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dortmund Bereich Fremdsprachen
Grüne Wüsten
Warum viete neue Bäume einen alten Watd nicht ersetzen können
Es ist bekannt, dass die Abhotzung der tropischen Regenwälder eine Mitschutd am
Klimawandel trägt, weit gefättte Bäume keinen Sauerstoff mehr produzieren und kein
Kohtendioxid (COJ mehr aufnehmen können. Die Regierung Brasiliens, wo das größte
Regenwatd-Gebiet der Erde zu finden ist, hat deshatb schon seit den 1960er Jahren
s immer wieder Aufforstungsprogramme gestartet, sodass nach Angaben des
brasitianischen lrusrrrurs rün GroenApHtE uND SrATrslK (IBGE) heute 6,1 Mittionen Hektarl
Land in ganz Brasitien mit neuen Bäumen bepftanzt sind. Vor der letzten UN-
Klimakonferenz 2015 in Paris kündigte Brasiliens Regierung äh, dass man in
Zusammenarbeit mit den USA weitere 12 Mittionen Hektar Land bis 2030 aufforsten witt.
ro Ktingt erst einmatgut ...
Umwettschützer wenden jedoch dagegen ein, dass diese neu bepftanzten Ftächen mit
einem Watd wenig zu tun haben, da dort ausschließtich Eukatyptus-Bäume stehen,
die eigentlich nur in Austratien und lndonesien heimisch sind. Diese Eukatyptus-Bäume
haben a[[e den gteichen Abstand zueinander, wachsen in die gteiche Richtung und haben
rs atte die gteiche Größe. ln sotch einer Anordnung ähnetn sie mehr einer Baumschule ats
einem Watd. Ein geeigneter Lebensraum für andere Pflanzen und auch Tiere ist das
nicht, es gibt auf diesen Flächen nämtich weder Ptatz noch Nahrung. Umwettaktivisten
bezeichnen sie deshalb als IGrüne Wüsten".
Zudem, so die Aktivisten weiter, handett es sich eher um Hotz-Ptantagen zur
zo industriellen produktion von Zettstoff und Papier oder von Feuerhotz als um Wätder' A[s
besonders probtematisch betrachten die Umwettorganisationen aber, dass für die neuen
Aufforstungsprogramme auch gentechnisch manipulierte Bäume erlaubt sind. Bereits
2
2006 hatte der brasilianische Konzern Suzaruo PAPEL E CELULosE versuchsweise mit dem
Anbau des so genannten Gentech-Eukatyptus begonnen. Umweltschützer protestierten
2s erfotgtos. lnzwischen genehmigte die brasitianische Regierung die kommerzielte
-
Nutzung des Eukatyptus-Hotzes, auch des Holzes der Gentech-Bäume. Die Konzern-
Leitung von SuzRlro PArEL E CELULosT sieht nur Vorteite: Der Gentech-Eukatyptus wächst
um zwölf Prozent schnetter ats herkömmticher Eukatyptus und infolgedessen kann er
der Atmosphäre rascher COz entziehen. Er hitft somit dem Ktima und auch dem
:o Regenwald.
Anne petermann vom Juslcr Ecoloev Pno;Ecr (GJEP)3 hätt dies für Greenwashinga:
GLoeRL
,,So[che schnel[er wachsenden Bäume brauchen natÜrtich auch mehr Wasser und
1
(t na) o 10.000 Quadratmeter (10.000 m2)
ein Hektar
pnprl r Crlulose ist ein brasitianisches Unternehmen, das Zellstoff und Papier produziert. Es ist in mehr als
'Suzlr.ro
80 Ländern vertreten und damit eines der größten Unternehmen dieser Art weltweit,
3
GlomlJusrrce Ecoloey pRoJEcr (eJEp) ist eine US-amerikanische Nichtregierungsorganisation (NGo), die sich u.a' für
den Schutz der Bäume einsetzt.
tech n ische iversität *&*&q Zentrumfür
un § § * M.HochschutBiLdung
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Nährstoffe, was tangfristig den Grundwasserspieget absenkt und den Boden aus[augt'"
Pauto Yoshio Kageyama, Professor für Forstwissenschaft an der UrutvrnslDADE SAo Pnolo
35 (USp) sieht außerdem die Wahrscheintichkeit, dass genetisch veränderte Bäume auch
Nutzpftanzen und somit Lebensmittet mit ihrem manipulierten Gen-Materia[ genetisch
verunreinigen könnten, wetches damit in die Nahrungskette gelangen würde. ,,Brasilien
produziert etwa 40.000 Tonnen Honig pro Jahr", so erktärt Kageyama. ,,Die von den
Bienen gesammelten Potlen des Gentech-Eukatyptus könnten den Honig verunreinigen
und damit dessen Wert auf dem Weltmarkt verringern."
Doch auch wenn man den Einsatz von Gentechnik unberücksichtigt [ieße, könnten die
"Grünen Wüsten" den natürtich gewachsenen Watd nicht ersetzen. Zu diesem Schtuss
kommen jedenfatts neue Studien aus den USA. Bisher sah man die Bedeutung der
Wälder für das Ktima meist in der Reduzierung des Treibhausgases COz. Doch sie sind
45 auch auf andere Weise nütztich. Wissenschaftter der ORrcoru Stnru UNIvERSITY (oSU)
wiesen nun nach, dass sehr alte Watdbestände, atso die Ur- bzw. Primärwälder, das
lokate und damit indirekt auch das gtobale Ktima stärker abkühlen als künsttich
angetegte Wätder mit einer einheitlich gteichen Bepftanzung. Naturwä[der mit
unterschiedtichen Baumgrößen mit unterschiedIichen Blättern in unterschiedlicher
s0 Höhe und vieten unterschiedlichen Tier- und Pftanzenarten seien im Frühting
und im Sommer bis zu 2,5 Grad CeLsius kühter als von Menschen angetegte Wätder. Dies
unterstreiche die Wichtigkeit des Schutzes von atten Naturwaldbeständen, resümieren
die Forscher.
lm Fokus einer weiteren Studie an der UuvrRStrY oF CotlNEcrtcur (UCONN) standen
55 so genannte Sekundärwälder, also Wälder, die sich nach der Abhotzung
ohne menschtiches Eingreifen regenerieren. Anstatt aber die abgeholzten F[ächen in
Brasitien kostenintensiv aufzuforsten, schlagen die Wissenschaftter um die Biotogin
Robin L. Chazdon vor, auf jede Aufforstungzu verzichten. Das sei die beste und auch die
bittigste Klimaschutzmaßnahme. Würde man nämlich in ganz l-ateinamerika auf diesen
frei gewordenen Ftächen Wätder einfach natürtich nachwachsen lassen, so könnten
diese innerhalb von 40 Jahren die gesamten COz-Emissionen der vergangenen 20 Jahre
in dieser Region aufnehmen und speichern. ,,Diesem kostengünstigen Weg zut
Regenerierung von Wätdern und zur Reduzierung von COz sotlten Potitiker rnehr
Aufmerksamkeit schenken," fordert die Biotogin Chazdon. Genau dies sieht das 2015
55 vereinbarte Abkommen zwischen Brasilien und den USA jedoch nicht vor, sondern das
Gegenteit: künsttiche Aufforstung abgehotzter Ftächen und damit die Verhinderung der
natürlichen Regeneration der Wä[der.
o
"Greenwashing" ist eine kritische Bezeichnung für Werbung, die das Ziet hat, ein Unternehmen in der Öffenttichkeit
ats umwettfreundtich darzustel[en, ohne dass es dafür Nachweise gibt.
tech n ische un iversität ffihh.',::HlJH,,oun*
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Familienname:
Vorname:
Grüne Wüsten
Warum viele neue Bäume einen atten Watd nicht ersetzen können
)
m Wälder, die ohne das Zutun von Menschen wieder wachsen, nachdem sie abgehotzt
wurden
)
ffi WaW"r, die nur durch das Zutun von Menschen entstanden sind
und eine einheitliche Bepftanzung aufweisen
2. Brasilien forstet bereits seit den 1960er Jahren immer wieder viele Hektar 2,5
Land auf. Warum ist dies aus Sicht der Regierung so wichtig?
Erktären Sie ausreichend ausfü h rtic h. (Sätze)
tech n ische un iversität xhk.r::i{glJlü,,oun*
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denn erkann
2,5
6. Wetche Vorteile hätte es laut der Urutvensrw oF Corrrurcrrcur,
wenn man
in Lateinamerika abgehotzte F[ächen nicht wieder aufforsten würde?
(Satzergänzung)
7. Beurteiten Sie mithitfe des Textes: Haben die Personen und lnstitutionen 7
die Ihnen zugeordneten Aussagen sinngemäß tatsächlich so gemacht?
Was ist RtcHlc (R)? Was ist FALScH (F)? Kreuzen Sie an (X)!
Aussage R F
8. Beantworten Sie diese Fragen zum Textbezugt Worauf bezieht sich ... 3
ffi
K1 K2
Unterschrift: