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Funktions
baustein S7
für den
Servomotorcontroller
CMMP-AS
1. Überblick ................................................................................................................. 13
1.1 Allgemeine Beschreibung ..................................................................................... 13
1.2 Die Bausteine im Überblick ................................................................................... 13
1.3 Festo Profil für Handhaben und Positionieren (FHPP)........................................... 14
3. Steuerungsbaustein................................................................................................ 25
3.1 Funktionsbaustein “CMMP-AS_CTRL“ .................................................................. 25
3.1.1 Funktionsbeschreibung ......................................................................... 26
3.1.2 Eingangsparameter ............................................................................... 27
3.1.3 Ausgangsparameter .............................................................................. 29
3.1.4 Auswahl der Betriebsart ........................................................................ 31
3.1.5 Fehlerinformation .................................................................................. 32
4. Parametrierung ....................................................................................................... 33
4.1 Steuerungs- und Parametriermethoden ............................................................... 33
4.1.1 Funktionsweise der Parametrierung ..................................................... 33
5. Beispiele ................................................................................................................. 43
5.1 Beispiele zum Steuerungsbaustein ...................................................................... 43
5.1.1 Regler freigeben .................................................................................... 43
5.1.2 Wahl der Betriebsarten ......................................................................... 45
5.1.3 Starten eines Fahrauftrages im Direktbetrieb ....................................... 46
5.1.4 Starten eines Fahrauftrages im Satzselektionsbetrieb ......................... 47
5.2 Beispiel zum Parametrier-Baustein ....................................................................... 47
5.3 Beispiel zum Parameter up/download.................................................................. 48
5.3.1 Vorbereitung ......................................................................................... 48
5.3.2 Ausführung ............................................................................................ 49
Warnung
Elektrische Achsen können mit großer Kraft und Geschwindigkeit
verfahren. Kollisionen können zu schweren Verletzungen oder zur
Zerstörung von Bauteilen führen.
Stellen Sie sicher, dass niemand in den Einflussbereich der Achsen
sowie anderer angeschlossener Aktoren greifen kann und sich kei-
ne Gegenstände im Verfahrbereich befinden, solange das System
an Energiequellen angeschlossen ist.
Warnung
Fehler bei der Parametrierung können Personen- und Sachschäden
verursachen.
Geben Sie den Regler nur dann frei, wenn das Achssystem fachge-
recht installiert und parametriert ist.
Zielgruppe
Diese Beschreibung wendet sich ausschließlich an ausgebildete Fachleute der Steue-
rungs- und Automatisierungstechnik, die Erfahrungen mit der Installation, Inbetriebnah-
me, Programmierung und Diagnose von Positioniersystemen und von PROFIBUS-DP-
Teilnehmern besitzen.
Service
Bitte wenden Sie sich bei technischen Problemen an Ihren lokalen Festo-Service oder an
folgende E-Mail-Adresse:
service_international@festo.com
Warnung
... bedeutet, dass bei Missachten schwerer Personen- oder Sach-
schaden entstehen kann.
Vorsicht
... bedeutet, dass bei Missachten Personen- oder Sachschaden ent-
stehen kann.
Hinweis
... bedeutet, dass bei Missachten Sachschaden entstehen kann.
Information:
Empfehlungen, Tipps und Verweise auf andere Informationsquellen
Zubehör:
Angaben über notwendiges oder sinnvolles Zubehör
Umwelt:
Informationen zum umweltschonenden Einsatz von Festo Produk-
ten.
Siemens
Bei Hinweisen auf Dokumente der Firma Siemens bezieht sich diese Beschreibung grund-
sätzlich auf die Step 7 Version 5.4 (Servicepack 2). Andere Versionen von Step 7 können
von der Beschreibung in diesem Dokument abweichen.
Lastspannung, Logikspannung Die Lastspannung versorgt die Leistungselektronik des Controllers und
somit den Motor. Die Logikspannung versorgt die Auswerte- und Steuer-
logik des Controllers.
Positionierbetrieb Betriebsart zur Ausführung eines Verfahrsatzes oder eines direkten Posi-
(Profile Position mode) tionierauftrags.
Projektnullpunkt (PZ) Bezugspunkt für alle Positionen in Positionieraufträgen (Project Zero
point). Der Projektnullpunkt bildet die Basis für alle absoluten Positions-
angaben (z. B. in der Verfahrsatztabelle oder bei direkter Steuerung über
Steuerungs- bzw. Diagnose-Schnittstelle). Bezugspunkt für den Projekt-
nullpunkt ist der Achsennullpunkt.
Referenzfahrt Durch die Referenzfahrt wird der Referenzpunkt REF ermittelt.
Referenzfahrtmethode Methode zum Finden des Referenzpunkts REF: gegen Festanschlag oder
mit Referenzschalter.
Referenzpunkt (REF) Der Referenzpunkt definiert eine bekannte Lage bzw. Position innerhalb
des Verfahrwegs des Antriebs. Er ist der grundlegende Bezugspunkt für
das Maßbezugsystem.
Referenzschalter Externer Sensor, der zur Ermittlung des Referenzpunkts dient.
SPS Speicherprogrammierbare Steuerung; kurz: Steuerung
(engl.: PLC: progammable logic controller).
Software-Endlage Programmierbare Hubbegrenzung (Bezugspunkt= Achsennullpunkt)
- Software-Endlage, positiv: max. Grenzposition des Hubs in positiver
Richtung; darf bei Positionierungen nicht überschritten werden.
- Software-Endlage, negativ: min. Grenzposition in negativer Richtung;
darf bei Positionierungen nicht unterschritten werden.
Teach-Betrieb Betriebsart zur Einstellung von Positionen durch Anfahren der Zielpositi-
(Teach mode) on, z. B. bei der Erstellung von Verfahrsätzen.
Tipp-Betrieb Manuelles Verfahren in positive oder negative Richtung.
Verfahrsatz In der Verfahrsatztabelle definierter Fahrbefehl, bestehend u.a. aus der
Nummer des Verfahrsatzes, der Zielposition und der Geschwindigkeit.
Begriff/Abkürzung Bedeutung
0x1234 oder 1234h Hexadezimale Zahlen sind durch ein vorangestelltes “0x” oder durch ein
nachgestelltes “h” gekennzeichnet.
AK Siehe unter Antwortkennung bzw. Auftragskennung
Antwortkennung (AK) Bestandteil des Parameterkanals im Antworttelegramm, der die Art der
Antwort einer Parameterbearbeitung angibt.
Antworttelegramm Telegramm, das vom Slave in Richtung Master gesendet wird (Antwort
des Slaves)
Auftragskennung (AK) Bestandteil des Parameterkanals im Auftragstelegramm, der die Art des
Auftrags einer Parameterbearbeitung angibt.
Auftragstelegramm Telegramm, das vom Master in Richtung Slave gesendet wird
BCD Binär codierte Dezimalzahl (binary coded decimal)
FPC Festo Parameter Channel
GSD/GSG-Datei Geräte-Stammdaten-Datei, in der alle spezifischen Eigenschaften des
Slaves hinterlegt sind.
Konsistenz Ein Datenbereich, der als konsistent definiert ist, wird zusammenhän-
gend, d.h. in einem Buszyklus übertragen.
LSB Least Significant Bit (niederwertigstes Bit)
MSB Most Significant Bit (höchstwertigstes Bit)
Nutzdaten Telegrammdaten ohne Protokollrahmen-Daten. Die Länge der Nutzdaten
wird bei der Konfiguration des Feldbusteilnehmers festgelegt.
Octet 8 Bit; Basistyp bei PROFIBUS-Telegrammen
Parameterkanal (PKW) Telegrammteil, der zur Übertragung von Parametern dient
(PKW = Parameter-Kennung-Wert).
Parameterkennung (PKE) Bestandteil des Parameterkanals (PKW), der die Auftrags- bzw. die Ant-
wortkennung (AK) und die Parameternummer (PNU) enthält.
Parameternummer (PNU) Parameter, die sich über den Parameterkanal übertragen lassen, werden
über die Parameternummer (PNU) angesprochen.
PKE Siehe unter Parameterkennung
PKW Siehe unter Parameterkanal
PNU Siehe unter Parameternummer
Repeater Betriebsmittel zur Verstärkung von Bussignalen und Kopplung von Seg-
menten über große Entfernungen.
Subindex (IND) Bestandteil des Parameterkanals, der ein Element eines Array-
Parameters (Unterparameternummer) adressiert.
Feldbus-Kommunikation
… Lesend und
Schreibend
n
Satzselektion
Mit der Betriebsart Satzselektion können gespeicherte Verfahrsätze ausgeführt werden.
Hierzu werden bei der Inbetriebnahme Verfahrsätze mit dem Festo Configuration Tool pa-
rametriert.
Direktbetrieb
In der Betriebsart Direktbetrieb werden die wesentlichen Daten direkt über die Steuerby-
tes übergeben.
– Positionierbetrieb: Zielpositionen und Geschwindigkeiten können zur Laufzeit von der
Steuerung je nach Betriebszustand ermittelt und vorgegeben werden. Keine Be-
schränkung durch die Anzahl der gespeicherten Verfahrsätze.
– Kraftbetrieb: Kraft und Kraftrampe können direkt über die Steuerung vorgegeben wer-
den
– Geschwindigkeitsbetrieb: Der Geschwindigkeitssollwert kann direkt über die Steue-
rung vorgegeben werden.
In beiden Betriebsarten können Werte über die SPS geteacht / parametriert werden.
Parameterkanal
Über den Parameterkanal kann die Steuerung auf alle Parameterwerte des Controllers
über den Feldbus zugreifen. Hierfür werden weitere 8 Byte E/A-Daten verwendet.
Hinweis
Da die Positions-, Geschwindigkeits- und Beschleunigungseinhei-
ten von den Umrechungsfaktoren (Factor Group) abhängig sind,
müssen diese zuerst parametriert werden.
PROFIBUS-Linie
Symbol für CMMP-AS
Eintrag Festo CMMP-AS aus GSD-Datei
Der CMMP-AS ist ein modularer Slave, jedoch mit nur einem zulässigen Modul. Die Konfi-
guration wird einseitig durch den Master festgelegt.
DP-Kennungen
E/A-Adressbereich
Module (Konfigurationen)
Übertragen Sie nach Abschluss der Konfiguration die Daten in den Master.
Im OB1 ist der Baustein FB10 zum Steuern des CMMP-AS implementiert. Die globalen Va-
riablen zum Steuern des Controllers sind in DB90 hinterlegt. Mit Hilfe der Variablentabel-
len CMMP_AS_CONTROL-DRIVE und CMMP_AS_OBSERVE-DRIVE kann der Antrieb über
PROFIBUS verfahren werden.
Im OB1 ist der Baustein FB20 zur Parametrierung des CMMP-AS über DPV0 implementiert.
Die globalen Variablen zur Parametrierung sind in DB91 hinterlegt. Mit Hilfe der Variablen-
tabelle PARAMETERIZE-DRIVE kann der Controller über PROFIBUS parametriert werden.
Im OB1 ist der Baustein FB1 zum Auslesen des Diagnosespeichers des CMMP-AS über
DPV0 implementiert. Die Parameter des Diagnosespeichers werden aus dem DB103 gele-
sen, die Antwort wird in den DB103 zurückgeschrieben. Mit Hilfe der Variablentabelle
READ-DIAGBUFFER kann die Funktionsweise getestet werden.
Verwendete Systemfunktionen
Für den Datenaustausch verwendet der Baustein intern die Systemfunktionen
SFC14/SFC15.
Für den Datenaustausch müssen die korrekten logischen Ein- und Ausgangsadressen des
im Hardwaremanager projektierten Slaves eingetragen werden.
Gerätesteuerung
Um den Antrieb über die SPS steuern zu können, muss die Gerätesteuerung über die
PROFIBUS-Schnittstelle aktiv sein. Die Steuerung über das FCT muss deaktiviert sein
(Rückmelde-Bit Drive_Control_FCT_HMI = 0).
Betriebsbereit ist der Antrieb, wenn die Bits Stop, Halt und Enable_Drive = 1 sind und das
Bit Fault =0 ist. Dies wird mit den Bits Drive_Enabled und Ready = 1 angezeigt.
Hierbei ist zu beachten, dass die Steuerung über PROFIBUS zusätzlich von der Beschal-
tung der Digitalen E/A-Steuerschnittstelle am Controller abhängig ist (siehe Handbuch
CMMP-AS).
OPM (Operation INPUT INT Wahl der Betriebsart (siehe Tabelle 3/4)
mode)
Deact StrokeLimit INPUT BOOL Überwachung Hubgrenzwert
FALSE: aktiv
TRUE: nicht aktiv
AbsRel INPUT BOOL Positioniermodus.
FALSE: Sollwert ist absolut.
TRUE: Sollwert ist relativ zum letzten Sollwert.
ClearRemPos INPUT BOOL Löscht den nicht beendeten Fahrauftrag nach einem Halt.
(clear remaining Im Zustand „Halt” bewirkt eine positive Flanke das Löschen
position) des Positionierauftrages und den Übergang in den Zustand
“Bereit”.
Jog_pos INPUT BOOL Tippen positiv: Der Antrieb fährt mit vorgegebener Ge-
schwindigkeit in Richtung größerer Istwerte, solange das
Bit gesetzt ist. Die Bewegung beginnt mit der steigenden
und endet mit der fallenden Flanke.
Jog_neg INPUT BOOL Tippen negativ: Der Antrieb fährt mit vorgegebener Ge-
schwindigkeit in Richtung kleinerer Istwerte, siehe
“Jog_pos”.
Teach_Actual_ INPUT BOOL Teachen der aktuellen Position.
Value Das Teachziel wird mit PNU 520 festgelegt.
Record_No INPUT INT Vorwahl der Satznummer für Satzselektion
(0 = Referenzfahrt).
Set_Value_ INPUT INT Vorwahl der Geschwindigkeit für Direktbetrieb Positionsre-
Velocity gelung (in % der Maximalgeschwindigkeit).
Set_Value_Force INPUT INT Vorwahl der Kraft für Direktbetrieb Kraftregelung (in % des
Nennwertes)
Set_Value_ INPUT INT Vorwahl der Geschwindigkeitsrampe für Direktbetrieb Ge-
RotRamp schwindigkeitsregelung (in % des Nennwerts der Be-
schleunigung für den Direktbetrieb)
Set_Value_ INPUT DINT Vorwahl der Geschwindigkeit für Direktbetrieb Geschwin-
RotSpeed digkeitsregelung (in Geschwindigkeitseinheit entsprechend
Faktor-Group)
Set_Value_ INPUT DINT Vorwahl der Position für Direktbetrieb Positionsregelung:
Position – Position in µm
Betriebsart Beschreibung
0 Satzselektion
1 Direktbetrieb mit Standard-Positionsregler
2...4 (reserviert)
5 Direktbetrieb Kraftbetrieb
6...8 (reserviert)
9 Drehzahlregelung
10...13 (reserviert)
Die Fehlerauswertung kann mit dem Wert RET_VAL und der Hilfe zu den Bausteinen
SFC14/SFC15 erfolgen.
DPV0 Die Parametrierung mit DPV0 erfolgt über den Festo Parameterka-
nal implementiert nach FHPP FPC (Variante 2), siehe FHPP Be-
schreibung zum CMMP-AS.
DPV1 Eine Parametrierung über DPV1 ist nicht möglich.
Eine positive Flanke am Starteingang löst die Übertragung aus. Ist die Übertragung abge-
schlossen, so wird dies am Ausgang Done angezeigt. Das Ergebnis der Übertragung wird
solange angezeigt, wie das Start-Bit auf 1 gesetzt ist.
Ist die Übertragung fehlerhaft, so antwortet der Baustein mit einem Fehlercode.
Fehlerbehandlung
DB-Source
for i < n
FB_RD_WR_DB
FB_RD_WR_xx Single Parameter
-List
DB-Target
4.3.1 Funktionsbeschreibung
In einem Global-DB wird eine Liste der gewünschten Parameter hinterlegt. Ein Parameter
muss folgender Struktur entsprechen:
Fehlerbehandlung
4.3.3 Ausgangsparameter
Der Baustein ist betriebsbereit, wenn das Bit Done TRUE liefert und kein Fehler ansteht.
Mit einer positiven Flanke wird die Übertragung gestartet, am Ausgang Progress wird der
Fortschritt der Übertragung in Prozent ausgegeben. Während der Übertragung ist das Bit
Done auf FALSE gesetzt.
4.3.5 Einschränkung
Der Funktionsbaustein RD_WR_DB-File verwendet intern die Systemfunktion SFC24. Mit
dieser Funktion können der Quell- und Ziel-DB getestet und deren Länge bestimmt wer-
den. In Steuerungen älteren Datums ist diese Funktion jedoch noch nicht implementiert,
daher kann der Baustein dort in dieser Form nicht eingesetzt werden.
Fehlernummern Beschreibung
Mit den Bits Halt, Stop und Enable_Drive wird die Betriebsbereitschaft des Controllers
hergestellt.
5.3.1 Vorbereitung
Hier im Beispiel wurden im DB103 die zu lesenden Parameter des Diagnosespeichers hin-
terlegt.
Die Fehlercodes aus dem Datenbaustein werden hier in der Variablentabelle zur Anzeige
gebracht und können anhand der Fehlerliste aus der Dokumentation zum CMMP-AS in
Klartext übersetzt werden.