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Einleitung
Im Zuge des Schotterabbaues für den Schnellstraßenbau der S33 von Krems nach St.
Pölten (Niederösterreich) wurde im November 1981 im Ortsgebiet von Franzhau
sen (Gemeinde Nußdorf ob der Traisen) ein Gräberfeld der frühen Bronzezeit
angeschnitten. In der Folge konnten von der Abteilung für Bodendenkmale des
Bundesdenkmalamtes unter der Leitung von Dr. j . W. Neugebauer bis Juni 1 983
1 0 1 3 urzeitliche Objekte geborgen und dokumentiert werden. Eine spätbadenzeitli
che Doppelbestattung und 1 2 Bestattungen der Schnurkeramik (Spät- bzw.
Endneolithikum) stellen die ältesten Bestattungen dieses Fundplatzes dar. Am
Beginn der Frühbronzezeit entwickelte sich eine mehrphasige, ausgedehnte Nekro
pole, die mit 7 1 4 dokumentierten Grabanlagen , den größten bislang in Mitteleuropa
bekannt gewordenen Hockerfriedhof (Abb. 1) repräsentiert.
Geographische Lage
Das untere Traisental war aufgrund seiner geographischen, klimatisch und land
schaftlich begünstigten Lage schon in der Altsteinzeit (Aurignacien) besiedelt.
Der entlang des Traisentales verlaufende und im Kamptal sich fortsetzende alte
Nord-Süd H andelsweg kreuzt sich in der Region um Traismauer mit einem entlang
des Donautales verlaufenden West-Ost H andelsweg, der die Alpen mit dem
ungarisch-slowakischen Bereich verbindet. Hier konnte sich ein Handelszentrum
entwickeln und es entstand ein dichtes Netz von Gehöften mit meist in unmittelba
rer Nähe liegenden Friedhöfen (Abb. 2) .