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Begriffe und Konzepte aus dem

Arabischen und Türkischen im


islamischen Kontext
Fachstelle PREvent!on beim Demokratiezentrum BW

März 2021
Liebe Leser*innen,

das vorliegende Glossar soll einen kleinen Überblick zu den arabischen und türkischen
Begriffen geben, die im islamischen Kontext von Bedeutung sind. Dieser kleine Überblick soll
Ihnen die Bedeutung des Begriffs näherbringen, allerdings kann jeder Begriff ausführlicher
erklärt werden. Die Begriffe habe ich in dem folgenden Format erklärt:

Arabischer Begriff (Aussprache) - Türkische Variante: Wörtliche Bedeutung. Erklärung des


Begriffes. *Weitere Anmerkungen zum Begriff.

Sie finden am Ende des Glossars auch weiterführende Quellen bzw. Literatur. Wir hoffen,
dass Ihnen diese Auswahl in Ihrer Praxis der Präventionsarbeit helfen wird. Für Fragen oder
Anmerkungen stehen wir zu jeder Zeit zur Verfügung.

Ahmed Haykel Gaafar


Leitung der Fachstelle PREvent!on
Demokratiezentrum Baden-Württemberg
25. Dschahannam (Ǧahannam) -
Inhaltsverzeichnis: Cehennem (türk.): ......................... 7
1. Abd (ʿAbd):......................................4
26. Dschanna (Ǧanna) - Cennet (türk.):
2. Achi (Aḫī):........................................4 ....................................................... 7
3. Achira (Āḫira): ...............................4 27. Dschihadismus: ............................. 7
4. Adhan (Aḏān) – Ezan (türk.): .........5 28. Dschumaa (Ǧumʿa) - Cuma (türk.):
5. Ahl Al-Bait - Ehl-i beyt ...................5 ....................................................... 7
6. Ahl al-Kitab (Ahl al-Kitāb) - Ehl-i 29. Dua (Duʿāʾ): Bittgebet................... 7
kitap (türk.):...................................5 30. Eib (ʿAib) - Ayip (türk.): ................. 8
7. Ahl As-Sunna wal Djamaʿa - Ehli 31. Euro-Islam: .................................... 8
sünnet vel cemaat (türk.): .............5
32. Fard - Farz (türk.): ......................... 8
8. Ahmadiyya:....................................5
33. Fatiha: ........................................... 8
9. Alhamdulillah - Elhamdulillah
(türk.):............................................5 34. Fatwa - Fetva (türk.): ..................... 8

10. Allah (Allāh): ..................................5 35. Fiqh - Fikh (türk.): .......................... 8

11. Allahu Akbar - Allahu ekber 36. Fitna - Fitne (türk.): ....................... 8
(türk.):............................................5 37. Fitra: .............................................. 8
12. Aqida (ʿAqīda) - Akide (türk.): .......5 38. Fünf Säulen des Islam: .................. 8
13. Aqiqa (ʿAqīqa) - Akîka (türk.): .......5 39. Ghuraba (Ġuraba): ........................ 9
14. Asmaa Allah al-husna - Esma ül 40. Ghusl - Gusül (türk.): ..................... 9
hüsna (türk.): .................................6 41. Hadith (Ḥadīṯ) - Hadis (türk.): ....... 9
15. Astaghfirullah (Astaġfiru-allāh): ....6 42. Hadsch (Ḥaǧǧ) - Hac (Türk.): ......... 9
16. Aya (Āya): Zeichen – Wunder – 43. Halal (Ḥalāl) – Helal (türk.):........... 9
Beweis – Vers: ...............................6
44. Haram (Ḥarām): ............................ 9
17. Baraka Allahu Fik: ..........................6
45. Hidschab (Ḥiǧāb) - Tesettür (türk.):
18. Basmala - Besmele (türk.): ............6 ....................................................... 9
19. Batil: ..............................................6 46. Hidschra (Hiǧra) - Hicret (türk.) .... 9
20. Bidaa (Bidʿah) - Bidat (türk.): ........6 47. Iblis (auch Schaitan): ................... 10
21. Chawaridsch (Ḫawāriǧ): ................6 48. Idschtihad (Iǧtihād) – Ictihad
22. Chutba (Ḫuṭba) - Hutbe (türk.):. ...6 (türk.): ......................................... 10
23. Dadschal (Daǧǧāl) – Deccal (türk.): 49. Iftar:............................................. 10
.......................................................6 50. Inscha Allah (In šāʾa Allāh) -
24. Dhikr (Ḏikr) - Zikir (türk.): ..............7 İnşallah (türk.): ............................ 10
51. Kaaba - Kabe (türk.):....................10 79. Tafsir – Tefsir (türk.): ................... 13
52. Kalif - Chalifa (Ḫalifa) - Halife 80. Tahara (Ṭahāra): ......................... 13
(türk.):..........................................10 81. Takfir – Tekfir (türk.): .................. 14
53. Qibla - Kible (türk.): .....................11 82. Tauba – Tövbe (türk.): ................. 14
54. Koran - Qurʾān - Kur'an (türk.): ...11 83. Umma – Ümmet (türk.): ............. 14
55. La Ilaha Illa Allah:.........................11 84. Umra – Umre (türk.): .................. 14
56. Laylat al-Qadr - Kadir Gecesi 85. Wudu (Wuḍūʾ) – Abdest (türk.) .. 14
(türk.):..........................................11
86. Zakat (Zakāh) – Zekât (türk.): ...... 14
57. Malak - Melek (türk.): .................11
58. Maryam – Meryem (türk.): .........11 A
59. Maschaa Allah (Mā šāʾa Allāh) - Abd (ʿAbd): Sklave - Diener – Knecht. Wird
Maşallah (türk.): ..........................11 meistens mit dem Namen Gottes
60. Muezzin (Muʾaḏḏin) - Müezzin verwendet, als Diener Gottes. Z. B. wird
(türk.):..........................................11 der Prophet Muhammad Abdullah genannt
61. Mufti - Müftü (türk.): ..................11 - also Diener Allahs bzw. Gottes. Wird auch
mit allen Namen Gottes als männlicher
62. Murtad: .......................................12 Name verwendet.
63. Mushaf (Muṣḥaf): .......................12
64. Nabi (Nabiy) - Nebi (türk.): ..........12 Achi (Aḫī): Bruder. Das Wort wird oft von
muslimischen Männern für die Ansprache
65. Niqab - Peçe (türk.): ....................12 von anderen muslimischen Männern
66. Niyya:...........................................12 benutzt, um die muslimische Zugehörigkeit
67. Ramadan - Ramazan (türk.): .......12 zu betonen. *Wird in manchen
muslimischen Gruppierungen benutzt, um
68. Rasul - Resul (türk.): ....................12 andere auszugrenzen.
69. Sadaka: ........................................12
Achira (Āḫira): Letzte – nachher. Das Wort
70. Sahaba (Ṣaḥāba): ........................12
wird mit dem Präfix Al verwendet und
71. Salah (Ṣalāh) - Namaz (türk.):......13 bedeutet Jenseits und das Leben nach dem
72. Salla Allahu alayhi wa sallam: .....13 Tod. Implizit enthalten sind auch die
eschatologischen Vorstellungen im Islam
73. Saum – Oruç (türk.): ....................13
vom Jüngsten Gericht nach dem Tod und je
74. Schaitan – Şeytan (türk.): ............13 nach Verhalten im Diesseits entweder
75. Sira (Sīra) – Siyer (türk.): .............13 Belohnung oder Bestrafung. *Wird auch
genutzt, um eine bestimmte Ideologie bzw.
76. Subhana Allah: ............................13
Gebote angstpädagogisch durchzusetzen.
77. Sunna - Sünnet (türk.): ................13
78. Sure: ............................................13
Adhan (Aḏān) – Ezan (türk.): Gebetsruf. *Der Begriff wird im arabischen Raum
Der Gebetsruf ist der Ruf zu den fünf auch von Christen verwendet.
rituellen Pflichtgebeten (Salah) des Tages.
Allah (Allāh): Gott – der einzige Gott. Die
Ahl Al-Bait - Ehl-i beyt (türk.): Die Bezeichnung für den einzigen Gott. Der
Angehörigen des Hauses. Eine Begriff hat im Arabischen keine
Bezeichnung für die Familie des Propheten Pluralform. *Der Begriff wird auch von
Muhammad und seine Nachkommen. *Der den arabischen Christen für Gott
Personenkreis wird je nach Rechtsschule verwendet.
unterschiedlich gezogen.
Allahu Akbar - Allahu ekber (türk.): Gott
Ahl al-Kitab (Ahl al-Kitāb) - Ehl-i kitap ist größer – der Größte. Der Begriff wird im
(türk.): Leute des Buches – Schriftbesitzer. täglichen Pflichtgebet und im Gebetsruf
Ein koranischer Begriff, der als eine verwendet. Die Aussage wird auch "Takbir"
Bezeichnung hauptsächlich für Juden und bezeichnet und kommt aus dem Koran
Christen, aber auch für Zoroastrier, (Verse 17:111 und 74:3). Der Begriff wird
verwendet wird. auch bei Freude oder Begeisterung
verwendet. *Wird auch von Terroristen
Ahl As-Sunna wal Djamaʿa - Ehli sünnet verwendet, um ihre Taten dem Islam
vel cemaat (türk.): Leute der zuzuschreiben bzw. sie religiös zu
prophetischen Tradition und der rechtfertigen.
Gemeinschaft. Allgemeiner Begriff der
Sunniten, um sich von den Schiiten Aqida (ʿAqīda) - Akide (türk.):
abzugrenzen. *Der Begriff wird auch von Glaubenslehre - Doktrin - Bekenntnis –
verschiedenen Gruppen benutzt, um sich Dogma. Der Begriff wird für die
den wahren Islam zuzuschreiben. Glaubenslehre des Islams benutzt, jedoch
auch allgemein für Glauben und Theologie
Ahmadiyya: Eine religiöse Bewegung, die im Islam verwendet. Er wird oft in
1889 in Pakistan gegründet wurde. *Die kritischen Auseinandersetzungen als
Bewegung versteht sich als muslimisch, Schlagwort eingesetzt, um die eigene
wird jedoch von anderen muslimischen Meinung als den wahren Islam
Gemeinschaften als nicht-muslimisch darzustellen. *Dieser Begriff wird z. B.
betrachtet. gerne zusammen mit dem Begriff "Ahl As-
Sunna" von Sunniten benutzt, um sich den
Alhamdulillah - Elhamdulillah (türk.): wahren Islam zuzuschreiben und andere
Gelobt sei Gott - Gott sei Dank. Der Glaubensrichtungen anzuzweifeln.
Begriff wird sowohl im rituellen Gebet als
auch in der Alltagssprache verwendet. Die Aqiqa (ʿAqīqa) - Akîka (türk.): Eine Feier,
Lobpreisung kann z. B. die Antwort auf die die i. d. R. am siebten Lebenstag eines
Frage, wie es jemandem geht, sein oder Neugeborenen stattfindet. Es wird ein
den Abschluss einer Mahlzeit markieren.
Opfertier geschlachtet und das Fleisch an und als Anfangsformel in Büchern und
Bedürftige gespendet. Schriften Verwendung.

Asmaa Allah al-husna - Esma ül hüsna Batil: Falsch – unwahr – defekt. Das Wort
(türk.): Die schönen Namen Gottes. Die steht als Substantiv für die Falschheit. Als
Bezeichnung kommt aus dem Koran (z. B. Adjektiv kommt es im Koran auch als
Verse 7:180 und 17:110). Es sind Namen, Gegensatz zum Begriff "Haqq" (wahr -
die im Koran stehen und als Synonyme für richtig) vor. *Der Begriff wird von manchen
Allah verwendet werden. Sie beschreiben Gruppierungen verwendet, um die anderen
die Attribute Gottes und werden auch die Strömungen zu diffamieren und als Leute
99 Namen genannt (diese Zahl ist in der der Falschheit "Ahl Al Batil" zu bezeichnen.
prophetischen Tradition zu finden). *Die
Namen werden je nach den theologischen Bidaa (Bidʿah) - Bidat (türk.): Neuerung.
Schulen und Konfessionen unterschiedlich Ein Konzept im islamischen Recht, das eine
aufgezählt und interpretiert. nicht auf Koran und Sunna basierte
religiöse Neuerung bezeichnet. Es gibt bei
Astaghfirullah (Astaġfiru-allāh): Ich bitte manchen Rechtsschulen eine
Gott um Vergebung. Diese Aussage wird Klassifizierung, ob diese Neuerung gut
sehr oft verwendet, um Gott um bzw. erlaubt oder verboten ist. *Der
Vergebung zu bitten oder auch um selbst Begriff wird oft von salafistischen Gruppen
einen Fehler oder ein Missverständnis als Instrument genutzt, um die Urteile und
einer anderen Person zu verzeihen. Sichtweisen der anderen muslimischen
Strömungen abzuwerten.
Aya (Āya): Zeichen – Wunder – Beweis –
Vers. Das Wort bezeichnet den Vers im C
Koran. *Es gibt beliebte Verse mit Chawaridsch (Ḫawāriǧ): Die Abtrünnige -
besonderer Bedeutung, z. B. Ayet-el Kürsi die Ausziehende. Eine abwertende
bzw. Thronvers (2:255). Bezeichnung für eine rebellierende

B Oppositionsströmung im 7. Jhd. *Die


Bezeichnung wird auch in der modernen
Baraka Allahu Fik: Gott möge Dich segnen. Zeit für die radikalen islamistischen
Die Aussage wird oft als Danksagung oder Strömungen verwendet.
auch als Gebet für Glückwünsche
verwendet. Chutba (Ḫuṭba) - Hutbe (türk.): Predigt.
Die Predigt findet sowohl beim
Basmala - Besmele (türk.): Das Wort steht Freitagsgebet als auch beim Festgebet
für die Aussage "bismi-llāhi ar-raḥmāni ar- statt.
raḥīm" (Im Namen Gottes des
Allerbarmers des Barmherzigen). Diese D
findet als Anfangsvers der Suren im Koran Dadschal (Daǧǧāl) – Deccal (türk.):
Betrüger – Täuscher. Eine eschatologische
Figur im Islam, die am Ende der Welt als wird die Dschanna auch als das erste
falscher Messias erscheinen soll. Sie wird Habitat Adams (der erste Mensch) am
auch "Al-Masih ad-Dadschal" (der falsche Anfang der Welt bezeichnet. Es ist aber
Messias) genannt. *Die Gestalt entspricht umstritten, ob dies mit dem jenseitigen
der Figur des "Antichristen" im Christentum Paradies identisch ist.
oder des "Armilius" im Judentum.
Dschihadismus: Das Phänomen des
Dawa (Daʿwa): Einladung – Aufruf. Die militanten Islamismus, der
Einladung bzw. der Aufruf zum Islam. Die Terroranschläge mit dem Konzept des
Dawa wird je nach Kontext unterschiedlich Dschihad rechtfertigt. Die terroristischen
durchgeführt. *In Deutschland wird Dawa Gruppierungen sind in ihren Sichtweisen
u. a. von salafistischen Gruppen oft bei zwar uneinheitlich, aber alle Gruppen
Propagandaaktivitäten praktiziert. schreiben sich den wahren Islam bzw. die
Wiederherstellung des Ur-Islam zu.
Dhikr (Ḏikr) - Zikir (türk.): Erinnern –
Gedenken – Erwähnen. Eine spirituelle Dschumaa (Ǧumʿa) - Cuma (türk.): Freitag.
und meditative Übung im Islam, in der Das Wort bedeutet auch die Sammlung
Gedenken an Gott vollzogen wird. Die Art bzw. Tag der Sammlung. Oft kommt
und Weise, wie dieses Gedenken ausgeübt Dschumaa zusammen mit dem Wort
wird, kann sich je nach "Salat" vor und bedeutet dann das
Religionsgemeinschaft stark Freitagsgebet. Das Freitagsgebet
unterscheiden. *Die Übung spielt bes. in unterscheidet sich von den anderen
der muslimischen Mystik eine wichtige rituellen Gebeten, indem es mit einer
Rolle. Predigt beginnt. *Das Freitagsgebet hat
eine besondere Stellung im Islam und
Dschahannam (Ǧahannam) - Cehennem dessen Pflicht ist im Koran und der Sunna
(türk.): Hölle. Eine Bezeichnung für die speziell betont. Deshalb ist der arbeitsfreie
Hölle, die im Koran zusammen mit dem Tag in vielen muslimisch-geprägten
Wort "Nar" (Feuer) vorkommt. Diese soll Ländern der Freitag statt des Sonntags.
als Ort der jenseitigen Bestrafung dienen.
*Die Hölle hat unterschiedliche Namen im Dua (Duʿāʾ): Bittgebet. Im Bittgebet bittet
Koran und wird auch unterschiedlich man Gott um etwas. Man kann es in
beschrieben. jeglicher Form, in jeglicher Sprache und zu
jedem Zeitpunkt ausdrücken. Es gibt aber
Dschanna (Ǧanna) - Cennet (türk.): auch übliche koranische und prophetische
Paradies – Garten. Die Dschanna dient als Bittgebete, die von den Muslimen oft
Ort der jenseitigen Belohnung im Islam. Im verwendet werden. *Im Koran wird es
Koran und anderen islamischen Schriften angeregt, Gott um etwas zu bitten.
finden sich viele Beschreibungen für die
Dschanna. Sie hat in der islamischen E
Theologie verschiedene Stufen. *Im Koran
Eib (ʿAib) - Ayip (türk.): Schändlich - sind, ob man diesen Rechtsgelehrten als
unwürdig – fehlerhaft. Eine Bewertung Autorität betrachtet.
einer Tat als moralisch inakzeptabel.
Meistens wird Eib für Handlungen Fiqh - Fikh (türk.): Begreifen - Verständnis
verwendet, die aus muslimischer Sicht – Einsicht. Eine Bezeichnung, die für die
oder auch kultureller Sicht schändlich sind. islamische Rechtswissenschaft bzw.
*Ein entsprechender Begriff unter türkei- Jurisprudenz verwendet wird.
stämmigen Jugendlichen ist "Günah".
Fitna - Fitne (türk.): Versuchung –
Euro-Islam: Der Begriff steht für den Zwietracht. Der Begriff weist auf eine
Diskurs über die Frage, wie die in Europa Situation hin, aus der Zwietracht unter den
lebenden Muslime in Respekt und Muslimen oder eine Glaubensspaltung
Anerkennung ihres Glaubens eine entstehen könnte. Der Begriff kommt im
europäische und muslimische Identität in Koran auch mit der Bedeutung "schwere
Einklang bringen können. Prüfung" vor, mit der der Glauben einer
Person von Gott geprüft wird.
F *Salafistische Gruppierungen rechtfertigen
ihr anti-pluralistisches Verhalten als eine
Fard - Farz (türk.): Pflicht – obligatorisch.
Eine Klassifikation, die eine Handlung in defensive Notwendigkeit zum Schutz vor
der islamischen Jurisprudenz zur religiösen einer Fitna.
Pflicht erklärt. *Dazu gehören
beispielsweise die fünf Säulen des Islams. Fitra: Natur - Instinkt - Veranlagung -
Schöpfung – angeboren. Ein islamisches
Fatiha: Die Eröffnende. Die erste Sure im Konzept, laut dem den Menschen die
Koran, die mit einer Lobpreisung Gottes Erkenntnis von der Existenz Gottes von
beginnt und mit einem Bittgebet endet. Natur aus angeboren ist. Diese
Die Sure gilt als "Tor" zum Koran und wird naturgegebene Erkenntnis wird von
oft vor und nach einer Koranrezitation manchen muslimischen Gelehrten mit dem
gelesen. *Diese Sure wird auch beim Islam gleichgesetzt.
Besuch des Friedhofs und bei
Verlobungsfeiern rezitiert. Fünf Säulen des Islam: Die fünf Säulen des
Islam sind: 1. Das Glaubensbekenntnis 2.
Fatwa - Fetva (türk.): Rechtsgutachten – Das rituelle Gebet 3. Das Fasten 4. Die
Rechtsauskunft. Eine Rechtsauskunft, die Zakat (Almosenabgabe) 5. Die Pilgerfahrt
von einem muslimischen Rechtsgelehrten nach Mekka. *Diese fünf Grundpflichten
erteilt wird, um eine religiöse gelten im Islam für alle mündigen Muslime,
Fragestellung bzw. ein rechtliches Problem die die dafür notwendige geistige und
zu klären. *Sie ist anders einzustufen als ein körperliche Gesundheit und ein
Gerichtsurteil, da die Anerkennung und die entsprechendes Vermögen besitzen.
Befolgung einer Fatwa davon abhängig
G
Ghuraba (Ġuraba): Die Fremden – die
Fremde. Die Vorstellung von "der Fremde" Hadsch (Ḥaǧǧ) - Hac (Türk.): Pilgerfahrt.
wird auf eine prophetische Aussage Die Pilgerfahrt nach Mekka im zwölften
zurückgeführt, in der den Monat des islamischen Kalenders. Sie ist
Prophetengefährten gesagt wurde: eine der fünf Säulen des Islams und gilt als
"Fremd begann der Islam und fremd wird Pflicht, die alle mündigen Muslime, die
er zurückkehren, so wie er begann. Heil körperlich und finanziell dazu in der Lage
also den Fremden!" In den letzten Jahren sind, mindestens einmal unternehmen
sind auf Online-Plattformen zahlreiche müssen. * Wer die Pilgerfahrt verrichtet
Videos erschienen, in denen das Konzept hat, erhält die Ehrenbezeichnung
der Fremde vorgetragen und kultiviert "Hadscha" (w.) bzw. „Hadsch“ (m.).
wird. *Die Empfindung des Sich-fremd-
Fühlens erfährt durch die Vorstellung eines Halal (Ḥalāl) – Helal (türk.): Erlaubt –
hohen Rangs und einer Belohnung im zulässig. Bezeichnet alle Handlungen bzw.
Jenseits positive Verstärkung. Gegenstände, die nach den islamischen
Vorschriften erlaubt sind. Der Begriff wird
Ghusl - Gusül (türk.): Waschung. Eine vor allem für Fleisch und andere
Bezeichnung für die Körperwaschung, die Lebensmittel verwendet, da im Islam
im Zustand der rituellen Unreinheit bestimmte Speisevorschriften gelten, die
(Dschanaba - DMG: Ǧanāba) heutzutage durch die Halal-Zertifizierung
durchzuführen ist, bevor das Gebet gekennzeichnet sind. *Insgesamt gilt alles
verrichtet werden kann. Diese rituelle als halal, was nicht ausdrücklich durch
Unreinheit besteht u. a. nach dem Koran oder Sunna verboten ist.
Geschlechtsverkehr oder der
Menstruation. *Die Bezeichnung gilt auch Haram (Ḥarām): Verboten - unzulässig –
für die Totenwaschung, die man vor dem Tabu. Bezeichnet alles, was vom
Begraben einer Leiche verrichtet. islamischen Recht als verboten erklärt ist.

H Hidschab (Ḥiǧāb) - Tesettür (türk.): Hülle -


Trennung - Schleier – Kopftuch. Eine
Hadith (Ḥadīṯ) - Hadis (türk.): Bericht.
Bedeckung der Frau im Islam, die sie vor
Überlieferungen des Propheten
mit ihr nicht verwandten Männern trägt.
Muhammad, die seine Aussagen und
Diese Bedeckung wird in vielen Formen
Handlungen umfassen. Die Gesamtheit
ausgeübt, die meistens sowohl von der
dieser Überlieferungen wird "Sunna"
Tradition und der Herkunft der Familie als
genannt und gilt als die zweite Hauptquelle
auch von den modischen Trends abhängig
der Gesetzgebung bzw. Rechtsfindung im
sind. Die bekannteste Variante des
Islam nach dem Koran. *Es gibt
Hidschabs ist das Kopftuch.
unterschiedliche Kriterien in der
islamischen Tradition, die die Authentizität
Hidschra (Hiǧra) - Hicret (türk.):
bzw. die Glaubwürdigkeit eines Hadith
Auswanderung. Die Auswanderung des
klassifizieren.
Propheten Muhammad und der ersten mit der Familie oder mit Freunden. Oft
Muslime im Jahr 622 von Mekka nach wird auch von Moscheen ein gemeinsames
Medina, nachdem der Prophet und seine Iftar veranstaltet.
Gefährten in Mekka unterdrückt und
verfolgt wurden. Die muslimische Inscha Allah (In šāʾa Allāh) - İnşallah
Zeitrechnung bzw. der islamische Kalender (türk.): Wenn od. so Gott will. Eine
beginnt mit dieser Auswanderung. *Die Redewendung, um zu betonen, dass alles
Bezeichnung wird auch vom sogenannten von dem Willen Gottes abhängig ist. Sie
"Islamischen Staat" verwendet, um die kommt aus dem Koran (Verse 18:23-24)
Reise in dessen Gebiete zu rechtfertigen. und wird mit unterschiedlichen
Bedeutungen verwendet, z. B. als Synonym
I für "ich versuche es", "hoffentlich" oder
Iblis (auch Schaitan): Bezeichnung für den "ich kann es nicht, aber wenn Gott das will,
Teufel bzw. Satan im Koran. Die Gestalt ist wird es geschehen".
im Koran als Feind des Menschen
beschrieben, von dem die Menschen K
verführt werden, um Sünde zu begehen. Kaaba - Kabe (türk.): Ein quaderförmiges
Gebäude in der großen heiligen (Al-Haram)
Idschtihad (Iǧtihād) – Ictihad (türk.): Moschee in Mekka, Saudi-Arabien. Die
Anstrengung – Befleißigung. Ein Terminus Kaaba ist im muslimischen Glauben das
der islamischen Rechtswissenschaft, der erste Haus der Erde und wurde von
für die Bemühung eines Gelehrten der Abraham und seinem Sohn Ismael wieder
Rechtsfindung steht, ein eigenständiges errichtet. Die Kaaba ist das zentrale Ziel der
religiöses Urteil über einen Fall zu Pilgerfahrt nach Mekka und gilt als das
sprechen. Der Begriff wird als Gegenteil heiligste Haus Gottes.
zum Konzept der Nachahmung "Taqlīd"
verwendet. Diese Nachahmung bedeutet, Kalif - Chalifa (Ḫalifa) - Halife (türk.):
den vorherigen Urteilen von anderen Nachfolger – Stellvertreter. Die
Rechtsgelehrten zu folgen, ohne zu Bezeichnung eines religiös-politischen
versuchen, neue Urteile für die heutigen Herrschers, der als Stellvertreter Gottes
Fälle, unter Einbeziehung neuer oder Nachfolger des Propheten gilt. Der
Erkenntnisse und im aktuellen Kontext, zu Titel ist vorislamisch, spielte aber in der
finden. *In der Praxis ist umstritten, wer die islamischen Geschichte eine besondere
Autorität bzw. das Wissen hat, um Rolle nach dem Tod des Propheten. Die
Idschtihad ausüben zu dürfen. Herrschaft eines Kalifen wird als Kalifat
bezeichnet. Eine andere Bezeichnung eines
Iftar: Brechen des Fastens – Frühstück. Die Kalifen ist "Amīr Al-Muʾminīn" (Prinz der
Mahlzeit nach Sonnenuntergang nach dem Gläubigen). *Seit dem Ende des türkischen
Fasten während des Fastenmonats Kalifats im Jahr 1924 haben verschiedene
Ramadan. Viele Muslime genießen diese Akteure versucht, wieder ein Kalifat
Mahlzeit in einer Gemeinschaft, vor allem einzuführen.
Aufgaben und tun alles, was Gott befiehlt
Qibla - Kible (türk.): Die Gebetsrichtung (Vers 66:6). Der Glaube an die Engel ist ein
zur Kaaba in Mekka, zu der alle Muslime wichtiger Bestandteil der islamischen
(außer den Aleviten) sich beim rituellen Theologie und wird in vielen Stellen im
Gebet im Islam wenden. Koran betont (z. B. Vers 4:136).

Koran - Qurʾān - Kur'an (türk.): Lesung – Maryam – Meryem (türk.): Maria, die
Vortragen. Die Heilige Schrift des Islam, die Mutter Jesu. Der Name der biblischen
nach muslimischer Sicht als die wörtliche Maria, der Mutter Jesu, die im Koran in
Offenbarung Gottes zu seinem Gesandten vielen Stellen erwähnt wird. Sure 19 trägt
Muhammad gilt. Der Koran gilt als sogar ihren Namen, im Vers 21:91 wird
allererste Quelle der Theologie und auch die Jungfrauengeburt erwähnt. Maria
Rechtsfindung im Islam. Beim rituellen wird im Koran hoch verehrt, aber nicht als
Gebet muss aus dem Koran rezitiert die Mutter Gottes, sondern als die
werden, daher werden zumindest Teile des auserwählte Mutter Jesu und fromme
Korans von den Muslimen auswendig Jungfrau.
gelernt.
Maschaa Allah (Mā šāʾa Allāh) - Maşallah
L (türk.): Was Gott will. Die Redewendung
La Ilaha Illa Allah: Es gibt keinen Gott wird oft von Muslimen im Falle der
außer Gott. Der erste Teil des islamischen Begeisterung bzw. Bewunderung
Glaubensbekenntnisses, der auch als die verwendet. Die Formell wird oft
erste Säule des Islams gilt. *Die Aussage verwendet, um an den Willen und die
wird auch unterschiedlich in schwierigen Macht Gottes zu erinnern, wird aber auch
Situationen verwendet. von vielen als Schutz gegen den bösen Blick
und Neid verwendet. Die Redewendung
Laylat al-Qadr - Kadir Gecesi (türk.): Die wird auch im Koran in Vers 18:39 erwähnt.
Nacht der Bestimmung. Eine Nacht im
Fastenmonat Ramadan, in der aus Muezzin (Muʾaḏḏin) - Müezzin (türk.):
muslimischer Sicht der Koran erstmals Rufer zum Gebet. Eine Bezeichnung für die
offenbart wurde. Diese Nacht hat deshalb Person, die zu den fünf täglichen rituellen
eine besondere Bedeutung für die Gebeten aufruft. Die Person ist i. d. R. kein
Muslime und wird im Koran als "besser als Geistlicher, sondern wird wegen ihres
tausend Monate" beschrieben. künstlerischen Gesangs des textlichen
Ausrufs ausgewählt.
M Mufti - Müftü (türk.): Titel für einen
Malak - Melek (türk.): Engel. Die Engel Gelehrten, der die Voraussetzungen
sind nach muslimischer Auffassung erfüllt, ein Fatwa bzw. ein Rechtsgutachten
Geschöpfe Gottes, die aus Licht geschaffen erteilen zu dürfen. In vielen islamisch
sind. Sie erfüllen unterschiedliche geprägten Ländern leitet ein den
regionalen Muftis übergeordneter Allgemeinen, sodass alle Handlungen nach
Großmufti das oberste religiöse Amt des deren Absicht beurteilt werden.
Staates, das für die Fatwa zuständig ist.
*Die Voraussetzungen für das Mufti-Amt R
sind je nach Rechtsschule unterschiedlich. Ramadan - Ramazan (türk.): Der neunte
Viele salafistische Gruppen berufen sich auf Monat des islamischen Kalenders, in dem
Fatwa-Sammlungen der Muftis aus dem die Muslime von der Morgendämmerung
Mittelalter und halten sie für endgültig. bis zum Sonnenuntergang fasten. Der
Monat hat einen besonderen Stellenwert
Murtad: Zurücktretender – Abtrünniger – im Islam. Im Koran wird erwähnt, dass in
Apostat. Jemand, der vom islamischen diesem Monat der Koran erstmals
Glauben abgefallen ist bzw. sich vom offenbart wurde.
islamischen Glauben losgesagt hat.
Rasul - Resul (türk.): Gesandter – Bote. Ein
Mushaf (Muṣḥaf): Kodex - Sammlung von im Koran vorkommender Begriff für
Blättern - Buch des Korans Gesandte Gottes. Der Begriff wird auch oft
Eine Bezeichnung für den Koran in als Synonym für den Propheten
Buchform. Muhammad als "der Gesandte"

N verwendet. Das Bekenntnis,


Muhammad der Gesandte Gottes "Rasul
dass

Nabi (Nabiy) - Nebi (türk.): Prophet. Der Allah" ist, ist der zweite Teil des
Begriff kommt aus dem Koran und Glaubensbekenntnisses des Islams. Rasul
bezeichnet alle, die von Gott auserwählt wird im Koran aber auch für andere
sind und Offenbarung bekommen haben, Propheten, v. a. für Jesus und Moses,
um die Menschen zum Glauben an Gott verwendet.
aufzurufen. *Der Begriff ist allgemeiner
und umfassender als der Begriff "Rasul"
bzw. Gesandter.
S
Sadaka: Das Wort bezeichnet die
freiwillige Gabe im Islam, die sich vom
Niqab - Peçe (türk.): Gesichtsschleier. Eine
Pflichtalmosen "Zakat" unterscheidet,
Bedeckung des Gesichts der Frau, bei der
indem sie nicht vorgeschrieben und
nur die Augen sichtbar sind. Der Niqab ist
unabhängig vom eigenen Vermögen ist.
u. a. in Saudi-Arabien und den Golfstaaten
Der Begriff kommt im Koran vor, in dem
üblich, wird jedoch auch in vielen anderen
erwähnt wird, wer die berechtigten
Ländern getragen.
Personengruppen sind, die Sadaka
erhalten dürfen.
Niyya: Absicht – Intention. Ein islamisches
Konzept, das bei den rituellen Handlungen
Sahaba (Ṣaḥāba): Gefährten – Begleiter.
als eine Absichtserklärung vorausgeht.
Eine Bezeichnung für die Frühmuslime, die
Dieses Konzept gilt darüber hinaus im
zur Zeit des Propheten lebten, ihn
begleiteten oder ihn sahen. Die Gefährten Generationen von Muslimen gesammelt
des Propheten gelten für viele Muslime als und überliefert wurden.
Vorbild und werden je nach Richtung
unterschiedlich beurteilt und klassifiziert. Subhana Allah: Gepriesen sei Gott. Eine
Formel, die von Muslimen oft verwendet
Salah (Ṣalāh) - Namaz (türk.): Gebet. Das wird, um an Gott zu denken. Sie wird nach
Wort bezeichnet das rituelle Gebet im dem rituellen Gebet und auch oft bei
Islam und damit gleichzeitig eine der fünf Begeisterung oder Erstaunen verwendet,
Säulen des Islams. um die Macht Gottes zu loben und ihn zu
preisen.
Salla Allahu alayhi wa sallam: Möge Gott
ihn segnen und ihm Heil schenken. Ein Sunna - Sünnet (türk.): Brauch –
Segensspruch, der nach dem Namen des Gewohnheit. Das arabische Wort umfasst
Propheten Muhammad angefügt wird. die Gesamtheit der Traditionen, Aussagen,
Dieser nachgestellte Segensspruch für den Handlungsweisen, Bräuche und Werte, die
Propheten gilt für viele Muslime als Pflicht, auf den Propheten Muhammad
die auf dem Vers 33:56 im Koran beruht. zurückgeführt werden. Die Sunna gilt als
die zweite Hauptquelle der islamischen
Saum – Oruç (türk.): Fasten. Das Wort Rechtsfindung nach dem Koran. *Die
bezeichnet das Fasten generell, wird aber Sunna wird von vielen Gelehrten kritisiert,
im islamischen Kontext hauptsächlich für da viele Berichte nur mündlich überliefert
das Fasten während des Monats Ramadan und erst viele Jahre später
verwendet. Das Fasten im Islam bezieht niedergeschrieben wurden.
sich auf den Verzicht auf alle
Nahrungsmittel und Geschlechtsverkehr Sure: Eine Sure ist ein Kapitel im Koran. Der
von der Morgendämmerung bis zum Koran besteht aus 114 Suren. Jede Sure -
Sonnenuntergang. mit Ausnahme von Sure 9 - beginnt mit der
"Basmala".
Schaitan – Şeytan (türk.): Teufel – Satan –
Dämon. Das arabische Wort für Satan oder T
Teufel. Im Koran kommt das Wort oft vor, Tafsir – Tefsir (türk.): Erklärung –
der Schaitan wird als Verführer und Feind Auslegung. Als Tafsir werden jegliche
des Menschen dargestellt. Auslegungen bzw. Interpretationen des
Korans bezeichnet. Tafsir ist im Laufe der
Sira (Sīra) – Siyer (türk.): Das Wort Zeit zu einer eigenen Disziplin der
bezeichnet die Prophetenbiografie, die Koranwissenschaften geworden.
eine eigene literarische Gattung der
islamischen Geschichtsschreibung Tahara (Ṭahāra): Reinheit – Sauberkeit.
ausmacht. Die Sira besteht aus vielen Die Tahara bezeichnet die rituelle Reinheit
Berichten, die über die Vita des Propheten im Islam. In fast allen Werken der
erzählen und die von den ersten islamischen Normenlehre gibt es ein
Kapitel, das sich mit der Tahara befasst. Die im Gegensatz zum Hadsch keine Pflicht und
Tahara gilt als eine Voraussetzung für viele kann zu jeder Zeit und auch mehrmals im
rituelle Handlungen. Jahr durchgeführt werden.

Takfir – Tekfir (türk.): Eine Praxis in der W


islamischen Theologie, mit der ein Muslim Wudu (Wuḍūʾ) – Abdest (türk.): Eine
des Abfalls vom Islam bezichtigt und zum rituelle Waschung, die laut Vers 5:6 im
Ungläubigen erklärt wird. Oft wird der Koran vor dem rituellen Gebet
Takfir durch eine Fatwa oder ein durchgeführt werden muss. Diese
Gerichtsurteil erklärt und hat Waschung zielt auf die rituelle Reinheit
unterschiedliche Konsequenzen, wie z. B. "Tahara" ab und hat je nach Rechtsschule
die Auflösung der bestehenden Ehe. Der bestimmte Bestandteile. *Als Wudu wird
Prozess ist ähnlich einer Exkommunikation oft die kleine rituelle Waschung
im Christentum. *Takfir wird von vielen bezeichnet. Nach dem Geschlechtsverkehr
salafistischen Gruppierungen praktiziert, oder der Menstruation muss die große
um Terroranschläge zu rechtfertigen. rituelle Waschung bzw.
Ganzkörperwaschung "Ghusl"
Tauba – Tövbe (türk.): Reue – Umkehr. Ein durchgeführt werden.
islamisches Konzept, in dem ein Muslim
sich von seinen Sünden abwendet und
Gott um Vergebung bittet. Der Begriff
Z
kommt im Koran in Vers 66:8 vor, in dem Zakat (Zakāh) – Zekât (türk.): Zuwachs –
die Gläubigen zu einer "Tauba Naṣūha" Reinheit – vermögensreinigende Abgabe.
ermahnt werden. Eine religiöse Pflicht im Islam, laut der die
mündigen Muslime einen Teil (i. d. R.
U 2,5 %) ihres jährlichen Überschusses als
Almosen an die Bedürftigen abgeben.
Umma – Ümmet (türk.): Gemeinschaft –
Volk – Nation. Der Begriff Umma wird oft
verwendet, um die Muslime als eine
Einheit bzw. Gemeinschaft zu bezeichnen.
Der Begriff dient zur Betonung einer
bestimmten Zugehörigkeit und Identität
für viele Muslime. *Viele salafistische
Gruppierungen begründen ihre anti-
pluralistischen Positionen damit, dass diese
auf die Einheit bzw. die Wiederherstellung
einer muslimischen Umma abzielen.

Umra – Umre (türk.): Besuch – Wallfahrt.


Die Umra bezeichnet eine Wallfahrt bzw.
eine kleine Pilgerfahrt nach Mekka. Sie ist
Quellen und weiterführende Literatur:
• Ebrem, Ibrahim Ethem/Karakaya, Erdoğan/Krieger, Ursula Adrienne: Jugendszenen
zwischen Islam und Islamismus. Ein Glossar. Landeszentrale für politische Bildung
Baden-Württemberg (Hg.). Stuttgart: LpB, 2014.
Online verfügbar unter https://www.lpb-
bw.de/fileadmin/lpb_hauptportal/pdf/publikationen/islam_glossar.pdf, zuletzt
geprüft am 03.05.2021.
• Elger, Ralf/Friederike Stolleis (Hg.): Kleines Islam-Lexikon. Geschichte, Alltag, Kultur.
München: C.H. Beck, 6., neu bearbeitete Auflage, 2018.
• Halm, Heinz: Der Islam. Geschichte und Gegenwart. München: C.H. Beck, 10.
Auflage, 2015.
• Koch, Julia: Migration und religiöse Praxis. Gujarats sunnitische Muslime in den
ehemaligen "Homelands" Südafrikas. Bielefeld: Transcript, 2016.
• Kreiser, Klaus/Werner Diem/Hans Georg Majer (Hg.): Lexikon der islamischen Welt.
Stuttgart u. a.: Kohlhammer, überarbeiteten Neuauflage 1992.
• Mertek, Muhammet: Türkisch-Deutsches Wörterbuch islamischer Begriffe mit
deutsch-türkischem Glossar. Frankfurt a. M.: Main-Donau-Verlag, 2012.
• Schneiders, Thorsten Gerald (Hg.): Salafismus in Deutschland. Ursprünge und
Gefahren einer islamisch-fundamentalistischen Bewegung. Bielefeld: Transcript,
2014.
• Seidensticker, Tilman: Islamismus. Geschichte, Vordenker, Organisationen.
München: C.H. Beck, 2014.
• Spuler-Stegemann, Ursula: Die 101 wichtigsten Fragen – Islam. München: C.H. Beck,
2019.
• Wehr, Hans/Kropfitsch, Lorenz: Arabisches Wörterbuch für die Schriftsprache der
Gegenwart. Arabisch – Deutsch. Wiesbaden: Harrassowitz, 5. Auflage, 2011.
• Wikipedia: Portal: Islam. Online verfügbar unter:
https://de.wikipedia.org/wiki/Portal:Islam, zuletzt geprüft am 03.05.2021.

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