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Venlafaxin-ratiopharm® 37,5 mg / 75 mg / 150 mg


Hartkapseln, retardiert

1. BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL Aufgrund des Risikos für dosisabhängige Aufgrund des Risikos für dosisabhängige
®
Nebenwirkungen sollten Dosiserhöhungen Nebenwirkungen sollten Dosiserhöhungen
Venlafaxin-ratiopharm 37,5 mg Hart-
nur nach einer klinischen Beurteilung erfol- nur nach einer klinischen Beurteilung erfol-
kapseln, retardiert gen (siehe Abschnitt 4.4). Die niedrigste gen (siehe Abschnitt 4.4). Die niedrigste
Venlafaxin-ratiopharm® 75 mg Hart- wirksame Dosis sollte beibehalten werden. wirksame Dosis sollte beibehalten werden.
kapseln, retardiert Die Patienten sollten über einen ausrei-
Die Patienten sollten über einen ausreichend
Venlafaxin-ratiopharm® 150 mg Hart- chend langen Zeitraum, gewöhnlich über
langen Zeitraum, gewöhnlich über mehrere
kapseln, retardiert mehrere Monate oder länger, behandelt
Monate oder länger, behandelt werden. Die
werden. Die Behandlung sollte in regelmä-
Behandlung sollte in regelmäßigen Zeitab-
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ßigen Zeitabständen fallweise neu über-
ständen fallweise neu überprüft werden.
ZUSAMMENSETZUNG prüft werden. Eine Langzeitbehandlung
kann auch bei der Rezidivprophylaxe von Besondere Patientengruppen
Venlafaxin-ratiopharm® 37,5 mg Hart- Episoden einer Major Depression (MDE) Ältere Patienten
kapseln, retardiert angebracht sein. In den meisten Fällen ist Allein aufgrund des Alters wird keine spezi-
Jede Hartkapsel, retardiert enthält 37,5 mg die empfohlene Dosis zur Rezidivprophyla- fische Dosisanpassung von Venlafaxin für
Venlafaxin (als Hydrochlorid). xe der MDE die gleiche wie die, welche erforderlich gehalten. Jedoch sollte die Be-
während der aktuellen Episode verwendet handlung älterer Personen mit Vorsicht er-
Venlafaxin-ratiopharm® 75 mg Hart-
wurde. folgen (z. B. wegen einer beeinträchtigten
kapseln, retardiert
Jede Hartkapsel, retardiert enthält 75 mg Nach der Remission sollte die antidepres- Nierenfunktion, der Möglichkeit von Ände-
Venlafaxin (als Hydrochlorid). sive medikamentöse Behandlung über min- rungen der Neurotransmitter-Sensitivität
destens sechs Monate fortgesetzt werden. oder -Affinität, welche während des Alterns
Venlafaxin-ratiopharm® 150 mg Hart- auftreten). Es sollte stets die niedrigste
kapseln, retardiert Generalisierte Angststörung wirksame Dosis verwendet und die Patien-
Jede Hartkapsel, retardiert enthält 150 mg Die empfohlene Anfangsdosis beträgt für ten sorgfältig beobachtet werden, wenn
Venlafaxin (als Hydrochlorid). retardiertes Venlafaxin 75 mg einmal täglich. eine Dosiserhöhung erforderlich ist.
Patienten, die nicht auf die Initialdosis von
Vollständige Auflistung der sonstigen Be- 75 mg/Tag ansprechen, können aus Dosis- Kinder und Jugendliche
standteile siehe Abschnitt 6.1. erhöhungen bis zu einer maximalen Dosis Venlafaxin wird nicht zur Anwendung bei
von 225 mg/Tag Nutzen ziehen. Dosiserhö- Kindern und Jugendlichen empfohlen.
3. DARREICHUNGSFORM hungen können in Abständen von 2 Wochen Kontrollierte klinische Studien an Kindern
Hartkapsel, retardiert (Retardkapsel) oder länger erfolgen. und Jugendlichen mit Episoden einer Major
Aufgrund des Risikos für dosisabhängige Depression konnten eine Wirksamkeit nicht
Venlafaxin-ratiopharm® 37,5 mg Hart- belegen und stützen die Anwendung von
kapseln, retardiert Nebenwirkungen sollten Dosiserhöhungen
nur nach einer klinischen Beurteilung erfol- Venlafaxin bei diesen Patienten nicht (siehe
Weiß opake Hartgelatinekapseln, die eine Abschnitte 4.4 und 4.8).
runde, bikonvexe Tablette enthalten. gen (siehe Abschnitt 4.4). Die niedrigste
wirksame Dosis sollte beibehalten werden. Die Wirksamkeit und Sicherheit von Venlafa-
Venlafaxin-ratiopharm® 75 mg Hart- xin für andere Indikationen bei Kindern und
Die Patienten sollten über einen ausreichend
kapseln, retardiert Jugendlichen im Alter von unter 18 Jahren
langen Zeitraum, gewöhnlich über mehrere
Fleischfarben opake Hartgelatinekapseln, sind nicht belegt.
Monate oder länger, behandelt werden. Die
die zwei runde, bikonvexe Tabletten enthal-
Behandlung sollte in regelmäßigen Zeitab- Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
ten.
ständen fallweise neu überprüft werden. Bei Patienten mit leichter oder mäßiger Le-
Venlafaxin-ratiopharm® 150 mg Hart- berfunktionseinschränkung sollte im Allge-
Soziale Angststörung
kapseln, retardiert meinen eine Dosisreduktion um 50 % in
Die empfohlene Anfangsdosis beträgt für
Scharlachrot opake Hartgelatinekapseln, die Betracht gezogen werden. Jedoch kann
retardiertes Venlafaxin 75 mg einmal täglich.
drei runde, bikonvexe Tabletten enthalten. Es gibt keine Belege dafür, dass höhere aufgrund der interindividuellen Variabilität
Dosen von zusätzlichem Nutzen sind. der Clearance eine individuelle Dosisan-
4. KLINISCHE ANGABEN passung erwünscht sein.
Jedoch können bei Patienten, die nicht auf
4.1 Anwendungsgebiete Es liegen begrenzte Daten für Patienten mit
die Initialdosis von 75 mg/Tag ansprechen,
schwerer Leberfunktionseinschränkung vor.
• Behandlung von Episoden einer Major Dosiserhöhungen bis zu einer maximalen
Vorsicht ist ratsam und eine Dosisreduktion
Depression. Dosis von 225 mg/Tag erwogen werden.
um mehr als 50 % sollte in Betracht gezo-
• Rezidivprophylaxe von Episoden einer Dosiserhöhungen können in Abständen
gen werden. Bei der Therapie von Patienten
Major Depression. von 2 Wochen oder länger erfolgen.
mit schwerer Leberfunktionseinschränkung
• Behandlung der generalisierten Angst- Aufgrund des Risikos für dosisabhängige sollte der mögliche Nutzen gegen das Risi-
störung. Nebenwirkungen sollten Dosiserhöhungen ko abgewogen werden.
• Behandlung der sozialen Angststörung. nur nach einer klinischen Beurteilung erfol-
• Behandlung der Panikstörung, mit oder Patienten mit eingeschränkter
gen (siehe Abschnitt 4.4). Die niedrigste
ohne Agoraphobie. Nierenfunktion
wirksame Dosis sollte beibehalten werden.
Obwohl keine Änderung der Dosierung bei
4.2 Dosierung und Art der Anwendung Die Patienten sollten über einen ausrei- Patienten mit einer glomerulären Filtrations-
chend langen Zeitraum, gewöhnlich über rate (GFR) zwischen 30 – 70 ml/min erfor-
Dosierung mehrere Monate oder länger, behandelt derlich ist, wird zur Vorsicht geraten. Bei
Episoden einer Major Depression werden. Die Behandlung sollte in regelmä- hämodialysepflichtigen Patienten sowie
Die empfohlene Anfangsdosis beträgt für ßigen Zeitabständen fallweise neu überprüft Patienten mit schwerer Beeinträchtigung
retardiertes Venlafaxin 75 mg einmal täglich. werden. der Nierenfunktion (GFR < 30 ml/min) sollte
Patienten, die nicht auf die Initialdosis von die Dosis um 50 % reduziert werden. Auf-
Panikstörung
75 mg/Tag ansprechen, können aus Dosis- grund der interindividuellen Variabilität der
Es wird empfohlen, eine Dosis von täglich
erhöhungen bis zu einer maximalen Dosis Clearance dieser Patienten kann eine indi-
37,5 mg retardiertem Venlafaxin für 7 Tage
von 375 mg/Tag Nutzen ziehen. Dosiserhö- viduelle Dosisanpassung erwünscht sein.
anzuwenden. Danach sollte die Dosis auf
hungen können in Abständen von 2 Wo- täglich 75 mg erhöht werden. Patienten, die Absetzsymptome bei Beendigung einer
chen oder länger erfolgen. Falls aufgrund nicht auf die Dosis von 75 mg/Tag anspre- Behandlung mit Venlafaxin
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der Symptomschwere klinisch angezeigt, chen, können aus Dosiserhöhungen bis zu Ein plötzliches Absetzen sollte vermieden
können Dosiserhöhungen in häufigeren, einer maximalen Dosis von 225 mg/Tag Nut- werden. Bei Beendigung einer Behandlung
aber nicht geringeren Abständen als 4 Ta- zen ziehen. Dosiserhöhungen können in Ab- mit Venlafaxin sollte die Dosis über einen
gen erfolgen. ständen von 2 Wochen oder länger erfolgen. Zeitraum von mindestens ein bis zwei Wo-
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chen schrittweise reduziert werden, um das bezogene Ereignisse einhergehen. Außer- rungsergänzungsmittel) oder von Antipsy-
Risiko von Absetzerscheinungen zu verrin- dem können diese Erkrankungen zusam- chotika oder anderen Dopaminantagonis-
gern (siehe Abschnitt 4.4 und 4.8). Wenn men mit einer depressiven Erkrankung (Epi- ten (siehe Abschnitte 4.3 und 4.5).
nach Dosisverringerung oder Absetzen des soden einer Major Depression) auftreten.
Die Symptome eines Serotonin-Syndroms
Arzneimittels stark beeinträchtigende Ab- Daher sollten bei Behandlung anderer psy-
können Änderungen des mentalen Status
setzerscheinungen auftreten, sollte erwogen chiatrischer Erkrankungen die gleichen Vor-
(z. B. Agitiertheit, Halluzination, Koma), au-
werden, die zuletzt eingenommene Dosis sichtsmaßnahmen eingehalten werden wie
tonome Instabilität (z. B. Tachykardie, labiler
erneut einzunehmen, um diese dann nach bei der Behandlung von depressiven Er-
Blutdruck, Hyperthermie), neuromuskuläre
Anweisung des Arztes in nunmehr kleineren krankungen.
Abweichungen (z. B. Hyperreflexie, Inkoor-
Schritten zu reduzieren.
Bei Patienten mit suizidalem Verhalten in der dination) und/oder gastrointestinale Symp-
Art der Anwendung Anamnese oder solchen, die vor der Thera- tome (z. B. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall)
Zum Einnehmen. pie ausgeprägte Suizidabsichten hatten, ist einschließen.
das Risiko für die Auslösung von Suizidge-
Es wird empfohlen, die retardierten Venlafa- Das Serotonin-Syndrom in seiner schwers-
danken oder -versuchen erhöht. Sie sollten
xin-Kapseln mit einer Mahlzeit täglich etwa ten Form kann dem malignen neurolepti-
daher während der Behandlung besonders schen Syndrom (MNS) ähneln, das Hyper-
zur gleichen Zeit einzunehmen. Die Kapseln sorgfältig überwacht werden. Eine Meta-
müssen ganz mit Flüssigkeit geschluckt und thermie, Muskelsteife, autonome Instabilität
Analyse von Placebo-kontrollierten klinischen mit möglicherweise raschen Schwankun-
dürfen nicht geteilt, zerdrückt, zerkaut oder
Studien zur Anwendung von Antidepressiva gen von Vitalzeichen und Änderungen des
aufgelöst werden.
bei Erwachsenen mit psychiatrischen Stö- seelischen Zustands umfasst.
Patienten, die mit Venlafaxin-Tabletten be- rungen zeigte für Patienten unter 25 Jahren,
handelt werden, können auf retardierte die Antidepressiva einnahmen, ein erhöhtes Falls die gleichzeitige Behandlung mit Ven-
Venlafaxin-Kapseln mit der am besten ent- Risiko für suizidales Verhalten im Vergleich lafaxin und anderen Wirkstoffen, die das
sprechenden Tagesdosis umgestellt wer- zu Placebo. serotonerge und/oder dopaminerge Neuro-
den. Beispielsweise können Venlafaxin- transmittersystem beeinflussen können, kli-
Die Arzneimitteltherapie sollte mit einer eng- nisch gerechtfertigt ist, ist eine sorgfältige
Tabletten 37,5 mg zweimal täglich auf re-
maschigen Überwachung der Patienten, vor Überwachung des Patienten angeraten,
tardierte Venlafaxin-Kapseln 75 mg einmal
allem der Patienten mit hohem Suizidrisiko, insbesondere bei Behandlungsbeginn und
täglich umgestellt werden. Individuelle Do-
insbesondere zu Beginn der Behandlung Dosiserhöhungen.
sisanpassungen können erforderlich sein.
und nach Dosisanpassungen einhergehen.
Retardierte Venlafaxin-Kapseln enthalten Patienten (und deren Betreuer) sind auf die Die gleichzeitige Anwendung von Venlafaxin
Sphäroide, die den Wirkstoff langsam in den Notwendigkeit einer Überwachung hinsicht- mit Serotonin-Präkursoren (wie z. B. Trypto-
Verdauungstrakt abgeben. Der unlösliche lich jeder klinischen Verschlechterung, des phan-Nahrungsergänzungsmitteln) wird nicht
Anteil dieser Sphäroide wird ausgeschie- Auftretens von suizidalem Verhalten oder empfohlen.
den und kann in den Fäzes sichtbar sein. Suizidgedanken und ungewöhnlicher Ver- Engwinkelglaukom
haltensänderungen hinzuweisen. Sie sollten Unter Venlafaxin kann eine Mydriasis auf-
4.3 Gegenanzeigen unverzüglich medizinischen Rat einholen, treten. Es wird empfohlen, Patienten mit
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff wenn derartige Symptome auftreten. erhöhtem Augeninnendruck oder Patienten
oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten Kinder und Jugendliche mit einem Risiko für ein akutes Engwinkel-
sonstigen Bestandteile. Venlafaxin-ratiopharm® sollte nicht zur glaukom (Winkelblockglaukom) sorgfältig
Behandlung von Kindern und Jugendlichen zu überwachen.
Eine gleichzeitige Behandlung mit irreversi-
blen Monoaminoxidase-Inhibitoren (MAOI) unter 18 Jahren angewendet werden. Sui- Blutdruck
ist aufgrund des Risikos eines Serotonin- zidale Verhaltensweisen (Suizidversuch und Über einen dosisabhängigen Blutdruckan-
Syndroms mit Symptomen wie Agitiertheit, Suizidgedanken) sowie Feindseligkeit (vor- stieg bei Venlafaxin wurde häufig berichtet.
Tremor und Hyperthermie kontraindiziert. wiegend Aggressivität, oppositionelles Ver- Es wurde nach Markteinführung über einige
Die Behandlung mit Venlafaxin darf nicht vor halten und Wut) wurden in klinischen Stu- Fälle von stark erhöhtem Blutdruck berichtet,
Ablauf von mindestens 14 Tagen nach Be- dien häufiger bei mit Antidepressiva behan- der eine sofortige Behandlung erforderte.
endigung der Behandlung mit einem irre- delten Kindern und Jugendlichen beobach- Alle Patienten sollten sorgfältig auf Bluthoch-
versiblen MAOI eingeleitet werden. tet als bei Kindern und Jugendlichen, die mit druck überprüft und ein schon bestehender
Placebo behandelt wurden. Sollte aufgrund Bluthochdruck sollte vor Behandlungsbe-
Die Anwendung von Venlafaxin muss min- klinischer Notwendigkeit dennoch die Ent- ginn eingestellt werden. Der Blutdruck sollte
destens 7 Tage vor Beginn einer Therapie scheidung für eine Behandlung getroffen nach Behandlungsbeginn und nach Dosis-
mit einem irreversiblen MAOI beendet wer- werden, ist der Patient im Hinblick auf das erhöhungen regelmäßig kontrolliert werden.
den (siehe Abschnitte 4.4 und 4.5). Auftreten suizidaler Symptome sorgfältig zu Vorsicht ist geboten bei Patienten, deren
überwachen. Darüber hinaus fehlen Lang- Gesundheitszustand durch eine Erhöhung
4.4 Besondere Warnhinweise und Vor- zeitdaten zur Sicherheit bei Kindern und des Blutdrucks beeinträchtigt werden könn-
sichtsmaßnahmen für die Anwendung Jugendlichen in Bezug auf Wachstum, Rei- te, z. B. bei solchen mit beeinträchtigter kar-
Suizid/Suizidgedanken oder klinische Ver- fung sowie kognitive Entwicklung und Ver- dialer Funktion.
schlechterung haltensentwicklung.
Herzfrequenz
Depressive Erkrankungen sind mit einem Serotonin-Syndrom Erhöhungen der Herzfrequenz können ins-
erhöhten Risiko für die Auslösung von Sui- Wie bei anderen serotonergen Wirkstoffen besondere bei höherer Dosierung auftreten.
zidgedanken, selbstschädigendem Verhal- kann ein Serotonin-Syndrom, ein potentiell Vorsicht ist geboten bei Patienten, deren Ge-
ten und Suizid (Suizid-bezogene Ereignisse) lebensbedrohlicher Zustand, unter Behand- sundheitszustand durch eine Erhöhung der
verbunden. Dieses erhöhte Risiko besteht, lung mit Venlafaxin auftreten, insbesondere Herzfrequenz beeinträchtigt werden könnte.
bis es zu einer signifikanten Linderung der bei gleichzeitiger Anwendung von anderen
Symptome kommt. Da diese nicht unbe- Herzerkrankung und Risiko einer Arrhythmie
Substanzen, die das serotonerge Neuro-
dingt schon während der ersten Behand- Venlafaxin wurde nicht bei Patienten mit
transmittersystem beeinflussen können
lungswochen auftritt, sollten die Patienten kürzlich zurückliegendem Myokardinfarkt
(einschließlich Triptane, SSRI, SNRI, Lithium,
daher bis zum Eintritt einer Besserung eng- oder nicht stabilisierter Herzerkrankung eva-
Sibutramine, Johanniskraut [Hypericum
maschig überwacht werden. Die bisherige luiert. Daher sollte es bei diesen Patienten
perforatum], Fentanyl und seine Analoga,
klinische Erfahrung zeigt, dass das Suizid- mit Vorsicht angewendet werden.
Tramadol, Dextromethorphan, Tapentadol,
risiko zu Beginn einer Behandlung anstei-
Pethidin, Methadon und Pentazocin), von Seit Markteinführung wurde bei Anwendung
gen kann.
medizinischen Wirkstoffen, die den Stoff- von Venlafaxin über Fälle von QTc-Verlänge-
Andere psychiatrische Erkrankungen, für die wechsel von Serotonin beeinträchtigen rung, Torsade de Pointes (TdP), ventrikuläre
Venlafaxin verschrieben wird, können eben- (z. B. MAOIs wie Methylenblau), von Seroto- Tachykardie und tödlich verlaufende Herz-
so mit einem erhöhten Risiko für Suizid- nin-Präkursoren (wie z. B. Tryptophan-Nah- rhythmusstörungen berichtet – insbesonde-
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re bei Überdosierung oder bei Patienten mit tiver Störung in ihrer bzw. der familiären Vor- Diabetes
erhöhtem Risiko für QTc-Verlängerung/TdP. geschichte mit Vorsicht verwendet werden. Bei Patienten mit Diabetes kann durch die
Das Risiko-Nutzen-Verhältnis sollte abge- Behandlung mit SSRI oder Venlafaxin die
Aggression
wogen werden, bevor Venlafaxin Patienten Blutzuckereinstellung beeinflusst sein. Die
Aggression kann bei einer geringen Anzahl Dosierung von Insulin und/oder oralen Anti-
mit einem hohen Risiko für schwere Herz-
von Patienten auftreten, die Antidepressiva diabetika muss möglicherweise angepasst
rhythmusstörungen oder QTc-Verlängerung
einschließlich Venlafaxin erhalten haben. werden.
verordnet wird.
Hierüber wurde zu Behandlungsbeginn, bei
Krampfanfälle Änderungen der Dosis und bei Beendigung Beeinträchtigung von Urintests
Unter der Behandlung mit Venlafaxin kön- der Behandlung berichtet. Bei Patienten, die Venlafaxin eingenommen
nen Krampfanfälle auftreten. Wie bei allen Bei Patienten mit Aggression in der Vorge- haben, wurden bei Urin-Immuntests falsch-
Antidepressiva sollte die Behandlung mit schichte sollte Venlafaxin, wie andere Anti- positive Testergebnisse auf Phencyclidin
Venlafaxin bei Patienten mit Krampfanfällen depressiva auch, mit Vorsicht verwendet (PCP) und Amphetamine berichtet. Grund
in der Vorgeschichte mit Vorsicht begonnen werden. dafür ist die fehlende Spezifität der Immun-
und die betroffenen Patienten sorgfältig tests. Solche falsch-positiven Testergeb-
überwacht werden. Die Behandlung sollte Absetzreaktionen bei Beendigung der Be- nisse können über mehrere Tage nach Ab-
bei jedem Patienten beendet werden, bei handlung setzen der Venlafaxin-Therapie erwartet
dem sich Krampfanfälle entwickeln. Absetzreaktionen treten bei einer Beendi- werden. Bestätigende Untersuchungen wie
gung der Behandlung häufig auf, besonders z. B. Gaschromatographie/Massenspektro-
Hyponatriämie wenn die Behandlung plötzlich abgebro- metrie differenzieren Venlafaxin gegenüber
Es können Fälle von Hyponatriämie und/ chen wird (siehe Abschnitt 4.8). In klinischen PCP und Amphetaminen.
oder das Syndrom der inadäquaten ADH- Studien traten Nebenwirkungen bei Been-
Sekretion (SIADH) unter Behandlung mit digung der Behandlung (während und nach 4.5 Wechselwirkungen mit anderen
Venlafaxin auftreten. Dies wurde meist bei der Dosisreduktion) bei etwa 31 % der Pa- Arzneimitteln und sonstige
Patienten mit Volumenmangel oder dehydrier- tienten auf, die mit Venlafaxin behandelt Wechselwirkungen
ten Patienten berichtet. Bei älteren Patien- wurden und bei 17 % der Patienten, die
Monoaminoxidase-Hemmer (MAOI)
ten, bei Diuretika einnehmenden Patienten Placebo einnahmen.
sowie Patienten mit anderweitigem Volumen- Irreversible nicht-selektive MAOI
mangel kann das Risiko hierfür erhöht sein. Das Risiko von Absetzreaktionen kann von Venlafaxin darf nicht in Kombination mit
mehreren Faktoren abhängen, einschließ- irreversiblen nicht-selektiven MAOI ange-
Abnorme Blutungen lich Dauer der Behandlung, Dosis und Ge- wendet werden. Eine Behandlung mit Ven-
Arzneimittel, welche die Serotoninaufnahme schwindigkeit der Dosisreduktion. Schwin- lafaxin darf erst mindestens 14 Tage nach
inhibieren, können zu einer reduzierten delgefühl, Empfindungsstörungen (ein- Beendigung einer Behandlung mit einem
Plättchenfunktion führen. Blutungen, die mit schließlich Parästhesien), Schlafstörungen irreversiblen nicht-selektiven MAOI eingelei-
der SSRI und SNRI Anwendung assoziiert (einschließlich Schlaflosigkeit und intensiver tet werden. Die Anwendung von Venlafaxin
sind reichten von Ekchymosen, Hämato- Träume), Agitiertheit oder Angst, Übelkeit muss mindestens 7 Tage vor Beginn einer
men, Epistaxis und Petechien bis hin zu und/oder Erbrechen, Zittern und Kopf- Therapie mit einem irreversiblen nicht-selek-
gastrointestinalen und lebensbedrohlichen schmerzen sind die am häufigsten berichte- tiven MAOI beendet sein (siehe Abschnit-
Blutungen. Das Risiko von Blutungen kann ten Reaktionen. Im Allgemeinen sind diese te 4.3 und 4.4).
bei Patienten, die Venlafaxin einnehmen, Symptome leicht bis mäßig schwer, bei ei-
erhöht sein. Wie bei anderen Serotonin- Reversibler selektiver MAO-A-Inhibitor
nigen Patienten können sie jedoch schwer- (Moclobemid)
Wiederaufnahme-Inhibitoren sollte Venlafa- wiegend sein. Sie treten normalerweise in- Aufgrund des Risikos eines Serotonin-Syn-
xin bei Patienten mit einer Prädisposition für nerhalb der ersten Tage nach Absetzen der droms wird die Kombination von Venlafaxin
Blutungen, einschließlich auf Antikoagulan- Behandlung auf, aber in sehr seltenen Fällen mit einem reversiblen und selektiven MAOI,
zien und Thrombozytenaggregationshem- wurde von solchen Symptomen bei Patien- z. B. Moclobemid, nicht empfohlen. Nach
mer eingestellte Patienten, vorsichtig ange- ten nach unbeabsichtigtem Auslassen einer einer Behandlung mit einem reversiblen
wendet werden. Dosis berichtet. Im Allgemeinen bilden sich MAO-Inhibitor kann vor Beginn einer Be-
Serum-Cholesterin diese Symptome von selbst zurück und handlung mit Venlafaxin eine Absetzperiode
Klinisch relevante Cholesterinspiegelerhö- klingen innerhalb von 2 Wochen ab. Bei ei- eingesetzt werden, die kürzer als 14 Tage ist.
hungen wurden bei 5,3 % der mit Venlafaxin nigen Personen können sie länger anhalten Es wird empfohlen, Venlafaxin mindestens
behandelten Patienten und 0,0 % der mit (2 – 3 Monate oder länger). Es wird daher 7 Tage vor Beginn einer Behandlung mit
Placebo behandelten Patienten beobachtet, empfohlen bei einer Beendigung der Be- einem reversiblen MAOI abzusetzen (siehe
die mindestens 3 Monate lang in placebo- handlung mit Venlafaxin die Dosis über einen Abschnitt 4.4).
kontrollierten Studien behandelt wurden. Zeitraum von mehreren Wochen oder Mo-
Reversible nicht-selektive MAOI (Line-
Eine Bestimmung des Cholesterinspiegels naten schrittweise zu reduzieren, entspre-
zolid)
sollte bei einer Langzeitbehandlung erwo- chend den Bedürfnissen des Patienten
Das Antibiotikum Linezolid ist ein schwacher
gen werden. (siehe Abschnitt 4.2).
reversibler und nicht-selektiver MAOI und
Gleichzeitige Gabe von Wirkstoffen zur Akathisie/psychomotorische Unruhe sollte nicht bei Patienten angewendet werden,
Gewichtsreduktion Die Anwendung von Venlafaxin wurde mit die mit Venlafaxin behandelt werden (siehe
Die Sicherheit und Wirksamkeit einer Be- der Entwicklung von Akathisien in Verbin- Abschnitt 4.4).
handlung mit Venlafaxin in Kombination mit dung gebracht, die charakterisiert sind durch Schwere Nebenwirkungen wurden bei Pa-
Wirkstoffen zur Gewichtsreduktion, ein- eine subjektiv unangenehme oder als quä- tienten berichtet, bei denen ein MAOI kurz
schließlich Phentermin, sind nicht erwiesen. lend erlebte Ruhelosigkeit und Notwendig- vor Beginn der Behandlung mit Venlafaxin
Eine Kombination von Venlafaxin mit Wirk- keit sich zu bewegen, oft zusammen mit bzw. Venlafaxin kurz vor Beginn der Be-
stoffen zur Gewichtsabnahme wird nicht einer Unfähigkeit still zu sitzen oder still zu handlung mit einem MAOI abgesetzt wurde.
empfohlen. Venlafaxin ist weder als Mono- stehen. Dies tritt am ehesten während der Diese Nebenwirkungen umfassten Tremor,
noch als Kombinationstherapie für die Ge- ersten Behandlungswochen auf. Für Patien- Myoklonus, Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen,
wichtsreduktion zugelassen. ten, bei denen solche Symptome auftreten, Hitzewallungen, Schwindelgefühl und Fieber
kann eine Dosiserhöhung schädlich sein. mit Merkmalen, die dem malignen neurolep-
Manie/Hypomanie
Mundtrockenheit tischen Syndrom ähnelten, Krampfanfälle
Eine Manie/Hypomanie kann bei einem klei-
sowie Todesfälle.
nen Teil der Patienten mit einer affektiven Über Mundtrockenheit wird bei 10 % der mit
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Störung auftreten, die Antidepressiva ein- Venlafaxin behandelten Patienten berichtet. Serotonin-Syndrom
schließlich Venlafaxin erhalten haben. Wie Dies kann das Risiko für Karies erhöhen und Wie bei anderen serotonergen Wirkstoffen
bei anderen Antidepressiva auch, sollte die Patienten sollten auf die Wichtigkeit einer kann unter Behandlung mit Venlafaxin ein
Venlafaxin bei Patienten mit bipolarer affek- Dentalhygiene hingewiesen werden. Serotonin-Syndrom, ein potentiell lebens-
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bedrohlicher Zustand, auftreten; insbeson- methylvenlafaxin (33 % bzw. 23 % bei Pro- Erhöhung der Metoprolol-Plasmakonzen-
dere bei gleichzeitiger Einnahme anderer banden mit CYP2D6 EM bzw. PM). Die tration um ca. 30 – 40 % bei unveränderter
Substanzen, die das serotonerge Neuro- gleichzeitige Anwendung von CYP3A4-Inhi- Plasmakonzentration des aktiven Metaboli-
transmittersystem beeinflussen können bitoren (z. B. Atazanavir, Clarithromycin, Indi- ten α-Hydroxy-Metoprolol. Die klinische Re-
(einschließlich Triptane, SSRI, SNRI, Lithi- navir, Itraconazol, Voriconazol, Posaconazol, levanz dieser Ergebnisse für Patienten mit
um, Sibutramin, Johanniskraut [Hypericum Ketoconazol, Nelfinavir, Ritonavir, Saquinavir, Bluthochdruck ist nicht bekannt. Metoprolol
perforatum], Fentanyl und seine Analoga, Telithromycin) und Venlafaxin kann die Spiegel veränderte das pharmakokinetische Profil
Tramadol, Dextromethorphan, Tapentadol, von Venlafaxin und O-Desmethylvenlafaxin von Venlafaxin und seinem aktiven Metabo-
Pethidin, Methadon und Pentazocin), von erhöhen. Daher ist Vorsicht ratsam, wenn die liten O-Desmethylvenlafaxin nicht. Bei gleich-
Arzneimitteln, die den Serotonin-Stoffwech- Therapie eines Patienten gleichzeitig Venla- zeitiger Gabe von Venlafaxin und Metoprolol
sel beeinträchtigen (z. B. MAOI wie Methy- faxin und einen CYP3A4-Inhibitor umfasst. ist Vorsicht geboten.
lenblau), von Serotonin-Präkursoren (z. B.
Wirkung von Venlafaxin auf andere Arznei- Indinavir
als Tryptophan-Nahrungsergänzungsmittel)
mittel Eine pharmakokinetische Studie mit Indina-
oder von Antipsychotika oder anderen Do-
Arzneimittel, die durch Cytochrom-P450- vir zeigte eine Abnahme der AUC um 28 %
paminantagonisten (siehe Abschnitt 4.3 und
Isoenzyme metabolisiert werden. und eine Abnahme von Cmax um 36 % für
4.4).
In-vivo-Studien zeigen, dass Venlafaxin ein Indinavir. Indinavir beeinflusste die Pharma-
Wenn aus klinischen Gründen eine gleich- relativ schwacher CYP2D6 Inhibitor ist. kokinetik von Venlafaxin und O-Desmethyl-
zeitige Behandlung mit Venlafaxin und CYP3A4 (Alprazolam und Carbamazepin), venlafaxin nicht. Die klinische Bedeutung
einem SSRI, einem SNRI oder einem Sero- CYP1A2 (Koffein) und CYP2C9 (Tolbutamid) dieser Interaktion ist nicht bekannt.
toninrezeptor-Agonisten (Triptan) nötig ist, oder CYP2C19 (Diazepam) wurden in-vivo
wird zu einer sorgfältigen Beobachtung nicht durch Venlafaxin inhibiert. Orale Kontrazeptiva
des Patienten besonders zu Beginn der Nach Markteinführung wurde über unge-
Behandlung und bei Dosiserhöhungen ge-
Lithium
wollte Schwangerschaften berichtet bei Per-
Ein Serotonin-Syndrom kann bei gleichzei-
raten. Die gleichzeitige Anwendung von sonen die orale Kontrazeptiva einnahmen
tiger Anwendung von Venlafaxin und Lithium
Venlafaxin und Serotonin-Präkursoren (z. B. während sie mit Venlafaxin behandelt wur-
auftreten (siehe Serotonin-Syndrom).
Tryptophan-Ergänzungsmittel) wird nicht den. Es gibt keine eindeutigen Beweise da-
empfohlen (siehe Abschnitt 4.4). Diazepam für, dass es zu diesen Schwangerschaften
ZNS-aktive Substanzen Venlafaxin hat keinen Effekt auf die Pharma- aufgrund von Wechselwirkungen mit Venla-
Das Risiko der Anwendung von Venlafaxin kokinetik und Pharmakodynamik von Diaze- faxin gekommen ist. Interaktionsstudien mit
in Kombination mit anderen ZNS-aktiven pam und seinem aktiven Metaboliten Des- hormonellen Kontrazeptiva wurden nicht
Substanzen wurde nicht systematisch eva- methyldiazepam. Diazepam scheint die durchgeführt.
luiert. Daher ist Vorsicht ratsam, wenn Ven- pharmakokinetischen Parameter von Venla-
lafaxin in Kombination mit anderen ZNS- faxin oder O-Desmethylvenlafaxin nicht zu 4.6 Fertilität, Schwangerschaft und
aktiven Substanzen eingenommen wird. beeinflussen. Es ist unbekannt, ob eine Stillzeit
pharmakokinetische und/oder pharmakody-
Ethanol namische Interaktion mit anderen Benzodi- Schwangerschaft
Es wurde gezeigt, dass Venlafaxin die durch azepinen besteht. Es liegen keine hinreichenden Daten zur
Ethanol verursachte Beeinträchtigung geis- Anwendung von Venlafaxin bei schwange-
tiger und motorischer Fähigkeiten nicht ver- Imipramin ren Frauen vor.
stärkt. Jedoch sollten wie bei allen ZNS- Venlafaxin beeinflusste die Pharmakokinetik
von Imipramin und 2-Hydroxyimipramin Tierexperimentelle Studien haben Reproduk-
aktiven Substanzen die Patienten darauf
nicht. Die AUC von 2-Hydroxydesipramin tionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3).
hingewiesen werden, den Alkoholkonsum
war dosisabhängig um das 2,5- bis 4,5fa- Das potentielle Risiko für den Menschen ist
zu vermeiden.
che erhöht, wenn 75 mg bis 150 mg Venla- nicht bekannt. Venlafaxin darf bei schwan-
Substanzen, die das QT-Intervall verlängern faxin täglich gegeben wurden. Imipramin geren Frauen nur angewendet werden,
Das Risiko einer QTc-Verlängerung und/ beeinflusste die Pharmakokinetik von Ven- wenn der zu erwartende Nutzen die mög-
oder ventrikulären Arrhythmie (z. B. TdP) ist lafaxin und O-Desmethylvenlafaxin nicht. Die lichen Risiken überwiegt.
bei der gleichzeitigen Anwendung mit ande- klinische Bedeutung dieser Interaktion ist
ren Substanzen, die das QTc-Intervall ver- Wie bei anderen Serotonin-Wiederaufnahme-
nicht bekannt. Bei gleichzeitiger Gabe von
längern, erhöht. Die gleichzeitige Einnahme Inhibitoren (SSRI/SNRI) können bei Neuge-
Venlafaxin und Imipramin ist Vorsicht ge-
mit solchen Substanzen, sollte daher ver- borenen Absetzerscheinungen auftreten,
boten.
mieden werden (siehe Abschnitt 4.4). wenn Venlafaxin bis zur oder kurz vor der
Haloperidol Geburt angewendet wird. Manche Neuge-
Dies beinhaltet folgende Arzneimittelklas- Eine pharmakokinetische Studie mit Halo- borene, die Venlafaxin spät im dritten Trime-
sen: peridol zeigte eine Abnahme der oralen non exponiert waren, entwickelten Kompli-
• Klasse-Ia- und -III-Antiarrhythmika (z. B. Gesamt-Clearance um 42 %, eine Zunahme kationen, die eine Sondenernährung, eine
Chinidin, Amiodaron, Sotalol, Dofetilid) der AUC um 70 %, einen Anstieg von Cmax Unterstützung der Atmung oder einen ver-
• manche Antipsychotika (z. B. Thioridazin) um 88 %, jedoch keine Änderung der Halb- längerten Klinikaufenthalt erforderten. Solche
• manche Makrolide (z. B. Erythromycin) wertszeit für Haloperidol. Dies sollte bei Komplikationen können unmittelbar nach
• manche Antihistaminika gleichzeitig mit Haloperidol und Venlafaxin der Geburt auftreten.
• manche Chinolon-Antibiotika (z. B. Moxi- behandelten Patienten beachtet werden. Die
floxacin) klinische Bedeutung dieser Interaktion ist Daten aus epidemiologischen Studien deu-
nicht bekannt. ten darauf hin, dass die Anwendung von
Diese Auflistung ist nicht vollständig. Auch
SSRI in der Schwangerschaft, insbesonde-
die gleichzeitige Einnahme von einzelnen Risperidon re im späten Stadium einer Schwanger-
anderen Substanzen, die das QT-Intervall Venlafaxin erhöhte die AUC von Risperidon schaft, das Risiko für das Auftreten einer
signifikant erhöhen, sollte vermieden wer- um 50 %, veränderte jedoch das pharma- primären pulmonalen Hypertonie bei Neu-
den. kokinetische Gesamtprofil des gesamten geborenen (PPHN, auch persistierende
Wirkung anderer Arzneimittel auf Venlafaxin aktiven Anteils (Risperidon und 9-Hydroxy- pulmonale Hypertonie genannt) erhöhen
risperidon) nicht signifikant. Die klinische kann. Obwohl es keine Studien gibt, die
Ketoconazol (CYP3A4-Inhibitor)
Bedeutung dieser Interaktion ist nicht be- einen Zusammenhang zwischen der Be-
In einer pharmakokinetischen Studie führte
kannt. handlung mit SNRI und dem Auftreten von
die Gabe von Ketoconazol bei CYP2D6-
extensiven Metabolisierern (EM) bzw. Metoprolol PPHN untersucht haben, kann dieses po-
schwachen Metabolisierern (poor metaboli- Die gleichzeitige Anwendung von Venlafaxin tentielle Risiko für Venlafaxin nicht ausge-
zer = PM) zu einer erhöhten AUC von und Metoprolol bei gesunden Probanden in schlossen werden, wenn man den zugehö-
Venlafaxin (70 % bzw. 21 % bei Probanden einer pharmakokinetischen Interaktionsstu- rigen Wirkmechanismus (Inhibition der Wie-
mit CYP2D6 EM bzw. PM) und von O-Des- die mit beiden Arzneimitteln führte zu einer deraufnahme von Serotonin) berücksichtigt.
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Folgende Symptome können bei Neugebo- ebenfalls nach Abstillen berichtet. Ein Risi- 4.8 Nebenwirkungen
renen beobachtet werden, falls die Mutter ko für das gestillte Kind kann nicht ausge-
Die am häufigsten (> 1/10) in klinischen
SSRI/SNRI in der späten Schwangerschaft schlossen werden. Daher sollte die Ent-
Studien berichteten Nebenwirkungen waren
angewendet hat: Irritabilität, Zittern, Muskel- scheidung, ob gestillt/abgestillt oder ob die
Übelkeit, Mundtrockenheit, Kopfschmerzen
hypotonie, anhaltendes Schreien, Schwie- Therapie mit Venlafaxin-ratiopharm® fort-
und Schwitzen (einschließlich Nachtschweiß).
rigkeiten bei der Nahrungsaufnahme und gesetzt/abgesetzt werden soll, unter Be-
Im Folgenden sind die Nebenwirkungen,
Schlafen. Diese Symptome können entwe- rücksichtigung der Vorteile des Stillens
geordnet nach Organklassen und der Häu-
der für serotonerge Effekte oder für Exposi- für das Kind und des Nutzens der Therapie
mit Venlafaxin-ratiopharm® für die Mutter figkeit ihres Auftretens, aufgeführt.
tions-Symptome sprechen. In der Mehrzahl
der Fälle werden diese Komplikationen un- getroffen werden. Die Häufigkeit ihres Auftretens ist definiert
mittelbar oder innerhalb von 24 Stunden als:
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrs-
nach der Geburt beobachtet. tüchtigkeit und die Fähigkeit zum Sehr häufig (≥ 1/10),
Bedienen von Maschinen Häufig (≥ 1/100, < 1/10),
Stillzeit
Gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100),
Venlafaxin und sein aktiver Metabolit O- Jedes psychoaktive Arzneimittel kann das Selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000),
Desmethylvenlafaxin gehen in die Mutter- Urteilsvermögen, das Denkvermögen und die Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der
milch über. Es liegen Post-Marketing-Be- motorischen Fähigkeiten beeinträchtigen. verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
richte vor von gestillten Kleinkindern, die Daher sollte ein Patient, der Venlafaxin er-
Siehe Tabelle
Schreien, Unruhe und unnormales Schlaf- hält, vor einer Einschränkung seiner Fähigkeit,
verhalten zeigten. Symptome, wie sie beim ein Fahrzeug zu führen oder gefährliche Das Absetzen von Venlafaxin führt (insbe-
Absetzen von Venlafaxin auftreten, wurden Maschinen zu bedienen, gewarnt werden. sondere wenn es abrupt geschieht) häufig

Organsystem Sehr häufig Häufig Gelegentlich Selten Nicht bekannt


Erkrankungen des Thrombozytopenie,
Blutes und des Blutbildveränderungen
Lymphsystems einschließlich Agra-
nulozytose, aplas-
tische Anämie, Neutro-
penie, Panzytopenie
Erkrankungen des anaphylaktische Reak-
Immunsystems tionen
Endokrine Syndrom der inad-
Erkrankungen äquaten ADH-Sekre-
tion (SIADH)
Stoffwechsel- und verminderter Appetit Hyponatriämie
Ernährungsstörungen
Psychiatrische Verwirrtheit, Deper- Halluzinationen, Manie suizidale Gedanken*,
Erkrankungen sonalisation, Anorgas- Derealisation, Agitiert- suizidales Verhalten*,
mie, Libidoabnahme, heit, Orgasmusstörun- Delirium, Aggression**
Nervosität, Schlaflosig- gen (bei der Frau),
keit, ungewöhnliche Apathie, Hypomanie,
Trauminhalte Bruxismus
Erkrankungen des Schwindelgefühl, Schläfrigkeit, Zittern, Akathisie/psychomo- Krampfanfälle malignes neurolepti-
Nervensystems Kopfschmerzen*** Parästhesien, Hyper- torische Unruhe, Syn- sches Syndrom (MNS),
tonus kope, Myoklonus, be- Serotonin-Syndrom,
einträchtigte Koordi- extrapyramidale Stö-
nation, beeinträchtigte rungen einschließlich
Balance, Geschmacks- Dystonien und Dys-
veränderungen kinesien, tardive Dys-
kinesie
Augenerkrankungen Sehstörungen ein- Engwinkelglaukom
schließlich verschwom-
menem Sehen, My-
driasis, Akkommoda-
tionsstörungen
Erkrankungen Tinnitus Schwindel
des Ohrs und
des Labyrinths
Herzerkrankungen Palpitationen Tachykardie Kammerflimmern, ven-
trikuläre Tachykardie
(einschließlich Torsade
de pointes)
Gefäßerkrankungen Blutdruckanstieg, orthostatische Hypo- Hypotonie, Blutungen
Vasodilatation (meist tonie (Schleimhautblutun-
Hitzewallungen) gen)
Erkrankungen Gähnen Dyspnoe pulmonale Eosinophilie
der Atemwege,
des Brustraums und
Mediastinums
März 2017

Erkrankungen des Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, gastrointestinale Pankreatitis


Gastrointestinaltrakts Mundtrockenheit Verstopfung Blutung
Fortsetzung auf Seite 6
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Fortsetzung Tabelle
Organsystem Sehr häufig Häufig Gelegentlich Selten Nicht bekannt
Leber- und Hepatitis, Leberwert-
Gallenerkrankungen veränderungen
Erkrankungen der Hyperhidrose (ein- Angioödem, Lichtüber- Stevens-Johnson-Syn-
Haut und schließlich Nacht- empfindlichkeitsreak- drom, Erythema multi-
des Unterhaut- schweiß) tion, kleinflächige Haut- forme, toxische epider-
zellgewebes blutung (Ekchymose), male Nekrolyse, Pruri-
Ausschlag, Alopezie tus, Urtikaria
Skelettmuskulatur, Rhabdomyolyse
Bindegewebs- und
Knochenerkrankungen
Erkrankungen der Dysurie (meistens ver- Harnverhalt Harninkontinenz
Nieren und Harnwege zögertes Wasserlassen),
Pollakisurie
Erkrankungen der Störungen der Mens-
Geschlechtsorgane truation verbunden mit
und der Brustdrüse verstärkter Blutung
oder irregulärer Blutung
(z. B. Menorrhagie,
Metrorrhagie),
Ejakulationsstörungen,
erektile Dysfunktion
Allgemeine Erkrankun- Asthenie, Erschöp-
gen und Beschwerden fung, Schüttelfrost
am Verabreichungsort
Untersuchungen erhöhte Cholesterin- Gewichtszunahme, QT-Verlängerung im
werte Gewichtsabnahme EKG, verlängerte
Blutungsdauer,
Prolaktinspiegel-
erhöhung
* Fälle von suizidalen Gedanken oder suizidalem Verhalten während der Therapie mit Venlafaxin oder kurze Zeit nach Beendigung der Behand-
lung sind berichtet worden (siehe Abschnitt 4.4).
** Siehe Abschnitt 4.4.
*** In gepoolten klinischen Studien war die Häufigkeit von Kopfschmerz unter Venlafaxin und unter Placebo ähnlich.

zu Absetzreaktionen. Schwindelgefühl, Emp- Bauchschmerzen, Agitiertheit, Dyspepsie, Venlafaxin mit einem im Vergleich zu SSRI
findungsstörungen (einschließlich Parästhe- kleinflächige Hautblutungen, Nasenbluten höheren und im Vergleich zu trizyklischen
sien), Schlafstörungen (einschließlich Schlaf- und Myalgie. Antidepressiva niedrigeren Risiko für einen
losigkeit und intensiver Träume), Agitiertheit tödlichen Ausgang assoziiert sein kann.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkun-
oder Angst, Übelkeit und/oder Erbrechen, Epidemiologische Studien zeigten, dass
gen
Zittern, Schwindel, Kopfschmerzen und Grip- mit Venlafaxin behandelte Patienten eine
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwir-
pe-Syndrom sind die am häufigsten berich- höhere Belastung mit Suizid-Risikofaktoren
kungen nach der Zulassung ist von großer
teten Reaktionen. Im Allgemeinen sind diese aufwiesen als mit SSRI behandelte Patien-
Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuier-
Symptome leicht bis mäßig schwer und ten. Inwieweit der Befund des erhöhten
liche Überwachung des Nutzen-Risiko-Ver-
gehen von selbst zurück, bei einigen Patien- Risikos für einen tödlichen Ausgang der
hältnisses des Arzneimittels. Angehörige von
Toxizität von Venlafaxin bei Überdosierung
ten können sie jedoch schwerwiegend sein Gesundheitsberufen sind aufgefordert, je-
bzw. irgendeinem Merkmal der mit Venlafa-
und/oder länger andauern. Es wird daher den Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem
xin behandelten Patienten beigemessen
geraten, wenn eine Behandlung mit Venla- Bundesinstitut für Arzneimittel und Medi-
werden kann, ist unklar. Verschreibungen
faxin nicht mehr erforderlich ist, die Dosis zinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-
von Venlafaxin sollten in der kleinsten, mit
schrittweise zu reduzieren (siehe Abschnit- Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn,
einer guten Patientenführung zu vereinba-
te 4.2 und 4.4). Website: www.bfarm.de anzuzeigen.
renden Packungsgröße des Arzneimittels
Kinder und Jugendliche erfolgen, um das Risiko einer Überdosierung
4.9 Überdosierung
Insgesamt ähnelte das Nebenwirkungsprofil zu reduzieren.
von Venlafaxin (in placebokontrollierten kli- Seit Markteinführung wurde über Überdo-
Empfohlene Therapie
nischen Studien) bei Kindern und Jugend- sierung von Venlafaxin vor allem in Verbin-
Empfohlen werden die allgemein üblichen
dung mit Alkohol und/oder anderen Arznei-
lichen (im Alter von 6 bis 17 Jahren) dem bei unterstützenden und symptomatischen
mitteln berichtet. Die am häufigsten bei
Erwachsenen. Wie bei Erwachsenen wur- Maßnahmen; Herzrhythmus und Vitalpara-
Überdosierung berichteten Ereignisse um-
den verminderter Appetit, Gewichtsabnah- meter sind zu überwachen. Wenn die Gefahr
fassen Tachykardie, Änderungen des Be-
me, Blutdruckanstieg und erhöhte Choles- einer Aspiration besteht, wird das Herbei-
wusstseinsgrades (von Schläfrigkeit bis
terinwerte beobachtet (siehe Abschnitt 4.4). führen von Erbrechen nicht empfohlen. Eine
Koma), Mydriasis, Krampfanfälle und Er-
In pädiatrischen klinischen Studien wurde Magenspülung kann angezeigt sein, wenn
brechen. Weitere berichtete Ereignisse
die Nebenwirkung Suizidgedanken beob- sie frühzeitig erfolgt, oder bei Patienten mit
schließen elektrokardiographische Verän-
achtet. Es wurde vermehrt über Feindselig- Intoxikationserscheinungen. Auch durch Ga-
derungen (z. B. Verlängerung der QT- und
keit und, speziell bei Major Depression, be von Aktivkohle kann die Resorption des
QRS-Strecke, Schenkelblock), Kammerta-
über Selbstverletzung berichtet. Wirkstoffs begrenzt werden. Forcierte Di-
chykardie, Bradykardie, Blutdruckabfall,
urese, Dialyse, Hämoperfusion und Blut-
Schwindel und Todesfälle ein.
Insbesondere wurden die folgenden Neben- austauschtransfusion sind wahrscheinlich
wirkungen bei pädiatrischen Patienten be- In publizierten retrospektiven Studien wird ohne Nutzen. Spezifische Gegenmittel für
obachtet: berichtet, dass eine Überdosierung von Venlafaxin sind nicht bekannt.
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5. PHARMAKOLOGISCHE EIGEN- dosen am Tag) angesprochen hatten, nach- Resorption


SCHAFTEN gewiesen. Mindestens 92 % des Venlafaxins wird nach
Gabe oraler Einzelgaben von schnell freiset-
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Generalisierte Angststörung
zendem Venlafaxin resorbiert. Die absolute
Die Wirksamkeit von retardiertem Venlafaxin
Pharmakotherapeutische Gruppe: Bioverfügbarkeit liegt aufgrund des prä-
zur Behandlung der generalisierten Angst-
Andere Antidepressiva systemischen Metabolismus bei 40 % bis
störung wurde in zwei achtwöchigen place-
ATC-Code: N06AX16 45 %. Nach Gabe von schnell freisetzendem
bokontrollierten Studien mit fixer Dosierung
(75 bis 225 mg/Tag), einer sechsmonatigen Venlafaxin treten die Plasmaspitzenkonzen-
Für den antidepressiven Wirkmechanismus
placebokontrollierten Studie mit fixer Dosie- trationen von Venlafaxin und ODV innerhalb
von Venlafaxin beim Menschen wird ange-
rung (75 bis 225 mg/Tag) und einer sechs- von 2 bzw. 3 Stunden auf. Nach Gabe von
nommen, dass er mit einer Erhöhung der
Neurotransmitteraktivität im Zentralnerven- monatigen placebokontrollierten Studie mit Venlafaxin-Retardkapseln werden die Plas-
system assoziiert ist. Präklinische Studien flexibler Dosierung (37,5, 75 und 150 mg/Tag) maspitzenkonzentrationen von Venlafaxin
zeigten, dass Venlafaxin und sein aktiver an erwachsenen ambulanten Patienten nach- und ODV innerhalb von 5,5 bzw. 9 Stunden
Metabolit O-Desmethylvenlafaxin (ODV) gewiesen. erreicht. Werden gleiche Venlafaxin-Dosen
Inhibitoren der neuronalen Serotonin- und Während Belege für eine Überlegenheit ge- entweder als schnell freisetzende Tablette
Noradrenalin-Wiederaufnahme sind. Venla- genüber Placebo auch für die Dosis von oder als Retardkapsel angewendet, sorgt
faxin inhibiert außerdem die Dopamin-Wie- 37,5 mg/Tag vorlagen, war diese Dosis nicht retardiertes Venlafaxin für eine geringere
deraufnahme schwach. Venlafaxin und sein so konsistent wirksam wie die höheren Do- Geschwindigkeit, aber das gleiche Ausmaß
aktiver Metabolit reduzieren die β-adrener- sierungen. der Resorption wie die schnell freisetzende
ge Ansprechbarkeit bei Einzelgabe (Einzel- Tablette. Nahrung beeinflusst die Bioverfüg-
Soziale Angststörung barkeit von Venlafaxin oder ODV nicht.
dosis) und bei chronischer Gabe. Die Wirksamkeit von retardiertem Venlafaxin
Venlafaxin und ODV sind sich in Bezug auf zur Behandlung der Sozialen Angststörung Verteilung
ihre Gesamtwirkung auf die Neurotrans- wurde in vier doppelblinden, zwölfwöchigen, Venlafaxin und ODV werden in therapeu-
mitter-Wiederaufnahme und die Rezeptor- multizentrischen, placebokontrollierten Stu- tischen Konzentrationen minimal an
bindung sehr ähnlich. dien im Parallelgruppen-Vergleich mit flexi- menschliche Plasmaproteine gebunden (zu
Venlafaxin zeigt im Nagerhirn praktisch keine bler Dosierung und einer doppelblinden, 27 % bzw. 30 %). Das Verteilungsvolumen
Affinität zu muskarinischen, cholinergen, sechsmonatigen, placebokontrollierten Stu- von Venlafaxin beträgt im Steady State
H1-histaminergen oder α1-adrenergen Re- die im Parallelgruppen-Vergleich mit fixer/ 4,4 ± 1,6 l/kg nach intravenöser Gabe.
zeptoren in vitro. Eine pharmakologische flexibler Dosierung mit erwachsenen ambu-
Biotransformation
Aktivität an diesen Rezeptoren kann mit lanten Patienten nachgewiesen. Die Patien-
ten erhielten Dosen im Bereich von 75 bis Venlafaxin wird in der Leber extensiv meta-
verschiedenen mit anderen Antidepressiva
225 mg/Tag. Es gab keine Belege für eine bolisiert. In-vitro- und in-vivo-Studien deuten
beobachteten Nebenwirkungen, z. B. anti-
höhere Wirksamkeit in der Gruppe mit 150 darauf hin, dass Venlafaxin zu seinem akti-
cholinergen, sedierenden und kardiovasku-
bis 225 mg/Tag, verglichen mit der Gruppe ven Hauptmetaboliten ODV durch CYP2D6
lären Nebenwirkungen, in Verbindung ge-
mit 75 mg/Tag in der sechsmonatigen Stu- verstoffwechselt wird. In-vitro- und in-vivo-
bracht werden.
die. Studien deuten darauf hin, dass Venlafaxin
Venlafaxin weist keine inhibitorische Aktivi- durch CYP3A4 zu einem weniger aktiven
tät für Monoaminoxidase (MAOI) auf. Panikstörung Nebenmetaboliten, N-Desmethylvenlafaxin,
Die Wirksamkeit von retardiertem Venlafaxin verstoffwechselt wird. In-vitro- und in-vivo-
In-vitro-Studien zeigten, dass Venlafaxin zur Behandlung der Panikstörung wurde in Studien zeigen, dass Venlafaxin selbst ein
praktisch keine Affinität zu Opiat- oder Ben- zwei doppelblinden, zwölfwöchigen, multi- schwacher Inhibitor des CYP2D6 ist. Ven-
zodiazepin-sensitiven Rezeptoren aufweist. zentrischen, placebokontrollierten Studien lafaxin inhibierte CYP1A2, CYP2C9 und
Episoden einer Major Depression mit erwachsenen ambulanten Patienten mit CYP3A4 nicht.
Die Wirksamkeit von schnell freisetzendem Panikstörung mit oder ohne Agoraphobie
nachgewiesen. Die Initialdosis in Studien Elimination
Venlafaxin zur Behandlung von Episoden
bei Panikstörung betrug 37,5 mg/Tag über Venlafaxin und seine Metaboliten werden
einer Major Depression wurde in fünf ran-
domisierten, doppelblinden placebokontrol- 7 Tage. Die Patienten erhielten dann fixe hauptsächlich über die Nieren ausgeschie-
lierten Kurzzeitstudien von vier bis sechs Dosierungen von 75 oder 150 mg/Tag in der den. Etwa 87 % einer Venlafaxindosis wer-
Wochen Dauer mit Dosen bis zu 375 mg/ einen Studie und 75 oder 225 mg/Tag in den innerhalb von 48 Stunden im Urin ent-
Tag nachgewiesen. Die Wirksamkeit von der anderen Studie. weder als unverändertes Venlafaxin (5 %),
retardiertem Venlafaxin zur Behandlung von Außerdem wurde die Wirksamkeit nachge- als unkonjugiertes ODV (29 %), als konju-
Episoden einer Major Depression wurde in wiesen in einer doppelblinden, placebokon- giertes ODV (26 %) oder als weitere inaktive
zwei placebokontrollierten, Kurzzeitstudien trollierten Langzeitstudie im Parallelgruppen- Nebenmetaboliten (27 %) ausgeschieden.
von acht bzw. zwölf Wochen Dauer und vergleich zur Langzeitsicherheit, Wirksamkeit Die durchschnittliche Plasma-Clearance
einem Dosisbereich von 75 bis 225 mg/Tag und Rezidivprophylaxe mit erwachsenen (+-Standardabweichung) von Venlafaxin
nachgewiesen. ambulanten Patienten, welche auf eine offe- bzw. ODV im Steady-State ist 1,3 ± 0,6 l/h/
ne Behandlung angesprochen hatten. Die kg bzw. 0,4 ± 0,2 l/h/kg.
In einer Langzeitstudie erhielten erwachsene Patienten erhielten weiterhin die gleiche
ambulante Patienten, welche in einer acht- Dosis retardierten Venlafaxins, die sie am Besondere Patientengruppen
wöchigen offenen Studie auf retardiertes Ende der offenen Phase eingenommen Alter und Geschlecht
Venlafaxin (75, 150 oder 225 mg) ange- hatten (75, 150 oder 225 mg). Alter und Geschlecht haben keine signifi-
sprochen hatten, randomisiert die gleiche kanten Auswirkungen auf die pharmakoki-
Dosis an retardiertem Venlafaxin oder Pla- 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften netischen Eigenschaften von Venlafaxin und
cebo und wurden über bis zu 26 Wochen ODV.
Venlafaxin unterliegt einer erheblichen Meta-
hinweg auf ein Rezidiv beobachtet. Extensive/Schwache CYP2D6-Metaboli-
bolisierung, primär zum aktiven Metaboliten
In einer zweiten Langzeitstudie wurde die O-Desmethylvenlafaxin (ODV). Die durch- sierer
Wirksamkeit von Venlafaxin zur Prävention schnittlichen Plasmahalbwertszeiten mit Die Venlafaxin-Plasmakonzentrationen sind
rezidivierender depressiver Episoden über Standardabweichung betragen 5 ± 2 Stun- bei schwachen CYP2D6-Metabolisierern
einen Zeitraum von 12 Monaten in einer den bei Venlafaxin bzw. 11 ± 2 Stunden bei höher als bei extensiven Metabolisierern.
placebokontrollierten doppelblinden klini- ODV. Die Steady-State-Konzentrationen von Da die Gesamtexposition (AUC) von Venla-
schen Studie mit erwachsenen ambulanten Venlafaxin und ODV werden innerhalb von faxin und ODV bei schwachen und extensi-
März 2017

Patienten mit rezidivierenden Episoden einer 3 Tagen nach oraler Mehrfachgabe erreicht. ven Metabolisierern ähnlich ist, besteht keine
Major Depression, die in der vorigen de- Venlafaxin und ODV zeigen eine lineare Notwendigkeit für unterschiedliche Venlafa-
pressiven Episode auf eine Behandlung mit Kinetik im Dosisbereich von 75 mg und xin-Dosierungsschemata bei diesen beiden
Venlafaxin (100 bis 200 mg/Tag, in zwei Teil- 450 mg/Tag. Gruppen.
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Hartkapseln, retardiert

Eingeschränkte Leberfunktion Venlafaxin-ratiopharm® 150 mg Hart-


Bei Probanden mit Child-Pugh A (leichte kapseln, retardiert
Leberfunktionsstörung) und Child-Pugh B Kapselhülle
(mäßige Leberfunktionsstörung) waren die Titandioxid (E 171)
Halbwertszeiten von Venlafaxin und ODV Erythrosin (E 127)
im Vergleich zu normalen Patienten verlän- Indigocarmin (E 132)
gert. Die orale Clearance sowohl von Venla- Gelatine
faxin als auch von ODV war vermindert. Es
wurde eine große interindividuelle Variabilität 6.2 Inkompatibilitäten
beobachtet. Es liegen begrenzte Daten für
Nicht zutreffend
Patienten mit schwerer Leberfunktionsstö-
rung vor (siehe Abschnitt 4.2).
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Eingeschränkte Nierenfunktion
3 Jahre
Bei Dialyse-Patienten war die Eliminations-
halbwertszeit von Venlafaxin im Vergleich zu
normalen Probanden um etwa 180 % ver- 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen
längert und die Clearance um etwa 57 % für die Aufbewahrung
vermindert, während die ODV-Eliminations- Für dieses Arzneimittel sind keine besonde-
halbwertszeit um etwa 142 % verlängert und ren Lagerungsbedingungen erforderlich.
die Clearance um etwa 56 % vermindert
war. Eine Dosisanpassung ist erforderlich 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
bei Patienten mit schwerer Beeinträchtigung
der Nierenfunktion und bei dialysepflichtigen PVC/PE/PVDC/Al oder PVC/PVDC/Al Blis-
Patienten (siehe Abschnitt 4.2). terpackungen
Venlafaxin-ratiopharm® 37,5 mg Hart-
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit kapseln, retardiert
In Studien mit Venlafaxin an Ratten und Packungen mit 7, 14, 50 und 100 Hartkap-
Mäusen wurden keine kanzerogenen Wir- seln, retardiert
kungen beobachtet. Venlafaxin erwies sich Venlafaxin-ratiopharm® 75/150 mg
in verschiedenen in-vitro- und in-vivo-Tests Hartkapseln, retardiert
als nicht mutagen. Packungen mit 14, 50 und 100 Hartkap-
Tierexperimentelle Studien zur Reproduk- seln, retardiert
tionstoxizität zeigten bei Ratten ein vermin-
dertes Körpergewicht der Jungtiere, einen 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen
Anstieg der Fehlgeburten und einen Anstieg für die Beseitigung
der Todesfälle bei Jungtieren während der
Keine besonderen Anforderungen.
ersten 5 Tage des Säugens. Die Ursache für
diese Todesfälle ist nicht bekannt. Diese
7. INHABER DER ZULASSUNG
Effekte traten bei 30 mg/kg/Tag auf, dem
4fachen einer täglichen Venlafaxin-Dosis von ratiopharm GmbH
375 mg beim Menschen (auf Basis mg/kg). Graf-Arco-Str. 3
Die no-effect-Dosis für diese Ergebnisse 89079 Ulm
betrug das 1,3fache der menschlichen
Dosis. Das potentielle Risiko für den Men- 8. ZULASSUNGSNUMMER(N)
schen ist nicht bekannt.
Venlafaxin-ratiopharm® 37,5 mg Hart-
Eine reduzierte Fruchtbarkeit wurde in einer kapseln, retardiert
Studie beobachtet, in der männliche und 68713.00.00
weibliche Ratten ODV exponiert wurden.
Diese Exposition entsprach etwa dem Ein- Venlafaxin-ratiopharm® 75 mg Hart-
bis Zweifachen einer Venlafaxindosis von kapseln, retardiert
375 mg/Tag beim Menschen. Die Bedeu- 68714.00.00
tung dieses Ergebnisses für den Menschen Venlafaxin-ratiopharm® 150 mg Hart-
ist nicht bekannt. kapseln, retardiert
68715.00.00
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile 9. DATUM DER ERTEILUNG DER
ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG
Kapselinhalt DER ZULASSUNG
Hypromellose
Ammoniummethacrylat-Copolymer (Typ B) Datum der Erteilung der Zulassung:
Basisches Butylmethacrylat-Copolymer 1. September 2008
(Ph.Eur.)
Datum der letzten Verlängerung der Zulas-
Natriumdodecylsulfat
sung: 14. Oktober 2013
Magnesiumstearat (Ph.Eur.)
Venlafaxin-ratiopharm® 37,5 mg Hart- 10. STAND DER INFORMATION
kapseln, retardiert
Kapselhülle März 2017
Titandioxid (E 171)
Gelatine 11. VERKAUFSABGRENZUNG Zentrale Anforderung an:
®
Venlafaxin-ratiopharm 75 mg Hart- Verschreibungspflichtig
Rote Liste Service GmbH
kapseln, retardiert
Kapselhülle Fachinfo-Service
Titandioxid (E 171)
Eisen(III)-oxid (E 172) Mainzer Landstraße 55
Gelatine 60329 Frankfurt
8 011471-27876
Zusätzliche Angaben der Firma ratiopharm GmbH zur Bioverfügbarkeit
von Venlafaxin-ratiopharm® 75 mg Hartkapseln, retardiert

Im Jahr 2005 wurde für Venlafaxin-


ratiopharm ® 75 mg Hartkapseln, retar-
diert eine Bioverfügbarkeitsuntersuchung
an 28 Probanden im nüchternen Zustand
im Vergleich zu einem Referenzpräparat
durchgeführt.
Ergebnisse
Pharmakokinetische Parameter von Venlafa-
xin nach Einmalgabe von 1 Hartkapsel,
retardiert Venlafaxin-ratiopharm ® 75 mg
bzw. Referenzpräparat:
Venlafaxin- Referenz-
ratiopharm ® präparat
75 mg
(MW±SD) (MW±SD)
Cmax [ng/ml] 35,83±14,54 34,60±15,22
tmax [h] 7,64±6,17 6,80±0,94
AUC0 – τ 641,07 623,68
[h×ng/ml] ±518,01 ±390,41
Cmax maximale Plasmakonzentration
tmax Zeitpunkt der maximalen Plasma-
konzentration
AUC0 – τ Fläche unter der Konzentrations-
Zeit-Kurve
MW Mittelwert Abb. 1: Mittelwerte und Standardabweichungen der Plasmakonzentration von Venlafaxin nach
SD Standardabweichung Einmalgabe von 1 Hartkapsel, retardiert Venlafaxin-ratiopharm ® 75 mg bzw. Referenzpräparat.
Siehe Abb. 1
Ergebnisse
Pharmakokinetische Parameter von O-Des-
methylvenlafaxin nach Einmalgabe von
1 Hartkapsel, retardiert Venlafaxin-
ratiopharm ® 75 mg bzw. Referenzpräpa-
rat:
Venlafaxin- Referenz-
ratiopharm ® präparat
75 mg
(MW±SD) (MW±SD)
Cmax [ng/ml] 105,48 94,32
± 53,60 ±48,79
tmax [h] 9,92±4,16 9,96±2,54
AUC0 – τ 2524,98 2516,45
[h×ng/ml] ±1633,21 ±1399,32
Cmax maximale Plasmakonzentration
tmax Zeitpunkt der maximalen Plasma-
konzentration
AUC0 – τ Fläche unter der Konzentrations-
Zeit-Kurve
MW Mittelwert
SD Standardabweichung
Siehe Abb. 2
Abb. 2: Mittelwerte und Standardabweichungen der Plasmakonzentration von O-Desmethylvenlafa-
Bioverfügbarkeit/Bioäquivalenz- xin nach Einmalgabe von 1 Hartkapsel, retardiert Venlafaxin-ratiopharm ® 75 mg bzw. Referenz-
entscheid präparat.

Die mittlere relative Bioverfügbarkeit von


Venlafaxin-ratiopharm ® 75 mg Hartkap-
seln, retardiert im Vergleich zum Referenz-
präparat beträgt für Venlafaxin 102,8 % und
für O-Desmethylvenlafaxin 100,3 % (berech-
net aus den arithmetischen Mittelwerten
s. o.).
Die statistische Bewertung der pharmako-
kinetischen Zielgrößen AUC0 – τ, Cmax und tmax
dieser Studie beweist Bioäquivalenz zum
Referenzpräparat.

011471-27876 9
Zusätzliche Angaben der Firma ratiopharm GmbH zur Bioverfügbarkeit
von Venlafaxin-ratiopharm® 75 mg Hartkapseln, retardiert

Im Jahr 2006 wurde für Venlafaxin-


ratiopharm ® 75 mg Hartkapseln, retar-
diert eine Bioverfügbarkeitsuntersuchung
an 44 Probanden nach Nahrungsaufnah-
me im Vergleich zu einem Referenzpräparat
durchgeführt.
Ergebnisse
Pharmakokinetische Parameter von Venlafa-
xin nach Einmalgabe von 1 Hartkapsel,
retardiert Venlafaxin-ratiopharm ® 75 mg
bzw. Referenzpräparat:
Venlafaxin- Referenz-
ratiopharm ® präparat
75 mg
(MW±SD) (MW±SD)
Cmax [ng/ml] 65,49±40,20 69,55±37,80
tmax [h] 6,25±30,7 5,50±18,40
AUC0 – τ 986,67 1042,19
[h×ng/ml] ± 64,40 ± 75,80
Cmax maximale Plasmakonzentration
tmax Zeitpunkt der maximalen Plasma-
konzentration
AUC0 – τ Fläche unter der Konzentrations-
Zeit-Kurve Abb. 3: Mittelwerte und Standardabweichungen der Plasmakonzentration von Venlafaxin nach
MW Mittelwert Einmalgabe von 1 Hartkapsel, retardiert Venlafaxin-ratiopharm ® 75 mg bzw. Referenzpräparat.
SD Standardabweichung
Siehe Abb. 3
Ergebnisse
Pharmakokinetische Parameter von O-Des-
methylvenlafaxin nach Einmalgabe von
1 Hartkapsel, retardiert Venlafaxin-
ratiopharm ® 75 mg bzw. Referenzpräpa-
rat:
Venlafaxin- Referenz-
ratiopharm ® präparat
75 mg
(MW±SD) (MW±SD)
Cmax [ng/ml] 116,95 117,95
± 34,70 ± 32,3
tmax [h] 10,00±36,90 9,00±36,80
AUC0 – τ 2855,15 3058,38
[h×ng/ml] ± 29,20 ± 28,10
Cmax maximale Plasmakonzentration
tmax Zeitpunkt der maximalen Plasma-
konzentration
AUC0 – τ Fläche unter der Konzentrations-
Zeit-Kurve
MW Mittelwert
SD Standardabweichung
Siehe Abb. 4 Abb. 4: Mittelwerte und Standardabweichungen der Plasmakonzentration von O-Desmethylvenlafa-
xin nach Einmalgabe von 1 Hartkapsel, retardiert Venlafaxin-ratiopharm ® 75 mg bzw. Referenz-
Bioverfügbarkeit/Bioäquivalenz- präparat.
entscheid
Die mittlere relative Bioverfügbarkeit von
Venlafaxin-ratiopharm ® 75 mg Hartkap-
seln, retardiert im Vergleich zum Referenz-
präparat beträgt für Venlafaxin 94,7 % und
für O-Desmethylvenlafaxin 93,4 % (berech-
net aus den arithmetischen Mittelwerten
s. o.).
Die statistische Bewertung der pharmako-
kinetischen Zielgrößen AUC0 – τ, Cmax und tmax
dieser Studie beweist Bioäquivalenz zum
Referenzpräparat.

10 011471-27876
Zusätzliche Angaben der Firma ratiopharm GmbH zur Bioverfügbarkeit
von Venlafaxin-ratiopharm® 75 mg Hartkapseln, retardiert

Im Jahr 2005 wurde für Venlafaxin-


ratiopharm ® 75 mg Hartkapseln, retar-
diert eine Bioverfügbarkeitsuntersuchung
an 36 Probanden nach Nahrungsaufnah-
me im Vergleich zu einem Referenzpräparat
durchgeführt.
Ergebnisse
Pharmakokinetische Parameter von Venlafa-
xin nach Mehrfachgabe von 1 Hartkapsel,
retardiert Venlafaxin-ratiopharm ® 75 mg
bzw. Referenzpräparat:
Venlafaxin- Referenz-
ratiopharm ® präparat
75 mg
(MW±SD) (MW±SD)
Cmax ss
[ng/ml] 59,39±36,51 57,38±32,41
tmax [h] 6,10±1,72 5,12±0,78
AUC0 – τ ss 893,52 820,17
[h×ng/ml] ±682,25 ±593,63
Cmax ss maximale Plasmakonzentration
tmax Zeitpunkt der maximalen Plasma-
konzentration
AUC0 – τ ss Fläche unter der Konzentrations- Abb. 5: Mittelwerte und Standardabweichungen der Plasmakonzentration von Venlafaxin nach
Zeit-Kurve Mehrfachgabe von 1 Hartkapsel, retardiert Venlafaxin-ratiopharm ® 75 mg bzw. Referenzpräparat.
MW Mittelwert
SD Standardabweichung
Siehe Abb. 5
Ergebnisse
Pharmakokinetische Parameter von O-Des-
methylvenlafaxin nach Mehrfachgabe von
1 Hartkapsel, retardiert Venlafaxin-
ratiopharm ® 75 mg bzw. Referenzpräpa-
rat:
Venlafaxin- Referenz-
ratiopharm ® präparat
75 mg
(MW±SD) (MW±SD)
Cmax ss 140,59 135,73
[ng/ml] ± 49,62 ± 43,54
tmax [h] 7,96±1,63 6,98±1,48
AUC0 – τ ss 2658,27 2518,81
[h×ng/ml] ± 885,50 ± 774,87
Cmax ss maximale Plasmakonzentration
tmax Zeitpunkt der maximalen Plasma-
konzentration
AUC0 – τ ss Fläche unter der Konzentrations-
Zeit-Kurve
MW Mittelwert
SD Standardabweichung Abb. 6: Mittelwerte und Standardabweichungen der Plasmakonzentration von O-Desmethylvenlafa-
Siehe Abb. 6 xin nach Mehrfachgabe von 1 Hartkapsel, retardiert Venlafaxin-ratiopharm ® 75 mg bzw. Referenz-
präparat.
Bioverfügbarkeit/Bioäquivalenz-
entscheid
Die mittlere relative Bioverfügbarkeit von
Venlafaxin-ratiopharm ® 75 mg Hartkap-
seln, retardiert im Vergleich zum Referenz-
präparat beträgt für Venlafaxin 108,9 % und
für O-Desmethylvenlafaxin 105,5 % (berech-
net aus den arithmetischen Mittelwerten
s. o.).
Die statistische Bewertung der pharmako-
kinetischen Zielgrößen AUC0 – τ ss, Cmax ss und
tmax dieser Studie beweist Bioäquivalenz
zum Referenzpräparat.

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