Sie sind auf Seite 1von 9

Musikermedizin

Г Dieses „Fingertrainingsgerät" von 1846

>8 •4*

sw r*
wurde von dem Pianisten Sigismund
Thalberg ausdrücklich empfohlen.
Auch Friedrich Wieck verkaufte
N, О ähnliche Vorrichtungen

»
i ,
■НМшц

дшЁЁЁШШЁЁШШЖ яшиашт

f
. :

- Ži I
Pl

4ψ ·

шv š&
мш
«f

Hans-Christian Jabusch/Eckart Altenmüller

Fokale Dystonie
bei Musikern
Störungen der feinmotorischen Kontrolle und ihre Behandlung

Lampenfieber sowie Überlastungsverletzungen und andere Das virtuose Instrumentalspiel verlangt ein Höchstmaß an
Schmerzsyndrome gehören ZU den am weitesten verbreiteten feinmotorischer Präzision und bewegt sich hier an den Grenzen
Beschwerden unter Musikern. Weitaus seltener, aber mindes- der menschlichen Physiologie - wie keine andere Tätigkeit aus
tens genauso gefürchtet ist die fokale Dystonie, der Musiker- irgendeinem Lebensbereich. Dabei zeichnet sich die Ausübung
krampf. Über Entstehung und Behandlung berichtet von Musik im Vergleich mit anderen feinmotorisch anspruchs-
der folgende Artikel. vollen Handlungen durch zwei weitere Besonderheiten aus:

Das Orchester 3/03


30
Musikermedizin

«e., pl

r». /
ф

*
ц à
La.

1
V.
I f
1
|лд ч;
Щ
1

J
w Al

fe
Ster .4

Ч:;

ш
¥·
,Ρ-τ
:
Λ

Ик
ГШ',

"WFf
φ
Zum einen wird das musikalische Ergebnis einer unmittelbaren Clara Wieck - siehe die Zitate auf der folgenden Seite -, in denen
und äußerst kritischen Kontrolle durch das Gehör unterzogen, er die tragischen Umstände schildert, die ihm eine Laufbahn als
zum anderen sind die Bewegungen beim Musizieren eng an die konzertierender Pianist verwehrten und die schließlich dazu
Affekte gebunden, und dies in zweierlei Hinsicht: Musik gilt als führten, dass er sein Leben dem Komponieren widmete. Im Al-
„Sprache des Gefühls“ und kann Stimmungen vermitteln, ande- ter von 21 Jahren bemerkte er die ersten Anzeichen einer Bewe-
rerseits erlebt der Musiker mitunter negative Emotionen in gungsstörung, die heute als Musikerkrampf oder tätigkeitsspezi-
Form von Angst - beispielsweise vor falschen Tönen oder vor fische fokale Dystonie bekannt ist und die bei Musikern aller In­
einer nicht ganz gelungenen Phrase. Möglicherweise liegt in die- strumentengattungen auftreten kann. Während aus Schumanns
sen Besonderheiten der Sensomotorik des Musikers der Keim Zeit nur vereinzelte Berichte vom Auftreten dieser Krankheit
für ein Phänomen, welches erstmals zu Beginn des 19. Jahrhun- überliefert sind, hat bis heute die Zahl der betroffenen Musiker
derts und zunächst bei Pianisten beobachtet wurde. Damals erheblich zugenommen, sodass diese Störung zu einem der
brach ein neues Zeitalter in der Instrumentalmusik an, die Ära zentralen Themen der Musikermedizin geworden ist.
der reisenden Virtuosen und brillierenden Solisten. Die techni­
schen Anforderungen an die Interpreten erreichten nie zuvor SyDiptOITOtìk С1бГ fokdİGD DyStOľl í G
erlebte Ausmaße, die naturgemäß eine Steigerung der täglichen
Spieldauer mit sich bringen mussten. Die Pianisten Muzio Cle- Die fokale Dystonie ist eine Störung feinmotorischer Bewe­
inend und Carl Czerny sollen schon als Kinder acht Stunden in gungsabläufe. Sie ist bei den verschiedensten feinmotorisch an-
„Einzelhaft“ am Klavier zugebracht haben, Friedrich Kalkbren- spruchsvollen Tätigkeiten beschrieben worden, so etwa beim
ner soll täglich zwölf Stunden, Adolf von Henselt sogar 16 Stun- Schreiben als so genannter Schreibkrampf, bei den Telegrafisten
den geübt haben. Aus dieser Zeit stammen Robert Schumanns im beginnenden 20. Jahrhundert, bei Uhrmachern, Graveuren,
Tagebuchaufzeichnungen und die Briefe an seine spätere Frau Dart-Spielern und Golfern sowie einer Vielzahl weiterer Tätig-

Das Orchester 3/03



Musikermedizin

keiten, die ein hohes Maß an motorischer Geschicklichkeit er­


fordern. Alle diese Bewegungsstörungen sind mit der Musiker­
dystonie verwandt, treten jedoch im Vergleich weitaus seltener
auf. Die unterschiedlichen Erscheinungsformen der fokalen
i Dystonie haben ein gemeinsames rätselhaftes Merkmal: Die Stö­
rung der Bewegungsabläufe erstreckt sich bei den Betroffenen
meist ausschließlich auf lang geübte, zeitlich und räumlich sehr
J
präzise Bewegungsabläufe, die eine hohe Kontrolle erfordern.
rS
Im Falle der Instrumentalmusiker ist es das Spiel auf dem jewei­
v: ligen Instrument, bei Sängern kann die Erkrankung die Koordi­
nation der Stimmbänder betreffen (so genannte spasmodische
Dysphonie). Die motorische Geschicklichkeit in anderen Berei­
; jy-A
ISPIili'''
J щшшяшвшШ· chen ist in der Regel nicht beeinträchtigt. So ist beispielsweise

a
:«* I«
f bei der Musikerdystonie das Schreiben ungestört, andererseits
haben musikalische Amateure, die an einem Schreibkrampf lei­
den, keinerlei Probleme beim Instrumentalspiel.
I
¿ ЩГ
1
i Entscheidendes Kriterium für die Diagnose einer fokalen

 ii ВШ1Р ' s ·■ Dystonie ist, dass die gestörten Bewegungsabläufe vorher prob­
lemlos möglich waren und dass sie nicht durch allgemeine Alte­
R. Schumann rungsprozesse oder durch Veränderungen des Sehnen-Band-
(1839) apparates erklärbar sind. Beginnende Dystonien werden von
Musikern häufig als Übungsdefizit fehlgedeutet, wobei das In­
Aufzeichnungen von Robert Schumann tensivieren des Übens in den meisten Fällen eher zu einer Ver­
schlechterung der Symptomatik führt. Schmerzen gehören nicht
„Laß dich's nicht entmuthigen, lieber Robert, wenn es nicht einmal so per­ zu den Symptomen der fokalen Dystonie. Jedoch können durch
len u. schnellen sollte, wie während der letzten acht Tage; übe dich in Ge­ die hohe Beanspruchung des Bewegungsapparates infolge der
duld, hebe die Finger leise, halte die Hand ruhig u. spiele langsam: und
Bewegungsstörung sekundär Überlastungserscheinungen mit
Alles muß wieder in's Gleis kommen..."
[ 9. Juli 1831]* Schmerzen auftreten. Bei einem kleinen Teil der Betroffenen
kann sich eine fokale Dystonie auf dem Boden einer zuvor er­
„Das Clavier wollte gestern nicht gehen; es war, als hielt mich Jemand am lebten Schmerzsymptomatik entwickeln. Dies wird später noch
Arme. Nun hab' ich's auch nicht weit forcirt..."
eingehender beleuchtet.
[13. Juli 1831]
Grundsätzlich zeigt sich die Musikerdystonie in zwei Er­
„Mit dem dritten [Finger] geht's durch die Cigarrenmechanik leidlich..." scheinungsformen, nämlich als Handdystonie und als so ge­
[7. Mai 1832] nannte Ansatzdystonie. Während erstere bei allen Instrumen­
tengruppen beobachtet wurde, tritt die Ansatzdystonie natur­
„...der dritte [Finger] ein wenig stärker..."
gemäß bei Blechbläsern und seltener auch bei Holzbläsern auf.
[13. Mai 1832]

der dritte [Finger] scheint wirklich uncorrigible..." Handdystonien


[22. Mai 1832]
Das charakteristische Bild der Handdystonien zeigt sich im
„Unglücklich fühle ich mich manchmal, und hier gerade, daß ich eine
leidende Hand habe. Und Dir will ich's sagen, es wird immer schlimmer. unwillkürlichen Einrollen oder Abspreizen einzelner Finger
Oft hab ich's dem Himmel geklagt und gefragt ,Gott, warum hast Du mir während des Instrumentalspiels. In abnehmender Häufigkeit
gerade dieses gethanľ'. Es wäre mir hier von so großem Nutzen; es steht sind Musiker an folgenden Instrumenten betroffen: Tasten­
alle Musik so fertig und lebendig in mir, daß ich es hinhauchen müßte.
instrumente, Gitarre, Violine, Klarinette, Querflöte, Viola, Saxo­
Und nun kann ich es nur zur Noth herausbringen, stolpere mit einem
Finger über den anderen. Das ist gar erschrecklich und hat mir schon fon, Oboe sowie sehr selten Cello, Kontrabass, Fagott, Blockflöte
viele Schmerzen gemacht" und Schlagzeug. Im Folgenden sollen die an den verschiede­
[Brief Robert Schumanns an Clara Wieck, 3. Dezember 1838]** nen Instrumenten auftretenden Symptome näher beleuchtet
werden.
* Tagebucheinträge zitiert nach: Georg Eismann (Hg.): Robert Schumann,
Die ersten Anzeichen einer fokalen Dystonie treten in Form
Tagebücher, Basel/Frankfurt 1971, Band 1, S. 349,386,388,394.
** Eva Weissweiler (Hg.): Clara und Robert Schumann, Briefwechsel, minimaler spieltechnischer Unzulänglichkeiten auf, die sich
Basel/Frankfurt 1984, Band 1, S. 307. häufig zunächst beim Skalenspiel und in schnellen Passagen, be-

Das Orchester 3/03


32
Musikermedizin

sonders auch bei sich rasch wiederholenden Bewegungen be- |


merkbar machen.
An Tasteninstrumenten werden die Symptome von Betroffe- |
nen recht unterschiedlich beschrieben. Die Bewegungsstörung T
kann mit einem Gefühl einer nicht ausreichenden Kontrolle der 1
einzelnen Finger beginnen. Bestimmte Bewegungsabläufe wer- | ¿
den als schwieriger empfunden als früher, während andere völ- Щ
lig ungestört sind. Es schleichen sich wiederkehrende Fehler in Щ
ähnlichen Bewegungskontexten ein, die früher nicht auftraten. |
Beispielsweise rutschen einzelne Finger beim Anschlägen von s
der Taste ab, oder bestimmte Akkorde oder Doppelgriffe, die |
vorher sicher beherrscht wurden, werden immer wieder und in 11
verschiedenen Zusammenhängen falsch gegriffen (z. B. Septim = j
statt Oktave). Häufig zeigt sich die Dystonie bei Pianisten in ei­ К Ü
nem unwillkürlichen Einrollen der beiden Außenfinger (Ring-
und Kleinfinger) der rechten Hand, bei Schumann war der
rechte Mittelfinger betroffen. Vielfach neigen dann die benach­ V
barten Finger zu kompensatorischer Streckung, wodurch sekun­
ii
där die Koordination der ganzen Hand beeinträchtigt wird.
Hierdurch leidet besonders die Gleichmäßigkeit des Tempos, f
dies vor allem beim Skalenspiel.
Streicher klagen bei Erkrankung der linken Hand in der
Frühphase häufig über neu aufgetretene Probleme mit der Into­
nation, die auch durch intensives Üben nicht beseitigt werden
können. In fortgeschritteneren Stadien wird das Einrollen ein­
zelner Finger sichtbar, wie etwa des Ringfingers oder Kleinfin­
gers. Auch hier ist häufig ein kompensatorisches Abspreizen be­
nachbarter Finger zu beobachten, sodass schließlich die Koordi­
nation der gesamten Hand gestört ist. Die Bogenhand ist selte­
ner betroffen als die Griffhand. In solchen Fällen zeigt sich die
Bewegungsstörung in einem unwillkürlichen Zug eines Fingers
der rechten Hand, häufig des Daumens, sodass eine präzise
Kontrolle des Bogens unmöglich wird. Darüber hinaus kann
sich eine beginnende fokale Dystonie durch ein früher nicht
aufgetretenes Zittern in bestimmten Bogenpositionen bemerk­
bar machen, wie z. B. beim Wechsel an der Spitze.
Holzbläser bemerken anfangs typischerweise eine Spielhem­
mung bei ganz bestimmten Griffen oder Grifffolgen, die sich in
einer Unreinheit bestimmter Griffverbindungen äußert. Die lin­
ke oder rechte Hand kann betroffen sein. Bei übermäßiger Beu­ Abb. i: Handdystonien am Klavier, an der Violine und an der Querflöte:
gung dystoner Finger können beispielsweise Gabelgriffe unter Die Fehlbewegung bzw. Fehlhaltung der Finger ist in allen Fällen deutlich
Einbeziehung dieser Finger nicht mehr präzise aus'geführt wer­ erkennbar
den, da die dystonen Finger die Klappen oder Grifflöcher eher
berühren als die nicht betroffenen Finger. Bei Instrumenten mit Bei Betrachtung der Zupfinstrumente fällt auf, dass über Harfe­
Ringklappen führt schon eine minimale Beuge- oder Streck­ nisten mit Dystonien nur ganz vereinzelte Berichte existieren,
tendenz dystoner Finger zu unvollständigem Klappenschluss dass hingegen die Gitarristen zu den am häufigsten betroffenen
und zu Misstönen. Sowohl Streicher als auch Holzbläser klagen Musikern gehören. Die rechte Hand ist mit Abstand häufiger
beim Auftreten fokaler Dystonien häufig über eine neu aufge­ betroffen als die Finke. Beim Auftreten einer fokalen Dystonie
tretene Spielhemmung bei Trillern unter Einbeziehung be­ bemerken Gitarristen häufig ein Einziehen einzelner Finger, oft­
stimmter Finger, während die Trillerfertigkeiten der übrigen mals des rechten Zeige- oder Mittelfingers, wodurch sowohl die
Finger unbeeinträchtigt sind (Abb. 1). Gleichmäßigkeit des Tempos als auch die dynamische Präzision

Das Orchester 3/03


33
Musikermedizin ■■■■■■■■■ тш ■İH··

bei der Tongebung und auch die Treffsicherheit leidet. Sekun­ Dystonie kommt es zu einem Verlust der Kontrolle über diese
där neigt die rechte Hand manchmal zu einer übermäßigen willkürlichen Bewegungen. Es entstehen fehlerhafte Bewegungs­
Beugung im Handgelenk. Beim Spiel der klassischen Gitarre tre­ programme, die jenes unwillkürliche Einrollen oder Abspreizen
ten spieltechnische Probleme frühzeitig beim Wechselschlag auf: der betroffenen Finger oder die Veränderung des Ansatzes ver­
Bei Beugedystonien ist die Streckung der betroffenen Finger er­ ursachen. Dabei werden in der Regel gegensätzlich wirkende
schwert und verspätet, wodurch Temposchwankungen entste­ Muskelgruppen, so zum Beispiel Beuger und Strecker eines Fin­
hen. Es ist bemerkenswert, dass die Spielhemmung dann im Zu­ gers, gleichzeitig aktiviert (der Vorgang ist vergleichbar mit der
sammenhang mit der Öffnung der ganzen Hand, wie sie beim simultanen Betätigung von Gaspedal und Bremse beim Auto­
Rasgueado-Spiel erforderlich ist, nicht beobachtet wird. fahren), wodurch subjektiv ein Gefühl der Verkrampfung ent­
In den seltenen Fällen, in denen Schlagzeuger an einer foka­ steht oder auch eine rasche Ermüdung eintritt. Während un­
len Dystonie leiden, bemerken sie in der Frühphase der Störung zweckmäßige Bewegungsprogramme beim Gesunden durch in­
entweder eine mangelnde Kontrolle, ein Zittern der Schlegel tensives Arbeiten willentlich durch neue ersetzt werden können
oder das Ziehen einer Hand in eine bestimmte Richtung. Die (Veränderung der Handhaltung o. Ä.), sind die falschen Bewe­
Symptomatik macht sich besonders bei kleinen Schlegeln (z. B. gungsmuster bei der fokalen Dystonie stark im Bewegungs­
an der kleinen Trommel) bemerkbar. Auch eine früher nicht gedächtnis fixiert und können nicht ohne weiteres durch andere
aufgetretene rasche Verkrampfung oder Ermüdung während ersetzt oder auch vergessen werden.
des Spiels kann auf eine beginnende fokale Dystonie hindeuten.
Hirnphysiologische Hintergründe
Ansatzdystonien
Die Steuerung und Kontrolle willkürlicher Bewegungen sind
Von den selteneren Ansatzdystonien sind in abnehmender Häu­ sehr komplexe Vorgänge, an denen zahlreiche Strukturen des
figkeit Musiker an folgenden Instrumenten betroffen: Posaune, zentralen und peripheren Nervensystems beteiligt sind. Diese
Trompete, Querflöte, Horn, selten auch Tuba und Saxofon. In Strukturen sind in Abbildung 3 auf der rechten Seite in verein­
der Frühphase bemerken die Musiker häufig eine Erschwernis fachter Form wiedergegeben: Die Großhirnrinde besteht aus
beim Spiel oder subtile Unzulänglichkeiten des Ansatzes, vor­ funktionell spezialisierten Rindengebieten. Vor der Zentralfur­
wiegend in einem bestimmten Register oder in einem klar um­ che (Z) liegen die motorischen Rindenfelder (SI, Ml, PM,
schriebenen Dynamikbereich. Manchmal treten die Schwierig­ SMA), in denen die Steuerprogramme für einfache (primäre
keiten auch nur bei ganz bestimmten Spielarten auf, z. B. bei motorische Rinde; Ml) und komplexe (sekundäre motorische
lang ausgehaltenen Tönen oder bei plötzlichem Beginn schnel­ Areale; SMA, PM) Bewegungen erstellt und gespeichert werden.
ler Tonfolgen. Hier kann beispielsweise die Koordination von Von hier aus werden die Informationen über die auszuführen­
Zungenanstoß und Tonbildung gestört sein. In fortgeschritte­ den Bewegungen über absteigende Bahnen (schwarze Linie) an
nen Stadien weitet sich die Problematik häufig auf den gesam­
ten Tonumfang des Instruments und auf alle Dynamikbereiche
aus und die Kontrolle über den Ansatz ist dann bei keiner Spiel­
art mehr gewährleistet. Mögliche Symptome sind ferner eine Er­ /
müdung der Lippen, ein Zittern im Bereich der Lippen oder an­
dere unerwünschte Bewegungen der Lippen, des Unterkiefers
oder der übrigen Gesichtsmuskulatur. Während im Falle der
Handdystonien die Fehlbewegungen durch entsprechende
Kompensationsbewegungen teilweise ausgeglichen werden kön­
nen, sodass auch unter den Bedingungen der fokalen Dystonie
häufig noch gespielt werden kann, sind derartige Kompensa­
tionsversuche bei den Ansatzdystonien meistens weniger erfolg­
reich (Abb. 2). Щ y|a

Wie kommt es zur Entstehung E;.:


jİÜ '
Й
einer Musikerdystonie?
Die Ausbildung am Instrument beginnt in der Regel im Kindes­
Abb. 2; Ansatzdystonie beim Posaunisten: Unwillkürliche Verspannungen
alter und ist mit einem jahrzehntelangen intensiven Training im Bereich der Gesichtsmuskulatur und der Halsmuskeln stören den Ansatz
hochkomplexer Bewegungsmuster verbunden. Bei der fokalen erheblich

Das Orchester 3/03


34
Musikermedizin ншннннннввннннвнннн·····^······

In der somatosensorischen Handregion der Großhirnrinde sind


die einzelnen Finger in unterschiedlichen, benachbarten Arealen
SMA M1 repräsentiert. Bei Musikern mit Handdystonien konnte ein Ver­
schmelzen dieser Fingerrepräsentationen nachgewiesen werden.
PM Ob diese Verschmelzung die Ursache der fokalen Dystonie ist
oder möglicherweise eine Folge der Bewegungsstörung, kann
/♦ augenblicklich nicht sicher beantwortet werden.
Neben der Somatosensorik scheinen die Emotionen eine we­
Basal-
/I Vaoa'— sentliche Bedeutung im Zusammenhang mit dem Auftreten fo­
vergangnen J
L· ** kaler Dystonien zu haben. Die enge Bindung der Affekte an die
******** —I'—Tk
Feinmotorik von Musikern wurde eingangs erörtert: Einerseits
Limbisches ł 1
System I 1 gehört zum Wesen der Musik, dass sie Gefühle und Stimmun­
4 _ i__ gen zu vermitteln vermag und möglicherweise die Zuhörenden
Kleinhirn
„verzaubert“, andererseits unterliegt Musik der exakten, mitun­
ter unbarmherzigen Kontrolle durch das Ohr des Ausübenden,
aber auch des Publikums. Als Folge können beim Musiker nega­
tive Emotionen in Form von Ängsten auftreten. Das Instrumen­
talspiel im professionellen Rahmen ist an ein strenges emotiona­
les Belohnungs-Bestrafungs-System gekoppelt - der Grat zwi­
Muskel schen Erfolg und Misserfolg im heutigen Konzertbetrieb ist
schmal, und von der Gunst des Publikums hängt die Zukunft
des Musikers ab. Ein gelungenes Solokonzert mit den Berliner
Philharmonikern kann den Weg für die berufliche Zukunft eb­
nen, ein Gedächtnisfehler und ein öffentliches „Aussteigen“ in
Abb. в: Schematische Darstellung der an der Sensomotorik der Hand einem solchen Konzert kann die musikalische Laufbahn emp­
beteiligten Strukturen. Das Gehirn ist in der linken Seitenansicht wieder­ findlich beeinträchtigen. Daran ist erkennbar, wie dicht benach­
gegeben, die Stirn weist nach links. Die Pfeile symbolisieren Nervenbahnen. bart positive und negative Affekte beim Instrumentalspiel liegen
Z: Zentralfurche können.
Mi: primäre motorische Rinde
SMA, PM: sekundäre motorische Areale Ein Hinweis auf die Rolle der Emotionen im Zusammen­
Sí: somatosensorisches Areal hang mit der Entstehung fokaler Dystonien ist die Häufung von
(weitere Erläuterungen im Text) Angststörungen und perfektionistischen Tendenzen bei Musi­
kern mit Dystonien. Diese Persönlichkeitsmerkmale sind lange
das Rückenmark und von dort an die beteiligten Muskeln, zum vor Krankheitsbeginn vorhanden.
Beispiel im Unterarm oder in der Hand oder auch in der Ge­ Die Emotionen werden im Gehirn im so genannten limbi­
sichtsmuskulatur, weitergegeben. Entscheidende Bedeutung bei schen System (Abb. 3) verarbeitet. In Tierversuchen konnte ge­
der Programmierung und Ausführung von Bewegungen hat die zeigt werden, dass bedrohlich empfundene Erfahrungen stärker
sensorische Rückmeldung aus der Körperperipherie: Fort­ im Gedächtnis verankert werden als andere: Dieser Effekt wird
während werden Informationen über den momentanen Zu­ vom limbischen System vermittelt. Gerade die oben erwähnte
stand des Erfolgsorgans von speziellen Sensoren (z. B. Druck­ starke Fixierung der dystonen Bewegungsmuster lässt vermuten,
sensoren in der Haut der Fingerspitzen oder der Lippen) erfasst dass das limbische System am Krankheitsmechanismus der fo­
und über aufsteigende Bahnen (graue Linie) an das hinter den kalen Dystonie entscheidenden Anteil hat. Kreuzungspunkte
motorischen Rindengebieten des Gehirns befindliche somato- zwischen den sensomotorischen Bahnen und dem limbischen
sensorische Areal (SÍ) übermittelt. Durch diese Rückmeldung System sind die Basalganglien (Abb. 3). Man nimmt heute an,
kann beispielsweise eine Verfeinerung oder Korrektur des Bewe­ dass eine Dysfunktion im Bereich der Basalganglien an der Ent­
gungsprogrammes in den motorischen Arealen erreicht werden. stehung fokaler Dystonien ursächlich mitbeteiligt ist. Die Basal­
Dieser sensorische „Input“ spielt bei der fokalen Dystonie eine ganglien spielen auch bei der Automatisation von Bewegungen,
wichtige Rolle, wie sich u. a. daran zeigt, dass die Symptomatik beim Erwerb von Handlungswissen und bei der feinen Abstu­
durch Veränderung dieses Inputs beeinflusst werden kann. So fung von Aktivierung und Hemmung benachbarter Muskel­
führt das Spiel mit Latexhandschuhen häufig zu einer Vermin­ gruppen eine entscheidende Rolle. Genau diese Funktionen,
derung der Fehlbewegung; dieser Effekt ist allerdings meist nämlich eine Automatisation „falscher“ Bewegungsprogramme
nicht von langer Dauer. mit gestörtem Gleichgewicht zwischen aktivierenden und hem-

Das Orchester 3/03


35
Musikermedizin

menden Bewegungsimpulsen, kennzeichnen das Wesen der Er­


krankung. Obgleich diese Zusammenhänge mittlerweile durch Männer 83%
klassische Musiker 89%
zahlreiche Befunde gestützt werden, sind viele Fragen über
Beginn vor dem 40. Lebensjahr 80%
grundlegende Mechanismen der Krankheitsentstehung noch
instrumentengruppe: Verteilung: Norm Dystonie
unbeantwortet. Tasteninstrumente 15 % 29%
Zupfinstrumente 5% 20%
Bei welchen Musikern Holzblasinstrumente (Handdystonie) 16 % 21%
Streichinstrumente 44 % 15%
treten fokale Dystonien auf? Blechblasinstrumente (Ansatzdystonie) 14 % 11%
Holzblasinstrumente (Ansatzdystonie) 16% 3%
Die Häufigkeit des Auftretens fokaler Dystonien liegt für Instru­ Sonstige 6% 1%
mentalmusiker in Deutschland zwischen 1:100 und 1:200 und berufliche Position:
ist damit höher als bei anderen Berufsgruppen mit feinmoto­ Solisten 49%
risch anspruchsvollen Tätigkeiten (Uhrmacher, berufliche Viel­ solistisch auftretende Lehrer 17%
schreiber etc.); dort beträgt sie 1:3400. Die Ursache dafür ist am Tuttisten 13%
Studenten 14%
ehesten in den bereits erwähnten Besonderheiten der Feinmoto­
Amateure 7%
rik bei Musikern zu suchen. Die Verteilung der Störung inner­
krankhafter somatosensorischer Input;
halb einzelner Gruppierungen ist der Tabelle zu entnehmen. Es chronische Schmerzsyndrome 21 %
ist erkennbar, dass in erster Finie Männer jüngeren bis mittleren akute Überlastung 5%
Alters betroffen sind, die klassische Musik spielen. Im Vergleich Nervenkompressionssyndrome 5%
zu anderen Musikrichtungen wie z. B. Jazz bietet die klassische Verwandte 1. Grades betroffen 10 %
Musik die geringsten zeitlich-räumlichen Freiheiten. Innerhalb
Die Verteilung der fokalen Dystonien bei Musikern
der Instrumentengruppen sind jene Musiker besonders betrof­
(Eckart Altenmüller: 189 Patienten, 10/1994-12/1999)
fen, die im Rahmen der Ausbildung durchschnittlich die längste
Zeit am Instrument verbringen. Die berufliche Position der Er­
Therapeutische Maßnahmen
krankten lässt erkennen, dass die Betroffenen sich intensiv und
erfolgreich mit ihrem Instrument befasst haben. Die Häufung Die Möglichkeit der Vorbeugung ist aus dem Grund so bedeut­
von Angststörungen und perfektionistischen Tendenzen bei sam, weil die Therapie der fokalen Dystonie bis in die heutige Zeit
Musikern mit Dystonien wurde bereits erwähnt. Übungszeit, problematisch ist und in vielen Fällen nur Teilerfolge zu erzielen
berufliche Position und Persönlichkeitsmerkmale stehen in en­ vermag. In Robert Schumanns Fall ist das Ergebnis der Behand­
ger wechselseitiger Verbindung. lung mit der „Cigarrenmechanik“ und anderen Therapieversu­
Bei einem Teil der betroffenen Musiker sind Familienangehö­ chen hinlänglich bekannt - eine pianistische Faufbahn blieb ihm
rige ersten Grades ebenfalls an fokalen Dystonien (z. B. Schreib­ verwehrt. Noch heute führt die fokale Dystonie nicht selten zum
krampf) erkrankt. Dies weist auf eine zusätzliche genetische Prä­ Ende einer musikalischen Karriere. Die eingesetzten Therapie­
disposition hin, kann aber zum Teil auch mit der Weitergabe maßnahmen haben zum Ziel, die stark fixierten dystonen Bewe­
bestimmter Verhaltensweisen und psychologischer Strukturen gungsmuster zu lockern und durch neue zu ersetzen. In einem
in Zusammenhang stehen. kleinen Teil der Fälle (ca. 7 %) tritt dieser Vorgang spontan und
Es sei an dieser Stelle besonders hervorgehoben, dass ein Teil ohne therapeutische Hilfe ein. In einem Teil der übrigen Fälle
der Musikerdystonien auf dem Boden eines krankhaft veränder­ können unterschiedliche Therapien zu einer Besserung führen,
ten somatosensorischen Inputs entstehen; In etwa einem Viertel wobei folgende Behandlungsverfahren angewendet werden:
der Fälle sind in der Vorgeschichte chronische Schmerzsyndro­ ■ Es kommen Medikamente zum Einsatz, deren Angriffsort die
me oder akute Überlastungsverletzungen an der betroffenen Basalganglien sind (so genannte Anticholinergika). Hier beein­
Hand aufgetreten. Dieser intensivierte somatosensorische Input flussen sie die Übertragung von Nervenzellsignalen und können
kann eine Zerstörung der Fingerrepräsentation in der somato­ zu einem „Vergessen“ oder zur Lockerung der falschen Bewe­
sensorischen Handregion der Großhirnrinde (s. o.) hervorrufen gungsmuster führen. Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Mund­
und beeinträchtigt dann auch die motorischen Rindengebiete. trockenheit und leichte Gedächtniseinbußen werden relativ
Bei Vermeidung von Schmerzsyndromen bzw. Überlastungen häufig berichtet und beschränken die Anwendbarkeit auf einen
wäre vermutlich in einem Großteil dieser Fälle keine fokale Dys­ kleinen Teil der Fälle. Seltener beobachteten wir bei Musikern
tonie entstanden. Wir vertreten die Auffassung, dass durch ge­ auch durch das Medikament ausgelöste Depressionen, die bis­
eignete pädagogische Maßnahmen akute Überlastungsverlet­ her nicht als „klassische“ Nebenwirkung bekannt waren.
zungen und chronische Schmerzsyndrome in jedem Fall verhin­ ■ Die Muskelgruppen, welche die dystonen Bewegungen ver­
dert werden können. mitteln, können durch gezielte Injektionen geschwächt werden

Das Orchester 3/03


З6
Musikermedizin

(so genannte Botulinum Toxin-Therapie). Die Schwächung der Therapieerfolg zielgerichtete und willensstarke Haltung der Pa­
Muskeln verändert gleichzeitig den somatosensorischen Input tienten ungünstig auf die Symptomatik auswirken kann. Gelingt
und soll auf diese Weise eine Neuprogrammierung der Bewe­ es andererseits den Patienten, sich eine gelassene Einstellung mit
gungen durch die zentralen motorischen Areale initiieren. Die Wohlwollen gegenüber der „kranken Hand“ anzueignen, sind
muskelschwächende Wirkung hält acht bis zwölf Wochen an, die Voraussetzungen für einen bestmöglichen Therapieerfolg
sodass die Injektionen in der Regel mehrmals wiederholt wer­ gegeben.
den müssen. Bei Handdystonien kann mit einer derartigen In­ Dies erfordert angesichts der Tragweite und Auswirkung ei­
jektionstherapie die Situation häufig verbessert werden. Für An­ ner fokalen Dystonie auf das Leben des Musikers große Geduld
satzdystonien ist sie nicht geeignet. und - unabhängig von der Art der angestrebten Therapie — die
■ Ergonomische Hilfen oder Veränderungen am Instrument psychische Unterstützung des Betroffenen durch den Therapeu­
können die Symptomatik unter bestimmten Umständen lin­ ten und durch Angehörige. In Einzelfällen kann eine professio­
dern. Ergonomische Hilfen sind beispielsweise Fingerschienen, nelle psychologische Begleitung hilfreich sein.
die bei Tasteninstrumentalisten mit Beugedystonien an den be­
troffenen Fingern angelegt werden und so die übermäßige Beu­ Ausblick
gung verhindern. Ein Beispiel für bauliche Veränderungen am
Instrument ist die Deckung der Ringklappen an der Klarinette, Bislang ließen sich die Therapieerfolge der verschiedenen, oben
die bei unvollständigem Schluss der Ringklappen durch dystone aufgeführten Behandlungsverfahren nur unzureichend mitei­
Finger in Einzelfällen zu einer dauerhaften Verbesserung des nander vergleichen. Grund dafür ist in erster Linie die vorwie­
Spiels führen kann. gend subjektiv erfolgte Quantifizierung der Bewegungsstörun­
■ Physiotherapeutische Maßnahmen, beispielsweise mit dem gen. Für eine Bewertung der einzelnen Therapieverfahren mit
Ziel eines selektiven Trainings der betroffenen Finger, haben bei dem Ziel einer Therapieoptimierung ist jedoch eine objektive
einer kleinen Zahl betroffener Musiker zu einer Verbesserung Klassifizierung der Bewegungsstörungen notwendige Vorausset­
der Situation geführt. Ein derartiges therapeutisches Konzept zung. Am „Institut für Musikphysiologie und Musiker-Medizin“
mit einem speziellen Bewegungstraining dystoner Finger bei der Hochschule für Musik und Theater in Hannover wurden in
gleichzeitiger Ruhigstellung der übrigen Finger der betroffenen den vergangenen Jahren verschiedene, auf MIDI-Technik und
Hand wurde an der Universität Konstanz durch Victor Candía computergestützter Video-Bewegungsanalyse basierende Ver­
und Thomas Elbert entwickelt. fahren zur objektiven Beschreibung der Bewegungen am Instru­
■ Von pädagogischer Seite wurden wiederholt Übungsprogram­ ment und somit zur Quantifizierung der Bewegungsstörungen
me erarbeitet. Der Pianist Laurent Boullet stellte auf dem „8. Euro­ entwickelt. Eine anschließende umfassende Untersuchung, in
päischen Kongress für Musiker-Medizin und Musikphysiologie“ deren Rahmen zahlreiche Musiker mit Dystonien nach den
ein mehrjähriges Trainingsprogramm für Pianisten vor, in des­ oben beschriebenen Therapieverfahren behandelt werden, soll
sen Rahmen spezielle Übungen auf die jeweilige Symptomatik demnächst genauen Aufschluss über die Wertigkeit der ver­
der dystonen Hand individuell angepasst werden. Erste Ergeb­ schiedenen therapeutischen Ansätze geben.
nisse seiner Arbeit zeigten signifikante Verbesserungen der Symp­ Die fokale Dystonie bei Musikern ist eine komplexe Störung
tomatik bei Pianisten mit fokaler Dystonie. mit neurobiologischen, psychologischen und pädagogischen
Die bisherigen Beobachtungen weisen darauf hin, dass sich Gesichtspunkten. Sowohl in Hinblick auf die Prävention als
therapeutische Erfolge in den Frühstadien der fokalen Dystonie auch bei der Erarbeitung therapeutischer Ansätze hat infolge­
eher erzielen lassen als nach jahrelanger Fixierung der ungünsti­ dessen die Zusammenarbeit zwischen Pädagogen und Musiker­
gen Bewegungsprogramme und entsprechender Kompensa­ medizinern eine zentrale Bedeutung, ferner spielen physiothera­
tionsmuster. Daher sollte beim Auftreten der oben aufgeführten peutische und psychotherapeutische Aspekte eine wichtige Rol­
Symptome, insbesondere bei neu aufgetretenen Spielhemmun­ le. Während es zu Robert Schumanns Zeit für die betroffenen
gen im Zusammenhang mit Bewegungen, die früher problemlos Musiker keine wirksamen Behandlungsverfahren gab, gelingt es
möglich waren, frühzeitig ein Neurologe oder Musikermedizi­ heute in vielen Fällen, die Situation entscheidend zu verbessern.
ner zurate gezogen werden. Es soll aber betont werden, dass Eine weitere Therapieoptimierung ist das Ziel des oben ange­
Symptome wie Zittern der Finger oder ein Gefühl von Müdigkeit sprochenen Forschungsprojekts, in dessen Rahmen unter Ein­
in der Hand nicht zwangsläufig mit der Diagnose einer fokalen beziehung der verschiedenen Fachrichtungen ein neues, inter­
Dystonie einhergehen. Nur ein Spezialist kann anhand der Un­ disziplinäres Therapiekonzept entwickelt werden soll. Gleichzei­
tersuchung am Instrument die richtige Diagnose stellen und tig ist es unser Anliegen, anhand grundlegender Erkenntnisse
dann auch die erforderlichen Maßnahmen in die Wege leiten. über den Krankheitsmechanismus das Wissen über die Mög­
Besondere Berücksichtigung erfordert die psychische Situa­ lichkeiten der Prävention zu erweitern, um das Auftreten der fo­
tion der Patienten: Es hat sich gezeigt, dass sich eine auf den kalen Dystonie bei Musikern zukünftig einzudämmen.

Das Orchester 3/03


37
Jabusch, Hans-Christian, and Eckart Altenmüller, "Fokale Dystonie bei Musikern: Störungen der
feinmotorischen Kontrolle und ihre Behandlung", Das Orchester: Zeitschrift für Orchesterkultur und
Rundfunk-Chorwesen 51/3 (Mainz, Germany: März 2003), 30-37.

Copyright © 2003 by Schott Musik International. All rights reserved. Content compilation
copyright © 2019 by Répertoire International de Littérature Musicale (RILM). All rights reserved.

RILM Abstracts of Music Literature with Full Text contains electronic versions of previously
published journals reproduced with permission. The RILM collection is owned and managed by
Répertoire International de Littérature Musicale (RILM), 365 Fifth Avenue, New York NY 10016,
USA.

As a RILM user, you may print, download, or send articles for individual use as authorized under
the terms and conditions of this site, as well as under fair use as defined by U.S. and international
copyright law. No content may be otherwise copied or posted without the copyright holders’
express written permission.

To view the entire list of journals included within the RILM Abstracts of Music Literature with Full
Text collection, please visit http://rilm.org/fulltext/.

Das könnte Ihnen auch gefallen