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So streiten Sie richtig (Lesetext)

a. Immer bei der Sache bleiben


b. Kein Konsens? Dann Kompromiss!
c. Entschuldigungen sind keine Schwäche
d. „Ich“ statt „Du“
e. Alles zu seiner Zeit
f. Wie war's heute?
g. Immer mit der Ruhe
h. Genau hinhören

(1) „Streit kommt in den besten Familien vor“, heißt es in einer deutschen Redewendung.
Doch nicht nur dort, sondern auch am Arbeitsplatz oder unter Freunden geht es nicht
ganz ohne Konflikte. Streit ist also ganz normal, solange er niemanden verletzt und
eine Lösung bringt. Wie man richtig streitet, kann man lernen.

(2) Endete der letzte Streit wieder mal mit lautem Schreien und Türknallen? Die Hamburger
Therapeutin Sigrid Meissner sagt, dass das nicht sein muss, und gibt Tipps, was man
beachten kann, um der Konfliktlösung näher zu kommen. Keine guten Aussichten
auf Erfolg hat ein Streit, der mit einem Vorwurf beginnt. Sie sind richtig sauer?
Vielleicht mit Recht, aber versuchen Sie trotzdem ruhig zu bleiben und auch ruhig
über Ihre Gefühle zu sprechen.
(3) Die dreckige Küche hat ihren Streit ausgelöst? Dann sprechen Sie auch nur darüber.
Erweitern Sie Ihre Kritik nicht auf andere Punkte, die Sie eventuell auch noch stören
wie Erziehungsfragen, Geld oder die Erledigung von Arbeiten. „Bleiben Sie beim
Thema“, rät die Therapeutin. Dann hat Ihr Gegenüber auch die Chance konkret zu
reagieren.

(4) Suchen Sie sich für eine Diskussion einen Zeitpunkt, zu dem Sie auch tatsächlich
sprechen können. Vor Feierabend oder vor dem Einschlafen noch wichtige Themen
anzusprechen, erzeugt nur unnötige Spannungen. „Man kann nicht konstruktiv über
Dinge sprechen, wenn einer müde ist oder unter Druck steht“ rät Meissner. Zeit für jede
Problemlösung ist eine wichtige Basis, die man sich und dem anderen geben sollte. Die
Diskussion sollte nicht auf die lange Bank, aber auf einen Termin mit Spielraum für beide
verschoben werden.

(5) Was der andere sagt, ist vielleicht nicht angenehm, trotzdem sollten Sie auch gut
zuhören und Interesse zeigen. „Der Partner will in erster Linie eines: „gehört werden“,
sagt Meissner. Seien Sie also offen und achten Sie darauf, was ihr Partner Ihnen sagen
möchte. Sie wünschen sich sicherlich ähnlich viel Respekt für Ihre Themen.
(6) „Du hast schon wieder … “ Hier kommt der Vorwurf gleich im ersten Satz und damit
beginnen eher destruktive Gespräche. Versuchen Sie es lieber mit Botschaften über
Sie selbst. „Ich möchte gern …„ leitet viel eher eine konstruktive Diskussion ein.

(7) Eine gemeinsame Lösung, mit der alle zufrieden sind, lässt sich nicht immer erreichen.
Bei der Verteilung der Arbeit im Beruf muss man ab und zu auch mal eine weniger
gerechte Aufgabenteilung hinnehmen. Sie ist dann aber Basis für die Verhandlung
von einem Kompromiss in einem anderen Bereich.

(8) Wurden Sie zu laut, zu hitzig, zu böse und es tut Ihnen jetzt leid? Dann sollten Sie sich
entschuldigen. "Da muss man dann auch Größe zeigen, um Verzeihung bitten und
keine Rechtfertigung für sein Verhalten suchen." Das sollte Ihnen im Beruf zwar am
besten erst gar nicht passieren, wenn die falschen Worte aber erst einmal raus sind ist
hier eine Entschuldigung umso nötiger.

(9) Am Ende des Tages kann man ein Resümee ziehen. Was hat heute gut geklappt, was
nicht? Nutzen Sie die Chance für einen gemeinsamen Austausch, bei dem Sie kleine
Unstimmigkeiten entspannt ansprechen können.

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