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Meine Analyse bezieht sich auf das Frauenwohnprojekt ro*sa in der Donaustadt.

Das
Besondere an diesem Haus ist, dass die Menschen, die dort leben eine Gemeinschaft
darstellen und sehr viel Zusammenhalt unter ihnen herrscht. Bereits beim Vorbeigehen an
dem Haus kann man durch die Verglasungen in den schönen Hof schauen und erahnen, dass
sich das Leben in diesem Haus sehr viel in den Gemeinschaftsräumen abspielt. Das Haus kann
man umgehen, aber die äußeren Gartenbereiche sind durch einen Zaun geschützt, weshalb
man diese Bereiche von außen nicht betreten kann. Im Gespräch mit einigen
HausbewohnerInnen hat sich herauskristallisiert, dass die Außenbereiche in den warmen
Monaten hauptsächlich von Kindern besetzt werden. Ein Gemeinschaftsraum, der unmittelbar
einen Zugang zum Garten hat, ist besonders liebevoll und gemütlich eingerichtet. Laut den
Einwohner_innen wird dieser Raum sehr viel genutzt.

Gemeinschaftsraum und Eingang vom Haus (Grundrisse entnommen von: Hachicho et al., S.3)

Laut meinen Beobachtungen befanden sich an einem Montag um 18 Uhr 5 Kinder und 2
Erwachsene in diesem Raum. Am Samstag um 13 Uhr waren im Garten 3 Kinder, im
Gemeinschaftsraum 4 Kinder und 3 Erwachsene.

Skizze Gemeinschaftsraum

Beobachtungen, handschriftliche Notizen


Die Analysen im Depthmap zeigen wieso der Raum so beliebt ist. Die Visual Step depth Analyse
zeigt wie gut die Sichtbarkeiten von dem gelben Punkt aus sind. Dieser ist genau am Eingang
des Gemeinschaftsraumes platziert. An diesem Punkt wird der Überblick über den Gang, den
Garten, dem Gemeinschaftsraum und ein Blick nach Außen gewährt. Gleichzeitig kann man
jede Person sehen, die das Haus betritt. Auch wenn ein Bereich im ersten Blick nicht sichtbar
ist, zeigt diese Grafik sehr schön, dass alle anderen Bereiche sehr schnell sichtbar werden
können, sobald sich die Person weiterbewegt.

Visual step depth Analyse

Auch die Isovist Analyse zeigt im ersten Schritt die gleiche Übersicht vom selben Punkt aus.

Isovist Analyse Standpunkt Gemeinschaftsraum

Interessant ist es jedoch zu sehen, wie sehr sich der Sichtbereich noch mehr erweitern kann
sobald sich die Person in den Garten begibt.
Isovist Analyse Standpunkt Garten (rot), Sichtbereich Gemeinschaftsraum (blau)

In diesem Fall erkennen wir, dass die Person im Garten den Eingangsbereich sogar noch besser
im Blick hat.

Die Analysen im Programm bestätigen die bereits gelebten und geschätzten Qualitäten dieses
Gemeinschaftsraumes. Jedoch wären diese Qualitäten im Grundriss nicht sofort ersichtlich
gewesen. Erst der Besuch Vorort zeigte, dass dieser Raum besonders gut platziert ist und somit
auch so gut von den Einwohner_innen angenommen wird. Die Grafiken zeigen auch, dass die
Erwachsenen die Kinder sehr gut im Auge behalten können, während sich diese im Garten
aufhalten. In diesem Fall ist der verlängerte Teil des Gartens niedriger gelegen, was für die
Sichtbarkeit natürlich besser ist. Jedoch wird dies im Programm gar nicht berücksichtigt. Wäre
zum Beispiel ein Teil sogar höher gelegen, dann wäre die Analyse nicht korrekt, da die
Sichtachsen aufgrund des Terrains nicht gegeben wären. Abgesehen davon, wenn eine
Besichtigung vorort stattgefunden hat, kann die Analyse jedoch sehr deutliche Aussagen
bezüglich Sichtachsen, Qualitäten und Erreichbarkeit von Räumen treffen. Die Nutzung dieses
Gartens zum Gemeinschaftsraum wird auch dadurch gefördert, dass dieser Bereich von allen
Seiten bebaut ist und somit einen Außenraum schafft, der von den Blicken der Passanten
geschützt ist. Der größere Gartenbereich im Norden wird hingegen weniger benutzt, da dieser
vom Gehsteig einsehbar ist. Diesen Bereich hätte man auch mit einem kleinen
Gemeinschaftsraum zum Gehsteig hin abtrennen können, womit die Benutzung dieses Ortes
sicher attraktiver wäre.
Literaturverzeichnis:

Grundrisse entnommen aus TUWEL:


Projekt von: SABINE POLLAK, Baujahr I 2009, Anton-Sattler-Gasse 100

bearbeitet von:
Baraa Hachicho I 01529730

Mirabel Jiskra I 11770919


Leonard Gmeiner I 01616017
Elisabeth Korff I 01645337
Gruppe 19 I Carola Stabauer I Studio WB SS2019

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