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AHMED M. MOUSSA UND HARTWIG ALTENMÜLLER

Das Grab des Nianchchnum und Chnumhotep


ARCHÄOLOGISCHE VERÖFFENTLICHUNGEN 21

DEUTSCHES ARCHÄOLOGISCHES INSTITUT · ABTEILUNG KAIRO


OLD KINGDOM TOMBS AT THE CAUSEWAY OF KING UNAS AT SAQQARA
EXCAVATED BY THE DEPARTMENT OF ANTIQUITIES

Das Grab des Nianchchnum und


Chnumhotep

VON AHMED M. MOUSSA UND HARTWIG ALTENMÜLLER

Photographien von D. Johannes


Zeichnungen von W Ruhm

VERLAG PHILIPP VON ZABERN · MAINZ AM RHEIN


© 1977 Verlag Philipp von Zabern, Mainz am Rhein
ISBN 3-8053-0050-6
Printed in West Germany. Imprime en Allemagne · Gesamtherstellung Philipp von Zabern
Inhaltsverzeichnis

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS . . . . . . . . . . . . . 7 LI. I Das erste Titelformular . . . ..


1.1.2 Das zweite Titelformular . . . .
I.I.3 Vergleich der beiden Titelfolgen
PREFACE ........................ . 10
1.2 Chnumhotep . . . . ..
I.2.I Das erste Titelformular . . . . .
1.2.2 Das zweite Titelformular . . . .
1.2.3 Vergleich der beiden Titelfolgen
EINLEITUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II 1.3 Die soziale Stellung der beiden Grabherren
Nianchchnum und Chnumhotep . . . . .

2. Familienangehörige und Totenpriester des


LABSCHNITT
Nianchchnum und Chnumhotep 30
DIE GRABANLAGE I3
2.1 Die Personen . . . . . . . . . . 30
2.2 Bemerkungen zu den Personennamen 39
L Lage des Grabes des Nianchchnum und
2.3 Die Familie der beiden Grabherren
Chnumhotep . . . . . . . . . . . . . . I3
1.1 Die Felsgräber im Steinbruch unter dem Nianchchnum und Chnumhotep
2.3.I Die engere Familie
Unasaufweg . . . . . . . . . . . . . . . 13
r.2 Die Felsgräber der unteren Felsstufe im Südosten 2.3.2 Die weitere Familie . . . . . . .
des Steinbruchs . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3· Der Stammbaum der Familie des Nianchchnum
und Chnumhotep . . . . . . . . . . . 43
2. Beschreibung der Grabanlage des Nianchchnum
3·I Die Generation der Eltern . . . . . . 43
und Chnumhotep . . . . . . . 14
Die ursprüngliche Grabanlage 3·2 Die Generation des Nianchchnum und
2.I I5
Der zweite Bau Chnumhotep . . . . . . . . . . . . . 43
2.2 I5
3·3 Die Generation der Kinder des Nianchchnum und
2. 3 Der dritte Bau . . . . . . . . I6
Chnumhotep . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
2.4 Die Gesamtanlage . . . . . I7
2.5 Die Ausstattung des Grabes 3·4 Die Generation der Enkel des Nianchchnum und
I7
2.5.I Türen . . . . . . . . . . . . Chnumhotep . . . . . . 44
I7
2. 5. 2 Opfertische und Opfertafeln I9
4· Die Datierung des Grabes 44
2.6 Die Dekoration des Grabes 19
4-1 Die obere Grenze der Datierung 44
4·2 Die untere Grenze der Datierung 44
3· Die Deutung der Anlage als Doppelgrab 2I
4·3 Die genaue Datierung des Grabes 44
4· Die unterirdischen Grabbereiche . . . . 22

4· I Der Grabbereich des Nianchchnum und


Chnumhotep III. ABSCHNITT
4· r. I Der schräge Stollen DIE BESCHREIBUNG DER GRABDEKORATION.
4.1.2 Die Sargkammer
4.2 Die Grabschächte r. Einleitung . . . . . . . .
4.2. I Die Grabschächte der OpferhaUe
2. Die Frontseite des Grabes
4.2.2 Die Grabschächte der Felskammer
4.2. 3 Die Grabschächte des Lichthofs 3. Der Pfeilerportiko . . . .
4.2.4 Der Grabschacht des Magazinraums 3. r Die Ostwand des Pfeilerportikos
3.2 Die Westwand des Pfeilerportikos
3. 3 Die Südwand des Pfeilerportikos
II. ABSCHNITT 3·4 Der Eingang zum Torraum . . . .
DIE GRABHERREN: STELLUNG, TOTENPRIESTER,
FAMILIE, DATIERUNG . . . . . . . . . . . . . 4· Der Torraum . . . . . . . . . . . . . . . 66
4.I Die westliche Eingangswand im Torraum 66
I. Nianchchnum und Chnumhotep 4.2 Die Nordwand des Torraums 72
r. I Nianchchnum . . . . . . . . . . 4·3 Die Ostwand des Torraums . . . . . . . 86

5
4·4 Die Südwand des Torraums 92 7. 5. I Der südliche Durchgang zur Opferhalle I6o
4·5 Die Westwand des Torraums I05 7·5·2 Der nördliche Durchgang zur Opferhalle I62

Der Lichthof . . . . . . . . . II3 8. Die Opferhalle . . . . . . .


Der Durchgang zum Lichthof II3 8.I Die Ostwand der Opferhalle
Die Wände des Lichthofs . . II5 8.2 Die Südwand der Opferhalle
8.3 Die Nordwand der Opferhalle
6. Das Vestibül der Felskammer II5 8.4 Die Westwand der Opferhalle
6.I Das Gewände am breiten Eingang zum Vestibül
der Felskammer . . . . . . . . . . . . . . . . . II5 Inschriftblöcke aus dem Grab des Nianchchnum

6.2 Der Architrav über dem Eingang zum Vestibül I I6 und Chnumhotep . . . . . . I73
6.3 Die Ostwand des Vestibüls II7
6.4 Die Westwand des Vestibüls II9
IO. Die Farben der Hieroglyphen . . . . . . . . . . . I73
6.5 Die Südwand des Vestibüls I20
6.6 Der Eingang zur Felskammer I23
INDICES I75
7· Die Felskammer . . . . . . . I26
7•I Die Nordwand der Felskammer I26
7·2 Die Ostwand der Felskammer I28 TAFELN I-92
7·3 Die Südwand der Felskammer I42
7·4 Die Westwand der Felskammer I47
7·5 Die beiden Durchgänge zur Opferhalle I6o ABBILDUNGEN I-26

Zur Aufteilung der Szenen: vgl. S. I9-2I

6
Abkürzungsverzeichnis

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9
Preface

After the publication of » The tomb of Nefer and Ka-hay« My particular thanks are due to the Permanent Committe for
and "Two Tombs of Craftsmen« the series » 0/d Kingdom Archaeology, especially to Professor Dr. GAMAL MOKHTAR,
Tombs at the Causeway of King Unas« is now continued with Professor Dr. A.ABU BAKR and Dr. ZAKI ISKANDER.
the description of the decorated tomb of NI-ANKH-KHNUM I wish to express my gratitude to all the members of the Ger-
and KHNUM-HOTEP, discovered in 1964 and reconstructed in man Archaeological Institute in Cairo who co-operated in
1971. realizing this project, particularly to Professor Dr. W.KAISER
I am especially grateful to the Department of Antiquities of and to Professor Dr. R.STADELMANN.
the Egyptian Government which financed the excavation and I have also greatly benefited from the advice and help of my
the reconstruction work of this tomb. wife, MAHÄSSEN NASSÄR, who is Curator at the Egyptian
The work in Saqqara and this publication could not have Museum.
been accomplished without the support and cooperation of
the Department of Antiquities and the German Archaeological Cairo, April I 976 Ahmed Mahmoud Moussa
Institute as weil as the help of my colleagues, Chief-Inspectors
and Architects, especiaJly Dr. MAMDOUH YACOUB.

IO
Einleitung

Die Ausgrabungsarbeiten im Süden des Unasaufweges in schlossen war. Nachdem wir den Verschluß des Grabes erbra-
Saqqara, die zur Entdeckung einer großen Anzahl von Grä- chen und auf diese Weise unter den Unasaufweg gelangten,
bern des Alten Reiches führten, begannen am 24. Oktober stellten wir Reste eines vor dem Grab errichteten Vorbaus fest
1964- Bereits nach den ersten Untersuchungen, bei denen und fanden dazu eine große Anzahl dekorierter Blöcke, von
undekorierte Felsgräber zum Vorschein kamen, war eine reiche denen einige die Namen des Nianchchnum und Chnumhotep
Ausbeute zu erwarten. aufwiesen. Dies führte uns zu der Erwägung, daß das Grab
Als am 12.November 1964 einige Schächte ausgeräumt wur- sich nach Norden weiter fortgesetzt haben könnte und daß
den, kam im Untersuchungsgelände im Süden des Unasauf- eventuell ein größerer Raumkomplex sich einst vor der eigent-
wegs ein in den Fels gehauener Schacht von 3m Tiefe zum Vor- lichen Felskammer erhob, der dann beim Bau des Unasauf-
schein, der zu einem Raum führte, der nahezu bis zur Decke weges zerstört worden war.
mit Schutt angefüllt war und von dessen Wänden nur einige So begannen wir in der Saison r965/r966 die Südkante des
wenige Teile der oberen Wandflächen zu erkennen waren. Als Unasaufweges abzugraben und gelangten auf diese Weise zu
wir einen ersten Blick in das Innere dieses neu entdeckten den Gräbern des Sechentiu und Neferseschemptah sowie des
Raumes werfen konnten, stellten wir fest, daß es sich um einen Irienkaptah, deren Publikation in der Zwischenzeit vorliegt.
Raum mit bemalten Reliefs handelte. Wir befreiten den oberen In der darauf folgenden Grabungskampagne des Winters
Teil im Inneren des Raumes von Schutt und gelangten auf diese 1966/r967 gruben wir den Unasaufweg nördlich der während
Weise in einen zweiten langgestreckten Raum, der zwar eben- des vorausgegangenen Jahres zutage getretenen Felskante ab
falls mit Schutt angefüllt war, aber auch eine Anzahl von Be- und konnten auf diese Weise einen großen Teil der Fundamente
stattungen enthielt, die durchwegs in sehr schlechtem Erhal- des Vorbaus des Grabes des Nianchchnum und Chnumhotep
tungszustand waren und die, wie sich sehr schnell zeigte, aus freilegen. Während der Arbeiten kamen hunderte von deko-
der Spätzeit stammten. rierten Blöcken dieses Vorbaus zutage, die ich alle durch-
Der zweite, neu entdeckte Raum war allseitig mit Reliefs ver- numerierte.
sehen, die das Leben der alten Ägypter während des Alten Während der Saison des Jahres 1967lr968 wandten wir uns
Reiches zeigten. Die Bilder entsprachen den Szenen aus den dem Bereich nordwestlich vom zerstörten Grab des Nianch-
bekannten Gräbern des Ti und Ptahhotep in Saqqara. chnum und Chnumhotep zu und fanden in den unteren Lagen
Am 1y.November 1964 begannen wir, die beiden neu ent- des Fundaments der Nordkante des Unasaufwegs weitere
deckten Räume vom Schutt zu reinigen. Es zeigte sich, daß der dekorierte Blöcke aus dem Grab des Nianchchnum und
zuerst betretene Raum ein Kultraum war und in der Westwand Chnumhotep. Da dann im darauf folgenden Jahr 1968/r969
zwei Scheintüren enthielt, die mit den Namen des Nianch- der Grundriß des Grabes vollständig geklärt werden konnte
chnum und Chnumhotep beschriftet waren. Hinter den Schein- - die Sockelzone des Vorbaus war weitgehend noch in situ
türen lag ein Serdab, in dem sich fünf Bestattungen, alle in gefunden -, andererseits eine unermeßÜche Zahl an dekorier-
sehr schlechtem Erhaltungszustand, befanden. Wir fanden im ten Blöcken wieder entdeckt worden war, dachten wir an einen
Inneren dieser Statuenkammer den Teil eines Fingers aus Holz, Wiederaufbau des einst von Unas zerstörten Grabes.
einen Fuß aus Holz sowie einige Blöcke, die zur Verkleidung Zu dieser Rekonstruktion kamen wir im Jahre I970lr97I,
des Scheintürraumes gehörten. Fuß und Finger aus Holz dürf- wobei wir von der Vorhalle des Felsgrabes nach Norden bis
ten die kärglichen Überreste von einst in der Statuenkammer hin zum Pfeilerportiko voranschritten und nach und nach
aufgestellten Statuen sein. sämtliche Räume wieder gewinnen konnten. Den Abschluß
Wir setzten die Reinigung des Scheintürraumes fort und säu- der Arbeiten konnten wir im Jahre 1972 melden. Der seit
berten auch die langgestreckte Felskammer, die sich im Osten 1964 ausgegrabenen und in den Jahren nach 1970 wieder
des Scheintürraumes nach Norden hin erstreckte. Auf diese aufgebauten Mastaba des Nianchchnum und Chnumhotep
Weise entdeckten wir den ursprünglichen Eingang des Grabes, gilt die nachfolgende Publikation.
der im Norden der nunmehr von Schutt befreiten langgestreck-
ten Kammer lag und der mit Steinen und Tonschlamm ver- Ahmed Mahmoud Moussa

II
\ . . \>. -\

Torraum, Westwand. Jagd. Torraum, Nordwand. Papyrusgarten.

Torraum, Südwand. Fischfang. Torraum, Ostwand. Ruderschiff.


I. Abschnitt. Die Grabanlage

1. LAGE DES GRABES DES NIANCHCHNUM in der Südostecke des Steinbruchs neben dem Grab des Sechen-
UND CHNUMHOTEP tiu und Neferseschemptah liegende Felsgrab besaß einen mit
der Opferformel ausgestatteten Architrav 8 , zeigt jedoch noch
Das Grab des Nianchchnum und Chnumhotep liegt in Saqqara nicht den Namen des Grabherrn. Die nach einem unbearbei-
teten Felsstück an dieses Grab nördlich anschließende zweite
in der Südostecke eines alten Steinbruches, dessen Entstehung
in die Zeit des Djoser zurückführen dürfte und der sich im Süd- Felsgrabanlage besitzt mit einer Stuckschicht überzogene
osten des Djoserbezirks etwa im Mittelteil des heutigen Unas- Wände 9 , auf die in roter Farbe vertikale und horizontale Hilfs-
aufweges befindet 1 • Die rückwärtige südliche Felskante dieses linien zur Einteilung des Bildprogramms aufgetragen wurden.
alten Steinbruchs erstreckt sich in annähernd gerader Linie von Darauf folgt weiter nordwärts ein größeres Grab mit quer-
Osten nach Westen und erreicht insgesamt eine Länge von rechteckiger Kammer, die an ihrer Westseite zwei rohe bearbei-
etwa I som. Bei der Errichtung des Unasaufweges ist der Ost- tete Scheintüren aufweist. Möglicherweise schließen weiter
teil des Steinbruchs unmittelbar unter den Aufweg vom Tal- nordwärts weitere Felsgräber an, die jedoch bisher noch nicht
tempel zum Totentempel des Königs Unas geraten (s. Abb. I), ausgegraben wurden. Unmittelbar neben dem zuletzt genann-
während im Westteil, beim Grab des Neferherenptah, die ten Felsgrab mit querrechteckiger Kultkammer befindet sich
rückwärtige Kante des Steinbruchs etwa 9 m vom Aufweg ent- ein Lehmziegelbau, der als Kultkammer für ein Grab gedient
fernt ist 2 • haben mag und im Ostteil eine Opferbank besitzt.
Die Gräber der oberen Felsstufe der Ostkante des Steinbruchs
sind heute verschwunden. Sie wurden bei der Planierung des
1.1 Die Felsgräber im Steinbruch unter dem Unasaufweg Geländes während des Baus des Unasaufweges eingeebnet.
Ober ihre einstige Existenz geben die noch vorhandenen Grab-
Der Steinbruch, der spätestens unter Unas zugeschüttet schächte Auskunft. Sie liegen auf der oberen Felsstufe hinter
wurde 3 , um die Fundamente des Unasaufwegs aufzunehmen, der rückwärtigen Ostwand der Felsgrabanlagen der unteren
zeigt heute an seiner Südseite zwei übereinander angeordnete Gräberreihe 10 •
Felsstufen, die treppenartig, wenn auch nicht völlig parallel
übereinander liegen. Die untere Felskante, deren Belegung mit
Felsgräbern von Westen nach Osten erfolgte, nimmt dabei 1.2 Die Felsgräber der unteren Felsstufe im Südosten des
neben zahlreichen anepigraphen Gräbern im Westteil die Fels- Steinbruchs
gräber des Nianchre, Achtihotep, Irukaptah, Anch und Bunefer Die in der zweiten Hälfte der 5. Dynastie und kurz vor dem
auf 4 und nach einem noch unausgegrabenen Mittelabschnitt Bau des Unasaufwegs in die untere Felsstufe hineingeschlage-
unter dem Unasaufweg im Ostteil die Gräber des Nianch- nen Felsgrabanlagen gehören zu den jüngsten Felsgräbern des
chnum und Chnumhotep, des Irienkaptah sowie das des alten Steinbruchs. Die chronologische Abfolge der einzelnen
Sechentiu und Neferseschemptah 5 • Grabanlagen ist an den Architekturelementen abzulesen 11 •
Im Unterschied zur unteren Felsstufe scheint die obere Fels-
stufe nicht in der gesamten Länge des Steinbruches, sondern 1
Nefer and Ka-hay, ro; Two Tombs of Craftsmen, 9; ALTENMÜLLER, in:
nur in dessen Ostteil zu existieren 6 • Sie verläuft dort annähernd
Antike Welt, 5.2, 1974, 2off.; DERS., in: Actes du XX/Xe Congres inter-
parallel zur unteren Felskante und enthält von Westen nach national des Orientalistes. Egyptologie, Paris I975, I ff.
Osten neben mehreren anepigraphen Gräbern die Felsgrab- 2
BORIS DE RACHEWILTZ, The Rock Tomb of 'lrw-kl-pt~, Leiden 1960,
anlagen des Nefer und Kahay, des Anchirptah und Nikaanch 7 • Taf. 1.
3 Über die möglichen Bauphasen bei Errichtung des Unasanfweges vgl.
Die Rückseite des alten Steinbruchs wird sowohl im Osten als
ALTENMÜLLER, in: Actes du XXIXe Congres international des Orientalis-
auch im Westen durch eine im rechten Winkel auf die Südkante
tes. Egyptologie, Paris 1975, 2f.
des Steinbruchs stoßende Felskante seitlich begrenzt, die beide 4
BORIS DE RACHEWILOZ, a.a.O.,nTf. I.
jeweils Felsgräber aufnahmen. In der Westkante des Stein- 5 Two Tombs of Craftsmen, I4 fig. r.
6
bruchs befinden sich mindestens zwei anepigraphe Gräber, Die Ausgrabungen im Westabschnitt des Steinbruchs scheinen keine Spuren
die kurz vor Errichtung des Unasaufweges durch die Mastaba dieser oberen Felskante erbracht zu haben. Die hoch über den Gräbern
der unteren Stufe und unmittelbar unter dem Hochplateau südlich des
des Neferherenptah überbaut worden sind. Ähnliche Verhält- Unasaufweges liegenden Felsgräber scheinen einer späteren Zeit des Alten
nisse sind auch bei der Ostkante des Steinbruches zu erkennen, 7 Nefer and Ka-hay, I I fig. I. [Reiches anzugehören.
wenn auch dort ursprünglich zwei, wenn nicht gar drei (s. u. 8 Two Tombs of Craftsmen, r 3.
9 Zur Art der Beschichtung der Wände vgl. Two Tombs of Craftsmen, 3 r.
S. q) übereinander liegende Felsstufen anzusetzen sind.
10 Die Grabschächte dieser oberen Felsstufe liegen vor allem in dem Bereich
Die Gräber der heute erkennbaren unteren Felsstufe sind unde-
des unbehauenen Felsstückes zwischen den beiden südlichsten Gräbern
koriert, waren jedoch, wie die vorhandenen Grabschächte und der unteren Ostkante des Steinbruchs. Der nördlichste dieser Grabschächte
Scheintüren zeigen (s. Abb. 1), für die Aufnahme von Bestat- weist nach Auskunft von AHMED MoussA eine Sargkammer auf.
tungen vorbereitet, wenn nicht sogar in Dienst gestellt. Das 11 Vgl. WoLFGANG SALZMANN, in: Two Tombs ofCraftsmen, 47f.

IJ
Beim Vergleich der Felsgräber in der Südostecke des Stein- Chnumhotep wurde bei Neferherenptah allerdings ausschließ-
bruchs mit den Grabanlagen, die westlich vom Nachbargrab lich ein Steinfundament verwendet, das bis zum Grund des
des Nianchchnum und Chnumhotep liegen, zeigen sich jedoch alten Steinbruchs hinabreicht.
Besonderheiten, die eine Erklärung erfordern. Die Gräber der Für die Annahme einer in alter Zeit verschütteten Felsgräber-
unteren Felsstufe in der Südostecke des Steinbruchs sind eben- reihe unter dem Vorbau des Grabes des Nianchchnum und
erdig zugänglich; ihr Eingangsbereich wird durch eine vor- Chnumhotep spricht aber auch der Umstand, daß zu einem
gelagerte Felsplatte gebildet. Die Gräber westlich vom Nach- heute nicht mehr feststellbaren Zeitpunkt nach der Fertigstel-
bargrab des Nianchchnum und Chnumhotep dagegen besitzen lung dieses Vorbaus sich in der unteren Felskante ein Riß ge-
ein etwa I' 70 m tieferes Eingangsniveau. Sie sind nicht uber bildet hat, der unter der Lehmziegelanlage im Nordosten des
eine Felsstufe zu erreichen, sondern liegen etwa in der Mitte Vorbaus beginnt und der sich bis unter den Torraum in einer
zwischen der unteren und oberen Felskante der rückwärtigen Breite von etwa o,2om hinzieht und der das Mauerwerk der
Südwand des Steinbruchs (vgl. Taf. I a). Die Gründe für diese Sockelzone des Torraumes beschädigt hat. Ungeachtet seiner
ungewöhnliche Lage der Felsgräber westlich vom Grab des Entstehungszeit, die entweder sogleich nach der Fertigstellung
Nianchchnum und Chnumhotep sind bei den ägyptischen Aus- des Mastaba-artigen Vorbaus oder aber auch erst nach der
grabungen nicht nachgeprüft worden und können daher heute Errichtung des Unasaufweges angesetzt werden kann, hat er
nicht mehr befriedigend beantwortet werden. Ich halte fol- seine Ursache in der Instabilität des Felsens. Ob allerdings ein
gende Deutung für möglich. solcher Felsriß nur bei ausgehöhltem oder auch bei massivem
Die Felsplatte vor der unteren Gräberreihe in der Südostecke Felsgestein entstehen konnte, wage ich bei der Brüchigkeit
des alten Steinbruchs verläuft - nach Auskunft von Ahmed des Saqqara-Felsens nicht zu entscheiden.
Moussa in einem Abstand von etwa 5 m vor der Ostwand Gegen eine Annahme von Felsgräbern in der untersten Fels-
und in einem Abstand von etwa 3m vor der Südwand des alten stufe im Ostteil des alten Steinbruches könnte sprechen, daß
Steinbruchs. Die Oberkante dieser untersten Felsstufe liegt östlich vom Mauerwerk des Mastaba-artigen Vorbaus ver-
unter dem Mastaba-artigen Vorbau der Grabanlage des schiedene Grabschächte liegen. Mit Ausnahme des südlichsten
Nianchchnum und Chnumhotep und endet unter der West- Grabschachtes an der Ostwand des Vorbaues, der eine Tiefe
mauer des Lichthofes vor dem Eingang zum Nachbargrab des von 2,40 m aufweist, besitzen die weiter nördlich liegenden
Nianchchnum und Chnumhotep 12 • Die Tiefe dieser untersten übrigen drei Grabschächte jedoch nur eine Tiefe von I,oom,
Felsstufe muß erheblich gewesen sein, da bei der Vorbereitung 0,70 und o,2om 15 • Zudem bleibt festzuhalten, daß die Fels-
des Terrains für den Bau des Mastaba-artigen Vorbaus der grabanlagen in der Ostkante des Steinbruches stets Nord-Süd
Grabanlage des Nianchchnum und Chnumhotep ein doppeltes orientiert sind und daher nach Osten hin nur eine geringe
Fundament errichtet wurde, das den Niveauunterschied zwi- Raumtiefe besessen haben. Die hier geäußerte Vermutung von
schen der oberen und unteren Felsstufe auszugleichen hatte. einer unteren Felsgräberreihe ist daher nicht völlig auszu-
Dieses doppelte Fundament besteht aus einem unteren Lehm- schließen.
ziegelfundament und einem darüber gelegten Steinfundament,
dessen Oberseite etwa o,8om unter dem Fußbodenniveau der
Felsgräber in der Südostecke des Steinbruchs liegt.
2. BESCHREIBUNG DER GRABANLAGE DES
Das Lehmziegelfundament unter dem Mastaba-artigen Vor-
NIANCHCHNUM UND CHNUMHOTEP
bau des Grabes konnte an seiner Westkante bis in eine Tiefe
von 2,6om verfolgt werden 13 • Die Höhe des auf dieses Lehm-
ziegelfundament gesetzten Steinfundaments beläuft sich auf
Bei der Anlage des Grabes des Nianchchnum und Chnumhotep
der Westseite auf o,88m. Da das Steinfundament an seiner
sind mindestens zwei, wahrscheinlich sogar drei Bauphasen
Oberseite etwa o,8om unter dem Fußbodenniveau der Fels-
anzusetzen, wobei nicht zu entscheiden ist, ob die erste Bau-
gräber in der Südostecke des Steinbruchs abschließt, kann die
phase mit Nianchchnum und Chnumhotep zu verbinden ist.
Tiefe der untersten Felsstufe - zumindest an der Westseite des
Mastaba-artigen Vorbaus- auf 3,3om geschätzt werden. 12 Die Felskante ist heute nicht mehr sichtbar, da der Fußboden des Grabes
In der Nordwestecke des Lehmziegelfundaments befindet sich nach der Rekonstruktion des Mastaba-artigen Vorbaus neu mit Kalkstein-
eine Rampe von s,o X s,om Oberfläche und 2,oom Tiefe, platten belegt wurde. Der für die Ausgrabung verantwortliche Architekt
über die das Grab vom Felsgrund aus zu erreichen war. Dr. MAMDOUH YACOUB hat keinerlei Aufzeichnungen hinterlassen. Die
Da bei der Ausgrabung der Mastaba keine Untersuchungen Informationen über den Verlauf der Felskanteverdanke ich AHMED MoussA.
13 Die Oberseite des Lehmziegelfundaments liegt auf der gleichen Höhe wie
über die Beschaffenheit der untersten Felskante angestellt
die Eingänge zu den Felsgräbern der Gräberreihe westlich von der Grab-
wurden, müssen die damit zusammenhängenden Fragen offen anlage des Nianchchnum und Chnumhotep.
bleiben. Ungeklärt bleibt deshalb auch, ob die angenommene 14
ALTENMÜLLER, in: Actes du XXIXe Congri!s international des Orien-
unterste Felsstufe senkrecht in die Tiefe führt und ob sie einst talistes. Egyptologie, Paris 1975, 2f. Die Veröffentlichung des Grabes des
Felsgräber aufwies. Die Annahme solcher Felsgräber in der Neferherenptah steht bevor.
15
untersten Felsstufe erscheint mir aus zwei Gründen jedoch Maße der Grabschächte zwischen der Ostwand des Vorbaus des Grabes
und der Ostkante des Steinbruchs. Vor dem Vorbau (von Süden nach
durchaus denkbar. Norden: I.: 0,75 X o,So X 2,4om; 2.: o,7o X 0,75 X r,oom; 3.:
Zunächst ist darauf zu verweisen, daß die Mastaba des Nefer- o,7o X 6,70 X o,7om; 4.: 0,70 X o,7o X o,2om (unvollendet). Vor
herenptah an der entgegengesetzten Westseite des alten Stein- der Ostkante des Steinbruchs (von Süden nach Norden): L: 0,90 X 0,90
bruches auf einem Fundament errichtet wurde, das vor eine X 2,8om; 2.: 0,95 X o,85 X 3,2om; 3.: o,So X o,9o X 3,2om; 4.:
0,90 X 0,90 X 3,3om. Grabschacht r und 2 vor der Felskante, Grab-
Felskante mit mehreren Felsgräbern gesetzt wurde und diese
schacht 3 und 4 links und rechts des Eingangs zur Kammer mit Gipsver-
heute verdeckt 14 • Im Unterschied zum Fundament unter dem putz. Die übrigen Grabschächte im Osten des Vorbaus wurden nicht aus-
Mastaba-artigen Vorbau des Grabes des Nianchchnum und genommen.
2.1 Die ursprüngliche Grabanlage phase nach Süden bis in eine Tiefe von etwa 8 m verlängert
und im neu hinzugekommenen Südabschnitt um eine ost-west-
Die erste Bauphase führt in die Zeit des ursprünglichen Fels-
lich orientierte Opferhalle erweitert. Die nach Westen füh-
grabes zurück und ist mit jener Epoche zu verbinden, in der
rende Opferhalle wurde dabei im Süden hinter die Südwand
die lange Reihe von Felsgräbern in die untere Stufe des ~els­
eines bereits bestehenden und im Westen benachbarten Fels-
abbruchs hineingeschlagen wurde. Wie an den Besonderheiten
grabes verlegt. Da die Opferhalle durch ihre Anlage auf dieses
der Gräber im Osten der Grabanlage des Nianchchnum und
Nachbargrab Rücksicht nimmt, erscheint eine jüngere Ent-
Chnumhotep zu erkennen ist, wurden die einzelnen Felsgräber
stehung dieses Südabschnitts des Felsgrabes des Nianchchnum
in einer Abfolge von Westen nach Osten in die Südkante des
und Chnumhotep als wahrscheinlich.
Felsens hineingetrieben 16 , wobei die durchschnittliche Raum-
Gleichzeitig mit der Erweiterung des Felskammergrabes nach
tiefe sich auf etwa fünf bis sechs Meter beläuft. Als südliche
Süden und Westen wurde die Felskammer mit Kalkstein-
Begrenzung der einzelnen Felskammern diente die über der
blöcken verkleidet und wurde vor dem Eingang des Grabes
unteren Stufe aufsteigende zweite Felskante, in der sich eben-
auf die dort befindliche Felsstufe eine Vorhalle aus Kalkstein-
falls Gräber befanden, deren senkrecht in die Tiefe geschla-
blöcken aufgemauert, die nun den eigentlichen Eingang zum
genen Grabschächte stets hinter den Felskammern der unteren
Felsgrab der zweiten Bauphase bildet.
Stufe in die Tiefe führten und auf diese Weise nicht mit den
Der zweite Bau, bestehend aus Vorhalle, Felskammer und
unteren Felskammern in Konflikt geraten konnten.
Opferhalle weist eine reiche Innendekoration auf. Im Westen
Obwohl über dem Grab des Nianchchnum und Chnumhotep
der Opferhalle befinden sich die beiden Hauptscheintüren des
kein Felsgrab angelegt wurde und aus diesen Gründen das
Nianchchnum und Chnumhotep (Sz. 42), die vor einen (heute
Grab in beliebiger Tiefe in den Felsen der unteren Stufe hin-
mit Geröll verstopften) Serdab gesetzt worden sind 19 • Zwi-
eingeschlagen hätte werden können, dürfte die ursprünglic~e
schen Felskammer und Opferhalle wurde ein Mittelpfeiler
Grabanlage die in der unteren Gräberreihe nahezu allgemem
errichtet, der zwei Durchgänge von der Felskammer zur Opfer-
beobachtete Raumtiefe von 5,4om besessen haben. Spuren
halle schafft, die beide axial jeweils auf eine Scheintüre aus-
dieser ersten Bauphase sind zwar am heutigen Zustand der
gerichtet sind.
Grabanlage nicht mehr zu erkennen, sind jedoch aus Rudi-
Das Grab dieser zweiten Bauphase entspricht in seinen wesent-
menten der Grabdekoration zu erschließen. Als Rudimente
lichen architektonischen Elementen dem REISNERschen Fels-
dieses ersten Baues möchte ich die kleinen Scheintüren auf der
gräbertyp RC 1Vb/c 20 • Die Dekoration der Kalksteinverklei-
Westwand der Felskammer ansehen (Sz. 34.1!2) 17, die 4,3o-
dung dieses Grabes besteht aus Reliefs von besonders feiner
5,2om vom Eingang des Felsgrabes entfernt, während der
Qualität. Die Reliefs unterscheiden sich von denen des Vor-
zweiten Bauphase für Nianchchnum und Chnumhotep in die
baus der dritten Bauphase durch schärferen Schnitt und rei-
Kalksteinverkleidung der Westwand der Felskammer hinein-
chere lnnenmodellierung.
geschlagen wurden und die aller Wahrscheinlichkeit nach die
Stelle für die in der ursprünglichen Felskammer geplanten
Maße des Felsgrabes der zweiten Bauphase 21 :
Scheintüren angeben. Die Scheintüren der ersten Bauphase
I. Vorhalle: Tiefe (N-S): 1,3 5 m
hätten sich also, wie in den benachbarten Felskammergräbern,
Breite (0-W): 2,25m
in der Südwestecke der ursprünglich vielleicht nur 5,4om
Fläche: 3,03 m 2
tiefen Felskammer befunden.
Höhe: 3,6 5 m.
Daß diese Scheintüren tatsächlich eine Zäsur des möglicher-
2. Felskammer: Tiefe: (N-S): 7,65 m
weise früheren Baus angeben, ist auch an der Dekoration der
Breite: (0-W): 2,25 m
gegenüberliegenden Ostwand zu erkennen. Etwa 5,Iom vom
Fläche: 17,21 m 2
Eingang des Grabes entfernt, also den beiden Scheintüren des
Höhe: 2,1om.
Nianchchnum und Chnumhotep unmittelbar gegenüber, endet
3. Opfer halle: Tiefe (0-W): 2,2 5 m
im Nordabschnitt der Ostwand eine in sich geschlossene
Breite (N-S): 3,15m
Szenenfolge (Sz. 29), die Arbeiten auf dem Lande schildert.
Fläche: 7,o8m 2
Werden diese Besonderheiten der späteren Dekoration als
Höhe: 2,1om.
Reminiszenzen an einen älteren Bau gewertet, ließe sich das
4· Serdab: Tiefe (0-W): 1,35m
Grab in Ausstattung und Größe zwanglos mit den benach-
Breite: (N-S): 3,3om
barten Felskammergräbern verbinden und der REISNERschen
Fläche: 4,5 5m 2
Stufe RC IV a 18 zuordnen. Da das Grab jedoch in der zweiten
Höhe: 2,1om.
Bauphase mit Kalksteinblöcken verkleidet wurde, ist die hier
angenommene erste Bauphase, die das reine Felsgrab betrifft,
nicht mit letzter Sicherheit nachzuweisen.
Maße des ursprünglichen Felsgrabes:
Tiefe (N-S): etwa 5,3om 16 SALZMANN, in: Two Tombs of Craftsmen, 47 f.
Breite (0-W): etwa 2, 70 m 17 Zur Aufteilung der Szenen, s. u. S. I 9-2 I.
18 REISNER, Giza Necropolis I, 24r.
Fläche: etwa 14,3 I m 2
19 Der heute nicht mehr zugänglicheSerdabhat die Maße: Ost-West: 1,3 5 m;
Höhe: 2,1om.
Nord-Süd: 3,3om.
20 REISNER, a. a. Ü. I, 242.
2.2 Der zweite Bau '21 Die Maße der Pilaster am Eingang der Vorhalle, die Größe und Höhe der
Durchgänge zur Felskammer und zur Opferhalle werden in Abschn~tt III.
Als zweiten Bau möchte ich das erweiterte Felskammergrab 7 .2/7. 4 angegeben. Dort finden sich auch die Angaben über dte Nischen
ansprechen. Das Felsgrab wurde während dieser zweiten Bau- in der Ost- und Westwand der Felskammer. Vgl. auch Anm. 48-53.
2. 3 Der dritte Bau zurückgegriffen werden konnte, darf der neu errichtete Vor-
bau in seinen wesentlichen Teilen als gesichert gelten. Unge-
Während einer dritten Bauphase wurde das Felskammergrab sichert sind die absolute Höhe des Bauwerks und die Dicke
der zweiten Baustufe um einen Vorbau erweitert, der einen der Mauerkronen 31 .
offenen Hof, einen Torraum mit Magazin und einen vorge-
lagerten Portiko aufweist. Der Zeitpunkt der Erweiterung des Maße des Vorbaus der dritten Bauphase 32 :
Felsgrabes um diesen Vorbau kann nur ungenau bestimmt r. Pfeilerportiko: Tiefe (N-S): r,8om 33
werden, zumal nicht völlig auszuschließen ist, daß die Erwei- Breite (0-W): 3,45 m
terung des Felsgrabes um einen Vorbau während des Ausbaus Fläche: 6,21 m 2
der Felskammer geschah. Da jedoch deutliche Baufugen die Höhe: 3,98m
Vorhalle des Felsgrabes vom Mauerwerk des Vorbaues tren- 2. Torraum: Tiefe (N-S): r,8om
nen, scheint die Erweiterung des Felsgrabes erst im Anschluß Breite (0-W): 3,6om34
an die zweite Bauphase erfolgt zu sein 22 . Fläche: 6,48 m 2
Voraussetzung für die Errichtung des Vorbaus war die Planie- Höhe: 3,94m
rung des Geländes vor dem Felskammergrab, das wie oben
(S. r 3 f.) bereits ausgeführt wurde - eine sehr ungleichmäßige
Bodenbeschaffenheit aufwies. Eine von der rückwärtigen Ost-
wand des Steinbruchs etwa 5 m und von der rückwärtigen
22
Südwand etwa 3m vorspringende Felsplatte ging abrupt in Da bei der Wiedererrichtung der Mastaba für den Wiederaufbau der Vor-
einen tiefen Graben über, der vor der Bebauung des Geländes halle zur Felskammer und des Lichthofes weitgehend modernes Stein-
mauerwerk verwendet wurde, können die Baufugen rein zufällig sein.
aufgefüllt werden mußte. Zu diesem Zweck wurde an der für Klare Erkenntnisse hätten nur durch die Beobachtung der Fundamente vor
den Vorbau des Felsgrabes vorgesehenen Stelle des Grabens dem Wiederaufbau gewonnen werden können, die jedoch durch den Aus-
ein mit stark geböschten Außenseiten versehenes Lehmziegel- gräber nicht angestellt wurden.
23 Die Böschung des Lehmziegelfundaments ist nur an der Westseite noch zu
fundament gesetzt (Länge [N-S]: 14,5o; Breite [0-W]: 13,5om
Tiefe: 2,6om 23 ), über das anschließend ein mit weniger starker erkennen, wo sich auch eine schmale Rampe befand, die den Grund des
Steinbruchs mit der Oberseite des Lehmziegelfundaments verband. Der
Böschung versehenes Steinfundament gebreitet wurde (Länge Verlauf des Lehmziegelfundaments ist auf dem Plan wiedergegeben. Die
[N-S]: 14m; Breite [0-W]: 13m; Höhe [an der Westseite]: Seiten des Lehmziegelfundaments waren mit Lehm verputzt.
o,88m) 24 , auf dem die Mauerzüge des Vorbaues aufsitzen 24 Die heute sichtbare Gestalt des Steinfundaments ist modern. Bei der Rekon-
konnten. Die Oberseite des Steinfundaments diente zugleich struktion des Baues wurde das alte Steinfundament ausgebessert und neu
mit Steinen belegt.
als Fußboden für die umbauten Räume des Vorbaus 25 . 25 Der Fußboden des Vorbaus ist während der Wiedererrichtung der Mastaba
Der während der dritten Bauphase errichtete Vorbau vor der so gut wie vollständig erneuert worden, so daß das originale Niveau heute
Vorhalle der Felskammer liegt etwa o,8om unter dem Fuß- nur noch approximativ wiedergegeben werden kann.
26
bodenniveau der Felskammer und bedeckt eine Fläche von Maße der äußeren Mauerzüge: Frontseite (Nord): rr,55m; Rückseite
136,5 m 2 26 . Die äußeren Mauerzüge, die aus einem Kern- (Süd): insgesamt I r,2.5 m; Ostteil der Rückseite stößt nach 5,om auf das
Verkleidungsmauerwerk der Vorhalle zur Felskammer auf. Ostseite:
mauerwerk und einem Blendmauerwerk bestehen 27 und die
9,75 m; Westseite: I I ,55 m. Westseite stößt im Süden an den gewachsenen
sich im Nordosten der Anlage, r,8om von der Nordostecke Felsen an.
des Vorbaus entfernt, auf einer Breite von 3,45 m in einen 27 Das Verhältnis von Blendmauerwerk und Kernmauerwerk ist nach der
Pfeilerportiko öffnen, umschließen einen T orraum, von dem Wiedererrichtung der Mastaba heute nicht mehr zu klären. Daß jedoch
ein Magazin abgeht, dessen Westteil durch eine monolithe Blendmauerwerk und Kernmauerwerk zu unterscheiden sind, kann an der
Nordostecke des Vorbaus festgestellt werden. Der Böschungswinkel des
Platte als doppelstöckiges Magazin gebildet wird 28 , sowie Blendmauerwerks ist beim ursprünglichen Bau und bei den noch· in situ
einen Lichthof. Beim Lichthof geht die Außenmauer des Vor- gefundenen unteren Steinlagen auf 84 o anzusetzen.
baues in die Verkleidungsmauern der Vorhalle zur Felskam- 28 Die monolithe Platte im Westteil des Magazins wurde in einer Höhe von
mer über. Zur Überbrückung des unterschiedlichen Fußboden- r,35 m angebracht. Sie ist I,35 m breit und an der Nordwand o,94m, an
niveaus von Lichthof und Vorhalle vor der Felskammer dürfte der Südwand o,76m tief. Dicke o,2.om.
29 Anstelle der alten Rampe(?) oder Treppe(?) wurde heute eine moderne
einst eine Rampe angebracht worden sein 29 , die zugleich zum Treppe angebracht, die über den ursprünglichen Baubefund keine Aussage
Eingang des Grabbereichs hinführt, der schachtartig unter macht.
der Vorhalle der Felskammer beginnt und dann in Gestalt 30 Die für die Entwässerung des Hofes dienende Wasserrinne ist heute nur
eines schräg geführten Stollens zur Sargkammer im Südteil der noch im Inneren des Hofes zu erkennen. Sie hat einen Durchmesser von
o,2om und liegt 1,7om von der NO-Ecke, r,6om von der NW-Ecke des
Anlage hinführt (s. u. S. 2 3). Zur Entwässerung des Licht-
Hofes entfernt. Die Rinne ist in einen Kalksteinblock von I,8o X 0,40
hofes wurde das Mauerwerk der Nordwand des Hofes durch- X o,rom geschlagen.
stoßen und eine Wasserrinne angebracht 30. 31
Die Höhe der Mauern kann kaum über 4,5om hinausgereicht haben. Unter
Die Beurteilung der Architektur des Vorbaus zum Felsgrab der Annahme, daß der Böschungswinkel der Außenmauern etwa 84 o
wird dadurch erschwert, daß der gesamte Vorbau unter Unas betrug, sind auch die Maße der Mauerkronen zu errechn'en. Im Westteil,
wo das Basismauerwerk r,8om stark ist, dürfte die Mauerkrone etwa
bis auf die unteren Steinlagen abgerissen worden war und daß
r,oom breit gewesen sein; im Ostteil mit einem Basismauerwerk von I,4om
bei der Rekonstruktion des Mauerwerks mit modernem Stein- Stärke sind dann o,9om Dicke bei der Mauerkrone anzusetzen. A.MoussA
material keine architektonische Aufnahme durchgeführt hat beim Lichthof eine Höhe von 4,6o m angesetzt.
32
wurde. Da jedoch die Mauerzüge auf den noch in situ gefunde- Zu den Maßen der Eingänge und Durchgänge vgl. Anm. 48- 53.
33 Die Pfeiler des Portikos sind o,8om hinter die Außenkante der Frontseite
nen unteren Steinlagen von teilweise über r m Höhe aufgebaut
gesetzt, so daß sich die Tiefe der Vorhalle, von der Außenseite aus berech-
werden konnten, und bei der Wiedererrichtung der Innen-
net, auf insgesamt 2,6om beläuft. Die Pfeiler selbst (0,50 X o,so) sind
wände des Vorbaus zum großen Teil auf die aus den Funda- zum Portiko hinzugezählt worden.
menten des Unasaufweges herausgeholten dekorierten Blöcke 34
Nordwand: 3,6om; Südwand: 3,75 m.

r6
3· Magazin: Tiefe (N-S): I,35m hintereinander angeordnet und repräsentieren einen Mastaba-
Breite (0-W): 3.30m typ, den REISNER der Gruppe 7d/e 37 bzw. I2 38 zurechnet. Die
Fläche: 4,62m 2 Gesamtfläche der Räume beläuft sich auf etwa 62,72m 2 •
Höhe: 3,94m Als Vergleichsgräber bieten sich in Saqqara das Grab des Ti3 9 ,
4· Lichthof: Tiefe (N-S): 6,75 m 35 das Grab des Ptahhotep innerhalb der Doppelgrabanlage des
Breite (0- W): 3,6om 36 Ptahhotep des >>Roten<< und des Ptahhotep 40, das des Ptah-
Fläche: 24.3 m 2 hotep I. 41 sowie das Doppelgrab des Achtihotep und Ptah-
Höhe: etwa 4,2om. hotep 42 an. Unter den Gräbern aus Gizeh sind die Gräber des
Neferbauptah 43 und des Senedjemib - Inti 44 sowie die beiden
Doppelgräber des Seti-kai und Ptahhotep 45 und des Seschem-
31
40 nefer IV. und Tjeti 46 in den Vergleich mit einzubeziehen. Die
Gemeinsamkeiten und Unterschiede lassen sich am besten an
folgender Tabelle feststellen, bei der allerdings nur jeweils die
wichtigsten Räume aufgezählt werden (s. u. S. I 8).
30
Die Aufstellung zeigt, daß das Grab des Nianchchnum und
41 Chnumhotep von seiner architektonischen Anlage her am
ehesten dem Grab des Ptahhotep I. in Saqqara und dem Dop-
pelgrab des Seschemnefer IV./Tjeti in Gizeh entspricht, in
seiner Größe jedoch dem Grab des Neferbauptah in Gizeh am
nächsten kommt. Im Unterschied zu den meisten hier aufge-
führten Gräbern besitzt es an Stelle eines Pfeilerhofes einen
Lichthof ohne Pfeilerstellungen. Es steht damit in der Entwick-
lung zwischen den Gräbern ohne Lichthof (z.B. Kaemtjenenet
in Saqqara [MM., D7], Senedjemib-Mehi in Gizeh [G 2378])
und solchen, die einen Pfeilerhof bzw. eine Pfeilerhalle besitzen.

2. 5 Die Ausstattung des Grabes

Abgesehen von einer reichen Dekoration mit Szenen in bemal-


tem Relief ist von der ursprünglichen Ausstattung des Grabes
nur wenig erhalten. Aufgrund der leider nicht immer sehr syste-
matisch durchgeführten Grabungen sind möglicherweise einige
Spuren verwischt, die über den Standort von eventuell vor-
14------17 handenen Obelisken oder von Statuen hätten Auskunft geben
15
13 können. Da über solche Spuren keine Nachrichten vorliegen,
ist davon auszugehen, daß vor dem Grabeingang weder Obe-
lisken noch Statuen aufgestellt waren 47 •

2. 5. I Türen. An folgenden Stellen der Grabräume befanden


sich Türen
2 3 r. Torraum:
r.r Eingang von der Pfeilerhalle zum Torraum 48 : Tür-
pfanne im rückwärtigen Teil des Eingangs, in der Nord-

35 Ostwand: 6,75 m; Westwand: 6,9om.


Verteilung der Szenen im Grab des Nianchchnum
36
und Chnumhotep Nordwand: 3,6om; Südseite: 3,45 m.
37 REISNER, Giza Neeropafis I, 266ff.
38 Ebd., 288 ff.
39 Datierung: Neuserre bis Ende 5. Dyn.; Plan: Ti I, Tf. r.
40 Datierung: Mitte 5. Dyn.; Plan: MARIETTE, Mast., I 24 (C 7).
41
2.4 Die Gesamtanlage (Abb. I) Datierung: Neuserre oder später; Plan: BADAWY, in: ASAE 40, I94I,
972 Abb. r r 3·
42 Datierung: Djedkare bis Unas; Plan: Ptahhetep II, Tf. r.
Die Gesamtanlage des Grabbaus besteht in ihrer letzten Bau- 43 Datierung: Mitte 5 .Dyn.; Plan: REISNER, a.a. 0. I, 29I Abb. I88 (G6oio).
phase aus einem Pfeilerportiko (N-S; 6,2I m 2 ), einem Torraum 44 Datierung: Djedkare; Plan: REISNER, a. a. 0. I, 26 5 Abb. I 62 (G 23 70).
(0-W; 6,48m 2 ) mit vom Torraum abgehendem Magazin 45 Datierung: Mitte s.Dyn.; Plan: JuNKER, Giza VII, I95 Abb.83 (G536o;
(0-W; 4,62m 2 ) und einem Lichthof (N-S; 24.3 m 2 ) sowie aus vgl. BAER, Rank and Title, I 34 Nr. 48 5 ).
46 Datierung: Djedkare bis Unas; Plan: JuNKER, Giza XI, 92 Abb. 49 (LG 53-
einem Vestibül (N-S; 3,03 m 2 ), einer Felskammer (N-S;
54).
I7,2I m 2 ) und einer von dieser Felskammer abgehenden Opfer- 47 Vgl. JuNKER, Giza XI, Io9ff.
halle (0-W; 7,o8m 2 ). Die einzelnen Baukörper sind nach einem 48 Maße des Eingangs: Tiefe (N-S): o,9om; Breite (0-W): 0,75 m; Höhe:
auch sonst am Ende der 5. Dynastie belegten Raumschema 2,70-2,55ffi·

I7
Nianchchnum/
Portikus mit Torraum ~ Lichthof Vestibül Felskammer Opferhalle
Pfeilern im - + (0-W) -----+ (N-S) - - - - - - - + (N-S) - - - + (N-S) - - + (0-W) (?,o8m2)
Chnumhotep
NO (6,2r m 2 ) ( 6,48 m 2) (24,3 m 2) (3,03m 2) (17,2Im 2)

Portikus mit Pfeilerhof Korridor Vestibül ) ~ Opferhalle


Ti (M, D 22) Pfeilern im NO - - - - - + (N-S) ~ (N-S) ----+ (N-S) <::::::;:Nebenraum (0-W) (0-W) (36,r m 2)
(18,8m 2 ) (r76,IIm 2 ) (7,36m 2) (ca. 2,75m 2 ) (8,24m 2 )

Portikus mit Pfeilerhof Kultkammer (?) Opferraum


Ptahhotep
Pfeilern im 0 (S-N) ------------+(0-W) (0-W)
(MM,C7)
(ca. 6,4m 2) (ca. 17,6m 2 ) (ca. 3,4 m2 ) (ca. 4,4m 2 )

Ptahhotep I
(MM,D62)
Portikus mit Torraum
Pfeilern im 0 -----+ (0-W)
(ca. r8m 2 ) (ca. rom 2 )
lf rfeilerhof (e)
(0-W)
(93,56m 2)
Vestibül (c) ~
- - - - - - + (0-W)
(4,r6m 2) (3,36m 2 )
_.;:;.- Opferraum (a) (0-W)
Kultkammer (d)
~ (0-W)
(r6,96m 2 )

Opferraum (b) (S-N)


~ (r2,48m 2)

Achtihotep
(MM,D64)
l Portikus mit
Pfeilern im
NO (r4,09m 2 )
Torraum (d)
~ (N-S)
(r4,4m 2 )
~~ Pfeilerhalle (c)
(0-W)
(52,83m 2)
l
Kultkammer (b)
(N-S) (10,97m 2 )

- - - - - - - - + (N-S)
Opferraum (a)
(0-W) (w,6m 2 )

Opferraum (i)
Ptahhotep IL
(rr,pm 2)
r. Lichthof (f)

Portikus mit Torraum (e) . (O-W) ) Vestt.b u.. l (c ) Pfeilerhalle (b) -+ Opferraum (a)

~
Neferbauptah ( 2
Pfeilern im ---+ (N-S) 22,49m (N-S) (0-W) (N-S)
(G 6oro) )
NO (8,o7m 2 ) (5,52m 2) \,.l.i<h,hof(d) 16 •98 m') (r3,48m 2) (5,68m 2 )
(N-S) (8,25m 2)

Senedjemib
Portikus mit
Säulen im 0
Torraum (c)
(N-S)
l} Kultkammer (b)
4- Pfeilerhalle (d) - - - - - - - - - - - - + (N-S) ___".. Opferraum (a) (0-W)
(G 2370) (u,88m 2 ) (4, 73 m2) J (O-W)(59,50m 2 ) (?,J2m2) (r3,o2m 2)

Opferraum (N-S)
Seti-kai
(G 5360)
) Torraum ----+- Lichthof ) _ ---------------------+ (ca. 9,7m2)
(N-S) (0-W) ~ -K .d
(Ca. 6m2) (ca. 8,4m2) ~ orSn) or Pfeilerhalle Opferraum
Ptahhotep (N- - - - - - - - - + (0-W) ~ (0-W)
(ca. 2,4m 2) (ca. 22,75m 2 ) (ca 9,rm 2)
Opferraum (d)
Vestibül (c) } ~ (0-W) (4,5m ) 2

(N-S) (5,53m 2 ) ~ltkammer (b) Opferraum (a)


Seschemnefer
IV. Portikus mit Torraum Lichthof Pfeilerhalle ~ / 2 2
(N-S) (IJ,S m )-+ (0-W) (8,57m )
2

(LG 53-54) Säulen im S (W-O)2 - - + ((S-N)g )-+ ((S-N)


(ca. 12m 2 ) 2 2) (,_ Vestibül Kultkammer Opferraum
(8,4m ) ca. 3 ,7m ca. 27,om (W-O) (N-S) - - + (O-W)
Tjeti
(ca. 4,5m 2 ) (ca. 14,4m 2 ) (ca. 8,2m 2 )

ostecke der verbreiterten Eingangsnische. Leeres Riegel- 2. Felskammer:


lager (Breite: o,26m; Höhe: o,20m) in der Westlaibung
2.1 Eingang zur Felskammer 51 : Aufgrund der modernen
der Türnische, 1,05 m über dem Fußboden. Tür ließ
Restaurationsarbeiten sind weder Türpfanne noch
sich nach innen öffnen; Anschlagstelle links.
Riegellager erkennbar. Die Besonderheiten der Vertei-
- 1.2 Durchgang vom Torraum zum Magazin 49 : Türpfanne lung des Bildprogramms auf der Westwand der Fels-
in der Nordostecke des Magazins erhalten. Riegellager kammer legen jedoch nahe, daß die Türangel in der
aus Holz (Breite: o,15m; Höhe: o,I8m) mit intaktem Nordwestecke der Felskammer befestigt war und daß
Holzriegel (Länge: o,20m) in der Westkante des Ein- die Tür auf die Westwand der Felskammer aufschlug.
gangs. Tür ließ sich zum Magazinraum hin öffnen; An-
schlagstelle links.
49 Mage de.s Durchgangs: Tiefe (N-S): r,2om; Breite (0-W): o,65m; Höhe:
- 1.3 Durchgang zum Lichthof 50 : Türpfanne in der Südwest-
Ecke des Torraums erhalten. Riegellager (o, I 3 X r,95m.
50 Mage des Durchgangs: Tiefe (0-W): o,9om; Breite (N-S): o,6om; Höhe:
o,19m) in der Nordkante der Westwand des Torraums. 2,r5m.
Tür ließ sich nach innen, zum Torraum hin öffnen; 51 Mage des Eingangs: Tiefe (N-S): o,9om; Breite (0-W): o,6om; Höhe:
Anschlagstelle auf der Südwand des T orraums. 2,2o-r,92m.

r8
2.2 Durchgang zur Opferhalle: Wegen der Ausbesserungs- I.2 Inschrift des linken (östl.) Pfeilers.
arbeiten in der Opferhalle sind Reste von Türveranke- I.3 Inschrift des rechten (wesd.) Pfeilers.
rungen nicht sichtbar. Da jedoch am rückwärtigen Ab-
(Pfeilerportiko)
schnitt des Mittelpfeilers Türkanten zu erkennen sind,
ist anzunehmen, daß sowohl der südliche 52 als auch 2. Die Ostwand des Portikos: Begräbnisritual des
der nördliche Durchgang 53 mit Türen verschließbar Chnumhotep.
waren. Die Türlager werden sich zu beiden Seiten des 2.I Die ,, Westfahrt".
Mittelpfeilers befunden haben, so daß die Tür im süd- 2.2 Die >>Saisfahrt«.
lichen Durchgang nach rechts (Norden), die im nörd- 2.3 Der »Sargschlittenzug« zum Grab.
lichen nach links (Süden) ausschlug. Die Zapfen der Das Opfer vor dem Grabherrn.
Türen dürften, ähnlich wie im Grab der Meresanch 3· Die Westwand des Portikos: Begräbnisritual des
111. 5 4, durch heute überdeckte Rillen im Fußboden Nianchchnum.
in die Türpfannen eingeführt worden sein. Die ,, Westfahrt <<.
Die »Saisfahrt«.
2. 5. 2 Opfertische und Opfertafeln Der >>Sargschlittenzug« zum Grab.
3·4 Das Opfer vor dem Grabherrn.
I Felskammer:
Die Südwand des Portikos.
I. I Opferbank und Opfertrog vor der Südwand der Fels- Die beiden Grabherren an den Speisetischen; Opfer-
kammer. In der Südostecke der Felskammer befand gaben und Schlachtungen.
sich einst eine Opferbank, deren Einfassung aus Kalk- 4·2 Das Opfergebet.
steinplatten heute noch zu erkennen ist 5 5 • Rechts neben 4·3 Die Jagd im Papyrusdickicht nach Fischen und
der Opferbank, also in der Südwestecke der Felskam- Vögeln.
mer, steht heute noch ein anepigrapher Opfertrog aus
5· Das Rundholz über dem Eingang zum Torraum.
Tura-Kalkstein, der sich nach unten zu verjüngt 5 6 •
6. Das östliche Türgewände des Eingangs zum Tor-
- 1.2 Scheintüren und Opfertafeln vor der Westwand der
raum.
Felskammer. In die Sockelzone der Westwand der Fels-
6.I Opfergaben.
kammer sind sechs kleine Scheintüren eingeschnitten,
6.2-3 Der Transport der Statuen.
von denen vier Inschriften und Darstellungen tragen 57 •
6.4 Der Transport der Opfer kästen.
Vor den beschrifteten Scheintüren dürften sich einst
6.5 Einführen und Niederwerfen eines Opferrindes.
Opfertafeln befunden haben, von denen allerdings nur
noch zwei der sog. ~tp- Form erhalten sind 58 • 7· Das westliche Türgewände des Eingangs zum Tor-
raum.
2. Opferhalle: Opfergaben.
Der Transport der Statuen.
2.I Opfertafeln vor den Scheintüren der Westwand. Vor
Einführen und Niederwerfen emes Opferrindes.
den beiden Scheintüren der Opferhalle befanden sich
einst zwei große anepigraphe Opferplatten der ~tp­ (Torraum)
Form. Von beiden Opferplatten ist nur noch die nörd- 8. Die westliche Eingangswand im Torraum: Bäckerei
liche erhalten, die vor der Scheintüre des Chnumhotep und Brauerei.
liegt 59 • Die Matte des ~tp-Zeichens weist nach Westen, 8.I Das Zuteilen des Korns für die Bäckerei und Braue-
das Brot nach Osten. rei.
8.2 Das Zerstampfen und Sieben des Korns; das Mahlen
2.6 Die Dekoration des Grabes und Sieben des Mehls.
8.3 Das Backen der ~!t-Brote.
Die meisten Räume des Grabes waren ursprünglich mit Reliefs 8.4 Das Backen der ~!3- und pzn-Brote.
verziert. Ohne Dekoration blieben lediglich die Wände des 8.5 Das Treten der Datteln und das Brauen des Biers.
Magazins im Süden des Torraums sowie die Mauern des Licht-
hofs. Im einzelnen verteilen sich die Szenen auf die Räume wie
folgt: 52
Maße des südlichen Durchgangs: Tiefe (0-W): o,67m; Breite (N-S):
Frontseite des Grabes: Sz. I. o,83 m; Höhe: r,8om.
53
- Pfeilerportiko: Sz. 2-7. Maße des nördlichen Durchgangs: Tiefe (0-W): o,67 m; Breite (N-S):
54 Mersyankh III, Plan C. [o,83 m; Höhe: r,8om.
- Torraum: Sz. 8-16. 55 Maße der Opferbank: Breite (0-W): o,82m; Tiefe (N-S): o,9om; Höhe:
- Lichthof: Sz. 17-I8. 0,58 m. Die Opferbank ist wahrscheinlich ein Werk der Spätzeit.
Vestibül der Felskammer: Sz. 19-27. :.o Äußere Maße: Länge (0-W): o,72m; Breite: (N-S): o,6om; Höhe: o,4om;
Felskammer: Sz. 28-38. innere Maße: Länge: o,s8m; Breite: o,53m; Tiefe: o,34m. Dicke der
- Opferhalle: Sz. 39-42. Wandung: o,o7m. Basis: o,s8 X o,53m.
57 Zu den Maßen: s. u. Abschnitt 111 Sz. 34.1-4.
58 Zu den Maßen: s. u. Abschnitt III, Sz. 34· 3/4 Annex.
An Einzelszenen sind zu beobachten 60 : 59 Länge (N-S): o,79m; Breite (0-W): o,47 m; Höhe: o,rom.
I. Die Frontseite des Grabes. 60 Die Numerierung der Einzelszenen entspricht der Numerierung der Szenen
I. I Inschrift des Architravs. in der unten gegebenen ausführlichen Beschreibung in Abschnitt III.

I9
8.6 Die Abrechnung über die Produkte der Bäckerei und r6.r Das Ölmagazin.
Brauerei. r6.2 Die Jagd in der Wüste.
Das obere Bildfeld der Nordwand des Torraums: r6.3 Die Ernte von Baumfrüchten im Fremdland.

Werft- und Gartenszenen. r6.4 Das Austreten des Weins.
Nianchchnum bei der Besichtigung der Arbeiten auf r6.5 Die Sackpresse.
der Werft und im Garten. r6.6 Das Verschließen und Versiegeln der Weinkrüge.
Chnumhotep bei der Besichtigung der Arbeiten auf r6.7 Das Einfüllen des Weins in die Krüge.
der Werft und im Garten. (Lichthof)
Das Leben der Ziegenhirten und das Fällen der Das südliche Türgewände des Durchgangs vom Tor-
I7·
Bäume. raum zum Lichthof.
9·2 Der Schiffsbau auf der Werft. Der Aufzug der Domänen des Nianchchnum und
9·3 Die Ernte der Baumfrüchte des Gartens. die Schatzmeister.
9·4 Der Anbau der Alliaceen und des Lattichs sowie die Nianchchnum in der Eselssänfte.
Ernte im Papyrusteich.
r8. Das nördliche Türgewände des Durchgangs vom
IO. Das linke untere Bildfeld der Nordwand des Tor-
Torraum zum Lichthof.
raums.
r8.r Der Aufzug der Domänen des Chnumhotep und die
IO.I Der Singvogelfang im Garten.
Schatzmeister.
!0.2 Das Einsperren der gefangenen Pirole in Käfige.
r8.2 Chnumhotep in der Eselssänfte.
!0.3 Die Fahrt zum >>Schönen Westen« im Segelschiff.
(Vestibül)
I I. Das rechte untere Bildfeld der Nordwand des Tor-
Die Dekoration des östlichen Pilasters beim Eingang
raums.
zum Vestibül.
I I. I Die Arbeit der Nagelpfleger und Barbiere.
11.2-4 Szenen des ägyptischen Marktes. 20. Die Dekoration des westlichen Pilasters beim Ein-
II.5 Die Fahrt zum >>Schönen Westen« in zwei Segel- gang zum Vestibül.
schiffen.
2!. Die Innenseite des Architravs über dem Eingang
!2. Die Ostwand des Torraumes. zum Vestibül (Nordseite).
!2.1 Der Vertrag mit den Totenpriestern. 2r.A Nianchchnum inspiziert die Opferrinder.
I2.2-3 Der Aufzug der Totenpriester. 2r.B Chnumhotep inspiziert die Opferrinder.
!2.4 Die Familie des Nianchchnum und Chnumhotep. 2I.I -2 Das Heranbringen der Opferrinder.
12.5 Die Totenpriester.
!2.6 Die Fahrt zu den Heiligen Stätten in zwei Ruder- 22. Die Ostwand des Vestibüls.
schiffen. 22.! Chnumhotep bei der Besichtigung der Wüstentiere.
22.2 Das Heranführen der Wüstentiere.
13· Das obere Bildfeld der Südwand des Torraumes.
I3.A Nianchchnum bei der Besichtigung der Arbeiten der 23. Die Westwand des Vestibüls.
Vogelfänger und Fischer. 23.1 Nianchchnum bei der Besichtigung der Wüstentiere.
I3.B Chnumhotep bei der Besichtigung der Arbeiten der 23.2 Das Heranführen der Wüstentiere.
Vogelfänger und Fischer.
Die Südwand des Vestibüls.
J3.I Der Vogelfang mit dem Schlagnetz und die Übergabe
Die beiden Grabherren an den Speisetischen; Opfer-
des Geflügels an die beiden Grabherren.
gaben und Opferriten.
13.2 Die Herstellung und das Flicken der Netze für den
Das Opfergebet.
Vogelfang.
Chnumhotep und Nianchchnum im Galaschurz.
13.3 Der Fischfang mit dem Schleppnetz und mit der
Angel und Übergabe der gefangenen Fische an die Das Rundholz über dem Eingang zur Felskammer.
beiden Grabherren.
Das östliche Türgewände des Eingangs zur Fels-
13.4 Der Fischfang mit dem Handnetz, mit den Reusen kammer.
und mit den Setzkörben sowie die Verarbeitung der
Aufzug der Totenpriester.
gefangenen Fische.
Das Vorführen der Opferrinder.
Architrav über dem Durchgang zum Magazin:
Schlachttiere. Das westliche Türgewände des Eingangs zur Fels-
Das untere Bildfeld der Südwand des Torraumes. kammer.
I 5·
r5.A Nianchchnum und Chnumhotep bei der Inspektion Aufzug der Totenpriester.
der Ablieferungen. Das Vorführen der Opferrinder.
Das Heranbringen der Baumfrüchte. (Felskammer)
Die Abrechnung über die Feigenernte und die Wein- 28. Die Nordwand der Felskammer.
kelter. 28.r Das Worfeln und Sieben des Getreides.
15·3 Das Heranbringen der Erträge aus den Wüsten- 28.2 Das Scheffeln des Korns.
gebieten. 28.3 Das Anfüllen der Scheunen.
I 5·4 Das Heranbringen von Gaben auf Booten. 28.4 Die Abrechnung mit den Dorfschulzen.
r6. Die Westwand des Torraumes. 29. Der Nordabschnitt der Ostwand der Felskammer.

20
Chnumhotep bei der Besichtigung der Erntearbeiten. 35· 1 Das Vorführen von Opferrindern.
Nianchchnum in der Sänfte bei der Besichtigung der 35·2- 3 Das Vorführen von Wüstentieren.
Erntearbeiten. 35·4 Geflügel.
Der Ackerbau {Pflügen mit dem Rindergespann;
36. Das nördliche Türgewände des südlichen Durch-
Aussaat und Eintreten der Saat durch die Widder-
gangs zur Opferhalle.
herde; Flachsernte).
Das Vorführen von Opferrindern.
Die Ernte {Sicheln des Getreides und Abtrausport
Das Vorführen von Wüstentieren.
der Garben).
Geflügel.
29·3 Das Einbringen des Korns (Rücktrieb der Eselsherde
aufs Feld zu den aufgestapelten Garben). 37· Das südliche Türgewände des nördlichen Durch-
29·4 Die Bearbeitung des Korns (Aufwerfen der Miete; gangs zur Opferhalle.
Dreschen des Korns mit der Rinderherde; Speichern 37· I Das Vorführen von Opferrindern.
des Korns). 37·2- 3 Das Vorführen von Wüstentieren.
30. Der Südabschnitt der Ostwand der Felskammer. 37·4 Geflügel.
30.A Chnumhotep bei der Besichtigung der Handwerker- 38. Das nördliche Türgewände des nördlichen Durch-
stätte. gangs zur Opferhalle.
30.B Nianchchnum bei der Besichtigung der Handwerker- Das Vorführen von Opferrindern.
stätte. Das Vorführen von Wüstentieren.
30.1 DieStatuenherstellung{Bildhauer-undMalerarbeiten). Geflügel.
30.2 Die Metallbearbeitung {Schmelzen des Metalls und
Bearbeiten der Werkstücke; Vergolden von Gegen- (Opferhalle)
ständen der Grabausrüstung). 39· Die Ostwand der Opferhalle.
30·3 Die Arbeiten der Schmuckhandwerker und der Zim- 39·1 Die beiden Grabherren in gegenseitiger Umarmung.
merleute (Herstellen von Halskragen; Handlungen 40. Die Südwand der Opferhalle.
in der Zimmermannswerkstatt). 4o.A Nianchchnum am Speisetisch.
Der Aufzug der Domänen des Nianchchnum und 40.1 Die Opferliste.
Chnumhotep. 40.2 Die Opfergaben.
3I. Die Südwand der Felskammer. 40·3 Die Totenpriester.
3I.I Die beiden Grabherren an den Speisetischen und 40·4 Die Schlachtungen.
Opfergaben.
Die Musikkapelle. 41. Die Nordwand der Opferhalle.
31.2
Männertanz und Frauentanz. 4LA Chnumhotep am Speisetisch.
3I.3
41.1 Die Opferliste.
32. Der Südabschnitt der Westwand der Felskamm er. 41.2 Die Opfergaben.
32.1 Die Öllisten des Chnumhotep und des Nianch- 41.3 Die Totenpriester.
chnum. 41.4 Die Schlachtungen.
32.2 Totenpriester.
32.3 Die beiden Grabherren in gegenseitiger Umarmung 42. Die Westwand der Opferhalle.
sowie deren Kinder. 42. I Die Scheintüre des Nianchchnum.
42.2 Die beiden Grabherren in gegenseitiger Umarmung.
33· Der Nordabschnitt der Westwand der Felskammer.
42.3 Die Scheintüre des Chnumhotep.
H·A Die beiden Grabherren bei der Jagd im Papyrus-
dickicht nach Fischen und Vögeln.
33.B Das Leben der Hirten auf dem Felde.
33.B.I Das Herstellen von Matten, das Backen von Brot
3· DIE DEUTUNG DER ANLAGE
und das Mahl des Aufsehers.
ALS DOPPELGRAB
33.B.2 Die Aufzucht der Rinder (Kalben einer Kuh; Trän-
ken eines Rindes; Melken einer Kuh; Hirten in der
Laube).
Die Grabanlage, die aus einem Torraum mit Pfeilerportiko,
Die Heimkehr der Hirten vom Feld (Heimkehr im
einem Lichthof, einer Felskammer mit Vestibül sowie aus einer
Boot und Durchtrieb einer Rinderherde durch die
Opferhalle besteht, ist sowohl für den Totendienst des Nianch-
Furt).
chnum als auch für den des Chnumhotep bestimmt. Im archi-
3 3 .A/B.4 Das Schifferstechen während der Heimkehr der
tektonischen Grundplan sind für die beiden Grabherren jedoch
Hirten vom Feld.
keine getrennten Kultkammern und Opferhallen vorgesehen,
34· Die Sockelzone der Westwand. so daß im eigentlichen Sinne nicht von einer Doppelanlage
34.1 Die Scheintüre des Nianchchnum. gesprochen werden kann. Als wirkliche Doppelgräber haben
34.2 Die Scheintüre des Chnumhotep. solche Anlagen zu gelten, die - wie z. B. in Gizeh die Anlagen
34·3 Die Scheintüre des Hemre. des Seti-kai/Ptahhotep 61 und des Seschemnefer IV./Tjeti 62
34·4 Die Scheintüre der Tjeset.
3 5· Das südliche Türgewände des südlichen Durchgangs 61
JuNKER, Giza VII, 195 Abb. 83.
62
zur Opferhalle. Jt;NKER, GizaXI,92Abb.49·

21
und in Saqqara die Anlagen des Ptahhotep/Ptahhotep des Worauf die dominierende Stellung des Nianchchnum beruht,
»Roten« 63 , des Achtihotep/Ptahhotep 64 und des Mereruka/ kann nicht mit letzter Sicherheit festgestellt werden. Beide
Watetchethor I Meriteti 65 für den einzelnen Grabherrn je- Grabherren waren sicher Geschwister (Sz. r 2.4), vielleicht
weils eigene Kulträume vorsehen. Obwohl daher das Grab des sogar Zwillinge, wobei aus der familiären Situation eine Be-
Nianchchnum und Chnumhotep nicht die charakteristischen vorzugung des einen vor dem anderen Grabherren nicht unbe-
Merkmale einer Doppelgrabanlage aufweist, ist es dennoch als dingt abgeleitet werden kann, es sei denn, man würde anneh-
eine solche anzusprechen, da nicht nur das lnschriftenmaterial, men, daß Nianchchnum der ältere Bruder war. Möglicher-
sondern auch die gesamte Grabdekoration auf beide Grab- weise hat Nianchchnum eine höhere Stellung bei Hofe erreicht,
herren zu beziehen ist. so daß er in dem von ihm zusammen mit Chnumhotep geteil-
Am deutlichsten wird die Grundkonzeption der Anlage als ten Grab stets an vorrangiger Stelle erwähnt wird. Da Chnum-
Doppelgrab durch das epigraphische Material. Als Besitzer hotep vor Nianchchnum verstorben sein dürfte 66, läßt sich
des Grabes werden auf den Außenseiten des Grabes (Sz. 1) eventuell die dominierende Stellung des Nianchchnum dadurch
sowie auf den Rundhölzern über den Eingängen zum Torraum erklären, daß er in erster Linie für die Dekoration des Grabes
(Sz. 5) und zur Felskammer (Sz. 25) Nianchchnum und verantwortlich war.
Chnumhotep nebeneinander genannt. In gleicher Weise sind In diesem Zusammenhang mag bedeutsam erscheinen, daß die
sämtliche Inschriften des Grabes, die ohne direkten Bildbezug Frauen der beiden Grabherren nur an wenigen Stellen begeg-
stehen, für beide Grabherren konzipiert (Sz. 4.2; 24.2), wobei nen. Chentikaus, die Frau des Nianchchnum, erscheint an vier
Nianchchnum stets die beherrschende Rolle spielt und vor (Sz. 4.3; 23.1; 3r.r; 33.A), Chenut, die Frau des Chnumhotep
Chnumhotep genannt wird (vgl. auch Sz. 12.I; rs.A). Einzelne nur an drei verschiedenen Stellen des Grabes (Sz. 4· 3; 22. I;
Bilder erscheinen in doppelter Ausführung (z. B.: Bestattungs- 33.A), wobei der Kontext der Szenen jeweils sehr ähnlich ist.
ritual) (Sz. 3!2); Sänftenaufzug (Sz. 17/r 8); Besichtigung des Beide Frauen werden bei der Jagd im Papyrusdickicht im
Wüstenwilds (Sz. 23/22); Opferszenen (Sz. 4.1; 24.1; 31.1; Papyrusboot mitgenommen (Sz.4.3; 33.A) und nehmen an
40/4r; u.a.m.), ~daß trotzder räumlichen Vereinheitlichung der Besichtigung des Wüstenwilds teil (Sz. 23.ri22.r). Nur
der Charakter eines Doppelgrabes gewahrt bleibt, der im einmal wird die Frau des Nianchchnum zusammen mit ihrem
übrigen durch die getrennten Scheintüren der beiden Grab- Gatten am Speisetisch (Sz. JI.r) abgebildet und zwar ausge-
herren (Sz. 34.rh; Sz. 42.1/3) ausdrücklich angezeigt wird. rechnet an der Stelle, an der Nianchchnum, entgegen dem son-
Bei Szenen, die für beide Grabherren in gleicher Weise gelten, stigen Brauch, im Ostteil einer Südwand dargestellt wird. Die
rahmen deren großformatige Figuren jeweils das diesen unter- Ungewöhnlichkeit dieser Szene muß bereits in ältester Zeit
geordnete Gesamtbild ein (vgl. Sz. 9.AIB; r 3.A/B; 2r.A/B; aufgefallen sein, da in der eben genannten Speisetischszene das
29.A/B; 3o.A!B). Bild der Frau des Nianchchnum getilgt worden ist.
Die beim inschriftlichen Material durch Voranstellung des
Namens bekundete dominierende Rolle des Nianchchnum
wird bei den Darstellungen durch eine bestimmte Anordnung
der Figuren des Nianchchnum und Chnumhotep aufgenom- 4· DIE UNTERIRDISCHEN GRABBEREICHE
men. Hierbei scheinen bestimmte Regeln zu gelten. (Abb. I-2)
Bei selbständigen Szenen befindet sich das Bild des Nianch-
chnum stets auf der West- (Sz. 3, 23) oder Südwand (Sz. 17,
40), während das Bild des Chnumhotep auf der gegenüber- Das Grab des Nianchchnum und Chnumhotep weist neben der
liegendenOst- (Sz. 2, 22) oder Nordwand (Sz. I 8, 41 )erscheint. Hauptsargkammer mit den Sarkophagen der beiden Grab-
Entsprechendes gilt für Szenen, die links und rechts vom über- herren eine Anzahl von Nebenbestattungen auf, die über senk-
geordneten Bild der beiden Grabherren eingerahmt werden. rechte Grabschächte beigesetzt wurden. Im folgenden wird
Auf Südwänden begegnet das Bild des Nianchchnum stets im daher zwischen der Hauptbestattung des Nianchchnum und
Westen, d.h. rechts (Sz. 4.r.2; 4.3.2; 13.B; vgl. I5.A; 24.r.2; des Chnumhotep und den Nebenbestattungen getrennt.
24.3.2; einzige Ausnahme: Sz. 3LLI), das des Chnumhotep
im Osten, d. h. links. Auch auf den Nordwänden steht das
Bild des Nianchchnum in der westlichen Bildhälfte (Sz. 9.A;
2r.A), während das des Chnumhotep im östlichen Teil des
63 PM III, 98; MARIETTE, Mast. C 6-7.
Bildfeldes erscheint.
64 PM III, r56; Ptahhetep ll, Tf. I.
Ein dazu analoges Verfahren ist bei den Ost- und Westwänden 65
PM III, 136; Mereruka l, Plan (gegenüber Tf. 2).
des Grabes zu beobachten. So befindet sich das Bild des 66 Ein zeitlich früher gelegener Tod des Chnumhotep läßt sich nur aus Indi-
Nianchchnum auf den Ostwänden stets südlich, d.h. rechts zien erschließen. So ist z. B. festzustellen, daß an manchen Stellen Nianch-
von der Hauptszene (Sz. 29.B; 3o.B; vgl. 39.2), während das chnum ohne Zeremonialbart, Chnumhotep in der analogen Szene jedoch
des Chnumhotep im gegenüberliegenden nördlichen Teil der mit Zeremonialbart abgebildet wird (s.u. Abschnitt III, Anm.430). An
manchen Stellen (Sz. p.I und Sz. 33.A) wird Chnumhotep als »geehrt
Szene erscheint (Sz. 29.A; 3o.A; vgl. 39.2). Diesem Anord-
beim großen Gott« bezeichnet, während Nianchchnum ausschließlich
nungsprinzip entspricht die Verteilung der Grabherren auf den Amts- und Ehrentitel trägt. Als weiteres Indiz könnte aufgeführt werden,
Westwänden des Grabes. Bei Szenen der Westwände begegnet daß allem Anschein nach Chnumhotep im Westteil der Sargkammer bei-
Nianchchnum im südlichen (Sz. 32.3; 33.A.r; 34.1; 42.1; gesetzt wurde, während der Ostteil der Sargkammer, der durch den schrä-
42.2) und Chnumhotep im nördlichen Abschnitt (Sz. 32.3; gen Stollen unmittelbar zu begehen war, offenbar Nianchchnum vorbehal-
ten war (s. u. Abschnitt III, Anm. 861 mit Text). Ob in diesen Zusammen-
33.A.2; 34.2; 42.2; 42.3). hang gehört, daß die Bilder des Bestattungsrituals des Nianchchnum bemalt
Westen und Süden haben offenbar eine größere Bedeutung als gewesen sind, während bei Chnumhotep keine Farbreste zu erkennen sind,
Osten und Norden. wage ich nicht zu entscheiden.

22
4.I Der Grabbereich des Nianchchnum und Chnumhotep Seine Maße sind:
(Abb.2) - Sarkophag: Breite (0-W): I,20m
Länge (N-S): 2,3om
Der Grabbereich der Anlage des Nianchchnum und Chnum- Höhe: o,9om
hotep ist über einen, vermutlich während der zweiten Bauphase Dicke der Sargwandung: 0,3 8 m.
angelegten schrägen Stollen zu erreichen, der unmittelbar unter Deckel: Der zerbrochene Sarkophagdeckel ist
der Felskammer des Grabes nach Süden führt. Die Sarkophage heute noch o,9om breit, 2, I 5 m lang und
des Nianchchnum und Chnumhotep befanden sich in zwei 0,40m dick.
nebeneinander liegenden Sargkammern, die durch eine niedere
Steinmauer voneinander getrennt waren. Das wahrscheinlich bereits während des Alten Reiches
beraubte Grab wurde in der Spätzeit neu belegt. So fan-
den sich in der östlichen Sarkophagkammer zahlreiche
4· I. r Der schräge Stollen 67 Holzsärge der Spätzeit. Auch der Wanddurchbruch in der
Südwand der Kammer könnte auf die Spätzeit zurück-
Ähnlich wie beim Grab des Sechentiu und Neferseschemptah 68
gehen, da er in eine Galerie einmündet, in der weitere
beginnt der schräge Stollen unmittelbar vor dem Felsgrab im
späte Bestattungen lagen.
Fußboden des hier zu einem Vestibül umbauten Raums. Die
obere Mündung des schrägen Stollens liegt vor dem Eingang 2 Die westliche Sargkammer, die unter der Opferhalle des
zur Felskammer und hat die Maße: 2,50 (N-S) X I,8o (0-W). Felsgrabes liegt und mit dieser durch einen senkrechten
Dort wurden 4 7 Schiffsmodelle aus Holz (Länge ca. 0,4 5 m) Schacht verbunden ist (s. u. 4.2. r. I), schließt nach der
gefunden. niederen Trennmauer unmittelbar nach Westen hin an
Der schräge Stollen setzt unter der Verkleidung der Südwand die östliche Sargkammer an. Ihre Maße sind:
des Vestibüls ein und führt in einem Neigungswinkel von etwa Breite: (0-W): 3,6om
I6° über eine Strecke von 6,7om unter der Felskammer ent- Länge (N-S): 3,3om
lang69. Die lichte Weite des Stollens beträgt in der Breite: Höhe: I,9om.
r,7om und in der Höhe: I,2om. Der Stollen mündet in die Die unverkleidet belassene Sargkammer wurde in der
Sargkammer, wobei seine Oberkante 2,2om und seine Unter- Spätzeit durch den von der Oberseite des Felsgrabes durch
kante r,oom über dem Fußbodenniveau der Sargkammer die Opferhalle hindurchführenden Schacht aus begangen
liegen. Der Fußboden der Sargkammer befindet sich 4,Iom und diente als Bestattungsplatz für eine große Zahl von
unter dem Niveau der Felskamm er. Mumien. In dieser Zeit wurde der dort befindliche Stein-
sarkophag des Alten Reiches zerschlagen und als Stütz-
4.1.2 Die Sargkammer pfeiler im Nordteil der Sarkophagkammer aufgerichtet.
Die heute nur noch schwer zugängliche westliche Sarg-
Die Sargkammer des Grabes ist als Doppelsargkammer ange- kammer weist in ihrem Südteil einen Wanddurchbruch
legt, wobei ein östlicher Raum und ein westlicher Raum zu auf, der sich mit der im Süden des Grabes entlangführen-
unterscheiden sind. Der schräge Stollen mündet in den öst- den Galerie verbindet, in der weitere Bestattungen der
lichen Teil der Sargkammer ein, und zwar o,8om von der Spätzeit liegen.
Nordostecke des Raumes entfernt.
- 3 Da keine der beiden Sargkammern beschriftetes Material
I Die östliche Sargkammer, zu der der schräge Stollen hin- hinterlassen hat, ist schwer zu entscheiden, welche der
führt, ist von der westlichen Sargkammer durch eine beiden Kammern dem Grabherrn Nianchchnum und
niedere Steinmauer aus Kalksteinblöcken getrennt. Die welche dem Chnumhotep zuzuweisen ist. Indizien spre-
Trennmauer, die eine Höhe von o,85 m erreicht, wurde chen dafür, daß die östliche Sargkammer einst die Be-
zu einem späteren Zeitpunkt (entweder bei der Zerstö- stattung des Nianchchnum enthielt und die westliche
rung des Grabes unter Unas oder während der Spätzeit) dem Grabherrn Chnumhotep vorbehalten war. Ent-
durchbrochen, so daß sie nur noch in ihrem Nordteil scheidend scheint mir zu sein, daß bei der Speisetisch-
erhalten ist. Die Trennmauer scheint Bestandteil einer szene auf der Südwand der Felskammer (Sz. 3 I. I), also
Art Sockelzone der Sargkammer gewesen zu sein, da auch unmittelbar über der östlichen Sargkammer, Nianch-
vor der Nord-, Ost- und Südwand die Reste einer niederen chnum am östlichen Speisetisch und Chnumhotep am
Kalksteinverkleidung erhalten sind, die allerdings dort nur westlichen Speisetisch Platz genommen haben. Dies ist
eine Höhe von o,4om erreichen. Die Maße der Sargkam- insofern bemerkenswert, als bei den übrigen Speisetisch-
mer sind: szenen der Südwand des Pfeilerportikos (Sz. 4· I) und der
Südwand des Vestibüls (Sz. 24. 1) eine umgekehrte An-
Breite (0-W): in der Verkleidungszone: r,95 m; oben: ordnung zu beobachten ist. Dort sitzen Nianchchnum
2,2om und Chnumhotep vor den westlich bzw. östlich aufge-
Länge (N-S): in der Verkleidungszone: 2,6om; oben: stellten Speisetischen. Wird dieser ungewohnten Anord-
3,rom
Höhe: 2,05 m.
67
Da der untere Grabbereich heute nicht mehr zugänglich ist, beruhen sämt-
Die Sargkammer enthält noch den alten Steinsarkophag, liche Angaben auf schriftlicher und mündlicher Auskunft durch den Aus-
68 Two Tombs of Craftsmen, 40. [gräber.
dessen Deckel allerdings in alter Zeit zerschlagen worden 69 Der unverkleidet gebliebene Stollen weist an zwei Stellen seitliche Durch-
ist. Der aus Kalkstein gearbeitete Sarkophag ist nord- brüche auf, die von Schächten in der Felskammer und der Opferhalle
südlich orientiert und besitzt keinerlei Inschriften. (s. u. 4.2.2.4 und 4.2. I .2) ausgehen.

23
nung der beiden Grabherren auf der Südwand der Fels- Am Schachtgrund öffnet sich rohe Sargkammer nach
kammer eine noch so geringe Aussagekraft zugebilligt, Osten.
kann auch der vor der Scheintüre des Chnumhotep an- Maße: 0,70 X o,8o X 1,75 m.
gebrachte Schacht erklärt werden. Er führt unmittelbar Zwischen Schacht 3 und dem weiter nördlich liegenden
in die westliche Sargkammer hinab, wo er vor dem ur- Schacht 4 befindet sich ein Verbindungsstollen. Mög-
sprünglichen Standort des Sarkophages mündet, und licherweise sollte dieser Schacht beim ersten Bau der Be-
könnte sehr wohl für die Bestattung des Chnumhotep stattung des Nianchchnum dienen, dessen Scheintüre sich
vorgesehen gewesen sein 70 • Der schräge Stollen hätte dann auf der gegenüberliegenden Westwand der Felskammer
nur für die Bestattung des in der östlichen Kammer bei- befindet.
gesetzten Toten gedient, in dem ich nunmehr Nianch- Keine Funde.
chnum sehen möchte. Seiner auch sonst im Grab überall
- 4 Schacht vor der Ostwand unter der Opfernische.
zu beobachtenden dominierenden Stellung entspricht,
Maße: r,oo (0-W) X I,05 (N-S) X 3,6om.
daß sein Sarkophag einen günstigeren Standort erhielt,
Am Schachtgrund öffnet sich rohe Sargkammer nach
der näher amBereich der Lebenden lag.
Westen.
Maße: 0,70 X o,70 X r,oom.
Zwischen Schacht 4 und Schacht 3 besteht ein Verbin-
4.2 Die Grabschächte 71 dungsstollen. Vielleicht sollte diese Sargkammer beim
ersten Bau der Bestattung des Chnumhotep dienen. Die
Das Grab des Nianchchnum und Chnumhotep weist mehrere Sargkammer besitzt einen Durchbruch zum schrägen
Nebenbestattungen auf, die in Grabschächten in der Opfer- Stollen.
halle, in der Felskammer, im Lichthof und im Magazinraum Keine Funde.
beim Torraum beigesetzt waren. Die zumeist leeren Grab-
schächte weisen folgende Maße auf. - 5 Schacht in der Nordostecke der Felskammer.
Maße: o,85 (0-W) x o,85 (N-S) x 3,4om.
Am Schachtgrund befindet sich eine ostwärts gerichtete
4-2.I Die Grabschächte der Opferhalle kleine Sargkammer.
Maße: r,oo X r,oo X I,5om.
- I Schacht vor der Scheintüre des Chnumhotep, möglicher- In der Sargkammer beginnt ein Grabräubergang, zu den
weise für die Bestattung des Chnumhotep vorgesehen. östlich gelagerten Gräbern, darunter des Irienkaptah und
Maße: 0,45 (0-W) X o,85 (N-S) X 4,Iom. des Sechentiu /Neferseschemptah.
Führt in die westliche Sargkammer hinab.
- 2 Schacht im nördlichen Durchgang von der Felskammer 4.2.3 Die Grabschächte des Lichthofs
zur Opferhalle.
- I Schacht in der Achse Torraum-Lichthof!Lichthof-Fels-
Maße: r,ro (0-W) X o,65 (N-S) X 2,75m.
kammer.
Vom Schacht führt ein Durchbruch zum schrägen Stollen.
Maße: o,85 (0-W) X 0,95 (N-S) X 1,25 m.
3 Schacht der Spätzeit in der Südwestecke der Opferhalle, Der ohne Sargkammer gefundene Schacht ist mit Lehm-
die Scheintüre des Nianchchnum durchbrechend. ziegeln verkleidet.
Maße: 1,30 (0-W) X r,ro (N-S) X 4,rom.
- 2 Schacht in der Nordwestecke des Lichthofs.
Schacht beginnt an der Oberseite des Grabes.
Maße: r,ro (0-W) x r,2o (N-S) x 2,75m.
Der ohne Bestattung gefundene Grabschacht ist mit Stein-
4.2.2 Die Grabschächte der Felskammer mauerwerk verkleidet.

- r Schacht in der Südostecke der Felskammer. Mündung 4.2.4 Der Grabschacht des Magazinraums
liegt unter der von Kalksteinplatten eingefaßten Opfer-
bank aus Lehm. - 1 Schacht in der Mitte des Magazins unter zwei Kalkstein-
Maße: o,8o (0-W) X o,9o (N-S) X 2,r5m. platten der Ausmaße 1,07 X o,6om.
Am Schachtgrund keine Sargkammer. Im Schutt mehrere Maße: 0,70 (0-W) X 0,70 (N-S) X r,2om.
Fragmente der Wandverkleidung der Felskammer. Am Grunde des Schachts befindet sich eine mit Kalkstein-
platten verkleidete Sargkammer, die eine sehr zerstörte
- 2 Schacht vor der Ostwand der Felskammer, dem Mittel- Bestattung enthielt.
pfeiler beim Durchgang zur Opferhalle gegenüber. Maße der Sargkammer: 0,33 X 0,33 X I,oom.
Maße: r,o5 (0-W) X r,4o (N-S) X 3,4om.
Am Schachtgrund öffnet sich eine rohe Sargkammer nach 70 Es ist darauf hinzuweisen, daß bei den Grabschächten 3 und 4 der Fels-
Osten. kammer, die beide vermutlich der ersten Bauphase des Grabes angehören
Maße: 0,70 X 0,70 X I,oom. und - da sie den beiden rudimentären Scheintüren des Nianchchnum und
Chnumhotep (Sz. 34- Ih) gegenüberstehen ursprünglich für die Bestat-
Im Schutt fanden sich ein Finger und ein Ohr einer Holz- tung des Nianchchnum und Chnumhotep vorgesehen gewesen sein könn-
statue. ten, eine ähnliche Verteilung der Sargkammern zu beobachten ist. Die
durch einen Stollen miteinander verbundenen Grabschächte besitzen jeweils
- 3 Schacht vor der Ostwand in der Südostecke des Baus der eine Sargkammer, wobei die südliche (des Nianchchnum) nach Osten und
r. Phase. die nördliche (des Chnumhotep) nach Westen weist.
71
Maße: 1,20 (0-W) X 1,20 (N-S) X 2,5om. Maße und Fundangaben beruhen auf Mitteilungen durch den Ausgräber.
II. Abschnitt. Die Grabherren: Stellung, Totenpriester, Familie, Datierung

r. NIANCHCHNUM UND CHNUMHOTEP Nicht alle 57 noch erhaltenen Namensnennungen sind mit
Titeln verbunden 3 • Jedoch sind ausreichend Titel vorhanden,
um zwei Formulare unterscheiden zu können, wobei das eine
r. I Nianchchnum Formular 4 sich auf Tätigkeiten des Nianchchnum bei Hofe,
das andere 5 sich auf Tätigkeiten des Nianchchnum im Bereich
Die Namensnennungen des Nianchchnum sind stets auf eine der Verwaltung des Sonnenheiligtums und der Pyramiden-
Namensnennung des Chnumhotep bezogen und stehen daher anlage des Neuserre bezieht. Kennzeichen des ersten For-
immer in mittelbarer oder unmittelbarer Verbindung mit mulars ist der Amtstitel eines >>Aufsehers der Nagelpfleger des
dem Namen des Chnumhotep. Bei insgesamt 57 erhaltenen Palastes<< (s~g jrjw rnwt pr-rj) 6 , während das zweite For-
Namensnennungen 1 erscheint der Name des Nj-rn!J-!Jnmw 2 an mular mit dem Ehrentitel eines »Vorstehers der Nagelpfleger
52 Stellen in der Form !!._ 9 und an nur fünf Stellen in der des Palastes« (jmj-ri jrjw rnwt pr-r?) verbunden ist.
Form !!._ !f (; (Sz. 4.2; I3.B; I7.2; 24.2; 32.3).

r.r.I Das erste Titelformular (19 Belege):

r. (Sz. 3.4; 2I; 3o.B; 32.1.2;· 33.A.I; 34.I:

------ ~ r t:= ---------------------


2. (s z. I.I; 3.I; 32·3 ) : - - - - - -~ l' Am-
~
n :;:-- - - - - - - - - - - ~~
e
3· (Sz. I2.r; 12.4): ~ r i ::- C/4~~~~~
4· (Sz. 39·I; 42.I): ~ r K~ - - - - - - - - - - 4)~~~ ~~
5· (lnschriftblock): ~ r !:.:= l~ C7 !I!b:! I ß
6. (Sz. 29.B): ;::: p ~ :=_ l~ C7r:t}~i~
7· (Sz. I5.A): ~ r :=
A ~~ %!/$/;,
8. (Sz. 42.I): c-J nt <2>-- '1 ~ ~ Ce7J
<:><:::> l' fJ ~ """"""'""' <::> ~
9· (Sz. 42.2): ~~~ ~ r!:: ~iS; g;::::

Die mit dem Titel »Aufseher der Nagelpfleger des Palastes« (mrrw nb.f) + nb jmif? !Jr ntr rj (var. jm?f?w f?r ntr r?)
(s~g jrjw rnwt pr_rl) zusammengesetzte erste Titelfolge + jrj j!Jt njswt + Nj-rnf?-!Jnmw.
lautet:

a) jrj rnwt njswt (9. IO) >>Nagelpfleger des Königs«


b) s~g jrjw rnwt pr-r? (I bis »Aufseher der Nagelpfleger 1
Die Namensnennungen könnten mit Sicherheit auf 59, wenn nicht auf 61
IO) des Palastes<< erhöht werden, wenn die zerstörten Stellen mitgezählt würden.
2
c) mhnk njswt (6. 7· IO) »Vertrauter des Königs« 7 PNI, 17I.2I.
3
Nicht mit Titeln verbunden sind die Namensnennungen bei den Domänen-
m~nk njswt mrrw nb.f »Vertrauter des Königs, den
aufzügen (Sz. I7.I, 30.4), bei Teilen der Scheintüre (42.1) und beim Rund-
(8. 9) sein Herr liebt« holz über dem Eingang zur Felskammer (Sz. 25).
d) nb jmi!J !Jr ntr rj (3. 5. »Herr des jmif? beim 4
19 Belege.
5 16Belege.
6. IO) großen Gott«
6
jm?!Jw !Jr ntr rj (4) »geehrt beim großen Gott« Nianchchnum und Chnumhotep sind in der Mastaba des Schepsesptah in
Abu-Sir als jrj 'nwt pr-<l belegt. Der einfache Titel scheint die tatsächliche
e) jrj j!Jt njswt (2. 5· 6. ro) »Verwalter des Königs- Amtsposition der Grabherren anzugeben.
vermögens« (o. ä.) 8 7
Der Titel in Beleg 6 mit iri f!Jt njswt verbunden; in Beleg IO befindet er sich
vor s!Jg jrjw 'nwt pr-'l.
Die gesamte Titelfolge stellt sich somit etwa in folgender Weise 8
Der Titel steht in Beleg 5 vor nb jm:!J !Jr nfr <J, in Beleg 6 vor m!Jnk njswt.
dar: jrj rnwt njswt + s~g jrjw rnwt pr-r? + m~nk njswt iri j!Jt njswt auch in Sz. 42.1 belegt.
1.1.2 Das zweite Titelformular (r6 Belege):

1. (Sz. 5):
2. (Sz. 17.2):
3· (Sz. 13.B):
4· (Sz. 4.1.2; 4.2; 24.1.2): LJ~<0>-..
0<::> <:::> ~

5· (Sz. 24.2; 3LI.I): wr%-<D>-


m = m--
6. (Sz.42.r): - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - [LJ 5i:l dt>--.
0<::::><=>~

7· (Sz. 20): L:J~<:!l>--


=> ~
<)<:>

8. (Sz. 9.A): r:::I~<S»--


1:>=> <:::> 11!'--..

9· (Sz. 1.3): --------- 1 ~ ~ u tS 4:t>- CJ ~ ~


"f """""" ..Jl)j A ,;;.}"\ \'il'- <>=> <=> ~

10. (Sz. 3.3.2): [--------] [~~Jil '::'1~::----


I I. (Sz. 24.3.2): 0
~1Q~~"A
I2. (Sz. 23.I): 0 4'12~ ~ o).Q. c-:J~<IZ>--
=
I3. (Sz.4.3·2): 0;.:t 19 5t) 0' ~~
6=>

m. ~ :=-
11'--

I. ~~ --------------------------------------------------------------
2. ~ - - - - - - 4/~31~+~ C7 4/Ußb~ I~
3· *i:D ~ r~ ---- 4/~]~*~ <C7 ~/tllb!:. 1o
1. a ~ OCJ
4· "f Q..-.!1 <::::> I' o V
'1"f~ '9- OCJ - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
"" <=>l'=D --------------------

6. ~~
7· -------4 ~!.:t = - - - - - - - - - - - - - -
8.


IO.

I I.
I2.

I3.

Die mit dem Titel »Vorsteher der Nagelpfleger des Palastes« f) jmif?w !Jr njswt (2. 3· 7· 12) - »geehrt beim König<<
(jmj-ri jrjw "nwt pr-('i) zusammengesetzte zweite Titelfolge g) nb jm?!J !Jr ntr "i (2. 3· - >>Herr des jmi!J beim
lautet: I2) großen Gott<<
jm?!Jw !Jr n!r "i (4) »geehrt beim großen Gott«
a) ~m ntr R" m Szpw-jb-r" ,, Priester des Re in Szpw-jb
h) jrj j!Jt njswt (I. 2. 9· ro. I I. »Verwalter des Königs-
(11.12.13) -r" (Sonnenheiligtum des I2) vermögens« (o.ä.) 12
Neuserre)«
b) w"b Mn-jswt-Nj-wsr-r" "Wab-Priester an der Pyra- Die gesamte Titelfolge stellt sich damit in folgender Weise dar:
(I 2) midenanlage des Neuserre« ~m ntr R" m Szpw-jb-r" + w"b Mn-jswt-Nj-wsr-r" + jmj-r?
c) jmj-rl jrjw "nwt pr-"l "Vorsteher der Nagel- jrjw "nwt pr-"i + m~nk njswt (m k$wt jrjt "nwt bzw. mrrw
(1-9. 10-13) pfleger des Palastes« nb.f) + ~rj sst1 + jml!Jw !Jr njswt + nb jmi!J !Jr ntr <'j
d) m~nknjswt(r-6. 11. 12) ,, Vertrauter des Königs« (var. jmi!Jw !Jr ntr "?) + jrj j!Jt njswt + Nj-"n!J-bnmw.
m~nk njswt m kiwt irit ,, Vertrauter des Königs bei
"nwt(9. IO) 'den Arbeiten der Nagel-
9 Der Titel steht in Beleg 9 vor jmj-rJ jrjw 'nwt pr-'J.
pflege« 9 10 mf?nk njswt mrrw nb.f in Beleg I 2 hinter f?rj sst/.
m~nk njswt mrrw nb.f "Vertrauter des Königs, den 11 In Beleg I 2 geht mf?nk njswt mrrw nb.f voraus.
(I2) sein Herr liebt« 10 12 In Beleg 3 geht mrrw nb.f r' nb - >>einer den sein Herr einen jeden Tag
e) IJrjssti (3. 4· 5· I I. 12) >>Geheimrat<< 11 liebt« voraus.

26
I. I. 3 Vergleich der beiden Titelfolgen nb jm5!J !Jr ntr r; ~b jmi!J !Jr n!r r5
Beide Titelfolgen, sowohl die mit s&f! jrjw rnwt pr-,.5 als auch
+ +
jrj j!Jt njswt jrj j!Jt njswt
die mit jmj-r5 jrjw rnwt pr-<"5 verbundenen Titel, stehen
nebeneinander und haben daher für die Grabdarstellungen
+ +
Nj-,.n!J-fmmw Nj-,.n!J-bnmw
wohl kaum spezifizierende Bedeutung. Möglicherweise be-
kleidete Nianchchnum innerhalb seiner Tätigkeit als ••Nagel-
pfleger des Palastes« zwei verschiedene Ämter, die verwal-
tungstechnisch voneinander zu trennen sind. Die e~ste Titel- 1.2 Chnumhotep
folge könnte daher auf sein Amt am Königshof bezogen wer-
den, während die zweite Titelfolge in stärkerem Maße Ämter Die Namensnennungen des Chnumhotep sind zumeist auf die
des religiösen Bereichs verzeichnet. des Nianchchnum bezogen, wobei, wie oben (S. 22) bereits
Ein Vergleich der beiden Titelfolgen deckt die Unterschiede festgestellt wurde, Chnumhotep gegenüber Nianchchnum eine
und Gemeinsamkeiten auf: untergeordnete Rolle spielt und stets an zweiter Stelle genannt
wird 13 • Bei insgesamt 64 erhaltenen Namensinschriften be-
Erste Titelfolge Zweite Titelfolge
gegnet der Name des Hnmw-&tpw 14 fast immer in der Form
jrj rnwt njswt + &m ntr R,. m Szpw-jb-r,. ?J ~ o . Nur ein einziges Mal wird defektiv ?J ~ geschrie-
wrb Mn-jswt-Nj-wsr-r,. ben (Sz. 4-LI).
+ + Ähnlich wie bei Nianchchnum sind nicht alle 64 erhaltenen
jmj-ri jrjw rnwt pr-<"5 Namensnennungen mit Titelangaben versehen 15 , wobei -
+ + wie auch bei Nianchchnum zwei Formulare zu unterscheiden
m&nk njswt (mrrw nb.f) mhnk njswt (m k?wt jrjt sind. Beide Titelformulare sind analog zu denen des Nianch-
rnwt) chnum gebildet, so daß auch hier zwischen einem ersten For-
+ + mular, das mit dem Titel eines ••Aufsehers der Nagelpfleger
bri sst5 des Palastes<< (s&f! jrjw rnwt pr-<":) verbunden ist, und einem
+ zweiten, das den Titel eines »Vorstehers der Nagelpfleger des
jmi!Jw !Jr njswt Palastes« (jmj-r5 jrjw (.'nwt pr-<"5) enthält, unterschieden
+ + werden kann.

I.2.I Das erste Titelformular (2I Belege):


I. (Sz. 2.4; 21.B; 29.A; 3o.A; 32.I.I; 34.2; 42.3):
- - - - - - - - - ~ rt:: - - - - - - - - - - - -
2. (Sz. LI; 32.3): Pi:: _______ "______
3· (Sz. 2.I) ------~r~~
4· (lnschriftblock):
rt~
5· (Sz. I2.I; I2.4): ~ 1::::
6. (Sz. 39.I; 42.3): - - - - S2 fl!:::: - - - - - - - -
7· (Sz. 33.A.2): ----~PA:::~~---------

8. (Sz. 4·3·I): P1::- :t~ ~ ~- 2.P~


9· (Sz. J5.A): - - - - ;;::2 rA:::: r~:t-a1 ---------""""""""""""--

IO. (Sz. 42.3): - - - - - S2 r1::


I I. (Sz. 42.2):
~nt::-­
I2. (Sz. 41.A):
+~ ~nt::-
I. 8.-II.

2.
+ir I2.

3· ~~ ~~r;
13 Auch in den Grabdarstellungen des Schepsesptah in Abu-Sir wird Chnum-
4· +i-o~!."H hotep hinter Nianchchnum abgebildet.
14
PNI, 276.6.
5· o4/~!. "H 15 Die titellosen Namensnennungen befinden sich, wie bei Nianchchnum
6. 4:;~~~·H (s. Anm. 3) bei den Domänenaufzügen, bei Teilen der Scheintüre sowie
beim Eingang zur Felskammer. Insgesamt sind 38 Namensnennungen
7· C?4J~~~~ ~~ ohne Titelei belassen.

27
Die mit dem Titel eines »Aufsehers der Nagelpfleger des f) jrj j!Jt njswt (2. 3· 4· 7· 12) ,, Verwalter des Königs-
Palastes« (sljg jrjw ~nwt pr-~l) zusammengesetzte erste Titel- vermögens« (o.ä.) 18
folge lautet: g) w~b njswt (3) »Wab-Priester des Königs«
a) iri ~nwt njswt (u. 12) »Nagelpfleger des Königs« Die erste Titelfolge läßt sich damit etwa in folgender Weise
b) s!Jg jrjw ~nwt pr-~? (1 12) »Aufseher der Nagelpfleger darstellen: jrj ~nwt njswt + sljg jrjw ~nwt pr-~l + m!Jnk
des Palastes« njswt (m jrj ~nwt bzw. mrrw nb.f) + !Jrj sstl (mrrw nb.f) + nb
c) m!Jnk njswt (7. 9· 12) »Vertrauter des Königs« 16 jml!J !Jr ntr ~; (var. jml!Jw !Jr ntr ~n + jrj j!Jt njswt + w~b
m!Jnk njswt m jrj ~nwt (8) ,, Vertrauter des Königs als njswt + !Jnmw-!Jtpw.
Nagelpfleger«
mljnk njswt mrrw nb.f - ,, Vertrauter des Königs, den
(10. II) sein Herr liebt«
d) ljrj ssti mrrw nb.f (8) >>Geheimrat, den sein Herr
liebt« 16 In Beleg I 2 steht der Titel vor dem des s}Jd jrjw 'nwt pr-'?.
e) nb jm?!J !Jr ntr ~5 »Herr des jml!J beim 17 In Beleg 4 geht diesem Titel der Titel jrj jf?t njswt voraus.
(4. 5· 7· 12) großen Gott« 17 18 In Beleg 4 steht dieser Titel vor dem des nb jmJf? f?r nfr '?; vgl. auch jrj jf?t
jm5!Jw !Jr n!r ~; (6) - »geehrt beim großen Gott<< njswt in Sz. 42.3.

1.2.2 Das zweite Titelformular (16 Belege):


I. (Sz. 13.A; 42.3):
2. (Sz.31.1):
3· (Sz. 19):

+ (Sz. 5):
5· (Sz. 18.2):
6. (Sz. 24.2):

7· (Sz. 13.A):
8. (Sz. 4.1.1; 4.2; 24.1.1}:

9· (Sz. 2.3.2):
ro. (Sz. 2.3.2):
II. (Sz. 1.2): 1 .§:J Q... u 18 <!:!>--- n<X:> Si~ e -
- - - - - - - - - - - - - - - - - - "f ............ Ji) .0 : ; } ' ) . - <=> ~

12. (Sz. 24.3.r): ~~~ 25cl~oß


13· (Sz. 22.1): 0~ 12 5i:l ~<\)' 51.0. (0Tif-=)= rj_d_d~d ----
I.

2.


4· ~~ --------------------------------------------------~~-----­
5· le--------
6. ~~ g.r.53 ----------------------- ···-----······------

7· *~ gr~ ----~/~S!~~~C74llZllo~ lt
8. ~~ ~r~ ---··---------------------------------- 4/ ~ ~.;;. ''H - - - -
9· .~~ - - - - - - - - - - - - « : : 7 ~:! 11----------
10.
~J'~/1 ~-~-~
I I. ------------------------------------ ~
12. ~i:n ~ r~ -------------------------------- <1>i->-----
13.
~i----
Die mit dem Titel »Vorsteher der Nagelpfleger des Palastes<< w~b njswt w'"b njswt
(imj-r5 jrjw ~nwt pr-(05) zusammengesetzte zweite Titelfolge + +
lautet: Hnmw-~tpw
a) ~m n!r R r m Szpw-jb-r~ ,, Priester des Re in
Werden die beiden Titelfolgen mit den beiden Titelfolgen
(I2.IJ) Szpw-jb-r~" (Sonnenheilig-
des Nianchchnum verglichen (s.o. S. 27), so zeigt sich bei
tum des Neuserre)<<
Chnumhotep eine höhere Anzahl von Titeln. Unter den zu-
b) w~"b Mn-jswt-Nj-wsr-r~ »Wab-Priester an der Pyra-
sätzlichen Titeln erscheint bei Chnumhotep der eines wt'b
(IJ) midenanlage des Neuserre«
njswt, der von Nianchchnum selbst nicht getragen wird. Da
c) jmj-r5 jrjw ~nwt pr-~"5 ,, Vorsteher der Nagel-
der Titel w'"b njswt einen verhältnismäßig niederen Rang an-
(I-I3) pfleger des Palastes«
gibt- er wird z.B. von den beiden Söhnen des Nianchchnum
d) m~nk njswt (4-Io. 12) »Vertrauter des Königs«
und Chnumhotep getragen ist anzunehmen, daß durch diesen
m~nk njswt m k5wt jrjt - >>Vertrauter des Königs bei
Titel die geringfügig niederere Rangstellung des Chnumhotep
~nwt (rr) den Arbeiten der Nagel-
ausgedrückt werden soll. Im übrigen dürften beide Grab-
pfleger« 19
herren annähernd die gleiche soziale Stellung innerhalb der
e) ~rj s§t5 (6-8. IO. I2) »Geheimrat<<
Hierarchie der Hof- und Tempelbeamten eingenommen haben,
~rj sstl n n!r.f mrrw nb.f - »Geheimrat seines Gottes,
da bei Nianchchnum und Chnumhotep weitgehend dieselben
(I 3) den sein Herr liebt<<
»geehrt beim König<< Titel zu beobachten sind.
f) jm5f?w f?r nfswt (3. 5· 6.
I 3)
g) nb jm5f? f?r n!r ~"5 (5. 7· 9· »Herr des jm'lh beim
I. 3 Die soziale Stellung der beiden Grabherren
13) großen Gott<< Nianchchnum und Chnumhotep
jm?f?w f?r n!r (2. 8. Io) >>geehrt beim großen Gott«
h) jrj jf?t njswt (4. Ir. I 2. I 3) "Verwalter des Königs- Der Titel eines »Nagelpflegers<< (jrj '"nwt) ist einer jenerwenigen
vermögens« (o.ä.) Berufsbezeichnungen, die mit dem Verbum jrj- »machen, tun<<
i) w~"b njswt (7) »Wab-Priester des Königs<< gebildet sind (vgl. jrj sn- »Friseur«, jrj jb~- »Zahnarzt<<) 2 o.
Die Titulatur des Chnumhotep zeigt demnach folgende Titel- Die Ämterlaufbahn eines solchen »Nagelpflegers<< dürfte vom
reihung: ~m n!r R~" m Szpw-jb-r~" + w~"b Mn-jswt-Nj-wsr-r~ einfachen »Nagelpfleger« (irj t'nwt) über den »Untervor-
+ m~nk njswt (m klwt jrjt ~nwt) + ~rj sst5 (n nJr.f mrrw steher der Nagelpfleger<< (jmf-!?t jrjw '"nwt)2 1 zum »Aufseher
nb.f) + jmlf?w f?r njswt + nb jmlf? f?r nJr ~5 (var. jmlf?w der Nagelpfleger<< (s~g jrjw ~nwt) geführt haben, wobei in einer
f?r n!r ~~) + jrj jf?t njswt + w~"b njswt + Hnmw-~tpw. höheren Rangstufe schließlich der Titel eines »Vorstehers der
Nagelpfleger<< (jmj-rl jrjw ~nwt) erreicht worden sein könnte.
Es ist anzunehmen, daß in den meisten Fällen die Wirkungs-
1.2.3 Vergleich der beiden Titelfolgen stätte der jeweiligen »Nagelpfleger<< in den Titeln mit an-
Beide Titelfolgen, die aufgrund der unterschiedlichen Titel gegeben wird, da wir Titel von >>Nagelpflegern des Palastes«
eines s~g jrjw t'nwt pr-~"5 und eines jmj-r5 jrjw t'nwt pr-"5 isoliert (jrj '"nwt pr-~5) und von »Nagelpflegern des Königs<< (jrj ~nwt
werden können, stehen wie bei Nianchchnum häufig unmittel- njswt) kennen. Die »Nagelpfleger des Königs« dürften dabei
bar nebeneinander und scheinen verschiedene Amtspositionen den >>Nagelpflegern des Palastes<< übergeordnet sein. Da so-
auszudrücken, wobei die erste Titelfolge vermutlich auf ein wohl Nianchchnum als auch Chnumhotep den Titel eines
Hofamt, die zweite aber wahrscheinlich auf ein religiöses Amt >>Nagelpflegers des Königs<< tragen, dürften sie innerhalb ihres
hinzuweisen vermag. Berufsstandes die höchste Stellung eingenommen haben.
Ein Vergleich der beiden Titelfolgen ergibt folgendes Bild: Folgende »Nagelpfleger<< der verschiedenen Rangstufen sind
mir bekannt:
Erste Titelfolge Zweite Titelfolge
a) Rang eines einfachen >>Nagelpflegers<< (irj ~nwt):
~m n!r R" m Szpw-jb-r(' 1. Jtjw (s. u. S. 3 I Nr. 7)
jrj ('nwt njswt + 2. rn!?-~l.f (s. u. S. 3 I Nr. II)
w~b Mn-jswt-Nj-wsr-r(' 3· Mrrw(s.u.S.32Nr.r9)
+ + 4· Nj-'"n!?-rr (LD II, 5o.a: in G 6o2o)
s~g jrjw ~nwt pr-r5 jmj-r5 jrjw ('nwt pr-('5 5. Nj-pt~ (LD II, 5o.a: in G 6o2o)
+ + 6. Nj-spss-njswt (LD II, 89: in G 44 r I)
m~nk njswt (mrrw nb.f) mhnk njswt (m Hwt jrjt 7· Ndm-jb (MÜLLER, in: MAS 5, 1964, 56f.: A.90)
t'nwt) 8. Rgjj (s. u. S. 34 Nr. 46)
+ + 9· l:fknw-K5k5j (Til, Tf. I6)
~rj sstl (mrrw nb.f) ~rj sstl (n nJr.f mrrw nb.f) ro. tF-nfr-n-S5~w-rt' (BoRCHARDT, Neuserre, r 3 7) 22
+
jmlf?w f?r njswt
19
In Beleg steht der Titel vor dem des jmj-rJ jrjw 'nwt pr-'l.
+ + 2
I I
° FISCHER, in: ZÄS 9 3, r966, 59f. zählt weitere Titel dieser Formation auf.
nb jmlf? f?r n!r r5 nb jmlf? f?r n!r '"i 21 Der Titel in dieser Form bisher nicht belegt.
+ + 22 Der bei BORCHARDT, Neuserre, I37 noch ungelesene Name läßt sich am
fri jf?t njswt iri i!?t njswt Original in Hamburg, Museum für Völkerkunde, Inv.Nr. C 3709 zu
+ + l:J'-nfr-n-Slf?w-r'- »Es erscheint der Gute des Sahure « ergänzen.
ri. fjnw (s.u.S.35 Nr.58) Die Vielfalt der Aufgaben eines »Nagelpflegers des Königs«
r 2. tf!?i (QUIBELL, Ramesseum, Tf. 3 3) läßt sich nicht so sehr an den Titeln des Nianchchnum und des
I 3. Snb (LD II, 6 5: in: MARIETIE, Mast. H. 2) Chnumhotep ablesen, als vielmehr an denen ihres wahrschein-
I 4· Stj-mw (MARIETIE, Mast., 406: in: E. I I) lich etwas älteren Arbeitskollegen fj~"-b?w-ptl} 32 , dessen Grab
15. S1!w (s.u.S.36Nr.7I) in Saqqara verschiedene Amtstitel nennt, die auf eine relativ
I6. K1(.j)-f?r-njswt (HASSAN, Giza Il, 65. 67) hohe soziale Stellung des Grabinhabers hinweisen. Zahlreiche
I7. l)dj-SU?w-r~ (BoRCHARDT, Neuserre, I37) Titel gleichen denen der beiden Grabherren Nianchchnum
b) Rang eines jrj ~nwt pr-~1 und Chnumhotep, andere nennen aber zusätzliche Amts-
I. ('nf?- Wsr-k1.f (PosENER- DE CENIVAL, Abu Sir Papyri,
tätigkeiten. fj~"-biw-ptl} versah eine Fülle von Priesterauf-
Tf. 65) 23 gaben 33 und übte am Hofe die Ämter eines "Vorstehers der
2. Rwg (Ibid., Tf. 6 5)
Nagelpfleger des Palastes<< (jmj-r1 jrjw ~nwt pr-~"i), eines-" Vor-
3· lftp (Ibid., Tf. 62) stehers der Friseure des Palastes« (jmj-r1 jrjw sn pr-~?) sowie
4· K1(.j)-l;r-st.f (s. u. S. 37 Nr. 8o) das eines »Schmücker seines Gottes<< (sbkr n!r.f) aus. Mög-
licherweise sind im Bereich der Hoffriseure und Schmuck-
c) Rang eines sl}d jrjw ('nwt pr-('1 verwalter des Königs die engsten Arbeitskollegen der beiden
I. Jpj (LD II, 8o: in: LG 8o)
Grabherren Nianchchnum und Chnumhotep zu suchen.
d) Rang eines jmj-r1 jrjw ('nwt pr-~"1
r. ('nf?-m-~-r~ (MARIETIE, Mast., 28off.: D4o)
2. fj~"-biw-ptl} (Ibid., 284 ff.: D 42)
2. FAMILIENANGEHÖRIGE UND
Die meisten der hier genannten »Nagelpfleger« der verschiede- TOTENPRIESTER DES NIANCHCHNUM
nen Rangstufen sind, soweit sich dies erkennen läßt, annähernd UND CHNUMHOTEP
Zeitgenossen, wenn auch nicht Altersgenossen der beiden
»Nagelpfleger<< Nianchchnum und Chnumhotep 24 • Es hat
demnach den Anschein, daß während der Regierungszeit der Zu den Besonderheiten des Grabes des Nianchchnum und
Könige Neuserre und Menkauhor besonders zahlreiche Chnumhotep gehört der Umstand, daß eine große Zahl der in
»Nagelpfleger<< den Amtstitel eines ;r; ~"nwt trugen. Bei der den Bildern dargestellten Personen mit Titel- und Namens-
geringen Belegbreite des Titels für die ältere Zeit 25 ist zu über- beischriften versehen sind. Um einen Oberblick über die Ge-
legen, ob der Beruf des >>Nagelpflegers« etwa bis zur Mitte der samtzahl der im Grab erwähnten Personen zu gewinnen, sollen
5. Dynastie von Personen mit anderen Titeln mit ausgeübt im folgenden sämtliche Namensnennungen listenmäßig auf-
wurde. Ähnliches könnte auch für die 6. Dynastie gelten, da geführt werden, wobei neben dem Namen die Titel der je-
auch aus dieser Zeit kaum »Nagelpfleger<< bekannt sind 26 , weiligen Person genannt werden und auf die Szenenzusammen-
obwohl während der Endzeit des Alten Reichs verschiedent- hänge verwiesen wird, in denen die jeweils genannte Person
lich Darstellungen der Nagelpflege in den Grabbildern be- erscheint:
gegnen 27 • Die geringe Belegbreite des Titels für die ältere und
jüngere Zeit könnte jedoch auch auf unserem lückenhaften
.
23 Der teilweise zerstörte Titel wird von HELCK, Aktenkunde, 85 jrj 'nwt
Material beruhen. gelesen. PosENER DE CENIVAL, The Abu Sir Papyri, Tf. 65 umschreiben
Die soziale Stellung des einfachen »Nagelpflegers<< dürfte ver- jedoch jrj sn pr-'l.
24 Einer älteren Generation gehören lj'-nfr-n-Sii}w-r' (a. w) und l)dj-Sl!Jw-r'
hältnismäßig niedrig einzustufen sein. In den Gräbern der 5.
(a. I 7) an. Jünger sind die einfachen »Nagelpfleger« lj!Ji (a. I 2), Snb (a. I 3),
und 6. Dynastie begegnen »Nagelpfleger« (jrj ~"nwt) und Stj-mw (a.q) und der »Vorsteher der Nagelpfleger« 'n!J-m-'-r' (d.I).
»Barbiere<< (!J~qw) zusammen mit anderen Hausangestellten Die Namen der »jüngeren« Nagelpfleger finden sich in Gräbern aus der
im Gefolge des Grabherrn, etwa bei Sänftenauszügen 28 oder Zeit des Djedkare, Unas und später.
25 Die frühesten Belege sind: lj'·nfr·n-Sii}w-r' und l)dj-Slhw-r'.
bei Besichtigungsreisen des Grabherrn 29 • Etwas höher im Rang
26 Der Beleg des Sti·mw (a.q) stammt aus einem Grab der 6.Dynastie, viel-
stand der »Nagelpfleger des Palastes« (jrj ~"nwt pr-('1), dessen
leicht auch der des Ngm-jb (a. 7).
Hofrangstellung etwa dem des »Hoffriseurs« (iri sn pr-~"i) ent- 27 ]AMEs, Khentika, Tf. I I; WRESZ., Atlas III, 24-25.
sprach 30 und unter der des einfachen "Vorlesepriesters<< 28
Manuel IV, 346 ff.
(f?rj-J;bt) lag 31 . 29
Vgl. MoNTET, Scenes, 378.
30 Vgl. ]EQUIER, Mon. Pun. II, Tf. 62.
Da unsere beiden Grabherren Nianchchnum und Chnumhotep
31
HELCK, Aktenkunde, 85.
» Nagelpfleger des Königs<< (jrj ~"nwt njswt) waren, sind sie zum 32 MARIE1TE, Mast., 294 ff.
engeren Hofstaat ihres Herrschers zu zählen. Ihre nicht un- 33 Er war Priester des Re und der Hathor am Sonnenheiligtum des Neferirkare

bedeutende Stellung zeigt sich am besten in der prächtigen Aus- sowie Priester der Statuen des Sahure, Neferirkare, Neferefre und Neuserre;
stattung ihres gemeinsamen Grabes. vgl. BAER, Rank and Title, 261 Nr. 360.

2.I Die Personen


I. 5bdw (m.; PNI, 2.4)
"*' eo. 31 hmk1 Sz. 7. 5: Graffito. Beim Niederwerfen eines Opferrindes.

2. Jj-kjj-k? (m.; PNII, 3 5)


a) _$l'="qa=' J;m k1 jmj-r1 jzwt Sz. I0.3: Segelrichter beim ersten Boot der Westfahrt.
b) ~=-4~=- hmk1 Sz. 22.2: Führt Säbelantilope für Chnumhotep heran.
3· ]mi (m.; PNI,25.8; II,34o)
q~g~ !Jm ki Sz. 3.I: Ruderer im vorderen Schleppschiff bei der West-
fahrt des Sargbootes des Nianchchnum.
4· ]nj-jti.f(m.; PNI,34.I + 5,XX; II,34I)
Ä hmki Sz. 2.I: Ruderer im vorderen Schleppschiff bei der West-
fahrt des Sargbootes des Chnumhotep.
5· ]rjn-?!Jtj (m.; PNI,39.24; Il,343)
"'~~ zibzs Sz.34·3.Annex: Sohn des Herure (Nr.49) und der Tjeset
(Nr. 89).
6. ]r!w (m.; PN nicht belegt)
a) 4~~ hmki Sz. 2 7· 3: Totenpriester; trägt Brot.
b) 4~"Sl hmki Sz. 3 3.A/B.4: Heimkehr der Hirten vom Feld.

7· ]tjw (m.; PNII, 268.9)


a) ~~ !Jm k5 jrj ~nwt. Sz. I 2.2: Totenpriester; trägt Geflügel.
b) t,,}ß hmki Sz. 26. I: Totenpriester; trägt Geflügel.

8. ~n!J- Wsr-k?.f (m.; PNI, 86.I7)


( ~1r=J;;;!J~ f?m k5 Sz. 3 3.A/B-4= Schifferstechen; Insasse des I. Bootes.

9· t>n!J-rdwj-njswt (m.; PN nicht belegt)


a) t1;, 9~ sf?d f?mw k? Sz. 3. I: Lotse im zweiten Schleppschiff bei der Westfahrt
des Sargbootes des Nianchchnum.
b) l-=-~1 s!Jd f?mw ki Sz. 7.4: Räucherer vor Statue.
c) •.:. ~ i.1 jmj-ripr Sz. 8.6: Leitet Abrechnung über Brot- und Bierlieferungen.
d) +~~.H jmj-r? pr sf?d !Jmw ki Sz. I 2. 5: Totenpriester.
e) ~ ~ fS sf?d f?mw k5 Sz. 27.I: Totenpriester, trägt Kranich.
f) t .
~ jmj-ri pr Sz. 30. I: Übergibt Schrift der Handwerkerstätte an Nianch-
chnum .
o.T. Sz. 3 I. 2: Flötist.
sf?d !Jmw k? Sz.33.A: Hält Vogel und Wurfholz bei der Wurfholzjagd
des Nianchchnum.
s!Jd hmw k? !Jrp nrw Sz.33.B.3: Aufseher beim Durchtrieb durch die Furt
während der Heimkehr der Hirten.

IO. ~n!J-IJ?.f(I.; m.; PNI,65.22)


a) lf-~...,_ !Jm k? Sz.3.I: Ruderer im vorderen Schleppschiff bei der West-
fahrt des Sargbootes des Nianchchnum.
hmki Sz. 26.2: Totenpriester; trägt Bier und Lotos.

II. t>n!J-!Ji.f(II.; vgl. Nr.Io)


a) nr~ jmj-!Jt !Jmw ki jrj ~nwt Sz. 40.3: Totenpriester des Nianchchnum; trägt Enten.
b) .\f-1( ~ jmj-!Jt !Jmw ki jrj t>nwt Sz. 4 I. 3: Totenpriester des Chnumhotep; trägt Gans.

I 2. Wr-ndw (m.; PN nicht belegt)


a) ~4 ~ jmj-ri jzwt Sz. I I. 5: Segelrieb ter im mittleren Boot der Westfahrt.
b) ~1 TS1 f?m k? Sz. 23.2: Führt Säbelantilope für Nianchchnum heran.

I3. WIJ~(m.; PNI,83.29; XXI)


a) 311~ f?m ki Sz. 3.I: Halter des Schleppseils im vorderen Schleppschiff
bei der Westfahrt des Sargbootes des Nianchchnum.
hmk? Sz. 2 7. I: Totenpriester; trägt Schenkel.

14. Wsr (m.; PNI,85.6)


a) 311 P=- hmki Sz. 3. I: Am Bug des Sargbootes bei der Westfahrt des
Nianchchnum.
b) ~iP=- hmki Sz. 4· I: Schenkelträger für Nianchchnum.
c) 511P<=> hmki Sz. 6. 5: Beim Einfangen des Opferstiers.
d) ~IP= hmk? Sz. I7.2: Führer der Eselssänfte des Nianchchnum.
e) 3J1P<=> hmki Sz. 27.2: Totenpriester; trägt Gans.
I5· Fktt (m.; PN nicht belegt, vielleicht mit Nr. 16 identisch)
"f....... ~ jmj-!Jt f?mw k? Sz. 2. I: Halter des Schleppseils im vorderen Schleppschiff
bei der Westfahrt des Sargbootes des Chnumhotep.
16. Ftk-t? (m.; PNI, 142.26; II,359; vgl. II,287.29)
a) 'k... f?m k? jmj-!Jt Sz. 2. I: Lotse des zweiten Schleppschiffes bei der Westfahrt
des Sargbootes des Chnumhotep.
f?m ki jmj-!Jt Sz. 2. I: Treidler bei der Westfahrt des Sargbootes des
Chnumhotep.
c) lj"._ f?m k? jmj-!Jt Sz. I 5. 3: Bringt Gazellen auf Esel heran.

17. Mmj (1.; m.; PNI, 149.I8)


~ }cl ~ f?m k? Sz. 2. I: Ruderer im zweiten Schleppschiff bei der Westfahrt
des Sargbootes des Chnumhotep.
18. Mmj (II.)
a) ~~4 f?m k5 !Jrp jzt Sz. 2. I: Steuermann im zweiten Schleppschiff des Sarg-
bootes des Chnumhotep.
b) )tj);)4 f?m ki !Jrp jzt Sz.2.I: Treidler bei der Westfahrt des Sargbootes des
Chnumhotep.
19. Mrrw (m.; PNI, I62.8; vgl. l,I62.26; Il,362)
a) ~ s.il)! f?m k1 Sz. 2 7.2: Totenpriester; trägt Getränk und Lotos.
b) ~Si:~ 31 f?m k5 jrj ~nwt Sz. 33.A: Hält Vogel und Wurfholz bei der Wurfholzjagd
des Nianchchnum.
zerstört Widmungsinschrift.

20. Mf?wt (f.; PN nicht belegt)


:}; jrjt j!Jt njswt jmjt-r? pr jrjwt Sz. I2.4: Aufzug der Eltern und Geschwister des Nianch-
chnum und Chnumhotep.
21. Nj-~n!J-wt!w (m.; PN nicht belegt)
a) jj ~~;;;;; f?m k5 b~qw Sz. 3.1: Steuermann im zweiten Schleppschiff bei der West-
fahrt des Sargbootes des Nianchchnum.
hmki Sz. 26.3: Totenpriester; trägt Brot.
o.T. Sz. 33.AIB.4: Schifferstechen; Insasse des zweiten Bootes.

22. Nj-~n!J-bnmw (m.; PNI, I7L2I)


Grabbesitzer: Belege s.o. S. 2 5 ff.

23. Nj-~n!J-bnmw ngs


a) ~T~ o.T. Sz. 3o.A: Sohn des Chnumhotep.
b) W!/1 ""'r'> hmki Sz. 3 2. 3. 3: Ergänzung des Namens nicht sicher; eines der
Kinder des Chnumhotep.
24. Nj-sw-f?w (m.; PN nicht belegt)
a) ..!lr'] f?m k5 Sz. 3.I: Halter des Schleppseils im zweiten Schleppschiff bei
der Westfahrt des Sargbootes des Nianchchnum.
hmk5 Sz. I8.2: Führer der Eselssänfte des Chnumhotep.
hmki Sz. 27.2: Totenpriester; trägt Getränk und Brot.

25. Nj-sw-f?nw (m.; PNI,I78.3) 34


a) l~ }I f?m k5 Sz. 2.3: Beim Zugpersonal des Sargschlittenzuges des
Chnumhotep.
hmki Sz. 33.A/B.4: Heimkehr der Hirten vom Feld.
o.T. Sz. 7. 5: Beim Einfangen des Opferstieres.

26. Nj-k1-ptf? (m.; PN nicht belegt; vgl. PNI, 180.20)


a) ~ ~~ sf?gf?mw H Sz. 3. I: Lotse im vorderen Schleppschiff bei der Westfahrt
des Sargbootes des Nianchchnum.
sf?gf?mw H Sz.1L5: Schreiber im dritten Segelschiff bei der West-
sf?gf?mw ki Sz. I2.5: Totenpriester (ohne Gaben). [fahrt.
sf?gf?mw k1 Sz. 27. I: T otenpriester; trägt Schenkel.

34 Möglicherweise ist der Name lfnn-sw zu lesen.

l
27. Njswt-pw-n!r (m.; PNII,JOI.25)
a) lo~-: &mk? Sz. 7. 5: Beim Einfangen des Opferstieres.
b) ~::_ \ o hm ki Sz. 23.2: Trägt junge Dorkasgazelle für Nianchchnum.

28. Nbt(?) (f.; PNI, I87.I7; II,J67)


~- o.T. Sz. 3 2. 2: Eines der Kinder des Nianchchnum.

29. Nfr (I.; m.; PNI, 194. r; Il,368)


a) t~ zs snwt Sz. 2.1: Halter des Schleppseils am Bug des Sargbootes bei
der Westfahrt des Chnumhotep.
b) t~ zssnwt Sz.2.1: Treidler bei der Westfahrt des Sargbootes des
Chnumhotep.
c) I(..._ hmki Sz. 2. 3: Beim Zugpersonal des Sargschlittenzuges des
Chnumhotep.
d) t'::;; zs snwt &m ki' Sz. 26. I: Totenpriester; trägt Schenkel.

30. Nfr (II.)


a) ! ...._ s&fl &mw ki zs snwt Sz. 2.I: Lotse im vorderen Schleppschiff bei der Westfahrt
des Sargbootes des Chnumhotep.
b) t;: zssnwt Sz.4.3: Hält Wurfholz und Vogel bei der Wurfholzjagd des
Nianchchnum.
c) L~ zssnwt Sz.I2.5: Totenpriester im Aufzug der Aufseher der Toten-
priester.
d) t:;: s&fl &mw ki zs snwt Sz. I 5. 3: Führt Säbelantilope vor die beiden Grabherren.
e) s&fl &mwk? Sz. I 5. 3: Überprüft Getränk.

31. Nfr (111.)


-~
~<::> jmj-!Jt &mw k? Sz. 3 2. 2: Totenpriester; trägt Spitzbrot.

32. Nfr-njswt(m.;PNI,I97·I4)
t t: jrj f!Jt njswt nb jm?!J !Jr Sz. I2.4: Unter den Eltern und Geschwistern des Nianch-
n!r <'i chnum und Chnumhotep.

33· Nfr-&r-b? (m.; PN nicht belegt)


a) "~6 ~;;t> &m ki Sz. 6-4= Gießt Wasser vor die Kufen des Schlittens mit den
Opfer kästen.
hmki Sz. 7.4: Gießt Wasser vor die Kufen des Statuenschlittens
(vgl. Sz. 6. 3 ).
o.T. Sz. 16.5: Zwischen den Stangen der Sackpresse.

34· Nfr-&r-n-b? (m.; PN nicht belegt)


a) tJ~ i~ ffqw &m ki Sz. 3. 3: Beim Zugpersonal des Sargschlittenzuges des
Nianchchnum.
hmk? Sz. 26.3: Totenpriester; trägt Brot.
ffqw &m ki Sz. 29.B: Führt Sänftenzug des Nianchchnum an.

35· Nfr-&r-n-pt& (1.; m.; PNI,I89.9; II,369)


a) 2~ '(;!;//;; o. T. Sz. I2.5: Aufzug der Aufseher der Totenpriester.
b) ~u~ s&fl&mwk? Sz. 40.3: Totenpriester des Nianchchnum, trägt Gans.
c) ~U~ s&fl&mwki Sz. 41.3: Totenpriester des Chnumhotep, trägt Schenkel.

36. Nfr-&r-n-pt& (II.)


~u~ hm ki Sz. 26.1: Totenpriester, trägt Fleischstücke.

3 7. Nfr-&r-n-pt& ngs
a) ~u~~ hmki Sz. 3 3.A/B.4: Schifferstechen, Insasse des dritten Bootes.
b) ~Ul-~ &m ki Sz. 22.2: Trägt junge Säbelantilope für Chnumhotep.

38. Nfr-&tp-&wt-&rw (f.; PNI,I98.I8; Il,369)


6~ frft f!Jt nfswt flkrt nfswt Sz. I 2.4: Unter den Eltern und Geschwistern des Nianch-
mrjt.f chnum und Chnumhotep.

33
39· Nfr-!Jw(w)-pt~ (m.; PNI, I99.8; l1,369)
~16€;}~ o.T. Sz. 3 2. 3: Eines der Kinder des Chnumhotep.

40. Nfr-tnntj (m.; PN nicht belegt)


a) =:J,_~.,.i~ ~m k1 Sz. 3 5.2: Führt Säbelantilope heran.
b) ;:::)n=
6~ ~m kl Sz. 3 6. 3: Führt Dorkasgazellen heran.
c) =H"'b~ hm kl Sz. 3 7· 3: Führt Steinbock und Dorkasgazelle heran.

41. Nfrj (m.; PNI,2o3.II; l1,370)


~:;.a ~m kl Sz. 26.2: Totenpriester, trägt Gefäß und Geflügel.

42. R('-m-k1 (m.; PNI,2I7.2o; Il,373)


hm kf ssm Sz. 4· I: Schlachtet Säbelantilope für Chnumhotep.

43· Rwg-z1w.s (I.; f., PNI,221.I6; li, 373)


~~ mt'ff jrjt j!Jt njswt jmjt-rJ pr jrjwt Sz. 12.4: Zusammen mit H('-blw-l:Jwfw (Nr. 54) im Aufzug
der Familienangehörigen des Nianchchnum und Chnum-
hotep.
4+ Rwg-zlw.s (II.)
a) =+m~-mt'r o.T. Sz.4·3·I: Tochter des Chnumhotep.
b) -=l~Wmlß. o.T. Sz. 32.3: Tochter des Chnumhotep.

45· Rrj (m.; PNI,225.3; Il,374)


:;;: ~ hm k1 Sz. 26.3: Totenpriester, trägt Brot.

46. Rgjj (I.; m.; PNI,227.30)


a) <=> ß4~ ~m k1 jrj '"nwt Sz. 2. I: Treidler bei der Westfahrt des Sargbootes des
Chnumhotep.
bJ -= ß4a hmk1 Sz. 2. 3: Mitglied der Zugmannschaft beim Sargschlitten des
Chnumhotep.
c) <-=ß4a hm kJ Sz. 26.3: Totenpriester, trägt Brot.
d) =ß44 jrj ('nwt ~m kJ Sz. 29.B: Beim Sänftenauszug des Nianchchnum.
e) =l'J4D ~m kl jrj "nwt Sz. 33.AIB.4: Schifferstechen, Insasse des ersten Bootes.

47· Rgjj(II.)3s
= D1f!i: hm kf Sz. 2 7. 3: Totenpriester, trägt Brot.

48. Htw (m.; PNI,23LI6)


~~ ~mkf Sz. 26.3: Totenpriester, trägt Brot.

49· lfm-r" (m.; PNI, 2 39.24)


a) .:=; 2 w"b njswt Sz. 4.3.2: Sohn des Nianchchnum; bei der Wurfholzjagd
seines Vaters.
w'"b njswt Sz. 9.A: Mit Nianchchnum bei der Besichtigung der Ar-
beiten auf der Werft und im Garten.
c) ;::; 2 zlb zs w('b njswt nb jm1!J Sz. q.B: Mit Nianchchnum bei der Inspektion der Vogler
!Jr jtj.f und Fischer.
w'"b njswt zlb zs Sz. I 5.A: Mit Nianchchnum bei der Inspektion der Ab-
lieferungen.
zlb zs jml!Jw !Jr jtj.f Sz. 24.3.2: Mit Vater am Eingang zur Felskammer.
zlbzs Sz. 30.B: Mit Vater bei der Besichtigung der Handwerker-
stätte.
g) //'I'!
;/!;!;
•jjjf;t
2 o.T. Sz. 32·3= Eines der Kinder des Nianchchnum.
h) ~Q zlb zs w"b njswt Sz. 3 3.A: Bei der Wurfholzjagd seines Vaters.
i) ~Q.};} [w"b] njswt [zJb zs] Sz. 34.3.E: Scheintüre des Hemre.
j) ~Q zlbzs Sz.34·3·D: Scheintüre des Hemre.
k-1) 32 zlbzs Sz. 3 4· 3. Annex: Opfertafel des Hemre.
m) ~2 ~m ntr R<> Szpw-jb-r" zlb zs Sz. 34.3.Annex: Opfertafel des Hemre.
n) ~2 o.T. Sz. 34+Annex: Opfertafel seiner Frau Tjeset (Nr. 89).

35 Vielleicht mit Nr. 46 identisch.

34
50. lJmt-rl' (f.; PNI, 240.5)
a) ::;L IJmt nt;_r Njt Sz.4.3·2: Tochter des Nianchchnum; bei der Wurfholzjagd
ihres Vaters.
b) ~2% jrjt j!Jt njswt Sz. 3 I. 3. 2: Vortänzerin.
c) ~2"" o.T. Sz. 3 2. 3: Eines der Kinder des Nianchchnum.

5I· lJztn-ptiJ (f.; PNI,426.22; vgl. 1,254.23; II,3o8.4)


~ ~ l ~ :.._ jrjt j!Jt njswt jmjt-r; pr jrjwt Sz. I 2.4: Unter den Eltern und Geschwistern des Nianch-
chnum und Chnumhotep.
52. lJzjj (m.; PNI,254.29; II,379)
H--lll) hm ki Sz. Ir. 5: Lotse des mittleren der drei Schiffe bei der West-
fahrt.
53· lJknn (Name eines Hundes)
Sz. 29.B: Hund im Sänftenaufzug des Nianchchnum.

54· tf/-blw-ffwfw (m.; PN nicht belegt)


~<a> 19 jrj j!Jt njswt !Jrp ~prw s!Jg Sz. 12.4: Zusammen mit Rwg-z;w.s (Nr. 43) im Aufzug der
wj? Familienangehörigen des Nianchchnum und Chnumhotep.

55· ffwjn-ptiJ (m.; PNI,266.23; II,38I)


~~ IJm k/ Sz. 33.AIB.4: Schifferstechen, Insasse des dritten Bootes.

56. ffwjj (m.; PNI,267.IJ)


a) W#llß z;b !Jrj-wgb Sz. 3.4: Opfert am Grab vor Nianchchnum.
b) ~l) s!Jg IJmw k; zib IJrj-wgb Sz.4·3·I: Hält Fische beim Fischespeeren des Chnum-
hotep.
c) e)!q~ siJd IJmw ki [zjbj !Jrj-wgb Sz. 6.4: Steht hinter den Opferkästen.
d) GQ s!Jg IJmw ki zib IJrj-wgb Sz. 7. 3: Räuchert vor Statue.
e) ~~4~ Titel zerstört Sz. 7+ Hält Statue.
f) a
e :11 ~ !Jrp mrw j!Jw Sz. 33.B.2: Hirte in der Laube.
g) e]~a s!Jg IJmwH Sz. 40.3: Totenpriester des Nianchchnum, trägt Gans.
h) o~Qa siJd IJmw ki z;b !Jrj-wgb Sz. 4 I. 3: Totenpriester des Chnumhotep, trägt Gans.

57· ffwjtn-r~" (f.; PN nicht belegt)


~ o.T. Sz. 3 2. 3: Eines der Kinder des Nianchchnum.

ffnw (m.; PNI, 270.4; II, 382)


a) ~ o~ IJm k? Sz. 26.2: Totenpriester, trägt Gefäß und Lotos.
b) '!J/11///; IJm k? irj ~'nwt Sz. 29.B: Hundeführer beim Sänftenauszug des Nianch-
chnum.
c) ::_o)l jmj-!Jt IJmw ki jrj ~nwt Sz. 33.A: Bootsführer beim Fischespeeren des Chnum-
hotep.
!Jm ki jrj ~"nwt Sz. 3 3.AlB+ Schifferstechen, Insasse im fünften Boot.

59· ffnwt (f.; PNI,27o.6; XXVIII; Il,382)


a) ~ : :n jrjt j!Jt njswt nbt jml!J IJmt Sz.4·3·I: Frau des Chnumhotep beim Fischespeeren ihres
nt;_r lJwt-IJrw nbt nht Mannes.
b) jrjt j!Jt n;swt IJmt nt;_r lJwt- Sz. 22. I: Frau des Chnumhotep bei der Besichtigung des
IJrw nbt nht IJmt n!r Njt Wüstenwilds.
c) e jrjt j!Jt njswt Sz. 33.A: Frau des Chnumhotep beim Fischespeeren ihres
Mannes.
6o. ffntj-kiw.s (f.; PNI,273·7; Il,382)
a) ~U'I.l''W' r jrjt j!Jt njSWt IJmt nfr Sz.4.3·2: Frau des Nianchchnum bei der Wurfholzjagd
lJwt-IJrw nbt nht ihres Mannes.
b) ~uun
a. w I' jrjt j!Jt njswt IJmt nt;_r Sz. 2 3. I: Frau des Nianchchnum bei der Besichtigung des
lJwt-IJrw Wüstenwilds.
jrjt j!Jt njswt Sz. JI.I: Frau des Nianchchnum am Speisetisch ihres
Mannes.
jrjt j!Jt njswt Sz. 33.A: Frau des Nianchchnum bei der Wurfholzjagd
ihres Mannes.

35
6r. fjnmw-f?zw.f (I.; m.; PNI,276.5, XXVIII; Il,383)
a) ~i2;:: sf?gf?mwk5 Sz. 7.2: Räuchert vor Doppelstatue.
b) '(]' B := zib jmj-!Jt z1w-pr Sz. 12.5: Totenpriester.
c) Ull2:=. o. T. Sz. I 5.2: Verliest die Schrift bei der Abrechnung über die
Lieferungen von Feigen und Wein.
d) fi H;: [shd
·- (?)] hmw
. k5 Sz. 3 2. 3: Unter den Kindern des Nianchchnum.

62. fjnmw-f?zw.f (II.)


fi.li~ f?m k1 Sz. 3 2. 3: Eines der Kinder des Chnumhotep.

63. fjnmw-f?zw.f ngs


a) ~n;::: ~ hmk1 Sz. 23.2: Führt Steinbock für Nianchchnum heran.
b) fiH;:: ~ o.T. Sz. 3 3.AIB.4: Schifferstechen, Insasse des dritten Bootes.

64. fjnmw-!Jtpw (I.; m.; PNI,276.6; II,383)


Grabbesitzer: Beleges. o. S. 2 7ff.

65. fjnmw-f?tpw (II.)


a) t/~ zs Sz. 2. I: Hält Schleppseil im zweiten Schleppschiff bei der
Westfahrt des Sargbootes des Chnumhotep.
f?m k5 jmj-!Jt Sz.2.1: Treidler des Sargbootes bei der Westfahrt des
Chnumhotep.
zs Sz. I2.5: Totenpriester.

66. Zl!w (m.; PNI, 298.17; II,38 5)


a) :;; f.1 ~ sf?g f?mw ki Sz. 27. I: Totenpriester trägt Geflügel.
b) 5!l.. ~ sf?g f?mw k5 jmj-rl jzwt Sz. 3 3.A: Bootsführer bei der Wurfholzjagd des Nianch-
kip njswt chnum.
c) 2;.t.l.. ~ sf?gf?mw kl Sz. 3 3.A/B.4: Schifferstechen, Insasse des dritten Bootes.

67. Zl[wngs
2;1l..~ hmk! Sz. 22.2: Trägt Gazelle für Chnumhotep.

68. Srsw (m.; PN nicht belegt)


r:::~~ f?m k5 Sz. 3. I: Ruderer im zweiten Schleppschiff bei der Westfahrt
des Sargbootes des Nianchchnum.
69. S!Jm (m.; PNII,3 17.3)
a) r~@Ya. zs pr-f?g sf?gf?mw k1 Sz. 2.4: Räuchert beim Opfer vor dem Grab des Chnum-
hotep.
b) r~e~ zs pr-f?g sf?gf?mw k5 Sz.4·3·I: Trägt Fische beim Fischespeeren des Chnum-
hotep.
c) r~e);) zs pr-f?g Sz.4·3.2: Trägt Vogel und Wurfholz bei dec Wurfholzjagd
des Nianchchnum.
d) ro@J& sf?g f?mw k5 Sz. 6.2: Räuchert vor Statue.
e) ilOe~ zs pr-f?g Sz. 6. 3: Räuchert vor Doppelstatue.
f) r~;$~ zs pr-f?g Sz. I2.5: Totenpriester.
g) roes;, zs pr-f?g sf?g f?mw k5 Sz. r 8.2: Geht hinter der Eselssänfte des Chnumhotep.
h) ~~o)d zs pr-f?g f?m k5 Sz. 26. I: Totenpriester, trägt Gans.

a) \f':: =
70. Stj-mw (m.; PNI,32I.22, XXIX; II,389)
f?m k5 Sz. 2. 1: Ruderer im zweiten Schleppschiff bei der Westfahrt
des Sargbootes des Chnumhotep.
hm k5 Sz. 2. I: Treidler des Sargbootes bei der Westfahrt des
Chnumhotep.
c) "?:= o.T. Sz. 3 3.AIB.4: Schifferstechen, Insasse des zweiten Bootes.

7I. Si!w (m.; PN nicht belegt)


a) ill=~ f?m k5 Sz. 2. 3: Beim Zugpersonal des Sargschlittenzuges des
Chnumhotep.
f?m k5 Sz. 2 7. 3: Totenpriester, trägt Brot.
f?m k5 jri ~"nwt Sz. 40.3: Totenpriester des Nianchchnum, trägt SchenkeL
72. Spss-pt& (I.; m.; PNI,326.I9)
a) ~ l.Ann w~b njswt SZ.4-3·I: »ältester Sohn<< des Chnumhotep beim Fische-
speeren seines Vaters.
b) ~\)HP z/b zs w~b njswt Sz. 9.B: Mit Chnumhotep bei der Besichtigung der Arbeiten
auf der Werft und im Garten.
w~b njswt z/b zs Sz. I 3 .A: Mit Chnumhotep bei der Inspektion der Vogler
und Fischer.
w~b njswt Sz. I 5.A: Mit Chnumhotep bei der Inspektion der Ab-
lieferungen.
zlb zs jm/f?w br jtj.f Sz. 24-3. I: Mit Vater am Eingang zur Felskammer.
z/bzs Sz. 29.A: Mit Vater bei der Besichtigung der Erntearbeiten.
o.T. Sz. 3 2. 3: Eines der Kinder des Chnumhotep.
zfbzs Sz. 33.A: Beim Fischespeeren seines Vaters.

73· Spss-pt& (li.)


a) t;! tJtnr hmk/ Sz. 22.2: Führt Steinbock für Nianchchnum heran.
b) ~~rr hm k/ Sz. 24. I: Totenpriester, opfert Gans für Nianchchnum.

74· Szmw-&tpw (m.; PNI,329.25, XXIX; II,39I)


y ", &m k/ wdpw Sz. 2.I: Ruderer im ersten Schleppschiff bei der Westfahrt
des Sargbootes des Chnumhotep.
75· Qljj (m.; PNI,332.24, XXIX)
.e1l-,.aa &m kl Sz. 27.2: Totenpriester, trägt Getränk, Früchte und Brot.

76. Qd(w)n.s (I.; m.; PNI, I79·9· XXIV; 11,365; vgl. 11,26)
a) '~~n &m k/ !Jrp jzt Sz. 2. I: Treidler des Sargbootes bei der Westfahrt des
Chnumhotep.
!Jrp jzt Sz. 29.A: Hält Sonnenschirm für Chnumhotep.

77· Qd(w)n.s (II.)


a) ~ '-o;: jmj-r/ pr jrjwt Sz. I 2. 3: Anführer der Totenpriester.
b) G"'F' T o.T. Sz. I 5. 3: Führt Säbelantilope für die beiden Grabherren
heran.
o.T. Sz. 27.2: Totenpriester, trägt Getränk und Gans.
o.T. Sz. 32.3: Unter den Kindern des Nianchchnum.

78. Qd(w)n.s (III.)


G~~r o.T. Sz. 29. B: Kleiderzwerg beim Sänftenauszug des Nianch-
chnum.
79· K/(.jJ-&r-st.f(I.; m.; PNI,34o.I7, XXIX; ll.393)
\i!n~ jrj jf?t njswt nb jm/f? br Sz. I 2.4: Unter den Eltern und Geschwistern des Nianch-
n!r ~~ chnum und Chnumhotep.

8o. K?(.jJ-&r-st.f (II.)


a) ~n.:.. s&d &mw H jrj ~nwt pr-~5 Sz. + 3. I: Hält Ersatzspeer beim Fischespeeren des Chnum-
hotep.
Sz.4·3.2: Hält Vogel und Wurfholz bei der Wurfholzjagd
des Nianchchnum.
c) 'tJ D~ jrj ~nwt pr-~/ s&d &mw k1 Sz.6.2: Hält Statue.
d) u _rj,;:_ jrj ~nwt pr-~/ Sz. 12.5: Totenpriester.

81. K/(.j)-!Jr-pt& (m.; PNI,340.2I; Il.393)


a) ~~=~ &mkizs Sz. I I. 5: Vorlesepriester im mittleren Schiff bei der West-
fahrt.
zs Sz. 2. I: Ruderer im vorderen Schleppschiff bei der West-
fahrt des Sargbootes des Chnumhotep 36•

36 Da der Name vollständig zerstört ist, kommt als Ergänzung auch der Name
fjnmw-!Jtpw in Betracht (Nr. 65). Da jedoch !Jnmw-!Jtpw bereits inner-
halb der Schleppschiffe des Chnumhotep erscheint, ist eine solche Ergän-
zung wenig wahrscheinlich.

37
82. Kl(.j)-zbj (m.; PN nicht belegt)
a) c:::- :1r j4 IJm kl Sz. 2. 3: Im Zugpersonal beim Sargschlittenzug des Chnum-
hotep.
hmkl Sz. 3. I: Ruderer im zweiten Schleppschiff bei der Westfahrt
des Sargbootes des Nianchchnum.
c) u -::11j~ !Jm kl Sz. 26.2: Totenpriester, trägt Getränk, Brot und Früchte.
d) c;::t ::1l j 4 IJm kl ffqw Sz. 29. B: Hinter der Sänfte des Nianchchnum.
e) U:JrJ~ IJm kl ffqw Sz. 3 2. 3: Unter den Kindern des Chnumhotep.
f) urJl4 IJm kl f]'-''qw Sz. 40.3: Totenpriester des Nianchchnum, trägt Schenkel.
g) urJ4 IJm k1 ffqw Sz.4I.3: Totenpriester des Chnumhotep, trägt Gazelle.

83. Klj (m.; PNI,34LI5, XXX)


a) c:::-~4 IJm kl Sz. 2. 3: Im Zugpersonal beim Sargschlittenzug des Chnum-
hotep.
hmH Sz.26.3: Totenpriester, trägt Brot.
hmk5 Sz. 3 3. B. 3: Im ersten Boot bei der Heimkehr der Hirten
vom Feld.
84. Gwl (m.; PNII, 394 ZU 3 so.IO)
a) ~~ IJmkl Sz. 3.I: Steuermann im ersten Schleppschiff bei der West-
fahrt des Sargbootes des Nianchchnum.
Sz. 26.2: Totenpriester, trägt Ähre und Opfergaben.
Sz. 3 2.2: Totenpriester, trägt Getränk und Speisen.

85. Tjtj(m.;PNI,385.I7,XXX)
~ 4Q jmj-!Jt prw jrjwt Sz. I 2.4: Unter den Eltern und Geschwistern des Nianch-
chnum und Chnumhotep.
86. Tiiw (m.; PNI,390.I; II, I 57)
a) :;::,::f#ij, IJm H Sz. 2.I: Ruderer im zweiten Schleppschiff bei der Westfahrt
des Sargbootes des Chnumhotep. Identität nicht ganz
sicher.
IJm kl f{qw Sz. 2. I: Treidler des Sargbootes bei der Westfahrt des
Chnumhotep.
Sz. 3.2: Paddler des Sargbootes bei der »Saisfahrt« des
Nianchchnum.
d) ~~4a o.T. Sz. I 8.2: Hinter der Eselssänfte des Chnumhotep.
e) :;::,~a.] hmkl Sz. 27.3: Totenpriester, trägt Brot.
fl ==>aa~ IJm kl ftqw Sz. 33.A/B.4: Schifferstechen, Insasse des ersten Bootes.

87. Tm!Jw(?) (m.; PNI,396.I)


:::J )~1 IJm kl Sz. 3. I: Ruderer im vorderen Schleppschiff bei der West-
fahrt des Sargbootes des Nianchchnum.
88. Tmzj (m.; PNI,39LIO; Il,399)
:;::,_Aj T o. T. Sz. 2. I: Ruderer im vorderen Schleppschiff bei der West-
fahrt des Sargbootes des Chnumhotep.
89. Tzt (f.; PNI,J94·7, XXX; Il,4oo)
a) "";:' jrjt j!Jt njswt Sz. 34-4-D: Scheintüre der Tjeset.
b) :.:;:: "';:" jrjt j!Jt njswt Sz. 34-4- E: Eben da.
c) .:::;:'. ~ jrjt j!Jt njswt IJmt n!r Njt Sz. 34.4.Annex: Opfertafel der Tjeset.
IJmt n!r l:fwt-IJrw
d) jml!Jwt !Jr n!r ~; Sz. 34.4.Annex: Ebd.
e) 0
o.T. Sz. 34-4-Annex: Ebd.
"'""
---
f) ="'
."...

g) =""
o.T.
jrjt j!Jt njswt
Sz. 34· 3.Annex: Opfertafel des Hemre.
Sz. 34.3.Annex: Ebd.
~-

90. Tzw (m.; PNI, 394.I2; Il,4oo)


~~ IJm kl Sz.27.3: Totenpriester, trägt Brot.

9r. Tst (f.; PNI, 394.I8)


:=Po jrjt j!Jt njswt Sz. I 2. 5: Anführerin der Totenpriester.
92. Dmg (m.; PNI,4oo.3)
~ _}ij ""( hm k! Sz. 2. I: Treidler des Sargbootes bei der Westfahrt des Chnum-
hotep.
93· f)in-k!(.i) (?; m.; PN nicht belegt)
~ u ~mki Sz. 27.3: Totenpriester, trägt Brot.

94· pa (m.; PNI,4o5.24)


a) 8\.) ~m kimg~ Sz. 2. 3: Im Zugpersonal beim Sargschlittenzug des Chnum-
hotep.
b) ER
I ~mkimg~ Sz.4.1: Totenpriester des Chnumhotep, übergibt Schenkel.
c) ~l ~mkimd~ Sz. 17.2: Hinter der Eselssänfte des Nianchchnum.
d) ~J ~m k!mg~ Sz. 30.3: Beaufsichtigt die Herstellung eines Bettes.

95· pu; (m.; PN nicht belegt)


a) ~~~ ~m kiwdpw Sz. 27.2: Totenpriester, trägt Getränk.
b) ~14 ~m k!wdpw Sz. 3 3 .A/B.4: Schifferstechen, Insasse des vierten Bootes.
c) ~\- ~m k! wdpw Sz.4o.4: Totenpriester des Nianchchnum, trägt Herz und
Schenkel.
96 . ... w (m.)
W#$,~ hmki Sz. 26.2: Totenpriester, trägt Vogel und Speisen.

97· Nicht erhaltene Personennamen


a) [ ] hm ki Sz. 2.I: Ruderer bei der Westfahrt des Sargbootes des Chnum-
hotep.
b) [ ~mk! Sz. 2. r: Ebd.
c) [ hmki Sz. 3. I: Ruderer bei der Westfahrt des Sargbootes des Nianch-
chnum.
d) [ hmki Sz.24.I: Totenpriester des Chnumhotep, überreicht Gans.
e) [ ~mki Sz. 33.B.3: Heimkehrender Hirte.

2.2 Bemerkungen zu den Personennamen getragen, die beide einfache Totenpriester sind. Er ist ein
Kosename auf -j 39, dessen zugrundeliegender Vollname
I. ibdw: Der Name ist sekundär eingekratzt und in seiner nicht zu erkennen ist 40•
Schreibung nicht ganz sicher zu bestimmen. Es handelt sich 20. M~wt. Möglicherweise das weibliche Gegenstück zu dem
um einen Kurznamen 3 7 • bekannten Kurznamen M~w (PN I, I63.27; Il,363; vgl.
8. "n!J- Wsr-ki.f: Der Name wurde nachträglich ausgekratzt li, I 54).
und ist heute nur noch in Spuren zu erkennen. Sein 2I. Nj-"n!J-wt{w. Der bisher nicht belegte Personenname ge-
Namensträger ist möglicherweise mit "n!J- Wsr-k?.f der hört zu jener Gruppe von Namen, die durch »nj + Sub-
Abu-Sir-Papyri identisch 3 8 • stantiv als Prädikat« 41 gebildet sind, und kann übersetzt
ro.-rr. Die Trennung der Namensträger in "n!J-~i.f I. und werden: »Leben ist zum Gott Wt!w gehörig«. Der Gottes-
"n!J-~i.f II. erfolgt aufgrund der unterschiedlichen Titel name Wt{w, der z.B. auch im Namen Wt{w-~tpw (PN
der genannten Personen. Die Namen beider Personen sind I, 4 r 8. 5) vorliegt, dürfte den Schöpfergott bezeichnen,
in Relief eingetragen, so daß eine nachträgliche Beförde- vermutlich Chnum 42 • Der Schöpfergott Wt{w scheint als
rung des ~m k! "n!J-~5.( (I.) zu einem jmj-!Jt ~mw ki wenig selbständiger Gott sonst nicht belegt zu sein.
wahrscheinlich ist. 24. Nj-sw-~w. Der hier erstmals belegte Personenname stellt
15.-16. Möglicherweise sind"'--~ und verschiedene einen adjektivischen Nominalsatz dar 43 , dessen Prädikat
Schreibungen desselben Personennamens. Es müßte aller- der Gottesname lfw ist.
dings angenommen werden, daß in Sz. 2. r die gleiche 25. Nj-sw-~nw. Der ähnlich wie der Personenname Nj-sw-~w
Person an drei verschiedenen Stellen erscheint. Da eine gebildete Personenname erscheint hier in der normalen
solche Annahme unwahrscheinlich erscheint, wird hier (PN I, I 78.3; vgl. II, 29 5. I 8) sowie in einer ungewöhn-
zwischen einem »Untervorsteher der Totenpriester<<
(jmj-!Jt ~mw ki) und einem »Hilfstotenpriester« (~m ki 37 EDEL, Felsengräber 11.1.2, 6o.
jmj-!Jt) unterschieden. Ftk-ti wird bei JuNKER, Giza 38 PosENER-DE CENIVAL, The Abu Sir Papyri, Tf. 65. Nach HELCK, Akten-
VIII, I I r als »schöner Name« eines K?(.j)-!Jr-pt~ belegt. kunde, 8 5 ist der Titel der dort genannten Person jrj 'nwt pr-'l und nicht
Auch in unserem Grab ist ein solcher Kl(.j)-!Jr-pt~ zu jrj sn pr-'l zu lesen.
39 EDEL, a. a. 0., 55 ff.
finden (Nr. Sr), der jedoch wegen der unterschiedlichen
40 Mmj ist als Kurzname für Kagemni (PN 11, 162) und für Nianchmin
Titel mit dem hier vorliegenden Ftk-tl (Nr. I 6) nicht iden-
(CG 1586, 1587) belegt.
tisch sein kann. 41 EDEL, Altäg. Grammatik,§ 366.
17.-18. Der Personennamen Mmj wird hier wie die Ver- 42
Vgl. KAMAL, in: ASAE 41, 1940, 217.
43 EDEL, Altäg. Grammatik, § 3 66.
teilung in Sz. 2.1 zeigt- von zwei verschiedenen Personen

39
liehen Schreibung 'l=P'] , die ich nicht erklären kann. ist oder als Sohn des Nianchchnum zu gelten hat 52 •
Möglicherweise ist daher Nj-sw-!Jnw von l:fnn-sw zu Noch schwieriger fällt die Entscheidung beim »Richter
trennen. und Untervorsteher der Polizei« (z5b jmj-!Jt z5w-pr)
26. Nj-k5-ptiJ. Der in PN nicht aufgeführte Personenname ist Hnmw-!Jzw.f. Da dieser in einer Reihe mit hauptamt-
jetzt durch die Abu-Sir-Papyri belegt 44 • Wegen der Selten- lichen Totenpriestern erscheint (Sz. I 2. 5 ), möchte ich ihn
heit des Namens wäre eine Identität der Person denkbar, mit dem >>Aufseher der Totenpriester« Hnmw-IJzw.f ver-
wenn auch nicht zu beweisen. binden.
29.-31. Nfr. Da in Sz.2.I insgesamt drei Namensnennungen 68. Srsw. Der bei RANKE bisher nicht belegte Personen-
eines »Scheunenschreibers<< Nefer vorliegen und der am name 53 gehört zur Gruppe der Personennamen, die aus
Bug des Sargbootes stehende »Scheunenschreiber<< Nefer Zahlwörtern bestehen. Ungewöhnlich erscheint, daß hier
nicht mit dem Lotsen des ersten Schleppschiffes identisch eine Kardinalzahl 5 4 und keine Ordinalzahl vorliegt.
sein kann, wird zwischen zwei »Scheunenschreibern<< des 76.-78. Qd(w)n.s 55 • Es sind mindestens zwei Personen des
Namens Nefer getrennt, obwohl die vorgenommene Zu- Namens Qd(w)n.s zu unterscheiden, da in Sz. 29.A und B
weisung nicht in allen Fällen völlig gesichert ist. Die sowohl im Gefolge des Nianchchnum als auch in dem des
beiden >>Scheunenschreiber<< scheinen unterschiedliche Chnumhotep ein Qd(w)n.s begegnet. Als eine dritte
Rangstufen des Totenpriesteramtes einzunehmen, der eine Person dieses Namens möchte ich jenen Qd(w)n.s an-
als einfacher >> Totenpriester« (IJm k5), der andere als sprechen, der unter den Kindern des Nianchchnum be-
>>Aufseher der Totenpriester« (s!Jg !Jmw k5). Ob der gegnet.
>>Untervorsteher der Totenpriester<< (jmj-!Jt IJmw k5) 79.-8o. K5(.j)-1Jr-st.f. Der im Alten Reich sehr häufig belegte
namens Nefer eine selbständige Person oder mit Nefer I. Personenname wird hier, wie es scheint, von zwei ver-
bzw. Nefer II. identisch ist, wage ich nicht zu entscheiden. schiedenen Personen getragen. Ki(.j)-IJr-st.f I. erscheint
3 3· Nfr-1Jr-b5. Der an drei Stellen des Grabes nachträglich unter den Geschwistern des Nianchchnum und Chnum-
eingeritzte Name ist vermutlich Nfr-1Jr-b5 zu lesen 45 und hotep (Sz. I 2.4), K5(.j)-1Jr-st.f II. unter den hauptamt-
von der Namensform her eng an den Namen Nfr-IJr-n-bi lichen Totenpriestern (Sz. I 2. 5). Da jedoch auch ein
(Nr. 34) anzuschließen 46 • Bruder der beiden Grabherren das Amt eines Toten-
3 5.-3 7. Nfr-IJr-n-ptiJ. Die Unterscheidung von drei Trägern priesters hätte ausfüllen können, zudem der ausdrücklich
dieses Namens erfolgt aufgrund der von den jeweiligen als Totenpriester bezeichnete KJ(.j)-IJr-st.f einen ähn-
Personen getragenen Titel. Offen bleibt, ob Nfr-IJr-n-ptiJ lichen Beruf wie die beiden Grabherren ausübte, ist die
II. mit Nfr-IJr-n-ptiJ I. identisch ist (vgl. Sz. 26. I). Unterscheidung von zwei Personen des Namens Ki(.j)-IJr-
40. Nfr-fnntj. Der bisher nicht belegte Personenname dürfte st.f sehr problematisch.
einen Gott Tnntj benennen, der im memphitischen Heilig- 85. Tjtj. Die Kurzform eines Namens (PNII,I?o), von dem
tum Tnn.t beheimatet ist 47 • weitere Kurzformen existieren: Tjt, Ttw, Tt.tj 56 • Als Voll-
46.-47. Rgjj. Der erst seit dem Mittleren Reich belegte Per- name zu Tjtj ist einmal Kl(.j)-m-qd (PNI,385·17, XXX)
sonenname dürfte ein Kurzname auf -jj sein. Ob zwei belegt.
Personen des Namens Rgjj zu unterscheiden sind, bleibt 93· l)ln-ki(.j) (?). Der erste Bestandteil des Namens liegt in
zweifelhaft, wird jedoch durch die Darstellungen von einer Lücke. Doch scheint aufgrund der Zeichenreste die
Sz. 26.3 und 27.3 nahegelegt. Möglicherweise ist der Lesung f)5n-k5(.j) gesichert zu sein. Ich möchte den Namen
>>Nagelpfleger« Rgjj mit dem >>Nagelpfleger« Rwg der jenen Vollnamen zurechnen, die eine Aussage über den Ka
Abu-Sir-Papyri identisch 48 • Rwg und ~n!J- W sr-H.f werden machen (PN II, 2o8-2I6) und vorläufig übersetzen: >>Der
in den Abu-Sir-Papyri auf einem Blatt genannt; Rgjj und meinen Ka übergesetzt hat«.
~n!J- W sr-H.f begegnet in unserem Grab beim Schiffer- 96. Der nur fragmentarisch erhaltene Name ist nicht mit
stechen im gleichen Boot (Sz. 3 3.A/B.4). Vielleicht ist Sicherheit zu ergänzen. Falls der Personenname mit einem
daher Rgjj ein Kurzname für Rwg. der auch sonst im Grab belegten Namen zu verbinden ist,
48. Htw. Der in dieser Form erst seit dem Mittleren Reich
belegte Personennamen (PN I, 231· I 6) ist ein Kurzname
mit der Endung -w (PN II, I 57). Wie EDEL gezeigt hat 4 ~ 44 PosENER-DE CENIVAL, a. a. 0., Tf. 96 C.
45
steht häufig neben einer Kurzform auf -w eine Kurzform Zur Setzung und Nicht-Setzung von Determinativen hinter den Personen-
auf -j. Eine solche ist bei Htw bereits für das Alte Reich namen des Alten Reiches: vgl. EDEL, Felsengräber Il.1.2, 42f. •
46 Vgl. das Nebeneinander von Nfr-f;r-pth (PN I, 198.8) und Nfr-IJr-n-ptiJ
belegt (PN l,23 I.I5) 50• (PN I, 198.9).
54· H~-b?w-!Jwfw. Der bisher nicht belegte Personenname 47
Wb V, 382.1: seit MR.
gehört zu jenen Namen, die eine Aussage über die Macht 48 PoSENER DE CENIVAL, a.a. 0., Tf. 65.
49 EDEL, Felsengräber JI.r.2, 62.
eines Gottes oder eines vergöttlichten Königs machen
50 jUNKER, Giza VIII, 17f.; vgl. DERs., Giza II, 188.
(PNII,2I8). Der Name verbindet den Träger bzw. den 51 Beim Titel s~Jg IJmw k? über dem Sohn des Nianchchnum ist siJg zerstört,
Namensgeber mit dem Kult des Königs Cheops in Gizeh. muß jedoch aus Raumgründen ergänzt werden.
61.-63. Hnmw-IJzw.f. Mit Sicherheit sind zwei, vielleicht 52 Der s~Jg IJmw k? fjnmw-IJzw.f in Sz. 32.3 wird als Kind dargestellt, so daß

sogar vier Träger dieses Namens im Grab des Nianch- es denkbar erscheint, daß flnmw-IJzw.f ngs und der Sohn des Nianch-
chnum und Chnumhotep zu unterscheiden, und zwar ein chnum eine gleiche Person sind.
53 Der Name ist einmal als Hundename belegt: ANTHES, in: ZÄS 65, 1930,
>>Aufseher der Totenpriester« (s!Jg IJmw k5), der Sohn des
II3.
Nianchchnum ist 5 \ sowie ein einfacher »Totenpriester« 54
Vgl. EDEL, Altiig. Grammatik,§ 392.
(!Jm kS), der unter den Kindern des Chnumhotep erscheint. 55 EDEL, Felsengräber II.L2, 50.
Unklar ist, ob Hnmw-IJzw-f ngs eine selbständige Person 56
Ebd., 64/65 Nr. 29.
stehen nur solche Namen zur Verfügung, die auf -w - 3· Für die engere Familie der beiden Grabherren Nianch-
endigen und in Sz. 26 und 27 nicht erscheinen. Zu diesen chnum und Chnumhotep läßt sich somit folgender
gehören die Namen: Wr-ngw (Nr. 12), Nj-sw-~nw Stammbaum rekonstruieren.
(Nr. 25), Nfr-!Jw(w)-pt~ (Nr. 39), fjnmw-~zw.f (Nr. 6r), a) NjJn!J-bnmw (Nr. 22) oo ljntj-k?w.s (Nr. 6o)

~~
Srsw (Nr. 68). Da der Träger des auf -w endigenden
Namens als ~m k5 geführt wird, scheidet fjnmw-~zw-f
Tzt (Nr. 89) 1
ljm-r(' (Nr.49) ljmt-r(' (Nr.
2 so)
(Nr. 6I) mit großer Wahrscheinlichkeit aus, so daß vier Cl)

Namen verbleiben, zu denen eventuell der fragmentarisch


erhaltene Name ergänzt werden könnte. +
Jrjn-?!Jtj (Nr. 5)
b) fjnmw-~tpw (Nr. 64) <D ljnwt (Nr. 59)

Die Familie der beiden Grabherren Nianchchnum und


Chnumhotep
1
Spss-pt~ (Nr. 72) 2
7~
Rwg-ziw.s (Nr.44)
Nj-('n!J-bnmw 3

nffs (Nr. 23)


Aufgrunp der Grabdarstellungen lassen sich für die beiden
Grabherren jeweils zwei Familiengruppen bestimmen. Zum 2.3.2 Die weitere Familie
ersten Familienkreis gehören die engeren Familienmitglieder,
deren Beziehungen zu einem der beiden Grabherren durch die r. Die Kinder des Nianchchnum.
Angabe des Verwandtschaftsgrades (~mt.f - »seine Frau«, Auf der Westseite des Mittelpfeilers vor der Opferhalle er-
zi.f- >>sein Sohn<< u. ä.) jeweils gesichert werden kann. Zum scheinen die beiden Grabherren in gegenseitiger Umarmung,
zweiten, erweiterten Familienkreis möchte ich jene Personen wobei hinter jedem der beiden Grabherren weitere Personen
rechnen, die aufgrund des Bildzusammenhangs als Mitglieder dargestellt werden, die durch eine Überschrift als »seine
der Familie des Nianchchnum bzw. des Chnumhotep be- Kinder« (msw.f) bezeichnet werden. Links hinter Nianch-
trachtet werden können, auch wenn der jeweilige Verwandt- chnum erscheinen dessen Kinder (Sz. 32.3) mit den ihnen
schaftsgrad nicht ausdrücklich angegeben wird. Die Mit- jeweils zukommenden Namen.
glieder der erweiterten Familie der beiden Grabherren be-
lf.m-r" (Nr.49)
gegnen in Sz. 32.3, wo die dort dargestellten Personen mit
lf.mt-r(' (Nr. so)
Bezug auf einen der beiden Grabherren als dessen >>Kinder<<
Qd(w)n.s (Nr. 77)
(msw.f) bezeichnet werden, sowie in Sz. I 2.4, wo offenbar die
ljwjtn-r(' (Nr. 57)
Eltern und Geschwister der beiden Grabherren dargestellt
Nbt(?) (Nr. 28)
werden.
fjnmw- ~zw .f (N r. 6 r)
Mit Ausnahme des an letzter Stelle genannten fjnmw-~zw.f
2. 3. r Die engere Familie werden sämtliche Personen hinter Nianchchnum ohne irgend-
einen Titel geführt. Der Titel des fjnmw-~zw.f ist allerdings
- r. Nianchchnum. teilweise zerstört, doch kann er mit guten Gründen zum Titel
a) seine Frau: ljntj-k?w.s (Nr. 6o) [siJg]IJmw ki- »[Aufseher] der Totenpriester<< ergänzt werden.
Titel: jrjt j!Jt njswt, ~mt n!r ljwt-~rw nbt nht. Ob dieser »Aufseher der Totenpriester« fjnmw.IJzw.f tat-
b) sein »ältester<< Sohn: ljm-r(' (Nr.49) sächlich ein Sohn des Nianchchnum ist, bleibt zweifelhaft,
Titel: zfb zs, w{'b njswt, jm?!Jw !Jr jtj.f. zumal dessen Name offenbar nachträglich über einen zuvor
~m n{r R {' Szpw-jb-rl', zib zs, jmi!Jw !Jr n{r ('i. entfernten älteren Namen reliefiert worden ist. Sollte es sich
c) seine Tochter: ljmt-r(' (Nr. so) bei fjnmw-IJzw.f tatsächlich um einen Sohn des Nianchchnum
Titel: jrjt j!Jt njswt, ~mt n{r Njt. handeln, dürfte er mit dem >>Richter und Untervorsteher der
d) seine Schwiegertochter, die Frau des ljm-r{': Tzt Polizei« (zib jmj-!Jt z5w-pr) identisch sein, der in Sz. I 2. 5 an der
(Nr. 89) Spitze der hauptamtlichen Totenpriester schreitet.
Titel: jrjt j!Jt njswt, ~mt n{r Njt, ~mt n!r ljwt-~rw, Bei den übrigen dargestellten Personen scheint die Vater-
jm5!Jt !Jr n{r ('?. schaft des Nianchchnum gesichert zu sein. ljm-r(' und ljmt-r('
e) sein Enkel, der Sohn des ljm-r(': Jrjn-?!Jtj (Nr. 5) werden an anderen Stellen des Grabes ausdrücklich als »Sohn«
Titel: z?b zs. bzw. als »Tochter<< des Nianchchnum geführt. Schwierig-
keiten bereitet die Person des Qd(w )n.s, da innerhalb des
2. Chnumhotep. Grabes mehrere Personen dieses Namens (Nr. ;6-;8) belegt
a) seine Frau: ljnwt (Nr. 59) sind. Ich möchte den hier in Betracht kommenden Qd(w)n.s
Titel: jrjt j!Jt njswt, ~mt n{r ljwt-~rw nbt nht, ~mt mit dem »Vorsteher des Hauses der Weberinnen<< (imj-ri pr
n{r Njt, nbt jm5!J. jrjwt) namens Qd(w)n.s identifizieren, der in Sz. I 2. 3 den Auf-
b) sein »ältester« Sohn: Spss-pt~ (Nr. 72) zug der Totenpriester anführt und der einen Titel trägt, der
Titel: zib zs, w('b njswt, jm?!Jw !Jr jtj.f. auch sonst innerhalb der Familie des Nianchchnum und
c) ein weiterer Sohn: Nj-('n!J-bnmw nffs (Nr. 23) Chnumhotep begegnet (s. u. S. 42).
ohne TiteL Die beiden Frauen ljwjtn-r(' und Nbt(?) sind nur an dieser
d) seine Tochter: Rwg.z?w.s li. (Nr. 44) Stelle des Grabes belegt, so daß sie wohl sicher als Töchter
ohne Titel. des Nianchchnum gelten dürfen.
2. Die Kinder des Chnumhotep. An letzter Stelle der Reihe stehen die beiden Grabherren, die
In gleicher Weise wie bei Nianchchnum werden bei der Um- sich gegenseitig an den Händen fassen. Sollte hier tatsächlich
armungsszene des Mittelpfeilers vor der Opferhalle hinter dem eine Aufzählung der Familie des Nianchchnum und Chnum-
Grabherrn Chnumhotep dessen »Kinder« (msw.f) dargestellt hotep vorliegen, müfSte angenommen werden, daß die zuletzt
(Sz. 3 2. 3). Im einzelnen sind zu erkennen: genannten Personen, in diesem Fall die beiden Grabherren,
die jüngsten Familienmitglieder sind, während die vor ihnen
Spss-ptf? (Nr. 72)
aufmarschierenden Männer und Frauen ältere Brüder und
Nfr-!Jw(w)-ptlj (Nr. 39)
Schwestern darstellen, die alle von gemeinsamen Eltern ab-
Rwg-ziw.s (Nr.44)
stammen. Als Elternpaar kommen die an der Spitze gehenden
Ki(.j)-zbj (Nr. 82)
H~-biw-Hwfw und Rwg-ziw.s in Betracht, die als einzige als
Hnmw-l}zw.f (Nr. 62)
Ehepaar dargestellt werden, wobei die Frau des H~-b?w-Hwfw,
Ni-[{'n!J-bnmw](?) ngs (Nr.23)
namens Rwg-zsw.s, den gleichen Namen trägt wie die Tochter
Unter den hier genannten Kindern des Chnumhotep sind des Chnumhotep. Da die Übertragung der Namen der Eltern
Spss-ptl} (Nr. 72) und Rwg-zsw.s (Nr. 44) durch weitere Be- auf die Kinder auch sonst sehr geläufig ist, könnte Rwg-ziw.s
lege des Grabes als Kinder des Chnumhotep gesichert. Da sehr wohl die Mutter des Chnumhotep und damit auch des
Nfr-!Jw(w)-ptlj (Nr. 39) zwischen Spss-ptl} und Rwg-ziw.s Nianchchnum sein.
steht, dürfte auch bei diesem Namensträger die Vaterschaft Für eine Familienzusammengehörigkeit der in dieser Reihe
des Chnumhotep feststehen 57 • Schwierigkeiten bereitet die Zu- dargestellten Personen spricht, daß von den insgesamt zehn
weisung der übrigen drei Personen des Gefolges des Chnum- Personen des Aufzuges fast die Hälfte in irgendeiner Form mit
hotep, die durch die hier erstmals hinzugeschriebenen Titel der Weberei zu tun hat. »Vorsteherin der Weberei« (imjt-ri
als » Totenpriester« (l}m k?) bezeichnet werden und auch in pr jrjwt) sind die Frauen Rwg-ziw.s (Nr.43), Mf?wt (Nr. 20)
anderer Haltung als die an erster Stelle genannten zwei Söhne und lfztn-ptlj (Nr. 5 r): » Untervorsteher der Webereien«
und die Tochter des Chnumhotep erscheinen. Sie nehmen eine (jmj-!Jt prw jrjwt) ist der Mann Tjtj (Nr.85). Falls Rwg-zlw.s
ehrfurchtsvolle Haltung ein (Kl(.j)-zbj) oder transportieren tatsächlich die Mutter der in dieser Reihe dargestellten Per-
Gegenstände der Grabausrüstung (Hnmw.l}zw.f; Nj-[~n!J­ sonen ist, müfSte angenommen werden, dafS die Töchter und
bnmw](?) ngs). Da Nj-{'n!J-bnmw ngs an anderer Stelle des der Sohn ihre Ämter von der Mutter ererbt haben. Eine ähn-
Grabes (Sz. 3o.A) ausdrücklich als »Sohn« (z/.f) des Chnum- liche Amtsnachfolge, allerdings vom Vater auf den Sohn, ist
hotep begegnet, könnten jedoch auch hier trotz der anders- bei Nfr-nfr (CG I 44 7) zu beobachten, der selbst ''Vorsteher
artigen Darstellungsweise leibliche Kinder des Chnumhotep der Webereien<< (jmj-r? prw jrjwt) ist und dessen Sohn Hnmw-
aufgezählt worden sein, wobei diese in besonderer Weise als l}zw.f densei ben Titel wie sein Vater trägt (jmj-ri prw jrjwt) 59 •
»Totenpriester<< für Chnumhotep fungierten 58 • Voraussetzung Sollten die Angestellten des Webhauses, die Frauen Mhwt und
dafür ist, dafS der Name der zuletzt genannten Person auch lfztn-ptlj sowie der Mann Tjtj Kinder der Rw!f-zsw.s und des
tatsächlich Nj-[~n!J-bnmw] nds lautet. Die Namensinschrift H~-Mw-Hwfw sein und die Titel und Ämter der Mutter er-
ist so zerstört, dafS sie nur mit Vorbehalt ergänzt werden erbt haben, liegt der SchlufS nahe, auch die übrigen fünf Per-
kann. sonen der Reihe, deren Amtstitel mit Ausnahme von Nianch-
chnum und Chnumhotep nicht angegeben werden, einer ein-
- 3· Die Eltern und Geschwister des Nianchchnum und zigen Familie zuzurechnen. Als Kinder des H~-b?w-Hwfw
Chnumhotep. und der Rw!f-z?w.s und damit als Geschwister der beiden
In einem hohen Bildregister auf der Ostwand des Torraums Grabherren Nianchchnum und Chnumhotep hätten dann zu
(Sz. r 2.4) werden zehn Personen in einer den Bildstreifen aus- gelten: die Frauen Nfr-f?tp-ljwt-l}rw 60 , Mf?wt, lfztn-ptl} sowie
füllenden langen Reihe dargestellt, wobei an letzter Stelle der die Männer Tjtj, Nfr-njswt und Ki(.j)-ljr-st.f.
Reihe die beiden Grabherren Nianchchnum und Chnumhotep
erscheinen. Das Verhältnis der dargestellten einzelnen Per- 57 Möglicherweise ist dieser Nfr-f?w(w)-ptf? mit dem >>Aufseher der Toten-
sonen zu den beiden Grabherren Nianchchnum und Chnum- priester, Richter und Vorsteher der Zuwendungen« (s!Jg f?mw k?, db,
hotep wird durch keine erläuternde Beischrift definiert, so dafS hrj-wgb) tfwjj (Nr. 56) identisch, der zu den meist genannten Totenprie-
zunächst offen bleibt, welche Funktion der Aufzug der Per- stern des Grabes zählt und dessen Namen eine auf -;; auslautende Kurz-
form eines längeren Vollnamens ist. Da jedoch an keiner Stelle des Grabes
sonen erfüllt. Da keine der abgebildeten und mit Namens- eine entsprechende Zuweisung mit Sicherheit vorgenommen werden kann,
beischriften versehenen Personen an einer anderen Stelle des muß diese Frage offen bleiben.
Grabes erscheint, möchte ich in den dargestellten Personen 58 K;(.i)-zbj (Nr. 82) ist einer der im Grab besonders häufig genannten Toten-
verschiedene Angehörige der Familie des Nianchchnum und priester, der sowohl für Chnumhotep als auch für Nianchchnum Priester-
dienste verrichtet. Hnmw-hzw.f (Nr. 62) ist als einfacher "Totenpriester«
Chnumhotep sehen. Im einzelnen werden genannt:
(f?m k?) vom »Aufseher der Totenpriester« (sf?g f?mw kl) des gleichen
H{'-hiw-Hwfw (N r. 54: jrj j!Jt njswt, !Jrp ~prw, sf?d wj5) Namens zu trennen, der seinerseits als Sohn des :-Jianchchnum gilt. ,
59 Die Mutter des Hnmw.f?zw.f mit Namen Wsrt-kl ist ebenfalls mit der
Rwg-ziw.s (Nr.43: jrjt j!Jt njswt, jmjt-r? pr jrjwt)
Weberei verbunden und trägt den Titel »Vorsteherin der Weberei« (jmjt-
Tjtj (Nr. 8 5: jmj-!Jt prw jrjwt)
ri pr jrjwt). Zu den Titeln der in der Weberei angestellten Personen vgl.
Nfr-njswt (Nr. p: jrj j!Jt njswt, nb jmi!J !Jr nfr {'?) JuNKER, Giza V, 55 ff.
Nfr-ljtp-ljwt-f?rw (Nr. 38: jrjt j!Jt njswt, !Jkrt njswt mrjt.f) 60
Die drei: nebeneinander stehenden Frauen Nfr-f?tp-hwt·!Jrw, Mhwt und
Mf?wt (Nr. 20: jrjt j!Jt njswt, jmjt-r? pr friwt) lf.ztn-pth tragen gemeinsam den Titel einer jrjt if?t njswt. Nfr-htp-hwt-hrw
lfztn-ptl} (Nr. 5 I: it jt j!Jt njswt, jmjt-r1 pr jrjwt) fiihrt zudem den Ehrentitel bkrt njswt mrjt.f. Als Tochter der » Vorste-
herin der Weberei« Rwg-dw.s könnte auch Nfr-f?tp-hwt-hrw wie ihre
Kl(.j)-l}r-st.f (Nr. 79: jrj i!Jt njswt, nb jmi!J !Jr nfr ~n beiden Schwestern Mhwt und lf.ztn-pth einen mit dem Webhaus verbun-
Nj-~"n!J-!Jnmw und Hnmw-f?tpw (Nr. 22,64: sf?d(wj) JY!W denen Amtstitel besessen haben, der jedoch aus Platzmangel und wegen
{'nwt pr-{'5, nb(w;) jmi!J !Jr nfr ~~) der Bevorzugung des Ehrentitels f!krt njswt in der Beischrift zu Nfr-!Jtp-
Nun ist aber in Gizeh eine "Vorsteherio des Webhauses« 3· DER STAMMBAUM DER FAMILIE
(jmjt-r? pr jrjwt) Rwfl-zlw.s bekannt, die die gleichen Titel DES NIANCHCHNUM UND CHNUMHO P
wie Rwfl-ziw.s unseres Grabes trägt 61 und Mutter des in Gizeh
bestatteten Mrj-sw-(!'n!J ist 62 , der Verwaltungsämter in der
Totenstiftung des w·-wr innehatte 63 • Da Mrj-sw-<'nf? in Werden die im vorausgegangenen Abschnitt gesammelten
unserem Grabe nicht unter den Söhnen der Rwfl-z?w.s und genealogischen Angaben zur Familie des Nianchchnum und
des [F-biw-ljwfw erscheint, ist fraglich, ob die in Gizeh er- Chnumhotep zusammengetragen und diese, soweit es möglich
wähnte "Vorsteherio des Webhauses (der Residenz)« Rwfl- erscheint, mit außerhalb des Grabes belegten Daten ver-
ziw.s mit der in unserem Grab genannten » Vorsteherio des glichen, ergibt sich für die Familie des Nianchchnum und
Webhauses« Rwf!-zjw.s identisch ist. Um das sich stellende Chnumhotep folgendes Bild.
Problem einer Lösung näher zu führen, ist nach einem Syn-
chrmlismus zwischen Mrj-sw-{'nb aus Gizeh und den beiden 3.I Die Generation der Eltern
Grabherren Nianchchnum und Chnumhotep in Saqqara zu
suchen. -I Vater: Jjt:-biw-ljwfw (Nr. 54)
R<'-wr, in dessen Totenstiftung Mrj-sw-(!'nb Verwaltungsämter -2 Mutter: Rwg-ziw.s (Nr.43; vgl. auch HASSAN, Giza
versah, hat als Zeitgenosse des Neferirkare und seiner un- I, I04ff.).
mittelbaren Nachfolger zu gelten 64 • Mrj-sw-(!'nb wird in seine
Ämter bei der Totenstiftung des R<'-wr erst am Ende der
Lebenszeit des R <'-wr eingewiesen worden sein, so daß Mrj- 3.2 Die Generation des Nianchchnum und Chnumhotep
sw-t:n!J unter Neuserre gelebt haben wird. Da wir aus dem Grab
des Spss-pt& in Abu Sir wissen, daß Nianchchnum und Chnum- - I Mrj-sw-<'nf?, Sohn der Rwfl-ziw.s von Gizeh 71
Ehefrau unbekannt.
hotep ebenfalls unter Neuserre gelebt haben, können Mrj-
sw-t:n!J und Nianchchnum und Chnumhotep durchaus als
Zeitgenossen angesehen werden, wobei allerdings für Nianch- hwt-f?rw nicht aufgeführt wird. Sollte auch Nfr-htp-hwt-hrw mit dem Web-
haus in Verbindung stehen, was ich für nicht ausgeschlossen halte, könnte
chnum und Chnumhotep ein etwas jüngeres Alter ange-
diese eventuell mit Nfr-!Jtp.s identisch sein, die als Mutter einer "Vor-
nommen werden müßte. Die Möglichkeit ist also nicht von steherin des Webhauses« namens Wsrt-ki in CG r447 erscheint, dort
der Hand zu weisen, daß Rwfl-z;w.s aus Gizeh und Saqqara, jedoch auch nur den Titel einer irit j!Jt njswt trägt. Nfr-!Jtp.s kommt als
die beide als "Vorsteherio der Weberei« bezeichnet werden, Kurzname für Nfr-f?tp-!Jwt-hrw durchaus in Betracht. Eine Gleichsetzung
eine und dieselbe Person sind. der Nfr-htp-f?wt-hrw unseres Grabes mit der Nfr-htp.s von CG 1447
würde eine Verbindung zur »Vorsteherin der Weberei<< (jmjt-r? pr jrjwt)
Eine Herkunft der Rwf!-zjw.s unseres Grabes aus Gizeh wird
Wsrt-kS einerseits und zu deren Mann, dem »Vorsteher der Webhäuser
nun aber auch durch den Namen ihres Mannes nahegelegt, der Residenz« Nfr-n!r andererseits herstellen, so daß natürlich unter
der als ljt:-biw-ljwfw »Die Macht des Cheops erscheint« Vorbehalt- die Familie der Schwester des Nianchchnum und Chnumhotep,
sehr wohl aus der Region von Gizeh stammen könnte 65 • Nfr-htp-hwt-hrw, bis ins dritte Glied zu verfolgen wäre. Ich halte die Zu-
Wird nun aber ein Gizeh-Zweig der Familie der Rwg-ziw.s gehörigkeit der Nfr-htp.s und deren Tochter Wsrt-ki zur Familie unserer
Rwg-z?w.s für nicht ausgeschlossen, zumal der Enkel der Nfr-htp.s (CG
und des lj<'-biw-ljwfw angenommen, erhält die Nennung des 1447) den Namen Ijnmw-hzw.f trägt, der als Personenname in der Familie
zu den ältesten Söhnen der Rwg-ziw.s zählenden Nfr-njswt der beiden Grabherren Nianchchnum und Chnumhotep sich einer großen
(Nr. 32) eine gewisse Bedeutung. Auch in Gizeh ist ein Nfr- Beliebtheit erfreut (vgl. Nr. 61 -63).
61 HASSAN, Giza I, 104ff. Ein weiterer Titel der Rwg-ziw.s aus Gizeh ist:
njswt belegt 66, der hohe Ämter in der Gauverwaltung und in
jm;t-r: pr jrjwt nt !Jnw »Vorsteherin der Weberei der Residenz ... Wird
der Verwaltung der Pyramidenstadt des Chephren bekleidete
die Weberei der Residenz in der Nähe von Memphis/Saqqara angesiedelt-
und der, sofern die Datierung seines Grabes korrekt ist, etwa was allerdings nicht nachzuweisen ist könnte die Rwg-z?w.s aus Gizeh
in der Mitte der s.Dynastie gelebt hat 67 • Da jedoch die Ehren- durchaus mit der von Saqqara verbunden werden.
62
titel des Nfr-njswt im Grab des Nianchchnum und Chnum- HASSAN,Gizal,rr2Abb.I84.
63 Ebenda, ro9 Abb. 182.
hotep nur wenig Aussagen zulassen, außerdem sich gewisse 64 BAER, Rank and Title, 98 Nr. 300.
Schwierigkeiten bei der Datierung des Grabes des Nfr-njswt 65 Wird aufgrund des Namensmaterials der in Gizeh beigesetzte Sohn der
in Gizeh zeigen, möchte ich von einer Gleichsetzung der beiden Rwg-ziw.s, Mrj-sw-~n!J, als ein Bruder unserer beiden Grabherren ange-
Personen des gleichen Namens absehen, obwohl durchaus sehen, bleibt zu erklären, warum Mrj-sw-'n!J nicht unter den Geschwistern
Kriterien für eine Identität der beiden Namensträger vor- des Nianchchnum und Chnumhotep in Sz. r 2.4 erscheint. Diese Frage ist
liegen. Zwei der Kinder des Nfr-njswt aus Gizeh besitzen jedoch mit dem uns bekannten Material nur hypothetisch zu beantworten.
Möglicherweise ist Mrj-sw-~n!J lange vor Nianchchnum und Chnumhotep
Titel, die auch lj<'-biw-ljwfw in unserem Grab aufweist: verstorben und hat er keine ausreichend hohe Stellung erworben, um in die
Spss-ki(.j) und Nn-sflr-k?(.j) sind beide, wie auch lj<'-biw- Reihe der Geschwister des Nianchchnum und Chnumhotep aufgenommen
ljwfw, »Kapitäne« (s&fl wj?)! Zudem begegnet unter den zu werden. Beachtenswert bleibt jedoch, daß auch in der Familie des Mrj-
Söhnen des Nfr-njswt ein ,, königlicher Urkundenschreiber<< sw-'n!J die Söhne Namen tragen, die mit Namen unseres Grabes verbun-
den werden können: Hnw (vgl. Nr. sS), ljnmw-f?zw.f (vgl. Nr. 6r-6J),
Ki(.j)-&r-st.f, der einen Namen trägt, den auch ein Bruder
Nfr-ssm-pth.
unseres Nfr-njswt aufweist 68 • Schließlich sind unter den 66
G 4970: JuNKER, Giza III, 163 ff.
Hausangestellten des Nfr-njswt mehrfach Männer belegt, die 67
PM III. I, I 4 3 f.; BAER, Rank and Title, 96 f., Nr. 292: »early - mid V
ähnliche Namen wie die Totenpriester unseres Grabes tragen 69 • (dyn.)«.
68
Alle diese Indizien reichen jedoch nicht aus, um den Nfr- Vgl. auch den »königlichen Urkundenschreiber« Kl(.j)-hr-st.f von CG
1515.1566. 1568.
njswt aus Gizeh mit dem Nfr-njswt unseres Grabes einwand- 69 Ijnmw-f?tpw (JUNKER, Giza III, 179): vgl. Nr. 65; Zltw (ebd., 179): vgl.
frei zu verbinden, obwohl eine solche Möglichkeit bei der ge- Nr.66; Tjtj (ebd., 183): vgl. Nr.85; l;lzjj (ebd., r83): vgl. Nr. 52; Kif (ebd.,
nngen Belegbreite des Namens 70 durchaus erwägenswert 70 Vgl.PNI,I97·I4. (I78):vgi.Nr.83.
71
bleibt. HASSAN, Giza I, I 04 ff.

43
2 Tjtj(Nr.8s) gleich »Wab-Priester an der Pyramidenanlage des Neuserre<<.
Ehefrau unbekannt. Da anzunehmen ist, daß die in den Titeln der beiden Grab-
- 3 Nfr-njswt (Nr. 3 2) 72 herren genannten Bauwerke des Neuserre erst etwa in der
Ehefrau unbekannt 73. Mitte der Regierung des Neuserre ihrer Bestimmung über-
-4 Nfr-~tp-~wt-~rw (Nr. 38) 74 geben wurden und erst während dieser Zeit ein größerer Per-
Ehemann unbekannt. sonenkreis Dienste am Sonnenheiligtum und an der Pyramiden-
- 5 Mhwt (Nr. 2o) anlage des Neuserre versah 77 , kann als wahrscheinlich gelten,
Ehemann unbekannt. daß jene Teile der Grabdekoration, die sich auf Ämter an den
6 /:fztn-pt~ (Nr. 5 I) königlichen Bauten des Neuserre beziehen, kaum vor 2375
Ehemann unbekannt. v. Chr. fertiggestellt wurden. Als obere Grenze der Datierung
- 7 Ki(.j)-~r-st.f (Nr. 79) des Grabes ist daher das Jahr um 23 75 v. Chr. anzusetzen.
Ehefrau unbekannt.
8 Nj-('n!J-bnmw (Nr. 22)
Ehefrau: fjntj-klw.s (Nr. 6o). 4.2 Die untere Grenze der Datierung
9 Hnmw-~tpw (Nr. 64)
Ehefrau: fjnwt (Nr. 59). Die untere Datierungsgrenze wird durch den archäologischen
Befund eingeengt. Das Grab wurde in der Regierungszeit des
Königs Unas (23I0-2290) zerstört und aufgelassen, als
3·3 Die Generation der Kinder des Nianchchnum dieser König seinen Plan zu verwirklichen begann, über den
und Chnumhotep Felsgräberbereich im Südosten des Djoserbezirks seinen Auf-
weg vom Taltempel am Fruchtlandrand zur Pyramide süd-
I Kinder des Mrj-sw-('nb aus Gizeh 75 westlich der Djoseranlage zu legen. Da anzunehmen ist, daß
Söhne: fjnw, Hnmw-~zw.f, Nfr-ssm-pt~ sogleich nach Regierungsantritt mit dem Bau der Pyramiden-
Töchter: ]j-mrt, Wr-~wt-~rw. anlage des Königs Unas begonnen wurde, kann die endgültige
2 Kinder des Nj-('nb-bnmw (msw.f) Zerstörung des Grabes nur wenige Jahre nach 2JIOv.Chr.
Söhne: ljm-r(' (Nr. 49), Qd(w)n.s (Nr. n), Hnmw- liegen. Um gewisse Imponderabilien auszuschalten 78, möchte
~zw.f (Nr. 61) ich als spätesten Zeitpunkt der Zerstörung des Grabes des
Töchter: /:fmt-r(' (Nr. so), fjwjtn-r(' (Nr. 57), Nbt(?) Nianchchnum und Chnumhotep das Jahr um 2305 v. Chr.
(Nr. 28). ansetzen.
-3 Kinder des Hnmw-~tpw (msw.f)
Söhne: Spss-pt~ (Nr. 72), Nfr-!Jw(w)-pt~ (Nr. 39),
Nj-('nb-bnmw (Nr. 23), eventuell auch K1(.j)-zbj 4·3 Diegenaue Datierung des Grabes
(Nr. 82), Hnmw-~zw.f (Nr. 62).
Tochter: Rwg-z1w.s (Nr. 44). Die genaue Datierung des Grabes wird durch die Grabanlage
des Spss-pt~ in Abu Sir geliefert. Die Grundmauern dieses
Grabes weisen Blöcke auf, die Steinbruchinschriften mit dem
3·4 Die Generation der Enkel des Nianchchnum Namen und den Amtstiteln (s~ff jrjw ('nwt pr-('1) der beiden
und Chnumhotep Grabherren Nianchchnum und Chnumhotep besitzen 79 •
Offenbar ist das Grab des Spss-pt~ in Abu Sir zur gleichen Zeit
-I Sohn des f:lm-r(' (Nr.49) und dessen Frau Tzt (Nr.89): wie das Grab des Nianchchnum und Chnumhotep in Saqqara
Jrjn-1!Jtj (Nr. 5). errichtet worden.
Für eine Gleichzeitigkeit der beiden Grabanlagen von Abu Sir
und Saqqara spricht der Umstand, daß im Grab des Spss-pt~
in Abu Sir die beiden Grabherren Nianchchnum und Chnum-
hotep auch im Bild erscheinen. Sie sind »Aufseher der Toten-
4· DIE DATIERUNG DES GRABES priester<< des Spss-pt~ und tragen beide den Titel: jrj ('nwt
pr-('1 s~ff ~mw ks. Sie erscheinen an der Spitze von Opfer-

Das Grab des Nianchchnum und Chnumhotep kann durch 72 Zu den Möglichkeiten einer Gleichsetzung des hier genannten Nfr-njswt
innere und äußere Kriterien ziemlich genau in die Jahre mit Nfr.njswt aus Gizeh (G 4970) s.o. S. 43·
zwischen 2360 und 235ov.Chr. datiert werden. Zur Be- 73
Sollte dieser Nfr-njswt mit dem von Gizeh (G 4970) identisch sein, hätte
stimmung der Zeitspanne, innerhalb derer das Grab angelegt als Ehefrau ljntjt-ks zu gelten: vgl. JUNKER, Giza III, 163 ff.
wurde, können folgende Beobachtungen herangezogen
74
Zu den Möglichkeiten einer Gleichsetzung der Nfr-&tp-&wt-~rw mit
Nfr-IJtp.s von CG 144 7 s.o. Anm. 6o.
werden. 7
5 HASSAN, Giza I, 104 ff.
76 Die absoluten Jahreszahlen nach JüRGEN VON BECKERATH, Abriß der

Geschichte des Alten Agypten, München I 97 I.


4· I Die obere Grenze der Datierung 77 BAER, Rank andTitle, 25off. 255f.
78
So scheinen beim Bau des Unasaufweges zwei Bauphasen beobachtet wer-
zu können: ALTENMÜLLER, in: Actes du XXIXe Congres international des
Die obere Grenze der Datierung wird durch die Regierung des Orientalistes. Egyptologie, Paris 1975, r ff.
Neuserre (2390-2360) 76 gesetzt. Beide Grabherren sind 79
Die Steinbruchinschriften konnten während einer Besichtigung des Grabes
»Priester des Re am Sonnenheiligtum des Neuserre« und zu- im Jahre I 97 5 festgestellt werden.

44
trägem vor Spss-pt~ 80 , wobei Nianchchnum die erste Stelle raum, Lichthof und erweiterter Kultkammer ist am Ende der
einnimmt und einen Lotosstrauß und Milch heranbringt, 5.Dynastie, vor allem bei Gräbern aus der Zeit des Djedkare,
während der ihm unmittelbar folgende Chnumhotep eine mehrfach zu finden (s.o. S. nf.). Auch der Reliefstil der
Ährengarbe sowie Zwiebeln heranträgt. Nianchchnum und Grabdekoration ist eng mit den Gräbern der Zeit zwischen
Chnumhotep sind folglich Zeitgenossen des Spss-pt~ von Abu Neuserre und Djedkare zu verbinden, so besonders mit den
Sir, der als Schwiegersohn des Neuserre in die Jahre zwischen Gräbern des ljtp-~r-~!Jtj in Leiden 8 1, des Kl-m-rm! in Kopen-
23 75 und 2350 v. Chr. gesetzt werden kann. hagen/Kairo 82 , des ?!Jtj-~tpw im Louvre 83 sowie des Tii in
Durch die Nennung der beiden Grabherren Nianchchnum und Saqqara 84 • Ungewöhnlich für das Grab ist allerdings die hohe
Chnumhotep im Grab des Spss-pt~ von Abu Sir wird die Zahl der namentlich erwähnten Totenpriester 85 • Vergleich-
Dopi;?elgrabanlage von Saqqara in die Übergangszeit von der bare lange Namens- und Titellisten können zumeist erst bei
Regierung des Neuserre (2390-236ov.Chr.) zur Regierung Gräbern aus dem Übergang von der 5· zur 6.Dynastie be-
des Königs Menkauhor (2360-2350v.Chr.) datiert, also etwa obachtet werden. Die hohe Zahl der Nennungen von Per-
in die Zeit zwischen 2360 und 2350v.Chr. Eine solche Datie- sonennamen deutet auf einen relativ hohen Rang der beiden
rung wird auch durch die Nachbestattungen im Grab des Grabherren hin, die bei Hof das Amt der Nagelpfleger ver-
Nianchchnum und Chnumhotep gestützt, die zumindest für sahen.
den Sohn des Nianchchnum, Hemre, sowie für dessen Frau
Tjeset, deren beider Scheintüren sich in der Westwand der
Felskammer des Grabes befinden, als gesichert gelten können. 80 PM IH.r, 342 (r3). Ich danke der tschechischen Mission für Überlassung
Wird nun aber angenommen, daß Hemre und seine Frau entsprechender Fotos.
81
Tjeset etwa eine Generation nach Nianchchnum verstorben BAER,RankandTitle, roSNr.357.
82 Ebd., 142 Nr. p.6.
sind, wird das Begräbnis dieser beiden Personen etwa in den 83 Ebd., 53 Nr. r 2.
Jahren zwischen 2 3 3 o und 2 3 20 v. Chr. erfolgt sein, also kurz 84
Ebd., rp Nr. 564.
vor dem Regierungsantritt des Königs Unas, unter dem das 85
Es erscheinen 9 Aufseher der Totenpriester (shd ~mw ki): Nr.9. 26. 30.
Grab zerstört worden ist. 3 5. 56. 61. 66. 69. So; 4 Untervorsteher der Totenpriester (imj-!Jt hmw kl}:
Eine Datierung des Grabes des Nianchchnum und Chnum- Nr. Ir. rs. 3!. 5S; 54 einfache Totenpriester (~m ki): I. 2.. 3· 4· 6. 7· s. IO.
I2. 13. !4· 17. 1S. 19. 2I. 23. 24- 2.5. 27. 29. 33· 34• 36. 37· 40. 41. 42..
hotep an das Ende der Regierung des Neuserre und in die 45· 46. 47· 4S. 52· 55· 5S. 62. 63. 67. 6S. 70. 71. 73· 74· 76. Sr. S2. S3.
Regierungszeit des Menkauhor wird durch die Architektur S4. S6. S7. 90. 92. 93· 94- 95; zwei Hilfstofenpriester (hm ki jmj-!Jt)
des Grabes bestätigt. Eine ähnliche Grabarchitektur mit Tor- Nr. r6. 65.

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