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Sulzer Chemtech

0699 2803, Originalfoto: BASF AG

Fraktionierte Kristallisation


Fraktionierte Kristallisation

Die Kristallisation ist eines der wirksamsten Trenn- und Reinigungsverfahren


in der chemischen Industrie. Seit eh und je reinigt der Chemiker Salze und flüssig
r ve
andere leichtkristallisierende Stoffe durch fraktionierte Kristallisation, indem L iq u sku

Temperatur
uid uid
er diese mehrfach aus Lösungsmitteln kristallisiert. Die Schmelzpunkte der usk
ur v L iq
e
lösenden und der gelösten Stoffe liegen dabei oft mehrere hundert Grad
auseinander. Bei der Schmelzkristallisation beruht der Reinigungsvorgang fest
ebenfalls auf wiederholten, selektiven Phasenübergängen von flüssig zu A Eutektische Zusammensetzung B
fest. Die Schmelzpunkte der einzelnen Stoffe liegen dabei jedoch wesentlich
näher beisammen. Die Schmelzkristallisation wird vor allem zur Trennung Abbildung 2a: Eutektisches System.
Je nach Zusammensetzung der Schmelze
organischer Substanzen eingesetzt, wobei die Anwendungen von der Iso- kristallisiert entweder die Komponente
merentrennung bis zur Isolierung von Teerchemikalien, von der Gewinnung A oder B in reiner Form. Die maximale
reiner Carbonsäuren bis zur Reinigung von Monomeren reichen. Ausbeute wird durch die Lage des
eutektischen Punktes bestimmt.
Fraktionierte Kristallisation (Phasendiagramm 2a) und Misch-
kristalle (Phasendiagramm 2b). Bei Einsatzstoff
aus Schmelzen aus Lösungen
Mehrstoffgemischen können eutek-
tische und Mischkristall-Systeme flüssig
höhere Kristallisations- tiefere Kristallisations- nebeneinander auftreten. Die meis-
temperatur temperatur
Temperatur

ten Zwei- und Mehrstoffgemische


gute Selektivität bessere Selektivität bilden jedoch eutektische Systeme. fest
höhere Viskosität tiefere Viskosität Aus eutektischen Gemischen kris-
mittlere Wachstums mittlere Wachstums- tallisiert im Gleichgewichtszustand
geschwindigkeit geschwindigkeit eine Komponente in reiner Form. Bei A Rückstand Kristallisat B
kompakte Apparate grössere Apparate Systemen mit Mischkristallbildung Abbildung 2b: System mit Mischkristallbildung
ist das Kristallisat ein Stoffgemisch, Beim Unterschreiten der Liquiduskurve
Lösungsmittelrück- Lösungsmittelrück-
gewinnung entfällt gewinnung bei dem die Zusammensetzung in entstehen Kristalle, die einen höheren
direkter Abhängigkeit zur jeweiligen Gehalt an Komponente B aufweisen als
Abbildung 1: Einfluss der flüssigen Phase Ausgangskonzentration steht. Oft ist die Ausgangsphase, während die flüssige
auf die Kristallisation. durch wiederholte Kristallisation bei Phase an B verarmt.
letzteren Systemen ebenfalls eine
Flüssige Phase wirtschaftliche Trennung möglich. m - NCB p - NCB
Stofftrennung mittels Kristallisation Die Phasendiagramme in Abbildung Produkt 80
kann mit oder ohne Zusatz von Lö- 2a und 2b zeigen, dass die entste- 0

sungsmitteln erfolgen. Der Zusatz henden Kristalle mit Schmelze in 0

von Lösungsmitteln erniedrigt die Kontakt stehen, in der sich die Ver-
0
Temperatur ( oC)

0
Kristallisationstemperatur, reduziert unreinigungen anreichern. Für eine Einsatz-
30
die Viskosität, erhöht im allgemei- gute Trennung muss die auf der Kris-
stoff
0

nen die Selektivität und kann Ein- talloberfläche anhaftende Schmelze 0 0

fluss auf die Kristallstruktur nehmen. entfernt werden. Bei der Schmelzkris-
0 0
(% )

0 -0
Ohne Lösungsmittel sind die zu ver-
o-NCB

tallisation ist dieser Vorgang ein we- 30


Rückstand -0
arbeitenden Produktströme kleiner; sentlicher Verfahrensschritt, da kein
0
0 0
00

dadurch ergeben sich kleinere Ap-


tration

80
Lösungsmittel zugesetzt wird. Das 0
0
0
%)
paratevolumina und eine Lösungs-
0
B(
Ausgangsgemisch wird bis oberhalb 80 0
0
-NC
K o n ze n

mittelrückgewinnung entfällt. 30
at i on p
der Liquiduskurve erhitzt. Dann wird 0
00 0
0
z ent r
die Schmelze langsam abgekühlt,
0 Kon
Phasengleichgewichte wodurch ein Teil kristallisiert. In Ab- o - NCB
Fest-Flüssiggemische werden mit bildung 3 ist der Verlauf der Kristal- Abbildung 3: Phasendiagramm der
Phasendiagrammen klassifiziert lisation von para-Nitrochlorbenzol NCB-Isomeren. Die rote Kurve zeigt den
und hauptsächlich in zwei Systeme aus einem Isomerengemisch in das Konzentrationsverlauf bei der Kristallisation
eingeteilt: Eutektische Gemische Phasendiagramm eingezeichnet. des p-NCB.


Kristallisationsverfahren

Kristallisationsverfahren sind durch das Zusammenspiel von Keimbildung,


Kristallwachstum und Abtrennen der flüssigen von der festen Phase gekenn-
zeichnet. Bei der Suspensionskristallisation sind die Kristalle in der unter-
kühlten Schmelze frei schwebend.
Die Wärme wird hier über die flüssige Phase abgeführt, während bei der
Schichtkristallisation der Wärmefluss über die Kristallschicht erfolgt. Das
bedeutet, dass nur bei der Suspensionskristallisation die flüssige Phase un-
terkühlt ist.

Kristall Lösung oder Schmelze Gekühlte Wand Kristallschicht Schmelze

Abbildung 4: Abbildung 5:
Suspensionskristallisation. Schichtkristallisation.
Die einzelnen Kristalle bewegen sich frei in der Die Kristalle wachsen an einer gekühlten Wand. Das
Flüssigkeit. Die Übersättigung bewirkt Keimbildung und Kristallwachstum wird durch Kühlen der Kristalle bewirkt. Die
Kristallwachstum. Kristallisationswärme wird durch die Kristallschicht abgeführt.

Suspensionskristallisation Schichtkristallisation Am häufigsten werden folgende zwei


Bei der Suspensionskristallisation Bei der Schichtkristallisation wach- Systeme angewendet:
wird die flüssige Phase bis unter die sen die Kristalle an einer gekühlten – die Statische Kristallisation, bei
Sättigungstemperatur abgekühlt. Wand. Die Kristallisationswärme wird der die Kristalle auf einer gekühl-
Kristalle wachsen unter adiabati- durch die entstehende Kristallschicht ten Wand in einer nicht bewegten
schen Bedingungen. Die Höhe der abgeführt. Die Kristalle sind daher Flüssigkeit wachsen;
Übersättigung ist die treibende Kraft. kälter als die flüssige Phase (nicht – die Fallfilm-Kristallisation, bei der
Spezielle Kenntnisse sind erforder- adiabtischer Vorgang) und die trei- die Flüssigkeit als Fallfilm über
lich, um Kristalle einer bestimmten bende Kraft ist der Temperaturgra- die auf der Kühlfläche wachsende
Reinheit, einer gewünschten Struktur dient. Dadurch sind Kristallwachs- Kristallschicht zirkuliert wird.
und einer vorgegebenen Korngrös- tumsgeschwindigkeiten erreichbar,
senverteilung zu erzeugen. Im Fall die 10- bis 100-fach höher als bei der Die Fallfilm-Kristallisation ist eine Ent-
der Kristallisation aus Suspensionen Suspensionskristallisation liegen. wicklung der Sulzer Chemtech AG.
muss die Flüssigkeit meist auf me-
chanischem Weg von den Kristallen
getrennt werden.


Fallfilm-Kristallisation

Phase 1: Kristallisieren
Die Kristallschicht wächst aus dem Fallfilm auf der Innenseite des Kristalli-
satorelements, welches an der Aussenseite durch Wärmeträgerflüssigkeit
gekühlt wird, die ebenfalls als Fallfilm herunterfliesst.

Phase 2: Partielles Schmelzen (Schwitzen)


Das Kristallisatorelement und die Kristallschicht werden leicht erwärmt, um
das Partielle Schmelzen (Schwitzen) einzuleiten. Die partiell geschmolze-
nen Anteile fliessen ab.

Phase 3: Schmelzen
Die restliche Kristallschicht wird abgeschmolzen und verlässt den Prozess
entweder als Produkt oder wird als Zwischenprodukt gespeichert.

Abbildung 6:
Die Betriebsphasen des Fallfilm-Kristallisationsverfahrens von Sulzer Chemtech AG.

In Abbildung 7 ist das Fallfilm-Kristal-


lisationsverfahren schematisch dar-
gestellt. Drei verschiedene Arbeits-
Kristallisator phasen kennzeichnen das Verfahren:
Einsatzstoff Zu Beginn der ersten Phase wird der
Sammeltank mit geschmolzenem
Heizmittel Einsatzstoff gefüllt, die Pumpen für
Produkt und Wärmeträger werden in
Betrieb gesetzt. Im Kristallisator bil-
Stufenbehälter Kühlmittel
det sich eine Kristallschicht, wobei
das Niveau im Sammeltank mit zu-
nehmender Kristallschichtdicke ab-
Wärmetauscher sinkt. Beim Erreichen eines festge-
legten Niveaus wird der Kristallisati-
onsprozess unterbrochen und die im
Wärmeträgerpumpe
Sammeltank verbliebene Flüssigkeit
über die Rückstandsleitung entleert
oder in einen Stufentank gepumpt.
Sammeltank In der zweiten Phase wird die Kri-
Produktpumpe stallschicht temperiert, um Verunrei-
nigungen, die an der Kristallschicht
Rückstand Produkt
anhaften oder darin eingeschlossen
Abbildung 7: sind, abtropfen zu lassen. Die ab-
Prinzipschema des Verfahrens. getropfte Flüssigkeit, auch Partielle


Schmelze genannt, wird im Sammel- Einsatzstoff
tank aufgefangen und beim Erreichen
einer vorgegebenen Menge über die
Rückstandsleitung abgelassen oder
in einen Stufentank gepumpt. In der Produkt
dritten Phase wird die restliche Kri-
stallschicht schliesslich vollständig
Ver-
abgeschmolzen. Diese Schmelze Abtriebs- Einsatz- stärkungs-
ist entweder das gewünschte Rein- stufe stufe stufe
produkt oder ein Zwischenstrom, der Rückstand

in der folgenden Stufe nochmals kri-


stallisiert wird. Abbildung 8:
Mengenschema einer dreistufigen Kristallisation.
Die Produktreinheit hängt von der
Menge der Schmelze ab, die am
Ende der zweiten Phase noch an
oder in der Kristallschicht verblie-
ben ist. Durch wiederholtes Kristal-
lisieren, Schwitzen und Schmelzen
kann jede beliebige Produktreinheit
erreicht werden.
In gleicher Weise erzielt man durch
nochmaliges Kristallisieren des
Rückstandes der ersten Phase eine
höhere Ausbeute.
In Abbildung 8 ist das Mengensche-
ma eines dreistufigen Verfahrens
dargestellt. Je nach Art des Produk-
tes, dessen erforderlichen Reinheit
und Ausbeute sind eine bis sieben,
in Ausnahmefällen bis neun Kristal-
lisationsstufen nötig.
Anmerkung: Ein mehrstufiges Kri-
stallisieren erfordert keine Verviel-
fachung der Anlagenkomponenten.
Die einzelnen Stufen werden zeitlich
verschoben im gleichen Kristallisa-
tor durchgeführt.

Abbildung 9:
Vollautomatische Anlage zur Reinigung von
Hydrazin als Satellitentreibstoff, gebaut
im Auftrag der Europäischen Raumfahrt
0691 2804
Agentur (ESA). (Leistung: 10 Tonnen jährlich)


Der Fallfilm-Kristallisator

Schmelze Der Fallfilm-Kristallisator, die Schlüs-


Verteiler selkomponente des Verfahrens, ist
Schmelze in Abbildung 10 schematisch dar-
gestellt. Ein System vertikaler Roh-
re ist in einem Behälter integriert,
Verteiler
Wärmeträger mit der Besonderheit, dass auf der
Innenseite wie auf der Aussensei-
Wärmeträger
te der Rohre Fallfilme aufgegeben
Fallfilm werden. Innen der zu reinigende
Schmelze
Einsatzstoff (Schmelze), aussen der
Wärmeträger (Abbildung 11). Somit
werden weder der Mantelraum noch
Fallfilm die Rohre vollständig mit Flüssigkeit
Wärmeträger
gefüllt. Während der Kristallisation
(Phase 1) werden die Rohre gekühlt.
Das Partielle Schmelzen (Phase 2)
wird durch die Aufgabe von genau
Sammel- temperiertem Wärmeträger einge-
behälter leitet. Für die Schmelzphase (Pha-
se 3) wird der Wärmeträger weiter
aufgeheizt. In Abbildung 12 ist der
Abbildung 10: Temperaturverlauf während der
Fallfilm-Kristallisator. Schmelze verschiedenen Phasen dargestellt.
Das Verteilersystem sorgt für eine
gleichmässige Beaufschlagung der
Rohre mit Schmelze. Optimales Be-
triebsverhalten wird durch die exakte
Regelung der Wärme-, beziehungs-
weise Kühlprofile erreicht.

Abbildung 11:
Die drei Betriebsphasen in den
Kristallisatorelementen.
Phase 1 Phase 2 Phase 3
Kristallisieren Partielles Schmelzen Totales Schmelzen
Temperatur

Phase 1

Phase 2

Phase 3

Zeit
Abbildung 12:
Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Temperatur-Zeit Diagramm für die
Fallfilm-Kristallisation.


0690 2814-3

Abbildung 13:
Installation eines Kristallisators in ein
bestehendes Gebäude.

Abbildung 14:
0696 2803 Acrylsäure Anlage bei BASF Antwerpen.


Statische Kristallisation

Die Statische Kristallisation ist ein Wärmeträger


einfaches, bewährtes Trennverfah-
ren, bei dem Kühlelemente in die
Schmelze eintauchen. Die Kristalle
wachsen an diesen Kühlelementen.
Das Kristallwachstum wird über die
Temperatur des Wärmeträgers ge- Einsatzstoff

steuert.

Sammler

Rückstand /Produkt

Phase 1 Phase 2 Phase 3 Phase 4


Kristallisieren Ablassen Partielles Schmelzen Totales Schmelzen
Abbildung 15:
Der Statische Kristallisator und seine verschiedenen Betriebsphasen. Die Abbildung 16 zeigt den Tempe-
raturverlauf des Wärmeträgers wäh-
rend den verschiedenen Betriebs-
phasen. Die Temperaturgradienten
werden durch Versuche in einer
Pilotanlage ermittelt. Nachdem sich
auf der Aussenseite der Platten eine
Kristallschicht gebildet hat, wird die
Schmelze abgelassen. Wie bei der
Temperatur

Fallfilm-Kristallisation erfolgt da-


nach ein Partielles Schmelzen, um
anhaftende Verunreinigungen ab-
Phase 1 Phase 2 Phase 3 Phase 4 Zeit zutrennen. Abschliessend wird die
Temperatur des Wärmeträgers er-
Abbildung 16: höht, um die restliche Kristallschicht
Temperaturverlauf des Wärmeträgers während den verschiedenen Betriebsphasen. abzuschmelzen.


Abbildung 17:
Paraffin Anlage bei SCHÜHMANN SASOL, Deutschland (100´000 Tonnen/Jahr).

Technische Daten und Dimensionen

Typ 1 2 3 4 5 6 7 8 9

Nutzvolumen m3 1.8 3.5 7.6 10.4 18 26.1 35 42 50

Länge* mm 1‘910 2‘910 4‘210 4‘910 4‘910 8‘060 8‘060 9‘460 9‘460

Breite* mm 1‘020 1‘160 1‘510 1‘710 2‘700 2‘400 3‘090 3‘130 3‘640

Höhe* mm 3‘570 3‘570 3‘570 3‘570 3‘570 3‘570 3‘570 3‘570 3‘570

Leergewicht kg 3‘200 5‘600 10‘300 13‘500 21‘000 30‘500 39‘000 46‘000 54‘000

Umwälzmenge des

Wärmeträgers m3/h 16 35 70 95 165 240 315 380 450

* Aussenmasse inkl. Füsse


Richtwerte - Änderungen vorbehalten.


Kristallisation mit Wärmepumpe Energiekonzept

Prinzip
Für die bekannte Schichtkristallisation aus einem Fallfilm ist ein Energie- Sy-
stem erhältlich, das direkt die latenten Energien eines Energieträgers, ge-
koppelt mit einem Kompressor, ausnützt.

Kältemittel Kältemittel

Kristallisator Kristallisator
Produkt- Produkt- Produkt- Produkt-
Rückstand Rückstand Rückstand Rückstand

Produktepumpe Feed Produktpumpe Feed

Kältemittel- Kältemittel-
Abscheider Abscheider
Kältemittel- Kältemittel-
Kompressor pumpe Kompressor pumpe

Kondensator Verdampfer Kondensator Verdampfer

Kühlwasser Dampf Kühlwasser Dampf

Abbildung 18: Wärmepumpen Kristallisation.

20
Fall 1:
p-Xylol -% Vorreinigungs 0-% Fraktionierte .-.%+ 10
Gemisch p-X Stufe p-X Kristallisation p-X
0
Temperatur (oC)

Fall 2: -10
-3% Vorreinigungs -.% Fraktionierte .-.%+
Trennkolonnen Stufe Kristallisation -20
p-X p-X p-X

-30
Benzol
Fall 3:
80-0% -40
Toluol Toluol Dispro- Fraktionierte .-.%+
Trennkolonnen
portionierung p-X Kristallisation p-X -50
100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0
Benzol p -Xylol (%)

Abbildung 19: Flussdiagramm zeigt verschiedene Einsatzmöglichkeiten. Abbildung 20: Phasen-Diagramm von p-Xylol.

10
Wärmepumpen Kristallisatoren Beim Wechseln von Kühlen auf Hei- Energieverbrauch und
Die bekannten und beschriebenen zen und umgekehrt wird die Zufuhr Investitionskosten
Fallfilmkristallisatoren werden auf von flüssigem oder gasförmigen 1. Energieverbräuche werden mit
der Energieseite direkt mit gasför- Kühlmedium zu den Kristallisato- diesem Konzept stark reduziert,
migem oder flüssigem Energieträger ren gestoppt. In Kristallisatoren und da direkt die Kondensationsen-
beschickt und sind somit direkt in den Rohrleitungen verbleibendes Kühl- thalpie ausgenutzt wird. Im wei-
Kältekreislauf integriert. Um gleich- medium wird in den Sammelbehälter teren kann mit einer kleineren
zeitig Energie zu- und wegzuführen, abgelassen. Der Prozess wird dann Temperaturdifferenz gearbeitet
sind 2 oder mehr Kristallisatoren glei- weitergeführt, indem der Kristallisa- werden.
cher Grösse einzusetzen. In einem tor, der gekühlt wurde, nun beheizt 2. Dank dem Konzept sind weniger
Kristallisator wird gasförmiges Kühl- und der andere gekühlt wird, um eine Apparate notwendig, was auch
medium unter Druck eingeführt; die- neue Kristallschicht zu bilden. weniger Platzbedarf bedeutet.
ses kondensiert an der Oberfläche
der rohrförmigen Kristallisationsele- Der Kompressor arbeitet in einem
mente und heizt somit die Elemente definierten Druckbereich. Wenn
auf. Gleichzeitig wird der zweite Kri- der Druck den oberen oder unteren
stallisator mit flüssigem Kühlmedium Grenzwert über- oder unterschreitet,
beschickt, wobei durch Verdampfung werden automatisch der Hilfsver-
die Elemente gekühlt werden. Die Kri- dampfer oder der Hilfskondensator
stallisatoren können demzufolge als zugeschaltet.
Kondensator resp. Verdampfer einer
Kältemaschine angesehen werden.

Kühl/Heizkreislauf
Flüssiges Kühlmedium wird vom
Abscheider zum Kopf einer der Kri-
stallisatoren gepumpt, als Fallfilm
verteilt und teilweise verdampft. Der
Kristallisator wird dadurch gekühlt
und eine Kristallschicht aufgebaut.
Die gewünschte Abkühlungsrate wird
über ein Druckventil geregelt. Der
verdampfte Anteil des Kühlmediums
strömt sodann über den Abscheider
zum Kompressor und wird dort kom-
primiert. Das komprimierte, erhitzte
Gas wird dann in den zweiten Kristal-
lisator geleitet, wo es unter Abgabe
von Energie, d.h. zum Schwitzen und
Schmelzen der Kristalle, kondensiert
wird. Über einen Schwimmerschalter
fliesst das verflüssigte Medium zum
Abscheider zurück. Somit ist der Käl-
tekreislauf geschlossen.
Abbildung 21:
p-Xylol Anlage bei
0698 2804-1
CESPA, Spanien.

11
Anlagenkombinationen zur Erweiterung
der Einsatzbereiche

Fallfilm-Kristallisation – Statische Kristallisation

Fallfilm Statische
Einsatzstoff Kristallisation Kristallisation

Rückstand
Produkt

Rückstand Einsatzstoff Produkt

Statische
Kristallisation

Fallfilm
Kristallisation

0699 2805
Abbildung 22: Flussdiagramm einer Anlagenkombination für
Fallfilm- und Statische Kristallisation. Figure 24: Acrylsäure Anlage bei BASF,
Deutschland.

Abbildung 25: Montage einer statischen


Kristallisationsanlage für Paraffin in
Kristallisation – Rektifikation Deutschland.

Rektifikation Kristallisation
Isomeren-
gemisch
Para-
Isomer

Ortho Isomer

Ortho Isomerengemisch Para

Rektifikation

Kristallisation

0699 2801-3
Abbildung 23: Flussdiagramm einer Anlagenkombination für Rektifikation und Kristallisation.

12
0699 2804 0694 2816-6

Abbildung 26: Bisphenol A Anlage bei Abbildung 28: Naphthalin Anlage Jining, V. R China.
General Electric Plastics, Spanien. (10´000 Tonnen/Jahr)

Abbildung 27:
Naphthalin Anlage
bei Cindu Chemicals
in Holland.
(12´000 Tonnen/Jahr)

Abbildung 29:
Acrylsäure Anlage
bei LG Chemical, Korea.
0693 2804 0699 2802
(20´000 Tonnen/Jahr)

13
Fraktionierte Kristallisation

Durch Fraktionierte Kristallisation wird H H H


eine Vielzahl chemischer Produkte
gereinigt. Von Sulzer Chemtech wur- H C C
n
C H

den unter anderem für folgende Pro- OH H H H


dukte Anlagen geliefert: COOH
Paraffin

p - Kresol
O
Benzoesäure
H H

N N
N H C H3
H H

H
Hydrazin
O Caprolactam
H C C CI
C H3
OH
CI
Monochlor- HO C OH
Dichlor-
essigsäure
benzol
C H3

Bisphenol-A
H H
CI O
CI
H C C C
n
OH
H H H H
O
Fettsäure
C C C

OH Naphthalin
H C H3
Nitrochlorbenzol
Acrylsäure N O2

p-Xylol

C H3
Über 250 Produkte wurden in unse-
ren Pilotanlagen bereits erfolgreich
getrennt.

Allgemeine Merkmale der Kristal- – Tiefe Betriebstemperaturen durch – Azeotrope Gemische lassen sich
lisation Phasengleichgewicht. trennen.
– Der systemgebundene, regel- – Die tiefen Betriebstemperaturen – Chemische Trennverfahren kön-
mässige Aufbau von Kristallgit- wiederum erlauben eine scho- nen ersetzt werden.
tern ergibt eine hohe Selektivität. nende Trennung.
– Aufgrund der hohen Selektivität – Geringer Energieverbrauch durch
wird mit wenigen Trennstufen niedrige Schmelzwärme und we-
eine hohe Reinheit erreicht. nige Trennstufen.

14
Merkmale der Sulzer Chemtech Kristallisationssysteme

Statische Kristallisation – Mehrzweckanlage für verschie- Tastversuche


– Eignet sich für mittlere bis hohe dene Produkte und Reinheiten. Tastversuche dienen zur Vorabklä-
Produktreinheiten. – Umweltfreundlich dank Inertgas- rung des Kristallisationsverhaltens
– Kommt bei kleinen bis grossen überlagerung und Betrieb ohne von unbekannten Stoffen. 2 bis 10 kg
Mengen in Frage. Lösungsmittel. Einsatzstoff sind für diese Versuche
– Das Produkt fällt in flüssiger erforderlich.
Form an. Haben Sie ein Trennproblem?
– Die Anlage besteht aus einfa- Unsere Fachleute prüfen es gerne Pilotversuche
chen Standardbauteilen. und führen mit Ihrem Produkt Versu- Pilotversuche liefern die Grundlagen
– Keine Kristallsuspension, d. h. che im gut ausgerüsteten Labor von für die Ausarbeitung von Angeboten,
die Filtration entfällt. Sulzer Chemtech durch. einschliesslich Flussdiagramm, Ap-
– Keine bewegten Teile, d. h. gerin- parateliste und Betriebsdaten. 100
ge Wartungskosten. bis 800 kg Einsatzstoff sind dazu
– Keine Scale-up-Probleme; die im erforderlich.
Pilotlabor eingesetzten Bauele- Es versteht sich von selbst, dass
mente entsprechen denen einer Kundenversuche auf streng vertrau-
Industrieanlage. licher Basis durchgeführt werden.
– Niedrige Personalkosten dank
Mikroprozessorsteuerung.
– Umweltfreundlich dank Schutz- Abbildung 30:
gasüberlagerung und Betrieb Laboranlage für Tastversuche.
ohne Lösungsmittel.

Fallfilm-Kristallisation
– Eignet sich für mittlere bis sehr
hohe Produktreinheiten. 0690 2816-5
– Kommt bei mittleren bis grossen
Mengen in Frage.
– Das Produkt fällt in flüssiger
Form an.
– Keine Kristallsuspension, d. h.
die Filtration entfällt.
– Keine bewegten Teile, d. h. gerin-
ge Wartungskosten.
– Keine Scale-up-Probleme; die im Abbildung 31
Pilotlabor eingesetzten Bauele- Pilotanlage für die Fallfilm-
mente entsprechen denen einer Kristallisation.
Industrieanlage.
0690 2816-1
– Niedrige Personalkosten dank
Mikroprozessorsteuerung.
– Der Gegenstrom-Stufenbetrieb
mit variabler und geregelter
Mengen- und Energiebilanz er-
laubt einen flexiblen Einsatz des
Abbildung 32:
Verfahrens. Mobile Pilotanlage.
– Einfaches Wiederanfahren ohne
Zeit- und Produktionsverlust. 0693 2811

15
Sulzer Chemtech AG Sulzer Chemtech AG, ein Unternehmen des Sulzer-Konzerns mit Sitz in
Postfach 65 Winterthur, Schweiz, ist in der Verfahrenstechnik tätig und beschäftigt
CH-8404 Winterthur, Switzerland weltweit rund 1500 Mitarbeitende.
Telefon +41 (0)52 262 50 28 Sulzer Chemtech ist in allen wichtigen Industrieländern präsent und setzt
Fax +41 (0)52 262 01 82 auf dem Gebiet Stoffaustausch und statisches Mischen einen Massstab
E-mail chemtech@sulzer.com für ausgereifte und wirtschaftliche Lösungen.
Internet www.sulzerchemtech.com
Das Leistungsangebot umfasst:
Nord und Süd Amerika
Sulzer Chemtech USA, Inc. • Verfahrenstechnische Komponenten wie Böden, strukturierte Pack-
4106 New West Drive ungen, Schüttfüllkörper und Einbauten für Trennkolonnen und Reak-
US-Pasadena, TX 77507 tionstechnologie
Telefon +1 (281) 604-4100 • Dienstleistungen auf dem Gebiet der Trenn- und Reaktionstechnik,
Fax +1 (281) 291-0207 wie Optimierung der Energieverbräuche, Beratung zur Anlagenopti-
mierung, Studien, Behördenengineering, Basic Engineering
Asien Pacific • Verfahren zur Trennung und Reinigung von organischen Chemikalien
Sulzer Chemtech Pte. Ltd. mittels fraktionierter Kristallisation und Membrantechnik
Regional Headquarters
25 International Business Park • Misch- und Reaktionstechnik mit statischen Mischern
#03-28 German Centre • Installations- und Wartungsdienstleistungen für Trennkolonnen
SG-60 99 16 Singapore
Telefon +65 6863 75 60
Fax +65 6861 15 16

Überreicht von:

16
28.56.06.20-IV.06-20 - Printed in Switzerland

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