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de/newsticker/meldung/print/82009
05.12.2006 11:34
Beckstein hat inzwischen "Arbeitshypothesen" für eine Gesetzesinitiative entworfen, mit der "virtuelle Killerspiele"
nach dem Paragraphen 131[4] des Strafgesetzbuches verboten werden könnten. Vorsichtig bezeichnete Beckstein
seinen Vorschlag als "Diskussionsgrundlage" für weitere Gespräche.
Bislang ist die Verbreitung, die Herstellung oder das Zugänglichmachen von Darstellungen "grausamer oder sonst
unmenschlicher Gewalttätigkeiten gegen Menschen oder menschenähnlichen Wesen" mit einer Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr belegt, wenn sich in ihnen "eine Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt
oder die das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde verletzenden Weise darstellt".
Der bayerische Innenminister hat versucht, den Paragraphen für Computerspiele zu präzisieren und dabei den
Schwerpunkt weg vom "Zugänglichmachen" auf das Handeln der Spieler gelegt. Mit einer Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder Geldstrafe könnte danach bestraft werden, wer Computerspiele verbreitet, herstellt, bezieht oder
liefert, "die es den Spielern als Haupt- oder Nebenzweck ermöglichen, eine grausame oder die Menschenwürde
verletzende Gewalttätigkeit gegen Menschen oder menschenähnliche Wesen auszuüben".
Becksteins Vorschläge beantworten aber nicht die Frage, wie ein solches Verbot durchsetzbar ist. Im Zweifelsfall
müsste nicht nur das Internet scharf kontrolliert, sondern auch die Internetbenutzer gezielt überwacht werden. Da
viele der Spieleanbieter sich im Ausland befinden, würde das Verbot vornehmlich die (minderjährigen) Benutzer und
womöglich die Internet-Provider treffen.
ESL Pro Series: "Kein kausaler Zusammenhang zwischen Killerspielen und realer Gewalt"[6]
Studien: Computerspiele können aggressiv machen[7]
Bundesregierung äußert sich zurückhaltend zu Verbot von Killerspielen[8]
Kieler Landtag will keine neuen gesetzlichen Regelungen gegen "Killerspiele"[9]
Umfrage: Bundesbürger befürworten "Killerspiele"-Verbot[10]
"Ich hasse es, überflüssig zu sein"[21]: die erwartbaren Reaktionen und Verdächtigen - einmal wieder wird
die Ursache des Amoklaufs in Emsdetten bei den "Killerspielen" gesucht; Artikel in Telepolis
"Ich will R.A.C.H.E"[22]: der vollständige Abschiedsbrief, den Bastian B. im Internet hinterlassen hat, bevor
er auf seinen suizidalen Rachefeldzug in seiner Schule in Emsdetten zog; Artikel in Telepolis
(dpa) /
(fr[44]/Telepolis) (fr/Telepolis)
[32] http://www.heise.de/newsticker/meldung/68815
[33] http://www.heise.de/newsticker/meldung/66850
[34] http://www.heise.de/newsticker/meldung/66360
[35] http://www.heise.de/newsticker/meldung/66294
[36] http://www.heise.de/tp/r4/artikel/21/21368/1.html
[37] http://www.heise.de/newsticker/meldung/66142
[38] http://www.heise.de/ct/aktuell/meldung/66081
[39] http://www.heise.de/newsticker/meldung/61202
[40] http://www.heise.de/newsticker/meldung/58310
[41] http://www.heise.de/newsticker/meldung/27065
[42] http://www.heise.de/newsticker/meldung/27005
[43] http://www.heise.de/newsticker/meldung/26966
[44] mailto:fr@tp.heise.de