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Vrg Stuttar
Würzburger Studien YTOI:
Eine Uniersuthnng zur Enwick1ungsgeschichth
zur Alfertumswissenschaft des Aufschwungsgedankens von Platon bis Poseidonios
Herausgegeben mit Unterstüfung der Geselisehaft
zur Förderung der Wissensehaften hei der Universität Würzburg
von Josef Martin / Friedrich Pfister / Alexander Graf Stauffenberg

Von
Vierzehnths Heft:
Joseph Hans Kühn
Joseph Hans Kühn

W. Kohihammer Verlag / Stuttgart 1941 W. Kohihammer Verlag / Stuttgart 1941


Vorbenièrkung

Die poç-Vorstellung ist seit alters im Denkbereich des


Menschen vorhanden, als natürlicher Sinneneindruck der räum-
lichen Dimension. GroI3arhge Naturphanomene in dieser ebenso
wie die Schwierigkeiten, die sie ungleich mehr als die ubrigen
iDimensionen dem menschlichen Ausdehnungsbestreben und Be-
herrschungswillen entgegensetzte, mogen der Grund gewesen
sein, warum der Höhendimension ein besonders geheimnisvoller
Sinn anhaftete, der sie zum Symboltrttger fur metaphysische
Vorstellungen werden lief. Es ist nicht die Absicht, den Begriff
in der griechischen Welt nul diese seine letzten Wurzein zurück-
zuverfolgen, um dann etwa zu untersuchen, wie und wann dieser
Begriff als durch den Logos zu Ubermitteinde Vorstellurig ver-
I wendet wurde, wie man etwa demWort auch eine erweckende,
vorwrtstreiben de oder erlösende Wirkung zuschrieb, obwoJal
man das als Yorarbeit billigerweise fordern könnte. Aber die
Sicht am Ende ist immer grö1er als am Anfang. Dies mag zur
Erklarung gesagt sein, wenn der Ausschnitt, der aus der Emit-
wicklung der thpoç-Yorstellung gebracht wird, als zu willktirlich
erscheinen sollte. Er greift das Stadium heraus, in dem er
zu einem in der metaphysischen Begriffswelt der Philosophie
herrschenden Gedanken wird. Der analytische Gang der lJnter-
suchung, in dem die Ergebnisse sich einsteilten, wurde nicht
aufgegeben. Kurzgefa& stellen sich diese so dar: das Bud des
Aufstiegs oder Aufschwungs wird bei Plato n zur Bezeichnung
des phiosophischen Aufschwungs in der Erkenntnis des wahren
Seins gebraucht, mannigf ach abgewandelt als ein Aufsteigen
von Stufe zu Stufe geleitet von der Schönheit, als Ziel des
Lebens in euler gro1en eschatologischen Schau, als Bildungs-
D 20 gang für die Führerelite des Idealstaates, als Verdeutlichung
emner Erkenntnistheorie, die im Anschluf3 der Einzelseele an die
Allseele die höchste Wahrheitserkenntnjs verwirklicht ansieht.
Druck von W. Kohihammer in Stuttgart I Printed in Germany (Teil Ill.) Diese Vorstelluimgen wurden von Poseidonios als
VI Vorbemerkung

Bilder zur Verdeutlichung seines eigenen philosophischen Er-


lebens ergriffen und umgeformt, wobei die platonisehen .Vor
stellungen welter ausgebaut und von der poseidonischen Philo-
sophie her unterbaut wurden in euler eigen€timlichen tEt - rtç.
Der Begriff des iiiiioç warde Bezeichnung für ellen Aufschwung,
der durch erkenntnismi3ige Ausweitung in der Erforschung der hihaitsverzeichnis
Welt erstrebt wurde. (Tell II.) Die zweifache Anwendung dieses
Begriffs, einmal als rauinliche Kategorie, die die Richtung des Yorbemerkung .....................
kosmischen Erkennens andeutete, wie als psychologischer Be- iiteratur-Verzeichnis ................ VIII
gruff, der den in der Seele volizogenen Aufschwung treffen will,
Erster Tell: Der woç-Begriff in der Schrift €pi ipouç ....
erlaubte von der zweiten Anwendung her den Gebrauch als stilt
Wirkung des ihpoç S. 1 Quellen des (5ipoç S. 8
- Weg zum
kritischen Begriff, insofern er auf den Ausdruck dieses seelischeri fiy oç s.26 Homer und Platon S. 32 Zusammenfassung S. 49
- -

Verhaltens in Sprache und Dichtung geht, wozu wiederurn bei


Platon die Möglichkeit vorgezeichnet war. (Tell I.) Z wei t er Teil: Das 6tj,oç hei P]iilon von Alexandreia ...... 53
Der stilistische Begriff S. 53 - Der phulosophische Begriff
Die vorliegende Arbeit ist der etwas gektirzte Abdruck einer des echten ipoç S. 57 Die Polemik gegen das faische 1ioç
-

S. 61 - Poseidonios als Vertreter des falschen (toç S. 63


Dissertation, die der phulosophisehen Fakultät der Universitt
Würzburg im Oktober 1938 eingereicht warde. Für viele An- ID ri tt er T ei l : Der lJrsprung der 5ipoç-Vorstei1ung bei Platon 72
regungen und standige Teilnahme an dem Fortgang der Arbeit Lexikalisches S. 72- Der Aufschwungsgedanke bei Platon
bin ich Herrn Prof. Martin za Dank verpflichtet, für die Auf- S. 74- Platon und die Schrift Ir. i3wouc S. 86
- Herkunft
der cu'ndvîicnç S. 94
- Der Gedanke der icrcnc S. 99
nahrne in die IReihe ,,Würzburger Studien" habe ich den Herans-
gebern dieser Sammlung zu danken. Stellen-Verzeichnis ................... 113

Der Ausbruch des Krieges verzogerte die Drucklegung der


Arbeit. Der MUhe ihrer tberwachung and der Korrektur unter-
zog sich wiihrend meiner Abwesenheit im Felde Herr Doz,
Dr. Stegemann-Prag. Ich danke ihm audi an -dieser Steile herzlich.
Literaturverzeiclinis

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