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Newsletter für die

Aktiengesellschaft
Aktuelle Rechtsprechung und relevante Neuerungen

2. Quartal 2021

allenovery.de
Highlights
LG Frankfurt a.M. zur Beschlussanfechtung wegen virtuell durchgeführter
Hauptversammlung
Das LG Frankfurt a.M. hatte über eine Anfechtungsklage gegen Entlastungs- und Wahlbeschlüsse im Rahmen
einer virtuellen Hauptversammlung zu entscheiden und nahm hierin Stellung zum Gesetz über Maßnahmen im
Gesellschafts-, Genossenschafts-, Vereins-, Stiftungs- und Wohnungseigentumsrecht zur Bekämpfung der
Auswirkungen der COVID-19-Pandemie v. 27. März 2020 (COVMG). Hierbei stellte es zunächst die Wirksamkeit
des COVMG heraus und befand, dass den Vorgaben des COVMG im vorliegenden Fall entsprochen wurde.

OLG Frankfurt a.M. zur rechtmäßigen Zusammensetzung des Aufsichtsrats einer SE nach
deren Umwandlung
Das OLG Frankfurt a.M. hatte zu entscheiden, ob die Arbeitnehmer eines Unternehmens, an dem die in eine SE
umgewandelte Gesellschaft eine Minderheitsbeteiligung hält, der SE zugerechnet werden können. Hierbei lehnte
das Gericht eine konzernrechtliche Zurechnung ab und stellte fest, dass ein herrschender Einfluss eines
Unternehmens mit einer Minderheitsbeteiligung nur angenommen werden könne, wenn die Vermutung des § 17
Abs. 2 AktG für das Unternehmen mit einer Mehrheitsbeteiligung widerlegt werde.

Gesetz zur Stärkung der Finanzmarktintegrität (Finanzmarktintegritätsstärkungsgesetz –


FISG) im Bundesgesetzblatt verkündet
Am 10. Juni 2021 wurde das Gesetz zur Stärkung der Finanzmarktintegrität (Finanzmarktintegritätsstärkungsge-
setz – FISG) im Bundesgesetzblatt verkündet. Aus dem FISG ergeben sich neben einer Stärkung der Finanz-
marktaufsicht und einer intendierten Unabhängigkeit der Abschlussprüfer auch Änderungen im Aktiengesetz.

Abzugsteuerentlastungsmodernisierungsgesetz (AbzStEntModG) sieht Pflicht zur Aktio-


närsidentifikation vor
Am 8. Juni 2021 wurde das Gesetz zur Modernisierung der Entlastung von Abzugssteuern und der Bescheini-
gung der Kapitalertragssteuer (Abzugssteuerentlastungsmodernisierungsgesetz – AbzStEntModG) im Bundes-
gesetzblatt verkündet. Das AbzStEntModG enthält die Verpflichtung für börsennotierte Gesellschaften, Informati-
onen über die Identität ihrer Aktionäre zum Zeitpunkt des Gewinnverteilungsbeschlusses zu verlangen und die
ihnen übermittelten Informationen unverzüglich an das Bundeszentralamt für Steuern elektronisch zu übermit-
teln.

Verkündung des Gesetzes zur Einführung von elektronischen Wertpapieren (eWpG)


Am 9. Juni 2021 wurde das Gesetz zur Einführung von elektronischen Wertpapieren (eWpG) im Bundesgesetz-
blatt verkündet, nachdem der Deutsche Bundestag die vom Finanzausschuss vorgeschlagene Fassung am
6. Mai 2021 beschlossen hatte.

2 Newsletter für die Aktiengesellschaft | 2. Quartal 2021


Inhalt
Highlights 2
Aktuelle Rechtsprechung 4
Weitere Entscheidungen in Kürze 7
Sonstige Neuigkeiten 11
Update zum Kapitalmarktrecht 20
Literatur 22
Ansprechpartner 23

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Aktuelle Rechtsprechung
LG Frankfurt a.M. zur Beschlussanfechtung wegen virtuell durchgeführter AG-Hauptversammlung

Das LG Frankfurt a.M. hatte über eine Einberufung der Hauptversammlung


Anfechtungsklage gegen Entlastungs- und
Wahlbeschlüsse im Rahmen einer virtuellen Die durch das COVMG eingeräumte Form einer
Hauptversammlung zu entscheiden und nahm darin virtuellen Hauptversammlung in der
Stellung zum Gesetz über Maßnahmen im Pandemiesituation sei zudem auch ohne 2-Wege-
Gesellschafts-, Genossenschafts-, Vereins-, Kommunikation ausdrücklich zulässig und stehe im
Stiftungs- und Wohnungseigentumsrecht zur Ermessen der Geschäftsleitung. Dass die AG
Bekämpfung der Auswirkungen der COVID-19- hinsichtlich der Form der Durchführung in zu
Pandemie v. 27. März 2020 (COVMG). beanstandender Weise vorsätzlich gehandelt habe,
sei zum einen nicht hinreichend begründet worden
Sachverhalt und zum anderen ohnehin fernliegend. So würden
Hauptversammlungsdienstleister bei Gesellschaften
Die Kläger und ihr Streithelfer sind Aktionäre der mit einem großen Aktionärskreis von der
beklagten börsennotierten AG, deren ordentliche Durchführung einer Hauptversammlung mit 2-
Hauptversammlung 2020 in einer reinvirtuellen Wege-Kommunikation aufgrund der hierbei
Form stattfand. Die Tagesordnung sah u.a. die möglicherweise auftretenden Schwierigkeiten
Entlastung des Vorstands und des Aufsichtsrats grundsätzlich abraten. Weitere Ladungs- oder
sowie die Wahl neuer Aufsichtsratsmitglieder vor. Bekanntmachungsmängel lagen nach Ansicht des
Gerichts nicht vor. Die gesellschaftsseitige Vorgabe,
Wirksamkeit des COVMG
dass Fragen bis spätestens zwei Tage vor der
Nach Ansicht des LG Frankfurt a.M. konnte sich die Hauptversammlung im Wege elektronischer
Klage nicht auf eine Nichtigkeit aller in dieser Kommunikation eingereicht werden mussten,
Hauptversammlung gefassten Beschlüsse gemäß entspreche § 1 Abs. 2 S. 2 COVMG. Die
§ 241 Nr. 3 AktG stützen, weil – entgegen des vorgesehene Frist sei auf Grundlage des
Klägervorbringens – die virtuelle Art der einschlägigen § 121 Abs. 7 AktG richtig festgesetzt
Hauptversammlung nicht das Wesen der AG worden. Die vielseitigen Möglichkeiten, sich zur
verletze. Das Wesen der (deutschen) AG werde Hauptversammlung anzumelden (Online-Portal,
maßgeblich durch die gesetzlichen Bestimmungen Post, E-Mail oder Fax), lassen keine
des Aktienrechts definiert. Daher könne ein Verstoß Anmeldeerschwernisse oder einen Zwang zur
gegen das Wesen der AG nicht vorliegen, wenn die verfrühten Stimmabgabe erkennen.
beanstandete Vorgehensweise durch gesetzliche
Gegenanträge und Wahlvorschläge in der Online-
Regelungen des Aktienrechts vorgeschrieben bzw.
Hauptversammlung
ausdrücklich erlaubt ist. Während ihrer
Geltungsdauer gehörten auch die Vorschriften des Weiter schließe das COVMG das Antragsrecht nach
COVMG zum deutschen Aktienrecht und seien §§ 126, 127 AktG nicht aus. Angesichts der Struktur
deshalb auch Bestandteil des Wesens der AG. einer virtuellen Hauptversammlung sei es
Daher könne die Befolgung dieser Vorschriften nicht sachgerecht, dass Anträge von Aktionären nur zum
gegen das Wesen der AG verstoßen. Darüber Gegenstand der Versammlung gemacht werden
hinaus sei das COVMG ordnungsgemäß vom können, wenn diese rechtzeitig eingereicht wurden.
Deutschen Bundestag verabschiedet worden und
könne nicht als verfassungswidrig oder
europarechtswidrig bezeichnet werden.

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Anfechtung der Entlastungsbeschlüsse Die vorgebrachten Argumente, der Geschäftsleitung
sowie dem Aufsichtsrat die Entlastung zu versagen,
Die angegriffenen Entlastungsbeschlüsse seien konnten nach Auffassung des LG Frankfurt a.M.
schließlich von den Klägern und ihrem Streithelfer zum einen zeitlich nicht mehr im Rahmen des
als Ausdruck einer Mehrheitsentscheidung der Entlastungsbeschlusses berücksichtigt werden. So
Aktionäre hinzunehmen. könne ein Entlastungsbeschluss nicht wegen
Vorgängen angefochten werden, die länger als ein
Ein Entlastungsbeschluss sei anfechtbar, wenn er
Jahr zurückliegen und in einen Zeitraum fallen, für
gegen das Gesetz oder die Satzung verstößt oder
den bereits Entlastung erteilt wurde. Zum anderen
die Ermessensentscheidung auf der Gesellschaft
seien die Vorwürfe inhaltlich nicht geeignet, die
zuzurechnender fehlerhafter Informationsgrundlage
Entlastungsbeschlüsse anzufechten.
zustande gekommen ist (§ 243 Abs. 1 AktG). Dabei
sei zu bedenken, dass die Entlastung grundsätzlich
LG Frankfurt a.M., Urt. v. 23.02.2021, 3-05 O 64/20 – AG
im Ermessen der Hauptversammlung stehe. Erst
2021, 441
bei einem eindeutigen und schwerwiegenden
Gesetzes- oder Satzungsverstoß von Vorstand oder
Aufsichtsrat seien die Grenzen dieses Ermessens
überschritten und ein Entlastungsbeschluss wegen
eines Inhaltsmangels anfechtbar.

OLG Frankfurt a.M. zur rechtmäßigen Zusammensetzung des Aufsichtsrats einer SE nach deren
Umwandlung

Das OLG Frankfurt a.M. hatte zu entscheiden, ob Keine konzernrechtliche Zurechnung der
die Arbeitnehmer eines Unternehmens, an dem die Arbeitnehmer der GmbH
in eine SE umgewandelte Gesellschaft eine
Minderheitsbeteiligung hält, der SE zugerechnet Das OLG Frankfurt a.M. lehnte eine
werden können. konzernrechtliche Zurechnung der Arbeitnehmer
der GmbH zu der SE nach § 5 Abs. 1 S. 1 MitbestG
Sachverhalt ab. Nach Auffassung des Gerichts sei die GmbH
nicht Teil des Konzerns der Antragsgegnerin im
Die Beteiligten streiten im Rahmen eines Sinne von § 18 Abs. 1 AktG gewesen. Dies wäre
Statusverfahrens über die Zusammensetzung des jedoch Voraussetzung für eine Zurechnung der
Aufsichtsrats der ursprünglich als AG bestehenden GmbH-Beschäftigten gewesen (§ 5 Abs. 1 S. 1
Antragsgegnerin nach deren Umwandlung in eine MitbestG).
SE. Der Antragsteller war Aktionär der
Antragsgegnerin. Im Jahr 2017 beschloss die Keine konzernrechtliche Abhängigkeit der GmbH
Antragsgegnerin durch ihre Hauptversammlung die von der SE
Umwandlung von einer AG in eine SE. Zum
Zeitpunkt der Umwandlung besaß die AG – neben In erster Linie werde ein beherrschender Einfluss
anderen Anteilen – 49 % der Gesellschaftsanteile durch Stimmenmacht gewährt, so der Senat. Eine
an einer GmbH, die zu diesem Zeitpunkt mehr als vermutete Abhängigkeit der GmbH nach § 17
1.300 Arbeitnehmer beschäftigte. Streitig ist Abs. 2 AktG scheide aufgrund der
zwischen den Beteiligten, ob die Arbeitnehmer der Minderheitsbeteiligung der SE in Höhe von 49 %
GmbH der SE konzernrechtlich zuzurechnen sind. aus. Im Übrigen könne die SE auch keinen
beherrschenden Einfluss im Sinne von § 17 Abs. 1
AktG auf die GmbH ausüben, so dass auch insofern
keine konzernrechtliche Abhängigkeit gegeben sei.
Nach Überzeugung des Senats ergäbe sich aus

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§ 43 S. 1 SEBG insbesondere auch keine weite Widerlegung der Abhängigkeitsvermutung des § 17
Auslegung des Konzernbegriffs des § 17 Abs. 1 Abs. 2 AktG erforderlich
AktG. Für einen beherrschenden Einfluss im Sinne
des § 17 Abs. 1 AktG sei erforderlich, dass das Das OLG Frankfurt a.M. betonte schließlich, dass
beherrschende Unternehmen dem abhängigen für das Unternehmen mit einer
Unternehmen für dessen Geschäftsführung Minderheitsbeteiligung ein herrschender Einfluss
Weisungen erteilt und deren Befolgung erzwingen nur angenommen werden könne, wenn die
kann oder, zumindest auf längere Sicht, Vermutung des § 17 Abs. 2 AktG für das
Konsequenzen im Falle der Nichtbefolgung der Unternehmen mit einer Mehrheitsbeteiligung
Weisungen herbeiführen kann. Der beherrschende widerlegt wird. Insofern müsse der Nachweis
Einfluss müsse auf einer ausreichend gesicherten geführt werden, dass das mehrheitlich beteiligte
Grundlage bestehen – nur gelegentliche oder Unternehmen aus Rechtsgründen keinen
zufällige Einflussmöglichkeiten reichten insoweit beherrschenden Einfluss ausüben kann. Bloße
nicht aus. Zwar brauche der beherrschende Einfluss tatsächliche Umstände, die den an sich rechtlich
nicht vollständig gesellschaftsrechtlich abgesichert abgesicherten beherrschenden Einfluss behindern,
sein, gleichwohl sei nach Auffassung des Gerichts würden die Abhängigkeit ebenso wenig widerlegen
ein Zusammenspiel aus rechtlichen und wie die tatsächliche Nichtausübung eines rechtlich
tatsächlichen Umständen mit der möglichen Einflusses.
Minderheitsbeteiligung erforderlich, um einen
beherrschenden Einfluss annehmen zu können. OLG Frankfurt a.M., Beschl. v. 23.02.2021, 21 W 134/20,
ZIP 2021, 953

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Weitere Entscheidungen in Kürze
OLG Hamburg zum Treuepflichtverstoß der Mehrheitsaktionärin bei Bezugsrechtskapitalerhöhung unter
Börsenkurs (sogenannter faktischer Bezugszwang)

Das OLG Hamburg hatte sich mit der einer börsennotierten AG eintreten. Denn bei
Rechtswidrigkeit des Beschlusses über eine Nichtzeichnung neuer Anteile bestehe die Gefahr,
Kapitalerhöhung zu befassen, der Bezugsrechte zu dass es zur Verwässerung der eigenen Beteiligung
einem unter dem Börsenkurs der Altaktien komme.
liegenden Ausgabebetrag vorsah.
Im vorliegenden Fall sei die Etablierung eines
Sachverhalt faktischen Bezugszwangs jedoch nicht feststellbar.
An einen Treuepflichtverstoß seien hohe
Die Hauptversammlung der Antragstellerin, eine Anforderungen zu stellen, eine pauschale
börsennotierte AG, beschloss eine Kapitalerhöhung Betrachtung verbiete sich. Nach Auffassung des
unter Wahrung des Bezugsrechts zu einem Gerichts komme es vielmehr auf die Umstände des
Ausgabebetrag in Höhe von EUR 28,00 je Aktie. Einzelfalls an. Ein Ausgabepreis, der mehr als 50 %
Die Bezugsrechte der Aktionäre waren frei vom Börsenkurs abweicht, sei nicht per se
übertragbar und sollten mindestens im Freiverkehr unangemessen niedrig. Dem Interesse der
handelbar sein. Der Börsenkurs der Anteile der Aktionäre am Schutz vor Verwässerung sei
Antragstellerin lag am Tag der Hauptversammlung vielmehr schon durch Einräumung des
bei ca. EUR 100,00, der Anteil einer Aktie am Bezugsrechts ausreichend Rechnung getragen.
Reinvermögen der Gesellschaft bei EUR 155,00.
Die Antragstellerin habe außerdem dargelegt, dass
Gegen den Kapitalerhöhungsbeschluss erhob die durch die Möglichkeit, die Bezugsrechte zu handeln,
Antragsgegnerin, eine Aktionärin der etwaige Nachteile für nicht an der Kapitalerhöhung
Antragstellerin, Anfechtungsklage vor dem LG teilnehmende Aktionäre kompensierbar seien. Für
Hamburg. Die Antragstellerin leitete daraufhin das einen solchen Handel sei nicht der wahre (innere)
Freigabeverfahren vor dem OLG Hamburg ein. Wert der Aktie maßgeblich. Es komme auf den
rechnerischen Börsenkurs nach Durchführung der
Keine Anfechtbarkeit wegen faktischen
Kapitalerhöhung an. Käme es hingegen auf den
Bezugszwangs
inneren Wert an, müsste dieser vor jeder
Die Anfechtung des Kapitalerhöhungsbeschlusses Kapitalerhöhung ermittelt werden, was die
wegen eines unangemessen niedrigen Flexibilität der Kapitalzufuhr erheblich einschränken
Ausgabebetrags sieht das Gesetz ausdrücklich nur würde. Die Darlegungslast dafür, dass der
für den Fall des Bezugsrechtsausschlusses vor Bezugsrechtshandel unter Umständen nicht
(§ 255 Abs. 2 AktG). Bei bestehendem Bezugsrecht ausreichend funktioniert, trage die Antragsgegnerin
komme nach Ansicht des OLG Hamburg jedoch (hier: die Anfechtungsklägerin).
eine Anfechtung wegen Treuepflichtverstoßes
gemäß § 243 Abs. 1 AktG in Betracht, wenn ein zu OLG Hamburg, Beschl. v. 12.02.2021 – 11 AktG 1/20,
niedriger Ausgabekurs zu einem faktischen ZIP 2021, 794

Bezugszwang führe. Ein solcher könne auch bei

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OLG Köln zur Stimmrechtszurechnung nach § 30 WpÜG bei Interessensschutzklauseln und „Stand-
Still“-Vereinbarungen

Das OLG Köln hatte über die Frage der Zurechnung (BGH NZG 2014, 985) bereits abgelehnt. Die
gemäß § 30 WpÜG auf Grundlage eines acting in Entscheidung des OLG Köln beschränkt sich daher
concert wegen bestimmter vertraglicher auf die Frage, ob die Erforderlichkeit eines
Vereinbarungen – namentlich Pflichtangebots aus einem abgestimmten Verhalten
Interessenschutzklauseln und „Stand-Still“- nach § 30 Abs. 2 WpÜG erwuchs.
Vereinbarungen – zu entscheiden.
Das OLG Köln lehnte eine Zurechnung wegen eines
Sachverhalt acting in concert jedoch ab. Ein abgestimmtes
Verhalten setze voraus, dass der Bieter und der
Die Beklagte hatte im Rahmen einer Übernahme Dritte sich über die Ausübung von Stimmrechten
mehr als 60 % der Aktien einer börsennotierten verständigen oder mit dem Ziel einer dauerhaften
Akiengesellschaft (A AG) von der Hauptaktionärin und erheblichen Änderung der unternehmerischen
(B AG) erworben. Im Zuge dessen veröffentlichte Ausrichtung der Zielgesellschaft in sonstiger Weise
die Beklagte ein freiwilliges Übernahmeangebot für zusammenwirken. Diese Voraussetzungen seien
Aktien der A AG zum Preis von EUR 25,00 je Aktie. bezüglich der Vereinbarungen zwischen der
Die Klägerin, eine Aktionärin der A AG, nahm das Beklagten und der B AG nicht erfüllt. Eine
Angebot an. Schon zuvor hatte die B AG als Interessensschutzklausel solle im Rahmen einer
damalige Muttergesellschaft der A AG mit der Übernahme lediglich den gesellschaftsrechtlichen
Beklagten Vereinbarungen zum Aktienerwerb, zu status quo der Zielgesellschaft im Zeitraum
Interessenschutzklauseln sowie eine „Stand-Still“- zwischen Signing und Closing schützen. Es handle
Vereinbarung getroffen. sich nur um eine vertragliche Konkretisierung der
allgemeinen Leistungstreuepflicht des Verkäufers.
Die Klägerin nahm die Beklagte auf
Regelungen, die lediglich die bereits aus § 242 BGB
Differenzzahlung gemäß § 31 WpÜG bzw. auf
folgende Verpflichtung, den Vertragszweck nicht zu
Schadensersatz wegen eines unterlassenen
gefährden, abbilden, seien nicht als
Pflichtangebots gemäß § 35 WpÜG in Anspruch,
kontrollbegründende Interessensberücksichtigung
gerichtet auf die Differenz zwischen den tatsächlich
zu qualifizieren. Sie führten demnach nicht zu einer
gezahlten EUR 25,00 je Aktie und der ihrer Ansicht
Zurechnung aufgrund acting in concert. Auch eine
nach geschuldeten Gegenleistung aus dem
„Stand-Still“-Vereinbarung stelle allenfalls eine
unterlassenen Pflichtangebot. Dieses hätte nach
„spätere, bisher noch nicht erfolgte
Ansicht der Klägerin bereits aufgrund der
Verhaltensabstimmung“ dar.
Ursprungsvereinbarung zwischen der Beklagten
und der B AG im September 2008 ergehen müssen. Parallel zu diesem Beschluss erging eine nahezu
identische Entscheidung eines anderen Senats des
Entscheidung des OLG Köln OLG Köln (OLG Köln v. 16.12.2020 – 13 U 231/17).
Das Gericht ließ die erneute Revision zum BGH zu.
Einen Kontrollerwerb (§ 29 Abs. 2 WpÜG) aufgrund
lediglich schuldrechtlicher Ansprüche der Beklagten
OLG Köln, Beschl. v. 16.12.2020 – 13 U 166/11, AG 2021,
auf Übertragung der Aktien aus der
279
Ursprungsvereinbarung gemäß § 30 Abs. 1 S. 1
Nr. 5 WpÜG hatte der BGH im Verfahrensverlauf

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BGH zum Ausschluss der Haftung wegen Prospektfehlers

Der BGH hatte in einem Kapitalanleger- im Prospekt gemacht wurden, für die
Musterverfahren über den Ausschluss der Haftung Börsenpreisminderung mitursächlich war.
bei einem Prospektfehler zu entscheiden.
Auch sei entgegen der Ansicht des OLG Frankfurt
Sachverhalt a.M. ein Haftungsausschluss des § 46 Abs. 2 Nr. 2
BörsG a.F. nicht schon dann anzunehmen, wenn
Rechtsbeschwerde gegen den vorherigen das maßgebliche Risiko im Börsenpreis
Musterentscheid des OLG Frankfurt a.M. legten berücksichtigt werde. Vielmehr müsse der
sowohl Anleger der Deutschen Telekom AG Nachweis geführt werden, dass das dem fehlerhaft
stellvertretend für 17.000 Kläger, als auch die im Prospekt aufgeführten Sachverhalt
Deutsche Telekom AG selbst ein. Die Deutsche zugrundeliegende Risiko nicht mitursächlich für die
Telekom AG hat im Jahr 2000 beim sogenannten Börsenpreisentwicklung war.
„Dritten Börsengang“ Aktien unter Veröffentlichung
eines Prospekts verkauft, wobei der Prospekt Bestätigt wird hingegen vom BGH, dass der
fehlerhaft war. In Folge dessen sank der Nachweis für einen Wertpapiererwerb unabhängig
Börsenpreis und gegen die Deutsche Telekom AG vom Prospekt gemäß § 46 Abs. 2 Nr. 1 BörsG a.F.
erging eine Musterklage, bei der das OLG Frankfurt nicht alleine durch den Nachweis einer
a.M. ihr Verschulden feststellte. Das OLG Frankfurt „Anlagestimmung“ geführt werden könne. Es
entschied insoweit, dass die bedürfe einer Einzelfallbetrachtung. Ein mittelbarer
Verschuldensvermutung gemäß § 46 Abs. 1 BörsG Prospekteinfluss sei ausreichend, wenn die
a.F. nicht widerlegt wurde und der unrichtige Anlageempfehlung von einem Dritten abgegeben
Sachverhalt des Prospekts zur Minderung des wurde, der Einsicht in den Prospekt hatte.
Börsenpreises gemäß § 46 Abs. 2 Nr. 2 BörsG a.F.
beigetragen habe. Der BGH bestätigte schließlich, dass es für eine
Entlastung vom Vorwurf der groben Fahrlässigkeit
Entscheidung des BGH gemäß § 46 Abs.1 BörsG a.F. nicht ausreiche,
externe fachkundige Berater hinzuzuziehen.
Der BGH verwies die Entscheidung unter teilweiser Vielmehr müsse stets eine eigene
Aufhebung an das OLG Frankfurt a.M. zurück. Für Plausibilitätskontrolle des Prospekts zu diesem
die haftungsausfüllende Kausalität nach § 46 Abs. 2 Zwecke erfolgen.
Nr. 2 BörsG a.F. komme es nicht darauf an, ob der
Prospektfehler als solcher zur Minderung des BGH, Beschl. v. 15.12.2020 – XI ZB 24/16, ZIP 2021, 508
Kaufpreises beigetragen habe. Ausschlaggebend
sei, ob der Sachverhalt, über den falsche Angaben

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LG München I zur Beurkundung und Auslegung von Hauptversammlungsbeschlüssen

Das LG München I hatte im Rahmen einer Amtszeit von Nachfolgern eines vor Ablauf seiner
Beschlussmängelklage über die Prozessfähigkeit Amtszeit aus dem Aufsichtsrat ausgeschiedenen
einer AG bei Klagen gegen Mitglieds jeweils auf eine „Wahl mit Wirkung ab
Hauptversammlungsbeschlüsse zur Wahl von Beendigung dieser Hauptverammlung bis zur
Aufsichtsratsmitgliedern und den zwingenden Beendigung der Hauptversammlung, die über die
Bestandteil des Hauptversammlungsprotokolls zum Entlastung für das Geschäftsjahr 2020 beschließt“.
Ergebnis der Abstimmung zu entscheiden.
Die Gegenanträge wurden zur Anlage der
Sachverhalt notariellen Niederschrift genommen. In der
Niederschrift wird zum Teil auf die „klargestellte
Die Parteien stritten über die Wirksamkeit von drei Version der Gegenanträge des Aktionärs … S…“
Beschlüssen einer Hauptversammlung der oder auf den „Beschlussvorschlag des Aktionärs …
beklagten AG, die jeweils die Wahl eines Mitglieds S…“ verwiesen. Zu den Beschlussvorschlägen
in den Aufsichtsrat zum Gegenstand hatten. Gegen wurde in der Niederschrift aufgenommen, dass der
diese hatte ein Aktionär Anfechtungsklage und Vorschlag des Aktionärs S bekannt gegeben wurde.
hilfsweise Nichtigkeitsklage erhoben. Anschließend heißt es u.a. in der Niederschrift,
dass die Wahl „bis zur Beendigung der
Die Beklagte veröffentlichte die Einladung zur
Hauptversammlung, die über die Entlastung für das
ordentlichen Hauptversammlung im
Geschäftsjahr 2020 beschließt, erfolge“, obwohl das
Bundesanzeiger. Auf der Tagesordnung standen
nicht Teil des Beschlussvorschlags von Aktionär S,
keine Wahlen zum Aufsichtsrat. Aktionär S stellte
sondern von Aktionär T war. Bei den Feststellungen
ein Ergänzungsverlangen (§ 122 Abs. 2 AktG), mit
zu den Beschlussergebnissen der
dem er die Abwahl von drei Aufsichtsratsmitgliedern
Tagesordnungspunkte 10, 12 und 14 heißt es
(Tagesordnungspunkte 9, 11 und 13) und die
schließlich jeweils, dass die Hauptversammlung
Neuwahl von drei Aufsichtsratsmitgliedern jeweils
„den Beschlussvorschlag von … S… wie im
„für die Restdauer der Amtszeit des bisherigen
Bundesanzeiger vom … veröffentlicht“ mit der
Aufsichtsrates“ (Tagesordnungspunkte 10, 12 und
erforderlichen Mehrheit angenommen habe.
14) verlangte. Die dementsprechende Ergänzung
der Tagesordnung wurde im Bundesanzeiger Prozessfähigkeit
veröffentlicht.
Das LG München I bejahte die Prozessfähigkeit der
In der Hauptversammlung gab der Beklagten (§ 51 Abs. 1 ZPO). Die AG werde durch
Versammlungsleiter bekannt, dass die drei den Vorstand und den Aufsichtsrat vertreten
Aufsichtsratsmitglieder ihr Amt mit Ablauf der (§§ 250 Abs. 3 S. 1, 246 Abs. 2 S. 2 AktG). Dass
Hauptversammlung niedergelegt hätten. Er führte mit der Klage die Nichtigkeit der Wahl der Mitglieder
aus, dass er die ergänzten Tagesordnungspunkte des Aufsichtsrats geltend gemacht wird, stehe
nicht in der Forn zur Abstimmung stellen werde, da weder der Prozessfähigkeit noch der Wirksamkeit
sie nicht hinreichend bestimmt seien. Es bestünde der Zustellung der Klage entgegen. Das Gesetz
aber die Möglichkeit zu Gegenanträgen. ordne ausdrücklich die Doppelvertretung durch
Vorstand und Aufsichtsrat an. Dies gelte auch für
Daraufhin stellte ein Vertreter des Aktionärs T zu
den Fall, in dem sich die
den Tagesordnungspunkten 10, 12 und 14
Nichtigkeitsfeststellungsklage gegen die Wahlen
betreffend die Wahl der Mitglieder in den
zum Aufsichtsrat richtet.
Aufsichtsrat Gegenanträge. Diese sollten laut
Antragsteller auf den Formulierungen der Niederschrift
Beschlussvorschläge des Ergänzungsverlangens
des Aktionärs S basieren. Abweichend lauteten Das LG München I entschied, dass die Wahlen zum
diese im Hinblick auf die Satzungsregelung zur Aufsichtsrat (Tagesordnungspunkte 10, 12 und 14)

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nichtig sind, weil diese Beschlüsse nicht nach § 130 aber nicht vertragliches Rechtsgeschäft eigener Art,
Abs. 2 S. 1 AktG beurkundet worden seien (vgl. auf das die Vorschriften über die Auslegung von
§§ 250 Abs. 1, 241 Nr. 2 AktG). Unter Willenserklärungen (§§ 133, 157 BGB) keine
Berücksichtigung des Normzwecks von § 130 Anwendung finden könnten. Es komme vielmehr auf
Abs. 2 S. 2 AktG sei der notariellen Niederschrift den Willen der Hauptversammlung an, der durch
der Inhalt des Beschlusses nicht mit der eine objektive, aus Sicht eines Dritten
erforderlichen Klarheit zu entnehmen. vorzunehmende Auslegung zu bestimmen sei.

Die Niederschrift habe eine zweifelsfreie Im vorliegenden Fall seien der Niederschrift
Dokumentation der Willensbildung der unterschiedliche Beschlussinhalte zu entnehmen.
Hauptversammlung zu gewährleisten. Es läge dabei Einerseits werde auf die Beschlussvorschläge von
im Interesse der Gesellschaft, der künftigen S wie im Bundesanzeiger veröffentlicht verwiesen,
Aktionäre und der Gläubiger, dass dies in andererseit auf die Gegenanträge von Aktionär T.
ordnungsgemäßer und Streitigkeiten Dabei unterschieden sich diese insbesondere mit
ausschließender Weise geschieht. Es sei daher Blick auf die Amtszeit der zu wählenden Mitglieder
auch die Feststellung des Beschlusses mit einem zum Aufsichtsrat. Dies führe dazu, dass die
bestimmten Inhalt zwingender Bestandteil des künftigen Aktionäre und die Gläubiger der
Protokolls. Dieser müsse aus Gründen der Gesellschaft nicht zwingend ermitteln könnten,
Rechtssicherheit klar festgehalten werden. welche Beschlüsse in der Hauptversammlung
gefasst wurden. Es blieben deshalb erhebliche
Die Niederschrift der Hauptversammlung sei einer Zweifel darüber, für welche Amtszeit die drei in den
Auslegung zugänglich. Da der Inhalt der gefassten Gegenanträgen genannten Mitglieder des
Beschlüsse wiedergegeben wird, müssten Aufsichtsrats gewählt werden sollten.
dieselben Grundsätze zur Auslegung herangezogen
werden wie für den Beschluss selbst. Ein LG München I, Urt. v. 27.08.2020 – 5 HK O 17731/19, AG
Hauptversammlungsbeschluss sei ein mehrseitiges, 2021, 246

OLG Frankfurt a.M. zur Statthaftigkeit des Freigabeverfahrens bei Anfechtungs- und Nichtigkeitsklagen
gegen eine Kapitalherabsetzung

Das OLG Frankfurt a.M. hatte über die Statthaf- kanntgemacht. Die Antragsgegnerin, eine Minder-
tigkeit des Freigabeverfahrens bei Anfechtungs- heitsaktionärin der AG mit einer Beteiligung von
und Nichtigkeitsklagen gegen eine Kapitalherabset- EUR 130,00 am Grundkapital, legte auf der Haupt-
zung sowie über den Anwendungsbereich des versammlung der Gesellschaft Widerspruch ein und
§ 246a Abs. 2 Nr. 2 AktG zu entscheiden. erhob anschließend Anfechtungs- und Nichtigkeits-
klage gegen den Kapitalherabsetzungsbeschluss.
Sachverhalt Daraufhin stellte die AG einen Freigabeantrag.

Die Antragsstellerin, eine nicht börsennotierte AG, Entscheidung des OLG Frankfurt a.M.
beschloss auf ihrer Hauptversammlung, das Grund-
kapital von EUR 15,6 Mio. auf EUR 50.000 herab- Der Senat gab dem Freigabeantrag der antragsstel-
zusetzen, den Betrag in die Kapitalrücklage einzu- lenden AG vollumfänglich statt.
stellen, die Aktien im Verhältnis 12:1 zusammenzu-
legen und eine Behandlung von Spitzen zu regeln. Nach Auffassung des Gerichts ist das Freigabever-
Den Aktionären der Gesellschaft gegenüber wurde fahren nach § 246a AktG auch bei Anfechtungs-
dies durch Veröffentlichung im Bundesanzeiger be- und Nichtigkeitsklagen gegen eine Kapitalherabset-
zung statthaft. Die Auffassung der Antragsgegnerin,

allenovery.de 11
die Regelungen des Squeeze-Outs nach §§ 327a ff. entgegegen der Auffassung der Antragsgegnerin,
AktG seien abschließend für eine Elimination von keine Korrektur des Anwendungsbereichs des
Minderheitsaktionären, lehnte das Gericht ab. Die § 246a Abs. 2 Nr. 2 AktG aus verfassungsrechtli-
Kapitalherabsetzung als solche bezwecke demnach chen Gründen geboten. Durch das Quorum solle
nicht den Ausschluss von Minderheitsaktionären. verhindert werden, dass Kleinaktionäre unterneh-
Diesen verblieben mindestens aus ihrer mitglied- mensstrukturelle Maßnahmen von größter Bedeu-
schaftlichen und vermögensrechtlichen Beteiligung tung aufhalten können. Die Interessen eines Klein-
immer noch „Spitzen“, die sie durch Zukauf weiterer aktionärs, der nicht mindestens einen anteiligen Be-
Teilrechte oder unter Verzicht auf ihre Mitgliedschaft trag von EUR 1.000 am Grundkapital hält, seien ge-
veräußern könnten. Darüber hinaus gäbe es neben genüber den Interessen der Gesellschaft (und ihrer
dem Squeeze-Out gesetzlich zulässige und aner- übrigen Aktionäre, die dem Beschluss zugestimmt
kannte Formen der Kapitalherabsetzung, die auf haben) immer nachrangig.
den Ausschluss der Minderheitsaktionäre zielen.
OLG Frankfurt a.M., Beschl. v. 15.12.2020 – 5 AktG 2/20,
Das Gericht entschied ferner, dass der Freigabean- ZIP 2021, 748
trag wegen des - auf Seiten der Antragsgegnerin -
fehlenden Quorums von EUR 1.000 nach § 246a
Abs. 2 Nr. 2 AktG begründet sei. Insbesondere sei,

12 Newsletter für die Aktiengesellschaft | 2. Quartal 2021


Sonstige Neuigkeiten
Abzugsteuerentlastungsmodernisierungsgesetz (AbzStEntModG) sieht Pflicht zur
Aktionärsidentifikation vor

Am 8. Juni 2021 wurde das Gesetz zur verwahren. Durch § 45b Abs. 9 EStG wird erstmals
Modernisierung der Entlastung von Abzugsteuern eine Pflicht für inländische börsennotierte
und der Bescheinigung der Kapitalertragsteuer Gesellschaften zur Identifikation ihrer Aktionäre
(Abzugsteuerentlastungsmodernisierungsgesetz – eingeführt. Das Verfahren des
AbzStEntModG) im Bundesgesetzblatt verkündet. Kapitalertragsteuerabzugs für die zum Steuerabzug
Verpflichteten wird dadurch erschwert. Die
Das AbzStEntModG sieht in § 45b Abs. 9 EStG eine Einführung dieser Meldepflicht wurde mit der
neue elektronische Meldepflicht für inländische Erforderlichkeit der Betrugsbekämpfung und der
börsennotierte Gesellschaften vor. Diese haben Sicherung des Steueraufkommens begründet.
künftig gemäß § 67d AktG Informationen über die
Identität ihrer Aktionäre zum Zeitpunkt ihres Nach § 52 Abs. 44b EStG soll diese Regelung
Gewinnverteilungsbeschlusses zu verlangen. Die erstmals auf Kapitalerträge angewendet werden, die
ihnen übermittelten Informationen sind sodann dem Gläubiger nach dem 31. Dezember 2024
unverzüglich elektronisch nach Maßgabe des § 93c zufließen.
AO an das Bundeszentralamt für Steuern zu
übermitteln. Das AbzStEntModG ist im BGBl. I S. 1259
verkündet und abrufbar unter:
Bislang enthielt § 67d AktG einen frei
auszuübenden Informationsanspruch der https://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav#__bgbl
börsennotierten Gesellschaft gegenüber den __%2F%2F*%5B%40attr_id%3D%27bgbl121s125
9.pdf%27%5D__1623227243753
Intermediären, die die Aktien der Gesellschaft

Gesetz zur Stärkung der Finanzmarktintegrität (Finanzmarktintegritätsstärkungsgesetz – FISG) im


Bundesgesetzblatt verkündet

Am 10. Juni 2021 wurde das Gesetz zur Stärkung und für Verbraucherschutz erarbeitet wurde,
der Finanzmarktintegrität (FISG) im veröffentlichte die Bundesregierung am
Bundesgesetzblatt verkündet, am 1. Juli 2021 tritt 16. Dezember 2020 ihren Regierungsentwurf (vgl.
es in Kraft. Aufgrund von Übergangsvorschriften hierzu Newsletter für die AG, Q4/2020, S. 20 f.).
greifen einige Regelungen allerdings erstmals ab Das nun verkündete Gesetz weicht von diesem nur
dem 1. Januar 2022. geringfügig ab.

Das FISG ist Teil des „Aktionsplans zur Bilanzkontrollverfahren


Bekämpfung von Bilanzbetrug und zur Stärkung der
Kontrolle über Kapital- und Finanzmärkte“, auf den Zunächst wird abweichend vom Regierungsentwurf
sich die Bundesregierung Anfang Oktober 2020 in die Bilanzkontrolle zukünftig vollständig bei der
Reaktion auf den Wirecard-Bilanzskandal Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
verständigt hat. Nachdem noch im selben Monat ein (BaFin) gebündelt werden, die bis dato parallel
Referentenentwurf des Bundesministeriums der existierende private „Deutschen Prüfstelle für
Finanzen und des Bundesministeriums der Justiz Rechnungslegung“ (DPR) entfällt. Dort laufende

allenovery.de 13
Verfahren sollen bis Ende 2021 auf die BaFin Corporate Governance
übergeleitet werden.
Hinsichtlich der Corporate Governance
Im Zuge dieser Konzentration der Bilanzkontrolle börsennotierter Aktiengesellschaften sieht § 91
auf die BaFin erhält diese zukünftig auch Abs. 3 AktG-E eine Pflicht zur Errichtung interner
weitreichendere Kompetenzen gegenüber Kontrollsysteme (IKS) sowie entsprechender
Unternehmen. So hat die BaFin nun zur Risikomanagementsysteme (RMS) vor. Diese
Informationsgewinnung Herausgabeansprüche müssen im Hinblick auf den Umfang und die
gegenüber den zuständigen Risikolage der Unternehmenstätigkeit angemessen
Börsenaufsichtsbehörden sowie Durchsuchungs- und wirksam sein. Bei nichtbörsennotierten
und Beschlagnahmerechte (auch gegenüber Aktiengesellschaften steht die Entscheidung über
Dritten), sofern konkrete Anhaltspunkte für die Einrichtung solcher Systeme weiter im
erhebliche Verstöße gegen Leitungsermessen des Vorstands, wie dies zuvor
Rechnungslegungsvorschriften vorliegen. auch bei börsennotierten Gesellschaften der Fall
Außerdem ist sie künftig unmittelbar für Anlass- und war. Unklar bleibt mangels ausdrücklicher
Verdachtsprüfungen zuständig. Regelung, inwieweit auch ein Compliance-
Management-System, u.U. auch als Teil einer der
Unabhängigkeit und Haftung von Abschlussprüfern genannten Systeme, seitens des Gesetzgebers
erwünscht ist.
Darüber hinaus soll das FISG auch die
Unabhängigkeit der Abschlussprüfer stärken, um Darüber hinaus sieht das verkündete Gesetz bei
das Vertrauen der Marktteilnehmer in geprüfte Gesellschaften, die Unternehmen im öffentlichen
Bilanzen zu erhöhen. Dazu soll die bereits Interesse sind (§ 316a Satz 2 HGB-E), vor, dass
bestehende Rotationspflicht von Wirtschaftsprüfern mindestens ein Mitglied des Aufsichtsrats über
ausgeweitet werden. Demnach dürften Sachverstand auf dem Gebiet der
kapitalmarktorientierte Kapitalgesellschaften und Rechnungslegung und mindestens ein weiteres
diesen gleichgestellte Personenhandels- Mitglied über Sachverstand auf dem Gebiet der
gesellschaften, die Unternehmen von öffentlichem Abschlussprüfung verfügen muss (§ 100 Abs. 5
Interesse sind (§ 316a Satz 2 HGB-E), höchstens Aktg-E). Daneben müssen diese Gesellschaften
zehn Jahre lang durch denselben Abschlussprüfer über einen Prüfungsausschuss verfügen (§ 107
geprüft werden. Die derzeit (mit Ausnahme von Abs. 4 AktG-E), allerdings gilt hier die verlängerte
Finanzunternehmen) bestehende Möglichkeit der Umsetzungsfrist bis 1. Januar 2022. Neu gegenüber
Verlängerung der Mandatslaufzeit auf bis zu dem Regierungsentwurf ist, dass jedes Mitglied des
24 Jahre entfällt. Bei Vorliegen der Prüfungsausschusses ein Informationsrecht über
Voraussetzungen des § 318 Abs. 1a HGB darf ein die unternehmensinternen Zentralbereiche
Prüfungsmandat allerdings noch bis zum Ablauf des (Rechnungslegung, Abschlussprüfung, IKS, RMS)
30. Juni 2021 für das danach beginnende sowie das hat, welches über den Vorsitzenden des
darauffolgende Geschäftsjahr verlängert werden. Ausschusses bei den Leitern der
unternehmensinternen Zentralbereiche geltend
Parallel dazu wurden die Haftungshöchstgrenzen
gemacht werden kann.
für Abschlussprüfer angehoben, bei der Prüfung
kapitalmarktorientierter Unternehmen auf Zudem enthält § 109 Abs. 1 S. 3 AktG-E nun die
EUR 16 Mio. Für grob fahrlässiges wird es neben Maßgabe, dass der Vorstand nicht an Sitzungen
vorsätzlichem Verhalten künftig gar keine des Aufsichtsrats und dessen Ausschüssen
Haftungshöchstgrenze mehr geben. Ebenso wird teilnimmt, wenn dort der Abschlussprüfer als
der Strafrahmen für falsche Bilanzeide sowie für Sachverständiger hinzugezogen wird, es sei denn,
einen vorsätzlich unrichtigen Bestätigungsvermerk der Aufsichtsrat oder der Ausschuss erachtet die
auf fünf Jahre Freiheitsstrafe angehoben (§§ 331a Teilnahme für erforderlich.
Abs. 1, 332 Abs. 2 Satz 2 HGB-E).

14 Newsletter für die Aktiengesellschaft | 2. Quartal 2021


Das FISG ist abrufbar unter: Siehe zur Einrichtung von Corporate Governance-
Systemen nach dem FISG auch Fischer/Schuck,
https://www.bmjv.de/SharedDocs/Gesetzgebung NZG 2021, 534.
sverfahren/Dokumente/Bgbl_Finanzmarktintegrit
aet.pdf?__blob=publicationFile&v=2

Richtlinienentwurf des Europäischen Parlaments und Europäischen Rats zur nachhaltigen


Unternehmensführung

Das Europäische Parlament und der Europäische Der Europäischen Kommission soll es obliegen, bis
Rat haben am 21. April 2021 gemeinsam einen zum 31. Oktober 2022 konkrete Standards zur
Richtlinienentwurf zur Änderung der Berichtserstattung festzulegen, welche auch im
„nichtfinanziellen Berichtspflichten“ für Einklang mit anderen europäischen
Unternehmen veröffentlicht (vgl. zum Berichtserstattungspflichten stehen sollen.
Parlamentsentschluss Newsletter für die AG, Muttergesellschaften sollen für den Konzern als
Q1/2021, S. 13). Ganzes zusätzliche Berichtspflichten auferlegt
werden, die Aufschluss über die Nachhaltigkeit
Die in der Entschließung geplanten Änderungen insgesamt geben.
werden nunmehr in dem Richtlinienentwurf
aufgegriffen, konkretisiert und ergänzt. Weiterhin ist Vorgesehen ist letztlich eine zwingende (inhaltliche)
zentraler Aspekt die Nachhaltigkeit, welche durch Kontrolle der Nachhaltigkeitsberichte durch externe
konkrete Berichts- und Sorgfaltspflichten für die Prüfer. Abschlussprüfer sollen hierfür in Frage
Unternehmensleitung erreicht werden soll. kommen, jedoch entsprechend unabhängig sein.

Aus der „nicht-finanziellen Berichterstattung“ soll für In Kraft treten sollen die veränderten
Geschäftsjahre, die am oder ab dem 1. Januar 2023 Berichtspflichten für große börsennotierte
beginnen, eine Nachhaltigkeitsberichterstattung Unternehmen für Geschäftsjahre ab dem 1. Januar
werden. 2023. Die veränderten Berichtspflichten sollen
nunmehr auch für börsennotierte kleine und mittlere
Nunmehr sollen die Nachhaltigkeitsberichte in dem Unternehmen (KMU) Anwendung finden, jedoch
Lagebericht veröffentlicht werden. Für eine noch erst drei Jahre später ab dem 1. Januar 2026.
einfachere Einsicht ist zudem eine einheitliche
elektronische Berichtserstattung vorgesehen.

allenovery.de 15
Im Überblick: Bundesrat billigt Gesetz zur Modernisierung des Personengesellschaftsrechts
(Personengesellschaftsrechtsmodernisierungsgesetz - MoPeG)

des § 705 Abs. 2 BGB-E hingegen hat kein


Der Bundesrat hat am 25. Juni 2021 das vom
Vermögen (§ 740 BGB-E).
Bundestag beschlossene Gesetz zur
Modernisierung des Personengesellschaftsrechts
Die persönliche und gesamtschuldnerische Haftung
(MoPeG) angenommen (vgl. zum Refrentenentwurf
der Gesellschafter für die Verbindlichkeiten der
bereits Newsletter Q4/2020 S. 24 f.).
rechtsfähigen GbR gegenüber deren Gläubigern
ergibt sich nunmehr explizit aus (§ 721 BGB-E).
Das MoPeG soll am 01. Januar 2024 Inkraft treten,
Auch die Regelungen zur Haftung sind nun explizit
mithin ein Jahr später als ursprünglich im
im BGB geregelt: Der in eine bestehende
Referentenentwurf vorgesehen.
rechtsfähige GbR eintretende Gesellschafter haftet
Rechtsfähigkeit der Personengesellschaften wie die anderen Gesellschafter für die vor seinem
Eintritt begründeten GbR-Verbindlichkeiten (§§ 721
Ein Kernaspekt des MoPeG ist die Rechtsfähigkeit ff. BGB-E). Entsprechend eines Gesellschafters der
der Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR). Die OHG haftet der aus der rechtsfähigen GbR
GbR kann selbst Rechte erwerben und ausscheidene Gesellschafter für die bis zu seinem
Verbindlichkeiten eingehen, wenn sie nach dem Ausscheiden aus der GbR begründeten
gemeinsamen Willen der Gesellschafter am Verbindlichkeiten (§ 728b BGB-E).
Rechtsverkehr teilnehmen soll (§ 705 Abs 2 BGB-
E). Der gemeinsame Wille der Gesellschafter wird Ausdrücklich klar gestellt wird nun, dass der
Gesellschaftsanteil übertragbar ist. So bedarf die
vermutet, wenn der Gegenstand der Gesellschaft
Übertragung eines Gesellschaftsanteils der
der Betrieb eines Unternehmens unter
gemeinschaftlichen Namen ist (§ 705 Abs. 3 BGB- Zustimmung der übrigen Gesellschafter (§ 711
Abs. 1 BGB-E).
E). Die Rechtsfähigkeit der offenen
Handelsgesellschaft (oHG) wird ausdrücklich in
Eigenständiges Register
§ 105 Abs. 2 HGB-E festgelegt.
Mit den §§ 707 ff. BGB-E wird ein eigenständiges
Rechtsverhältnis der Gesellschafter der
Gesellschaftsregister eingeführt. Ist eine
rechtsfähigen GbR untereinander / zur Gesellschaft
rechtsfähige GbR in dem Register eingetragen, so ist
/ zu Dritten
sie verpflichtet, als Namenszusatz die Bezeichnung
„eingetragene Gesellschaft bürgerlichen Rechts“
Die Privatautonomie der Gesellschafter bleibt
oder „eGbR“ zu führen. Die Eintragung bewirkt
weiterhin erhalten. Von den Regelungen zum
Rechtsverhältnis der Gesellschafter untereinander zudem, dass die Publizität des Handelsregisters (§
15 HGB) entsprechende Anwendung findet mit der
und der Gesellschafter zur rechtsfähigen GbR kann
Maßgabe, dass das Fehlen der
durch gesellschaftsvertragliche Vereinbarung
abgewichen werden, sofern gesetzlich nichts Kaufmannseigenschaft nicht an der Publizität des
Gesellschaftsregisters teilnimmt. Mit der Eintragung
Anderes bestimmt ist (§ 708 BGB-E).
eröffnen sich für die rechtsfähige GbR zudem die
Erstmalig geregelt wird, dass sich die Stimmkraft Möglichkeiten des Sitzwahlrechts sowie einer
und der Anteil am Gewinn und Verlust vorranging abweichenden Regelung der Vertretungsbefugnisse
nach den vereinbarten Beteiligungsverhältnissen ihrer Gesellschafter.
richten, bzw. wenn solche nicht vereinbart wurden,
nach dem Wert der Beiträge (§ 709 Abs. 3 BGB-E). Die Gesellschäfter können die GbR eintragen
lassen, verpflichtend ist dies jedoch nicht (vgl. § 707
Die Beiträge der Gesellschafter und die für die Abs. 1 BGB-E). Die Eintragung in das Register ist
rechtsfähige GbR erworbenen Rechte stellen das keine Voraussetzung für die Erlangung der
Vermögen der rechtsfähigen GbR dar (§ 713 BGB- Rechtsfähigkeit. Jedoch bedarf es zur Vornahme
E). Eine nicht rechtsfähige Gesellschaft im Sinne von bestimmten Rechtsgeschäften der Eintragung –

16 Newsletter für die Aktiengesellschaft | 2. Quartal 2021


so bspw. die Beteiligung an einer Umwandlung oder Beschlussmängelrecht
einem Statuswechsel.
Beschlüsse der Gesellschafterversammlung der
Der Statuswechsel (§ 707c BGB-E, §§ 106, 107 OHG und der KG unterliegen künftig grundsätzlich
HGB-E) ermöglicht einen Formwechsel in eine einer Anfechtungs- oder Nichtigkeitsklage. Diese an
andere Personengesellschaftsform unter das Aktienrecht angelehnten Regelungen können
Registerwechsel zwischen dem neuen Register und im Rahmen des Gesellschaftsvertrages für die GbR
dem Handelsregister. übernommen und für die OHG sowie KG
ausgeschlossen werden.
Freiberufler
Der Beschluss des Bundesrats ist abrufbar unter:
Die freien Berufe erhalten die Möglichkeit einer
gemeinsamen Berufsausübung in Form der OHG https://www.bundesrat.de/SharedDocs/drucksac
bzw. aufgrund der Verweisung des § 161 Abs. 2 hen/2021/0501-0600/567-
HGB auch in Form der Kommanditgesellschaft (KG) 21.pdf?__blob=publicationFile&v=1
nach Maßgabe des § 107 HGB-E und im Rahmen
der entsprechenden Berufsrechte.

Bundesrat billigt Gesetz zur Ergänzung und Änderung der Regelungen für die gleichberechtigte Teilhabe
von Frauen an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst (Zweites Füh-
rungspositionengesetz - FüPoG II)

In seiner Sitzung am 25. Juni 2021 hat der Bundes- Gesetzesbegründung heißt es, dass die Begrün-
rat beschlossen, zu dem vom Deutschen Bundestag dungspflicht in erster Linie darauf abziele, die Be-
am 11. Juni 2021 verabschiedeten Gesetz einen reitschaft der Unternehmen zu erhöhen, auch für
Antrag auf Einberufung eines Vermittlungsausschu- den Vorstand gewissenhaft zu prüfen, ob hier per-
ses (Art. 77 Abs. 2 GG) nicht zu stellen (BR Drs. spektivisch eine Frau berufen werden kann.
502/21 (Beschluss)). Damit ist das FüPoG II gebil-
ligt. Sofern ein Unternehmen keine Zielgröße meldet
oder keine Begründung für die Zielgröße Null an-
Das Gesetz wird am Tag nach seiner Verkündung gibt, sollen effektivere Sanktionen greifen.
in Kraft treten. Gleichzeitig wird das Gesetz für die
gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Män- In der Anlage zu seinem Beschluss teilt der Bun-
nern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft desrat in einer Entschließung u.a. sein Bedauern
und im öffentlichen Dienst vom 24. April 2015 mit, dass bestimmte in seiner Stellungnahme zum
(BGBl. I S. 642), das durch Art. 11 Abs. 1 des Ge- Gesetzesentwurf formulierte Prüfbitten nicht aufge-
setzes vom 11. April 2017 (BGBl. I S. 802) geändert griffen wurden, so (i) für die Vorstandsebene bör-
worden ist, außer Kraft treten (Art. 27 FüPoG II) sennotierter und paritätisch mitbestimmter Unter-
nehmen statt der im Gesetzentwurf vorgesehenen
Das FüPoG II bringt einige Veränderungen mit sich. Mindestbeteiligung eine Mindestquote vorzusehen,
Dazu gehört, dass es ein Mindestbeteiligungsgebot und (ii) die feste Mindestquote für den Aufsichtsrat
von einer Frau für Vorstände mit mehr als drei Mit- auf weitere Unternehmen auszuweiten. Ferner bittet
gliedern von börsennotierten und paritätisch mitbe- der Bundesrat die Bundesregierung, im Rahmen
stimmten Unternehmen geben wird. des geplanten Monitoring- und Evaluierungsprozes-
ses die Auswirkungen des Gesetzes in seiner jetzi-
Zudem werden Unternehmen verpflichtet, zu be- gen Form genau zu beobachten. Sollte sich heraus-
gründen, weshalb sie sich das Ziel setzen, keine stellen, dass die erhoffte Wirkung der Mindestbetei-
Frauen in den Vorstand zu berufen. Dabei hat die ligung nicht eintritt, bittet der Bundesrat die Bundes-
Begründung ausführlich die Erwägungen darzustel- regierung um zügige Nachjustierung.
len, die der Entscheidung zu Grunde liegen. In der

allenovery.de 17
https://dip.bundestag.de/vorgang/gesetz-zur-
erg%C3%A4nzung-und-%C3%A4nderung-der-re-
gelungen-f%C3%BCr-die-gleichberech-
tigte/272824
Der Vorgang zur Gesetzgebung kann hier abge-
rufne werden:

A&O VERGÜTUNGSSTUDIE 2020 ERSCHIENEN

Allen & Overy hat im Mai 2021 die nunmehr 10. Auf- Vorjahren keine einheitliche Entwicklung ausma-
lage der Analyse der rechtlichen Ausgestaltung der chen. In einigen Fällen wurde die fixe Vergütung (in
Vergütungssysteme der Vorstands- und Aufsichts- der Regel leicht) erhöht. Die Spanne zwischen dem
ratsmitglieder der DAX-30-Unternehmen 2020 ver- fixen Gehalt des Vorstandsvorsitzenden und dem
öffentlicht. Grundlage der Analyse bilden die Vergü- der einfachen Vorstandsmitglieder verkleinerte sich
tungsberichte der DAX-30-Unternehmen aus dem im Vergleich zum Vorjahr in etwa der Hälfte der
Geschäftsjahr 2019. Fälle.

Die Vergütung des Vorstands und des Aufsichtsrats Die variable Vergütung wird weiterhin mit unter-
hat in diesem Jahr aufgrund des Gesetzes zur Um- schiedlicher Bezeichnung und in unterschiedlichem
setzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie (A- Verhältnis zueinander regelmäßig als Kombination
RUG II) besondere Aufmerksamkeit erfahren. Die aus jährlichem Bonus und einer langfristig ausge-
Hauptversammlung börsennotierter Gesellschaften richteten Vergütung ausgestaltet. Die hierbei ver-
hat ein vom Aufsichtsrat vorgelegtes Vergütungs- wendeten Bemessungselemente sind (weiterhin)
system für die Vorstandsmitglieder zu beschließen ähnlich und bestehen überwiegend aus typischen
(§ 120a Abs. 1 AktG, § 87a AktG). Das vom Auf- Finanzparametern (z.B. EBIT, ROCE, EBITDA). Da-
sichtsrat vorzulegende System soll klar und ver- bei wird innerhalb der variablen Vergütung unverän-
ständlich sein (§ 87a Abs. 1 Satz 1 AktG). Darüber dert – wie vom Gesetzgeber gefordert – ein
hinaus wurden weitere Anforderungen an das Ver- Schwerpunkt auf die langfristige Anreizwirkung ge-
gütungssystem, wie die Einführung einer Maximal- legt.
vergütung, gesetzlich geregelt (§ 87a Abs. 1 Satz 2
AktG). Auch der Beschluss der Hauptversammlung Die variable Vergütung machte mit einer Ausnahme
über die Vergütung des Aufsichtsrats muss nun- den größeren Teil der Gesamtvergütung aus. Inner-
mehr die nach § 87a Abs. 1 Satz 2 AktG erforderli- halb der variablen Vergütung überwog die langfris-
chen Angaben sinngemäß enthalten (§ 113 Abs. 3 tige Vergütungskomponente bzw. betrug das Ver-
AktG). hältnis von variabler langfristiger zu variabler kurz-
fristiger Vergütung etwa 62 % zu 38 %. Dadurch ist
Trotz Standardisierung der Vergütungssysteme sind der Anteil der variablen langfristigen Vergütung im
in einigen Unternehmen erneut Änderungen an den Vergleich zum Vorjahr etwas gestiegen.
Vergütungssystemen vorgenommen worden. Viel-
fach handelt es sich hierbei – wie in den Vorjahren Im Geschäftsjahr 2019 haben neun Unternehmen
– um die Feinjustierung der Parameter für die er- von der in § 120a Abs. 1 AktG vorgesehenen Mög-
folgsbezogene variable Vergütung. Damit sollen An- lichkeit Gebrauch gemacht, die Hauptversammlung
reize für eine nachhaltige Unternehmensentwick- über die Billigung des Vergütungssystems für den
lung geschaffen oder bestimmte strategische Ziele Vorstand beschließen zu lassen; sechs Unterneh-
gesetzt bzw. modifiziert werden. Insgesamt lässt men ließen entsprechend § 113 Abs. 3 AktG über
sich ein Anstieg der Vorstandsvergütung beobach- die Vergütung des Aufsichtsrats abstimmen („say
ten. on pay”). Die DAX-30-Unternehmen hatten im Rah-
men der Abstimmung der Hauptversammlung über
Hinsichtlich der Entwicklung der fixen Vergütung der die Vergütung des Vorstands eine durchschnittliche
Vorstandsmitglieder lässt sich wie bereits in den

18 Newsletter für die Aktiengesellschaft | 2. Quartal 2021


Quote an Gegenstimmen von ca. 9,8 % zu ver- DAX-30-Unternehmen erhält der Aufsichtsrat eine
zeichnen. Die Quote liegt damit unter dem durch- ausschließlich fixe Vergütung. Im Geschäftsjahr
schnittlichen Wert aus dem Geschäftsjahr 2018. 2019 sahen fünf der DAX-30-Unternehmen eine va-
Das im Geschäftsjahr 2019 erstmals durchgeführte riable (langfristige) Vergütung vor. Zudem enthält
Votum der Hauptversammlung zur Vergütung des das Vergütungssystem von zwei DAX-30-Unterneh-
Aufsichtsrats verzeichnet eine Gegenstimmen- men eine Verpflichtung der Aufsichtsratsmitglieder
Quote von ca. 1,2 %. zum Eigeninvestment in Aktien der jeweiligen Unter-
nehmen. In drei Fällen besteht eine Selbstverpflich-
Seit dem Jahr 2013 ist hinsichtlich der Vergütung tung des Aufsichtsrats, die Vergütung in unterneh-
von Aufsichtsratsmitgliedern ein deutlicher Trend mensenseigene Aktien zu investieren und zu halten.
dahingehend zu verzeichnen, verstärkt ausschließ-
lich fixe Vergütungen vorzusehen. In zwei Drittel der

allenovery.de 19
Update zum Kapitalmarktrecht
Jahresbericht 2020 der BaFin veröffentlicht

Am 18. Mai 2021 hat die BaFin ihren Bericht für das Dividenden, da dort in den wenigsten Fällen ein
Jahr 2020 zu ihren Gebieten der Aufsicht berechtigtes Interesse für einen Aufschub im Sinne
veröffentlicht. des Art. 17 Abs. 4 der Marktmissbrauchsverordnung
(MAR) denkbar sei. Auch ist die Zahl an Ad-hoc-
Danach haben Emittenten im Jahr 2020 insgesamt Mitteilungen zu Akquisitionen, Fusionen und
2.397 Ad-hoc-Mitteilungen veröffentlicht. Im Verträgen, die häufig mit Aufschubentscheidungen
Vergleich zum Vorjahr (1.977 Mitteilungen) ist die einhergehen, um 40 Mitteilungen gegenüber dem
Anzahl um 420 Mitteilungen, d.h. um 21,24 % Vorjahr gesunken (2019: 170; 2020: 130).
gestiegen. Die BaFin sieht den Hintergrund dieses
sprunghaften Anstiegs in der Corona-Pandemie. Im Jahr 2020 hat die BaFin 595 mehr Meldungen zu
Von den 2.397 Ad-hoc-Mitteilungen bezogen sich in Directors’ Dealings (3.793 Meldungen) als im
2020 allein 586 auf Geschäftszahlen (2019: 396), Vorjahr (3.198 Meldungen) erhalten.
530 auf Prognosen (2019: 305) und 80 auf
Dividenden (2019: 76). Für 496 Ad-hoc-Mitteilungen Der vollständige Jahresbericht 2020 ist abrufbar
sind der BaFin Aufschubbeschlüsse – und damit 61 unter:
weniger als im Vorjahr – übermittelt worden. Die https://www.bafin.de/SharedDocs/Downloads/DE
BaFin erklärt diesen Rückgang mit dem Anstieg der /Jahresbericht/dl_jb_2020.pdf?__blob=publicati
Mitteilungen zu Geschäftszahlen, Prognosen und onFile&v=4

Die Europäische Wertpapieraufsichtsbehörde zur Mitteilungspflicht bei Netto-Leerverkaufspositionen

Die Europäische Wertpapieraufsichtsbehörde Behörden sei essentiell, um eine Rückkehr zur


(ESMA) schlägt vor, die Mitteilungspflichten an die Norm gewährleisten zu können.
nationalen zuständigen Behörden für Netto-
Leerverkaufspositionen von 0,2 % auf 0,1 % des Die ESMA ist der Überzeugung, dass diese
gezeichneten Kapitals zu senken und somit den Senkung auch langfristig sinnvoll sei. Nicht nur
Status beizubehalten, der während der Corona- erfasse der Bereich der Short Positionen zwischen
Pandemie zwischen dem 16. März 2020 und 0,1 % und 0,2 % ungefähr 40 % aller Anmeldungen,
19. März 2021 herrschte. sondern führe auch zu Vorteilen, wie einer
präziseren Marktanalyse und frühzeitigen
Die Senkung auf 0,1 % erfolgte in diesem Zeitraum Erkennung von Short Squeezes. Auch könne ein
durch die ESMA im Rahmen ihrer Kompetenz nach aussagekräftigerer Vergleich mit den Wirkungen in
Art. 28 der Verordnung (EU) Nr. 236/2012, um auf den Mitgliedsstaaten durchgeführt werden, welche
den ungewöhnlich volatilen Märkten systematische Leerverkäufe verboten haben.
Risiken zu verringern und Marktmissbräuche
einzudämmen. Die Marktbefragungen der Jahre 2013 und 2017,
welche die 0,2 % Grenze bestätigt hätten, seien
Der Markt habe sich noch nicht von den ohne Vergleich nicht aussagekräftig genug. Nun,
Auswirkungen der Corona-Pandemie erholt und seit der Einführung der 0,1 % Grenze im Zeitraum
eine genauere Überwachung durch die zuständigen der Corona-Pandemie, habe man einen Vergleich,
dessen Vorteile überwiegen sollen.

20 Newsletter für die Aktiengesellschaft | 2. Quartal 2021


Die Kompetenz, diesen Senkungsvorschlag https://www.esma.europa.eu/sites/default/files/li
durchzuführen, liegt gemäß Art. 5 Abs. 2 der brary/esma70-156-
Verordnung (EU) Nr. 236/2012 bei der 4262_opinion_for_the_adjustment_of_the_thres
Europäischen Kommission. hold_set_out_in_article_52_of_ssr_0.pdf

Die Meinung der ESMA ist abrufbar unter:

Verkündung des Gesetzes zur Einführung von elektronischen Wertpapieren (eWpG)

Am 9. Juni 2021 wurde das Gesetz zur Einführung ersetzt werden. Rechtlich wird das elektronische
von elektronischen Wertpapieren (eWpG) im Bun- Wertpapier dem urkundlich verbrieften Wertpapier
desgesetzblatt verkündet, nachdem der Deutsche gleichgestellt. Dadurch wird auch der Weg für auf
Bundestag die vom Finanzausschuss vorgeschla- Blockchain-Technologie beruhende Kryptowertpa-
gene Fassung am 6. Mai 2021 beschlossen hatte. piere geebnet, die in ein sogenanntes Kryptowert-
papierregister eingetragen werden sollen.
Mit der Einführung von elektronischen Wertpapieren
soll der deutsche Finanzmarkt zukunftsfähig und at- Das eWpG trat nach dem Tag seiner Verkündung in
traktiver gemacht werden. Wie in vielen anderen eu- Kraft.
ropäischen Ländern wird somit die Ausgabe von
elektronischen Wertpapieren nunmehr auch in Ein Überblick sowie ein A&O Client-Bulletin sind ab-
Deutschland möglich. Gleichzeitig soll mit dem rufbar unter:
neuen Rechtsrahmen der Schutz der Integrität,
https://www.allenovery.com/de-de/ger-
Transparenz und Funktionsfähigkeit der Märkte ge-
many/news-and-insights/publications/gesetz-
währleistet werden.
ueber-elektronische-wertpapiere-tritt-in-kraft
Im Mittelpunkt der Neuregelungen des eWpG steht
Das eWpG ist abrufbar unter:
die Abkehr von der Pflicht zur urkundlichen Verbrie-
fung von Wertpapieren. Um der Rechtssicherheit für https://www.bmjv.de/SharedDocs/Gesetzge-
den Erwerb von Wertpapieren Rechnung zu tragen bungsverfahren/Dokumente/Bgbl_elektroni-
und ihre Verkehrsfähigkeit weiter zu gewährleisten, sche_Wertpapiere.pdf;jsessio-
kann die urkundliche Verbriefung künftig durch eine nid=F4675B9E9DD7AB5B00EC83E1626BBEB8.2
Eintragung in das elektronische Wertpapierregister _cid297?__blob=publicationFile&v=2

Ad-hoc-Publizitätspflichten: BaFin publiziert Leitlinien für Kredit- und Finanzinstitute

Am 10. Juni 2021 hat die BaFin das Modul C des nem multilateralen Handelssystem oder einem or-
Emittentenleitfadens um Leitlinien ergänzt, die sich ganisierten Handelssystem einbezogen sind, sofern
ausschließlich an Kredit- und Finanzinstitute richten. sie Adressat von aufsichtlichen Vorgaben und Maß-
nahmen sind.
Diese setzen sich mit der Frage auseinander, wel-
che Ad-hoc-Publizitätspflichten für Kredit- und Fi- Besonders in den Bereichen Bankenaufsicht und
nanzinstitute bestehen, deren Finanzinstrumente Abwicklung sind für Institute, die unter laufender
zum Handel an einem organisierten Markt zugelas- Aufsicht stehen, weitere spezifische Fragen zu Insi-
sen oder mit ihrer Zustimmung zum Handel an ei- derinformationen offen, deren Veröffentlichung nach
Art. 17 MAR nicht nur große Auswirkungen für die

allenovery.de 21
Kredit- und Finanzinstitute selbst, sondern unter der BaFin und EZB (Europäische Zentralbank) mit-
Umständen auch für den Finanzmarkt haben kön- teilungspflichtig sein.
nen. Die im Modul C abgebildeten Leitlinien geben
daher eine Hilfestellung bei der Bestimmung poten- Das Vorliegen eines Abwicklungshindernisses führe
zieller Insiderinformationen. grundsätzlich zu keiner Mitteilungspflicht, ebenso
wenig vorbereitende Handlungen zur Abwicklung.
Grundsätzlich bleibt es bei einer vorzunehmenden Hingegen lösen Umstände, die zu einer Bestands-
Einzelfallbetrachtung; neu eingeführt werden jedoch gefährdung führen, die Feststellung der BaFin, dass
einzelne Fallgruppen. eine solche vorliegt sowie die Umstände und Fest-
stellung weiterer Abwicklungsvoraussetzungen eine
So bedürfe es bei einer Intensivierung der Aufsicht Ad-hoc-Publizitätspflicht aus. Der Erlass einer Ab-
grundsätzlich keiner Mitteilung, ebenso bei Errei- wicklungsanordnung sei eine spezifische Insiderin-
chung eines Schwellenwertes des Sanierungspla- formation, deren Veröffentlichung nicht aufgescho-
nes. Die dem Ereignis zugrundeliegenden Um- ben werden könne.
stände können jedoch eine Insiderinformation dar-
stellen. Maßgeblich blieben die (potentiellen) Aus- Die Mitteilung der BaFin sowie der Emittentenleitfa-
wirkungen auf die Finanzlage des Unternehmens. den einschließlich der ergänzenden Leitlinien sind
abrufbar unter:
Während Vorfeldmaßnahmen der Aufsicht grund-
sätzlich keine Mitteilungspflicht auslösen sollen, https://www.bafin.de/SharedDocs/Veroeffentli-
können präventive Maßnahmen, Maßnahmen nach chungen/DE/Meldung/2021/mel-
einem Verstoß und Frühinterventionsmaßnahmen dung_210610_Ad_hoc.html

Literatur
Diekmann, Hans: Entstehung einer SE durch Verschmelzung durch Aufnahme (Ziff. 5.01 und 5.02),
S. 1401 ff., 1497 ff., in: Happ/Bednarz (Hrsg.), Umwandlungsrecht, 2. Aufl. 2021.
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22 Newsletter für die Aktiengesellschaft | 2. Quartal 2021


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