2 * y 8 y
15ab + 25ax 5a(3b + 5x ) 3b + 5x
b) = =
10ac + 30ay 10a(c + 3 y ) 2(c + 3 y )
SEITE 10
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c)
3ac + 9ad − 2bc − 6db
=
(3ac + 9ad − 2bc − 6db) = 1
6ac + 18ad − 4bc − 12bd 2(3ac + 9ad − 2bc − 6bd ) 2
ux − uy + vx − vy u( x − y ) + v( x − y ) ( x − y )(u + v ) x − y
d) = = =
ux + uy + vx + vy u( x + y ) + v( x + y ) ( x + y )(u + v ) x + y
D 5 gleichnamige Brüche
Brüche heißen gleichnamig, wenn sie den gleichen Nenner haben, ansonsten heißen
sie ungleichnamig.
R 11
Gleichnamige Brüche werden addiert, in dem man die Zähler addiert und die Summe
durch den gemeinsamen Nenner dividiert.
R 12
Ungleichnamige Brüche werden vor der Addition durch Erweitern gleichnamig
gemacht. Dazu bestimmt man den Hauptnenner als kgV der Einzelnenner.
B 23
3 1 7 9 + 2 + 7 18 3
a) + + = = =
4 6 12 12 12 2
a − b a + b (a − b) 2 + (a + b) 2 2a 2 + 2b 2
b) + = =
a +b a −b (a + b)(a − b) a 2 − b2
R 13
Ein Bruch wird mit einer Zahl multipliziert, in dem man den Zähler mit dieser Zahl
multipliziert.
Ein Bruch wird durch eine Zahl dividiert, in dem man den Zähler durch diese Zahl
dividiert o d e r den Nenner mit dieser Zahl multipliziert.
B 24
3 12 3 3 12 3 12 12
a) *4 = b) *4 = = 1 c) :4 = d) :7 =
7 7 12 3 15 15 15 105
R 14
Zwei Brüche werden miteinander multipliziert, in dem man Zähler mit Zähler und
Nenner mit Nenner multipliziert. Kürzen!!
B 25
3 4 12 12 20 2 4 8
a) * = b) * = * =
7 5 35 15 6 3 6 3
2a x 2ax 12a 10 x 3a x 3ax
c) * = d) * = * =
3b y 3by 5c 8 y c y cy
SEITE 11
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D 6 Kehrwert (Reziproke)
Vertauscht man die Zähler und Nenner eines Bruches, so erhält man seinen Kehrwert.
R 15
Zwei Brüche werden dividiert, in dem man den Dividenden mit dem Kehrwert des
Divisors multipliziert.
B 26
2 5 2 2 4
a) : = * =
3 6 1 5 5
d.h., die Potenz einer negativen Zahl ist positiv bei einem geraden und negativ bei
einem ungeraden Exponenten
Für a = 1 gilt:
(-1)2n = +1 (-1)2n+1 = -1
D 8 Exponenten
−n 1
Es ist a = ; a ≠ 0; n ∈ N .
n
a
Man beachte, dass allgemein Potenzen auch für beliebige reelle Exponenten definiert
werden können. (siehe Kapitel über Funktionen)
Für das Rechnen mit ganzzahligen Exponenten gelten folgende Regeln:
R 16
a n * a m = a n+m
R 17
an
= a n−m
am
SEITE 12
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R 18
n
n an a
n
a) a * b
n
= (a * b ) b) =
bn b
R 19
( )
m
an = a n*m
R 20
B 27
a) a
2
( a 4 b + b 3 ) = a 6b + a 2 b 3
b)
x4 y2z6
3x y z3 3 5
=
xz
3y
( )
c) − x
3 4
= x 12
( )
2
u 2 v −3 u 4 v −6 u4
d) =− =−
( ) 2 3 6
− 2 w 8 w 8v 6 w 6
4x8 − 9 y 6 (2 x 4 + 3 y 3 )(2 x 4 − 3 y 3 ) 2 x 4 + 3y 3
e) = =
4 x 4 z − 6 y 3z 2 z (2 x 4 − 3 y 3 ) 2z
D 9 Wurzel
Gilt an = b (b≥0, n∈N), so heißt a n-te Wurzel aus b und man schreibt a = n b .
Die Wurzelrechnung oder das Radizieren ist für nicht- negative Potenzen, d.h. an≥0,
die Umkehrung der Potenzrechnung. Für die Quadratwurzel oder 2. Wurzel schreibt
man statt 2 b kurz b .
D 10 gebrochene Exponenten
Wurzeln kann man auch als Potenzen mit gebrochenen Exponenten auffassen:
1
n b = bn
Damit kann man sich z.B. leicht veranschaulichen, dass das Wurzelzeichen die
Umkehrung des Potenzierens ist:
1 1
( )
n n n*
b = b n n = b n = b1 = b .
SEITE 13
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R 21
na a
a) n a * n b = n ab b) =n
nb b
( )
n m m nm
c) a = na d) a = n*m a
r *n r *m n
e) a = am
Für das Rechnen mit Wurzeln und der Umgang mit R 21ist es zweckmäßig, Wurzeln
als Potenzen mit gebrochenem Exponenten zu schreiben. Dabei ist zu beachten, dass
das Radizieren nur bedingt die Umkehrung des Potenzierens ist.
B 28
Es ist 22 = ( −2) = 4 , aber
2
4 = 2 folgt aus der Definition D 9.
B 29
1 1 1
( )
8* 12*
8 12
a) 4 x y = x 8 y 12 4 = x 4 y 4 = x 2 y 3
1 4
a 8b 6 a 8b 6 6 a 3 b a3 a * b
b) 6 = = =
12 18 12 18 2 3 2 3
c d c d c d c d
1 1 x x
c) = * =
x x x x
3 2 3 3
d) 3 5 * 3 25 = 3 5 * 5 = 5 = 5
1
4 2
x x3
e) xy * 3 = xy * = x3 *y3
y 1
y3
2.5 Logarithmen
D 11 Logarithmus
y
gilt a = x , a > 0, a ≠ 1, so heißt y Logarithmus von x zur Basis a, geschrieben
y = log a x.
SEITE 14
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Der Logarithmus einer Zahl x ist also derjenige Exponent y, mit dem die Basis
log x
potenziert werden muss, um als Ergebnis die Zahl x zu erhalten: a a = x .
B 30
3 2
a) log 2 8 = 3, denn 2 =8 b) log 4 16 = 2, denn 4 = 16
4
c) log10 10000 = 4, denn 10 = 10000
Je nach der gewählten Basis ergeben sich für dieselbe Zahl unterschiedliche
Logarithmen.
B 31
6 3
a) log 2 64 = 6, denn 2 = 64 b) log 4 64 = 3, denn 4 = 64
2
c) log 8 64 = 2, denn 8 = 64
D 12 dekadischer Logarithmus
Logarithmen zur Basis 10 heißen dekadische Logarithmen (auch Briggsche oder
Zehnerlogarithmen) und werden mit log x bezeichnet, das heißt log10x = log10.
Die dekadischen Logarithmen spielten vor dem Zeitalter der Elektronenrechner die
zentrale Rolle beim numerischen Rechnen.
D 13 natürlicher Logarithmus
Logarithmen zur Basis e heißen natürliche Logarithmen und werden mit ln x
bezeichnet. Dabei ist e = 2,7182818284.. die Eulersche Zahl.
Aus D 11 folgt, dass Logarithmen nur für positive Zahlen definiert sind. Da für
beliebiges a>0 stets a0=1 ist, gilt
R 22
loga 1 = 0, log 1 = 0 und ln 1 = 0.
SEITE 15
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(e )
ln 10 log x
= eln x
oder:
R 23
ln x ln x log x log x
a) log x = = b) ln x = =
ln 10 2,3025851 log e 0,4342945
Auf numerische Anwendungen der Logarithmen wird verzichtet. Für uns sind vier
Rechenregeln für Logarithmen wichtig, wie sofort aus den Potenzregeln folgen:
R 24
log(a * b) = log a + log b
ln(a * b) = ln a + ln b
R 25
a
log = log a − log b
b
a
ln = ln a − ln b
b
R 26
log a n = n * log a
ln a n = n * ln a
R 27
1
log n a = * log a
n
1
ln n a = * ln a
n
B 32
xy
a) ln = ln xy − ln z = ln x + ln y − ln z
z
2
25 2
b) ln a = ln a 5 = * ln a
5
SEITE 16
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2 2 2 2 2 2 1 2
c) ln x * a + b = ln x + ln a + b = 2 * ln x + ln a + b
2
2
( )
B 33
Bestimme x:
1
− ln x = ln 4 − ln 6
2
1 1 1 1
log x = log 25 − log 8
−1 3 6 9
ln x = ln 4 2 − ln 6
1 1
1 2 log x = log 52 − log 2 3
a) ln = ln b) 2 3
x 6
5
1 1 log x = log 5 − log 2 = log
= 2
x 3
x = 2,5
x=3
c)
1 1 1
ln x =
2
( ln 3 − ( ln 24 + ln 8)) = ( ln 3 − ln 3 * 8 − ln 8) = ( − ln 8 − ln 8) =
2 2
d)
1 1
− ln 8 = ln x =
8 8
2.6 Binomischer Lehrsatz
In diesem Abschnitt suchen wir eine Formel für die Potenz (a+b)n eines Binoms, also eine
Verallgemeinerung der bekannten Formel (a+b)2 = a2+2ab+b2; n∈N.
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( a+b) 3
(
=( a+b) 2 *( a+b) = a2 +2ab+b2 *( a+b) )
=a3 +3a2b+3ab2 +b
( a+b) 4
=( a+b) 3 *( a+b)
(
= a3 +3a2b+3ab2 +b *( a+b))
=a4 +3a3b+3a2b2 +ab3 +a3b+3a2b2 +3ab3 +b4
=a4 +4a3b+6a2b2 +4ab3 +b4
( a+b) 5
(
= a4 +4a3b+6a2b2 +4ab3 +b4 *( a+b) )
=a5 +4a4b+6a3b2 +4a2b3 +ab4 +a4b+4a3b2 +6a2b3 +4ab4 +b5
=a5 +5a4b+10a3b2 +10a2b3 +5ab4 +b5
5 5*4 5*4*3 2 3 5*4*3*2 4
=1*a5 + *a4b+ a3b2 + ab + ab +1*b5
1 1*2 1*2*3 1*2*3*4
Offen ist dabei vor allem die Gestalt der Zahlenkoeffizienten bei den einzelnen Summanden.
D 14 Binominalkoeffizienten
Die bei den einzelnen Summanden der Binominalentwicklung stehenden Zahlen
n
heißen Binominalkoeffizienten und werden mit für 0 ≤ i ≤ n (" n über i ")
i
bezeichnet.
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B 34
5 5 5 5 5 * 4 5 5 * 4 * 3 5 5 * 4 * 3 * 2
= 1, = = 5, = = 10, = = 10, = =5
0 1 1 2 1 * 2 3 1 * 2 * 3 4 1 * 2 * 3 * 4
5
=1
5
D 15 Berechnung Binominalkoeffizient
n n(n − 1)(n − 2)... (n − i + 1) n
= für 0 < i ≤ n und = 1
i 1 * 2 * 3*...*i 0
B 35
20 20 * 19 12 12 * 11
a) = = 190 b) = = 66
2 1* 2 2 1* 2
49 49 * 48 * 47 * 46 * 45 * 44 49 * 47 * 46 * 44
c) = = = 13.983816
.
6 1* 2 * 3 * 4 * 5 * 6 1
D 16 Fakultät
Das Produkt der ersten n natürlichen Zahlen heißt n-Fakultät, geschrieben n! .
1*2*3*...*n = n! für n>0, n∈N
1 = 0!
B 36
Es ist 1! = 1, 2! = 2, 3! = 6, ... 6! = 720, ...
R 28
n! = (n-1)!*n
B 37
Es ist 7! = 6!*7=720*7=5040, 8! = 7!*8 =5040*8=40320,
9! = 8!*9 = 40320*9=362880
Mit Hilfe der so definierten Fakultäten lassen sich die Binominalkoeffizienten auch
folgendermaßen schreiben:
R 29
n n(n − 1)... (n − i + 1) (n − i )...3 * 2 * 1 n!
= * =
i 1 * 2*... i 1 * 2 * 3...(n − i ) i !(n − i )!
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B 38
4 4! 24 5 5! 120
a) = = =6 b) = = = 10
2 2 !* 2 ! 2 * 2 3 3!+ 2 ! 6 * 2
R 30
n n n n
= , speziell = = 1 Das bedeutet die Binominalkoeffizienten
i n − i 0 n
liegen symmetrisch zur Mitte.
B 39
5 5 5* 4 * 3 5* 4
a) = , denn =
3 2 1* 2 * 3 1 * 2
4 4 4 * 3* 2 4
b) = , denn =
3 1 1* 2 * 3 1
R 31
n n n + 1
+ = Das bedeutet, dass sich die Koeffizienten der nächst
i i + 1 i + 1
höheren Potenz durch einfache Addition der beiden bereits bekannten , benachbarten,
Koeffizienten der vorausgehenden Potenz bestimmen lassen.
R 32
Darstellung der Binominalkoeffizienten im Pascal`schen Dreieck:
n=0 1
n=1 1 1
n=2 1 2 1
n=3 1 3 3 1
n=4 1 4 6 4 1
n=5 1 5 10 10 5 1
n=6 1 6 15 20 15 6 1
n=7 1 7 21 35 35 21 7 1
B 40
(a − b)6 = (a + (− b))6
a) = 1* a 6 + 6a 5 (−b) + 15a 4 (−b) 2 + 20a 3 (−b) 3 + 15a 2 (−b) 4 + 6a(−b) 5 + 1* b 6
= a 6 − 6a 5b + 15a 4b 2 − 20a 3b3 + 15a 2b 4 − 6ab5 + b 6
3
b) (1 + x ) = 1 + 3x + 3x + x
2 3
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R 33
n n n n −1 n n − 2 2 n n −1 n n
(a + b ) n = a + a + a b +...+ ab + b ; n∈N
0 1 2 n − 1 n
B 41
4 4 4 4 4
(2a + x ) 4 = (2a ) 4 + (2a ) 3 x + 2 (2a ) 2 x 2 + 3 (2a ) x 3 + 4 x 4
0 1
= 16a 4 + 32a 3 x + 24a 2 x 2 + 8ax 3 + x 4
D 17 Summenzeichen
n
a1 + a 2 + a 2 +....+ a n − 1 + an = ∑ ai heißt Summe der ai von i=1 bis i=n, i heißt
i =1
Summationsindex, 1 und n sind die Indexgrenzen.
B 42
n n −1
a) 1 + 2 + 3+...+ n = ∑i = ∑ j +1
j =0 i =1
1 1 1 1 n +1 1 n 1
b) + + +...+ = ∑ = ∑
2 22 23 2 n +1 i =1 2 i j = 0 2 j +1
Die Bezeichnung des Summationsindexes kann frei gewählt werden. Oft benutzt man
i, j oder k.
R 34
n n n
a) ∑ (ai + bi ) = ∑ ai + ∑ bi
i =1 i =1 i =1
n n
b) ∑ c * ai = c * ∑ ai
i =1 i =1
n n
c) ∑ 1 = n, ∑ a = n * a
i =1 i=1
Mit dieser neuen Schreibweise erhält der Binomische Lehrsatz folgende Fassung:
R 35
n n
i n −i i
( a + b) n = ∑ i (− 1) a b
i =1
SEITE 21
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R 36
n n
n i n −i i
(a − b ) = ∑ i (− 1) a b
i =0
R 37
n n n 2
n
a) (1 + x ) =
i n
∑ i x = 1 + nx + x +...+ x
2
i =0
n n n
n i i n
b) (1 − x ) = ∑ i (− 1) x = 1 − nx + x 2 +...+( − x )
n=0 2
Aus diesen beiden letzten Formeln lassen sich für das praktische Rechnen
Nährungsformeln gewinnen. Denn ist x>0, sehr viel kleiner als 1 (x<<1), so gilt dies
umso mehr für x2, x3,...
R 38
(1 + x )n ~ 1 + nx für x << 1
R 39
(1 − x ) n ~ 1 − nx für x << 1
B 43
6
a) 1,003 = (1 + 0,003) ~ 1 + 6 * 0,003 = 1,018
6
5
b) 0,998 = (1 − 0,002) ~ 1 − 5 * 0,002 = 0,990
5
SEITE 22
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In diesem Abschnitt sollen noch einmal die gängigen Gleichungstypen durchgesprochen
werden. Gleichungen, die neben bekannten Größen eine oder mehrere Unbekannte enthalten,
heißen Bestimmungsgleichungen und dienen der Ermittlung von Werten für die Unbekannten,
die die Gleichung erfüllen.
B 44
x + 2 3− x
=
18-7x=17, -7x=-1, x=1/7 3− x x + 2
2
( x + 2 ) 2 = (3 − x )
Merke: Durch Einsetzen der gefundenen Lösung in die Ausgangsgleichung lässt sich stets
die Probe machen.
SEITE 23
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B 47
Aus Kaffee zu 14,00 DM/kg und 11,00 DM/kg sollen 45 kg einer Mischung zu 12,00
DM/kg hergestellt werden. Wieviel kg sind von beiden Sorten nötig?
R 40
Die Lösungen der Normalform x2+px+q=0 einer quadratischen Gleichung ergeben sich aus:
p p2
x1/ 2 = − ± −q .
2 4
p2
Ist die sog. Diskriminante − q > 0, so hat die quadr. Gleichung zwei verschiedene reelle
4
Lösungen. Für D=0 hat sie eine reelle Doppellösung. Für D<0 sind die Lösungen nicht reell.
B 48
3x 2 + 6 x − 9 → x 2 + 2 x − 3 = 0
x1/ 2 = −1 ± 1 + 3 = −1 ± 2
x1 = 1
x2 = −3
B 49
x 2 − 5,6 x + 6,4 = 0 → x1/ 2 = 2,8 ± 7,84 − 6,4 = 2,8 ± 1,2
x1 = 4
x2 = 1,6
SEITE 24
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B 50
Ein Händler kauft für 840,00 DM Kaffe. Drei Monate später ist der Kaffee 1,50 DM/kg
teurer und er bekommt für den selben Preis 10 kg weniger. Wieviel hat der Kaffee
ursprünglich gekostet ?
Der Kaffeepreis sei x. Zunächst erhält der Händler 840/x kg . Drei Monate später erhält er
840 840
840/x+1,5 kg. Da diese Menge 10 kg geringer ist gilt: − 10 = oder
x x + 1,5
840( x + 1,5) − 10 x( x + 1,5) = 840 x → x 2 + 1,5x − 126 = 0
3 9 126 * 16 3 45
x1/ 2 = − ± + =− ± Der Preis: 10,50 DM.
4 16 16 4 5
x1 = 10,5 x2 = -12(entfällt!)
B 51
Für eine Arbeit braucht Hans 5 Std. länger als Horst. Zusammen brauchen beide 6 Std. .
Wie lange braucht Horst ?
Horst`s Zeit sei x. Dann braucht Hans x+5. Somit gilt analog zu B 46:
1 1 1
+ =
x 5+ x 6
6( x + 5) + 6 x = x( x + 5)
6 x + 30 + 6 x − x 2 − 5x = 0
x 2 − 7 x − 30 = 0
7 49 120 7 13
x1/ 2 = ± + = ±
2 4 4 2 2
x1 = 10 x2 = -3(entfällt)
3.3 Wurzelgleichungen
Beim Lösen von Wurzelgleichungen ist die gegebene Gleichung so umzuformen, dass
möglichst die Wurzel isoliert auf einer Seite steht und durch Quadrieren (Potenzieren)
beseitigt werden kann.
B 52
3+ x = 2 → 3+ x = 4 → x = 1 Probe: 3+1 = 2
SEITE 25
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B 53
10 x − 40 + 14 x − 40 = 4
14 x − 40 = 4 − 10 x − 40
1 + x − 40 = 16 − 8 10 x − 40 + 10 x − 40
4 x − 16 = −8 10 x − 40
x − 4 = −2 10 x − 40
x 2 − 8 + 16 = 4(10 x − 40)
x 2 − 48 + 176 = 0
x1/ 2 = 24 ± 576 − 176
x1 = 44 x2 = 4 Probe: 440 - 40 + 616 − 40 ≠ 4
40 - 40 + 56 − 40 = 4
Merke: Bei Wurzelgleichungen ist stets in der Ausgangsgleichung die Probe zu machen.
B 54
x+2 + x−3 = 3 x + 4 = x + 2 + 2 ( x + 2 )( x − 3) + x − 3 = 3 x + 4
2 x − 1 − 3x − 4 = −2 x 2 − x − 6 = − x − 5 = −2 x 2 − x − 6
x 2 + 10 x + 25 = 4 x 2 − 4 x − 24 = − 3 x 2 + 14 x + 49 = 0
14 49
x2 − x− =0
3 3
7 49 3 * 49 7 14
x1/ 2 = ± + = ±
3 9 9 3 3
7
x1 = 7 x 2 = - Probe: 9 + 4 = 25
3
3.4 Expotentialgleichungen
Eine Exponentialgleichung enthält die Unbekannte x im Exponenten.
B 55
R 41
Eine Gleichung bleibt erhalten, wenn von beiden Seiten die Logarithmen zur selben Basis
genommen werden ,d.h. aus a=b folgt ln a = ln b für a>0 und b>0.
B 56
5x − 4
5x − 4 1
x
2 = 256 * 0,5 8
= 2 * = 28 −5x + 4 = 2 − 5x +12
2
( −5x + 12) * ln 2 = x * ln 2 → -6x = -12
SEITE 26
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3.5 Prozentrechnung
D 19 Prozent
Ein Prozent (1%) einer Größe g ist der hundertste Teil von g. Also sind p% genau
p-hundertstel von g.
p heißt Prozentsatz und g heißt Grundwert. p-hundertstel von g ist der Prozentwert w. Es gilt:
p:100=w:g.
Sind in dieser Verhältnisgleichung zwei der drei Größen gegeben, so lässt sich die dritte
leicht berechnen.
B 57
Auf einen Rechnungsbetrag von 500,00DM wird ein Preisnachlass von 4% gewährt. Wie groß
ist er?
p * g 4 * 500
w= = = 20 Der Nachlass beträgt 20,00 DM.
100 100
B 58
Wieviel Umsatzsteuer (Steuersatz 16%) ist in einem Rechnungsbetrag von 515,62 DM
enthalten?
Hier entspricht der Rechnungsbetrag Prozentwert plus Grundwert w+g und die 100 % sind
nun um den Steuersatz zu erhöhen. Also gilt hier:
p:(100 + p) = w:( g + w)
p * ( g + w) 16 * 515,62 71,12 DM Ust. sind enthalten.
w= = = 7112
,
100 + p 116
B 59
Eine Rechnung lautet nach Abzug von 2% Skonto auf 233,63 DM. Wie groß war der
ursprüngliche Rechnungsbetrag?
B 60
Ein Auto soll 18.500,00 DM kosten. Der Verkäufer gewährt 8 % Rabatt und nochmals auf das
Ermäßigte 3 % Skonto bei Barzahlung. Was kostet das Auto?
y=
(100 − p2 )(100 − p1) * 18500 = 0,92 * 0,97 * 18500 = 16509,40
100 * 100
Das Auto kostet 16.509,40 DM .
SEITE 27
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R 42
Den um den Prozentwert w verminderten Grundwert erhält man aus
100 − p p
x = g* = g1 − .
100 100
Den um den Prozentwert w erhöhten Grundwert erhält man aus
100 + p p
x = g* = g1 + .
100 100
Diese Formeln lassen sich auch bei Bedarf z. Bsp. bei B 61 auch mehrfach anwenden.
B 61
Ein Betrieb hatte 1989 einen Umsatz von 12 Mio. US$.
Im Jahre 1990 stieg der Umsatz um 11 % , im Jahr 1991 um 6% und für 1992 wurde eine
Steigerung um 4% erwartet. Wie groß war der Umsatz 1992?
u=12.000.000*1,11*1,06*1,04=14.683.968.
Der Umsatz betrug ca.14,7 Mio. US$.
R 43
Für die in einem Jahr für ein Kapital K bei einem Zinssatz von p% zu zahlenden Zinsen Z
gilt:
p
Z= * K.
100
B 62
a) Für ein Kapital von 8ooo,oo DM sind bei einem Zinsfuß von 8,5% in einem Jahr
8,5 * 8000
Z= = 680,00 DM Zinsen zu zahlen.
100
b) Hat ein Kapital von 10.000 DM in einem Jahr 500 DM Zinsen gebracht, so betrug der
Zinsfuß:
100 * Z 50000
p= = = 5%.
K 10000
Wird ein Kapital länger als 1 Jahr verzinst, dann sind 2 Fälle zu unterscheiden:
SEITE 28
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(1) Die am Ende eines Jahres fälligen Zinsen werden dem Kapital gutgeschrieben und dann
im nächsten Jahr ebenfalls verzinst. Es wird dann von Zinseszinsen gesprochen. Die
Behandlung der damit verbundenen Probleme ist Aufgabe der Zinseszinsrechnung und fällt in
die Finanzmathematik.
(2) Die am Ende eines Jahres fälligen Zinsen werden nicht wieder angelegt, also auch nicht
mit verzinst. In diesem Falle liegt einfache Verzinsung vor.
R 44
In n - Jahren wächst ein Kapital K0 bei eine Zinsfuß von p % bei einfacher Verzinsung auf
p pn
Kn = K0 + K0 * * n = K0 1 + .
100 100
B 63
a) Ein Kapital von 5000 DM wächst in 4 Jahren bei einfacher Verzinsung zu 6 % auf
4 * 6
K4 = 5000 * 1 + = 6200,00 DM an.
100
b) Ein Kapital von 5000 DM ist in 5 Jahren bei einfacher Verzinsung auf 7000 DM an
gewachsen. Wie groß war der Zinsfluss?
K5
− 1 * 100
7000
− 1 * 100
K0 5000
p= = = 8% .
n 5
c) Wie lange muss ein Kapital von 5000 DM verzinst werden, damit es bei einem Zinsfuß
von 5 % verdoppelt?
Kn
− 1 * 100
10000
− 1 * 100
K0 5000
n= = = 20 Jahre.
p 5
In vielen Fällen sind Zinsen auch auf kleinere Zeiträume als 1 Jahr zu berechnen. Dabei geht
man aus rechentechnischen und anderen Gründen davon aus, dass 1 Jahr12 Monate zu je 30
Tagen hat.
R 45
Für ein Kapital K fallen bei einem Zinsfuß von p % in m Monaten
p*m p*t
Z = K* und in t Tagen Z = K * DM Zinsen an.
100 * 12 100 * 360
Bei der Berechnung der Anzahl der Zinstage t wird der erste Tag n i c h t mitgerechnet,
wohl aber der letzte. Jeder Monat wird zu 30 Tagen gerechnet.
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B 64
Vom 22.2. bis 28.5. ergeben sich 8 Zinstage in Februar, je 30 im März und April, sowie 28 im
Mai, insgesamt also 96 Zinstage. Somit bringt ein Kapital von 1000,00 DM in dieser Zeit bei
p*t 6 * 96
einem Zinsfuß von 6% insgesamt Z = K * = 1000 * = 16,00 DM Zinsen.
100 * 360 100 * 360
Im Geschäftsverkehr zwischen oder unter Unternehmen und bei Banken wird Formel R 44
meist in der Form
R 46
K * t 360
Z= : = Zinszahl: Zinsdivisor
100 p
verwendet. Bei fortlaufender Zinsberechnung, z.B. für ein laufendes Konto oder ein
Sparkonto, wird dann nach jeder Kontobewegung eine neue Zinszahl berechnet. Bei einem
Abschluss wird dann die Summe der Zinszahlen durch den Zinsdivisor geteilt, um die Zinsen
zu erhalten.
B 65
Wieviele Tage hat jemand Geld geliehen, wenn er für ein Kapital von 2600,00 DM bei einem
Zinsfuß von 14,5 % insgesamt 2647,13 DM zurückzahlen muss?
Z * 100 * 360 47,13 * 100 * 360
t= = = 45 Tage.
K*p 2600 * 14,5
3.7 Ungleichungen
Die reellen Zahlen sind angeordnet, d.h. zwei reelle Zahlen a,b sind entweder gleich: a=b,
oder es gilt genau eine der beiden Ungleichungen: a<b (a kleiner b) oder a>b (a größer b).
Diesen Ungleichungen genügen folgende Rechengesetze:
R 47
a) Aus a<b und b<c folgt a<c.
b) Aus a<b folgt a+c<b+c.
c) Aus a<b und 0<c folgt a*c<b*c.
d) Aus a<b und c<0 folgt a*c>b*c.
e) a<b und c<d folgt a+c<b+d.
f) Aus a>0 , b>0 und n∈N folgt für a<b:
1 1 n
g) > , a < b n und n a < n b .
a b
B 66
a) Aus 3<5 folgt 3*4<5*4, aber 3*(-4)>5*(-4).
1 1
b) Aus 3<5 folgt > , 3 3 < 53 , 3 < 5.
3 5
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Gilt entweder a<b oder a=b, so schreiben wir kürzer a≤ b. Statt a<b und b<c schreiben wir im
folgenden auch a<b<c. Die Anordnung der reellen Zahlen ermöglicht ihre Veranschaulichung
auf der Zahlengerade: Die Punkte auf der Zahlengerade sind den reellen Zahlen umkehrbar
eindeutig zugeordnet. Die Zahl a liegt dabei genau dann links von der Zahl b, wenn a<b ist.
| | | |
0 1 a b
Den Punkten der Zahlengeraden zwischen zwei gegebenen Punkten a und b mit a<b
entsprechen die Zahlen x mit a<x<b. Deshalb definieren wir:
D 20 Intervallschreibweise
Die Menge der Zahlen (a,b)={x∈R | a<x<b} heißt ein offenes Intervall mit dem Durchmesser
b-a. Die Menge der Zahlen [a,b]={x∈R | a≤ x≤ b} heißt ein abgeschlossenes Intervall mit dem
Durchmesser b-a.
Bei einem offenen Intervall gehören die Randpunkte nicht zum Intervall:
( )
a b
[ ]
Nehmen wir +∞ und -∞ also uneigentliche Punkte der Zahlengeraden hinzu, ohne dass diese
Symbole reellen Zahlen entsprechen, so erhalten wir die unbeschränkten Intervalle
(a,+ ∞)={ x∈R | x >a}
[a,+ ∞)={ x∈R | x≥a}
(-∞,b)={ x∈R | x<b}
(-∞,b]={ x∈R | x≤ b}
Somit gilt
R=(-∞,+∞).
D 21 Ungleichung
Enthält eine Ungleichung eine Variable, dann handelt es sich um eine Ungleichung
mit einer Variablen. Kommt diese Variable nur in der ersten Potenz vor, spricht man
von einer linearen Ungleichung. Meist heißt die Unbekannte x.
Zur Bestimmung des Gültigkeitsbereiches einer Ungleichung kann man mit Hilfe von
R 39 schrittweise nach x auflösen.
SEITE 31
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B 67
Für welche x gilt die Ungleichung 3x-5≤ 5x+4 ?
Wir formen die Ungleichung gleichwertig um: -2x≤ 9 oder x≥-4,5 oder als Intervall
geschrieben: x∈[-4,5, +∞).
B 68
1
Für welche x gilt die Ungleichung ≥ 6?
2x + 1
Hier muss unterschieden werden, ob der Nenner 2x+1>0 oder < 0 ist.
-5
Im Falle 2x+1 >0 gilt: 1 ≥ 12 x + 6 oder 12x ≤ -5 also x ≤ . Wegen 2x+1>0
12
5
oder x>- ½ gilt die Ungleichung für alle x∈R mit - ½ <x ≤ − . Der Fall 2x+1<0
12
führt zu nichts.
D 22 Absoluter Betrag
Den absoluten Betrag |a| einer reellen Zahl a definieren wir durch
a für a ≥ 0
| a| =
− a für a < 0.
Für Beträge gilt:
R 48
| a| =|− a| ≥ 0; aus | a|= 0 fo lg t a = 0
| a * b| =| a|*|b|
a a
=
b b
a − b ≤ a ±b ≤ a + b Dreiecksverknüpfung
Anschaulich bedeutet |a| die Maßzahl des Abstandes der Zahl a bzw. -a vom Nullpunkt
der Zahlengeraden. Zwei beliebige Punkte a und b der Zahlengeraden haben den
Abstand |a-b|. Durch |x-x0|<ε (ε>0) oder x0-ε<x<x0+ε ist gleich -ε<x-x0<+ε werden
alle Zahlen x gekennzeichnet, deren Abstand von x0 auf der Zahlengeraden kleiner als
ε ist.
D 23 ε- Umgebung
Das Intervall x0-ε<x<x0+ε oder |x-x0|<ε heißt eine ε-Umgebung von x0.
B 69
a) Die folgenden Ungleichungen sind gleichwertig:
x+2 <5
− 5 < x + 2 < +5
− 7 < x < +3
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Nach Def. D 23 erfüllen wegen |x+1|=|x-(-1)|≥1 alle x die Ungleichung, die von x0=1
einen Abstand d≥1 haben. Also
] | [
-2 -1 0
----d-----
gilt die Ungleichung für -∞<x≤ -2 und 0≤ x<∞. Oder als Intervall geschrieben
x∈(-∞,-2] und x∈[0,+ ∞).
x +1 x ≥ −1
Anders: x + 1 = für
− ( x + 1) x < −1
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Bsp.: 1
I x + 3y = 10 x=4
II 2x + 2y = 12 y=2
Bsp. : 2
I 2x – 3y + 4z = 19 x=1
II 4x – 4y – 3z = 10 y = -3
III -6x – y –5z = -13 z=2
1. Einsetzungsverfahren
Bsp.: I x + 3y = 10
II 2x + 2y = 12
I nach x umgestellt: x = 10 – 3y
2. Gleichsetzungsverfahren
I nach x: x = 10 – 3y
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x=4
0,5 * II und I + II
- x - y = -6
+ x + 3y = +10
+ 0 + 2y = 4
Für mehr als 2 Gleichungen mit 2 Unbekannten sind die ersten beiden Verfahren
(Einsetzungs-, Gleichsetzungsverfahren) nicht geeignet.
Praktikabel ist dann nur noch Verfahren 3, der sogenannte Gauß’sche Algorithmus.
Bsp.:
I 2x – 3y + 4z = 19 | *(-2) I’ - 4x + 6y – 8z = -38
II 4x – 4y + 3z = 22 II 4x - 4y + 3z = 22
III - 6x - y + 5z = 7 I’+II 0x + 2y – 5z = -16 => II’
I 2x – 3y + 4z = 19 | *3 I’ 6x – 9y + 12z = 57
II’ 2y – 5z = -16 III - 6x - y + 5z = 7
III’ - 10y +17z = 64 I’+III 0x –10y +17z = 64 => III’
Die letzte Gleichung enthält nach dem Lösen folgenden Widerspruch : 0z = -31.
Das Gleichungssystem ist daher nicht lösbar.
Die letzte Gleichung III’’ ist stets erfüllt für alle z (0z = 0).
Die allg. Lösung lautet:
z = beliebig
y = 0,5(5z – 16)
x = 0,5(43 + 2x)
Zusammenfassung:
überführen. Die Lösung des linearen Gleichungssystems ergibt sich durch das schrittweise
Auflösen von hinten.
Probleme:
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1. bisher nur quadratische Gleichungssysteme, d.h. Anzahl der Gleichungen = Anzahl der
Unbekannten, was ist mit folgenden Aufgaben
a) I 7x + 3y = 2
II x + 2y = 6 überbestimmtes System
III 2x + 3y = 11
b) I 2x + 3y – 4z = 6 unterbestimmtes System
II 3x – 2y + 2z = 5
obige Ausführungen sind auch auf über- bzw. unterbestimmte Systeme übertragbar, d.h.
Lösungsalgorithmus und Anzahl der Lösungen
2. Falls das lineare Gleichungssystem unendlich viele Lösungen besitzt, gibt es eine „beste
Lösung“?
3. Falls das lineare Gleichungssystem keine Lösung besitzt, gibt es eine „Näherungslösung“?
4.2 Matrizen
In der Betriebswirtschaft, z.B. Buchführung und Bilanzierung, aber auch in vielen anderen
Bereichen, z.B. Physik und Technik, werden für die unterschiedlichsten Belange
Zusammenstellungen in Form von Tabellen verwendet.
B 70 Ein Betrieb stellt 3 verschiedene Güter her und beliefert damit 4 Abnehmer.
Auslieferung in einem bestimmten Zeitraum.
Gut A1 A2 A3 A4
G1 20 35 48 76
transponieren (vertauschen von Zeile und Spalte) s.u. mit
G2 90 50 16 45
G3 80 19 20 30
Preisliste verknüpfen
Derartige Tabellen sind nun wiederum häufig auf verschiedenste Art und Weise zu
verflechten, z.B. mit einer Preisliste o.ä.
Ziel: Untersuchung der Gesetzmäßigkeiten solcher Anordnungen von Zahlen ( unabhängig
von den Tabellenköpfen)
D 24 Matrix
Merke: Element Air 1. Index = Angabe der Zeile 2. Index = Angabe der Spalte
Die Zahlen m und n geben die Ordnung der Matrix an.
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Bezeichnungsweise:
1. Matrizen mit großen lateinischen Buchstaben: A,B,C
2. Elemente mit kleinen lateinischen Buchstaben: aij, bij
3. Matrix selbst in halbrunden Klammern ( )
B 71 Warenhaus, 3 Lagerhäuser, 5 Filialen; Kosten in 100 DM pro Tonne Ware von
Lagerhaus zur Filiale
Filialen 1 2 3 4 5
Lagerhaus
1 12 6 5 4 1
2 7 3 9 2 3
3 4 3 2 6 8
4 9 17 2 2 7
12 6 5 4 1
7 3 9 2 3 a =3
A= ⇒ 32
4 3 2 6 8 a 41 = 9
9 17 2 2 7
Der Spezialfall einer Matrix, die aus nur einer Spalte oder Zeile besteht, heißt Vektor.
D 25 Vektor
a1
a2
Eine Matrix, die nur aus einer einzigen Spalte besteht, also heißt Spaltenvektor oder
M
am
nur Vektor.
Eine Matrix, die nur aus einer einzigen Zeile besteht, also (a1 a 2 L a n ) heißt
Zeilenvektor.
Die Elemente eines Vektors heißen Komponenten.
D 26 Wichtige Grundbegriffe:
a11 L a1n
a) quadratische Matrix vom Typ n x n A = M O M Anzahl der Zeilen = Anzahl
an1 L ann
der Spalten
d11 0 L 0
0 d22 L 0
D=
b) Diagonalmatrix vom Typ n x n M M O M
0 0 L dnn
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1 0 L 0
0 1 L 0
c) Einheitsmatrix vom Typ n x n E =
M M O M
0 0 L 1
0 0 L 0
0 0 L 0
d) Nullmatrix (alle Elemente 0) O =
M M O M
0 0 L 0
e) Zwei Matrizen heißen gleich, also A = B, wenn sie elementweise übereinstimmen, also
aij = bij für i = 1,2, ...m und j = 1,2, ...n.
f) transponierte Matrix AT : werden in einer Matrix Zeilen und Spalten vertauscht, entsteht
eine transponierte Matrix. Bezeichnung AT
5 2 3
5 3 2 0
3 4 0
B 72 A = ; A T = 2 4 3 1 Merke: bei einer quadratischen Matrix
2 3 5
3 0 5 0
0 1 0
ändert sich die Hauptdiagonale nicht!
g) Dreiecksmatrix (alle Elemente unter der Hauptdiagonale gleich 0, korrekt obere
Dreiecksmatrix)
a11 a12 a13 L a1n
0 a 22 a 23 L a 2 n
A= 0 0 a 33 L a 3n Analog untere Dreiecksmatrix
M M M O M
0 0 0 L a nn
h) symmetrische Matrix A = AT
3 2 1 3 2 1
T
B 73 A = 2 0 4 ; A = 2 0 4
1 4 6 1 4 6
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4.2.1 Addition von Matrizen
B 74 Rohstoffverbrauch zweier Betriebsteile B1 und B2 in den ersten zwei Quartalen
I. Quartal II. Quartal
R1 R2 R3 R1 R2 R3
B1 50 15 3 B1 35 21 0
B2 20 25 12 B2 29 20 14
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R 51 Eine Matrix A wird mit einem Skalar c (einer Zahl c) multipliziert, indem jedes Element
von A mit c multipliziert wird: c * A = c * (aij) = c * aij
4 2 1 1 − 2 − 1
A= ; B = ; C =
1 0 1 1 − 3 − 2
Bestimme: 5*A; 3*A-2*B+C; A+B-2*C
R 53 Skalarprodukt
b1
Das Skalarprodukt eines Zeilenvektors (a1 a2 a3 ... an ) und eines Spaltenvektors M ist die
bn
Summe der aus den entsprechenden Elemente gebildeten Produkte ai bi ; i = 1, 2, ... n;
b1
n
a * b = (a1 L a n ) * M = a1 * b1 + a 2 * b2 +L+ a n * bn = ∑ a i * bi
i =1
bn
1 − 1 2
B 10 Gegeben sind die Spaltenvektoren: a = 2 ; b = 0 ; c = − 1
1 1 0
Bestimme aT*b, bT*a, aT*c, cT*a.
R 54 Es gelten folgende Gesetze:
a.) Kommutativgesetz: aT * b = bT * a
b.) Distributivgesetz: (aT + bT) * c = c * aT + c * bT
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III.) Multiplikation von Matrizen
2 3
3 2 − 4
B 79 A = ; B = 1 0 Die Spaltenzahl von A muss mit der Zeilenzahl
5 − 2 3
3 2
von B übereinstimmen
Typ: 2x3 3x2
2 3
1.) (3 2 − 4) * 1 = −4; 2.) (3 2 − 4) * 0 = 1
3 2
2 3
A * B 3.) (5 − 2 3) * 1 = 17; 4). (5 − 2 3) * 0 = 21
3 2
− 4 1
⇒ A* B =
17 21
R 55 Matrizenprodukt A*B
Das Produkt der m x n - Matrix A = aij mit der n x r Matrix B = bjk ist definiert als
n
C = cik = ∑ ( a ij * b jk ) und ist eine m x r- Matrix. Die Elemente cik sind das skalare
j =1
Produkt der i-ten Zeile von A und der k-ten Spalte von B.
4 1
2 5 2 1 3
B 80 A = ;B = A= 4 x 2; B= 2 x 3; C = 4 x 3; B*A nicht möglich
6 0 5 1 0
2 8
4 * 2 + 1* 5 4 * 1 + 1 * 1 4 * 3 + 1 * 0 13 5 12
2 * 2 + 5*5 2 * 1 + 5 * 1 2 * 3 + 5 * 0 29 7 6
A* B = =
6 * 2 + 0 *5 6 * 1 + 0 * 1 6 * 3 + 0 * 0 12 6 18
2 * 2 + 8 *5 2 * 1 + 8 * 1 2 * 3 + 8 * 0 44 10 6
Falksches 2 1 3
Schema
5 1 0
4 1
2 5 1*2+1*5=7
6 0
2 8
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B 81 Ein Unternehmen produziert zwei Güter G1 und G2 in den Mengen x und y. Absatzplan
für das 1.Quartal:
x y
Jan 5 3
A: Feb 9 7
50
März 4 11 Absatzpreise p = .
90
5 3 520 Jan
50
a) Die monatlichen Erlöse sind A*p: 9 7 * = 1080 Feb Typ 3x2 * Typ 2x1 =
90
4 11 1190 Mrz
Typ 3x1
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d) Gewinn = Erlös - Kosten
520 265 255 Jan
Gewinn = A*p-g = 1080 − 525 = 555 Feb
1190 470 720 März
2 3 1 2 − 1 7 4 11
B 82 A = ;B = ; A* B = ; B * A = Man beachte
1 4 − 1 1 − 3 6 −1 1
AB ≠ BA
4 6 3 − 6
B 83 Es gilt: A * 0 = 0 * A = 0 (Nullmatrix), aber auch A = ; B =
6 9 − 2 4
0 0 − 24 − 36
A* B = ; B* A =
0 0 16 24
R 56 Es gilt:
1.) Matrizenmultiplikation ist nicht kommutativ.
2.) Assoziativgesetz:A* (B*C) = (A*B) * C
3.) Distributivgesetz: A* (B+C) = A*B + A*C
R 57 Zur Berechnung des Matrizenproduktes lässt sich das Falksche Schema anwenden:
b11 b12 L b1k
b21 b22 L b2 k
=B
M M O M
bn1 bn 2 L bnk
a11 a12 L a1k
a 21 a 22 L a 2k c 22
A= =C
M M O M
a n1 a n2 L a nk
n
cik = ∑ a ij * b jk
j =1
IV. Die Inverse einer Matrix
Die Inverse einer reellen Zahl a ist a-1 = 1/a, denn es gilt a * a1 = 1 . Gesucht ist jetzt für eine
quadratische Matrix A diejenige Matrix A-1, für die gilt A * A-1 = A-1 * A = E
D 27 Inverse Matrix
Für eine quadratische Matrix A ist die Inverse oder inverse Matrix A-1 als eine Matrix
definiert, für die gilt:
A * A-1 = A-1 * A = E
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3 − 7 −1 5 − 7 −1 1 0 −1 1 0
B 84 A = ; A = ; A * A = ; A * A =
2 − 5 2 − 3 0 1 0 1
1. Wozu benötigt man eine Inverse?
A*x = b bei Gleichungssystemen -> (A-1 * A) * x = A-1 * b -> x=E*x = A-1 * b
x = A -1 * b Lösung
2. Berechnung der Inversen
1. Möglichkeit:
3 − 7 a b 1 0
* =
2 − 5 c d 0 1
a b
c d
3 -7 3a-7c 3b-7d
2 -5 2a-5c 2b-5d
3a-7c=1 3b-7d=0
2a-5c=0 2b-5d=1
6a-14c=2 6b-14d=0
-6a+15c=0 -6b+15d=-3
c=2 d=-3
a=5 b=-7
5 − 7
A −1 =
2 − 3
2. Möglichkeit Gaußscher Algorithmus
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1 3 3
A = 1 4 3
1 3 4
1 3 3 1 0 0
1 4 3 0 1 0
1 3 4 0 0 1
1 3 3 1 0 0
0 1 0 − 1 1 0 ( − 3)
0 0 1 − 1 0 1
1 0 3 4 − 3 0
0 1 0 − 1 1 0
0 0 1 − 1 0 1 ( − 3)
1 0 0 7 − 3 − 3 7 − 3 − 3
0 1 0 − 1 1 0 ⇒ A = −1 1
−1
0
0 0 1 − 1 0 1 −1 0 1
SEITE 46
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Ziel: Bestimmung der möglichen Produktionsmenge mit maximalem Gewinn. Möglichkeiten
sind zum Beispiel:
1. nur 100 Stück G1 Æ 2000 DM
2. 80 Stück G1 + 20 Stück G2 Æ 2200 DM
3. 50 Stück G1 + 40 Stück G2 Æ 2200 DM
4. 80 Stück G2 Æ 2400 DM
Lösungsansatz (graphisch)
x1 - Anzahl von G1 x2 - Anzahl der G2
aus der 1. Tabelle folgt für die Produktionszeiten pro Woche der einzelnen Maschinen:
A: 2 x1 + 1x 2 ≤ 200
B: 1x1 + 1x 2 ≤ 120 " ≤" , da die Maschinen nicht voll ausgelastet sein müssen.
C: 1x1 + 3x 2 ≤ 240
Weiterhin muß gelten: x1 ≥ 0; x 2 ≥ 0 . Der Gesamtgewinn ergibt sich aus G = 20 x1 + 30 x 2
graphische Interpretation:
1. Maschine A
2 x1 + 1x 2 ≤ 200 → x 2 ≤ 200 − 2 x1 ; x1 ≥ 0, x 2 ≥ 0
200
x2150
100
50
0 x1
0 100
SEITE 47
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4. Gesamt
Alle 3 Maschinen in einem Diagramm eingetragen
1 2 3
200 0 60 0 240 0 150
Gewinn
180 = 150 50 0
Maschine
160 C 80 0
Gewinn =3000 100 Gewinn = 1500 0
140
Maschine B Maschine C
120
Gewinn = 4500 Gewinn =3000
Maschine
100 A Maschine B
80 Gewinn = 4500
Maschine A
60
40
20
0
0 50 100 150 200 250
Zulässig sind nur Punkte (x1, x2) aus dem schraffierten Bereich. Dieser Bereich heißt
zulässiger Bereich.
Zum Gewinn:
Einen Gewinn von z.B. 1500 DM kann man durch folgende Mengenkombinationen erzielen:
x2 = − 23 x1 + 1500
30
x1 0 15 30 60 75
x2 50 40 30 10 0
Alle Kombinationen liegen auf einer Geraden der Form 20x1 + 30x2 = 1500 bzw.
x 2 = − 23 x1 + 50 .
Allgemeiner liegen alle Mengenkombinationen, die zu einem bestimmten Gewinn G0
G
gehören, auf einer Geraden der Form 20x1 + 30x2 = G0 bzw. x 2 = − 23 x1 + 300 Diese
Geraden gleichen Gewinns, sogenannte Isogewinngeraden, liegen alle parallel zueinander. Je
größer die Entfernung vom Koordinatenursprung, desto größer ist der Gewinn.
1 2 3
200 0 75 0 112,5 0 150
Gewinn
180 = 150 50 0
Gewinn
160
=2250 75 0
Gewinn =3000 100 0
140 Gewinn = 1500
Gewinn = 4250
120 = 4500 Gewinn =2250
Gewinn
Gewinn =3000
100
Gewinn = 4250
80
Gewinn = 4500
60
40
20
0
0 50 100 150 200 250
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also ergibt sich:
1 2 3
Gewinn = 3000
0 150
Gewinn = 300 100 0
200
180
160
140
120
100
80
60
40
20
0
0 50 60 100 150 200 250
Aus der graphischen Darstellung liest man ab: x1 = 60 und x2 = 60; der maximal Gewinn
beträgt:
Gopt = 20*60+30*60 = 3000 DM
Auslastung der Maschinen: A: 2*60+1*60 = 180 ≤ 200
B: 1*60+1*60 = 120 ≤ 120
C: 1*60+3*60 = 240 ≤ 240
Î Fall II
Für andere Proportionen der „Stückgewinne“ ergeben sich andere Isogewinngeraden bzw.
dann auch andere Stückzahlen: z.B. G1 = 30 DM/St. und G2 = 20 DM/St.
G
30x1 + 20x2 = G0 bzw. x 2 = − 23 x1 + 200 Æ x1 = 80 und x2 = 40 und Gopt = 3200.
Skizze:
Î Fall III:
Man beachte: Die Lösung muss nicht eindeutig sein, die Isogewinngerade kann auch parallel
zu einer Begrenzungslinie des zulässigen Bereichs sein, z.B. bei G1 = 20 DM/St. und G2 = 20
DM/St.
SEITE 49
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Skizze:
In Matrizenschreibweise:
x1
a11 L a1n x1 b1
x2
Maximiere: ( g1 g2 L gn ) = G unter der Bedingung M O M * M ≤ M
M
am1 L amn xn bn
n
und xi ≥ 0 für alle i = 1,2,..,n
A: 2 x1 + 1x 2 ≤ 200
B 86 Maximiere G= 2x1 + 3x2 unter der Bedingung B: 1x1 + 1x 2 ≤ 120 und x1 ≥ 0 ; x2 ≥ 0
C: 1x1 + 3x 2 ≤ 240
Überführung der Ungleichungen in Gleichungen durch die Einführung sogenannter
„Schlupfvariablen“ y1, y2, y3 ... (nicht ausgenutzte Kapazität), also
2x1 + x2 +y1 =200
x1 + x2 +y2 =120
x1 + 3x2 +y3 =240
SEITE 50
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x1
2 1 1 0 0 x2 200
oder in Matrizenschreibweise 1 1 0 1 0 * y1 = 120 und − 2 x1 − 3x2 + G = 0
1 3 0 0 1 y2 240
y3
Simplex - Tabelle:
x1 x2 y1 y2 y3 G
2 1 1 0 0 0 200
1 1 0 1 0 0 120
1 3 0 0 1 0 240
-2 -3 0 0 0 1 0
Simplexalgorithmus:
1. Auswahl der Spalte k, die in der letzten Zeile das kleinste Element enthält.
2. Auswahl der Zeile q aus den ersten m Zeilen, für die der Quotient aus letzter Spalte und
ausgewählter Spalte am kleinsten wird.
(nicht bestimmbare Quotienten bleiben unberücksichtigt)
3. Erzeugung eines Einheitsvektors in der ausgewählten Spalte durch Zeilenoperationen
(1 im Schnittpunkt von q - ter Zeile und k - ter Spalte, sonst 0)
4. Wiederholung der Schritte 1 bis 3, bis in der letzten Zeile keine negativen Koeffizienten
mehr enthalten sind.
Also:
x1 x2 y1 y2 y3 G
2 1 1 0 0 0 200
1 1 0 1 0 0 120
1 3 0 0 1 0 240
-2 -3 0 0 0 1 0
4. in der letzten Zeile noch ein negatives Element, also Wiederholung der Schritte 1 bis 3
SEITE 51
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2. Durchlauf:
x1 x2 y1 y2 y3 G
5 0 1 0 1 0 120 Addieren von
− +
3 3 Zeile 2 und 1
2 0 0 1 1 0 40 5 1 3
− * − *− *
3 3 2 2 2
1 1 0 0 1 0 80 Addieren von
+
3 3
Zeile 2 und 3
-1 0 0 0 1 1 240 + Addieren von
Zeile 2 und 4
B 87 Ein Erzeugnis E kann mittels zweier Verfahren V1 und V2 aus drei Zwischenprodukten
Z1, Z2, Z3 hergestellt werden, die nur in bestimmten Umfang zur Verfügung stehen.
Der Bedarf an Mengeneinheiten von Z1, Z2 bzw. Z3 je Mengeneinheit von E und die
verfügbaren Mengeneinheiten von Z1, Z2 bzw. Z3 sind tabellarisch gegeben:
Zwischenprodukt Materialverbrauch verfügbare ME
für V1 V2
Z1 0,4 2,0 26
Z2 2,0 1,0 40
Z3 0 2,0 24
Die Produktion von E mit Hilfe der Verfahren V1 und V2 ist so zu gestalten, dass die
Gesamtproduktion maximal wird.
Bezeichnen wir mit x1 und x2 die Mengeneinheiten von E die mit Hilfe von V1 und V2
produziert werden, so ergibt sich das lineare Optimierungsproblem LOP: Z = x1 + x2 Æ max.
unter den Nebenbedingungen:
0,4 x1 + 2,0 x2 ≤ 26 ; 2,0 x1 + x2 ≤ 40 ; 2,0 x2 ≤ 24 und den Nichtnegativitätsbedingungen
x1 ≥ 0 und x2 ≥ 0.
a.) Graphische Lösung:
Funktion 1 x2 ≤ 13 - 0,2 x1
Funktion 2 x2 ≤ 40 - 2 x1
Funktion 3 x2 ≤ 12
x1 ≥ 0 und x2 ≥ 0
SEITE 52
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25
20
Z1
Z2
15 Funktion 3
Funktion 1
Z3
10 Z4
Funktion 2
Z5
5
0
0 5 10 15 20 25
x2 = z - x1
zopt =x1 + x2 =25
Simplexalgorithmus:
1. Auswahl der Spalte k, die in der letzten Zeile das kleinste Element enthält.
2. Auswahl der Zeile g aus den ersten m Zeilen, für die der Quotient aus letzter Spalte und
ausgewählter Spalte am kleinsten wird:
1. Zeile: 26 : 0,4 = 65
2. Zeile: 40 : 2 = 20
3. Zeile: 24 : 0 ist nicht möglich!
SEITE 53
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3. Erzeugen eines Einheitsvektors in der ausgewählten Spalte durch elementare
Zeilenoperationen ( 1 im Schnittpunkt von ausgewählter Zeile und Spalte, sonst 0 )
x1 x2 y1 y2 y3 z
0 1,8 1 -0,2 0 0 18
g 1 0,5 0 0,5 0 0 20
0 2 0 0 1 0 24
0 -0,5 0 0,5 0 1 20
k
4. Wiederholung der Schritte 1 bis 3, bis in der letzten Zeile keine negativen Koeffizienten
mehr enthalten sind
1. Zeile 18 : 1,8 = 10
2. Zeile 20 : 0,5 =40
3. Zeile 24 : 2 =12
x1 x2 y1 y2 y3 z
0 1 0,56 -0,11 0 0 10
1 0 - 0,56 0 0 15
0 28
0 0 - 0,22 1 0 4
0 0 0,28 0,44 0 1 25
Da kein Element der letzten Zeile mehr negativ ist, lautet die optimale Lösung x = 15; x2 = 10
und zopt = 25.
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D 29 arithmetische Folge
Eine Folge aus {an}, bei der für jedes n ∈Ν die Differenz zweier aufeinander folgender
Glieder
d = an+1 - an = konst. ist, heißt arithmetische Folge.
B 90 Die Folgen
a.) a1 =5, a2 =8, a3 =11, ... an = 3n+2 und b.) a1 =11, a2 =6, a3 =1, ... an = 16-5n sind
arithmetische Folgen mit d = 3 bzw. d = -5
Wegen der konstanten Differenz der Glieder der Folge ist eine arithmetische Folge eindeutig
durch das Anfangsglied a1 = a und die konstante Differenz d bestimmt:
a1 = a; a2 -a1 = d Î a2 = a 1 + d =a+1*d
a3 -a2 = d Î a3 = a 2 + d =a+2*d
M M M
an -an-1 = d Î an = an-1 + d = a + (n-1) * d
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R 58 Für eine arithmetische Folge mit dem Anfangsglied a1 = a und der konstanten Differenz
d gilt:
an = a + (n-1) d für n ∈Ν .
D 30 geometrische Folge
Eine Folge aus {an}, bei der für jedes n ∈Ν der Quotient zweier aufeinander folgenden
a n +1
Glieder q = = konst . ist, heißt geometrische Folge.
an
B 91 Die Folgen
a.) a1 = 2, a 2 = 4, a 3 = 8, K , a n = 2 n
4 4 4 4
b.) a1 = , a 2 = , a 3 = ,K , a n = n sind geometrische Folgen mit q=2,
3 9 27 3
n
2 4 8 n* 2
c.) a1 = − , a 2 = , a 3 = − ,K , a n = ( − 1)
5 25 125 5
1 2
q= bzw. q = − . Wegen des konstanten Quotienten der Glieder der Folge ist eine
3 5
geometrische Folge eindeutig durch das Anfangsglied a1 = a und den konstanten Quotienten q
bestimmt:
a1 = a; a2 = q * a1 =q*a = a * q1
a3 = q * a2 =q*q*a = a * q2
M
an = q * an-1 = q * qn-2 * a = a * qn-1.
R 59 Für eine geometrische Folge mit dem Anfangsglied a1 = a und dem konstanten
Quotienten q gilt:
an = a *qn-1 für n ∈Ν .
B 92 Für die Entwicklung eines Kapitals K0, das zu Zinseszinsen angelegt ist, erhält man eine
geometrische Folge. Bei einem Zinsfuß p (in % pro Jahr) wächst das Kapital nach einem Jahr
p p
auf: K1 = K 0 + K 0 * = K0 * 1 + .
100 100
p K1 * q
Mit q = 1 + erhalten wir K1 = K0 * q. Nach 2 Jahren ist das Kapital auf K 2 = K1 +
100 100
p
= K1 * 1 + = K1 * q = K 0 * q 2 angewachsen.
100
Analog wächst das Kapital nach n Jahren auf K n = K n−1 * q = K 0 * q n an.
Mit dem Begriff Folge ist der Begriff Reihe eng verbunden.
D 31 Reihe
∞
Gegeben sei eine Zahlenfolge {an}. Dann heißt a1 + a 2 + a 3 +K = ∑ ai eine unendliche Reihe
i =1
n
(kurz Reihe). Die Summe a1 + a 2 + a 3 +K+ a n = ∑ a i heißt die n-te Partialsumme oder n-te
i =1
Teilsumme der Reihe.
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D 32 arithmetische, geometrische Reihe
Eine arithmetische (geometrische) Reihe ist eine Reihe, deren Glieder den Gesetzen einer
arithmetischen (geometrischen) Folge gehorchen.
Für Anwendungen ist von großem Interesse, wie die n-te Partialsumme der arithmetischen
bzw. geometrischen Reihe aussieht.
Für die arithmetische Reihe gilt: sn = a + (a + d) + (a + 2d) +...+ (a + (n - 1) d) = n a + (1 + 2
+...+ (n - 1)) d.
Schreiben wir die Summe zweimal in entgegengesetzter Reihenfolge der Glieder auf und
addieren gliedweise, so folgt:
sn = a + (a + d) + (a + 2d) +...+ (a + (n - 1) d)
sn = (a + (n - 1) d)+ ... +(a + 2d) + (a + d) + a
2sn =2a + (n-1) d + 2a + (n-1) d + 2a + (n-1) d + ... + 2a + (n-1) d
Also stehen rechts n gleiche Summanden: 2sn = [2a + (n-1) d]n = 2an + (n-1)nd oder
n( n − 1) n n
sn n * a + * d . Da sn = ∑ a i = ∑ [ a + (i − 1) * d ] war, gilt:
2 i =1 i =1
n
n * ( n − 1)
R 60 ∑ [ a + (i − 1) * d ] = n * a +
i =1 2
* d Wegen a1 = a und an = a + (n-1) * d kann
n
man für die Summe auch schreiben sn = * (a1 + an )
2
Speziell gilt für a = 1 und d = 1:
n
n * ( n − 1)
R 61 ∑ i = 1 + 2 + 3+K+( n − 1) + n =
i =1 2
.
B 93 Bei einem Ratensparvertrag wird zu Beginn eines jeden Jahres ein Betrag r auf ein
Konto gezahlt. Wie wächst dieser Betrag über n Jahre bei Zinseszinsen mit einem Zinsfuß
von p Prozent pro Jahr?
p
Der zu Beginn des 1.Jahres angelegte Betrag r wächst in n Jahren auf r * qn mit q = 1 +
100
an. (Siehe B 92). Der zu Beginn des 2. Jahres angelegte Betrag r wächst in (n-1) Jahren auf
r*qn-1 an. Der zu Beginn des 3. Jahres angelegte Betrag r wächst in (n-2) Jahren auf r * qn-2
an. Der zu Beginn des letzten Jahres angelegte Betrag r wächst noch auf r * q an.
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Insgesamt befinden sich somit nach n Jahren folgende Beträge auf dem Konto:
Rn = r * q n + r * q n−1 +K+ r * q 2 + r * q
n n−1
1− qn .
Rn = r * ∑ q i = r * q * ∑ q i = r * q * ;q ≠ 1
i =1 i=0 1− q
B 94 Jemand zahlt 25 Jahre lang zu Beginn eines Jahres 1000 DM auf ein Konto, die über die
gesamte Laufzeit zu 5% verzinseszinst werden. Welcher Betrag steht nach Ablauf der
1 − 1,05 25
Laufzeit zur Verfügung? R25 = 1000 * 1,05 * = 50113,45 . Somit stehen am Ende
1 − 1,05
50113,45 DM zur Verfügung.
Anders ausgedrückt:
D 34 konvergente Folgen
Eine Folge {an} konvergiert gegen den Grenzwert a, wenn zu beliebigen ε > 0 stets ein Index
N = N( ε ) existiert, so dass für alle n>N immer a n − a < ε gilt.
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a.) lim n1 = 0
n a∞
( )= ∑q
∞
n −1 1
d.) lim 1 + q + q + K + q 2 i
= für q < 1
na ∞
i =0 1− q
n
1
e.) lim 1 + = e ≈ 2,71828...
n a∞ n
Für die Berechnung von Grenzwerten leistet folgende Regel gute Dienste:
R 65 Unter der Voraussetzung, dass die Grenzwerte lim a n = a und lim bn = b
n a∞ n a∞
existieren und etwaige Nenner nicht Null sind, gilt:
a.) lim (a n ± bn ) = a ± b
n a∞
b.) lim c ⋅ a n = c ⋅ a
n a∞
c.) lim a n ⋅ bn = a ⋅ b
n a∞
a a
d.) lim n =
n a∞ b b
n
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n
B 97 Man untersuche die Folge {a n } mit a a n = .
2⋅n +1
Leider lässt sich die Regel R 65 nicht sofort anwenden, weil die Grenzwerte in Zähler und
Nenner nicht existieren. Ein Trick hilft weiter. Wir klammern in Zähler und Nenner n aus
und kürzen. Dann gilt:
n 1 1 1 1 1
lim = lim = = = lim =0
na∞ 2 * n + 1 na∞ 1 1 1 2 na∞ n
2+ lim 2 + 2 + lim
n n a ∞ n na∞ n
2 2
∞ i 2 2
2 2 2 2 2 1
b.) ∑ 3 3 3
= + +K = 1 + +
3 3
+K= − =2
3 1− 3
2
i =1 3
∞ ∞ i
3 1 1 4 12
∑ ( − 1) * i = 3 * ∑ − 4 = 3 *
i
= 3* =
1 − (− )
c.) 1
i =0 4 i =0 4
5 5
∞ i −1 j
7 ∞ 1 7 ∞ 1 7 1 7
d.) ∑ 7 * 10 −i
= *∑
10 i =1 10
= * ∑ = *
10 j = 0 10
=
10 1 − 101 9
i =1
n
steigend noch monoton fallend.
1
B 100 Die Folge a n = 1 − ist monoton wachsend und durch S = 1 nach oben
3n
beschränkt. Nach Beispiel B 96 ist sie konvergent.
Das gilt allgemein:
R 66 Jede monoton wachsende und nach oben beschränkte Folge ist konvergent bzw. jede
monoton fallende und nach unten beschränkte Folge ist konvergent.
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n +1 1 1 1 1
B 101 Die Folge {an} mit an = = + > ist monoton fallend und durch S =
2*n 2 2*n 2 2
1 1 1
nach unten beschränkt. Somit ist die Folge konvergent mit lim a n = lim + = .
na∞ na ∞ 2 2 * n 2
x2 − 1
B 102 Die gebrochen rationale Funktion y = f ( x ) = besitzt an der Stelle x0 = 1
x −1
keinen Funktionswert, weil man durch Null nicht dividieren darf. Bei x0 = 1 ist eine
Definitionslücke. Berechnet man nun f ( x ) für nahe bei x 0 gelegene x - Werte (x ≠ x 0 ), so
erhält man folgende Wertetabelle
x 0,9 0,95 0,99 1,01 1,05 1,1
f ( x ) 1,5 1,95 1,99 2,01 2,05 2,1
Also liegen die Funktionswerte um so dichter bei g = 2, je näher x bei x 0 = 1 liegt. Wir sagen
kurz f ( x ) hat an der Stelle x 0 = 1 den Grenzwert g = 2. Die Tatsache, dass eine Funktion an
der Stelle x 0 einen Grenzwert g besitzt, bedeutet grob gesagt: In genügender Nähe von x 0
unterscheidet sich f ( x ) von g beliebig wenig.
Exakt definieren wir:
D 36 Grenzwert von Funktionen
Die Funktion y = f ( x ) hat an der Stelle x 0 den Grenzwert g, wenn zu beliebigen ε >0 stets
ein δ >0 existiert, so dass f ( x ) für alle x ≠ x 0 aus der δ - Umgebung von x 0 stets in der ε -
Umgebung von g liegt.
x0 + ε
x0 - ε
x
x0
x 0 -δ x 0 +δ
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Zu beliebigen ε >0 muss also ein δ =δ ( ε )>0 existieren, derart dass aus ε < x − x 0 < δ
x2 − 1
B 103 Es gilt lim =2.
x a1 x − 1
Zum Beweis ist zu einem beliebigen ε >0 ein δ = δ ( ε )>0 so zu finden, dass aus x − 1 < δ
stets f ( x ) − 2 < ε folgt.
x 2 − 1 − 2 * x + 2 ( x − 1)
2
x2 − 1
Nun ist f ( x) − 2 = −2 = = = x − 1 < ε für δ = ε , d.h.
x −1 x −1 x −1
wenn x − 1 < δ = ε ist, folgt f ( x ) − 2 < ε .
Die folgende Regel stellt einen Zusammenhang mit dem Grenzwert von Zahlenfolgen dar:
R 67 xlim
ax
( )
f x 0 = g ist gleichwertig damit, dass für jede Folge {xn} mit lim x n = x 0
n a∞
0
R 68 Wenn xlim f ( x ) = a und lim g( x ) = b existieren und etwaige Nenner nicht Null
ax 0 xa x 0
sind, gelten folgende Beziehungen:
1. lim [ f ( x ) ± g( x )] = a ± b
x a x0
2. lim [ f ( x ) * g( x )] = a * b
x a x0
f ( x) a
3. xlim =
a x0 g( x ) b .
1− x 1− x 1+ x (1 − x )
lim = lim * = lim
x a1 1 − x x a1 1 − x (
1 + x x a1 (1 − x ) * 1 + x )
1− x 1 1
B 104 xlim = lim =
a1 1 − x x a1 1 + x lim 1 + x (
x a1
)
1− x 1 1
lim = =
x a1 1 − x 1 + lim x 2
x a1
SEITE 62
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Analog heißt lim f ( x ) = g l der linksseitige Grenzwert von f ( x ) an der Stelle x 0 , falls
x a x0 − 0
er existiert. Dabei bedeutet x a x0 − 0 , dass x nur Werte annimmt, die kleiner als x 0 sind.
Eine Funktion f ( x ) besitzt an der Stelle x 0 somit genau dann einen Grenzwert g, wenn sie in
diesem Punkt sowohl einen rechtsseitigen Grenzwert g r als auch einen linksseitigen
Grenzwert gl besitzt und diese beiden übereinstimmen:
g r =gl =g
Gilt g r ≠ gl , so hat die Funktion y= f ( x ) an der Stelle x 0 eine Sprungstelle. Strebt y= f ( x )
bei Annäherung an die Stelle x 0 gegen + ∞ und - ∞ , besitzt sie also bei x 0 eine
Unendlichkeitsstelle, so sagt man, f ( x ) besitzt an der stelle x 0 den uneigentlichen Grenzwert
+ ∞ bzw.- ∞ .
1 1
B 105 Die Funktion y= besitzt die Grenzwerte lim =0 und die uneigentlichen
x x a±∞ x
1 1
Grenzwerte lim = +∞ und lim = −∞. Der Graph der Funktion sieht dann so aus:
x a+0 x x a−0 x
y
2
-3 -1 -1 -3 x
-1
1 1
B 106 Die Funktion y = besitzt die Grenzwerte xlim = 0 und die uneigentlichen
x2 a±∞ x2
1 1 1
Grenzwerte xlim = lim = lim = +∞
a +0 x 2 x a −0 x 2 x a0 x 2
Der Graph der Funktion sieht dann so aus:
y
-2 2 x
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5.4 Stetigkeit von Funktionen
D 38 Stetigkeit von Funktionen
Eine Funktion y = f ( x ) heißt an der Stelle x 0 stetig, wenn dort ein Funktionswert f( x 0 ) und
( )
ein Grenzwert g existieren und übereinstimmen: f x 0 = xlim
ax
f ( x) = g .
0
Eine Funktion y = f ( x ) heißt in einem Intervall stetig, wenn sie in jedem Punkt dieses
Intervall stetig ist.
Anschaulicher bedeutet die Stetigkeit einer Funktion in einem Intervall, dass man ihren
Graphen ohne abzusetzen vom Anfangspunkt des Intervalls bis zum Endpunkt des Intervalls
zeichnen kann. Somit können stetige Funktionen keine Sprungstellen besitzen.
R 69 Polynome sind überall stetig. Gebrochen rationale Funktionen sind mit Ausnahme ihrer
Pole stetig. Trigonomische und Arcusfunktionen sind mit Ausnahme ihrer Pole stetig.
Exponential- und Logarithmusfunktionen sind auf ihrem Definitionsbereich überall stetig.
R 70 Summe, Differenz, Produkt und Quotient (mit Ausnahme der Nennernullstellen) von
stetigen Funktionen sind wieder stetig.
Die Hintereinanderschaltung von stetigen Funktionen ist wieder stetig.
x2 −1
B 107 Nach Beispiel B 103 hat die Funktion y = den Grenzwert g = 2. Wegen
x −1
x2 − 1
y= = x + 1 gilt y(1) = 2 und die Funktion ist stetig.
x −1
1− x
B 108 Nach Beispiel B 104 hat die Funktion y = den Grenzwert g = 0,5. Wegen
1− x
1− x 1
y= = gilt y(1) = 0,5 und die Funktion ist stetig.
1− x 1+ x
1
B 109 Nach Beispiel B 105 hat die Funktion y = die beiden uneigentlichen Grenzwerte
x
gr = +∞ und gl = −∞ , ist also an der Stelle x 0 nicht stetig sondern unstetig. Diese Art von
Unstetigkeitsstellen bei gebrochen rationalen Funktionen nannten wir auch Pole.
D 39 beschränkte Funktionen
Eine Funktion y = f ( x ) heißt in einem Intervall beschränkt, wenn f ( x) ≤ k für alle x des
Intervalls gilt.
R 71 Eine in einem abgeschlossenen Intervall stetige Funktion ist dort beschränkt.
Dass diese Regel für nicht abgeschlossene Intervalle nicht allgemein gilt, zeigt das Beispiel
1
y = . Diese Funktion ist in dem halboffenen Intervall (0,1] stetig, jedoch nicht beschränkt
x
da gr = +∞ ist.
SEITE 64
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R 72 Zwischenwertsatz
Es sei y = f ( x ) im abgeschlossenen Intervall [a,b] stetig und es sei f(a) = A und f(b) = B.
Dann gibt es für jeden Zwischenwert C mit A ≤ C ≤ B eine Stelle c aus [a,b] an der dieser
Zwischenwert angenommen wird: f(c) = C:
Skizze:
Eine wichtige Folgerung aus dem Zwischenwertsatz ist die nächste Regel, die eine Lösung
der Gleichung f ( x ) = 0 ermöglicht:
R 73 Ist y = f ( x ) im abgeschlossenen Intervall [a,b] stetig und haben die beiden
Funktionswerte f(a) = A und f(b)= B verschiedene Vorzeichen (A-B<C) so besitzt y = f ( x )
in [a,b] mindestens eine Nullstelle.
B 110 Intervallhalbierungsverfahren
Die Funktion y = x3+x2+1 besitzt wegen y(-2)= -3 und y(-1) = +1 im Intervall [-2;-1]
mindestens eine Nullstelle. Wir berechnen den Funktionswert in der Intervallmitte und
( )
3 1
erhalten f − 2 = − 8 also liegt die Nullstelle im Intervall [-1,5; -1]. Nochmalige Anwendung
( 5) 39
dieses Verfahrens der Intervallhalbierung liefert f − 4 = 64 , also liegt die Nullstelle im
Intervall [-1,5;-1,25]. Wiederholte Anwendung dieses einfachen Verfahrens liefert eine immer
feinere Intervallschachtelung und ermöglicht so eine beliebig genaue Berechnung der
Nullstelle x 0 . Hier erhalten wir nach kurzer Rechnung den auf drei Dezimalen nach dem
Komma genauen Wert x 0 = -1,466.
R 74 Ist y = f ( x ) im abgeschlossenen Intervall [a,b] stetig, so gibt es dort eine Stelle c1, an
der der Funktionswert f(c1) minimal ist, und eine Stelle c2, an der der Funktionswert f(c2)
maximal ist.
SEITE 65
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6 Differentialrechnung
Die Funktion y = f(x) sei in dem abgeschlossenen Intervall [a, b] definiert und besitze dort
eine Kurve als Graph. Sind P(x, y) und P1(x1, y1) zwei verschiedene Punkte dieses Graphen,
so nennt man die durch P und P1 gehende Gerade eine Sekante.
Ihre Steigung tan α1 wird durch den Differenzenquotienten gegeben.
y
y = f(x)
P1
y1-y=∆y
P α1 α
x1-x=∆x
α x
a x x1 b
y − y ∆y f ( x + ∆x ) − f ( x )
tan α = 1 = =
x1 − x ∆x ∆x
Lassen wir nun auf der Kurve den Punkt P1 gegen den festgehaltenen Punkt P wandern, so
führt die Sekante P1 P eine Drehung um P aus.
Je mehr sich nun P1 dem Punkt P nähert, desto mehr nähert sich die Sekante einer Grenzlage.
Die Gerade in dieser Grenzlage - sofern es eine solche Grenzlage gibt - heißt die Tangente der
Kurve im Punkt P.
Die Steigung der Tangente in P wird auch als die Steigung der Kurve in P bezeichnet.
Diese Grenzlage existiert nun aber genau dann, wenn der folgende Grenzwert existiert, der
die Steigung der Tangente im Punkt P liefert:
D 40
Der Grenzwert des Differenzenquotienten
y1 − y ∆y f ( x + ∆x ) − f ( x )
tan α = lim = lim ∆x = lim
x1 − x ∆x
x1→ x ∆x → 0 ∆x → 0
heißt der Differentialquotient oder die erste Ableitung der Funktion y = f(x) im Punkte P(x,
y).
Man sagt auch, die Funktion y = f(x) ist im Punkte P(x, y) differenzierbar und schreibt für den
Differentialquotienten auch
dy
tan α = = y , = y , ( x) = f , ( x)
dx
SEITE 66
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B 111
Man bestimme die Steigung der Tangente an die Kurve y = 2x² - 4 im Punkte P(1; -2).
Zunächst gilt:
, f ( x + ∆x ) − f ( x ) 2( x + ∆x ) 2 − 4 − 2 x 2 + 4
y = lim = lim
∆x ∆x
∆x →0 ∆x → 0
, 2 x 2 + 4 x * ∆x + 2 * ( ∆x ) 2 − 2 x 2
y = lim ∆x
∆x →0
y, = lim (4 x + 2 * ∆x )
∆x→0
y, = 4x
Setzen wir jetzt x = 1 ein, so folgt y'(1) = 4 oder tan α = 4. Damit schließt die Tangente an die
Kurve y = 2x² -4 im Punkte P(1, -2) mit der positiven Richtung der x-Achse einen Winkel α
= 70° ein.
B 112
3
Man differenziere y = im Punkte P(2, y).
x
Zunächst gilt:
3 3
−
f ( x + ∆x ) − f ( x )
y , = lim = lim x + ∆x x
∆x→0 ∆x ∆x→0 ∆x
3x − 3x − 3 * ∆x −3 3
y, = lim = lim =−
∆x ( x + ∆x ) * x ∆x → 0 x * ( x + ∆x ) x2
∆x →0
3 3 3
und damit y'(2) = − oder tan α = − . Also schließt die Tangente im Punkte P(2, ) mit der
4 4 2
positiven Richtung der x-Achse einen Winkel α = 143,1° ein.
B 113
Die Funktion y = c stellt eine Parallele zur x-Achse dar, schließt also den Winkel α = 0° ein .
Deshalb gilt y' = 0 für alle c ∈ R.
B 114
Man differenziere y = x n für alle n ∈ N. Zunächst gilt:
, f ( x + ∆x ) − f ( x ) ( x + ∆x ) n − x n
y = lim = lim
∆x→0 ∆x ∆x
∆x → 0
SEITE 67
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n n
x n + ( ) x n −1 * ∆x + ( ) x n−2 * ( ∆x ) 2 +......− x n
1 2
y, = lim ∆x
∆x →0
n n
( x + ∆x ) n = x n + ( ) x n +1 * ∆x + ( ) x n − 2 +....+ ( ∆x ) 2
1 2
Also folgt:
n −1 n n − 2 n −1 n −1
y, = lim n * x + x * ∆x + ....+ ( ∆x ) =n*x
∆x→0 2
Damit ergeben sich folgende Ableitungen, die man sich einprägen sollte:
y=x y' = 1
y = x² y' = 2x
y = x³ y' = 3x²
4
y=x y' = 4x³
…
R 75
Eine Funktion ist in jedem Punkt, in dem sie differenzierbar ist, auch stetig.
R 76
Es gelten die folgenden Ableitungsregeln:
a) y = c * f ( x ) → y = c * f ( x )
, ,
b) y = f ( x ) ± g ( x ) → y = f ( x ) ± g ( x )
, , ,
c) y = f ( x ) * g( x ) → y = f ( x ) * g( x ) + f ( x ) * g ( x )
, , ,
f ( x) , f , ( x ) * g( x ) − f ( x ) * g , ( x )
d) y = →y =
g( x ) [ g( x)]2
Die Beweise stützen sich auf R 67 und R 74. Wir führen exemplarisch c) und d) vor.
Für y = f(x)*g(x) gilt zunächst:
SEITE 68
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f ( x + ∆x ) * g( x + ∆x ) − f ( x ) * g( x )
y, = lim
∆x→0 ∆x
f ( x + ∆x ) * g( x + ∆x ) − f ( x ) * g( x + ∆x ) + f ( x ) * g( x + ∆x ) − f ( x ) g( x )
y , = lim
∆x
∆x → 0
f ( x + ∆x ) − f ( x ) g( x + ∆x ) − g( x )
y, = lim * g( x + ∆x ) + lim f ( x ) *
∆x ∆x
∆x → 0 ∆x → 0
f ( x + ∆x ) − f ( x ) g( x + ∆x ) − g( x )
y, = lim ∆x
* lim g( x + ∆x) + f ( x ) * lim ∆x
∆x → 0 ∆x → 0 ∆x →0
y , = f , ( x ) * g( x ) + f ( x ) * g , ( x )
Diese Regel heißt Produktregel und wird oft auch in der Form
R 77
(u*v)' = u'*v + u*v' angewandt.
B 115
2
a) y = x = x * x → y, = 1 * x + x * 1 = 2x
3 2 , 2 2
b) y = x = x * x → y = 2 x * x + x * 1 = 3x
2
( ,
)2
(2
c) y = x x − 1 → y = 1 x − 1 + x * 2 x = 3x − 1 )
f ( x)
Für y = formen wir um: f(x) = y*g(x) und differenzieren nach der Produktregel:
g( x )
f'(x) = y' * g(x) + y * g'(x).
Diese Gleichung lösen wir nach y' auf und erhalten:
f , ( x ) * g( x ) − f ( x ) * g , ( x )
y = ,1
g( x )
(
* f ( x) − y * g ( x) =
, ,
)
g( x )
2
[ ]
Diese Regel heißt Quotientenregel und wird oft auch in der Form
R 78
, , ,
u u v − uv
= angewandt.
v v2
SEITE 69
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B 116
1 0 * x − 1*1 1
a) y = → y, = =
x 2 2
x x
x 1 * ( x + 1) − x * 1 1
b) y = → y, = =
x +1 ( x + 1) ( x + 1)2
x 2 − 3x + 1 (2 x − 3)(2 x + 3) − ( x 2 − 3x + 1) 2 x 2 + 6 x − 11
c) y = → y, = =
2
2x + 3 (2 x + 3) (2 x + 3)2
B 117
−n −n 1
Man differenziere y = x für alle n ∈ N. Da y = x = ist, können wir mit der
n
x
Quotientenregel differenzieren:
0 * x n − 1 * nx n −1 − n * x n −1 −n
,
y = = = = y , − n * x − n −1
( ) x 2n x n +1
2
xn
n
Damit ergibt sich dieselbe Regel wie für die Ableitungen von y = x . Man präge sich ein:
1 −1
y = x − 1 = → y , = −1 * x − 2 =
x x2
1 −2
y = x−2 = → y , = −2 * x − 3 =
x2 x3
1 −3
y = x−3 = → y , = −3 * x − 4 =
x3 x4
B 118
Unter welchem Winkel schneidet die Kurve y = x² - 6x + 7 die x-Achse ?
Wir erhalten zunächst die Nullstellen aus den Lösungen der quadratischen Gleichung
x2 - 6x + 7 = 0
also
x1 = 3 ± 9 − 7 = 3 ± 2
2
( 2 ) − 6 = 2 2 = tan α1
y1, = 2 3 +
y2, = 2( 3 − 2 ) − 6 = −2 2 = tan α 2
an. Damit erhalten wir die Winkel α1 = 70,5 undα 2 = 109,5
o o
SEITE 70
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B 119
Wo hat die Kurve y = x³ + 3x² - 9x + 4 waagerechte Tangenten?
Wir bilden die 1. Ableitung y' = 3x² + 6x - 9 und erhalten aus der Bedingung y' = 0 die
quadratische Gleichung x² + 2x - 3 = 0 mit den Lösungen x 1 = −1 ± 1 + 3 = −1 ± 2 .
2
Somit besitzt die Kurve in den Punkten P1(1; -1) und P2(-3; 31) waagerechte Tangenten.
B 120
1 4
In welchem Punkt der Kurve y = x schließt die Tangente an die Kurve mit der positiven
10
Richtung der x-Achse einen Winkel α = 100° ein ? Wir bilden die 1.Ableitung
2 3
y, = x = tan α und setzen für α = 100° ein. Das liefert tan 100°
5
= 0,4 * x13oderx1 = 3 2,5 * tan 100o = −2,4 / y = 3,4
B 121
Man lege im Punkt P0 ( x0 , y0 ) Tangente und Normale an die Kurve y = f(x).
y = f(x) t
y
n
y0 P0
α β
x
x0
Die Gleichung einer Geraden lautete y = m * x + b. Für die Steigung der Tangente an die
Kurve gilt:
mt = tan α = y , ( x0 ) = y0, .
( ) ( )
mn = tan 180o − β = tan α + 90o = − cot α = −
1
tan α
=−
1
y0,
=−
1
mt
bt = y0 − y0, * xo
Geradengleichung ein und erhalten: 1
bn = y0 + * x0
,
y0
SEITE 71
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Damit lauten die beiden Gleichungen für die Tangente y − y0 = y0 * ( x − x0 )
,
1
und die Normale y − y0 = − * ( x − x0 )
,
y0
2
Wir konkretisieren diese allgemeinen Betrachtungen für die Funktion y = x im Punkte
P0(1;1).
Wegen y' =2x erhalten wir y ,0 = 2 und damit für die Tangente y - 1 = 2(x-1) oder y = 2x - 1 und
1 1 3
die Normale y − 1 = − ( x − 1) = y = − x + .
2 2 2
Häufig muss man geschachtelte Funktionen wie z.B. y = (1 + x²)³ differenzieren, bei denen
y = f(g(x)) nur eine mittelbare Funktion von x ist. Man nennt z = g(x) die innere Funktion und
y = f(z) die äußere Funktion. Für die Ableitung einer solchen Funktion gilt folgende Regel:
R 79
Die Ableitung einer geschachtelten Funktion y = f(g(x)) lautet y' = f'(g(x)) * g'(x).
Diese Regel heißt Kettenregel und wird oft auch in der Form
R 80
dy dy dz
= * angewandt.
dx dz dx
B 122
( ) 2 3
( ) ( )
2 2
a) y = 1 + x → y , = 3 1 + x 2 * 2 x = 6x * 1 + x 2
b) y = ( x − 2 x + 5) → y = 2( x − 2 x + 5) * (2 x − 2)
2 2 , 2
1 1
c) y = x ⇒ y 2 = x ⇒ 2 yy , = 1 ⇒ y , = =
2y 2 x
Dieses bei der Bestimmung der 1. Ableitung angewendete Verfahren des Differenzierens mit
Hilfe der Kettenregel bei c) heißt indiziertes Differenzieren.
B 123
2 12 1
y = x 3 = x 3 = z 2 mit z = x 3
Wir differenzieren die äußere Funktion nach z:
y , = 2z * z,
SEITE 72
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Um z' zu ermitteln, formen wir um x = z und differenzieren implizit
3
1 1
1 = 3z 2 * z , → z , = =
3z 2 2
3x 3
1 1
1 2
,
y = 2 * x3 * = * x− 3
2 3
3x 3
Das bedeutet, für das Differenzieren von rationalen Potenzen von x gilt dieselbe Regel wie für
ganzzahlige Potenzen von x.
B 124
3 3
4 3 3 4 −1 3 − 1
, 3
y= x = x 4 →y = x = x 4 = 4
4 4 4 x
B 125
y = 2 x + 5 → y = z mit z =2x + 5. Also gilt nach der Kettenregel
1 1 1
y, = * z, = *2 =
2 z 2 2x + 5 2x + 5
B 127
1 3
1 − 1 − 1 1
a) y = = x 2 → y, = − x 2 = − *
x 2 2 x x
1 4
1 − 1 − 1 1
b) y = = x 3 → y, = − x 3 = − *
3x 3 3 x3 x
SEITE 73
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c)
1 3
y=
1
= 1+ x 2 −2
( , 1
→ y = − 1+ x )
2 −2
* 2x → y, =
−x
( )
1 + x2 2 1 + x2 * 1 + x2 ( )
R 81
1 1
y, = =
g ( y)
,
g ( f ( x))
,
B 128
a) y = 3 x → x = y 3 → 1 = 3 y 2 * y , → y , = 1 → y , = 1
3y 2 3
3 x2
3
1 1 −1 1 1 1
y= → x = 2 = y −2 →1 = −2 y −3 y , → y , = −3 → y , = − y 3 = −
x y 2y 2 2 x
b)
1 1
→ y, = − *
2 x x
R 82
wenn wir für sin( x + ∆x) das Additionstheorem einsetzen. Dieser Ausdruck lässt sich
folgendermaßen umformen:
cos ∆x − 1 sin ∆x
y , = sin x * lim ∆x
+ cos x * lim ∆x
∆x → 0 ∆x → 0
Es gilt:
SEITE 74
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cos ∆x
lim
∆x → 0
∆x
=0
sin ∆x
und lim
∆x → 0
∆x
=1
sin x
Die Ableitung von y = cos x erhalten wir analog. Um die Ableitung von y = tan x =
cos x
zu erhalten, wenden wir die Quotientenregel an:
, 1
Setzen wir für cos²x + sin²x = 1 ein, so folgt y = , führen wir die Division durch, so
2
cos x
folgt:
, sin 2 x
y =1+ = 1 + tan 2 x
cos2 x
B 129
π , π π
a) y = 3 * sin sx + → y = 3 * cos 2 x + * 2 → y = 6 * cos 2 x +
2 2 2
x , x 1 1 x
b) y = cos → y = − sin * = − sin
2 2 2 2 2
y = sin* cos x → y , = cos x * cos x + sin x * ( − sin x )
c) 1
y= * sin 2 x → y , = cos2 x − sin 2 x = cos 2 x
2
R 83
Die Ableitungen der Arcusfunktionen lauten:
1
a) y = arc sin x y'=
1 − x2
1
b) y = arc cos x y'=
1+ x2
SEITE 75
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−1
d) y = arc cot x y'=
1+ x2
Um die Ableitung von y = arc sin x zu ermitteln, formen wir gleichwertig um sin y = sin(arc
sin x) = x und differenzieren implizit:
cos y * y' = 1 oder
1 1 1
y, = = =
cos y 1 − sin 2 y 1− x2
Alle übrigen Ableitungen lassen sich analog ermitteln.
R 84
x + ∆x ∆x
ln ln 1 +
ln( x + ∆x ) − ln x x = x
y, = lim = lim lim
∆x ∆x ∆x
∆x → 0 ∆x → 0 ∆x → 0
∆x ∆x
Für ein festes x strebt mit ∆x → 0 auch → 0 . Wir setzen = xn , dann strebt
x x
xn → 0 für n → ∞ :
ln(1 + x n ) 1 1
y = ,
lim x * xn
= *
x
lim ( )
ln 1 + x n xn
∆x → 0 ∆x → 0
1
Da dies für jede Nullfolge xn gelten muss, können wir eine spezielle Nullfolge x n = für
n
n → ∞ auswählen und erhalten:
1 1
n
1 1
n
,
y = * lim ln 1 + = * ln lim 1 +
x n x n→∞ n
n→∞
da die Logarithmusfunktion auf ihrem gesamten Definitionsbereich stetig ist.
n
1
Nun war lim n = e nach R 634 und wir erhalten:
1 +
n→∞
SEITE 76
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1 1
y, = * ln e =
x x
R 85
b) y = e − x → y , = −e− x
f ( x)
c) y = e ( ) → y = e * f , ( x)
f x ,
d)y = ax → y , = a x * ln a
B 130
, 1 1
a) y = ln 2 x → y = *2 =
2x x
b) y = ln 1 + x
2
→y=
1
2
( ) 1
ln 1 + x 2 → y , = *
2x
2 1 + x2
→ y, =
x
1 + x2
2x
c) y = e → y , = 2 * e2 x
1 1
− x 1 − x
,
d) y = e 3 → y = − * e 3
3
x x *ln 2
e) y = 2 = e → y , = ln 2 * e x *ln 2 = 2 x * ln 2
R 86
r
Die Ableitung der allgemeinen Potenzfunktion y = x , r ∈ R , x > 0 lautet:
y' = r * xr-1 .
Durch Logarithmieren folgt ln y = r * ln x oder
1 1 1
* y , = r * → y , = * r * y = r * x r −1 .
y x x
Somit gilt die Formel für das Differenzieren der Potenzen von x für alle Exponenten.
B 131
y = x 2 → y , = 2 * x 2 −1 = 1,414 * x 0,414
SEITE 77
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Da die Ableitung einer Funktion wieder eine Funktion ist, können wir auch sie differenzieren.
D 41
Wir nennen
y'' = (y')' die 2. Ableitung von y = f(x),
y''' = (y'')' die 3. Ableitung von y = f(x),
:
y(k) = (y(k-1))' die k. Ableitung von y = f(x).
B 132
B 133
1
Man differenziere y = k-mal. Es ist y = 1 = x −1
x x
, −2
y = −x
y ,, = ( − 1) * 1 * 2 * x − 3 = ( − 1) * 2 !* x − 3
2 2
...........
...........
y ( ) = ( − 1) * k !* x ( )
k k − k +1
D 42
Das Produkt aus dem Zuwachs ∆x = dx und der Ableitung f'(x) heißt das Differential der
Funktion y = f(x). Geschrieben:
dy = f'(x) * dx.
y y = f(x)
P1
P dy ∆y
∆x=dx
x x
x1=x+∆x
Geometrisch bedeutet ∆y die tatsächliche Änderung des Funktionswertes y = f(x), wenn man
von der Stelle x zu der Stelle x + ∆x übergeht, während das Differential dy die
entsprechende Änderung der Tangente an die Kurve im Punkte P(x, y) darstellt.
SEITE 78
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R 87
Will man sich einen Überblick über den Verlauf einer Funktion y = f(x) verschaffen, so reicht
meistens eine qualitative Skizze anhand der wesentlichen Merkmale der Funktion aus. Im
Abschnitt haben wir uns bereits mit dem Definitionsbereich und dem Wertevorrat, sowie mit
der Symmetrie und Monotonie einer reellen Funktion beschäftigt. Diese Dinge sollen jetzt
vertieft und erweitert werden.
Steigt eine Kurve, so ist der Winkel α zwischen der Tangente und der positiven Richtung der
x-Achse spitz und damit tan α > 0, also auch y' > 0. Fällt eine Kurve, so ist α stumpf, tan α <
0 und y' < 0:
y y = f(x) y
y = f(x)
α α
x x
Somit gilt:
R 88
Eine Funktion y = f(x) ist für alle x mit f´(x) > 0 monoton wachsend und für alle x mit f'(x)<0
monoton fallend.
Die Funktion y = f(x) besitzt an der Stelle x 0 ein relatives Maximum (relatives Minimum),
wenn die Tangente an die Kurve in P0(x0; y0) waagerecht verläuft und y 0 = f ( x 0 ) im Vergleich
zu den Nachbarwerten am größten (am kleinsten) ist. Damit ist y , = f , ( x 0 ) = 0 sicher eine
notwendige Bedingung für das Auftreten eines Maximums oder Minimums. Um eine
hinreichende Bedingung zu finden, untersuchen wir die drei möglichen Fälle anhand von drei
Beispielen:
y y y
y = x4 y = -x4 y = x³
y´ = 4x³ y´ = -4x³ y´ = 3x²
y´´ = 12 x² y´´ =SEITE
-12 x² 79 y´´ = 6x
y´´´ = 24x y´´´ = -24x y´´´ =6≠0
y´´´´ = 24 > 0 y´´´´ = -24 < 0
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In allen drei Fällen ist y'(0) = 0. Im Falle des Minimums ist die erste nicht verschwindende
Ableitung von gerader Ordnung und positiv, im Falle des Maximums von gerader Ordnung
und negativ, sowie im Falle des Sattelpunktes von ungerader Ordnung. Da dies nicht nur für
die gewählten Beispiele sondern ganz allgemein gilt, erhalten wir
R 89
a) Notwendig für das Auftreten eines relativen Maximums oder Minimums der Funktion
y = f(x) an der Stelle x0 ist y = f ( x0 ) = 0 .
, ,
b) Hinreichend für das Auftreten eines relativen Maximums (Minimums) der Funktion an der
Stelle x0 ist, dass die erste nicht verschwindende Ableitung an der Stelle x0 von gerader
Ordnung und negativ (positiv) ist.
c) Ist die erste nicht verschwindende Ableitung an der Stelle x0 von ungerader Ordnung, so
hat y = f(x) einen Sattelpunkt bei x0.
D 43
Eine Kurve y = f(x) heißt nach rechts (links) gekrümmt, wenn sich mit wachsendem x die
Tangente nach rechts (links) dreht.
Nach der Definition der Rechtskrümmung folgt aus x2 > x1 die Beziehung tan α2 < tan α1.
y y = f(x)
α2 α1
x1 x2 x
oder y ( x2 ) < y ( x1) , d.h. nach R 88 fällt f'(x) monoton und es folgt y'' < 0. Somit gilt:
, ,
R 90
Eine Funktion y = f(x) ist nach rechts (links) gekrümmt, wenn y'' < 0 (y'' > 0) ist. Für y'' = 0
besitzt die Funktion einen Wendepunkt, wenn die erste nicht verschwindende Ableitung von
ungerader Ordnung ist.
In der folgenden Regel stellen wir nochmals alle bei einer Kurvendiskussion zu beachtenden
Punkte zusammen:
R 91
Zu einer Kurvendiskussion gehören folgende Punkte:
1. Definitionsbereich, Wertevorrat
2. Nullstellen, Achsenabschnitte
3. Symmetrie
4. Erste Ableitung, waagerechte und senkrechte Tangenten
5. zweite Ableitung, Wendepunkte, evtl. höhere Ableitungen
SEITE 80
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6. Asymptoten oder Grenzfunktionen
7. Graph.
B 134
5 3
Diskutiere y = 3x − 5x .
Wir folgen dem obigen Schema und gehen die Punkte der Reihe nach durch:
1. Definitionsbereich: − ∞ ≤ x ≤ +∞
Wertevorrat: − ∞ ≤ y ≤ +∞
2. Nullstellen:
5 3 3 2
3x − 5x = x 3x − 5 = 0 ( )
x1 = x2 = x3 = 0
5
x4 = ± = ±1,21
5 3
Achsenabschnitt: y 0 = 0
5 3
3. Symmetrie: y( − x ) = 3( − x ) − 5( − x ) = −3x + 5x = − 3x − 5x = − y( x )
5 3 5 3
( )
d.h. die Kurve ist punktsymmetrisch zum Ursprung.
, 4 2
4. Erste Ableitung: y = 15x − 15x
Waagerechte Tangenten: 15x²(x² - 1) = 0
x1 = x2 = 0
x 6 = ±1; y 6 = ±2
7 7
Senkrechte Tangenten: -
SEITE 81
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6. Asymptote: - y
x
-1 1
-2
B 135
x2 − 2x − 3
Man diskutiere y =
x+3
Wir gehen die einzelnen Punkte der Regel R 91 durch.
1. Definitionsbereich: − ∞ < y ≤ 3 und − 3 < x < +∞
Wertevorrat: − ∞ < y ≤ −14,93 und − 0,07 ≤ y < +∞
2. Nullstellen: x² - 2x - 3 = 0
x1 = −1, x2 = 3
Achsenabschnitt : y0 = −1
3. Symmetrie: -
2
, x + 6x − 3
4. Erste Ableitung: y =
2
( x + 3)
Waagerechte Tangenten: x² + 6x - 3 = 0
x 3 = −3 ± 2 3
4
x3 = 0,64, y3 = −1,07
x4 = −6,46, y4 = −14,93
24
5. Zweite Ableitung: y ,, = ≠0
3
( x + 3)
Wendepunkte: -
y''(0,46) = 0,58 > 0 P3(0,46; -1,07) ist ein Minimum
y''(-6,46) = -0,58 < 0 P4(-6,46; -14,93) ist ein Maximum
( x 2 − 2 x − 3):( x + 3) = x − 5 + x12+ 3
x = -5 ist schiefe Asymptote
7. Skizze oder Graph:
SEITE 82
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y
x
-4 4
-4
-15
6.3 Extremwertaufgaben
u π π
x= − y = 200 − y
2 2 2
und setzen das in die Formel für die gesuchte Fläche ein:
π π
A( y ) = 200 − y * y = 200 y − y 2
2 2
Dies ist eine Funktion von einer Veränderlichen, die wir differenzieren:
dA
A, ( y ) = = 200 − πy
dy
SEITE 83
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200
Aus A'(y) = 200 - π y = 0 folgt y = = 63,66m und x = 100m. Für die gesuchte Fläche folgt
π
dann A = 6366m². Wegen A''(y) = - π < 0 ist dies ein Maximum.
B 137
Wie muss man die Maße einer zylindrischen Dose wählen, damit diese für den Inhalt
V = 1000 cm³ mit einem Minimum an Material hergestellt werden kann?
Der Materialbedarf M setzt sich aus der Mantelfläche und dem Zweifachen der Grundfläche
des Zylinders zusammen, ist also M = 2 π r² * + 2 π rh = M(r, h), d.h. eine Funktion von zwei
Veränderlichen.
Wegen V = π r²h = 1000 folgt h = 1000 . Das in M eingesetzt liefert:
πr 2
1000 2000
M = 2πr 2 + 2πr * 2 = 2πr 2 + = M (r)
πr r
d.h. eine Funktion der Veränderlichen r. Wir differenzieren und setzen M'(r) = 0:
dM 2000
M , (r) = = 4πr − 2 = 0
dr r
Also folgt r = 3 500 = 5,42 cm und h = 10,84cm. Wegen M ,, ( r ) = 4π + 4000 > 0 ist dies ein
π r3
Minimum. Das erforderliche Material beträgt dabei M = 553,6 cm².
B 138
Eine Fabrik F liegt 600m seitlich von einer 1500m langen Straße AB (siehe Skizze). Sie soll
von Punkt A aus an eine Versorgungsleitung angeschlossen werden. Die Kosten für die
Verlegung betragen auf der Straße k 1 = 72DM/m und im Gelände k 2 = 90DM/m. In welcher
Entfernung von A muss die geradlinige Abzweigung von der Straße nach der Fabrik F
erfolgen, damit die Kosten möglichst klein werden?
A
Die Kosten für die Versorgungsleitung betragen:
x
k = k 1 x + k 2 y → k = 72 x + 90 y = k ( x ,y )
SEITE 84
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dk − (1500 − x )
k , ( x) = = 72 + 90 *
dx (1500 − x ) 2 + 6002
16 * 6002 = 9 * (1500 − x ) 2
Ziehen wir auf beiden Seiten die Wurzel, so erhalten wir 2400 = 3(1500- x) = 4500 - 3x bzw.
x = 700m.
Somit muss man nach 700m ins Gelände abbiegen. Die Kosten betragen dann
k = (72 * 700 + 90 * 1000)DM = 140400 DM.
Da anhand der Aufgabenstellung klar ist, dass es sich hierbei um ein Minimum handelt,
verzichten wir auf das Bilden der 2.Ableitung.
D 44
Wenn jedem Punkt P(x, y) eines Teils der xy-Ebene eindeutig eine reelle Zahl z zugeordnet
ist, so nennen wir z = f(x, y) eine reelle Funktion der beiden Veränderlichen x und y.
D 45
Die Funktion z = f(x, y) heißt in P0 ( x0 , y0 ) stetig, wenn der Grenzwert
lim f ( x , y ) = f ( x0 , y0 ) t.
x , y → x0 , y0
D 46
f ( x + ∆x , y ) − f ( x , y ) ∂z
Der Grenzwert lim ∆x
=
∂x
= zx
∆x → 0
f ( x , y + ∆y ) − f ( x , y ) ∂z
Der Grenzwert lim ∆y
=
∂y
= zy
∆y → 0
SEITE 85
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z x = 2 x + y * e . und . z y = x * e .
xy xy
Da die ersten partiellen Ableitungen wieder Funktionen von x und y sind, können wir sie
weiter differenzieren und kommen so auch zu höheren Ableitungen, von denen hier nur noch
diejenigen zweiter Ordnung behandelt werden sollen:
∂z ∂z ∂z y ∂z y
z xx = e ; z xy = x ; z yx = ; z yy =
∂x ∂y ∂x ∂y
B 141
Man bilde sämtliche partiellen Ableitungen 2.Ordnung der Funktion z = 2x² -3xy + 6y².
Aus zx = 4x - 3y und zy = -3x + 12y erhalten wir dann zxx = 4, zxy = -3, zyx = -3 und zyy = 12.
B 142
Man bilde sämtliche partiellen Ableitungen 2. Ordnung der Funktion z = 5x³ + 3x²y * 7xy³ -
y4. Aus zx = 15x² * 6xy + 7y³ und zy = 3x² + 21xy² -4y³ erhalten wir dann
zxx = 30x * 6y, zxy = 6x * 21y², zyx = 6x * 21y² und zyy = 42xy - 12y².
Wir sehen, dass in beiden Beispielen die gemischten Ableitungen zxy und zyx übereinstimmen.
Allgemein gilt:
R 92
Wenn die Funktion und ihre partiellen Ableitungen stetig sind, ist die Reihenfolge der
partiellen Differentiationen gleichgültig.
Mit Hilfe der partiellen Ableitung und der folgenden Regel R 93 können wir jetzt auch
Extremwertaufgaben bei Funktionen mit zwei Veränderlichen ohne Nebenbedingungen
behandeln.
R 93
Notwendig für das Auftreten eines Extremwertes bei der Funktion z = f(x, y) ist zx = zy = 0 und
hinreichend
2
z xx * z yy − z xy > 0.
Ist zxx < 0 ( und damit auch zyy < 0), so liegt ein Maximum vor, ist zxx > 0 ( und damit auch zyy
> 0), so liegt ein Minimum vor.
B 143
Man untersuche die Funktion z = 2x² + 3xy + 2y² - 5x - 2y + 5 auf Extremwerte.
Die beiden Gleichungen
z x = 4x + 3y - 5 = 0
z y = 3x + 4y - 2 = 0
die Funktion in P0(2; -1; 1) einen Extremwert. Wegen z xx = 4 > 0 handelt es sich um ein
Minimum.
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B 144
xy 1 1
Man untersuche die Funktion z = + − für x ≠0.und.y ≠0 auf Extremwerte.
27 x y
Aus den beiden Gleichungen
y 1
zx = − =0
27 x2
x 1
zy = + =0
27 2
y
27 x x4
folgt zunächst y = . oder . + = 0 . Dies formen wir um zu x ( x 3 + 27) = 0 .
2 27 27 2 27 2
x
3
Wegen x ≠0 folgt x 0 = 27 − −. x 0 = −3 .
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7 Integralrechnung
7.1 Einführung in das unbestimmte Integral
Die Aufgabe der Differentialrechnung bestand im wesentlichen darin, von einer gegebenen
differenzierbaren Funktion y = f(x) die erste Ableitung y' = f'(x) zu ermitteln. Die Aufgabe
der Integralrechnung ist die umgekehrte:
Zu einer gegebenen stetigen Ableitungsfunktion f(x) = F'(x) soll die ursprüngliche
Stammfunktion F(x), aus der die gegebene Funktion f(x) durch Differenzieren
hervorgegangen ist, ermittelt werden.
In einigen einfachen Fällen können wir F(x) sofort angeben, wenn f(x) = F'(x) gegeben ist:
f ( x) F ( x)
ex ex
1 x
2x
x2
2
3x
x3
1
x
2 x
cos x
− sin x sin x
1 cos x
x ln x
1
1 + x2 arctan x
Im allgemeinen ist die Bestimmung einer Stammfunktion nicht ganz so einfach. Hat man
jedoch eine Stammfunktion F(x) gefunden, so ist offenbar auch F(x) + c eine Stammfunktion,
denn
D 47 Stammfunktion
Jede differenzierbare Funktion F(x), deren Ableitung F'(x) gleich einer gegeben stetigen
Funktion f(x) ist, heißt eine Stammfunktion von f(x). Wir schreiben:
R 94
a) Ein konstanter Faktor a ∈ R kann vor das Integral gezogen werden:
∫ a * f ( x )dx = a * ∫ f ( x )dx
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b) Das Integral einer Summe ist gleich der Summe der Integrale:
∫ ( f ( x ) + g( x ))dx = ∫ f ( x )dx + ∫ g( x )dx
B 145
1 2
a) ∫ 4 xdx = 4 ∫ xdx = 4 *x + c = 2x2 + c
2
1 1 1 1 2 1 2
b) ∫ x + 5 dx = ∫ xdx + 5 ∫ dx = * x + 5x + c = x + 5x + c
2 2 2 2 4
Wir stellen anhand der im Abschnitt 5 differenzierten Funktionen eine Tabelle der
Grundintegrale zusammen, die als bekannt vorausgesetzt werden, wenn wir weitere Aufgaben
lösen:
R 95
∫f(x)dx = ∫F´(x)dx = F(x) + c
1
∫ xn dx = n+1
*xn+1 + c; n ≠ -
∫ 1 dx = lnx + c ; x > 0
x
∫sinxdx = -cosx + c
∫cosxdx = sinx + c
π
∫ dx = tanx + c; x ≠ ± 2
cos²x
∫ dx = -cotx + c; x ≠ 0, ± π
sin²x
∫ ex dx = ex + c
1 αx
∫ eαx dx = α e + c; α ∈ R
1 x
∫ ax dx = a + c; a > 0; a ≠ 1
lna
∫ dx = arctanx + c
1 + x²
Diese Integrale ergeben sich unmittelbar aus den im Abschnitt 6 hergeleiteten Ableitungen.
Man kann sie sofort dadurch überprüfen, dass man die rechte Seite differenziert.
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B 146
2 1 3 1
2 1
a) ∫ x + x − 1 dx = x + x − x + c
3 3 6
b)
1 3
4 1 1 dx 1 1 2 1 1 2
∫ x + + x dx = ∫ x 4 dx + ∫ + ∫ x 2 dx = x 5 + ln x + x 2 + c = x 5 + ln x + x x + c
2x 2 x 5 2 3 5 2 3
Hat man das auf die Veränderliche t transformierte Integral formal gelöst, etwa durch die
Stammfunktion G(t):
∫ g(t )dt = G(t ) + c
so muss man anschließend wieder von t auf x zurück substituieren. Dazu muss man die
Transformation x = ϕ( t ) nach t auflösen, erhält t = ϕ − 1 ( x) und damit
( −1
∫ f ( x )dx = G ϕ ( x ) + c)
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B 147
4 1 4 1 5 1 5
a ) ∫ (5 x + 7 ) dx = ∫ t dt = t + c = (5 x − 7 ) + c
5 25 25
.....5 x − 7 = t
1 7
..... x = t+
5 5
1
..... dx = dt
5
1
dx 1 dt 1 −1
b) ∫ = ∫ = ∫ t 2 dt = t 2 + c = 2x + 3 + c
2x + 3 2 t 2
.....2 x + 3 = t
1 3
..... x = t−
2 2
1
..... dx = dt
2
− 3x + 2 1 t 1 t 1 − 3x + 2
c) ∫ e dx = − ∫ e dt = − e dt + c = − e +c
3 3 3
.....− 3 x + 2 = t
1 2
..... x = − t +
3 3
1
..... dx = − dt
3
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B 148
2 1 t 1 t 1 − x2
a ) ∫ xe − x dx = − ∫ e dt = − e + c = − e +c
2 2 2
.....− x 2 = t
.....−2 xdx = dt
1
..... xdx = − dt
2
1 1 1
b) ∫ sin2 xdx = ∫ sintdt = − cos t + c = − cos 2 x + c
2 2 2
.....2 x = t
.....2dx = dt
1
..... dx = dt
2
1 3
1 2 2 2
c) ∫ * ln xdx = ∫ tdt = ∫ t 2 dt = t 2 + c = t t + c = ln x * ln x + c
x 3 3 3
.....ln x = t
1
..... dx = dt
x
..... x ≥ 1
d)
2x
1+ x2
dx = ∫
dt
t
( )
= ln t + c = ln 1 + x 2 + c
.....1 + x 2 = t
.....2 xdx = dt
Mit Hilfe der Produktregel der Differentialrechnung R 77 (uv)' = u'v + uv' erhalten wir durch
Integration beider Seiten die Formel:
, ,
u * v = ∫ (u * v ) dx = ∫ u vdx + ∫ uv ,dx
R 96
, ,
∫ uv dx = uv − ∫ u vdx
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Mit Hilfe dieser Beziehung kann man die Berechnung eines Integrals auf die Berechnung
eines anderen Integrals zurückführen. Das ist natürlich nur dann sinnvoll, wenn das Integral
eine einfachere Lösung zulässt.
B 149
a ) ∫ xe x dx = xe x − ∫ 1 * e x dx = xe x − e x + c
..... u = x; u , = 1
..... v , = e x ; v = e x
b) ∫ x *cos xdx = x sin x − ∫ 1 *sin xdx = x sin x + cos x + c
..... u = x; u , = 1
..... v , = cos x; v = sin x
1
c) ∫ lnxdx = x ln x − ∫ xdx = x ln x − x + c
2
1
..... u = ln x; u , =
x
..... v , = 1; v = x
Das unbestimmte Integral einer Funktion y = f(x) war durch ∫ f ( x ) dx = F( x) + c gegeben, wobei
F'(x) = f(x) galt. setzen wir jetzt zwei feste Werte x 1 = a und x 2 = b in obige Gleichung ein und
subtrahieren, so fällt die Integrationskonstante c heraus:
∫ f ( x )dx = F ( x ) + c
..... x 2 = b
∫ f ( x )dx = ∫ F ( x ) + c
..... x1 = a
−−−−−−−−−−−−−−−−−−−−−−−−−
∫ f ( x )dx x 2 = b − ∫ f ( x )dx x1 = a = F (b) − F ( a )
Für die linke Seite schreiben wir abkürzend
b
∫ f ( x )dx = F (b) − F (a ) = F ( x ) a
b
a
SEITE 93
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D 48
b
Der eindeutig bestimmte Zahlenwert ò f ( x )dx = F (b) - F (a ) = F ( x ) ba heißt das bestimmte
a
Integral von f(x) in den Grenzen a und b.
B 150
(0 )
2
1
a ) ∫ x 3 + 2 x − 5 dx = x 4 + x 2 − 5x 20 = 4 + 4 − 10 = −2
4
3
b) ∫ e x dx = e x 13 = e 3 − e = 17,37
1
π
2 π π
c) ∫ cos xdx = sin x 2 = sin − sin o = 1
0 0 2
Als nächstes stellen wir einige Sätze für das Rechnen mit bestimmten Integralen zusammen.
Auf Beweise verzichten wir zugunsten von Beispielen.
R 97
Vertauscht man die Integrationsgrenzen, so ändert der Integralwert sein Vorzeichen:
b a
∫ f ( x )dx = − ∫ f ( x )dx
a b
R 98
Man kann den Integrationsweg in endlich viele Teile zerlegen und über die Teile einzeln
integrieren, ohne den Integralwert zu ändern.
b c b
∫ f ( x )dx = ∫ f ( x )dx + ∫ f ( x )dx
a a c
R 99
a
∫ f ( x )dx = 0
a
R 100
b b b
Summenregel: ∫ ( f ( x ) + g( x ))dx = ∫ f ( x )dx + ∫ g( x )dx
a a a
R 101
Produktregel:
SEITE 94
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R 102
Wird bei einem bestimmten Integral die Veränderliche x durch die Substitution
auf die Veränderliche t transformiert, so gilt:
B 151
R 103
Die Methode der partiellen Integration (Produktintegration) gilt für bestimmte Integrale wie
folgt:
B 152
Das klassische geometrische Problem, das zum Begriff des bestimmten Integrals führte, ist
das Problem, den Inhalt einer beliebig begrenzten Fläche zu ermitteln. Eine Lösung liefert:
R 104
Hauptsatz der Differential- und Integralrechnung
Die Funktion y = f(x) sei im Intervall a<=x<=b stetig und besitze dort keine reellen
Nullstellen. Für die von der Kurve y = f(x), den Geraden x = a, x = b und der x-Achse
eingeschlossene Fläche A gilt dann:
SEITE 95
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Da dieser Satz für das Verständnis des bestimmten Integrals von enormer Bedeutung ist,
wollen wir ihn beweisen.
Ohne Beschränkung der Allgemeinheit sei y = f(x) im abgeschlossene Intervall
monoton wachsend. Weiter sei A die gesuchte Fläche zwischen der Kurve y = f(x) und den
Geraden X = a,
x = b und y = 0 (x-Achse). Dann definieren wir eine Flächenfunktion F(x) mit F(a) = 0 und
F(b) = A nach Skizze:
Dann gilt für den Zuwachs um den die Flächenfunktion wächst, wenn man von x zu der
Stelle übergeht:
Dieses Flächenelement lässt sich nun sehr leicht nach oben und unten durch zwei
Rechtecksflächen einschachteln:
Da ist, können wir diese Ungleichungskette durch dividieren, ohne dass sich etwas
ändert
Nun ist
wegen der Stetigkeit von
Also gilt:
was nur möglich ist, wenn f(x) = F'(x) ist. Somit ist F(x) eine Stammfunktion von f(x). Damit
gilt:
B 153
SEITE 96
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Man berechne die Fläche unter der Kurve y = x für . Wir beginnen dieses Beispiel mit
einer Skizze:
B 154
Man berechne die Fläche unter der Kurve y = x² für . Wir beginnen dieses Beispiel mit
einer Skizze:
B 155
Man berechne die Fläche zwischen der Kurve y = x² - 4x und der x-Achse für .
Anhand der Skizze erkennen wir, dass die Fläche unterhalb der
x-Achse liegt
Das Minuszeichen gibt an, dass sich die Fläche unterhalb der
x-Achse befindet. Das führt zu:
R 105
Gilt für das gesamte Integrationsintervall
(1) ;so ist
SEITE 97
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(2) so ist .
Aus R 104 folgt deshalb, dass man das Integral in verschiedene Teilintegrale zerlegen muss,
falls die Funktion im Intervall reelle Nullstellen besitzt.
B 156
Man berechne die Fläche zwischen der Kurve y = x - 1 und der x-Achse für .
Gegeben sei wieder eine im Intervall stetige und monoton wachsende Funktion
y = f(x), die im Integrationsintervall keine reellen Nullstellen besitzt. Dann zerlegen
wir das Intervall in n gleiche Streifen der Breite und nähern die gesuchte Fläche A
von oben und unten durch Rechteckflächen an:
SEITE 98
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Für die gesuchte Fläche A gilt dann die Abschätzung Su < A < So .
Wenn wir jetzt die Anzahl der Streifen verdoppeln, so wird die Obersumme So kleiner und die
Untersumme Su größer. Setzen wir diesen Prozess fort, so ist die Folge der Obersummen
monoton fallend und nach unten durch A beschränkt, die Folge der Untersummen monoton
wachsend und nach oben durch A beschränkt, beide Folgen sind also konvergent.
Da bei diesem Prozess der Unterschied zwischen Su und So beliebig klein wird, haben beide
Folgen den Grenzwert A. Also stellt der Grenzwert
B 157
der Breite
SEITE 99
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Für die Untersumme erhalten wir daraus:
In der Wahrscheinlichkeitsrechnung und der Statistik kommen darüber hinaus noch Integrale
vor, bei denen das Integrationsintervall nicht endlich, sonder ein Intervall der Form
ist, oder der Integrand y = f(x) an einer der Intervallgrenzen
selbst gegen strebt.
Bei solchen Typen spricht man von uneigentlichen Integralen, die natürlich nicht immer zu
existieren brauchen.
Genauer definieren wir
D 49
a) Sei die Funktion y = f(x) auf allen Intervallen mit integrierbar. Dann
heißt der
Grenzen a und :
SEITE 100
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b) Sei die Funktion y = f(x) auf allen Intervallen mit integrierbar. Dann
in den Grenzen :
d) Die Funktion y = f(x) sei im Intervall (a, b) stetig mit . Dann heißt
der Grenzwert
b:
SEITE 101
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In allen vier Fällen wurde jeweils vorausgesetzt, dass die entsprechenden Grenzwerte
existieren.
B 158
B 159
B 160
SEITE 102