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Tusoulum-Bücherei
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PAULOS SILENTIAKIOS
BESCHREIBUNO DER HAGIA SOPHIA
H E I M E R A N VERLAG MÜNCHEN
Kaiser Juítinian I. ale Sieger
Goldenee Medaillon, geprägt in Konstantinopel 534 anläßlich
des Triumphes von Beiisar über die Vandalen. Es wTirde 1751
in Caesarea, Cappadociae, gefunden, bis 1832 in Paris im
Cabinet Royal aufbewahrt, aber dort gestohlen und urnge-
echmolzen. Heute existiert nur noch eine Galvanoplastik im
Britischen Museum in London.
Einführung 7
Prokop:
Paulos Silentiarios:
Literaturhinweise 514
Abbildungen 654
Einführung
Büchern, und zwar zählen die B a u t e n sechs, die bis auf den
später noch zu erörternden Sonderfall von V u n d VI u n t e r
sich etwa die nänüiche Länge aufweisen. Des weiteren ver-
fügen sie über eigene Einleitungen oder deutlich m a r k i e r t e
Übergänge und erhalten d a d u r c h eine gewisse A b r u n d u n g .
Sie tragen außerdem wie die B ä n d e der Historien die Be-
zeichnung „Logos" = Bericht (z. B. I I 1/2, I I I 1/1, V 1/1).
Der h e u t e f ü r die ganze Schrift gebrauchte Titel „ K t i s m a t a "
( = B a u t e n , Aedifícia) ist erst bei d e m späten Hagiographen
Simeon Metaphrastes (um 900) erwähnt u n d d ü r f t e von der
ordnenden H a n d eines Bibliothekare oder Abschreibers
stammen.
Ebenso wie für die Historien ist die stoffliche A n o r d n u n g
der B a u t e n nach geographischen Glesichtspiuikten getroffen:
B u c h I u m f a ß t Justinians Schöpfungen in B y ^ n z u n d seiner
nächsten Umgebung, wo Kirchen, Kaiserpaläste u n d gemein-
nützige Anlagen in großer Zahl entstehen oder erneuert
werden. I m Buche I I wendet sich dtmn der Blick auf die
F r o n t gegen Persien zwischen Kirkesion im Süden u n d
Amida im Norden u n d verfolgt im Buch I I I den weiteren
Grenzverlauf durch Armenien bis a n die Schwarzmeerküste.
V e r t e i d i g ^ g e a n l a g e n auf der Balkanhalbinsel sind der
H a u p t i n h a l t von IV, während V einen summarischen Nach-
t r a g über verschiedene B a u t e n in Asien u n d V I eine k n a p p e
Übersicht über die Tätigkeit des Kaisers in Ä g y p t e n u n d
Libyen bieten.
Obwohl sich das in den B a u t e n auszuformende Material
als ziemlich spröde erweist u n d die Bearbeitung einen A u t o r
vor beträchtliche Schwierigkeiten stellt, h a t P r o k o p seine
Aufgabe befriedigend gelöst u n d vor allem die drohende
Gefahr der Monotonie im ganzen gesehen vermieden. E i n e
sehr beachtliche Leistimg ist ihm im 1. Buche gelungen, aber
auch die weiteren Ausführungen, obschon nicht m e h r auf
gleicher H ö h e stehend, können einen interessierten Leser
gewinnen imd festhalten. Wesentlich t r ä g t zu d e m günstigen
Eindruck der meist einfache, klare u n d den Gegenständen
angemessene Stil bei, dem der Historiker durch Einflechton
„gehobener" Wörter u n d Wendxmgen sowie von Vergleichen
u n d Bildern Lichter aufzusetzen versteht. Auch rhythmi-
sierte Stellen sind d a u n d dort in den Text eingestreut. E i n
,,klassisches" Griechisch finden wir natürlich nicht, doch
halten sich die Abweichungen im Gebrauch von Kasus,
10 Einführung
7. D i e Kirche der hl. Irene am Goldenen Horn. Die AufBndting der Ge-
beine von vierzig gemarterten Soldaten bringt dem Kaiser Heilung in
schwerer Krankheit. Seine Lebeneweise
bald wieder, als fühlte er sich auf dem Lager nicht wohl.
Und wenn er dann wirklich etwas zu sich nahm, so ver-
schmähte er Wein, Brot und alles sonstige Eßbare und be-
gnügte sich mit Kräutern und zwar wildwachsenden, die
nur ein bißchen in Salz und Essig getaucht waren. Zum
Trinken aber diente ihm Wasser. Doch auch an diesen Spei-
sen sättigte er sich niemals, sondern kostete, wenn er zu
Tisch ging, nur obenhin von seinen Gerichten und ließ sie
schon wieder abtragen, ehe er noch hinreichend davon
gegessen hatte. Daraus erwuchs nun seine Krankheit, vmd
keine ärztliche Hilfe hatte ihr abzuhelfen vermocht, so daß
der Kaiser lange Zeit in großen Qualen dahinleben mußte.
Inzwischen aber vernahm er von der Aufdeckvmg der Reli-
quien. Er verzichtete nun auf menschliche Kunst und gab
die Sache den Heiligen anheim, indem er durch den festen
Glauben an sie seine Gesundheit wiederzuerlangen trachtete.
Und der wahre Glaube nützte ihm in seiner argen Bedräng-
nis. Denn die Priester hatten kaum das Reliquiar auf das
Knie des Kaisers gelegt, da verschwand auch sogleich unter
dem Zwang der gottgeweihten Körper jeglicher Schmerz.
Gott aber wollte keinen Zweifel auftreten lassen, sondern
bekräftigte noch durch ein deutliches Zeichen das wunder-
bare Geschehnis, ö l entströmte nämlich plötzlich diesen
heiligen Reliquien, ergoß sich über die Lade und befeuchtete
beide Füße und das ganze purpurfarbene Gewand des Kai-
sers. Deshalb wird auch heute noch das so benetzte Gewand
im Kaiserpalast aufbewahrt, ein Beweisstück für das dama-
lige Ereignis und ein Heilmittel für die Menschen, die später
einmal hoffnungslosen Krankheiten verfallen.
Fährt jemand aus der Propontis auf den Ostteil der Stadt
zu, so liegt dort zur Linken ein öffentliches Bad namens Ar-
kadianai, ein Schmuck für das ganze große Konstantinopel.
Hier ließ der Kaiser einen Platz anlegen; dieser liegt vor der
Stadt und steht allen, die sich dort aufhalten, zum Spazieren-
gehen, den Schiffern aber zum Landen offen. Beim Aufgang
übergießt ihn die Sonne mit ihrem Gltmz und rückt ihn bei
ihrer Wanderung nach dem Westen in den entsprechenden
Schatten. Das Meer, gleich einem Flusse aus dem Pontos
kommend, umströmt ihn sanft und ruhevoll, so daß sich die
Spaziergänger sogeu- mit den vorüberfahrenden Seeleuten
unterhalten können. Ist doch auch die See sehr tief und an
dieser Stelle bis zum Grundbau des Platzes hin für Schiffe
befahrbar xmd lädt bei der fast völligen Windstille die Leute
auf dem Lande wie auf dem Wasser zu gegenseitigen Gesprä-
chen ein. So steht es denn um diejenige Seite des Platzes,
welche auf das Meer zu gerichtet ist. Der Blick auf die
See macht ihn anziehender, dazu umspielen ihn die esuiften
von dort her wehende Lüfte. Der Säulen und Maгmoφlattθn
imgewöhnliche Schönheit verhüllt seinen Boden und alles,
was darauf liegt ; ihr Glanz aber ist so leuchtend weiß, daß
er gleich den Sonnenstrahlen blitzt. E s schmücken auch
Bildwerke in großer Zahl den Platz, eheme und solche aus
Stein, und bieten einen sehr bemerkenswerten AnbUck. Man
74 ΠΡΟΚΟΠΙΟΤ ΠΕΡΙ ΚΤΙΣΜΑΤΩΝ I П
könnte aie für ein Werk des Atheners Pheidias oder dee Ly-
sippos aus Sikyon oder des Praxiteles halten. Dort steht auch
die Kaiserin Theodora auf einer Säule, ein Dankeegeschenk,
das ihr die Stadt für diesen Platz gemacht h a t . Das Werk
ist eine gute Leistung, entspricht aber doch nicht der Schön-
heit Ihrer Majestät; denn f ü r einen Menschen ist es völlig
unmöglich, ihre würdevolle Erscheinung in W o r t oder Bild
wiederzugeben. Die Säule ist p u r p u r r o t u n d läßt, ehe num
das Standbild sieht, schon deutlich erkennen, daß sie eine
Kaiserin trägt.
J e t z t will ich aber gleich berichten, was von diesem Kaiser
hier f ü r die Wasserversorgung getan worden ist. I m Sommer
litt die Kaiserstadt, obschon in den anderen Jahreszeiten
hinreichend beliefert, größten Wassermangel. Die Tage sind
nämlich dann glühend heiß, so d a ß die Quellen weniger
Weisser als sonst förderten und in die S t a d t lieferten. Daher
ersann der Herrscher folgende Abhilfe: I n der kaiserlichen
Säulenhalle, wo die Bhetoren, die Adxnissionales u n d die
sonstigen Rechtsbeflissenen die Streitfälle behandeln, dehnt
sich ein riesengroßer Hof, sehr lang u n d ziemlich breit imd
auf vier Seiten von Säulen umstanden. Seine E r b a u e r haben
ihn nicht auf Erdreich, sondern auf Felsengrund angelegt
Diesen Hof umgeben vier Säiilenhallen, auf jeder Seite eine
Kaiser Justinian n u n ließ den genannten Hof u n d die süd
liehe Säulenhalle sehr tief ausheben t m d legte mit den Was
sermengen, die zu anderen Jahreszeiten als überschüssig un
genutzt bleiben, einen entsprechenden Vorrat für den Som
mer an. Denn diese Zisternen nehmen den Überschuß des
übervollen Aquädukts auf, geben so zunächst den beengten
Wassern R a u m u n d schaffen, wenn später Bedarf eintritt,
im rechten Augenblick den Notleidenden Hilfe. Auf diese
Weise erreichte es Kaiser Justinian, d a ß die Byzantiner
keinen Wassermangel spüren.
Λόγο<; В '
eines Bades. Solcher Art war denn die Bautätigkeit des Kai-
sers in Kirkesion.
Nach Kirkesion liegt ein altes Kastell namens Annukae.
Dessen Mauer fand Justinian in Trümmer liegen, ließ sie
aber so prachtvoll erneuern, daß der Ort, was Befestigung
anlangt, nicht einmal hinter einer der glänzendsten Städte
künftig zurückzutreten braucht. Ebenso verwandelte der
Herrscher auch sämtliche Kastelle um die Stadt Theodosiu-
polis, die bisher teils unbefestigt, teils mit lächerlichen Lehm-
mauem umgeben waren, jetzt in furchterweckende, den An-
greifern völlig unzugängliche Festungen. Es sind dies Magda-
lathon mit zwei weiteren Kastellen, die links und rechts davon
liegen, femer die beiden Thaimurios, das kleine und das große,
sodann Bimisdeon imd Themeres, dazu Bidamas, Dausaron,
Thiolla, Phrichas, Zamarthas und sozusagen alle übrigen
festen Plätze. Bei Groß-Thaimurios war eine Stelle, wo sich
die feindlichen Sarazenen, wenn sie den Fluß Aborrhae
überquerten, völlig ungehindert aufhalten und von hier aus
über den dichten, ausgedehnten Wald und den dortigen Berg
hin zerstreuen konnten, um dann die römischen Einwohner
jener Gebiete frech anzugreifen. Doch jetzt ließ Kaiser
Justinian an diesem Platz einen sehr hohen Turm aus har-
tem Gestein errichten, er legte auch eine starke Besatzung
hinein imd vermochte durch dieses Bollwerk die feindlichen
Überfälle ein für allemal zu imterbinden.
Gewässer sammelt und mitten auf die Stadt zufließt. Von dort
zieht er weiterhin seinen Weg, nachdem er zuvor noch den
Bedarf der Einwohner hinreichend befriedigt h a t ; den Ein-
laß wie Ausfluß haben die Alten durch A q u a e d u k t e in der
Mauer geregelt. Einmal stieg dieses Gewässer infolge zahl-
reicher Regengüsse zu bedeutender H ö h e an u n d wälzte
sich zerstörend gegen die S t a d t . E s riß einen großen Teil
des Vorwerkes und der S t a d t m a u e r bis auf den E r d b o d e n
nieder, überschwemmte fast die ganze Siedlung und richtete
hier f u r c h t b a r e Schäden an. Die schönsten Bauwerke sind
dabei mit einem Male vernichtet worden, während ein Drittel
der Einwohner den Tod fand. Kaiser Justinian aber b a u t e
in der S t a d t nicht nur alle Ruinen wieder auf, wozu die
christliche Kirche und der sog. Antiphoros gehörten, son-
dern traf a u c h mit allem Nachdruck Vorkehrungen, welche
die Wiederholung eines derartigen Unglücks ausschließen
sollten. Vor der S t a d t m a u e r vermochte er dem F l u ß mit
Hilfe folgender kunstvoller Anlage ein neues B e t t zu geben:
Das Gelände rechts des Flusses war früher eben u n d flach,
während sich zu seiner Linken ein steiler Fels erhob,
der das Wasser weder näher h e r a n k o m m e n noch sein ge-
wohntes Bett aufgeben ließ, sondern mit aller Macht unmittel-
bar auf die S t a d t hin d r ä n g t e ; d e n n auf der rechten Seite
hinderte nichts, wenn der Strom geradewegs nach Edessa
zu eilte. Den erwähnten Felsen ließ n u n J u s t i n i a n völlig
abtragen, dazu das linke Ufer aushöhlen und tiefer als d a s
Flußbett legen und schließlich auf der rechten Seite a u s
riesigen Steinen eine Mauer errichten. Wenn n u n das Wasser
in gewohnter Weise und mäßiger H ö h e daherfließt, k a n n die
Stadt weiterhin daraus ihren Nutzen ziehen ; schwillt jedoch
der Fluß mächtig an u n d t r i t t aus den Ufern, d a n n fließt nur
ein geringer Teil des Wassers auf dem bisherigen W e g in die
Stadt, die überschüssige Menge aber m u ß in die künstliche
Anlage J u s t i n i a n s abströmen, in den R a u m hinter d e m
Hippodrom, der nicht weit entfernt ist. Menschliche K u n s t -
fertigkeit u n d kluge Voraussicht haben so in überraschender
Weise das Element gebändigt. Aber auch innerhalb der S t a d t
zwang der Kaiser den Fluß in ein gerades Bett. Zu diesem
114 ПРОКОПЮГ ΠΕΡΙ ΚΤΙΣΜΑΤΩΝ 118
8. Befestigung dee Kastelle Mambri und der Stadt Zenobia in der Wüste
von Euphratesia
Und Justinian gab der Stadt nicht nur das alte Aussehen wie-
der, sondern verstärkte sie auch noch um vieles gegen früher ;
denn Felsklippen umschließen sie ganz dicht von allen Sei-
ten. Aus diesem Grunde konnten die Feinde die Verteidiger
der Ringmauer dorther von oben beschießen. Eifrig bemüht,
diesem Ubelstand abzuhelfen, setzte Justinian gerade in
unmittelbarer Nachbarschaft der Felsen ein weiteres Bau-
werk auf den Mauerkranz, damit es den Verteidigern dort
dauernden Schutz bieten solle. Flügel heißt man einen sol-
chen Bau, da er gleichsam an der Mauer zu hängen scheint.
Was der Kaiser alles in Zenobia baute, ktinn man im ein-
zelnen nicht erwähnen; denn da der Ort in einer weithin
menschenleeren Gegend liegt und deshalb dauernd von Ge-
fahren bedroht ist, Hilfe aber von Römern - wohnen doch
keine in der Nähe - nicht erwarten darf, ließ ihm der Herr-
scher natürlich die beständigste Fürsorge angedeihen.
Einiges wenige freilich, was dort geschah, will ich doch an-
führen:
Gegen Sonnenaufgang fließt ganz dicht dem Mauerring
entlang der Euphrat an Zenobia vorüber. Da hochaufra-
gende Berge das Wasser begleiten und der Fluß sich an die-
ser Stelle nicht ausbreiten karm, vielmehr infolge der nahen
dortigen Höhen und unter dem Zwang der felsigen Steilufer
seine Strömung möglichst zusammendrängen muß, so prallte
er, wenn ihn Regengüsse hoch anschwellen ließen, gegen die
Mauer und umspülte sie nicht nur tin ihren Fimdamenten,
sondern sogar hinauf bis zur Brustwehr. Diirch die Flut
wurde die Mauer feucht, die Steinschichten lösten sich und
ruhten nur noch auf ihrer lockeren Verbindung. Justinian
ließ nun aus Mühlsteinen in gleicher Länge zur Stadtbefesti-
gung eine sehr große Vormauer errichten imd zwang den
Wogendrang des überschäumenden Flusses dauernd dagegen
anzustürmen. So schützte er die Sttwltmauer im ganzen,
mochte der Strom auch schäumend bis zu gewaltiger Höhe
ansteigen, vor jeder daher rührenden Beschädigimg. Den
Nordteil der Ringmauer fand Justinian infolge der langen
Zeit in gänzlichem Verfall, weshalb er ihn samt dem Vorwerk
bis auf den Boden niederreißen und wieder aufbauen ließ.
120 ΙΙΡΟΚΟΠΙΟΤ ΠΕΡΙ ΚΤΙΣΜΑΤΩΝ 119
bei einem Angriff nicht einmal eine halbe Stunde lang ab-
wehren konnte, sondern sogleich von den Persem eingenom-
men wurde. Auch dieses Städtchen ließ Kaiser J u s t i n i a n wie
Kallinikos vollständig neu a u f b a u e n , versah es mit einer
sehr festen Mauer und verstärkte es noch durch ein Vorwerk
und erreichte so, daß es sich feindlichen Angriffen nicht mehr
beugen mußte.
I n der Euphratesia gibt es eine Kirche, welche dem Sergios,
einem berühmten Heiligen, geweiht ist. Die früheren Ein-
wohner n a n n t e n aus Verehrung und Ergebenheit den Ort
Sergiupolis und h a t t e n ihn auch mit einer ganz bescheidenen
Befestigung umgeben, die gerade eine Eroberung im Hand-
streich durch die dortigen Sarazenen verhindern konnte.
Denn diese sind von N a t u r aus nicht fähig, eine richtige Be-
lagerung durchzuführen, und gegebenenfalls wehrt schon eine
ganz schlechte u n d bloß aus Lehm zusammengefügte Mauer
ihren Ansturm a b . Späterhin aber wurde das erwähnte
Heiligtum durch Schenkung von Kostbarkeiten reich u n d
Gegenstand allgemeiner Bewundenmg. Mit Rücksicht darauf
wandte Kaiser Justinian der Angelegenheit sogleich seine
Fürsorge zu: E r u m g a b den Platz mit einer außerordentlich
starken Mauer und verschaffte durch Anlage von Speichern
den Einwohnern Wasser in Fülle. Dazu fügte er noch Häuser,
Wandelhallen und die sonstigen Bauten, was eben gewöhn-
lich einer S t a d t zum Schmuck dient. Auch eine Besatzung
zur Verteidigung der Ringmauer im Notfall legte er dorthin.
Der Perserkönig Chosroes war natürlich eifrig b e m ü h t , die
Stadt zu erobern, u n d führte zu ihrer Belagerung ein starkes
Heer heran, mvißte aber infolge der mächtigen Befestigung
unverrichteter Dinge von seinem Ziele abstehen.
Auch die sämtlichen kleinen Städte u n d Kastelle in den
äußersten Grenzgebieten von Euphratesia würdigte Justi-
nian der gleichen Fürsorge. Bei Barbelissos, Neokaisareia
und dem sogenannten Gabulon, bei P a n t o k o m i a u n d Euro-
pos am E u p h r a t , außerdem bei dem sogenannten Hemerion
fand er, d a ß die M a u e m teils nachlässig u n d in sclilechter
Bauweise errichtet, teils nur in Lehm ausgeführt waren und
die Orte überdies noch sehr unter Wassermangel litten, wes-
124 ΠΡΟΚΟΠΙΟΤ ΠΕΡΙ ΚΤΙΣΜΑΤΩΝ 119
ζόμενα δέ καΐ ύδατος απορία πολλή καΐ άπ' αύτοΐ3 τοίζ πολε-
μίοίζ εύκαταφρόνητα παντάπασ'.ν όντα, καθ^εϊλε μέν εις; το
έδαφος·, ές 8έ το ακριβές λίθων επιβολαϊς σχλ.ηρών μάλιστα
δειμάμενος εύθύς άπαντα, εΰρους τε καΐ ΰψους μέγα τι χρήμα
τ ω έργω κατά λόγον έν&έμενος, καί υδάτων ταμιεία τεκτη-
νάμενος πανταχόσε των οχυρωμάτων παμπληθή, ταϋτά τε
κατακορή υδασιν όμβρίοις καταστησάμενος άπαντα, ίδρυσά-
μενος δε και φρουρών δμιλον, ές —/¡ν νυν φαινομένην άσφάλειαν
καρτερώτατα αύτοϋ έπικράτειαν μετεβίβασεν. ά δή έπί n
μακρότατον άν τις διασκοπούμενος τάς τε άλ>.ας άπάσας 'Ιου-
στινιανού βασιλέως αγαθοεργίας ύπεριδών, τούτου δή μόνου
φαίη αν είνεκα τήν βασιλείαν παραλαβεΐν, του θεοϋ δηλονότι
τα της σωτηρίας 'Ρωμαίων τ ω γένει διηνεκές πρυτανεύον-
τος.
Προς έπΙ τούτοις δέ και τήν Ίεράπολιν, ήπερ άπασών 12
πρώτη των τήδε πόλεων τυγχάνει ούσα, λαβών άποκειμένην
τοις έπιβουλεύειν έθέλουσι, προμη&ει διεσώσατο γνώμη,
χώραν τε γάρ ερημον τά πρότερα περιβεβλημένην πολλήν και 13
διά τοϋτο άφύλακτον ούσαν, των μέν άνονήτων αύτ"ί)ν περιόδων
άπήλλαξεν, έπιτομώτερον δέ σύν τώ άσφαλεϊ καταστησάμε-
νος τον περίβολον, ες τε το της χρείας άναγκαίον ξυναγαγών
έχυρωτάτην τανϋν έν τοις μάλισταδιεπράξατο τήνπόλιν είναι, ού
δή και τόδε άγαθόν εϊργασται. πότιμον ΰδωρ έκ μυχών της γ η ς 14
άνεισιν έν μέση πόλει διηνεκώς, λίμνην τέ τινα ένταϋθα εύρεϊαν
ποιείται, τοΰτο πολεμίων μέν, αν οϋτω τύχοι, προσεδρευόντων 15
γίνεται τη πόλει σωτήριον, έν δέ άγαθοις πράγμασιν ούκ
άναγκαΐον αύτη ξυμβαίνει είναι, έξωθεν εισαγομένων υδάτων
πολλών προϊόντος δέ του χρόνου ειρήνη μακρά σ'Jμßεßιω- ιβ
κότες οί τήδε ώκημένοι, άνάγκης δέ ούδεμιϊς ές πεϊραν
έλθόντες, έν ολιγωρία τούτο πεποίηνται. ού γάρ οίδεν άνθρώ-
που φύσις υπέρ των παρόντων κακών έν εύδαιμονία βου-
λεύεσθαι. ρύπου τοίνυν τήν λίμνην ένδελεχέστατα ένεπλή- 17
σαντο, νηχόμενοί τε καΐ πλυνούς ένταϋθα ποιούμενοι και
άπορριπτουντες φορυτούς απαντας * • +
II 9 BUCH I I 125
halb die Feinde ihnen gar keine Bedeutung beimaßen. Aus
diesem Grunde ließ der Kaiser alles bis auf die Grundmauern
niederreißen und d a n n unter Verwendung von Lagen aus
härtestem Gestein sofort wieder sorgfältig a u f b a u e n . Dabei
wurde das Werk in entsprechender Weise erheblich verbreitert
und e r h ö h t . Auch zahlreiche Wasserspeicher ließ er allent-
halben in den Festungen anlegen und speiste sie insgesamt
mit Regenwasser. Schließlich gab er noch durch Verlegung
einer Menge von Besatzungen seiner Herrschaft in den dor-
tigen Gebieten erst die starke Sicherheit, wie wir sie jetzt
sehen. W ü r d e jemand nur diese Leistungen eingehend be-
t r a c h t e n , sämtliche sonstigen Wohltaten des Kaisers aber
übergehen, so m ü ß t e er zugeben, daß der Herrscher schon
deswegen allein seine W ü r d e verdiente, da Gott dem Kömer-
volk offensichtlich dauerndes Heil widerfahren lassen will.
β. Die Sitten und Wohneitze der Tzanen, ihre Bekehrung zum Christen-
t u m . Die Errichtung von Bauwerken in ihrem Land
Feldbau, und ihr Land ist auch da, wo es nicht die steilsten
Berge umschließen, gebirgig. Diese Erhebungen sind nun keine
bloßen Hügel und aus Erdreich bestehend und, selbst wenn
man sich um ihre Pflege annähme, auch nicht geeignet,
Früchte hervorzubringen, im Gegenteil, sie sind ungemein
rauh und felsig und ganz und gar unfruchtbar. Man ktuin
dort weder das Land beackern noch ein Getreidefeld ab-
ernten noch auf eine Wiese treffen ; auch haben die im Tzanen-
lande wachsenden Bäume keine Blüten und bringen daher
weder F r u c h t noch Samen, da es nicht einmal eine Jahres-
zeitenfolge gibt und die Erde zeitenweise weder von Feuchtig-
keit und Kälte getroffen wird noch sich der Sonnenwärme
erfreuen darf; das Gebiet liegt vielmehr in ewigem Winter
und ist dauernd von Schneemassen bedeckt. Daher lebten
auch in alter Zeit die Tzanen ungebunden für sich, doch unter-
lagen sie zur Zeit des Kaisers Justinian den Römern und
ihrem Feldherm Tzittae in der Schlacht, verzichteten auf
weiteren Widerstand und xmterwarfen sich insgesamt so-
gleich dem Herrscher, wodurch sie eine recht erträgliche
Abhängigkeit anstelle unsicherer Freiheit eintauschten. Sie
gaben alsbald auch ihrem Glauben, nachdem sie alle Christen
geworden waren, eine Wendung zum Frommen hin u n d
befleißigten sich von nun an einer gesitteteren Lebensweise;
sie verzichteten auf jede Räuberei und leisteten den Römern
Waffenhilfe, wenn diese gegen ihre jeweiligen Feinde zu
Felde zogen. Indessen konnte Justinian die Furcht nicht
unterdrücken, die Tzanen möchten eines Tages ihre Lebens-
weise wieder ändern und in ihre wildere Art zurückfallen.
Deshalb ersann er folgende Abhilfe:
Das Tzanenland war, wie gesagt, sehr unwegsam und für
Pferde gänzlich ungeeignet, von allen Seiten her umschlossen
es felsige und größtenteils von Wald bedeckte Gegenden.
D a r u m konnten sich auch die Tzanen nicht mit ihren Nach-
barn vermischen, sondern lebten nach Art wilder Tiere für
sich allein. Justinian ließ nun sämtliche Bäume, welche die
Wege versperrten, fällen, machte die schwierigen Stellen
dort durch Umgestaltung für Mensch und Pferd gangbar
und erreichte so, daß die Tzanen gleich den anderen Men-
162 IIPOKOnlOr ΠΕΡΙ ΚΤΙΣΜΑΤΩΝ ΠΙ 6
BUCH IV
1. V o r r e d e . T a u r e e i o n , d i e H e i m a t s t A d t d e s K a i s e r s J u s t i n i a n . I i i s t i -
n i a n a P r i m a u n d S e c u n d a . l u s t i n u p o l i s . Die E r n e u e r u n g d e r M a u e r n
vieler illyriacher S t ä d t e . D i e ü b e r a l l e r f o l g t e E r r i c h t u n g v o n K a s t e l l e n ,
l u s t i n i a n u p o l i s in E p i r u e . E u r o i a
errichten. Deirum ließ er den Orten ihre alte Form, legte aber
in unmittelbarer Nähe (m einer hoch gelegenen, steil auf-
ragenden Stelle Kastelle an. Dort war auch eine alte Stadt,
die infolge ihres Wasserreichtiune eine der natürlichen Be-
schaffenheit des Platzes entsprechende Bezeichnung erhalten
hatte; denn seit altera hieß sie Euroia. Unweit von diesem
Euroia dehnt sich ein See mit einer Insel in der Mitte und
einem Hügel darauf. Der See aber läßt nur so viel Zwischen-
raum, daß der Insel ein schmsder Landstreifen als Zugang
bleibt. Dorthin siedelte der Kaiser die Einwohner von Euroia
um, erbaute eine sehr feste Stadt imd versah sie mit Mauem.
fang an bis auf meine Tage waren die Mauem gänzlich un-
bewacht, viehnehr mußten sich bei feindlichem Angriff
gewisse Bauern aus dem Lande sogleich auf eine neue
Lebensform umstellen und abwechselnd dort Wache halten,
wobei sie das Kriegshandwerk nur bei dieser Grelegenheit
und dementsprechend improvisierend ausübten; ihre Uner-
fahrenheit im Kampf aber machte sie samt Griechenland
ganz leicht zur Beute ihrer Feinde, imd es lag denn wegen
dieser übertriebenen Sparsamkeit das Land weit und breit
den anstürmenden Barbaren offen.
So verstärkte Kaiser Justinian die Befestigungen in den
Thermopylen, er erbaute aber auch in sämtlichen Städten,
deren es dortzulande außerhalb der Thermopylen eine be-
trächtliche Zahl gibt, mit großer Fürsorge feste Mauern
und zwar in Sakkos, Hypate, Korakioi, Unnos, Baleai und
im sogenannten Leontarion. In Herakleia entfaltete er fol-
gende Tätigkeit: Auf dem Wege von Illyrien nach Griechen-
land liegen zwei Berge. Diese rücken auf einer sehr langen
Strecke ganz dicht aneinander heran und machen alsbald
aus dem dazwischen liegenden Gebiete einen Engpaß - ge-
wöhnlich neimt man dergleichen Kleisurai. In der Mitte
fließt eine Quelle herunter, die zur Sommerszeit reinee
Trinkwasser von den dort emporragenden Bergen bringt
und sich in einem schmalen Rinnsal sammelt. Bei Regen-
fällen jedoch schwillt ein gewaltig tiefer und sehr reißender
Bergstrom an, der weithin im dortigen Felsengwirr seine
Flut aus den Schluchten sammelt. Von hier aus gab es für
die ВшЬагеп einen mühelosen Weg zu den Thermopylen
und das dortige Griechenlauid, doch lagen aiif beiden Seiten
des Engpeisses seit alters Befestigungen, hier die eben er-
wähnte Stadt Herakleia, dort und zwar in ziemlichem Ab-
stand das sogenannte Myropolee. Diese beiden Befestigungen,
lange schon Trümmerhaufen, ließ Justinian wieder aufbauen,
sperrte überdies den Engpaß durch eine sehr starke, von
Berg zu Berg laufende Quermauer und hinderte so die Bar-
baren am Durchmarsch. Der Gebirgsbach aber muß sich
iimerhalb der Mauer stauen und darüber hinwegfließen, vun
seinen weiteren Weg zu finden.
184 ΠΡΟΚΟΠΙΟΤ ΠΕΡΙ ΚΤΙΣΜΑΤΩΝ IV 3
3. B a u m s B n a h m e n in d e n S t ä d t e n Theeealiens u n d Mazedoniens
Πακούε. Χίμαιραι.
Σκυδρέων πόλι<. Ήλέγα.
Άντίπαγραι. 'Ομόνοια.
Τίθυρα. "Αδανον.
Βρέβετα.
Βοΰπο<. Ά ν ε ν ε ώ ^ δέ τόίδε·
Ένδύνεια.
Διόνυσος. Μουρκίαρα.
Του Πτωχείου. Κάστινα.
Τυρκανόζ. Γενύσιος.
Κάπαζα. Πέρκος.
Πουψαλος·. Μαρμάρατα.
Γάβραιον. Λίστρια.
Διόνοια. Πετρωνιανά.
Κλημεντιανά. Κάρμινα.
Ίλλύριν. Του αγίου Σαβίνου.
Κιλικαί. ΚαΙ έν φρουρίω Κώμτ, κιν
Άργυά<. στάρνα.
Θέρμα. Μάρτιος.
Άμάντεια. Πέζιον.
Παρέτιον. "Οναλος.
ΚαΙ ά-ο Ίουστινιανοττό-
λεως και Φωτικής·
Έν δέ Ήπείρω παλα'.α, φρούρια δύο του άγιου
νέα μεν φρούρια έγένοντο Δονάτου.
τάδε· Συμφύγιον.
Π αρμός. Προνάθιδον.
"Ολβος. "Ηδωνες.
Κιόνιν. Κάστελλος.
Μαρκιανά. Βουλιβάς.
"Αλγος. Πάλυρος.
Κείμενος. Τράνα.
Ξηροπόταμος. Ποσειδών.
Εύρώ^ί). Κολοφώνια.
IV4 BUCH IV 195
Έ π Ι Μακεδονία<· Βουρβοώδην.
Βάβας·.
Κρυνίανα.
Κολοβώνα.
Πέλεκον.
Βασιλικά Ά μ ύ ν τ ο υ .
Αάγης.
Μελίχιζα.
Κραταιά.
IlaaxôÎç.
Φασκίαι.
Αύλών.
Πλακιδιανά.
Βολβό<.
Ύγεά.
ΒριγΙζη?.
Λιμνααί.
Ότηϋζ.
Όπτιον.
nXeupóv.
Χάραδροιϊ.
Κάμινος.
Κάσσωπε<.
Θέρμα.
Βογά<.
Ά ν ε ν ε ώ θ η και έπΙ
Νεάπολίιϊ.
Θεσσαλία? φρούρια τάδε'
Κάλαρνοί·
Μουσεΐον. 'Αλκών.
Άκρέμβα. Λόσσονος.
Άδριάνιον. Γεροντική.
Έδανα. Πέρβυλα.
Σίκλαι. Κερκινέου.
Νύμφιον. Σκιδρεοϋς.
Μέτιζο?. Φράκελλαν.
Άργικιανόν.
Έ π Ι Δαρδανίας δέ πε-
Βάζινοίί·
ποίηται τάδε. νέα μ έ ν
Κασσωπαι?.
Παρθίων. Λαβέριον.
Γεντιανόν. Κάστιμον.
Πρινίανα. 'Ραβεστόν.
Θήστεον. Καστέλλιον.
Κύρρου. Άκρένζα.
Γουρασσών. Τεριάς.
Κουμαρκίανα. Δροϋλλο?.
Λιμνηδήριον. Βικτωρίας.
IV4 B U C H IV 197
Ά ν ε ν ε ώ θ τ ι δέ τ ά δ ε ' Δαρδάπαρα.
Κέσουνα.
Κεσίανα.
Βερινιανά.
Τεζούλη.
Λάσβαρος·.
Ούσιανά.
Καστελλοβρέταρα.
Βεσίανα.
Έδετζίω.
Μασκάί^.
Δίνιον.
Λίστη.
Κέκωλα.
Κελλιριανά.
Έμαστος.
Ζυσβάες.
Καστελώνα.
Γένζανα.
Καπόμιχλβα.
Πετρίζην.
Σέρετος.
Εύτυχιανά.
Πτωχειον.
Μουλατώ.
Κουινώ.
Βελάς·.
Βέρζανα.
Κάττχροζ.
Βεσαίανα.
Κατταρηκόζ.
"Αρσα.
Πέντζα.
Βλεζώ.
Κατταφέτερο?.
Λάβουτζα.
Δάβανος.
Κυίντου.
Κούβινο<.
Βερμέζιου.
Γέρματζα.
Κατράσεμα.
Βικτωριανά.
' Ροτοϋν.
•Άζετα.
Κοβέγκιλει?.
Δουρβουλιανά.
Μαρκελλιανά.
Σούρικον.
Πριμονιανά.
Κούσινε«;.
Παμίλινος·.
Τουττιανά.
Άρία.
Βαλλεσιανά.
Βήλλα.
' Τ π ό πάλιν Σαρδικήν
Κατρέλατες.
Κασύελλα. Σκούπιον.
Μανίανα. Στένες.
Πρισκούπερα. Μαρκίπετρα.
Μιλετής. Βρίπαρον.
IV 4 BUCH IV 199
Τόμε<. Καστελλόνοβο.
Κούας·. Φλωρεντίανα.
Τζερτζενούτζα?. 'Ρωμυλίανα.
Στένε^. Σεπτέκασας·.
ΑΙάδα^α. Άργένταρες.
Δέστρεβα. ΑύριλΙανα.
Πρετζουρίες. Γέμβερο.
Κουμούδεβα. Κλέμαδες.
Δευριάζ. Τουρρίβας.
Λούτζολο. ΓρΙβο.
·Ρεπόρδενε<. Χάλαρο.
Σπέλογκα. Τζούτρατο.
Σκοϋμβρο. ΜουτζΙπαρα.
Βρίπαρο. Στένδας.
Τουλκόβουργο. Σκαρίπαρα.
Λογγίανα. Όδρίουζο.
Λουποφαντάνα. Κιπίπενε.
Δαρδάπαρα. Τρασίανα.
Βουρδόμινα. Πότες.
Γριγκιάπανα. "Αμουλο.
Γραικός. Σέτλοτες.
Δρασίμαρκα. Τιμακίολον.
Μερίδιο.
Μεριοπόντεδε.
Έ ν χώρα Άκυενισίω,
Τρεδετετιλίους.
νέον jxèv Τιμαθοχιώμ.
Βραίολα.
τά δέ άνανεωθέντα·
Μώτρεσες.
Πέτρες. Βικάνοβο.
Σκουλκόβουργο. Κουαρτίανα.
Βινδιμίολα. Ίουλιόβαλλαι.
Βραίολα. Πόντζας.
Άργανόκιλι. Ζάνες.
IV 4 BUCH IV 205
Der Fluß Ister entspringt auf den Bergen der Kelten, die
m a n heutzutage als Gallier bezeichnet, u n d umfließt ein
weites, meist ganz menschenleeres Gebiet. Nur stellenweise
ist es von Barbaren besiedelt, die ein fast tierisches, von den
übrigen Menschen abgeschlossenes Leben führen. Sobald
208 ΠΡΟΚΟΠΙΟΤ ΠΕΡΙ ΚΤΙΣΜΑΤΩΝ IV 6
8. Die Straße vom Kastell Strongylos bis nach Rhegion wird befestigt.
Die Brücke bei Myrmex. Zisternen in der S t a d t A t h y r a . Daa Kastell bei
Episkopeia
Das Meer nimmt vom Ozean und von Spanien her seinen
Ausgang und erstreckt sich - Europa zur Luiken - gleich-
förmig gegen Sonnenaufgang nach Thrakien zu. E r s t an
dieser Stelle teilt es sich, und zwar dringt der eine Teil
weiter nach Osten vor, während der andere allmählich eine
schräge Richtung einschlägt und den sog. Pontos Euxinos
bildet. Vor Byzanz angekommen, vollführt das Meer wie
vor einem Prellstein eine Wendimg u m die östlichen Stadt-
teile, erhält dadurch eine noch viel schrägere Richtung u n d
zieht so in einem Simde díihin, wobei es, wie zu erwíirten,
die vorderen und rückwärtigen Teile Thrakiens zu einem
Isthmos formt. Das Meer aber spaltet sich hier nicht wie ge-
wöhnlich bei anderen Landengen in zwei Arme, sondern
226 ΠΡΟΚΟΠΙΟΤ ΠΕΡΙ ΚΤΙΣΜΑΤΩΝ ГУ 9
10. Auf der thrakischen Cherroneeoe werden die langen Mauern wieder
hergestellt, die S t ä d t e Aphrodisiae, Kiberie u n d Kallipolis befestigt,
neue Kastelle angelegt
trauen auf die langen Mauem von der früheren Zeit ohne
besonderen Schutz gelassen worden war, wurde von ihm
aufs stärkste befestigt. Hier legte er des weiteren Getreide-
und Wein8{)eicher an, groß genug für die gesamte Versorgung
der cherroneeischen Besatzung.
11. Ainoe wird befestigt. Aue dem Dorf Belluroe wird eine S t a d t .
TraianupoUe, Maximianupolis u n d andere S t ä d t e erfahren besondere
Fürsorge. Verzeichnis neu angelegter Kastelle
Έ ν Εύρώτητ)· Θράκη?·
Λυδικαί. Βόσπαρα.
Έλαϊαι. Βεσούπαρον.
Καπιστούρια.
Βηρίπαρα.
Έ ν 'Ροδόπη τά
Ίσγίπερα.
καινούργια·
Όζόρμη.
Κασεηρα. Βηρηΐαροι?.
Θεοδωρούπολίίί. Ταμονβαρί.
TÒ του Θράσου. Σκέμνα;.
Σουδανέλ. Καράσθυρα.
Μούνδεπα. Πίνζος.
Θαρσάνδαλα. Τουλεοΰις.
Δένιζοζ. -Αρζον.
Τόπαρον. Καστράζαρβα.
Δαλάταρβα. Ζωσίτερσον.
Βρέ. Βέργισον.
Κουσκάβιρι. Αίγγιο·ν.
Κούσκουλι^. Σάκισσος·.
I V 11 B U C H IV 239
Κουρτουξοϋρα. Βρέδα?.
Ποταμουκάστελλον. Βήρος·.
ΕίσδΙχαια. Θωκύωδις.
TÒ έμπόριον Ταυροκεφάλων. Βί*.
Βηλαϊδίπαρα. Άναγογκλί.
Σκίτακε?. Σούρα<.
Βέπαρα. Αύθιπάρου.
Πουσινόν. Δορδόί<.
Ύμαυπάρουβρι. Σαρμαθών.
Σκαρ ιωτασαλούκρα. Κλεισούρα.
Αύγούστοι^. "Τλασιάναι.
Ούρδαούς·. Θρασαρίχου.
Του άγ(ου Τραϊανού. Βαϊκα.
Δέρταλλος. Χρύσανθ^ο^.
Σολβανοϋ. Μαρκέρωτα.
Βάσκον. Ζδεβρήν.
ΖΙγκυρο. Του άγίου Θεοδώρου
Άσγαρζοί.
Αίμιμόντου· Βουρτούδγιζ.
Ζημάρκου. Ταυρόκωμον.
Κηριπάρων. Νίκη.
Κασιβόνων. Καβοτούμβα.
TÒ Οΰκου. Δείξα<ί.
Άντωϊνον. Γητριστάουί?.
Γεσιλαφοσσατον. Δέβρη.
Χεροΐνον. Προβίνου.
Προβίνου. Κάρβερο!?.
Του άγίου Θεοδώρου. Τηεσιμόντη.
Βουρδέπτω. Άσγίζους.
'Ρακούλη. Δαλάταρβα.
Του άγίου Ίουλιανοϋ. Θεοδωρούπολιί.
Τζίταετους·. Τζυειδών.
Βηλαστύραζ. Τζονπολέγων.
Γετρίνοος. Βασίβουνον.
I V 11 B U C H IV 241
ΆγχίαλοίΤ. Θερμά.
Μαρκιανόν. Γε μελλο μουντές.
ΚυρΙδανα. Άσίλβα.
Βεχοΰλι. Κούσκαυρι.
Τ ά Θρακών λειπόμενα. Κούσκουλι.
Παρά τε τον Εΰξεινον πόντον Φοσσάτον.
καΐ ποταμόν Ίστρον, κάν τί) Βισδίνα.
μεσόγεια, οΰτω<. Μ αρκιανούπολις.
Σκυθιάζ.
Μυσία<; παρά μέν ποταμόν Γραψώ.
"Ίστρον Νονώ.
Έρκούλεντε. Τροσμή?.
Σκατρϊνα. Νεαϊοδουνώ.
Άππίαρα. 'Ρεσιδίνα.
Έξεντάπριστα. Κωνσταντιανά.
Δεονίανα. Καλλάτις.
Λιμώ. Βασσίδινα.
Όδυσσό(ί. Βελεδίνα.
Βίδιγκ- Άβριττο?.
Άρϊνα. 'Ρουβοϋστα.
Νικόπολις. Δινισκάρτα.
Ζικίδεβα. Μοντερεγϊνε.
Σπίβυρος. Βέκις.
Πόλιιί Κάστελλον. Άλτϊνα.
Κιστίδιζοιί. Μανροβάλλε.
Βαστέρνας. Τίγρα.
Μέταλλος·. Σκεδεβά.
Βηρίπαρα. Νόβα<.
Σπαθιζόιί.
Έ ν δέ τη μεσόγεια·
Μαρκέρωτα.
Βόδα«?. Κοπούστορος.
Ζισνούδεβα. Βιργινασώ.
Τουρούλης·. Τιλλιτώ.
Ίουστινιανούπολις·. Άγκυριανά.
I V 11 BUCH IV 243
Μουριδεβά. Άργαμώ.
Ίτζη?. Παυλίμανδρα.
Καστελλόνοβο. Τζάσκλι<.
Παδισάρα. Πούλχρα Θεοδώρα.
Βισμαφά. Τόμκ?.
Βαλεντινιάνα. Κρέα<.
Ζάλδαπα. Κατασσοϋ.
Άξίοπα. Νίσκονί!?.
Καρσώ. Νοβεϊουστινιανά.
ΓρατΙανα. Πρεσιδίω.
Πρέϊδι<. Έργαμία.
IVll BUCH IV 245
Padisara, Bismapha, Balentiniana, Zaldapa, Axiopa, Karso,
Gratiana, Preidis, Argamo, Paulimandra, Tzasklis, Pulchra,
Theodora, Tomis, Kreae, Kataseu, Niskonis, Nobeiustini-
ana. Presidio, Ergamia.
246 VI
Λόγο<ί E '
8. Auf dem Sinai wird für die Mönche eine Kirche e r b a u t , zu F ü ß e n dee
Berges ein Kastell angelegt
Μεσοποταμίας· 3ΐ
μοναστήριον τοϋ άγίου 'Ιωάννου άνενέωσε.
μοναστήρια Δέλφραχις, Ζηβίνου, Θεοδότου, 'Ιωάννου, 32
Σαρμαθήίί, Κυρήνου, Βεγαδαίου.
μοναστήριον εΐζ хЬ Άπάδναις έν Ίσαυρίοι. 33
πόλεως Κουρίκου λουτρόν ^καί) πτωχεΐον άνενέωσε. 3ΐ
τό πτωχεΐον τοϋ άγίου Κόνωνος·. 35
τόν άγωγόν αύτοϋ άνενέωσεν έν Κύττρω. 3β
οϊκον τοϋ άγίου Κοσμά καΐ Δαμιανού έν Παμφυλία. 37
πτωχεΐον τοϋ άγίου Μιχαήλ έν Έμπορίω έπίκλην έπινείου 38
πόλεως Πέργηιί της Παμφυλίας.
ν 9 BUCH ν 279
Λόγοί? Σ '
Der Nil trennt auf seinem Laufe von Indien nach Ägypten
das dortige Land bis zum Meere hin in zwei Teile. Dieses
Land nun durch die Strömung getreimt, ist infolgedessen
auch durch zwei Bezeichmmgen von einander geschieden.
Das Land rechts des Flusses heißt bis zum kolchischen Pha-
sis, der Grenze zwischen Asien und Eiu-opa, oder bis zum
282 ΠΡΟΚΟΠΙΟΤ ΠΕΡΙ ΚΤΙΣΜΑΤΩΝ- ΛΤ 2
Μ ε τ ά δέ Τ ρ ί π ο λ ί ν τ ε κ α ΐ Σ ύ ρ τ ε ι ς ή μ ε ϊ ς έ π Ι Λ ι β ύ η ν τ ή ν 5
άλλην ϊ ω μ ε ν . άρκτέον δέ ή μ ϊ ν έ κ Κ α ρ χ η δ ό ν ο ς , ή μ ε γ ί σ τ η τ ε 2
κ α ι ά ξ ι ο λ ο γ ω τ ά τ η τ ω ν τ η δ ε π ό λ ε ω ν τ υ γ χ ά ν ε ι ούσα, τοσούτον
πρότερον ύπειποϋσιν, ώ ς ήνίκα Γιζέριχός τε και Βανδίλοι
Λιβύην έσχον, έ ν θ ύ μ η μ α έπιγέγονεν αύτοίς άξιώλεθρόν τε
κ α ι π ρ έ π ο ν β α ρ β ά ρ ο ι ς . άμεινον γ ά ρ έ λ ο γ ί σ α ν τ ο σ φ ί σ ι τ ά π ρ ά γ - S
VI б BÜCH VI 293
Nach Tripolis imd den Sj-rten wollen wir uns dem übrigen
Libyen zuwenden. Dabei beginnen wir mit Karthago, der
größten und bedeutendsten tmter den dortigen Städten,
und möchten nur so viel vorausschicken, daß zur Zeit der
Besetzung Libyens durch Geiserich und die Vandalen diesen
ein verhängnisvoller, nur Barbaren würdiger Gedanke kam:
Sie erachteten es nämlich eJs vorteilhafter für ihre künftige
294 ΠΡΟΚΟΠΙΟΤ ΠΕΡΙ ΚΤΙΣΜΑΤΩΝ VIS
Beute war. Kaiser Justinian umgab sie mit einer sehr starken
Befestigung und machte sie so erst zu einer richtigen Stadt,
die ihren Bewohnern sicheren Schutz zu bieten vermochte.
Die Leute aber, die solche Gnade erfahren haben, nennen jetzt
ihre Stadt der Kaiserin zu Ehren Theodorias. Ein weiteres
Bauwerk des Kaisers in diesem Land war das Kastell mit
Namen Tukka.
E s liegt eine Stadt auf der Insel Sardo, jetzt Sardinien ge-
heißen, welche die Römer Traianu Phoron nennen. Jvistinian
gab ihr eine Mauer, welche sie zuvor nicht besessen h a t t e ;
schutzlos war sie vielmehr den maiirusischen Inselbewoh-
nern, den sog. Barbarikinen, preisgegeben gewesen, wenn es
ihnen einfiel, einen Raubzug zu unternehmen.
Bei Gadeira, an der anderen Säule des Herakles, rechts
von der Meerenge, lag einst an der libyschen K ü s t e ein
Kastell namens Septon ; die Römer h a t t e n es in den früheren
Zeiten erbaut, die Zeit es aber verfallen lassen, d a sich die
Vandalen nicht weiter darum kümmerten. Unser Kaiser
J u s t i n i a n gab ihm n u n eine starke Mauer u n d legte eine
starke Besatzung hinein. Auch weihte er dort der Gottes-
m u t t e r ein ansehnliches Heiligtum; dadurch ü b e r g a b er ihr
die Schwelle des Reiches und machte dieses Kastell zu einem
Bollwerk, uneinnehmbar für das ganze Menschengeschlecht.
Doch genug davon! Es kann keinen Zweifel geben, viel-
mehr ist allen Menschen eindeutig klar, daß Kaiser J u s t i n i a n
von den östlichen Grenzgebieten bis zum Niedergang der
Sonne, was die Enden des römischen Reiches sind, nicht
nur durch Verteidigungsanlagen, sondern auch durch Be-
satzungen den Staat gesichert h a t . Alles, was ich n u n über
die Bauten Justinians durch Augenschein oder durch Augen-
zeugenbericht erfahren konnte, habe ich nach besten K r ä f t e n
304 ΠΡΟΚΟΠΙΟΤ ΠΕΡΙ ΚΤΙΣΜΑΤΩΝ VI 7
δ ύ ν α μ κ ; τ ω λ ό γ ω έττηλ^ον. έ ξ ε π ί σ τ α μ α ι δ έ ώς π ο λ λ ά μ« κ α ΐ ιβ
άλλα π α ρ ή λ θ ε ν ε Ι π ε ΐ ν ή δ χ λ ω λ α ^ ό ν τ α ή π α ν τ ά π α σ ι ν ά γ ν ω σ τ α
μβίναντα. ώ σ τ ε εί τ ω δια σ π ο υ δ ή ς έσται διερευνήσασ&αί τ ε 20
άπαντα χαΐ τ ω λ ό γ ω ένθεΐναι, προσέσται αύτω τ ά τ ε δέοντα
πεπραχέναι και φιλοκάλου κλέος άπενεγκεϊν.
VI 7 BUCH VI 305
ΠΑΤΑΟΤ ΣΙΛΕΝΤΙΑΡΙΟΤ
PAULOS SILENTIARIOS
Diese Wort« wurden im Palast gesprochen und dann der Vortrag un-
terbrochen; das weitere wurde in der bischöflichen W o h n u n g vor dem
hochheiligen Patriarchen Eutychios gesprochen, wobei folgende J a m b e n
vorausgingen
Des Pekuloe Silentiarioe, dee Sohnes de« Kyroe, Schilderung der OroBen
Kirche.
diese Muscheln nun stützen sich auf Säulen, die mit golde-
nen Kapitellen geschmückt, weißgesprenkelt, von p u r p u r n e n
Flocken erstrahlen. Die Säulen aber, die den jähen Stein-
brüchen des nilotischen Theben e n t s t a m m e n , stehen rings-
um im Halbkreis u n d tragen die Riesenlast (380). Auf zweien
erheben sich beiderseits die F u n d a m e n t e der genannten
Konchen; noch drei kleinere h a l b r u n d e Bögen fügten ge-
schickte Künstler u n t e r der Konche ein, u n t e r deren F u ß
wieder Säulen ihre erzumschlossenen (385), feingearbeiteten,
goldverzierten, herzerfreuenden Kapitelle emporreckten.
Auf den Purpursäulen stehen wieder andere Säulen, herrliche
Blüten des grünlichen thessalischen Marmore. Dort wirst d u
auch die schönen f ü r die F r a u e n bestimmten Galerien be-
obachten können. Sie tragen, wie von u n t e n zu sehen, den
ganzen Baukörper, u n d dieser (390) erstrahlt von sechs
und nicht nur von zwei thessalischen Säulen. Den k ü h n e n
Sinn des Mannes aber darf m a n bestaunen, der einstmals
auf zwei Spulen deren dreimal zwei errichtete u n d kein
Bedenken trug ihnen freischwebend in der L u f t eine Basis
zu geben. Sämtliche Zwischenräume zwischen den thessali-
schen Säulen sicherte schließlich der Meister (395) m i t
Steinemen Ballustraden, darauf n u n gebeugt die F r a u e n
ihre erschöpften Arme aufstützen konnten.
So wirst du, wenn du dein Auge auf die östlichen R u n -
dungen lenkst, dauernd ein Wunderwerk bestaunen. Über alle
Apsiden aber wächst eine a n Kreisen reiche Bedachung wie
eine weitere Apside in die L u f t empor (400), dehnt ihren Bogen
weitgebreitet durchs Leere u n d h e b t sich bis zum Gipfel u n d
wohl befestigten Gesims, auf dessen R ü c k e n die riesige K u p p e l
des Mittelraums sich gründet. So strebt die geräumige
Halbkuppel in die L u f t empor (405) u n d bildet oben eine Ein-
heit, die sich d a n n u n t e n auf drei Wölbungen s t ü t z t . Auf
ihrem Rücken aber öffnet sie sich in fünf gesonderte, licht-
aufnehmende Fenster, die ihrerseits m i t d ü n n e n Glasschei-
ben, durch deren Mitte die hellblitzende, rosenfüßige Eos
hereinleuchtet, versehen sind (410).
heit. In der Linken aber hält er das Buch, das von den gött-
lichen Reden zeugt und alles verkündet, was der Herr selbst
mit helfendem Ratschluß während seines Erdenwandels
vollbrachte (780). Sein ganzer Mantel bhtzt golden. Denn
dünnes, durchbohrtes Gold ist dort um Fäden gelegt,
röhren- oder flötenartig, und oben auf dem prächtigen
Kleidungsstück befestigt, aufgenäht mit spitzen Nadeln
und Seidengam (785). I h m zur Seite stehen links und rechts
zwei Herolde Gottes, Paulos, der Mann, der alle gottempfan-
gene Weisheit in sich aufgenommen hat, und der mächtige
Schlüsselträger der Hinunelspforten, der im Himmel wie auf
Erde Binde- und Lösgewalt besitzt. Der eine t r ä g t das Buch
voll reiner Lehre (790), der andere des Kreuzes Zeichen auf
goldenem Stab. Beide umhüllt des buntwirkende Weber-
schiffchen mit silbernen Gewändern. Über ihren heiligen
H ä u p t e r n aber wölbt sich ein goldener Temjjel mit drei-
fachem strahlendem Bogen (795), der auf vier goldenen Säu-
len fußt. Am äußersten R a n d des goldgewebten Vorhangs
schließlich stellte der Künstler die gewaltigen Segenstaten
der stadtbeherrschenden Allherrscher dar: Hier kann m a n
Krankenhäuser, dort Heiligtümer sehen, anderswo wiederum
leuchten die Wundertaten (800) des himmlischen Christus.
A n m u t aber ist über sämtliche Werke ausgegossen. Auf den
anderen Vorhängen wirst du finden, wie die Herrscher hier
der Gottesgebärerin Maria, dort dem göttlichen Christus
die H ä n d e reichen. U n d alles erstrahlt im b u n t e n Glänze
von W e b g a m und Goldfäden (805).
Alles ist von Glanz übergössen, alles wird dein Auge mit
Staunen erfüllen. Doch die abendliche Beleuchtung vermag
kein Wort genugsam zu preisen. Eine nächtliche Sonne, so
könnte m a n leicht meinen, lasse das erhabene Gebäude er-
strahlen. Denn meines Kaiserpaares erfindungsreiche Klugheit
(810) ließ an vielfältigen, in sich gekrümmten Haken be-
festigt, erzgeflochtene, lange K e t t e n vom vorspringenden
Steingesims herab, auf dessen Rücken der Tempel den F u ß der
himmelstrebenden Kuppel aufsetzt. Diese K e t t e n sinken auf
langem, langem Wege (815) dicht neben einander zur E r d e
hin. Doch ehe sie noch den Boden erreichen, gehen sie wieder
den Pfad zurück in die Höhe u n d vollenden mit den Gefähr-
ten zusammen den Reigen. An den K e t t e n aber sind, Kronen
gleich, in der L u f t silberne Scheiben angebracht, hangend
348 ΙΙΛΙΛΟΣ; ΣΙΛΕΝΤΙΑΡΙΟΣ
den Orion und die Bahn des Wagens richtet, die nirgends die
Meeresfläche berührt (900) ; erfüllt aber von der Vielzahl der
Steme, öffnet der Äther seine Wege und läßt selbst die Nacht
lächeln. So kann sich inmitten des weiten Tempels das Herz
eines jeden bald an diesem, bald an jenem Lichtstrahl ent-
zücken. Für alle ist der Freude heller Glanz ausgebreitet,
der die dunkle Trauerwolke aus dem Gemüte verbannt
(905). Allen strahlt das heilige Licht! Wie auch der Schiffer,
der den meerdurchfurchenden Steuerrudern gebietet - sei
es nun, daß er die ungastlichen Wogen des raeenden Pontus
verläßt und sich auf der Fahrt durch die zusammenprallenden
Krümmungen entgegenstehender Felsklippen windet, voll
Angst vor dem nächtlichen Kurs auf verschlungenen
Wegen (910), sei es, daß er, das Ägäische Meer hinter sich,
dem Hellespont entlang sein Schiff den Waeserwirbeln ent-
gegen lenkt und seine Segel dabei vom Druck des libyschen
Windes schwellen läßt - nicht auf Elike und auf das will-
kommene Licht der kynosurischen Bärin schaut, wenn er
sein lebensspendendee Schiff steuert (915) nein, er schaut
auf die himmlische Leuchte deines Tempels. Und diese gelei-
tet sein kühnes Schiff nicht allein mit ihrem Schein in dunk-
ler Nacht - denn des Proteus Küsten tun dies ebenso mit
dem Pharosturm am Fuß des libyschen Landes - , sondern
auch mit der wohltätigen Hilfe des lebendigen Gottes (920).
Darum bleibe mir, о Gebieter, noch lange Jahreskreiae
und sei das Licht für West und Ost! Auf dich ja, Vielgeprie-
sener, weiß das Morgenrot wie der Abend seine Sorgen zu
laden. Deinetwegen schenken die Häfen jeglicher Seestadt
strahlende Meeresstille und (925) beruhigen das schäumende
Brausen des Nereus, indem sie die ausrollenden Wogen an
wohlgebuchteten Molen abhalten. Auch der Ströme tosend
dahinrollendes Gewässer wich zurück, und nicht mehr er-
liegt der Wanderer ihrer reißenden Strömung. Man braucht
nur den zuvor auf seine unüberwindlichen Wogen so stolzen
(930) mygdonischen Sangarios im Bithynerlande zu sehen
wie Brücken aus Quadersteinen jetzt seine Rücken über-
spannen, und man wird den rhythmischen Lauf imserer
Dichtung nicht als Schmeichelei bezeichnen können.
Alle diese Guttaten werden dir, du Beglückter und Selig-
gepriesener, noch eine lange Folge lebenspendender Jahre
hinzuschenken. Solche Leistungen (935) belohnen deine Herr-
schaft durch Triumphe im Westen, in Libyen und im Osten
354 ΙΙΑΓΛΟΣ ΣΙΛΕΝΤΙΑΡΙϋΣ
TOT ΑΤΤΟΤ
ΕΚΦΡΑΣΙΣ T O T ΑΜΒΩΝΟΣ
ΛΕΧΘΕΊΣ Α ΙΔΙΑΖΌΝΤΩΣ
ΜΕΤΑ ΤΗΝ Π Ρ Ω Τ Η Ν Π Α Ρ Ο Δ Ο Ν Τ Η Ν Μ Ε Γ Α Λ Η Ν ΕΝ Τ Ω Ι
ΠΑΤΡΙΑΡΧΕΙΩΙ
Beschreibung des A m b o n
G e s o n d e r t v o r g e t r a g e n n a c h d e m e r s t e n g r o ß e n A u f t r i t t im P a l a s t d e s
Patriarchen
Ist doch nichts ohne Bedeutung, wie klein es auch sei (15),
was die Leistungen des erhabensten Kaisers u n d den Tempel
anlangt, der uns mit ganzer F r e u d e und unsere frommen
Festlichkeiten mit langwährender W o n n e erfüllt h a t . Allen
flößte er erhabene Heiterkeit ein u n d setzte jeder Nachti-
gall Stimme in Bewegung (20), wie wenn nach Wintere-
ende und Eintritt des Frühlings n u n m e h r jeder Ast eine in
verschiedenen Tönen wohlklingende Melodie erschallen läßt.
So ist derm von N a t u r aus nichts unwichtig an dem Tempel ;
sein Anblick ist j a in W a h r h e i t erhabener Wonne voll (25).
D a r u m nähere ich mich der geheiligten Stelle, die miser
Kaiser erst jüngst ausgeschmückt u n d zum herrlichsten
Platz für die Bücher der geheimnisvollen Lehren geschaffen
hat.
Ihr frommen Christussänger, aus deren Munde (30) des
Heiligen Geistes K u n d e von der Fleischwerdung Clmeti
unter die Menschen gedrungen ist, u n d ihr anderen alle, die
ihr nach dem imversehrten Grab den Völkern der Welt die
Botschaft von dem wiedererstandenen Gott b r a c h t e t und den
ganzen bedrückten E r d k r e i s mit F r e u d e erfülltet (35), indem
ihr die finstere Wolke trauriger Dunkelheit zerstreutet! U n d
auch ihr, die ihr das Schwert, die tödliche Gteißel u n d die Schei-
terhaufen freudig e r t r u g t u n d euere Nacken nicht vor tauben
Götzen beugtet, sondern unerschütterliches Mutes h i n t r a t e t
und als Märtyrer ehrendes Zeugnis von d e m reinen Gotte
abgelegt (40) ! Mehr als der Sonne Licht liebten sie den leben-
spendenden Zwang des Todes ob seiner unaussprechlichen
Erwartungen, Christus der Herr aber h a t sie, die sich einst
anstelle des lebensspendenden Wassers m i t eigenem Blute
wuschen, gekrönt u n d durch diese Blutströme von jedem
Makel der Seelenhülle gereinigt (45). I h r n u n t r e t e t herzu,
bildet Chöre und vereint eueren f r o m m e n Sang m i t unserem
Dichtwerk! Denn euer Platz wird j e t z t verherrlicht, wo die
Verkündigimg der Heiligen Schriften viel reinen Klang er-
weckt.
Mitten im Innern der weitgedehnten Halle (50) ragt ein
A u f b a u , lieblich anzusehen u n d mehr gegen Osten hin ge-
rückt, bestimmt f ü r die üblichen Lesungen der Heiligen
Bücher. Erhaben r u h t er auf Stufen u n d k a n n auf zwei
Troppen bestiegen werden, von denen sich die eine gegen die
Nacht-, die andere gegen die Morgenseite zu ausdehnt. Beide
sind sie einander entgegen gesetzt, doch f ü h r e n sie auf einen
362 IIAVAOÌ: ÌJIAENTIAPIOÌ:
EINLEITUNG
Kommentar
·) A . M . S c h n e i d e r , D i e vorjuBtinianieche S o p h i e n k i r c h e , B y z a n t i n i e c h e
Z e i U c h r i f t 36, 1936, 77 ff. Dere., Die G r a b u n g i m W e e t h o f d e r S o p h i e n -
k i r c h e in I s t a n b u l . I n s t a n b u l e r F o r s c h u n g e n 12, 1941. G . SlUlet,
S a i n t e - S o p h i e a v a n t J u s t i n i e n , O r i e n t a l i a c h r i s t , p e r i o d i c a 13, 1947,
5 9 7 f f . T h . F . M a t h e w s , T h e e a r l y c h u r c h e s of C o n s U n t i n o p l e (1971) l l £ f .
386 Archäologischer Kommentar
alles d a r a u f h i n , d a ß d i e P o r t i k u s m i t d e n S t u f e n d a s
Propylon darstellt. Von der im W e s t e n vorbeiführenden
S t r a ß e g e l a n g t e m a n d u r c h d a s P r o p y l o n u n d d i e T ü r e n in
d e r d a h i n t e r l i e g e n d e n A t r i u m s m a u e r in d e n H o f . Also e r s t
im Osten der von Schneider aufgedeckten Säulenreihe und
der Mauer konnten das theodosianische Atrium und daran
a n s c h l i e ß e n d d i e B a s i l i k a gelegen h a b e n . D a s w ü r d e b e d e u t e n ,
d a ß die A b m e s s u n g e n n i c h t m i t d e m j u s t i n i a n i s c h e n N e u b a u
gleich w a r e n , d e r V o r g ä n g e r b a u v i e l m e h r b e d e u t e n d k l e i n e r
g e w e s e n sein m u ß .
I l , 2 3 f f . : N a c h d e r K a t a s t r o p h e i m N i k a - A u f s t a n d 532
b e g a i m s o f o r t d e r W i e d e r a u f b a u , i m d n a c h einer a u ß e r -
o r d e n t l i c h k u r z e n S p a n n e v o n 5 J a h r e n , 11 M o n a t e n u n d
10 T a g e n k o n n t e die n e u e H a g i a S o p h i a a m 26. D e z e m b e r 537
e i n g e w e i h t w e r d e n . J u s t i n i a n berief d i e b e s t e n B a u l e u t e ,
die i h m zur V e r f ü g u n g s t a n d e n . Die beiden leitenden
Architekten waren A n t h e m i o s von Tralles u n d Isidoros von
Milet. E r s t e r e r s t a m m t e a u s e i n e r b e r ü h m t e n G e l e h r t e n -
f a m i l i e . Sein V a t e r S t e p h a n o s w a r A r z t , e b e n s o seine b e i d e n
B r ü d e r A l e x a n d e r u n d D i o s k u r o s . Zwei w e i t e r e B r ü d e r ,
O l y m p i o s u n d M e t r o d o r o s , m a c h t e n sich a l s R e c h t s g e l e h r t e
u n d G r a m m a t i k e r einen N a m e n . A n t h e m i o s war weithin
b e r ü h m t als M e c h a n i k e r , P h y s i k e r u n d A r c h i t e k t ' ) . Als P h y -
s i k e r e x p e r i m e n t i e r t e er m i t W a s s e r d a m p f u n d B r e n n s p i e -
g e l n . V o n seiner S c h r i f t ,,Περί παραδόξων μ η χ α ν η μ ά τ ω ν " s i n d
F r a g m e n t e erhalten^). Mit i h m a r b e i t e t e a m W i e d e r a u f b a u
d e r H a g i a S o p h i a I s i d o r o s v o n Milet e n g z u s a m m e n , d e r sich
als M a t h e m a t i k e r h e r v o r g e t a n h a t t e . D i e Z u s t ä n d i g k e i t e n
der beiden b e r ü h m t e n Kollegen u n d ihr Anteil a m B a u der
H a g i a S o p h i a lassen sich s c h w e r a b g r e n z e n , d o c h s c h e i n t die
o b e r s t e B a u l e i t u n g z u n ä c h s t A n t h e m i o s i n n e g e h a b t zu h a b e n .
Christuskind zeigte. Bis auf den heutigen Tag hat sich allein
die heilige Quelle, das Hagiasma, erhalten (Schneider,
Byzanz [1936] 54f.).
Über das Aussehen der Pegekirche (I 3, 6ff.) läßt sich
nichts Sicheres aussagen. Sie lag ungefähr 300 m vor dem
Pege- oder Selymbriator außerhalb der Stadtmauern in einem
Zypressenhain. In dieser Kirche feierte der Kaiser das
Himmelfahrtsfest.
·) A. H e i s e n b e r g , G r a b e s k i r c h e u n d A p o s t e l k i r c h e . Zwei B a s i l i k e n
K o n s t a n t i n s . Teil 2: Die A p o s t e l k i r c h e in K o n s t a n t i n o p e l . Leipzig 1908.
- K . W u l z i n g e r , Die A p o s t e l k i r c h e u n d die M e h m e d i j e zu K o i i s t a n t i n o p e l ,
B y z a n t i o n 7, 1932, 7ff. - A . M . S c h n e i d e r , Byzan-z (1936) 5 2 f . - S. B e t t i n i ,
L ' a r c h i t e t t u r a di S. Marco ( P a d o v a 1946), 53ff. - G. D o w n e y , D u m b a r t o n
O a k s P a p e r s 6, 1951, 53ff. - Ders., Nicolaos Mesarites, D e s c r i p t i o n of
t h e c h u r c h of t h e H o l y A p o s t l e s a t C o n s t a n t i n o p l e , T r a n s a c t i o n s of t h e
A m e r i c a n P h i l o s o p h i c a l Society N . S . 47, 1957, 857ff. - Chr. S t r u b e , Die
westliche E i n g a n g s s e i t e d e r K i r c h e n v o n K o n s t a n t i n o p e l in j u s t i n i a n i s c h e r
Zeit (1973) 131 ff. m i t einer Z u s a m m e n s t e l l u n g d e r w i c h t i g s t e n
Rekonstruktionsversuche auf -\bb. 63-67.
zu Prokops Bauten 399
Second R e p o r t u p o n t h e E x c a v a t i o n s Carried o u t in a n d n e a r t h e
H i p p o d r o m e of C o n s t a n t i n o p l e in 1928 on Behalf of t h e British A c a d e m y .
L o n d o n 1929.
" ) E . M a m b o u r i - T h . W i e g e n d , Die K a i s e r p a l â s t e von K o n s t a n t i n o p e l
zwischen H i p p o d r o m u n d M a r m a r a r a e e r . Berlin 1 9 3 4 . - A . M. Schneider,
B y z a n z (1936) 84f. - O. B r e t t , W . J . Macaulay, R . B . K . S t e v e n s o n , T h e
Q r e a t P a l a c e of t h e B y z a n t i n e E m p e r o r s . L o n d o n - O x f o r d 1947. -
D . T . Rice, T h e G r e a t P a l a c e of t h e B y z a n t i n e E m p e r o r s . Second R e p o r t .
E d i n b u r g h 1958. - C. Mango, T h e B r a z e n House. A S t u d y of t h e
V e s t i b u l e of t h e I m p e r i a l P a l a c e of Constantinople. K o p e n h a g e n 1959. -
R . G u i l l a n d . É t u d e s de T o p o g r a p h i e de Constantinople B y z a n t i n e (Berlin
1969) 3ff. - Ders., É t u d e s s u r le grand palais de Constantinople, J b . der
Osterreichischen B y z a n t i n i s t i k 19, 1970, 103£f.
zu Prokops Bauten 405
'") P h . F o r o h h e i r a e r - J . S t r z y g o w s k i , D i e b y z a n t i n i s c h e n Waeser-
b e h ä l t e r von K o n s t a n t i n o p e l . W i e n 1893. - W . Kleise, T o p o g r a p h i s c h -
.A.rchäologi8cher P l a n v o n I s t a n b u l (Iθβδ) lOff. - A . M . S c h n e i d e r , B y z a n z
(1936) 86 ff. - Z u r Y e r e b a t a n - Z i s t e m e : F o r c h h e i m e r - S t r z y g o w s k i , a . O .
5. Schneider, a . O . 2 3 f f . W . Kleies, I s t a n b u l e r M i t t e i l u n g e n 15, 1965, 150
A b b . l (Lageplan). —Zur B i n b i r d i r e k - Z i s t e m e : F o r c h h e i m e r - S t r z y g o w s k i
a . O . 55 u n d 180. S c h n e i d e r , a . O . 86.
408 Archäologiecher Kommentar
' · ) F . S a r r e - E . H e r z f e l d , Arcb&ologisohe R e i s e i m E u p h r s t - u n d
Tigriegebiet I (1911) ΙββίΓ. Α. P o i d e b a r d , L a T r a c e d e R o m e d a n » le
D é s e r t de Syrie (1934) 8вГ. T a f . 82. 84: d a s L u f t b i l d l&Bt g u t die drei-
eckige S t a d t a n l a g e , einzelne O e b ä u d e , die A k r o p o l i s u n d d e n Mauer-
verlauf e r k e n n e n . J . L a u f f r a y , E l - K h a n o u q q a , A n n a l e e Archéologiques
de Syrie I, 1961, 41 ff. Dere., C o m p t e s - R e n d u e d e l ' A c a d é m i e dee Inger,
et Belles - L e t t r e s 1946, e 7 9 f . 687ff. A b b . 1.2 ( B a p t i e t e r i i m i , Basilika).
414 Archäologischer Kommentar
·") F . S a r r e - E . H e r z f e l d , A r c h ä o l o g i s c h e R e i s e im E u p h r a t - u n d
T i g r i a g e b i e t I (Berlin 1911) 153ff. R . D u s s a u d , T o p o g r a p h i e histo-
r i q u e d e le Syrie a n t i q u e e t m é d i é v a l e (Bibl. a r c h é o l . e t h i s t . 4. P a r i s
1927) 251. 2 5 4 f . 275. 4 5 3 f f . 518. A . Musil, T h e Middle E u p h r a t e s (New
Y o r k 1927) 190f. 323ff. R E . 2. R e i h e , B d . I V A (1931) 953ff. s . v . S u r a 1
(E. H o n i g m a n n ) .
zu Prokops Bauten 415
oberen Wehrgang, der wie bei dieser offen war, mit einer
Brustwehr an der Leuideeite u n d einer niedrigen Brüstung
an der Stadtseite. Nicht geklärt werden konnte bisher der
Zugang zum oberen Wehrgang. Spuren von Treppen wurden
bisher nicht festgestellt, doch ist die E n t f e r n u n g zur nächst-
gelegenen Monumentaltreppe, die bis zum oberen Wehrgang
f ü h r t , so groß, d a ß eine Zugemgsmöglichkeit im Bereich der
Nordtoranlage selbst bestcmden haben m u ß .
Der Torhof, umschlossen von der S t a d t m a u e r , den beiden
flankierenden T ü r m e n u n d der Vortormauer, ist 21,05 m lang
um 13,64 m breit. Wie e r w ä h n t , h a t die K u r t i n e n w a n d drei
Durchgänge, die mit einem reichgeghederten Rahmenprofi]
ausgestattet sind. Das mittlere Tor mißt 4,90 m in der Höhp,
3,10 m in der Breite. Durch Grabungen konnten bisher
allein die Maße des östlichen Seitentores ermittelt werden:
H ö h e 3,65 m, Breite 2,24 m. AUe drei Toröffiiimgen werden
von einem Architektursystem ausgestaltet, das n a c h helle-
nistischer Tradition P o s t a m e n t e , Säulen, Kapitelle imd
besonders reiche Zierglieder an den Archivolten aufweist
(Abb. 11, 12). Die Säulen sind nicht kanneliert u n d be-
stehen aus zwei Teilen, die Fugen liegen in der Säulen-
mitte. Die Schäfte verjüngen sich leicht nach oben u n d unten,
so d a ß die Säulenmitte den größten Durchmesser bildet.
Zwischen Säulenschaft und Kapitell sitzt ein R u n d s t a b .
Die sechs korinthisierenden Kapitelle haben unterschiedhche
Höhe. Über den reichverzierten Abakusplatten (Schachbrett-
muster, Blattranken, Pinienzapfen, Muscheln) liegen K ä m p -
fer, die mit Zierleisten geschmückt sind (Mäander, Ferlstab,
Blattreihe). Die Bogenarchitektur darüber mit kleinen imd
großen Spannweiten ist reich profiliert. Die Schmuckformen
bestehen aus Perlstab, zickzackförmig angeordneter Blatt-
reihe, Weinranke, Zahnechnitt, R u n d s t a b mit Blattschmuck,
vegetabilisch überzogenen Konsolen u n d Blättern, Perlstab,
Blattsima. Ein kräftig profiliertes Gesims bildet den oberen
horizontalen Abschluß der Faesadenarchitektur in H ö h e des
oberen Wehrganges.
I m Gegensatz zur Stadtbefestigung ist das übrige Stiwit-
gebiet innerhalb der M a u e m noch wenig erforscht. Neben
422 Archäologischer Kommentar
der Basilika des hl. Sergius als der wichtigsten Kirche der
Stadt imd der Bischofskirche, einem Zentralbau, gab es noch
eine Anzahl weiterer Kirchen, die aber noch nicht näher
untersucht sind. Die Hauptstraße der Stadt scheint die Ost-
West-Verbindung gewesen zu sein. Einige Straßen waren von
Kolonnaden begleitet. Im Osten der Stadt, in der Nähe der
Sergiusbasilika, dehnte sich im Schnittpunkt zweier Straßen
ein rechteckiger Platz. Die zum Nordtor führende Straße
hatte einschließlich der Bürgersteige eine Breite von 10,30 m.
Das Stadtgebiet war imterschiedlich dicht besiedelt: dünn
bebaut waren der Osten und auch der südwestliche Teil, wo
große Zistemenanlagen festgestellt wurden^').
im Mittelalter u n d in d e r N e u z e i t A n t i o c h e i a b e s u c h t
haben.
Die v o n P r o k o p e r w ä h n t e E r o b e r u n g u n d P l ü n d e r u n g
A n t i o c h e i a s d u r c h die P e r s e r 540 (der „ewige F r i e d e "
zwischen J u s t i n i a n u n d C h o s r a u I . w u r d e 532 beschworen)
b r a c h t e f ü r erhebliche Teile d e r S t a d t eine so g r ü n d l i c h e
Zerstörung, daß vor dem W i e d e r a u f b a u das Gelände planiert
w e r d e n m u ß t e . Die S t a d t m a u e r w u r d e gänzlich n e u g e b a u t
u n d e r h ö h t , jedoch im N o r d e n u n d S ü d w e s t e n u m ein S t ü c k
z u r ü c k g e n o m m e n (Abb. 14). Die ü r o n t e s i n s e l ist n i c h t m e h r
in d e n j u s t i n i a n i s c h e n M a u e r r i n g einbezogen w o r d e n . Die
h e u t e n u r noch in wenigen R e s t e n e r h a l t e n e S t a d t m a u e r ist
a u s Stichen des 18. u n d 19. J a h r h u n d e r t s sowie a u s B e r i c h t e n
v o n R e i s e n d e n b e k a i m t , die sie noch a u f r e c h t s t e h e n d s a h e n .
Z u r S t a d t b e f e s t i g i m g g e h ö r t e n a u c h d a s sog. E i s e r n e T o r u n d
die S p e r r m a u e r z u r R e g u l i e r u n g eines winterlichen Gieß-
b a c h e s ( O n o p n i k t e s = P a r m c n i u s a n d e r e r Schriftquellen),
d e r zwischen den B e r g e n S t a u r i n u n d Silpius ( = ü r o k a s s i a s )
h e r a b k o m m e n d , die S t a d t m a u e r b e d r o h t e . Die S t a u m a u e r
m i t d e m T o r ist teilweise e r h a l t e n geblieben. Bei der
B e f e s t i g u n g der S t a d t D a r a s m u ß t e der a l e x a n d r i n i s c h e
B a u m e i s t e r Chryses eine ä h n l i c h e S i t u a t i o n m e i s t e r n (vgl.
I I 3, 16ff.).
I n w i e w e i t der v o n P r o k o p geschilderte W i e d e r a u f b a u der
S t a d t der W i r k l i c h k e i t e n t s p r i c h t , k a n n a u f g r u n d der bis-
herigen a r c h ä o l o g i s c h e n F u n d e n i c h t n a c h g e p r ü f t w e r d e n .
D a der B e r i c h t m i t d e r A u f z ä h l u n g einzelner B a u w e r k e sehr
allgemein g e h a l t e n ist u n d keine g e n a u e r e n t o p o g r a p h i s c h e n
A n g a b e n b i e t e t , h a t m a n d e n W i e d e r a u f b a u J u s t i n i a n s als
p a n e g y r i s c h e Ü b e r t r e i b u n g a n g e s e h e n u n d die v o n P r o k o p
b e r i c h t e t e n B a u m a ß n a h m e n g r ö ß t e n t e i l s als R e s t a u r i e r u n g e n
b e t r a c h t e t . An d e r F ü h r u n g d e r g r o ß e n K o l o n n a d e n s t r a ß e n
jedenfalls v o n N o r d n a c h S ü d u n d z u r Orontesinsel hin sowie
a n d e m seit d e m H e l l e n i s m u s b e s t e h e n d e n N e t z sich recht-
winklig k r e u z e n d e r S t r a ß e n scheint n i c h t s W e s e n t l i c h e s geän-
d e r t w o r d e n zu sein. Die K o l o n n a d e n s t r a ß e w u r d e n u r m e h r
teilweise u n d m i t n u r n o c h einem Gehsteig wiederhergestellt,
w a s wohl in e r s t e r Linie als A r m u t der s c h w e r g e p r ü f t e n
zu Prokops Bauten 427
» ) O. Broneer, Klio 39, 19β1, 249ff. Dera., Hesperitt 31, 1962, ISf.
J . R . Wiseman, Hesperia 32, 1963, 248ff. E . Kirsten - W . Kraiker,
Griechenlandkunde (1967. 5. Aufl.) 31βΓ. (mit weiterer L i t e r a t u r zu
Sperrmauer u n d Foeeidontempel von I s t h m i a S. 879). G. D a u x , Bulletin
de Correspondence Hellénique 92, 1968, 773ff. О. Broneer, Istbraia I I :
Topography and Architecture (Princeton, N . J . 1973) 2. 5 m i t Lageplan
Taf. I.
444 Archäologischer Kommenter
sich der Ambon. Vor der Apsis weitete sich der Bau wieder
wie der N a r t h e x zu einem fünfteiligen Querschiff, dessen
Mitte vor der Apsis mit Klerusbank der Altar einnahm. Ein
Doppelbaptisterium mit einem gemeinsamen Vorraum be-
fand sich an der Nordseite der Kirche").
I V 4 : P r o k o p k ü n d i g t I V 3, 15 a n , d a ß er die Kiistelle n i c h t
m e h r in a u s f ü h r l i c h e n o d e r k u r z e n D a r s t e l l u n g e n , s o n d e r n in
L i s t e n f o r m b e h a n d e l n w e r d e , u n d n e n n t als G r u n d f ü r das
g e ä n d e r t e V e r f a h r e n die Sorge, d u r c h willkürliches A u f z a h l e n
d e r N a m e n k ö n n e V e r w i r r u n g e n t s t e h e n (IV 4, 3). D a s
d e u t e t d a r a u f hin, d a ß die L i s t e n n a c h e i n e m b e s t i m m t e n
P r i n z i p angelegt sind.
Die Kastelle werden unter dem N a m e n der betreffenden
Provinz aufgeführt. Nach Epirus Nova, Epirus Vetus,
M a c e d o n i a , Thessalia u n d D a r d a n i a w ü r d e m a n Dacia
M e d i t e r r a n e a e r w a r t e n , die ebenfalls zur P r a e f e c t u r a Illyrici
g e h ö r t e . A b e r hier ä n d e r t P r o k o p dtis P r i n z i p u n d die
K a s t e l l e erscheinen u n t e r den N a m e n d e r vier g r o ß e n S t ä d t e
der D a c i a M e d i t e r r a n e a i m d d e r v e r s c h i e d e n e n χώραι der
gleichen P r o v i n z . A m A n f a n g s t e h t die S t a d t Serdica m i t
der χώρα K a b e t z o s i m d einer n a m e n l o s e n χώρα. Die Ü b e r -
s c h r i f t ύπό πόλιν b e s a g t , d a ß die K a s t e l l e u n t e r du-ekter
V e r w a l t u n g der b e t r e f f e n d e n S t a d t s t a n d e n , zu i h r e m un-
m i t t e l b a r e n S t a d t t e r r i t o r i u m g e h ö r t e n . Z u m T e r r i t o r i u m im
w e i t e r e n Sinne (fines) g e h ö r t e a b e r h ä u f i g n i c h t n u r die
nächste Umgebung, sondern auch entferntere Landbezirke
u n d Gegenden (regiones). ,,Der S t a d t n a m e d i e n t n i c h t allein
z u r B e z e i c h n u n g d e r Polis selbst, s o n d e r n gilt a u c h f ü r den
d a z u g e h ö r i g e n g e o g r a p h i s c h e n Bezirk, in w e l c h e m L a n d -
g e m e i n d e n ohne s e l b s t ä n d i g e V e r f a s s u n g , κώμαι (vici) u n d
φρούρια (castella) liegen." (J. M a r q u a r d t , R ö m i s c h e Staats-
v e r w a l t u n g I [Leipzig 1881. 2. Aufl.] lö). I n diesem Sinne
ist a u c h χώρα hier v o n P r o k o p v e r w e n d e t . Die S t a d t Serdica
h a t t e also zwei regiones. Die n a m e n l o s e χώρα m u ß wie
K a b e t z o s nördlich v o n Serdica gelegen sein. D a r a u f folgen
bei P r o k o p die T e r r i t o r i e n der S t ä d t e G e i m e n n e (Germane),
d a s keine χώρα u n d d e m n a c h a u c h kein großes T e r r i t o r i u m
b e s a ß , P a u t a ( P a u t a l i a ) m i t der χώρα S k a s s e t a n a (zwischen
P a u t a l i a u n d Naissus gelegen) u n d schließlich eine S t a d t ,
d e r e n N a m e in d e n H a n d s c h r i f t e n ausgefallen ist, wo a b e r
n u r Naissus g e s t a n d e n h a b e n k a n n . Naissus h a t t e wie Serdica
zwei χώραι: Remisianisia u n d Akyenision.
N e b e n der g e o g r a p h i s c h e n E i n t e i l u n g sind die Kastelle
zu Prokops Bauten 447
•·) M.M. Varie, Archäol. Anzeiger 1905, 102ff.: mit Plan des Stadt-
gebietes. B. Saria, R E . 8 A (1958) 2172 ff. s.v. Viminacium 2. G. Novak,
EAA. 7 (19ββ) 1182 e.V. Viminacium. J . Fitz, Der Kleine Pauly 5(1975)
127Θ s . v . Viminacium.
" ) E. Nash, Bildlexikon des antiken Rom I (1961) 450ff. P. Zanker,
Das Trajansforum in Rom, Archäol. Anzeiger 1970, 499ff.
zu Prokops Bauten 449
werden, daß Prokop die Listen, wie er sie in sein Werk ein-
gefügt hat, fertig vorfand. Aufgrund von Einzeluntersu-
chungen des sprachlichen Befunds bestimmter Namen k o m m t
Besevliev zu dem Schluß, daß die Listen ursprünglich in
lateinischer Sprache abgefaßt waren und erst von Prokop,
oder was wahrscheinlicher ist, von anderen Personen ine
Griechische transskribiert wurden. Manche Eigentümlich-
keiten der KasteUnamen, worauf hier nicht weiter ein-
gegangen werden kann, finden eine befriedigende Erklärung
nur in der Annahme, daß sie die Transskription einer
lateinischen Vorlage darstellen.
Wie schon gelegentlich hervorgehoben wurde, richtete sich
Prokop (oder seine V9rlagen) bei der Aufzählung der Kastelle
nach den Straßen. Bereits C. Patsch (Jh. d. österr. Archäol.
Inst. 8, 1905 Beiblatt 122) hat daraufhingewiesen, „daß die
Fortifikation Justinians im Binnenlande vorwiegend der
Straßensichenmg galt". Die Feststellung, daß die meisten
Kastelle a n militärisch wichtigen Verkehrsstraßen lagen, ist
f ü r die Lokalisienmg von großer Bedeutung. Wenn von den
654 Kastellen, die Prokop namentUch angeführt, nur eine
verschwindend geringe Zahl lokalisiert werden kann, so liegt
der Grund darin, d a ß лстг über das Straßennetz in den
betreffenden Provinzen oft recht mangelhafte Kenntnisse
besitzen. Hier öffnet sich noch ein weites Feld 8U4:häologiscber
Forschung. V. Besevliev hat mit seinen sprachlichen Er-
klärungen der Kastellnamen, die in einem großen K o m m e n t a r
ausgebreitet werden, einen k a u m zu überschätzenden
Beitrag zur Lösung des LokaUsierungsproblems geleistet.
" ) E . K i r s t e n , N o r d a f r i k a n i s c h e S t a d t b i l d e r (1961) 4 9 f f . D . E . L .
H a y n e s , T h e A n t i q u i t i e s of T r i p o l i t a n i a (1959') l O l f f . P . R o m a n e l l i ,
E A A . 7 (1966) 9 8 e f . s . v . Tripoli.
zu Prokops Bauten 467
'*) Von Prokop nicht erwähnt, aber eicher juetinianiech. Ch. Diehl,
L'Afrique byzantine. Histoire de la domination byzantine e n Afrique.
5 3 3 - 7 0 9 (Paris 1896) 276. 283. E. Kirsten, Nordafrikanieche Stadt-
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'") С. Poinssot, Les Ruines de Dougga (Tunis 1958) mit Bibliographie.
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nischc Stadtbilder (1961) β8£Γ. mit Plan des byzantinischen Kastells.
474 Archäologischer Kommentar
EINLEITUNG
Kommentar
„Preis und Ehre sei Gott, dem Allerhöchsten, der mich für
würdig hielt, ein solches Werk zu vollenden. Salomon, ich
habe dich übertroffen!" Es ist gut denkbar, d a ß Paulos
Silentiarios diesen Ausspruch mit der E r w ä h n u n g der Z e d e m
des Libanons in Erinnerung bringen wollte. Der Libanon im
Osten und die Alpen im Westen bezeichnen aber auch die
ungefähren Grenzen des Reiches. Kein B a u m k o n n t e inner-
halb dieser weitgestreckten Grenzen gefunden werden, den
Bau einzuwölben. Allein die K u n s t des Architekten u n d die
T a t k r a f t des Kaisers waren zu diesem Wunderwerk fähig,
ein berechtigtes Lob f ü r den jungen Isidoros von Milet.
Die Scheitelhöhe der Kuppel über dem F u ß b o d e n beträgt
55,6 m ; die Kuppelhöhe von der Basis an 13,8 m ; der
Kuppeldurchmesser 33 m.
den vier Säulen getragen wird (Abb. 1 Nr. 25), erstreckt sich
nicht „in der Länge der Halle". Ebenso scheiden die R ä u m e
zwischen H a u p t - und Strebepfeiler aus (Abb. I Nr. 30 und
31). Dies verdient deswegen besonders betont zu werden,
weil selbst ein so ausgezeichneter Kenner der Materie wie
C. Mango (The Art of the Bj-zantine Empire 312—1453.
Sources a n d Documents. 1972, 84 Anm. 136) diese Ansicht
v e r t r i t t . Zwar ließen die Strebepfeiler im ursprünglichen
Zustand Türen nach Norden offen, die heute durch die
später von außen angesetzten Stützmauern verschlossen
wurden, die Tonnengewölbe spannen sich aber auch nicht in
der Längsrichtung der Seitenhallen. Zum anderen berichtet
Paulos Silentiarios, daß sich gegenüber der Tür ein R a u m
befindet, der einer Art Vorhalle, einem Pastós oder einer
P a s t á s entspricht. Mit einer Pastas sind aber immer Säulen
verbunden. Da dies bei den Räumen Nr. 30 und 31 in Abb. 1
nicht zutrifft, karm nur der „ R a u m " gemeint sein, der un-
mittelbar in den Zentralraum f ü h r t (Abb. 1 Nr. 29 mit den
Säulen Nr. 24 und 25) und der tatsächlich eine Art Säulen-
gang bildet.
Nach Osten u n d Westen folgen abermals je zwei Säulen-
paare, die einen aus thessalischem (Abb. 1 Nr. 32), die
anderen aus prokonnesischem Marmor (Abb. 1 Nr. 33). Die
letzteren liegen dicht bei den Türen, emer im Osten (Abb. 1
Nr. 34), zweien im Westen (Abb. 1 Nr. 35). Von den Seiten-
hallen führen in Wirklichkeit drei Türen in den Narthex.
Durch die Nordwestkonche (Abb. 1 Nr. 16) erweitert sich
der unmittelbar an den Narthex anschließende R a u m der
Seitenhallen zum H a u p t r a u m zu, so daß noch genügend
Platz für eine dritte Türe vorhanden ist (Abb. 1 Nr. 36).
Paulos Silentiarios erwähnt sie nicht, weil er die Seiten-
hallen nur in ihrer Längsrichtung und in ihrer tatsächlichen
Breite im Auge hat, und von diesem S t a n d p u n k t aus ge-
sehen ist er vollkommen im Recht, nur von zwei Türen zu
sprechen.
·) Lit. zu a n t i k e n M a r m o r a r t e n u n d d e r e n G e w i n n u n g : F . Corsi,
Delle Pietre A n t i c h e ( R o m 1845). Q . R . Lepsius, Qriechieche M a r m o r -
s t u d i e n (Berlin 1890). E A A . I V (1961) 8β0ίΓ. s . v . M a r m o (Α. M o r e t t i -
J . В. W a r d P e r k i n s ) . E A A . S u p p l . (1970) 4βΟΓ. s . v . M a r m o ( R . Gnoli).
R . Qnoli, M a r r a o r a R o m a n a ( R o m 1971). - Z u r M a r m o r v e r t ä f e l u n g d e r
W ä n d e der H a g i a S o p h i a a m a u s f ü h r l i c h s t e n : E . M . A n t o n i a d e e ,
E k p h r a e i e tes H a g i a e Sophias I (1907) 94ef. W . R . L e t h a b y - H . S w a i n f l o n ,
T h e C h u r c h of S a n c t a S o p h i a a t Constantinople (1894) 235ff.
498 Archäologischer Kommenter
Ambon
V. Iff.: Der Ambon der Hagia Sophia gehörte neben Altar,
Ciborium u n d Altarschranken zur Ausstattung der Kirche,
wovon sich allerdings nichts erhalten hat (vgl. S. 499ff.).
D e ß Paulos SUentiarios d e m A m b o n ein besonderes Gedicht
widmete und ihn nicht gleich in die Beschreibung der Hagia
Sophia einbezog, hat seinen Grund darin, daß der Ambon
bei der Einweihung der Kirche a m 24. Dezember 562 und
a n den darauffolgenden Ttigen, als Paulos Silentiarios sein
Gedicht über die Hagia Sophia vortrug, noch nicht vollendet
war (vgl. S. 482). Der Tag, a n dem das Gedicht über die Hagia
Sophia vorgetragen wurde, steht nicht genau fest. Man darf
a n n e h m e n , d a ß es um Epiphanias des J a h r e s 563 ge\vesen
ist, wo die Dichtung in zwei Teilen der festlichen Versamm-
lung zu Gehör gebracht wurde. Bei der dritten Versammlung
wurde d a n n díis gesonderte Gedicht über den Ambon vor-
getragen (V. 11 f.), die aber nicht viel später stattgefunden
haben kann, denn die Vorrede stellt sie den beiden ersten
zur Seite. I n der A n r u f u n g (V. 30-49) erfahren wir auch den
besonderen Zweck, den der Ambon im Gottesdienst zu er-
füllen h a t . E s ist der Platz, von dem a u s die Propheten,
Apostel und Märtyrer durch Vorlesung ihrer Schriften ver-
herrlicht werden (V. 48f.).
IV 1, 33 Aedes I V 6, 15 B d . V 8 . 208/9
IV 2. 14 Anecdota 26, 31 ff. B d . I S . 224/5
IV 8, 7 Bella V 14, 7 B d . Π 8 . 112/3
IV 11, 14 Bella V n 38, 9 B d . Π 8 . 690/1
V 1, β Aedes I 4. 9 B d . V 8 . 42/3
V 6, 18 Aedes V 6. 2 B d . V 8. 208/9
V 8, 2 Bella l 19, 1 ff. B d . Ш 8 . 142/3
ZUR TEXTGESTALTUNG
- f r a g m e n t u m -
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Codices D e w . Н у .
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I
50/23 ώς ώ ί ώς
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94/30 έσιτητά j έσιτητά έσιτητά
I
Α βουργοώσνοκε \
164/11 Βουργουσνόης
V βουργουσνόΓ^ς /
Βουργουσνόης
Α ¿ κ ί σ τ ω \
256/20 έ κ ά σ τ φ
V ί κ α σ τ ά τ ω /
έ χ α σ τ ά τ ω
Zur Teztgeetaltuog 513
HyW. Tusculum
Erstausgaben :
Beatus RhenanuB, Basiliae 1531, Neudruck Parisiis 1543
D. Hoeschelius, Augustae Vindelicorum 1607 (zusammen mit
den Bella)
GeeamtauBgaben Prokops :
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Neudruck Venetiis 1729, mit lat. Übersetzung
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Lipsiae I 1905, I I 1905, I I I / 1 1906, I I I / 2 1913, davon
Editio stereotypa correctior von G. Wirth, Lipsiae I 1962,
I I 1963, I I I 1963, IV 1964
Übersetzungen
Lateinisch :
Α. Veaaliensis, De Aedifieiis, Basiliae 1576
Cl. Maltretus, s. о.
Deutsch:
В. Rubin, Gesamtübersetzung in Vorbereitung
Französisch :
Englisch :
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Russisch:
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D E R A B B I L D U N G E N S E I T E 554-569