Sie sind auf Seite 1von 7

[Verbergen]

Die deutschsprachige Wikipedia wird heute ab 15:00 Uhr MEZ eine kurze Zeit im
Lesemodus sein (weitere Informationen).

Schuld und Sühne


Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Schuld und Sühne
(Begriffsklärung) aufgeführt.

Raskolnikow und Marmeladow. Illustration von Michail Petrowitsch Klodt, 1874.

Schuld und Sühne (russisch Преступление и наказание Prestuplenije i nakasanije), in


älteren Übersetzungen auch Raskolnikow, in neueren Verbrechen und Strafe, ist der 1866
erschienene erste große Roman von Fjodor Dostojewski. Der Roman wurde, während
Dostojewski laufend weitere Kapitel schrieb, als Feuilletonroman in 12 Fortsetzungen in der
Monatszeitschrift Russki Westnik veröffentlicht, beginnend Ende Januar 1866[1] und endend
im Dezember 1866.

Inhaltsverzeichnis
• 1 Titel
• 2 Handlung
o 2.1 Haupthandlung
o 2.2 Nebenhandlungen
• 3 Interpretation
o 3.1 Raskolnikows Ideologie
o 3.2 Autobiografische Reminiszenzen
o 3.3 Bedeutung der Namen
• 4 Entstehungsgeschichte
• 5 Rezeption
o 5.1 Dramatisierungen
o 5.2 Musikalische Bearbeitungen
o 5.3 Verfilmungen
o 5.4 Hörspiele
• 6 Übersetzungen ins Deutsche
• 7 Literatur
• 8 Einzelnachweise
• 9 Weblinks

Titel
Der russische Originaltitel des Romans, Prestuplenije i nakasanije (Преступление и
наказание), lässt sich nicht exakt ins Deutsche übertragen. Der geläufigste Übersetzungstitel
Schuld und Sühne trifft mit seiner stark moralischen Orientierung jedoch nicht die russischen
Termini, die eher aus dem juristischen Sprachgebrauch stammen. Genauer ist die Übersetzung
als Verbrechen und Strafe, die aber wiederum den durchaus vorhandenen ethischen Gehalt der
russischen Begriffe nicht ganz erfasst. Dieser Titel wurde nach Alexander Eliasberg 1921
unter anderem von Swetlana Geier in ihrer viel beachteten Neuübersetzung von 1994
verwendet, als mögliche Alternativen nennt Geier die Worte Übertretung und
Zurechtweisung. In anderen Sprachen wurde dagegen schon immer sinngemäß Verbrechen
und Strafe als Titel bevorzugt (englisch: Crime and punishment, französisch: Crime et
châtiment, spanisch: Crimen y castigo, polnisch: Zbrodnia i kara, rumänisch: Crimă şi
pedeapsă) verwendet. Der Roman wurde im Deutschen teilweise auch unter dem Namen
seiner Hauptfigur, Rodion Raskolnikow, herausgegeben.

Handlung
Haupthandlung

Schauplatz des Romans ist Sankt Petersburg um 1860. Protagonist ist der bitterarme, aber
überdurchschnittlich begabte ehemalige Jura-Student Rodion Romanowitsch Raskolnikow.
Die Mischung aus Armut und Überlegenheitsdünkel spaltet ihn zunehmend von der
Gesellschaft ab. Unter dem Eindruck eines von ihm zufällig belauschten Wirtshausgesprächs
entwickelt er die Idee eines „erlaubten Mordes“, die seine Theorie „von den
‚außergewöhnlichen‘ Menschen, die im Sinne des allgemein-menschlichen Fortschritts
natürliche Vorrechte genießen“, zu untermauern scheint. Er selbst sieht sich als solchermaßen
Privilegierten, der auch in der Situation eines „erlaubten Verbrechens“ Ruhe und Übersicht zu
wahren weiß.

Diesem Selbstanspruch stehen die bedrückenden, beengten äußeren Umstände entgegen.


Raskolnikows Kleidung ist zerlumpt, und er haust in einem Zimmer von sargähnlicher
Enge.[2] Die prekäre finanzielle Situation zwingt ihn, sich an jene alte wucherische
Pfandleiherin Aljona Iwanowna zu wenden, der sein Mordplan längst gilt. Diese ist für ihn
nur eine geizige und herzlose Alte, die allein dafür lebt, ein immer größeres Vermögen
zusammenzuraffen, um es für ihr Seelenheil zu verwenden – das Vermögen soll nach ihrem
Tod einem Kloster zufallen. Für Raskolnikow ist sie der Inbegriff einer „Laus“, einer
wertlosen Person, über deren Leben die wirklich großen Menschen hinweggehen dürfen.

Dieser Weltanschauung verhaftet, verfestigt sich in Raskolnikow die Vorstellung des Mordes
an der Pfandleiherin immer mehr, bis er schließlich, veranlasst durch einen Brief seiner
Mutter über das ungerechte Los seiner Schwester, zu dem zwanghaften Entschluss kommt,
tätig zu werden. Später kaschiert er seine inneren Widerstände, die ihn während der gesamten
Ausführung begleiten, durch ideologische Motive. So berichtet er Sofja Semjonowna
Marmeladowa, genannt Sonja, einem jungen Mädchen, das sich auf Grund von Geldnöten
ihrer Familie prostituiert: „Ich wollte damals erfahren, so schnell wie möglich erfahren, ob ich
eine Laus bin, wie alle, oder ein Mensch.“ „Ein Mensch“ bedeutet hier für ihn: ein großer
Mensch, ein Napoleon, den er als Beispiel einer solchen „erlaubten“ Rücksichtslosigkeit
anführt.

Er besucht die Alte unter einem Vorwand und erschlägt sie mit einem Beil. Ihrer zufällig
erscheinenden Schwester Lisaweta, einer geistig zurückgebliebenen, Unschuld
symbolisierenden Person, spaltet er mit dem Beil den Schädel. Nur mit großem Glück kann er
unentdeckt entkommen. Seine nervliche Anspannung erlaubt ihm auch nicht, sich des Geldes
der Alten zu bemächtigen. Er ist seinen eigenen Ansprüchen, wie er feststellen muss, nicht
gewachsen. So fällt er nach vollzogener Tat in einen mehrtägigen fiebrigen Dämmerzustand,
er ist nicht der Mensch ohne Gewissen, der er zu sein glaubte. Außerdem hat ihn die Mordtat
verändert: Wenngleich Raskolnikow mit seinem Verbrechen unentdeckt geblieben ist,
empfindet er als Doppelmörder die gesellschaftliche Abspaltung innerlich nun umso
schmerzhafter.

Nach dem Mord findet er keine Ruhe mehr, selbst seine eigene Mutter verwirft er. So dauert
es nicht lange, bis er vom Ermittlungsrichter Porfirij als Schuldiger erkannt wird, obwohl
dieser Raskolnikows Täterschaft nicht zu beweisen vermag. Beiden, dem Täter wie dem
Ermittler, ist dies bewusst, auch wenn es nicht offen ausgesprochen wird. Stattdessen steigert
sich das intellektuelle Gefecht zwischen den Widersachern zu einem subtilen psychologischen
Spiel, welches Raskolnikow, wiewohl er nach dem äußerlichen Stand der Untersuchungen
beruhigt sein könnte, immer mehr in die Enge treibt. Die gläubige Sofja Semjonowna, die er
kennen und später auch lieben lernt, rät ihm schließlich, sich zu stellen, um für seine Sünden
zu „bezahlen“. Raskolnikow, der selbst schon etliche Male den Gang zur Polizei erwogen und
wieder verworfen hat, stellt sich tatsächlich.

Im Epilog wird die achtjährige Haft Raskolnikows in einem sibirischen Arbeitslager als
geradezu physiologische, langwierige, auf der intensiven Erfahrung der Zeit beruhende
Befreiung von der Vergangenheit in Petersburg entworfen. Am Ende des Romans entdeckt er
seine Liebe zur (mitgereisten) Sofja, was in der Erzählung mit Auferstehungsmetaphern
einhergeht. Auf die vieldiskutierte Frage, ob Raskolnikow am Ende zum christlichen Glauben
findet, gibt der Roman jedoch keine eindeutige Antwort. Im letzten Absatz wird eine
mögliche Fortsetzung der Geschichte angedeutet, die Dostojewski allerdings nie verfasst hat.

Nebenhandlungen

Enger als in anderen Romanen Dostojewskis sind Haupt- und Nebenhandlungen personell und
thematisch aufeinander bezogen. So hat der Autor verschiedene auf Awdotja und Sonja
bezogene Parallel- bzw. Kontrasthandlungen eingebaut, welche die Schuld- und Sühne-
Thematik ergänzen:

Sofja (Sonja) ernährt durch Prostitution ihre Familie, weil ihr Vater Semjon Sacharowitsch
Marmeladow als Alkoholiker seinen Aufgaben nicht nachkommt, mehrmals seine
Anstellungen verliert, alle Wertgegenstände und sogar seine Uniform versetzt, seine zweite
Frau Katerina und deren Kinder Polja, Kolja und Lida immer wieder durch seine nicht
eingehaltenen Versprechungen enttäuscht, schließlich betrunken unter die Pferde einer
Kutsche gerät und an seinen Verletzungen stirbt. Raskolnikow erblickt hier eine für ihn
paradigmatisch-desolate Situation des armen Volkes.

Während Raskolnikow durch Sonjas Liebe neuen Lebensmut erhält, kann seine Schwester
Awdotja (Dunja) beim Gutsbesitzer Arkadij Iwanowitsch Swidrigailow diese Erlöserrolle
nicht spielen. Während ihrer Beschäftigung als Gouvernante ist sie von dem in sie verliebten
Hausherrn umworben worden, der sich von ihr die Rettung aus seinem sündigen Leben, vor
allem seiner pädophilen bzw. parthenophilen Neigung erhofft hat. In seinen Alpträumen
erscheint ihm das von ihm missbrauchte 14-jährige Mädchen, das sich nach der Tat wegen der
erlittenen Schande ertränkt hat (6. Teil, 6. Kapitel). Als Sühne versucht er seine Neigung mit
finanziellen Wohltaten zu kompensieren. So verlobt er sich nach der, wie kolportiert wird,
Vergiftung seiner Frau Marfa mit einer 15-Jährigen, die ihn durch ihr Madonnengesichtchen
fasziniert, nachdem er den reich bezahlten Segen der Eltern erhalten hat (6/4). Auch
unterstützt er Sonja nach dem Tod Marmeladows und seiner von ihrem Unglück in den
Wahnsinn getriebenen Frau Katerina und bezahlt die Unterbringung der Kinder in einem
Waisenhaus. Awdotjas Zuneigung will er dadurch erreichen, dass er ihr die durch ein
belauschtes Gespräch Rodions mit Sonja erfahrene Wahrheit über Rodions Verbrechen
mitteilt und anbietet, ihm zur Flucht ins Ausland zu verhelfen, wenn sie seine Frau wird. Sie
lehnt seinen Antrag ab (6/5), da sie Rodions Freund Dmitri Rasumichin liebt, und er erschießt
sich in seiner Hoffnungslosigkeit (6/6). Raskolnikow sucht vor seinem Geständnis einen
ähnlichen Ausweg, als er über eine Newa-Brücke geht, kann sich aber nicht zum Selbstmord
entschließen und folgt Sofjas Rat (6/7).

Sofja und Dunja sind nicht nur durch Rodion miteinander verbunden, sondern durch eine
zweite Person: Der Advokat Pjotr Petrowitsch Lushin verlobt sich durch Marfa
Swidrigailowas Vermittlung – sie will damit eine Rivalin in einer Ehe unterbringen – mit
Dunja, die als armes Mädchen von ihm abhängig sein wird und deren Dankbarkeit er als
Grundlage seiner Ehe erwartet. Als sie sich, auch auf den Rat ihres den zukünftigen Schwager
durchschauenden Bruders hin, von ihm trennt, will er ihr die moralische Verkommenheit ihres
Bruders beweisen, da dieser trotz eigener finanzieller Probleme Sofjas entwurzelter Familie
hilft und deren sozial geächtete Tochter wegen ihrer Aufopferung für ihre Verwandten
verehrt. Lushin lockt Sofja in eine Falle und beschuldigt sie des Diebstahls. Sein Komplott
scheitert jedoch durch die Aussage des Zeugen Andrei Lebesjätnikow (5/3). Der bei dieser
Entlarvung anwesende Raskolnikow sieht sich in seiner Kritik an einer unmoralischen,
ungerechten Gesellschaft bestätigt, von der er seine Tat unterschieden wissen will und die
deshalb nicht berechtigt sei, über ihn zu richten. Solche Erfahrungen sind ein wesentlicher
Grund dafür, dass sich der Protagonist lange weigert, sich der Justiz zu stellen.

Interpretation
Raskolnikows Ideologie

Raskolnikow ist anfangs eine „quasi-ideologische“ Figur, weil er seine Ideen und
Vorstellungen von Sein und Welt über die Wirklichkeit selbst stellt. Vom eigenen Genie
überzeugt, veröffentlicht er in einer Literaturzeitschrift einen Artikel, in dem er den
außergewöhnlichen Menschen Rechte über die gewöhnlichen Menschen einräumt. Seine
These gipfelt in der Behauptung, außergewöhnliche Menschen hätten das Recht und die
moralische Pflicht, die gewöhnlichen Menschen zu ihren höheren Zwecken zu gebrauchen.

Raskolnikow verwirft die Welt, da sie ihm unvollkommen erscheint. Erst durch sein eigenes
ideelles Scheitern aufgrund seines Gewissenskonfliktes wird er schließlich fähig, mit Hilfe
von Sofja einen unvoreingenommeneren Blick auf die Wirklichkeit zu werfen und sie als das
zu entdecken, was sie laut Dostojewski ist: komplexer, humaner – von Raskolnikow
abgesehen – und damit reicher als seine Ideale.

Autobiografische Reminiszenzen

Dostojewski stand in den 1840er-Jahren zunächst atheistischen, sozialrevolutionären Ideen


und Kreisen nahe. Dafür verhaftet und zum Tode verurteilt, kam er in ein sibirisches
Gefangenenlager und musste dann den Militärdienst ableisten. In diesem Gefangenenlager
kam Dostojewski in den Besitz eines Neuen Testaments, welches er nun aufmerksam
studierte. Nach seiner Gefangenschaft vollzog sich der Wandel vom atheistisch zweifelnden
Revolutionär zum Christen. Raskolnikows Wandlung ist das Abbild dieser Wandlung
Dostojewskis.

Die Figuren Marmeladow und dessen Frau Katerina Iwanowna tragen Züge von Dostojewskis
erster Ehefrau Marija Dmitrijewna Dostojewskaja und ihres ersten Ehemannes Alexander
Iwanowitsch Issajew.[3]

Bedeutung der Namen

Wie auch in anderen Romanen Dostojewskis tragen die Wurzeln der im Roman benutzten
Namen oft eine sprechende Bedeutung:

• Raskolnikow von расколоть = zerspalten, knacken (s. a. die Raskolniki, hier


spezifischer „Schismatiker“ zu übersetzen, genannten russischen Altgläubigen)
• Marmeladow von Marmelade
• Luschin von луженый = verzinnt
• Rasumichin von разум = Verstand
• Lebesjatnikow von лебезить = scharwenzeln
• Kapernaumow: Schneider, bei dem Sofja Semjonowna wohnt; bezieht sich auf die
Glaubensstärke des Hauptmanns von Kapernaum

Entstehungsgeschichte
Dostojewski begann die Arbeit an Schuld und Sühne im Spätsommer 1865 während eines
Auslandsaufenthalts, als er sich aufgrund seiner Spielsucht in einer prekären finanziellen
Situation befand. Vor dieser Auslandsreise hatte er mit seinem Verleger einen Vertrag
abgeschlossen, der ihm gegen einen Vorschuss von 3000 Rubeln die Exklusivrechte an einer
dreibändigen Werkausgabe zusicherte und Dostojewski darüber hinaus verpflichtete, bis zum
1. November 1866 einen neuen Roman vorzulegen. Hätte Dostojewski diese Frist nicht
eingehalten, wäre sein Verleger berechtigt gewesen, alle Werke der kommenden neun Jahre
ohne Zahlung eines Honorars zu veröffentlichen. Da die Fertigstellung von Schuld und Sühne
während dieser Zeit nicht gelang, unterbrach Dostojewski die Arbeit am Roman
zwischenzeitlich, um den kürzeren Roman Der Spieler einzuschieben, den er innerhalb von
26 Tagen fertigstellte. Nach dieser Unterbrechung wandte er sich wieder Schuld und Sühne
zu, den er Ende 1866 fertigstellte.[4]

Die ersten Skizzen zu Schuld und Sühne stammen aus dem September 1865 und
unterscheiden sich in einigen Punkten wesentlich von der Endfassung. So bediente sich
Dostojewski anfangs Raskolnikows als Ich-Erzähler, erst später wechselte er zu einer
Erzählperspektive in der dritten Person. Die gesamte Figurengruppe um Sofja und
Marmeladows Familie tritt noch nicht auf, ebenso wenig die Figuren Swidrigajlow und
Porfirij und damit das „psychologische Duell“ zwischen Raskolnikow und dem
Untersuchungsrichter. In der ursprünglichen Form des Manuskripts stellt sich der Mörder
allein deshalb, weil er dem psychischen Druck nicht standhält; Beweise gegen ihn liegen nicht
vor. Auch Raskolnikows Motive für den Mord änderten sich im Laufe der Arbeit am
Manuskript: in der Anfangsfassung geht es ihm allein darum, Geld zu erbeuten, um seine
Familie zu unterstützen, während der Zusammenhang mit politischen Ideen erst im weiteren
Verlauf von Dostojewskis Arbeit auftritt. Dadurch resultierende Inkonsequenzen in der
Erklärung von Raskolnikows Motiven lassen sich noch in der veröffentlichten Endfassung
finden.[5]

Rezeption
Dramatisierungen

Leo Birinski schrieb die Tragödie Raskolnikoff nach Dostojewskis Roman ungefähr im Jahre
1910. Gedruckt wurde sie etwa 1912 vom Drei Masken-Verlag in München. Die
Uraufführung erfolgte am 9. April 1913 im Fürstlichen Hoftheater Gera. Weitere
deutschsprachigen Aufführungen: Residenz-Theater Berlin (18. Oktober 1917), Wiener
Kammerspiele (7. Dezember 1917). Übersetzungen: Kroatisch (1916, Osijek), Slowenisch
(1922, Maribor), Tschechisch (2007, Prag).

Bernard-Marie Koltès schuf 1971 ein Stück nach den Motiven um den Protagonisten des
Romans, Procès ivre, das im selben Jahre in Straßburg am Théatre du Quai unter Koltès
uraufgeführt wurde.

1973 inszenierte André Barsacq am Théâtre de l'Atelier in Paris unter dem Titel Crime et
châtiment seine Bühnenbearbeitung des Romans. Den Raskolnikow spielte Niels Arestrup, für
den diese Rolle sein eigentliches Debüt als Theaterschauspieler bedeutete.

Frank Castorf dramatisierte den Roman 2005 an der Volksbühne Berlin.

Für die Salzburger Festspiele 2008 inszenierte Andrea Breth[6] am Salzburger Landestheater
eine vierstündige Theaterfassung unter dem Titel Verbrechen und Strafe mit Jens Harzer in
der Rolle des Raskolnikov (Uraufführung 26. Juli 2008).

Musikalische Bearbeitungen

Emil Nikolaus von Reznicek ließ sich 1925 und 1930 von dem Roman zur Komposition
zweier Raskolnikoff-Ouvertüren anregen.

Der italienische Komponist Arrigo Pedrollo komponierte auf ein von Giovacchino Forzano
verfasstes, auf Dostojewskis Roman basierendes Libretto das musikalische Drama Delitto e
castigo. Die Uraufführung fand 1926 statt, 1929 wurde es von Walter Dahms ins Deutsche
übersetzt.

Eine Oper Raskolnikoff wurde 1948 von Peter Sutermeister geschrieben. Die Musik stammt
von seinem Bruder, Heinrich Sutermeister.
In den Jahren 1955 bis 1956 vertonte Giselher Klebe Dostojewskis Schilderung des ersten
Traums Raskolnikows für Sopran, Solo-Klarinette und Orchester. Die Komposition wurde
1956 mit dem Titel Raskolnikows Traum bei den Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt
uraufgeführt.

Das könnte Ihnen auch gefallen