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Ll " -j Orient:rlistische Literatr-rt^zeituns.

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\rertretet bucht, von verschiecle nen Forschern rnittel- I-)irnö, '187-1 t I : Zunächst untersucht Scirwenclner den
hethitisch Catiert wird"3 Charakter und clie l-Ierkunft Cer griechisch-ägyptischen
Gee, oracle hy In-rage: Coffin T ext '103in Con- Magie bzw. I)ivination (Divination wird hier als Teil cler
John
text, 83-88: Der Beitrag wiclmet sich derjenigenOrakel- hÄagiebehandelt)" Anschließend betrachter er die Ent-
technik in Agypteu, bei cler Visiorlen oder Träume rnit- wicklung der griechisch-ägyptischen Divination vom
hilfe vorl Figuren prov oziert werclen" Im Zentrum steht Tempelorakel hin zrtnLBuchorakel, wobei er die Lirsa-
e{erSargtext rc3, der im Kontext anderer Sargtexte(u. a. chen des lJntergangs des TernpelsysternsE,ndedes 2.[h.
89, 98, o)9,100, 101, 103, 10,+,105, 'X07)sowie späterer nach Chr. in Agypten und im östiichen Vlimel rneerrauln
Texte ähnlichen Inhalts untersucht wircl. lreletrchtet"Im Tentrum des F,ssayssteht ctrasPhänoffren
Roberr K. P"itner) ldecro mancy in Äncienu Egypt, der kulrurellen Interalition unC des Bilingualismus rn
89-96: trn clern l:utsatz zeigt Ritner, class es entgegen lrellenistischer Zett" Die Grundlage zLLrlJntersuchung
früheren Änsichten zahlreiche textliche Belege für ne- diesesFhänolnens steilt cler Befund der vorl der LJniver-
kromantische Praktiken in Agypten gibt. Die meisten sität Michigan in Dimö durchgefährten Grabung dar.
Quellen clatierenzwar in die Spätzeit, bei den in ihnen Die Kenntnis des exakten Funclortes r-lndFunclkontextes
bezeugren Pralitiken handle es sich jedoch nicht Llm cler ergrabenerl'Iexte errnöglicht wichtige Einblicke in
übernommene frem de Traditionen, ,,but the cuhnination die gegenseitigeDurchdringung griechischeruncl agyp-
of native beliefs anclacts regarding the empowerecldead" tischer Kulrur. Die Tamache,dass sich in nahezu jeclern
(90). {Jrn diese These zu stützen, versucht Ritner die in Haushalt sowohl traditionelle Ägyptischeals auch grie-
dieser Kulmination mündenden Entu'icklungslinien chische Texte befanclen, zeigt, dass das Griechische in
nachzuzeichnen. Grundsätzlich gelingt ihm der lr{ach- Agypten weit mehr war als die Spracheder Bürok ratie"
weis, dass clie spätägyptischenBelege für l{ekromantie Feter T. Struck: The Poet as Conjurer, Magic and
ältere Vorläufer haben und damit in die ägyprischeKul- Literary Theory in Late Antiquity, '119-1,32: In dem
tur eingebeffietsind, Allerdings klammert er. die Frage Beitrag betrachtet Struck rirual- und literaturtheoreti-
aus, inwieweit außerägyptischeEinflüsse an dieser E,nt- sche Ansätze in der Spätantike,wobei dem Entwurf des
wicklung beteiligt waren. Auffällig ist ja schon, ciassdie Proclus (412-485), eines der Ietzten Vertreter der plato-
Befragurlg der Toten tiber zukünftige Ereignisse und nischen Akaclemie, ein besonderesAugenmerk gilt. Im
verborgen.esV/issen im Vergleich zu ltfiesopotamienund GegensatzzuPlaton, nach dessenVerständnis ,CerDich-
Syrien in Agypten eine geringere Rolle gespielt zu haben ter die dingliche $flelt lediglich nachahmte und sich
scheint sofern u'ir dies anhand der uns bekannten damit vorl der Silirklichkeit, der \flelt der lcleen, ent-
Texte beurteilen können. Von daher sind hier E,inflüsse fernte, ist die Literatur ebensowie clasreligiöse Ritual in
nicht unwahrscheinlich. Anzumerken ist noch, dass den Augen des Proclus weit mehr: Sie ist nicht prQtUlra,
Josef Tropper bereits 1989 die von Ritner angeführten sondern oüpl3oLov. tr)er Poet besitzt dementsprechend
,Briefe an Tote' als Zeugnissenekromantischer Fraxis in die Macht ,,to conjure up the Cirect presenceof the hig-
Agypten diskutiert hat.a hest meanings and truths. Froclus makes the poet )crea-
Jonathan Seidel, Necromantic Praxis in the Midrash tive' in an elemenmlsenseof the term" The poet does not
on the Seanceat En Dor, 97-106: reproduce the world in the poem but invokes it and calls
Flauptanliegen cles Beitrags ist die Rekonstruktion it into existence,"(131).
nekromantischer Praktiken im spätantiken Judentum Antitra Bingham Kolenkow f, Persons of Power and
anhand der rabbinischen Kommentare zLL1 Sam 29:6ff. their Communities, 133-I44: Der Essay beleuchtet
Dabei kommt Seidel zu folgender Schlussfolgerung: das interaktive Verhältnis zwischen der Gemeinschaft
,,The midrashic readings of the En Dor seanceare clas- und Personen, die mit göttlicher Macht ausgestattet
sic rabbinic attempts at understandirg the mechanicsof sind (,,theioi andr€s", ,,divine Ttersons"oder ,,persons
a praais which, although marginal, are neverthelesswell of power")" Am Beispiel der mediterranen Sflelt zeigt
within the contemporary experience of the rabbis at Kolenkow ,,how divine personswork in a group to pro-
some level" (105). Kritisch anzumerken ist, dass Seidel duce the reality to a theater of the divine" (I34).
recht unreflektiert ethnologische Forschungsliteratur E,in nützliches Verzeichnis der in den Beiträgen zitl,er-
anfälrrt, utrr zu zeigen, dass sich die Szene von En Dor ten Texte schließt den Bancl ab.
mit dem ,,ethnographic testirnony concerning divinatory
or sharnanisticseancesinvolving female mediums" deckt
(tr04, vgl" auch 100 und 103), In einem Sammelbancl,
der sich an ein nicht-fachspezifischesPublilium wendet,
wäre es zttdern angemessengewesen, die hebräischen Moreau, hl ai n/Turpi n, Jean-C l aucl e(H g.)' La Magi e. A c tes du
Terrni nt zu übersetzen. colloque international de Montpellier 25-27 Mars 1,999.Montpel-

Gregg Schwendner, tJnder l{omer's Spell. Bilingua- lier: Sdminaire d'6rude des rnentalitds antiques. Publication de la
recherche universitd Paul Val6ry. Montpellier III, 2000. 4 Bände.
lism, Oracular Viagic, and the Vlichigan Excavation at
Seiten.15 Abbildungen. Brosch. 550 FRF. ISBhI 2-84269-397-3.
1.1.91,
- B espr. vorl B i rgi t C hri sti ansen, B erl i n.'i
' Vgl. u. a. die bei Soysal, O. 2000: Analysis of a Hittite Oracu-
lar Documen'r?ZA9Q, 108, Anm. 46 genannteLiteratur"
i Tropper, 19ti9: Flekrornantie. Totenbefragung im Alten )i Fär die Lektüre des Manuskripres danke ich Herrn Professor
J.
Oi:ieirt und im Alten Testrrrnent,ACAT 213, Neukirchen-Vluyn,27-46. \}7. Klinger.
Jörg
17 7 Orientalistische Lireraru rzeitung 10A Q0O5) Z 178
Die vierbändigen Kongressalqten stellen clie Brlanz Sinron le magicien, 219-231), der Kopren (I.tradralieBos-
eines im IVIärz 1,999in Montpellier rreransrurlterenInter- son, A It croisde des chemins: tt6fleiion srrr le pouvoir
nationalen Kongresses zum Thema Vlagie Car. Sie ver- du nom clansla magie copre rraclirionelle,ZJ3-z+t) bis
einen die B eiträge von 44 geladenenWissenschaftleraus hin zuL altnordischen überlieiterung (Rdgis Boyer,
28 Forschung szentrenund Universitäten, g Ländern und Sovoir et pouvoir: La magie cnansI'Edcta podrique,
3 Kontinenten. 245-263). Der zureiteTeil des 1. Ban*JesuLa magie dans
Der erste Band ,,DLl monde babylonien au monde le monde grec' Epoques classiqueset helldnisriqie* wid-
helldnistique" wird mir einem ,,Ferir guide ä l'usage cles met sich bereits der klassisch-antiken Übe r,lieferung:
äpprentis sorciers" (5*39) von Alain Moreau eröffner. Andrd Motte, A propos de la magie chez Ftraron: I'an-
Er soll den Leser in die Thematik einftihren und ihn mir tithöse sophiste-philosophevue solrs l'angle de la phar-
der Terminologie, den Praktiken, objekten und \Merk- macie et de la sorcellerie (267-zg2); Brigirte Föreä uLa
zeugen sowie clen Ausführenclen der Magie vertraur magie cl'Eros" (293-306) sowie Didier Plalon, Thdo,cri-
machen. Es folgt der E,röffnungsvoftrag ,,ür.* histoire t€, La masicienne (3A7426)"
magique" von Fritz Graf (41:60). Dabei sktzziert Graf Thema des ersren Teils von Band 2 ist ,,La magie clans
di: F{auptphasen .1*I griechisch-rörnischen Magiege- l'antiquitd grecque tai clive". I{ier sind Aufsätzä verei-
schichte bis hin zum Üb*rgang zum Mittelaker.rttä dir- nigt, clie vom Magieverständnisbei Plutarch über Dion
kutiert die zentralenTennini der Magie (magos,mageia, Cassius,Iamblichos, Eunape bis hin zu Nonnos reichen"
defixiot gooS,goäs,pharmak,on, epaoiää etc.)fftr diehr- Der zweite Teil diesesBandes widrnet sich der Magie in
gesamt festzustellen sei, dass ihnen seit ihrem ersren den griechischenMythen.
Auftreten stets ,,les valeurs n6gatives" (43) anhaften.Da Band 3 besteht aus drei Teilen: Der erste behandelt
zahlreiche aus der klassisch-antiken überlieferung be- den Magiebegriff in der römischen Antike (Properz,
kannte Praktiken bereits viel früher in mesoporamischen ovid, Plinius der Altere, Aprleius, Martianus Capella
und ägyptischenQuelle nbezeugr sind, widmer sich Gra[ und Picatrix). I)er zwette Teil besteht aus zwei Aufsät-
außerdem der Frage nach möglichen Traditionswegen. zen, die sich der Magie des Mittelalters zuwenden"
Dabei geht er auf die Froblematik, nämlich clie Schwie- Im dritten Teil werden Elemenre der Magie der heu-
rigkeit diese nachzuweisen und von bloß strukturellen tigen Zeit betrachtet,wobei als Phänomeneder Scharna-
Parallelen zu unterscheiden,nur im Hinblick auf Agyp- nrsmus und htreo-Schamanismussowie das Kino be-
ten ein: Im Falle der ägyptischenAmuleffe sei es schwer leuchtet werden.
zu entscheiden,ob die griechisch.envon ihnen inspiriert Der Beitragsteil wird von einem Resümee von Paul
seien, oder ob es sich um unabhängige Entwickllngen \Mathelet,Synthöse(235-273) beschlossen.
handle ("gl: 53). Strukturelle Parallelen sind fedoch gir^- Im Anhang finden sich Zusammenfassungender Bei-
de in dem hier diskutierten Bereich der ,Magie', intem träge in französischer und englischer Sprache in alpha-
es um allgerneinmenschlicheVorstellungen und Hand- betischer Reihenfolge (275-312), was eine rascheInfor-
lungsweisen geht, sehr wahrscheinlich.ber j{achweis mation über ihren Inhalt ermöglicht. Daran schließensich
von Traditionslinien erfordert dementsprechendsysre- eine Adressenliste der Kongressteilnehmer (313-316),
matische Analysen und muss merhodisch gur begründet ein nützlicher Gesamtindex (3 17-353), sowie ein Abbil-
sein. Dies aber geschiehthier nicht, stattdessenwerden dungsverzeichnis(355) an.
recht dezidiert bestimmre Traditionswege ohne ausrei- Der vierte Band beinhaltet eine Bibliographie mir 3201
chende Begründung konstatiert (52). Pioblematisch ist Titeln, die vom Ende der Antike bis zum Ende des
zudem die aus der altorientalistischen Sekun därlfueratur 20. Jh. n. Chr. reichen, wobei der Schwerpunkt auf der
übernommene Auffassung, wonach schadenzauber in r ezentenForschungsliteratur liegt"
Mesopotamien im Gegensatz zu Griechenland keine Die vierbändigen Kongressakten spiegeln das rege
reale Praktik war (sieheunren). Interesseder Geschichrs-und Kulmrwissenschaftenam
Das Ziel, einen Einblicle in die im Eröffnungsvo ft,rag Thema ,Magie' und am inrerdisziplinären Austausch
skizzierten Traditionswege zu bieten, soll durch die wider. Sie verdeutlichen aber auch, dass die Forschung
Beiträgedes ersten Teils des L. Bandes ,La magie hors in diesem Bereich noch am Anfang steht: So verschafft
du monde grdco-romain" verfolgt werden. Sie reichen das Werk zwar einen überblick über Elemenreund Ver-
vom alten Mesopotamien (|ean Bottdro, Magie, exorcis- fahrensweisender ,Magie' innerhalb der verschiedenen
me et religion en Mdsopotamie, 63-76), dern hethiti- Epochen und Kulruren. Die wichtige Frage nach Tradi-
schen Kleinasien (vlarie-Claude Trdmouille, Les riruels tionslinien wird in den verschiedenen E inzelbeiträgen
magiq.peshittites: aspecrsformels er techniques,7T -94) zwar angeschnimen,jedoch nicht sysrematischverfolgt.
yttd Agypten (Sydney Aufröre, Quelqtr.u' aspecrs du Voraussetzung für einen fruchtbaren Austausch wäre
dernier lrtrectandboer les 6chos de la rnagie lgyprlenne zunächst eine Verständigung in merhodischen Fragen.
dans le Roman d'Alexand re,95-1rg) übeidi* üu.rtiefe- Dazu wäre 1r.a. darzulegen, welcher Magiebegriff den
rungen der Etrusker (G6rard Capdeville, La magie de Beiträgen zugruncle gelegt wird bzw " welcher Begriff
Manto, 1.19-175; Dominique Briquel, Haruspices er sich aus dem jeweiligen Forschungsgegenstandergibt
magie: l'6volution de la discipline 6trusque dans l'an- bz'w. ergeben könnte" Des weiteren wäre zu erörtern,
tiquitd tardive, 1,77-i,96), der Kelten (Beinard Sergent, wie sich echte Traditionslinien von bloß strukturellen
Maponos: La mal6dicrion, rg7 -217), der Bibel Parallelenunterscheidenlassen"LJm dieser bislang noch
0nt
Brernmer, La confrontation entre l'apötre pierre et völlig unzureichend behandelten Problemarik nach zuge-
37ti
LJ / (2005) 2
OrientalistischeLiteraturzeitung 1CIO r80
iren, sollte cter zeitliche Rahrnen wesentlich knapper V. Haas und I. \X/egner geäußertenVermutLlng, wonach
gefasstwerclen.Flinzu komffit, dassdie Einzelbeiträgein die im Incipit clerTexte genannten,Verfasser'ihre R"itua*
ilrrer Änlage und Zielsetzung sehr urlterschiedlich aus- le einem Schreiber diktiert hätten.2 Tflährend dies nach
gerichtet sind, weshalb das Gesamtwertrrentgegen der Flaasund \ü/egneram Königshof in F{attusageschah,hält
inr h,röffnLlngsvortrag skizzierten Konzeption eher als es Trdmouille für wahrscheinlicher,dassdie Schreiberdie
I3lütenlese anzusprechen ist. So fällt bspw" auf, dass Rituale am jeweiligen Herkunftsort cler Ritualkundigen
cier Aufsatz üher Magie in Mesopotarnienvon Jean Bot- auf rnit Wachs überzogenen Holztafeln aufzeichneten,
r.6ro gar nicht auf traditionsgeschichtliche Bezüge zLrr von denen dann in Flattusa Kopien auf Tontafeln an-
l"lassischgriechisch-rörnischenAntike eingeht, obschon gefertigt worclen seien ("g1. 78 mit Anm. 6)" Die über-
Fritz Graf in derrt Eingangsvortrag recht klare Tradt- lieferung bietet für diese These allerdings keine An-
cionslinien zwischen Mesopotamien und Griechenland haltspunkte. Zudem dürfte der Passusaus dem Tunna-
postuliert. wi-Ritualtext (40) i-ia-an-zi-ma (41) ku-ua-pi nu,
Im Folgencleneinige Bemerkungen zu den Beiträgen k,u-ua-pf fuar-ia u-ua-a,r ma-ni-in-leu-W-a7t hIU.GÄL
von Jean Bottdro und M"-C. Tr6rnouille, die im eigenen (42) IGISAPI]I{ Ü-r,lt a,-ra-an-zd,nu ctsTg.LAM.GAR
F"orschungsbe reich liegen: Jean Bott6ro, Magie, Exor- a-p{-ia i-ia-an-za (KUB 7.53 + Vs. I 40-42), auf den
clsme et religion er1 Mdsopotamie, Bd. 1., 63-76: Die Trdmouille ihre ,Interviewshypothese' stützt (vgl. 83,
Unterscheidung zweier Typen von Magie ist problema- Anm. 20), aufgrund der Satzstellung3und weiterer Kri-
tisch uncl anhanclder Überlieferung ebensowenigwie die terien nicht als Frage und Antwort, sondern als relatio-
vorl Bottdro postulierte Entwicklung von der Magie nales Gefüge zLr übersetzen sein: ,,\)flo man aber rituell
,,proprelnent dite" hin zumBxorzismus bzw. der Theur- handelt und zwat dort, wo kein gepflügtes Feld in der
gie ver rfizierbar. Schwierig erscheint auch die Definition Nähe ist, ein [Pfl]ug nicht hingelangt, dort ist das Zelt
clerMagie ,propreinent dite", unter die Bott6ro nur jene erricht et".4 E,in Vortwechsel zwischen dem im Kolo-
Verfahren subsumiert, die positive Absichten verfolgen. phon genanntenSchreiberPikku und der Ritualkundigen
Zv'ar gehören seinesErachtensauch die mit negativer Tunnawi (,,Significativeä ce propos est la question que le
Alisictrt -"'er'.ibtenVerfahren, die sorcellerierur ,Magie'. scribe Pikku pose ä la,Vieille' Tunnawi au cours de ce
Sie könnier: jedoch vernachlässigtwerden, denn: ,,non qu'on pourrait appelerune ,interview': ,Oü se d6roule le
seuiement elle paräit avoir jou6 un röl e la#ral et comme rite?' Et elle r6pond: ,Lä oü il n'y a pas de champs,1äoü
furtif clans le pays, et elle y est donc moins notoire, Ia charruen'est pas pass6e."',83), scheidetauch deshalb
mains ce n'est, au bout du compte, qu'une magie n6,ga- aus, weil der Schreiber Pikku zur Zeit Tutbalijas IV. in
tive, Lrne magie inversde. . ." (63). Darau{, dass die den Diensten des hethitischen Hofes stand, während es
Bewertung einer Praktik als Schaden-oder Abw ehrzau- sich bei dem Ritualtext KUB 7.53 um eine Absch rtft aus
ber von der Perspektiveabhängt, hat bereits S. M. Maul mimelhethitischerZeit handelt.s
19BB hingewiesen"lSo finden sich Elemente, die aus
einer neutralen Perspektive als Schadenzauber erschei-
Iren, auch in den Reinigungs- und Abwehrritualtexten,
bspw. wenn das Böse auf den Verurs acherzurückgelenkt
ccier ins Feindeslandgebrachtwird, so dasses dort Scha- Bignasca, Andrea M.: I kernoi circolari in Oriente e in Occidente.
den anrichten soll. Strurnenti di culto e imrnagini cosmiche. Freiburg (Schweiz) und
Auch muss der Überlief'erungskontext und ,Sitz im Göttingen: Universitätsverlag und Vandenhoeck & Ruprecht, 2000.
XI + 258 S. + 4 Karten, 12 Tabellen,36 Tafeln. = Orbis Biblicus et
I.eben' der Abwehr- und Reinigungsrirualtextebeachtet
Orientalis, Series Archaeologica Band 19. ISBNT3-7278-1308-3.-
u'erden: Flierin unterscheidensich diese Texte grundle-
B espr.von A rnul f H ausl ei ter, B erl i n.
gend von clenin den Gräbern gefundenenVerfluchungs-
täfelchen der klassischenAntike. So gilt es zu beachten,
Erstmals liegt eine lJntersuchung jener Objekte vor,
dass ,Schadenzauber' dort, wo er sich nicht der Schrift
die als ,,Kernoi" bezeichnet werden, kreisrunder Hohl-
bedient und im Verborgenen geschieht,schwierig nach-
körper aus Ton mit Öffnungen und Aufsät zen (,,Ring-
weisbar ist. Daraus kann jedoch nicht geschlossenwer-
den, dass er eine untergeordneteRolle spielte.
Marie-Claude Tr6mouille, Les Riruels Magiques Hit- 2 Flaas,V./Iffegner, I. 19BB: Die Riruale der Beschwörerinnen
tites: Aspects fcrmels et techniques: SALSU.GI, 'Ieil t: Die Texte, ChS 5/1, Rorn. 1; Haas, V. 1987-1990:
Trdmouille möchte die formalen Aspekte und Techni- Magie r.rndZauberei. B. Bei den Hethitern, in: RIA 7,234-255.
i Hoffner, H. A. 1995: About
ken cler uns aus Hatti überlieferten Rituale ins Zentrum Questions, in: van den Flout,
stellen.Allerdings vermischt sie hierbei formale Aspekte T. P. J./de Roos, J., Srudio Historiae Ardens. Ancient lrlear Eastern
des Ritualtextes mit denjenigen des Rituals. $(/as die StudiesPresentedto Philo H. J. Houwink ten Cate, Leiden, 87-104.
a Zvr Entstehungsgeschichte der Ritualtexte vgl. ausführlicher
Überlieferung betrifft, so folgt Tr6rnouille der von
Jared L. Miller, Srudies in the Origins, Development and Interpreta-
tion of the Kizzuwatna Rituals, StBoT 46, 2004 sowie ttirgit Christi-
ansen, Die Ritualtradition der Frau Arnbazzr. Eine philologische Be-
1 N { a u l ,S . M . 1 9 8 8 : Re ze n sio n zu : M .- L . T h o m se n ,' Z a uberdi ag-
arbeitung und entstehungsgeschichtliche Analyse der Ritualtexte
nose und Schwarze Magie in Mesopotamien, Carsten Niebtihr Publi- (TH 391. 429 und 463, StBoT 48 (vorraussichrlich Ende 2005).
cations 2, Copenhagen, Museurn Tuscuium Press 1,987,in: \ildO !9, 5 Starke, F. 1985: Die keilschrift-luwischen Texte in LJnischrift,
165-17 1 . StBoT 30, 45.

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