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Fairy von Lilienfeld

Spiritualitätdes frühen Wüstenmönchtums

Gesammelte Aufsätze 1962 bis 1971

hrsg. von Ruth Albrecht und Franziska Müller

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Oikonomia

Quellen und Studien zur orthodoxen Theologie

hrsg. von Fairy von Lilienfeld und Karl Christian Felmy

Band 18

2. unveränderte Auflage

Erlangen 1988
Auslieferung:

Lehrstuhlfür Geschichteund Theologie


des christlichenOstens
Kochstraße6
D - 8520Erlangen

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,,~~ .'

ISBN 3-923119-15-1
©Prof.Dr. Fairy v. Lilienfeld, Prof. Dr. Karl Christian Felmy
Erlangen 1988
2. unveränderteAuflage
Druck: aku-Fotodruck GmbH, 8600 Bamberg
-~--' ' , . .

Inhaltsverzeichnis

Vorwort S. I-II

Anthropos Pneumatikos - Pater Pneumatophoros:


Neues 'l'estamer.t und Apophthegmata Patrum s. 1-13

Jesus-Logion und VDterspruch.


Die synoptischen Jesus-Reden in der Auslegung
der ~groikoi der ägyptischen Wüste nach den
Apophthegmata Patrum s. 14-29

Zur syrischen Kurzrezension der Ignatianen.


Von Paulus zur Spiritualität des Mönchtums
der Wüste s. 3o-47

Paulus-Zitate und paulinische Gedanken in


den Apophthegmata Patrum s. 48-61

Basilius der Große und die Mönchsväter der


Wüste s. 62-85

Die christliche Unterweisung der


Apophthegmata Patrum s. 86-113

Bibliographie s. 114-115
- 86 -

Die christliche Unterweisung


der Ppophthegmata Patrum

Noch immer ist die Zeit nicht gekommen, eine Geschichte


1
des Textes der Apophthegmata Patrum in Bezug auf die Ein-
zelstücke zu schreiben. Die klassischen Forschungen Bous-
3
sets2 und neuerdings die minutiösen Erhebungen Guys zeigen
das ganz deutlich. Was wir als Ergebnis der bisherigen For-
schungen gerade noch erkennen können in dem fast inextri-
kabel scheinenden Gewirr der Redaktionen monastischer
Apophthcgm~n-Sammlungen, ist die Bewegung von der Tradi-
tion des Einzelstücks zur geordneten Sammlung, sei es nach
dem alphabetischeP, sei es nach dem systematischen Prin-
zip, das sich Pach den Topoi mönchischer Lebensordnung rich-
tet4. Schon Bousset hatte anqereqt, mit Hilfe formgeschicht-
licher Methoden den Apophthegmenstoff zu sichten und zu
5
ordnen. P.Nagel hat kürzlich diese Anregung aufgenommen
und hat eine auffällige Gattung der Fpophthegmen, die para-
bolischen Handlungen der alten Mönche der Küste, unter
diesem Gesichtspunkt untersucht 6 • Vielleicht können wir
hier nun ein paar weitere Gesichtspunkte und Anregungen
beitragen, indem wir nach der Art christlicher Unterwei-
sung fragen, wie sie uns in den Apophthegmata Patrum 7 ent-
gegentrjtt.
1.
Zunächst milssen wir festhalten, daß die App selbst
Unterweisung sind. Und zwar bekanntlich ursprünglich münd-
lich tradierte Unterweisun3. J.Guy hat in sc·inen Unter-
suchungen zur Struktur der Ar,p-Sa~mlungen en passant ge-
zeigt, wie weit man kommt, wenn man ein Hauptunterschei-
8
dungsmerkmal, das diese Sammlungen selbst berücksichtigen,
auswertet: nämlich, ob sie an den Namen eines der berühmten
Mönche der ägyptischen Wüste geheftet sind oder ob sie ano-
nym sind. Natürlich können wir Wanderungen des einen oder
anderen Ap von Name zu Name, von Namensnennung zur Ano-
- 87 -

nymität oder umgekehrt ( wer will das heute entsc:?:eiden!),


beobachten. Doch im Verhältnis zur Masse des Stoffs sind
es wenige, wie man bei Guy leicht nachprüfen kann. Schon
auf der Suche nach den Vorformen zu den heutiqen Normal-
sammlungen findet man das doppelte Prinzip wirksam: die
alphabetische Jl.r.ordnung nach den Namen und die "systemati-
sche" Anordnung der anonymen Stücke 9 • Diese Tatsache
weist auf zwei verschiedene Prinzipien hin, die bei der
Entstehung und mündlichen Tradition der Apophthegmata
wirksam waren:
Einmal: Es geht in ihnen - sagen wir das zunächst ein-
mal ungefähr und ungenau - um die "historischen" G e -
s t a 1 t e n der berühmten Mönchsväter der Wüste, deren
/>.ndenken ir, äieser Tradition hochgehalten werden sollte.
Zum zweiten: Es geht in ihnen um die Lehre, die sie
vermitteln, auf die sie hinauslaufen. Sie ist allgemein-
gültig, wenn sie auch in der pneumatischen Erfahrung "eines
der großen Greise" wurzelnd verstanden und überliefert
wird.
Die berühmten Mönche der Wüste, die "Fortqeschrittenen
10
und Vollkommenen", die sich von "J\gypten" ge~öst haben ,
~alten denen, die ihre Seelenführung suchten, bekanntlich
als persönliche Träger des Heiligen Geistes. Also waren
die "Rhemata", um die man sie bat, charismatisch geistge-
wirkt und daher wert, in ihrer auf die mündliche Weitergabe
schon berechneten Prägung festgehalten und tradiert zu
werden. Der Garant der Heilsamkeit dieses Wortes ist der
Pneumatophoros, seine Lebensverwirklichung, das, als was
er seinen Schülern und fremden zu ihm pilgernden Brüdern
entgegentritt.
Mag das gut und eindrinalich formulierte Rhema der
. 11
"großen Greise" auch mitunter ohne den typischen Ral~en
des Apophthegma tradiert worden sein, - mag die darin
enthaltene Lehre so wichtia scheinen, daß der Name des
Greises dahinter zurücktra~ 12 , oder das Rhema aus anderen

Gründen Skopos eines anonymen Ar wurde, - so darf man doch


nicht das Rhema als die ausschließlich gestaltende, die
- 88 -

Gattung der App allein forttreibende Kraft ansehen. Wir


finden unter den namentlichen App genug Hinweise dafUr:
13
Die großen Greise gaben ihr Rhema nicht ohne weiteres
Sie waren scheu. Sie wußten um die Gefahr, die die Vereh-
rung der jüngeren Brüder für das Gelingen ihres "Werkes",
die ALschneidung der Leidenschaften, hatte. Sie wußten von
der Verletzlichkeit der ,anE~vo~r,oo6vn und der inneren
Abgeschiedenheit, der nm>XLC' , durch Herandrängen und
"Lästigwerden" der zerstreuenden und verlockenden Gedan-
ken, die im Gefolge des Umgangs mit den "Brildern" auf sie
lauerten. Ihr Lehren stand darum unter einer Paradoxie:
Sie wußten keinen anderen Keg zum Verlassen der Welt, die
unter dem Gesetz des Fleisches stand, wie sie es verstan-
den, als den Fortgang in die Einsamkeit der Wüste; und den-
noch wußten sie es als Auftrag des Herrn, dem sie dienten,
andern den l•:eg zum Heil zu öffnen. So fanden sie sich in
einem ständigen Zwiespalt zwischen Zurückhaltung und Uber-
nahme geistlicher Seeler.führung 14 Ein ~·ort aus den Homi-
lien des Pseudo-Makarius, das von sp2teren Mönchsschrift-
stellern als Gleichnis-Rhema tradiert wurde, spricht von
dieser Schwierigkeit:" (Die in der Gnade Vollkommenen) stei-
gen auf die zwölfte Sprosse (d.i. der Leiter der Vollkom-
menheit), hingegen l~ßt die Gnade auch wieder nach, und man
tritt eine Stufe hinunter und steht sozusagen auf der elf-
ten Stufe; und zwar wird deswegen solchen (Mönchen) nicht
das Maß der Vollkommenheit zuteil: damit sie Zeit haben,
sich um die Brüder zu kümmern und Gott mit dem (lehrenden)
Wort zu dienen bemüht zu sein 1115•
Als sich der "Puhm" der Lebensweise der Mfnche der
Wüste über den christlichen Er6kreis verbreitete und man
von weither Reisen unternahm, um Zeuge ihres asketischen
Lebenswandels zu werden, wagte man nicht unbedingt, ein
Rhema für sich zu erhoffen. Den "großen Greis" zusehen,
16
war schon genug, - und war nicht leicht zu erreichen •
Und so überliefern die App denn auch wie der oder jener
Greis aussah, wie er zu leben pfleate 17 • Dies Aussehen
..
- 89 -

selbst gehörte als Vorbild zur Lehre der großen "Väter"


wie auch ihr Lebenswandel. Ihr Rhema war von diesem Vor-
bild nicht zu trennen. Daraus erklärt sich auch das zähe
18
Festhalten von Namen hinter denen sich die Vorstellung
von einer Person, eine individuelle Gestalt verbarg 19 •

Mes Individuelle, Unverwechselbare der "großen Greise"


tritt auch darin hervor, daß ihre Antwort auf die typische
Frage des Jl.depten: nws;: oc.~w; , durchaus verschieden aus-
fällt, Einmal wird mehr auf diesen Zug der asketischen Le-
bensweise, ein andermal auf jenen mehr Wert gelegt; der
eine Greis empfiehlt z.B. eine andere Fastenordnung oder
Tageseinteilung als der andere usw. Fern ist dem Anachore-
tentum die Gleichmacherei des Koinobions; die beste Lösung
wird individuell ausprobiert und erfahren - und jeder em-
pfiehlt die seine. Und das alte Mönchtum tradiert getreu
~ese verschiedenartigen Antworten. Dennoch werden diese
einander in gewissem Sinne widersprechenden Rhemata von
ihren Sammlern offenbar nicht als einander ausschließend em-
pfunden, sondern als einander ergänzend, als Ausdruck e i -
ne r Lebenswelt. So meint man auch die 1'pp getrost syste-
20
matisieren zu können •
Doch obgleich der "große Greis" ganz unverwechselbar als
einmalig in seiner besonderen Individualität und Lebensge-
schichte von Gott des Heiligen Geistes Gewürdigter in den
namentlichen AJ:'p erscheint, ist er seiner C'mwelt auch "Ty-
pus":
1'ufschluf.'reich ist hier das Ap Poemer. 174: "Ein Bruder
fraqte den 1'rbas Poemen: 'Es leben Brüder mit; willst du, daß
ich ihnen befehle?' Da sagte der Greis zu ihm:' Nein, son-
dern tue du zuerst das \o:erk, und wenn sie lebendig sein
wollen, werden sie schon selbst sehen.' Da saqte der Bruder:
'Sie wollen aber, Vater, daß ich ihnen befehlf'nd vorstehe!'
Da sprach der Greis zu ihm: 'Nur ja nicht! Werde für sie
ein Vorbild, kein Gesetzgeber!' 1121

Mit öiesem l'pcphthegma sind wir an einer formierenden


Kraft, einer grundlegenden Gattungseigenart der l'pophtheg-
men, die sie von anderen For111en christlicher und auch mo-
- 90 -

nastischer Vnterweisung unterscheiden: Das übermittelte


Rhe!lla ist nicht abtrennbar von der Lebensführung desser,
der es äußert; ja, seine Wahrheit ruht in diesem Leben
selbst.In diesem Sinne ist es Zeuqnis. So wird dieses Le-
ben "Types", erhält es pr~qende Kraft. Das Ap ist Quint-
essenz solchen Lebens, ob es in einem "Rhema" girfelt oder
in einer Beobachtuncr oder in einer erbaulichen Konsequenz
aus einer Beaebenheit, wie sie der H6rer oder Leser selbst
ziehen kanr.. Die eigentliche Lehre des monastischen Ar ist
daher auch nicht eine allqerneingül tige \<·ahrhei t, keine
ethische Maxime, sondern Zuspruch flir den, der sich in der
Situation des anonymen Fragers vieler Arp befindet, der um-
getrieben ist von der Frage: -
nwc c:-.-
awvc.i ?22
. • D.1e S zener1e.
so vieler App - Fraae dessen, der den Weg zur Rettung ge-
hen will und Antwort des erfahrenen Greises - ist daher bes-
23
ser "typisch" zu nennen als •iaea1• ." n~c awa~ " - das
war das ganz konkrete und reale Anlieqen jener, die sich als
Schüler den ersten "Vätern" der Wliste anschlossen, und das
blieb das Anliegen derer, die diese App weiter erztlhlten,
sie aufschrieben und sarrmelten.
Was hier überliefert wird, sind also nicht nur t6~aL
t _:-•,· .: • . . •
weiser Philosophen, deren Meinungen und Ansichten filr wert
gehalten wurden, nicht vergessen zu werden. Es waren nicht
nur von der Gottheit.inspirierte merkwlirdiae, oft dunkle
0

und schockierenJ:r:.~f_ii~h~·;:,~l1/'sie i~ der. ~elrhischen Ge-


schichten tradiert wurden. Religions- und gattungsgeschicht-
liche Gerr.einsamkei ten hierhin und dorthin sollen nicht etwa
völlig geleugnet werden, denn die Väter.der Wüste sind ih-
Z · . .. - 24
ren e1 tgenOS§.gJ:LS.~_,,,.atir~n .Ph_tlos.2J:.!::.~~ ~I'_JJg_U!llil::...
tophoroi auch mit der Geistaabe .
Doch steht - wenn man schon Parallelen
__________
des Vorauswissens
............ beaabt.
--~·--'- ..... ··-·---• ·--.•-.;,,

sucht - der ganze Ha-


bitus der App der jlidisch-palästinischen Lebenswelt näher
als der griechischen. Hier gibt es Lehrer-Schüler-Reihen 25
u nd Lehrer, die miteinander Umganc pfleaen wie im Rabbi-
26 ' , '
nat • Bildwort ur.d Parabelhandluna echt orientalischer
Art sind hier reichlich zu Eause. Eine qanze Reihe von App
h~.';S_ !l'i_t__
~c:~z-H_tau~~egung zu tu~--;~-~h könnte man si~
-----------
-- ·-•- ..-----
- 91 -

weder als "Schul-" riech als "Streitgespräche" klassifizie-


r;n27. ~ie .i\pophth-e9mata_ Pa~~um setzen _ein~ L~hrer-Schül~i..; ·
--··· ·-, ... ... -·-··•···
,

Beziehung besonderer Art voraus: Es qeht_i_n_ihnen um_Le-


b~·;t-ai tung und Seelenführung. Ihr "Sitz im Leben" sind
di;--;_-~~choreten-Si~dl~~gen -der Sketis und Thebais, des Si-
nai und der palästinisch-syrischen Einöden 28 , die im Gegen-
satz zu den pachomianischen Klöstern nur ein Minimum von
29
umgreifender Ordnung verband . Vorherrschend war die indi-
viduell differenzierte asketische Lebensform nach dem Er-
messen des jeweiligen Lehrers und der Leitung des Heiligen
Geistes.
In Ansehung dieses "Sitzes im Leben" sin~ ~~-~e~~ -~p9ph-
t~-~~!ll~~~--~atrum zu verstehen als lmsweis einer geschehenen
ünterweisung, die selbst wieder Unterweisung ist. Ihre
- · · - - ··---3o-
Existenz setzt schon geschehene Nachfolge voraus und will
rechte Nachfolge ermöglichen. Die mönchisch-anachoretische
Lebensform ist schon gegeben und will ergriffen werden.
Indikativ geistgewirkten "Vollkommenseins" und Imperativ,
sich auf solches "Gerettetsein" 31 hin zu bewegen, sind un-
löslich miteinander in der Gattung unserer App verflochten.
Sie setzen - als Gattung - die noch bestehende Kontinuität
des Lehrer-Schüler-Verhältnisses in immer neuen Mönchsge~e-
rationen voraus und die immer noch existentielle Frage nach
~em persönlichen Heil. So sind sie Unterweisung, indem sie
Unterweisung berichten. Die Kontinuität solcher Unterwei-
sung spiegeln uns jene App, in denen das ursprüngliche
oder eigentliche 1'.pophthegma mit seiner Handlung und dem
dazugehc\rigen 1-.'ort in eine zweite Handlur.g oder Frage-
Situation eingebaut ist. Zum Beisfiel:
PJ V,28 = N 180: Es kam einmal ein Bruder zu einem der
Greise und sprach zu ihm: "Mein Bruder trennt sich von mir
und geht irgendwohin fort und darüber bin ich betrübt."-
Der Greis sprach zu ihm:"Tra9e es gleichmütig, Bruder!"
und:"Gott wird die Mühe deiner Geduld sehen und ihn zu dir
zurückrufen. Es ist nämlich nicht möglich, Mit Härte und
Strenge jenander. so chne ~eiteres von seiner Absicht zu-
- 92 -

rilckzuhalten, denn ein D~mon treibt keinen D~mon aus, son-


dern du wirst ihn eher durch deine Güte zurückrufen. So
zieht ja auch unser Gott durch Trost die Menschen an sich,"
Und er erzJhlte ihm folqer.des:"Es warer. in der Thebais zwei
Brilder. Und als der eine von ihnen der Versuchun9 der llu-
rerei erlag, sprach er zum arderen: 'Ich kehre in die Welt
zurilck. • Da weinte der andere sehr und srrach: 'Ich erlaube
es dir nicht, Bruder, fortzu9ehen und deine MUhe und deine
Keuschheit zu verlieren.' Jener aber aab nicht nach und
sprach:'Ich werde hier nicht wohnen bleiben, sondern fort-
gehn. Entweder komm mit mir und ich kehre dann wieder rrit
dir zurilck, oder laß mich gehen und ich bleibe in der Welt.'
Der andere Bruder oir.a nun ur.d berichtete c:as einerr. nroßer.
Greise. Dieser Greis sprach zu ihrn: 'Geh mit ihn, und Gott
wird um deiner ~~ühe willen nicht zulassei,, daß er zuschar.-
den wird.' Darauf zoa jener mit seinem Bruder in die ~elt.
Und als die beiden zu einem Dorf kamen, sah Gott die Mühe
desjenigen, der aus Liebe urd notaecrunqen seinem Bruder
folgte, und nahm deshalb die EeaierdE' vcn seir.eir Bruder fr,rr.
Dieser sprach zu seine!'!! Bruder:' Laß uns wiecer i.n die \•:üstc-
gehn, Bruder! Ich stelle ffiir v0r, d2A ich schrn mit eir.er
Frau gesilndigt habe, und was habe ich dadurch ~ewor.ner.?'
So kehrten die beiden unversehrt in ihr Kellion zurück."
So spannt sich mitunter in eine~ rrorhth0cma schon der
B_o9'~n
_yon _Unterw1c:~su1,qss i t_ua t ior zu Cr.t en.1c i s una ss i tua t ior.,
----
und_dies~_ Kette kanr man sich r,el iet,i,.., fc r·tc-cf'sc·tzt
Doch natürlich.
- ·---------
sinc
. -

die
der.l:er .. '. ' 1 '. 1
P.popr.thec,~:cr 3uch C?.terweisur,0s-
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Gut. U,re knappe und priiqnante Forrn <:crkl;irt sicr. aus dell'
zunächst r,Undl_i_s:;her,
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t,;_r,terweisuras-
.. - ___ __
...._, ,.,_ .....
--
und !'t crliE'ferunasvor-
gang. Das Ar, mußte einpränsam sein, auswend io zu behalter
sein, so daß es "par coeur" cewußt werden konnte, wEnn JTar
es selbst als Lebershilfe cu1uchte unc.: \'"'r.r. JT'ar: es wei.tcr-
saO"enwollte.
In der ~ehrzahl der Fflle nirf~lt das ro, wie te~arnt,
in einem Rhema, eirerr- Srruch. Der r·octisch. r: Fon-, oes a 1-
ten Prophetensrruchs ist c.ir·!" P:1ema allerci :-''lS ir. sPiner
- 93 -

sprachlichen Gestalt meist fern. Seine Form ist häufig


die möglichst kurze, 6ft nur einen Satz umfassende Sen- \i
tenz, das knappe Gleichnis oder die "Lebensrege1• 32 . So \
steht das Rhema als Prosaspruch dem Weisheitsspruch des \
Alten Orient nahe.
Auch hier besteht nicht nur eine rein formale Ähnlich-
keit, sondern auch Ähnlichkeiten von Lebenswelt zu Lebens-
~el~.: Schon das Vater-Sohn-Verhältnis zwischen dem geist-
lichen Lehrer und seinen Schülern erinnert daran 33 • Wie in
der altorientalischen Weisheit, so handelt es sich auch
hier in unseren App um Ordnungen menschlichen Seins, die
"gnomisch-empirisch" apperzipiert werden 34 ; auch hier
fehlt "das Zurückführen der Phänomene auf ein Prinzip" 35
Nur: hier geht es nicht um Schule, die der Öffentlichkeit,' -~-.
dem Regenet,ten, dem Staat 36 dient, sondern um ein Lehrer- 1:'/ t
Schülerverhältnis, in dem gelehrt wird, ~ie _c1l_5-. _verfüh-
rerisch und dämonisch böse qualifizierte "\'.'elt". ä1lßerlich
u;d :··was wichtiger ist - innerlich .. -·zu v~rlassen.
-- .-. '-·- __Diese
,

"Schule" setzt die neue pneumatische Lebenswelt der Wüste


gegen "Ägypten", das Kulturland am Nil. Auch stammt das
Rhema nicht aus einer Entfaltung der Uroffenbarung wie die
Sprüche der alten Weisheit, sondern aus der Privatoffenba-
37
rung an diesen oder jenen geisttragenden Vater • Die innere
Einheit der App in den klassischen Sammlungen wird auch
nicht als Spiegelung der einen Weisheit 38 verstanden,
sondern ist Ausdruck der inneren Einheit des Mönchslebens
als V~rw_i_~kl~c_hung christlicher Existenz. In diesem Sinne
sind die Rhemata als gnomische Sprüche für die Tradenten
II 39
und F-.kteure der App von "allgemein menschlichem Charakter ,
da der mönchische Entschluß als exemplarisch für christliche
Existenz überhaupt verstanden wurde 40 Dies erklärt dann
41 . .t
auch den internationalen Charakter der F-pp , den sie m1
der altorientalischen Veisheit teilen.
Vielleicht kennte man die 1'pp als Ganzes in Ansehung
der Rolle, die sie in Jahrhunderten des östlichen Mönchtums
42
gespielt haben, auch als christliche Haggada bezeichnen,
doch eben r,icht als 1'uslegung des Gesetzes - auch nicht
- Q

- 94 -

einer II lex Christi" - son~~i:-n in Zuspruch, Mahnung, Lei-


tuno auf einen We~J_c:1_er
_Nachfolge zu einem Leben, wo Gott
- -------------· -----· 43
in-de·n Menschen wohnen kommt
'-----------·------. -- - ·-·;.-'
...

Ist nun das Apophthegma als Gattung für die mündliche


wei tergabe ur.d das Auswendig lernen bestimmt, so kann es sich
einer ganzen Reihe mnemotechnischer Hilfen bedienen, um
diese Weitergabe zu erleichtern. Wir nannten schon die
prägnante Kürze. Ist der Sachverhalt, den das Apophthegma
lehren will, in sich gegliedert, so liebt man die Aufzäh-
lung44, die es leicht macht, sich die einzelnen Punkte zu
merken:
Zum Beispiel:" Antonius sprach einstmals: 'Wer in der
45
Wüste wohnt und die Abgeschiedenheit pflegt , wird von
drei Anfechtungen befreit: (der Anfechtung) durch das Gehör,
durch das Schwatzen und durch das Sehen. Gegen eine An-
11146
fechtung hat er zu kämpfen: die Unzucht •
Oder:"Es sprach der Abbas Poimen:'Zum qemeinsamen Leben
47
der Mönche gehören drei Verhaltensweisen : einmal die
Demut, zweitens der Gehorsam, drittens die (innere) Bewe-
114 8
gung und der Stimulus zum Werk des Koinobions' •
Und:"Es sprach der Abbas Gregorios:'Drei Dinge verlangt
Gott von jedem Getauften: einen rechten Glauben von ganzer
Seele, Wahrheit auf der Zunge, Keuschheit in den Dingen
des Leibes 11149•
Dieses letzte Ap, eine Verarbeitung von Aussagen des
Gregor von Nazianz, zeigt uns, wie die Predigt der großen
Theologen und Kirchenschriftsteller für den Gebrauch der
-------·----··---·--
m~ndlic~rU.J.!lt~rw_eisung zurechtgemacht wurden, eine Erschei-
nung, die uns vielfa~h-i~-d;~· App--~;;tgegeri°tritt. Umsonst
wundert sich Hans Urs von Balthasar über den mathematischen
Geist eines Euagrios Pontikos, jenes Mönchsvaters, der die
Lehre des Origenes unter den verschiedensten Gesichtspunk-
ten in aufzählbare Reihen brachte. Er bedenkt hier nicht
jene Praxis der Aufzählungs-Gedächtnishilfe in der Unter-
weisung des Mc\nchtums der Wüste. Euagrios hat nichts ande-
- 95 -

res getan, als dies Prinzip konsequent angewendet 50 • Die


berühmteste der von ihm aufgestellten Aufzählungsreihen ist
bekanntlich die der 8 Hauptlaster, die im Abendlande bei
Gregor I, dem Großen zum Register der 7 Todsünden wurde und
in dieser Form durch das ganze abendländische Mittelalter
tradiert wurde.
Wir finäen in den App auch einmal Reihen von "zweier-
lei" oder "vier", aber die Zahl "drei" dominiert ganz au-
genfällig, Das hängt natürlich mit ihrer Beliebtheit in
aller Volksdichtung zusammen. Darüber hinaus ist aber den
App die Zahlensymbolik ebensowenig fremd wie z.B. der Misch-
na51.Epiphanias 13: "Derselbe wurde gefragt: 'Warum sind es
1o Gebote des Gesetzes, hingegen 9 Seligpreisungen?' Und
er antwortete:'Der Dekalog entspricht mit seiner Zahl den
Ägyptischen Plagen; die Aufzählung der Seligpreisungen ist
ein Abbild 52 der dreifachen Trinität'".
Ein anderes, besonders wichtiges Mittel, einen Sachver-
halt deutlich und daher auch für das Auswendig-Behalten ge-
eignet zu machen, ist das in der ganzen orientalischen
Lehrtradition beliebte Gleichnis, das auch die Väter der
Wüste benützen. "Ein Bruder fragte den Abbas Ammen:'Sag
mir ein Wort!' Und der Greis sprach:'Geh und sei auf das
bedacht, worauf die Verbrecher bedacht sind, die im Gefäng-
nis sitzen. Jene fragen nämlich ständig die Menschen, wo
der Praeses sei und wann er käme, und sie weinen in Erwar-
tung seiner. So soll auch der Mönch wachsam sein und seine
Seele überführen und sagen:'Wch mir! Wie kann ich vor dem
Richtstuhl Christi erscheinen, und wie kann ich Verteidi-
gung vor ihrrl finden? Wenn du dies beständig meditierst,
kannst du gerettet werden'" 53 •
" ••• Der Abbas Paphnutios Kephalas erzählte folgendes
Gleichnis: 'Ich sah am Ufer eines Flusses einen Menschen,
der bis zu den Knien in den Schlamm geraten war. Da kamen
einige Leute, um ihm die Hand zu reichen, aber sie stießen
ihn bis zum Hals hinein! ••• '" 54 • ~Gleichnis geht auf
den unscelsorgerlichen Ausschluß eines Bruders aus dem
Koinobion 55 •
- 96 -

"Ein Bruder fragte einen Greis:'Meine Gedanken schwei-


fen hin und her.' Und jener sprach:'Sitze du in deinem
Kellion; dann kommen die Gedanken wieder; denn (es ist)
so, wie wenn eine Eselin angebunden ist: Ihr Füllen streift
umher und läuft hierhin und dorthin, aber es kehrt immer
zu seiner Mutter zurück. So werden auch die Gedanken des-
jenigen sein, der um Gottes willen geduldig wieder in sei-
nem Kellion sitzt: Wenn sie auch etwas schweifen, so keh-
. • .. k,,.56
ren sie doch zu i hrn wieaer zuruc •
Die Beispielreihe ließe sich beliebig verlänqern. Nennen
wir noch eins, in dem das Gleichnis in eine Mahnung ge-
kleidet ist:
57
"Ein Bruder fragte den Abbas Euprcpios über das Lcben
)

Und der Greis antwortete ihm:' Iß Heu, trage Heu, schlafe


58
im Heu • Das heißt: Verachte alles und erwirb ein eisernes
59
Herz'" •
Es bleibt nicht nur bei Gleichnissen und Beispielen im
Rhema der alten Mönchsväter. Sie lieben auch Gleichnishand-
lungen. Diesen hat P.Nagel den schon erwähnten Aufsatz ge-
widmet60. Da Nagel als Beispiele verhältnismäßig sanfte
und "freundliche" Parabelhandlungen anführt, wollen wir
hier ein fast anstößiges, "hartes" Beispiel bringen:
"Ein andermal kam, als Ephraim vorüberging, aus irgend-
einer Laune eine Hure vorbei, um ihn zur schändlichen Ver-
mischung zu locken und, wenn es ihr nicht gelänge, ihn zum
Unwillen zu verleiten, denn niemand hatte ihn noch zürnend
gesehen. Und er sprach zu ihr: 'Folge mir!' lüs er aber an
einen Ort, an dem eine große Menschenmenge war,kam, sagte
er zu ihr:'Auf, an diesem Ort, zu dem, was du wolltest!' Sie
aber schaute auf die Menge und sagte zu ihm: 'Wie können wir
dies tun, wenn diese Menge anwesend ist, und uns dabei
nicht schämen?' Er sprach zu ihr:'Wenn wir uns vor Men-
schen schämen, wieviel mehr müssen wir uns vor Gott schämen,
61
der das Verborgene der Finsternis ans Licht bringt : Sie
aber ;mp fand Reue und ging fort, ohne ihr Ziel erreicht zu
haben 6 2 •
- 97 -

Hier wird der Abstand der "Väter" der Apophthegmen von


~,eisheitslehrern allgemeinerer Prägung besonders deutlich:
Diese Handlung ist paradox und herausfordernd wie manche
Gleichnishandlungen äer alten Propheten; sie weist auf die
u~ereinbarkeit der auf den Schein gerichteten ethischen
lieisheit der \'.'elt mit dem mönchischen ethischen Radikalismus
hin, der solcher "Weisheit" gegenüber als Tollheit und Tor-
~it erscheinen will. Schon hier kündigt sich der spätere
mönchische Typ des oo>..6c an, der die äußerlich verchrist-
lichte Welt durch anscheinend törichte Handlungen auf die
wahre Weisheit des Evangeliums aufmerksam macht, die sich
weh in dieser "christlichen" Welt nicht ganz einrichten
kann.
Nicht immer nimmt der große Greis selbst die Gleichnis-
handlung vor. Antonios 2o:"Ein Bruder hatte der Welt ent-
sagt und sein Gut den Armen c;iegeben, sich aber dennoch ei- r ·,.
niges zurückbehalten. Er kam zum 1'bbas A,ntonios. Als die-
ser das ~rfuhr, sprach der Greis zu ihm: 'Wenn du ein Mönch
(/'\
werden willst, so gehe in das Dorf und kaufe Fleisch und
befestige es rings an deinem nackten Körper ur.d komme so
her!' JUs der Bruder tat, wie ihm geheißen war, da bissen
~n die Hur.de und hackten die Vögel seinen Leib. Als er
r.un dem Greis bege9nete, fragte dieser, ob er seinem Rat
gefolgt sei. Als der Mönch die schweren Verletzungen an
seinem Körper zeigte, sprach der heilige Antonios: 'Die die
Kelt ablegen und dennoch Geld haben wollen, werden so von
den Dfü!1onen ancrecrriffen und verletzt'".
Das Propheten-Ähnliche der mfnchischen Geisttr~ger
wird besonders dann sichtbar, wenn ihnen v8llig selbst-
ständige, von ihn er. nicht in Szene gesetzte Geschehnisse
zum Gleichnis werden, durch das Gott zu ihnen und durch
ihre 1'.uslegur.g dar.n auch zum Hörer spricht: "Derselbe
(d.h. Er,iphanios) erzfhlte, daß in Alexandria ein Wacren-
lenker war, der der Sohn einer ~iutter namens Naria war•
Dieser fiel beim 1,agenrenner:, stand dann wieder auf und
~erholte der., der ihr. heruntergestoßen hatte, ur.d siegte.
- 98 -

Da rief das Volk:'Der Sohn Mariens ist gefallen und ist


aufgestanden und hat gesiegt.' ~ls dies Geschrei zu hören
war, erreichte das Volk das GerUcht, daß der große Theo-
philos zurückgekehrt sei und die Statue des Serapis heraus-
geworfen habe und sich in Besitz des Tempels gesetzt habe 1163
Prophetisch inbezug auf den "Greis" in seiner Nachbar-
schaft kann ein Bruder das Ausfließen des Wassers aus sei-
nem Kasserkrug deuten und die Dämonen im heidr.ischen Te!l'l-
64
pel ihre bösen Pläne schmieden hören
Vision, Wunder, Vorherwissen von Ereignissen und Ein-
sicht in örtlich weit entferntes Geschehen - das sind alles
Züge, die den "qroßen Greis" zum Propheten stempeln. Doch
sind die Acp, wie W.Bousset seinerzeit schon richtig be-
merkte, äußerst ~und sparsam mit derartigen Berichten 65
Diese "prophetischen" ZUge werden nicht um ihrer selbst wil-
len berichtet. Sie sind Zeichen der Wahrheit des Weges, den
die großen Mönchsgreise lehren.
3.
Man könnte einwenden: Schön und gut - die alten Mönche
verstanden offenbar ihre Lehren einprligsam zu gestalten.
Aber schließlich sind das weitgehend Mittel, die mUr.dliches
Lehren und zumindest auch im Judentum und Islam kennt. Ist
das, was hier geschieht
Unterweisung?
denn eigentlich
---
c h r ist
Fragen wir darum nun noch nach dem Verhält-
nis der Unterweisung der App zur Heiligen Schrift.
1 ich

Ein auf-
e

merksames Studium der App wird uns hestätigen, daß nicht


nur diese selbst auf Auswendiglernen und -behalten hinge-
formt sind, sondern daß dahinter auch ein Auswer.digkönnen
großer Teile der Schrift steht 66 . Wir wissen ja auch aus
den Untersuchungen R. Roques', daß UE>sl:l"TJ auch sonst in
der altmönchischen Literatur vor allem auswendiqes Hersa-
gen und Wiederholen von Versen der Heiligen Sch~ift war 67
A.uch in der Welt der l-7üste stieß man bei solchem Medi-
tieren der Schrift auf exegetische Schwierigkeiten, beson-
ders gegenüber den Berichten des Alten Testaments. Die App
terichten uns, wie die V~ter und Brüder der Wüste einander
- 99 -

besuchten,_ um Erklärung über unklare Stellen der Schrift


einzuholen. Dabei erläutert dann oft Gottes Stimme oder
ein vom Himmel gesanäter Engel den Pneumatophoroi den Sinn
einzelner Schriftstellen, wenn sie darum gebetet haben.
Antonios 26:"Es kamen Brüder zum Abbas Antonios und
sagten ihm ein Wort aus dem Levitikus. Da ging der Greis
in die Wüste hinaus, und der Abbas l>.rnmonasfolgte ihm heim-
lich, weil er seine Gewohnheit kannte. Und der Greis ent-
fernte sich weit, stellte sich zum Gebet hin und rief laut:
'Gott, schicke den Mose, daß er mich dies Wort lehre!'
Da kam zu ihr1 eine Stimme herab, die mit ihm sprach. Der
Abbas l>.mmonassagte:'Die Stimme habe ich mit ihm sprechen
hören, aber die Kraft des Wortes habe ich nicht verstanden.'"
Allerdings ließen "die Greise" gegenüber den En-r~ua-ra
aus der Heiligen Schrift auch Vorsicht walten. Konnten sie
doch zur Störung der inneren Abgeschiedenheit, zum Sich-
Ereifern und Rechthaben-Wollen, ja, zum Streit führen •. Aber
solche Warnungen scheinen aus einer etwas späteren Schicht
•'•
der App zu stammen, etwa aus der Generation eines Poimen,
,,..,.,
die schon "die Worte der Greise" als Erbauungsquelle kennen
und die Schrift in deren Auslegung sicher zu verstehen mei- (.. '

nen68
I. _;
Aber das Ap Epiphanias
große Versicherung
Schrift'."
9 sagt:"Er hat auch gesagt:'Eine
gegen das Sündigen ist das Lesen der <~, '' ·.··.'.•·.·.-.
.•.

' !:,
Und Epiphanios 10:"Auch hat er gesagt:'Es ist ein tiefer . l;i '.
Abgrund und ein steiler l>bhanq: die Unkenntnis der Heiligen fti
,,
Schrift'" 69 • Auch Antonios ka~n sich nicht denken, daß man '..1
!l,··

k.. 11 7o
ohne II Zeugnis der Heiligen Schrift""etwas tun onne
Die Bücher der Heiligen Schrift sind in den Kellia der
Mönche zu Hause. Sie werden ~ühsam und sorgf2.ltig abgeschrie-
ben. Hat jemand nicht nur einzelne Bücher, sondern die
ganze Schrift ist es allerdings besonderer Beachtung wert;
es ist nicht der Normalfall 1
7 • Die Bücher der Heiligen
Schrift gehören zum wertvollen Besitz der 11''.öncheund kön-
nen auch von daher allerdings zur geistlichen Gefahr werden:
Jl.rrunoes5: "!1an erzlihl te vom /,hbas l>mmoes, daß er So .Maß
- 100 -

Getreide zurechtmachte, um sie später zu verwenden und sie


in die sonne stellte. Bevor sie aber wirklich gut getrock-
net waren, sah er an de~ Crt etwas, das ihm mißlich erschien
und er sagte zu seinen SchUlern:'Laßt uns von hier fortge-
hen!' Diese waren darüber sehr betrllbt. ~ls er sie so trau-
rig sah, fragte er sie:'Seid ihr wegen der Brote betrübt?
Ich habe manche (~fnche) fliehen sehen und die Türen (ihrer
Kellia) offen stehen lassen mit Percrnmentbi.ichern drin; sie
hatten die Tllren nicht qeschlossen, sondern sie beim Wegge-
hen offen zurückgelassen.'" Die Schrift soll innerer Besitz
des ~önchs sein, als äußerem Besitz muß er ihr gegenOber
. k .
voll Dis retion sein. 72 •
Bemerkenswert ist hier besonders folgendes Apophthegma:
l.braam 3: "Der Abbas J\.l:-raam erzählte von einem Sketioten,
daß er ein Schreiber war und kein Brot aß. Es kam nun ein
Bruder zu ihm und bat ihn, daß er ihm ein Buch schriebe.
Jener Greis hatte nun seinen Geist auf die 8Ewpto gerich-
tet und ließ (bei der Abschrift) Verse aus, auch machte er
keine Interpunktionszeichen. Der Bruder nahm das Buch ent-
gegen und wollte die Interpunktionszeichen einsetzen. Da
fand er, daß Sätze ausgelassen waren. Er sprach zum Greise:
'Es sind Verse ausgelassen, .1'-.bba'. Darauf antwortete der
Greis:'Gehe hin und tue erst das Geschriebene 73 und dann
koMm, und ich schreibe dir das Ubrige • . "
H~r wird ~!!1.Y:~~~E:gun9_s_prinzip___ der._'.'großen Greise,.'.'_deut-
lich: Das Wort der Schrift will aetan werden. Hier ist man
74
der Schriftauffassung und Lehrwe~se des JakoLushriefs nahe •
Das Wort der Schrift aber legt sich auch von der monasti-
schen Lebenserfahrung her aus. Dahinter steht die Uberzeu-
_____
---.....__
qung: Die Schrift öffnet
-··- .
sich . ..
nur -- dem Täter
- . des Worts
75

Dies Tun besteht aber nicht nur in äußeren Werken dem
Nächsten zugute, sondern auch im Verhalten geqenliber den
Vorgängen in der eigenen Psyche. Das Leben im Geiste, nicht
im Fleische, kann nach der Uherzeugung des Alten Mönchtums
nicht ohne psychische Ver~nderung bleiben, muß seine kon-
krete Si:ur in der Seele des 11.bbas lassen 7 6 • Hier ist man
auch dem johanneischen Jesus-Wort nahe:"Meine Lehre ist
- 101 -

nicht mein, sondern des der mich gesanclt hat. So jemand


will des Willen tun, der wird innewerden, ob diese Lehre
von Cott sei.... " 77 , Das mon~
.. h.1sc h e Le b en läßt den Sinn und
die im Leben erfahrbare - und also lehrrare - Wahrheit vie-
78
ler Schriftworte erker:nen •
Agathon 8: "Es v:urde der i>bbas l\gathon gefragt, was besser
sei, die körperliche Askese oder das Bewahren des Innenle-
bens, Der Greis sprach:' Der t,,'.ensch gleicht einem Baurr.; die ,
·~.re
':-~ •;r ,:•. ·:_ -;-~,?-
körperliche P.skese sind die Blätter, cie ir.nere~~'.:.1:.:.1::1~ t"li,,'.,,,,'-
ist die Frucht. Den!' das ist, was geschrieben steht: 'Jeder
Baum, der keine gute Frucht trägt, wird ab9ehauen unö ins
79
Feuer 9eworfen'. So ist es offenbar, caß all ur.ser Eifer
der Frucht gelten muß, das heißt, der Bewahrung des Geistes.
Allerdings bedarf man auch des Schutzes und Schmucks cer
80
Blätter - das ist die k6rperliche Askese!"
A.:!?__diesem Beispiel sieht man, wie die mönchische Le-
bensregel
........__._~
mulie:~
--·-
nicht
wird,
etwa
sondern
immer
daß
nur
man sie
in einem
in cer
eigenen
Schrift
Rher.ia for-
selbst
(
hört und sie
den, wie in
so
seinem
zitiert.
Leben
so
das
kann
Schrift-Kort
von Antonius
in
bezeuat
persönlichster
wer-
j
(
Erfahrun9 sich bestätiat findet:
Antonios 32:"Es sprach der irbas lntonios:'Ich fürchte r
Gott nicht mehr, sondern ich liebe ihn. Die Liebe treibt
när.üich die Furcht aus" 81 •
Das ganze Leben, die Gestalt Ges Arsenios, ist Illustra-
tion und Irterpretation des Wortes aus der Apostelaeschich-
te:"Es war ejn guter r-iann, voll des Heiliaen Geistes und
voll Glauben" 82. ,
.t • :____-
'r. ..·,. .•;~( , (._

Trotz der _Schlicl:tJ:ieJt:_·c~er "VJter cer \':Gste" im Vergleich


mit c:en großen unci c;elehrten ~'.eistern der Exeoese unter den
Kirchenv~tern, kennen sie doch auch ciP allegorische
Schriftauslegung, nur wieder in einer spezifischen Abwa n c-
~ng. So wird "die Tau~e Noahs" Gleichnis fCTr den lusbruch-
versuch des lrsenios nach "igypten":"Sie floa aus, fa nd
nicht, wo sie sich nie~erlasscn konnte und kehrte in die
Prche Noahs zur(ick" 63 • Hier wird nicht jTT' Sinne einer all-
a~eingllltincn Vahrheit, auch keiner fRycholo~ischen, alle-
-
- 102 -

aorisiert, wie so oft in der alexandrinischen Allegorese,


sondern Arsenios erlelt die Vergeblichkeit des Versuchs,
nachcem er schon so lar.ae das Lel::er. des Geistes lebt, noch
einen Platz für sich in der "Welt" zu finden, und er findet
seine Erfahrunc im ersten Fluge der Taube aus der Arche
. d 64 .
wie.er
85
Wenn ein }'.fnch in seir.em Kellion "sitzt" , so gleicht
dieses, - nein, es "ist" der Feuerofen der drei JUnglinge,
"die den Sohn Gottes in ihm fanden", und es ist die Pauch-
86
s~ule,"aus ter Gott zu ~ose sprach" "Allegorie" sact ei-
gentlich r.icht aenug fUr diese Art der Schriftauslegung,
oder besser: der ~~~riftanwendung. Die Gottesoffenbarung
und -erfahrunc der Alten wird im m~nchischen Leben Gegen-
wart. Das Bild der Schrift leiht in solchen Fällen den
Mönchsleben eir.e eiaene Art von Poesie. Durch dies Bild
J::eansprucht die Unterweisung der App eine eicentümliche
Schriftgemäßheit und Autorität.
Die Erzväter und Propheten des Alter. Testaments stehen
fllr die Tradenten der Apr in einer Pcihe mit ihren eigenen
"großen Greisen" und ~•ör.chsvätern als Vorbilcer: So wie Abra-
ham und Lot ihre Gäste ernpfinaen 87 , soll der Mönch die
fremden Brilder empfangen, die.ihn aufsuchen 88 • Der "Pro-
phet David" gilt als Vorbild des Stundengebets 89 ; aber auch
als Lehrer, wie man beten soll. Man sang ja die Psal-
rnen in seinem Kellion, zu den Gebetsstunden und auch außer-
halb derselben; sie sind eine besondere Hilfe, im mönchi-
schen Leben "fortzuschreiten". Einzelne Psalmverse werden
zu Stoßgebeten, die man bei allem Verrichtunaen ständig
wiederholt, um die Mahnung zum "unablässigen Gebet• 90 zu
befolgen. Al,er auch der Zfllner des cvannelischen Gleich-
nisses lehrt so beten, er wird Prototypos filr den Mönch,
der sich gleich ihm als unrettbar verlorener Sünder weiß vor
91
Gott • Das lange Ar, Paulus simr,lex des AlphaLetikons ist
ein anschauliches Beispiel für die vielfachen Verwendungs-
m6qlichkeiten von Schriftworten, die Paulus in dem ihm be-
gcgnenc'len Geschehen ihre 1•:ahrhei t entf al tcn uncl ihrn Worte
-
- 103 -

92
filr sein Gebet leihen •
Doch nicht nur ferne Vorbilder sind dem Mönch der Wüste
cie Erzväter, Propheten und Apostel; nein, diese sind ihnen
unmittelbar gegenwärtig. Das damals Geschehene hat unmittel-
bare Beziehung zur eigenen Gegenwart. Man soll nicht nur
gastfreundlich sein, wie Abraham und Lot es waren, sondern
Gott kann jederzeit seine Engel auch zum Mönch in Gestalt
von Fremden zu Besuch schicken.
Besonders anschaulich wird diese lebendige und gegen-
wärtige Beziehung im Ap Agathen 22:"Der Atbas Agathen war
einst krank und ebenso ein anderer von den Greisen. Sie.
lagen aber in dem Kellion, und ein Bruder las die Genesis
vor und kam zu dem Kapitel, in dem Jakob sagt:'Joseph ist
r.icht mehr, Simon ist nicht mehr, und auch den Benjamin
•,,oll t ihr wegnehmen, und ihr werdet mein l>.lter mit Trauer
ins Totenreich bringen• 93 • Und der Greis sprach:'Genügen
cir nicht die zehn anderen, Abba Jakob?' Da sprach Abbas
Agathon:'Hör auf, o Greis! Wenn Gott gerecht macht, wer
1194
will verdanunen?' •

4.
Dem Leser der App wird auffallen, wie, bei aller Be-
ziehung der mönchischen Unterweisung in ihnen zur Heiligen
Schrift, der Name Christi verhältnismäßig selten fällt.
Dazu kommen die vielen App, die rein psychagogische Regeln
geben oder das praktische Leben der "Brüder" in den Jlna-
choretensiedlungen ordnen. Ist das nun nicht ganz speziell
mönchische Unterweisung, oder kann man hier von c h r ist-
1 i c h e r Unterweisur:g sprechen?
Das schon zitierte l>p Paulus simplcx zeigte uns, daß es
l:ei der mönchischen Grundhaltung der xa,6.vuE L~ und der
cann als real erfahrenen SUnder:vergebung um für das Christ-
Sein überhaupt gültige Haltung und Erfahrung geht, denn
der "Schlußchor" der Mönche redet die Brüder als "ihr
Christen" an 95 • Was der Mönch tut, sollte jeder G~~at1-It.~

- 96
tun . Es geht hie;-·nicht
einfach um ernstes
um eine Zw;i.~~·ufenethik,
Christ-Sein.
- --~-----
"
so nd ern
Der Mfnch der lpp steht
- 104 -

"beim Kreuz Christi" 97 , "bewegt sich durch Christus vor-


99
wärts"98, und Ruhe findet er in Christus • Sie haben den
0
Sinn auf Jesus gerichtet 1° • Im kurzen Stoßgebet ruft er
101 . . 1o2
Jesus ebenso an wie im langen Bittgebet •
Daß das mönchische Leben als "den Fußstapfen Christi
folgen" 103 verstanden wird, beweist die vorrangige Stel-
le, die unter allen Bibelzitaten die Logien Jesu aus der
Ecrgpredigt und anderen Reden-Kapiteln des Matthäus ein-
nehmen 104, die nach manchen Exegeten ja auch hinter der
angeführten Petrusbriefstelle stehen.
Doch die App scheuen sich anscheinend, den Namen
Christi stänc1ig zu nennen, wenn auch die xupLoi; -Anrufe
cer Psalmenzitate sicher auf ihn hin verstanden wurden.
Doch wenn ein geisttragender Greis ein Wunder tut, dann
105
ist es "die Kraft Christi", die wirksam wird . Die Gna-
de, die er zu solchen Zeichentaten erhält, ist die "Gnade
Christi" 106 . Nicht die Asketin siegt über den Geist der
107
Versuchung, sondern Christus •
Auch ist das Mönchtum der alten Zeit trotz des trei-
benden Motivs derer, die in die Wüste ziehen, auf die ei-
gene Rettung bedacht zu sein, doch auch missionarisch:
Die "Griechen" werden zu Christen, aie Götterbilder ae-
s t urz
„ t un d d.ie D"amonen im . Hei. d entempe l entmac h tet 1 o8 ,
das Martyrium vor dem Perserkönig mit einem expliziten
Christusbekenntnis erlitten 109 • Das alles hat in den App
auch seinen Platz.
Die Eigenart dieser christlichen Unterweisung wird
uns vielleicht besonders deutlich, wenn wir an den zur
Zeit cer Väter der Wüste längst ausgebauten und immer
weiter gestalteten Katechumenat der institutionell ge-
festigten Großkirche denken. In dieser differenziert auf-
gebauten Unterrichtsordnung kann man alles erfahren, was
man ill::er Christus, seinen Vater im Himmel, seine Kirche
erfahren will, wird man mit den ethischen Konsequenzen
des ChristenglauJ:,ens bekanntgemacht. \>Tarum unternimmt
man dann weite Feisen, um die MEnche der Wüste zu le-
staunen und - oft genug - ihr LeLen anzunehmen, dort mit
- 105 -

ihnen in der Wüste zu bleiben oder um dann die mönchische


1,ebensforri in ihre eigene Heimat zu i.ibertragen?
Wahrscheinlich doch, weil hier der Eirebnung von Kir-
che und Kelt, Uie iir. offiziell christlich werdenden Impe-
riUlll einsetzte, ein Korrektiv entgegenaesetzt rwurde. Das
Leben in cien St.:idten der Sptitantike war s0 b_ifJch1ften, daß
man es verlassen zu mUssen meinte, wenn rran geqen den
sog seiner Cesch~ftigkeit und sexuellen Promiskuität ein
Leben stellen wollte, das ohne Rückhalt christlich sein
wollte im Sinne der Nachfolge Jesu. Doch war .das v,ohl nicht
cer alleinige Grund.
Eir z;;ei ter Grund war, scheint mir, daß hier eine Form
cer l'nterv?eisuno aeübt wurde, die personale Beaegnung und
"existentielle" Beunruhigung und fntscheidura als wesent-
lfche EleP:ente c:er Glaul:ensverwir}:lichuna in sich ein-
schloß. Eire tJnterweisunc, die cen Cerinaen und "Cnmündi-
110
gen" zugänglich war , ~hne daß sie der.Bildungsballast
cer Spätantike zur Durchdrinqung der Bedeutung ihres Glau-
.-,-~--i.. ...__
tens für sie ~anz persönlich benötigt hätten, und die /
t
coch in ciie Tiefen des Glauhcns unt in ein aus ihn flies- 1·
sendes VerstJndnis von Welt, Xenschen, Heiliger Schrift
fCThrte und das ganze teil als Erlösung vom Reich fes
Fürsten
terweisuna
cenen Jesu
dieser
curch
unl
~clt

seiner
ihre
vermittelte.
Bindung
Jünger
-
Drittens
an Lebensverh~ltnisse,
ähnlich zu sein
wurde

schienen,
diese
die
Un-

als
beson6ers evanaeliumsnah empfunc:en, da sie rersörliche
Kachfolge unci Ji\nrrerschaft irn Sir.re vor iTesu Wort an cen
reicher Jtinr,lirCT einschlrr. 111 :"\"erkaufe, wes öu hast,
• "112
ur.c ciiJ,' s c:en Jlrrnen .•• unc; k0rrn ur.d ~c--lc:f' mir r.acn. 1
C:e0er.iil.oer der <rroßartic•en J.usbilc,una eir.er 'J'heoloqie
ur.C: Do~nnatik als f/T~~Jr,~1;'<1 uni rurchc'rin9uncr von Derken
unc Claubc·n, c1ls' i:nt'faiti'.i~c cles Gffen1'c:i:run0s0uts zur l·!is-
s en s cha f tun~
----------------~·
rhilnsophischen
·-
Spekulation, hielt dies
Vi'nchtum eine Fon:·. c;er Lehre fest, c;ie ir. den Ge.fl'eir.den
syro-rc1l/'stirischen liinterlanc:cs ~it ihrer engen reli 0 iö-
ser. unt: sozioloaischen ('uervcrJ,iN1ur.aer, ZUIT' Juc:el"turn ae-
Cl:t ~·orc:rn \•1ar, eine Lehn', t.:ie v 0 r c'c-r Ld enscestaltur.a
- 106 -

des Lehrenden cbensowenia zu trenner. ist, wie sie etwa


nur 1·:isscr Ube:rJT,itteln will, s0r.c'ern die irnrier auch Seel-
soroe und SeelcrfUhruro ausHlt.
Poirien 25: "r;r hat ;:;~.:::, C1esaC"t: 'Lin t-'ersch, der lehrt
und nicht tut, was er lehrt, 0lcicht einer 0uelle, die
allen zu trir.ker. cd.l:t ur.d alle V!l:sc:,t, sich selbst aber
nicht rcini9c.n kann' . "
l•1,tonios 9:"I::r sagte auch: 'Vom ~Wchster. J.:0mrnt ur.s
Leben und To~. Kenn wir ErUder uns aeneiot rachen, ~acher
wir uns Gott nencigt; venn wir dem Pru~er ~rstoß ~erei-
ten, so sündigen wir aeaen Christus'."
- 107 -

/lnmerkunqen
Dieser Jlufsatz wurci; ~rstwals veröffentlicht in:
Bulletin de la Societe d'Jlrcheoloqie Copte, t. 2c, Kairo
1971, s. 85-110.

l) wir benutzen iri fol<l'enc:en fol0ende Veröffer.tU churgen


cer qriechjscher Jlporhtheamen-Traciti0n: J.-B.Coteljer,
ronurnenta Fcclesiae Graecae, t.I, Parjs 1677, s. 338ff.;
rr.crucr. bei PC 65, col. 71-440. \-:ir zitieren diese Jlr-orih-
thegrnen cies "Jl.lphabetikon" nach Namen des "Greises", dem
sie zuneschrieber werden , und Nummer bei rotelier.Die
zusätzlichen StUcke der alphabetischen Serie zitieren
wir nach äer Numeri erun<l' bei J. -c. Guy, Recherches sur la
tradition arecque des Jlpophthegmata Patrum=Subsjdia
haaicorarhica, No. 36, Bruxelles 1962 (d.i. mit cem Zu-
satz i•s" vor öer Nummer) • Die systematisch 0eordneten
Apophthec:imata, d.i. vor allem deren anonymen Teil zitie-
ren wir aus rraktischen Gründen nach der alten Uberset-
zuna von Pelagius urd Johannes (6.Jh.), (Wieceroabe der
Edition von B.Posweyde, Intwerpen 1615-1€28 ir..PL 73,
col. 851-1022) unter dem Sigel "PJ" und folc;er.der römi-
scher Ziffer filr das Kapitel ur.d arabischer Ziffer für

(""
die Nummer des Einzelstücks innerhalb desselben. t-:o der
ariechische Text in den Publikationen F .!':aus (Pevue de
i•orient chretier., t. 12, 1907, S. 48ff.; s. 171ff.;
s. 393ff.; t. 13, 1908, s. 47ff.; s. 266ff.; t. 14, 19ot:1,
s. 357ff.; t. 17, 1912, s. 2o4ff.; s. 294ff.; t. 18, 1 ,,"
1913, s. 137ff.) vorlie<l't, setzen wir die entsprechenäe i'
Nr. rnit äem Sigel"N" hinzu (also z.B. PJ V, 12= t~ 163).
21 ~:.Bousset, Jlp0phthegmata. Studien zur Geschichte des äl-
testen Mcnchtums, Tübingen 1923.
l) J.-C.Guy, Recherches sur la tracition grecque des l'roph-
thearnata Patrum=Suhsisia hagiographica, No. 36, Bruxcl-
les· 1962.
!) Dafür l::ildet eir. Beispiel die Kapi teleinteilung von PJ.
Guyweist ;:hnli ches für den syste111atisch-anony111en Anhang
der alphabetischen Sammlur.s nach, vgl. op.cit., S. 74ff.
Si Vol. op.cit., S. 76ff.
Ei P.Naqel, Cie parabolischen Iianclunc;en im :iltesten Mcr.chtum.
Line formgeschichtliche l'l'tersuchung zu den rror:,hthecmata
Patrum, in: Klio, Ild. 43-45, Berlir. 1965, s. 329-336.
i) I!!i folgenden al:,9d:ürzt: l'F= J\.rcrhthecp,a, Prr= l i:,ophthecr-
riata.
8) Vcl. den Proloq zum .r-lrohal:·etikor in der von Cctelier re-
r.iitzten Handschrift Pai:-is qr. 1599, PG 65, ccl. 72-76,
u~ die von Cuy zitierten ~rclo~e der Hss. Paris or.
1598 und J\thos Lavra B 37, op.cit., s. 8 urc 193f.
91 Val, .T. -c. Guy, op. c i t. , S. 7 4 ff.
'.c) \'nl. zu cicser 'J'f,rmir.oloaie F.v.LiUcrf«c'lc, l'r.thrcros

-
- 108 -

Pneumatikos - Pater Pneumatophoros, Neues Testament und


lpcphthenrnata ratrum, in ciiesem Band, hes. s. 3f.
11 ) lls Frage un~ lntwort-RhcMa, als Poricht oder GeschichtP,
die im ~hema ihre Quintessenz oder Spitze findet, im Sln~
ne etwa des Paracliama bei ~•.Dil·elius, Formqeschichte des
Evanaeliums, 1. Jlufl. 1919, u.5.
12) D?s konnte hesonclers auch dann aeschehen, wenn er zwar
ein "aeisttraoenc.er" Seeler:führer war, aber doch nicht zu
den i~ aanzen christlichen crtls terrarum terUhmten "nro-
Pen Greisen" aehcrte, so caß sich beim l·'eitererztihlen·
nicht aenua Vorstellun9 von der Person des Cenannten mlt
c.ern Namen auf c.ie Dauer verbir:C:en konnte und er sich ver-
lor.
13) Z.B. Sisoes 16; PJ XV, 81; Makarios 2; Aaathon e.
14) Vgl. hierzu die Ausfi.ihrunaen vor: !.Hausherr, Dlrection
spirituelle en Orient autrefois = Orientalia Christiana
lr.alecta 144, Roma 1955, S. 124ff.
15) •~acarius", Liher de charitate, cap. 1o, PG 34, col.
916D-9171'..
16) Vgl. z.B. Antonios 27.28; ·Jlrsenios 26.7; AmMoes 4.
17) Val. z.B. lrsenios 42.43, S. 1; Bessarion 8.12; rgathon
8 u.ö.
18) Vgl. die Analyse~ Guys, Recherchcs, S. 19ff.
19) In diesem Sinne sind dle Ausfilhrunnen K.Heussis, Der
Ursprunc des }1cnchtmr.s, 1'i\bi naen 19 3 f, s. 142 , zu kor-
riaieren: Nicht die Person verdeutlicht die Sache, son-
dern die Sache ist aP der Person at·lesl:ar, wotei ein he-
stimmtes asketisches l.nlieaer: aerade besonciers von elr:em
testimrnten lbbas t:esonc:ers· eindri.ic!-:lich vertreten i.il::er-
liefert wurde, z.B. cas Nicht-Richten von P.ITlr.lonas. Val.
die Beispiele Heussis unter diesem Gesichts~ur:kt!
2o) Eine Analyse cer entsprechenden Kapitel etwa in PJ zeiat,
wie wenia dieses "System" vielen Eir:zel-l'~P aerecht wird,
die oftmals für sich aer:ommen einen ander~n Skorus r.acen,
als cen von der Kapit~lü~erschrift sunacriertcn~
211 rEvcü outotc tllT!.C[, xot 1'11 VO\to,Sttnr, ,
22) ~o klingt in der Alten Kirche die Fraqe, die dann den
Junaen Luther umtreibt:"Vie krieae ich einen nnHdigen
Gott?". •
23) Val. hierzu R.Bultmann, Die Geschichte cer synoptischen
Tradition, 4. Jufl. Gfttinaen 1958 s. 4o. Kir wollen
"typisch" nicht auf die Seite von ~Ideal" und aeaen das
PrHdikat "eine bestimmte Szene" und "historisc~" ·stellen.
24) Vgl. Karl Holl, (in: Gesammelte lcfsHtze, Bd. 2, Der
C•sten, S. 249-269), S. 257ff, Cie sc~.riftstellerische>
Form des griechischen Heiliqenlebens.
25) Vql, hierzu Bousset, on.cit., s. 6off.
- 109 -

26) Man veraleiche nur einmal die Pirke AJ:-,6t mit unseren
App um thnlichkeit - aber auch Unterschied - der Ar,p
mit dieser Welt zu spüren.
27) Vgl. R.Bultmann, Die Geschichte der synoptischen Tra-
dition, 4. Aufl. Göttinqen 1958, s. 39ff.
28) Die meisten App führen uns zwar in die äqyptischen Küsten
der syrisch-Fal~stinische Raum taucht nur ar.i Rande auf, '
aber wir wissen aus anderen Quellen, daß hier eine ähn-
liche Form des anachoretischen ~önchtums zu Hause war
und - unter Pfleae der J>.pp-Sammlunqen - im Sinne ihrer
Cnterweisung blühte, als das i"ic:r:·;:--4:ischeMönchtum schon
verfiel.
29) Es aing dabei hauptsächlich um den Gottesdienstbesuch
in aewissen Abständen in einer im Siedlunasaebiet der
Anachoreten errichteten Kirche, dazu um Richtlinien für
Neuansiedlung von Schülern oder fremden "Grej sen".
3o) Vol. hierzu: Geora Kretschmar, Ein Bejtraa zur Frage
nach dem Ursprung-frühchristlicher Askese; in: Zeit-
schrift für Theologie und Kirche, 61, 1964, s. 26-E?,
besonders s. 59 und den Kontext.
31) Vql. ebenda. Uber die Vorstelluna vom Fortschritt auf
diesem Wege vgl. F.v.Lilienfeld,-J\nthroros Pneumatjkos
- Pater Pneumatophoros, cl:-en Anm. lo.
32) Uber die "monastische Reqel" in der, J>.rp qecenke ich
andernorts zu handeln.
33) Val. II.Gese, J\.rtikel "i•;efsheit" und "Weisheitsdichtung"
in: PGG 6, Sp. 1574-1581.
34) Vgl. ebenda, Sp. 1574.
35) Vgl. Lorenz Dürr, Heilige Vaterschaft im antiken Orjent,
Ein Beitraq zur Geschichte der Idee des "Jbbas", in:
lleiliac Ub~rlieferunc, Festschrift für Ildefor.s Hen:e-
aen, ~linster 1938, S~ 1-20= Beiträge zur Geschichte des
alten r-'.cr:c!-Jtums und des Ber.ediktinerorcens, surplement-
band.
36) Mit den geboteren Finschränkunaen für die Weisheit in
)llten Israel.
37) Die Fcststellunq H.Geses (a.a.o. sr. 1575), äaß die auf
charismatischer Sonderoffer.baruna beruhende Weisheits~
lehre ein dualistisches ~eltbild- (und fliqen wir hinzu:
~enschcr.verst~r.dnis) voraussetzt, ailt auch filr die fpp.
~ir wissen ja, daß Gnosis und ~rokalyrtik nicht srur-
los ar. der Frlihaeschichtc christlicher Jskese vorflherqe-
qar:gen sind, sonclern entscheidend zu ihrel'1 rntstehen
beigetragen haben; vgl. C.Kretschmar, or,cit.
38) Die nachexilischc Hyrostasierura der Keisheit ~m Juden-
tum, die fUr 6ie frUhchristliche Vorstelluna einst so
wichtig war, fehlt in den App völlig.
39) V<:1. IJ.Gese, a.a.o., Sn. 1575f.

i
_J
- 110 -

4o) Vol. I.Hausherr, Spirjtualite rnonacale et unite chre-


tienr.e, in: Il !-1onachesiP10 Orientale, l•tti del Conveono
di Studi orier,tali ehe sul rredetto Terna si tenne a Roma,
sotto la direzione del Pontefico Istituto Orientale,
nei qiorni 9,lo,11 e 12 Arrile 1958 = Oriertalia Christia-
na l•nalecta 153, S. 15-32, bes. S. 17ff.
41) Vgl. H.Gese, a.a.O., Sr. 1575.
42) Diese nutatis nutandis zu verstehende Eernerkunq ist als
Geoenstiick zu den (iberlecuroen G. KretschI'lars, a. a. o.,
S. 58, gedacht.
43) Die Ppp haben dabei zwejerlei Vorstellunoen: einrral ist
Gott r.eoer.wi!rtio in der Geistaabe des Charismatikers,
zum andern will-Christus im Mcnch wohnen, val. PJ V,17
= N 78. 79. Der Geistbesitz ist darei 6uvaitL!:: Xr.Lo-tc-ü ,
wenr: es um Wundertaten der "qroßen Greise" oeht, val.
Prnmcr: 2. Von der Ge9enwart Gottes spricht z.B. Daniel 5;
PJ VII= N 206 in den Eildern des AT (Die Zelle des
Mcnchs ist c'er Feuerofen, in cern die drei Jiinoliroe cien
Sohn Gottes fanden, unci die Rauchsäule, aus öer Gott zu
Moses si=rach).
44) Ein Prinzip, das wir bekanntlich noch heute gern fiir die
Gliederung unserer Prediaten verwencen; und mag man es
noch so schematisch finden, eine Umfrage bei den Predigt-
hörern zeigt, daß sie sich an Hand dieser Aufzählunn der
einzelnen "Pur.kte" den Hauptqehalt der Prediqt gut mer-
ken konr.ten und daß sie daher diesen "Schematismus" oft
sehr schätzen.
45) ö Ma8rn1e:vcc Ev ,ij {pfiuc.1 Mat i'\ouxäfc,iv.
46) Antonios 11.
47) no6.F,tLr:
46) Poimen lo3.
49) Greqorics 'rhecloaos 1.
So) H.ü.v.Balthasar, Metaphysik und Mystjk des Fvaarius
Ponticus, in: Zeitschrift für Aszese und r•ystik, 14,
1939, s. 31-47; ders., Die Hiera des Evaarius, in: Zeit-
schrift für kath. Theolo9ie 63, 1939, s. ·86-106; 181-206.
51) Val. die Zahlensprüche der Pir~e Abct V,1-15; 19; zum
folgenden Ap V,4h.
5 2) e:t MC:'V •
53) P.mmor. 1.
54) Antonios 29.
55) Das ganze Ap ist zugleich ein weiteres Beispiel für ein
Apophthegma im l!pophtheama.
56) PJ VII,3o = N 188.
57) ~WT] ,

58) Auch hier ist das Crcierrrirzin ohne ausdrUcklichc ~en-


- 111 -

nung der Zahl wirksam.


S9) Euprepios 4.
60) Aus dem von uns Gesagten geht hervor, daß wir Naaels
a- schlußfolgeruncrer. (or.cit., S. 336) aern modifizieren
würden. 1·;enn auch der tatsächliche Vollzug der symboli-
schen l!andlunc:,en nicht in jecem Falle zu erweisen ist
so wird doch diese l\rt der Lehre als von Gott revoll-'
mächtigtes Tun verstanden, als ein Zusprechen der Lehre
auf den Kopf des /1.nwesenden hin, wie es nur dem Pneuma-
tophoros qec_,eben ist, nicht als eine allgemein einsich-
tiqe Lehre, die literarisch "illustriert" wird. Die "Illu-
stration" c:ieschah im Leben, im Typos des "großen Grei-:-
ses". Die großen "geisttrager.der." Väter •,:erden ja in der.
App selbst als Propheten verstanden, val. z.B. Antonios
3o; Arsenios 35 u.ö. So ist die fehlende Nachweisl:iarkeit
nicht gleich bedeutend etwa mit "ünhistorizität".
61) I. Kcr. 4,5.
62) Ephraim 3.
63) Eriphanics 2.
64) PJV,24 = N 176.
65) W.Bousset,
66) Vgl. Achilas
op.cit.,
5.
S. 84ff. j
67) Vgl. P.Roques, Contemplation chez lcs Grecs et autres
orientaux chretiens, in: Dictior.naire de spiritualite,
d 'ascese et de ~ystique, Paris, Fase. XIV-XV, Sp. 1762-
1911 •
68) Vgl. Jlmmoun Nitriotes 2.
69) Vgl. Epirhar.ios 11.
7c) Jlr.tonios 3; vgl. Euprepios 7.
71) Vgl. Gelasios 1•
72) Vgl. Serapion 2.
73) Vgl. das Ap Gerontion, i,.•o dieselbe h'enduna in bezug auf
ein eir.zelnes Schriftwort (Prov. 4,23) gebraucht wird.
74) 1•:ieder ein Him:eis auf die mihe cer \\'elt der />po zum
palästinisch-j(\dischen Christentum und seiner Lehrweise.
75) Hier ist man auch an die Prorheter. ur.d 1-:ar.derlehrer der
Didache erinnert, deren Lehre curch ihren Lebers..:andel
als recht ausgewi eseP wir<l.
76) Vql. I.iiausherr, Direction spirituelle er. 0rient autre-
fois = 0rientalia C'hristiana Jl.nalecta 144; ders., Pen:
thos, La c,octrine de la coniponctior. dans l 'Orient Chre-
tier ..
77) Joh. 7,17.
78) flaß dJ esP. dabei umqedeutet odP.r in ihrf'M Sinr. vcrer.qt
- 112 -

werden, steht auf einem anderen Blatt.


7 9) ~'t. 3, 1o.
8o) Vcl. hierzu auch Antonios 22, hier sieht man anschau-
lich, wie ~orte der Schrift Rhema im Punde des Mönchs-
vaters werden.
81) Joh. 4,18.
82) Acta 11,24.
83) Arsenios 32; vsl. Gen. 8,9.
84) Auch hier eilt: Nicht die allgcrneinde Vorstellunq vom
rechten Orte des ~'.önchslebens wird ir. die "ideale" Si-
tuation eines An hineinprojiziert, das Schriftwort wird
nicht zu ihr erhoben, sondern aus einmal Erfahrenem wird
ein "typischer" Fall, der seinen Prototyp in der alle-
qorisch verstar.denen Schrift findet.
85) D.h. wenn er die entge9'el" dem l•:anderasketentum als nütz-
lich erfahrene statilitas loci nicht verletzt.
86) PJ VII, 38 = N 206.
87) Vql. Gen. 18 und 19.
88) Aoollos 3.
89) Vgl. Eoirhanios 7.
9o) Vql. I. Thess. 5, 17.
91) Amrnon 4.
92) Diese Geschichte srrer.ot in ihrer Länrie den formalen Rah-
men eines Ap, ist aber eins je!"er langen Stücke, die
fest in alter Tradition sitzen. Auch in PJ XVIII, 2o
ist dies Ap schon vorhanden. Vgl. J.-C.Cuy, op.cit. Index
s.v. Paul le simple. Cotelier, PG 65, col. 382, vermerl:t,
daß es auch im Arokalyrsenkommer.tar des Andreas von Cii-
sarea (zwischen 563 und 614) schon hezeuqt ist. Weqen der
darin dargestellten Verhältnisse wird es-ins ausgehende
5. Jh. oder den Beginn des 6. gehören.
93) Gen. 42, 36. 38.
94) Röm. 8, 33.34. Uber die Bedeutur.q dieses Paulus-Zitats
an dieser Stelle vql. meinen Beitracr "Paulus-Zitate und
paulinische Geciank~n in den Apophth~gmata Patrum", s.
oben in diesem Band.
95) Daß der ~önchsstand nichts tut, was r.icht eigentlich
a~ch KoouLMo[ tun könnten und sollten, ja, geleoent-
l1ch auch besser tun als mancher ~~nch, zeicen Arn,
deren "6elder." ~eltleute sind, wie der rrzt in der Stadt,
der qewHrdiat wird, "täalich das Trishagion mit den En-
geln zu singen' ll•ntonios 24), die t•'itwe, die in ihrer
Armut Gott vertraut und frei ist von Besitzstreben (PJ
VI,18 = N 263), die Armen, die Gott rllckhaltlos loben
( PJ VI , 4 6 = N 21 4) •
, 96) Vgl. Grf',:rorios 1.
- 113 -

97) pJ VII,35 = N 2o3.


98) PJ VII,4o N 208.
99) Ebenc:a.
1oo) Jesajas 5.
1o1) Z.B. PJ V,16 = N 167; Jesajas 7; P.akarios 19.
1o2) Z.B. PJ V,41 = ~ 175.
1o3) I. Petr, 2,21ff.

1o4) An ar.derer Stelle werden wir hierüber eingehender han-


deln. - ~ir haben in Jllphabetikon 3o P.t.-Zitate, ins-
aesamt 43 Synortiker-Zitate, geqenüber 32 Zitaten aus dem
qescl.l'lten übriqen KT.
1o5) All1Jl1on2.
106) Johannes Kolobos 1 8.
1o7) Sarra 2.
108) Makarics 39; I:piphanios 1. 2.
1o9) Milesios 2.

110) i:t. 11,25; dazu Jlrsenios 5:"Jemand saate zum seliaen


Arsenios:'~ie kommt es, daß wir von einer solchen°Er-
ziehung und \·:eishei t nichts haben, jene ägyptischen
Bauern aber haben solche Tugenden erworber:?' Arsenios
antwortete:'Von der weltlichen Bilduna haben wir nichts,
jene ur.qebildeten Bauern und Ägypter ~aben durch ihre

\\
Mühen die Tugenden erworben'." (Beachte, daß Arsenios
r.ach Arsenios 42 hoher Hofbeamter griechischer Bildung
unter Theodosius war). Vgl. auch Arsenios 6.
111) Mt. 19,16ff.
112) Val. l>mrnonas 11. :j '

1
&
1
...
- 114 -

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