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Fachinformation

Olumiant® 2 mg/4 mg Filmtabletten


▼ Dieses Arzneimittel unterliegt einer zu- kehrenden Infekten in der Vorgeschichte
angebracht sein. Auch für Patienten, die mit
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Olumiant
sätzlichen Überwachung. Dies ermöglicht
4 mg täglich eine anhaltende Kontrolle über bei Kindern und Jugendlichen im Alter von
eine schnelle Identifizierung neuer Erkennt-
die Krankheitsaktivität erreicht haben und 0 bis 18 Jahren ist bisher noch nicht erwie-
nisse über die Sicherheit. Angehörige von
die für eine Dosisreduktion infrage kommen, sen. Es liegen keine Daten vor.
Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden
kann eine Dosierung von 2 mg täglich in Be-
Verdachtsfall einer Nebenwirkung zu melden. Art der Anwendung
tracht gezogen werden (siehe Abschnitt 5.1).
Hinweise zur Meldung von Nebenwirkungen, Zum Einnehmen.
siehe Abschnitt 4.8. Atopische Dermatitis Olumiant ist einmal täglich unabhängig von
Die empfohlene Dosis für Olumiant beträgt den Mahlzeiten und der Tageszeit einzuneh-
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS 4 mg einmal täglich. Eine Dosis von 2 mg men.
täglich ist beispielsweise für Patienten ab
Olumiant® 2 mg Filmtabletten
75 Jahren angebracht und kann auch für 4.3 Gegenanzeigen
Olumiant® 4 mg Filmtabletten
Patienten mit chronischen bzw. wiederkeh-
renden Infekten in der Vorgeschichte ange- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten
bracht sein. Für Patienten, die mit 4 mg täg-
ZUSAMMENSETZUNG sonstigen Bestandteile.
lich eine anhaltende Kontrolle über die Krank-
Olumiant 2 mg Filmtabletten heitsaktivität erreicht haben und die für eine Schwangerschaft (siehe Abschnitt 4.6).
Jede Filmtablette enthält 2 mg Baricitinib. Dosisreduktion infrage kommen, sollte eine
Dosierung von 2 mg täglich in Betracht ge- 4.4 Besondere Warnhinweise und Vor-
Olumiant 4 mg Filmtabletten zogen werden (siehe Abschnitt 5.1). sichtsmaßnahmen für die Anwendung
Jede Filmtablette enthält 4 mg Baricitinib.
Olumiant kann mit oder ohne topische Kor- Infektionen
Vollständige Auflistung der sonstigen Be- tikosteroide angewendet werden. Die Wirk-
Baricitinib ist im Vergleich zu Placebo mit
standteile, siehe Abschnitt 6.1. samkeit von Olumiant kann bei gleichzeitiger
einer erhöhten Infektionsrate wie etwa Infek-
Gabe von topischen Kortikosteroiden verbes-
tionen der oberen Atemwege verbunden
3. DARREICHUNGSFORM sert werden (siehe Abschnitt 5.1). Topische
(siehe Abschnitt 4.8). In klinischen Studien
Calcineurin-Inhibitoren können angewendet
Filmtablette (Tablette) zu rheumatoider Arthritis führte eine Kom-
werden, sollten aber auf empfindliche Bereiche
bination mit Methotrexat bei behandlungs-
Olumiant 2 mg Filmtabletten wie Gesicht, Hals, intertriginöse Bereiche und
naiven Patienten im Vergleich zu einer Bari-
Hellrosa, längliche Tabletten, 9,0 × 7,5 mm, den Genitalbereich beschränkt werden.
citinib-Monotherapie zu höheren Infektions-
mit der Prägung „Lilly” auf der einen und „2” Bei Patienten, bei denen nach 8  Behand- raten.
auf der anderen Seite. lungswochen kein therapeutischer Nutzen
Bei Patienten mit aktiven, chronischen oder
Olumiant 4 mg Filmtabletten nachgewiesen werden kann, ist eine Be-
wiederkehrenden Infektionen sollten vor
endigung der Behandlung in Betracht zu
Rosa, runde Tabletten, Durchmesser 8,5 mm, Therapiebeginn die Risiken und Vorteile einer
ziehen.
mit der Prägung „Lilly” auf der einen und „4” Olumiant-Behandlung sorgfältig abgewogen
auf der anderen Seite. Behandlungsbeginn werden (siehe Abschnitt 4.2). Falls sich eine
Bei Patienten mit einer absoluten Lym- Infektion entwickelt, ist der Patient sorgfältig
Die Tabletten haben auf beiden Seiten eine
phozytenzahl (ALC) von weniger als zu überwachen und die Therapie mit
Vertiefung.
0,5 × 109  Zellen/l, einer absoluten Neutro- Olumiant vorübergehend zu unterbrechen,
philenzahl (ANC) von weniger als 1 × 109 Zel- sollte der Patient auf eine Standardtherapie
4. KLINISCHE ANGABEN
len/l oder einem Hämoglobinwert unter 8 g/dl nicht ansprechen. Die Anwendung von
4.1 Anwendungsgebiete sollte eine Therapie nicht begonnen werden. Olumiant darf erst wieder begonnen werden,
Die Behandlung kann eingeleitet werden, nachdem die Infektion ausgeheilt ist.
Rheumatoide Arthritis
sobald sich die Werte über diese Grenz-
Olumiant ist angezeigt zur Behandlung von Tuberkulose
werte hinaus verbessert haben (siehe Ab-
mittelschwerer bis schwerer aktiver rheuma- Die Patienten sollten vor Beginn einer
schnitt 4.4).
toider Arthritis bei erwachsenen Patienten, Olumiant-Therapie auf Tuberkulose (TB)
die auf eine vorangegangene Behandlung Eingeschränkte Nierenfunktion getestet werden. Olumiant sollte nicht bei
mit einem oder mehreren krankheitsmodifi- Bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance Patienten mit aktiver TB angewendet wer-
zierenden Antirheumatika (DMARDs) unzurei- zwischen 30 und 60 ml/min beträgt die emp- den. Bei Patienten mit zuvor unbehandelter
chend angesprochen oder diese nicht ver- fohlene Dosis 2 mg einmal täglich. Bei Pa- latenter TB ist vor der Einleitung der
tragen haben. Olumiant kann als Monothera- tienten mit einer Kreatinin-Clearance < 30 ml/ Olumiant-Behandlung eine Anti-TB-Therapie
pie oder in Kombination mit Methotrexat min wird die Anwendung von Olumiant nicht in Betracht zu ziehen.
eingesetzt werden (siehe Abschnitte 4.4, 4.5 empfohlen (siehe Abschnitt 5.2).
Hämatologische Anomalien
und 5.1 zu verfügbaren Daten verschiedener Eingeschränkte Leberfunktion Eine absolute Neutrophilenzahl (ANC)
Kombinationen). Bei Patienten mit leichter oder mittelschwe- < 1 × 109  Zellen/l und eine absolute Lym-
Atopische Dermatitis rer Leberfunktionsstörung ist keine Dosis- phozytenzahl (ALC)  < 0,5 × 109  Zellen/l
anpassung erforderlich. Bei Patienten mit wurden bei weniger als 1 % der Patienten in
Olumiant ist angezeigt zur Behandlung von
schwerer Leberfunktionsstörung wird die klinischen Studien berichtet. Ein Hämoglo-
mittelschwerer bis schwerer atopischer Der-
Anwendung von Olumiant nicht empfohlen binwert < 8 g/dl wurde bei weniger als 1 %
matitis bei erwachsenen Patienten, die für
(siehe Abschnitt 5.2). der Patienten in klinischen Studien zu rheu-
eine systemische Therapie infrage kommen.
Gemeinsame Anwendung mit OAT3-Inhi- matoider Arthritis berichtet.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung bitoren Bei Patienten, bei denen im Rahmen einer
Bei Patienten, die gleichzeitig OAT3-Inhibi- Routineuntersuchung eine ANC < 1 × 109 Zel-
Die Therapie sollte durch einen Arzt begon-
toren (Inhibitoren von Organischen Anionen- len/l, eine ALC < 0,5 × 109  Zellen/l oder ein
nen werden, der in der Diagnose und Be-
Transportern vom Typ 3) mit starkem Hemm- Hämoglobinwert < 8 g/dl beobachtet wurde,
PP-BA-DE-1514 Dezember 2020

handlung von Erkrankungen, für die Olumiant


potenzial wie etwa Probenecid anwenden, sollte eine Therapie nicht begonnen bzw.
angezeigt ist, Erfahrung hat.
beträgt die empfohlene Dosis 2 mg einmal diese vorübergehend unterbrochen werden
Dosierung täglich (siehe Abschnitt 4.5). (siehe Abschnitt 4.2).
Dezember 2020

Rheumatoide Arthritis Ältere Patienten Bei älteren Patienten mit rheumatoider Ar-
Die empfohlene Dosis für Olumiant beträgt Die klinische Erfahrung bei Patien- thritis ist das Risiko einer Lymphozytose
4 mg einmal täglich. Eine Dosis von 2 mg ten ≥ 75 Jahren ist sehr begrenzt. Für diese erhöht. Es wurden seltene Fälle von lympho-
täglich ist beispielsweise für Patienten ab Patienten ist eine Anfangsdosierung von proliferativen Erkrankungen berichtet.
75 Jahren angebracht und kann auch für 2 mg täglich angebracht.
Patienten mit chronischen bzw. wieder-
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Virusreaktivierung 12 Wochen nach Beginn der Olumiant- sollten umgehend diagnostiziert und an-
Virusreaktivierungen, einschließlich Fälle der Therapie überprüft werden, und die Patien- schließend mit einer geeigneten Therapie
Reaktivierung von Herpes-Viren (z. B. Herpes ten danach entsprechend den internatio- behandelt werden.
zoster, Herpes simplex), wurden in klinischen nalen klinischen Leitlinien für Hyperlipidämie
Laborkontrollen
Studien berichtet (siehe Abschnitt  4.8). In behandelt werden. Die Auswirkungen dieser
Erhöhungen der Lipidwerte auf die kardio- Siehe Tabelle 1
klinischen Studien zu rheumatoider Arthritis
wurden bei Patienten ab  65 Jahren, die vaskuläre Morbidität und Mortalität wurden Immunsuppressiva
vorher bereits sowohl mit biologischen als bisher noch nicht untersucht.
Die Kombination mit biologischen DMARDs,
auch mit konventionellen DMARDs behandelt Erhöhungen der Lebertransaminasen biologischen Immunmodulatoren oder an-
wurden, Herpes zoster-Infektionen häufiger deren Januskinase(JAK)-Inhibitoren wird
Dosisabhängige Erhöhungen von Alanin-
berichtet. Falls ein Patient eine Herpes zoster- nicht empfohlen, da das Risiko eines addi-
Aminotransferase (ALT) und Aspartat-Amino-
Infektion entwickelt, sollte die Behandlung tiven immunsuppressiven Effekts nicht aus-
transferase (AST) wurden bei mit Baricitinib
mit Olumiant vorübergehend unterbrochen geschlossen werden kann.
behandelten Patienten im Vergleich zu Pla-
werden, bis die Infektion abgeklungen ist.
cebo berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Erhö- Für rheumatoide Arthritis liegen nur begrenz-
Vor Beginn einer Olumiant-Therapie sollte hungen von ALT und AST auf mindestens te Daten, die die gemeinsame Anwendung
ein Screening auf eine Virushepatitis ent- das 5- bis 10-fache der Obergrenze der von Baricitinib mit potenten Immunsup-
sprechend der klinischen Leitlinien durch- Normalwerte (ULN) wurden in den klinischen pressiva (z. B. Azathioprin, Tacrolimus, Ci-
geführt werden. Patienten mit nachweislich Studien bei weniger als 1 % der Patienten closporin) betreffen, vor. Bei der Anwendung
aktiver Hepatitis-B- oder Hepatitis-C-Infek- berichtet. In klinischen Studien zu rheuma- solcher Kombinationen ist Vorsicht geboten
tion waren von den klinischen Studien aus- toider Arthritis führte eine Kombination mit (siehe Abschnitt 4.5).
geschlossen. Patienten, die für Hepatitis-C- Methotrexat bei behandlungsnaiven Patien-
Antikörper positiv, aber für Hepatitis-C-Virus- ten im Vergleich zu einer Baricitinib-Mono- Für atopische Dermatitis wurde eine Kombina-
RNA negativ waren, konnten an den Studien therapie häufiger zu einer Erhöhung der tion mit Ciclosporin oder anderen potenten
teilnehmen. Patienten mit Hepatitis-B-Ober- Lebertransaminasen (siehe Abschnitt 4.8). Immunsuppressiva nicht untersucht und wird
flächen-Antikörpern und Hepatitis-B-Kern- nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).
Falls im Rahmen von Routineuntersuchungen
Antikörpern, aber ohne Hepatitis-B-Ober- Überempfindlichkeit
Erhöhungen von ALT oder AST beobachtet
flächen-Antigen, konnten ebenfalls an den
werden und eine arzneimittelbedingte Leber- Seit Markteinführung wurden Fälle von Arznei-
Studien teilnehmen. Solche Patienten sollten
schädigung vermutet wird, ist Olumiant mittelüberempfindlichkeit in Zusammenhang
auf die Expression von Hepatitis-B-Virus(HBV)-
vorübergehend abzusetzen, bis eine solche mit der Verabreichung von Baricitinib berichtet.
DNA überwacht werden. Falls HBV-DNA
Diagnose ausgeschlossen werden kann. Bei schweren allergischen oder anaphylakti-
festgestellt wird, ist ein Hepatologe zu kon-
schen Reaktionen sollte die Behandlung mit
sultieren, um zu entscheiden, ob die Behand- Maligne Erkrankungen
Baricitinib sofort abgesetzt werden.
lung zu unterbrechen ist. Bei Patienten mit rheumatoider Arthritis ist
das Risiko für maligne Erkrankungen ein- Divertikulitis
Impfungen
schließlich Lymphomen erhöht. Immunmodu- In klinischen Studien und aus verschiedenen
Es liegen keine Daten zum Ansprechen auf
latorische Arzneimittel könnten das Risiko Datenquellen nach der Markteinführung
Impfungen mit Lebendimpfstoffen bei Pa-
für Malignitäten einschließlich Lymphomen wurden Fälle von Divertikulitis und gastro-
tienten unter Behandlung mit Baricitinib vor.
erhöhen. Die klinischen Daten sind nicht aus- intestinaler Perforation berichtet. Baricitinib
Die Anwendung von attenuierten Lebend-
reichend, um die potenzielle Inzidenz von sollte vorsichtig angewendet werden bei
impfstoffen wird während oder unmittelbar
Malignitäten nach einer vorangegangenen Patienten mit Divertikelerkrankung und ins-
vor einer Olumiant-Behandlung nicht emp-
Baricitinib-Exposition zu beurteilen. Es laufen besondere bei Patienten unter fortdauernder
fohlen. Vor Beginn einer Olumiant-Therapie
derzeit Langzeitevaluierungen zur Sicherheit. Behandlung mit Begleitmedikamenten, die
wird empfohlen, bei allen Patienten alle Im-
mit einem erhöhten Divertikulitisrisiko asso-
munisierungen in Übereinstimmung mit den Venöse Thromboembolien
ziiert sind: Nichtsteroidale Entzündungs-
geltenden Impfempfehlungen auf den ak- Bei Patienten, die Baricitinib erhielten, wur- hemmer, Kortikosteroide und Opioide. Pa-
tuellen Stand zu bringen. den tiefe Venenthrombosen (TVT) und Lun- tienten mit neu aufgetretenen abdominalen
Lipide genembolien (LE) berichtet. Olumiant sollte Beschwerden und Symptomen sind unver-
bei Patienten mit Risikofaktoren für TVT/LE züglich zu untersuchen, um eine Divertikuli-
Dosisabhängige Erhöhungen der Blutlipid-
wie höheres Alter, Adipositas, TVT/LE in der tis oder gastrointestinale Perforation früh-
werte wurden bei mit Baricitinib behandelten
Vorgeschichte oder bei Patienten, die z. B. zeitig zu erkennen.
Patienten im Vergleich zu Placebo berichtet
im Rahmen einer Operation immobilisiert
(siehe Abschnitt 4.8). Erhöhungen des LDL- Sonstige Bestandteile
werden, mit Vorsicht angewendet werden.
Cholesterin gingen mit einer Statintherapie
Im Falle des Auftretens klinischer Merkmale Dieses Arzneimittel enthält weniger als
wieder auf die Werte vor Behandlungsbeginn
von TVT/LE sollte die Behandlung mit 1 mmol Natrium (23 mg) pro Filmtablette,
zurück. Die Lipidparameter sollten etwa
Olumiant abgesetzt werden. Die Patienten d. h., es ist nahezu „natriumfrei“.

Tabelle 1: Laborkontrollen und Überwachungsempfehlungen

Laborkontrollen Maßnahme Überwachungsempfehlungen


12 Wochen nach Behandlungsbeginn und
Die Patienten sollten entsprechend den internationalen
Lipidparameter danach entsprechend den internationalen
klinischen Leitlinien für Hyperlipidämie behandelt werden.
klinischen Leitlinien für Hyperlipidämie
Die Behandlung sollte unterbrochen werden, wenn ANC weniger
Absolute Neutrophilenzahl
als 1 × 109 Zellen/l beträgt, und kann erneut begonnen werden,
(ANC)
sobald ANC wieder über diesem Wert liegt.
Die Behandlung sollte unterbrochen werden, wenn ALC weniger
Absolute Lymphozytenzahl
als 0,5 × 109 Zellen/l beträgt, und kann erneut begonnen
(ALC) Vor Behandlungsbeginn und danach im
werden, sobald ALC wieder über diesem Wert liegt.
Rahmen der Patientenroutineuntersuchung
Die Behandlung sollte unterbrochen werden, wenn Hb weniger
Hämoglobin (Hb) als 8 g/dl beträgt, und kann erneut begonnen werden, sobald
Hb wieder über diesem Wert liegt.
Die Behandlung sollte vorübergehend unterbrochen werden,
Lebertransaminasen
falls eine arzneimittelbedingte Leberschädigung vermutet wird.
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4.5 Wechselwirkungen mit anderen relevanten Veränderungen der Baricitinib- Behandlung mit Olumiant zu unterbrechen
Arzneimitteln und sonstige Exposition. ist. Dabei ist sowohl der Nutzen des Stillens
Wechselwirkungen für das Kind als auch der Nutzen der Thera-
Wirkstoffe, die den Magen-pH-Wert modi-
pie für die Frau zu berücksichtigen.
Pharmakodynamische Wechselwirkungen fizieren
Immunsuppressiva Die Erhöhung des Magen-pH-Werts mittels Fertilität
Die Kombination mit biologischen DMARDs, Omeprazol hatte keinen signifikanten Effekt Tierstudien deuten darauf hin, dass während
biologischen Immunmodulatoren oder ande- auf die Baricitinib-Exposition. einer Behandlung mit Baricitinib die weibliche
ren JAK-Inhibitoren wurde nicht untersucht. Potential von Baricitinib, die Pharmakokine- Fertilität vermindert sein kann. Es zeigte sich
Für rheumatoide Arthritis war die gemein- tik anderer Arzneimittel zu beeinflussen jedoch kein Effekt auf die männliche Sper-
same Anwendung von Baricitinib mit po- matogenese (siehe Abschnitt 5.3).
Transport-Proteine
tenten Immunsuppressiva (z. B. Azathioprin,
In vitro ist Baricitinib in klinisch relevanten
Tacrolimus, Ciclosporin) in den klinischen 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrs-
Konzentrationen kein Inhibitor von OAT1,
Baricitinib-Studien begrenzt und das Risiko tüchtigkeit und die Fähigkeit zum
OAT2, OAT3, dem Organischen Kationen-
eines additiven immunsuppressiven Effekts Bedienen von Maschinen
Transporter (OCT)2, OATP1B1, OATP1B3,
kann nicht ausgeschlossen werden. Für
BCRP, MATE1 und MATE2-K. Baricitinib Olumiant hat keinen oder einen zu vernach-
atopische Dermatitis wurde eine Kombination
könnte ein klinisch relevanter Inhibitor von lässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtig-
mit Ciclosporin oder anderen potenten Im-
OCT1 sein, jedoch sind bisher keine selekti- keit und die Fähigkeit zum Bedienen von
munsuppressiva nicht untersucht und wird
ven OCT1-Substrate bekannt, für die klinisch Maschinen.
nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).
signifikante Wechselwirkungen vorhergesagt
Potential anderer Arzneimittel, die Pharma- werden könnten. In klinischen pharmakolo- 4.8 Nebenwirkungen
kokinetik von Baricitinib zu beeinflussen gischen Studien zeigten sich keine klinisch
Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
Transport-Proteine relevanten Effekte auf die Exposition, wenn
Baricitinib gemeinsam mit Digoxin (Pgp-Sub- In placebokontrollierten klinischen Studien
In vitro ist Baricitinib ein Substrat für Orga-
strat) oder Methotrexat (Substrat mehrerer zu rheumatoider Arthritis waren innerhalb
nische Anionen-Transporter (OAT)3, für das
Transporter) angewendet wurde. der ersten 16 Wochen die am häufigsten
P-Glykoprotein (Pgp), das Brustkrebsresis-
berichteten unerwünschten Arzneimittel-
tenzprotein (BCRP) und das Multidrug and Cytochrom P450-Enzyme wirkungen (UAWs), die bei mindestens 2 %
Toxic Extrusion-Protein (MATE)2-K. In einer In klinischen pharmakologischen Studien der mit Olumiant in Monotherapie oder in
klinischen pharmakologischen Studie führte führte eine gemeinsame Anwendung von Kombination mit konventionellen syntheti-
die Gabe von Probenecid (ein OAT3-Inhibitor Baricitinib mit den CYP3A-Substraten Sim- schen DMARDs behandelten Patienten auf-
mit starkem Hemmpotenzial) zu einer Erhö- vastatin, Ethinylestradiol oder Levonorgestrel traten, erhöhtes LDL-Cholesterin (33,6 %),
hung der AUC(0 – ∞) um etwa das 2-fache zu keinen klinisch relevanten Änderungen Infektionen der oberen Atemwege (14,7 %)
ohne Veränderung der tmax oder der Cmax von der PK dieser Arzneimittel. und Kopfschmerzen (3,8 %). Bei den unter
Baricitinib. Daher beträgt die empfohlene
einer Olumiant-Behandlung berichteten In-
Dosis von Baricitinib bei Patienten, die gleich- 4.6 Fertilität, Schwangerschaft und fektionen waren Herpes zoster-Infektionen
zeitig OAT3-Inhibitoren mit starkem Hemm- Stillzeit (1,4 %) eingeschlossen.
potenzial wie etwa Probenecid erhalten, 2 mg
einmal täglich (siehe Abschnitt  4.2). Es Schwangerschaft In placebokontrollierten klinischen Studien
wurde keine klinische pharmakologische Es zeigte sich, dass der JAK/STAT-Signalweg zu atopischer Dermatitis waren innerhalb der
Studie mit OAT3-Inhibitoren mit geringerem an Zelladhäsion und Zellpolarität beteiligt ist, ersten 16 Wochen die am häufigsten be-
Hemmpotenzial durchgeführt. Das Prodrug welche die frühe embryonale Entwicklung richteten UAWs, die bei mindestens 2 % der
Leflunomid wird schnell in Teriflunomid umge- beeinflussen können. Es liegen keine ad- mit Olumiant in Monotherapie oder in Kom-
wandelt, letzteres ist ein schwacher OAT3- äquaten Daten zur Anwendung von Barici- bination mit topischen Kortikosteroiden be-
Inhibitor und kann daher zu einer erhöhten tinib bei schwangeren Frauen vor. Tierexpe- handelten Patienten auftraten, ähnlich jener,
Baricitinib-Exposition führen. Da keine ent- rimentelle Studien haben eine Reprodukti- die in rheumatoider Arthritis beobachtet
sprechenden Wechselwirkungsstudien onstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt  5.3). wurden, mit Ausnahme von erhöhtem LDL-
durchgeführt wurden, ist bei der gleichzeiti- Baricitinib war bei Ratten und Kaninchen Cholesterin (13,2 %) und Herpes simplex
gen Anwendung von Leflunomid oder Teri- teratogen. Tierstudien weisen darauf hin, (6,1 %). Bei Patienten, die in klinischen
flunomid und Baricitinib Vorsicht geboten. dass Baricitinib in höheren Dosierungen die Studien zu atopischer Dermatitis mit Barici-
Die gleichzeitige Anwendung der OAT3-In- Knochenentwicklung in utero beeinträchtigen tinib behandelt wurden, war die Häufigkeit
hibitoren Ibuprofen und Diclofenac kann zu könnte. von Herpes zoster-Infektionen sehr selten.
einer erhöhten Baricitinib-Exposition führen,
Olumiant ist während einer Schwangerschaft Tabellarische Auflistung der Nebenwirkungen
jedoch ist ihr Hemmpotential gegenüber
kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Frauen Rheumatoide Arthritis
OAT3 schwächer als das von Probenecid
im gebärfähigen Alter müssen während der Insgesamt wurden in klinischen Studien zu
und daher ist eine klinisch relevante Wechsel-
Anwendung von Olumiant und nach Been- rheumatoider Arthritis 3.770 Patienten mit
wirkung nicht zu erwarten. Eine gemeinsame
digung der Behandlung mindestens eine Olumiant behandelt, was einer Exposition
Anwendung von Baricitinib mit Ciclosporin
weitere Woche eine zuverlässige Verhütungs- von 10.127 Patientenjahren entspricht. Von
(Pgp/BCRP-Inhibitor) oder Methotrexat (Sub-
methode anwenden. Falls eine Patientin diesen Patienten wurden 2.960 Patienten für
strat mehrerer Transporter – unter anderem
während der Anwendung von Olumiant mindestens ein Jahr mit Olumiant behandelt.
OATP1B1, OAT1, OAT3, BCRP, MRP2, MRP3
schwanger wird, sind die werdenden Eltern
oder MRP4) hatte keine klinisch relevanten Sieben placebokontrollierte Studien (1.142 Pa-
über das mögliche Risiko für den Fötus zu
Effekte auf die Baricitinib-Exposition. tienten mit 4 mg einmal täglich und 1.215 Pa-
informieren.
Cytochrom P450-Enzyme tienten mit Placebo) wurden zur Bewertung
Stillzeit der Sicherheit von Olumiant im Vergleich zu
In vitro ist Baricitinib ein Substrat des Cyto-
chrom P450-Enzyms (CYP)3A4, obwohl Es ist nicht bekannt, ob Baricitinib/seine Placebo für bis zu 16 Wochen nach Behand-
weniger als 10 % der Dosis über Oxidation Metaboliten in die Muttermilch übergehen. lungsbeginn berücksichtigt.
metabolisiert werden. In klinischen pharma- Die zur Verfügung stehenden pharmakody-
Atopische Dermatitis
kologischen Studien führte eine gemeinsame namischen/toxikologischen Daten vom Tier
Insgesamt wurden in klinischen Studien zu
Anwendung von Baricitinib mit Ketoconazol zeigten, dass Baricitinib in die Muttermilch
atopischer Dermatitis 2.531 Patienten mit
(starker CYP3A-Inhibitor) zu keinem klinisch übergeht (siehe Abschnitt 5.3).
Olumiant behandelt, was einer Exposition
Dezember 2020

relevanten Effekt auf die PK von Baricitinib. Ein Risiko für Neugeborene/Kleinkinder kann von 2.247 Patientenjahren entspricht. Von
Eine gemeinsame Anwendung von Baricitinib nicht ausgeschlossen werden, und Olumiant diesen Patienten wurden 1.106 Patienten für
mit Fluconazol (moderater CYP3A/CYP2C19/ sollte während der Stillzeit nicht angewendet mindestens ein Jahr mit Olumiant behandelt.
CYP2C9-Inhibitor) oder Rifampicin (starker werden. Es muss eine Entscheidung darüber
CYP3A-Induktor) führte zu keinen klinisch Fünf placebokontrollierte Studien (489 Pa-
getroffen werden, ob das Stillen oder die
tienten mit 4 mg einmal täglich und 743 Pa-
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tienten mit Placebo) wurden zur Bewertung waren meist leicht, vorübergehend, wurden 52 Wochen unter der kombinierten Behand-
der Sicherheit von Olumiant im Vergleich zu nicht mit infektiösen oder entzündlichen Er- lung mit Methotrexat und Olumiant (26,0 %)
Placebo für bis zu 16 Wochen nach Behand- krankungen des Gastrointestinaltraktes in größer als unter einer Behandlung mit
lungsbeginn berücksichtigt. Zusammenhang gebracht und führten nicht Methotrexat-Monotherapie (22,9 %) oder
zu einer Unterbrechung der Behandlung. Olumiant-Monotherapie (22,0 %). Die Rate
Siehe Tabelle 2
schwerwiegender Infektionen mit Olumiant
Infektionen
Beschreibung ausgewählter Nebenwirkun- (1,1 %) war ähnlich jener mit Placebo (1,2 %).
Rheumatoide Arthritis
gen Die häufigsten schwerwiegenden Infektionen
In kontrollierten Studien betrug innerhalb der mit Olumiant waren Herpes zoster und
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
ersten 16 Wochen die Inzidenzrate aller In- Phlegmone. Die Rate schwerwiegender In-
In klinischen Studien zu rheumatoider Ar-
fektionen (basierend auf Patienten mit min- fektionen blieb auch unter Langzeitbehand-
thritis war bei den behandlungsnaiven Pa-
destens 1  Ereignis pro 100 Patientenjahre lung stabil. Die Gesamtinzidenzrate für
tienten während eines Zeitraums von 52 Wo-
Exposition) 101 mit Olumiant verglichen mit schwerwiegende Infektionen betrug im
chen die Häufigkeit von Übelkeit unter der
83 in der Placebogruppe. Die meisten Infek- Rahmen des klinischen Studienprogramms
Kombination von Methotrexat und Olumiant
tionen waren leicht bis mittelschwer aus- 3,2 pro 100 Patientenjahre.
(9,3 %) größer als unter Methotrexat-Mono-
geprägt. Innerhalb der ersten 16 Wochen
therapie (6,2 %) oder Olumiant-Monotherapie Atopische Dermatitis
wurden in Studien, die beide Dosierungen
(4,4 %). In den ersten zwei Behandlungs-
einschlossen, Infektionen bei 31,9 % der In kontrollierten Studien betrug innerhalb der
wochen trat die Übelkeit am häufigsten auf.
Patienten in der 4 mg-Gruppe, bei 28,8 % ersten 16 Wochen die Inzidenzrate aller In-
In klinischen Studien zu atopischer Derma-
der Patienten in der 2 mg-Gruppe und bei fektionen (basierend auf Patienten mit min-
titis betrug die Häufigkeit von Übelkeit inner-
24,1 % der Patienten in der Placebogruppe destens 1  Ereignis pro 100 Patientenjahre
halb der ersten 16 Wochen mit Olumiant
gemeldet. Die Melderaten für Olumiant im Exposition) 155 mit Olumiant 4 mg im Ver-
0,8 %.
Vergleich zu Placebo bei infektionsbezoge- gleich zu 118 in der Placebogruppe. Die
In kontrollierten Studien zu rheumatoider nen Nebenwirkungen betrugen: Infektionen meisten Infektionen waren leicht bis mittel-
Arthritis traten innerhalb der ersten 16 Wo- der oberen Atemwege (14,7 % vs. 11,7 %), schwer ausgeprägt. Innerhalb der ersten
chen Bauchschmerzen bei 2,1 % der mit Harnwegsinfektionen (3,4 % vs. 2,7 %), Gas- 16 Wochen wurden Infektionen bei 31,5 %
Olumiant 4 mg behandelten Patienten und troenteritis (1,6 % vs. 0,8 %), Herpes simplex der Patienten in der 4 mg-Gruppe, bei
bei 1,4 % der mit Placebo behandelten Pa- (1,8 % vs. 0,7 %) und Herpes zoster (1,4 % 29,8 % der Patienten in der 2 mg-Gruppe
tienten auf. Die Häufigkeit von Bauch- vs. 0,4 %). Die Häufigkeit von Infektionen der und bei 24,2 % der Patienten in der Place-
schmerzen in klinischen Studien zu atopi- oberen Atemwege war bei behandlungs- bogruppe gemeldet. Die Melderaten infekti-
scher Dermatitis war vergleichbar. Die Fälle naiven Patienten im Zeitraum von bis zu onsbezogener Nebenwirkungen mit Olumiant

Tabelle 2. Nebenwirkungen
Geschätzte Häufigkeit: Sehr häufig (≥ 1/10), häufig (≥ 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100), selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000),
sehr selten (< 1/10.000). Die Häufigkeiten in Tabelle 2 basieren, sofern nicht anders angegeben, auf integrierten Daten der beiden Indikationen
rheumatoide Arthritis und atopische Dermatitis; Bemerkenswerte Unterschiede in der Häufigkeit bei nur einer Indikation sind in den Fußnoten unter-
halb der Tabelle angegeben.

Systemorganklasse Sehr häufig Häufig Gelegentlich


Infektionen und parasitäre Infektionen der oberen Atemwege Herpes zosterb
Erkrankungen Herpes simplex
Gastroenteritis
Harnwegsinfektionen
Pneumonied
Erkrankungen des Blutes und des Thrombozytose Neutropenie < 1 × 109 Zellen/la
Lymphsystems > 600 × 109 Zellen/la, d
Stoffwechsel- und Ernährungs- Hypercholesterinämiea Hypertriglyzeridämiea
störungen
Erkrankungen des Nervensystems Kopfschmerzen
Erkrankungen des Gastro- Übelkeitd Divertikulitis
intestinaltrakts Bauchschmerzen
Leber- und Gallenerkrankungen Erhöhte Alanin-Aminotransferase Erhöhte Aspartat-Aminotrans-
(ALT) ≥ 3 × Obergrenze des ferase (AST) ≥ 3 × Obergrenze
Normalwertes (ULN)a, d des Normalwertes (ULN)a
Erkrankungen der Haut und des Ausschlag
Unterhautzellgewebes Aknec
Erkrankungen des Immunsystems Schwellung des Gesichts,
Urtikaria
Erkrankungen der Atemwege, des Lungenembolie
Brustraums und Mediastinums
Gefäßerkrankungen Tiefe Venenthrombose
Untersuchungen Erhöhte Kreatinphosphokinase Gewichtszunahme
> 5 × Obergrenze des
Normalwertes (ULN)a, c
a Beinhaltet bei routinemäßigen Laborkontrollen gemessene Veränderungen (siehe Text unten).
b Die Häufigkeit von Herpes zoster basiert auf klinischen Studien zu rheumatoider Arthritis.
c Die Häufigkeit von Akne und erhöhter Kreatinphosphokinase > 5 × Obergrenze des Normalwertes (ULN) basiert auf den gepoolten klinischen Studien zu
rheumatoider Arthritis und atopischer Dermatitis. Bei Patienten, die in klinischen Studien zu rheumatoider Arthritis mit Baricitinib behandelt wurden, war
die Häufigkeit dieser Ereignisse gelegentlich.
d Die Häufigkeit von Pneumonie, Thrombozytose > 600 × 109 Zellen/l, Übelkeit und erhöhter Alanin-Aminotransferase (ALT) ≥ 3 × Obergrenze des Normal-
wertes (ULN) basiert auf den gepoolten klinischen Studien zu rheumatoider Arthritis und atopischer Dermatitis. Bei Patienten, die in klinischen Studien zu
atopischer Dermatitis mit Baricitinib behandelt wurden, war die Häufigkeit dieser Ereignisse gelegentlich.
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4 mg im Vergleich zu Placebo betrugen: höheren Wert als dem Ausgangwert, auch Verlängerungsstudie stabil auf einem höhe-
Infektionen der oberen Atemwege (17,5 % während der Verlängerungsstudie. ren Wert als dem Ausgangswert.
vs. 14,1 %), Harnwegsinfektionen (2,0 % vs.
In Studien mit beiden Dosierungen wurde Neutropenie
0,8 %), Gastroenteritis (1,2 % vs. 0,5 %),
eine Dosisabhängigkeit beobachtet: Erhöhte In kontrollierten Studien zu rheumatoider
Herpes simplex (6,1 % vs. 2,7 %), Herpes
Gesamtcholesterinwerte von ≥ 5,17 mmol/l Arthritis und atopischer Dermatitis wurde
zoster (0 % vs. 0,3 %) und Pneumonie (0 %
wurden bei 48,8 %, 34,7 % und 17,8 % der innerhalb der ersten 16 Wochen bei 0,2 %
vs. 0,1 %). In klinischen Studien zu atopi-
Patienten in der 4 mg-, der 2 mg- und der der mit Olumiant behandelten Patienten ein
scher Dermatitis war die Häufigkeit der In-
Placebogruppe bis zu 16 Wochen beobach- Rückgang der Neutrophilenzahlen auf unter
fektionen im Allgemeinen vergleichbar mit
tet. 1 × 109  Zellen/l gemessen, verglichen mit
denen, die bei Patienten mit rheumatoider
0 % bei den mit Placebo behandelten Pa-
Arthritis beobachtet wurden, mit Ausnahme Die Erhöhungen des LDL-Cholesterins gin-
tienten. Es gab keinen eindeutigen Zusam-
von Pneumonie mit gelegentlicher Häufigkeit gen unter einer Statintherapie wieder auf die
menhang zwischen der Abnahme der Neu-
und Herpes zoster mit sehr seltener Häufig- Werte vor Beginn der Behandlung zurück.
trophilenzahl und dem Auftreten von schwer-
keit. Bei Behandlung mit Olumiant 4 mg In klinischen Studien zu atopischer Derma-
wiegenden Infektionen. Allerdings wurde in
traten weniger Hautinfektionen auf, die eine titis war die Behandlung mit Baricitinib mit
klinischen Studien die Behandlung im Falle
antibiotische Behandlung benötigen, als mit Erhöhungen der Lipidparameter verbunden,
einer ANC < 1 × 109 Zellen/l unterbrochen.
Placebo (3,4 % vs. 4,4 %). Die Rate schwer- einschließlich des Gesamtcholesterins, LDL-
Das Muster und die Inzidenz des Rückgangs
wiegender Infektionen mit Olumiant 4 mg Cholesterins und HDL-Cholesterins. Erhö-
der Neutrophilenzahlen blieben im Zeitverlauf
war dieselbe wie bei Placebo (0,6 %). Die hungen wurden nach 12 Wochen beobach-
auch in der Verlängerungsstudie stabil auf
Gesamtinzidenzrate schwerwiegender Infek- tet und das mittlere Gesamtcholesterin und
einem niedrigeren Wert als dem Ausgangs-
tionen mit Baricitinib betrug im Rahmen des LDL-Cholesterin erhöhten sich bis Wo-
wert.
klinischen Studienprogramms zu atopischer che 52. Es gab keine Erhöhung beim LDL/
Dermatitis 2,1 pro 100 Patientenjahre. HDL-Quotienten. In kontrollierten Studien Thrombozytose
wurden innerhalb der ersten 16 Wochen für In kontrollierten Studien zu rheumatoider
Erhöhung der Lebertransaminasen
das Gesamtcholesterin, LDL-Cholesterin Arthritis traten innerhalb der ersten 16 Wo-
In kontrollierten klinischen Studien zu rheu-
oder HDL-Cholesterin keine Dosisabhängig- chen erhöhte Thrombozytenzahlen von über
matoider Arthritis wurden innerhalb der
keiten beobachtet. Es gab keine Erhöhung 600 × 109  Zellen/l bei 2,0 % der mit 4 mg
ersten 16 Wochen Erhöhungen von Alanin-
der Triglyzeridwerte. Olumiant behandelten Patienten und bei
Aminotransferase (ALT) und Aspartat-Amino-
1,1 % der mit Placebo behandelten Patienten
transferase (AST) auf mehr als das 3-fache In kontrollierten Studien wurden innerhalb
auf. In kontrollierten Studien zu atopischer
der Obergrenze des Normalwertes (ULN) bei der ersten 16 Wochen folgende Häufigkeiten
Dermatitis traten innerhalb der ersten 16 Wo-
1,4 % bzw. 0,8 % der Patienten mit Olumiant für Olumiant 4 mg vs. Placebo beobachtet:
chen erhöhte Thrombozytenzahlen von über
beobachtet, verglichen mit 1,0 % bzw. 0,8 % • erhöhtes Gesamtcholesterin
600 × 109 Zellen/l bei 0,6 % der mit Olumiant
bei den mit Placebo behandelten Patienten. ≥ 5,17 mmol/l:
4 mg behandelten Patienten und bei 0 % der
○ Rheumatoide Arthritis: 49,1 % vs. 15,8 %
Die Kombination von Olumiant mit potenziell mit Placebo behandelten Patienten auf. Die
○ Atopische Dermatitis: 20,7 % vs. 10,0 %
hepatotoxischen Arzneimitteln wie etwa Me- Häufigkeit einer Thrombozytose war in Stu-
• erhöhte LDL-Cholesterinwerte
thotrexat führte bei behandlungsnaiven dien zu atopischer Dermatitis gelegentlich
≥ 3,36 mmol/l:
Patienten häufiger zu solchen Erhöhungen. und geringer als die beobachtete Häufigkeit
○ Rheumatoide Arthritis: 33,6 % vs. 10,3 %
In einem Zeitraum von bis zu 52 Wochen bei Patienten mit rheumatoider Arthritis.
○ Atopische Dermatitis: 13,2 % vs. 6,3 %
war die Häufigkeit von ALT- sowie AST-Er-
• erhöhte HDL-Cholesterinwerte Es wurde kein Zusammenhang zwischen
höhungen, die mindestens das 3-fache der
≥ 1,55 mmol/l: den erhöhten Thrombozytenzahlen und un-
Obergrenze des Normalwertes (ULN) be-
○ Rheumatoide Arthritis: 42,7 % vs. 13,8 % erwünschten Nebenwirkungen thromboti-
trugen, unter einer Kombinationstherapie
○ Atopische Dermatitis: 25,3 % vs. 14,7 % scher Natur beobachtet. Das Muster und die
von Methotrexat mit Olumiant (7,5 % und
• erhöhte Triglyzeridwerte ≥ 5,65 mmol/l: Inzidenz von Erhöhungen der Thrombozy-
3,8 %) höher als unter einer Methotrexat-
○ Rheumatoide Arthritis: 0,4 % vs. 0,5 % tenzahlen blieben im Zeitverlauf auch in der
Monotherapie (2,9 % und 0,5 %) oder
○ Atopische Dermatitis: 0,7 % vs. 0,8 % Verlängerungsstudie stabil auf einem höhe-
Olumiant-Monotherapie (1,9 % und 1,3 %).
ren Wert als dem Ausgangswert.
Kreatinphosphokinase (CPK)
In kontrollierten klinischen Studien zu atopi-
In kontrollierten Studien zu rheumatoider Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
scher Dermatitis wurden innerhalb der ersten
Arthritis kam es innerhalb der ersten 16 Wo- Die Meldung des Verdachts auf Nebenwir-
16 Wochen gelegentlich Erhöhungen von
chen gelegentlich zu CPK-Erhöhungen. Sig- kungen nach der Zulassung ist von großer
ALT und AST auf mehr als das 3-fache der
nifikante Erhöhungen (um mehr als das Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuier-
Obergrenze des Normalwertes (ULN) bei
5-fache der Obergrenze des Normalwertes liche Überwachung des Nutzen-Risiko-Ver-
0,2 % bzw. 0,5 % der mit Olumiant 4 mg
(ULN)) traten bei 0,8 % der mit Olumiant be- hältnisses des Arzneimittels. Angehörige von
behandelten Patienten beobachtet, im Ver-
handelten Patienten und bei 0,3 % der mit Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden
gleich zu 0,8 % bzw. 0,8 % der mit Placebo
Placebo behandelten Patienten auf. Eine Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bun-
behandelten Patienten.
Dosisabhängigkeit mit CPK-Erhöhungen um desinstitut für Arzneimittel und Medizinpro-
Auch in Studien mit einer Dauer über 16 Wo- mindestens das 5-fache der Obergrenze des dukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-
chen hinaus wurden indikationsübergreifend Normalwertes (ULN) wurde bei 1,5 %, 0,8 % Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website:
dosisabhängige Erhöhungen von ALT und und 0,6 % der Patienten in der 4 mg-, der www.bfarm.de anzuzeigen.
AST berichtet. Die meisten Fälle einer Er- 2 mg- und der Placebogruppe in Woche 16
höhung der Lebertransaminasen waren beobachtet. In kontrollierten Studien zu 4.9 Überdosierung
asymptomatisch und vorübergehend. Das atopischer Dermatitis waren CPK-Erhöhun-
Muster und die Inzidenz von ALT/AST-Er- gen innerhalb der ersten 16 Wochen häufig Einzeldosen von bis zu 40 mg und Mehr-
höhungen blieben im Zeitverlauf, auch wäh- und traten bei 3,3 %, 2,5 % und 1,9 % der fachdosen von bis zu 20 mg täglich für
rend der Verlängerungsstudie, stabil. Patienten in der 4 mg-, der 2 mg- und der 10 Tage wurden in klinischen Studien ohne
Placebogruppe auf. Indikationsübergreifend dosislimitierende Toxizität angewendet. Die
Erhöhungen der Lipidwerte Nebenwirkungen waren vergleichbar mit
waren die Erhöhungen in den meisten Fällen
In klinischen Studien zu rheumatoider Ar- solchen bei niedrigeren Dosierungen und es
vorübergehend und erforderten kein Ab-
thritis war die Behandlung mit Baricitinib wurden keine spezifischen Toxizitäten er-
setzen der Behandlung.
dosisabhängig mit Erhöhungen der Lipid- kannt. Die pharmakokinetischen Daten für
parameter verbunden, einschließlich Ge- In den klinischen Studien zu rheumatoider
Dezember 2020

eine Einzeldosis von 40 mg bei gesunden


samtcholesterin, Triglyzeride, LDL-Choles- Arthritis und atopischer Dermatitis gab es Probanden zeigen, dass zu erwarten ist, dass
terin und HDL-Cholesterin. Es gab keine keine bestätigten Fälle von Rhabdomyolyse. mehr als 90 % der angewendeten Dosis in-
Veränderung beim LDL/HDL-Quotienten. Die CPK-Erhöhungen wurden in Woche  4 nerhalb von 24 Stunden eliminiert werden.
Erhöhungen wurden nach 12 Wochen beob- beobachtet und blieben danach auch in der Im Falle einer Überdosierung wird empfohlen,
achtet und blieben danach stabil auf einem den Patienten auf Anzeichen und Symptome
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von Nebenwirkungen zu überwachen. Bei mittleren Anstieg des Serumkreatininlevels als mit Placebo, MTX oder Adalimumab
Patienten, die Nebenwirkungen entwickeln, von 3,8 μmol/l verglichen mit Placebo, der (siehe Tabelle  4). Die Wirksamkeit trat für
ist eine adäquate Behandlung einzuleiten. dann bis zu 104 Behandlungswochen stabil alle Parameter rasch ein, wobei ein signifikant
blieb. Dies wird möglicherweise durch eine stärkeres Ansprechen bereits nach Woche
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGEN- Inhibierung der Kreatininsekretion in den 1 beobachtet wurde. Es wurde ein anhalten-
SCHAFTEN Nierentubuli verursacht. Infolgedessen könn- des und dauerhaftes Ansprechen beobach-
te die geschätzte glomeruläre Filtrationsrate tet, wobei die ACR20/50/70-Ansprechenra-
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
basierend auf dem Serumkreatinin etwas ten für mindestens 2 Jahre einschließlich der
Pharmakotherapeutische Gruppe: Selektive niedriger sein, ohne dass tatsächlich eine Verlängerungsstudie aufrechterhalten wur-
Immunsuppressiva, ATC-Code: L04AA37 Minderung der Nierenfunktion besteht oder den.
renale Nebenwirkungen eintreten. Ähnliche
Wirkmechanismus Die Behandlung mit Olumiant 4 mg alleine
Beobachtungen wurden bei atopischer
Baricitinib ist ein selektiver und reversibler oder in Kombination mit cDMARDs führte zu
Dermatitis gemacht. Bei atopischer Derma-
Inhibitor von Januskinase (JAK)1 und JAK2. signifikanten Verbesserungen in allen einzel-
titis wurde Baricitinib in Zusammenhang mit
In isolierten Enzym-Assays hemmte Barici- nen ACR-Komponenten, einschließlich der
einer Reduktion von Cystatin C (auch zur
tinib die Aktivität von JAK1, JAK2, Tyrosin- Anzahl der druckschmerzhaften und ge-
Abschätzung der glomerulären Filtrations-
kinase 2 und JAK3 mit IC50-Werten von je- schwollenen Gelenke, der Krankheitsaktivi-
rate verwendet) von 0,1 mg/l in Woche  4
weils 5,9; 5,7; 53 bzw. > 400 nM. tätseinschätzung des Arztes und des Pa-
gebracht, wobei keine weitere Reduktion bis
tienten, des HAQ-DI, der Schmerzbewertung
Januskinasen (JAKs) sind Enzyme, die intra- zu Woche 16 zu verzeichnen war.
und des CRP im Vergleich zu Placebo oder
zelluläre Signale von Zelloberflächenrezep- In-vitro-Hautmodelle einer Monotherapie mit MTX. In der Studie
toren für eine Reihe von Zytokinen und In einem mit pro-inflammatorischen Cytokinen RA-BEAM führte eine Behandlung mit
Wachstumsfaktoren weiterleiten, die an (d. h. IL-4, IL-13, IL-31) behandelten in-vitro Olumiant zu einer signifikanten Verbesserung
Hämatopoese, Entzündung und Immunab- humanen Hautmodell reduzierte Baricitinib die der Gesamtbeurteilungen durch Arzt und
wehr beteiligt sind. Innerhalb des intrazellu- Expression von pSTAT3 in epidermalen Kera- Patient, des HAQ-DI, der Schmerzbewertung
lären Signalweges phosphorylieren und tinozyten und erhöhte die Expression von und des CRP in den Wochen 12, 24 und 52
aktivieren JAKs Signaltransduktoren und Filaggrin, einem Protein, das in der Hautbar- im Vergleich zu Adalimumab.
Aktivatoren der Transkription (STATs), die rierefunktion und der Pathogenese von ato-
wiederum die Genexpression innerhalb der In placebokontrollierten Studien, in denen
pischer Dermatitis eine Rolle spielt.
Zelle aktivieren. Baricitinib moduliert diese Methotrexat nicht erforderlich war, erhielten
Signalwege, indem es die enzymatische Ak- Impfstudien 501 Patienten, die auf Baricitinib 2 mg oder
tivität von JAK1 und JAK2 teilweise hemmt Die Wirkung von Baricitinib auf die humorale 4 mg randomisiert waren, MTX als Begleit-
und damit die Phosphorylierung und Aktivie- Immunantwort auf Totimpfstoffe wurde bei therapie und 303 erhielten andere konven-
rung von STATs reduziert. 106 RA-Patienten unter stabiler Therapie mit tionelle DMARDs als MTX (ungefähr die
Baricitinib 2 bzw. 4 mg, die eine inaktivierte Hälfte mit und die Hälfte ohne MTX). Die
Pharmakodynamische Wirkungen häufigsten DMARD-Begleitmedikationen
Pneumokokken- oder Tetanus-Impfung ver-
Hemmung der durch IL-6 induzierten abreicht bekamen, untersucht. Die Mehrheit waren MTX (79 % der Patienten), Hydroxy-
STAT3-Phosphorylierung dieser Patienten (n = 94) erhielt gleichzeitig chloroquin (19 %), Leflunomid (11 %) und
Die Anwendung von Baricitinib führte zu einer Methotrexat. Die Pneumokokken-Impfung Sulfasalazin (9 %). In den Untergruppen, de-
dosisabhängigen Hemmung der durch IL-6 führte für die Gesamtpopulation zu einer zu- finiert nach der Art der DMARD-Begleitmedi-
induzierten STAT3-Phosphorylierung im Voll- friedenstellenden IgG-Immunantwort bei 68 % kation, die gemeinsam mit Baricitinib ange-
blut gesunder Probanden, wobei die maxi- der Patienten (95 % KI: 58,4 %, 76,2 %). Bei wendet wurde, konnten keine relevanten
male Hemmung 2 Stunden nach der Ver- 43,1 % (95 % KI: 34,0 %, 52,8 %) der Patien- Unterschiede bezüglich Wirksamkeit und
abreichung beobachtet wurde und sich die ten wurde eine zufriedenstellende IgG-Im- Sicherheit beobachtet werden.
Werte nach 24 Stunden wieder auf Werte im munantwort auf die Tetanus-Impfung erreicht. Remission und geringe Krankheitsaktivität
Baseline-Bereich normalisiert hatten.
Klinische Wirksamkeit Ein statistisch signifikant größerer Anteil der
Immunglobuline mit Olumiant 4 mg behandelten Patienten
Rheumatoide Arthritis
Die mittleren Serumwerte für IgG, IgM und erreichte im Vergleich zu jenen mit Placebo
IgA hatten sich innerhalb von 12 Wochen Die Wirksamkeit und Sicherheit von Olumiant oder MTX eine Remission, definiert als
nach Behandlungsbeginn mit Olumiant ver- einmal täglich wurde in 4 randomisierten, SDAI  ≤ 3,3 und CDAI  ≤ 2,8, in den Wo-
mindert und blieben für mindestens 104 Wo- doppelblinden, multizentrischen Phase-III- chen 12 und 24 (Tabelle 4).
chen stabil auf einem niedrigeren Wert als Studien bei Patienten mit mittelschwerer bis
schwerer aktiver rheumatoider Arthritis mit In allen 4 Studien erreichte im Vergleich zu
dem Ausgangswert. Bei den meisten Patien-
Diagnose gemäß der ACR/EULAR-Kriterien Placebo oder MTX ein signifikant höherer
ten blieben die Veränderungen bei den Im-
von 2010 untersucht (siehe Tabelle 3). Pa- Prozentsatz der mit Olumiant 4 mg behan-
munglobulinen innerhalb des üblichen Re-
tienten über 18 Jahre konnten an den Stu- delten Patienten eine geringere Krankheits-
ferenzbereichs.
dien teilnehmen, und das Vorliegen von aktivität oder eine Remission (DAS28-ESR
Lymphozyten mindestens 6 druckschmerzhaften und 6 ge- oder DAS28-hsCRP ≤ 3,2 und DAS28-ESR
Die mittlere absolute Lymphozytenzahl er- schwollenen Gelenken bei Studienbeginn oder DAS28-hsCRP < 2,6) in den Wo-
höhte sich innerhalb einer Woche nach Be- war für eine Teilnahme erforderlich. Alle chen 12 und 24.
handlungsbeginn mit Olumiant, ging bis Patienten, die diese Studien abgeschlossen Höhere Remissionsraten im Vergleich zu Pla-
Woche  24 wieder auf die Ausgangswerte hatten, konnten an einer Verlängerungs- cebo wurden bereits ab Woche 4 beobach-
zurück und blieb danach für mindestens studie mit bis zu 4 Jahren fortlaufender Be- tet. Unter Berücksichtigung der Daten aus
104 Wochen stabil. Bei den meisten Patien- handlung teilnehmen. der Langzeit-Verlängerungsstudie wurden
ten blieben die Veränderungen der Lym-
Die Ergebnisse der RA-BEGIN-Studie bei die Raten von Remission und geringer Krank-
phozytenzahl innerhalb des üblichen Refe-
MTX-naiven Patienten unterstützen die An- heitsaktivität für mindestens  2 Jahre auf-
renzbereichs.
wendung von Olumiant bei Patienten mit rechterhalten.
C-reaktives Protein einem unzureichenden Ansprechen auf oder Siehe Tabelle 4 auf Seite 7
Bei Patienten mit rheumatoider Arthritis wurde einer Unverträglichkeit gegen andere
eine Reduktion von C-reaktivem Protein (CRP) DMARDs (Abschnitt 4.1). Radiologisches Ansprechen
bereits eine Woche nach Beginn der Behand- Die Wirkung von Olumiant auf die Progres-
lung mit Olumiant beobachtet. Diese hielt über Siehe Tabelle 3 auf Seite 7 sion von strukturellen Gelenkschäden wurde
die gesamte Behandlungsdauer an. Klinisches Ansprechen in den Studien RA-BEGIN, RA-BEAM und
In allen Studien hatten die Patienten, die RA-BUILD radiologisch untersucht und an-
Kreatinin
4 mg Olumiant einmal täglich erhielten, in hand des modifizierten Total Sharp Score
Bei rheumatoider Arthritis induzierte Barici-
Woche  12 statistisch signifikant höhere (mTSS) und seiner Komponenten, dem Ero-
tinib nach zwei Behandlungswochen einen
ACR20, ACR50 und ACR70-Ansprechraten
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Tabelle 3. Zusammenfassung der klinischen Studien

Studientitel Population Therapiearme Zusammenfassung der wichtigsten


(Dauer) (Zahl der randomisierten Ergebnisparameter
Patienten)
RA-BEGIN MTX-naiv1 • Olumiant 4 mg QD • Primärer Endpunkt: ACR20 in Woche 24
(52 Wochen) (584) • Olumiant 4 mg QD + MTX • Körperliche Funktion (HAQ-DI)
• MTX • Radiologische Progression (mTSS)
• Geringe Krankheitsaktivität und Remission (SDAI)
RA-BEAM MTX-IR2 • Olumiant 4 mg QD • Primärer Endpunkt: ACR20 in Woche 12
(52 Wochen) (1305) • Adalimumab 40 mg s. c. Q2W • Körperliche Funktion (HAQ-DI)
• Placebo • Radiologische Progression (mTSS)
• Geringe Krankheitsaktivität und Remission (SDAI)
Alle Patienten mit MTX-Begleittherapie
• Morgendliche Gelenksteifigkeit
RA-BUILD cDMARD-IR3 • Olumiant 4 mg QD • Primärer Endpunkt: ACR20 in Woche 12
(24 Wochen) (684) • Olumiant 2 mg QD • Körperliche Funktion (HAQ-DI)
• Placebo • Geringe Krankheitsaktivität und Remission (SDAI)
• Radiologische Progression (mTSS)
Mit cDMARD-Begleittherapie5, falls auf
• Morgendliche Gelenksteifigkeit
stabiler cDMARD-Therapie bei Studieneintritt
RA-BEACON TNF-IR4 • Olumiant 4 mg QD • Primärer Endpunkt: ACR20 in Woche 12
(24 Wochen) (527) • Olumiant 2 mg QD • Körperliche Funktion (HAQ-DI)
• Placebo • Geringe Krankheitsaktivität und Remission (SDAI)
Mit cDMARD-Begleittherapie5

Abkürzungen: QD = einmal täglich; Q2W = einmal alle 2 Wochen; s. c. = subkutan; ACR = American College of Rheumatology; SDAI = Simplified Disease
Activity Index; HAQ-DI = Health Assessment Questionnaire-Disability Index; mTSS = modified Total Sharp Score
1 Patienten, die weniger als 3 Dosen Methotrexat (MTX) erhalten hatten; ohne Vorbehandlung mit anderen konventionellen oder biologischen DMARDs
2 Patienten mit unzureichendem Ansprechen (IR) auf MTX (+/- andere cDMARDs); ohne Vorbehandlung mit Biologika
3 Patienten mit unzureichendem Ansprechen auf oder Unverträglichkeit gegen mindestens einen cDMARD; ohne Vorbehandlung mit Biologika
4 Patienten mit unzureichendem Ansprechen auf oder Unverträglichkeit gegen mindestens einen bDMARD; einschließlich mindestens eines TNF-Inhibitors
5 Die am häufigsten gleichzeitig eingesetzten cDMARDs schlossen MTX, Hydroxychloroquin, Leflunomid und Sulfasalazin ein.

Tabelle 4: Therapieansprechen, Remission und körperliche Funktionsfähigkeit

Studie RA-BEGIN RA-BEAM RA-BUILD RA-BEACON


MTX-naive Patienten MTX-IR Patienten cDMARD-IR Patienten TNF-IR Patienten
Behandlungs- MTX OLU OLU PBO OLU ADA PBO OLU OLU PBO OLU OLU
gruppe 4 mg 4 mg 4 mg 40 mg 2 mg 4 mg 2 mg 4 mg
+ MTX Q2W
N 210 159 215 488 487 330 228 229 227 176 174 177
ACR20:
Woche 12 59 % 79 %*** 77 %*** 40 % 70 %***† 61 %*** 39 % 66 %*** 62 %*** 27 % 49 %*** 55 %***
Woche 24 62 % 77 %** 78 %*** 37 % 74 %***† 66 %*** 42 % 61 %*** 65 %*** 27 % 45 %*** 46 %***
Woche 52 56 % 73 %*** 73 %*** 71 %†† 62 %
ACR50:
Woche 12 33 % 55 %*** 60 %*** 17 % 45 %***†† 35 %*** 13 % 33 %*** 34 %*** 8% 20 %** 28 %***
Woche 24 43 % 60 %** 63 %*** 19 % 51 %*** 45 %*** 21 % 41 %*** 44 %*** 13 % 23 %* 29 %***
Woche 52 38 % 57 %*** 62 %*** 56 %† 47 %
ACR70:
Woche 12 16 % 31 %*** 34 %*** 5% 19 %***† 13 %*** 3% 18 %*** 18 %*** 2% 13 %*** 11 %**
Woche 24 21 % 42 %*** 40 %*** 8% 30 %***† 22 %*** 8% 25 %*** 24 %*** 3% 13 %*** 17 %***
Woche 52 25 % 42 %*** 46 %*** 37 % 31 %
DAS28-hsCRP ≤ 3,2:
Woche 12 30 % 47 %*** 56 %*** 14 % 44 %***†† 35 %*** 17 % 36 %*** 39 %*** 9% 24 %*** 32 %***
Woche 24 38 % 57 %*** 60 %*** 19 % 52 %*** 48 %*** 24 % 46 %*** 52 %*** 11 % 20 %* 33 %***
Woche 52 38 % 57 %*** 63 %*** 56 %† 48 %
DAS28-ESR ≤ 3,2:
Woche 12 15 % 21 % 34 %*** 7% 24 %*** 21 %*** 7% 21 %*** 22 %*** 4% 13 %** 12 %**
Woche 24 23 % 36 %** 39 %*** 10 % 32 %*** 34 %*** 10 % 29 %*** 32 %*** 7% 11 % 17 %**
Woche 52 27 % 36 % 45 %*** 39 % 36 %
SDAI ≤ 3,3:
Dezember 2020

Woche 12 6% 14 %* 20 %*** 2% 8 %*** 7 %*** 1% 9 %*** 9 %*** 2% 2% 5%


Woche 24 11 % 22 %** 23 %*** 3% 16 %*** 14 %*** 4% 17 %*** 15 %*** 2% 5% 9 %**

Fortsetzung der Tabelle auf Seite 8


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Fortsetzung der Tabelle

Studie RA-BEGIN RA-BEAM RA-BUILD RA-BEACON


MTX-naive Patienten MTX-IR Patienten cDMARD-IR Patienten TNF-IR Patienten
Behandlungs- MTX OLU OLU PBO OLU ADA PBO OLU OLU PBO OLU OLU
gruppe 4 mg 4 mg 4 mg 40 mg 2 mg 4 mg 2 mg 4 mg
+ MTX Q2W
Woche 52 13 % 25 %** 30 %*** 23 % 18 %
CDAI ≤ 2,8:
Woche 12 7% 14 %* 19 %*** 2% 8 %*** 7 %** 2% 10 %*** 9 %*** 2% 3% 6%
Woche 24 11 % 21 %** 22 %** 4% 16 %*** 12 %*** 4% 15 %*** 15 %*** 3% 5% 9 %*
Woche 52 16 % 25 %* 28 %** 22 % 18 %
N 210 159 215 488 487 330 228 229 227 176 174 177
HAQ-DI Minimale klinisch relevante Differenz (Reduktion des HAQ-DI Scores um ≥ 0,30):
Woche 12 60 % 81 %*** 77 %*** 46 % 68 %*** 64 %*** 44 % 60 %*** 56 %** 35 % 48 %* 54 %***
Woche 24 66 % 77 %* 74 % 37 % 67 %***† 60 %*** 37 % 58 %*** 55 %*** 24 % 41 %*** 44 %***
Woche 52 53 % 65 %* 67 %** 61 % 55 %

Anmerkung: Der Anteil der Responder bezieht sich zu jedem Zeitpunkt auf die Anzahl der ursprünglich behandlungsrandomisierten Patienten (N). Patienten,
die abbrachen oder eine Rescue-Therapie erhielten, wurden ab dann den Non-Respondern zugeordnet.
Abkürzungen: ADA = Adalimumab; IR: Inadequate Responders; MTX = Methotrexat; OLU = Olumiant; PBO = Placebo
* p ≤ 0,05; ** p ≤ 0,01; *** p ≤ 0,001 vs. Placebo (vs. MTX für Studie RA-BEGIN)
† p ≤ 0,05; †† p ≤ 0,01; ††† p ≤ 0,001 vs. Adalimumab

sions-Score und dem Score für Gelenks- führte zu einer signifikanten Verbesserung len Analogskala 0 – 100 nach 12 Wochen.
spaltverengung, bewertet. der körperlichen Funktionsfähigkeit im Ver- Eine statistisch signifikante Schmerzreduk-
gleich zu allen Vergleichspräparaten (Placebo, tion wurde bereits in Woche 1 beobachtet
Die Behandlung mit Olumiant 4 mg führte zu
MTX, Adalimumab), gemessen mittels des und in den Studien RA-BEGIN und RA-
einer statistisch signifikanten Hemmung der
HAQ-DI in den Wochen 12, 24 und 52. Der BEAM konnte diese für bis zu 52 Wochen
Progression von strukturellen Gelenkschäden
Anteil der Patienten, die eine signifikante kli- aufrechterhalten werden.
(Tabelle 5). Analysen des Erosion-Scores und
nische Verbesserung erreichten (HAQ-DI
des Scores für eine Gelenksspaltverengung In den Studien RA-BEAM und RA-BUILD
≥ 0,30), war in Woche 12 mit Olumiant höher
waren konsistent mit den Gesamtscores. Der resultierte die Behandlung mit Olumiant 4 mg
verglichen mit Placebo oder MTX (Tabelle 4).
Prozentsatz der Patienten ohne radiologische verglichen mit Placebo oder Adalimumab in
Verbesserungen wurden bereits nach Wo-
Progression (Veränderung im mTSS ≤ 0) war einer signifikanten Verbesserung der mitt-
che 1 beobachtet und konnten in den Studien
in den Wochen 24 und 52 mit Olumiant 4 mg leren Dauer und des Schweregrades der
RA-BEGIN und RA-BEAM bis zu 52 Wochen
signifikant höher als mit Placebo. morgendlichen Gelenksteifigkeit, bewertet
aufrechterhalten werden.
mittels elektronischer Patiententagebücher,
Siehe Tabelle 5
Die Behandlung mit Olumiant 4 mg als Mo- die 12 Wochen lang geführt wurden.
Ansprechen der körperlichen Funktions- no- oder Kombinationstherapie mit
In allen Studien berichteten mit Olumiant
fähigkeit und der gesundheitsbezogenen cDMARDs führte zu einer signifikanten Ver-
behandelte Patienten von Verbesserungen
Outcome-Parameter besserung der Schmerzen im Vergleich zu
bei der Lebensqualität, gemessen anhand
Die Behandlung mit Olumiant 4 mg als Mono- allen Vergleichspräparaten (Placebo, MTX,
des Short Form (36) Health Survey (SF-36)
oder Kombinationstherapie mit cDMARDs Adalimumab), gemessen mittels einer visuel-
Physical Component Score und bei Fatigue,

Tabelle 5. Radiologische Veränderungen

Studie RA-BEGIN RA-BEAM RA-BUILD


MTX-naive Patienten MTX-IR Patienten cDMARD-IR Patienten
Behandlungs- MTX OLU 4 mg OLU 4 mg PBOa OLU 4 mg ADA 40 mg PBO OLU 2 mg OLU 4 mg
gruppe + MTX Q2W
Modifizierter Total Sharp Score, mittlere Veränderung gegenüber Ausgangswert:
Woche 24 0,61 0,39 0,29* 0,90 0,41*** 0,33*** 0,70 0,33* 0,15**
Woche 52 1,02 0,80 0,40** 1,80 0,71*** 0,60***
Erosions-Score, mittlere Veränderung gegenüber Ausgangswert:
Woche 24 0,47 0,33 0,26* 0,61 0,29*** 0,24*** 0,47 0,30 0,11**
Woche 52 0,81 0,55 0,34** 1,23 0,51*** 0,42***
Score für Gelenksspaltverengung, mittlere Veränderung gegenüber Ausgangswert:
Woche 24 0,14 0,06 0,03 0,29 0,12** 0,10** 0,23 0,03* 0,04*
Woche 52 0,21 0,25 0,06 0,58 0,21*** 0,19**
Prozentsatz der Patienten ohne radiologische Progressionb:
Woche 24 68 % 76 % 81 %** 70 % 81 %*** 83 %*** 74 % 72 % 80 %
Woche 52 66 % 69 % 80 %** 70 % 79 %** 81 %**

Abkürzungen: ADA = Adalimumab; IR: Inadequate Responders; MTX = Methotrexat; OLU = Olumiant; PBO = Placebo


a Placeboraten in Woche 52 wurden mittels linearer Extrapolation abgeleitet
b Keine Progression, definiert als mTSS-Veränderung ≤ 0.

* p ≤ 0,05; ** p ≤ 0,01; *** p ≤ 0,001 vs. Placebo (vs. MTX für Studie RA-BEGIN)
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gemessen anhand des Functional Assess- Kortikosteroiden und durften topische Cal- oder eine Verbesserung um ≥ 4 Punkte auf
ment of Chronic Illness Therapy-Fatigue- cineurin-Inhibitoren anwenden. Alle Patien- der Pruritus NRS im Vergleich zu Placebo in
Scores (FACIT-F). ten, die diese Studien abgeschlossen hatten, Woche 16 (Tabelle 6). Abbildung 1 auf Seite 10
konnten an einer Verlängerungsstudie zeigt die mittlere prozentuale Veränderung der
Olumiant 4 mg vs. 2 mg
(BREEZE AD-3) mit bis zu 2 Jahren fortlau- EASI-Werte vom Ausgangswert bis Woche 16.
Unterschiede in der Wirksamkeit zwischen der
fender Behandlung teilnehmen.
4 mg- und der 2 mg-Dosierung waren in der Im Vergleich zu Placebo erreichte ein signifi-
Population bDMARD-IR (RA-BEACON) am In der randomisierten, doppelblinden, place- kant höherer Anteil an Patienten, die auf
auffälligsten, in welcher statistisch signifikante bokontrollierten Phase III Studie BREEZE- Baricitinib 4 mg randomisiert wurden, eine
Verbesserungen bei den ACR-Komponenten AD4 wurde die Wirksamkeit von Baricitinib ≥ 4 Punkte Verbesserung auf der Pruritus
der Anzahl der geschwollenen Gelenke, der in Kombination mit topischen Kortikostero- NRS (innerhalb der ersten Behandlungs-
Anzahl der druckschmerzhaften Gelenke und iden über 52 Wochen bei 463 mittelschweren woche für BREEZE-AD1 und -AD2, und be-
bei ESR für Olumiant 4 mg im Vergleich zu bis schweren atopischer Dermatitis Patienten, reits in Woche 2 für BREEZE-AD7; p < 0,002).
Placebo in Woche 24 gezeigt werden konnten, die ein Versagen, eine Unverträglichkeit oder
Die Behandlungseffekte in den Untergruppen
nicht jedoch für Olumiant 2 mg im Vergleich eine Kontraindikation gegen eine orale Ciclo-
(Gewicht, Alter, Geschlecht, ethnische Her-
zu Placebo. Zudem erfolgte in den beiden sporin-Behandlung aufwiesen, untersucht.
kunft, Schweregrad der Erkrankung und
Studien RA-BEACON und RA-BUILD bei den
Patientencharakteristika bei der Baseline Vortherapie, einschließlich Immunsuppres-
Gruppen mit einer Dosis von 4 mg der Eintritt
In den placebokontrollierten Phase III Studi- siva) waren mit den Ergebnissen der ge-
der Wirksamkeit am raschesten, und die Ef-
en (BREEZE-AD1, -AD2, -AD7 und -AD4) samten Studienpopulation konsistent.
fektstärke war für die Dosis von 4 mg im Ver-
waren behandlungsgruppenübergreifend
gleich zu 2 mg generell größer. Siehe Tabelle 6 und Abbildung 1 auf Seite 10
37 % der Studienteilnehmer weiblich, 64 %
In einer Verlängerungsstudie wurden Patienten Kaukasier, 31 % Asiaten, 0,6 % dunkelhäutig Aufrechterhalten des Ansprechens
aus den Studien RA-BEAM, RA-BUILD und und das mittlere Alter lag bei 35,6 Jahren. Um das Aufrechterhalten des Ansprechens
RA-BEACON, die nach mindestens 15 Mo- In diesen Studien hatten 42 % bis 51 % der zu bewerten, konnten 1.373 Studienteil-
naten Behandlung mit Olumiant 4 mg einmal Patienten einen IGA-Ausgangswert von 4 nehmer, die in den BREEZE-AD1 (N = 541),
täglich eine anhaltend niedrige Krankheits- (schwere atopische Dermatitis) und 54 % bis BREEZE-AD2 (N = 540) und BREEZE-AD7
aktivität oder Remission (CDAI ≤ 10) erreich- 79 % der Patienten hatten bereits eine sys- (N = 292) Studien 16 Wochen mit Baricitinib
ten, im Verhältnis 1:1 und in doppelblinder temische Behandlung ihrer atopischen behandelt wurden, an der Verlängerungs-
Form für eine Fortsetzung der Behandlung mit Dermatitis erhalten. Zum Studienbeginn be- studie BREEZE-AD3 teilnehmen. Es liegen
4 mg einmal täglich oder für eine reduzierte trug der mittlere EASI-Wert zwischen 29,6 Daten von bis zu 68 Wochen kumulativer
Dosis von 2 mg einmal täglich randomisiert. und 33,5, der wöchentliche Durchschnitts- Behandlung für Patienten von BREEZE-AD1
Bei einem Großteil der Patienten blieb eine wert gemäß Pruritus Numerical Rating Sca- und BREEZE-AD2 und bis zu 32 Wochen
geringe Krankheitsaktivität oder Remission le (NRS) zwischen 6,5 und 7,1, der mittlere für Patienten von BREEZE-AD7 vor. Ein an-
basierend auf dem CDAI-Score erhalten: Dermatology Life Quality Index (DLQI) zwi- haltendes Ansprechen wurde bei Patienten
• In Woche 12: 234/251 (93 %) mit fortge- schen 13,6 und 14,9 und der mittlere Hos- mit einem Ansprechen (IGA 0, 1 oder 2) nach
setzter 4 mg-Dosierung vs. 207/251 (82 %) pital Anxiety and Depression Scale (HADS)- Behandlungsbeginn mit Baricitinib beob-
mit auf 2 mg reduzierte Dosis (p ≤ 0,001) Gesamtwert zwischen 10,9 und 12,1. achtet.
• In Woche 24: 163/191 (85 %) mit fortge-
Klinisches Ansprechen Lebensqualität / Patienten-berichtete End-
setzter 4 mg-Dosierung vs. 144/189 (76 %)
16-wöchige Monotherapie (BREEZE-AD1, punkte bei atopischer Dermatitis
mit auf 2 mg reduzierte Dosis (p ≤ 0,05)
-AD2) und TCS Kombination (BREEZE-AD7) Im Vergleich zu Placebo verbesserte Barici-
• In Woche 48: 57/73 (78 %) mit fortgesetz-
Studien tinib 4 mg sowohl in beiden Monotherapie-
ter 4 mg-Dosierung vs. 51/86 (59 %) mit
auf 2 mg reduzierte Dosis (p ≤ 0,05) Ein signifikant höherer Anteil an Patienten, die Studien (BREEZE-AD1 und BREEZE-AD2)
auf Baricitinib 4 mg randomisiert wurden, als auch in der Kombinationsstudie mit TCS
Ein Großteil der Patienten, die die geringe erreichte ein IGA-Ansprechen von 0 oder 1 (BREEZE-AD 7) in Woche 16 die von Patien-
Krankheitsaktivität oder den Remissions- (primärer Endpunkt), ein EASI-75-Ansprechen, ten-berichteten Endpunkte einschließlich
status nach der Dosisreduktion eingebüßt
hatten, konnte die Kontrolle über den Krank-
heitsverlauf wiedererlangen, nachdem die
Dosis wieder auf 4 mg angehoben wurde. Tabelle 6. Wirksamkeit von Baricitinib in Woche 16 (FASa)

Atopische Dermatitis Monotherapie TCS-Kombination


Die Wirksamkeit und Sicherheit von Barici-
Studie BREEZE-AD1 BREEZE-AD2 BREEZE-AD7
tinib als Monotherapie oder in Kombination
mit topischen Kortikosteroiden (TCS) wurde Behandlungs- PBO BARI BARI PBO BARI BARI PBO + BARI BARI
in drei randomisierten, doppelblinden, gruppe 2 mg 4 mg 2 mg 4 mg TCS 2 mg 4 mg
placebokontrollierten Phase III Studien + TCS + TCS
(BREEZE-AD1, -AD2 und -AD7) über 16 Wo- N 249 123 125 244 123 123 109 109 111
chen untersucht. Die Studien schlossen IGA 0 oder 1, 4,8 11,4** 16,8** 4,5 10,6** 13,8** 14,7 23,9 30,6**
1.568 Patienten mit mittelschwerer bis %-Responderb, c
schwerer atopischer Dermatitis ein. Diese
EASI-75, 8,8 18,7** 24,8** 6,1 17,9** 21,1** 22,9 43,1* 47,7**
wurde definiert als ein Wert ≥ 3 gemäß IGA
%-Responder c
(Investigator’s Global Assessment), ein Wert
≥ 16 gemäß EASI (Eczema Area and Se- Pruritus NRS 7,2 12,0 21,5** 4,7 15,1** 18,7** 20,2 38,1* 44,0**
verity Index) und eine betroffene Körperober- (≥ 4-Punkt
fläche (Body Surface Area, BSA) ≥ 10 %. Verbesserung),
Geeignete Patienten waren über 18 Jahre %-Responderc, d
alt und wiesen zuvor ein unzureichendes
BARI = Baricitinib; PBO = Placebo
Ansprechen oder eine Unverträglichkeit
* Statistisch signifikant vs. Placebo ohne Adjustierung für Mehrfachtestung; ** Statistisch signifikant
gegenüber topischer Medikation auf. Patien-
vs. Placebo mit Adjustierung für Mehrfachtestung.
ten konnten eine Rescue-Therapie erhalten
a Der Gesamtanalyse-Datensatz FAS (Full Analysis Set) umfasst alle randomisierten Patienten.
(die eine topische oder systemische Thera-
Dezember 2020

b Responder wurde definiert als ein Patient mit IGA 0 oder 1 („erscheinungsfrei“ oder „fast erschei-
pie beinhaltete), woraufhin diese Patienten
im Rahmen der jeweiligen Studien den Non- nungsfrei“) und einer Verbesserung um ≥ 2 Punkte auf der von 0 bis 4 reichenden IGA-Skala.
c Non-Responder Imputation: Patienten, die eine Rescue-Therapie erhielten oder bei denen Daten
Respondern zugeordnet wurden. Zum Be-
ginn der Studie BREEZE-AD7 erhielten alle fehlten, wurden den Non-Respondern zugeordnet.
d Ergebnisse zeigen die Untergruppe von Patienten, die sich zur Beurteilung eigneten (Patienten mit
Patienten eine Begleittherapie mit topischen
Pruritus NRS Ausgangswert ≥ 4).
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Abbildung 1. Mittlere prozentuale EASI-Verbesserung gegenüber Ausgangswert (FAS)a der systemischen Exposition im Rahmen der
therapeutischen Dosierung beobachtet. Die
Pharmakokinetik ist linear abhängig von der
Zeit.
Resorption
Nach oraler Gabe wird Baricitinib rasch re-
sorbiert, wobei die mediane Zeit bis zum
mittleren höchsten Plasmaspiegel (tmax) etwa
eine Stunde (Bereich von 0,5 – 3,0 h) und die
absolute Bioverfügbarkeit etwa 79 % (CV [Va-
riationskoeffizient]  =  3,94 %) beträgt. Eine
Nahrungsaufnahme führte zu einer um bis
zu 14 % verringerten Exposition, einem Rück-
gang von Cmax um bis zu 18 % und verzöger-
te tmax um 0,5 Stunden. Eine Einnahme zu-
sammen mit den Mahlzeiten war mit keiner
LS = Methode der kleinsten Quadrate, * Statistisch signifikant vs. Placebo ohne Adjustierung klinisch relevanten Wirkung auf die Exposi-
für Mehrfachtestung; ** Statistisch signifikant vs. Placebo mit Adjustierung für Mehrfachtestung. tion verbunden.
a Der Gesamtanalyse-Datensatz (FAS) umfasst alle randomisierten Patienten. Daten, die nach
Verteilung
Rescue-Therapie oder nach dauerhaftem Absetzen der Studienmedikation gesammelt wurden,
wurden als fehlend eingestuft. LS-Mittelwerte stammen von gemischtem Modell mit Mess- Das mittlere Verteilungsvolumen nach einer
wiederholungen (Mixed Model with Repeated Measures (MMRM))-Analysen. intravenösen Infusion betrug 76  Liter, was
auf eine Verteilung von Baricitinib in das
Gewebe hinweist. Baricitinib wird zu etwa
Pruritus NRS, Schlaf (ADSS), Hautschmerzen ten. Der primäre Endpunkt und einige der 50 % an Plasmaproteine gebunden.
(Hautschmerz NRS), Lebensqualität (DLQI) wichtigsten sekundären Endpunkte in Wo- Biotransformation
und Symptomen von Angst und Depression che  16 sind in Tabelle 8 auf Seite 11 zu-
(HADS), welche für Mehrfachtestung nicht sammengefasst. Die Metabolisierung von Baricitinib wird
adjustiert wurden, in Woche  16 signifikant durch CYP3A4 vermittelt, wobei weniger als
Siehe Tabelle 8 auf Seite 11 10 % der verabreichten Dosis eine Biotrans-
(siehe Tabelle 7 auf Seite 10).
Kinder und Jugendliche formation durchlaufen. Im Plasma konnten
Siehe Tabelle 7 auf Seite 10 keine Metaboliten quantifiziert werden. In
Die Europäische Arzneimittel-Agentur hat für einer klinischen pharmakologischen Studie
Klinisches Ansprechen bei Patienten, die Olumiant eine Zurückstellung von der Ver-
Erfahrung mit oder eine Kontraindikation wurde Baricitinib vorwiegend als unveränder-
pflichtung zur Vorlage von Ergebnissen zu ter Wirkstoff über den Urin (69 %) und die
gegen eine Ciclosporin-Behandlung hatten Studien in einer oder mehreren pädiatrischen
(BREEZE-AD4 Studie) Faeces (15 %) ausgeschieden. Nur vier un-
Altersklassen bei chronischer idiopathischer wesentliche oxidative Metaboliten wurden
Insgesamt waren 463 Patienten eingeschlos- Arthritis und atopischer Dermatitis gewährt identifiziert (3 im Urin, 1 in den Faeces), was
sen, die ein Versagen (N = 173), eine Unver- (siehe Abschnitt 4.2 bzgl. Informationen zur ungefähr 5 % bzw. 1 % der Dosis ausmacht.
träglichkeit (N = 75) oder eine Kontraindika- Anwendung bei Kindern und Jugendlichen). In vitro ist Baricitinib ein Substrat für CYP3A4,
tion (N = 126) gegen eine orale Ciclosporin- OAT3, Pgp, BCRP und MATE2-K und könn-
Behandlung aufwiesen. Der primäre End- 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften te ein klinisch relevanter Inhibitor des Trans-
punkt war der Anteil an Patienten, die ein porters OCT1 sein (siehe Abschnitt 4.5).
Nach vorangegangener Einnahme von Ba-
EASI-75-Ansprechen in Woche 16 erreich- Baricitinib ist in klinisch relevanten Konzen-
ricitinib wurde ein dosisabhängiger Anstieg

Tabelle 7. Lebensqualität/Patienten-berichtete Endpunkte von Baricitinib Monotherapie und Baricitinib in Kombination mit TCS in Woche 16 (FAS)a

Monotherapie TCS-Kombination
Studie BREEZE-AD1 BREEZE-AD2 BREEZE-AD7
Behandlungsgruppe PBO BARI BARI PBO BARI BARI PBO + BARI BARI
2 mg 4 mg 2 mg 4 mg TCS 2 mg + 4 mg +
TCS TCS
N 249 123 125 244 123 123 109 109 111
ADSS Item 2 12,8 11,4 32,7* 8,0 19,6 24,4* 30,6 61,5* 66,7*
≥ 2-Punkt-Verbesserung,
% Responderc,d
Veränderung des −0,84 −1,58 −1,93** −0,86 −2,61** −2,49** −2,06 −3,22* −3,73*
Hautschmerz NRS, (0,24) (0,29) (0,26) (0,26) (0,30) (0,28) (0,23) (0,22) (0,23)
Mittelwert (SE)b
Veränderung des DLQI, −2,46 −4,30* −6,76* −3,35 −7,44* −7,56* −5,58 −7,50* −8,89*
Mittelwert (SE)b (0,57) (0,68) (0,60) (0,62) (0,71) (0,66) (0,61) (0,58) (0,58)
Veränderung des HADS, −1,22 −3,22* −3,56* −1,25 −2,82 −3,71* −3,18 −4,75* −5,12*
Mittelwert (SE)b (0,48) (0,58) (0,52) (0,57) (0,66) (0,62) (0,56) (0,54) (0,54)

BARI = Baricitinib; PBO = Placebo
* Statistisch signifikant vs. Placebo ohne Adjustierung für Mehrfachtestung; ** Statistisch signifikant vs. Placebo mit Adjustierung für Mehrfachtestung.
a Der Gesamtanalyse-Datensatz (FAS) umfasst alle randomisierten Patienten.
b Dargestellte Ergebnisse sind mittlere LS-Veränderungen gegenüber Ausgangswert (SE). Daten, die nach Rescue-Therapie oder nach dauerhaftem Ab-
setzen der Studienmedikation gesammelt wurden, wurden als fehlend eingestuft. LS-Mittelwerte stammen von MMRM-Analysen.
c ADSS Item 2: Anzahl an nächtlichem Aufwachen wegen Pruritus.
d Non-Responder-Imputation: Patienten, die eine Rescue-Therapie erhielten oder bei denen Daten fehlten, wurden den Non-Respondern zugeordnet. Er-
gebnisse zeigen die Untergruppe von Patienten, die sich zur Beurteilung eigneten (Patienten mit ADSS Item 2 ≥ 2 zum Ausgangswert).
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Tabelle 8. Wirksamkeit von Baricitinib in Kombination mit TCSa in Woche 16 in der BREEZE- eine lymphoide Depletion von Organen/
AD4 Studie (FAS)b Geweben des Immunsystems wurden in
Mäusen, Ratten und Hunden beobachtet.
Studie BREEZE-AD4 Opportunistische Infektionen in Form von
Behandlungsgruppe PBOa BARI 2 mga BARI 4 mga Demodikosen (Räude) wurden bei Hunden
bei ungefähr der 7-fachen humantherapeu-
N 93 185 92 tischen Exposition beobachtet. Abnahmen
EASI-75, 17,2 27,6 31,5** der roten Blutzellparameter wurden bei
%-Responderc Mäusen, Ratten und Hunden bei etwa der
IGA 0 oder 1, 9,7 15,1 21,7* 6- bis 36-fachen humantherapeutischen Ex-
%-Responderc,e position beobachtet. Bei einigen Hunden
wurde eine Degeneration der sternalen
Pruritus NRS (≥ 4-Punkt 8,2 22,9* 38,2** Wachstumsfuge beobachtet, in geringer
Verbesserung), %-Responderc,f Häufigkeit und auch bei den Kontrolltieren,
DLQI, mittlere Veränderung (SE)d −4,95 −6,57 −7,95* aber mit einer dosisabhängigen Wirkung
(0,752) (0,494) (0,705) hinsichtlich des Schweregrades. Zurzeit ist
nicht bekannt, ob dies klinisch relevant ist.
BARI = Baricitinib; PBO = Placebo
* Statistisch signifikant vs. Placebo ohne Adjustierung für Mehrfachtestung; ** Statistisch signifikant In reproduktionstoxikologischen Studien bei
vs. Placebo mit Adjustierung für Mehrfachtestung. Ratten und Kaninchen zeigte sich, dass
Baricitinib (bei Exposition von ungefähr der
a Alle Patienten erhielten eine Begleittherapie mit topischen Kortikosteroiden, auch topische Calci- 10- bzw. der 39-fachen humantherapeuti-
neurin-Inhibitoren waren erlaubt. schen Exposition) das Wachstum/Gewicht
b Der Gesamtanalyse-Datensatz (FAS) umfasst alle randomisierten Patienten.
c
der Föten reduziert und zu Skelettmissbil-
Non-Responder Imputation: Patienten, die Rescue-Therapie erhielten oder bei denen Daten fehl-
dungen führt. Bei der 2-fachen humanthe-
ten, wurden den Non-Respondern zugeordnet.
d
rapeutischen Exposition basierend auf der
Daten, die nach Rescue-Therapie oder nach dauerhaftem Absetzen der Studienmedikation ge-
AUC wurden an den Föten keine Neben-
sammelt wurden, wurden als fehlend eingestuft. LS-Mittelwerte stammen von MMRM-Analysen.
e
wirkungen beobachtet.
Responder wurde definiert als ein Patient mit IGA 0 oder 1 („erscheinungsfrei“ oder „fast erschei-
nungsfrei“) und mit einer Reduktion ≥ 2 Punkte auf einer von 0 bis 4 reichenden IGA-Skala. In einer kombinierten Fertilitätsstudie an
f Ergebnisse zeigen die Untergruppe von Patienten, die sich zur Beurteilung eigneten (Patienten mit männlichen/weiblichen Ratten verminderte
Pruritus NRS Ausgangswert ≥ 4). Baricitinib die Gesamtpaarungsleistung (ver-
minderte Fertilitäts- und Konzeptionsindizes).
Bei weiblichen Ratten zeigte sich eine ver-
trationen kein Inhibitor der Transporter OAT1, (90 % CI: 1,17 – 1,83). Siehe Abschnitt 4.2 minderte Anzahl von Corpora lutea und Im-
OAT2, OAT3, OCT2, OATP1B1, OATP1B3, für Dosierungsempfehlungen. plantationsstellen, vermehrte Präimplantati-
BCRP, MATE1 und MATE2-K. onsverluste und/oder schädliche Wirkungen
Eingeschränkte Leberfunktion
Elimination auf das intrauterine Überleben der Embryos.
Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Leber-
Da weder auf die Spermatogenese (Be-
Die renale Elimination ist der wesentliche funktionseinschränkung gab es keinen kli-
wertung mittels Histopathologie) noch auf
Clearance-Mechanismus für Baricitinib, nisch relevanten Einfluss auf die Pharma-
die Samen/Spermien-Endpunkte bei männ-
mittels glomerulärer Filtration und aktiver kokinetik von Baricitinib. Die Anwendung von
lichen Ratten Effekte festgestellt wurden, war
Ausscheidung über OAT3, Pgp, BCRP und Baricitinib bei Patienten mit schwerer Leber-
die verminderte Gesamtpaarungsleistung
MATE2-K. In einer klinischen pharmakolo- funktionseinschränkung wurde nicht unter-
wahrscheinlich die Folge der Effekte bei
gischen Studie wurden etwa 75 % der ver- sucht.
weiblichen Tieren.
abreichten Dosis über den Urin eliminiert,
Ältere Patienten
während etwa 20 % der Dosis über die Baricitinib wurde in der Milch von laktieren-
Faeces ausgeschieden wurden. Ein Alter von ≥ 65 Jahren oder ≥ 75 Jahren den Ratten festgestellt. In einer prä- und
hat keinen Einfluss auf die Baricitinib-Ex- postnatalen Entwicklungsstudie wurden bei
Die mittlere scheinbare Clearance (CL/F) und position (Cmax und AUC). der 4- bzw. 21-fachen humantherapeuti-
die Halbwertszeit bei Patienten mit rheuma- schen Exposition sowohl ein vermindertes
toider Arthritis betrugen 9,42 l/Std Kinder und Jugendliche
Gewicht der Jungtiere als auch eine verrin-
(CV = 34,3 %) und 12,5 Stunden (CV = 27,4 %). Die Sicherheit, Wirksamkeit und die Pharma-
gerte postnatale Überlebensrate beobachtet.
Bei Patienten mit rheumatoider Arthritis sind kokinetik von Baricitinib bei Kindern und
Cmax und AUC im Steady State um jeweils das Jugendlichen ist bisher noch nicht erwiesen
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
1,4- bzw. 2,0-fache höher als bei Gesunden. (siehe Abschnitt 4.2).
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Die mittlere scheinbare Clearance (CL/F) und Andere intrinsische Faktoren
die Halbwertszeit bei Patienten mit atopischer Körpergewicht, Geschlecht, Rasse und eth- Tablettenkern
Dermatitis betrug 11,2 l/Std (CV  =  33,0 %) nische Herkunft hatten keinen klinisch rele- • Mikrokristalline Cellulose
bzw. 12,9 Std (CV = 36,0 %). Bei Patienten vanten Effekt auf die Pharmakokinetik von • Croscarmellose-Natrium
mit atopischer Dermatitis sind Cmax und AUC Baricitinib. Die mittleren Effekte von intrinsi- • Magnesiumstearat (Ph. Eur.)
im Steady State jeweils das 0,8-fache von schen Faktoren auf pharmakokinetische • Mannitol (Ph. Eur.)
jenen Werten bei Patienten mit rheumatoider Parameter (AUC und Cmax) lagen generell im
Arthritis. Filmüberzug
inter-individuellen pharmakokinetischen
Schwankungsbereich. Es ist daher aufgrund • Eisen(III)-oxid (E 172)
Eingeschränkte Nierenfunktion • Phospholipide aus Sojabohnen (E 322)
dieser Patientencharakteristika keine Dosis-
Es zeigte sich, dass die Nierenfunktion die • Macrogol
anpassung erforderlich.
Baricitinib-Exposition signifikant beein- • Poly(vinylalkohol)
flusst. Die mittleren Verhältnisse von AUC • Talkum
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
bei Patienten mit leichter bis moderater • Titandioxid (E 171)
Nierenfunktionseinschränkung zu Patienten Basierend auf den konventionellen Studien
mit normaler Nierenfunktion betragen 1,41 zur Sicherheitspharmakologie, zur Genoto- 6.2 Inkompatibilitäten
(90 % CI:  1,15 – 1,74) und 2,22 (90 % xizität und zum kanzerogenen Potential
Dezember 2020

CI:  1,81 – 2,73). Die mittleren Verhältnisse lassen die präklinischen Daten keine be- Nicht zutreffend.
von Cmax bei Patienten mit leichter bis mo- sonderen Gefahren für den Menschen er-
derater Nierenfunktionseinschränkung zu kennen. 6.3 Dauer der Haltbarkeit
Patienten mit normaler Nierenfunktion be- 3 Jahre
Eine Reduktion der Lymphozyten, eosino-
tragen 1,16 (90 % CI: 0,92 – 1,45) und 1,46
philen und basophilen Granulozyten sowie
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6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für 13. KONTAKTADRESSE IN DEUTSCHLAND
die Aufbewahrung
Lilly Deutschland GmbH
Für dieses Arzneimittel sind keine besonde- Werner-Reimers-Straße 2-4
ren Lagerungsbedingungen erforderlich. D-61352 Bad Homburg
Tel.: +49-(0) 6172 273 2222
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Polyvinylchlorid/Polyethylen/Polychlortriflu-
orethylen//Aluminiumblisterpackungen in
Umkartons mit 14, 28, 35, 56, 84 oder
98 Filmtabletten.
Polyvinylchlorid/Aluminium/orientiertes Poly-
amid//Aluminiumperforierte Blisterpackun-
gen zur Abgabe von Einzeldosen in Umkar-
tons mit 28 × 1 oder 84 × 1 Filmtabletten.
Es werden möglicherweise nicht alle Pa-
ckungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für


die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen für die
Beseitigung.

7. INHABER DER ZULASSUNG


Eli Lilly Nederland B. V., Papendorpseweg
83, 3528 BJ Utrecht, Niederlande

8. ZULASSUNGSNUMMER(N)
Olumiant 2 mg Filmtabletten
EU/1/16/1170/001
EU/1/16/1170/002
EU/1/16/1170/003
EU/1/16/1170/004
EU/1/16/1170/005
EU/1/16/1170/006
EU/1/16/1170/007
EU/1/16/1170/008
Olumiant 4 mg Filmtabletten
EU/1/16/1170/009
EU/1/16/1170/010
EU/1/16/1170/011
EU/1/16/1170/012
EU/1/16/1170/013
EU/1/16/1170/014
EU/1/16/1170/015
EU/1/16/1170/016

9. DATUM DER ERTEILUNG DER


ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG
DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung:
13. Februar 2017

10. STAND DER INFORMATION


Dezember 2020
Ausführliche Informationen zu diesem
Arzneimittel sind auf den Internetseiten
der Europäischen Arzneimittel-Agentur
http://www.ema.europa.eu verfügbar.

11. VERSCHREIBUNGSSTATUS/
APOTHEKENPFLICHT
Verschreibungspflichtig

12. PACKUNGSGRÖSSEN IN DEUTSCH- Zentrale Anforderung an:


LAND
Rote Liste Service GmbH
Olumiant 2 mg:
28 und 98 Tabletten Fachinfo-Service
Olumiant 4 mg: Mainzer Landstraße 55
28 und 98 Tabletten  
60329 Frankfurt
12 021493-57354

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