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Redaktion

3 Oberst Jörg Rodewald Geschätzte Freunde des GEBIRGSJÄGER!

4 Alpenedelweiß Teil 3
Die erste Ausgabe des neuen Jahres orientiert
6 CAPRICORN 2013 sich an den vielfältigen Aufgaben, die uns im Jahr
2013 erwarten.
8 Führungssimulator Ausbildung So finden Sie in der Ausgabe 1/13 Informationen
und Hintergründe zum bevorstehenden Einsatz
10 WIR 24er Sporterfolge der Kosovo Force, Details zur Ausbildung unserer

10 Streitkräfte: Organisationsgrafik
Führungskräfte und schließlich im Artikel CAPRI-
CORN 2013 eine Beschreibung der besonderen
12 Kosovo Force Fähigkeiten der „Waffengattung“ Gebirgsjäger.

20 Tourenbericht Ein Kommunikationsmittel wie die vorliegen-


de Ausgabe des Gebirgsjäger wirkt nicht nur im
22 Lawineneinsatzübung unmittelbaren Bereich der Garnisonen, es wird
vielmehr auch im gesamten Bundesgebiet ein
„Gebirgsjäger-Bild gezeichnet“. Schifahren, Berg-
steigen - Klischees die die Realität nur verzerrt
wiedergeben, beherrschen immer noch die Vor-
stellung vom Alltag der Gebirgstruppe. Überle-
bensfähigkeit und darüber hinaus Auftragserfül-
lung unter Extrembedingungen, Entbehrung und
Forderung bis an die Grenzen des Leistbaren sind
jedoch die Kriterien im Hochgebirge.

Viel Vergnügen beim Lesen des GEBIRGSJÄGER


Boris Kurnik, Vzlt

Titelseite: Vizeleutnant Bernd Krautgasser, langjähriger


Kommandant des KPE (Kader-Präsenzeinheit) Zuges in Li-
enz.
TNM ist unser erster inernationaler Partner. Foto: ÖBH/Ortner

Impressum:
Amtliche Publikation der Republik Österreich/Bundesmi- Druck: BMLVS / HDruckZ, Kelsenstr. 4, 1030 Wien
nister für Landesverteidigung und Sport Erscheinungsjahr: 2013

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Republik Österreich/Bundesminister für Landesverteidi- GEBIRGSJÄGER ist eine unabhängige Informationszeit-
gung und Sport, BMLVS, Roßauer Lände 1, 1090 Wien schrift des Hochgebirgs-Jägerbataillon 24, erscheint vier-
Redaktion: BMLVS/Hochgebirgs-Jägerbataillon 24, Dolo- teljährlich und ist ein Kommunikationsmittel zwischen
mitenstraße 38, 9900 Lienz dem JgB24(Hgeb), seinen Angehörigen aller Stände sowie
Redaktionsleitung: dem zivilen und militärischen Umfeld.
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Fotos: siehe Fotohinweis oder ÖBH Wahrung des Gesamtbildes Beiträge zu kürzen.
2
Kommentar
Liebe Kameraden und Freunde, des heurigen Jahres sind ein wahrhaftes Gebirgs-
massiv, aber jeder Weg beginnt mit dem ersten
geschätzt Leserinnen und Leser! Schritt, also sind wir losgegangen.

Es ist 2013 geworden. Die Volksbefragung zur Wir wissen (nun wo wir die ersten Höhenmeter
Wehrpflicht hat zum Glück eine klare, unmiss- geschafft haben) noch gar nicht, was der Haupt-
verständliche Willensäußerung des Wahlvolkes gipfel sein wird: Das Vollkontingent im Jänner,
ergeben. jenes im Oktober, die BWÜ (beorderte Waffen-
übung), die vielen Zwischenkontingente oder
doch der offensichtliche Höhepunkt, die Formie-
Die hohe Beteiligung und die deutliche Mehrheit
rung von AUTCON KFOR 29 (Austrian Contingend
für die Beibehaltung der allgemeinen Wehrpflicht
Kosovo Force) oder …?
haben zwar die unseli-
ge Diskussion beendet,
sind aber auch Auftrag Das ist aber auch nicht
und Herausforderung für wirklich entscheidend.
uns alle. Nicht nur die
Politik, das Ministerium Wir, die Soldaten des
und der Generalstab sind Hochgebirgsjägerbatail-
gefordert, wie angekün- lons 24 werden unsere
digt rasch Maßnahmen Herausforderungen auch
zu treffen, wir alle sind 2013 bewältigen, weil wir
aufgerufen, im täglichen es können – aber vor al-
Dienstbetrieb Verbesse- lem, weil wir es wollen!
rungsmöglichkeiten zu
finden, zu melden und,
wo es im Rahmen unse- Berg Heil!
res Handlungsspielrau-
mes liegt, umzusetzen.

Zu Beginn des Jahres 2013 Der Bataillonskomman-


standen wir am Fuße ei- dant.
nes riesigen Berges an
Aufgaben. Ja, in der Tat, die Herausforderungen Jörg Rodewald, Obst

WiKi
onsabteilung eine Arbeitsgruppe einzurichten, um
eine zukünftige Attraktivierung des Wehrdienstes zu
ermöglichen.
Beibehaltung der Wehrpflicht: weitere Vorgangs- Unter Berücksichtigung der wahrscheinlichsten
weise (gem. BMLVS) Einsatzszenarien und der notwendigen Ressourcen
Wien, 25. Jänner 2013 - Aufgrund des Volksentschei- stehen dabei folgende Aspekte im Fokus:
des zur Beibehaltung der Wehrpflicht wurden vom - Bestmögliche Berücksichtigung von Fähigkei
Ministerrat Richtlinien zur Umsetzung beschlossen. ten, und Interessen der Wehrpflichtigen,
Demnach wird u.a. eine regierungsübergreifende - deutliche Reduzierung der Funktionssoldaten,
Arbeitsgruppe eingesetzt, die noch vor dem Som- - vermehrte Verwendung der Rekruten bei der
mer 2013 ein Konzept zur Reform des Wehrdienstes Truppe
erarbeiten soll. - interessante und fordernde Grundausbildung,
Mit Ministerweisung 236/2013 wurde der General- - Imageverbesserung und
stab beauftragt, unter Einbeziehung der Sektionen Attraktivitätssteigerung des Berufsfeldes Bundesheer.
I und V, der Gruppe Revision und der Kommunikati- Ein erster Zwischenbericht ist bis Ende Februar vor-
gesehen.
3
Serie

Alpenedelweiß Teil 3
Der dritte Teil der Serie über „unsere“ Alpen- Im selben Zeitraum war in der Bundesrepublik
blume schließt die Serie vorläufig ab, ohne den Deutschland die Bundeswehr entstanden. Ihre
Anspruch zu erheben alle Aspekte beleuchtet zu junge Gebirgstruppe bediente sich 1956 zunächst
haben. inoffiziell der Edelweißabzeichen aus Restbe-
ständen der ehemaligen Deutschen Wehrmacht.
Bereits 1949 wurde im besetzten Nachkriegsö-
1957 führte das Bundesverteidigungsministerium
sterreich die Vorgängerorganisation des Bundes-
das Edelweißabzeichen schließlich, in leicht mo-
heeres gegründet – die B-Gendarmerie (siehe
difizierter Version, offiziell wieder ein: metallene
WiKi B-Gendarmerie). Mit 1. August 1952 wur-
Edelweißblüte mit Stiel für die Bergmütze und
de die Aufstellung der ersten Einheiten von den
gewebte Blüte mit einfacher weißer Umrandung
Besatzungsmächten geduldet bzw. aus geopoliti-
im Oval auf grünem Tuch für den rechten Oberär-
schen Gründen auch gefördert.
mel von Rock, Feld/Schibluse und Mantel. 1962
Entsprechend der Geographie des Landes wurde erhielt das Ärmelabzeichen eine doppelte Um-
bereits damals eine Alpinausbildung durchge- randung, wobei die Farbe des äußeren Ovals die
führt. Die dafür herangezogenen Spezialisten der Zugehörigkeit zu den einzelnen Brigaden bzw. Di-
Gendarmerie trugen das mittlerweile zu einem visionstruppen der 1. Gebirgsdivision angibt. Das
Symbol des Alpinismus schlechthin gewordene Edelweiß-Kappenabzeichen, das zum Inbegriff
Edelweiß. Das gemäß Uniformierungsvorschrift des Gebirgssoldaten geworden ist, wird also seit
für die Österreichische Bundesgendarmerie 1956 in Deutschland und Österreich (mit kurzer
von 1952 (Erlas des BMLV vom 24. Dezember Unterbrechung 1975-1978) wieder verwendet.
1952,ZI.218.335-5/1951) normierte „Dienstab- Darüber hinaus hat im Österreichischen Bun-
zeichen“ für Gendarmerie-Alpinisten und Hoch- desheer das Edelweiß als Symbol der Bergver-
alpinisten wurde, nach Vorbild des schon in der bundenheit weite Verbreitung gefunden. So z.B.
Ersten Republik eingeführten, an der linken Brust- kennzeichnete ein Edelweiß die Kraftfahrzeuge
seite des obersten Bekleidungsstückes getragen. der 6. Jägerbrigade, es ziert u. a. die Truppenkör-
per- bzw. Verbandsabzeichen der 6. Jägerbrigade
Das Abzeichen bestand aus einem stilisierten und deren nachgeordneten Dienststellen, die Ge-
Eispickel und einem darüber gelegten Bundes- birgsabzeichen des Bundesheeres, das Flugretter-
wappen – von Edelweißblüten umkränzt. Mit abzeichen usw.
Erlangung der vollen staatlichen Souveränität
Österreichs konnte 1955 auch das Österreichische Im zivilen Bereich ist das Edelweiß nicht nur –
Bundesheer wieder aufgestellt werden. Schon schon seit dem späten 19.Jahrhundert – das un-
1956 bestimmte der Erlas des BMfL V ZI.350.837- verzichtbare Emblem alpiner Vereine, sondern, in
Org/III/56, dass alle Soldaten und Kommandos, ähnlicher Form wie das vom Bundesheer getrage-
Truppen und Anstalten (ausgenommen jene der ne Kappenedel weiß, an den Dienstmützen von
Luftstreitkräfte) in der Steiermark, in Kärnten, Rotkreuzhelfern, Feuerwehrmännern oder Orga-
Salzburg, Tirol und Vorarlberg an der linken Seite nen der Berg- und Naturwacht zu finden. Letztere
der Feldkappe ein Edelweiß aus weißem Metall tragen übrigens für die Einhaltung naturschutz-
zu tragen habe. Dieses Edelweißabzeichen ist in rechtlicher Vorschriften Sorge, die u.a. auch der
Größe und Ausführung gegenüber dem altöster- Bewahrung des Edelweiß dienen. Ebenso, wie
reichischen Vorbild etwas modifiziert, wird aber das echte Edelweiß der rauen Natur alpinen Hö-
nun wieder, wie in der k.u.k. Armee, mit Stiel hen trotzt, wird das Edelweiß an der Uniform un-
nach hinten zeigend getragen. Die Kontinuität ei- serer Soldaten weiterhin Sinnbild für standhaften
ner für das Gebirgsland Österreich typischen Tra- Verteidigungswillen sein.
dition konnte somit gewahrt werden.
Vzlt Boris Kurnik
4
WiKi Nach Abschluss des Staatsvertrages am 15. Mai
1955 war es durch die Existenz dieser Organisation
relativ schnell möglich, das neue Bundesheer
aufzubauen. Das Ende der B-Gendarmerie kann
B-Gendarmerie mit dem 27. Juli 1955 angesetzt werden, als sie in
Die österreichische Bundesregierung hegte
Provisorische Grenzschutzabteilung umbenannt
bereits kurz nach dem Zusammenbruch des
wurde
Dritten Reiches den Wunsch, dass sich das befreite
Österreich in Zukunft nach außen hin selbst
verteidigen kann.
Nach anfänglicher
Skepsis zeigten
auch die Alliierten
Westmächte
Interesse an diesem
Vorhaben. Vor allem
die kommunistischen
Machtübernahmen
in Budapest im Jahr
1947 und in Prag
im darauffolgenden
Jahr bewirkten
dieses Umdenken.
Die West-Alliierten
machten daher
die von Österreich
angestrebte Freiheit
des Landes u. a.
von einer eigenen
Verteidigung
abhängig.
Da alle vier Besatzungsmächte 1945 gemeinsam
beschlossen hatten, Österreich jegliche
militärische Aktivität zu verbieten, war die Reaktion
der Sowjets auf die Aufstellung eines eigenen
österreichischen Heeres im Vorhinein nicht
abzuschätzen. Deshalb bediente man sich bei der
Aufstellung einer Wehrorganisation als Tarnung
der bereits bestehenden Bundesgendarmerie.
Als Aufgaben der B-Gendarmerie wurden 1954
offiziell nicht nur der Grenzschutz und die
Bekämpfung von Unruhen genannt, sondern
auch der Einsatz bei Naturkatastrophen und
sog. taktische Einsätze im Alarmfall, womit der
eigentliche Kriegseinsatz gemeint war.
Die Angst vor einem Krieg war nicht unbegründet:
Der Ost-West-Konflikt hatte sich mittlerweile zum
Kalten Krieg entwickelt und der Krieg in Korea
(1950-1953), das ähnlich wie Österreich und
Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg in eine
westliche und eine östliche Besatzungszone geteilt
worden war, wurde als ein Stellvertreterkrieg
gesehen, wie er auch an anderen Konfliktzonen
entstehen könnte.
www.freundejgb24.at

5
CAPR
Leitartikel

Die 6. Jägerbrigade führt von 11. bis 22. Februar


in den Tuxer Alpen die Verbandsübung CAPRI-
CORN 2013 durch. Die rund 2.600 Übungsteil-
nehmer aus Österreich und Deutschland werden,
gegliedert in zwei Bataillonskampfgruppen, Ein-
satzaufgaben im winterlichen Hochgebirge erfül-
len.
Der Übungsraum und die abgebildeten Einsatz-
aufgaben werden dabei Maßstäbe hinsichtlich
der Leistungsfähigkeit des Wirkverbundes „Ge-
birgstruppe“ setzen. Der Großteil der eingesetz-
ten Gebirgsjäger wird drei Tage ohne Abstützung
auf Infrastruktur nicht nur überleben, sondern
auch kämpfen müssen.

Spezialisierung wirkt sich bei Gebirgstruppen vor


allem in den Bereichen „Durchhaltefähigkeit“ (Er-
halten der Einsatzbereitschaft von Soldaten und
Gerät auch in extremen Bedingungen weitgehend
ohne Infrastruktur) und „Mobilität“ (Verschieben
von Truppen und Gütern über schweres Gelände
bei jeder Witterung) aus. Diesen Bereichen gilt
auch das Hauptaugenmerk der Gebirgsausbildung
von Beginn an. Die Fähigkeit sich unter den Rah-
menbedingungen des Gebirges zu bewegen und
zu „überleben“ ist dabei jedoch nur die Grund-
lage für die Forderung, „Wirksamkeit im Einsatz“
zu erzielen. Wirkung erzielen Gebirgsjäger – wie
auch andere Kampftruppen – durch Präsenz, bzw.
Feuer. Das wesentliche Unterscheidungsmerkmal
ist die Fähigkeit, sich über eigentlich unwegsames
Gelände anzunähern, bzw. in solchem Gelände zu
kämpfen. Die „Umfeldbedingungen“ haben dabei
jedoch einen wesentlich höheren Einfluss auf Ge-
fechtstechniken und Zeitkalküle wie beispielswei-
se bei der mechanisierten Truppe.

Ein wesentlicher Unterschied zu anderen Solda-


ten ist leicht dingfest zu machen – die Gebirgs-
qualifikation. Gebirgsjäger werden zusätzlich zur

6
RICORN 2013
„normalen“ militärischen Ausbildung speziell da- Gebirgstruppen besetzen aufgrund ihrer Speziali-
rauf trainiert, sich in schwierigen Umfeldbedin- sierung den Grenzbereich zwischen konventionel-
gungen zurechtzufinden. Gefordert sind Gebirgs- len Truppen/Verfahren und Gefechtstechniken,
expertise (Bewegung und Waffeneinsatz bergauf/ die in Österreich lange Zeit unter dem Sammel-
bergab in Fels, Eis und Schnee), physische und begriff „Jagdkampf“ geführt wurden. Dabei ist die
mentale Stärke (die notwendige Ausrüstung wird klare Trennung zwischen spezialisierter Infanterie
selbst und über lange, anspruchsvolle Distanzen und Spezialeinsatzkräften hervorzuheben. Für
getragen, ausgesetzte Höhenzüge und Tage ohne die Streitkräfte erhöht die Verfügbarkeit qualifi-
feste Infrastruktur bei mäßigem Wetter erfordern zierter Gebirgsjäger den Rahmen der Handlungs-
eine gewisse „Leidensfähigkeit“) und letztlich – optionen – extremes Gelände kann in die Ein-
wie bei allen Soldaten – die Beherrschung der mi- satzführung einbezogen werden. Gebirgstruppen
litärischen Funktion. Erwerb und Erhalt von Ge- sind kein „Allheilmittel“ für komplexe Einsatz-
birgsqualifikationen sind damit ein zeitintensives szenarien dieser Tage, erhöhen jedoch mit dem
Geschäft, das andere Truppen weit weniger oder Handlungsspielraum auch die Erfolgschancen un-
gar nicht betrifft. ter Umständen enorm. Erfolgreiche Einsätze von
Gebirgstruppen anderer Nationen in jüngeren
Einsätzen unterstreichen diese Darstellung.
Fortsetzung Seite 11

Foto: BH/Ortner
Ausbildung

Führungssimulator
Die Verzögerung und die Arbeit geben. Eine sehr komplexe Aufgabe. Dem Solda-
ten fallen sofort allerhand wichtige Dinge ein, die
des Bataillonsstabes ... der Bataillonsstab in seinen Zentralen dabei zu
bearbeiten hat. Nur die allerwichtigsten sind hier
Wie bereits in der letzten Ausgabe kurz ange- beispielhaft dargestellt:
sprochen, hat unser Bataillon im November letz- Die Führungszentrale (FüZ). Zuerst brauchen
ten Jahres eine computerunterstützte Übung am wir ein klares Lagebild! Folglich müssen wir alle
Führungssimulator in Weitra durchlaufen. technischen vor allem aber Humanressourcen
zur Aufklärung nutzen. Das Jägerbataillon 24 hat
Diese Übung war der zweite Teil einer dreige- hervorragend ausgebildete Aufklärungselemen-
teilten Kaderfortbildung. Sie folgte auf eine ers- te, diese müssen taktisch richtig und vor allem
te Phase, in der neben dem täglichen Dienstbe- beweglich eingesetzt werden. Unser Granatwer-
trieb ein abgeschlossenes Planungsverfahren im ferzug und die Artillerieelemente, die mit uns zu-
Bataillonsstab und den Kompanien durchgeführt sammenarbeiten, haben Beobachter, die neben
worden war. Abgerundet wurde die Fortbildung den über Jahre entwickelten persönlichen Fähig-
schließlich mit einer Geländebesprechung, in der keiten über technisches Equipment zur Beobach-
einerseits die Gültigkeit der am Computer erfah- tung verfügen.
renen Erkenntnisse in der Realität und anderer- Unsere übergeordneten Kommanden können
seits die Umsetzung der Planungen auf Kompa- mittels ihrer Aufklärungskräfte (Gefechtsfeldra-
nieebene erarbeitet wurden. Der Zweck dieser dar, Drohnen und bemannte Luftfahrzeuge) weit
zweiten Phase war in erster Linie die Übung von in die Tiefe der Feindkräfte blicken und uns die
Abläufen und Verfahren im Bataillonsstab in der Ergebnisse übermitteln. Viele wichtige Quellen,
Einsatzart Verzögerung mit Schwergewicht auf deren Informationen in der S2-Zelle der Füh-
dem Bereich der Kampfunterstützung. Im Folgen- rungszentrale verarbeitet und auf die möglichen,
den soll versucht werden, anhand dieses Beispiels vor allem aber wahrscheinlichen Ableitungen be-
die wesentlichen Grundsätze unserer Arbeit für züglich der Absicht und Handlungsmöglichkeiten
den militärisch interessierten Laien verständlich des Gegners beurteilt werden müssen.
darzustellen. Grundsätzlich: In der Verzögerung tauschen wir
Gelände gegen Zeit.
Grundsätzliches. Der Bataillonsstab bildet im Ge- Der Gegner will schnell (mit Kampffahrzeugen) in
fecht drei Zentralen, die Führungszentrale (FüZ), die Tiefe unseres Verantwortungsbereichs - wir
die Führungsunterstützungszentrale (FüUZ) und wollen ihn verlangsamen, bzw. daran hindern.
die Einsatzunterstützungszentrale (EUZ). „Verzö-
gerung ist eine Einsatzart mit dem Zweck, unter Fortsetzung Seite 16
Erhaltung der eigenen Kampfkraft Feindkräfte zu
verlangsamen oder zeitlich begrenzt zum Stehen
zu bringen, dabei abzunutzen und Zeit zu gewin-

Ede
nen.“ So lautet die vorschriftsmäßige Definition.
Eigentlich ein ordentlicher Brocken: Das Vorge-
hen des Gegners bremsen, ihn abnutzen und da-
bei das eigene Leistungsvermögen erhalten. Das
Ganze, um letztlich Zeit für taktische Maßnah-
men einer übergeordneten Ebene zu erkämpfen,
das heißt zumeist, das Heranführen von Kräften
zu ermöglichen und ihnen Gelegenheit zur Erlan-
gung und Erhöhung ihrer Gefechtsbereitschaft zu
8
Die sechste Auflage des Gebirgswettkampfes
„EDELWEISS RAID“ - ein Leistungsbewerb auf
höchstem Niveau - findet im Zeitraum vom 11. bis
15. März, in den Tiroler Tuxer Alpen statt. Dabei
sind über 40 Kilometer Marschstrecke mit zirka
4.200 Höhenmetern im Aufstieg zu bewältigen.
Gewonnen wird der Bewerb allerdings an Statio-
nen, an denen klassische Herausforderungen für
Gebirgsjäger (z.B. Schießen steil bergab, Zielauf-
klärung, Orientieren, Verschüttetensuche, …) zu
überwinden sind. Die fittesten österreichischen
Gebirgsjäger messen sich dabei mit einem star-
ken nationalen und internationalen Teilnehmer-
feld. Neben der Vernetzung der österreichischen
Gebirgstruppe werden im Zuge dieser Veranstal-
tung auch wertvolle Erkenntnisse durch Erfah-
rungsaustausch und Vergleich von Techniken und
Ausrüstung gewonnen.

elweiß
Raid 2013
Foto: ÖBH/Konrad
9
WIR 24er MilitärischerPatrouillenlauf:
Königsdisziplin der
Bereichsmeisterschaften West

Hochfilzen, 07. Februar 2013 - Mit dem militärischen


Patrouillenlauf stand heute die Königsdisziplin der
Bereichsmeisterschaften West am Programm. 30
Mannschaften zu je vier Mann bewältigten dabei
eine Strecke von zehn Kilometern und einen
Höhenunterschied von 320 Metern. Dabei waren
auch ein Handgranatenwerfen und ein Schießen
mit dem Sturmgewehr 77 zu absolvieren.

Der sehr fordernde Wettbewerb orientiert sich


an die harten Anforderungen eines militärischen
Einsatzes im Winter und im alpinen Gelände.
Aus dem militärischen Wettbewerb hat sich die
Sportart Biathlon entwickel
Bereichsmeisterschaften West:
Sportliche Höchstleitungen der
Biathlon-Staffel

Hochfilzen, 06. Februar 2013 - Bei ausgezeichnetem


Wetter fand der Biathlon-Staffelbewerb der
Bereichsmeisterschaften West statt. Die vier
Läufer einer Staffel hatten die zwei Kilometer lange
Strecke zweimal zu bewältigen. Nach der ersten
Runde mussten die Sportler das Schießen mit
dem Sturmgewehr auf drei Scheiben absolvieren.
Pro Fehlschuss musste eine Strafrunde gelaufen
werden.

Gestartet wurde im Massenstart. Neben einer


guten Laufzeit waren daher auch ein fehlerloses Mit einer sensationellen Gesamtzeit
Treffer-Ergebnis und eine schnelle Staffelübergabe von 55:37 Minuten siegte die Patrouille
notwendig, um ganz vorne dabei zu bleiben. „Luftraumüberwachung 1“.
Silber sicherte sich die Mannschaft
Olt Gernot Strobel erringt den Sie auf den letzten „Jägerbataillon 24“ mit Leutnant Alexander
Metern: Böhm, Oberstabswachtmeister Wolfgang Klocker,
Wachtmeister Martin Walder und Wachtmeister
Michael Gliber mit einer Zeit von 58:24 Minuten.
Mit 59:35 ging Bronze an die Mannschaft
„Jägerbataillon 23“.
Hptm Markus Maier

Die Grafik auf den Seiten 12-13 „Gliederung


der Streitkräfte“ wurde von OWm d.M. Andreas
Angerer erstellt.

Fotos: BH/MilKdoS
10
CAPRICORN 2013
Fortsetung von Seite 7

Um Gebirgstruppen
erfolgreich einset-
zen zu können, be-
darf es grundlegen-
der Kenntnisse über
deren Möglich-
keiten, aber auch
Ausbau der Gebirgs-
deren Bedürfnisse
expertise.
bei der übergeord-
neten Führungs-
Bestehende Koope-
ebene. Bei der Pla-
rationen mit der
nung von Einsätzen
Bundeswehr haben
größeren Umfan-
dahingehend bereits
ges ist es überdies
klare Hinweise auf
unentbehrlich, auf
das in Europa vor-
entsprechend für
handene Potential
Gebirgskampf ge-
geliefert. Jede Nation
eignete „Force multiplier“ (Aufklärungsmittel,
verfügt über ausgeprägte Stärken, ist gleichzeitig
Fliegerabwehr, Beobachter, …) zurückgreifen zu
jedoch Einschränkungen oder Mangellagen un-
können. Derartige „Enabler“ sind entweder von
terworfen. Diesem Umstand soll mit einer Initia-
vornherein für den Gebirgskampf zu qualifizie-
tive der Europäischen Union begegnet werden.
ren, oder zeitgerecht vor Übung oder Einsatz ei-
Im Rahmen dieser „Pooling & Sharing (P&S)
ner entsprechenden Qualifizierung zuzuführen.
Mountain Training Initiative“ wird Österreich
Die europäische Perspektive
und damit das Bundesheer die Führungsrolle in
Gebirgstruppen werden – nicht nur in Österreich
Europa übernehmen. Die Zielsetzung ist dabei
– vielfach zu isoliert betrachtet. In den von me-
klar: Wenn die Gebirgstruppen mehrerer Länder
chanisierten Truppen dominierten Szenarien des
ihre Ressourcen (Übungsflächen, Waffensyste-
Kalten Krieges tendenziell marginalisiert, stellen
me, Fahrzeuge, …) zu einem Übungs- und letzt-
Gebirgstruppen aktuell doch namhaften Anteil
lich Einsatzrahmen zusammenfassen, darf man
am Gesamtumfang der europäischen Streitkräf-
sich neben kleineren Synergieeffekten vor allem
te.
eines erwarten – Gebirgstruppen, die nicht nur
Die in Summe etwa zwölf Brigaden sind unter-
individuell, sondern auch als „Wirkverbund“ auf
schiedlich gegliedert – vor allem in den Katego-
hohem Niveau ausgebildet sind.
rien „Fahrzeuge“ und „schwere Waffen“ sind hier
große Unterschiede vorhanden. Dennoch stehen
alle Verbände vor einer gemeinsamen, großen ÖA&Komm/6.JgBrig
Herausforderung, dem Erhalt, beziehungsweise

Fotos: BH/Ortner
11
Kos
Auslandseinsatz

sche Premierminister
Ivica Dačić im gab jedoch
im Januar 2013 bekannt,
dass der Zeitpunkt ge-
kommen sei, die Fakten
in Bezug auf Kosovos Un-
abhängigkeit anzuerken-
nen. Serbien habe prak-
tisch keine Souveränität
mehr über das Kosovo.
Stattdessen solle den im
Kosovo lebenden Serben
Autonomie zugestanden
werden.
Bei formeller Wahrung
der Zugehörigkeit zu Ju-
goslawien wurde Kosovo
nach dem Krieg im Jahr
1999 unter die Verwal-
tungshoheit der Verein-
ten Nationen gestellt.
Kosovo (Kosova/Kosovë, Косово) ist als stabili- Völkerrechtliche Grundlage war hierbei die Reso-
siertes De-facto-Regime eine Republik und auto- lution 1244 des UN-Sicherheitsrates, welche die
nome Region in Südosteuropa auf dem westli- Souveränität und territoriale Unversehrtheit der
chen Teil der Balkanhalbinsel. Bundesrepublik Jugoslawien, deren Rechtsnach-
Sie war ehemals Bestandteil der 1992 neu kon- folger das heutige Serbien ist, garantiert. Zudem
stituierten föderativen Bundesrepublik Jugosla- wird die politische Entwicklung seit dem 9. De-
wien und war seit 2003 Teilregion der Republik zember 2008 durch die „EULEX Kosovo“ über-
Serbien. Sie hat etwa 1,7 Millionen Einwohner; wacht. Dies gilt auch für die Region Nordkosovo,
Hauptstadt ist Priština. Die jüngere Geschichte die von der Regierung Kosovos derzeit nicht kon-
ist durch den Kosovokrieg von 1999 und dessen trolliert wird.
Folgen geprägt. Der völkerrechtliche Status des
Grafik/Foto: wikipedia.de
Landes ist umstritten. Am 17. Februar 2008 pro-
klamierte das Parlament die Unabhängigkeit des
Territoriums. 97 der 193 Mitgliedstaaten der Ver-
einten Nationen erkennen die Republik Kosovo
als unabhängig an.
Serbien betrachtet das Kosovo unverändert als
seine Autonome Provinz Kosovo und Metochi-
en (Autonomna pokrajina Kosovo i Metohija/
Аутономна покрајина Косово и Метохија,
kurz Kosmet/Космет). Jedoch sagte Der serbi-
Flüchtlingslager in Albanien 1999
14
sovo Force

Foto: BH/Leiter

Die Kosovo-Truppe, kurz KFOR (englisch Kosovo mehr als 50.000 Soldaten auf. Im August 2007
Force) ist die im Jahre 1999 nach Beendigung des waren 37 Nationen mit ca. 16.000 Soldaten be-
Kosovokrieges aufgestellte multinationale militä- teiligt. Diese Zahl sank bis Januar 2012 auf etwa
rische Formation unter der Leitung der NATO. Ihr 6.000 Soldaten.
obliegt es, gemäß der vom Sicherheitsrat der Ver-
einten Nationen am 10. Juni 1999 beschlossenen Der Internationale Gerichtshof (IGH) gelangte am
Resolution 1244 für ein sicheres Umfeld für die 22. Juli 2010 in einem rechtlich nicht bindenden,
Rückkehr von Flüchtlingen zu sorgen. Das Haupt- von der UN-Generalversammlung auf serbische
quartier befindet sich in Priština, der Hauptstadt Initiative angeforderten Gutachten zu dem Er-
des Kosovo. gebnis, dass die Unabhängigkeitserklärung des
Kosovo nicht gegen das Völkerrecht verstoße.
Mit dem Ministerratsbeschluss vom 25. Juni 1999 Gleichzeitig vermied der IGH, den völkerrechtli-
und Zustimmung des Nationalrates vom 1. Juli chen Status des Kosovo zu bewerten und erkann-
1999 entsandte Österreich unter dem Kürzel AU- te die Gültigkeit der UN-Resolution 1244 an.
CON/KFOR ein Infanteriekontingent von maximal
500 Soldaten in den Kosovo, wobei die reale Per- Die KFOR war bis 2010 in multinationale Task-
sonalstärke seither zwischen 400 und 500 Perso- forces (MNTF) gegliedert, die jeweils für die Si-
nen schwankt. Dem österreichischen Kontingent cherung eines Teilbereichs des Kosovo zuständig
ist das schweizerische Pendant, die Swisscoy, un- sind. Jede MNTF wird von einer Lead Nation ge-
terstellt und diese kombinierte Einheit wiederum führt.
ist als Teil der deutschen Brigade im Camp Casab-
Seit 2011 ist die KFOR in zwei Multinational Battle
lanca in Suva Reka stationiert.
Groups mit Sitz in Peć und Camp Bondsteel ge-
Sie bestand ursprünglich aus Kontingenten von gliedert.
über 40 Staaten und wies eine Truppenstärke von
Fortsetzung Seite: 18
15
Ausbildung

Führungssimulator
Fortsetzung von Seite 8:

Nicht zu vergessen, wir müssen selbst kampf-


kräftig bleiben. Folglich vermeiden wir „Verzah-
nungen“, das heißt, wir lassen nicht zu, dass der
Feind uns in einem Raum festnagelt. Wir sind be-
weglich, mit eigenen Fahrzeugen und als Gebirgs-
truppe natürlich zu Fuß im schwierigen Gelände.
Vor allem sind wir aber geistig beweglich! Wir
sind für den Feind nicht greifbar, wir eröffnen das
Feuer früh, zwingen den Gegner zu zeitrauben-
den Maßnahmen, wie Einnehmen von Gefechts-
formen, Aufbauen von Feuerschutz und letztlich
zum Absitzen von seinen Kampffahrzeugen, um
infanteristisch in jenem schwierigen Gelände,
das wir uns ausgesucht haben, zu kämpfen. Und
dann setzen wir uns ab – und der Feind stößt ins
Leere. Natürlich können bei derartig beweglicher
Kampfweise unvorhergesehene Dinge eintreten. unsere übergeordneten Kommanden zusätzliche
Daher halten wir starke und flexible Reserven be- Mittel zugeordnet.
reit, die uns helfen, trotz allem den Zweck unse-
res Kampfes zu erfüllen. Von großer Wichtigkeit ist dabei die Artillerie, die
aus der Tiefe des eigenen Gefechtsstreifens her-
Die vielen Unwägbarkeiten führen dazu, dass aus weit in die Tiefe des Gegners hinein wirkt. Vor
wir unsere Planungen ständig anpassen müssen. allem kann sie den Spitzen des Feindes Verluste
Umso wichtiger ist es, dass wir uns akribisch und zufügen, ihn mit Nebel blenden, seine technische
im Detail vorbereitet, eingehende Planungen für Ausrüstung durch Sprengwirkung und Splitter be-
das Gefecht gemacht haben und uns über das Ziel einträchtigen und ihm Minen in den Weg legen.
der jeweiligen Gefechtshandlung von vornherein Minen werden aber natürlich hauptsächlich von
im Klaren sind. Pionieren gelegt. Sie können auch Brücken und
Straßen sprengen, Hangrutschungen auslösen,
Dies alles wird in der S3-Zelle der Führungszent- Baumsperren errichten, kurz, sie hemmen die
rale beurteilt und geplant. Befehle hiezu werden feindliche Bewegung. Andererseits fördern sie
für den Kommandanten vorbereitet und dann auch die eigene Bewegung indem sie feindliche
während der Durchführung das Gefechtsgesche- Minen räumen, Stege und Brücken bauen, Hin-
hen dokumentiert, Folgebeurteilungen angestellt dernisse beseitigen und ähnliches. Das schwie-
und Entscheidungshilfen angeboten. rigste an ihrem Einsatz in der Verzögerung ist es
aber, die Gassen durch die eigenen Sperren, die
So etwas macht man nicht allein sondern mit unsere eigenen Kräfte zum Zurückgehen brau-
Unterstützung – Kampfunterstützung eben. Ob- chen, im richtigen Moment zu schließen. (Wenn
wohl wir mit dem schweren Granatwerferzug sie darüber hinaus noch Zeit hätten, könnten sie
über ein bataillonseigenes Steilfeuerelement und uns auch noch helfen, Schutzeinrichtungen für
im Unterstützungszug über Spezialisten für ABC- unsere Truppen zu bauen.)
Abwehr und Pionierdienst verfügen, haben uns Ein rares aber selbstverständlich hochwirksames

16
Mittel der Kampfunterstützung sind Fliegerkräfte. unter feindlicher Einflussnahme wie zum Beispiel
Unmittelbar kommen für uns hier in erster Linie Störung von Funkfrequenzen.
Kampfhubschrauber in Frage, was nicht heißen
soll, dass unsere übergeordneten Kommanden Die Einsatzunterstützungszentrale (EUZ).
nicht manchmal zusätzlich auch über Jagdbom- Schließlich die Einsatzunterstützungszentra-
ber verfügen, die uns sehr helfen können. le. Schlagworte: „Logistik“, „ohne Mampf kein
Kampf“ oder „Munition ist nur wichtig, wenn
Da natürlich auch der Feind über Luftfahrzeuge man keine mehr hat“.
verfügt, bringen wir Flie- In einer beweglichen Einsatzart wo große Ent-
gerabwehrkräfte zum fernungen zurückgelegt werden müssen, wo es
Wirken und, im Falle ei- durchaus vor und zurück gehen kann, wo an ir-
nes – allerdings völker- gendeiner Stelle zu irgendeinem Zeitpunkt ein
rechtswidrigen – Einsat- exorbitanter Bedarf an Munition, Sprit, Verwun-
zes von ABC-Waffen oder detentransportkapazität etc. entstehen wird,
– viel wahrscheinlicher wo Versorgungseinrichtungen beweglich sein
– des Freiwerdens von müssen, gibt es einen hohen Planungs-, Folge-
chemischen oder radio- planungs- und Koordinierungsbedarf, ganz zu
aktiven Stoffen aus zivilen schwiegen von der Dokumentation, um den
Anlagen, natürlich unsere Überblick zu behalten, wer was wo hat, und wie
ABC-Abwehrtruppe. wir es schnell wohin bringen können. Diese Auf-
Die Spezialisten für die gaben werden durch die S4-Zelle in Zusammenar-
Planung und den Einsatz beit mit der S1-Zelle (letztere ist zuständig für alle
in allen diesen Bereichen personellen Belange) bewältigt.
befinden sich in der Zel- Nicht funktionierende Versorgung beeinflusst das
le Kampfunterstützung. Gefecht zu unseren Ungunsten und verhindert im
Vorbereitung von Befeh- Extremfall eine erfolgreiche Einsatzführung.
len hiezu, Dokumentati-
on und das Anbieten von Entscheidungshilfen ist Der Erfolg im Gefecht (und in Wahrheit auch im
auch hier die Aufgabe. Friedensbetrieb) hängt von der Fähigkeit des Ba-
taillonsstabes ab, gemeinsam, rechtzeitig und ko-
In der Führungszentrale müssen die S3-, die S2- ordiniert zu gesamtheitlichen, brauchbaren und
und die Zelle Kampfunterstützung aufs Engste wirkungsvollen Lösungen zu kommen. Aufgrund
zusammenarbeiten. Die ständige Koordinierung, der Komplexität der Aufgabenstellungen ist das
der Informationsaustausch und die Sicherstel- Einüben von Kommunikation und Abläufen uner-
lung des zeitlich und räumlich synchronisierten lässlich, um Zeit und Ressourcen für die wesentli-
Zusammenwirkens durch die enge Kooperation chen Dinge freizubekommen. Erst wenn man das
zwischen den Zellen sind von essentieller Not- kann, kommt das wirkliche taktische Üben, und
wendigkeit zur erfolgreichen Einsatzführung. das ist dann Herausforderung genug.

Kompliziert? Aber noch lange nicht alles! Zwei Im Zuge unserer Computer-unterstützten Übung
weitere Zentralen wirken unverzichtbar am Ge- am Führungssimulator hatte ich als Bataillonskom-
lingen des Gefechts mit: mandant das großartige Erlebnis, von Übungs-
durchgang zu Übungsdurchgang, von Phase zu
Die Führungsunterstützungszentrale (FüUZ) Phase, von Tag zu Tag erkennen zu können, wie
Die Führungsunterstützungszentrale macht die wir die Abläufe und Verfahren, die Kommunika-
Kommunikation im Bataillonsgefechtsstand aber tion im Stab und mit den Kompanien, das gegen-
vor allem mit unseren Nach- und Übergeordneten seitige Vertrauen und darauf aufbauend die Qua-
erst möglich. Hier wird von der S6-Gruppe der Ein- lität und Effizienz der Arbeit verbessern konnten.
satz von Funk und Telefonie, von Computern und Darin lag der große Erfolg dieser zweiten Ausbil-
Datenleitungen, von End- und Zwischengeräten, dungsphase.
von Hard und Software geplant und gesteuert,
und das ganze unter Einhaltung der Grundsätze Obst Jörg Rodewald
von Geheimhaltung und Verschleierung sowie
17
Auslandseinsatz • Unterstützung der Übergangsverwaltungsmis-
sion der Vereinten Nationen im Kosovo (UNMIK)
Die KFOR und UNMIK arbeiten für die Wiederher-
stellung des Kosovo und unterstützen den Pro-
zess der einheimischen Bevölkerung in eine freie
und demokratische Gesellschaft, die jedermann
offen steht. Obgleich die Hauptaufgabe der KFOR
darin besteht, ein sicheres Umfeld herzustellen,
stellt die multinationale Truppe Ressourcen und
Fachpersonal den unterschiedlichen Organisatio-
nen und Behörden zur Verfügung, die unter der
Fortsetzung von Seite 15
Schirmherrschaft der UNMIK arbeiten. Aktivitä-
ten erstrecken sich auf unterschiedliche Bereiche
Im Vollzug der UNSR-Resolution wie: öffentliche Hilfsprogramme, Infrastruktur,
1244 ergeben sich die Missions- Brückenbau, Transportwesen, Schienenverkehr,
Minenräumung, „erforderlichenfalls Wahrneh-
aufgaben der KFOR: mung von Grenzüberwachungsaufgaben“, Feuer-
wehrdienste, Personenschutz für internationale
• Aufbau und Erhaltung eines sicheren Umfelds
Mitarbeiter, Lebensmittelverteilung, Kampfmit-
im Kosovo, einschließlich öffentlicher Sicherheit
telbeseitigung (EOD), Schulungen über Minenge-
und Ordnung
fahr, medizinische Dienste usw.
Die KFOR hat das Mandat, Recht und Ordnung zu
Das Schweizer Kontingent, die Swisscoy, umfasst
gewährleisten, sofern die Übergangsverwaltungs-
maximal 220 Soldaten und bildet zusammen mit
mission der Vereinten Nationen im Kosovo (UN-
dem österreichischen Truppenkontingent und
MIK) oder die lokalen Polizeikräfte (KPS – Kosovo
einer deutschen Kompanie ein Bataillon, das
Police Service) nicht dazu in der Lage sein sollten.
Manoeuvre Bataillon DULJE.
Dieses Ziel wird umgesetzt durch Patrouillen-
fahrten, Luftraumüberwachung, Errichtung von
Checkpoints, Reaktion auf Notrufe, Suchaktionen, Vzlt Boris Kurnik
Grenzraumüberwachung, Ermittlungen kriminel-
ler Aktivitäten so-
wie Verhaftung
oder Anhaltung
strafrechtlich ver-
dächtiger Personen.
Mit der Entwicklung
des Kosovo Police
Service (KPS) tre-
ten die polizeilichen
Funktionen der
KFOR immer mehr
in den Hintergrund
und werden auf den
KPS übertragen.

• Überwachung,
Prüfung und erfor- Foto: BH/Leiter
derlichenfalls Durchsetzung des Militärisch-Tech-
nischen Übereinkommens (Military Technical Ein multinationaler Einsatz erfordert interopera-
Agreement) und des Demilitarisierungsabkom- bilität beim gemeinsamen Lösen von Einsatzauf-
men zwischen NATO und UÇK von 21. Juni 1999Ei- gaben. Bild: Angehörige der Kontingente aus
ner der Hauptaufgaben ist die Entmilitarisierung Österreich, Deutschland und Frankreich üben das
des Kosovo. gemeinsame Vorgehen gegen gewaltbereite De-
monstranten.
18
www.news
sehens-, lesens-, wissenswertes im worldwide web

www.doppeladler.com

k-isom.com

www.aco.nato.int/kfor

Tourenfex.at
Über Tourenfex.at: Auf dieser Website werden Skitouren, Mountainbiketouren und Bergtouren aus Osttirol, Südtirol
und Oberkärnten vorgestellt. Diese Region ist an Schönheit kaum zu überbieten und bietet dem ambitionierten Hob-
by- sowie Profisportler traumhafte Tourenziele. Daher habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, meinen Touren visuell
und dokumentarisch vorzustellen. Alle auf dieser Website als Tourenbericht vorgestellten Touren sind von mir selbst
begangen bzw. befahren worden, um eine möglichst authentische Dokumentation sicherzustellen. Weiters wurden
alle Touren mit einem GPS- Gerät aufgezeichnet, welches das Betrachten mit Google-Maps so-
wie Google-Earth in 3D ermöglicht. Natürlich stehen alle Daten kostenlos zum Download zur
Verfügung! Schwierigkeits- und Zeitangaben sind an einem durchschnittlich trainierten Sportler
orientiert, können aber subjektiv stark schwanken. Die Angaben sind möglichst objektiv gehal-
ten.

Die Website wird betreut und betrieben von:


Ortner Dietmar
Tourenbericht

Auerlingköpfl (auch Zellinköpfl) 2026 m

Höhenmeter Aufstieg: ca. 1400 Hm in mehreren Spitzkehren hoch, bis man kurz vor der
Schretiswiese einen weiteren Waldweg erreicht. Über
Höhenmeter Abfahrt: ca. 1400 Hm diesen zur Schretiswiese und weiter in westlicher
Richtung, bis man auf eine präparierte Piste stößt.
Aufstiegszeit: ca. 4 Stunden Dieser folgend man, über kupiertes, leicht ansteigen-
des Gelände, bis zu einem markanten Steilhang. Die-
Abfahrtszeit: ca. 3/4 Stunde
sen bezwungen noch ein kurzes Stück der Piste folgen,
Strecke Aufstieg: ca. 7,6 km bis man links haltend die Dolomitenhütte (1616m) er-
reicht. Nun zunächst flach über einen Weg zum Weg-
Strecke Abfahrt: ca. 8,5 km weiser Weißensteinalm/ Rudl- Eller- Weg (1620m).
Dort links Richtung Osten einen steilen Hang hoch zur
Land/Bezirk: Osttirol Weißsteinalm (1728m) marschieren. Nach der Weiß-
steinalm Richtung SO über zunächst freie, leicht an-
Tourengebiet: Lienzer Dolomiten
steigende Hänge, danach über eine Waldschneise bis
Ausgangspunkt: Parkplatz beim Sportplatz zum Tourenziel Auerlingköpfl (2026m).
in Tristach (660m)
Abfahrt: Vom Gipfel (2026m) bis zur Dolomitenhütte
(1616m) wie beim Aufstieg. Anschließend über die
präparierte Piste abwärts bis zum Kreithof (1047m).
Von dort über den Rodelweg zurück zum Ausgangs-
punkt (670m).

Zusammenfassung: Das Auerlingköpfl ist ein sehr viel


begangener und beliebter Skitourenberg in den Lien-
zer Dolomiten, der auch bei ungünstigen Lawinenver-
hältnissen recht sicher zu besteigen ist. Technisch ist
diese Skitour mittelschwer, wobei man vor allem beim
Aufstieg durch die Waldschneiße die Spitzkehrentech-
Beschreibung: Kurz nach dem Start am Parkplatz (ge- nik sehr gut beherrschen sollte! Auch sollte man über
bührenpflichtig, 2€/Tag) beim Sportplatz in Tristach die nötige Kondition verfügen, da man immerhin 1400
(660m) erreicht man einen Wegweiser, dem man Höhenmeter überwinden muss. Ein alternativer und
Richtung „Kreithof/Tristacher See“ folgt. Der Auf- auch beliebterer Ausgangspunkt dieser Skitour ist der
stieg erfolgt dabei über einen Waldweg bis man die Kreithof.
Parkplätze in der Nähe des Tristacher Sees (820m) Einkehrmöglichkeiten: Kreithof, Dolomitenhütte
erreicht. Nun ca. 250 Meter in südöstlicher Richtung
durch den Wald bis zu einer markanten Waldschnei-
se (Anmerkung: der Aufstieg über die Rodelbahn ist Tourenfex.at
für Skitourengeher verboten!). Nun über die Schneise
20
21
Ausbildung
Kitzbühel, 07. Dezember 2012 - Mit den ergiebi-
gen Schneefällen am Wochenende stieg in Tirol
die Lawinengefahr erheblich an.

Damit verbunden stieg auch die Wahrscheinlich-


keit, das die Lawineneinsatzzüge des Österreichi-
schen Bundesheeres alarmiert werden würden.

Um im Notfall schnell und richtig zu reagieren,


übten die Lawineneinsatzzüge des Jägerbataillons
24 aus den Garnisonen Lienz und St. Johann/Tirol
gemeinsam mit der Bergbahn Kitzbühel und den
örtlichen Bergrettungen am Freitag einen Such-
einsatz im Schigebiet Kitzbühel.

118 Soldaten sowie 34 Bergretter und Alpin-


polizisten kämpften sich, nachdem sie mit Hub-
schraubern zum Einsatzort transportiert worden
waren, durch den Tiefschnee. Dabei galt es, vier
vermisste Personen zu suchen und zu bergen. Un-
terstützt wurden die Helfer dabei von Lawinen-
suchhunden der Bergrettung und Hubschraubern
des Bundesheeres (Aluette III, AB 212, S 70)

Diese transportierten nicht nur die Suchmann-


schaften auf den Berg, sondern bargen auch die
Verletzten-Darsteller mittels Windenbergung aus
der Gefahrenzohne.

Der Übungszweck, die Zusammenarbeit zwischen


Bundesheer und zivilen Rettungskräften konnte
in allen Bereichen als „sehr zufriedenstellend“
gewertet werden.
Redaktion Gebirgsjäger

Lawinen-
Einsatzübung
22
„Entscheidend bei dieser Übung war, dass
die Kooperation mit zivilen Rettungskräften
geprobt und vertieft werden konnte“, so der
stellvertretende Übungsleiter, Oberleutnant
Johannes Trixl aus St. Johann/Tirol.
23
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