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Keimfreimachung eines Fleisch-Schneideraumes

in einer Großküche
mittels dampfförmigem Wasserstoffperoxid
~ ~
Kurt Konopitzky , Winfried Scheirer , Helga Weisse° und Rudolf Bliem*
~
PEA-CEE GmbH, °Laboratorium für Betriebshygiene GmbH, *FH Campus Wien

Dampfförmiges Wasserstoffperoxid ist:


∗ Eine validierte Standardmethode in der Pharmaindustrie zur Desinfektion von Materialschleusen und Arbeitsräumen.
∗ Nachweislich gegen ein breites Spektrum an Bakterien wirksam , ohne für den Menschen eine ausgeprägte Toxizität zu haben.
∗ Für Einrichtungsgegenstände, einschließlich elektrischer Geräte, unschädlich.
∗ Rückstandsfrei (zerfällt zu Wasser und Sauerstoff).
∗ Besser wirksam als in Lösung bei gleicher Konzentration.

Dampfförmiges Wasserstoffperoxid wird durch Verdampfung von 35%igem Wasserstoffperoxid hergestellt:

0 ppm Wasserstoffperoxid 500


Rel. Luftfeuchtigkeit 100
PEA Geschko MLT 07

Rel.Feuchte

Wasserstoff-
peroxid Gas
0%

Zeit

In einem standardmäßig gereinigten Schneideraum wurden vor der Desinfektion Abklatschproben


mittels Nähragar und McConkey-Agarplatten genommen und Bioindikatoren ausgebracht (G. Stea-
rothermophilus, APEX HMV-091, 1,9x106CFU). Dann wurde der Raum mit dampfförmigen Was-
serstoffperoxid desinfiziert (
 500 ppm, 2 Stunden bei 16°C). Danach wurden wieder Abklatschpro-
ben genommen und, ebenso wie die Bioindikatoren im Labor entsprechend bebrütet und das Ergeb-
nis nach 5 Tagen abgelesen.

* nicht weiter ausdifferenziert


Diskussion:
⇒ Unter Standardbedingungen werden alle vorhanden Keime bei  500 ppm Wasserstoffperoxid Dampf innerhalb von 2 Stunden abgetötet.
⇒ Es waren nach zweimaliger Desinfektion keinerlei Veränderungen an Maschinen und den Oberflächen aus Metall, Kunststoff oder Keramik erkennbar.
⇒ Der vor der Desinfektion nachweisbare Schimmel wurde ebenfalls inaktiviert; dadurch werden auch bereits bekannte Ergebnisse bestätigt, dass die
Methode auch gegen Sporen wirkt.
⇒ Das restliche Wasserstoffperoxid wurde durch katalytischen Abbau und Lüftung entfernt, so dass der Fleischschneideraum nach drei Stunden wieder
benutzbar war.
⇒ Die vorliegenden Daten bestätigen die Brauchbarkeit dieser Desinfektionsmethode für die vollständige Keimfreimachung von
hygienisch kritischen Produktionsräumen.

Weitere Arbeiten:
♦ Optimierung der Methode in Bezug auf Desinfektionszeit und Konzentration von Wasserstoffperoxid Dampf.
♦ Untersuchung des Zusammenhanges zwischen der Raumtemperatur und den Desinfektionsparametern (Kühlräume).

Erstellt im Jannuar 2010

Unterstützt von der Österreichschen


Forschungsförderungsgesellschaft m.b.H.

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