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Sächsisches Staatsministerium Geltungsbereich: Berufliches Gymnasium

für Kultus Fachrichtung: Informations- und


Schuljahr 2019/20 Kommunikationstechnologie

Schriftliche Abiturprüfung

Informatiksysteme

- Leistungskurs -

Nachprüfung

Hinweise

Arbeitszeit: 270 Minuten. Zum Lesen und zur Auswahl des Themas stehen zusätzlich
15 Minuten zur Verfügung.
Hilfsmittel: - nichtelektronisches Wörterbuch der deutschen Rechtschreibung
- Zeichengeräte
- Personalcomputer ohne Möglichkeit zu Datenaustausch und Kommunikation
mit folgender Software:
- Betriebssystem
- Standardsoftware bestehend aus Textverarbeitung, Tabellenkalkulation,
Datenbanksystem, Bildbearbeitung (Vollversionen inklusive installierter
Hilfen)
- eingeführtes Programmentwicklungssystem (inklusive installierter Hilfen)
- Werkzeug zum Darstellen von Modellen (Grafikeditor mit vorgefertigter
Symbolik für UML-Diagramme, Struktogramme u. ä.)
- Arbeitsverzeichnis mit vorgegebener Verzeichnisstruktur, in dem in
regelmäßigen Abständen während der Arbeit am PC (10 Minuten) die
Ergebnisse abgespeichert werden
- Vorgabedateien:
vorgaben\ aufgabe2\ Klassendiagramm.dia,
vorgaben\ aufgabe3\ linie.csv; station.csv; stationOhUmlaute.csv;
Relationenmodell.dia

Aufgaben: Pflichtaufgaben
Aufgabe 1 – Projektierung und Einführung von IuK-Systemen (3 Seiten)
Aufgabe 2 – Softwareentwicklung (2 Seiten)

Wahlaufgaben
Aufgabe 3 – Datenbanken (3 Seiten)
Aufgabe 4 – Architektur und Betrieb von IuK-Systemen, Netzwerke (2 Seiten)

Ihnen werden vier Aufgaben vorgelegt, zwei Pflichtaufgaben und zwei Wahlaufgaben. Bear-
beiten Sie die zwei Pflichtaufgaben und eine Wahlaufgabe. Die Auswahl treffen Sie. Werden
beide Wahlaufgaben von Ihnen bearbeitet, kennzeichnen Sie die zusätzlich bearbeitete Auf-
gabe deutlich. Eine Bewertung dieser Aufgabe erfolgt nicht.

Verwenden Sie zur Lösung jeder Aufgabe einen neuen Reinschriftbogen.

Prüfen Sie Ihren Aufgabensatz auf Vollständigkeit und zeigen Sie Abweichungen umgehend
der Aufsicht führenden Lehrkraft an.

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Pflichtaufgaben

Aufgabe 1 – Projektierung und Einführung von IuK-Systemen (30 BE)

Aufgabe 1.1
Nach dem Erreichen der Hochschulreife möchten Sie zusammen mit einigen Mitstrei-
tern ein Unternehmen für IT-Systemlösungen in Form einer GbR gründen. Da Sie auf-
grund Ihrer Ausbildung Kenntnisse bei der Planung, Modellierung und Umsetzung von
Geschäftsprozessen haben, werden Sie mit dem Großteil der Aufgaben im Projektma-
nagement betraut. Da Sie bisher keine Erfahrung hinsichtlich einer Unternehmens-
gründung haben, vereinbaren Sie eine Einstiegsberatung bei der Industrie- und Han-
delskammer (IHK).
Bei dem Termin machen Sie sich einige Notizen:
- Am Anfang ist eine Geschäftsidee vorhanden. Nachdem man diese in Form eines
Geschäfts- und Kapitalbedarfsplanes ausgearbeitet hat, ist die Vorplanung abge-
schlossen.
- Die Finanzierung des Startkapitals kann bei der Bank unter Vorlage des Ge-
schäftsplanes mit einer Aufschlüsselung des Unternehmens in Kern- und Ser-
viceprozesse beantragt werden.
- Wird die Finanzierung nach der Bearbeitung von der Bank mit der Finanzierungs-
bestätigung gewährt, wird das Unternehmen (bzw. das Gewerbe) beim Gewerbe-
amt der Gemeinde angemeldet.
- Wird die Finanzierung abgelehnt, kann eine andere Bank gesucht und die Finan-
zierung wieder beantragt werden.
Weiterhin legen Sie fest:
- Der Geschäftsplan und der Kapitalbedarfsplan werden getrennt, jedoch gleichzei-
tig ausgearbeitet (in Form je eines Geschäfts- und Kapitalbedarfsplanes parallel).
- Dass alle Banken die Finanzierung ablehnen, schließen Sie aus.
- Nach Erfüllung der Vorbereitungshandlungen und Vorrausetzungen schließen alle
Unternehmensgründer einen Gesellschaftsvertrag ab.

Aufgabe 1.1.1 1 BE
Definieren Sie die Begriffe Geschäftsprozess und Projekt.

Aufgabe 1.1.2 8 BE
Modellieren Sie den Prozess der Unternehmensgründung als eEPK (erweiterte Ereig-
nisgesteuerte Prozesskette) oder mittels BPMN (Business Process Model and Nota-
tion). Legen Sie notwendige Informationsobjekte und Organisationseinheiten fest.

Aufgabe 1.1.3 3 BE
Erklären Sie stichpunktartig die Unterschiede zwischen Kern- und Serviceprozessen
und geben Sie je ein Beispiel für Ihr geplantes Start-Up-Unternehmen an.

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Aufgabe 1.2
Für Ihr erstes Angebot haben Sie die Aufgabe, die Schulkantine an einem großen BSZ
mit einem serverbasierten Bezahlsystem auszustatten. An zwei Terminals können die
Schüler eine Handy-App oder eine Chipkarte mit Bargeld aufladen, um an den Kanti-
nenkassen damit bargeldlos zu bezahlen. Sie müssen für das Angebot noch den Brut-
toverkaufspreis der zwei Terminals berechnen.

Aufgabe 1.2.1 5 BE
Kalkulieren Sie den Bruttoverkaufspreis mit einem Rabatt von 10 % allerdings ohne
Skonto. Den Handlungskostenzuschlag haben Sie zunächst fest mit 200,00 € pro Ter-
minal überschlagen. Den Gewinnzuschlag setzen Sie mit 20 % an.
Berechnen Sie den Angebotspreis und den Handlungskostenzuschlag in Prozent,
wenn Ihr Lieferant das Terminal für 744,22 € Netto/Stück anbietet, kein Skonto oder
Rabatt gewährt und für die Lieferung der beiden Terminals eine Lieferkostenpauschale
von 50,00 € in Rechnung stellt.

Aufgabe 1.3
Zu dem Angebot für das Bezahlsystem möchte der Kunde, dass Sie den Auftrag
innerhalb der Ferien (5 volle Wochen ohne Feiertage) umsetzen. Damit wäre das Sys-
tem nach den Ferien einsatzbereit. Sie haben bereits die einzelnen Arbeitspakete mit
der Dauer in Tagen festgelegt:

Vorgangsliste
(1) Vor-Ort-Begehung und Beurteilen/Planen der Aufstellorte des Servers und der
Clients (Terminals und Kassen) sowie Abstimmen mit dem Kunden
kurz: Begehung und Abstimmen mit Kunden (Dauer: 1/ Vorgänger: (0))
(2) Überprüfen der geplanten Hard- und Software mit Anforderungen und Bestellen
kurz: Bestellung Hard- und Software (Dauer: 2/ Vorgänger: (0))
(3) Installation und Konfiguration des Serversystems und der Clients zur Nutzer-
und Datenverwaltung
kurz: Konfiguration der Server und Clients (Dauer: 6/ Vorgänger: (2))
(4) Transport, Aufstellen und Verdrahten der Server und Clients
kurz: Anschließen der Server und Clients (Dauer: 6/ Vorgänger: (1, 3))
(5) Entwickeln einer Handy-App als Alternative zur Chipkarte
kurz: Entwicklung Handy-App (Dauer: 20/ Vorgänger: (0))
(6) Inbetriebnahme und Testen des Systems und Fehlerbehebung vor Ort
kurz: Inbetriebnahme und Testen (Dauer: 5/ Vorgänger: (4, 5))
(7) Projektdokumentation (Dauer: 2/ Vorgänger: (0))
(8) Einweisung der Mitarbeiter in das System und die App sowie Übergabe und Ab-
nahme durch den Kunden
kurz: Einweisung und Übergabe an Kunden (Dauer: 3/ Vorgänger: (6, 7))

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Aufgabe 1.3.1 1 BE
Als erfahrener Planer erkennen Sie sofort, dass eine Realisierung des Auftrages im
vorgegeben zeitlichen Rahmen so nicht möglich ist.
Begründen Sie Ihre Erkenntnis.

Aufgabe 1.3.2
Um ein Angebot mit vorgegebener Dauer abgeben zu können, bitten Sie zum täglichen
Morgenmeeting in Ihrem Unternehmen um Lösungsansätze.
Folgende Vorschläge werden Ihnen unterbreitet:
1. Das Entwickeln der Handy-App (Vorgang 5) wird an eine Fremdfirma abgege-
ben, welche die Applikation in 15 Arbeitstagen erstellen muss.
2. Vorgang 6 wird unterteilt. Für die Inbetriebnahme der Server und Clients vor Ort
werden vier Tage eingeplant. Der Letzte der fünf Inbetriebnahmetage ist zum
Testen der App-Entwicklung vorgesehen.

Aufgabe 1.3.2.1 4 BE
Diskutieren Sie die zwei Lösungsansätze bezüglich ihrer Durchführbarkeit und der sich
daraus ergebenden Vor- und Nachteile aus zeitlicher, logischer und betriebswirtschaft-
licher Sicht.
Begründen Sie Ihre Entscheidung für den Ihrer Meinung nach besten Vorschlag.

Aufgabe 1.3.2.2 8 BE
Erstellen Sie den Netzplan für die Installation und Einrichtung des Bezahlsystems ein-
schließlich des von Ihnen favorisierten Vorschlags.
Geben Sie dabei für jeden Netzknoten folgende Inhalte an:
Vorgangsnummer, Vorgangsdauer, frühester Anfangszeitpunkt, spätester Anfangs-
zeitpunkt, frühester Endzeitpunkt, spätester Endzeitpunkt, freier Puffer und Gesamt-
puffer.
Nennen Sie den kritischen Pfad.

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Aufgabe 2 – Anwendungsentwicklung, Softwaretechnologie (30 BE)

Für ein Schulzentrum soll eine neue Software "IT_Manager" zur Verwaltung der
IT-Hardware und installierter Anwendungen objektorientiert entwickelt werden.
Dabei soll durch Prototyping wachsende Funktionalität integriert werden. In einer ers-
ten Etappe sind nur PC-Räume mit Desktop-PC und zugeordneten Monitoren, Laptops
und Drucker einzubeziehen.
Folgende Anforderungen an die Software wurden ermittelt:
- Fachlehrer können Reparaturbedarf für PC eintragen. Dafür ist immer die Meldung
eines Fehlers notwendig.
- Fachlehrer und Administratoren können für einen PC-Raum den Wartungsbedarf
der PC ermitteln und anzeigen.
- Administratoren verwalten alle Geräte. Dabei können Geräte ausgesondert, umge-
setzt oder neue Geräte eingebunden werden. Bei neuen PC muss dabei immer
Software installiert werden. Auch Updates oder Neuinstallation von Software kön-
nen notwendig sein.
In der Analyse wurden aus Anwendersicht folgende Objektklassen gefunden.

Abbildung 1: Klassendiagramm - Vorgabe

Hinweis: Die Klassendiagramme stehen Ihnen als DIA-Datei "Klassendiagramm.dia" zur


Verfügung.

Aufgabe 2.1 4 BE
Erläutern Sie drei Grundprinzipien der Objektorientierung und nennen Sie zwei Vorteile
gegenüber der prozeduralen Herangehensweise bei der Programmentwicklung.

Aufgabe 2.2 5 BE
Entwickeln Sie aus den Anforderungen ein Anwendungsfalldiagramm (use-case-dia-
gram).

Aufgabe 2.3 4 BE
Generalisieren Sie die Objektklassen der IT-Hardware. Stellen Sie die Klassenhierar-
chie in einem Klassendiagramm dar.

Aufgabe 2.4 3 BE
Neben Generalisierung und Spezialisierung gibt es noch drei weitere Beziehungen
zwischen Objektklassen. Nennen und erklären Sie diese Beziehungen.

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Aufgabe 2.5 4 BE
Erweitern Sie Ihr Klassendiagramm um die Klassen T_Software und T_PC_Raum.
Stellen Sie alle Beziehungen zwischen den Objektklassen dar. Geben Sie dabei auch
die Multiplizitäten an.

Aufgabe 2.6
Durch experimentelles Prototyping soll ein Programm zum Testen der Funktionalität
der Meldungen für die Reparatur von PC entwickelt werden. Dafür wurde die Objekt-
klasse T_TestPC entworfen. Sie verfügt nur über die für den Test notwendigen Attri-
bute und Methoden.

Abbildung 2: Klasse T_TestPC


Beschreibung der Funktionalität:
Der Konstruktor create instanziiert das Objekt und initialisiert das Attribut Hostname
mit dem Parameter pHostName.
Die Getter liefern Hostname und alle Fehlermeldungen als String mit Zeilenumbruch.
„fehler_anmelden()“ fügt die Fehlermeldung zur Fehlerliste hinzu.
„fehler_beseitigt(Listenindex)“ löscht diesen nach Existenzprüfung des Listenindex.

Aufgabe 2.6.1 5 BE
Implementieren Sie die Objektklasse T_TestPC in einer eigenen Unit bzw. Modul.

Aufgabe 2.6.2 5 BE
Erstellen Sie ein geeignetes Formular, instanziieren Sie ein Objekt der Klasse
T_TestPC und prüfen Sie nachvollziehbar die Funktionalität aller Methoden dieses
Objektes.

Abb. 3: Formularvorschlag Testformular

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Wahlaufgaben

Aufgabe 3 – Datenbanken (30 BE)

Die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) betreiben Straßenbahnlinien, wobei jede Linie


durch eine Nummer gekennzeichnet ist. Die Bahnen fahren jeweils zwischen zwei
Endstellen mit Wendeschleifen hin und her. Die Gleise werden abschnittweise von
mehreren Linien benutzt, so dass an einer Haltestelle die Straßenbahnen mehrerer
Linien halten.

Relationale Datenbanksysteme
Eine Datenbank ist ein integrierter persistenter Datenbestand einschließlich der
Datenbeschreibung. Die Datenmodellierung einer relationalen Datenbank erfolgt in
drei Schritten:
- Normalisieren der Daten in Tabellen,
- Typisieren der Felder und
- Verknüpfen der Tabellen.

Aufgabe 3.1 2 BE
Erläutern Sie zwei Ziele, die man mit der Normalisierung der Tabellen verfolgt.

Aufgabe 3.2 3 BE
Erklären Sie die Eigenschaften der Beziehungsart n : m und wie diese Beziehung bei
der Modellierung einer relationalen Datenbank umgesetzt wird. Gehen Sie dabei auf
die Rolle der Schlüsselattribute und die Sicherung der referentiellen Integrität ein.

Aufgabe 3.3 2 BE
Erklären Sie zwei Kenngrößen, die Sie bei der Typisierung von Feldern festlegen müs-
sen.

Aufgabe 3.4 2 BE
Einige Datenbankmodellierungstools bieten die Festlegung der Datentypen innerhalb
des Relationenmodells an.
Begründen Sie mit Hilfe des ANSII-SPARC-Modells, warum das im Datenbankmodell
nicht zweckmäßig ist.

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Aufgabe 3.5
Für die Straßenbahnlinien und die Stationen wird ein erster Datenbankentwurf „Bahn-
linien“ als ERD vorbereitet und Musterdaten für einige Linien für Testzwecke vorberei-
tet (siehe Verzeichnis ..vorgaben\aufgabe3\line.csv; station.csv (mit bzw. ohne Um-
laute); Relationenmodell.dia).

Abb. 3: ERD - Bahnlinien

Beschreibung:
• Linie_Nr: Nummer der Straßenbahnlinie
• Reihenfolge: Reihenfolge der Stationen einer Linie
• Fahrzeit: Zeit in Minuten seit dem Start der Bahn an der ersten Station
• Steig: Bahnsteig (mind. 2, an großen Plätzen mehr)
• S_ID: Identnummer der Station
• Bezeichnung: Name der Station
• behindertengerecht: ja, nein

Aufgabe 3.5.1 2 BE
Erläutern Sie anhand zweier Kriterien die Bedeutung von Textdateien für den Import
und Export von Daten. Erklären Sie in diesem Zusammenhang den grundlegenden
Aufbau des speziellen Textformates *.csv.

Aufgabe 3.5.2 3 BE
Erstellen Sie die Datenbankstruktur für die Datenbank „Bahnlinien“ in dem in Ihrer
Schule eingeführten Datenbankmanagementsystem.
Hinweis: Achten Sie auf eine logisch sinnvolle Typisierung.

Aufgabe 3.5.3 2 BE
Importieren Sie die Beispieldaten aus den entsprechenden Dateien im Vorgabever-
zeichnis in Ihre Datenbank „Bahnlinien“.
Erstellen Sie eine Sicherung (BackUp) der Datenbank entsprechend Ihres verwende-
ten Datenbankmanagementsystems (z. B. Bahnlinien.sql, Bahnlinien.bak).

Aufgabe 3.5.4 4 BE
Erstellen Sie für nachfolgende Datenbankoperationen eine SQL-Anweisung.
a) Die Station „Liststraße“ wurde modernisiert. Ändern Sie den Datensatz als
behindertengerecht.
b) Erstellen Sie eine Liste der Anzahl der Stationen je Linie für alle Straßenbahn-
linien. Sortieren Sie nach der Nummer der Linie aufsteigend.

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Aufgabe 3.5.5 4 BE
Analysieren Sie die nachfolgende SQL-Anweisung:
1 SELECT ABS(T1.F1 - T2.F2) AS Ergebnis
2 FROM
3 (SELECT Linie_Nr, Fahrzeit AS F1
4 FROM Linie L INNER JOIN Station S
5 ON L.S_ID = S.S_ID
6 WHERE S.Bezeichnung LIKE 'Münchner Platz' AND Linie_Nr = 3) AS T1
7 INNER JOIN
8 (SELECT Linie_Nr, Fahrzeit AS F2
9 FROM Linie L INNER JOIN Station S
10 ON L.S_ID = S.S_ID
11 WHERE S.Bezeichnung LIKE 'Albertplatz' AND Linie_Nr = 3) AS T2
12 ON T1.Linie_Nr = T2.Linie_Nr;

a) Beschreiben Sie die Funktionen jeder SQL-Klausel unter Nutzung der Zeilennum-
mern.
b) Beschreiben Sie das Abfrageergebnis.

Aufgabe 3.6 6 BE
Die Datenbank „Bahnlinien“ soll für die Erstellung der Dienstpläne für die Fahrer und
die Einsatzpläne der Fahrzeuge (NGT Niederflurgelenktriebwagen mit Typnummer)
zur Datenbank „Bahnverwaltung“ erweitert werden.
Die nötigen Informationen sind in der unnormalisierten Tabelle zusammengefasst.
Dienst am Fahrer Fahrzeug
04.05.2020 Herr NGT D12DD
2. Schicht Jan Müller Fahrzeugnummer: 2805
Linie 11 Baujahr: 2010
Sitzplätze: 107
Stehplätze: 153
04.05.2020 Frau NGT D8DD
3. Schicht Anja Schulze Fahrzeugnummer: 2632
Linie 3 Baujahr: 2008
Sitzplätze: 69
Stehplätze: 102
05.05.2020 Herr NGT D12DD
1. Schicht Jan Müller Fahrzeugnummer: 2812
Linie 1 Baujahr: 2012
Sitzplätze: 107
Stehplätze: 153
05.05.2020 Herr NGT D12DD
2. Schicht Paul Schulze Fahrzeugnummer: 2812
Linie 1 Baujahr: 2012
Sitzplätze: 107
Stehplätze: 153
… … …

Tabelle 1: Daten der Fahrer und Dienstpläne


Stellen Sie für die Datenbank „Bahnverwaltung“ die dritte Normalform her und doku-
mentieren Sie Ihr Ergebnis als Relationenmodell. Geben Sie alle Attribute und Kardi-
nalitäten an.
Hinweis: Die Schichten sollen keine eigene Entität bilden.

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Aufgabe 4 – Architektur und Betrieb von IuK-Systemen, Netzwerke (30 BE)

Der aus mehreren Gebäuden bestehende Campus des BSZ Elbtal soll saniert werden.
Eines der Gebäude soll zum Rechenzentrum umgebaut werden. Dazu wird Ihre Firma
mit der Entwicklung einer Netzwerklösung beauftragt. Um die bestehenden Netz-
werklösungen in den übrigen Gebäuden des Campus nicht zu gefährden, wird Ihnen
der Adressbereich 172.24.0.0/23 zugewiesen. Das Gebäude erhält einen zusätzlichen
DSL-Router zur Sicherstellung des Internetzugangs.

Aufgabe 4.1 4 BE
Als Gesamttopologie ist eine hierarchische Baumtopologie vorgesehen, Serverraum
und zwei Rechnerräume werden mit jeweils einer Sterntopologie versehen.
Definieren Sie die Topologien und erläutern Sie jeweils zwei Vorteile.

Aufgabe 4.2 2 BE
Erklären Sie die einzusetzende Funktionssymmetrie im Rechenzentrum des BSZ Elb-
tal. Gehen Sie dabei auf die zu erwartende Anforderungen im Netzwerk sowie deren
Vor- und Nachteile ein.

Aufgabe 4.3 4 BE
Entwickeln Sie ein Adressierungsschema für den o. g. Adressbereich für die vier be-
nötigten Teilnetze des Rechenzentrums. Für die Rechnerräume müssen mindestens
34 Hostadressen bereitgestellt werden.
Vervollständigen Sie dazu die folgende Tabelle 2.
Einsatz- Netzwerkadresse Erster Host Max.Anzahl Broadcast-
gebiet /Präfix Hosts adresse
Server-
netz
Rechner-
raum 1
Rechner-
raum 2
Transit-
netz
Tabelle 2: Subnetierung

Aufgabe 4.4 5 BE
Skizzieren Sie gemäß den gegebenen Vorgaben den physikalischen Aufbau des ge-
samten Gebäudenetzes. Für ein Teilnetz genügt das Zeichnen eines Hosts (erste
Hostadresse im Netz). Fügen Sie notwendige aktive Netzwerkkomponenten ein und
tragen Sie die Netzadressen und die Adressen der aktiven Komponenten und des
Gateways (letzten Hostadressen im Netz) in die Skizze ein.

Aufgabe 4.5 2 BE
Der Server des Rechenzentrums arbeitet mit dynamischer Adressvergabe.
Nennen Sie vier Informationen, die den Rechnern der Rechnerräume durch die Ver-
wendung dieses Serverdienstes übermittelt werden.

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Aufgabe 4.6 6 BE
Mit Start des Browsers eines Rechners des Rechenzentrums wird die Seite
http://rechenzentrum/startseite.html aufgerufen.
Folgende Dienste kommen zum Einsatz:
 Namensauflösung
 Adressauflösung
 Sicherung der Ende-zu-Ende-Übertragung
 Aufruf der HTML-Seite
 gesicherte Übertragung
 automatische Adressvergabe
Erläutern Sie die Aufgaben der eingesetzten Dienste und geben Sie die den Diensten
zugrundeliegenden Protokolle an.

Aufgabe 4.7 2 BE
Zur Überwachung der Server wird im Serverraum eine Kamera installiert. Diese soll
aller 10 s ein Bild aufnehmen. Die Dateigröße eines Bildes beträgt 750 KibiByte. Die
Bilder werden auf einem externen Datenträger für 10 Tage gespeichert.
Berechnen Sie den Speicherbedarf in GibiByte für alle Bilder dieser 10 Tage.

Aufgabe 4.8 5 BE
Für die Sicherheit der IT-Technik werden im Eingangsbereich des Rechenzentrums
und im Serverraum je ein Bewegungsmelder und je ein Fensterkontakt (Warnmelder)
installiert. Sobald in einem der zwei Räume ein Warnmelder ausgelöst wird, soll ein
stiller Alarm ausgelöst werden.
Für die Kodierung der Alarmmeldungen der Räume wird folgendes Steuersignal zur
Verfügung gestellt:
Steuersignal:
S1
Eingangsbe- 0
reich
Serverraum 1

a) Entwickeln Sie für den Sachverhalt die Schaltungsbelegungstabelle und geben Sie
die gekürzte Schaltfunktion an.
b) Die beiden Rechnerräume sollen in das Sicherheitskonzept eingebunden werden.

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