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Liebe Angehörige, Schwestern, Brüder und Freunde

Mama Marwan verkauft eigentlich Kinderkleider, aber seit einer Weile hat
sie Anoraks rausgehängt, alles natürlich“Tombola“ – dh gebraucht.
Mir scheint die Trockenzeit eher gemässigt, und bei etwas Langärmligem
würde ich zurückzucken. Doch habe ich im Juni schon mal einen oder zwei
Tage erlebt, an denen man auch bei körperlicher Arbeit nicht so ganz
auslaugt.

Am 12/6 ist mein Jubiläumsfest gestiegen. Am 3/3 vor 30 Jahren bin ich
von Basel nach Bensheim gereist, um bei den CTs einzusteigen.
Sie halten mich aus, und zeitweise muss auch ich sie aushalten – wir alle
kennen das.
Der VATER im Himmel hat das seine dazu beigetragen. Durch starke
Eindrücke von Jesus und seinem Evangelium, mehrheitlich in den jungen
Jahren, hat sich für mich immer wieder eine Spur ergeben.
Gerne wollte ich mal ein paar CongolesInnen einladen, mit denen mich
etwas besonderes verbindet. Dazu sollte es für alle ausreichend Fleisch
geben.
Gut ein Viertel waren Mitarbeiter aus Lusekele, zT mit Partnerin. Sie
brachten ua zwei kulinarische Höhepunkte mit : Sakasaka(ganz junge
gestampfte Maniokblätter)nur mit etwas Bicarbonat und Salz zubereitet;
und ein Gericht aus Kürbiskernpaste mit etwas Pilzen und Trockenfisch, in
Blättern eingewickelt auf dem Feuer gegart, wird dann ähnlich wie eine
Pastete aufgeschnitten.
Auch dabei war Mama Nelly. Bei ihr ass ich vor 3 Jahren zum ersten mal
richtig afrikanisch und ohne Besteck. Sie sollte zwei Böcke organisieren
und auch den Luku zubereiten. Am Festtagmorgen erschien sie nur mit
einem(herzig und jung), der andere wolle der Besitzer mit nach Kinshasa
nehmen, unbesehen der geleisteten Anzahlung – für mich ein
Schockerlebnis. Unser Koch wusste dann glücklicherweise, dass in Vanga
noch eine Kuh geschlachtet wird. So konnte ich zu der Ziege und den
bereits gekauften gut 4 kg Rindfleisch noch 6 kg dazukaufen. Das war
bestens, vor allem auch für meine Nerven…
Gelor lernte ich auf einer Irrfahrt mit dem Velo kennen. Einer der vielen
arbeitslosen Jugendlichen aus Vanga-Village. Er hat nicht viel Ahnung, was
aus seinem Leben werden könnte. Seinen Freund, den er mitbrachte, hat
sich als Tänzer profiliert – erstaunlich, so ohne Hemmungen in einer für
ihn völlig fremden Gesellschaft.

Jeder Gast war ausgewählt; da gab es natürlich einige Anfragen, ob sie


denn nicht auch und so…? aber 40 schien mir reichlich für unsere
Möglichkeiten und den persönlichen Touch. Ein paar kamen nicht, dafür
etwa ebenso viele uneingeladene…
Die Brüder und die andern Missionare war zum voraus klar.
Auch die Band musste ich bremsen :die Sängerinnen, die Tanzmädchen,
alle, die schon mal mitspielten – die wären locker schon mal auf 40
gekommen. Es waren dann immer noch fünf plus Gustav ad hoc. Zudem
probierten wir zum ersten mal Verstärker und Boxen aus der letzten
Sendung. Leider kam der Techniker nicht, ev. hat es deswegen
gescherbelt – aber das macht hier nun wirklich nichts aus!

Nach etwas Musik gab es eine kurze Zusammenfassung der 30 Jahre; zum
Illustrieren unserer Gebetszeiten las ich zum Schluss davon den
Wochenpsalm.
Locker und gemütlich wurde es erst richtig nach dem Essen, das haben
auch alle noch anwesenden genossen. Kurz nach halb neun wollte
Lusekeles Jüngster mit einem Gebet abschliessen, und hat zu meinem
Erstaunen dazu das UnserVater genommen.
Dann blieben uns noch ein paar Minuten elektr.Licht zum Aufräumen.
Selten zufrieden bin ich eingeschlafen und aufgewacht. Obwohl ich einiges
auslagerte, hatte auch Br.Gustav ziemlich Druck abgekriegt. Aber er war
dann gern dabei, und sein Ragout und die ‚Josephine’ kamen bestens an.
In Lusekele hat uns das Ehepaar Noyse verlassen. Sie gehen für ein Jahr
in ihre Heimat. Nun auf ihren Abschied hin gab es noch einiges zu
bereden, umso spürbarer ist jetzt für mich ihre Lücke.
Unsere agriculture durable – „nachhaltige Landwirtschaft“ soll verstärkt
von unseren Animateuren in die Dorfarbeit hineingenommen werden. Ich
bin natürlich gespannt, ob sich dabei tatsächlich das eine oder andere
handfeste Versuchstück ergibt.
Im Zentrum soll ein grösseres Mais-Mucuna Feld dazukommen, und eine
fast zugewachsene Parzelle wird für Agroforesterie mit Leucaena
revitalisiert.
Mich beschäftigt zurzeit die Saatgutbeschaffung für diese Projekte. Wir
sammeln Mucuna und Acacia auric., und säen und sammeln Leucaena.
Unten eine frisch gesäte Leucaenahecke, die einiges an Nährstoffen
mobilisiert für die benachbarten Pflanzstreifen. Daneben congo live : ein
Carambolbäumchen, das ich letztes Jahr aus Samen gezogen habe, blüht
bereits.

Das waren fast nur positive Impressionen. Ich habe euch nicht extra
geschont, aber es gibt auch andere.
Umsomehr wieder ein anderes Mal, bis dahin gerne euer frkurt

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