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HPV steht für Humane Papillom Viren, welche eine größere Gruppe von Viren umfasst.
Die humanen Papillomviren (HPV) werden bei intimem Hautkontakt wie Geschlechtsverkehr übertragen,
zu einer Infektion kann es trotz Verhütung mit Kondom kommen. Bis zu 90 Prozent der Menschen
infizieren sich im Laufe ihres Lebens, meistens heilt die Infektion von selbst wieder ab. Hartnäckige Viren
können aber zu Zellveränderungen und in seltenen Fällen zu Gebärmutterhalskrebs führen. Die Impfung
mit Gardasil ist zum Schutz vor Erkrankungen bestimmt, die durch humane Papillomviren (HPV) der Typen
6,11,16,18,31,33,45,52 und 58 hervorgerufen werden. Diese Erkrankungen sind Krebs und
Krebsvorstufen der weiblichen Geschlechtsorgane (Gebärmutterhals, äußere weibliche Geschlechtsteile
und Scheide), Krebs und Krebsvorstufen des Anus, Genitalwarzen und Krebsformen im Mund- und
Rachenbereich bei Männern und Frauen. Gebärmutterhalskrebs stellt weltweit die zweithäufigste
Krebsform und die dritthäufigste Krebstodesursache bei Frauen dar.
Die Impfung schützt vor jenen Virustypen, die diese Erkrankungen am häufigsten verursachen.
Die HPV-Typen 16 und 18 sind für etwa 77% der Fälle von Gebärmutterhalskrebs und für 70% der durch
HPV verursachten Krebsvorstufen der äußeren Geschlechtsteile und der Scheide verantwortlich. Die
HPV-Typen 31.33,45,52 und 58 sind weitere Hochrisiko-HPV-Typen. Die HPV-Typen 6 und 11 sind für
90% aller Genitalwarzen verantwortlich. Gardasil® 9 wird angewendet, um diese Erkrankungen zu
verhindern. Dieser Impfstoff ist nicht zur Behandlung von HPV-bedingten Erkrankungen geeignet. Besteht
zum Zeitpunkt der Impfung bereits eine Infektion oder Erkrankung, verursacht durch einen oder mehrere
HPV-Typen vor dem/denen der Impfstoff schützen soll, wirkt der Impfstoff gegen diesen/diese HPV-Typen
nicht. Allerdings schützt Gardasil in solchen Fällen vor Infektionen und Erkrankungen verursacht durch die
HPV-Typen, mit denen man noch nicht infiziert ist und gegen die der Impfstoff gerichtet ist.
In klinischen Studien wurde gezeigt, dass Gardasil bei Frauen im Alter von 16 bis 45 Jahren und bei
Männern im Alter von 16 bis 26 Jahren Erkrankungen verhindert, die durch die HPV‐Typen 6,11,16 und
18,31,33,45,52 und 58 hervorgerufen werden.
Der Impfstoff führt auch bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 9 bis 21 Jahren zur Bildung von
typspezifischen Antikörpern.
Ab dem vollendeten 9. Lebensjahr bis zum vollendeten 21. Lebensjahr (= 21. Geburtstag) sind 2
Impfungen im Abstand von 5-12 Monaten notwendig, ab dem 21. Geburtstag sind 3 Teilimpfungen
im Abstand 0 - 2 Monate - 6 Monate notwendig - alle 3 Impfdosen sollten innerhalb eines Jahres
verabreicht werden. Maßgeblich für die Zuordnung ist, dass die erste Teilimpfung spätestens 1
Tag vor dem 21. Geburtstag erfolgt sein muss. Die 2. Teilimpfung kann dann auch nach dem 21.
Geburtstag vorgenommen werden.
Nebenwirkungen:
Wie bei jedem Arzneimittel können auch bei jedem Impfstoff Nebenwirkungen auftreten.
Im Allgemeinen klingen diese Nebenwirkungen innerhalb von 24 Stunden ab. Wenn diese Reaktionen
andauern bzw. nach der Impfung unerwartet starke oder unten nicht angeführte Beschwerden auftreten,
ersuchen wir Sie, neben der Konsultation Ihres Hausarztes, auch uns davon Mitteilung zu machen.
Wie bei allen anderen Impfstoffen können sehr selten schwere allergische Reaktionen auftreten.
Symptome einer schweren allergischen Reaktion sind:
- Anschwellen von Lippen, Mund, Kehle (was zu Schluck- und Atembeschwerden führen kann),
- Hautausschlag und Schwellung von Händen, Füßen und Knöchel
- Bewusstseinsverlust aufgrund eines Blutdruckabfalls
Diese Anzeichen treten üblicherweise sehr rasch nach der Impfung auf, während sich der Impfling noch
unter medizinischer Überwachung befindet. Treten einige dieser Symptome auf, nachdem Sie die
Überwachung verlassen haben, müssen Sie UNVERZÜGLICH einen Arzt aufsuchen.
Trifft einer der oben genannten Punkte zu, entscheidet der Arzt ob die Impfung für Sie geeignet ist bzw.
die Impfung verabreicht werden kann und später zu Kontrollzwecken ein Bluttest zur Bestimmung der
Antikörper durchgeführt werden muss.
Auswirkung auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen: Wie bei anderen Impfstoffen
ist das gelegentliche Auftreten von Schwindel und Kopfschmerzen zu berücksichtigen.
Sollten Sie weitere Fragen zur gegenständlichen Impfung haben, nutzen Sie bitte die Möglichkeit
eines Gesprächs mit der Impfärztin oder dem Impfarzt.
August 2022