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PCS7 Handbuch
REVISION
REVISION 0 1 2 3 4 5
ERSTELLT
ISSUED S.Stich / Milos.G Milos.Grujicic
DATUM / DATE
A4 00.00
Dieses Dokument ist Eigentum der MAN Turbo AG und nur mit ihrem Einvernehmen zu verwenden.
This document is the property of MAN Turbo AG and is solely for the use of the party to which it is handed over.
MDT PCS7 Handbuch
Inhaltsverzeichnis
HAFTUNGSAUSSCHLUSS ................................................................................................... 6
1 ZIELSETZUNG .............................................................................................................. 6
2 GÜLTIGKEIT ................................................................................................................. 6
3 PCS7 SYSTEMÜBERSICHT......................................................................................... 7
3.1 BEGRIFFSERKLÄRUNG ......................................................................................................... 8
3.2 AS SYSTEMÜBERSICHT........................................................................................................ 9
3.2.1 Standard System S7-400 (AS Single Station) ..................................... 11
3.2.2 H-System S7-400 (AS Redundancy Station)....................................... 12
3.2.3 F/FH-System S7-400 ........................................................................... 14
3.2.4 Redundante Prozessperipherie ........................................................... 15
3.3 ES/OS SYSTEMÜBERSICHT ............................................................................................... 17
3.3.1 Lizenzierung......................................................................................... 18
3.3.2 PCS7 Einzelplatzsystem ...................................................................... 20
3.3.3 PCS7 Redundantes Einzelplatzsystem ............................................... 21
3.3.4 PCS7 Mehrplatzsystem ....................................................................... 22
3.4 ENGINEERING W ERKZEUGE ............................................................................................... 23
3.4.1 AS Engineering Werkzeuge:................................................................ 23
3.4.2 OS Engineering Werkzeuge: ............................................................... 25
3.5 KOMMUNIKATION ............................................................................................................... 27
3.5.1 Open Modbus TCP .............................................................................. 27
3.5.2 RTU Modbus Seriell ............................................................................. 28
3.5.3 Profibus ................................................................................................ 30
3.5.4 OPC ..................................................................................................... 33
3.6 LERNZIELKONTROLLE......................................................................................................... 35
4 PROJEKTIERUNG (ES/OS/AS) .................................................................................36
4.1 GLOBALE EINSTELLUNGEN ................................................................................................. 37
4.1.1 Sprache ................................................................................................ 37
4.1.2 Speicherort Projekt und Bibliothek ...................................................... 38
4.1.3 Archiv einstellen ................................................................................... 39
4.1.4 PG/PC Schnittstelle einstellen ............................................................. 40
4.1.5 Terminalbus einstellen ......................................................................... 41
4.2 ANLEGEN EINES MULTIPROJEKTS ....................................................................................... 42
4.2.1 Multiprojekt anlegen ............................................................................. 42
4.2.2 AS und OS Projekte anlegen ............................................................... 43
4.2.3 Projektsprache des Multiprojekts ......................................................... 44
4.2.4 Multiprojekt mit dem Assistent anlegen ............................................... 45
4.2.5 Ansichten des Multiprojekts ................................................................. 49
4.3 AS HARDWARE ................................................................................................................. 51
4.3.1 Positionieren des Racks ...................................................................... 52
4.3.2 Positionieren der Spannungsversorgung ............................................ 52
4.3.3 Positionierung der CPU ....................................................................... 53
4.3.4 Positionierung der Ethernet CP ........................................................... 57
4.3.5 ET200M Hinzufügen ............................................................................ 58
4.3.6 Analog Eingangskarte hinzufügen ....................................................... 61
4.3.7 Analog Ausgangskarte hinzufügen ...................................................... 63
4.3.8 Digital Eingangs- oder Ausgangskarte hinzufügen.............................. 65
4.3.9 Hardwarekonfiguration Speichern und übersetzen ............................. 65
4.3.10 Symboltabelle ...................................................................................... 66
4.4 ES/OS HARDWARE ........................................................................................................... 67
4.4.1 PC-Station konfigurieren ...................................................................... 68
4.4.2 PC Name einstellen ............................................................................. 72
4.4.3 AS-OS Kommunikation in NetPro konfigurieren .................................. 73
4.4.4 PC-Station konfigurieren ...................................................................... 77
4.4.5 PC-Station laden .................................................................................. 78
4.4.6 Station Configurator ............................................................................. 79
4.5 STAMMDATENBIBLIOTHEK ANLEGEN .................................................................................... 80
1 Zielsetzung
MAN Diesel & Turbo SE (MDT) setzt für die Steuerung und Regelung ihrer
Maschinen das Prozessleitsystem SIMATIC PCS7 der Firma Siemens ein.
Ziel dieses Handbuches ist es, einen Überblick über die speziellen Anforderungen
der MAN Diesel & Turbo SE an PCS7 zu erhalten und mit Hilfe eines Projektierungs-
leitfadens den Umgang mit PCS7 zu erlernen. Des Weiteren soll der Anwender auf
mögliche Gefahren und Risiken bei Fehlbedienung hingewiesen und sensibilisiert
werden.
Dieses Handbuch wurde in Zusammenarbeit mit der MAN Diesel & Turbo PrimeServ
Academy erstellt und dient als Nachschlagewerk für die Kundenschulung „PCS7
Passwort Übergabe“.
Der Projektierungsleitfaden richtet sich an dem Musterprojekt das während der Kun-
denschulung erstellt wird.
2 Gültigkeit
Dieses Dokument ist für folgende Software-Pakete gültig:
• SIMATIC PCS7 V8.0 SP2
• SIMATIC F-Systems V6.1
• MAN Diesel & Turbo SE PCS7 V8.0 Standard Library
• PCS 7 Automatisierungs-Systemen
• PCS7 Visualisierungs-Systeme
• Übersicht der Werkzeuge und Tools von PCS 7
• Kommunikationsmöglichkeiten von PCS 7 Systemen
Hinweis: CPU Typen der Produktfamilie S7-300 werden nicht von PCS7 unterstützt.
Die Kommunikation zu der dezentrale Peripherie (ET200) kann sowohl über die in-
terne Profibus DP Schnittstelle der CPU als auch über ein oder mehrere zentrale
CPs erfolgen. Die Ein- und Ausgangsbaugruppen werden dabei in die jeweiligen de-
zentralen Baugruppenträger der ET200 gesteckt
Die Merkmale der unterschiedlichen CPU Typen, können aus den jeweiligen Pro-
duktdatenplättern von Siemens entnommen werden.
AS 414-3 AS 412H
AS 414-3IE AS 414H
AS 416-2 AS 416H
AS 416-3 AS 417H
AS 416-3IE
AS 417-4
Hochverfügbare CPU Typen können sowohl als Standard System, mit nur einer CPU
ausgeführt werden oder aber auch als Hochverfügbare System (H-System) mit zwei
redundanten CPUs.
Hinweis: Fail-Safe Anwendungen können bei PCS7 nur mit H-CPU Typen realisiert
werden. Die Bezeichnung der Stationen lautet dann FH-System.
Ab der PCS7 Version 8.0 steht zusätzlich noch der CPU Typ AS 410 zu Verfügung.
Dieser CPU Typ besitzt bereits die voll Ausbaustufe und bietet dadurch den gesam-
ten Produktumfang aller CPU Typen. Die AS 410 ist flexible skalierbar. Mit Hilfe der
System Expansion Card, lässt sich die maximale Anzahl von ladbaren Prozessobjek-
ten (PO) bestimmen. Dadurch kann das Mengengerüst der AS 410 auch nachträg-
lich vergrößern werden, ohne dabei einen kompletten CPU Tausch durchzuführen.
Die AS 410 kann sowohl als Standard System, als H-System und auch als FH-
System eingesetzt werden.
Im Bild 3.2.1 ist ein PCS7 AS Standard System dargestellt. Die Kommunikation zwi-
schen der zentralen AS S7-400 und dem dezentralen ET200 erfolgt über Profibus
DP.
Das IM Modul jeder ET200 dient dabei als Profibus DP Slave und die CPU als Profi-
bus DP Master.
Jeder Profibus DP Teilnehmer hat eine eindeutige Adresse die sowohl in der Konfi-
guration Software als auch direkt an den IM Baugruppen eingestellt werden muss.
An einem Profibus DP Master Strang können maximal 125 ET200 Stationen ange-
schlossen werden.
In jede Station kann in Anhängigkeit des IM-Typs 12 I/O Baugruppen gesteckt wer-
den. Um das Ziehen und Stecken der I/O Baugruppen im laufenden Betrieb (Hot
Swap) zu unterstützen, wird eine ET200 Station mit s.g. aktiven Busmodulen aufge-
baut.
Im Bild 3.2.2 ist ein PCS7 AS H-System dargestellt. Dieses System kann nur mit H-
CPU Typen realisiert werden. Die zentralen Baugruppen (PS / CPU / CP) sind dabei
vollständig redundant aufgebaut.
Dass zentrale Rack kann wahlweise mit zwei getrennten Baugruppenträgern (Be-
zeichnung UR2) oder mit einem gemeinsamen Baugruppenträgern (Bezeichnung
UR2-H) aufgebaut werden.
Die beiden redundanten Systeme werden als Rack 0 und Rack 1 bezeichnet. Durch
einen Schalter an der Rückseite der entsprechenden H-CPU lässt sich bestimmen,
welche CPU Rack 0 oder Rack 1 darstellt.
Die Kommunikation zu den dezentralen ET200 Stationen erfolgt hier über einen re-
dundanten Profibus DP. Dafür müssen in jeder ET200 Station zwei IM Module ge-
steckt sein. Beide IM Module besitzen die gleich Profibus Adresse und sind mit der
jeweiligen CPU verbunden.
Das H-System arbeitet als „Hot-Standby“ System, wobei eine CPU immer als Master
und eine als Standby arbeitet. Die Synchronisation zwischen den beiden CPUs er-
folgt über zwei ebenfalls redundanten Lichtwellenleitern, die in jeweils zwei Sync-
Module der IF1/IF2 Ports der CPUs gesteckt werden.
Auch der redundante Profibus zu den ET200 Stationen arbeitet als „Hot-Standby“.
Durch die orangene LED ACT an der Vorderseite jedes IM Modul, wird der aktive
Profibus Strang signalisiert. Bei Redundanzverlust einer ET200 Station wird nur zwi-
schen den IM Modulen der betroffenen ET200 Station umgeschaltet. Es erfolgt keine
Umschaltung zwischen den beiden zentralen H-CPUs. Eine Master / Standby Um-
schaltung der H-CPUs hingegen sorgt für ein gemeinsames Umschalter aller IM Mo-
dule.
Durch den redundanten Aufbau des zentralen Racks, wird auch eine redundante
Ethernet Kommunikation ermöglicht. Auch hier können sowohl zentralen Kommuni-
kationsprozessoren CP443-1 als auch der internen PROFINET Port der jeweiligen
CPU verwendet werden.
Sicherheitsgerichtete PCS7 Systeme lassen sich mit Hilfe von H-CPU Typen reali-
sieren. Dabei kann das FH-System als „Single Station“ mit nur einer CPU als auch
als „Redundancy Station“ mit zwei redundanten CPUs aufgebaut werden.
Reine F-CPU Typen der S7-400 Produktfamilie werden von PCS7 nicht unterstützt.
Die Redundanz der FH-Systeme dient allein der Erhöhung der Verfügbarkeit. Für die
Bearbeitung der Sicherheitsfunktionen und die damit verbundene Fehlererkennung
ist sie nicht relevant.
Dabei ist zu beachten, dass nur vereinzelte Baugruppen typen die Redundanz un-
terstützen. Untereinander unterscheiden sich die redundanzfähigen I/O Karten in s.g.
baugruppengranulare und kanalgranulare Karten.
• Kanalgranular: Bei einem Kanalfehler, wird nur der betroffene Kanal nicht
mehr im Anwenderprogramm bei der Redundanzauswahl berücksichtigt.
Sinnvoll bei redundanter Feldinstrumentierung.
• Baugruppengranular: Bei einem Kanalfehler, werden alle Kanäle der be-
troffenen Karte nicht mehr im Anwenderprogramm bei der Redun-
danzauswahl berücksichtigt. Sinnvoll bei Schrankinterner Redundanz, z.B.
durch Stromverdopplung.
Tritt bei der baugruppengranularen Redundanz beispielsweise ein Fehler auf einem
Kanal der ersten redundanten Baugruppe auf, wird die gesamte Baugruppe mit allen
Kanälen passiviert, d.h. die Kanäle der betroffenen Baugruppe werden von der AS-
CPU nicht abgerufen. Tritt dann ein Fehler auf einem anderen Kanal der zweiten
Baugruppe auf, bevor der erste Fehler behoben und die erste Baugruppe de-
passiviert wurde, so wird dieser zweite Fehler nicht beherrscht.
Das Betriebssystem für die PCS7 Version V8.0 ist abhängig von dem Anwendungs-
fall. Folgende Liste gibt eine Übersicht über die unterstützten Betriebssysteme:
PCS7 V8.0
OS Single Station / OS Server / ES-Station
Die Lizensierung der PCS7 Software erfolgt über s.g. License Keys die auf USB
Sticks geliefert werden und die mit dem Automation License Manager von PCS7
verwaltet und auf die entsprechenden Workstations verschoben werden können.
Zu jedem Lizenzpacket wird ein s.g. „Certificate of License“ auf dem Paketumschlag
mitgeliefert. Anhand dieses Zertifikates und des USB Sticks ist es bei Verlust der
License Keys möglich, die verlorenen Lizenzen von Siemens wiederzuerhalten.
Aus diesem Grund sollten die Lizenzpakete nach Übertragung der License Keys
archiviert werden.
PCS7 V8.0 Lizenzen sind modular aufgebaut, d.h. das jedes einzelne PCS7 Soft-
warepacket eine eigene Lizenz benötigt. Der Vorteil besteht darin, dass auch nach-
träglich weitere Softwarepakete auf die entsprechenden Workstation nachinstalliert
werden können, ohne dabei die vorhandenen Lizenzen zu verändern. Für OS Single
Station, OS Client, OS Server und ES-Station werden für jeden Anwendungsfall eine
eigene Basis Lizenzen benötigt, die ggf. auch zusammen installiert werden können
z.B. auf einer kombinierten ES/OS Workstation.
Zusätzlich zu den entsprechenden Basis Lizenzen werden bei PCS7 V8.0 s.g.
Prozessobjekte (PO) sowohl für die AS als auch für die OS Funktionalität benötig.
Anders als bei normalen Steuerungssystemen wird bei PCS7 nicht anhand von ein-
zelnen Variablen lizensiert, sondern anhand von Messstellen die in Form von Soft-
warebausteinen in PCS7 verwendet werden. Beispielsweise kann ein Motor, Ventil,
Regelung oder Monitoring Baustein in dem PCS7 Programm ein Prozessobjekt dar-
stellen. Im Durchschnitt werden 50 OS-Variablen für ein PO kalkuliert.
Als PO gezählt und verrechnet wird jeder Baustein, der folgende Kriterien erfüllt:
PO Lizenzen können kumulativ gekauft werden und ermöglich somit eine nachträgli-
ches Lizenz Upgrade. Folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Prozessobjekte:
OS Runtime PO AS Runtime PO
Paketgröße 100 PO 100 PO
1000 PO 1000 PO
5000 PO 10000 PO
Typ Zählbar durch die PCS7 Visu- Zählbar beim Download in die
alisierung PCS7 AS
Trennbar Einzelne Pakete lassen sich Überschüssige PO können
nicht trennen und sind somit auch für andere AS Stationen
nur für eine OS Station gültig verwendet werden
Erforderlich OS Station ES Station
Die Erstellung des PCS7 OS Projektes für die Visualisierung erfolgt auf einer sepa-
raten Engineering Station. Das Projekt inkl. Bildern und Einstellungen muss via
Terminalbus auf die OS geladen werden. Die Engineering Station kann dabei wahl-
weise ebenfalls eine IPC Workstation als auch ein separates Notebook sein. Eine
Abbildung der getrennten ES und OS Konfiguration befindet sich im Kapitel 3.1.
Die beiden OS Single Station arbeiten im Master / Standby Prinzip. Bei Ausfall einer
OS werden nach deren Wiederkehr die Archivdaten mit der bisherigen Master OS
synchronisiert. Der Redundanz Abgleich erfolgt über den Terminalbus. Die Melde-
und Prozesswertarchivdaten der PCS7 Visualisierung werden zwischen den beiden
OS Single Station abgeglichen. Dadurch wird verhindert, dass es zu zeitlichen Lü-
cken in der Prozessarchivierung einer OS kommt.
Mit Hilfe eines optionalen RS232 Kabels ist es möglich den Zustand der entspre-
chenden Partner OS zu überwachen (Abbildung 3.3.3).
Auch bei redundanten Einplatzsystemen ist es möglich eine der beiden OS Single
Station als kombinierte ES/OS Station zu betreiben.
Nach Implementierung des Funktionsbausteins muss der Baustein durch einen Re-
gistrierungscode freigeschaltet werden. Ohne diesen Registrierungscode wird in re-
gelmäßigen Abständen ein interner Fehler der AS CPU gemeldet, der aber keinerlei
Auswirkung auf die restlichen Funktionen des AS CPU, als auch auf die Modbusver-
bindung hat. Da der Registrierungscode Online aus der AS CPU gelesen werden
muss, ist es erforderlich nach Tausch der AS CPU den Funktionsbaustein erneut zu
lizenzieren. Bei redundanten H-Systemen ist dies nur für die CPU im Rack 0 erfor-
derlich.
Bei Erwerb einer Lizenz steht sowohl ein Modbus-Client (Master) also auch Modbus-
Server (Slave) Baustein zu Verfügung. Bei Lizenzen für die Kommunikation über
einen Kommunikationsprozessor (CP) erfolgt die Konfiguration der Verbindung über
NetPro. Bei der Variante über den internen PROFINET Port einer CPU, erfolgt die
Konfiguration über einen separat zu installierenden Wizard.
Unterstütz werden die Function Codes 1,2,3,4,5,6,15 und 16 sowie der Adressbe-
reich 0-65535.
Für die Lizenzierung wird ein ladbarer Treiber in Form eines Hardware Dongle benö-
tigt. Der Dongle muss in die Rückseite eines Kommunikationsprozessors gesteckt
werden. Zur Auswahl stehen die Varianten Modbus-Master und Modbus-Slave. Bei
Austausch eines CPs, kann der Dongle wieder entnommen und in die neue CP in-
stalliert werden.
Bei Erwerb der entsprechenden Lizenz, ist der beiliegende Dongle bereits fertig kon-
figuriert. Es ist aber möglich die Konfiguration des Dongle nachträglich zu ändern.
Beispiel: Somit kann ein „Master Dongle“ auch als „Slave Dongle“ konfiguriert wer-
den.
Hinweis: Die Konfiguration benötigt einen Stopp der AS CPU. Eine kombinierte
Konfiguration (Master & Slave) ist nicht möglich, dafür wird eine zweite CP mit ent-
sprechendem Dongle benötigt.
Die Montage kann auf eine Hutschiene oder auf einer ET200 Profischiene erfolgen.
Er darf aber nicht mit dem Rückwandbus der ET200 verbunden sein (s. Abbildung
3.5.3.2).
Die OS-Server Runtime Daten werden über den Terminalbus auf dem OpenPCS7
Server zur Verfügung gestellt. Ein übergeordnetes Leitsystem kann nun über einen
separaten Ethernet Adapter des OpenPCS7 Server die Daten als OPC Client abgrei-
fen. Folgende Zugriffsmöglichkeiten werden unterstützt:
Alternativ kann die OpenPCS7 Lizenz auch auf einer OS Single Station gespielt
werden. Dadurch wird der Zugriff auf die integrierten WinCC OPC Server freigege-
ben. Die Projektierung im SIMATIC Manager ist für diese Variante nicht nötig und
entspricht somit dem alternativen WinCC Connectivity Pack, das aber ab der PCS7
Version 8.1 nicht mehr freigegeben ist.
Lernziele
Die Einstellungen im SIMATIC Manager beeinflussen alle Projekte die in dieser Um-
gebung erzeugt oder bearbeitet werden.
Bevor ein neues Projekt erstellt wird, ist zuerst die Software-Umgebung einzustellen,
d.h. es muss festgelegt werden, welche Sprache in einem Projekt verwendet wird
und wo die Anwenderprojekte und die Bibliotheken gespeichert werden.
4.1.1 Sprache
Im Menüpunkt „Options Customize“ können unter dem Register „Langu-
age“ diverse Spracheinstellungen getroffen werden.
Mit der „National Language“ wird die Sprache des SIMATIC Managers eingestellt.
Die Mnemonik stellt die Identifizierung der gemeinsam benutzten Daten ein:
Merker (M), Zeiten (T), Zähler (Z oder C), Eingänge (E oder I) und
Ausgänge (A oder Q)
Mit der Schaltfläche „Configuring“ wird das Programm gewählt, dass das Archivie-
ren oder De-Archivieren durgeführt.
In dem umrandeten Feld „Archive Directory during“ wird der Datenpfad für das
Archivieren und für das De-Archivieren eingestellt.
In dem Menüpunkt „Options Set PG/PC Interface Access Path“ kann die
Schnittstelle angepasst werden.
Beim Verwenden von PLCSIM schaltet sich die Schnittstelle automatisch auf eine
Schnittstelle um die mit der PLCSIM Kommunizieren kann. Nach dem Schließen der
PLCSIM schaltet sich die Schnittstelle auf die vorher verwendete Schnittstelle wieder
zurück.
Hinweis: Um die PLCSIM nutzen zu können wird eine separate Lizenz benötigt
Bei PCS7 Projekten wird im Regelfall immer eine ES-Station im Projekt angelegt.
Erfolgt die Engineering auf der zum Projekt gehöhrenden ES-Station, muss als
Schnittstelle „PC interal.local.1“ eingestellt werden. Bei nicht projektierten ES-
Stationen, muss eine passende Schnittstelle aus der Liste ausgesucht werden.
Durch Rechtsklick auf SIMATIC Shell Properties wird eine Liste der in Windows
zu Verfügung stehenden Ethernet Adapter angezeigt.
Der Vorteil gegenüber einem kombinierten Projekt, ist die konsistente Datenhaltung
durch die Verwendung von Stammdatenbibliotheken und die besseren Archivierung
der einzelnen Teile eines Multiprojektes
Bei PCS7 sollten neue Projekte im Regelfall mit dem Assistenten „New Project“ an-
gelegt werden. Da für die Erstellung des MAN Musterprojektes eine manuelle Pro-
jektierung notwendig ist, wird der Assistent „Neues Projekt“ erst im Abschnitt 4.2.4
weiter erläutert.
Nach dem Bestätigen über die OK-Taste wird ein leeres Multiprojekt erstellt und ge-
öffnet. In dieses Multiprojekt können existierende Teilprojekte eingegliedert oder
neue Projekte erzeugt werden.
Das Fenster zum Einstellen der Projektsprache wird durch den Pfad „Options
Language for Display Device“ geöffnet. Die Projektsprache muss für AS und OS
Projekt separat eingestellt werden.
CPU Bundel besitzen eine gemeinsame Bestellnummer, bei Siemens auch als
MLFB (maschinenlesbare Fabrikat Bezeichnung) bezeichnet. Anhand dieser Be-
stellnummer kann mit Hilfe des Assistenten „New Project“ ein neues Multiprojekt
angelegt werden.
Der Assistent kann nur verwendet werden, wenn ein PCS7 Bund-
le als Automatisierungssystem genutzt wird.
Der PCS 7 Assistent wird über den Pfad File ´New Project` Wizard… aufgerufen.
In vier aufeinanderfolgenden Schritten kann das Projekt an die Bedürfnisse ange-
passt werden.
Der Assistent erstellt ein Multiprojekt, das zu Beginn aus einem Teilprojekt und einer
Stammdatenbank besteht.
In dem Feld „Number of communication modules“ wird die Anzahl der eingebau-
ten Profibus-Kommunikationsbaugruppe angegeben.
Technologische Hierarchie
Eine Anlage setzt sich aus verschiedenen Teilen zusammen. Diese werden oft in
Kategorien zusammengefasst und gegliedert. Indem eine Anlage in Hierarchie-
Ebenen dargestellt und angeordnet wird, entsteht eine hierarchische Sicht der Anla-
ge. Maximal 8 Ebenen der Technologischen Hierarchie können festgelegt werden.
AS-Objekte
Mit aktivieren der Optionen(CFC-Plan/SFC-Plan) werden automatisch CFC-Pläne
bzw. SFC-Pläne in den unteren Hierarchieebenen erstellt.
OS-Objekte
Wie beim Kapitel (3.3) PCS7 Systemübersicht erklärt worden war, kann ein PCS7
OS-Projekt ein Einzelplatzsystem, Mehrplatzsystem oder Mehrplatzsystem redun-
dant sein. Das OS-System kann hier gewählt werden und wird vom Assistenten er-
stellt und Automatisch im Multiprojekt eingebunden.
Beim Benennen des Projektes fügt der Assistent automatisch ein Suffix an.
• _MP steht für das Multiprojekt
• _Prj Steht für das Projekt
• _Lib steht für die Projektbibliothek (Stammdatenbank)
Wenn nun über die Taste „Finish“ der Assistent das Projekt anlegt, öffnet sich das
Projekt automatisch in der Technologischen Sicht und in der Component View des
SIMATIC Managers.
Hinweis: Das Arbeiten mit 2 Fenstern mit verschiedenen Ansichten erleichtert die
Bedienung des SIMATIC Manager.
Plant View
Die Technologische Sicht zeigt ein Projekt in bis zu 8 Hierarchie-Ebenen gegliedert,
entsprechen der Technologischen Hierarchie in Teilanlagen, Funktionen usw.
Folgende Objekte können in der Technologischen Sicht einfügen werden:
• Hierarchie-Ordner
• CFC
• SFC
• Bild
• Report
• Zusatzunterlagen(Textdateien, Wordpad-,Word- und Excel-Dokumente)
Hinweis: Um die volle Funktionalität zu nutzen, werden neue Objekte nur in die
Technologische Sicht eingefügt, nicht aber in die Komponentensicht.
Dabei steht die „SIMATIC 400-Station“ für nicht redundante Systeme und die
„SIMATIC H-Station“ für Redundante AS-Systeme. Die Konfiguration des CPU und
der ET200 Baugruppen erfolgt in der Hardware Konfiguration.
Wird eine H-System als Single Station mit nur einer H-CPU verwendet, so muss
auch dieses System als „SIMATIC 400-Station“ konfiguriert werden und nicht als
„SIMATIC H-Station“.
Auf der rechten Seite der Hardware Konfiguration ist ein Katalog
von allen SIMATIC Komponenten. Das Profil muss auf PCS7_V80
eingestellt sein, da nur diese Komponenten für PCS 7 freigegeben
sind.
Rack: Das Rack stellt die mechanische und elektrische Verbindung zwischen
den S7-400 Baugruppen her.
PS: Die Stromversorgungsbaugruppe setzt die Eingangsspannung in die
für die CPU benötigte Spannung um und überwacht diese Spannung.
CPU: Die CPU führt das Anwendungsprogramm aus. Kommuniziert mit den
Feldgeräten und anderen AS-Systemen und der OS.
Durch Doppelklick auf das Rack, gelangt man auf die Eigenschaften des Racks und
kann dort den Namen individuell einstellen
Die Spannungsversorgung wird mittels Drag & Drop auf einem Rack positioniert.
Dabei hat die Spannungsversorgung vorgegebene Slots. Die möglichen Slots wer-
den grün hinterlegt angezeigt.
Durch Doppelklick auf die positionierte PS, gelangt man auf die Eigenschaften der
Spannungsversorgung und kann dort den Namen individuell einstellen.
Mit einem Doppelklick auf die CPU können die Eigenschaften der CPU geöffnet
werden. Hier können diverse Einstellungen bezüglich der CPU getroffen werden.
Priority
Die Priorität gibt an welcher Organisationsbaustein die höhere Priorität hat. Somit
werden Organisationsbausteine mit einer höheren Priorität vor den Bausteinen mit
der niedrigere Priorität abgearbeitet.
In der Abbildung 4.3.3.1(2) hat der OB35 eine höhere Priorität als der OB33, somit
ist der OB35 in der lage den OB33 zu unterbrechen, damit die Zykluszeit eingehalten
werden kann.
Der OB 1 hat die niedrigste Priorität.
Phasen offset
Hier kann eine Phasenverschiebung zwischen den einzelnen Organisationsbaustei-
nen eingestellt werden, damit beim Starten der CPU nicht alle OB gleichzeitig aufge-
rufen werden.
Teilprozessabbild
Neben der automatischen Aktualisierung des Prozessabbilds im OB1 können bis zu
16 Teilprozessabbilder festgelegt werden. Alle Ein- und Ausgangsadressen, die in
HW-Konfiguration einer Teilprozessabbildnummer zugewiesen werden, gehören
dann nicht mehr zum Prozessabbild der Ein-/Ausgänge von OB1, sondern zu den
zyklischen Weckalarm-OBs, für die diese vergeben wurden. Das jeweilige Teilpro-
zessabbild wird automatisch vor und nach dem OB aktualisiert, dem es zugewiesen
wurde.
Durch betätigen Schaltfläche „Properties“ öffnet ein Fenster, in dem die Adresse der
Schnittstelle einstellt wird. Im unteren Bereich des Fensters sind alle möglichen
Subnetze aufgelistet, mit denen die Schnittstelle verbinden werden kann.
Existiert noch kein Netzwerk, kann mit der Taste „New“ ein neues Netzwerk, pas-
send zu der Kommunikationsschnittstelle erstellt werden.
In dem aufgerufenen Fenster werden die technischen Eigenschaften der Schnittstel-
le eingestellt.
Dieses Fenster kann auch durch Doppelklick auf die CP Properties erneut geöff-
net werden.
Ethernet Schnittstellen
Es kann zwischen ISO-Protokollen (MAC-Adressen) und/oder IP-Protokollen für den
Anlagenbus gewählt werden. Unabhängig von der Anzahl der Stationen (AS und
OS) am Anlagenbus sollte ein einheitliches Parameterkonzept eingehalten werden.
Das ISO Protokollfunktioniert nicht über Routergrenzen hinweg, erhöht dadurch aber
auch die Sicherheit am Anlagenbus. Das nicht verwendete Protokoll kann über die
dafür vorgesehenen Schaltflächen ein und ausgeschaltet werden.
Um eine ET200M hinzuzufügen zu können muss bereits ein Profibus Netz in der
Hardware Konfiguration existieren. Die ET200M befinden sich im Katalog unter dem
Ordner PROFIBUS-DPET200M IM 153. Die verwendete IM Baugruppe wird
mittels Drag & Drop auf dem Profibusstrang positioniert.
Mit einem Doppelklick auf die ET200M werden die Eigenschaften geöffnet. Mit der
Schaltfläche „Profibus“ öffnet sich erneut das Einstellungsfenster, in dem die Adres-
se der ET200M einstellt wird.
Mit einem Doppelklick auf die Karte öffnet sich die Einstellungen der Karte.
Register: Addresses
In dem Register „Addresses“ wird die Anfangsadresse für die Karte eingetragen.
Hinweis: Bei Analogen Eingängen sollte diese Standardmäßig bei dem IW 512 be-
ginnen.
Mit einem Doppelklick auf die Karte öffnet sich die Einstellungen der Karte.
Register: Addresses
In dem Register „Addresses“ wird die Anfangsadresse für die Karte eingetragen.
Hinweis: Bei Analogen Ausgängen sollte diese Standardmäßig bei dem QW 512
beginnen.
Zusätzlich kann die Reaktion der CPU im STOP Modus bestimmt werden. Er kann
gewählt werden zwischen:
Mit einem Doppelklick auf die Karte öffnet sich die Einstellungen der Karte.
Register: Addresses
In dem Register „Addresses“ wird die Anfangsadresse für die Karte eingetragen.
Hinweis: Bei Digitalen Eingängen sollte diese Standardmäßig bei dem I0.0 begin-
nen. Bei Digitalen Ausgangskarten Standartmäßig bei Q 0.0.
In diesem Register wird auch die Karte dem Teilprozessabbild zugeordnet. Dies
muss, wie in Abschnitt 4.3.3.1 beschrieben, zu dem Organisationsbaustein passen,
in dem diese Eingänge abgefragt werden.
Die Funktion „Save and Compile“ wird über den dem Pfad: „HW-Konfig Station
Save and Compile“ oder über das entsprechende Symbol in der Werkzeugleiste
gestartet.
In diesem Projekt wird eine ES/OS-Station mit Hilfe des Projekt Assistenten (siehe
Kapitel 4.2.4) anlegen. Dabei muss der Assistent aus dem Projekt heraus gestartet
werden.
Da bereits die AS Hardware manuell angelegt wurde, kann bei der Auswahl des
CPU Typs „(do not install hardware)“ ausgewählt werden.
Bei der Auswahl des OS-Objects wird das benötigte PCS7 OS System angewählt.
Die Eigenschaften der OS-Systeme wurden bereits im Kapitel 3 erläutert. Folgende
OS-Objekte stehen zur Verfügung:
Bei der letzten Auswahl ist bereits der Projektname vorgegeben. Mit „Finish“ wird
der Assistent beendet und eine PC-Station mit einer WinCC Applikation angelegt.
Zum Öffnen der PC-Station Konfiguration muss in der Component view die ge-
wünschte ES/OS-Station angewählt und doppelt auf das Symbol „Configuration“
geklickt werden.
Auf der rechten Seite der Hardware Konfiguration ist ein Katalog
von allen SIMATIC Komponenten. Das Profil muss auf PCS7_V80
eingestellt sein, da nur diese Komponenten für PCS 7 freigegeben
sind.
Nach dem Öffnen der PC-Station Konfiguration werden die bereits bestehenden
Komponenten angezeigt. In der PC Station wurde vom Assistenten eine WinCC Ap-
plikation angelegt.
IE-General
IE-General unterstützt alle gängigen onboard sowie steckbaren Standard Netzwerk-
karten. Eine Verbindung mit bis zu 8 Automatisierungssystemen ist möglich. Mit ei-
ner IE-General Netzwerkkarte kann jedoch keine hochverfügbare Verbindung mit
einem Automatisierungssystem realisiert werden.
CP 1613/1623
Die CP1613/1623 sind von Siemens entwickelte Industrial Ethernet Karten. Die Vor-
teile dieser Karten sind:
Um eine Netzwerkkarte zum PC hinzuzufügen kann die Karte aus dem Katalog ein-
fach per Drag & Drop an die gewünschte Position gezogen werden.
Der unterstützte Steckplatz wird grün angezeigt. Dabei sind die Steckplätze im Kon-
figurator nur virtuell zu betrachten und haben keinen Zusammenhang zu den tat-
sächlichen Steckplätzen der Workstation.
Die Verbindung mit einem Subnetzwerk, wird im unteren Teil hergestellt. Mit der
Taste „New“ kann ein neues Netz angelegt werden.
Als Abschluss muss die Konfiguration der PC-Station übersetzt und gespeichert
werden.
Sind die Namen abweichend, muss die Option deaktiviert werden und unter dem
Eintrag „Computer name“ der tatsächliche Name stehen.
Hinweis: Ist der Hardware Konfigurator geöffnet kann NetPro nur lesend geöffnet
werden und umgekehrt.
Geöffnet wird NetPro über Options Configure Network oder über das
Icon in der Werkzeug-Leiste
Abhängig davon aus welchem Projekt NetPro geöffnet wird, werden alle Komponen-
ten aus dem vorher gewählten Projekt angezeigt, mit allen Schnittstellen und den
schon erstellten Subnetzen.
Über das Fenster können Ethernet Subnetze verbunden werden. In dem linken Kas-
ten werden alle Subnetzte aus den einzelnen Projekten Angezeigt, die noch Konten
zugeordnet sind. Auf der rechten Seite sind alle projektierten Ethernet Knoten. Durch
das anwählen eines Knoten und einem Subnetz kann über die Taste „→“ das Sub-
netz den Knoten zugeordnet werden. D.h. somit können die Subnetzte aus AS-
Projekt und OS-Projekt verbunden werden. Über die Taste „←“ können bestehende
Verbindungen wieder getrennt werden.
Das in einem Knoten grün markierte Subnetz baut die Verbindung aktiv auf. Durch
anwählen eines passiven Subnetz im einem Knoten und durch betätigen der
„Select“ Taste kann man den aktiven Kommunikationsteilnehmer ändern.
Ein neuer Knoten kann über die „New“ Taste hinzugefügt werden.
Ein AS-AS Kopplung zwischen zwei AS Stationen, erfolgt über die gleiche Vorge-
hensweise. Des Weiteren lassen sich auch MPI und Profibus Netzte verbinden.
Wird unter NetPro die „WinCC Appl.“ Innerhalb der PC-Station markiert, erscheint
unterhalb der Netzwerkansicht eine Liste mit bereits projektierten Verbindungen.
Zum Anlegen einer neuen Verbindung wird eine leere Zeile markiert und über einen
Linksklick die Funktion „Insert New Connection“ ausgewählt. In dem Dialogfenster
wird der vorhandene AS Verbindungspartner festgelegt. Dabei wird die AS CPU aus
dem Multiprojekt herausgesucht und markiert.
Über das Feld Type kann ausgesucht werden um welche Art der Verbindung es sich
handelt. Für Redundante Kommunikationen z.B. zu einem H-System, benötigt man
„S7 connection fault-tolerant“ für normale Verbindungen „S7 connection“. Nach
dem Bestätigen mit OK wird die Verbindung in die Verbindungliste eingetragen.
Auf die gleiche Art lassen sich auch Kommunikationen zu externen Geräten über
andere Kommunikationsprotokolle wie z.B. TCP-Protokoll einrichten.
In dem folgenden Fenster kann unter „Local ID“ ein Verbindungsname vergeben
werden. Des Weiteren lassen sich die verschiedenen Kommunikationsschnittstellen
der beiden Teilnehmer auswählen. Der Parameter „Establish an active connec-
tion“ ist immer für die WinCC Applikation angewählt und kann nicht geändert werden.
Nach dem Anlegen der AS-OS Verbindung muss die Netzwerk Konfiguration des AS
und OS Projektes übersetzt und gespeichert werden.
Der Aufruf der Funktion erfolgt durch Rechtsklick auf die PC-Station PLC Con-
figure…
Der Aufruf des Ladens erfolgt durch Rechtsklick auf die PC-Station PLC
Download
Alternativ kann die Konfiguration auch über NetPro oder über den Hardware Konfi-
gurator, dort allerdings ohne Verbindungen, geladen werden.
Durch das Konfigurieren im Kapitel 4.4.4 werden die Netzwerkkarten und die WinCC
Applikation in dergleichen Reihenfolge in die Zeilen des Station Configurator einge-
tragen, wie es in der PC-Station Konfiguration eingestellt ist. Mit dem Laden (Kapitel
4.4.5) der PC-Station Konfiguration wird zusätzlich noch die in NetPro erstellten Ver-
bindungen in den Station Configurator geladen. In diesem Zustand ist der Station
Configurator bereit, AS – OS und AS – ES Kommunikation bereitzustellen.
Im Station Configurator wird zusätzlich der Status der Netzwerkkarten und der
WinCC Applikation angezeigt. Hier kann man sehen ob die Komponenten im RUN
oder STOP Modus sind und ob eine Verbindung von der WinCC Applikation aufge-
baut wurde.
Eine Bibliothek die in einem Multiprojekt eingebunden werden soll, darf nicht in ei-
nem anderen Multiprojekt eingebunden sein.
Danach kann über den Reiter „Libraries“ eine Bibliothek ausgesucht werden. Aller-
dings können nur Bibliotheken ausgesucht werden, die nicht bereits in einem ande-
ren Multiprojekt als Stammdatenbibliothek verankert sind.
Nachdem eine Bibliothek in das Multiprojekt eingefügt wurde, muss es noch als
Stammdatenbibliothek definiert werden.
• Auf was muss geachtet werden wenn der Standard Speicherort eines PCS7
Projektes geändert wird?
• Worin liegt der Vorteil eines Multiprojektes?
• Wann muss die Sprache für Anzeigegeräte festgelegt werden?
• Aus was sollte bei er Auswahl neuer Hardware Komponenten in der HW-
Config von AS und OS geachtet werden?
• Auf was ist bei der Verwendung von Teilprozessabbildern unbedingt zu ach-
ten?
• Mit welchen Einstellungen lässt sich die Diagnosemöglichkeit erhöhen?
• Mit welchen SIMATIC Tool, lassen sich die Ethernet Adressen einer Worksta-
tion auslesen
• Wofür wird eine Stammdatenbibliothek benötigt?
Lernziele
In der Ansicht „Plant View“ stellt alle technischen Funktionen einer Prozessanlage in
einer Ordnerstruktur da. Dieser Hierarchieordner beinhaltet alle Objekte, die für das
Steuern einer Funktion gebraucht werden
Eine Technologische Hierarchie kann sowohl in einem AS auch als in einem OS Pro-
jekt angelegt werden. Es ist aber zu empfehlen, die Hierarchie nur in einem Projekt
anzulegen und sie mit den weiteren Projekten abzugleichen (Kapitel 5.1.2).
In dem folgenden Beispiel wird die Hierarchie im AS Projekt angelegt.
Nach dem Anlegen der Technologischen Hierarchie im AS Projekt, muss noch ein
Abgleich mit dem OS Projekt durchgeführt werden.
In dem folgenden Fenster ist schon das OS Projekt für den Export angewählt. Dies
ist die Quelle der Technologischen Hierarchie und wird auf das Projekt übertragen
was in dem darauffolgenden Fenster als Ziel ausgesucht wird. Es ist auch möglich
mehrere Projekte anzuwählen, dabei wird die Hierarchie in allen angewählten Pro-
jekten kopiert.
Hinweis: Das Einstellen der Zuordnung ist wichtig wenn sich mehrere AS und/oder
OS Stationen in einem Projekt befinden
In dem Feld „Assigned AS“ wird die CPU auf der die CFC Pläne des Hierarchie
Ordners geladen werden sollen eingestellt. Das Feld „Assigned OS“ gibt zu welcher
OS die Bilder Bilder gehören.
Hinweis: Es wird daher empfohlen, Pläne nur in der Technologischen Sicht einzufü-
gen, nicht aber in der Component View.
Werden Pläne in der Component View eingefügt, so stehen die Objekte in der Tech-
nologischen Sicht nicht zur Verfügung und können auch nicht automatisch in das
OS-Bild aufgenommen werden.
Included in HID
Wenn das Optionsfeld aktiviert ist, wird der Hierarchie Ordnername Teil des Mess-
stellennamens. Das ist sinnvoll wenn sich identische Projekte z.B. von baugleichen
Anlagen innerhalb eines Projektes befinden. Im Regelfall unterscheiden sich diese
Projekte dann nur in den Namen der obersten Hierarchieordner und nicht anhand
der CFC Pläne.
OS-Bereich
Hier wird eingestellt welche Hierarchieebene des Projekts während des OS Überset-
zen in die oberste Bildhierarchie eingetragen wird.
Hinweis: Das Verwenden von Standardvorlagen aus der Bibliothek verringert die
Fehleranfälligkeit.
Die folgende Tabelle zeigt, welche weiteren Zeichen für die Komponenten im PCS7
nicht erlaubt sind:
Wird z. B. für einen CFC-Plan der Namen "TICA:1" (wird in der OS zu "TICA$1")
vergeben und für einen weiteren CFC-Plan der Namen "TICA*1" (wird ebenfalls zu
"TICA$1"), erhält man beim OS-Übersetzen des zweiten Plans eine Fehlermeldung,
da der Planname bereits vorhanden ist.
Die ersten 6 Blätter gehören zu den Teilplan A. Der Teilplan Buchstabe steht unten
links im CFC Editor. Querverweise im CFC setzen sich dadurch aus dem Teilplan-
buchstaben und der Blattnummer zusammen.
Im Bereich „Areas Reserved for Other Applications“ werden bei Einsatz der
MAN Diesel & Turbo Standard PCS7 Bibliotek, der Bereich für die Anwenderbau-
steine wie in Abbildung 5.2.4 angegeben.
Über die Taste „Test“ kann der reservierte Bausteinnummer Bereich auf Gültigkeit
geprüft werden.
Hinweis: Bei selbst erstellten Bausteinen, sollten darauf geachtet werden das die
eigenen Bausteinnummern sich nicht mit den Bausteinnummern aus der Standard-
bibliothek überschneiden. Der Bausteinnummer Bereich der MAN Diesel & Turbo
Bibliothek geht von 500 bis 1499.
Der Programmbaustein bestimmt die Merkmale aller Instanzen dieses Typs. Der
Bausteinname wird normalerweise in der „Symboltabelle“ (Kapitel 4.3.10) oder im
Editor „Symbols“ eingegeben. Programmbausteine werden anhand ihrer Nummer
und ihres symbolischen Namens erkannt, wobei die symbolischen Namen optional
sind. Der Name der Systembausteine wird, wenn diese benutzt werden, automatisch
in die Symboltabelle eingetragen.
Die bereits genutzten Bausteintypen sind neben dem Bausteinordner auch im CFC-
Katalog im Bereich Bausteine unter der entsprechenden Bausteinfamilie sichtbar, so
dass der Zugriff auf die Bausteintypen im CFC-Editor möglich ist.
Bausteine aus dem Katalog lassen sich per Drag & Drop in einen CFC-Plan einfü-
gen. Die Position der Bausteine kann auch nachträglich verändert werden.
Mit der Taster F1 lässt sich für die Standard PCS7 Bausteine von Siemens eine On-
line Hilfe einblenden. Für Anwenderbausteine kann keine Hilfe hinterlegt werden.
In dem Katalog befinden sich die Register „Blocks“, Charts“ und „Libraries.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 100 von 253
MDT PCS7 Handbuch
5.2.6.1 Bausteinanschlüsse bearbeiten
Standartmäßig werden nicht alle Bausteinanschlüsse angezeigt. Viele Bausteine
haben sehr viele versteckte Anschlüsse die nur als Parameter für die hinterlegte
Funktion dienen. Aus Gründen der Übersicht und da ansonsten die Bausteine nicht
auf einem Blatt angezeigt werden können, sind diese Bausteinanschlüsse ausge-
blendet.
Invisible
Ist der Haken bei dem Feld „Invisible“ gesetzt, so ist der Anschluss in der Ansicht
des CFC Plans ausgeblendet. Ist der Haken entfernt wird der Anschluss angezeigt
Watched
Über den Haken „Watched“ wird eingestellt ob der Anschluss bei Online schalten
des CFC-Plans (Kapitel 5.3.4), mit dem online oder offline Wert angezeigt wird.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 101 von 253
MDT PCS7 Handbuch
5.2.6.2 Manuelle Wertzuweisung an einem Anschluss
Um einen Anschluss einen Wert zuzuweisen zu können wird das Fenster „Proper-
ties Input/Output“ mit einem Doppelklick auf den Anschluss geöffnet. Ist der An-
schluss nicht verschaltet, so kann in dem Feld „Value“ ein fester Wert für den Ein-
gang eingestellt werden.
Handelt es sich hierbei um einen Strukturanschluss öffnet sich hierdurch das Fenster
„Strukturelement auswählen“ ein weiterer Doppelklick auf die gewünschte Zeile
öffnet das Fenster „Properties – Input/Output“, in dem man den Wert vorgeben
kann.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 102 von 253
MDT PCS7 Handbuch
5.2.6.3 Textuelle Verschaltung
Die textuelle Verschaltung ist eine virtuelle Verbindung, die z.B. entsteht, wenn ein
Partnerplan in ein anderes S7-Programm verschoben wird. Die textuelle Verschal-
tung wird durch ein gelbes Dreieck in der Randleiste angezeigt
Textuelle Verbindungen können auch manuell angelegt werden. Durch einen rechts
Klick Textual Interconnection… auf einen Bausteinanschluss, lässt sich ein Text
als Platzhalter für spätere Verschaltungen eingetragen.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 103 von 253
MDT PCS7 Handbuch
5.2.7 Ablaufreihenfolge
Die Ablaufeigenschaft eines Bausteins bestimmt, wie der Baustein in der zeitlichen
Abfolge der gesamten Struktur einer CPU ausgeführt wird. Diese Eigenschaften sind
entscheidend für das Verhalten der Funktion hinsichtlich Reaktionszeiten, Totzeiten
oder Stabilität der zeitabhängigen Funktion.
Per Default wird ein neu als der Stammdatenbibliothek gezogener Plan mitsamt den
Bausteinen in einer Ablaufgruppe des OB35 eingebaut. Diese Voreinstellung kann
jederzeit im Ablaufeditor angepasst werden, um unterschiedlichen Anforderungen zu
entsprechen. Der Ablaufeditor wird mit einem Doppelklick auf das grüne Bausteinfeld
im Kopf eines Bausteins oder durch „Edit Open Run Sequence“ oder mit dem
Symbol geöffnet.
Beim Einfügen eines neuen CFC-Plans wird automatisch eine Ablaugruppe er-
zeugt. Wenn ein Baustein in diesem CFC-Plan platziert wird, wird der Baustein in der
Ablaufgruppe eingebaut. Weitere Bausteine die danach per Drag & Drop auf dem
Plan platziert werden, werden entsprechend ihrer zeitlichen Platzierung in die Ab-
laufgruppe aufgenommen. Der „Predecessor for Insertion Position“ kann jeweils
mit SHIFT+F11 definiert werden und ist daraufhin grün hervorgehoben dargestellt.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 104 von 253
MDT PCS7 Handbuch
5.2.7.2 Nachträgliches ändern der Ablaufreihenfolge
Nach dem Öffnen des Ablaufeditors sind in dem linken Ordnerdiagramm alle Ablauf-
gruppen in Form von Ordner aufgelistet. Diese sind den jeweiligen Organisations-
bausteine (OB) zugeordnet und für jeden neu erstellten CFC-Plan wird automatisch
eine neue Ablaufgruppe angelegt. Diese Reihenfolge gibt auch die Abarbeitungsrei-
henfolge der CFC-Pläne an.
Zum Ändern kann jetzt ein Baustein oder Ordner einfach an eine andere Position
gezogen werden.
Abbildung 5.2.7.2:Ablaufeditor
So wie bei den Bausteinen im CFC Editor lässt in dem Ablaufeditor auch der Vor-
gänger für die nächste Einbauposition bestimmen. Durch rechts Klick auf eine be-
stehende Ablaufgruppe „Predecessor for Insertion Position“ färbt sich der Ord-
ner grün. Ein neu angelegter CFC Plan erzeugt nun eine neue Ablaufgruppe hinter
der vorher markierten Ablaufgruppe.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 105 von 253
MDT PCS7 Handbuch
5.3 Laden des AS-Projektes
Das erstmalige Laden eines PCS7 Projektes in die entsprechende AS CPU, sollt in
drei Schritten erfolgen.
Beim Laden der AS Hardware Konfiguration wechselt die CPU in den Zustand
STOP. Somit wird das Programm unterbrochen und nach dem Laden neu ge-
startet. Bei redundanten H-Systemen ist ein Laden zwar auch im
laufenden Betrieb möglich, trotzdem werden beide CPU nachei-
nander abgeschaltet, geladen und neu gestartet. Das bedeutet,
dass sich beim Laden der Hardware Konfiguration das H-System
nicht mehr im redundanten Zustand befindet.
Das Laden wird in der HW-Config über den Pfad „PCL Download“ oder über das
dafür vorgesehene Icon in der Werkzeugleiste gestartet.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 106 von 253
MDT PCS7 Handbuch
Im nächsten Schritt werden alle möglichen Zugangspunkte der projektierten CPU
aufgelistet. Es werden nur die Zugangspunkte aufgelistet die auch von der Enginee-
ring Station unterstützt werden bzw. die bei der Konfiguration der PC-Station ange-
geben wurden. Ist z.B. im Ethernet Adapter der PC-Station nur die MAC Adresse
angegeben, so kann die CPU auch nur über ihrer MAC Adresse erreicht werden und
nicht über die TCP/IP Adresse.
Nachfolgende erfolgt eine Übersicht über die CPU’en die nun in den Zustand STOP
versetzt werden. Nach Abschluss der Ladevorgangs, können die entsprechenden
CPU’en wieder neu gestartet und in den Zustand RUN versetzt werden.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 107 von 253
MDT PCS7 Handbuch
CPU Starten
Befindet sich während des Ladens der Betriebsartenwahlschalter der CPU auf STOP,
so erfolgen keine Abfragen über den Betriebszustandswechsel. Die CPU muss ma-
nuell über den Betriebsartenwahlschalter auf RUN gesetzt werden.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 108 von 253
MDT PCS7 Handbuch
5.3.1.1 Verbindungen Laden
Die angelegten Verbindungen müssen ebenfalls in das AS-System geladen werden.
Hierzu muss in Net-Pro die gewünschte Station angewählt werden und über das
Download Icon oder „NetPro PLC Download to Current Project Selected
Station“ kann nun die Konfiguration in die gewählte AS Station geladen werden.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 109 von 253
MDT PCS7 Handbuch
5.3.2 CFC-Pläne Laden
Das Übersetzen wird über den Pfad „CFC-Plan Compile Charts as Pro-
gram…“ oder über das Icon in der Werkzeugleiste gestartet.
Bei dem ersten Übersetzen des Programms, muss ein Gesamtübersetzen angesto-
ßen werden. Im Folgenden reicht ein Änderungsübersetzen abhängig von den aus-
geführten Änderungen.
Gesamtübersetzen
Beim Gesamtübersetzen werden alle vom System erzeugten Bausteine zuerst ge-
löscht und dann komplett neu angelegt.
Teilübersetzen
Beim Teilübersetzen werden in den bestehenden Plänen Änderungen vorgenommen
und auf das aktuelle Programm angepasst.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 110 von 253
MDT PCS7 Handbuch
5.3.2.2 CFC-Pläne laden
Ein vorheriges Übersetzen des gesamten Programms bedeutet nicht zwangsläufig
Gesamtladen. Wenn das gesamte Programm bereits einmalig in die CPU geladen ist,
reicht es anschließend aus, nur die Änderungen zu laden.
Das Laden des CFC Plans wird mit der Funktion „CFC_Plan CPU Down-
load“ oder mit dem Icon in der Werkzeugleiste gestartet. Beim Laden kann zwi-
schen den Folgenden Auswahlmöglichkeiten gewählt werden.
Änderungen laden
Die CPU befindet sich im Betriebszustand RUN. Die Bausteine werden so geladen,
dass die CPU nicht in den STOP Modus wechselt.
Laden in Test-CPU
Hiermit kann ein geändertes Programm in eine andere CPU oder in die PLCSIM ge-
laden werden, ohne dass es die Änderungsladefähigkeit für die ursprüngliche CPU
verliert.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 111 von 253
MDT PCS7 Handbuch
Ein Programm kann beliebig oft übersetzt (das gesamte Programm oder nur die Än-
derungen) werden, ohne dass die Option „Change only“ verloren geht. Wenn ein
Änderungsladen abgebrochen wurde, kann der Download wiederholt werden, so-
dass die Teile, die beim ersten Mal nicht geladen wurden, beim zweiten Mal mit ge-
laden werden. Beim Abbruch eines Gesamtladens, kann so lange kein Änderungsla-
den mehr durchgeführt werden, bis das gesamte Programm einmal erfolgreich gela-
den wurde.
Beim Laden des Anwenderprogramms wird im Offline und im Online Programm ein
Zeitstempel vergeben. Ein Änderungsladen über CPU RUN, ist nur möglich wenn
sich der Ladezeitstempel nicht unterscheidet.
Soll bei einer bereits programmierten CPU ein älterer Programmstand geladen wer-
den, so ist dies nur noch über CPU STOP möglich, da sich die Online/Offline Zeit-
stempel unterscheiden. Das gleiche gilt auch für Programmstände die bereits in eine
andere CPU geladen wurden.
Des Weiteren hat auch eine Schnittstelländerung eines im CFC verwendeten An-
wenderbaustein (FB oder DB) ein Gesamtladen zur Folge.
• Sie werden mit geladen, wenn der Zeitstempel anders ist oder Datenbaustei-
ne hinzugefügt wurden.
• Sie werden in der CPU gelöscht, wenn die im S7-Proramm nicht vorhanden
sind.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 112 von 253
MDT PCS7 Handbuch
5.3.3 AS Prozessobjekte
Bausteininstanzen, die meldefähig, bedien- und beobachtbar und keine Treiberbau-
steine sind, werden als Prozessobjekte gezählt. Des Weiteren zählen auch SFC-
Plan und SFC-Typ als Prozessobjekt. Wenn diese Prozessobjekte in eine AS gela-
den werden, werden s.g. „AS RT PO“ Lizenzen benötigt. Die Anzahl der projektier-
ten und verbuchten AS RT PO (AS Runtime Prozessobjekte) können über den fol-
genden Pfad abgefragt werden:
Rechtsklick Multiprojekt PCS7 License Information Prozess objects
Nachdem das Projekt in die AS geladen wurde, werden auch die entsprechenden
AS RT PO als verbucht gekennzeichnet. Die Anzahl der AS RT PO welche unter
„Currently still available“ angezeigt werden, wird dann um den entsprechenden
Betrag verringert. Wird das Programm in die PLCSIM oder im Lademodus „In Test-
CPU“ so werden keine Prozessobjekte verbucht.
Im Automation Lizenz Manager kann die Größe der AS RT PO Lizenz und die noch
zur Verfügung stehenden Prozessobjekte eingesehen werden.
In der Spalte „Validity“ gibt der Wert vor der Klammer die maximale Anzahl der AS
RT PO dieser Lizenz an. Der Wert in der Klammer gibt die noch zur Verfügung ste-
henden AS RT PO an
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 113 von 253
MDT PCS7 Handbuch
5.3.3.1 AS Prozessobjekte Rückbuchen
Soll auf eine bereits geladene CPU ein älterer Programmstand oder ein anderes
Programm geladen werden, so sollte man vorher die bereits verbuchten AS RT PO
zurückbuchen. Ansonsten kann es zum Verlust dieser Lizenzen führen.
In der Component view auf die CPU die zurückgeladen werden soll, rechts Klick auf
„Charts Book Back Process Objects“. Zum Zurückbuchen muss die AS online
verfügbar sein.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 114 von 253
MDT PCS7 Handbuch
5.3.3.2 AS Prozessobjekte beim CPU Tausch
Die AS RT PO werden nur bei dem erstmaligen Download eines Programms auf die
CPU abgebucht. Erfolgen danach noch Programmänderungen, so werden nur noch
Änderungen abgebucht bzw. zurückgebucht z.B. wenn Bausteine hinzugefügt oder
gelöscht werden.
Die Information, dass das Programm bereits einmal in eine CPU geladen wurde,
wird in dem Programm durch die Seriennummern von CPU und Speicherkarte fest-
gehalten. Wird das Programm also auf eine andere CPU gespielt, so werden erneut
alle AS RT PO abgebucht.
Damit bei einem CPU Tausch z.B. nach einem Defekt, die AS RT PO nicht ein weite-
res Mal abgebucht werden, muss die Ersatz CPU beim erstmaligen Download mit
der alten Speicherkarte betrieben werden.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 115 von 253
MDT PCS7 Handbuch
5.3.4 Test Mode von CFC Plänen
Um CFC-Pläne zu testen oder zu beobachten, können CFC-Pläne Online-geschaltet
werden. Hierzu kann mit der Funktion „CFC-Plan Test Test mode“ oder mit
dem Icon der Test Modus gestartet werden.
In dem Test Modus sind alle angemeldeten Parameter gelb markiert. Nicht ange-
meldete Parameter können über einen Rechtsklick Add I/O angemeldet werden.
Wie im Kapitel 5.2.6.1 „Bausteinanschlüsse bearbeiten“ beschrieben wurde, kann
über die Parametereinstellungen unter dem Unterpunkt „Watched“ eingestellt wer-
den, welche Parameter beim Aktivieren des Test-Modus direkt eingeschaltet werden
sollen.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 116 von 253
MDT PCS7 Handbuch
5.3.5 Forcen
Während der Inbetriebsetzung oder bei Wartungsarbeiten an einer Anlage ist es hilf-
reich, wenn die Werte verschalteter Eingänge simuliert werden können ohne die
Verschaltung zu lösen. Eine Verschaltung durch diese Art der Parametrierung zu
ersetzen wird nachfolgend als „Forcen“ bezeichnet. Beim Forcen überschreibt der
vom Anwender vorgegebene Force-Wert am Bausteineingang den Wert, welcher
von der Verschaltung geliefert worden wäre.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 117 von 253
MDT PCS7 Handbuch
5.3.5.2 Forcen anmelden
Nachdem das Forcen für das gesamte Programm aktiviert wurde, müssen die ent-
sprechenden Bausteineingänge zum Forcen angemeldet werden.
In den Eigenschaften der Bausteineingänge in dem Feld „Force“ muss die Option
„Add forcing“ aktiviert werden (Rechtsklick Parameter Object Propperties
Add forcing). Das Anmelden wird durch Änderungsübersetzen und Änderungsladen
in das AS-System aktiviert.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 119 von 253
MDT PCS7 Handbuch
5.3.5.3 Übersicht aller Force-Werte
Eine Gesamtübersicht aller Bausteineingänge welche zum Forcen angemeldet sind,
wird in der Plan-Referenz aufgelistet. (CFC-Plan Options Chart Reference
Data View Forced Block I/Os) Selektiert man die entsprechende Zeile, so
kann über „Go to Point of Use“ in den entsprechenden Plan springen.
Das Forcen lässt sich nicht global zurücksetzen. Es ist erforderlich an jedem einzel-
nen Bausteinanschluss das Forcen zu deaktivieren.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 120 von 253
MDT PCS7 Handbuch
5.3.6 Trendanzeige
Für jedes AS System können beliebig viele Trendanzeigen mit jeweils bis zu 12 Kar-
ten zusammengestellt werden. Jede Trendanzeige erhält einen eigenen Namen. Die
Trendanzeige kann Werte aus unterschiedlichen Plänen enthalten. Die Trendanzei-
ge wird im CFC-Plan unter „View Trend Display“ aufgerufen. Bei geöffnetem
Plan und geöffneter Trendanzeige werden die Bausteinanschlüsse selektiert und per
Drag & Drop in die Trendanzeige gezogen. Ist die Trendanzeige geöffnet und befin-
det sich der CFC im Testmodus, so kann die Aufzeichnungen gestartet werden.
Über die Funktion „Export“ können die aufgezeichneten Werte als CSV Datei expor-
tiert werden. Diese können dann z.B in Excel ausgewertet werden. Dazu startet man
Excel und importiert dann über „Daten Externe Daten Textdatei importieren"
(die exportierte Datei).
Hinweis: Die Trendanzeige im CFC hat keine Zeitachse mit aktuellen Zeitstempel
und das minimale Zeitraster liegt bei 1 Sekunde. Sie dient hauptsächlich zur Inbe-
triebnahme Unterstützung, Optimierung und Wartungsarbeiten.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 121 von 253
MDT PCS7 Handbuch
5.3.7 Werteanzeige
Zu jeder CPU können beliebig viele Werteanzeigen erzeugt und verwaltet werden.
Jede Werteanzeige erhält einen eigenen Namen. Die Werteanzeige kann Werte aus
unterschiedlichen Plänen enthalten. Geöffnet wird die Werteanzeige im CFC-Plan
unter „View Dynamic Display“. Bei geöffneter Werteanzeige und geöffnetem
Plan werden die gewünschten Bausteinanschlüsse selektiert und per Drag & Drop in
die Werteanzeige gezogen; oder über das Kontextmenü des Parameters „Insert in
Dynamic Display“ eingefügt. Im Testmodus werden die aktuellen Werte der An-
schlüsse angezeigt
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 122 von 253
MDT PCS7 Handbuch
5.4 Projekt Archivierung
5.4.1 Archivierung
Es empfiehlt sich bei der Projektierung eines PCS7 Projektes regelmäßig z.B. am
Ende des Tages oder vor Grundlegenden Änderungen, das Projekt zu archivieren.
Der SIMATIC Manager ermöglicht einzelne Projekte oder auch gesamte Multiprojek-
te zu archivieren. Dabei wird eine ZIP Datei erzeugt, dessen Name beliebig verge-
ben werden kann.
Das Archivieren wird durch „File Archive“ gestartet. Danach kann aus einer Liste
das zu archivierende Projekt, Multiprojekt, Bibliothek oder Beispielprojekt ausgewählt
werden. Das zuletzt geöffnete Projekt wird standardmäßig angewählt.
Im folgenden Dialog, kann das Zielverzeichnis und der Name der ZIP Datei angege-
ben. Das im SIMATIC Manager eingestellte Standard Zielverzeichnis (Kapitel 4.1.3)
wird vorgewählt.
Besteht ein begrenzter Speicher im Archivverzeichnis, so kann bei der Abfrage „Ar-
chive on multiple data media“ die maximale Dateigröße, in dem die ZIP Datei auf-
geteilt wird, angegeben werden.
5.4.2 Dearchivierung
Das dearchivieren eines Projektes wird durch „File Retrieve“ gestartet. In dem
folgenden Dialog kann aus dem Standard Archivverzeichnis eine ZIP Datei ausge-
wählt werden. Danach erfolgt die Abfrage zu dem Projektverzeichnis. Auch hier wird
das Standard Projektverzeichnis vorgegeben.
Hinweis:
Es empfiehlt sich zwei Projektstände eines Projektes nicht in das gleiche Projektver-
zeichnis abzulegen, da es sonst zu Verwechslungen kommen kann.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 123 von 253
MDT PCS7 Handbuch
5.5 Lernzielkontrolle
• Auf was muss geachtet werden, wenn eigene Anwenderbaustein im CFC zum
Einsatz kommen?
• Wie sollte die Technologische Hierarchie bei getrennten AS/OS Projekten in
einem Multiprojekt sinnvoll aufgeteilt werden?
• In welcher Ansicht werden bei PCS7 neue CFC Pläne eingefügt?
• Auf was sollte geachtet werden, wenn ein neuer Baustein in einen bestehen-
den CFC Plan eingefügt wird?
• Welche drei Schritte sind für das erstmalige Laden der AS nötig?
• Auf was sollte geachtet werden, wenn eine ältere Programmversion in die AS
gespielt wird?
• Für welche Zwecke sollte die „Force“ Funktion nur verwendet werden?
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 124 von 253
MDT PCS7 Handbuch
6 OS Engineering
Die Operator Station ist in PCS 7 die zentrale Station für das Bedienen und Be-
obachten einer PCS 7 Steuerung. Über die PCS7 Visualisierung hat der Anlagenbe-
diener Zugriff auf den Zustand der Anlage.
Lernziele
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 125 von 253
MDT PCS7 Handbuch
6.1 WinCC Explorer
Mit dem WinCC Explorer wird ein OS-Projekt verwaltet. Von hier aus können alle
wichtigen Editoren z.B. OS-Projekteditor, Graphics Designer usw. geöffnet werden.
Das OS Projekt innerhalb eines Multiprojektes lässt sich über die Component View
mit einen rechts Klick auf das OS Projekt innerhalb der PC-Station mit „OpenPro-
ject“ öffnen.
Aus der Technologischen Hierarchie des OS Projekets wird später der Bereich der
Bildhierarchie abgeleitet. Die dafür erfoderlichen Einstellungen auch wurde auch be-
reits im Kapittel 5 vorgenommen.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 126 von 253
MDT PCS7 Handbuch
6.2 Bild einfügen in der TH
Bilder für die Visualisierung werden in der Technologischen Sicht eingefügt. Es ist
darauf zu achten das die Bilder nur in OS-Projekte eingebunden werden.
Über einen Rechtsklick auf das erstelle Bild kann über den Menüpunkt „Rena-
me“ dem Bild ein Name zugeordnet werden, der es erleichtert das Bild aus dem
WinCC Explorer zu finden.
Genau wie beim CFC erscheinen die in der Technologischen Hierarchie eingefügten
Bilder auch in der Componet View.
Hinweis: Bilder die in der Compent View eingefügt werden, erscheinen nicht in der
Technologischen Hierarchie und werden dadurch auch nicht in die Bildhierarchie des
OS Projektes integriert.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 127 von 253
MDT PCS7 Handbuch
6.3 Bausteine und Bausteinsymbol
Bausteine die bedien- und beobachtbar sind (z.B. Anamon, Digmon, Drive,...) wer-
den während des Übersetzen der OS in den OS Variablenhaushalt übertragen. Be-
sitzt ein AS-Baustein ein Bildsymbol, kann dieses automatisch beim OS-Übersetzen
in das entsprechende OS-Bild in der Anlagenhierarchie eingefügt werden. Ob ein
Bausteinsymbol angelegt werden soll oder nicht kann in den Eigenschaften eines
Bausteins eingestellt werden.
Wenn die Funktion „OCM possible“ und „Create block icon“ angewählt wurde,
werden beim späteren Übersetzen der OS die Vorlagenbilder auf ein passendes
Bausteinsymbol durchsucht.
Die Vorlagebilder können nur direkt mit den WinCC Explorer geöffnet werden. Die
Vorlagebilder sowie auch andere Standard Bilder sind durch eine @ am Namanes-
anfang gekennzeichnet und somit nicht im SIMATIC Manager sichtbar.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 128 von 253
MDT PCS7 Handbuch
Die Vorlagebilder für die Bildsymbole beginnen immer mit „@PCS7Typicals“.
Die Bildsymbole für die MAN Diesel & Turbo Bausteine befinden sich im Bild
@PCS7Typicals_MANSTD.pdl.
Die Nummer des Bildsymbols befindet sich unter den Eigenschaften eines Bildsym-
bols unter dem Eintrag „General type“. Als folgendes Beispiel dient das Bildsym-
bol eines ANAMON. Der Eintrag „@ANAMON/2“ gibt an, dass es sich um das zweite
Bildsymbol des ANAMON Bausteins handelt.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 129 von 253
MDT PCS7 Handbuch
6.3.1 Bausteinsymbolname anpassen
Der Namen der Bausteinsymbole, kann im SIMATIC Manager angepasst werden.
Bausteinsymbolnamen werden in der Visualisierung angezeigt und dient zu Identifi-
zierung der Bausteinsymbole.
Der Name kann mit der Funktion „Plant View OS-Projekt Rechtsklick Obers-
ter Hierarchieordner Plant Hierarchy Create/Update Block Icons…“ ange-
passt werden. Im oberen Teil des Fensters kann eingestellt werden für welche Un-
terordner Bausteinsymbole erzeugt werden sollen.
Mit Hilfe des Auswahlfeldes mit der Beschriftung „The object name TAG is made
up of the following components oft the HID“ kann gewählt werden aus welchen
Komponenten sich der Name des Bausteinsymbols zusammensetzt.
Für die fehlerfreie Funktionalität der MAN Diesel & Turbo Stan-
dartbausteine ist die Einstellung auf „Chart“ erforderlich.
Mit der Einstellung „Lower hierarchy levels included“ kann vorgegeben werden,
aus wie vielen Unterordner der Technologischen Hierarchie Bausteinsymbole in das
nächst höhere Bild der Hierarchie eingefügt werden.
In dem Bild des obersten Hierarchieordners, werden somit alle Bildsymbole aus den
unterlagerten Ordnern angezeigt.
Hinweis: Nach dem Bestätigen der OK Taste werden die Einstellungen übernom-
men und alle Bildschirmsymbole neu angelegt. Wenn dieses nicht benötigt wird, ist
es besser über die Apply Taste die Einstellungen zu speichern und mit der Cancel
Taste das Eingabefenster zu schließen.
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6.4 OS-Übersetzen
Die Funktion OS-Übersetzen erstellt die entsprechenden Daten für die PCS7 OS-
Station passend zu den bereits erstellten CFC-Plänen. Dabei werden z.B. Alarme,
Variablen, Bausteinsymbole usw. angelegt.
Die Bildsymbole werden bei jedem Übersetzen aktualisiert oder neu erstellt, und in
den Visualisierungsbildern eingefügt. Alte, in der neueren Version nichtmehr vorge-
sehene Bildschirmsymbole, werden automatisch gelöscht.
Die Funktion OS-Übersetzen kann über den folgenden Pfad gestartet werden:
Component View OS-Projekt PC-Station WinCC Appl. Rechtsklick
OS(1) Compile
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Als erstes wird ein Wizard aufgerufen, in dem man die Grundeinstellungen des
Übersetzens einstellt.
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Verbindung „Named Connections“ angewählt. Hierarchie Ordner, die nicht beim
Übersetzen der OS berücksichtigt werden soll, können abgewählt werden.
Beim Einsatz von SFC-Plänen (Kapitel 7) ist es sinnvoll auch die Option „SFC Visu-
alization“ anzuwählen, vorausgesetzt eine gültige Lizenz ist vorhanden.
Ähnlich wie beim AS-Übersetzen besteht die Möglichkeit, nach dem ersten Gesamt-
übersetzen auf Änderungsübersetzen umzuschalten. Nur bei grundlegenden Ände-
rungen innerhalb des Programms ist ein OS Gesamtübersetzen notwendig.
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6.5 OS-Projekteditor
Der OS-Projekteditor ist der zentrale Projektierungseditor der OS. Im Editor „OS-
Projekteditor“ werden Einstellungen für die Bedienoberfläche getroffen. Wenn ein
OS-Projekt im SIMATIC Manager erzeugt wird, wird der OS-Projekteditor im Hinter-
grund aufgerufen und stellt die Voreinstellungen ein. Werden Spezielle Einstellungen
benötigt, können die Standard Einstellungen angepasst werden.
Der OS-Projekteditor wird aus dem WinCC Explorer aus geöffnet. Hierzu muss aus
dem Menü auf der linken Seite des WinCC Explorers der Unterpunkt „OS Project
Editor“ doppelt angeklickt werden.
6.5.1 Layout
Im Layout Register des OS-Projekteditors werden die Auflösung, die Anzahl sowie
die Anordnung der Monitore eingestellt.
Die Anzahl der OS-Bereiche ist voreingestellt. Die Anzahl kann mit dem drücken des
Bottons „Detail“ geändert werden. Bis zu 14 x 9 Bereiche können abhängig von der
Monitorauflösung projektiert werden. Zum Ansehen des Layouts muss die Taste
„Preview“ betätigt werden.
Um ein vorgeschlagenes Layout aufzurufen, das auf der Anzahl der Technologi-
schen Bereiche basiert, die bereits im SIMATIC Manager in der Technologischen
Hierarchie projektiert wurden, muss die Taste „Suggestion“ verwendet werden.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 134 von 253
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6.5.2 Area
Wenn die Bildhierarchie von der Technologischen Hierarchie abgeleitet werden soll,
ist die Bildhierarchie bereits definiert (Kapitel 5.1.5). Sobald in der Hierarchie ein Bild
angelegt ist, wird der Hierarchieordner nach dem nächsten Übersetzen hier ange-
zeigt. Unter Sichtbare Bereiche werden alle Bereiche angezeigt welche für den
Übersichtsbereich der OS-Runtime projektiert sind. Die Reihenfolge der OS-
Bereiche kann verändert werden, es ist jedoch besser dies bereits im SIMATIC Ma-
nager in der Anlagenhierarchie einzustellen (Kapittel 5.1.6). Hier können auch leere
Bereichstasten verwendet werden, um OS-Bereiche zu reservieren.
Unter „For areas with missing authorization“ kann die Funktion eines Gastlogins
definiert werden. Dann kann ein Benutzer ohne die Berechtigung „Freigabe für Be-
reiche“ Anlagenbereiche über die Bereichstasten anwählen. Der Gastlogin kann je-
doch keine Bedienungen vornehmen oder quittieren.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 135 von 253
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6.5.3 Runtime Window
Dieses Register wird dazu verwendet, die Darstellung in der Runtime für die Anzeige
von Faceplates und Kurvenfenstern zu projektieren. Dazu gehören die Positionie-
rung und die Anordnung der aufgerufenen Bildobjekte und Ihre Größe sowie die Ein-
stellung der maximalen Anzahl der Grafik-Objekte, die gleichzeitig aufgerufen wer-
den können.
Faceplates
Die Anzahl der gleichzeitig geöffneten Bildbausteine pro Monitor kann eingestellt
werden. Wird die eingestellte Anzahl erreicht, so wird der zuerst geöffnete Bildbau-
stein automatisch geschlossen.
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6.6 Graphics Designer
Der Graphics Designer ist das zentrale Werkzeug um Bilder zu bearbeiten und an-
zupassen. Dabei stellt der Graphics Designer verschiedene Objekte und eine Biblio-
thek zur Verfügung mit der die einzelnen Bilder individualisiert werden können. In der
Bibliothek werden Objekte wie z.B. Rohrleitungen, Behälter und Ventile zur Verfü-
gung gestellt.
Der Graphics Designer wird mit einem Doppelklick auf ein Bild im SIMATIC Manager
geöffnet oder über den WinCC Explorer (Doppelklick Graphics Designer). Ist im
WinCC Explorer der Graphics Designer markiert, so werden in der rechten Bild-
schirmhälfte alle Bilder angezeigt, die in dem geöffneten Projekt eingebunden sind.
Hier kann auch ein Bild gewählt und direkt im Graphics Designer geöffnet werden.
Nachdem die CFC-Pläne erstellt worden sind, und die OS-bereits übersetzt wurde,
werden beim ersten Öffnen eines Bildes alle Bildsymbole in der linken oberen Ecke
platziert.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 137 von 253
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6.6.1 Grundlagen des Graphics Designer
In den Graphics Designer können mehrere Bilder gleichzeitig geöffnet werden. Zwi-
schen den Bildern lässt sich mit Hilfe der oberen Register wechseln.
Raster verändern
Das Positionieren von Objekten wird standartmäßig von einem Raster eingeschränkt,
um gleichmäßige Abstände zu erhalten. Um das Raster auszuschalten wird in der
Werkzeugleiste das Icon verwendet. Die Rasterabstände können separat an-
gepasst werden.
Zum Einstellen muss das Einstellungsfenster „ Tools Settings…“ geöffnet wer-
den. In diesem Fenster wird das individuelle Raster eingestellt.
Zoomen
Um die Zeichenfläche zu vergrößern oder verkleinern werden in der Werkzeugleiste
die Icon verwendet (Nur Optisch, Zeichenfeldgröße bleibt gleich).
Bildschirmhintergrund
Die Farbe des Bildschirmhintergrunds kann individuell eingestellt werden. Hierzu
wird der Hintergrund markiert und unter den Properties dieselben Einstellungen wie
bei der Farbeinstellung einer Linie (Kapitel 6.6.2) vorgenommen.
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6.6.2 Standards
Die Standard Toolbar befinden sich auf der rechten Seite des Bildschirms. Wenn
diese nicht eingeblendet sind können sich mit „View Toolbars →Standard“ ein-
geblendet werden.
Standard Objects
In den Menüpunkt Standard Objects, können die normalen Zeichenhilfsmittel ent-
nommen werden z.B. Kreise, Linien, Rechtecke, Statische Texte.
Um ein Objekt auf den Bildschirm zu positionieren, wird eines dieser Objekte ange-
wählt und auf dem Bild dort geklickt wo das Objekt benötigt wird.
Smart Objects
Smart-Objekte sind z.B. Applikationsfenster, Controls, EA-Felder, Zustandsanzeigen,
Grafiken etc. Hierbei müssen aber im Gegensatz zu den automatisch angelegten
Bildsymbolen die Elemente einzeln an die vorgesehenen Variablen verknüpft werden.
Daher ist es in PCS 7 üblich so viel wie möglich mit automatischen Bildsymbolen zu
arbeiten.
Um eine Grafik einzufügen, wird ein Grafik Objekt mittels Drag & Drop auf dem Bild-
schirm platziert. Das platzierte Objekt ruft einen Dialog auf, in dem man sich die
Bilddatei heraussuchen kann, die eingefügt werden soll.
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Windows Objects
In diesem Unterpunkt stehen die 5 Windows Standard Objekte zur Verfügung (But-
ton, Check Box, Option Group, Round Button, Slider Object). Diese Objekte müssen
wie die Smart Objects händisch mit den Variablen verschaltet werden, was die An-
wendung aufwendig macht.
Tube Object
Hier befinden sich Rohr die eine 3 dimensionale Optik haben. Diese können einfach
mittels Drag & Drop auf dem Bildschirm Positioniert werden.
Das Register „Properties“ beinhaltet die Eigenschaften die für die Optik des Objek-
tes zuständig sind. Diese können auch Dynamisch realisiert werden, z.B. in Abhän-
gigkeit einer Variablen die Farbe wechseln.
Hinweis: Zum Einstellen der Farbe einer Linie muss unter den Einstellungen zum
einen im Unterpunkt „Colors“ die Linienfarbe geändert werden. Dies reicht allerdings
nicht aus, zusätzlich muss noch in dem Unterpunkt „Effects“ das „Global Color
Scheme“ ausgeschaltet werden, damit die Änderung der Farbe wirksam wird.
Im Register „Events“ können Effekte ausgelöst wenn eine Eigenschaft aus der Re-
gister „Properties“ dynamisch verändert wird. Des Weiteren lassen sich hier auf Akti-
onen für einen Mausklick einstellen.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 140 von 253
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6.6.3 Grafikbibliothek
Die Grafik-Objekte können in einer globalen Bibliothek und in einer Projektbibliothek
gespeichert werden
Die Bibliothek wird in der Arbeitsleiste des Graphics Designer unter den Menüpunkt
„View Toolbars Library“ eingeblendet.
Ist die Bibliothek sichtbar, kann diese im unteren Fensterbereich unter dem Register
„Library“ ausgewählt werde. Der Inhalt der Bibliothek ist in der Ordnerstruktur nach
Anwendungsbereichen strukturiert. Die Inhalte der Bibliothek kann mittels Drag &
Drop auf der Zeichenfläche positioniert werden.
Projektbibliothek
Werden Bildanordnungen in einem Projekt öfter benötigt, können diese in die Project
Library abgelegt und später aus der Bibliothek entnommen werden. Dazu werden die
Objekte markiert und mittels Drag & Drop in der Bibliothek positioniert.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 141 von 253
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6.7 Trend Bilder anlegen
Trendbilder sind Bilder, die mit dem Archiv verbunden sind und somit Verläufe von
Messstellen grafisch anzeigen. In jedem Prozessbild kann auch ein Trend angelegt
werden.
Zum Einfügen eines Trends in ein bestehendes Bild muss der Graphics Designer
aufgerufen werden. Im Graphics Designer existiert im rechten Bereich ein Register
mit den Namen „Controls“. Wird dieses nicht angezeigt kann es über „view
Toolbars Controls“ angezeigt werden. Unter dem Ordner „ActiveX con-
trols“ befinden sich „WinCC OnlineTrendControl“, dieses Objekt bietet die Grund-
lage des Trends. Das Objekt muss auf dem Bild positioniert und in der Größe ange-
passt werden. Es wird direkt das Eigenschaftsfeld mit den Einstellungen bezüglich
des Trends geöffnet. Dieses Fenster kann auch mit einem Doppelklick auf das Grafi-
kobjekt geöffnet werden.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 142 von 253
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6.7.2 Trend Hinzufügen
In dem Register „Trends“ können die gewünschten Daten ausgewählt werden, die
alle in dem Trendbild angezeigt werden sollen. Über die Taste „New“ werden neue
Trends hinzugefügt, mit „Remove“ bestehende Trends gelöscht und mit den Tasten
„Up“ und „Down“ können die Trends sortiert werden. Ist ein Trend markiert, muss für
diesen Trend der „Object name“ und das „Label“ eingetragen werden. Dabei wird
der Name nachher beim Ablesen der Variablen angezeigt und „Label“ dient zur Be-
schriftung an der Y-Achse.
Im Rahmen „Data Connection“ wird eingestellt, auf welche Daten der Trend zugreift.
Die MAN Diesel & Turbo PCS7 Bausteine fügen ihre Prozesswert automatisch in
das s.g. „System Archive“ von WinCC ein (Kapitel 6.11).
Um einen Zeitlichen Verlauf auch auf ältere Daten zu ermöglichen, ist bei der Aus-
wahl der „Data Connection“ als Daten Quelle die „Archive tags“ anzuwählen. Im
Feld „Tag name“ wird ausgewählt mit welchem Archiv der Trend verbunden werden
soll. Über das Icon rechts von dem Feld „Tag name“ gelangt man auf alle angeleg-
ten Archive. Hier kann jetzt die anzuzeigende Archivvariable ausgewählt werden.
Wertebereich einstellen
Als Grundeinstellung wird der Wertebereich automatisch im Register „Value Axes“
festgelegt. Dadurch wird das Vergleichen von Messwerten aber deutlich schwieriger,
da die Wert-Achse immer in Abhängigkeit von dem aktuelen Prozesswert dargestellt
wird. Der Anzeigebereich kann aber auch manuell eingestellt werden. Dazu wir das
Feld „Automatic“ im Ramen „Value Range“ abgewählt und der Anzeigeberech in
den Feldern „from“ und „to“ eingestellt.
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Verbinden mit Backups
Damit über die Visualisierung das Öffnen von ausgelagerten Backups (Kapitel 6.11)
möglich ist, muss unter dem Register „Toolbar“ die Funktionen „Connect ba-
ckup“ und „Disconnect backup“ angewählt werden. Danach kann während aktiver
PCS7 Visualisierung ein Trend mit einem ausgelagerten Backup Archiv verbunden
und somit alte bestehende Daten geladen werden. Die Funktion
wird über die Icons in der Visualisierung gestartet.
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6.8 Runtime starten
Wird die WinCC Runtime auf einer kombinierten ES/OS Station ausgeführt, so muss
unter den Optionen des OS Projektes das Starten auf der ES erlaubt werden.
Durch einen rechts Klick auf die OS im WinCC Explorer werden die Eigenschaften
des OS Projektes angezeigt.
Unter dem Register „Options“ muss die Option „Allow activation on ES“ aktiviert
werden.
Die Option „Allow activation on ES” darf nicht bei einem Mehr-
platzprojekt (Server / Client) aktiviert werden, da es sonst zu In-
konsistenzen im Projekt führt.
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Die WinCC Runtime wird aus dem WinCC Explorer heraus gestartet. Dazu wird die
Funktion „File Activate“ ausgeführt oder über das Symbol in der Menüleiste.
Ist die Runtime gestartet und die Verbindung aktiv, werden alle Daten an die Visuali-
sierung übertragen und dort angezeigt. Eine detalierte Beschreibung zur Bedienung
der Visualisierung ist in dem Siemens Dokument „Prozessleitsystem PCS 7 OS Pro-
zessführung (V8.0 SP1)“ zu finden.
6.8.1 Bildanwahl
Diese Schaltflächen im oberen Bereich der Visualisierung sind für die Anwahl der
verschiedenen Visualisierungsbilder. Die Aufteilung der Visualisierungsbilder stellt
die Technologische Hierarchie der Gesamtanlage da, wie z.B. Turbine Prozess,
Sperrdampf, Turbinenschutz, Trends und Hardware Diagnose.
Untergeordnete Bilder können mit dem Pfeil auf der rechten Seite der Schaltflächen
ausgewählt werden.
Wenn ein Alarm oder eine Warnung im Bild erscheint, leuchtet die Sammelanzeige
rechts neben der Bereichstaste auf. Solange dieser Alarm noch nicht quittiert wurde,
blinkt die entsprechende Sammelanzeige. Ist der Alarm quittiert aber noch aktiv,
leuchtet die Lampe dauerhaft. Wenn die Meldung jedoch nicht mehr aktiv ist, erlischt
die Sammelanzeige.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 146 von 253
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6.8.2 Alarm Management
Das PCS7 Alarm Management umfasst mehrere Alarm und Meldefenster, die sich
hauptsächlich durch die Darstellung der unterschiedlichen Meldungen in Bezug auf
die Meldeklassen und dem Quittierverhalten, kennzeichnet.
Der Tastensatz mit den Tasten für die unterschiedlichen Alarmfenster, kann durch
die Taste im unteren Bereich des ersten Tastensatzes eingeblendet werden.
• Incoming alarm list: Liste mit neuen, quittierpflichtigen Alarmen die noch
nicht quittiert wurden.
• Acknowledged alarm list: Liste mit quittierten, quittierpflichtigen Alarmen die
aber noch aktiv sind.
• Outgoing alarm list: Liste mit alten, quittierpflichtigen Alarmen die aber noch
nicht quittiert wurden.
• Process alarms: Liste mit Diagnose und Störungsalarmen (Prozessalarme)
• Operator list: Liste mit Bedienmeldungen des Operator inkl. Login Name
• Journal list: Chronik der letzten 1000 Meldungen inkl. nicht quittierpflichtigen
Statusmeldungen
Zusätzlich besteht noch die Möglichkeit alle Meldungen eines Prozessbildes gleich-
zeitig zu quittieren. Dafür muss das entsprechende Prozessbild geöffnet und die
Quittiertaste unten links in der Menüleiste betätigt werden.
Eine detalierte Beschreibung zum Alarm Management von PCS7 ist in dem Siemens
Dokument „Prozessleitsystem PCS 7 OS Prozessführung (V8.0 SP1)“ zu finden.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 147 von 253
MDT PCS7 Handbuch
6.8.3 Meldeklassen
Bei PCS7 sind Meldungen und Alarme in s.g. Meldeklassen mit unterschiedlicher
Priorität unterteilt.
MAN Diesel & Turbo PCS7 Bausteine haben folgende Bedeutungen und Prioritäts-
klassen:
ALARM TRIP
Farbe: Rot
Priorität: 3
Bedeutung: Turbinen Trip
ALARM
Farbe: Rot
Priorität: 2
Bedeutung: Alarm
WARNUNG
Farbe: Gelb
Priorität: 1
Bedeutung: Warnung
Prozessmeldung
Farbe: Cyan
Priorität: verschieden
Bedeutung: Ventilposition, Start-Nachricht, Regler Freigabe…
Systemmeldung
Farbe: Schwarz
Priorität: verschieden
Bedeutung: Kabelfehler, Kartenfehler, Laufzeitfehler…
Bedienmeldungen
Farbe: Violett
Priorität: verschieden
Bedeutung: Bedienung vom Benutzer
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 148 von 253
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6.8.4 Beenden der Runtime
Um die Runtime zu beenden, muss ein Benutzer angemeldet werden, der die Be-
rechtigung hat die Visualisierung zu beenden z.B der Administrator. Ist der berech-
tigte Benutzer angemeldet, kann die Visualisierung über das Symbol
im untere Tastensatz abgeschaltet werden.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 149 von 253
MDT PCS7 Handbuch
6.8.5 Trend in der Visualisierung erstellen
Die PCS7 Visualisierung bietet neben den fest konfigurierten Trends, auch eine
Möglichkeit variable Trendgruppen anzulegen und diese Online zu beobachten, oder
auch aus den Archiven die Daten zu laden.
Um auf die Archivdaten zuzugreifen, muss bei dem Anlegen eines neuen Trends im
Feld „Contents“ der Punkt „Archive“ angewählt werden.
Die Konfiguration und die Bedienung dieses Trends ist dieselbe wie im Kapitel 6.7.
Die frei editierbaren Online-Trend Fenster, ermöglich somit eine Benutzerabhängige
Wertezusammenstellung innerhalb eines Trend Fensters oder in unterschiedlichen
Trend Fenstern.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 150 von 253
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6.9 User Administrator
Der WinCC Explorer beinhaltet einen Editor „User Administrator“ in dem alle Be-
nutzerrechte und Benutzer verwaltet werden. „User Administrator“ kann auch mit
den Passenden Berechtigungen aus der Visualisierung heraus gestartet werden
(zweiter Tastensatz).
Er kann für jede Benutzergruppe und jedem Benutzer ein eigenes Zugangsprofil er-
stellt werden. Nachdem ein Benutzer oder Benutzergruppe markiert ist, werden im
rechten Teil des Fensters alle Freigabenummern mit den entsprechenden Funkti-
onsbeschreibungen angezeigt. In dem Feld „Authorization“ werden alle freigegebe-
nen Funktionen mit einem roten Punkt markiert. Klickt man auf den Roten oder den
grauen Punkt kann man die Freigaben ändern. Alternativ können auch die Freigaben
über die Bildhierarchie vergeben werden.
Über die Funktion „Copy user“ in der Werkzeugleiste, können komplette Benutzer
mit den gesamten Einstellungen kopiert werden, nur der Name und das Password
werden neu abgefragt.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 151 von 253
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6.10 Alarm Logging
Alarme und Meldungen die im CFC projektiert sind, werden nach dem OS-
Übersetzen automatisch in das WinCC Alarm Archiv eingetragen. Die Einstellungen
an dem Alarm Archiv erfolgt über den Editor „Alarm Logging“. Hier sind alle Mel-
dungen und Alarme inkl. Meldenummer, Meldeklasse, Priorität und Meldetext einge-
tragen.
Das Archiv arbeite als Ringspeicher in dem s.g. Einzelsegmente des Archives abge-
speichert werden. Ist der gesamte Ringspeicher voll, wird das älteste Einzelsegment
aus der Datenbank gelöscht oder in ein Backup Verzeichnis verschoben.
Zum Öffnen der Eigenschaften der Alarm-Archivierung wird folgender Pfad verwen-
det: Alarm Logging Archive Configuration Rechtsklick Message Archive
Properties
Im Register “Archive Configuration” wird die Größe und Häufigkeit der Segmente
eingestellt.
Die Felder „Time period covered by a single segment“ und „Max. size of a sin-
gle segment” bezieht sich auf die Einzelsegmente. Wird auch hier einer der beiden
Grenzen erreicht, wird ein Einzelsegment geschlossen und ein neues geöffnet.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 152 von 253
MDT PCS7 Handbuch
Im Register “Backup Configuration” lassen sich Backup Verzeichnisse angegeben,
wo die ältesten Einzelsegmente aus dem Ringspeicher abgelegt werden.
Durch die Option „Activate backup“ wird die Backup Funktion für das Verzeichnis
„Destination path“ aktiviert. Soll gleichzeitig auf ein zweites Speichermedium z.B.
eine externe Festplatte oder einen NAS Server ausgelagert werden, so ist die Option
„Backup to both paths“ zu aktivieren. Das zweite Verzeichnis ist unter „Alternative
destination path“ anzuwählen.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 153 von 253
MDT PCS7 Handbuch
6.11 Tag Logging
Bei PCS7 Bausteinen, kann unter den Einstellungen eines Bausteinanschusses die
Option „Archive“ aktiviert werden.
Im WinCC Editor „Tag Logging“ erscheint unter dem Eintrag „Archives“ nach dem
OS-Übersetzen ein „SystemArchive“ in dem sich die editierten Signale als s.g. Ar-
chivevariablen befinden. In den Eigenschaften der Archivevariablen können sepa-
rate Einstellungen wie z.B. die Archivierungszeit eingestellt werden.
Beim ersten OS-Übersetzen wurde die Archivierungszeit bereits im letzten Schritt
(Kapitel 6.4) Global eingestellt. Eine nachträgliche Änderung ist nur noch über das
Tag Logging möglich.
Die Archiv Konfiguration ist identisch mit denen des Tag Logging.
Auch hier lässt sich die Größe und der Zeitraum für das gesamte Archiv und für die
Einzelsegmente festlegen und die Verzeichnisse für die Backups.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 154 von 253
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6.12 Ältere Archivedaten verbinden
Alarm und Tag Logging Archivdaten werden standardmäßig in dem PCS7 Projekt-
verzeichnis unter dem Ordner „ArchiveManager“ in Form von LDF und MDF Datei-
en abgelegt.
Bei dem Aufruf der WinCC Trend Funktion, verbindet sich der Trend automatisch mit
diesen Dateien und stellt die enthaltenen Werte für den konfigurierten Zeitraum des
Ringspeichers zu Verfügung.
Ältere ausgelagerte Dateien die über die Backup Funktion des Tag Logging auf z.B.
einen externen Datenträger gespeichert wurden, stehen der Trend Funktion nicht so
ohne weiteres zur Verfügung. Ausgelagerte Archivdateien lassen sich aber nachträg-
lich wieder mit dem Archive verbinden.
Hinweis: Ältere Archivedateien lassen sich nur mit dem Archive verbinden, wenn
das Original Projekt vorhanden und die Runtime aktiv ist.
Durch ein Rechtsklick auf TagLogging Fast oder TagLogging Slow Link archive
kann über einen Dateiexplorer eine ausgelagerte MDF Datei aus dem Backup Ver-
zeichnis ausgewählt werden. Nach erfolgreichen Verbinden mit dem Archiv erfolgt
die Meldung „The archive was successfully connected to the system“.
Nun kann auch auf einen Zeitraum zugegriffen werden, der nicht mehr im Ringspei-
cher vorhanden ist.
Wird das alte Archive nicht mehr benötigt, so kann durch „Disconnect from the ar-
chive“ die zu trennende MDF Datei aus einer Liste ausgesucht werden. Nach erfolg-
reicher Trennung erfolgt die Meldung „The archive was successfully disconnec-
ted from the system“
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 155 von 253
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6.13 Text Library
Alle aus dem AS Projekt durch das OS-Übersetzen abgeleiteten Texte wie z.B. Bau-
steinkommentare, Meldungen, Bildhierarchienamen, werden in die Text Library in
tabellarische Form eingefügt.
Bei der normalen PCS7 Installation stehen in der Text Library fünf Sprachen zu Ver-
fügung: Englisch, Deutsch, Spanisch, Französisch, Italienisch. Alle internen von
PCS7 automatisch generierten Systemtexte sind in allen fünf Sprachen vorhanden.
Es besteht die Möglichkeit bereits die PCS7 Bausteine des AS mehrsprachig zu pro-
jektieren. Dadurch erfolgt der Eintrag in die Text Library automatisch.
MAN Diesel & Turbo PCS7 Bausteine sind zweisprachig in Deutsch und Englisch
projektiert. Anwendertext wie z.B. Bausteinkommentare werden normalerweise aber
nur einsprachig im AS Projekt hinterlegt.
Die Liste kann exportiert, extern übersetzt und wieder in die Bibliothek eingebunden
werden. Dies erleichtert das Erstellen von Mehrsprachigen Projekten. Das exportie-
ren oder Importieren wird als Funktion in dem Menüpunkt „Tools“ zur Verfügung ge-
stellt.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 156 von 253
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6.13.1 Mehrsprachige Projektierung
Um auch Anwendertext mehrsprachig zu projektieren, müssen vor Beginn der PCS7
Projektierung die Projektsprachen eingestellt werden (Kapitel 4.2.3).
Die Projektierung der Bausteinkommentare ist in der Regel nur in der eingestellten
Default Language. Nach dem OS-Übersetzen wird die Default Language auch in die
anderen Sprachespalten der Text Library eingetragen.
Um die weiteren Projektsprachen nun zu übersetzen, kann der Inhalt der Text Libra-
ry exportiert werden.
Durch die Anwahl „Text Library Tools Export…“ öffnet sich der Text Distri-
butor. Über den Text Distributor lassen sich alle Text innerhalb des OS Projektes
exportierten. Der Übersichtlichkeit halber empfiehlt es sich aber nur den Inhalt der
Text Library zu exportieren. Dafür wird im Text Distributor „Option TextLibrary
V6.x format Export“ angewählt. Nun lässt sich ein Verzeichnis für die zu expor-
tierende CSV Datei auswählen.
Die CSV Datei kann nun mit einem beliebigen Programm bearbeitet werden, dass
CSV Dateien unterstützt. In der CSV Datei sind die Spalten der projektierten Spra-
chen durch ein Trennzeichen getrennt.
Der Import der CSV Datei erfolgt ebenfalls über den Text Distributor, der auch direkt
über den WinCC Explorer gestartet werden kann „Options TextLibrary V6.x
format Import“.
Beim Import der CSV Datei werden alle Einträge in der Text Libra-
ry überschieben. Wurden also nach dem Export weiter Texte hin-
zugefügt, so werden diese nach dem Import gelöscht.
Auch nach einer Projekt Migration z.B. von PCS7 V7.0 V8.0, müssen alle Über-
setzungen manuell angepasst werden.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 157 von 253
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6.14 Lernzielkontrolle
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 158 von 253
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7 SFC Programmierung
SFC steht für Sequential Function Chart (Ablaufdiagramm). In ein SFC-Plan können
verschiedene Ablaufketten programmiert werden.
Lernziele
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 159 von 253
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7.1 Grundlagen des SFC
7.1.1 SFC-Plan erstellen
SFC-Pläne werden wie auch CFC Pläne in der Plant View hinzugefügt.
Rechtsklick Hierarchieordner Insert New Object SFC
Über Rechtklick auf einen SFC Object Properties kann der Name des SFC, der
Autor und ein Kommentar eingefügt werden.
Sind die CFC-Pläne einem Hierarchieordner zugeordnet wird beim Übersetzen der
OS für den SFC-Plan ein Bausteinsymbol in dem passenden Hierarchiebild einge-
fügt. Ist die Siemens Lizenz zum Visualisieren von SFC-Plänen auf den Computer,
kann über das Bausteinsymbol ein Faceplate geöffnet werden in dem die komplette
SFC Ablaufkette mit den aktuellen Betriebszuständen angezeigt wird.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 160 von 253
MDT PCS7 Handbuch
Der SFC besteht aus Ablaufketten, die wiederum aus Schritten und Weiterschaltbe-
dingungen s.g. Transitionen aufgebaut sind. Die Transition bildet die Verriegelung für
den nächsten Schritt. Erst wenn die Bedingungen einer Transition erfüllt sind, wird in
den nächsten Schritt geschaltet und der vorherige zurückgesetzt.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 161 von 253
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7.1.2 Betriebsparameter SFC-Plan
In den Einstellungsfenster „Rechtklick SFC-Plan Object Properties AS Ope-
rating Parameters“ können wichtige Eigenschaften des CFC Plans eingestellt wer-
den.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 162 von 253
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Operating mode
Mit der Betriebsart wird festgelegt, ob der Ablauf vom Bediener oder automatisch d.h.
über das AS-Programm gestartet werden soll.
Start options
Startbedingungen für den Neustart eines SFC
• Autostart. Wenn die Options gesetzt ist, dann startet der SFC automatisch
nach einem Neustart der CPU ohne das der Startbefehl durch den Bediener
(HAND) oder durch den CFC (AUTO) gegeben wurde.
• Initialize SFC. Bei einem Neustart der CPU wird der SFC initialisiert und die
vor dem Stopp gültigen Daten gehen verloren. Diese Eigenschaft des SFC ist
der Default-Zustand.
• Retain SFC state. Bei einem Neustart der CPU behält der SFC seinen Zu-
stand. Anhand des SFC- und Prozess-Zustandes kann dann vom Bediener
entschieden werden, wie der SFC weiter bearbeitet werden soll.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 163 von 253
MDT PCS7 Handbuch
7.1.3 Phasen eines Schrittes
Jeder Schritt ist in drei Aktionsphasen unterteilt
• Initialisierung ist die Aktion für die erste Ausführung eines Schrittes.
• Bearbeitung ist die Aktion für die zyklische Ausführung eines Schrittes
• Beendigung ist die Aktion für die letzte Ausführung eines Schrittes
Abbildung 7.1.4 zeigt die Phasen eines Schrittes in Verbindung mit einer Folgetransi-
tion. Links die Elemente in der Plantopologie, rechts die entsprechenden Phasen.
Dabei geht es nicht um den Zustand des eigentlichen Schrittes, sondern um die Ak-
tionen die der entsprechende Schritt auslöst.
Wird z.B. eine Pumpe bei Aktivierung eines Schrittes gestartet und bei Beendigung
des Schrittes gestoppt, so müssen diese Aktionen bei der Initialisierung und bei der
Beendigung des Schrittes ausgeführt werden. Muss der Startbefehl während des
Schrittes weiterhin anstehen, so muss auch bei der Bearbeitung des Schrittes der
Startbefehl zur Pumpe aufrechterhalten werden.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 164 von 253
MDT PCS7 Handbuch
7.1.4 Betriebszustände
Ein SFC-Plan hat Kommandos mit denen der Zustand des SFC-Plans verändert
werden kann: Starten, Abbrechen, Neustart, Anhalten, Beenden, Rücksetzen, Fort-
setzen, Stoppen und Fehler. Die Kommandos bewirken, dass der SFC-Plan ver-
schiedene Aktionen ausführt: Bereit, Startend, Aktiv, Beendet; Anhaltend, Fehler,
Angehalten, Fortsetzend, Abbrechend, Abgebrochen, Stoppend und Gestoppt. Im
HAND Betrieb wird der Ablauf vom Bediener manuell gesteuert. Es sind alle Schalt-
modi zulässig. Im AUTOMATIK Betrieb wird der Ablauf automatisch gesteuert. Die
Steuerung durch das AS-Programm erfolgt im CFC-Plan, durch Parametrierung oder
Verschaltung der Außenansicht des SFC-Planes. Auch aktuelle Betriebszustän-
de/Aktionen können von außen an dem SFC-Plan von der Steuerung abgefragt wer-
den.
Die Betriebszustände im HAND Betrieb können nur im Test Modus (Online) oder
durch die SFC Visualisierung bedient werden.
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MDT PCS7 Handbuch
Alle möglichen Übergänge von Zuständen sind in der Abbildung 7.1.5 (2) dargestellt,
woraus gut ersichtlich ist, wie ein SFC ausgeführt und gesteuert wird.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 166 von 253
MDT PCS7 Handbuch
7.1.5 Externe Sicht des SFC-Plans
Im SFC Editor werden nur die Ablaufketten angelegt und Programmiert. Da der SFC-
Plan auch aus dem automatischen Betrieb verwendet oder die Betriebszustände an
die Steuerung übergeben werden soll, gibt es eine Externe Ansicht des SFC-Plans.
In der Externen Ansicht wird der SFC-Plan in einen Baustein gewandelt und in einen
CFC Plan integriert. Der „SFC-Baustein“ kann genauso wie die CFC-Bausteine mit
anderen Bausteinen Verschaltet werden.
Um die Externe Ansicht eines SFC-Plans zu öffnen können diese beiden Pfade ver-
wendet werden
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MDT PCS7 Handbuch
7.2 SFC-Plan bearbeiten
7.2.1 Ablaufketten eines SFC-Plans
Ein SFC kann mehrere Ablaufketten enthalten, die für verschiedene Anwendungen
verwendet werden können. Verschiedene Startbedingungen können verwendet wer-
den, um zu gewährleisten, dass die betreffende Ablaufkette ausgeführt wird, wenn
bestimmte Ereignisse eintreten. Es kann dann beispielsweise eine separate Ablauf-
kette für jeden einzelnen Betriebszustand bzw. für jedes Betriebsmerkmal projektiert
werden.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 168 von 253
MDT PCS7 Handbuch
7.2.1.2 Prioritäten und Namen der Ablaufketten einstellen
Sind die Startbedingungen für mehrere Ablaufketten gleichzeitig erfüllt, so wird die
Kette mit der höheren Priorität ausgeführt. Jeder Ablaufkette kann eine Priorität zwi-
schen 1 und 255 zugewiesen werden. Existieren jedoch zwei Ketten mit der gleichen
Startbedingung und derselben Priorität wird die Kette, deren Lasche im Editor am
weitesten links steht, aktiviert.
Zum Öffnen des Einstellungsfensters muss eine Kette im SFC-Plan mit einem
Rechtsklick angewählt werden Sequenz Properties geöffnet werden. In diesem
Einstellungsfenster kann die Priorität, der Name und ein Kommentar hinterlegt wer-
den.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 169 von 253
MDT PCS7 Handbuch
7.2.1.3 Startbedingungen für Ablaufketten einstellen
Die Startbedingung für jede Ablaufkette in einem CFC Plan kann einzeln eingestellt
werden. Um die Startbedingungen einzusehen, wird eine Ablaufkette im SFC-Plan
mit einem Rechtsklick angewählt (Register im unteren Bildschirmbereich) und „Se-
quenz Properties“ ausgeführt.
Die erste Ablaufkette eines SFC Plans erhält durch die Vorbesetzung die Startbe-
dingung „SFC.RUN=1“, wo SFC der Plan Name und RUN eine Variable des Plans
ist. (Siehe externe Sicht des SFC-Plans). Dadurch wird die erste Ablaufgruppe au-
tomatisch durch den Start des SFC ausgeführt.
Hinweis: Der Ausgang RUN aus der Externen Sicht des SFC-Plans wird immer
dann an getriggert, wenn der Bediener oder die Automatik ein Startbefehl gibt.
Die Startbedingung von jeder neu hinzugefügten Ablaufkette ist leer und damit nicht
erfüllt, d.h. die Kette wird nicht ausgeführt. Die Startbedingung kann für jede Ablauf-
kette definiert werden.
OS Comment
In dem Register „OS Comment“ können Kommentare für die Visualisierung hinter-
legt werden.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 170 von 253
MDT PCS7 Handbuch
7.2.2 Schritte und Transitionen einfügen
Beim Erstellen einer Ablaufkette werden automatisch der START und der END
Schritt in dem SFC Editor (Doppelklick SFC Plan) angelegt. Diese können auch
nicht gelöscht werden.
Die Ablaufkette kann jetzt individuell auf die Bedürfnisse angepasst werden. Dazu
stehen die folgenden Funktionen zur Verfügung.
Hinweis: Nachdem die Ablaufkette angepasst wurde, muss wieder auf den Maus-
zeiger in der Werkzeugleiste gewechselt werden, damit die Eigenschaften der Schrit-
te und Transitionen geöffnet werden können.
Ist das Symbol angewählt, kann nun die Maus auf die Position, wo der Schritt und
die Transition eingefügt werden soll, positioniert werden. Über eine Grüne Linie wird
angezeigt wo das Modul eingebaut werden kann. Mit einem Klick auf die Maus wird
der Schritt oder die Transition an der vorher grün markierten Stelle eingebaut.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 171 von 253
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7.2.2.3 Alternativzweig einfügen
Von den Ketten eines Alternativzweigs wird die Kette durchlaufen, deren Transition
zuerst erfüllt ist. Wenn mehrere Transitionen gleichzeitig erfüllt sind, wird die Transi-
tion aktiviert, die in der Plantopologie am weitesten links liegt.
Hinweis: In einem Alternativzweig dürfen am Anfang einer Kette keine leeren Tran-
sitionen vorkommen. Leere Transitionen sind immer mit True vorgesetzt und damit
automatisch erfüllt. Zum Einfügen von Alternativzweigen wird dieses Icon
verwendet.
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MDT PCS7 Handbuch
7.2.3 Transitionen verschalten
Durch einen Doppelklick auf eine Transition, öffnet sich der Logikeditor in dem bis zu
16 Bedingungen verknüpft werden können.
General
Im Register „General“ werden Name der Transition und ein Kommentar festgelegt.
Condition
Unter diesem Register werden die Transitionenbedingungen angelegt. Über den
Pfeil können die ausgeblendeten Transitionen eingeblendet werden.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 173 von 253
MDT PCS7 Handbuch
Über die Register „Component View“, Runtime Group“ und „Symols“, können
auch aus diesen Ansichten Signale für Verschaltung der Transition ausgesucht wer-
den.
Die zweite und übersichtlichere Methode der Verschaltung besteht mittels Drag &
Drop direkt aus einem CFC Plan in die Transition.
Dafür empfiehlt es sich das Fenster des SFC Editors mittels Windows Funktion zu
verkleinern und dann den gewünschten CFC Plan ebenfalls als Fenster zu öffnen.
Nun kann der gewünschte Anschluss einen CFC Bausteins mittels Drag & Drop
Funktion in ein Feld der Transition gezogen werden.
Im linken Feld der Transition wird nach der Verschaltung mit einer Quelle der Pfad in
Textform angegeben. Der Pfad kann manuell geändert werden. Bei einer ungültigen
Angabe, erscheint der Text mit gelben Farbumschlag und wird damit zur Textuelle
Verschaltung.
Im mittleren Feld müssen nun noch die Bedingungen festgelegt werden, mit denen
die Verschalteten Anschlüsse abzufragen sind. In Abhängigkeit des Signaltyps wer-
den unterschiedliche Möglichkeiten eingeblendet.
Im rechten Feld wird die der Zustand der Logik Verknüpfung angegeben.
Bei Digitalen Signale nur „FALSE“ oder „TRUE“ und bei Analogen Signalen ein Wert.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 174 von 253
MDT PCS7 Handbuch
Durch einen Klick auf die Logik Gatter am linken Rand, kann die Funktion zwischen
AND / OR geändert werden.
Bei aktiver Ablaufkette wird nun eine Transition erfüllt, wenn die hinterlegten Bedin-
gungen erfüllt sind. Nicht belegte Transitionsbedingungen werden bei der Bearbei-
tung der Logik nicht berücksichtigt.
OS Comment
Hier werden, passend die zu den Transitionsbedingungen, Kommentare hinzugefügt,
die in der Visualisierung für den Bediener sichtbar sind. Somit kann der Bediener
sehen, welche Bedingungen noch nicht erfüllt sind, um die gesamte Transition zu
erfüllen.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 175 von 253
MDT PCS7 Handbuch
7.2.4 Schritte beschalten
Durch einen Doppelklick auf einen Schritt wird das Einstellungsfenster geöffnet.
General
In dem „General“ Register werden der Name und verschiedene Kommentare für den
Schritt angelegt. Unter anderen auch OS-Kommentar für den Bediener.
In dem Rahmen „Run times“ kann für jeden Schritt eine Minimale und Maximale Zeit
eingetragen werden.
Die Minimale Zeit hält den Schritt für die eingegebene Zeit aktiv, auch wenn die
Transitionsbedingung erfüllt ist.
Die Maximale Zeit dient als Überwachung eines Schrittes. Ist die Option „Time mo-
nitoring“ in den Eigenschaften des SFC aktiviert, wird beim Überschreiten diese Zeit
der Betriebszustand der Ablaufkette auf „Error“ gesetzt und die Ablaufkette wird an-
gehalten und erst nach manueller Quittierung vorgesetzt. Der Zustand des aktuellen
Schrittes ändert sich dabei nicht.
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MDT PCS7 Handbuch
Initialization, Processing, Termination
Wan welche Phase aktiviert wird, wird in der Abbildung 7.1.3 (Phasen eines Schrit-
tes) dargestellt und im Kapitel 7.1.3 näher erläutert.
Hinweis: Die eingetragenen Befehle werden nur gesetzt. Damit der Grundzustand
wieder erreicht wird, muss der Befehl auch wieder zurückgesetzt werden. Das kann
zum Beispiel in dem Register Termination realisiert werden, da dieser Phase auch
aktiviert wird, wenn der Schritt aktiv ist und abgebrochen wird.
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7.2.5 SFC in Ablaufsequenzen
SFC-Pläne werden im voreingestellten OB (z.B. OB35) eingebaut, wenn diese neu
angelegt werden. Dabei wird aber keine eigene Ablaufgruppe für den SFC angelegt.
Über die Externe Ansicht kann die Ablaufsequenz geöffnet werden (Doppelklick grü-
nes Feld vom Baustein). Hierbei kann der SFC verschoben und somit auch einer
anderen Ablaufgruppe zugeordnet werden. Für einen SFC ist aber nicht zwingend
eine Ablaufgruppe nötig. Durch die Option „Predecessor for Insertion Positi-
on“ lässt sich der Vorgänger für den nächsten SFC und auch CFC Ablaufgruppen
bestimmen.
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MDT PCS7 Handbuch
7.3 Edit Mode eines SFC-Plans
Wie auch beim CFC-Plan existiert beim SFC-Plan auch ein Edit Mode. Das aktivie-
ren des Modus wird wie auch beim CFC-Plan mit dem ICON realisiert.
Ist der Edit Mode aktiv, werden alle Einstellungsmöglichkeiten die der Bediener hat
angezeigt. Mit Hilfe dieser Einstellungen kann der SFC gestartet werden. Auch die
anderen Einstellungsmöglichkeiten (z.B. Abbrechen, Stoppen, Reset,…) stehen im
Edit Mode zur Verfügung.
Alle dunkelgrünen Schritte wurden schon abgearbeitet. Der aktive Schritt ist hellgrün.
Auch Der Transitionenstatus der folgende Transition wird angezeigt. Rot bedeutet
die Transition ist nicht erfüllt und Grün bedeutet das die Transition erfüllt ist. Über ein
Doppelklick auf die einzelnen Transitionen oder Schritte kann man die Eigenschaften
der Elemente sehen.
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7.4 SFC Visualisierung
SFC-Pläne sind nach dem Übersetzen der OS in der OS verfügbar. Dafür muss
beim Übersetzen der OS die Funktion „SFC Visualization“ und „With interconnec-
tion partner“ aktiviert sein.
Befindet sich in der Technologischen Hierarchie ein SFC und auch ein Bild im glei-
chen Ordner, so wird beim OS übersetzen automatisch das SFC-Symbol in das Bild
eingefügt.
Mit einen Doppelklick auf das Bausteinsymbol des SFC-Plans öffnet sich das SFC-
Faceplate.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 180 von 253
MDT PCS7 Handbuch
Ist im Faceplate oben rechts „SFC section“ angewählt so werden die Ablaufketten
angezeigt. Wenn die Einstellung auf „Messages“ steht, werden alle Meldungen des
SFC-Plans angezeigt. Ist „Synchronize“ selektiert, so wird die aktuelle Kette auto-
matisch angezeigt. Wenn jedoch „Synchronize“ deaktiviert ist, kann eine gewünsch-
te Kette angewählt werden.
Im HAND Betrieb stehen dem Bediener die Tasten im oberen Bedienfeld zur Verfü-
gung. Über die Taste „Start condition“ werden die Starbedingungen der angewähl-
ten Ablaufkette angezeigt.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 181 von 253
MDT PCS7 Handbuch
Mit Doppelklick auf einen beliebigen Schritt oder eine Transition öffnet sich die de-
taillierte Ansicht des Schrittes oder der Transition. In der Transition werden die Wei-
terschaltbedingung angezeigt. Mittels Farbe an dem „AND“-Baustein wird angezeigt
ob die Bedingung erfüllt (grün) oder nicht erfüllt ist. Über die Schaltfläche „Step“
kann nun der Schritt oder auch die Transition ausgewählt werden.
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MDT PCS7 Handbuch
7.5 Lernzielkontrolle
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MDT PCS7 Handbuch
8 PCS 7 Process Safety
Lernziele
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 184 von 253
MDT PCS7 Handbuch
8.1 Grundlagen Process Safety
Jedes fehlersichere Programm erhält nach der Übersetzung und dem Download in
ein AS eine eindeutige Signatur. Die Signatur ist Bestandteil der Anlagendokumenta-
tion und des Abnahmeprotokolls (Kapitel 8.10).
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 185 von 253
MDT PCS7 Handbuch
Hinweis:
Alle folgenden Einstellungen und Hinweise beruhen auf das Dokument „Prozess-
leitsystem PCS 7 Kompendium Teil B - Process Safety (V7.1/V8.0)“ der Firma
Siemens. Detailliertere Informationen sind aus der offiziellen Dokumentationen der
Firma Siemens zu entnehmen.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 186 von 253
MDT PCS7 Handbuch
8.2 Konfiguration fehlersicherer Hardware
8.2.1 Anpassen der CPU-Parameter
• CPU 412H
• CPU 414H
• CPU 416H
• CPU 417H
• CPU 410H
Außerdem muss die Option "CPU contains safety program" aktiviert sein.
Die Einstellung des Schreibschutz wird im der HW-Konfig in den Eigenschaften der
CPU unter dem Register „Protection“ eingestellt.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 187 von 253
MDT PCS7 Handbuch
Bei MAN Diesel & Turbo PCS7 Projekten ist im Regelfall die Schutzstufe 3 aktiviert.
Schutzstufe 3 erzwingt eine Abfrage der CPU Passworts unter anderem beim Online
Zugriff auf die AS (CFC Test Modus) und beim Laden des Programms. Der Pass-
wortschutz bezieht sich hierbei nicht nur auf das Sicherheitsprogramm sondern auch
noch zusätzlich auf das Standart-Anwenderprogramm.
Bei der Abfrage des CPU Passwortes sollte die Option „Use password as default
for other protected modules/memory cars“ deaktiviert werden, damit das Pass-
wort vom System nicht für weitere Funktionen verwendet wird
Hinweis: Zusätzlich zu dem CPU Passwort, wird ein Passwort für das fehlersichere
Programm vergeben, das beim Erzeugen des Anwenderprogramms angelegt wird.
Dieses Password sollte sich vom Password der CPU unterscheiden.
Die folgende Tabelle beschreibt das Passwort für die F-CPU und das Passwort für
das Sicherheitsprogramm.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 188 von 253
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MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 189 von 253
MDT PCS7 Handbuch
8.2.1.2 Weckalarme
Für das Sicherheitsprogramm sollt im Regelfall ein eigener Weckalarm (OB) reser-
viert werden in dem kein Standart-Anwenderprogramm ausgeführt wird.
Bei MAN Projekten ist dies Standartmäßig der OB33 dem das Teilprozessabbild
PIP2 zugeordnet ist.
Hinweis:
Bei Weckalarm-OBs mit F-Programm dürfen keine Untersetzung und Phasenver-
schiebung eingestellt werden.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 190 von 253
MDT PCS7 Handbuch
8.2.1.3 Testzykluszeit
F/FH Systeme führen einen permanenten Selbsttest durch.
• den Prozessor
• den internen Speicher
• den Peripheriebus
Deckt der Test einen Fehler auf, wird dieser gemeldet und es erfolgt ein STOP.
In den CPU Eigenschaften unter dem Register „H Parameters“ wird mit dem Para-
meter „Test scan cycle time [min]“ die Testzykluszeit angegeben.
Die Testzykluszeit (default 90 min) gibt die Zeit vor, innerhalb derer ein kompletter
Hintergrundselbsttest durchgeführt wird.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 191 von 253
MDT PCS7 Handbuch
8.2.1.4 Zusätzlich Einstellungen in einem FH System
Es müssen alle Einstellungen, die im Single F-System vorgenommen werden, auch
im hochverfügbaren System eingestellt werden.
• Monitoring times: Bei aktivierter Option „Use only calculated values“ las-
sen sich die Überwachungszeiten automatisch berechnen. Dafür muss über
die Taste „Calculate…“ ein weiterer Dialog geöffnet werden.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 192 von 253
MDT PCS7 Handbuch
Mit der Taste „Recalculate“ lassen sich die Überwachungszeiten automatisch be-
rechnen.
Im Feld „User program information“ müssen noch Angaben über den OB mit Son-
derbehandlung gemacht werden:
• Work memory used for all data blocks in the user program (Kbytes):
Der Speicherbedarf aller Datenbausteine (DB) des Anwenderprogramms,
lässt sich in der Component View durch markieren alles Datenbausteine er-
mitteln. Die Summer steht im SIMATIC Manager unten rechts.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 193 von 253
MDT PCS7 Handbuch
8.2.2 Systemparameter für F-Signalbaugruppen einstellen
Die F-Signalbaugruppen werden, wie die Standardbaugruppen, in der HW Konfig
projektiert. Voraussetzung hierfür ist das entsprechende F- Configuration Pack. Nicht
genutzte Kanäle können im laufenden Betrieb hinzugefügt werden, sofern diese bei
der Erstinbetriebnahme in der HW Konfig aktiviert wurden und zur Unterdrückung
des Kanalfehlers mit Widerständen beschaltet worden sind.
Operating mode
Für die Signalbaugruppen ist die Betriebsart „Safety mode“ zu verwenden.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 194 von 253
MDT PCS7 Handbuch
F-source / dest address
Die Adressen dienen zur eindeutigen Identifikation von Quelle und Ziel bei der
PROFIsfae Kommunikation zwischen der F-CPU und den F-IO Karten.
Um einer falschen Parametrierung vorzubeugen, werden die F_Quell_Adresse und
die F_Ziel_Adresse automatisch vergeben und sollten nachträglich nicht mehr ver-
ändert werden.
F-monitoring time
Wenn die F-Signalbaugruppe im Sicherheitsbetrieb betrieben wird, wird hier die F-
Überwachungszeit für die sicherheitsgerichtete Kommunikation zwischen F-CPU und
der F-Signalbaugruppe (PROFIsafe-Überwachungszeit) eingestellt.
Diagnosealarm
Damit die Treiberbausteine von PCS7 die Alarme melden können, muss der Diagno-
sealarm für die F-Signalbaugruppe im Sicherheitsbetrieb immer aktiviert werden. Ein
Diagnosealarm wird ausgelöst durch verschiedene Fehlerereignisse, die die fehlersi-
chere Signalbaugruppe über ihre Diagnosefunktion feststellen kann. Die eingetrete-
nen Diagnoseereignisse stellt die Baugruppe der F-CPU zur Verfügung.
Sammeldiagnose
Wenn für einen bestimmten Kanal dieses Kontrollkästchen aktivieren wird, löst ein
kanalspezifisches Ereignis (z. B. Drahtbruch) eine Fehlerreaktion im Sicherheitspro-
gramm aus (am Kanaltreiber wird der Ersatzwert aktiviert und QBAD gesetzt). Bei
angewähltem Text "Enable Diagnostic interrupt " wird in der CPU ein Diagnose-
alarm ausgelöst und eine entsprechende Leittechnikmeldung an der OS abgesetzt.
Mit dem Parameter "Diagnostic interrupt" wird die Übertragung von kanalspezifi-
schen Diagnosemeldungen (z. B. Drahtbruch, Kurzschluss) der F-Signalbaugruppen
an die CPU ein- und ausgeschaltet.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 195 von 253
MDT PCS7 Handbuch
DIP switch setting
Die HW-Config gibt für jede F-Signalbaugruppe eine Spezifische DIP Schalterstel-
lung vor. Diese muss vor dem Aufbauen der Hardware, an jeder Karte separat über
die DIP Schalter auf der Rückseite, eingestellt werden. Nach dem Einbau in die ET-
200M können die Einstellungen nur noch angepasst werden, wenn die Karte dafür
herausgebaut wird.
Hinweis:
Beim Austausch einer fehlersicheren Signalbaugruppe muss an der SPARE Bau-
gruppe die gleiche DIP Schalter Einstellung vorgenommen werden.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 196 von 253
MDT PCS7 Handbuch
8.2.3 Fehlersichere Signalbaugruppen
Folgende sind die von MAN Diesel & Turbo am häufigsten eingesetzten fehlersiche-
ren Signalbaugruppen mit den empfohlenen Einstellungen aufgelistet:
Hinweis:
Weitere Informationen zu fehlersicheren Signalbaugruppen, sind der offiziellen Do-
kumentation der Firma Siemens zu entnehmen.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 197 von 253
MDT PCS7 Handbuch
8.3 Programmieren des Sicherheitsprogramms
Ein fehlersicheres Anwenderprogramm (F-Programm oder auch Sicherheitspro-
gramm) wird mit dem CFC-Editor erstellt. Beim Erstellen von Sicherheitsprogram-
men werden fehlersicheren Bausteinen, die in einer Bibliothek mit dem Optionspaket
S7 F Systems mitgeliefert werden, verwendet. Einige fehlersichere Bausteine verfü-
gen über fehlersichere Parameter (gelb) und normale Parameter (grau). Alle fehler-
sicheren Baustein unterscheide sich gegenüber den Standard Bausteinen in der
gelben Farbe.
Das Anwenderprogramm in der CPU kann aus fehlersicheren und nicht fehlersiche-
ren Bausteinen erstellt werden. Das F-Programm wird in eigenen Ablaufgruppen pro-
jektiert.
Der Datentransfer zwischen dem Standard- und dem F-Programm wird über Konver-
tierungsbausteine abgewickelt.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 198 von 253
MDT PCS7 Handbuch
8.3.1 Voraussetzung zum Erstellen eines Sicherheitsprogramms
• Eine Projektstruktur im SIMATIC Manager muss angelegt sein.
• Die Hardware-Komponenten des Projekts, insbesondere die F-CPU und die
F-Signalbaugruppen müssen vor dem Programmieren für den Sicherheitsbe-
trieb projektiert sein.
• Dem Sicherheitsprogramm muss eine fehlersichere Automatisierung Station
zugeordnet sein.
Bibliothek
Für die Projektierung müssen „F-User Blocks“ in der Library zur Verfügung stehen.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 199 von 253
MDT PCS7 Handbuch
8.3.2 Regel für die Programmstruktur
Beim Entwerfen eines Sicherheitsprogramms für S7 F/FH Systems müssen folgende
Regeln beachtet werden:
Bausteine werden per Drag & Drop aus der Bibliothek "S7 F Systems Lib V1_3",
"Failsafe Blocks (V1_2)" "F-User Blocks" in den Plan eingefügt. Jeder Baustein
kann beliebig oft eingefügt werden. (Kapitel 5.2.3)
Hinweis: Ist ein Bausteintyp einmal aus der Bibliothek eingefügt worden, kann er
das nächste Mal schneller aus dem "CFC-Bausteinkatalog", Register "Blocks" ein-
gefügt werden.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 200 von 253
MDT PCS7 Handbuch
8.3.4 F-Bausteine verschalten und Parametrisieren
Eingänge und Ausgänge der F-Bausteine werden parametrieren und verschalten wie
es in CFC-Plänen auch mit normalen Bausteinen Funktioniert (Kapitel 5.2.6).
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 201 von 253
MDT PCS7 Handbuch
8.3.5 Ablaufreihenfolge von F-Bausteinen
Die Ablaufreihenfolge wird im CFC-Editor wie für ein Standard-Anwenderprogramm
festgelegt. Eine Änderung der Ablaufreihenfolge ändert auch die Gesamtsignatur
(Kapitel 5.2.7).
Eine F-Ablaufgruppe wird erst dann eine F-Ablaufgruppe (mit gelbem Ordner und mit
"F" gekennzeichnet), wenn in ihr F-Bausteine aufgerufen werden.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 202 von 253
MDT PCS7 Handbuch
8.3.6 F-Abschaltgruppe
Eine F-Abschaltgruppe bildet eine abgeschlossene Einheit des Sicherheitspro-
gramms. Sie enthält Anwenderlogik, die gleichzeitig ausgeführt oder abgeschaltet
wird. Die F-Abschaltgruppe enthält eine oder mehrere F-Ablaufgruppen, die einem
gemeinsamen Weckalarm-OB zugeordnet sind. Es kann gewählt werden, ob ein
Fehler in der Ausführung des Sicherheitsprogramms eine vollständige Abschaltung
(Gesamtabschaltung) oder eine Teilabschaltung des Sicherheitsprogramms verursa-
chen soll. Bei einer Teilabschaltung wird nur die F-Abschaltgruppe, in der der Fehler
aufgetreten ist, abgeschaltet.
F-Baustein Beschreibung
F_S_R / F_R_R Sichere Übertragung von 5 Daten des Datentyps F_REAL
F_S_BO / F_R_BO Sichere Übertragung von 5 Daten des Datentyps F_BOOL
Vorgehensweis
In der F-Abschaltgruppe, von der aus Daten versendet werden sollen, muss der
Send-Baustein eingefügt werden (F_S_R / F_S_BO), in die empfangende Abschalt-
gruppe den Receive-Baustein vom gleichen Datentyp. An den eingefügten Datenty-
pen können die zu übertragenden oder empfangenden Daten an den Parametern
angeschlossen werden. Damit die beiden Bausteine kommunizieren können, muss
der Ausgang S_DB des Sendebausteins mit dem Eingang S_DB des dazugehörigen
Empfangsbausteins verbunden werden. Als letzten Schritt müssen die TIMEOUT-
Eingänge der Empfangsbausteine F_R_R und F_R_BO mit der berechneten F-
Überwachungszeit parametriert werden.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 203 von 253
MDT PCS7 Handbuch
8.3.7 Datenaustausch von fehlersicheren und normalen Bausteinen
Standard- und F-Programm benutzen unterschiedliche Datenformate. Deshalb müs-
sen spezielle Konvertierungsbausteine für den Datenaustausch eingesetzt werden.
Konvertier-Bausteine
Die F-Bausteine zur Konvertierung eines F-Datentyps in einen Standarddatentypen
F_FDatentyp_Datentyp müssen im Standard-Anwenderprogramm (Standard-
Ablaufgruppe) aufgerufen werden.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 204 von 253
MDT PCS7 Handbuch
Konvertierung von Standard- in F-Datentypen
Die Bausteine zur Datenkonvertierung von Standard- in F-Datentypen
(F_Datentyp_FDatentyp) dürfen nur im F-Programm (F-Ablaufgruppe) verwendet
werden.
Wird z.B. ein Not-Aus über eine digitale Standard Karte eingelesen und über einen
Konverter Baustein mit der fehlersicheren Logik verknüpft, so ist dieser Abschaltkreis
nicht fehlersicher. Das gleiche gilt in umgekehrter Richtung d.h. vom fehlersicheren
Teil in den Standard Teil.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 205 von 253
MDT PCS7 Handbuch
8.4 F-Shutdown
Bei einem F-Shutdown wird entweder das gesamte F-Programm (Gesamtabschal-
tung) oder nur die F-Abschaltgruppe, in der der Fehler aufgetreten ist, abgeschaltet
(Teilabschaltung). Alle F-Ablaufgruppen in einer F-Abschaltgruppe werden gleichzei-
tig abgeschaltet. Das Standard-Anwenderprogramm der F-CPU läuft bei einem F-
Shutdown weiter.
• CPU-Fehler
Nach dem ersten Übersetzen der CFC Pläne, befindet sich in der Componet View
unter dem Ordner „Charts“ der automatisch generierte CFC Plan „@F_ShutDn“.
Der Ausgang „FULL_SD“ des Bausteins „F_SHUTDN“ sollte im Standard Anwen-
derprogramm hinter jedem „F_FBO_BO“ Konverter Baustein verschaltet werden.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 206 von 253
MDT PCS7 Handbuch
8.4.1 Gesamtabschaltung
Alle F-Abschaltgruppen der F-CPU werden abgeschaltet. Die Abschaltung erfolgt
dabei in folgender Reihenfolge:
• Zunächst wird die F-Abschaltgruppe abgeschaltet, in welcher der Fehler er-
kannt wurde.
• Alle anderen F-Abschaltgruppen werden dann innerhalb der doppelten Zeit-
spanne abgeschaltet, die als F-Überwachungszeit für den langsamsten
Weckalarm-OB parametriert wurde.
8.4.2 Teilabschaltung
Nur die F-Abschaltgruppe wird abgeschaltet, in welcher ein Fehler erkannt wurde.
Hinweis:
Ein F-Shutdown hat nicht zwangsläufig einen CPU STOP zur Folge.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 207 von 253
MDT PCS7 Handbuch
8.4.3 Abschaltverhalten einstellen
Das Abschaltverhalten bei F-Shutdown wird im Dialog "Sicherheitsprogramm" über
die Schaltfläche "Abschaltverhalten" festgelegt. In diesem Dialogfenster kann einge-
stellt werde, ob das Sicherheitsprogramm Gesamtabgeschaltet oder nach der Ein-
stellung am F_SHUTDN Baustein abgeschaltet wird.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 208 von 253
MDT PCS7 Handbuch
Parametrierung am F_SHUTDN
Am Eingang SHUTDOWN des Bausteins „@F_ShutDn“ können folgende Einstel-
lungsmöglichkeiten gewählt werden:
• "Partial":
o Die fehlerhafte(n) F-Abschaltgruppe(n) wird(werden) beim ersten er-
kannten Fehler in einer F-Abschaltgruppe abgeschaltet (Teilabschal-
tung).
• "Full":
o Alle F-Abschaltgruppen eines Sicherheitsprogramms werden beim ers-
ten erkannten Fehler in einer F-Abschaltgruppe abgeschaltet.
Nach Änderung des Abschaltverhaltens müssen Sie das F-Programm erneut über-
setzen.
Dies gilt auch wenn Sie das Shutdown Verhalten im CFC online ändern.
Hinweis:
Ein F-Shutdown lässt sich nur zurücksetzen, wenn die Ursache für den F-Shutdown
behoben wurde, z.B. durch die Erhöhung OB Ausführungszeit.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 209 von 253
MDT PCS7 Handbuch
8.5 Fehlersicherer Anlauf einer CPU
Sowohl CPU-Kaltstart als auch CPU-Warmstart führt zu einem F-Anlauf. Bei einem
F-Anlauf läuft das Sicherheitsprogramm automatisch mit den Anfangswerten an.
Ein F-Anlauf findet statt:
• nach einem CPU-STOP, wenn einen Neustart (Warmstart) der F-CPU durch-
führt wird.
• nach einem F-STOP, wenn der F-Bausteins "F_SHUTDN" eine positive Flan-
ke am Eingang „RESTART“ erkennt.
Hinweis: Ist der Parameter nicht verschaltet, kann dieser Parameter im Edit Mode
des CFC-Plans geändert werden.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 210 von 253
MDT PCS7 Handbuch
8.6 Peripheriezugriff über F-Treiberbausteine
Der Zugriff auf die F-Signalbaugruppen erfolgt in S7 F Systems über F-Treiber-
bausteine und nicht über das Prozessabbild (PIP). Im Programm werden dazu F-
Kanaltreiber (z. B. F_CH_xx) verwendet. Für jeden benutzten Eingabe- oder Ausga-
bekanal wird ein F-Kanaltreiber benötigt. Für redundante Kanäle wird nur ein F-
Kanaltreiber benötigt.
Die F-Kanaltreiber bilden in Ihrem Sicherheitsprogramm die Schnittstelle zu einem
Kanal einer F-Signalbaugruppen und führen eine Signalverarbeitung durch. In Ab-
hängigkeit der F-Signalbaugruppen gibt es verschiedene F-Kanaltreiber. Sie werden
vom Anwender im Sicherheitsprogramm platziert und verschaltet.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 211 von 253
MDT PCS7 Handbuch
8.7 Passivierung und Wiedereingliederung von Ein-/Ausgabe Bau-
gruppen
Passivierung bedeutet, dass im Fehlerfall einer oder mehrere Kanäle einer F-
Signalbaugruppe in den sicheren Zustand geschaltet werden. Bei Auftreten eines
Kanalfehlers (z. B. Geber defekt) wird nur der betroffene Kanal passiviert.
Im Fall eines Baugruppenfehlers (z. B. Kommunikationsfehler) werden alle Kanäle
der fehlersicheren Peripheriebaugruppe passiviert.
Erkennt eine F-Signalbaugruppe einen Fehler, so schaltet sie den betroffenen Kanal
oder alle ihre Kanäle in den sicheren Zustand, d.h. die betroffenen Kanäle dieser
Baugruppe werden passiviert. Die fehlersichere F-Signalbaugruppe meldet den er-
kannten Fehler an den F-Kanaltreiber und an die PCS 7 OS.
Passivierung von Ausgabekanälen bedeutet, dass die Ausgänge in den strom- oder
spannungslosen Zustand gebracht werden. Der F-Kanaltreiber eines passivierten
digitalen Ausgabekanals gibt einen Ersatzwert mit dem Quality Code (QUALITY)
16#48 aus und zusätzlich werden die Ausgänge QBAD=1 und PASS_OUT = 1 ge-
setzt.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 212 von 253
MDT PCS7 Handbuch
8.7.1 De-passivierung (Wiedereingliederung)
Wiedereingliederung bedeutet:
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 213 von 253
MDT PCS7 Handbuch
8.7.3 De-passivierung nach Anwenderquittierung
Am Ausgang ACK_REQ des F-Kanaltreibers wird durch den Wert 1 angezeigt, dass
der Fehler beseitigt wurde und eine Anwenderquittierung für die Wiedereingliede-
rung möglich ist.
Wenn der Eingang ACK_NEC gesetzt ist, erfolgt die Wiedereingliederung des Ein-
oder Ausgabekanals erst nach einer Anwenderquittierung mit positiver Flanke am
Eingang ACK_REI der F-Kanaltreiber.
8.7.3.1 Quittiertaster
Bei der Realisierung einer Anwenderquittierung über einen Quittiertaster ist bei ei-
nem Baugruppenfehler derjenigen F-Signalbaugruppe, an der der Quittiertaster an-
geschlossen ist, auch keine Quittierung zur Wiedereingliederung dieser F-Signal-
baugruppe mehr möglich.
Für diese Baugruppe muss eine zusätzliche Quittiermöglichkeit vorgesehen werden
z. B.:mit einem "F_QUITTES"-Baustein.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 214 von 253
MDT PCS7 Handbuch
8.7.3.2 F_QUITES
Über den Baustein F_QUITES ist eine de-passivierung aus der Visualisierung her-
aus möglich.
Sobald eine Passivierung aufgetreten ist, färbt sich der Ramen gelb und die Anzeige
meldet die Passivierung. Über den oberen Knopf „Reintegrate IO Modules“ wird der
Knopf „Confirm Reintegration“ freigegeben. Wird der Zweite Knopf nun innerhalb
von 60 Sekunden betätig werden die Karte depassiviert.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 215 von 253
MDT PCS7 Handbuch
8.8 Übersetzen und Laden eines Fehlersicheren AS-Programms
Bei der Projektierung der Überwachungszeiten müssen sowohl die Verfügbarkeit, als
auch die Sicherheit des F/FH-Systems berücksichtigt werden.
• Verfügbarkeit
Damit die Zeitüberwachungen im fehlerfreien Fall nicht ansprechen, müssen
die Überwachungszeiten ausreichend groß gewählt werden.
• Sicherheit:
Damit die Fehlertoleranzzeit des Prozesses nicht überschritten wird, müssen
die Überwachungszeiten ausreichend klein gewählt werden.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 216 von 253
MDT PCS7 Handbuch
8.8.3 Hinweise zum Sicherheitsbetrieb
Der Sicherheitsbetrieb des Sicherheitsprogramms in der F-CPU kann zeitweise de-
aktiviert und wieder aktiviert werden. Dadurch wird ermöglicht, Änderungen am Si-
cherheitsprogramm im Betriebszustand RUN durchzuführen.
Ein S7-400 F/FH-System, das ein fehlersicheres Programm enthält, geht nach dem
Anlauf automatisch in den Sicherheitsbetrieb. Im Sicherheitsbetrieb sind alle im Sys-
tem vorhanden Funktionen zur Fehlererkennung im System und dem fehlersicheren
Anwenderprogramm aktiviert. In diesem Zustand ist eine Änderung des Sicherheits-
programms im laufenden Betrieb (RUN) nicht möglich.
Zur Durchführung von Online Änderungen fehlersicherer Parameter aus dem "CFC
Online" oder zum Laden von Änderungen im fehlersicheren Programm muss ein Teil
der Diagnosefunktionen abgeschaltet werden.
Bevor der Sicherheitsbetrieb deaktiviert wird, muss sichergestellt werden, dass sich
der Prozess in einem unkritischen Zustand befindet und während dieser Zeit von
einem Operator beobachtet wird (Beobachteter-Betrieb).
Nach dem Durchführen der Änderungen bzw. nach Ende des La-
devorgangs, muss der Sicherheitsbetrieb unverzüglich wieder ak-
tiviert werden.
Hinweis:
Beim Deaktivieren des Sicherheitsbetriebs müssen die Sicherheitsmaßnahmen aus
dem Siemens Handbuch „PCS7 Kompendium Teil B-Process Safety (V7.1/V8.0)“
eingehalten werden.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 217 von 253
MDT PCS7 Handbuch
8.8.4 Sicherheitsprogramm laden
Das Laden und Übersetzen des Sicherheitsprogramms erfolgt genauso wie für das
Standard-Anwenderprogramm im CFC. Bei einem kombinierten Programm mit Stan-
dard- und Sicherheitsteil werden alle Änderungen in den jeweiligen Teilen zusam-
men geladen.
Je nachdem, ob der Sicherheitsbetrieb ein- oder ausgeschaltet ist, lässt sich das
gesamte Sicherheitsprogramm oder Änderungen des Sicherheitsprogramms folgen-
dermaßen laden:
Bei der Anwahl des Ladens erfolgt noch vor der Auswahl zwischen Änderungs- oder
Gesamtladen die Abfrage des CPU Passwortes, wenn es nicht bereits einmal einge-
geben wurde. Danach erfolgt automatisch eine zweimalige Abfrage für das Deakti-
vieren des Sicherheitsbetriebs
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 218 von 253
MDT PCS7 Handbuch
Nach dem Download erfolgt automatisch eine Abfrage für das Aktivieren des Sicher-
heitsbetriebs
Der Zustand des Sicherheitsbetriebs lässt sich unter dem Menü „Options Edit
safety program“ für die jeweils markierte CPU einsehen und Ändern.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 219 von 253
MDT PCS7 Handbuch
8.8.5 Online Änderung am Sicherheitsprogramm
An einem bereits geladenen Sicherheitsprogramm, lassen sich an den Parametern
der Sicherheitsbausteine auch durch den Test Modus des CFC, online Änderungen
durchführen.
Die Anschlüsse eines Sicherheitsbaustein lassen sich genauso Anmelden wie beim
Standard Programm (Kapitel 5.3.4). Wird ein Parameter online geändert erfolgt au-
tomatisch die Anfrage zum Deaktivieren des Sicherheitsbetriebs. Danach erfolgt eine
Übersicht der Änderung und Abfrage ob diese Änderung übernommen werden soll.
Nach dem deaktivieren des Test Modus, erfolgt automatisch eine Abfrage für das
Aktivieren des Sicherheitsbetriebs.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 220 von 253
MDT PCS7 Handbuch
8.9 Änderungsverfolgung im Sicherheitsprogramm
Nach einer Neuprojektierung und auch nach Änderungen an einem Sicherheitspro-
gramm, sollte der Programmstand archiviert werden (Kapitel 5.4). Des Weiteren ist
eine Dokumentierung der durchgeführten Änderungen erforderlich.
Möglichkeiten zum Vergleich des Sicherheitsprogramms finden sich unter dem Dia-
log " Edit safety program " durch die Schaltfläche "Compare".
Mit Hilfe dieses Dialogfeldes können zwei Sicherheitsprogramme vergleichen und
die Abweichungen angezeigt und ausdruckt werden.
Hinweis:
Es werden nur Änderungen am Sicherheitsprogramm angezeigt.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 221 von 253
MDT PCS7 Handbuch
Mit der Klappliste "Compare with" wird bestimmt, welche Programme verglichen
werden sollen.
• Wenn das Optionsfeld " Reference " angewählt ist, können folgenden Pro-
gramme ausgewählt werden:
Alle Änderungen sollte zur Dokumentation über die Schaltfläche „Print“ ausgedruckt
werden.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 222 von 253
MDT PCS7 Handbuch
8.10 Signatur des Sicherheitsprogramms
Nachdem die Änderungen dokumentiert wurden, muss die Signatur des aktuellen
Sicherheitsprogramms als Referenz gespeichert werden.
Die Signatur dient zur Identifikation eines Sicherheitsprogramms. Die Signatur än-
dert sich mit jeder Änderung im Sicherheitsprogramm. Damit liefert ein Vergleich
der Signaturwerte zweier Sicherheitsprogramme einen ersten Anhaltspunkt für Än-
derungen im Sicherheitsprogramm.
Die Signatur des aktuellen Sicherheitsprogramms in einem AS finden sich unter dem
Dialog "Edit safety program" bei angewählter CPU. Dort stehen drei Signaturen mit
einem zugehörigen Datum:
• Das Datum, an dem CFC Pläne mit Änderungen des Sicherheitsprogramms
das letzte Mal übersetzt wurden und die dabei gebildete Signatur
• Das Datum, an dem ein Sicherheitsprogramm als Referenz gespeichert wurde
und welche Signatur das Referenzprogramm hat.
• Das Datum der letzen Online-Änderung und die dabei gebildete Signatur.
Die im Fenster "Edit safety program " angezeigten Signaturen müssen nicht mit
der Signatur im AS übereinstimmen. Es ist z. B. möglich, dass die letzten Änderun-
gen zwar übersetzt aber nicht geladen und geprüft wurden.
Um die Online Signatur zu prüfen, kann in dem Fenster „Edit safety program“ die
Option „Online“ aktiviert werden. Bei Ungleichheit empfiehlt sich der Offline/Online
Vergleich (Kapitel 8.9).
Zum Drucken des Sicherheitsprogramms und der Hardware sind die gezeigten Opti-
onen zu aktivieren.
Soll alle Pläne mit ausgedruckt werden, muss die Option „Chart (both standard and
safety) mit ausgewählt werden.
Die Fußzeile auf jeder Seite des Ausdrucks zeigt die Version der S7 F Systems
Software sowie die Gesamtsignatur der Sicherheitsprogrammbausteine im CFC
(CFC-Quelle). Zusätzlich wird die Gesamtsignatur des aktuellen Sicherheitspro-
gramms (Sicherheitsprogrammbausteine im Bausteinordner) angezeigt.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 224 von 253
MDT PCS7 Handbuch
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 225 von 253
MDT PCS7 Handbuch
8.11 Abnahme der Anlage
Zur Dokumentation des Systems stehen zwei Checklisten zur Verfügung:
• Checkliste "Process Safety – Konfiguration"
Die Liste dient zur Dokumentation des Systemaufbaus und der Einstellungen
in der Soft-und Hardware des eingesetzten Automatisierungssystems.
Die Listen stellen Vorlagen dar, die jederzeit an die Anforderungen der Anlage an-
gepasst werden können.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 226 von 253
MDT PCS7 Handbuch
8.12 Lernzielkontrolle
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 227 von 253
MDT PCS7 Handbuch
9 Maintenance
Das folgende Kapitel befasst sich mit möglichen Störfällen und die Diagnosemög-
lichkeiten von PCS7. Dabei geht es hauptsächlich darum einen möglichen Fehler zu
erkennen, Auszuwerten und ihn zu beheben.
Wenn das PCS7 System durchgängig mit für PCS7 freigebenden Baugruppen auf-
gebaut ist, werden automatische Diagnosemeldungen durch die Baugruppentreiber
erzeugt. Die Baugruppentreiber befindet sich nach dem ersten Übersetzen in auto-
matisch angelegte CFC Pläne die mit einem @ gekennzeichnet sind. Diese @-Pläne
sind nur in der Component View unter „Blocks“ sichtbar.
Hinweis: Bei PCS7 darf kein HW-Update in der HW-Config durchgeführt werden.
Sollte eine Baugruppe im Katalog der HW-Config nicht zur Verfügung stehen, so ist
im Zweifelsfall der Vorgängertyp zu projektieren. Bei einem Versionssprung z.B. der
CPU417-4H CPU417-5H muss über die Liste der freigegeben PCS7 Baugruppen
das passende Service Pack oder die passsende Version von PCS7 ausgesucht
werden.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 228 von 253
MDT PCS7 Handbuch
Die automatischen Diagnosemeldungen beinhalten die Baugruppennamen aus der
HW-Config. Bei PCS7 Projekten von MAN Diesel & Turbo sind die Baugruppenna-
men in der HW-Config identisch mit dem Betriebsmittelkennzeichen (BMK) der Bau-
gruppen im Schaltschrank.
In der Diagnosemeldung wird das BMK im Feld „Source“ sichtbar, z.B. A30_3.
Unter „Event“ erfolgt eine detaillierte Beschreibung des Fehlers.
Die Bezeichnung „Modul 0/0/5“ z.B. setzt sich zusammen aus:
Subnet-ID / Baugruppenträgernummer / Steckplatz
Anhand der PCS7 Diagnosemeldungen ist also bereits eine örtliche Bestimmung des
Fehlers möglich. Eine weitere besteht durch die Fehler LED’s an jeder Baugruppe.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 229 von 253
MDT PCS7 Handbuch
9.2 Diagnose durch Fehler LED’s
Diagnosefähige Baugruppen besitzen an ihrer Vorderseite Fehler LED’s die eine
Ortung der Fehlerursache ermöglichen.
Hinweis: Die Fehler LED’s werden nur angesteuert, wenn in der HW-Config die
Sammeldiagnose bei den jeweiligen Baugruppen aktiviert ist.
Eine Beschreibung der Zustände und Fehler, die durch diese LEDs angezeigt wer-
den, sind den entsprechenden Systemhandbuch von Siemens zu entnehmen.
Nachfolgend soll nur auf den Unterschied zwischen internen und externen Fehler
eingegangen werden.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 230 von 253
MDT PCS7 Handbuch
Die LED INTF leuchtet nur bei einem internen CPU Fehler z.B. bei einen Program-
mier- oder Parametrierfehler.
In der PCS7 Visualisierung wird automatisch eine Leittechnik Meldung über die mög-
liche Fehlerursache erzeugt. Die genauere Eingrenzung eines internen Fehlers lässt
sich nur durch einen Zugriff auf den Diagnose Puffer der CPU über eine Engineering
Station vornehmen.
Die LED EXTF bezieht sich auf einen Fehler, dessen Ursache nicht auf der CPU
Baugruppe liegt.
Nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die bei den einzelnen IM 153-
Modulen vorhandenen LED–Anzeigen.
Eine Beschreibung der Zustände und Fehler, die durch diese LEDs angezeigt wer-
den, sind den entsprechenden Systemhandbuch von Siemens zu entnehmen.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 231 von 253
MDT PCS7 Handbuch
Durch die Nachverfolgung der Fehler LED’s lässt sich die Örtlichkeit des Fehlers
eingrenzen. Für eine detaillierte Diagnose ist ein ONLINE Zugriff auf des AS-
Systems über eine Engineering Station nötig.
In der HW-Config besteht die Möglichkeit den ONLINE Status des AS-Systems aus-
zulesen. Über den Menüpunkt „Station Open ONLINE“ oder alternativ durch das
Symbol kann auf die ONLINE Ansicht gewechselt werden.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 232 von 253
MDT PCS7 Handbuch
Die ONLINE Ansicht gibt in den meisten Fällen den Zustand der Fehler LED’s wie-
der. Eine gestörte Baugruppe wird durch ein rotes Kreuz gekennzeichnet und eine
fehlende Baugruppe durch eine rot durchgestrichene Baugruppe.
Durch einen Doppelklick auf die entsprechende Baugruppe oder CPU kann der ON-
LINE Status eingesehen werden.
Unter dem Reiter „General“ werden allgemeine Informationen über den Baugrup-
penstatus angezeigt und im Feld „Status“ wird der Baugruppenzustand im Klartext
beschrieben.
Über die Taste „Print…“ können die entsprechenden Meldungen des aktiven Reiters
z.B. als PDF ausgedruckt werden.
Hinweis: Die ONLINE Diagnose wird nicht zyklisch aktualisiert. Tritt also wärend der
ONLINE Diagnose ein weiterer Fehler auf, dann wird dieser nicht direkt im ONLINE
Dialog angezeigt. Über die Taste „Update“ oder über F5 auf der Tastatur, kann die
Ansicht aktualisiert werden.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 233 von 253
MDT PCS7 Handbuch
Unter dem Reiter „General“ werden allgemeine Informationen über den CPU-Status
angezeigt. Unter anderem kann hier auch die verwendete Firmware Version ausge-
lesen werden. Im Feld „Status“ wird der CPU-Status im Klartext beschrieben.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 234 von 253
MDT PCS7 Handbuch
Unter dem Reiter „Diagnostic Buffer“ werden die Diagnoseereignisse in der Rei-
henfolge ihres Auftretens angezeigt. Der erste Eintrag enthält das neueste Ereignis.
Bei aktiver Uhrzeitsynchronisation zwischen der PCS7 Visualisierung und der CPU
wird der Zeitstempel in der UTC Zeit (GMT) angezeigt.
Jeder Diagnoseeintrag der CPU wird hier festgehalten. Dabei werden nicht nur Feh-
ler in den Diagnosepuffer geschrieben, sondern auch Zustandswechsel wie z.B. von
RUN auf STOP. Der Diagnosepuffer arbeitet als Ringspeicher. Die tatsächliche ma-
ximale Anzahl der Einträge im Diagnosepuffer ist vom Typ der CPU abhängig.
Über die Taste „Settings“ kann die Vorgabe verändert werden.
Zu einzelnen Einträgen lässt sich eine erweiterte Hilfe über die Taste „Help on
Event“ bei markierten Eintrag öffnen.
Alle Einträge aus dem Diagnosepuffer lassen sich über die Taste „Save As…“ oder
über die Taste „Print…“ exportieren.
Hinweis: Auch die ONLINE Diagnose wird nicht zyklisch aktualisiert. Über die Taste
„Update“ oder über F5 auf der Tastatur, kann die Ansicht aktualisiert werden.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 235 von 253
MDT PCS7 Handbuch
9.4.1 Speicherauslastung
Unter dem Reiter „Memory“ kann der verfügbare und verwendete Speicher eingese-
hen werden.
Load Memory RAM: Ladenspeicher der CPU. Kann durch eine Memory RAM Karte
erweitert werden kann.
Load Memory EPROM: Ladespeicher einer Flash EPROM Karte. Nicht für PCS7
freigegeben.
Work Memory Code: Arbeitsspeicher für den Programm Code. Kann nicht erweitert
werden.
Work Memory Data: Arbeitsspeicher für die Programmdaten: Kann nicht erweitert
werden.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 236 von 253
MDT PCS7 Handbuch
9.4.2 Zykluszeitauslastung
Unter dem Reiter „Scan Cycle Time“ wird die Zykluszeitauslastung des OB1 ange-
zeigt. Der blaue Balken zeigt die Zeitspanne zwischen der kürzesten und längsten
Zykluszeit an. Da der OB1 keine feste Zykluszeit besitzt, können diese Werte variie-
ren. Der grüne Pfeil, zeigt die aktuelle Zykluszeit der OB1 an.
Hinweis: Der OB1 wird bei PCS7 normalerweise nicht eingesetzt. Somit gibt die An-
zeige keinen Rückschluss auf die Zykluszeitauslastung der Weckalarme OB3x.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 237 von 253
MDT PCS7 Handbuch
9.5 Kanaltreiber
Der Zugriff auf die Ein und Ausgänge der SIMATIC S7 erfolgt bei PCS7 ausschließ-
lich über Kanaltreiber (CH_AI, CH_DI, CH_AO, CH_DO). Die Symbolik der Periphe-
rie wird mit dem Anschluss „VALUE“ verschalten. Nach dem Übersetzen der CFC
Pläne, werden die Kanaltreiber automatisch mit dem entsprechenden Baugruppen-
treibern verbunden.
Hinweis: In einem AS Projekt darf auf die Ein und Ausgänge nur einmalig per Kanal-
treiber zugegriffen werden. Alle weiteren CFC Pläne müssen mit dem entsprechen-
den Kanaltreiber verschaltet werden.
Mit dem Parameter „LAST_ON“ wird im Falle eines Signalfehlers der letzte gültige
Wert am Ausgang „V“ gehalten.
Mit dem Parameter „SUBS_ON“ wird bei einem Signalfehler der Ersatzwert
„SUBS_V“ am Ausgang „V“ ausgegeben.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 238 von 253
MDT PCS7 Handbuch
9.5.1 Kanaltreiber Simulieren
Für Wartungsarbeiten kann es erforderlich sein, dass Peripheriesignale in der Steue-
rung simuliert werden. Mit dem Parameter „SIM_ON“ wird der Parameter „SIM_V“
auf den Ausgang „V“ geschrieben und der Ausgang „QSIM“ gesetzt.
Beim Deaktivieren der Simulation ist darauf zu achten, dass der simulierte Wert mit
dem echten Prozesswert übereinstimmt. Ansonsten kommt es zu einem Sprung des
Prozesswertes und zu einer ungewollten Reaktion in der Steuerung.
Bei analogen Eingangstreibern ist der Vergleich nur schwer möglich, da das Rohsig-
nal vor dem Kanaltreiber nur in Hexadezimaler Form am Anschluss „VALUE“ zur
Verfügung steht.
An den entsprechenden WinCC Symbolen wird die Simulation durch die Anzeige
„SIM“ angezeigt.
Durch den Ausgang „QUALITY“ wird ein Quality Code am Kanaltreiber ausgegeben,
der wiederum den Zustand des Kanaltreibers wiedergibt. Wird der Quality Code an
einen Bedien- und Beobachtbaren Baustein angeschlossen, dann kann der Zustand
in dem entsprechenden Faceplate angezeigt werden.
Signalfehler
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 239 von 253
MDT PCS7 Handbuch
9.5.3 Simulationen über die Prozessobjektsicht suchen
In der Prozessobjektsicht können innerhalb eines Projektes Signale und Parameter
aufgelistet werden. Sind alle SIM_ON Anschlüssen als Parameter gekennzeichnet,
so ist es möglich aktive Simulationen über die Prozessobjektsicht aufzulisten.
In den Eigenschaften eines CFC Bausteinanschlusses, muss dafür im Feld „Pro-
cess object view“ die Option „Parameter“ gesetzt sein.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 240 von 253
MDT PCS7 Handbuch
In der Spalte „Value“ wird der Offline Wert des Anschlusses SIM_ON angezeigt.
Der Wert lässt sich direkt durch Werteingabe ändern. Der entsprechende CFC Plan
kann durch Rechtsklick.Open Chart geöffnet werden.
Über „View Online“ oder über das Symbol wechselt die Prozessobjektsicht
in die Onlineansicht. Dadurch lassen sich die Parameter direkt online ändern. Die
Änderungen sind in diesem Falle auch im Offline Programm vorhanden.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 241 von 253
MDT PCS7 Handbuch
Für einen Bausteinanschluss muss „Connection“ angewählt werden und als An-
schlussname SIM_ON. Zusätzlich kann der Filter noch durch einen Bausteinname
unter der Option „Blocks“ verfeinert werden. Durch die Bestätigung mit OK werden
alle sich in der markierten Hierarchie befindenden Anschlüsse mit dem Namen
SIM_ON tabellarisch angezeigt.
In der folgenden Tabelle, können die ausgewählten Anschlüsse über die entspre-
chenden Spalten als Parameter oder Signal definiert werden. Parameter werden
Blau markiert und Signale Grün.
Nach der Bestätigung mit OK, sind die entsprechenden Anschlüsse in der Prozess-
objektsicht unter dem Reiter „Parameters“ oder „Signals“ sichtbar.
9.6 Uhrzeitsynchronisation
Meldungen und Alarme aus dem Prozess, werden bei PCS7 ausschließlich über die
AS mittels Meldebausteine projektiert und generiert. Meldebausteine sind Bestand-
teil von einigen Bedien- und Beobachtbaren Bausteinen z.B. ANAMON, DIGMON.
Die Zeitstempelung dieser Meldungen erfolgt über die Systemzeit der S7-CPUen.
Im Folgenden wird nun der Fall beschrieben wo die WinCC OS Uhrzeit Master ist
und die Uhrzeit an die AS CPU weiterleitet.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 242 von 253
MDT PCS7 Handbuch
9.6.1 OS Einstellungen
Die Systemzeit der S7-CPU läuft immer in UTC/GMT Zeit. Der Zeitversatz zur loka-
len Uhrzeit wird automatisch vorgenommen. Dafür ist unter den Windows Eigen-
schaften "Start Settings Control Panel Date and Time" die Zeitzone des
Aufstellungsortes anzugeben.
Die Option " Automatically synchronize with an Internet time server" im Register
"Internet Time" darf nicht aktiviert sein.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 243 von 253
MDT PCS7 Handbuch
In dem Editor "Regional and Language Options" über "Start Settings Con-
trol Panel Regional and Language Options" werden die die standortbedingten
Optionen parametriert.
Das gleiche gilt auch bei Einzelplatzsystemen wie z.B. eine kombinierte ES/OS.
Die Zeitsynchronisation wird auf der ES in dem OS-Server oder OS-Single Station
Projekt vorgenommen. Dafür muss der Editor „Time Synchronization“ im WinCC
Explorer gestartet werden.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 244 von 253
MDT PCS7 Handbuch
Bei einem redundanten Anlagenbus, kann unter „Access Point 2“ optional eine
zweite CP1623 angewählt werden. Auch diese ist als Master zu konfigurieren.
Hinweis: Erfolgt durch das manuelle Setzen der Windowszeit ein Zeitsprung, so
schalten die Zugangspunkte 1 und 2 in den Slave Betrieb um. Die Uhrzeitsynchroni-
sation kann danach nur durch manuelles Setzen auf den Master Betrieb wieder akti-
viert werden.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 245 von 253
MDT PCS7 Handbuch
9.6.2.2 Option Leittechnikmeldungen
Wenn bei der Synchronisation Probleme auftreten, werden Leittechnikmeldungen in
der OS Runtime angezeigt. Für regelmäßig wiederkehrenden Leittechnikmeldungen
kann im Feld "Process Control Messages" festgelegt werden, wie oft diese
Leittechnikmeldungen in der OS Runtime angezeigt werden.
Um die Leittechnikmeldung nur einmal anzeigen zu lassen, ist die Option „Send on-
ce“ zu setzen. Ansonsten wird die Leittechnikmeldung in dem unter „Send every“
angegebenen Intervall wiederholt.
Wird die Windowszeit durch eine zusätzliche Software z.B. NTP-Server Software
gesetzt, dann muss die Option „Permit time set by external (3rd – party) compo-
nents“ gesetzt werden. Die Uhrzeitsynchronisation über den Terminalbus wird
dadurch deaktiviert.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 246 von 253
MDT PCS7 Handbuch
In dem rot markierten Bereich müssen folgende Einstellungen vorgenommen wer-
den.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 247 von 253
MDT PCS7 Handbuch
9.6.3 Einstellungen im PCS7 Projekt
Die Uhrzeitempfänger bestehend aus OS Kommunikationsprozessor, AS Kommuni-
kationsprozessor und S7-CPU müssen im SIMATIC Manager parametriert werden.
Interne Ethernet Schnittstellen (IE General) leiten das Uhrzeitsignal automatisch wei-
ter. Es sind keine Einstellungen notwendig.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 248 von 253
MDT PCS7 Handbuch
9.6.3.2 Einstellungen in der AS-Station
Dafür sind in der HW-Config des AS-Systems unter den Eingeschalten des Kommu-
nikationsprozessors z.B. CP443-1 folgende Einstellungen vorzunehmen. Im Reiter
„Time-of-Day Synchronization“ muss im SIMATIC Mode die Option „Forward time
of day“ aktiviert sein und die Einstellung „From LAN to station“.
Bei einem redundanten H-System mit zwei CP443-1 müssen die Einstellungen an
beiden Kommunikationsprozessoren vorgenommen werden.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 249 von 253
MDT PCS7 Handbuch
Das empfangene Uhrzeittelegramm wird nun an die S7-CPU weitergeleitet. Damit
die S7-CPU die Uhrzeit übernimmt, muss in den Eigenschaften der CPU unter dem
Reiter „Diagnostics/Clock“ unter der dem Eintrag „Clock“ die Option „Synchro-
nization Type As slave“ gesetzt sein.
Bei einem redundanten H-System müssen die CPU Einstellungen nur an der erste
CPU durchgeführt werden. Die zweite CPU hat keinen eigenen Eigenschaftendialog.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 250 von 253
MDT PCS7 Handbuch
Ohne separaten Kommunikationsprozessor
Erfolgt die AS/OS Kommunikation über die internen PROFINET Schnittstellen der
S7-CPU, so entfallen die Einstellungen an dem Kommunikationsprozessor.
Dafür müssen die Eigenschaften des PROFINET Ports der S7-CPU angepasst wer-
den. Über einen Doppelklick auf den PN-IO Port der CPU, muss im Reiter „Time-of-
Day Synchronization“ im SIMATIC Mode die Option „Type of synchroization
As slave““ aktiviert sein.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 251 von 253
MDT PCS7 Handbuch
Da das Uhrzeittelegramm der PC-Station nun direkt an den PROFINET Port der
CPU weitergeleitet wird, muss die Option in den Eigenschaften der CPU deaktiviert
werden. Ansonsten entsteht beim Übersetzen eine Fehlermeldung, dass die CPU
ein Uhrzeittelegramm nur von einem Partner erhalten kann. Als „Synchronization
Typ“ ist „None“ einzustellen.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 252 von 253
MDT PCS7 Handbuch
10 Literaturverzeichnis
Dieses Handbuch wurde mit Hilfe von Dokumenten der Firma Siemens erstellt.
Teile des Handbuchs entsprechen im Wortlaut den Beschreibungen aus den Doku-
menten der Firma Siemens.
MDT PCS7 Handbuch | Revision 0 | Dezember 2015 Seite 253 von 253