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IMAP ® 1,5 mg
Injektionssuspension

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS fertig hat die Injektionsuspension ein perl- Syndrom berichtet: eine spezifische Reak-
muttartiges, marmorisiertes Aussehen. tion, gekennzeichnet durch Hyperthermie,
IMAP ® 1,5 mg, Injektionssuspension generalisierte Muskelrigidität, autonome In-
Die Behandlungsdauer richtet sich nach
stabilität, Bewusstseinstrübung. Hyperther-
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE dem Krankheitsbild und dem individuellen
mie ist oft ein früher Hinweis auf dieses
ZUSAMMENSETZUNG Verlauf. Dabei ist die niedrigste notwendige
Syndrom. Antipsychotika sollten sofort ab-
Erhaltungsdosis anzustreben. Über die Not-
Wirkstoff: Fluspirilen gesetzt und eine angemessene unterstüt-
wendigkeit einer Fortdauer der Behandlung
zende Behandlung sowie eine sorgfältige
1 Ampulle mit 0,75 ml Injektionssuspension ist kontinuierlich kritisch zu entscheiden.
Überwachung eingeleitet werden.
enthält 1,5 mg Fluspirilen. Nach längerfristiger Therapie muss der Ab-
bau der Dosis in kleinen Schritten und über Tardive Dyskinesien
Enthält 12 mg Benzylalkohol pro ml. Wie bei allen antipsychotischen Arzneimit-
einen längeren Zeitraum in engem Kontakt
Die vollständige Auflistung der sonstigen zwischen Arzt und Patienten erfolgen. teln können tardive Dyskinesien bei man-
Bestandteile siehe Abschnitt 6.1. chen Patienten nach einer langfristigen Be-
4.3 Gegenanzeigen handlung oder nach Absetzen auftreten. Das
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Syndrom ist vorrangig charakterisiert durch
3. DARREICHUNGSFORM rhythmische unwillkürliche Bewegungen der
die Wirkstoffgruppe (Butyrophenone) oder
Injektionssuspension einen der sonstigen Bestandteile. Zunge, des Gesichts, des Mundes oder der
Kiefer. Das Auftreten kann bei manchen
IMAP 1,5 mg darf nicht angewendet werden: Patienten andauernd sein. Das Syndrom
4. KLINISCHE ANGABEN – bei Zuständen, die mit einer schweren kann maskiert werden, wenn die Behand-
4.1 Anwendungsgebiete Dämpfung des zentralen Nervensystems lung wieder aufgenommen, die Dosis erhöht
Akut produktive und chronisch schizophre- einhergehen, z. B. Koma, akute Alkohol-, oder wenn auf ein anderes antipsychoti-
ne Psychosen (Langzeittherapie und Rezi- Anlagetika-, Hypnotika- oder Psycho- sches Arzneimittel umgestellt wird. Die Be-
divprophylaxe). pharmaka-Intoxikationen, handlung sollte umgehend beendet werden.
– bei Parkinsonkrankheit,
4.2 Dosierung, – bei Kindern und Jugendlichen unter Extrapyramidale Symptome
Art und Dauer der Anwendung 18 Jahren, Wie bei allen Neuroleptika können extrapy-
– in Geweben mit verminderter Durchblu- ramidale Symptome wie Tremor, Rigidität,
Die individuelle Ansprechbarkeit auf Fluspi- Hypersalivation, Bradykinesie, Akathisie
rilen variiert stark. Die Dosierung ist von der tung.
oder akute Dystonie auftreten. Anticholiner-
Schwere der psychotischen Symptomatik 4.4 Besondere Warnhinweise und Vor- ge Antiparkinson-Arzneimittel können bei
und vom Ansprechen des Patienten abhän- sichtsmaßnahmen für die Anwendung Bedarf angewandt werden, sollten aber nicht
gig und muss vom Arzt jeweils individuell regelmäßig präventiv gegeben werden. Äl-
ermittelt werden. Fluspirilen darf nur unter besonderer Vor-
sicht angewendet werden bei tere Patienten können besonders empfind-
Allgemein gelten folgende Dosierungsemp- – Leber- und Niereninsuffizienz lich insbesondere bezüglich extrapyramida-
fehlungen: – hirnorganischen Erkrankungen ler Symptome reagieren.
Ambulanter Bereich: – anamnestisch bekannter Epilepsie Krampfanfälle/Konvulsionen
Die wöchentliche Dosis beträgt für ambu- – wahnhafter oder endogener Depression IMAP 1,5 mg kann die Krampfschwelle sen-
lante Patienten üblicherweise 2 – 6 mg Flu- – gleichzeitigem Vorliegen von Prolaktin- ken und sollte daher bei Patienten mit Epi-
spirilen alle 7 Tage (entsprechend 1 – 3 ml abhängigen Tumoren, z. B. Prolaktino- lepsie unter Vorsicht angewandt werden.
Injektionssuspension). men der Hypophyse Wenn notwendig muss die Dosis der anti-
– möglicherweise Prolaktin-abhängigen konvulsiven Therapie bei diesen Patienten
Stationärer Bereich: Tumoren, z. B. epithelialen Mamma-Tu- angepasst werden.
Die wöchentliche Dosis beträgt für stationä- moren
re Patienten üblicherweise 3 – 8 mg Fluspiri- – Phäochromozytom Besondere Patientengruppen
len alle 7 Tage (entsprechend 1,5 – 4 ml In- – Patienten mit schweren Herz-Kreislauf- IMAP 1,5 mg sollte bei Patienten mit einer
jektionssuspension). Eine wöchentliche Do- Erkrankungen (vgl. Angaben unter Leberfunktionsstörung mit Vorsicht ange-
sis von 12 mg Fluspirilen (entsprechend 6 ml „Herz-Kreislauf-System“ ) wandt werden.
Injektionssuspension) sollte nicht über- – pathologischen Veränderungen des
schritten werden. Herz-Kreislauf-System
Blutbildes Insbesondere zu Beginn der Behandlung
Bei Zeichen einer Überdosierung ist ggf. – anamnestisch bekanntem malignen neu- kann eine (orthostatische) Hypotonie auftre-
eine Injektion auszulassen. roleptischen Syndrom ten. Fluspirilen sollte bei Patienten mit be-
– Engwinkelglaukom, Harnverhalt, Prosta- kannten Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z. B.
IMAP 1,5 mg ist kontraindiziert bei Kindern tahyperplasie, Hyperthyreoidismus oder Herzinsuffizienz, Myokardinfarkt, Reizlei-
und Jugendlichen unter 18 Jahren (siehe Thyreotoxikose tungsstörungen, Dehydrierung, Hypovol-
Abschnitt 4.3).
Erhöhte Mortalität bei älteren Men- ämie, schwerer Hypotonie) nur mit Vorsicht
Ältere Patienten benötigen in der Regel schen mit Demenz-Erkrankungen angewendet werden. Eine regelmäßige
niedrigere Dosen (Beginn mit 1 – 2 mg Flu- Die Daten zweier großer Anwendungsstu- Überwachung der Herzfunktion wird emp-
spirilen). Dosisanpassungen sind beson- dien zeigten, dass ältere Menschen mit fohlen. Wenn eine klinisch relevante ortho-
ders vorsichtig vorzunehmen. Demenz-Erkrankungen, die mit konventio- statische Hypotonie andauert, sollte der Nut-
nellen (typischen) Antipsychotika behandelt zen gegenüber dem Risiko der weiteren
Fluspirilen ist eine mikrokristalline Formulie- Behandlung kritisch abgewogen werden.
rung und ausschließlich zur intramuskulären wurden, einem leicht erhöhten Mortalitätsri-
Anwendung bestimmt und wird einmal wö- siko im Vergleich zu nicht mit Antipsychotika Erhöhtes Risiko für das Auftreten
chentlich tief intraglutäal injiziert. Bei wieder- Behandelten ausgesetzt sind. Anhand der von unerwünschten cerebrovaskulären
holter intramuskulärer Anwendung Injek- vorliegenden Studiendaten kann eine ge-
Ereignissen
tionsstelle wechseln, um Unverträglichkeiten naue Höhe dieses Risikos nicht angegeben
In randomisierten, placebokontrollierten kli-
zu vermeiden. werden und die Ursache für die Risikoer-
nischen Studien mit an Demenz erkrankten
höhung ist nicht bekannt.
Patienten, die mit einigen atypischen Anti-
Um Irritationen an der Einstichstelle zu ver- IMAP 1,5 mg ist nicht zur Behandlung von
psychotika behandelt wurden, wurde ein
meiden, wird ein Wechsel der Einstichstellen Verhaltensstörungen, die mit Demenz-Er-
etwa um das dreifache erhöhtes Risiko für
(alternativer Wechsel der linken und rechten krankungen zusammenhängen, zugelassen.
unerwünschte cerebrovaskuläre Ereignisse
Glutealmuskeln) empfohlen.
März 2012

Malignes Neuroleptisches Syndrom beobachtet. Der Mechanismus, der zu die-


IMAP 1,5 mg muss gleichmäßig suspendiert Wie bei anderen antipsychotischen Arznei- ser Risikoerhöhung führt, ist unbekannt. Es
sein. Deshalb die Injektionssuspension vor mitteln wurde in Verbindung mit IMAP kann nicht ausgeschlossen werden, dass
dem Aufziehen leicht schütteln. Gebrauchs- 1,5 mg über ein Malignes Neuroleptisches diese Wirkung auch bei der Anwendung
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anderer Antipsychotika oder bei anderen ger Anwendung mit Lithium kann es ver- Entzugserscheinungen, leichte Fehlhaltun-
Patientengruppen auftritt. IMAP 1,5 mg sollte mehrt zu extrapyramidalmotorischen Stö- gen der Extremitäten) bei Neugeborenen
daher bei Patienten, die ein erhöhtes rungen, Müdigkeit, Tremor und Mundtro- zu vermeiden, wird empfohlen, Antipsycho-
Schlaganfallrisiko haben, mit Vorsicht ange- ckenheit kommen. Die Möglichkeit neuroto- tika in den letzten Schwangerschaftswochen
wendet werden. xischer Interaktionen kann nicht ausge- nach Möglichkeit niedrig zu dosieren.
schlossen werden.
Thromboembolie-Risiko Neugeborene, die während des dritten Tri-
Im Zusammenhang mit der Anwendung von Bei gleichzeitiger Behandlung mit Dopamin- menons der Schwangerschaft gegenüber
Antipsychotika sind Fälle von venösen agonisten (z. B. Levodopa) kann dessen Antipsychotika (einschließlich Fluspirilen)
Thromboembolien (VTE) berichtet worden. Wirkung abgeschwächt werden. exponiert sind, sind durch Nebenwirkungen
Da Patienten, die mit Antipsychotika behan- einschließlich extrapyramidaler Symptome
Bei kombinierter Anwendung von Antipsy-
delt werden, häufig erworbene Risikofakto- und/oder Entzugserscheinungen gefährdet,
chotika mit anderen Dopaminantagonisten
ren für VTE aufweisen, sollten alle möglichen deren Schwere und Dauer nach der Ent-
(z. B. Metoclopramid) kann es zu einer Ver-
Risikofaktoren für VTE vor und während der bindung variieren können. Es gab Berichte
stärkung der extrapyramidalmotorischen
Behandlung mit IMAP 1,5 mg identifiziert über Agitiertheit, erhöhten oder erniedrigten
Wirkungen kommen.
und Präventivmaßnahmen ergriffen werden. Muskeltonus, Tremor, Somnolenz, Atemnot
Hinweise: Wird Fluspirilen zur Behandlung bei Kokain- oder Störungen bei der Nahrungsaufnahme.
Vor einer Behandlung mit Fluspirilen ist das süchtigen angewendet, kann es zu einer Dementsprechend sollten Neugeborene
Blutbild (einschließlich des Differentialblutbil- Verstärkung der extrapyramidalmotorischen sorgfältig überwacht werden.
des sowie der Thrombozytenzahl) zu kon- Wirkungen kommen.
trollieren. Bei pathologischen Blutwerten Die gleichzeitige Behandlung mit Anthelmin- Unter der Behandlung mit Fluspirilen kann
darf eine Behandlung mit Fluspirilen nur thika, die Piperazin enthalten, führt zu einem das Ergebnis eines Schwangerschaftstests
bei zwingender Indikation und unter engma- erhöhten Risiko extrapyramidalmotorischer verfälscht sein (falsch positives Ergebnis).
schigen Blutbildkontrollen erfolgen. Nebenwirkungen.
Stillzeit
Bei Nierenfunktionsstörungen ist die ver- Bei gleichzeitiger Anwendung zusammen Antipsychotika passieren die Plazenta-
langsamte Ausscheidung von Povidon (Trä- mit Adrenalin (Epinephrin) kann es zu para- schranke und gehen in die Muttermilch über.
gersubstanz) zu beachten. Aufgrund des doxer Hypotension und Tachykardie kom- Während einer Behandlung mit IMAP 1,5 mg
Povidongehaltes kann nicht ausgeschlos- men. Die antihypotone Metaraminol-Wir- darf nicht gestillt werden.
sen werden, dass es nach häufiger oder kung wird abgeschwächt; auch die Phenyl-
länger dauernder Anwendung sehr selten zu ephrin-Wirkung wird abgeschwächt.
einer Speicherung von Povidon im Retiku- 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrs-
loendothelialen System (RES) oder zu ört- Die periphere Vasokonstriktion hoher Dopa- tüchtigkeit und die Fähigkeit zum
lichen Ablagerungen und Fremdkörpergra- mindosen kann durch Fluspirilen reduziert Bedienen von Maschinen
nulomen kommen kann, die zur Verwechs- werden.
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestim-
lung mit Geschwülsten Anlass geben kön- Bei gleichzeitiger Anwendung von Fluspiri- mungsgemäßem Gebrauch das Reaktions-
nen. len mit Arzneimitteln, die eine anticholinerge vermögen so weit verändern, dass die Fä-
IMAP 1,5 mg enthält Natrium, aber weniger Wirkung besitzen (z. B. Atropin), kann diese higkeit zur aktiven Teilnahme am Straßen-
als 1 mmol (23 mg) Natrium pro ml. Wirkung verstärkt werden. Dies kann sich in verkehr, zum Bedienen von Maschinen oder
Sehstörungen, Erhöhung des Augeninnen- zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträch-
4.5 Wechselwirkungen mit anderen drucks, Mundtrockenheit, Tachykardie, Ob- tigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im
Arzneimitteln und sonstige stipation, Miktionsstörungen, Salivationsstö- Zusammenwirken mit Alkohol.
Wechselwirkungen rungen, Sprechblockade, Gedächtnisstö- Daher sollte das Führen von Fahrzeugen,
Bei kombinierter Anwendung mit zentral rungen oder vermindertem Schwitzen äu- das Bedienen von Maschinen oder sonstige
dämpfenden Substanzen (z. B. Alkohol, ßern. gefahrvolle Tätigkeit – zumindest während
Schlafmittel, Schmerzmittel, andere Psycho- der ersten Phase der Behandlung – ganz
Unter der Therapie mit Fluspirilen ist die
pharmaka, Antihistaminika) kann es zu ver- unterbleiben. Die Entscheidung in jedem
Wirkung von Disulfiram bei gleichzeitigem
stärkter Sedierung oder Atemdepression Einzelfall trifft der behandelnde Arzt unter
Alkoholgenuss abgeschwächt.
kommen. Eine durch Polypeptid-Antibiotika Berücksichtigung der individuellen Reaktion
(z. B. Colistin, Polymyxin B) hervorgerufene Die Kombination mit Substanzen, die die und der jeweiligen Dosierung.
Atemdepression kann durch Fluspirilen ver- Krampfschwelle des Gehirns herabsetzen,
stärkt werden. sollte vermieden werden. 4.8 Nebenwirkungen
Die Wirkung von Antihypertensiva kann bei Bei gleichzeitiger Anwendung von Pentetra- Nachstehend findet sich eine Auflistung der
gleichzeitiger Gabe von Fluspirilen verstärkt zol kann es zur Auslösung zerebraler Anfälle in klinischen Studien und nach Marktein-
werden. Die antihypertensive Wirkung von kommen. führung berichteten Nebenwirkungen.
Guanethidin wird dagegen abgeschwächt. Wegen der durch Fluspirilen hervorgerufe- Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwir-
Die gleichzeitige Gabe von trizyklischen An- nen Prolaktinerhöhung kann die Reaktion kungen werden folgende Kategorien zugrun-
tidepressiva mit Fluspirilen führt zu einem auf die Anwendung von Gonadorelin abge- de gelegt:
Anstieg der Antidepressiva-Plasmaspiegel. schwächt werden.
Sehr häufig (≥ 1/10)
Es ist nicht bekannt, ob dies zu einer bedeut-
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit Häufig (≥ 1/100 bis <1/10)
samen Änderung der Wirkung des Antide-
Schwangerschaft Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis <1/100)
pressivums führt.
Für IMAP 1,5 mg liegen keine klinischen Selten (≥ 1/10.000 bis <1/1.000)
Bei gleichzeitiger Gabe mit Benzatropin oder Daten über exponierte Schwangere vor. Tier- Sehr selten (<1/10.000)
Trihexyphenidyl kann die Fluspirilen-Wir- Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage
experimentelle Studien haben eine Repro-
kung abgeschwächt werden. duktionstoxizität gezeigt (siehe Ab- der verfügbaren Daten nicht
Bei gleichzeitiger Anwendung mit Phenobar- schnitt 5.3). Da die Sicherheit einer Anwen- abschätzbar)
bital, Carbamazepin oder Diphenylhydan- dung in der Schwangerschaft nicht belegt
Das Auftreten von Nebenwirkungen unter
toin kann der Blutspiegel von Fluspirilen ist, sollte IMAP 1,5 mg nur nach strenger
der Behandlung mit Fluspirilen hängt neben
gesenkt werden. Es ist nicht bekannt, ob Indikationsstellung und nach sehr sorgfälti-
der individuellen Disposition des Patienten
dies zu einer bedeutsamen Abschwächung ger Abwägung des therapeutischen Nut-
vor allem von der Dosierung ab. Als Anti-
der Fluspirilenwirkung führt. zens für die Mutter gegen die möglichen
psychotikum der ersten Generation stehen
Risiken für das Kind verordnet werden.
Die Gabe von Lithium kann den Fluspirilen- extrapyramidale Symptome und andere
spiegel im Blut erhöhen, die Gabe von Flu- Um reversible Nebenwirkungen (extrapyra- zentralnervöse Begleiterscheinungen im
spirilen den Lithiumspiegel. Bei gleichzeiti- midale Störungen, cholestatischer Ikterus, Vordergrund.
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Erkrankungen des Blutes und des Hypersalivation Tag der Injektion


Lymphsystems Dysarthrie Speichelbildung am Tag der
Nicht bekannt: Leukopenie Injektion
Augenerkrankungen
Störungen des Blutbildes Müdigkeit am Tag der Injek-
Selten: Korneaeinlagerungen
(Thrombopenie, Eosinophi- tion
Pigmenteinlagerungen
lie, Panzytopenie, Agranulo- Gangstörung
Linseneinlagerungen
zytose)
Sehr selten: Sehstörungen Untersuchungen:
Störungen des lymphati-
Nicht bekannt: okulogyre Krisen Gelegentlich: erhöhtes Körpergewicht
schen Systems
Augenrollen Selten können Überempfindlichkeitsreaktio-
Erkrankungen des Immunsystems nen durch Benzylalkohol auftreten.
Sehr selten: Hypersensibilität Erkrankungen des Ohrs und des Laby-
rinths 4.9 Überdosierung
Endokrine Erkrankungen Nicht bekannt: Vertigo
Sehr selten: Hyperprolaktinämie
Symptome bei Intoxikationen:
Gefäßerkrankungen Eine Überdosierung kann sich in der Ver-
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen Gelegentlich: Hypotension und reflektori- stärkung der erwünschten oder uner-
Nicht bekannt: Glukosestoffwechselstö- sche Beschleunigung der wünschten pharmakologischen Wirkungen
rung Herzfrequenz (Benommenheit, Sedierung, Störung der
Temperatur- und Kreislaufregulation mit Ta-
Psychiatrische Erkrankungen Nicht bekannt: Fälle von Thromboembolien
chykardie, Hypotension, extrapyramidale
Häufig: Depression (einschließlich Fällen von
Symptome (siehe Abschnitte 4.4 und 4.8),
Insomnie Lungenembolie und Fällen
anticholinerge Effekte, Krampfanfälle oder
Schlafstörung von tiefer Venenthrombose)
respiratorische Komplikationen) äußern.
Selten: depressive Verstimmung Herzerkrankungen
Lethargie Bei klinischen Hinweisen auf eine akute
Gelegentlich: EKG-Veränderungen (Stö-
delirante Symptome Überdosierung sollte die Möglichkeit einer
rungen der Erregungsaus-
Ruhelosigkeit Intoxikation mit mehreren Arzneimitteln in
breitung und -rückbildung)
Betracht gezogen werden.
Sehr selten: psychotische Prozesse Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
reaktiviert Häufig: Nausea
Maßnahmen bei Intoxikationen:
psychotische Prozesse ver- Die Atemwege sind freizumachen und frei-
schlechtert Sehr selten: paralytischer Ileus zuhalten, eine ausreichende Oxygenierung
Nicht bekannt: Erbrechen und Beatmung ist sicherzustellen. Die vitalen
Nicht bekannt: Angst
Verstopfung Funktionen sollten sofort überwacht werden,
Erkrankungen des Nervensystems trockener Mund inklusive kontinuierlicher EKG-Ableitung, um
Häufig: Hypokinesie vermehrter Speichelfluss mögliche Arrhythmien feststellen zu können.
extrapyramidale Störungen Ventrikuläre Tachyarrhythmien müssen mit
Leber- und Gallenerkrankungen
Akathisie Antiarrhythmika behandelt werden.
Selten: passagere Erhöhung der
Parkinson-Syndrom Es gibt kein spezifisches Antidot für Flu-
Leberenzymaktivitäten
Tremor spirilen. Aus diesem Grund sollten geeigne-
Abflussstörungen der Galle
Somnolenz te symptomatische Maßnahmen durchge-
Gelbsucht
Dyskinesie führt werden. Hypotension und Herz-Kreis-
Schwindel Erkrankungen der Haut und des Unter- lauf-Versagen sollten mit geeigneten Maß-
Sedierung hautzellgewebes nahmen, wie intravenöser Flüssigkeitsgabe
psychomotorische Hyperak- Gelegentlich: Hautausschlag und/oder Sympathomimetika, behandelt
tivität Sehr selten: Angiödem werden. Es sollten keine adrenalinartig wir-
Frühdyskinesie (krampfhaf- allergische Dermatitis kende sondern noradrenalinartig wirkende
tes Herausstrecken der Zun- Erythem Mittel verwendet werden. Betaagonisten
ge, Verkrampfung der sollten vermieden werden, weil sie die Va-
Nicht bekannt: Urtikaria
Schlundmuskulatur, Schief- sodilatation erhöhen. Im Falle schwerer ex-
Hyperhidrose
hals, Versteifungen der Rü- trapyramidaler Symptome sollte ein Anticho-
ckenmuskulatur) Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und linergikum verabreicht werden. Die sorgfälti-
Dystonie Knochenerkrankungen ge Überwachung des Patienten sollte bis zur
Bradykinesie Häufig: muskuloskelettale Steifheit vollständigen Wiederherstellung weiterge-
Sehr selten: Malignes Neuroleptisches Nicht bekannt: Muskelrigidität führt werden. Die lange Wirkdauer von Flu-
Syndrom (Fieber über Muskelspasmus spirilen ist zu beachten.
40 °C, vegetative Entglei-
sung mit Herzjagen und Erkrankungen der Geschlechtsorgane 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGEN-
Bluthochdruck, Bewusst- und der Brustdrüse SCHAFTEN
seinstrübung bis zum Koma) Sehr selten: Galaktorrhö
Gynäkomastie 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Tardive Dyskinesie
Menstruationsstörung Pharmakotherapeutische Gruppe: Antipsy-
Nicht bekannt: Benommenheit
Nicht bekannt: sexuelle Dysfunktion chotika, Diphenylbutylpiperidin-Derivate
Regulationsstörung der Kör-
ATC-Code: N05AG01
pertemperatur Schwangerschaft, Wochenbett und peri-
Erregung natale Erkrankungen Fluspirilen ist eine psychotrope Substanz
Kopfschmerzen Nicht bekannt: Arzneimittelentzugssyndrom aus der Reihe der Diphenylbutylpiperidine.
EEG-Veränderungen des Neugeborenen (siehe Fluspirilen ist, wie in Tierversuchen gezeigt
zerebrale Krampfanfälle Abschnitt 4.6) wurde, ein Dopaminantagonist (D2/D3-Re-
vegetativ autonome Symp- zeptoren). Hierdurch werden bei Versuchs-
tome (wie verschwomme- Allgemeine Erkrankungen und Be- tieren Apomorphin-induzierte Stereotypien
nes Sehen, Akkommoda- schwerden am Verabreichungsort gehemmt. Apomorphin-induziertes Erbre-
tionsstörungen, Gefühl der Häufig: Müdigkeit chen wird unterdrückt, Katalepsie ausgelöst
verstopften Nase, Erhöhung Reaktion an der Injektions- und der bedingte Fluchtreflex unterdrückt;
stelle
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des Augeninnendrucks, außerdem kommt es zu einer Prolaktiner-


Miktionsstörungen, Diarrhö, Nicht bekannt: subkutane Knoten an der höhung. Bei chronischer Gabe kann es zu
Appetitverlust) Injektionsstelle einer Überempfindlichkeit von Dopaminre-
Akinesie vermehrtes Schwitzen am zeptoren in bestimmten Hirnregionen kom-
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men. Für verschiedene Teilwirkungen kann lepsie auf. Wiederholte Gaben führten zu 9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZU-
Toleranz entwickelt werden. Die Wirkung auf Störungen des Stoffwechsels (Gewichtsre- LASSUNG/VERLÄNGERUNG DER
die Serotoninrezeptoren (antagonistisch auf duktion) und des Hormonhaushaltes (Hy- ZULASSUNG
5-HT2-Rezeptoren) ist weniger ausgeprägt perprolaktinämie, Stimulation von Hypophy-
als die dopaminantagonistische Wirkung, se und Brustdrüse), die auch mit Verände- 09.03.2005
aber im Vergleich zu anderen Antipsychotika rungen im Urogenitaltrakt und mit Fertilitäts-
recht stark. Nur in hohen Dosen kann Flu- störungen einhergingen. Bei Ratten wurden 10. STAND DER INFORMATION
spirilen auch auf die Histaminrezeptoren verminderte Trächtigkeitsraten beobachtet, März 2012
wirken. Die Wirkung auf Alpha-Adrenorezep- die auf eine Störung der Implantation schlie-
toren und cholinerge Rezeptoren ist äußerst ßen lassen. Untersuchungen an Ratten und 11. VERKAUFSABGRENZUNG
gering. Kaninchen haben keine Hinweise auf ein
teratogenes Potential von Fluspirilen erge- Verschreibungspflichtig
Das klinische Wirkprofil ist charakterisiert
ben. Dosen im maternal toxischen Bereich
durch antipsychotische Wirkungen (Reduk-
beeinträchtigen die fetale und postnatale
tion von Wahn, Halluzinationen, Ich-Störun-
Entwicklung von Ratten. Mehrere Mutage-
gen sowie Denkstörungen, Dämpfung psy-
nitätstests verliefen negativ, Langzeitunter-
chomotorischer und katatoner Erregung, af-
suchungen auf ein tumorerzeugendes Po-
fektiver Gespanntheit sowie manischer Ver-
tenzial von Fluspirilen liegen nicht vor.
stimmung und Antriebssteigerung). Außer-
dem wirkt Fluspirilen schwach sedierend.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Die Pharmakokinetik von Fluspirilen wurde 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
nur begrenzt untersucht. Povidon (K17)
Benzylalkohol
Resorption Polysorbat 80
Fluspirilen wird intramuskulär langsam und Natriumdihydrogenphosphat 1 H2O
gleichmäßig resorbiert. Dinatriumhydrogenphosphat
Verteilung Wasser für Injektionszwecke.
Die Plasmaproteinbindung von Fluspirilen
beträgt ca. 97 %. 6.2 Inkompatibilitäten
Aufgrund der galenischen Zusammenset-
Metabolisierung zung darf IMAP 1,5 mg nicht mit anderen
Fluspirilen wird über Konjugation und Substanzen gemischt werden.
N-Dealkylation verstoffwechselt. Bei der ex-
tensiven Metabolisierung von Fluspirilen 6.3 Dauer der Haltbarkeit
(Hauptmechanismus oxidative N-Dealkylie-
rung) werden aktive wie inaktive Metaboliten 3 Jahre.
gebildet. Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des
Elimination Verfalldatums nicht mehr angewendet wer-
Die Elimination von Fluspirilen aus dem den.
Plasma verläuft nach einer Einzelgabe von
1,5 mg mit einer Halbwertszeit von ungefähr 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen
2 bis 3 Tagen und nach einer wöchentlichen für die Aufbewahrung
Injektion einer 1,5 mg Dosis über 6 Wochen Nicht über 25 °C lagern.
mit einer Halbwertszeit von 5 Wochen so- Nicht einfrieren.
wohl renal als auch fäkal. Nur ein geringer
Anteil (ca. 5 %) wird als unveränderte Sub- 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
stanz fäkal ausgeschieden. Weniger als 3 % Packung mit 3 Ampullen zu 0,75 ml Injek-
wird unverändert im Urin gefunden. Weniger tionssuspension
als 50 % wird in 7 Tagen ausgeschieden Packung mit 5 Ampullen zu 0,75 ml Injek-
und ungefähr 70 % des Wirkstoffs und der tionssuspension
Metaboliten werden nach einer einzelnen Großpackung mit 50 (10× 5) Ampullen zu
intramuskulär verabreichten Dosis innerhalb 0,75 ml Injektionssuspension
von 27 Tagen ausgeschieden. Unverkäufliches Muster mit 3 Ampullen zu
Linearität 0,75 ml Injektionssuspension
Spitzenplasmaspiegel werden innerhalb
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen
von 24 Stunden nach der Injektion erreicht.
Steady-state-Plasmakonzentrationen wer- für die Beseitigung und sonstige
den ab der zweiten Injektion erreicht. Die Hinweise zur Handhabung
Pharmakokinetik von IMAP 1,5 mg war nach Keine besonderen Anforderungen.
einer wöchentlichen Verabreichung über
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfall-
6 Wochen linear.
material ist entsprechend den nationalen
Fluspirilen ist plazentagängig, weitere Daten Anforderungen zu entsorgen.
liegen nicht vor.
Angaben zum Übergang in die Muttermilch
speziell für Fluspirilen liegen nicht vor. Ge- 7. INHABER DER ZULASSUNG
nerell gehen Antipsychotika jedoch in die JANSSEN-CILAG GmbH
Muttermilch über. Johnson & Johnson Platz 1
41470 Neuss Zentrale Anforderung an:
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Telefon: (02137) 955-955 Rote Liste Service GmbH
Im Tierversuch traten nach hohen Dosen Internet: www.janssen-cilag.de
spezifische und reversible Symptome einer | FachInfo-Service |
ZNS-Toxizität von Antipsychotika, wie z. B.
Störungen von Bewegungsabläufen und
8. ZULASSUNGSNUMMER Postfach 11 01 71
Nahrungsaufnahme, Sedierung und Kata- 6762075.00.00 10831 Berlin
4 003815-E942 – IMAP 1,5 mg Injektionssuspension – n

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