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Liebe Familie, liebe Freunde, Schwestern und Brüder

Wir sind hier, Gott sei Dank, verschont von der grossen europäischen
Kälte. Ich kann mitfühlen, bin aber wirklich froh, dass ich nicht mitfühlen
muss.
Unsere Alltagsgeschäfte laufen wieder einigermassen normal nach recht
turbulenten Tagen. Es gibt Schwierigkeiten mit Einigen vom Personal und
Verantwortlichen des Hospitals – unsere Art zu Helfen entspricht nicht
ihren Vorstellungen.
Wir freuten uns sehr auf den Besuch von Br.Christian und Br.Gustav – der
letztere bleibt jetzt wieder in Vanga ! – und waren dann sehr froh für ihre
Unterstützung bei den Auseinandersetzungen und Verhandlungen in ganz
unterschiedlichen Gremien, ua intern und zusammen mit Oppligers,
Personalversammlungen, Gesprächen mit Verantwortlichen in ganz
kleinem Kreis und auch erweiterten Runden, in der Kirche mit Vertretern
aus dem Distrikt bis hin zum Schluss beim Rat der Weisen der
Baptistenkirche in Kinshasa. ZT wurden die Drähte auch warm mit
erfahrenen Missionaren und Vanga Vertrauten ausserhalb.
Ein Teil der Problematik ist anscheinend nicht neu. Das Aktuelle erfordert
noch Handlungsbedarf, darf nach meinem Gefühl aber noch etwas Zeit
brauchen. Mittlerweile haben wir einen offiziellen Entschuldigungsbrief von
den Verantwortlichen und Personal erhalten.
Verschiedentlich ist deutlich geworden, wie unterschiedlich wir Afrikaner
und Europäer halt ticken. Bei der Begrüssung von den beiden angereisten
Brüdern hat der Distriktspfarrer betont, wie er sich eine Mélange, eine
Mischung, wünscht für die Dienste in der Kirche. Da bin ich auch weiterhin
überzeugt, dass sich unterschiedliche Kulturen im Miteinander gegenseitig
befruchten. Vanga hat eine lange ‚gemischte’ Geschichte – für einen
Gärtner erscheint klar, dass nicht grad alles hilfreich ist, was in den Jahren
gewachsen ist.
Ein sehr netter Congolese hat mich kürzlich nach einem Gespräch über
diese Spannungen ermuntert und unterstrichen, wie nötig wir Missionare
noch seien - es hätte noch viel Arbeit. So kann man es natürlich auch
sehen.
motivierte Praktikanten
Vorher über Weihnachten hatten wir bereits Br.Werner zu Besuch. Ich
begleitete ihn zurück bis Kinshasa. Und wegen den Neujahrsferien vom
Zahnarzt blieben mir ein paar Tage für den Atlantik, mit den jeweils
abenteuerlichen Hin- und Rückreisen.

In Lusekele ist leider Ende Januar Ed Noyes nach Kinshasa ausgezogen. Er


ist in einem überregionalen Projekt von USAID engagiert, will aber gerne
weiterhin ein Auge auf uns behalten. Ich hoffe, unser Team hat genügend
Eigeninitiative, um ihn bei Bedarf anzufordern.
Mit Tata Kikobo(unserem dienstältesten Animateur) waren wir – endlich -
zu einer Supervisionstour mit PRODAC unterwegs. Endlich kam auch das
Motorrad für einen Teil der Strecken zum Einsatz. Wir haben ein paar
starke Mais-Mucuna Felder gesehen, ich bin richtig beeindruckt.
Eines der Felder ist sehr mager, es muss schon zu Beginn des Versuchs
erschöpft gewesen sein. Ein Anderes wurde von missgünstigen Anliegern
abgebrannt.
Die beiden Beispiele helfen, nicht zu sehr abzuheben, das ist im Congo
sowieso nicht geraten.
Auf dieser Tour habe ich definitiv begriffen, dass sich Mucuna, dieser
Gründünger, in unserer Region nur auf ausgesucht guten Böden optimal
entwickelt. Das heisst zum Beispiel, dass wir für die riesigen, brachen
Savannenflächen in diesem Land andere Systeme für eine nachhaltige
Nutzung finden müssen. Es bleibt doch noch echli Arbeit für die
kommende Generation Agronomen.
Im Herbst läuft ev. das Mais-Mucuna Projekt der PRODAC aus. Nach
erheblichen Anfangsschwierigkeiten hat es erst im 3.Jahr richtig Fuss
gefasst. Es wäre schade, wenn die guten Anfänge sich selbst überlassen
bleiben. Es besteht bereits die Idee, dass wir sie noch von Lusekele aus
mit einem Animateur für weitere 1 bis 2 Jahre betreuen.

Mucuna vielversprechende Zukunft

Mit meiner ‚nachhaltigen Abteilung’ pflanzten wir noch mal einen halben
Hektar Acacia auriculiformis, knapp 300 Bäume. Sie entwickeln sich
prächtig. Nach 7-8 Jahren werden sie als Bauholz oder als Brennholz für
unsere Palmölextraktion geerntet. Die Bäume gewähren dazu dem jetzt
ausgelaugten Boden eine Zeit der Erholung – eine optimale Zeit der
Brache. Mittlerweile wachsen auch noch Bohnen zwischen den
Jungbäumen.

Im weiteren steht für mich ein baldiger Europaaufenthalt Ende Mai bis
Ende Juli im Programm mit der grossen Hoffnung , nicht allzu sehr von
Medizinischem beeinträchtigt zu werden, auch wenn sich das Altern
definitiv nicht mehr ausblenden lässt, es steht ja auch der 65. an, dazu
die Hochzeit eines Starhelfers, ein grosser CousInen Treff und einige
weitere von euch werde ich sehen – ich freue mich darauf.
Lasst uns an der Hoffnung festhalten, die seit der Auferstehung Jesu
unsere Welt durchsäuert, auch in unseren so unterschiedlichen
Lebenswirklichkeiten gerne euer frkurt
Acacia auriculiformis Samen

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