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Universität Bremen

Fachbereich Sozialwissenschaften
Institut für Politikwissenschaft
Sommersemester 2022

Fragenkatalog zu Karl Marx

von

Anil Konak

Fragenkatalog in der Veranstaltung: Übung zur Einführung in die Politische


Theorie bei Jendrik Kim Hilgerloh-Nuske (VAK-Nr.: 08-26-M2-3)

Studiengang: 2 Fächer Bachelor mit Lehramtsoption – Politik – Arbeit – Wirtschaft


und Germanistik

Modul: Pol-M2 Einführung in die Politische Theorie

Modulverantwortliche*r: Prof. Dr. Martin Nonhoff

Zu erwerbende Credit Points: 9 CP


Eingereicht von: Anil Konak
Matrikel-Nr: 6149986
Adresse:
E-Mail: akonak@uni-bremen.de

Bremen, den 29.05.2022


1. Beschreiben Sie, welche Merkmale einer kapitalistischen Ware von Marx
identifiziert werden und wie der Wert der besonderen Ware Arbeitskraft bestimmt
ist.

Für Marx besitzen Waren auf der quantitativen Seite einen bestimmten Wert, der
essentiell zum Tauschen vorhanden sein muss. Um den Wert einer einzelnen Ware
festzulegen, dürfen keine unterschiedlichen Güter in Betracht gezogen werden, hinzu
muss ein Maß ermittelt werden, der verschiedene Proportionen einer Tauschabwicklung
regelt (Marx 1968 [1865]: 122). Der Wert (qualitativ hoch oder niedrig) unterschiedlicher
Waren wird auf eine Währung festgelegt, hierbei soll die Arbeit, den Wert aller Waren,
in Form von menschlicher Arbeitszeit bestimmen. Die Arbeitskraft an einer Ware, erhält
erst Anerkennung, wenn die Arbeit auch Gesellschaftlich anerkannt wird. Schließlich
setzt sich der Wert einer Ware aus der Dauer, der Menge und der Arbeitsart die in eine
Arbeit investiert wird zusammen. Somit wird ein Tauschwert festgelegt, welches
ermöglicht Waren miteinander zu vergleichen (Marx 1968 [1865]: 123-124). Je länger
die Produktion stattfindet, desto höher wird der Wert dieser Waren geschätzt, dies kann
unter einer „gesellschaftlichen Arbeit“ (Marx 1968 [1865]: 126) nicht gemeint sein. Eine
Ware mit 40 Stunden Arbeitszeit kann, als gesellschaftliche Arbeit nur als 15 Stunden
anerkannt werden (Marx 1968 [1865]: 126). In Bezug auf den Wert der Arbeitskraft, setzt
es sich gleichermaßen mit dem Wert einer anderen Ware zusammen. Das Sinken oder
Steigen des Wertes beruht auf den Wert der Lebenshaltungskosten eines Menschen z.B.
um den Wert der Arbeitskraft zu senken, muss die Produktivkraft der Ware zunehmen
(Marx 1968 [1865]: 132).

2. Welches übergeordnete Ziel verlangt Marx von gewerkschaftlichen Kämpfen und


welche Form von Kämpfen lehnt er ab? Wie bewerten Sie diese Einschätzung aus
heutiger Perspektive?

Marx verfolgt das Ziel, dass laufende Lohnsystem abzuschaffen, hierbei sollen die
Gewerkschaften als Sammelpunkt der Arbeiter miteinander agieren. Allerdings sollte das
Ziel immer aufrichtig verfolgt werden, die Arbeiterklasse aus einem sinkenden
Lohnstandard zu befreien. Die Arbeiter sollten nicht gegen vorhandene Auswirkungen
des Kapitalismus handeln, sondern zu einer Umstrukturierung des Lohnsystems
(Marx 1968 [1865]: 152). Die Einschätzung von Marx, sich nicht den kapitalistischen
Kräften unterzuordnen, findet in heutiger Zeit teils immer noch statt.

Die Aufrechterhaltung aller Gewerkschaften ist im Berufsleben von hoher Bedeutung,


denn fortlaufend entwickeln sich neuere Problembereiche, die zur Zeit von Marx nicht
vorhanden waren. Das Problem des Lohnsystems aus dem 19. Jahrhundert, tritt im 21.
Jahrhundert weiterhin auf, viele ArbeiterInnen haben das Bedürfnis auf bessere
Tarifverträge, dafür muss die gesellschaftliche Macht, immer kompakt gegen die Firmen
und den Staat wirken. Auffallend dabei sind, dass sich alte Bestandteile des Kapitalismus
festgesetzt haben. Die Einschätzung von Marx, dass Gewerkschaften notwendig sind, um
bei diesen Produktionsweisen bestimmte Rechte zu erhalten, haben aus heutiger
Perspektive keine Bedeutung verloren. In meiner Polizeiausbildung, war ich Teil der
Gewerkschaft der Polizei (GdP), dort wurde allen PolizeimeisteranwärterInnen gezeigt,
welch eine Auswirkung eine Gewerkschaft auch gegen einen Staat haben kann. Auch die
Besoldung der Beamte und Beamtinnen, wurden nach vielen Aufforderungen angepasst.

3. Beschreiben Sie, was Marx unter „Basis“ und „Überbau“ versteht und welches
Verhältnis er zwischen beiden postuliert.

Die „Basis“ umfasst ökonomische Gesellschaftsverhältnisse, beschrieben als


Produktionsverhältnisse und Produktivkräften. Die Produktivkräfte besitzen einen
Entwicklungsstand, darüber hinaus besteht die Produktivkraft essentiell aus menschlicher
Arbeit. Die Produktionsverhältnisse bilden den Gesamtteil der „ökonomischen Struktur
der Gesellschaft“ (Marx 1971[1859]: 9), jedoch geraten die flexiblen
Produktionsverhältnisse und statistischen Produktivkräfte ab einen bestimmten Zeitpunkt
in Widerspruch. Durch diesen Widerspruch entwickelt sich eine sozialistische
Revolution, die auf schneller oder langsamer Weise den Überbau bildet. Der Überbau
umfassend mit „juristischen, politischen, religiösen, künstlerischen oder philosophischen,
kurz, ideologischen Formen“ (Marx 1971[1859]: 9), dazu noch ihre entsprechenden
staatlichen und rechtlichen Institutionen. Das Verhältnis zwischen „Basis“ und
„Überbau“, lässt sich auf eine Art Abhängigkeit einordnen, dabei ist der Überbau von der
Basis abhängig. Die „Basis“, also der ökonomische Wandel, führt schließlich zu einem
politischen Wandel im „Überbau“ (Marx 1971[1859]: 9).
Literaturverzeichnis:

Marx, Karl (1968 [1865]): „Lohn, Preis, Profit“, in: Marx Engels Werke (MEW), Band
16. Berlin: Dietz, 103-152. (Auszug: 121-152)

Marx, Karl (1971[1859]): „Zur Kritik der Politischen Ökonomie, Vorwort“, in: Marx
Engels Werke (MEW), Band 13. 7. Auflage Berlin: (Karl) Dietz Verlag, 7-11.

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