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Autismus-Spektrum-Störung

Neurodivergenz: Das Gehirn funktioniert “anders” als normal


Symptome:

Persönlich:
● Wiederholte Bewegungen oder Handlungen (z.B. Handflattern, Wiegen des Körpers)
● sensorische Reize (z.B. Licht, Geräusche, Gerüche,Berührungen)
● Verarbeitung und Organisation von Informationen
● Planung und Durchführung von Aufgaben
● bestimmte Themen oder Interessen (konzentrationsschwierigkeiten bei anderen
Themen)
● Veränderungen oder Unerwartetes (z.B. Änderungen im Tagesablauf oder spontane
Aktivitäten)

Zwischenmenschlich:
● Verständnis und Interpretation von nonverbalen Signalen und sozialen Normen
● Freundschaften und Beziehungen aufbauen und aufrechterhalten
● gemeinsame Aufmerksamkeit und Austausch von Emotionen mit anderen Personen
● Perspektivübernahme
● Verständnis von Emotionen und Empathie (bei sich selbst und anderen)
● Blickkontakt und Gesten (soziale Signale senden und empfangen)
● verbaler Kommunikation (z.B. Metaphern und Ironie)
● Sprachentwicklung und Sprachmuster

Biologisch/körperlich:
● Gehirnentwicklung und Vernetzung (insbesondere soziale Interaktion und Sprache)
● Neurotransmitterhaushalt und Hormonspiegel (z.B. erhöhte Spiegel des
Stresshormons Cortisol)
● körperliche Entwicklung
● Wahrnehmung von sensorischen Reizen und Verarbeitung im Gehirn
● Bestimmte Körperhaltungen (T-Rex Arme)

Masking:
● autistische Verhaltensweisen unterdrücken oder "verstecken", um sich besser an
soziale Normen anzupassen
● kann sehr anstrengend und stressig sein (Energieaufwand)
● Vernachlässigung eigener Bedürfnisse und Interessen zugunsten der Erwartungen
anderer
● kann zu Unterdiagnostik führen
● komplexes und oft persönliches Thema
● bei jeder Person unterschiedlich
Ursachen/erhöhtes Risiko:

Vorwort: Die Forschung ist noch nicht weit fortgeschritten und ziemlich eingeschränkt (z.B.
werden Studien meistens nur an Männern durchgeführt und die Personen werden nicht
individuell betrachtet. Der erste Mann, der mit Autismus diagnostiziert wurde, lebt noch (86
Jahre) und das erste Mal kam der Begriff 1911 auf. Die allermeisten Ursachen sind nur
Vermutungen ohne feste Beweise.

Beispiele:

● Vererbung (Elternteil mit ASS hat stark erhöhtes Risiko Kind mit ASS zu bekommen)
● fragile-X-Syndrom (bei ca 3% aller Autisten)
● Spiegelneuronen (monkey-see, monkey-do cells)
Mutationen/Mikrodeletionen/Mikroduplikationen
● Monogene Erkrankungen (durch mutation in einem gen verursacht)
○ Tuberöse Hirnsklerose
○ Neurofibromatose
○ Smith-Lemli-Opitz-Syndrom
● Höheres Alter der Eltern
● Risiken in Schwangerschaft und Geburt
○ Bestimmte Infektionskrankheiten der gebärenden Person
■ Rötelninfektion (belegt)
○ Starke frühgeburtlichkeit
○ Mütterliche Diabetes
○ Einnahme von serotonin-wiederaufnahmehemmern in der Schwangerschaft
(relativ geringe Anzahl an Kindern dem ausgesetzt)

Spiegelneuronen (monkey-see, monkey-do cells):


● Nervenzellen (Neuronen) im Gehirn
● Werden aktiviert wenn man Handlungen durchführt, beobachtet oder über sie
nachdenkt
● Liegen im prämotorischen Cortex
○ Zuständig für Planung und Durchführung von willkürlichen Bewegungen
● Ohne: schwer sich in andere hineinzuversetzen
● Empathie muss erlernt werden; Spiegelneuronen reichen nicht aus
● Wichtig für das Lernen durch Imitation
○ Kann das Verhalten von Menschen bis in das Erwachsenenalter beeinflussen
○ Bei Autisten reagieren die Spiegelneuronen nur bei eigenen Aktionen
○ Mehr Schwierigkeiten beim Verstehen und nachvollziehen vom Verhalten
anderer Menschen

Gehirnscans:
Können Nervenzellen im Gehirn aufgrund eines genetischen Defekts kein funktionsfähiges
Gerüstprotein SHANK2 bilden, ist ihre Kommunikation mit anderen Nervenzellen gestört

Vermutung: Menschen mit ASS Konzentrieren sich gleichzeitig auf andere Dinge, wie z.b.
Zwänge

„Diagnostizierung:“
Raadsr Test:

But some people that clicked „neutrotypical“ when asked about their diagnostic
status—contrary to their own expectations—end up scoring in the autistic range. Due to this
misattribution, their scores get counted as neurotypical scores despite scoring in the autistic
range, thus skewing the results.

Cayden:

21.01.23 vs. 19.03.23

Selina:

21.01.23 vs. 19.03.23


Camouflaging Autistic Traits Questionaire (CAT-Q):
Cayden:

08.01.23 vs. 19.03.23

Selina:

19.03.23
Skala zur Erfassung sozialer Reaktivität – Dimensionale Autismus-Diagnostik
(SRS):
Selina:

Vorher: Vermutete Zwangsstörung (ebenfalls neurodigerventes Spektrum)


Ergebnis: 5 Kategorien (in allen stark überdurchschnittlich bis auf eine nur
überdurchschnittlich)

Nachwort:
Selbstdiagnose ist valide, da die Möglichkeiten sich professionell diagnostizieren zu lassen
sehr schwer zugänglich sind (z.B. hier in der Nähe mindestens 1 bis 2 Jahre Wartezeit.)
Wenn man sich gut informiert, sich Zeit nimmt und mit anderen darüber spricht, kann man zu
einer guten Selbsteinschätzung kommen. Man schadet niemandem damit zu sagen „ich bin
Autist“ da es eigentlich niemand sonst etwas angeht und es nur einem selbst dabei hilft
besser mit sich selbst und seinem Leben umzugehen. Eine professionelle Diagnose würde
durch Auswerten von Fragebögen und ggf. einer Alltagsbegleitung ablaufen. Hilfsangebote
sind nur mit einer professionellen Diagnose zugänglich (welche allerdings auch Nachteile mit
sich bringen könnte wie z.B. geringere Möglichkeit an Jobs zu kommen). Es steht jedem
Autisten frei, wie er mit der Information umgeht (z.B. Diagnostik, Mitmenschen informieren,
etc.)

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