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Die Renaissance (In Itallen) - Historischer Kontext

ca.1400–1520 (1520–1600 Spätrenalssance bzw. Manierismus)

Der wirtschaftliche Aufschwung der Städte/die zunehmende Bedeutung des Bürgertums


Florierender Handel, spez, mit Orient (z.B. Kaffee, Gewürze, Seide), s.a. Entstehung von Ban-
ken (z.B. 1397 Medici-Bank in Florenz) und Entstehung großer Städte (z.B. Venedig, Florenz)
Politische Unabhängigkeit der Städte (republikanische Regierungsform mit Dominanz mächtiger
Familien, die später vom Kaiser als Reichsfüirsten anerkannt werden, wie z.B. die Medici);
Vorteil: Steuergelder bleiben in der Stadt, die Interessen der Bürger, insbesondere der Kauf-
leute, werden vertreten (und z.B. keine machtpolitischen Interessen eines Kaisers, der Geld für
kriegerische Auseinandersetzungen ausgibt)
Politische/wirtschaftliche/kulturelle Hochblüte 1454–1494 („Das goldene Zeitalter“) und Nach-
folgeanspruch („Florenz als 2. Athen“)
1494 Krieg mit Karl VIII., aufgrund des „demitigenden“ Friedensvertrages wird der regierende Medici Piero der
Unglückliche durch das Volk v mimmt Savonarola („Bußprediger“"), der
trieben, die Regierungsgeschäfte überni
zunāchst enthusiastisch gefeiert, aber schließlich 1498 durch das Volk öffentlich verbrannt wird
Der Humanismus
Übersetzung antiker Texte, spez, von Aristoteles; Einrichtung von Studiengängen füir griechi-
sche Literatur an der Universität Florenz 1397; Gründung der „Platonischen Akademie“ (Ort für
philosophische Gespräche und Treffpunkt für Künstler und Gelehrte) in Florenz 1459 durch
Cosimo de’ Medici
Gründung von Bibliotheken und Kunstsammlungen (zB. Medici-Bibliothek, Skulpturensamm-
lung in den Gärten der Medici)
Mäzenatentum (Unterstützung von Künstlern und Gelehrten sowie von sozial Schwachen)
Die zunehmende Bedeutung wissenschaftlichen Denkens
Entstehung der Naturwissenschaften (vor allem in den Bereichen Astronomie und Medizin), z.B.
1302 erste öffentliche Leichensezierung führt zum ersten Lehrbuch der Anatomie
Erfindungen (z.B. Standuhr 1435, Buchdruck mit beweglichen Lettern durch Gutenberg 1445)
Entdeckungen (z.B. 1492 Columbus entdeckt Amerika)
Das neue Menschenbild
Anthropozentrisches Weltbild (statt theozentrisches Weltbild)
Pragmatismus/Betonung des Rationalen sowie (statt religiöse Ergriffenheit)
Jeder ist für sich selbst und seine Mitmenschen verantwortlich (statt festgelegtes Schicksal)
Fleiß, Tatkraft und Leistung zählt (statt passives Erdulden und Hoff ung auf Erlösung)
Einheit von Körper und Geist und das Streben nach Vollkommenheit (statt Körperfeindlichkeit)
Zunehmendes Selbstbewusstsein und Repräsentationsbedürfnis (statt Demut)
Optimistische Lebenseinstellung " und Offenheit für Neues
durch wachsenden Wohlstand
durch allgemeine Mobilität und Geldwirtschaft (statt Naturalwirtschaft)
durch Kontakt mit anderen Ländern bzw. Kulturen und Zuzug neuer Bewohner (Entstehung
von Großstädten), spez. von griechischen Einwanderem nach der Besetzung von Konstanti-
nopel durch die Türken 1453
Die neue Rolle des Künstlers: vom Handwerker zum gelehrten Künstler und Genie
Verwissenschaftlichung der Kunst (z.B. anatomische Studien, Proportionslehre, perspektivischer
Konstruktion)
Betonung von Individualität und Kreativität
(1) Ulrich von Hutten, Publizist (1488-1523): „0 Jahrhundert, o Wissenschaftenl Es ist eine Lust zu leben.“
Dle Renaissance" (in Itallen) Aspekte der Interpretation Dle Renaissance (In Itallen) - Aspekte der Interpretation
Architektur in der Malerei
Neue Themen/Bildgattungen
Charakterisierung des dargestellten Ortes
Themen aus der Mythologie der griechischen und römischen Antike = Einbeziehung antiker Architekturelemente
Akt
Mittel der Monumentalisierung
Porträt und Selbstport
Betonung einer wichtigen Stelle
um 1530 erstes Landschaftsbild (Altdorfer „Donaulandschaft'")
Z.f göttliche Ordnung durch hohen Ordnungsgrad
eIauIv grone KeanitatsIane Harmonie durch hohen Ordnungsgrad (s. Alberti) oder bei figürlichen Darstellungen als
tgenössisches Bildmotiv (zB. Personen, Architektur) Gegengewicht zu geschwungenen, freispielenden Formen (s. Heraklit)
Darstellung von Bewegung Ausoutzung der symbolischen Bedeutung von Architektur (z.B. Triumphbogen
Individualisierung, kein Schematismus Platz für Inschriften
ünner, ellipsenfömiger Heilige
Anwendung der Zentralperspektive (s.u.)
Schlagschatter
Farb- und Luftperspektive (dunkle, warme, intensive Farben vorn; helle, kalte, getr Die Zentralperspekuve
ng der Konturschärfal = Größtmögliche Realitätsnähe, spez. Darstellung von Tiefenraum
Zentralperspektive ästhetischer Genuss durch Illusionismus-
thetischer Genuss durch Ilusionismus Demonstration künstlerischer bzw. wissenschaftlicher Fähigke
Damongtration küinstlerischer bzw. wissenschaftlicher Fähigkeiten des MalerS Vermenschlichung religiöser Inhalte
Vermenschlichung religiöser Inhalte Symbol für Anwesenheit Gottes

Lelativ hoher Ordnungsgrad durch Fluchtpunkt als Hinweis auf Unendlichkeit Gottes

regelmäßige Formen (Kreis, Quadrat, regelmäßiges Dreieck, „figura pyramidale") durch Verknüpfung von Jenseits und Diesseits
Symmetrie, Ausrichtung auf ein Zente durch Hinweis auf göttliche Ordnung
GS oder einfache Teilungsverhāltnisse (zB. Halbierung) = Betonung einer wichtigen Stelle durch Blickführung oder Fluchtpun
Gleichgewicht von Kontrasten Integration der Bildelen
Zf. göttliche Ordnung Harmonie (durch hohen Ordnungsgrad)
Harmonie (als humanistisches Ideal und als künstlerisches Mittel fir ästhetischen Genuss) = Einbeziehung des Betrachters
= Z.f. Künstler als „Schöpfer“ durch Blickführung von außen nach innen
Bezug zur Antike durch Lage des Fluchtpunkts in Augenhöhe des Betrachte
Bildthema aus griechischer bzw. römischer Mythologie
FunktionsWandel von Aunst
Akt-Darstellung vom Kultobjekt (religiöse Funktion) zum Kunstobjekt (Kunstgenuss und Kapitalanlage)
antike Archit
om. Rolle der Kunst als Repräsentationsobjekt (politische u. gesellschaftliche Funktion)
relativ hoher Ikonizitätsgrad
Ideal der Vollkommenheit Noue Materialien. Techniken und Medien
Harmonie als Gestaltungsprinzip seinwand als neuer Bildträger
Identifikation mit Werten der Antike für große Flächen geeignet (Ersatz für Wandmalerei, spez. in den Villen der Auftraggeber)
= Nachfolgeanspru relativ unempfindlich gegen Temperatur- und Luftfeuchtigkeit (Holz „arbeitet“, was zu
Zf. humanistische Bildung (des Künstlers und des Auftraggebe Rissen in der Farbschicht führt)
ckte Körper geringe Materialkosten (s. florierende Textilindustrie und dadurch preisgünstige Massenher-
Hinweis auf anthropozentrisches Welth stellung, im Unterschied zu Holz keine Ablagerung und keine Bearbeitung notwendig)
Bezug zur Antike leicht zu transportieren, da geringes Gewicht und aufrollbar (kann im Atelier gemalt werden,
Auftraggeber kann „,zur Probe aufhängen“, Bilder können auch zu weit entfernt liegenden
= Verallgemeinerung (durch Herauslösung aus dem Altäglichen) und Visualisierung eines Ideals Orten problemlos transportiert werden bei Handel vor Ort und Mitnahme durch auswärtige
Widerspiegelung des Göttlichen (s. Neuplatonismus) Kunden oder Reise des Künstlers zu entfernt wohnenden Kunden)
cemonstration künstlerischer Fáhigkeiten, spez. durch Hinweis auf wissenschaftliches Arb
(s. anatomische Studien) Ölmalerei (s. größere Stoflichkeit möglich) und Aquarell (s. schnelles Arbeiten in der Natur)
= Ausdruck von übersteigertem Selbstbewusstsein des Künstlers (Künstler sieht sich dem Kupferstich (s. preiswerte Vervielfaltigungsmöglichkeit)
Schöpfergott gleichgestellt) ndzeichnung als Kunstobjekt (s. neue Rolle des Künstlers als „Genie“)
Handz

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