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DaF/DaZ und empirische Forschung: wechselnde


Herausforderungen1

Claudia Riemer

1. Ausgangslage einer Zeit, in der es gerade kleinere Fä-


Das Fach Deutsch als Fremdsprache hat cher an den Universitäten sehr schwer
seit den ersten Schritten seiner Konstitu- haben.
ierung an den deutschen Universitäten
eine längere Wegstrecke erfolgreich be- 2. Problemaufriss
wältigt. Das Fach hat DaF-spezifische Dieser Beitrag behandelt generelle Fra-
Studiengänge entwickelt und überarbei- gen und Probleme empirischer For-
tet und es ist jüngst dabei, den Bologna- schung im Bereich Deutsch als Fremd-
Prozess zu bewältigen; es wurden in die- sprache/Deutsch als Zweitsprache. Mit
sen Studiengängen Absolventinnen und empirischer Forschung bezeichne ich For-
Absolventen hervorgebracht und wissen- schung, die datengeleitet und dabei sys-
schaftliche Nachwuchskräfte ausgebil- tematisch und methodisch kontrolliert
det, von denen einige im Zuge des Gene- Erkenntnisse über die Wirklichkeit des
rationenwechsels an den Universitäten Lehrens und Lernens von Fremdspra-
jetzt Stellen besetzen, die zuvor noch chen (hier: DaF) sammelt. Hierzu ist zu-
nicht mit Wissenschaftlerinnen und Wis- nächst zu sagen, dass solche Forschung
senschaftlern besetzt waren bzw. besetzt in unserem Fach aktiv betrieben wird. Es
sein konnten, die ihre wissenschaftliche gibt deutlich erkennbare Fortschritte in
Sozialisation (zumindest in größeren An- der Breite der behandelten Themen, im
teilen) im Fach DaF selbst durchlaufen Forschungsvolumen und auch in der
haben und ihre wissenschaftlichen Quali- wissenschaftlichen Reflexion der ange-
fikationsarbeiten im Bereich der DaF-/ wendeten Forschungsmethoden. Auch
DaZ-Forschung geschrieben haben. dass Berichte aus der empirischen For-
Es kann daher nicht mehr von DaF als schung einen festen Platz im Rahmen der
einem sehr jungen Fach gesprochen wer- Jahrestagungen des Fachverbands
den; vielmehr gilt es, das bereits Erreichte Deutsch als Fremdsprache gefunden ha-
zu sichern und zu erweitern – und das in ben und dass in den letzten Jahren immer

1 Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen Plenumsvortrag zum Themenschwer-


punkt 1: »Empirische Forschung im Bereich DaF« im Rahmen der 35. Jahrestagung
Deutsch als Fremdsprache des Fachverbandes Deutsch als Fremdsprache (FaDaF)
vom 31. Mai bis 2. Juni 2007 an der Freien Universität Berlin zum Rahmenthema »Auf
neuen Wegen. Deutsch als Fremdsprache in Forschung und Praxis«. Der Beitrag wird
auch in den Sammelband zu dieser Tagung in der Reihe Materialien Deutsch als
Fremdsprache (MatDaF) aufgenommen. Der Tagungsband erscheint voraussichtlich im
Frühjahr 2008.

Info DaF 34, 5 (2007), 445–459


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wieder auch Themenschwerpunkte ein- auch im Rahmen der DaF-Tagungen am


gerichtet wurden, in denen Berichte über häufigsten zitiert? Welche Studien haben
empirische Forschungen zentral einge- vielleicht sogar Schockwellen ausgelöst?
plant waren, ist ein Anzeichen dafür. Welche Studien haben daraufhin auch in
Es gilt aber noch einige zentrale Heraus- unserem Fach Bewegungen in Gang ge-
forderungen zu bewältigen. Es muss setzt, eine Fokusverschiebung von DaF
ganz nüchtern konstatiert werden: Empi- zu DaZ – welche Studien haben dem Fach
rische Forschung im Bereich DaF/DaZ ist damit auch höhere Relevanz und Auf-
dadurch gekennzeichnet, dass in anderen merksamkeit in der Öffentlichkeit, der
Disziplinen erreichte Standards (z. B. in Politik, an den Universitäten beschert?
Psychologie und dabei v. a. in der päda- Eine Antwort ist: die PISA-Studien und
gogischen Psychologie, in empirischer die Erkenntnis, dass Kinder und Jugend-
Erziehungswissenschaft und Sozialwis- liche mit Zuwanderungshintergrund –
senschaft) in unserem Fach nicht durch- und dabei insbesondere diejenigen, die in
gängig eingehalten werden, oft gar nicht Deutschland nicht als Seiteneinsteiger,
eingehalten werden können – und dies sondern von Beginn an das schulische
gilt sowohl für quantitative als auch für Bildungssystem durchlaufen – bei der
qualitative Forschung. Ursachen liegen Entwicklung spezifischer sprachlicher
bekanntermaßen in den eingeschränkten Kompetenzen, die für erfolgreiche Bil-
Kapazitäten des Fachs an den Universitä- dungskarrieren zentral sind, massiv im
ten, in der personellen und Sachmittel- Nachteil sind. Waren aber DaF-/DaZler
ausstattung von Forschungsprojekten, an der Konzeption der Studien und an
wenn sie überhaupt durchgeführt wer- den Analysen beteiligt – gibt es doch seit
den können, aber auch in fehlender oder vielen Jahren DaF-/DaZ-Fachvertreterin-
nicht ausreichender Methodenexpertise nen und -vertreter, die mit Nachdruck
der Forscherinnen und Forscher, die eine auf die Notwendigkeit der systemati-
Entsprechung in fehlenden Modulen zu schen Förderung von Kindern und Ju-
Forschungsmethoden und fehlender For- gendlichen mit Migrationshintergrund
schungspraxis im Rahmen der DaF-/ aufmerksam gemacht haben? Nein.
DaZ-Studiengänge finden. In den letzten Jahren haben wir außerdem
Meine Ausgangsthese lautet, dass das (auch im Rahmen der Jahrestagungen)
Fach Deutsch als Fremdsprache momen- viel über die Integrationskurse diskutiert
tan in eine Phase eintritt bzw. sich schon – und werden dies weiter tun. Vertreter
längst befindet, in der Forschung, und von DaF-Lehrstühlen sind in der das
dabei insbesondere forschungsmethodo- BAMF beratenden Bewertungskommis-
logisch kontrollierte empirische For- sion vertreten. Eine empirische Evaluati-
schung, massiv die Zukunft des Fachs als onsstudie der Integrationskurse wurde
akademische Disziplin bestimmen wird. vom BMI ausgeschrieben, schließlich in
Und damit meine ich sowohl empirische Auftrag gegeben und dann Anfang dieses
Forschung, die im Bereich DaF/DaZ Jahres veröffentlicht. Laut BAMF-Inter-
selbst durchgeführt wird, als auch empiri- netauftritt war es Ziel der Studie
sche Forschung, die in anderen Diszipli-
nen geleistet wird und deren Ergebnisse »dabei nicht, die politischen Vorgaben zu
uns (teilweise ganz direkt) betreffen. hinterfragen, sondern vielmehr deren Um-
setzung zu analysieren. Im Fokus standen
Welche empirische Studie, welche Stu- die Bereiche ›Verfahrenseffizienz‹, ›Finan-
dien wurden in den letzten Jahren in der zierung‹ und ›Methodik/Didaktik‹«
gesellschaftlichen Öffentlichkeit und (www.bamf.de, 30.1.2007).
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Haben DaF-/DaZler sich massiv um die wird, in denen Entwicklungen bei Aneig-
ausgeschriebene Studie beworben, haben nungsprozessen DaF/DaZ umfassend
sie die Studie durchgeführt – oder be- und mehrperspektivisch erforscht wer-
scheidener gefragt: War DaF-/DaZ-Kom- den? Wenn wir solche Fragen nicht über-
petenz im Team vertreten, das die Studie zeugend bejahen können, wenn wir sie
durchgeführt hat? Die Antwort lautet er- auch gegenüber potenziellen For-
neut: nein. Das kommerzielle Manage- schungsförderern, Auftraggebern von
ment-Beratungsunternehmen, das die Forschung und in interdisziplinären For-
Studie durchgeführt hat, äußert sich dazu schergruppen nicht überzeugend beja-
im Abschlussbericht indirekt folgender- hen können, haben wir ein Problem. Wir
maßen: – damit meine ich die Praxis und die
»Um der Komplexität des Untersuchungs- universitären DaF-/DaZ-Forschungsbe-
gegenstandes Rechnung zu tragen, stellte reiche. Betroffen ist die Praxis, die mögli-
Rambøll Management ein Evaluationsteam cherweise mit den direkten Folgen sol-
aus unterschiedlichen wissenschaftlichen cher Forschung leben muss, z. B. im Rah-
Disziplinen zusammen. Durch diesen mul- men von Sprachförderangeboten, die
tidisziplinären Ansatz waren für jeden Un-
tersuchungsaspekt spezifische Fachkompe- nicht angemessen ausgestattet sind und
tenzen vorhanden. Im Evaluationsteam wa- sich möglicherweise von Fachfremden
ren die folgenden wissenschaftlichen Hin- vorhalten lassen müssen, dass u. a. der
tergründe präsent: Unterricht qualitativ verbessert werden
• Politologie muss, wenn die Ergebnisse einer Sprach-
• Jura
• Betriebswirtschaftslehre fördermaßnahme nicht den Erwartungen
• Volkswirtschaftslehre entsprechen (wenn z. B. das Erreichen
• Internationales Informationsmanage- einer Niveaustufe B1 von einem großen
ment Anteil von Lernenden in einer Förder-
• Erziehungswissenschaften maßnahme nicht erreicht werden kann).
• Soziologie/Statistik
• Psychologie Die universitären DaF-Bereiche hängen
• Geographie auch hinsichtlich ihrer Eigenständigkeit
• Informatik« in Form von eigenen Studiengängen und
(Bundesministerium des Innern 2006: 6) Promotionsmöglichkeiten und der damit
Solche empirische Forschung muss zu- möglichen Ausbildung auch des wissen-
nächst einmal als von außen an das Fach schaftlichen Nachwuchses von einer er-
herangetragene Herausforderung wahr- folgreichen Forschungsentwicklung ab.
genommen werden. Ich frage aber hier zu Die Zeit der Freiheit in Lehre und For-
Beginn meines Beitrags ganz offen und schung scheint endgültig vorbei zu sein.
ungeschützt: Ist das Fach DaF überhaupt Einbindbarkeit von Neuberufenen in
hinreichend darauf vorbereitet, sich in größere Forschungsverbünde an den je-
kleine und große empirische Studien im weiligen Universitäten (und in denen
Rahmen der Bildungsforschung ange- gibt es im schlimmsten Fall keine oder im
messen einzubringen, in Studien, bei de- Normalfall nur wenige andere DaF-/
nen das Lernen und Lehren von Deutsch DaZler oder Fremdsprachendidaktiker
als Fremd- oder Zweitsprache reliabel anderer Philologien) ist zunehmend zum
und valide evaluiert werden soll, Stu- wichtigen Kriterium in Berufungskom-
dien, in denen die Wirksamkeit entwi- missionen und Berufungsentscheidun-
ckelter Konzeptionen, eingesetzter Me- gen von Universitätspräsidien gewor-
thoden und Materialien methodisch kon- den; individuelle Forschungsleistungen
trolliert und systematisch überprüft gelten schon jetzt mancherorts als zweite
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Wahl. Hinzu kommt: Gute Forschungs- deutliche Sprache, obwohl sie eher be-
leistungen über die Einwerbung von For- scheiden formuliert sind (vgl. Fachver-
schungsdrittmitteln zu beweisen, ist be- band Deutsch als Fremdsprache 2006). Es
reits heute wichtig und im Rahmen von wird weiter unterschiedliche For-
Zielvereinbarungen und Besoldungsver- schungsschwerpunkte an den universitä-
handlungen ein zentraler Punkt. Der ren DaF-Abteilungen geben; hier ist an-
Druck wird mit Sicherheit zukünftig gesichts des hohen Forschungsbedarfs in
noch zunehmen (Stichwort: Exzellenzini- allen Bereichen Vielfalt sogar ausdrück-
tiative, in deren Folge die DFG z. B. Gut- lich zu begrüßen und zu fördern. Die
achter darauf hinweist, dass nur mehr auch empirische Ausrichtung dieser For-
solche Forscherpersönlichkeiten förder- schungsschwerpunkte mit Nachdruck
würdig sind, die »national führend« oder anzustreben bzw. – wenn bereits in An-
besser noch »international sichtbar« sind sätzen vorhanden – diese auszubauen
– schlechte Chancen für Neueinsteiger, und weiterzuentwickeln, halte ich jedoch
für Neuberufene. Wer an der Aufrechter- für unverzichtbar, wenn die wissen-
haltung und für den Ausbau von schaftliche Beschäftigung mit deutscher
Deutsch als Fremdsprache im Fächerka- Sprache, Kultur und Literatur im für das
non der Universitäten mitarbeitet, muss Fach konstitutiven Verbund mit damit
sich dieser Herausforderung nichtsdesto- verbundenen fremd-/zweitsprachlichen
trotz stellen. und fremdkulturellen/interkulturellen
Ich möchte die Relevanz empirischer For- Prozessen der Aneignung und Verwen-
schung nicht allein – wie es in der Ver- dung erfolgt. Wenn ich im Folgenden
gangenheit oft getan wurde – auf den also von Fremdsprachenlernen und -leh-
Bereich der fremdsprachenlehr-/-lern- ren spreche, schließt dies immer auch
wissenschaftlichen Ausrichtung des Prozesse des kulturellen Lernens ein.
Fachs beziehen. Die Unterscheidung von
Forschung im Bereich DaF/DaZ kann
unterschiedlichen Ausrichtungen (lehr-/
dabei anknüpfen an Entwicklungen in
lernwissenschaftlich oder didaktisch-me-
der internationalen Fremdsprachenfor-
thodisch, linguistisch, literaturwissen-
schaftlich, kulturwissenschaftlich) hatte schung (insbesondere Applied Linguis-
meines Erachtens heuristischen Wert in tics, Second Language Acquisition Re-
der Phase der akademischen Konstituie- search, Bilingualismusforschung) und in
rung des Faches – sie ist heute aber nicht der deutschen Fremdsprachenforschung
mehr zielführend. Zukünftig sollte eher (Sprachlehr- und -lernforschung, empiri-
das Verhältnis dieser Ausrichtungen zu- sche Fremdsprachendidaktik).
einander im Rahmen einer integrativen Ich möchte kurz ausholen, warum zu-
Fachkonzeption im Zentrum stehen. So nächst im Bereich der lehr-/lernwissen-
kann auch kein Studiengang, der ernst- schaftlichen Ausrichtung des Fachs em-
haft eine umfassende Ausbildung in pirische Forschung vorangetrieben
Deutsch als Fremd- und Zweitsprache wurde. Dies hatte zu tun mit der Ent-
anstrebt, ohne entsprechende Studienele- wicklung der Sprachlehr-/-lernfor-
mente aus den unterschiedlichen Berei- schung in Deutschland und der dann
chen auskommen. Die federführend vom schrittweise erfolgten Umorientierung
Fachverband Deutsch als Fremdsprache der Fremdsprachendidaktik, für die die
benannten Kernbereiche, die in einem Erforschung des Fremdsprachenunter-
Bachelor-/Masterstudiengang zu be- richts und dabei insbesondere die empiri-
rücksichtigen sind, sprechen hier eine sche Untersuchung seiner prozessualen
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Lehr- und Lernaspekte übergeordnetes anspruchsvollen multivariaten quantita-


Ziel ist. Angestrebt wird dabei, tiven Designs meist von vornherein aus-
»die begründete Konsolidierung bzw. Ver-
schließt. Auch dass häufig qualitative De-
änderung konkreter Formen des Lehrens signs ausgewählt werden, kann darauf
und Lernens fremder Sprachen zu bewir- zurückgeführt werden; außerdem dar-
ken« (Bausch/Christ/Krumm 42003: 4). auf, dass interpretative Verfahren der Da-
Eine solche Forschung sei in ihren Ar- tenanalyse an philologisch-literaturwis-
beitsweisen aufgefordert, senschaftlich-hermeneutische Verfahren
anknüpfen können, mit denen viele DaF-
»die Forschungsmethodik so anzulegen, ler im Laufe des Studiums zumindest
dass sie Probleme aus der Praxis aufgreift,
der systematischen und integrativen For-
ansatzweise in Berührung kommen. Wir
schung zuführt und wieder in die Praxis benötigen in unserem Bereich aber quali-
einbringt, sei es in Form von Bestätigungen tative und quantitative Forschung, um
für gewohntes Unterrichtsverhalten, sei es zentrale Fragestellungen bearbeiten zu
als Empfehlung bzw. Handlungsalternative können. Im Folgenden erlaube ich mir
für eine begründete Veränderung dessel- daher einen knappen Exkurs, der die
ben« (Bausch/Christ/Krumm 42003: 4).
zentralen Charakteristika beider Paradig-
Diesem Credo der Sprachlehrforschung men beleuchtet.
entsprechend wurde empirische For-
schung in den letzten 20, 30 Jahren gefor- 3. Qualitative und quantitative For-
dert und gefördert, in Teilen erfolgreich schung
geleistet – gleichzeitig aber auch vielfach Das qualitative und das quantitative For-
geschmäht und insgesamt noch viel zu schungsparadigma implizieren jeweils
wenig bearbeitet. unterschiedliche Voraussetzungen und
Eines wurde bis heute versäumt: parallel Ziele, gehen von unterschiedlichen zu-
dazu die forschungsmethodische Ausbil- grunde gelegten Menschenbildern und
dung in den Studiengängen ausreichend Vorstellungen über die Forschungsorga-
zu berücksichtigen, geschweige denn zu nisation und -durchführung aus und ver-
verankern. Es entstand die für for- langen Daten, die nach unterschiedlichen
schungsinteressierte und qualifikations- Maximen erhoben, aufbereitet und analy-
willige Studierende und wissenschaftli- siert werden müssen. Dies führt inner-
che Nachwuchskräfte unbefriedigende halb der jeweiligen Paradigmen zu For-
Situation, dass sie sich viele wichtige schungsergebnissen mit unterschiedli-
Grundlagen der empirischen For- chem Erkenntnisanspruch. Die von Grot-
schungsmethodik vorwiegend im (teils jahn (1987) präferierte Verwendung der
betreuten, teils unbetreuten) Selbststu- Termini »explorativ-interpretativ« bzw.
dium aneignen und Unterstützung au- »analytisch-nomologisch« als Bezeich-
ßerhalb ihres Fachs suchen müssen, was nung dieser beiden Forschungsausrich-
nicht immer gelingt – ich spreche hier tungen benennt die zentralen Merkmale
auch aus eigener Erfahrung. Viele, die beider Methodologien. Beide Ansätze
ihre wissenschaftliche Sozialisation im wurden lange Zeit als sich gegenseitig
Fach DaF durchlaufen haben und nicht ausschließende Paradigmen interpretiert,
etwa als Seiteneinsteiger aus der Psycho- was zu Lagerbildungen führte. Heute ist
logie oder Soziologie zu DaF stoßen, eher ein Zustand friedlicher Koexistenz
müssen bei null oder nahe null anfangen, eingetreten, wobei aber nicht verkannt
wenn sie ein empirisches Forschungspro- werden darf, dass trotz allseitiger Prokla-
jekt anstreben, was die Wahl von z. B. mation der Berechtigung beider For-
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schungsrichtungen und des Plädoyers Daten (rich data) erhoben werden. Dies
für eine Verbindung von beiden im Rah- bedeutet andererseits, dass es aus for-
men von hybriden Methodologien Ver- schungsökonomischen Gründen selten
treter der jeweiligen Ausrichtung gern möglich ist, größere Probandengruppen
die Arbeiten und Entwicklungen der an- zu erfassen und dass damit qualitative
deren Ausrichtung ignorieren. Forschungen zumeist in Form von Fall-
Hinsichtlich einer Gegenüberstellung studien organisiert sind, die auf eine
wichtiger Merkmale beider Paradigmen breite Generalisierung der Befunde ver-
halte ich mich kurz: Auf der Ebene der zichten müssen. Oben erwähnte Parame-
allgemeinen Zielsetzung von Forschun- ter wie »Verstehen« oder »interpretativ«
gen stehen sich Verstehen auf der qualita- deuten darauf hin, dass qualitative Stu-
tiven Seite und auf der quantitativen dien weniger dem Gütekriterium der Ob-
Seite Deskription und Erklären menschli- jektivität entsprechen können; hierfür
chen Verhaltens gegenüber. Qualitative wurden Gütekriterien wie »Nachvoll-
Forschung verlangt einen empathischen ziehbarkeit« und »Intersubjektivität«
Nachvollzug aus der Perspektive der Un- bzw. »reflektierte Subjektivität« einge-
tersuchungsteilnehmer und bedingt ein führt (vgl. Arbeitsgruppe Fremdspra-
komplexes elaborativ-prospektives Men- chenerwerb Bielefeld 1996, Steinke 1999).
schenbild, wobei das Gesamtfeld als In- Noch relativ wenig ist in der qualitativen
formationslieferant zur Verfügung steht. Fremdsprachenforschung die Zusam-
(Zur Menschenbilddiskussion in der menstellung von Untersuchungsgrup-
Fremdsprachenforschung vgl. Grotjahn pen/Auswahl von Fällen diskutiert wor-
2005b.) Hypothesen und Theorien sollen den, was meines Erachtens dringend not-
dabei erst während des Forschungspro- wendig wäre. Denn die mit der Wahl
zesses durch das interpretative Auffin- eines qualitativen Forschungsdesigns
den wiederkehrender Muster erschlossen verbundenen notwendigen Entscheidun-
werden (qualitative Forschung als theo- gen für ein bestimmtes Lehr-/Lernum-
riegenerierende Forschung), wobei aus- feld (Alter, Ausgangssprache, L2-Kom-
geprägte Vorstrukturierungen des Unter- petenz, Unterrichtskontext, Lernziele
suchungsfeldes (z. B. Standardisierungen etc.) inklusive Verzicht auf größere Pro-
in der Datenerhebung oder vorrangige bandengruppen (und repräsentative
Berücksichtigung von Vorwissen in der Stichproben) dürfen nicht in Beliebigkeit
Entwicklung kategorialer Systeme) weit- bzw. Zufälligkeit der Auswahl der For-
gehend vermieden werden sollen. Es in- schungssubjekte resultieren.
teressieren nicht allein die Produkte Quantitative Forschung dagegen strebt
menschlichen Verhaltens, sondern vor al- generalisierbare Gesetzmäßigkeiten an.
lem die Prozesse, die zu ihnen führen. Das Es ist anzumerken, dass dieses Para-
Untersuchungsfeld soll so weit wie mög- digma – wohl auch durch seine erwie-
lich natürlich belassen sein, dies heißt sene Effizienz innerhalb naturwissen-
konkret: Soll z. B. gesteuerter Fremdspra- schaftlicher Forschung und den davon
chenerwerb verstanden werden, so sind abgeleiteten Anspruch auf ›Wissen-
die Daten aus dem Kontext real stattfin- schaftlichkeit‹ – besonders in den letzten
denden Fremdsprachenunterrichts zu 50 Jahren innerhalb sozialwissenschaftli-
gewinnen und nicht in speziell eingerich- cher Forschung und in der fremdspra-
teten laborähnlichen Handlungsräumen chenerwerbsspezifischen Forschung ang-
mit je eigenen Konstellationen. Dabei sol- loamerikanischer Ausrichtung sehr ein-
len möglichst tiefgründige, reichhaltige flussreich war und weiter ist. Im Rahmen
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dieses Forschungsparadigmas sollen aus Gegenstand eine begründete Hypothe-


der Außenperspektive interessierende senprüfung erlaubt oder es sinnvoller ist,
Untersuchungsobjekte erklärt werden, mögliche Vorannahmen und Hypothesen
d. h. auf exakt zu spezifizierende Bedin- über das Untersuchungsfeld erst einmal
gungen zurückgeführt werden. Aufge- empirisch zu gewinnen.
stellte Hypothesen sollen dabei mit Hilfe Parallel dazu kann man beobachten, dass
empirischer Untersuchungen verifiziert fremdsprachenspezifische Forschungen
oder falsifiziert werden. Dafür ist es un- selten die Ideale des qualitativen oder
abdingbar, Teilbereiche des Untersu- des quantitativen Ansatzes erfüllen kön-
chungsfeldes zu isolieren und zu kontrol- nen. So gibt es selten in quantitativ-des-
lieren, d. h. externe Einflüsse und weitere kriptiven Studien ausreichend große und
intervenierende Variablen auf die interes- durch Zufallsauswahl zusammenge-
sierenden Untersuchungsgegenstände stellte Untersuchungsgruppen. Auch ge-
müssen hinreichend ausgeschaltet wer- nuine Experimente sind relativ selten,
den. Dies erfordert eine Manipulation häufiger sind Quasi-Experimente, die
des Untersuchungsfeldes, sorgfältige Zu- etwa Bedingungen wie die Existenz
sammenstellung der Probandengruppen zweier vergleichbarer Probandengrup-
und standardisierte Datenerhebungsver- pen oder die Zufallsverteilung der Pro-
fahren (am besten gelingt dies innerhalb banden auf Experiment- und Kontroll-
eines Experimentes in einer dafür ge- gruppe nicht erfüllen. Auch reine Feld-
schaffenen Laborsituation). Erhoben wer- forschung, die auf teilnehmender Beob-
den sollen harte – d. h. reliable und repli- achtung beruht, ist innerhalb fremdspra-
zierbare – Daten, die mit Hilfe teststatis- chenspezifischer Forschung kaum reprä-
tisch überprüfter Instrumentarien elizi- sentiert. Bei näherer Betrachtung der
tiert werden. Dies ist allerdings mit ei- oben angedeuteten einfachen Gegen-
nem Verlust an Tiefgründigkeit und Na- überstellungen zwischen qualitativer
türlichkeit verbunden. Vonseiten qualita- und quantitativer Forschung lassen sich
tiver Forscher ist deshalb der Vorwurf diese auch nicht aufrechterhalten. Ob
erhoben worden, dass die Künstlichkeit Hypothesen generiert oder getestet wer-
der Datenerhebung die ökologische Vali- den sollen, ob induktiv oder deduktiv
dität der gewonnenen empirischen Be- vorgegangen wird, beide Vorgehenswei-
funde und damit gerade die angestrebte sen greifen auf Vorwissen zurück. Quali-
Generalisierbarkeit einschränkt. tative Forschung hat sich damit vor allem
In den letzten Jahren hat sich (nicht nur) auf der Ebene der Datenanalyse ausein-
in der Fremdsprachenforschung der anderzusetzen, quantitative Forschung
Standpunkt durchgesetzt, dass der quali- dagegen eher auf den Ebenen der Daten-
tative und der quantitative Forschungs- erhebung und -aufbereitung, wenn etwa
ansatz nicht als Paradigmen anzusehen kategoriale Raster für Fragebögen konzi-
sind, sondern vielmehr Erkenntnisinter- piert und ausgewertet werden. Aller-
essen und Untersuchungsgegenstände dings bleiben Unterschiede bestehen, die
die Wahl spezifischer Forschungsdesigns in den mit qualitativer und quantitativer
begründen sollten. Für die Auswahl ei- Forschung verbundenen unterschiedli-
nes stärker qualitativ oder stärker quanti- chen Vorgehensweisen und Forschungs-
tativ orientierten Forschungsdesigns ist strategien begründet sind. Auf der einen
danach u. a. entscheidend, ob zum Zeit- Seite steht etwa das notwendige Festhal-
punkt des angestrebten Forschungspro- ten an einem strikten Forschungsplan zur
jekts der Wissensstand zum spezifischen Erhebung vergleichbarer Daten und de-
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ren systematische sowie vorweg festge- ments und Lernmaterialien gestellt wer-
legte Analyse im Rahmen quantitativer den und aus der Forschungsperspektive
Forschung, auf der anderen Seite bei qua- nicht zufriedenstellend beantwortet wer-
litativer Forschung die Notwendigkeit ei- den können.
nes stärker offenen und hinsichtlich sich Was ist los? Ist empirische Forschung im
ergebender Bedingungen des Untersu- Bereich DaF/DaZ und allgemein in der
chungsfelds anpassbaren Forschungs- deutschen Fremdsprachenforschung in
plans, der sich z. B. in sukzessiver Pro- eine Sackgasse geraten, die uns nicht zu
bandenauswahl und modifizierten Erhe- den goldenen Töpfen akademischer und
bungsverfahren niederschlägt. gesellschaftlicher Anerkennung führt?
Warum fehlt Wirkungsforschung weitge-
4. Akzeptanzprobleme hend, die etwas Profundes darüber aus-
Zwar kann in den letzten Jahren insge- sagen kann, ob, wann und wie Fremd-
samt ein Anstieg im Volumen empiri- sprachenunterricht in seinen unter-
scher Forschung v. a. im Rahmen von schiedlichen Ausprägungen Lernen be-
Qualifikationsarbeiten des wissenschaft- wirkt? Dies ist zweifelsohne ein For-
lichen Nachwuchses beobachtet werden, schungsfeld, das besonders intensive Be-
der auch damit zu tun hat, dass eine arbeitung benötigt, von Bildungspoliti-
empirische Erarbeitung vielerorts von kern und Praktikern gefordert wird, aber
den Betreuern solcher Arbeiten verlangt aus unterschiedlichen Gründen zu wenig
wurde und wird. Trotzdem (oder viel- angegangen wird. Als exemplarisches
leicht sogar als Folge davon?) ist heute Beispiel möchte ich hier lediglich die
teilweise offen zu hören, dass ›die weitgehend fehlende Lehrmaterialwir-
Sprachlehr-/-lernforschung ihre pro- kungsforschung nennen, die nicht erst
grammatischen Versprechungen nicht seit dem mit der Adaption von Lernmate-
eingehalten habe‹, teilweise wird getu- rialien an den Europäischen Referenzrah-
schelt, dass ›die ganze Empirie doch men boomenden Lehrwerkmarkt ein
nichts oder nur wenig gebracht habe‹, dringliches Desiderat darstellt. DaF gilt –
dass die Arbeiten oft methodisch nicht das habe ich immer wieder bewundernd
überzeugen können und man besser wie- von Kolleginnen und Kollegen aus der
der zu ›hermeneutischer‹ Forschung Englisch- oder Französischdidaktik ge-
(was immer auch darunter verstanden hört – als Vorreiter in der Lehrwerkent-
werden mag) zurückkehren könne. Nicht wicklung – aber leider nicht im Bereich
nur in der fremdsprachenunterrichtli- der Lehrmaterialwirkungsforschung.
chen Praxis herrscht Zweifel, ob die be- Solche und andere Defizite können dazu
schworene angestrebte empirische Be- führen, dass – aus der Außenperspektive
gründung spezifischer fremdsprachendi- betrachtet – von empirischen Forschern
daktischer Handlungsstrategien oder all- möglicherweise immer gerade das ›Fal-
gemeiner Prinzipien nicht doch eher die sche‹ erforscht wird.
wissenschaftliche Deskription des bereits Akzeptanzprobleme von Forschung bei
Bekannten oder spezifischer Sonderfälle Praktikern mögen eine Ursache darin ha-
darstelle, und es gibt auch die Meinung, ben, dass das Postulat, zu begründeten
dass solche Forschung die ›wahren‹ Pro- Handlungsstrategien im Fremdsprachen-
bleme nicht löse. Solche Einschätzungen unterricht zu gelangen, häufig in empiri-
werden häufig dann laut, wenn Fragen schen Studien nicht oder nur in kleinen
zur Wirksamkeit bzw. Effektivität spezifi- Ausschnitten erreicht werden kann. Häu-
scher Instruktionsformen, Lernarrange- fig müssen sich solche Arbeiten auf allge-
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meine Prinzipien bzw. Ziele der Sensibili- kaum ausgeprägt (vgl. diesbezügliche
sierung von Rezipienten für ausgewählte Überlegungen in Riemer 2002). Leider!
Bereiche des Lehrens und Lernens be- Denn Aktionsforschung wird insbeson-
schränken. Eine Folge enttäuschter Er- dere das Potenzial zugeschrieben, dass
wartungen auf Seiten der Lehrenden, von aus der konkreten Unterrichtswirklich-
Forscherseite konkrete Vorschläge zur keit entnommene Fragestellungen nach
Umsetzung der empirisch gewonnenen ihrer systematischen Analyse in Hand-
Ergebnisse für die eigene didaktische lungsstrategien für die Unterrichtsgestal-
Praxis zu erhalten, kann sein, dass der tung überführt werden, die sofort in ih-
Dialog mit der Forschung ganz aufgege- ren Auswirkungen reanalysiert werden
ben wird (vgl. zu Störfeldern zwischen können und dann zu weiteren Modifika-
Theorie und Praxis auch Aguado/Rie- tionen führen können. Ursachen für das
mer 2000) bzw. auf die Phase der Ausbil- Fehlen solcher Forschung (v. a. in größe-
dung und punktuelle Weiterbildung be- ren und von der Fachöffentlichkeit wahr-
schränkt und ohne nachhaltige Auswir- genommenen Zusammenhängen) mögen
kungen bleibt. Die Untersuchung von darin liegen, dass solche Aktionsfor-
Lehrerhaltungen (vgl. exemplarisch Cas- schung hierzulande, anders als z. B. in
pari 2003) hat bestätigt, dass überwie- Großbritannien und den USA, auf keine
gend eigene frühere Sprachlernerfahrun- Tradition zurückblicken kann und auch
gen, vorwissenschaftliche Überzeugun- keinen entscheidenden Einfluss auf curri-
gen sowie lehr-/lernkontextspezifische culare Entwicklungen nehmen konnte.
Erwägungen unterrichtliches Handeln Hinzu kommen allgemeine Probleme,
von Lehrenden leiten. Eine letztes Jahr in die Forschungsinteressen von Lehrenden
der Fachzeitschrift Modern Language Jour- massiv beeinträchtigen, wie Befristungen
nal publizierte Studie von Rankin/Becker und schlechte Bezahlung von Lehrtätig-
(2006) mit dem Titel: »Does reading the keiten, Zeitmangel, Mangel an Unterstüt-
research make a difference? A case study zung (durch Kollegen, durch die Institu-
of teacher growth in FL German« kommt tion) und Mangel an Erfahrung mit For-
zum Schluss, dass die Rezeption von schungsprojekten und Forschungsme-
Forschungsergebnissen das Handeln ei- thoden sowie die Befürchtung, solche
nes (noch unerfahrenen) Lehrers zwar Forschung würde von einem prinzipiell
nachweislich beeinflusst, dies geschieht defizitären Lehr- und Unterrichtsmodell
aber durch einen Filter vorhandener Ein- ausgehen.
stellungen und Lernerfahrungen, ein ein- Auf Akzeptanzprobleme stoßen For-
facher Transfer von Wissen in Handeln ist schungen, insbesondere Einzelforschun-
nicht gegeben – es muss in den persönli- gen, aber genauso im wissenschaftlichen
chen Rahmen eingepasst und v. a. gut Diskurs. Dies hat unterschiedliche
reflektiert werden. Untersucht wird in Gründe. Einer liegt darin, dass empiri-
dieser Studie das recht gut erforschte sches Arbeiten stets hinsichtlich Gegen-
mündliche Korrekturverhalten von Leh- standswahl, -konstruktion und -operatio-
rern, was ein Forschungsbereich ist, dem nalisierung anfechtbar ist. Zweifel an der
wahrlich nicht vorgeworfen werden Relevanz und Reichweite empirischer
kann, praxisfern und implikationslos zu Einzelforschung hat wohl aber fachintern
sein. auch mit dem Paradoxon lehr-/lernwis-
Aktionsforschung, die begründet etwas senschaftlicher Forschung zu tun, aus der
zur Effektivität von Fremdsprachenlehre Beobachtung sowie Introspektion real ab-
sagen könnte, ist in unserem Bereich laufender Lehr-/Lernprozesse und einer
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erfolgten Offenlegung dort vorgefunde- fahrung von Fremdsprachenlehrenden


ner Handlungen und Prozesse Empfeh- überein und sind daher für deren Profes-
lungen für deren Weiterentwicklung und sionsverständnis als wenig bedrohlich
Veränderung abzuleiten, die selbst aber einzuschätzen. Auf der anderen Seite
nicht mehr Gegenstand der Untersu- verhindern solche Forschungsergebnisse
chung sind – was wiederum in der oben einfache Adaptionen von eher allgemein
erwähnten Vernachlässigung von empiri- gehaltenen Handlungsempfehlungen.
scher Aktionsforschung und Wirkungs- Denn was in einem spezifischen Kontext,
forschung begründet liegt. Dies hat Ursa- der durch besondere Rahmenbedingun-
chen darin, dass Einzelforschungen stets gen und Lernende geprägt ist, angemes-
einen begrenzten Wirklichkeitsausschnitt senes, empirisch begründetes fremdspra-
fokussieren müssen, sich aber nicht not- chenunterrichtliches Handeln darstellt,
wendigerweise ergänzen, sich mitunter ist in einem anderen Kontext hinfällig, da
widersprechen oder sogar ganz inkom- dort andere Konstellationen herrschen.
patibel sind. Größere Forschungsver- Es ist ein logisch unlösbares Dilemma,
bünde konnten bislang aus Ressourcen- dass das Postulat der Faktorenkomple-
gründen kaum realisiert werden. Insbe- xion von Fremdsprachenlehr-/-lernpro-
sondere Nachwuchswissenschaftler spü- zessen eine generell eingeschränkte
ren diese Last und die Grenzen der eige- Übertragbarkeit und damit Generalisier-
nen Untersuchungen und regen immer barkeit von Einzelforschung – sei sie hy-
wieder zur Bildung von regionalen und pothesentestend oder hypothesengene-
überregionalen Forschungsverbünden rierend – impliziert und folglich eine
an. Wir sollten mehr auf sie hören. potenzielle Unendlichkeit von Forschung
verursacht. Die im Rahmen von For-
5. Forschungsinhärente Probleme schungsprojekten unverzichtbare Aus-
Ich werde im Folgenden zwei exemplari- wahl (und damit der Ausschluss) von
sche Bereiche ausführen, die allgemein Variablen, die im Kontext spezifischer
Probleme für empirische Forschung im Lehr-/Lernszenarien und sämtlicher da-
Kontext von Fremdsprachenunterricht mit verbundener Bedingungen (Lehr-/
bereiten und zu Enttäuschung bei Rezipi- Lernmittel, Methoden etc.) erforscht wer-
enten solcher Forschung – auch bei wohl- den, führt zu Ergebnissen, die nicht ohne
wollenden Fachwissenschaftlern und in- Weiteres außerhalb des fokussierten Fak-
teressierten Praktikern – führen können. torenkomplexes und Wirklichkeitsaus-
Es sind forschungsinhärente Probleme. schnitts Aussagekraft besitzen. Die An-
Sie betreffen zum einen die grundsätzli- nahme und Erfahrung von Faktorenkom-
che Konzeptualisierung von Lehren und plexion des Fremdsprachenunterrichts
Lernen in der Fremdsprachenforschung desavouiert somit gleichermaßen parti-
als Faktorenkomplexion und zum ande- kularistische Forschungsergebnisse, die
ren die Möglichkeiten der Operationali- erst durch diese Grundannahme über-
sierung von Untersuchungsgegenstän- haupt zustande kommen, aber genauso
den im Rahmen forschungsmethodolo- Forschungsergebnisse mit Allgemeingül-
gisch begründeter Erhebungs- und Ana- tigkeitsanspruch.
lyseansätze. Diese Problematik wird besonders deut-
Zunächst zum Problem Faktorenkomple- lich, wenn man die Beziehungen von
xion: Auf der einen Seite stimmen Er- Forschung im Bereich DaF und DaZ be-
kenntnisse hinsichtlich der Mehrdimen- trachtet. Lernumgebungen und Bedin-
sionalität von Lernprozessen mit der Er- gungen für das Lehren und Lernen von
455

DaZ unterscheiden sich massiv von de- die auch Vergleichbarkeit mit anderen
nen für DaF, so dass jeweils sorgfältig zu Untersuchungen ermöglichen. Und hier
prüfen ist, ob in einem Bereich gewon- spiegelt sich die Problematik des Kon-
nene Erkenntnisse für den anderen (zu- strukts Faktorenkomplexion in einer
mindest teilweise) gültig sind oder ob sie auch forschungsmethodologischen Auf-
überhaupt nicht auf den anderen Bereich fassung von Fremdsprachenlehren und
übertragen werden können. -lernen als dynamischen, komplexen und
Es wäre vermessen, hierfür eine schnelle mehrdimensionalen, von unterschiedli-
Lösung anbieten zu wollen. Ich wage chen Variablen konstituierten Untersu-
aber dennoch zu behaupten, dass die chungsgegenständen. Dieses hat Konse-
Erforschung der tatsächlich in Lernsze- quenzen in den forschungsmethodologi-
narien vorliegenden Faktoren und ihrer schen Entscheidungen, die von der An-
Einflüsse auf das Fremdsprachenlernen nahme eines komplexen Subjektmo-
noch lange nicht hinreichend erfolgt ist, dells/Menschenbilds (vgl. Grotjahn
um auszuschließen, dass durch den kriti- 2005) über die umfassende Berücksichti-
schen Vergleich vielfältiger Lernformen gung affektiver Variablen sowie des kon-
doch allgemeingültigere Aussagen inklu- textuellen (sozialen wie auch interakti-
sive Einschätzungen über Wirksamkeiten ven) Lehr-/Lernumfelds inklusive der
auf messbare Lernresultate möglich wä- Präferenz von möglichst natürlichen Da-
ren. ten aus real ablaufenden Lehr-/Lernsitu-
Weniger logische als ganz forschungs- ationen gegenüber künstlich elizitierten
praktische Probleme bereitet die zu- Daten bis hin zur Beachtung von Gütekri-
grunde gelegte Komplexität des Gegen- terien wie Gegenstandsangemessenheit,
stands Fremdsprachenlehren und -lernen Nachvollziehbarkeit und Akzeptabilität
bei der Operationalisierung von Untersu- im Forschungsprozess reichen (vgl. auch
chungsgegenständen im Rahmen empiri- Arbeitsgruppe Fremdsprachenerwerb
scher Untersuchungen. Spezifische Fra- Bielefeld 1996).
gestellungen müssen untersuchungsin-
tern angemessen ausgewählt werden, 6. Schlussfolgerung
aber gleichzeitig die allgemeine For- Die oben beschriebenen Herausforderun-
schungsentwicklung im entsprechenden gen an empirische Forschung in unserem
Gegenstandsbereich im Blick behalten. Bereich sind besonders brisant in einer
Bei jeder empirischen Studie stellen sich Zeit, in der uns quantitative, outputori-
die Fragen neu, innerhalb welchen Unter- entierte Bildungsstudien zum Schuler-
suchungsdesigns welche Erkenntnisinte- folg, Festsetzungen von Standards, Kern-
ressen, Gegenstände, Datenerhebungs-, curricula und Kompetenzen überrollen,
Datenaufbereitungs-, -analyse- und -in- die keine Pendants in fremdsprachenspe-
terpretationsverfahren angemessen zu zifischer, insbesondere spracherwerbsbe-
verbinden sind, wo geeignete und aus- zogener empirischer Forschung haben, ja
kunftsbereite bzw. freiwillige Untersu- ohne solche auszukommen glauben.
chungsteilnehmer (Lehrende, Lernende) Diese in der Öffentlichkeit stark beachte-
bzw. Lehr- und Lernkontexte zu finden ten und politisch enorm einflussreichen
sind und wie sich die Vorgehensweisen quantitativen Bildungsstudien messen
bei unvorhergesehenen Ereignissen wäh- Lernoutput und beschreiben Defizite,
rend des Forschungsprozesses angemes- während empirische Fremdsprachenfor-
sen anpassen lassen. Gleichzeitig soll die schung – überspitzt ausgedrückt – noch
forschungsmethodische Anlage der Stu- Schwierigkeiten dabei hat, überhaupt zu
456

bestimmen, wie man Lernzuwächse über im Studienfach Deutsch als Fremdspra-


längere Zeiträume umfassend, den Er- che gehören würde, und lieferte eine
werbsmöglichkeiten entsprechend und Reihe von bedenkenswerten Vorschlä-
natürlich auch reliabel und valide fest- gen. Sie fanden bislang kaum Berücksich-
stellen kann. Eine bessere Beteiligung in tigung. Ich befürchte, dass der heutige
der empirischen Bildungsforschung wird Trend sogar eher in eine andere Richtung
nachhaltig dann am besten gelingen, geht. Viele DaF-/DaZ-Universitätsstand-
wenn mehr Fremdsprachendidaktiker so orte, die mit geringen Ressourcen ausge-
qualifiziert werden, dass sie mit ausrei- stattet sind, haben sich im Rahmen der
chenden Kompetenzen in Forschungs- Umsetzung des Bologna-Prozesses dafür
methoden (inkl. testmethodischer Kom- entschieden, auf der Basis von Erfahrun-
petenzen) ausgestattet erfolgreich an sol- gen aus ehemaligen Nebenfach-, Aufbau-
chen Forschungsprojekten mitarbeiten und Zusatzstudiengängen anwendungs-
können. Hier stimmt mich zuversichtlich, orientierte Masterstudiengänge DaF zu
dass sich in unserem Bereich die Testfor- konzipieren, die v. a. Bachelorabsolven-
schung stetig weiterentwickelt – auch als tinnen und -absolventen der germanisti-
Folge der Entwicklung und Anwendung schen Studiengänge eine überwiegend
von C-Tests und TestDaF. Zu wünschen fremdsprachendidaktische Spezialisie-
ist allerdings, dass fremdsprachenspezi- rung anbieten. Auch mittlere und grö-
fische Testentwicklung und Testfor- ßere Standorte für DaF (mit bis zu 4
schung noch stärker in engem Kontakt Professuren) bieten bislang keine oder
und im Verbund mit der Erforschung des nur Ansätze einer systematischen for-
Lehrens und Lernens von Fremdspra- schungsmethodologischen Ausbildung
chen erfolgen und nicht zu bloßen Liefe- an. Und nach ersten Erfahrungen mit
ranten von methodisch einwandfreien dem neu eingerichteten Bielefelder DaF-
und überprüften Diagnoseinstrumenten Masterstudiengang (und mit Blick auf
mutieren, die für Selektionszwecke ge- die Methodenausbildung z. B. im Rah-
braucht, aber auch missbraucht werden men psychologischer oder soziologischer
können. Studiengänge) komme ich zur vorläufi-
Hier muss langfristige Aufbauarbeit be- gen Einschätzung, dass die Einrichtung
trieben werden, die beginnen muss, in- ganzer Module mit mehr als einer in
dem eine forschungsmethodologische Forschungsmethoden einführenden
und -methodische Ausbildung der Stu- Lehrveranstaltung und weitere Studien-
dierenden in den Bachelor- und dann angebote, bei denen in konkreten For-
insbesondere in den Masterstudiengän- schungsprojekten Methoden angewen-
gen und in der Postgraduiertenausbil- det und erprobt werden, nötig sind, um
dung Deutsch als Fremdsprache erfolgt. Studierenden das Rüstzeug für selbst-
Eine solche Integration in die Studien- ständig durchgeführte (kleinere) Projekte
gänge wurde in der Vergangenheit im- zu vermitteln. Es ist (noch) nicht zu spät,
mer wieder gefordert, zuletzt z. B. von in den DaF-/DaZ-Studiengängen ent-
Grotjahn (2006) und Schlak (2004) – wann scheidende Veränderungen vorzuneh-
soll sie endlich realisiert werden? Schlak men; der BAMA-Umstrukturierungspro-
äußerte 2004 angesichts erster eingerich- zess ist im Bereich DaF/DaZ noch nicht
teter bzw. geplanter Bachelor- und Mas- abgeschlossen und für bereits eingerich-
terstudiengänge noch die Hoffnung, dass tete Studiengänge können im Zuge der
die forschungsmethodologische Grund- Evaluation und weiteren Entwicklung
ausbildung bald zum festen Repertoire der Studiengänge Anpassungen schritt-
457

weise vorgenommen werden, entspre- den, die im Rahmen von Master- und
chend vorhandenen Ressourcen und Doktorarbeiten selbstständig erfolgt.
Kompetenzen. Wer soll aber diese Lehre Hierfür sind Kompetenzen zu erarbeiten,
anbieten, fragen sich jetzt vielleicht ei- z. B. in der begründeten Konzeption von
nige. Zweifellos wird es v. a. in der Auf- Forschungsansätzen (qualitativ, quantita-
bauphase immer wieder notwendig wer- tiv, gemischt) und der Auswahl geeigne-
den, für die Hochschullehre Kompetenz ter Datenerhebungsmethoden, z. B. die
aus den Nachbarwissenschaften ›einzu- begründete Auswahl von Probanden
kaufen‹ (z. B. durch die Investition von oder die Zusammenstellung von Stich-
Mitteln zur Verbesserung der Lehre). Die proben, z. B. Beachtung von Standards
Studienstandorte sollten Möglichkeiten der Datenaufbereitung und Analyse (u. a.
standortübergreifender Konzepte entwi- Transkriptionsverfahren, EDV-gestützte
ckeln und sich gegenseitig unterstützen. Verfahren der Analyse quantitativer und
Gesprächsbeiträge nach dem Vortrag die- qualitativer Daten). Geeignete Fachlitera-
ses Beitrags auf der FaDaF-Jahrestagung tur ist verfügbar, auch das Volumen hat
regten z. B. die gemeinsame Entwicklung sich in den letzten Jahren insofern deut-
und Betreuung von E-Modulen an. lich verbessert, dass einige Monogra-
Zweifellos wird genauer zu differenzie- phien zur Forschungsmethodik im Rah-
ren sein, welches forschungsmethodolo- men der Fremdsprachenforschung publi-
gische Wissen und Können Absolventin- ziert wurden, die teils einführenden, teils
nen und Absolventen DaF-/DaZ-spezifi- weiterführenden Charakter haben. Be-
scher Studiengänge benötigen. An dieser zeichnenderweise sind dies fast aus-
Stelle möchte ich erste Vorschläge unter- nahmslos Publikationen in englischer
breiten. In den Bachelorstudiengängen Sprache (eine solche Ausnahme stellt Al-
sind Kompetenzen anzustreben, die die bert/Koster 2002 dar, vgl. aber auch die
Rezeption von Forschung erlauben und kritischen Anmerkungen von Grotjahn
an Praxisforschung heranführen (z. B. 2003), was trotz aller Rede von der inter-
Aktionsforschung oder die Durchfüh- nationalen Wissenschaftssprache Eng-
rung/Mitgestaltung von Evaluationen). lisch für viele DaF-Studierende (darunter
Hierfür sind rezeptive und produktive oft internationale Studierende) eine
Kenntnisse z. B. in folgenden Bereichen Hürde darstellt (exemplarische Beispiele:
anzustreben: Erstellen und Beurteilen Brown 1988, Brown/Rodgers 2002, Dör-
einfacher (Evaluations-)Instrumentarien, nyei 2003, Ellis 2005, Gass/Mackey 2007,
Konzeption und Bewertung von Frage- Mackey/Gass 2005, McDonough/McDo-
bögen und Beobachtungsbögen, Durch- nough 1997, Perry 2005, Seliger/Sho-
führung von Leitfaden-Interviews und hamy 1989).
hierfür Aneignung von Interviewstrate- Es ist mir ein besonderes Anliegen her-
gien. Mit der Arbeit an der Entwicklung vorzuheben, dass eine gute forschungs-
solcher Kompetenzen kann frühzeitig be- methodische Ausbildung nicht allein für
reits in den ersten Studiensemestern be- Nachwuchswissenschaftlerinnen und
gonnen werden, wobei auch komplexi- Nachwuchswissenschaftler und für die
tätsreduzierte Einführungsliteratur ein- Aufrechterhaltung und Weiterentwick-
gesetzt werden kann (als exemplarisches lung der universitären DaF-Standorte
Beispiel Moser 2003). Im Rahmen von wichtig ist. Ich halte die kompetente Be-
Masterstudiengängen und in der Promo- herrschung des grundlegenden Hand-
tionsphase sollten Studierende auf die werkszeugs für empirische Forschung
eigene Forschungspraxis vorbereitet wer- für eine Schlüsselkompetenz jeder akade-
458

misch ausgebildeten Kraft, die im Bereich Deutsch als Fremdsprache 33 (1996), 144–
der Vermittlung von Sprache und Kultur 155; 200–210.
agiert. Nur wer über solche Grundlagen Bausch, Karl-Richard; Christ, Herbert;
verfügt, wird Forschungsergebnisse an- Krumm, Hans-Jürgen: »Fremdsprachen-
didaktik und Sprachlehrforschung«. In:
gemessen rezipieren können (und wol- Bausch, Karl-Richard; Christ, Herbert;
len), z. B. das Kleingedruckte in statisti- Krumm, Hans-Jürgen (Hrsg.): Handbuch
schen Studien verstehen und solchen Fremdsprachenunterricht. Vierte, vollstän-
Werten wie r, T, p, α etc. Verfahren zuord- dig neu bearbeitete Auflage. Tübingen;
nen können. Eine bessere Akzeptanz und Basel: Francke, 2003, 1–9.
fundiertere kritische Einschätzung von Brown, James Dean: Understanding Research
in Second Language Learning. A Teacher’s
Forschungsergebnissen im Rahmen der Guide to Statistics and Research Design. Cam-
professionellen Aus- und Weiterentwick- bridge: Cambridge University Press, 1988.
lung kann dadurch gefördert werden. Brown, James Dean; Rodgers, Theodore S.:
Des Weiteren kann eine bessere Befähi- Doing Second Language Research. Oxford:
gung zur methodisch kontrollierten Eva- Oxford University Press, 2002.
luation von Lehrangeboten und zu Akti- Bundesministerium des Innern: Evaluation
onsforschung (siehe oben) das Professi- der Integrationskurse nach dem Zuwande-
onsverständnis akademisch geschulter rungsgesetz. Abschlussbericht und Gutach-
ten über Verbesserungspotenziale bei der
Sprachlehrkräfte weiterentwickeln und Umsetzung der Integrationskurse. Rambøll
möglicherweise bei der weiteren Profes- Management, Dezember 2006 [verfügbar
sionalisierung von Sprachlehre im Be- unter: http://www.bamf.de/cln_011/
reich DaF/DaZ nützlich sein. So betrach- nn_442016/SharedDocs/Anlagen/DE/
tet stellt Forschungskompetenz ein wich- Integration/Downloads/Integrations-
kurse/Kurstraeger/Sonstiges/ab-
tiges Ausbildungsziel für die DaF-/DaZ- schlussbericht-evaluation__IP, templa-
Studiengänge dar, die neben den (in al- teId=raw,property=publicationFile.pdf/
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