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SSAFE

Tool zur Bewertung der Anfälligkeit für


Lebensmittelbetrug

16. Dezember 2015



Inhaltsverzeichnis
Vorwort/Danksagung ..................................................................................... 3
Rechtliches/Haftungsausschluss ..................................................................... 3
Fachbegriffe und Definitionen ........................................................................ 4
Einführung ..................................................................................................... 6
Umfang des Tools ........................................................................................... 7
Entscheidungsbaum ....................................................................................... 8
Das Team zur Bewertung .............................................................................. 10
Nutzung dieser Richtlinien – die Struktur der Richtlinien .............................. 11
Die einzelnen Bestandteile ......................................................................................................... 11
Die Fragen .................................................................................................................................. 11

ANHANG I – Referenzen und weiterführende Informationen ........................ 12


Referenzen ................................................................................................................................. 12
Weiterführende Informationen .................................................................................................. 14

ANHANG II - Der wissenschaftliche Hintergrund des Tools ............................ 15


SSAFE-Tool zur Bewertung der Anfälligkeit für Lebensmittelbetrug

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Vorwort/Danksagung
Dieses Tool zur Bewertung der Anfälligkeit für Lebensmittelbetrug wurde von SSAFE in
Zusammenarbeit mit dem Universitäts- und Forschungszentrum Wageningen und der Freien
Universität Amsterdam entwickelt. Die elektronische Version dieses Tools ist das Ergebnis
einer Kooperation von SSAFE und PwC.

Rechtliches/Haftungsausschluss
SSAFE ÜBERNIMMT KEINE ZUSICHERUNGEN ODER GEWÄHRLEISTUNGEN HINSICHTLICH DER
VERWENDETEN BEZEICHNUNGEN UND INHALTE IN DIESER VERÖFFENTLICHUNG ODER IM
HINBLICK DARAUF, OB DIE INFORMATIONEN IN DIESER VERÖFFENTLICHUNG FÜR EINE
BESTIMMTE SITUATION GEEIGNET ODER ANWENDBAR SIND. OBWOHL SSAFE
ANSTRENGUNGEN UNTERNOMMEN HAT, DIE INFORMATIONEN IN DIESER
VERÖFFENTLICHUNG ZU ÜBERPRÜFEN, WERDEN DIE INHALTE DIESER VERÖFFENTLICHUNG
OHNE HAFTUNG UND GEWÄHR BEREITGESTELLT, UND DIE NUTZUNG DIESER
VERÖFFENTLICHUNG ERFOLGT AUF EIGENE GEFAHR. SIE ALLEIN SIND FÜR DIE
INTERPRETATION UND/ODER NUTZUNG DER INFORMATIONEN IN DIESER
VERÖFFENTLICHUNG VERANTWORTLICH. SSAFE, SEINE MITGLIEDER,
TOCHTERGESELLSCHAFTEN, VORSTANDSMITGLIEDER UND LEITER SOWIE VERTRETER UND
ANDERE PARTEIEN, DIE AN DER ERSTELLUNG, PRODUKTION ODER BEREITSTELLUNG DIESER
VERÖFFENTLICHUNG BETEILIGT WAREN, SIND NICHT FÜR DIREKTE, INDIREKTE, BESONDERE,
STRAF-, NEBEN-, FOLGE- UND SONSTIGE SCHÄDEN VERANTWORTLICH, DIE AUS DER
NUTZUNG DIESER VERÖFFENTLICHUNG ENTSTEHEN ODER IN ANDERER WEISE DAMIT
ZUSAMMENHÄNGEN, UND ZWAR UNGEACHTET DESSEN, OB SICH DIESER ANSPRUCH
VERTRAGLICH, AUS UNERLAUBTER HANDLUNG, AUS GEFÄHRDUNGSHAFTUNG ODER AUS
EINEM ANDEREM GRUND ABLEITET UND AUCH WENN SSAFE AUF DIE MÖGLICHKEIT EINES
SOLCHEN SCHADENS HINGEWIESEN WURDE.

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Der vorstehende Haftungsausschluss wird in dem Maß, in dem es das Gesetz in bestimmten
Rechtsprechungen erfordert, eingeschränkt und geändert. Dieser Haftungsausschluss
ergänzt die Bestimmungen und Einschränkungen in den Nutzungsbedingungen der SSAFE-
Website unter http://www.ssafe-food.org/ssafe-terms-of-use/.

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Fachbegriffe und Definitionen

Lebensmittelbetrug
Ein Sammelbegriff, wenn Lebensmittel, Lebensmittelzutaten, Lebensmittelverpackungen,
Etiketten oder Produktinformationen vorsätzlich ersetzt, hinzugefügt, manipuliert oder
falsch dargestellt werden oder wenn falsche oder irreführende Aussagen über ein Produkt
gemacht werden, um daraus Kapital zu schlagen.

In diesem Tool werden die folgenden Arten von Lebensmittelbetrug berücksichtigt:


• Verdünnung: Ein Verfahren, bei dem eine flüssige hochwertige Zutat mit einer
flüssigen minderwertigen Zutat gemischt wird.
• Ersatz: Ein Verfahren, bei dem hochwertige Zutaten oder Produktbestandteile durch
minderwertige Zutaten oder Produktbestandteile ersetzt werden.
• Vertuschung: Ein Verfahren, bei dem die minderwertige Qualität einer
Lebensmittelzutat oder eines Produkts verheimlicht wird.
• Falschkennzeichnung: Ein Verfahren, bei dem falsche Aussagen auf der
Produktverpackung gemacht werden, um daraus Kapital zu schlagen.
• Nicht genehmigte Zusätze: Ein Verfahren, bei dem unbekannte und nicht deklarierte
Stoffe zu Lebensmitteln hinzugefügt werden, um deren Qualitätsmerkmale zu
verbessern.
• Fälschung: Ein Verfahren, bei dem der Markenname, das Verpackungskonzept, das
Rezept, die Verarbeitungsmethode usw. von Lebensmitteln nachgeahmt werden, um
daraus Kapital zu schlagen.
HINWEIS: Die Produktion auf dem Graumarkt, Diebstahl oder Umleitung von Waren sind
nicht Bestandteil dieses Tools, werden aber unter Umständen trotzdem erfasst.

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Falsche Kennzeichnung
• Mindesthaltbarkeitsdatum, Herkunft (unsichere Herkunft):
giftiger Japanischer Sternanis als Echter Sternanis deklariert
• Falsch gekennzeichnetes recyceltes Speiseöl

Verdünnung
• Verdünnung von Produkten mit nicht
trinkbarem/gesundheitsgefährdendem Wasser
• Olivenöl verdünnt mit potenziell giftigem Baumöl

Vertuschung
• Hormoninjektionen bei Geflügel, um Krankheiten zu
vertuschen
• Färbung von frischen Früchten mit gesundheitsschädlicher
Farbe, um Schäden zu übertünchen

Lebens Fälschung
• Kopien populärer Lebensmittel, die nicht mit akzeptablen
mittel- Sicherheitskontrollen produziert wurden

betrug Ersatz
• Sonnenblumenöl, das teilweise mit Mineralöl ersetzt wurde
• Hydrolysiertes Lederprotein in Milch

Nicht genehmigte Zusätze


• Zusatz von Melamin, um den Eiweißgehalt zu erhöhen
• Verwendung nicht autorisierter Zusätze (Sudanfarbstoffe in
Gewürzen)

Produktion auf Graumarkt/Diebstahl/Umleitung


• Verkauf von überschüssigen, nicht gemeldeten Produkten
• Verlust von Lizenzgebühren

Maßnahmen zur Minderung des Risikos von Lebensmittelbetrug

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Direkte und indirekte Maßnahmen, die ergriffen werden, um gegen identifizierte
Anfälligkeiten für Lebensmittelbetrug vorzugehen.

Anfälligkeit für Lebensmittelbetrug

Das Maß, in dem ein Lebensmittelunternehmen Schwachstellen oder Mängeln ausgesetzt


ist, welche die Gesundheit des Endverbrauchers gefährden und/oder gewinn- und
rufschädigend für das Lebensmittelunternehmen sind, wenn nichts dagegen unternommen
wird. Bewertung der Anfälligkeit für Lebensmittelbetrug
Die Sammlung und Auswertung von Informationen zu potenziellen Risikofaktoren für
Lebensmittelbetrug sowie Maßnahmen zur Risikominderung, durch deren Kombination sich
dann die tatsächliche Betrugsanfälligkeit ermitteln lässt.

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Einführung

In Anbetracht der aktuellen Lebensmittelskandale weltweit müssen Unternehmen besser in


der Lage sein, das Risiko für Lebensmittelbetrug sowohl innerhalb ihrer Organisation als auch
entlang der Lieferkette zu senken. Behörden, Verbraucher und andere Interessengruppen
erwarten, dass Lebensmittelunternehmen proaktive Maßnahmen zur Verringerung des
Risikos für Lebensmittelbetrug ergreifen.

Die aktuellen Managementsysteme für Lebensmittelbetrug sind jedoch nicht auf die
Verhinderung von Lebensmittelbetrug ausgelegt, da dies eine andere Sichtweise und andere
Fachkenntnisse erfordert als Lebensmittelsicherheit und Lebensmittelschutz. Beispielsweise
werden sozialökonomische Probleme und bisherige Betrugsfälle nicht von den
herkömmlichen Risikobewertungen für Lebensmittelsicherheit und Lebensmittelschutz
abgedeckt. Anfälligkeiten für Lebensmittelbetrug können auch außerhalb der
herkömmlichen Tätigkeiten eines Unternehmens auftreten.

Aus diesem Grund hat SSAFE in Zusammenarbeit mit dem Universitäts- und
Forschungszentrum Wageningen und der Freien Universität Amsterdam ein wissenschaftlich
fundiertes Tool entwickelt, um die Anfälligkeit eines Unternehmens für Lebensmittelbetrug
zu bestimmen und eine Grundlage zur Entwicklung unternehmensspezifischer
Gegenmaßnahmen zu schaffen.

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Umfang des Tools

Mit dem Tool zur Bewertung der Anfälligkeit für Lebensmittelbetrug erhalten Unternehmen
ein Instrument, das sie in ihre systematischen Prozesse zur Bewertung ihrer Anfälligkeiten
für Lebensmittelbetrug einbinden können.

Im Rahmen dieses Tools bedeutet Lebensmittelbetrug ausschließlich die vorsätzliche


Verfälschung (z. B. durch Verdünnung, Ersatz, Vertuschung, nicht genehmigte Zusätze,
falsche Kennzeichnung) und Fälschung von Lebensmitteln, um daraus Kapital zu schlagen.
Ideologisch motivierte Handlungen in der Lebensmittellieferkette sind nicht von diesem Tool
abgedeckt.

Dieses Tool ist für Unternehmen, die Teil der Lebensmittellieferkette sind, konzipiert,
ungeachtet ihrer Größe, ihres Standortes und ihrer Geschäftstätigkeiten.

Es unterstützt Unternehmen bei der Implementierung der neuen GFSI-Anforderungen zur


Bekämpfung von Lebensmittelbetrug.

In diesem Tool wird auf Quellen und andere Tools hingewiesen, insofern spezifischere oder
detailliertere Analysen erforderlich sind.

Mit dem Tool wird ein Profil der potenziellen Anfälligkeit für Lebensmittelbetrug eines
Unternehmens erstellt. Dieses Profil kann als Grundlage für die Entwicklung von
individuellen Maßnahmen gegen die erkannten Anfälligkeiten dienen.

Dieses Tool beinhaltet jedoch keine spezifischen Empfehlungen zur Art dieser Maßnahmen.
Einige der erwähnten Tools und Informationen können jedoch in dieser Hinsicht nützlich
sein.

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Das Tool ist nicht dafür konzipiert, Betrug zu entdecken oder künftige Betrugsfälle
vorherzusagen. Dennoch ist es möglich, dass im Zuge von Maßnahmen gegen erkannte
Anfälligkeiten auch unbekannte betrügerische Aktivitäten aufgedeckt werden, sodass
Unternehmen dagegen vorgehen können.

Unternehmen können dieses Tool und seine Ergebnisse als integralen Bestandteil ihres
Managementsystems für Lebensmittelsicherheit nutzen.


HINWEIS: Anfälligkeiten für Lebensmittelbetrug sind dynamisch und können sich im Laufe
der Zeit ändern. Aus diesem Grund sollten Sie das Tool regelmäßig nutzen.

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Entscheidungsbaum
Mit diesem Tool lässt sich ermitteln, wie anfällig für Betrug das Unternehmen insgesamt
oder im Hinblick auf bestimmte Zutaten, Produkte, Marken, Produktionsstätten, Länder und
ggf. auch große direkte Zulieferer und Kunden ist. Bei der Entscheidung darüber, wo das Tool
angewendet werden soll (also bei der Festlegung des Umfangs des Tools), kann der folgende
Entscheidungsbaum als eine Art Vorfilter verwendet werden.

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Durchführung von Bewertungen in Ausführung
Kam es im Unternehmen allen Betriebsbereichen, in denen Fälle
Ja zusätzlicher
schon einmal zu von Lebensmittelbetrug aufgetreten Bewertungen auf
Lebensmittelbetrug? sind (mehrfache Bewertungen u. U. Unternehmensebene
erforderlich)
Nein

Durchführung einer anfänglichen


Ist das Unternehmen Bewertung
generell anfällig für in dem Unternehmensteil
Lebensmittelbetrug? (Zum (Produktionslinie/Land/Raum), in dem
Ja vermutlich ein Risiko für
Beispiel wenn Kunden die
Preise gesenkt haben oder Lebensmittelbetrug besteht. Wenn in
wenn im Land oder in der einem Land oder Raum von einem Risiko
Region Betrugsfälle auszugehen ist, muss eine Bewertung
gemeldet wurden.) aller Niederlassungen dieses Lands oder
Raums stattfinden.

Nein
Wurden im Rahmen der Bewertung
Nein Ihre anfänglichen Bedenken bestätigt?

Gibt es Mängel im Hinblick Führen Sie eine Bewertung des


auf das ethische Verhalten Ja Unternehmensbereichs durch, in dem
im Unternehmen? es scheinbar Mängel im Hinblick auf
das ethische Verhalten gibt.

Nein Führen Sie eine


Wurden Ihre anfänglichen Bedenken
im Hinblick auf die Anfälligkeit Ihres Ja umfassendere
Nein unternehmensweite
Unternehmens für Lebensmittelbetrug
im Rahmen der Bewertung bestätigt? Bewertung durch.

Führen Sie eine anfängliche


War das Unternehmen Bewertung des Unternehmensbereichs
schon einmal erheblichen Ja durch, in dem die Preise erheblich
Preisschwankungen geschwankt haben oder in dem die
ausgesetzt oder ist anfällig Möglichkeit dazu besteht.

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dafür?
Nein
Wurden Ihre anfänglichen Bedenken
Nein im Hinblick auf die Anfälligkeit Ihres
Unternehmens für Lebensmittelbetrug
im Rahmen der Bewertung bestätigt?

Nehmen Sie je nach Umfang Ihres


Arbeitet Ihr Unternehmen Unternehmens verschiedene
mit Bewertungen Ihrer Zutaten, Produkte
vielen Zulieferern Ja und Produktions-/Vertriebsstandorte
zusammen? vor. (Führen Sie eine unternehmensweite
Bewertung durch, wenn oben zusätzliche
Risiken ermittelt wurden.)
Nein

Ist Ihr Unternehmen Füllen Sie mindestens eine


Ja unternehmensweite Bewertung der
gemäß einem GFSI-Schema
zertifiziert? Anfälligkeit für Lebensmittelbetrug aus.

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Das Team zur Bewertung
Die Bewertung der Anfälligkeiten für Lebensmittelbetrug erfordert unterschiedliche
Fachkenntnisse. Je nach dem ausgewählten Umfang der Bewertung sind Kenntnisse in Bezug
auf allgemeine Kontrollen (z. B. interne Audits, Sicherheit, Qualitätssicherung,
Laboranalysen, externe Audits, Lieferkette), Einkauf, Finanzen und andere
Managementaufgaben notwendig. Im Tool finden Sie Ratschläge dazu, welche
Fachkenntnisse zur Beantwortung der jeweiligen Fragen notwendig sind.

Für große Unternehmen empfiehlt sich die Zusammenstellung eines multifunktionalen
Teams. Kleinere Betriebe sollten unter Umständen die Dienste externer Experten oder
Berater in Anspruch nehmen.



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Nutzung dieser Richtlinien – die Struktur der Richtlinien

Die einzelnen Bestandteile

Das Tool zur Bewertung der Anfälligkeit für Lebensmittelbetrug besteht aus sieben Teilen:
1. Ein allgemeines Informationsblatt mit Angaben zum Unternehmen und zu den
Mitarbeitern, die den Fragebogen ausgefüllt haben
2. Ein Entscheidungsbaum der dem Nutzer hilft zu ermitteln, wo das Tool eingesetzt
werden sollte
3. Fünfzig Bewertungsfragen
4. Allgemeine Netzdiagramme mit einer generellen Übersicht über die Ergebnisse
5. Detaillierte Netzdiagramme mit weiteren Einzelheiten zu den Ergebnissen
6. Ergebnisse, auf deren Grundlage der Nutzer potenzielle Strategien und Methoden zur
Bekämpfung erkannter Anfälligkeiten entwickeln kann
7. Ein abschließender Bericht, der die Ergebnisse der Bewertung zusammenfasst



Die Fragen

Das Tool beinhaltet fünfzig Fragen zur Bewertung der Anfälligkeit für Lebensmittelbetrug
und ist in zwei Dimensionen unterteilt. Die erste Dimension umfasst Elemente, die sich auf
kriminelles Verhalten auswirken, d. h. Gelegenheiten, Motivationen und
Kontrollmaßnahmen. Die zweite Dimension umfasst das Unternehmen und die Schichten
seiner externen Umgebung, d. h. seine direkten Zulieferer und Kunden, seine Lieferkette und
sein (inter)nationales Umfeld mit den entsprechenden Regulierungen.

Im Abschnitt „Gelegenheiten“ geht es um Indikatoren für die Produkt- und

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Verfahrenseigenschaften, die Merkmale der Lieferkette/Branche und bisherige Belege für
Betrugsfälle in Bezug auf bestimmte Produkte und Zutaten.

Im Abschnitt „Motivationen“ geht es um Indikatoren für organisatorische Aspekte, darunter
die Unternehmenskultur, bisherige Straftaten sowie die wirtschaftliche Lage des
Unternehmens, seiner Zulieferer und Kunden. Die Indikatoren für Motivationen sind gemäß
der zweiten Dimension, den Umgebungsschichten, unterteilt. Es werden Indikatoren für das
eigene Unternehmen, seine direkten Zulieferer und die weitere Umgebung bereitgestellt.

Der Abschnitt „Kontrollmaßnahmen“ besteht aus 19 Indikatoren für Gegen- und
Notfallmaßnahmen. Die Umgebungsschichten werden dabei weiter unterteilt, d. h. die
internen direkten Kontrollen, die internen indirekten Kontrollen und die externen Kontrollen
auf der Ebene direkter Zulieferer/Kunden und der weiteren Umgebung.

Für jeden Gelegenheits- und Motivationsindikator werden drei Beschreibungen
bereitgestellt, die drei Risikostufen (niedrig, moderat, hoch) entsprechen. Ähnlich werden
für jeden Kontrollindikator drei Beschreibungen bereitgestellt, die dem Maß an Kontrolle
entsprechen. Für jeden Indikator muss die Beschreibung ausgewählt werden, die am
ehesten der Situation des Unternehmens entspricht.

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ANHANG I – Referenzen und weiterführende Informationen

Referenzen

Unternehmenskultur
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Wirtschaftliche Umstände
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Empirische Daten zu Managementsystemen
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12
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Organisationsstrategie
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collar Crime, Springer: 35-60.
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Gesetzlicher Rahmen
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13

Kontrollmaßnahmen auf Managementebene
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Weiterführende Informationen
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Campden BRI (2014). TACCP (Threat Assessment and Critical Control Point): a practical guide 2014 (Guideline
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http://www.europarl.europa.eu/oeil/popups/ficheprocedure.do?lang=en&reference=2013/2091(INI).
Elliott, C. (2014). Elliott Review into the Integrity and Assurance of Food Supply Networks – Final Report.
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European Commission (2015). RASFF – Food and Feed Safety Alerts.
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FMI/GMA Trading Partner Alliance (2014). Brand Protection and Supply Chain Integrity: Methods for
Counterfeit Detection, Prevention and Deterrence. A Best Practices Guide.
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Food and Drink Federation (2015). Food Authenticity – Five Steps to Help Protect your Business from Food
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FoodShield (2015). Economically Motivated Adulteration Databases. https://www.foodshield.org/discover-
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USP (2015). USP Food Fraud Databank. http://www.foodfraud.org/node?destination=node.
Wilson, B. (2008). Swindled: The Dark History of Food Fraud, from Poisoned Candy to Counterfeit Coffee,
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14
ANHANG II - Der wissenschaftliche Hintergrund des Tools
Ein oft zitiertes Prinzip bei der Bekämpfung von Lebensmittelbetrug lautet: „Man muss wie
ein Krimineller denken.“ Kriminologie ist die Wissenschaft von kriminellem Verhalten und
dem Treffen krimineller Entscheidungen. Dies umfasst auch Betrug, ein wirtschaftlich
motiviertes Verbrechen.

In der modernen Kriminologie gelten wirtschaftlich motivierte Verbrechen als das Ergebnis
der Summe aus a) Gelegenheiten, b) Motivationen und c) mangelnden Kontrollmaßnahmen
(siehe Abbildung 1). Diese drei Elemente wurden umfassend untersucht und theoretisch
getestet und bilden somit die Grundlage dieses Bewertungstools.

Gelegenheiten
Motivationen

Kontrollmaßnahmen

Anfälligkeit für Betrug




Abbildung 1 – Anfälligkeit für Betrug: die drei Elemente, die sich auf kriminelles Verhalten
auswirken

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Gelegenheiten
Aufgrund ihrer Zusammensetzung, ihrer Eigenschaften und ihres geografischen oder
produktionsbezogenen Ursprungs bilden Lebensmittelzutaten und -produkte ein lohnendes
Ziel für Verfälschung, Ersatz, falsche Kennzeichnung und Fälschung.

Motivationen
Betrug wird sowohl von Einzeltätern verübt, die in einem Unternehmen oder in
organisierten Netzwerken arbeiten, als auch von Unternehmen, die Teil der Lieferkette sind.
Betrüger sind entweder innerhalb der Lieferkette tätig oder externe Personen, die
versuchen, die Lieferkette zu infiltrieren und zu manipulieren.

Unter wirtschaftlicher Motivation wird das Streben nach individuellem materiellem Gewinn
oder einem geschäftlichen Vorteil verstanden. Je nach Täter und Situation kann diese
wirtschaftliche Motivation zwei unterschiedliche Formen annehmen: Maximierung des
Profits oder Minimierung von Verlusten. Anders ausgedrückt: Gier oder Notwendigkeit. Das
Streben nach höherem materiellem Gewinn oder die Annahme, dass das wirtschaftliche
Überleben nur durch einen Gesetzesverstoß gesichert werden kann.

15
Darüber hinaus wirken sich weitere Faktoren – wie etwa die organisatorische Struktur, die
Unternehmenskultur, der Wettbewerbsdruck und Beziehungen mit Zulieferern – auf die
Motivationen, Lebensmittelbetrug zu begehen, aus.

Bekämpfungsmaßnahmen
Unternehmen und Systeme sollten Kontrollmaßnahmen festlegen, um Lebensmittelbetrug
zu entdecken oder zu verhindern und im Fall von Abweichungen einzugreifen. In der
Kriminologie wird zwischen „informellen Hütern“ und „formellen Hütern“ unterschieden,
wobei das formelle und professionelle Bereitstellen von Schutz (Kontrolle) die Aufgabe der
Letztgenannten ist. Aus Unternehmensperspektive können Beauftragte für
Lebensmittelqualität und -sicherheit die formellen internen Hüter sein, während die
nationale Lebensmittelaufsichtsbehörde die Rolle des formellen externen Hüters
übernimmt. Informelle Hüter sind beispielsweise Mitarbeiter, Zulieferer und Kunden. Aus
Unternehmenssicht ist ein Managementsystem für Lebensmittelsicherheit am besten
geeignet, um den notwendigen Schutz zu gewährleisten. Es kann (und sollte) Maßnahmen
zur Minderung des Risikos für Betrug umfassen, wie etwa Erfassungssysteme oder auch
Präventivmaßnahmen in Form von direkten und indirekten Kontrollen.

Der Einfluss der Umgebung
Es ist wissenschaftlich belegt, dass Menschen psychologisch dazu neigen, nur außerhalb
ihrer sozialen Gruppe oder Organisation kriminelle Bedrohungen zu erwarten („Alien-
Verschwörung“). Kriminologische Studien zeigen jedoch immer wieder, dass in den meisten
Fällen, in denen Unternehmen das Opfer von Betrug wurden, die eigenen Mitarbeiter die
Täter waren. Aus diesem Grund sollten Gelegenheiten und Motivationen für
Lebensmittelbetrug sowohl in der internen als auch externen Unternehmensumgebung
bewertet werden.

Aus Sicht des bewertenden Unternehmens besteht seine interne und externe Umgebung aus
verschiedenen Ebenen:
• Das Unternehmen

SSAFE-Tool zur Bewertung der Anfälligkeit für Lebensmittelbetrug


• Die direkten Zulieferer und Kunden in der Lieferkette des Unternehmens
• Das Branchensegment
• Die nationale und/oder internationale Umgebung

Die Fähigkeit eines Unternehmens, Gelegenheiten und Motivationen für Betrug zu
unterbinden, nimmt hierbei von oben nach unten ab. Ähnlich verhält es sich mit der
Fähigkeit, zuverlässige Daten zu den Aspekten „Gelegenheiten“, „Motivationen“ und
„Maßnahmen zur Bekämpfung“ zu erhalten. Sie nimmt, wie in Abb. 2 zu sehen, entlang
dieser Achse ab.

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Motivationen
Unternehmen

Gelegenheiten Lieferkette des


Unternehmens
Branchensegment

Land/Regionale Umgebung

Globale Umgebung

Sinkende
Kontrollreichweite
des Unternehmens
Kontrollmaßnahmen


Abbildung 2 - Die Unternehmensumgebung und die drei Elemente für Lebensmittelbetrug

Zusammenhang zwischen dem wissenschaftlichen Hintergrund und diesem Tool

Bei dieser Bewertung der Anfälligkeit für Lebensmittelbetrug diente der kriminologische
Hintergrund als Ausgangspunkt. Die drei Elemente sind die wichtigsten Faktoren für die
Anfälligkeit eines Unternehmens. Die durch sie verursachten Risiken lassen sich wie folgt
beschreiben: Gelegenheiten und Motivationen werden von der internen und externen
Umgebung des Unternehmens festgelegt und als potenzielle Risikofaktoren für Betrug
definiert. Das potenzielle Risiko aus diesen beiden Elementen kann durch das dritte Element
vermindert werden: die Bekämpfungsmaßnahmen, entweder als Bestandteil des

SSAFE-Tool zur Bewertung der Anfälligkeit für Lebensmittelbetrug


unternehmenseigenen Managementsystems für Lebensmittelsicherheit und/oder als
Bestandteil externer Kontrollen in der Lieferkette und im Branchensegment und/oder als
Bestandteil des gesetzlichen Rahmens.

Unternehmen, in deren Umgebung ein hohes Risiko für Betrug besteht (z. B. aufgrund von
Gelegenheiten oder umgebungsspezifischen Faktoren/Motiven), benötigen fortschrittliche
und spezifische Systeme zur Überwachung auf Betrug sowie umfassende
Präventivmaßnahmen, um ihre Anfälligkeit zu senken. Zudem sind neben Maßnahmen zur
Bekämpfung von Betrug unter Umständen auch Notfallmaßnahmen erforderlich, um den
Schaden im Fall eines Betrugs innerhalb des Unternehmens oder seiner Umgebung
einzudämmen.

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