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ZEITSCHRIFT
FÜK
BEGRÜNDET
HERAUSGEGEBEN
VON
OTTO CRÜSIUS
IN TÜBINGEN.
SECHSTER SUPPLEMENTBAND.
GÖTTINGEN,
DIBTKRICIl'sCHli VERLAGS - BUCHHANDLUNG,
1801 _ 1893.
7h, -oí /¿/
L-r.
nntllugcu,
Druck der Dieterich'scheu UniversittUs-Buchdruckerei
W. Fr. Küstner.
Inhalt.
Eiste Hälfte.
Seit«
Die neueren Arbeiten auf dem Gebiete des griechischen Bühnen
wesens. Eine kritische Ucbersicht. Von Albert Müller . . 1
Die Quellen und die Schriftslcllcrei des Athcnains. Von Felix
ltmlolyh 109
Die Tempora der lateinischen Modalitätsvcrba in Nebensätzen.
Von Ii. Lattmann 163
Zur handschriftlichen Ucbcrliefcruiig, Kritik und Quellenkunde
der Parocmiographcn. Von <). Crusius und L. Cohn . . . 201
Anhang. Die Sprichwörter des Enstathios. Von Ii. Kurtz. . 307
Ncchepsonis et Petosiririis fragmenta mágica ed. Erneitut Jiiess. 325
Die Cäsarausgabc des Hirtius. Von H. Schiller 395
Sprachliches zu Frontins Strategemata. Von M. Petschenig . . 399
Zweite Hälfte.
Der griechische Diktys. Von Ferdinand Noack 401
Die Assyriaka des Ktcsias. Von J. Marquai t 501
Pctroniana. Von Jù'imar Klebt 659
Cooliiis und Polybius im 21. Buche des Livius. Von Wilhelm
Solían 699
Die Quellen Tcrtullian's in seinem Buch von den Schauspielen.
Ein Beitrag xiitn Verständnis dir altchrisllichcn Flugschrift.
Von Ii. Korldeehen 727
Die stilistische Eigenart des VII. Buches von Caesars bellum
Oallicum. Von G. Ihm 767
DIE ASSYlllAKA DES KTESIAS.
VON
J. MARQUART.
Ein Versuch1), die vorpersischc Geschichte dee Kteeiae wieder
herzustellen und ilir Verhältnis zur anderweitig beglaubigten alt-
orientalischcn Geschichte, besonders auch zu den griechischen Vor
gängern des Ktesias klarzulegen könnte in unserer Zeit, da die
Inschriften tüglich neues Matcrinl bringen, nur geeignet, den längst
wankenden Kredit des Knidicrs immer mehr zu erschüttern, als
unnütze Zcitvcrsehwendnng erscheinen. In der That würde der
jenige welcher sich von einer solchen Wiederherstellung, selbst
wenn sie vollständig gelingen sollte, eine Bereicherung unseres
historischen Wissens durch neue Thatsachcn oder wenigstens eine
immerhin willkommene Bestätigung der anderweitig überlieferten
Tlmtsnclien versprechen wollte, sich schwer enttäuscht finden.
Denn darüber dürfen wir uns von vorneherein keiner Täuschung
hingeben , daß durch die Zerstörung von Ninua von der assyri
schen Tradition zur spccicll persischen keine Brücke hinübci-führtc *).
Wie es aber mit der Tradition des babylonischen Volkes selbst
über die eigne Vergangenheit bestellt war, davon gibt Ilcrodot
eine, abschreckende Probe, die gewiü nicht geeignet ist, für et
waige babylonische Traditionen über die ältere assyrische Ge
schichte, mit der sie kein patriotisches Interesse verband, ein gün
stiges Vorurlhcil zu erwecken. Was endlich die inedise.ho und dio
Anlange der persischen Geschichte anlangt, но wird die Behaup
tung dcsKtesias, ¿x t<7>v ßaotXixejv St'fllspmv geschöpft zu haben,
im Laufe der Untersuchung die gebührende Beleuchtung empfangen.
Ilaben wir demnach von dieser Arbeit für die eigentliche
Geschichte mir geringe Ausbeute und zwar höchstens negativer
Art zu erwarten, so dürfen wir dagegen hoffen, für die Methode
der Kritik sehr viel zu lernen und insbesondere, was von größtem
') Diese Abhandlung ist im Februar dieses Jahres (1892) als Doktor
dissertation der philosophischen Fakultät zu Tübingen vorgelegt worden.
Die beiden ersten Tlieile wurden bereits im Herbst 1889 geschrieben,
der dritte Thcil wurde im vorigen Winter fertig, wobei gleichzeitig die
beiden ersten Tlieile an einigen Stellen umgearbeitet wurden.
:) Vgl. Xcii. äva(). T 4, 10—12.
504 J. Marquart,
I.
Die Vorlage von Diodor ß 1 — 34.
sins vor sicli gehabt und diese Notiz liier eingetragen habe. Er
läßt a.a.O. 32G gesperrt drucken: »Diese Stelle beweist aufs deut
lichste, daß Diodor den Ktcsins, den er kurz vorher zitiert, niel t
durch Vcniiittelung einer andern Quelle benutzt, sondern selbM
vor Augen hat«:. Diese Stelle beweist aufs deutlichste — aber
nur nicht Wils sie beweisen soll, sondern das direkte (»cgcnthcP.
Doch sehen wir uns zuerst die Stelle, selbst an. Wir lesen dort:
Vi fáp n; à'fetç tt,v èirt l'xùûaç Aotpîfoo orparet'av p.stà bfboi-
xfíVra puptiiSrnv xaí tí(v EipÇou ocißaotv èirï Tr(v ' г'ХкяЪ* nU
àv«piilp.r(Toiç kAyjÍIeui, та; èy 'ùk; хок irpipY.v oiwsXsaikt'oa; upá-
Est; ¿rl tt(ç r.ùpiùiTT,; a/emotivo, ráytov 3v iricjT'/V T("fT,3atTO t¿
pT,l)¿v. Hierauf weiden als Beispiele für die è/Яг; x«l irp(i)T,v
ouvTeXsalliioctt 7tp7.£si; jene Truppciimussen des Dionysios und
ilie Rüstungen «1er Kölner angeführt. Von selbst folgt nun, daß
unter die Rubrik der 7tp<i>r(v ouvt. irp. die Kiistuiigen des Diony
sios fallen, unter die syfis; о. т;р. aber jene Rüstungen der Rö
mer. Ein Schriftsteller aber, der diese Rüstungen des Jahres 225
fj.txp¿v 7tp¿ Ttov 'Avvißai'xüiv xaipüv als ¿y_H¿; oovTsXsoUsIaai tzpó-
Esiç bezeichnet, muß auf den hannibalischcn Krieg als eine nicht
allzu ferne Vergangenheit zurtiekblicken '), kann also selbstver
ständlich nicht Klcitnrch sein8), aber auch nicht Diodor, der
durch volle 2 Jahrhundertc von jenen Ereignissen getrennt war.
Diodor ist also hier einem Schriftsteller gefolgt , bei welchem er
den ganzen Zusatz zum ktesianischen Bericht schon vorgefunden
und mit abgeschrieben hat. Derselbe kann spätestens dem zweiten
Jahrhundert v. Chr. angehören.
Begnügen wir uns einstweilen mit. diesem Resultate und keh
ren Mir zum I. Kapitel zurück. Dali die Schilderung Arabiens
¡Ü 1, б — G mit der in c. 48 ff. aufs engste zusammenhängt und
mit ihr diner Quelle angehört, hat Jacoby unwiderleglich bewiesen9)
und wird auch von Kmmbholz anerkannt. Daß aber Kleitarch
lür c. 4 8 die Quelle sei, hat er keineswegs erhärtet.
Bekanntlich gibt Diodor im III. Ituchc nochmals eine Be
schreibung Arabiens, welche auf das V. Buch von Agatharchidcs1
Schrill irepl r?(; 'Epullpâç ОаЛаазт); zurückgeht, von welchem wir
glücklicherweise noch einen Auszug bei Photios Bibliothcca 445b
J17— 4li()b lti besitzen10). Sehen wir nun einmal zu, ob sich
') Darauf hat mich mein Freund Dr. Scliüiilc aufmerksam gemacht
und mich dadurch veranlaßt, meine früheren Untersuchungen filier Ktc
sias zu revidieren.
*) Den Widerspruch , in welchen sich hier Jacoby mit sich selbst
setzt, hat schon U. Neubaus a.a.O. 1882 S. 11 richtig hervorgehoben.
•) A. a. 0. 669.
'*) Daß sie direkt dieser Schrift entlehnt ist, nicht etwa dem Artc-
midor, der diesen Gegenstand auch behandelt halte und von Strabon
p. 7C9—779 u. ö. benfitzt wird, beweisen Stellen wie т 31, 4. 38, 1 die
näher S. 28 behandelt werden.
506 J. Mai-quart,
") Nach dem Abkommen mit. den Nabalaiern erhielt Anligonos die
Aslallfiseherci im Todten Meere: M pèv та6тг)с ¿itt|ie).j)TTjV EtoÇcv МсрА-
vupov tôv та; íiTopía; auY-ypa'^avTa Diod. i№ 100. Daß der ganze Bericht
auf ihn zurückgeht , bezeugt noch zum Ueberfluß ausdrücklich Sot ion
с. 33 : 'Itpmvopo; (бто'рпзеу, iv T{¡ NaßaTatmv У<»рф t<->v 'Apa'ßtuv EÎvat XfpivTjv
TTlXpOV, ÊV i¡ O'íTE í'/ÍKjy VJTE ÓÍXXo TI ThW ¿VjOpmV ÇllHIIV vlvCSlIal, ОЗфа'ХтОи ôè
rXMlouí £; vttîfi aípeitlai :ir.'i tmiv tfy/mpfoiv. Wollen wir nun nicht dem
Dindor zutrauen, daß er selbst den Kardiancr vor sich gehabt hahe,
womit wir ihm doch notorisch zuviel Hochachtung bezeigen würden, so
werden wir annehmen müssen, daß wir hei Diodor. it( und i!) des Agath-
nrchides Diadochengeschicbto — denn das waren die 10 Hücher tí rEpl
T>,'/ Asiov nach Joseph, ápy. íouS. iß 1 'ЛуаИаруКт;; 6 Kviîio; о та; тшу
Ôtaooyiov Ttpa'Sct; nuyура'Мр evo; — vor uns haben, der seinerseits wieder
ans llicronymos von Kardia geschöpft hat. Auf letzteres Verhält
nis weist l'sctulolukiilli paxpoß. 22 deutlich genug hin: 'Itpiuvupoc ôè ¿v ко-
Xép.oi; yEvoj/Evo; xal TtoXXo'j; харатои; újropEÍva; xal траурата EjTjSEv etï) 5'
xal p', i!ií 'Луаваруйт); Im tJ ft' tiüv HEpl тт(; 'Asta; IsTopiwv Xíytt, xal
ввороти ye TÔv âvopa ií>; píypi тт(; т£>Еита(а; ^pipac àpTiov оута ¿v Tat;
euvousfai; xal Ttàîi tote atoilTjTTjpf'it;, py>Evóí vevripevov t<»v irpôt üyÍEiav êX-
XiTiîj. Diese Bewunderung wird sich aber sicher nicht bloß auf den
Recken, sondern auch auf den Schriftsteller erstreckt haben. Vgl. noch
Diod. it) 42. 50. i!) 44. Dunn wird aber auch das Verhältnis Diodors
zu Du rie in ein anderes Licht gerückt werden, was natürlich hier nicht
weiter ausgeführt werden kann. Einiges hierauf bezügliche wird mau
unten linden.
512 J. M a r q u а г t ,
") Höchstens könnte sie ß 1, 5 aus 48, 5 entlehnt sein, was aber
ihrer Tendenz widerspricht. — Daß 8 48 nicht etwa von Diodor aus
seiner Vorlage für die Diadochengeschichte herausgenommen ist, sen
ilem daß Agatharchides diesen Bericht des Ilicronymos mit seinen
Quellen über Südarabien (Jambulos und andere ittpdrXoi) zu einem in
sich geschlossenen Ganzen verschmolzen hat, folgt aus den obigen Nach
weisen von seihst. Daß aber auch Agatharchides den Bericht nicht
etwa bloß blindlings aus der Geschichte des Demetrios herübergenom
men, sondern diese Vorlage für seine geographische Einleitung selbst-
»tändig behandelt und seinen Zeitverhältnisscu angepaßt hat, dafür ha
ben wir noch einen direkten Anhaltspunkt. t8 94 werden die Nabataicr
t¿v dpiSucv ÄviEt со noMi icXefou« tüv pupfiuv genannt (für Demetrios'
Zeit), dagegen -¡ 43, 4 x¿v те Xa¿v dpvúoTjxov ïj(ovxi{ ха^ врерцахшу
¿•¡O.ai (¡TtíijTOUt xoïç nX/jt)c6iv.
**) Dieser Friedenspolitik der assyrischen und modischen Herrscher
gegenüber den Arabern widerspricht scheinbar ß 48, 5 Sidircp o&x' Äa-
dópioi tô rcaXaiov MV ol M/jôiuv xal [lepaûiv, Iti ïè Maxtôoviuv ßasiXett
^SuWjtbjOav aÚTot* xaxaôouXiùaaoôei , itoXXcc; picv xal picraXa« Suvápieic in'
aixüút ¿yoyiívxk, оШпсхс Ы xàç emßoAai auvxtXíaavxis. Allein da in der
Parallelstelle ß 1, 5 gerade die Assyrcr und Medcr fehlen, wo sie am
allerwenigsten vermißt werden könnten, so glaube ich, daß ß 48, 5 nur
Dio Assyrinka dos Ktcsias. 513
natürlich VOll selbst. RctECII wir 1)C¡ KleshlH dafür Kadusier, .411
■lililí ¡lirt! Gewinnung dem Arhukcs ziigcthcill рттч! «ein. kaum
aber können diese [i 1,5 ursprünglich gestanden sein, da es sich
um einen Zug gegen die Babylonier bandelt, die Kadusier also
viel zu weit entfernt und auch durch dos armenische und modi
sche Reich , die noch unbezwungen waren , vom assyrischen Ge
biete getrennt waren. Aus jenem Grunde darf man sich auch
nicht etwa auf das Beispiel des Kyros Nik. Dam. p. 54 1 beru
fen, da das Land der Meder eben zwischen dem der Perser und
Kadusier in der Milte lag, also von 2 Seiten her angegriffen
werden konnte. Ueberdies verhält es sich mit diesem Bericht
noch ganz anders, wie wir unten sehen werden. Man mtitite also
vcrniuthen, daß die Kadusier bei Ktcsias dein Niños etwa gegen
die Meder nach dein Friedensschluß mit Armenien Hille ge
leistet hätten.
Allein но einfach ist die Sache nicht. Wir müssen uns doch
fragen : was konnte den Agalhareliides veranlassen, einen kudil-
sischen Häuptling, ohne ihn auch nur umzutaufen, in einen Am
ber zu verwandeln. Mit andern Worten : wir müssen einen An
haltspunkt in seiner Zeitgeschichte suchen. Mau dachte trüber
an den arabischen Namen ПГПП jtf.l» 1.1¡ni tu, was der Zeit noch
allerdings gut stimmen würde. Denn er wäre dann identisch
mit dem Nabataierkönig Arctas I. **), zu welchem im Jahre
1C9 der Hohepriester Jason floh3") (d.h. eine Zurückdulierung
desselben in archaische Zeit , wie wir unten noch mehreren be
gegnen werden). Allein dies ist sprachlich durchaus unzulässig.
Denn der Name ПГПП wird griechisch stets durch 'Apira; wie
dergegeben. Wir müssen uns also nach einem andern Anhalts
punkte umsehen: in der That finden wir einen solchen bei
A. v. Gntschmid, Untersuchungen über die Geschichte des König
reichs Osrhoëne. St. Petersburg 188« (1887).
Wie andere kleine Reiche in Mesopotamien und Babylonien
(Adiabeue, Anthemusias, Atreue, Sittakene und Charakene) war
auch das Reich Osrhoëne eine Gründung der Nahutaier31) , die
von den Alten mit Hecht fiir Araber gehalten wurden M). Der
dem nämlich Diodor ausgeführt hat, daß über die Nilschwelle und
ihre Ursachen etc. tivî; piv tüv ao*('Ypacpéu»v апАш; oùx áT¿Apr(-
oav oùôsv stTcstv , xaficep s?<uUo'ts; pT(xóvsiv èvioTc uspt yeipáp-
pou tcû to^ovto;, Tivè; 5' äittßaA/psvoi Ai-feiv îrspi tójv ¿wt Ст,тоо-
píviuv itoMi TT,? аХт,Нг(а; ôtT,papTov (a 37, 2) und dies an IIcl-
lunikos Kndinos Ilekatuios — die si; t«; pullatllat; airocpásEi;
ànéxXtvav — Herodot (37, 4. 11. 38, 8), Xcnophon, Thukydides,
Theopompos und Kjilioros (37, 4 diese beiden раХюта irávTuiv
et? таит' smTallivTS; т;х10та т?(; àXr,i)s(aç áirsToyov.
Ëphoros 39, 7. 13) und einer Reihe anderer Schriftsteller gezeigt
hat, fahrt er 41, 4 also fort: ¡'¡flora fis t-¿ à À t( Il î í а тг р о-
3sXt(Xu!Isv 'A-('al)ap3({iïjî ó KviStoç. Wenn wir damit die schon
oben angezogene Stelle Diod. -¡ 11, 1. 2 verbinden, wo Aga-
tharchides genau so den «jiSoosT у'ЦП тсзтотгохоте; und den
itap' éauTtôv KtiXhà т/(; yoyaywyfa; svsxa itsi:Xaxó-E; gegenüber
gestellt wird, so sehen wir, daß noch im 2. Ihich des Agalharchi-
des über Ailhiopicn gehandelt war , also wohl im erstell über
Aegyptens Vorzeit88). Dali es derselbe Schriftsteller ist, den
Diodor im I. und III. Buche abschreibt, geht auch aus folgenden
Stellen hervor, in welchen er die Berufung auf einheimische Quol
len seiner Vorlage mit fabelhaftem Stumpfsinn nachschreibt:
Y 38, 1 та piv èx tojv ¿v 'AXsÇavopsta ßaoiAixwv órcGpvr¡páTtuv
èSstÀTjtf^TSç, та Si тара tüív aÙTOïïTÔW TUTroapivoi.
a 09, 7 <foa piv ouv llpóíoToc xaí tivs; t«ôv та: AqoirTt'uiV
7rpá£ei? aovTaíau.áva)v iayeSiáxaaiv , éxoooíu); itpoxpt'vavTe; t9¡í
àÀ^ikia; t¿ írapaóo£oXo-]fetv xaí púlloo; яХаттеи ¿uvarum'aí
evsxa83), napT,3opsv, аита Sí та napa toi; ispsuai toií хат At-
"juîîTov áv та!; ava^pacpalf "fEfpappiva <ptAoTÍp<uí
ё£т(тах<5т5; áxt)r,o¿u.eí)a. Nach diesen Stellen gehört dazu
auch y 11,3 itoXXoiç piv т ù> v i s p s u> v ¿vsTÚjropsv, oùx
ùAqoiç Si xat гсргаргитаТ; arco tï(ç Aîlhcirux; Ttapoûatv etç A'/fuv
á<ftx¿peila ' itap' «íiv àxptffuic. êxarra TrollópEvot. Kin anderes
charakteristisches Beispiel stumpfsinnigen A lisch rei bens seiner Quelle
findet sich endlich •[ 31, 4 à/./.à itsp! jasv AtDtómuv àva7S-('pà<pa-
pev èv ал)л1; , was sich, wie schon 0. Müller gesehen hat, nur
aui Agatharchides' Werk та хат' 'Aaí'/v beziehen kann. Weiler
hierauf einzugehen muß ich mir hier versagen, kann es auch um
so eher als mein Freund Dr. Schönle die Quellen des Diodor
ausführlich behandeln wird40).
Huben wir souueh eine ziemlich umfangreiche altägyptische
") Ich licmeike, daß mir Diels Aufsatz »Hcrodot und Hekatuiosc
Hermes XXII, der für Diod. о 31, 9 (S. 440 N. 1). 85, 8 (S. 482 N. I. 2)
ebenfalls den Apntliarchidcs als Quelle in Anspruch nimmt, erst zu Ge
sicht gekommen ist, als Obiges länget (Herbst 1889) geschrieben war.
*') Vgl. t 11, 1.
*°) Ist inzwischen geschehen : vgl. Fred. Leo. Schönle, Diodorstu-
dien. Herlin 1891 (mir Ende Mftrz d. J. zugekommen).
Die Assyriuku des Ktcsias. Ö17
IL
Die ее Ii t к t e s i a n i sehen Bestandthcile bei Diodor
und in andern Fragmenten.
Nachdem wir но festen Hoden gewonnen haben, wenden wir
wir uns zu unserer Hauptaufgabe: die echten klcsianischen
Bestandthcile zunitchst in der Erzählung des Diodor-Aga-
tharchides und dann aucli in den tlbrigcn auf Ktesias zurückge-
ffilirtpn oder doch in letzter Linie auf ihn zurückgehenden Er
zählungen und Bruchstücken festzustellen.
Ich schicke zunächst einige formelle Bemerkungen voraus.
Der Bericht des Diodor zeigt sprachlich einen durchaus einheit
lichen, milliliter sogar individuell scharf ausgeprägicn Charakter.
Nun ist aber allgemein zugestanden, daß Diodor kein so gewandter
Schriftsteller ist , daß er nicht auch sprachlich von seiner Quelle
stark beeinflußt worden wäre. Wäre also Ktesias seine Quelle
gewesen, so mül'tcn wir erwarten, bei ihm manchen Ionismus be
wahrt zu finden. Davon zeigt sich aber keine Spur. Diese sehr
auffällige Erscheinung findet aber jetzt ihre volle Erklärung :
Agatliarchidcs war Attikist46) und Nachahmer des Thukydidee.
Aus diesem Sachverhalt allein müßte man eigentlich schon schließen,
daß Diodor den Ktesias nicht unmittelbar vor sich gehabt habe.
Prüfen wir nun die einzelnen Kapitel daraufhin. Das I. Ka
pitel haben wir bereits oben ausführlich behandelt und dabei ge
sehen, daß с. 1, 5— 7a dem Ktesias überhaupt nicht oder jeden
falls nicht in dieser Form und in diesem Zusammenhang angehört
haben kann. Wir haben nur noch hinzuzufügen, daß der Meder-
könig <l>ápvor, der von Ninos gekreuzigt wird, durch den Sornua
bei Trogus Pompeáis 4e) , dessen Vorlage4') hier jedenfalls in
letzter Linie auf Ktesias zurückgeht, gesichert ist. Freilich ist
bei Trogus aus der diodorisch-ktesianischcn Erzählung etwas ganz
Anderes geworden. Sornus der Mederkönig ist der Freund des
Skylhcnköiiigs Idandusis, der den König Vesosis von Aegypten
geschlagen und bis an die ägyptischen Grenzen verfolgt hat, und
erhält von ihm fast ganz Asien zu Lehen. Immerhin ist es
einigermaßen auffällig, daß gerade die Meder, die sonst bei Kte
sias eine so hervorragende Holle spielen48), am schlimmsten weg
kommen. Doch kann dieser Zug schon als eine Motivierung des
spätem Aufstandes des Arbakes beabsichtigt sein , und jedenfalls
**) Der eigentlichen Göttin von Iliernpolis gehört wohl this namen
lose Standbild c. 88 an, tal т{ xopuipjj bùtoû mptoreph Xfua^ri t^t^apu,
welches jährlich 2 mal in Prozession uns Meer gebracht wird.
") Nach den Angaben l'seudolukians wäre das Symbol der Göttin
von Hierapolis die Taube , der von Askalon der Fisch. Bei Kiesias
aber waren beide verschmölze и (aus ihm schöpft Xcn. ávep. a 4, !)).
Die Assyrioka des Ktesias. 527
°") Dies lint Krntiihholx Uli. Mus. Il, !til7 nicht gebiilircnd genügt.
m) Zoroasl rieche Studien 278 N. 1. 280 f. — Leider habe ich die
ses HhcIi erst diesen Winter zu Rathe gezogen, als die obige Abhand
lung bereits 2 Jahre geschrieben war.
528 J. Marquart,
von Hcrmodor noch vom echten Xanthos, sondern nur von einem
Alexandriner geschrieben sein kann. Man mag daher über die
Behauptung des Artcmon von Kasnndreia, daß Dionyaios Skyto-
brachiou die unter Xanthos' Namen laufende Gcscliichtc geschrieben
liabc 8ft), denken wie man will9"): jedenfalls stammen die pot-fixa
nicht von Xanthos91). Dies müßte man indes schon ans dem
Namen Habitas schließen. Denn dies ist. nichts als eine verderbte
Form des Namens II от l г l\)r¡ ç , welchen nach Ilerodot "( Gl
der Bruder des falschen Smcrilis führte, den Kambyscs als jj.eX.e-
oidv'j; tiïjv otxt'inv '/.urückgehuwen hatte. In Wahrheit aber ist
MaTtCsillr,;, wie ich unten nachweisen werde, ein persischer
Titel, von welchem peXeocnvK tiov otxtmv wahrscheinlich die
griechische Uebersctzung ist. Dieselbe Entstellung des Namens
Anden wir noch im Chronieon l'asclmle p. 270 ed. Bonn. Mep-
otüv tpiTot eßaoiXeosotv Мерою; xotl II otí £á т t¡ ;аг).
Was таи von den pr/ytxá des Xanthos und dem Oktatcuch
des Ost lianes им hallen hat, dürfte demnach klar sein. Der letz
tere steht etwa auf gleicher Stufe mit den Sibyllinen und dem
wohl späteren jüdischen Apokryphen Ilystaspcs !'3). Auf Xanthos
den Lyder aber darf man sich für Zoroaster nicht berufen.
Bis jetzt haben sich alle besprochenen Nachrichten über Zo
roaster und zoroastrische Religion als aus apokryphen oder pseu-
depigniphcn Schriften geschöpft erwiesen, welche sich im 2., zum
Theil schon im 1. Jahrhundert n. Chr. sicher nachweisen lassen,
vielleicht aber schon im 1. Jahrhundert vor Chr. bekannt waren.
Um diese Zeit hören wir aber auch zum erstenmal sicher von
einem beim iiitesten Zeugen (Justin) als Magier bezeichneten Kö
nig Zoroaster. DulS derselbe klcsianisehcn Ursprungs sei, dafür
haben wir bis jetzt keinen Anhaltspunkt gewonnen. Ja es ist
his jetzt, überhaupt unerwiesen, daß Ktcsins den nichtpcrsischcn
Keligionsstifter Zarapustra gekannt hat. Unsere Zeugnisse für
denselben führen höchstens bis auf Deinen und den Schüler Pia
tons Llermodoros zurück w). Ob l'Iaton selbst ihn gekannt habe,
M) Athen, iß p.515c. Ucber die Einwände des Athenaios vgl. Lag.
a.a.O. 160 п. ».
"") Ks wäre /.. Ii. möglich , du В Athenaios fälschlich auf die Ge
schichte (A'jîioixà) bezog, was nur für die \i.<ifi%i*) gelten sollte, oder
aber daß die \itrfnA einen Abschnitt der Geschichte, wie sie dem Ar
tcmon vorlag, bildeten und darum dieser die Athctese des ganzen Wer
kes aussprach.
") So auch Lagardc Ges. Abb. 1G0.
M) Vielleicht sollte also die Reihe eigentlich in aufsteigender Linie
gedacht sein, so daB 'Oottfvqí der letzte der Reihe und angebliche Be
gleiter Alexanders, IlaÇa'xrjC = НапСсйЦ; aber der älteste mit Namen
bekannte Magier sein sollte.
<") Vgl. über dasselbe Schlirer a. a. О. II 808 f.
M) Für Dcinon 8. n. 98. Dagegen ist unter dem Eudoxos, der
*) Xantb. fr. 28 = Klemens Alex, бтршр. у p. 616.
84*
532 J. M а г q u u r t ,
Ея bleibt also dabei, wir können bis jetzt nicht erweisen, daß
Ktesias den Zoroaster überhaupt gekannt habe. Ob er aber nnsern
Bnktrerkönig als Zoroaster den Magier bezeichnet habe, darüber,
glaube ich , läßt sich eine Entscheidung noch gewinnen. Denn
alle in Betracht kommenden Zeugnisse "m) kennen nur einen Ma
gier und Baklrcrkönig Zoroaster, Diodor- Agnlhorchides aberkennt
keinen Magier, nur einen Buktrcrkünig. Aus diesem ein
fachen Sachverhalt ist zu schlichen, daß der »Baktrcrkönig« das
beiden Ueherlicferungen gemeinsame , also ktesianischo ist, wäh
rend derselbe erst später mit dem Magier Zoroaster verbun
den wurde. Nur so kann erklärt werden, daß Diodor von ei
nem Magier auch nicht die leiseste Spur autweist. Betreffs der
Quelle, aus welcher eventuell dieser Magierkönig Zoroaster in
die ktesianisc.be Erzählung eingetragen worden wäre, läßt, sich
zur Zeit noch keine sichere Vennulhnng aufstellen '"'). Ich
will nur hinweisen nul die enge Verbindung , in welcher dio
formell gebildet wie np. Daraja(d)- wanS. Die Verflüchtigung der Ver
bindung pr zu Ar ist schon in 'Лртч$зр1)с (Jtes. ecl. 39. 58 = Artaxsa-
Jira, sowie Tavao$a'pT|« Xen. Kupoun. С 7, 1 1 = Ktes. Tavyo£ápxir¡{ be
zeugt (dagegen will Weißbach Die Achitmenidcninschrifien zweiter Art
S. Ii) die Hérodote Koa&fpi){ entsprechende ap. Form (Il)uwaxstra le
sen). Die Erklärung ihr (ilosse ist natürlich bloß dilettantisch und
sprachlich unmöglich. Ks ist aber festzuhalten, daß Deinen , falls er
zuerst den Namen erkundet hat , langes ö gehört haben muß. Man
wird deshalb, um die avestische und gricch. -persische Form mit einan
der zu vermitteln, ohne die Annahme einer Epenthese, wie ich sie
in loupopuftort gegenüber ^мррт'тж Хярц^тои , sowie in 'Abrjvoi gegen
über 'A/.ctvii vermnthe, nicht auskommen. Man hätte also von zwei
gleichbedeutenden Formen *za"r-want- und *zar-ant- auszugehen (von
W. zar »gelb sein« oder »ergreifen, vereinigen, zngethan sein«). Daß
der /.weile 'J'heil us Ira »Kamel« ist, bezweifle ich nicht, vgl. FraSa-
oslra, Awftra - oitri. Die (»riechen konnten aber ein gehörtes Za"r-
wa(d)-u5tra gar nicht anders wiedergeben als durch ZopoáiTpTjí oder
ZmpfxtarpTjc. Auf die aw. Schreibung Zarapnstra statt Zarat-uStra ist
kein tiewieht zu le»en.
"") Zallpaton); Dind. i !) 1 stammt nicht aus Ktesias. Denn a) der
selbe ist nicht lleliginiisslifler, so wenig wie Lykurg, sondern Oeselz
geber; b) ZatlpaÚ9T7)< ist nicht = Z*paf)'j9Ti)c zu setzen, sondern = Ea-
OpaúíTTjC d. i. Xsa|ira vallista = Xsapra vairja, die staatliche Ordnung
(Lag. a.a.O. 47, 7); r.) /л'1р«е!>зтг|{ nicht aus Ktesias wegen 'Apwvot.
[An letzterem Punkte müßte allein schon der neueste Versuch Er. Mül
lers WZKM. VI 26t, den Namen Zara|)ustra von Diodors Za!)poei«r(c
aus zu erklären, seheitern. »Dieser dem Westiranischen ['ЛрегчоП] an
gehörende Name [von ihm als zDpra-usta »von der Geburt an Glück ha
bend« erklärt] wurde im Ost iranischen zuerst zu zapra-uütra umgeformt
(das, zahraustra gesprochen, im gricch. Улпроаатрт)? mit Anlehnung an
Ciupó: und ärmljp steckt), ans dem schließlich ... die Form zarap-uStra
hervorging«. Wer glaubt's?]
10°) Bei Windischmanu а. a. 0. 290.
,01) Doch laufen auch hier die Fäden (Trogus-Timagcnes?, Euseb.
ттроп. tviayf. i 9, Chron. II p. 35 Auch., Theon) in eigenthümlicher Weise
bei Alexander Polyhistor zusammen.
534 J. Marquart,
\6ца ZtupoáaTpoo mit den j(pT,ou.oí der Sibylla bei Nikolaos fr.
68 erscheinen ,оа).
Gebort also Zu>poáorp7(; der Magierkönig mit größter Wahr
scheinlichkeit dem Ktesias nicht an, so haben wir auch keinen
Grund mehr, dem Baktrerkönig des Diodor - Agatharchidea mit
Gewalt den Namen Zu>poà3Tp7(ç aufzuzwingen. Nach den Hand
schriften ist die Lesung 'О^оартт,; bei weitem die nächstliegende.
Allein daraus schließe ich keineswegs, daß schon Ktesias so ge
schrieben habe. Ich bin vielmehr überzeugt; daß der Baktrcr-
könig, welchen Ninon besiegte, bei Ktesias anonym war, und
gewiß hat Jacoby das Richtige getroffen mit der Annahme, daß
der Name '0;uápiT(í 10S) dem Schwiegervater Alexanders entnom
men ist, um dessen Geschlecht zu verherrlichen 104). Ebenso ano
nym werden z. B. bei Nik. Dam. fr. 55 p. G3 н genannt p.stot Sà
6 те ПарОоаТо; xui l'áx7¡c xa! Нахтрю; und hei Xcuophon
KopouTî. s 1, 8, dem diese Art allerdings besonders bequem ist,
6 BaxTpifuv ßaoiXeii;. Auf diese Weise erklärt sich, wie
einerseits Diodor- Agatharchidcs oder wohl schon ein Vorgänger
dio Lücke mit Alexanders Schwiegervater, eine der (¿lidien des
Trogus - Tiinagcucs aber mit dein Magier Zoroaster auslülluu
konnten 105).
Gegen den ktesianischen Ursprung der Erzählung von der
Einführung der modischen Kleidung t>, ü läßt sich nichts Stich
haltiges einwenden. Die Erzählung von der Thronbesteigung der
Semiramis bei Justin I 2, 1 — 5 setzt vielmehr eine solche voraus,
und Neuhaus hat richtig bemerkt, wie die juslinische Version ge
genüber der diodonschen rhetorisch aufgeputzt und pointiert ist luu).
Aber es läßt sich meines Erachtens auch noch zeigen , wodurch
die justinische Version veranlaßt ist. Den Schlüssel dazu liefert
jene auf den apokryphen Athenaios zurückgeführte Geschichte
der Semiramis Diod. ß 20, 3. Dcinon bei Aelian. jtwvt. 1от. с 1.
Hier erwirkt sich Semiramis auf 5 Tage den königlichen Ornat,
um so zum Throne zu gelangen, bei Justin ist die modische Klci-
1<n) Ks ist offenbar diu llerojiliila von Kphcsos gemeint, mit der
Kyros nach fr. 66 in Beziehungen gestanden sein soll, und ich vermuthe,
daß die Erzählung den Мсф/cí des Peeudo - Xanthos entstammt.
IM) Tomaschek Ceutralasiat. Stud. I (WSB. Bd. 87) 99 setzt ihn =
Waxsuwarta.
••*) Den Psendokcphalion habe ich bis jetzt absichtlich bei Seite
gelassen, da über ihn erst später unten S. 5 Mi ff. ein sicheres Urthcil
möglich ist.
,ei) Rühl's Konjektur, (laß Zoroaster und Oxyurtes »zwei verschie
dene griechische Umformungen desselben orientalischen Namens« seien,
ist einfach unverantwortlich. Natürlich kann man sich für die Ur
sprünglichkeit des Namens bei Ktesias nicht auf die »Volkssage« be
rufen, da ja die Assyrer nie bis in die Nähe von Baktrien kamen, die
Baktrer also auch nie von ihnen besiegt wurden (gegen Neuhaus 1884 S. 6).
"*) A. a. 0. 1884 S. 7.
Dio Aesyriaka doe Ktosiae. 535
Man sieht, daß bei Diod. 13, 3 nur der durch die Einschal
tung unterbrochene Satz 13,1a wieder aufgenommen ist, der uns
bei Stephanos vollständig vorliegt. Das ¿vtsóOsv bezieht eich na-
I Пrlii-.li nul' It н Ii y Ion, wie Diod. lîl, 1 noch klar zeigt.
IJclirr dm wcilern Inhalt von С. 13, die Gründung der
Kiintgshurg in Kkbatana hüben wir kein Material zur Ver-
glciclnnig. Itcmcrkt mag werden, daß stets die Form KxßaTava
gebraucht wird, während Ktesias selbst ebenso wie Herodot rich
tiger Äyßa-ava = ap. Hafigmafíma schrieb118). Ebenso müssen
wir 14, 1. 2 als kte^ianisch gelten lassen.
Schon oben habe ich die Vermutbung ausgesprochen, daß
Ktesias wohl erst die Heinirninis Aegypten und Libyen nntor-
werfeu Meli"1). 14, ¡1 sagt Diodor: u.st¿ os таота tt,v те At-
yorcTov ït:t(>.I)ï xal tt(; Atßür,{ та nXeisTa xaTaaTps'J/apiv»)
— 4 irJt 8s toÚtow ysvopsvr, tí¡; Aiihoria? éírijXÜe та тгХеТзта
xaTasTps'f op.ivr( xaî та хата tt(v y»ópav llsojpsvr, irapá8o£a.
Die erst ere Angabc wird bestätigt durch a 5G, 5 : oùx áyvoíü 5'
"j'i irspî -mV £tpT,u.¿vo)v ir^Xewv (Habylon tind Troia in Aegypten)
ктг(з(а: ó KvfSio; ota'fópm; iaiopr,«. <рт,за? tcov рета ^ецлра-
pi8o; г а р а ß aX¿ vtoí V g i ; AïyojrTb'v Ttva? èxTixsvai таота;,
à-ô tiôv tStcov irarpííoiv fhuivoo; tt(v irpo3T¡yop(av. Dies setzt
doch wohl eine kriegerische Expedition gegen Aegypten voraus.
Sehr beachtenswerth ist hier auch, mit welcher Scheu Agatharchi-
des seine eigne Meinung seinem Landsmann gegenüber geltend
macht, und schließlich mit den Worten (§ 6) nepi 8s toÓtídv то
piv аХт,!)з; sxDíaílai ргта axptßsfac où páStov, t¿ 8' evaYpa'fíjí
а;'.Лз'д та ota-fmvoúpsva 7tapà toÏ; ооуурасрeüaiv avayxaiov, Sirio?
àxipaw: т, irsp! xifi àXT(!)s(a; xpbi; аттг)Р.с(кт,та1 toÍí àvayi-
voj3X'j03tv die ganze Sache in dubio zu lassen ,l5).
Die zweite Angabe bezüglich der Eroberung Acthiopicns wird
als ktesiauisch durch Justin I 2, 8 bestiltigt und steht scheinbar
mit der eignen Ansicht des Agatharchides у 3, 1 in Widerspruch:
üspt'paptv os, Tfù píysílsi tcov emßoAüv xaî irpá£s<uv 8iu>vopa3-
pévTjV, ïrX ßpayu тт(; AfÜioirfa; TtpoeMoöoav àitoyvûivai tt(v st;1
то oóp-rrav sllvoç зтрате(ау. Hier bat es Agatharchides also vor
gezogen, sich mit Ktesias in gar keine Diskussion einzulassen,
sondern einfach seine Ansicht hinzustellen. Doch verräth er
sich auch an der ersten Stelle 14, 4 deutlich als Diodors Vor-
lago durch die irapáoofca , von denen nun ein Beispiel ange
führt wird.
'") Warum bei Diodor und Pliotios dies Zitat dann weggelassen
wurde, ist hier nicht zu untersuchen.
»•) Strab. iç 778.
m) Die kurze Beschreibung der Bestattung Diod. у 9, 4. Strab.
p. 822 gebt wohl uiebt direkt auf Agatharebides, sondern Arteuiiuor
zurück ; 8. o.
Die Assyrmka des Ktcsios. 543
»•) De elocutione § 218 ff. (Ctes. fr. 27. 42). Stammt die Schrift
itcpl íppiTjVEÍot auch wohl erst aus der Kaiserzeit, во hat ihr Verfasser
doch gute alte Quellen benutzt.
I)io Assyriaka des Ktesías. 545
mythologischen яп erkennen lse). Dann gehört aber auch die Be
fragung des Anilin 1 4, 3. 20, 1 , welche den Mittelpunkt des
Ganzen bildet, derselben l''iilirik an. Wir troffen also in der
Athethcsc des Ainnionorukels von ganz anderem Wege her mit
■Tacoby und Gutschmid zusammen, welcher hier wie so oft mit
genialem Blick das Richtige durchschaute 13n).
Für den ktesianischen Ursprung von 20, 1 könnte man noch
den Traktat •(walmz èv коХгр.. oovst. x. àvôp. 1 ins Feld fllh-
гсп'31). Man könnte sich dabei darauf stützen, daß z.B. noch
der Dativ Ovvsm ohne Zweifel aus dein ionischen Genetiv Owen
(Nik. Dum. Гг. I) ihIhIiumIi'ii ist. Vgl. I 'alisan, i 25,5 u. ö. /\s-
oysoi; aus dum Genetiv Лгоугш 1:1 '). Man könnte sogar statt 2i-
u/Ssvto; vcrniutlieu i.!¡j.(|i)-fi» Övto;. Allein gerade die erstgenannte
Form beweist hinliinglich , daß der Vcrfort.igcr des Exzerpts den
Hchrifl steiler, den er zitiert, selbst nicht gekannt hat. Denn sonst
wäre ein solches Mißverständnis unmöglich gewesen 18S). Abge
sehen davon, daß sieb die Worte sirißooXsuüstaa ôè uno toó oíoü"
Nivúou ítsXí'jttjJev nur vermittelst bekannter exegetischer Haus-
mittclchen, wie sie in der harmonistischen Bibelexegcse üblich sind,
mit Diod. 20, 1 in Einklang bringen lassen , zeigt eich aber die
Haltlosigkeit der Veimuthung, daß der Anonymus direkt auf
Ktesias oder einen Ktesianer zurückgehe, besonders in c. 2, wo
der Medcrkönig (/\3TipàpT,ç) ó IUpa«7>v pooiXsùç, llipay,; genannt
wird. Es bleibt also dabei, daß der Anonymus günstigsten Fal
les ein Glied der agatbarchidischen (nicht diodorischen) Version
oder einer dieser vorangehenden Phase darstellt1'4).
Mußten wir oben der Darstellung des Diodor - Agatharchides
über die Nachstellungen des Ninyas den Vorwurf machen, daß
ihr die Motivierung fehle, so finden wir dagegen bei Trogllfl-Justin
gegenüber Nikolaus eine zugespitzte Motivierung. Hei der Erör
terung dieser Geschichte hat Neuhaus (a.a.O. 1884 S. 9) natur
gemäß mehr Glück als auf seinen gelegentlichen ktesianischen
Hpazicrgäiigen. Wie bei Diodor ist es auch bei Justin der Se-
,SIS) Bereits Konon îir(-yr(fi.. IX (zur Zeit Caesars unit Oktavians) bei
Photios ßcßX. p. 132a kennt denn auch die wirkliche Vermählung des
Ninos = Minyas mit seiner Mutter Seminoma (vgl. Geizer S. Julius
Afrikauus I 76 n. 2) und schon Sueton hat ausdrücklich die Beziehung
auf jene Sine: Afrikanos hei Job. Autioch. in Cranieri Anecdot. Paris.
II p. itöti : ¿xfjÍTT(0£ Ntvc/í, ó ¿XAoc uiôî Kpóvou, osti; xal tí(v éauxoü |it¡-
xipa le|j.íf<a|j iv t/aße yuvaïxa. o ú vóu.ot lUpoacc ïa|ieïv Tas éauriûv
(jiTjTépoç xai tiî àôe).tta's = Chron. Pasch. p. 07, Bonn.
,M) A. v. Gutschinid Kh. Mus. 87 (1882), 548—555. Weder 1884
noch 1886 zeigt Neuhaus Bekanntschaft mit diesem Aufsatz.
"') Euseb. Chron. 1 59/60 Schöne. — Aus Knsehios kennt Moses
von Khorcuc I 18 den Kcphuliou (Gutschmid Ueber die Glaubwürdig
keit der armenischen Geschichte des Moses von Khoren 27 f., jetzt
Kleine Schriften III 312 f). Für die Haupterzählung c. 17 dagegen will
e'r dem Mar Iba Katina [Lagarde Ges. Aldi. I7Ü, 17. l'urim 40 n. Aga
thaugelos 141 n. Baumgartner ZDMG 40, 495 u. 600 n.j gefolgt sein.
Dio Assyrinka des Ktcsias. 547
sias zwischen 21, 7 und 22, lb cinc große Lücke, und wir müs
sen es bis zur Behandlung der Königslistcu aufsparen , die etwa
noch vorhandenen Trümmer derselben zu durchmustern und zu
sammeln.
Da Pscudokephalion neben seiner ktesiastischen (Trogus - Ti-
magenes) , wie wir oben sahen , auch eine sehr gute ktesiauischo
Quelle benutzt haben muß, so wird es wohl keinem Bedenken
unterliegen, die folgenden Sätze des Kephalion, Diodor und Athe-
naios zusammenzustellen und als ktesianisch zu reklamieren w") :
Kephalion bei Eueeb. Chron. 1 С 1/2. Diod. 21,8 irapaitXijoiuK Si тойтц» xol
Kai це8(ста1 xal tmv Xoutüv ■ — naï{ oí Xoinol ßaotXct;, naïi irapá Jtarp¿; 8ta-
irapà натрое ¿x6cyó|Uvo; TTjV óp/VjV -■ btfú\ui<ti т/jv àofj(l
то yàp dit«íXi|«.¿v тс xol àtfiXoxivouvov 21, I то cpiXoroXepiov xal xtxivouvcu-
xal pvatxuiocc oùtoïî í,v dltfaXé»- ¡i¿vov tÍjí ц/(тро; oùîau.m{ £т|Хтаа{.
üvoov yap ífuvov oooé ti аитоЕ; évepyov Dioil. '¿'¿, 1 oía то |j tjÔèv ил aÙTiûv
¿jTpVjaaeTO, ooîi ¿tupa тс; aùroùî zXîjv irenpà^ttai u.vV|u.7|ç á£wv.
aï Tt naXXaxtöci xal tiuv aVjpiöv ol Atlieu. ifl 628 Kai outoî oùv, fvíov
yuvaixcíiOeeí. pévmv xal Tputpiiiv, un' oùoevôî émji'iîo
eí u.?j úttó tiïiv i'jvou^mv xal ti»v íouuv
yuvatxiüv. ■
Man sieht aber zugleich aus Athcnaios, wie sehr bei Diodor
und noch mehr bei Kephalion die Sache verallgemeinert ist, bei
letzterem in der Weise, daß, was bei Ktesias zunächst von Niuyas
ausgesagt war, die Хшк'Л pasiXsî; ziuii Subjekt erhält.
Von der ganzen spätem assyrischen Geschichte, behauptet
Diodor, ji¿vr( "¡á[j tetïu^îv ovoYpatpTji i¡ ъщу Usina зорра-
yla toï; lptualv óit' Aosupúov, rj; 1зтратт(7Е1 iMspvcov ó I líhuvciCÍ.
Friamos, der Vasall des Königs von Assyrien, bittet, bedrängt
von den Hellenen unter Agamemnon, seinen Lehnsherrn Tcutamos,
den zwanzigsten Nachfolger des Ninyas, um Hilfe. Dieser schickt
ihm 10000 Aethiopcu und ebenso viele Susianer unter der Füh
rung des Meinnon, des Sohnes des hochangesehenen Heerführers
der Ferais, Til bonos, Hierauf wird Mciuiioii verherrlicht und
seine Bauten erwähnt und alsdann eine abweichende Sage der
westlichen Aethiopen berichtet, welche den Memnon für sich in
Anspruch nehmen und sich auf eine alle Königsburg berufen, S
psypt той vûv ¿V4|iáCs?tbxt foot MípvóvEia. IKmi Meunions-
burg erwähnt nuit auch Agalharchides Ttspt xifi spoîlpàç ilaXóo-
arfi p. 128 лоте piv Aiíhómov iiti tt(v Ar,'oifcov 7tXt(í)oo; ouv-
eXUùvtoî xol iroXXo xàt irtiXsi; ett( <ppoopT,aavTOí , útp' cóv xal то
Mspvlvsia oovTETEXiaüot tpaaí, und es ist klar, daß wir in diesem
Satz des Diodor einen Zusatz des Agatharchides zu erblicken
haben, wie denn wohl auch Strub. i£ 813 über Artemidor auf
ihn zurückgeht. Allein daß nun auch der Schlußsatz itspi psv
o3v Máp.vovoí toioût' ¿v Toiif ßaaiXixal; àvafpocpaîç íaTopEÍaDat"
tpaoiv oí ßopßopoi und der ganze § 5 dieser ägyptischen Sage
angehören noil, wie Jacoby behauptet, int eine ganz andere Frage.
Die Einwendungen die Krumbholz (8. 334) dagegen vorbringt,
sind freilicli ganz ohne Pclang und es muß in der That, wie Ja-
coby mit. Recht hervorhebt, die Art der Berufimg auf die ßaoi-
Xix'/l áw¡{Mfai im höchsten Grade auffallen. Während man nach
¡12, I schließen muß, (biß KtesiiM behauptete, die persischen ßa-
oiXtxal oi<pl)spai seihst eingesehen und ins Griechische übersetzt
zu haben , so würde aus 23, 5 , wenn man dies als Referat dee
Klesias bclrachlcle, nothwendig folgen, daß er seine Nachrichten
von J'ersern hatte, die ihm dieselben als aus den Reichsannalcn
geschöpft bezeichneten. Damit wäre er also ganz bedenklich aus
der Polle gefallen, w;ls ihm nicht wohl zuzutrauen ist. Allein
diese Schwierigkeit nun dadurch lösen zu wollen, «laß man die
anstößigen Worte nur auf § 4. Г» bezieht und die ßaotXixat àva-
ypa'ía( als ägyptische Königsannalcn auffaßt, geht ebensowenig
an. Ich will gar kein Gewicht darauf legen , daß in § 5 die
Zahl der Ililfsvölkcr genau dieselbe ist wie in § 2. Allein wenn
man das ganze Kapitel durchliest, so muß jeder Leser den Ein
druck empfangen, daß die otvot-'pa'.prt der den Troern von Memnon
zugeffthrten llilfstruppen , welche Diodor allein noch aus der a 8-
syri sehen Geschichte zu berichten weiß, mit jenen ßaoiXtxal
àva-fpwfaf über Memnon aufs innigste zusammenhängt, d.h. daß
nach der Meinung des Verfassers die ivavpacpTj jener assyri
schen Expedition eben in jenen ßaatXixal àvaifpotçai enthalten
war, womit dann aber nur assyrische oder persische Annalen ge
meint sein können. Hütte der Verfasser ägyptische Annalen
ini Sinne und drückte sich dennoch so aus, wie er gelhau hat,
so wollte er absichtlich mißverstanden werden, was aber doch
immer einen ganz bestimmten Zweck voraussetzt, von dem ich
hier nichts sehe. Daß der umstrittene Satz nicht Eigenthum des
Ktesias ist, darin stimme ich freilich mit Jncoby überein, sei es
nun, daß Agatharchidcs sich die Benutzung der persischen Ar
chive, auf welche Klesias sich berief, ähnlich vorstellte, wie er
selbst von den ägyptischen àv«r,'potcpa( durch die Priester Kennt
nis erhalten haben will '"), sei es daß irgend ein anderes Miß
verständnis vorliegt.
Daß wirklich Ktceias von diesem Zuge des Memnon berich
tet hat, beweist besonders Piaton von., p. 685: xotOáirep oí Ttspl
то iXtov oixouvts; тоте , 7ti3TeóovTe? т-fl tñv Asoopícov Sováfiei
TTSpl TT(v Nt'vov fsvouiviß , f>potaoví|ievot tÔv it¿Xsu.ov ifretpav tÔv
етг( Tpofav. fjV -yàp en то тг(; àpyr^ èxst'vr(ç з^т,и.о то ош^ил-
vov où otxtxpov хтХ. Da sich Jacoby's Hypothese von einer Thei-
lung von c. 22 in zwei unabhängige Periclite als unhaltbar er
wiesen hat, so können wir jetzt auch den Tod Memnons durch
die Thcssalcr, der von Diodor und Kcphalion gleichmäßig berich-
tet wird, als ktesianisch registrieren. Und nun entgehen wir auch
der sonst entstellenden Schwierigkeit , nehen jenen beiden ktc-
siastischen Quellen noch eine Benutzung des Agutharchides durch
Pseudokephalion statuieren zu müssen.
Wir nähern uns jetzt dem Ahschluß der assyrischen Ge
schichte unter Sardanapal. Für dieselbe besitzen wir noch zwei
ziemlich ausführliche Bruchstücke bei Athenaios und Nikolaus.
Ich hal>o nun gar nicht die Absicht , mich mit nieinen Vorgän
gern, namentlich mit Krumhholz, lange auseinanderzusetzen. Hier
hat einmal Neuhaus schon an der Hand des Justin das Bichtige
gestreift '**). Zunächst will icli bemerken, dall 23, 4 тоюОто; о'
S)V Tov Tp¿itov où (xóvov auT¿? a t о у p ш ; xa-Éorps^s t¿v ßiov,
àXkà xat TT,v Aooupduv T(fEu.ovíav apor,v àviTpî'!/î unter den er
haltenen Versionen weder zu der des Ktcsias143), noch auch zu
der des Kleitarchos u*) , sondern allein zu der Vulgiirtradition,
welcher Duris folgte, stimmt. Athenaios p. 529 erzählt, wie Ar-
bakes den Sardanapal unter den Weibern angetroffen habe: oí
piv itoXAoi, ujv èoTi xai Aoöpt? , ÍTropoóoiv Útto toutou à-favo-
xTYjoavTo? , et toioûto; omiîiv ßaaiAetisi , aoyxsvT7(il¿vTa ¿jtoila-
veTv. Dali auf dieses Ende mitten im Unrein die Bezeichnung ai-
oyptuç in vollstem Maße paßt, braucht nicht weiter ausgeführt zu
werden, und es ist klar, daß bei diesen Worten Agalliurchides
den Duris oder einen jener hoXagÍ vor sich hatte. Wenn es
sicher wäre, daß unter dem Choirilos, der nach Aniyntus im drit
ten Buch der атаОро! l46) jene Grabschrift in Verse gebracht
hatte, der Zeitgenosse Alexanders ans lassos zu verstehen sei, so
hätten wir alsbald auch allen Grund, jene Grabschrift bei Diodor
derselben Quelle zuzuweisen wie § 4. Dagegen spricht nicht, daß
dieselbe in dem Zitat aus Duris bei Athenaios nicht aufgeführt ist.
Denn Athenaios hatte sie schon rt p. 336 nach Chrysippos ge
geben.
Doch fassen wir einmal den Zusammenhang der Er/ähluiig
ins Auge. Bei Athenaios p. 528 heißt es : Von gleicher Art
wie Ninyas war auch Sardanapalos. Ein Mcder nun Namens
Arbakcs, einer von den Heerführern, wußte es mit vieler Mühe
mit Hilfe des Eunuchen Sparanicizcs durchzusetzen , daß er den
Sardanapal zu sehen bekam. Wie er nun eintrat, sah er ilcit-
des Nínyas und seiner Nachfolger behandelt. Soll also (110 Notiz
des Diodor-Agatharchides nicht der reine Schwindel sein, so bleibt
nur übrig, die Koiijektur Jacoby's (a. a. О. 604) anzunehmen und
¿v 711 öeurépq fiífíiup als aus év ril ö' entstanden anzusehen. Nur
dann steht auch der diodoriscbe Auszug aus der modischen Ge
schichte in einem Verhältnis zum Umfang der nssyrischen Ge
schichte.
Die Besprechung der Dauer des assyrischen Reiches 11011111
ten wir uns 1111- die Behandlung der пазух-111011011 Königsliste vor
und gehen nun zum Abschnitt über die (ilialdiier 0.211— :il über.
llerselbc gehört Init c. (7) ‘.l--Yltl 1111111 enigste '/.umlnnu-n. 111111
er nicht auf Ktesias zurückgehen kann, wird allgemein anerkannt.
Daß er aber auch nicht direkt aus Потапов geseböpl't sein kann ‚51),
(1111111- hat lx'runibliolz selbst ein nicht unwiclitiges Moment beige
bracht. Allein daß Bcrossos nichts desto weniger die Grundlage
gebildet hat, sieht man schon aus 31, 9: êriîiv ì'àp émoi mi tsr
‘rapáxovra pupiáöaç mi rpei; ¿nl raómi; Ziháôa; si; rip ‘Ala
Eávôpeu ôiáfíaew -(s,'cvs'va¢ zarapcilnoücw, de’ Erw rfi :relativ
ipëavto ‘ciiw cierpwv toi; napatnpipai; aotsîeiiai.
Diese Zahl ist keineswegs die des Beressos, aber sie setzt ihn ver
aus. Leider fehlt uns auf seiten des Beressos das Material, um
hier die Uebereinstimmungen und Abweichungen 1111 Einzelnen
nachweisen zu können. In besserer Lage sind wir bei c. 10.
Wie bereits oben bemerktm), enthalten die Worte 10, l où Ез—
р1ро11цбо;, àHJî Two; ösrapcv Ёброо [mailing lataaxauaails'vîe;
eine stillschweigende Polemik gegen Ktcsias, und gegenüber seinen
Aufstellungen wird hier im wesentlichen die berossiscbe Version
vertreten, jedoch mit sehr bemerkenswerthen Modifikationen. Witb
rend es bei Berossos heißt 11111 zaransoáoa; r'iv minorisvev ups
pastfiv парадами (6 Naßeoxeöpósepeç) ¿mi r'i rip; ‘,'ovaixa
with?) êmilolniv та; finale; 610115721"; rsilpflppív'l,v :2v mi; wird
111,11 M1,l`»t'av Tiiiroiçm'), ist 1101 Diodor 111111 dem liabyIonierkiìnig
Nabukodrosor ein Xópe; 110011560, ans der Meden-in ‘rinuir'lh 'Foch
ter des Astyages und Gemahlin des Nabukodrosorwl) tinr 01110
10H, rraÃÄaxi, von persischer Abkunft geworden: raúrnv
'ïáp (ращу oöeew rfi тёщи; lisp-.riña mi rob; év roi; ¿peut Àsipiiwa;
êanTeôeav àiu'inai rdv ßustÀáa pali-ìpf/cilat ¿ad ti; той ',w
‘roopïeieo çiìúrezvi'aç rilv ri; llt-.psíöeç Xdipa; iôiór1,ta. Daß
hier aber eine literarische Abhängigkeit vorliegt, nicht etwa nur
unabhängige Benutzung derselben Sage, zeigt sich schon daran,
daß die Gemahlin zur гамака wird: dies entspricht ganz der
"*) Vielmehr setzt die Geschichte Пег ЕгЬсЬипц des Kyros, insbe
sondere die Holle des Itiihylouiors voraus, clii.lt lialiylnnieii eine einfache
Sut raiiie war and eventuell wieder wie zu Arlmkes Zeit dein halt, (ic-
nosscu als Unterkouigthum verliehen werdeu sollte.
'**) Damit erledigen sich Neuliaus' Anstrengungen , dem Ktesias
einen babylonischen Krieg des Kyros nachzukoustruieren (1686 S. 3 ff.).
m) Ygl. oben S. 544 n. 128.
Din Assyriaka Лея Ktcsias. 561
Dingen vor allem dem Polyklcitos von Larisa gefolgt sei, nml
daß dieser, v/o er, sei es wie Duris in gelegentlichen Üciucrkuu-
gen oder Exkursen ältere persische Ereignisse erwähnte, gleich so
vielen uudern eine Mittelstellung zwischen Hcrodot und Ktesias
einnahm.
Nachdem wir nun auch die modische Geschichte bis zum
Schluß verfolgt, haben wir noch festzustellen, mit welchem Buche
Ktcsias die modische Geschichte abschloß. Zwar wenn wir dem
Photios unbedingt vertrauen dürften, so hätten wir die Antwort
bereits: dieser sagt nämlich oAV sv |iiv тоТ; lïpuiiot; ç та te
Aaoúpia SiaXajißavei xal coa яро тшу llspaixcov , áit¿ pévroi
той С та Ilsparxá o4e£sp^eTai. Man könnte nun, besonders du
die Geschichte dos Kyros so viele Bücher umfaßte (bis XI incl.
§ H), im Zweifel nein, wo dein Verfasser dio eigentlich persi
sche Geschichte bcgiiiui, oh nicht etwa bereits mit der Jugciid-
geschichte des Kyros? Dafür könnte mau etwa noch geltend
machen, daß тип dann für die eigentliche modische Geschichte
mehr liaum gewänne, insofern nun die ganze .liigcndgoschichtc
und der Aufstund des Kyros bereits ins 7. Buch verlegt werden
müßte. Allein § 2 zeigt ganz unzweideutig, wo dem Verfasser
die persische Geschichte begann : nuch der Gefangennahme des
Astyugcs wur die Hegemonie ebenso selbstverständlich auf die
Perser übergegangen, wie einst nuch dem Tode des Surdanapal
auf die Meder. Wir brauchen aber für die medisebe Geschichte
auch gar keinen großem liaum zu statuieren als zwei Bücher.
Denn der wichtigste Theil der Geschichte dos Arbakes fiel noch
ins IV. Buch, von den übrigen Königen aber wußte er allein von
Artaios und Astibarae etwas zu berichten, wozu dann noch Astya-
ges' Entscheidungskampf kommt. Diese Ereignisse können in
der That kaum mehr als 2 Bücher ausgefüllt hüben.
"•) So hat aber die Sache offenbar schon der jüdische Hellenist
Eupolcmos, ein älterer Zeitgenosse des Agatharchides (sein Werk schloß
ah mit dem Jahre 158 v. Chr.) und vielleicht mit dem Gesandten des
Judas in Koni 1GI (a Nakk. 8, 17 f.) identisch (Joh. Freudenthal Ale
xander Polyhistor S. 124. 127), aufgefaßt, wenn er den Meder 'Aoti-
ßapTji a. 597 zum Bundesgenossen des Naßou/oSovo'aop macht (Euseb.
npoir. tbajj. 0 39). Natürlich hleiht da außerdem nur noch für éinen
König bis auf Kyros Наши. Bei Ktesias aber hieß der dem Astibares
gleichzeitige Itnhylonicrkönig sicher nicht Naßoo/oiovo'sop. Da nun
nicht daran zu denken ist, daß derselbe etwa den Ktesias benutzt hätte,
und er auch wohl den Agatharchides noch nicht benutzen konnte , so
hat man also eine gemeinsame Quelle beider zu statuieren. Eine solche
bililet auch die Voraussetzung der Bücher Daniel und Judith.
'") Dies halte ich schon im Januar 1888 sclhstsländig gefunden,
als ich nachher zu meiner Prende sah, daß auch Nöldekc Aufsätze zur
persischen Geschichte S. 3 unabhängig darauf gekommen war.
36 *
564 J. Marquart,
l78) Oie Herrschaft der Assyrer endigt ihm mit Sardanapal Euseb.
P 58"•)
„. Auch Geizer muß dies anerkennen, wenn er Abydenoe den
Kastor benutzen läßt «ohne indessen auch die willkürlichen Fälschun
gen von Kastors Liste von diesem zu übernehmen« (II 32). Als ob ein
solcher Eklektizismus so leicht und die Urquelle, Ktcsias, so bequem zu
erreichen gewesen wäret
1M) Geizer а. а. 0. II 34.
m) Geizer а. а. О. II 97.
50« J. Marquai- 1,
Bt,Xiu)(oç im Jahre 641 der Aeeyrer ,8il). Eine wiche Halbie
rung der Jahre hat aber doch nur dann einen Sinn, wenn sie
mit der Mitte der Regentcnlistc zusammenfällt.
Dies ist aber hier nur dann der Fall, wenn mau die restituierte
Liste von 30 Namen zu Grunde legt, denn dann eröffnet BiXipo;-
Вт/ш^о; als No. 16 die zweite Hälfte, bei Kastor aber stünde
vielmehr ВгЦтара; No. 20 un der Spitze der zweiten Hälfte.
Wenn uns also Abydcnos' Dauer des assyrischen Reiches nicht
ausdrücklich überliefert ist, so dürfen wir doch ganz zuversicht
lich annehmen, duß er der Urheber der Zahl 1280 war und
sie zuerst in 2 gleiche Hälften von je (¡-10 zerlegte. Da ilini
Kastor all dies entlehnte, но konnte Knsc.hins mit einigem Rechte
behaupten (I 53 зо): (Al) non hic (Aliytlcnns) solum, seit etium
Kastor in primo Cltronicoium brem volumiue, ad lutins exempli
[wohl nicht wörtlich zu übersetzen !| formant usque ad sin
gula! syllabus de Assyriorum regno «narrât. Letzteres ist
jedoch cum grano salis zu verstehen. Abydcnos' Liste unter
schied sich vielmehr für uns sehr wesentlich von der des
Kastor. Denn sie enthielt nur 30 gezählte Könige. Sic mußte
also die großen Einzclpostcu des Ktcsias im wesentlichen beibe
halten , und dies ist der Grund , warum sie wie alle ähnlichen
Listen unterdrückt wurde und nicht auf uns gekommen ist.
Wir haben oben gesehen , daß bereits Agatharchidcs und
höchst wahrscheinlich noch Abydcnos eine Liste von nur 30 As-
syrerkönigen gekannt haben. Es erhebt sich aber nun die Frage :
haben wir damit endgiltig die ktesiauischo Liste erreicht ? Wir
haben bereits oben bemerkt, daß Kephaliou nur 113 Assyrerkönigo
gelten ließ. Insbesondere aber ist seine Angabe merkwürdig:
vMittesimo décimo tertio anno rex Assyriorum fit Surdunupalhtst.
Soviel ist nun von vorneherein klar, daß diese Angabe nicht etwa
aus einem kastorischeu System stammen kann. Denn Kastor
rechnet bis zum l'ode des Tentamos nur H!)H Jahre. Da aber
jener Ansatz mit Diodor [-1 22, 2 anfs genaueste übereinsliuiint
lind wir bereits einmal funden, daß dein Kephaliou neben andern
(Quellen auch eine sehr gute ktesiauische zu liebele gestanden
sein muß183), so werden wir denselben für das Ende des
T cutamos als ktesianisch ohne weiteres anerkennen müssen.
Darnach hätten also die 22 Herrscher bis auf Tentamos 1012
Jahre regiert, d.h. es cutlielcu auf jede Generation (тгой; кара
катрос J¿aóey_¿u.£voí tt(v àp/T,v ) 46 Jahre. Dabei denkt man
unwillkürlich an Herodot- а 7: "A'íptuv pèv fáp ¿ Nfvoo too
Bt)Aou too 'AXxaloo тгршто; HpaxXsi8¿u>v pocaiXeùç IféveTo l'ap-
8t'u)v, KavBaúXTjí Sé ó Морзои Sototoí. — itapá toótcov 'Hpa-
xXetSai á7tiTpa<f>0évT6í lo^ov rJ¡v àpyjp ¿x Ueonpouíou, áx SoÙàt(ç
Die Assyriaka dos Ktcsias. 5(5!)
"•) Hier ist zu lesen lu>{ той ца' [Ma] КоохоМрои той xai 2ap-
oavaraíXXou (Qelzer a.a.O. II 204 n. 1), indem KOCKOAEPOC aus
КОГКИЛЕРОС entstanden ist, wie АСХАЛ10С bei Synk. p. 2324 aus
[М]АГХАЛ[А]10С.
,M) Qelzer a.a.O. II 204.
"') Schwierigkeit macht auch schon der Umstand, daü jene 1012
Jahre sich eben nur auf 22 Herrscher mit Ausschluß, vou Sarduuapal
beziehen, die aber, wie gezeigt, eine geschlossene Gruppe bilden.
Din Assyrinka des Юсмшм. 571
Vellcius 1 G, 2 und Kcphalion suchen wir jenen Doppelnamen ver
geblich.
Nachdem alle* was zu f ¡ nii.slcii der TJrMprünglichkeit der 23
kephalioiiiHchen Könige angeführt werden konnte, zu keinem durch
schlagenden Resultate geführt hat, so müssen wir nunmehr einen
radikaleren Weg einsehlagen, um zum Ziele zu kommen. Einmal
angenommen, nur die 23 Könige des Kcphalion stellen die wirk
liehen Assyrcrkönigc des Ktesias dar, so werden wir dennoch die
7 ülicrsehüssigen des Diodor- Agatharehides und der nichtinterpo-
liertcn Listen nicht, schlechtweg als ans der Luft gegriffen ansehen
können. Denn die betreffenden Namen wären immerhin von
einem andern als Ktesias nicht, so leicht zu erfinden gewesen.
Welche .Stellung sie aber bei Ktesias eingenommen hätten, darauf
könnte uns der Name 'OçpaTavijç leiten, der ohne Frage (durch
Ktesias i vom persischen Namen des Euphnil, UfrñtllS gebildet
ist: man würde also etwa die. babylonischen llntcrkönigc der
Meiler von \\i).zv>; bis Nävotpo;, d. h. die iieiibabylonischen Herr
scher in ihnen vermuthon, und die wirkliche Anzahl derselben
würde nur um 1 hinter der ktesianischen zurückstehen18"). Daß
der erste König jener Reihe eivaîoç (im Xpovo^p. aúvT. Br(vsùî)
und nicht WéklT>; heißt, würde noch nicht, dngegen entscheiden "").
Den Namen IIKAKCVC selbst könnte man in dem HKAKUVC,
wie 11т,А.туо; П. bei Alexander Polyhistor und Hion , bezw.
BKAIMOC (aus Ri: \ll'0-), wie er bei Kcphalion heißt, wieder
erkennen wollen. Allein die Frage ist, ob damit der BsXî3i>î
des Ktesias gemeint sein soll. Eine derartige Vorausnahme des
Hs/.îtj; hätte doch nur den Zweck haben können, zu verdecken,
daß in den Königen No. 23—29 nicht assyrische, sondern ba
bylonische Herrscher steckten. Dänin konnten etwa Leute ein
Interesse Italien, deren eigner Theorie über den Untergang des
babylonischen Reiches die ktesianische widersprach, und die des
halb jene (der Voraussetzung gemäß) babylonischen Herrscher zu
assyrischen stempeln wollten. Gerade in denjenigen Listen nun,
die jene Könige als assyrische in Anspruch nehmen, finden wir
aber den Namen ИгАгзо: für Wtfjnyuç nicht, sondern nur bei
Kcphalion, der gar kein Interesse danin hatte, den babylonischen
Ohanikter jener Könige, falle sie wirklich solche waren, zu ver
hüllen, und bei Alexander Polyhistor dem Mcrossisteii. Noch be
denklicher muß es machen, daß wir den Namen Nàvotpoç bezw.
"•) Ferner würde ihre Dauer bei Ktesias 268 Jahre, wenn man die
20 Jnlire des Sardnnapal in den Listen des Ensebios von 288 (1300—
1012) abzieht, ihre wirkliche Dauer vom Untergange Ninua's bis auf
Kyros (600—538), 68 Jahre gerade um 200 übersteigen, genau so wie
die ktesianische Dauer der Mederherrschaft (350 Jahre) eich zur hcro-
doteischen (150 Jahre) verhalt.
'"*) Denn nach den andern Proben könnte man darin irgend eine
Verstümmelung, sogar eines Ethnikons vermuthen ([ ] fijveloc).
572 J. M a rq uart ,
"Avvapoi in unserer Lisio vergeblich suchen ,9W). Die Kulsclici-
dung bringt über die Rechnung.
Ziehen wir von 1300 "") jene 1012 Jahre ah, so crhultcn
wir fiir die Nachfolger des Tentamos inkl. Snrdanapal 288 Jalire,
was auf die Generation 3ü .labre ergibt, also gerade 10 Jahre
weniger als bei den ersten 22. Dali dies Verhältnis ein zufälliges
sei, wird niemand behaupten wollen. Die 8 bilden also eine ge
schlossene Gruppe, welche durch Abstreichen des Snrdanupal zer
stört wird. Schon darum kann Sardannpal nicht von den übrigen
7 getrennt werden. Wollte man aber dies in der That versuchen,
so müßte Ñañaros — 'Axpor/ávr,; in die Zeit des ApTotio; von Me
dien fallen. Zieht man von 288 die 20 oder (bei Kastor) 30 .Jahre
des Sardannpal ab, so bleiben fiir die Moderkönige nach dein
Sturz des Ñañaros nur mehr 82 bezw. 02 Jahre übrig, während
dieselben nach Artaios' Tod in Wirklichkeit nach ktesianischer
Rechnung noch 132 Jahre geherrscht haben. Der Versuch, deu
Kephalion zu retten, ist also endgiltig als gescheitert zu betrach
ten und anzuerkennen , daß er die 7 Könige von Tentamos bis
Sardanapal eigenmächtig gestrichen hat.
Damit wäre denn die von Diodor - Agatharchidos voraus
gesetzte Liste als die cchtktesianischc sichergestellt. Ehe wir es
aber unternehmen, sie auch in den Zahlen der Hauptsache nach
ZU rekonstruieren, pit es, die Z n sül y. o d o r l/i s l с n zu einzelnen
Namen auf ihre Herkunft zu prüfen, also zu untersuchen, ob
dieselben abgesehen von den oben nachgewiesenen Interpolationen
im wesentlichen genau den Text des Ktesias wiedergeben. Als
die älteste uns erhaltene Liste haben wir die des Kastor anzuse
hen, von welcher die übrigen wieder mehr oder weniger beein
flußt sind. Sic ist uns in den Excerpta Burbari m) modifiziert er
halten und von 'Geizer mit Glück wiederhergestellt worden "*).
Gleich die Verknüpfung der assyrischen Könige mit den italischen
Urkönigen gellt (über Afrikanos) auf Suelon zurück m). Der
Nachfolger der Scmiramis heißt Zinos. Dies (gr. /.II NAC) ist
natürlich aus ZAiMIIC entstanden, wie das authentische Zitat aus
Kastor bei Eus. Chron. I 55 e Zumes qui ti Ninuas beweist.
Dieselbe Notiz lesen wir auch bei Hieronymus im Kanon u. Ahr.
53 »Zaiitcix qui cl Nini/tu«., bei ftynkellos p. 181 щ Ntvúa; <¡ xett
"*) Es ware falsch, sich «n den Eiiphralkanal 'Axf,a'xavt>{ bei Aby-
denoe (Ensch, крон, tbi-jf. 0 41, 7) zu erinnern und 7.11 vermut lien, daß
'\x¡ia-¡á4i¡i neben 'IlmaTcfvTjC erst von Ahyilciios an Stelle eines andern
Namens eingesetzt sei. Denn jener 'Axpdxavoc lierulit höchst walusiliein-
lich auf einer falschen Lesart (Gutschmid bei Schöuc Eoseb. Chron. I
40 п. 1).
'»') Von der Glosse bei Agath. ß 25 könnten wir erst dann Ge
brauch machen, wenn sie sich anderweitig bestätigte.
,и) llei Ensch. Chron. I app. p. 213 „ ff. Schöne.
'»•) А. а. О. II 324.
,M) Geizer а. а. О. I 244. II 324.
Die Assyriaka des Ktcsias. 573
»■) Cod. Paris. 1680 bei Müller FHG. IV 641. — Gclzcr a. a. 0. 1 76.
m) Gutschmid a. a. 0. 258.
574 •T. Marquart,
»'«) Hei Jos. nf>¿« 'FAX. a 21 § 167 ed. Niese. Eus. Cl.ron. I 61 ,,.
*") DiiB die Namensfoi шеи des IScrossos к. Th. andere waren als
die des Kanons, zeigen Samniugcs : ïeoaSoû^tvoç und Naßovfv^So« : Na-
ßoveiieot. Andere scheinbare Varianten (z. Ii. Axserdis Abyd.: 'Asapföi-
vo{) sind nicht stichhaltig.
"*) Agatharch. тгер! т. 'Kpuflp. öeX. § 6 Jti ьШ áiti tivoj тшу той
Die Ляяупака Лея Ktesias. 579
weist die Sogen von Perseus überhaupt ins Keich der Fabeln m).
Ktcsias könnte also trotz Diodors Schweigen etwas über Persens
berichtet haben, und ob er es wirklich gethon bat, mult daher
von anderer Seite her crmitlclt werden. Dazu ist aber nur nöthig
sicli klar zu machen: paßt die Pcrscussagc in sein System oder
nicht У Nach Nikolaos fr. G-l müssen wir unbedingt mit Nein
antworten. Denn einen Sinn hatte sie nur, wenn auf den Heros
das persische Königsgeschlecbt znríickgcftlhrt werden sollte. Dies
ist aber nach der klcsinnisclicu Darstellung vollständig ausge
schlossen.
Wohl aber hatte Hellanikos, den Andeutungen llerodots
(ot 125. С 'il. ISO) folgend, die Abstammung der Perser von
l'crscus weiter ausgeführt21*) und es kann kaum bezweifelt wer
den, daß die Zurückfühning der Achiimeniden auf Perseus21")
sein Werk ist, wie sie ja auch seiner ganzen Art uni Is'slen ent
spricht. Daß aber Keiilialion hier tien Hellanikos selbst nach-
geseben hätte, ist sehr unwahrscheinlich, obgleich er sieb diesen
Anschein gibt (Euseb. Citron. I 59 15). Denn der hier behaup
tete Kampf des Perseus mit Dionysos ist, soweit ich gefunden
habe, sonst gänzlich unbekannt, muß also doch wohl einer sehr
obskuren mythographischen Quelle, wenn nicht gar eigner Erfindung
entstammen. Sodann aber weist uns die folgende Erzählung po
sitiv von Hellanikos weg. Unter König llavvúg; sollen die Ar
gonauten nach Kolchis gekommen sein und von dort die Mcdcia
mitgebracht haben. Herakles aber habe sich, um seinen Ge
liebten ' 17//.: zu suchen, vom Schiffe entfernt und sei nach Kap
padokien gelangt. Dies ist aber jene Form der Sage wie sie
uns in der psemloapollodorischen Itihliolhck (a 9, 19) und bei
Mnascas von I 'alara *2n) entgegentritt, während Hellanikos den
Geliebten des Herakles nicht ' Yhac, sondern rJsiouivY,; des вгю-
Sohn nannte221). Die Rückwanderung der Mcdcia findet
sich genau ebenso [Apollodor.] ßißA. a 9, 27, 5 und ihre Datierung
ergnb sich von selbst, so daß sich also sämmllichc Erzählungen (von
I lepsin; ffy'î'imv <ïç('<î 'iOto<, /.ihm icoX).mv Xcyivrmv, t»jv xXrjTtv twc llip-
VK xXi|pAeaflBee. Darauf folgt eine philologische licgrtiiidiiiig : die I'cr-
scr neunten sich selber nicht llipaai, sondern lltprat. Letzteres ist al
lerdings ein schliminei Mißverständnis: denn ap. heißt der Name eben
Pftrss d.i. ionisch 'llrjpaat, nicht Pmsü (auch nicht als Ländername),
später Pars (wohl schon zu Agatharchidcs' Zeit).
*") Agath. I.e. § 7 fin: 5ei toio'jtojv xod too"o4ttov 'Ayotfhipy(5r¡c xi
—Epí x¿v Wtpléi tii 6|io(o'j{ àndya>4 u.6ttouç, où Ы ttjv 'F.p'jDpàv êx той км-
ô'j; a'ivñ x^.TjHïjvat 5(ôto3iv.
"") Ilcllan. fr. 169 bei Steph. Byz. 'АртаГа.
•») [Plat.] Alkih. I p. 120e. Nik. Dam. fr. 7 Dind. Xen. Короотг.
a 2, 1. [Apollodor.] ßtßX. в 4, 5, 1.
m) Oder Патрон. Wegen seiner Benutzung des Xanthos etc. wird
man wohl Fatara vorziehen.
*") llcllan. fr. 89 = Schob Apollon, о 131 und Favorinus.
37*
580 J. Marquait,
RáXt|j.o; an), die Kephalion über Diodor hinaus liât, als aus einer
mylhogmphischcn Quölle wie Mnascas stammend erwiesen haben.
Nun erklären sich auch auf einmal siiinintlichc Eigcuthiiinlich-
keilen der Listo im armenischen Ensebios. Gclzcr bat dieselbe
aus dein einzigen Grunde, daß sie auf keinen der übrigen von
Eusebias genannten Gcwiibrsmünncr paßt , dein allein noch übri
gen Cassini* Longiuus zugewiesen '• **). Wie richtig diese Vor-
inutbuiig war, zeigt sieb erst jetzt. Die beigefügten Synchronismen
des Moses und David rühren uutiirlieb von Kuschios selbst lier.
Dagegen finden wir liier unter liclochos den Synchronismus des
Dionysos und Perseus, unter Pannyas den der Argonauten und
des Herakles, gauss wie bei Kephalion. liier können wir auch
zum erstenmal den Namen Tinnums (Konkoleros) sieber konstatie
ren, der Kephalion zur Voraussetzung bat, vor allem über ist liier
die Aera Trojas unter Tentamos2") gesetzt, wie bei Kepha-
Hon, dagegen gitnzlicb abweichend von Kastor. Daß in dieser Listo
Kephalion in reiebeui Muußc benutzt ist , ist also uuverkcinibur.
Nun umfaßte des Cossius Louginus Werk 228 Olympiaden. Er
wird daber aueb um Ol. 228 = ca. 133 n.Chr. gelebt haben"4),
d.h. eben in der hudriüiiise.heu Epoche, der auch Kephalion angehört.
Nachdem nun die kepbalionisebeii Ik'slandlbeile uusgeschie-
den sind, dürfte es uns leichter werden , über die Doppeliiamig-
keiten der kustoriseben Liste ins klare zu kommen. Es ist sehr
merkwürdig, daß bei dem vorhin genannten lluvvúoc; die Liste
des Harhams wieder eine Doppcluiiniigkcil verzeichnet , von der
Kephalion und die Liste des armen. Ensebios nichts wissen. Da
dieselbe also nicht von Kephalion herrühren kann , so wird sie
wohl schon Kastor geboten haben. Sicher ist dies bei Zàu.T(ç-
NiviSci? und höchst wahrscheinlich bei "A~uaoa - ^.'грл'рярк. In
letzterem Falle konnten wir nachweisen, daß der erste Name dein
Hellanikos entnommen war, und der gleiche Schluß liegt fürEsp:
iifi = HáAaiOí I nahe, da der Nomo liá/.ato; in der Liste noch
mals vorkommt und also uls ktesianisch gelten kann, während dio
Vermischung von assyrisch, modisch und persisch eben dem Hel
lanikos eigenlliüinlicb ist. Ks gab wohl zwei ähnliche Anekdoten
von Hellanikos über einen l'orscrkoliig und von Klesias
über den Assyrerkönig liaAatOf (vgl. "Лтозоа und Ispipapi;),
welche zu ihrer Gleichsctzung führten. Wohl sicher ebenfalls auf
Hellanikos bemht die Kombination Suctons, nach welcher 2apoa-
váaaAAo; der Große von Perseus gestürzt wird "*). Das Zusoin-
tum a silentio nicht zu viel. Denn nach B&utof bis Ilowúot läßt Eu
lebios , wie man siebt, Verschiedenes aus. Leider fehlt uns eine An
gabe darüber, in welchem Dialekt Bion geschrieben hat.
»") D. h. in den Zahlen.
Dio Assyriaka des Ktcsios. 583
"") So Synk. ; ypovovp. O'ivx. LkAtoc, Barb. Balleus, Hieron. Ser. Ba-
leus, Kanon a. 204 Ualaeus, Ens. Arm. balacas.
"•) So Synk. und Hier. Ser. und Kan. a. 316; Eus. Arm. Aladas,
ypov. eúvt. 'АМатяЧ, Harb. Altallus.
Barb., Ens. А пи. und Hier. Kan. а. 348 Mamitbus.
So Barl).; Hier. Kan. а. 378 Magrhaleus, Ens. Arm. Kan. a. 379
Manchnlciis, Synk. 'Aí/aboí (s.o. S. 570 п. 1861, Eus. Arm. I 65, Mayya-
).no;, Hier. Ser. Mucin leus, ypov. eóvr. HayyáXeoc, Panodoros Иаз^млос
Uclzer п. а. О. II 201!.
'*') So Synk. und Hier. Kan. a. 408; ï'^poc Sphcrua ypovoyp. oivt.
Harb. líii». Arm. Cliron. und Kan. a. 40!) Hier. Ser.
Mamitlius Barl)., Ma|rÄo« Synk. ypov. iúvt. Hier. Kan. a. 428,
Mamilus Hier. Ser. Ens. Arm. Chron. und Kan. a. 429.
*") Hier. Kan. a. 458 Sparaetlins, Eus. Arm. Chron. und Kan.
a. 459 Sparet lins, Hier. Ser. Spareins, ypov. aúvr. Ilapetlo«, Barb. Spareus ;
Synk. ïitcipilaioç. — Vgl. ар. sp&ra Schild (in Waja-spära)?
M*) Barb. Ascatagus; 8. o. S. 565.
*") Synk. 'A(i6vn)i, Hier. Kan. a. 588 Amyntes, ypov. eivr. Hier. Ser.
'Лрлтас, Eus. Arm. Chron. A militas, Kan. а. 688 Amantes, Barb. Amintus.
"') S. о. 8. 573. »«) S. S. 574 п. 198. »«) S. S. 666.
*»•) S. S. 565 f. ; vgl. noch SouoepiWpTji Plut. Alkib. 39.
•M) Ens. Arm. Кап. a. 090 Lamberee.
,M) Synk. Ilavias, ypovovp. róvr. Eus. Chron. I. nier. Ser. und Kan.
я. 720 llaw/ac, Ens. Кап. а. 720 Panias, Barb. Pannius, Kcphalion bei
Eus. Chron. I 62 M llavvúac.
r>8(¡ .1. Marquurt,
***) So Kepliulion; vgl. oben n. 2;: Ii; Hier. Kan. a. 784 M unions,
Ser. M i tiens, Synk. Miilpaioc, Kus. (Jliioa. i Alilliracus, Kanon Mitineas,
7(<gv. O'jvt. liarb. Miilpío; Millircus.
*M) Hier. Ser. Tanuncs, Kan. ¡i. 811 Tantums, Harb. Tantalus,
Ens. Kau. 'J'uataliies; Synk. Kus. l.'hroii. I Hiutl. Kepli. Tcútapo;, jrpov.
O'jvt. Тсйуарос ; s. S. 580 a. 22il.
mJ kus. i;iiron. [ Dcrusus, yyn. eûvt. Mpxu//.'*;, Harb. lYrcillus.
"') So ypov. otivr.; bynk. KMi|iT|(, Kus. Uliron. 1 Kupuluice, liier.
Ser. und Kau. a. №3 uiul Kus. Kan. lia i b. Кupaleg: scliou in aller Zeit
wurde EYPAM4HÍ verlesen aus ЕУПАгМН< Ь&ксгдоь
***) SoSyuk. ; Eus. Cliron. I Acrazaues, lia. 1136 und Barb. Acra-
pazes, ypüv. eiivT. 'AxpairaÇav, Hier. Ser. und Кап. Acrazapcs.
"»)" S. S. 670. »") S. S. 678.
'•') Rlieiu. Mus. 1873, S. 15 u. 8.
Die Assyriuka des Ktesias. 587
Ш.
Die Quollen des Ktesias und die Art ihrer Benutzung.
Babyloniern aber nicht gerechnet wurde, offenbar weil er vor dem Ni-
san 423 bereite beseitigt war.
••») Ebenso Afrikauos nach Diodor bei Euseb. -протг. еиату. t 10
p. 488.
*•') Würde die Angabe des Xpovoïp. O'ivx. : 21. Jahr (des Tcutaios)
wirklich auf einer ktesiauischeu Nachricht beruhen, so liele dieselbe 1210.
,M) Vollends ganz unbewiesen und unbeweisbar ist, da Ii Ktesias für
sein chronologisches System die lakedaimonischen Stammbäume sollte
benutzt habeu.
"*) Vgl. oben S. 659 ff. 662 f. 668 f. 684 f.
Dio Assyriaka Лея Ktcsias. 595
gefallen, daß auch bei der Erhebung des Dareios dessen Stall
meister Oibarcs es ist, der ihm durch eine List, zum Thron ver-
hilft. Derselbe ist aber bei Herodot 7 83 noch cinc reino, ad
hoc von der Sage geschaffene Nebenfigur, während die Ten
denz seiner Erzählung eine ganz andere ist. An der Ermordung
des Magiers hat О taue s den bedeutendsten Antbeil. Er faßt
zuerst Verdacht gegen die Magier und veranlaßt seine Tochter,
mit eigner Lebensgefahr den Pctrug derselben aufzudecken, worauf
er den Anstoß zu der Verschwörung der Sieben gibt. Nachdem
die That gelungen und die Sieben nun über die neue Staatsform
verhandeln , plaidiert Otanos erst für die Demokratie, und nach
dem er erkennt, daß Dareios' Ansicht durchdringen werde, tritt
er freiwillig von der Mitbewerbung um den Thron ztmick und er
hält dafür die Garantie der unabhängigen Stellung seines Hauses,
des zweiten nach dem Königshanse (y 83). Dareios selbst aber
hat den Thron nur durch die List seines Stallmeisters 0!ßapr(i
zu gewinnen vermocht.
Aufs entschiedenste ist in dieser Erzählung die unabhängige
fürstliche Stellung des Hauses des <I>apva3it7); betont, welches
mindestens seit Artabazos I die Satrapie Daskyleion (Phrygien-
Kappadokicn) als erbliches Hauslehen besaß *93) , und man wird
daher von vornherein zu dem Schlüsse geneigt sein, daß Herodot
jene Erzählung bei den Phamaspiden in Daskyleion, das ihm ja
beinahe ebenso leicht erreichbar war als die Harpagiden in Ly-
kien (und Karicn V) 2S1) erkundet habe, und dieser aus der Ten
denz der Erzählung gezogene Schluß wird aufs erwünschteste
durch einen formellen (¡niuil bestätigt. Denn die Wiedergabo
des Namens jenes Stallmeisters des Dareios durch griech. OipàpTjç
= ар. Wa(h)u-bara и&) ist eigentlich ganz singulär und läßt sich
aus den altpersischen Lautgesetzen nicht rechtfertigen. Altper-
sisches au wird griechisch gewöhnlich durch ш oder ov (ou
diphthongisch), auch durch о (Herodot) ausgedrückt. Es gibt
zwar noch einige Fälle , in denen es durch gr. ot wiedergegeben
wird. Auflalleiidcrwcise gehören aber dio betreffenden Namen
fast, sämmtlich kleinasiatiscben Satrapen an. Da aber jener im
Alteränischcn nicht nachweisbare Lautwandel von au zu ot im
Armenischen ganz regelmäßig ist, die Phrygcr aber nach
den Angaben Horodots und der Annahme der modernen Sprach
wissenschaft die nächsten Verwandten der Armenier waren габ),
so erklärt sich jene sprachliche Eigentümlichkeit wohl am ein-
fallt818). Daß hier der Schauplatz Balx ist, darf uns nicht be
fremden. Denn es ist sehr wahrscheinlich , daß die Verlegung
der Residenz der mythischen Könige nach Balx erst später sich
vollzogen hat 8M). Freilich spielen diese Erzählungen gewiß ur
sprünglich auf nstcritnischem linden, und zwar niiherhin in den
den nomadischen Sleppenvölkern (Kaken, Diihcrn, Mussagetcn)
ztiuiieltsi gelegenen Kiilliirliuidschalleu Sogd und Xwjirizm, allein
die Weder und Perser hatten sie von hier mitgebracht und im
Westen lokalisiert'1*). Erinnern wir uns nun, daß wir den
Lohrüsp in der Form 'Apiáo7tr(í bezw. 'Apoáoit7(; bereits oben
(S. 570 f.) bei llellanikos wiederaufinden glaubten, so wird es
nichts Ueberraschcndes jnehr haben , wenn ich die Behauptung
aufstelle , daß uns in jenen Kämpfen von Ktesias ein Stück alt-
Oriinischer Heldensage erhallen ist. Und zwar glaube ich, daß
die Verknüpfung derselben mit jenem aitiologischen Mythos, der
das übliche Geschenk des Königs an die AVoiber von Pasargadai
erklären soll, dem Ktesias selbst angehört816).
*") Kupouir. о 3, 8.
•**) Daß hier Nikolaos den Xenophon benutzt habe, wie Bauer
a. a. 0. 522 und n. 1 aus deu allerdings sehr frappanten sprachlichen
Berührungen erweisen will, kann man zugeben, wie sicher der Schluß
des Fragments p. 63 „ff. deutlich die Ausili uikswcisc Xenophons zeigt
und ja auch sachlich von Ktesias cd. 3 ff. ganz abweicht, bei dein die
Baktrier und Saken erst noch durch Kriege zu überwinden waren, da
gegen mit Kopouir. с 2, 25. 3, 22 (aber allerdings auch zur Noth mit
Justin. I 7, 2) ziemlich gut stimmt (das Verhältnis der liaklrier bleibt
unklar). Allein jene Benützung soweit auszudehnen, daß der Mundschenk
Kyros nur der Xcnophonstelle nachgebildet sei, ist unstatthaft. Denn
man müßte eine vollige Umarbeitung des Stückes durch Nikolaos in
diesem Punkt annehmen: aber auf S. 57, stellt er ja als Stellvertreter
im Amt deu Tiridates. Zudem spricht laut fur Ktesias das unmittelbar
p. 61, folgende Invçifit (vgl. die von Bauer a.a.O. 520 n. 2 zu
sammengestellten Beispiele).
•") Bei Athen. iS 33 p. C33.
**•) Kupoorc. 7j 3, 15 : axi)itToü)(oi.
"*) Darauf weist die Notiz von der Ergreifung der königlichen
Majestät durch Kyros (Cic. de divin. I 23; vgl. das Karnämak S. 45
über Artaxàër Di sowie auch die Namensformen, wie B«ya[ßo]Cot, bei
Trogus Bagabaxue = ap. Bagabuxsa . 'Оарол; = Ktes. 'Apeixos (und
= "ApOT,{?); auch Orbaces Trog. prol. 1 = 'Apßaxijc, arm. Warbakis,
Achamenes Trog. prol. 3 = ap. Haxamanis?
I)ie Àssyriaka des Ktesias. 605
cinc Tocliter der Kassumlmic vid eu alt gewesen , als daß sie
den Kambyscs noch zur Leidenschaft hätte ciilllauinicn können'60).
Dagegen paßt das Verhältnis vollständig, wenn wir uns denken,
daß es sieh um Töchter der Amytis handelt, mit welcher Кугой
nach 550 sich vermählt hatte. Diejenige der heulen Schwestern
und Frauen des Кunibyses, welche er mit nach Aegypten nahm,
ist ohne Zweifel dio von Ktcsias, der übrigens über ihr V с r-
wan d l s с h a f t s v er h H 1 1 u i s zu Каш by ses ni chis aus
sagt35'), 'l'u>£àvr( genannte Gemahlin desselben (cel. 12)зи).
Die andre dagegen ist /Vtoaoa , die , im Harem zurückgeblieben,
nachher die Gemahlin des falschen Smerdis und dann des Da-
reios wird. Darnach halte ich die Angabc Ilcrodots für eine
Uebertreibung, die vielleicht gleichzeitig den Zweck verfolgt, für
die unter den vornehmen Persern seiner Zeit thalsächlich vielfach
herrschende Sitte bezw. Unsitte einen Präzedenzfall zu schaffen S5S).
Jedenfalls kann die in dein Kichtcrspruch , der Kainbyses zu
Theil wird , zu Tage tretende Vorstellung von der Verfassung
einer orientalischen Monarchie nur aus griechischen Kreisen stam
men, und würde sich sehr gut als Witzwort auf das benehmen
des Xerxes gegen seinen Bruder Musiste* (in Sardeis!) Her. i
108— 113, womit thatsächlich die Korruption beginnt, verstehen
lassen.
Darnach halle ich es für dus übci'wicgi'iid Wahrscheinliche,
daß Atossa die Tochter der Amytis und Halbschwester des
Kambyses, und nicht bloß die Mutter des Xerxes, sondern
auch der Amytis (III) war. Deinen hat also geschrieben oder
hätte wenigstens schreiben sollen ¿poitorpía xal ¿u.uu.i)Tpía Esp£oo
Auf den Fall des medischen Reiches läßt Ktesias alsbald die
Unterwerfung der Baktrer und Sakcn ***) folgen, die Ilcrodot erst
nach dem Sturze des Kroisos geschehen sein läßt. Da wir keine
gleichzeitigen einheimischen Berichte Uber die Ereignisse besitzen,
"*) Auch der jüngere Bruder des Kambyses liatlc ja 521 beroils
eine mannbare Tochter Пег. y 88. л 78.
Ml) Dies kann allerdings dein Exzerpt zur Last fallen, da sie un
bedingt schon vorher, und nicht bloß so hcilüulig , genannt sein imilltc.
№) Hemerkenswerth ist , dali sich ein Nachklang der Erzählung
Herodots (у 32) über das tragische Ende derselben noch im Kürnämuk
S. 61 erhalten hat.
***) Vgl. jetzt über die Entwicklung des legalen Inzestes bei den
Erauicru Durrnesteter Kcviie de l'histoire des religions t. XXIV (1891),
36G — 376. Nach ihm ist derselbe (d.h. die Ehen mit Schwestern,
Müttern und Töchtern) keineswegs durch das Awcslä, legitimiert. Ktc
sias (fr. 29 = Anonymus de mulier. c. 2) setzt ihn in alter Zeit hei den
Saken voraus. Dagegen darf man für die bekannte Angabe des Klemens
OTpiujA. у p. 515 (Xanth. fr. 28) gewiB nicht den echten Xanthos ver
antwortlich machen. Denn die Mafixa sind eine Fälschung (oben S. 530 f.).
*") Ueber den ScbluB des Fragments des Nikolaos oben S. 604 n.323.
Die A.ssyriaka des Ktesias. 609
wird sie eben lm Gefolge der durch die Usnn :ius ihren Sitzen am
Issyk-kul verdrängteu (s. v. Gutschmid, Geschichte Irans S. 50. 60. l06f)
nud nach dem Süden nuswnndernden Ssë (Silken) dahin gelangt sein,
während die llauptmnsse des Volkes noch weiter südwiirts zog und in
der Felge die Snlwureiehe im гниды. und in Amcliosien (Kundalini) und
Draingiunn (Хатанги) gründete. Diese Snken hiingen durch ihre Namen
mit denen am Закат-з enge zusammen. Vgl.1 Erratum-Miu): mit
Emma-zien: S. der Mnssngetenkònigin 'l'omyris; Spali-rises, Spnln
llora, Xanathnc mit )inap-£891), Ёахс-вфйрцс Polynìn C l2, ap.
veia-spira., nw. spara (in spürödiista) = np. душ Schild? Vonones,
auch bei Parthern und als Euuones bei den Anrsern vorkommentl
(s. Cunningham Num. Chron. |890 p. 108 Е). Daß aber die ату:
gischenSnkeu mit den übrigen zusammengewohnt lmhen, läßt sich zwar
nicht mit Sicherheit nus Polyain. C l2, wo der eine der З Sakenfiirsten
"фарт: der der llnnnmwnrlm ist (se sellon'fomnsehek Ceiitrnlas.Stlld.
l 115), wohl nher nus Athen. :7 р. 575 Готам. 'llpvípy ç (so |.), Fürst
der lllaplelni jenseits «les 'l'.'umis-.luxzu'les ist hier дин/ЕЕ eheni'nlls »der
Aiiiyi'giei'¢. linnn lìillt :ther alu-h ins Gewicht, dnß litesins zwischen
den Sakeu der Хари-щи und denen des 'Aluîpyric keinen Unterschied kennt.
5") Steph. llyz Aupflaîm, Eilwi; катит: el; lláxrpouç ual ‘riff 'lvm-dp.
Die Zusmnmenstellnne mit den indischen Вбит, die 'Tomasellek
Kritik der üllesleu Nneln-iehlen ete l 4l (Wiener Sitzungsher. lllî,7.'i."\)
voll lmsseu ülun'nnnnm-n, hat nichts weiter :ils die Nznueniillnliehlu-it
für sich. Denn die [Шпик müssen, wie mir llerr Prof> Jacobi дыша:
mittheilt, viel weiter südöstlich gesucht werden, noch südwestlich von
Kaimir. Vgl. z. В. Warnhnmihira, Brhetsamhitä by Dr. Kern XIV 29.
Au eine Gleichsetznng derselben mit den »Derbikernc des Ktesias auf
Grund der LA. Аеррщ bei Steph. ist aber wohl kaum zu denken (vgl.
S. Gil n. 372), zumal wenn in der Charnkterschilderung der Derbiker
bei Strab. p. 520 Einzelnes unf Ktesies zurückgehen oder wenigstens
die Gleichsetzung der Aépßmz-Aepßwuob'l'epßwsol des Ktesins mit den
Aépßnut auf solchen Uebereinslimmnngeu der Sitten beruhen sollte.
IIsenn die Aépßlxcc Stubens sind das gerade Gegentheil der Aupflaîm de
tenias.
614 J. Ma r quart,
zu lassen S7a). Astyages ist aber nach dem Krieg gegen die
llaktrier und vor dum gegen die Lytlcr '**) Nalru|> der llarkanicr
geworden, die demnach ein in den beiden Kriegen gegen die
Buk trier und Saken unterworfenes Volk sein müssen. Nach der
ganzen Lago können nur die Einwohner von F а r g u u a gemeint
sein, wo ja auch Kupéo^ata und 'AXsÇâvopsia io^árr, lagen >sl).
Dom unlautendc t' ist durch [i ausgedrückt wie in I tpi^ißcivoi =
'l'tpiÇitpavoí !яг), 'ApTÓ^ioí Her. e 108. 110— 113 gegen 'ApTÓtpio;
Пег. r, GG. G7. Ktcs. cel. 50 u. а.
Kino ganz andere Lage als die oben für die Aipßibi-Aep-
ßtoao(-'l epßtoooC nach Ktesius' Darstellung eruierte wird alter von
К rat os Iii en os den Dcrliikern augewiesen. Nach ihm wären
diese nördlich oder norilöstlich von llyrkanicu zu suchen *bJ).
dio sich etwa l>ei Ktesias vorfand, gemacht, wäre, also auf einer
Uebereinstimmung der Charakterzi'igo beider Völker berolite, so
könnten die Dcrbikcr in der Oxusstcppc im Westen und die
Ai^-tioi-Ae^ßioooi im (Wen zwei versprengte Zweige desselben
Urvolkes darstellen , die von den eindringenden Ariern in die
entlegensten Wilsten und Gebirge zurückgedrängt worden wären,
ähnlich den Kaspicrn, die wir ebenso im Westen (Her. v 92) wie
im Osten (y 93. т, 81!) neben den Uaktricrn und Sakcn genannt
finden und mit denen die Derbiker wahrscheinlich zusammen
hängen3'-"'). Allein bei dem Schweigen aller sonstigen Ueber-
lieferung über ein derartiges Volk in der Nähe von Indien wird
man auch eine andre Möglichkeit ins Augo zu fassen haben. Tac.
aun. 11, 10 heißt der Grenzfluß zwischen Dahern und Areiern
S indes. Es läßt sich nun ganz gut denken, daß die Bericht
erstatter des Ktesins keine andern als die Derbiker in der Turk-
inenens(c|>|ic S;") im Auge hatten und berichteten, daß Anwohner
des 8 i n d с s , der eranisch doch wohl mit Л anlautete, die Bundes
genossen der Derbiker waren. Auch die schleunige Hilfe der Saken,
die Kyroe noch erlebt, würde sich so vollkommen begreifen. Denn
wir sahen oben (S. 612), daß nach Ktesiaa' Vorstellung das Macht-
geliiet. der Saken einst bis an die (îrenze der l'arthcr reichte.
Ks wäre aber dem Ktesias sicherlich nicht zuviel zugetraut, daß
er die Anwohner des Si nd es -Tegcnd durch die Beifügung der
Elefanten absichtlich zu Indern im gewöhnlichen Sinne ge
stempelt hätte ""). Auch die Charakterschilderung der Aupßaiot
scheint mir nicht volles Eigcnthnm des Ktesias zu sein. Die
gerechten Slutenmelker (Hias 13, 5. C) und besonders dio Issc-
doneu Jlerodots mögen wohl eiuigo Beiträge für sie geliefert
haben.
Noch vor den Krieg gegen die Derbiker fällt die Ermordung
des Astyigae, die wohl sicher dem alten Kern der Sage ange
hört. Darauf weist vor allem eine merkwürdige Stelle bei He-
rodot hin 8M). Als der Bote des Pseudosmerdis beim Heere des
(vgl. arm. Erask: Apa^c). Dnrnach wird auch hei Ammian 23, 6, 14
jn((i.me statt vilnxae zu lesen sein. — Vgl. noch ferner über den
Titel: Laganle Oes. Abh. 187,,. Agathangelos S. 144. Nöldeke Sasa*
niden 449. O. Hoffmann Auszüge S. 250. H. Feige Die Geschichte
des Mar 1 Abhdisö' etc. S. 9. Nöldeke ZUM« 44, 632.
403) Weshalb er für das Detail auf Herodot und Ktcsias ange
wiesen war.
*n) ap. Aura-upasta »dem Abura Beistand istc, vgl. МШршлазпдс
Strab. p. 766.
4Mj Die Quellen des Trogus Pompejus. Progr. von Hohenstein
18И6, S. 19.
»Damit man mich nicht kenne, daB ich nicht Bardija der Sohn
des Kflruà bine. Beb. I 50 ff. Her. -¡ 63. 68: í-rt обх iavfoha ix ttjc
ахрол<5Хеш« xal íti oüx ixeEXii iç Stylt icoutip оШта tüv Xov(|j.u>v Ihpiiiuv.
,м) Her. Т 63.
4") Eva Tiîiv hplun, 8{ — îtîa'Çac uaveóttv aùriv (Kûpov) хтХ.
"•) Xen. av. a 1,2. Hellen, a 4,3. Nüldckc OGA 1884, 294 meint
sogar, daB Kyros den Königstitcl geführt babe.
620 J. Marquart,
dies wird den Kambyses erst zuin Selbstmord 4 28) getrieben haben.
War er ja doch schon zu Lebzeiten des Kyros Unterkönig von
Babylon gewesen 4,s), und so mochte er wohl auf die Treue der
Babylonier besonders gerccluiet haben.
Die Differenzen zwischen Hcrodot und Ktcsias in der Schil
derung der Einzelheiten beim Morde des Magiers können wir
natürlich nicht kontrollieren. Doch ist auch hier wieder klar,
wie Ktesias' Bericht völlig die Färbung einer liareinsverschwörnug
seiner Zeit angenommen hat. Aischylos und wohl auch llellu-
nikos hatte dabei die hervorragendste Holle dem 'Ap-ocppivr,;
bezw. Aa<p¿(>VT¡;424) zugewiesen, d. i. dem Winda-franü, der auch
bei Dareios (Beb. IV ЙЗ) an erster Stelle genannt ist. Es ist
bekannt, wie derselbe sich später durch sein allzu großes Selbst
gefühl als persischer Stammfürst den Untergang bereitete'1-1').
Diesen Aacpàpvï)? oder wohl vielmehr 'I8a<pspvr(i *2<i) des Ilcllauikos
möchte ich nun in einer unscheinbaren Notiz des Xonophon48')
wiederkennen: AaïtpipvTji S¿ tií f(v ooXoixorepo; ávDpojJto; up
Tpcíixcjj , 8{ (рето , sí (1Г| Tay(ù únaxoúsi , ¿AeoftepinTspo; 5 v
(pa tve allai хтХ. Besonders in den letzten Worten schein! mil
der (¡huruklcr des Wiiidufraiiu klar genug gezeichnet /.u sein,
während das Nichtgehorchen sich mit der Tauyoxarkesgeschichlo
berührt , sei es daß beide eine Anleihe bei Ilellanikos gemacht
oder aber Xenophon seine beiden Vorgänger kontaminiert hat.
Die Namen der 6 Genossen des Dareios bei Ktcsias geben
in 3 Fällen, wie man längst gesehen hat4*8), die der Söhne
der in der Inschrift des Dareios und bei Hcrodot genannten
wieder ('0v<5<pa;, MopSovio; und 'ISipvr,;). 'ATatfépvrfi ist natür-
lieh mit 'A
id entisch48'). Schwierigkeiten machen nur pio3T(; und [N]opov-
bafiáxrfi. Nöldeke's Gleichsetzung von [N]opov8apárr(í 4SU) mit
dem ArdumaniS der Inschrift ist aus dem Grunde unannehmbar,
jähr mit dem Jahr I identisch sei, was freilich ilurrli die sonst be
glaubigten Fällu ausgeschlossen zu wurden scheint, richtig, so wäre
dieser Kausalncxus noch wahrscheinlicher: schon vom Ii). Nisau wäre
dann ein Tafelchcn tics Harziju da.
4**) Auf eine andre Deutung von uwainarefjus lieh. I lit wäre
man ohuo llerodot und Ktcsias nie gekommen.
«") S. StraBmaier a. a. 0.
««) Aisch. Pers. 776 und Schol. *") Her. T 118 sq.
"•) Vgl. Aipvr({ [Xcn] eivoß. С 8, 24: 4í¿pvTj{ Otes. eel. 11. 53.
*") Xen. Kupoojr. tj 3, 21 f. «>) Duncker IV 252 u. 2.
Dasselbe Schwanken zwischen t muí d wie zwischen Фрата^ру^с
= aw. Frädat-xwarpnö Frawardln jt. 128, ap. *Fr&ria-tran&(h) , und
ФраЗазркЬт^ Arr. Ç (i, 4 = aw. *Frailat-asman, ap. *Fräda-äsmän (dus
gleichbedeutende Фараацауг({ Arr. 8 15, 4 oder Фарюцаут^ ib. ç 27, 3
zeigt schon neu p. Lautstufe, wie Фраа'тт){: Фра&ет);, d. h. die der
Zeit Arriaos I).
*»•) Persische Studien 32 n. 1.
Die Assyriaka des Ktesias. 623
«•') Der Name lautet Iiier 1. 111 (bei Bezold Die Achamcniden-
insrhriften driller Art R. 28) A-ar-di-ma-ni-iS. In der »neususischen«
l'cbcrsetzung fehlt er leider. — Der Nasal ist dagegen z. B. ausgedrückt
in hab. Sitrantnxma Boh. 02 = ap. Ciprañtaxma.
4m) NR a) hei Spiegel Die altpere. Koilinschriften * 58. Oppert
Le peuple et la langue des Mcdes 213.
.*"•) Her. t 34 : S ol т-J« dntXln ¿<pópee. 4") Her. tj 97.
*n) Nur bei den l'arthcrn ist Праотце inschriftlicb belegt und von
nulsrhmid Trog. pnd. 42 Prates in den Text gesetzt (vgl. Qutscbmid
in Itrdd's .liislin), ebenso l'riapatius Justin. 41, 5,8. Außerdem heilt
bei Пег. а 103 NporotK»)« der Vater des Skytbcnkönigs MaSÛTjç.
***) Zusammengesetzt aus ustra Kamel + fraàa »vorwärtsgebend«,
wofür noch die richtigere Form fraia = ai. priica' vorkommt jt. 14, 37.
10, 118. Siebe Bnrtbolomae Indogcrm. Forsch. II 266, der über das
Verhältnis beider Formen eingebend handelt. — Im Altpers. sprach
mau also noch fràëu. Zur Wiedergabe von с oder S durch £ vgl.
F. Hechte! Die Inschriften des ionischen Dialekts Abb. GOW. 1887,
S. 72 (zu no. 104). 141. Dazu gehört auch die Glosse ¿p£i<po<- drei«
rtapi Lagarde Ges. Abb. 222 4 d. i. *arSißja = ekt. rgigjd.
4,T) Diese beiden Formen sind für die Sprachgeschichte sehr wichtig,
da sie beweisen, daß das auslautende ah- des ersten Eompositionsglicdes
in der Vol kss p rac h e bereits theilweisc abgefallen war. Für Ktesias'
Zeit beweist dies der Name 'ICaipVrrqc (so 1. statt 'UaXßctTT)« etc.) cd.
Off., der bereite neup. i3U>ul, nicht mehr ap. jazata-päla darstellt.
Vgl. auch Brcal de pers. uom. p. 13.
624 J. Marquart,
'**) Gegen Oppert (nach Salamis) und bes. Duncker 8, 190 f. (um 470).
"<) Annalen des NabunS'id kol. III 20 bei Schräder KB. 1112,134.
Vgl. z. B. Beb. II 92 ff. III 13 ff. und für Sueiana selbst Beb.
II 11 ff. (Darcios ist in Babylon), sowie Ktes. ecl. 16.
"*) Xen. Kupoun. t) 4, 28. t¡ 6, 4 f. Vgl. A. Bauer, Die Kyrossage
und Verwandtes. Wiener Sitzungsberichte Bd. 100, 631 n. 2. 632 n. 1.
44T) Vgl. Krumbholz De Asiae min. satrapis 44.
"■) Her. t 160. 4") Her. T 152.
FMIologus. Sappl.-bd. VI, incita Hilft«. 40
626 J. Marquart,
werden, während Herodot berichtet hatte, daß der Rath des Ha-
likarnassiers Phanes, der von Amasis zu Kambyses übergegangen
war, dem Kambyses auf dem Zuge gegen Aegypten von großem
Nutzen war.
In diesen Zusammenhang gehören auch die oben nachge
wiesenen Fülle, wo Ktesias in genealogischen Angaben von der
Wahrheit abweicht (S. 006 f.)4") oder von den Söhnen berichtet,
was die glaubwürdige Ueberlieferung den Vätern zuschreibt
(8. 622 f. 626).
Aus den bisherigen Ausführungen gewinnen wir ein ziem
lich deutliches Uild davon, welcher Art die Quollen waren, welche
Ktesias für die uns einigermaßen kontrollierbare historische Zeit
zu Gebote standen und wie er von denselben Gebrauch gemacht
hat. Er hat wohl einige gute Nachrichten erhalten. Audi manche
Bruchstücke aus wirklicher Volkssagc mag er überkommen haben.
Diese verquickt er aber dann vielfach mit Hcrodots (und anderer,
z.B. Hellanikos'?) Angaben, die er nach Gutdünken ummodelt*").
Insbesondere aber ist der Zusammenhang, in welchen er selbst-
Crkllildctc Volkswagen oder sonstige mündliche Nachrichten bringt,
meist als sein eignes Werk zu betrachten. Davon aber, daß er
irgendwelche offizielle Aufzeichnungen zu Gesicht bekommen hätte,
kann im Ernst keine Rede sein. Als seine Gewährsmänner haben
wir uns wohl hauptsächlich die Höflinge der Parysatis zu denken.
Daß wir diesen Sachverhalt nicht noch klarer durchschauen, liegt
wohl hauptsächlich am Verluste der Werke des II eil a ni kos.
Dies gilt aber noch besonders für die vorhistorische Zeit, also
für die 'A-joofiiaxá. Zwar wird Hcllanikos in unserm Ansauge
nur einmal, zusammen mit llorodot als Lügner gerügt (cel. 57)
und fehlt in der Einleitung des Photios (eel. 1). Dies liegt aber
bloß daran, daß dieser eben den Herodot und Xenophon gelesen
hatte, den Hcllanikos dagegen selber nicht kannte. Eine aus
drückliche Polemik ist aber bei den Alten immer ein sicheres
Zeichen weitgehender Benutzung415).
Hcllanikos кипи durch seine Verdopplung der attischen
Kölligsliste als der Vater der Lüge gelten , und Ktesias ist ihm
darin redlich gefolgt. Oben glaubten wir einen Fall konstatieren
zu können , in dem Ktesias für seine Semiramisgeschichte eine
Anleihe bei Hellanikos gemacht hat (S. 576 f.), und zwar hatte
sich uns die Erzählung des Hellunikos als aus der ulteranischeu
Myth engeschichte entnommen herausgestellt. Ich möchte
daher vermuthen, daß Hellanikos auch noch andere Züge für das
Bild der Scniiramis geliefert hat, besonders in den Partien, wo
sie auf eigentlich cruuischem Hoden uullritt. Andere Hausteine
wird er dagegen auch bei Herodot geholt haben. So kann das
X<ûu.a, welches Scniiramis dem Ninos aufschütten läßt, sehr wohl
dem Grabmal, welches sich AlyattcM von Lydien durch die He
tären errichten läßt4"), nachgebildet sein. Ob für den Mythos
der Semiramis - Derketo auch Xanthos in ausgedehnterer Weise
herangezogen worden ist, können wir bei dem dürftigen Zustand
der Fragmente nicht entscheiden415). Dagegen hat sich Ktesias
die Angabe Ilerodots 47<i), daß Babylon während eines Fcslgcluges
genommen worden sei, nicht entgehen lassen. Denn er verwendet
sie sowohl in der Nanarosgeschichte4"), als auch beim Untergang
des assyrischen Reiches4'8). Hier aber hat er sie mit seinem
Hauptbericht , wornach Ninua zur Zeit einer Ueberscbwemmuug
gefallen ist, welche ein beträchtliches Stück der Stadtmauer nieder-
ril4 47'J), so verbunden, dali die Entscheidung i in offnen
Felde, durch welche die Assyrer in ihre Hauptstadt zurück
geworfen werden, stattfindet, während im Lager der Assyrer ein
Festgelage gefeiert wird. Für die Schilderung des Surdanapal
mag er wohl den Hellanikos480) benutzt haben. Dagegen glaube
ich, daß die Selbstverbrennung des Sardunapal nur ein Gegen
stück zu der des Kroisos ist481).
Um hier weiter zu kommen, wäre vor allem uöthig, daß
wir mehr Fragmente des Hellanikos hätten. Mau sieht über doch
so viel, daß man sich sehr hüten muß, alles was Ktesias in seiner
vorpersischeu Geschichte berichtet, als wirkliche Volkssage zu
betrachten. Auf jeden Full aber sind wir ohne anderweitige
Zeugnisse niemals sicher, daß eine Erzählung wirklich iu den
Zusammenhang gehört, in welchem sie bei Ktesias erscheint. Die
aus unsern Darlegungen sich ergebende Bedeutung des Ktesias
für die Geschichte des Romans näher zu beleuchten, verbietet
leider der Raum.
Exkurse.
I.
(zu Seite 507).
Da Diodor у 11, 2 dee Agatharchidee Werk та ittpl ttjv 'Aefav
und das des spätem Artemidor, welcher erwiesenermaßen des erstem
Schrift irtpl tîjî 'F.puOpàç OaXoaarjc benutzt bat4"1), beide mit genauer
Angabe des buches als seine Quelle für diu vorausgehende Beschrei
bung Aethiopiens angibt, so ist von vornherein zu vermuthen, daß er
das Werk des jüngern, also Artemidor, benutzte und darin den altern
zitiert fand.
So erklärt eich, daß Diod. у 10, 5 nochmals ganz genau y 37, 9
(beide aus Agatharchidee irtpl тт|{ 'Epuöpä« 9аХс1зэт|?) wiederkehrt.
Die Vermuthung bestätigt sich auch, wenn man Diodor mit Strabon
vergleicht, der dem Artemidor zu folgen pflegt. Es lassen sich ver
gleichen :
Diod. y 8, 4 xetlbrcXiÇovrai ô'aÙTiiiv — Strab. p. 822 ypiiivTai îe xal to^oi«
ol 8è axovrfotç ávaYX'iXotc, Моте ôi AiHiorte; TtTpaitTjyest £uXtvoic петси-
ËuXfvoi; TÓEott Ttrpaji^jfeaiv — xattorcXf- paxTioixivotc.
Çovrai Ы xal та« Yuvalxa«, ôpiÇovreç oTcXÍCouot ôe xal Tat Yuvelxa«,
aÙTatç TetafjtívTjv TjXixfav, il>v Taîç
кХс(атац vó'piiijid'v ¿sti yaXxoüv xpíxov «>v al TtXefouç xexpixiovTat то ytlXoe
tpépeiv év тф /Et'Xei той отжато?. той ат<(Авто{.
5. Ttvès Ы . . . . Moi Ы vpoivTai Taîç
íopatt tiT)v xTrjvüv, tial î' ol 7ttpiC<ó|iaai xiuôtoipripoi î' e¡3Ív,
fií/pi (Jiíoou то эш(ла xaXùrcTouaiv, lit
tâv TQIX&V nXtXOVTtç, 10« áv épéav обх ly¿0VT*e, Tiûv кровати»
tiûv nap' аитоГ; TtpoßctTiuv oVtiov цт) a¡Y!OTpixoúvTtov.
(ptptfvTuiv Ipta Sià tîjv {îtdnjTa
tt)î x<bpa«.
¿a8^Ti îi tiviç fièv aÚTiiüv аттХшс où ol Ы YU(ivî)Té« eiaiv, oî xal «tpt-
YpmvTai, YU(ivî|Ta ßiov tvovTt« ôV e'Cntvrat iiixpd xi!>%ia t¡ t q С % i v к
al«>vo{. nliypartt túipur).
y 9, 1 jtepl ôè 8ecîiv ol (tiv áviínt- tttöv hi vo|i(Couei tôv (liv dftavaxov
pov Mep«Í7)í oixoovree iwoías fyouot (toütov S'rivat täv ahiov tiöv jtivTiüv)
oirraV u7toXa(i3cívou3i Yap toùç (xiv aù-
Tttiv aicbviov ÏXelv atpftapTOv trjv
cp'jaiv, oîov »jXiov — touç 8è vo|i<- tôv 8è ftvTjTÔv oívibvuinív Ttva xal
Çouot flv»)TÎj€ ipùetmt xtxotvmvrjxt'vai, où amtfîf i!>c 5' iîtl tô TtoXù тойс eùep-
xal 8t' dptTtjv xal xotvtjv ei{ àvl)p<î>- тста; xal SaaiXixoùc Btoùc voiriCouei,
tcouç eùepfeaiav TtTtuyívai tum&v 48a- xal toùtiov to'jî fièv paaiXéas xoivoùt
varoiv . ÍTtíívTtov stoTTjpas xal «piXaxac —
9, 2 ttjv те yip 'lew xal tôv flava, ol 8' ¿v Мсрйт) хаГ НрахХ^а xal llave
тсрое 5i toùtoiç 'HpaxXfa xal Д(а a<- xal 'Istv eißovrat rcpô{ áXXcp tivI ßap-
ßovTai, pufXtSTa vo|*<£ovre{ ùttô той- ßaptxip Btip.
TiDv eÚTjpfe-rijüftai.
¿Xíyoi Se Tiöv AifMniov xaftóXou Oeo'jç Tiûv Ы itpôc т§ SiaxtxaupiivTj tivíí
ой vopiíCouaiv rivet- îiô xal tôv rjXtov xal á9eot vopiiJovTai, об{ ц xal tôv
(!»{ TtoXepittíiTaTov ôvra хата тае dva- TjXidv (paaiv éy8aípttv xal xaxüí XÍ-
ToXát SXaafpTKi^aavTei фсйуоиэч itpô{ yeiv ¿Ttcioav npooíotuiiv dvisy^ovra.
Toùc eXcboei; t«5v tóViuv.
9, 8. 7tapT¡XXaY|jL¿voi{ V I9eat vpmvtai
xal Tttpl Toù{ trap' aÙTOïs TtXeuTtûvreî- toùî 5è vtxpoùc ol ixiv ei« tôv тгота-
ol pièv yap eí{ tôv jtOTapiàv ßrfXXovTi« |1ÔV ¿XpÍTtTOUStV,
,И) Bei Strab. p. 769—779.
632 J. Marquart,
dtptôaiv, — oí Si nEpi)(éavxE{ GeXov ¿v ol S' ofxoi xaxttyouai nEpi)(¿avxEc 5aXov
Taïç оЫак «poXáxxovxEí — fvioi 5' elt xivit Si ¿v xt(ia¡iiti( aopoic xaxopúx-
¿axpaxívaí aopou« ¿(jipáXXovTeí xaxo- xouai xúxXtp xtüv tepiLv, ípxov te xôv
púxxouai xúxXtp xújv Upiüv, xal tov ünip aùxibv dnaixoÜ3( xal návxmv
inl xooxoic Ytvt^lJLevov »pxov piífiuxov áYiaxeúouai p.efXiaxa.
fi^oüvxai.
9, 4 Tac Si ßaaiXtfac ¿YYtipíCouoiv ol SastXíac xe xa8i3xà<Jt xoù{ xdXXci
piiv xoT( EÙnp£nEaxdxoi«...ol8i oiacpipovxac; fj d p t x f xttjvo-
xoït ¿7ii|j.EX£axáxois xx7¡voxp¿- xpotpíac
срок napaSiScíaoi xtjv dpy^rjv . . . ívioi
Si xoí{ irXouonuxáxúis тойто то r¡ dv&pEif
xífitov dnovi(jiouaiv . . . cisl 8' ot т o ù ç
dvSpEÍa Staipipovxac alpoúvxai nXoOxtp.
ßaaiXefs ....
Y 6, 1 návxiuv 8' taxi napaSofcoxaxov
xo ifivtipitvov Txcpl XTjv teXeuxJjv xütv
ßaaiXe'wv. xaxà fàp xi¡v Mepiirjv ol itepi ¿v oi tjj Mtpttrj
xd( xiûv ttcuiv llcpane(a( тс xal xtpát
Siaxpißovxct Icpcic, |íETÍ<JTTjV xal xu-
p tioxoí xij v xa i i v í / o v xe {, inEiôàv xupiwxáxTjv xd£iv insi/ov ol
inl voüv aixoïî IX83, ni|inoucuv à^TE- UpEÏc xô naXaicív, o? JE xal x<p ßaaiXEi
Xov npèî xov ßaaiXia, xeXeúovxcs ¿no- npoaíxaxxov iaö' ¿te dno9v/¡ax£iv п<ц-
HvVjaxEiv .... <]íovxe{ dfYcXov xal xailírraaav ávx'
8. xaxà |*èv oùv xoù{ ináviu }(piivou{ aúxoü ffxcpov
unYjxouov ol ¡iaatXtit xol« IcpEÛotv, oúj(
SnXotc oùôè fiía xpaxTjttivXEc; . . . xaxà Si
xöv íeúxedüv UxoXE|iaIov o SaaiXEÚí p. 823. üaxEpov ci xaxiXuai xiç xiüv
Tiüv AiBióntov 'EpYapiivrj; — пршхос ßaaiXiiov x¿ IBos,
iUáppTjOE xaxatppovTjaai хой npoaxdv-
p.axo«. Xaßuiv ydp сррбЧтща ttjí ßaai-
Xeíaí dfiov парту.ЙЕ piExa axpaxiuixdiv ¿mtúv iieH' SnXtuv ¿ni xo Icpáv, inou
eis x¿ dßaxov, ou auvißaivtv EÍvat x¿v o vpuaoûç veiuç ¿sxt,
Xpuaoúv vaôv xiüv Aí8i¿tiwv, xal xoù: xai xoù« Upéac; ánisipa^E navras.
(jlEv Upia< dniciípaEc ....
7, 1. To « TtEpl xoùç cpO.ouç той ßa- faxt Si xal xoûxo f8ot Aí8(omxdv'
aiXitoc vdpitpov, xaíncp Sv napdSo^ov,
SiapiivEcv {tfaaav ïioç xtôv xa8'
yp¿viov. IBos 7¿p ùnàp3(Eiv Xíyouch
toTs Aieíotjítv, titav i ßacnXtuf |xipo( fi{ тар Sv xcûv ßaoiXiu>v ici]pio9£ fiipo«
ti xoü acfitiaxoi jn)pu>8j Si' ^votj- xi той аЛцатос; óitiuaoüv , то аито
TüOToüv a(x(av, änavxat toùj ouv/(í)ei{ Tiáa^ouaiv ol auvoVrct aúx<fi [láXioxa . . . .
ouvanoßctДем хойхо xaxà itpoafpEOiv . . .
'¿. <раз1 Si auvTjÖEj Elvai xal xô auv- ol S' aùxol xal auvanoBv^axouoiv
teXeutôv ixouadu; xoù{ ixaipout xolc
ßaOiXEÜai ....
3. Sccíncp |i.7) paS(ui( imßouXrjv fl-
VEo8ai napa xoie AiSiod/i xaxà той
ßasiXiui;, <ù( 3v xiôv tptXuiv dnàvxwv
in' Гат({ npovooufiivuiv xíjí x' ¿xeívou ¿x Si xoúxou œuXaxij хой ßaaiXiuj«
xal xfj{ (Sias doípaXEÍaí. éaxl nXEÍaxrj пар aùxùjv.
Nach dieser fast vollständigen Uebereinstimmung wird man trotz
einiger Abweichungen, die wohl hauptsächlich in dem Bestreben Stra-
bons nach Kürze ihren Grund haben, zugehen müssen, daß beide Schrift
steller dieselbe Vorlage, nämlich den Artemidor benutzt haben. Diesen
hat man dann auch wieder Diodor -¡ 48, 4 als Vorlage anzunehmen.
Die Assyriaka des Ktesiae. 633
П.
Die Chronologie der Inschrift von Behistan (zu S. 588).
Durch Straßmaiers Publikation von Texten aus der Regierung des
Ganmsta-Harzija4") sind wir in den Stand gesetzt, die chronologischen
Angaben tier Inschrift von llchisläu genauer kontrollieren und fixieren
zu können.
l>a das erste Tftfclchen vom Aiiiru des Antritts (res sarrüti)
des Burzija datiert ist *M), so kann Gaumäta nicht vor dem 1. Nisan
522 gekrönt worden sein. Die Königsweihe desselben fand nach lieh.
I 42 am !). Garmapada stall. Dieser kann also frühestens in den ba
bylonischen Nisan gefallen sein. Das Pronunciameiito auf dem Berge
Arkaitris in Paisijftliuwarfä hatte am 14. Wijaxua = Adar (Februar—
März) 522 stntt gefunden, und Gaumilta war also nach Verlauf von
kaum einem Monat Herr der Persis. Sehr bald müssen sich die Ba-
hylnnicr angeschlossen haben, jedenfalls war Gaumäta schon im nächsten
(babylonischen) Monat in Babylon anerkannt. Diesen Sachverhalt gibt
ja auch Darcios zu4"5). Eist nach der Königsweihe des Gaumäta
fällt aber nach dem ausdrücklichen Zeugnis der Inschrift der Selbst
mord des Kambyses4").
Das letzte Täfclcben ist vom Tisrit des Jahres I des Barzija (Sep
tember— Oktober 521) datiert. Seine Ermordung erfolgt am 10. Hä-ga-
jftdiS (Beb. I 55), und es liegt nahe, diesen mit dem Tisrit gleichzu
stellen. Schwierigkeit macht nur, daß bereits ein Täfelchcn vom 17.
Tisrit des Antriltsjahrcs des Nabukudurusur III datiert sein soll. Allein
daß die persischen und babylonischen Monate genau zusammenfielen,
dürlen wir ja von vornherein nicht für wahrscheinlich halten, da das
persische Jahr ein Soniienjahr, das babylonische ein Mondjahr war.
Die der Thal von Sikajahnwalis folgenden Ereignisse müssen sich
mit ungemeiner Schnelligkeit gefolgt sein, werden aber in der Inschrift
in sachlicher, nicht chronologischer Ordnung erzählt. Sic stellen sich
folgendermasscn dar:
Tod des Gaumata in Siknjahuwatis 10. Biigajädis (= Tisrit?)
September-Oktober 521.
Aufstand des Äprina in Susiana, des Nadinta-
baira (Nabukudurusur JII) in Babylon.
Rasche Bewältigung des Aprina.
Schlacht am Tigris gegen Nadintabaira 27. Aprijädija = Kislimu
(November-Dezember) 521.
Aufstand des Martija (Imanis) in Susiana, rasch bewältigt487).
Autet and des Frawartie (Xsaparita) in Medien (II, 7. 14 ff.).
Schlacht hei Zäzäna am Euphrat gegen Na
dintabaira (I i>2 ff.) 2. Anämaka = Tcbet
(Dezember-Januar) 521.
4e") Zeitschrift für Assyrologie IV 147—152.
***) Vgl. über die babylonische Datierungsweise und »die Ergreifung
der Hände Bcls« durch den König im Nisan H. Winckler Sargon I
S. XXXVI Anm.6. Derselbe, Untersuchungen zur altoricnt. Gesch. 18.
4"") Beb. I 40 »hierauf (nach dem Pronunciamento) wurde das
ganze Reich abtrünnig«.
4M) Beb. I 43: »darauf (nach der Krönung des Gaumäta) starb
Kambiigija durch eigne Hand«.
4"') Nach II 11 ff. hat der 2. Aufstand Susiana's vor dem des Fra-
wartii stattgefunden. Auch II 7 steht Huwaga vor Mäda.
J. Marquart,
Belagerung von Babylon (II, 3).
[Erstes Täfelchen des Dareios aus Babylonien 20/1 1. (áabat) des An
trittsjahres Januar-Fe
bruar 520*")].
Dareios schickt den Widarna gegen Frawar-
tis (II 19).
Widarna' s Sieg über die Meder bei Marui 27. Au&maka Jauuar 520.
Aufstand von Assyrien und Armenien (II 7. 30 ff.)
DaJaraie wird nach Armenien geschickt.
Dadarsie' Sieg bei Zuzä in Armenien 8. pflrawäbara = Ai&ru
(April-Mai) 520."
* » » TigraV » » 18. pfirawähara 620.
Dädarsii' Sieg bei Uhjäma in Armenieu 9. pâigarcis (Siraauu4,e)=
Mai-Juni) 520.
Dareios schickt den Wabumlsa nach Armenien.
Wahumlsa's Sieg bei Izitus in Assyrien 15. Anümaka (Dezember-
Januar) 520.
Dies geschab alles noch während der Belagerung von Babylon.
Dm aber für das Ende derselben einen Anhaltspunkt zu gewinnen, hat
mau zweierlei zu beachten.
Am 30. ßurawähara liefert Wabumlsa den Armeniern eine zweite
Schlacht in А и lijara in Armenien. »Dort erwartete mich dann Wahu-
inlsa ко lauge in Armenien bis ich nach Medien kam« (lieh. II lüt).
Schon vorher aber mul Dareios den Artawardija mit einer lleeres-
abtheiluug gegen den zweiten falschen Itardija ( YVahjaxdata) nach der
Persia abgesandt haben. Denn dieser liefert dem Wahjszdäia bereits
am 12. purawühara ein Treffen bei Raxä in der Pciais (III 39).
Selbstverständlich kann die Ahsendung des Artawardija (offenbar mit
einer beträchtlichen Abtheilung) nicht vor der jetzt zu erwartenden
Einnahme von Babylon stattgefuudeu haben. Dies bestätigt auch die
luscbrift selbst: »Darauf schickte ich das persische und medisebe Heer
aus, das bei mir war. Den Perser Artawardija mit Namen, meinen
Diener machte ich zu ihrem Obersten. Das übrige persische Heer
zog mir nach, nach Medien *")«. Damit ist ganz deutlich der Zeitpunkt
auch der Abseuduug des Artawardija bezeichnet 4M). »Darauf ging ich
von Babylon heraus und zog nach Medien4*3)«.
Nach diesen Daten muß Babylon im Garmupada-Nisan 519 gefallen
sein, da die Armee des Artawardija zum Marsch nach der Pcrsis doch
auch einige Zeit brauchte. Nach Pinches **') soll noch ein Täfelcheu
vom H. Jahre des Nabukudurusur III datiert seiu, aber ohne Angabe
des Monats und Tages. Dasselbe kann also nur aus dem Anfang des
Nisan stammen. Die Belagerung von Babylon halte demnach vom
III.
Die griechischeWiedcrgabc des persischen au, wa und tvi.
Das altpersische au wird bei den Griechen bekanntlich nach dem
Vorgange Hérodote , der ebenso wie Kiesias als Iouier. gegen jenen
Diphthong eine Abneigung hüben muBtc, gewöhnlich durch ы ausge
drückt, ohne duß daraus schon etwas Entscheidendes für die wirkliche
Aussprache der Perser zu folgern wäre. So haben wir bei lier. С 43
'ApToCdiOTprj = aw. *Arota-eaoitrï , bei Etes. eel. 12. 54 'PuJjefvn (zu
aw. raoxsna), bei Plut. Them. 29 einen xiXfap^oc 'P<uÇàvr,{, bei Diod.
te 47 den 'Ршаахж, Satrapen von Lydien und louicu (wohl zu ap.
rauca), sowie bei Justin. 1 9, 7 den Magier Gotnctes (Гшц/^с) = ap.
Qautnätu. Auch Z.iiinupot ist wohl hierher zu ziehen.
In älterer Zeit finden wir ap. au auch mehrmals durch einfaches
4M) Die anzanische Uebersetzung hat die Zahl 22, der persische
Text 2.
w0) Dies könnte allerdings auch noch später als die folgenden
Ereignisse fallen.
И1) Vgl. Winckler a.a.O. S. 114.
***) Oppert, Le peuple et la langue des Mèdes (1879) p. 179 sq. 275.
Die Assyriaka des Ktesias. 637
о bezeichnet. So ist nach Stein bei Herodot durchweg ToßpÜTjc (= ap.
Gaubrüica) zu lesen, wofür die Spiltern Pioßpua« schreiben. Die Form
"Атома gegenüber aw. llutaosa ist sogar allein herrschetul geworden
(auch hehr. ЯВ*1Я, wir im H. Esther zu lesen ist). Khenso 'Лр-т<!ур.т|;
Her. ij 73, wohl zusammengesetzt mit aw. laoxma 'Familie' = ap.
tanmä d. i. tau(h)mä; vgl. i'tpt-TO'iyftTjt Ktes. ecl. 63 ff., М19ратсЬ)гцт(? *<") ;
— MiYao-iiT»); Her. irj 105 — ap. *baga - dauitä BtrfaitXoc, gegenüber
'Лртч-Сшатрт) (Her. С 43), Tochter des Dareios = aw. *Arçla-zaoitrî ; —
'Opo^ipvTjç = ap. *A(h)urafrans, ein Usurpator von Kappadokien, der
angebliche Bruder des Ariarathcs I (Reinach , Numismatique des rois
dr Cappadoce in Revue numismatique I88G, 315. 344 f. 312 п.), und
schon ein medischer Häuptling hei Sargon A-u-ar-pa-ar-nn; — ebenso
'Opö-ßaC1»« = ap. *A{h)ura-ltâzû (Ъаей Arm) vgl. <l>apva'ßaCoc = ар.
*h'ranah-bñzü агат. 1ТЭ31В.
Spitter wird dann auch wirklieh au neben ш geschrieben. So
nennt schon Her. e 1)6. 121 einen Schwiegersohn des Dareios Даирезгдс.
Eine Schwester des Xerxes, die Gemahlin des 'Лртое1хтт)« heilt bei
Pint. Them. 13 Xavöo'ix»! ,M) , während Her. r¡ 194 einen Perser 1ns-
5ií)X7j{ ""»), Sohn des Hapdatoc kennt. Später finden wir dann noch Абто-
fpafefrrjc, Satrap von Lydien und Ionien unter Ochos, und Aùto-
ßwwx7i;, Snliii des ' lcr<a|iivr|« und einer Schwester des Oclios I Dareiaios II
(Xen. Ш. ß I, 8), ferner AuToßap^i Arr. Ç 6, 5 vgl. Ui-pMpr,« (s.u.).
Nicht selten finden wir ap. «и auch durch griech. ov (diphthongisch
zu sprechen = mhd ou) ausgedrückt. Solche Fälle sind: llti(a)où8vnç,
Satrap von Lydien (Kies. cd. 52. Tlmk. a 115. у 31) = aw. Piiiaopna"*);
— TepiToúy|jit¡{ (s. о ), des 'lôépvTj; Sohn, im zweiten Theil = aw. taoxma
'Familie'; "— Фрвтау o ó vrj Her. t¡ 224 = up. *fräda-gaunt, aw. *frädat-
gaonî*"), gaona wie wd. S, 85 = Vermehrung, Reichthitm; dagegen
— 'Farbe, Gestalt' in ' Poío-foivi) (Mutter des Dareios Suid. s. v.;
Tochter des Xerxes Ktes. ecl. 20. 30), 'AXo-yo'jvti Ktes. ecl. 44 = ap.
*\carda-gaunl die rosenfarbige ; — Oi-ítáotijc, Lehnsmann des Ttpt-
тобхцт^, im ersten Theil vielleicht = ap. ica(h)u 'gut' (Ktes. ecl. 54 n);
— neben MiBpojitîfsTTjç, Sohn des Satrapen 'Apoi-rrjc von GroBphrygien
(Strab p. 766) finden wir einen Mi8p о о ikîsttjç (so I. statt Mt8poitaúíTT|C
Pint. Them. V!)) Vetler des Aitaxerxcs I == ap. *Mipra-upast5(h) 'den
Beistand des Mipra besitzend' (vgl. Oropasl.a (1er Bruder des Qometes-
Gaumäla Justin 1 1, 9 = *'ii(o)p<o7T!Í!JTT(c ap. *Aura-upastä(h).
Unklar sind Namen wie Ноиворт);, Sohn des Megabazos Her. ti 21
(e 21. 11 !S(!); — По'лгар^с, Satrap von Babylon zu Alexandore Zeit
(Arr. y 8, 5)""); — 'ApßouTra'X»);, ein Enkel des Artaxcrxcs Mncmon
(Arr. a 16, 3); - Boußaxr,« (Arr. ß II, 8).
Besonders interessant ist aber, daß ap. au auch durch griech. oi
***) Zum ersten Theil vgl. 'Ap va'jnjç Xen. 'FAX. a 3, 12 (der zweite
Theil = ap. napä Ktikcl); 'Лр-гса'тт,{ Plut. Artox. 30; 'Ap-aarta« ein
Mcder, Kyrop. t 1, 1 u. 0. (ob auch 'Ap-ßouirab){?).
•**) Oder ist lavia'xrj zu lesen? Diod. ta 68 nennt sie Mavîavri
(MANAANII: 2ANAAKII).
60e) Dies konnte aber = ap. *S(p)a4ta-wäka »Heiliges redend€
sein, vgl. aw. Mañpra-wska Fraward. jt. 106.
***) So ist zu transskribieren ; 8. Bartholomae ZDMG 40, 706.
••») t = d wie oben S. 622 und n. 429 und in 'OpoVnj« = ÄpuaV
br¡t etc. S. 639. Eine schwache Kasusform des Partizips fradant haben
wir in Auto- tppa íeÍT!)«.
***) Im Epilog der Anabasis (Ç 8, 25) wird als Satrap von Babylon
'Pmrccipac genannt. Sollte hier ein Zusammenhang bestehen?
638 J. Mar quart,
wiedergegeben wird. Diodor к 47 nennt unter Artaxerxcs Ocbos einen
1 PtuaáxTjC, Satrapen von Lydien und Ionien und Nachkommen eiues der
7 Ferser (Ol. 107 t = 350 v. Chr.). Zur Zeit Alexanders nun ist
üniUpiSatTi« (Arr. a 12, 8. 16, 8. lü, 3, weniger genau £ittt)poßaTijc iL i.
ap. *Spipra-pata vom Himmel beschützt Diod. i£ 19. 20), der am Gra
mke* fällt, Satrap von Ionien und Lydien, von Dioclor lälschlich (.lurch
Verwechslung mit Mittpio4ÍTi)c Arr. a 15, 7. Iß, i, der gleichfalls am
Oranikos fiel) Schwiegersohn des Oareios genannt. Sein Bruder (so
richtig Diodor) Ч'шэсЕхг^, der ihn rächen will, wird von Arrian а 15,7
'Poioaxnc genannt. Die Satrapie vererbte sich also, wie die vou Das-
kyleion im Hause des Artabazos. Ein 'Poisáxijs, der vom lvöuig abge
fallen zu Kimon nach Athen kommt, wird aber schon hei i'lut. Kim. 10
genannt.
Hierher rechne ich nun auch l'allo wie 'lipo (ttiî *"") , Satrap von
Lydien Her. y 180 ff. , sowie 'l'oitaia, Tochter des Mcderköuigs 'Aaxt-
Biptfi und Gemahlin des 2триаттай>{ Nik. Dam. fr. G p. 13fclt. Das
Stammwort dieser beiden Namen kann ap. rauca(h) 'Licht' sein, wozu
|A|
wohl auch 'l'ojoáxTjs gehört. Kerner ' Î pwi8r¡{ lies 1 l'IIIAII£, ein Marder,
der zuerst die Mauern von Sardeis ersteigt Пег. а 84 - up. *(//~)м-гак(/«
(zu aw. raoda Wuchs, Gestalt), parthisch 'УршЦ;, 'ОршЦс *TY1 d. i.
Ни- bzw. (Walturauda) Wö-rid"*) ; - Л6то-Йы«ахт|С Xcu. Ш. ß 1,8,
vou P. Horn Miltheilungeu aus den orientalist-hen Sammlungen IV 31
zu bôxlan gestellt, also = ap. "bauyaka.
Ap. ivahu- 'gut' ist im Namen Офарас, Офарт); enthalten, der nach
Etesias bei Nik. Dam. fr. 61 p. 53, ауаЬаттеХск d. i. ap. *ieahu-bara
'Gutes bringend' (nicht = ap. *hu-bara, wie Duncker IV 287 will; denn
dies würde griech. 'Ußeprjt lauten) bedeutet. Diesen Namen führt I) der
Wezlr des Kyros bei Ktesias und Nikolaos (fr. 65 p. 57,,); 2) der Stall
meister des Oareios bei Her. у 85, der diesem durch eine List zum
Throne verhilft; 3) des McYa'ßaCot Sohn, des Megabates Enkel, Satrap
von Daskyleion Her. С 33. Der letztere ist wohl auch Aisch. Fers. 984
gemeint. Noch eiu späteres Beispiel dieses Wechsels liegt uns vor in
dem parthischen Königsnamen SauatrQk. Der erste König dieses Namens
(77—70) wird Zivcrrpofaq; geschrieben, der zweite, der um 116 n. Chr.
starb, heißt Savcrrpoúxtoc
Dieser eigenthümliche Lautwandel wird sich im Eranischen nicht
nachweisen lassen, ist aber im Armenischen ganz regelmäßig (vgl.
Hübschmauu Armen. Studien I 62 § 9), z. B. kupoit 'blau' = ap.
*kapauta etc.
Es ist nun auffallend, daß sämmtliche besprochene Namen (mit
Ausnahme von ' Pottaia , das wohl von Ktesias nach dein bereits fest
stehenden MlboÎTTji geschrieben ist, wie er auch Eipfys, 'Aptb^bÇqt, Me
fàBuÇoi und uapetbc für den ersten Darcios von licrodot übernahiu)
entweder Personen angehörten, welche in Kleiuasicu (Fhrygieu und
Lydien) ihren Wirkungskreis hatten oder aber iu Kleinasieu vou den
Griechen erkundet wordeu sein müssen"1). Nun waren aber die Ar
menier uach dem Zeugnis Herodots (t¡ 73) eine Kolonie der Phryger
IV.
Die ursprüngliche Ilcimath der Perser"").
Bereits oben S. 558 f. 596 wurde die Fehde zwischen den Medern
und Kadusiern erwähnt, welche von dem Perser llapaúvSijc begonnen
wurde. Tciütov B' ùitô той ВамХбас fv tivi xpfoct XujnjIWvTe , ipuYctv рста
irc(cüv (Jiiv Tp«r/tX(u>v, lititluiv Ы YiXfiuv el{ KaSousiou;, ир' olí ¿xSe-
5o|<¿voí Trjv iotev áoeAcpijv tip pia'XtaTa SuvaaTeiovn хата toútou; toó; tó-
Ttout хтХ.к»).
Aus jener Erzählung geht zunächst hervor, daß sich der Verfasser
(Kteeiae) Medcr und Perser in nahen Beziehungen zu einander stehend
gedacht haben muß, wenn Parsondes bei Medern und Perseru berühmt
sein soll. Dann aber müssen dem Verfasser selbst oder seiner Quelle
die Perser auch zu den Kadusiern in Beziehungen gestanden und
letztern benachbart gewohnt haben . wenn Parsondes schon vor seiner
Intcriiicriiug im Harem des babylonischen Königs, vielleicht auch schon
vor seinem Aufenthalt am medischeu Hof, also noch in der Heiniath
seine Schwester dem angesehensten Häuptling der Kadusicr vermählt.
Auch muß er doch offenbar schon bevor er nach Agbatana zu Hufe
fuhr, bei den Kadusiern in Ansehen gestanden und Kintluß besessen
haben, wenn er sich nachher zu ihrem Führer aufwerfen konnte, wo/.u
die Verschwägerung mit jenem Häuptling noch keinen genügenden
Orund bot.
Insbesondere aber ist nur von dieser Anschauungsweise aus des
Ktesias Jugendgeschichte des Kyrns, wie sie uns Niknlaos erhalten
hat, vollkommen zu verstehen. Kyros heißt hier 'ein Marder von Ge
schlecht' *"), und wenn dies auch ursprünglich nur ein Schimpfnamo
der Perser bei den Medern war, so muß derselbe doch irgend welchen
realen Hintergrund haben. Derselbe wird nun gewöhnlich bei den
Маглсл im südwestlichen Pars gesucht; allein diese sind von Agbatana
viel zu weit entfernt, als daß eine med i sc he Sage sie ursprünglich
im Sinne haben konnte : viel leichter und einfacher gestaltet sich die
Sache, wenn wir uns Amarder im Norden, entweder die Nachbarn
der Kadueier und Parrasicr oder auch die Amarder im Zagros "')
ursprünglich ins Auge gefaßt denken.
faCo«. (Darnach sind oben S. 637 'flpiißaio« und 'Opo<p¿pvr){ [auf Münzen
IPUOKI'NOT] zu streichen, die wohl eher zu *urmcaiU- gehören).
"") Der folgende Aufeatz wurde in seinen Grundzügeu schon im
Mär/. 1888 geschrieben.
"») Diod. ß 33. "") Nik. Dam. fr. 64 p. 50
•*') Vgl. Strab p. 607: Kaîoimoi, 'Avaçita'xai, Ma'poot, ' Vpxavoí ; p. 508:
r>)Xat, Kaïoùeibc, "Apapoot, Oottioc, 'Avapiexai; ferner p. 510. 514 und
besonders 623/24 : ïoti Si t¡¡í X'"Paí "aúxrjt та piv öXXa cù5aip.ova /tupía,
Г( ôè Ttpoaa'pxTiot ¿pciv7¡ xal тра/cïa xai if/uypa', kaôousiiuv xaxoixia T«ûv
opciviüv xal 'Apa'pSiov xal Taitúpwv xal Kuprfuiv xal âXXu»v TOioûrutv, ol
ptTaveioTai cloî xal X^OTpixol. xai Yap ¿ 7, a y p о ; xal N t œ a' т i) с хатсотгар-
piva íyouot та Itlvïj тайте, xal (Л ¿v xj¡ llepaÍK KúpTtot xal Ma'pSw (xal jap
oùtui XífovTai cl 'Apiapoot) xal el ¿v тад 'AppicWa p¿Ypt vüv opuivúpux npoaa-
fopcuopevoi Tfjt а6тт)« tiotv ¡óéat. Ueber die Ursitze des Stammes
unten S. 648.
Die Assyriaka dos Ktesias. 643
Kyros der Marder kommt dann, nachdem er sieb aus niedrigen
Stellungen emporgearbeitet, auch an den medischen Hof (vom Ufer der
Oroatis her? doch wohl eher aus dem nicht allzu entfernten Gebiet der
Amarder im Zagros oder am Kyzyl Uzen!) und später läßt er seine
Eltern aus dem Lande der Marder kommen und macht dann seinen
Vater zum Satrapen der Perser (nicht, der Pcrsis!)5") und seine Mutter
zur reichsten und mächtigsten unter den Perserinnen5").
Nun kommen wieder — und darauf lege ich das meiste Gewicht —
die К a du ei er ins Spiel. Sie leben im Kriegszustand mit dem Groß
könig, aber ihr Fürst 'Ova<p¿pvr); will sie an den König verrathen, und
Kyros wird nun zur Führung der Unterhandlungen abgesandt. Wie
er nun die Grenze der Kadusicr uberschreitet, begegnet ihm ein Mann,
der ausgepeitscht worden ist und Pferdemist in seinem Korbe trägt.
Es ist ein persischer Sklave Namens Офгрж. Wie kommt nun der
Perser von Pars nach dem kaspischen Meere hinauf? Keine einzige
Bemerkung weist darauf hin, daß es etwas Außergewöhnliches sei, in
diesen Gegenden einen Perser zu treffen.
Ferner nennt Gibaras ilcm Kyros als erste Vorbedingung des Ab
falls vom König die Gewinnung der Kadusier, welche keine Schwierig
keiten darbieten würde: lUpect« fiiv yào (piXoüai, MVjSou« Si ira'vu pueofat.
Woher nun diese Sympathien der Kadusier für die Perser, wenn diese
tief unten am persischen Golf und nicht vielmehr den Kadusiern be
nachbart saßen? Daß ihr König Ibpsmvôr): (und seine Dynastie)
Perser waren, reicht als Grund hiefür gewiß nicht aus. Erst in zweiter
Linie wird dann die Bewaffnung der Purser genannt.
Die Erfüllung der von Gibaras gestellten Ilanptbcdingung , die
Gewinnung der Kadusier kann nach dem oben S. 596 Ausgeführten
erst nach Ausbruch der Feindseligkeiten stattgefunden haben. Da sich
aber die Dinge nun so ungemein rnsch entwickelten, so scheint es,
daß eine Botschaft des Kyros von der l'crsis aus nach titilän, nachdem
er schon von Medien angegriffen war, seihst wenn sie die medischen
Grenzposten5") zu umgehen gewußt hätte, hier kaum bald genug
anlangen konnte, um die Kadusier noch rechtzeitig den Medern in den
Rücken zu führen, wenn man dem Krieg nicht eine sehr lange Dauer
geben will. Vielmehr muß diese Botschaft von einem den Kadusiern
sehr nahe gelegenen Gebiet abgeschickt worden sein.
Allerdings bekommt Kyros zu seiner Mission beim Fürsten der
Kadusier nur 40 Tage ***), nach Persien aber, um Opfer für den König
darzubringen und seinen kranken Vater zu pflegen, 5 Monate Urlaub5**),
und Persien scheint demnach viel entfernter gedacht als GêlSn, so daß
nur Pärs gemeint sein könnte. Allein den Hauptansschlag für die
lange Dauer des Urlaube nach Persien gab nicht die große Entfernung,
sondern die Pflege (fltpotJtcOjcit) des kranken Vaters. Damit wollte
Astyages dem Kyros einen besondern Beweis seiner Huld geben. Denn
dieser bittet überhaupt nur um »Tage« , nicht um »Monate« Urlaub,
und zuerst nur um für den König und für seinen kranken Vater Opfer
darzubringen, dann auch um letztem zu besuchen597) und erst
5M) Duncker IV 263. Vgl. auch die Verwechslung von IKpaot mit
Ilotp8(uai)ot bei Hystespes, der Her. 7 70 штерте der Perser genannt
wird, während er nach Beh. II 92 — III 9 thatsächlich Satrap von
Parth ion war.
"») Nik. Dam. fr. CS p. 51 ,„. 62„_l4.
''") Vgl. Her. a 138 tiíiv óíriiv <puXoiOTO|).¿vuiv.
»»5) 1. с. p. 52,,. 55*) 1. с. p. 57,.
о") 1. с. p. 54„_„. бб,,.,,. Vgl. p. 56„_le.
41*
ш J. Marqnart,
der Eunuch bittet für den Kyros, daß er seinen Vater pflegen
dürfe"8). Die Reiter aber, die Astyages dem Kyros alsbald Mu) nach
sendet, treffen diesen bereits nach einem Kitt von kuiiin einem Tage и0)
mindestens in der Nabu der persischen Grenze. Denn Kyros bricht
von dem Orte, an welchem die Reiter ihn eingeholt, erst nachdem er
diese trunken gemacht hat, also wohl in vorgerückter Stunde auf und
erreicht noch bei Nacht llyrba, das eine persische Stadt sein mulitc,
wenn er die Einwohner unter die Waffen rulen konnte"'), und der
Bote, den er beim Erscheinen der ihn verfolgenden Reiter an seinen
Vater, den Satrapen 'ArpaSáxa; voraussendet, vermag diesen so zeitig
zu erreichen, daß die erbetenen Reiter bis zum nächsten Tage, noch
vor den meilischen Verfolgern in llyrba eintreffen Ml). Der Satrap
muß also auch nicht weit von dieser Stadt residiert haben. Nun be
trägt aber gemäß der Tab. l'eut, nach den Bestimmungen Toniascheks
die Entfernung von Hainadäu bis zur Grenze der Provinzen Isaphfin
und Pars, wenn wir diese mit der Qrenze von Persis gegen Medien im
Alterthum gleichsetzen, 82 Parasangen*"), die Kyros und sein Gefolge
in 60 Stunden*4'), die Reiter des Astyages aber in einem Gewaltritt
von etwa 1*2 Stunden zurückgelegt haben müßten, wenn man das
itpùi GÍx<>|iivou« so auffassen darf, daß sie in der Frühe des Tages
aufgebrochen waren, an welchem sie den Kyros erreichten I Und das
noch vor der Reicbspost des Dareiosl Setzt man dagegen die alte
"") 1. c. p. 56 „—67,.
*3*) Die Frau des Babyloniers erfährt ixt (vi) с тт,{ vuxtos euvove-
TtauopiívTj von ihrem Manne, daß Kyros eben (EtuMtv p. 57,) оГуогто ti«
IWpoac (p. 571(_,7) und erzählt ihm nun den Traum der Mutter des
Kyros. Ihr Mann geht íoittiv атр^а; zu Astyages ib. ,„_,„. Dieser
hört £¡4 tGr.lpuv den Spruch der Sängerin |>. 5H,_, und schickt лара-
XpTjU.a die Reiter ab p. 58,, d.h. am nächsten Morgcu (тоис пара 'Лати-
áfouí Ttptji o¡/ou¿vou; p.58,0), so daß Kyros bis dahin einen Vorsprung
von 2 mal 24 Stunden hatte.
**') ted f/XOM пара Kûpov, bewirthet dieser tous rcptp пара 'Auxuoi^ou;
oi/ouivooc, und kommt dann in derselben Nacht noch nach llyrba.
**') xal Jjxov tel TTjV "Ypßav ïti vuxtoç uvarfi, xal iîrXiÇti A Kûpoj
xoù; dv8p«Ú7too{.
*") I. с. p. 58 ,e : xal ouvtótth тоу{ itapà гсатрос Ijxovraí imç elç
y.áyjp, — xal (ol пара 'Латиатои? itpip oivcifiEvot) yvóvtíí Kûpov oitóxooai-
xal TjXov tel TTjv "ïppav, xal eupfivtec ехтстаур^уоу <Juu.ßaMüuoiv <î>s ei{
udx7)V. —
•*') Bis Persepolis 116 Par. Vgl. Tomaschek, Zur histor. Topographie
von Persien I 24 ff. 30. [Nach Ibn Rosteh cd. de Goeje 152, 4. 6. 9
rechnete man von Ispahan nach slräz in Pars 80 Parasangen, und
ebenso viel nach Hamadän und Raj , was von Hamadän nach bïruz
160 Parasangen gibt.]
*") Dürfte man tecfvrjc tt¡; vuxt¿« p. 57 ie zusammenhalten mit
p. 57,_,0: xal (¿ flißapat), ?jv тар aíreos 1тл\х{ктр+£, vúxfcop irávra eùtpe-
itíCei , xal É'ujiltv cít lltpoac (úíoinripouv , so könnte es scheinen, als sei
die Nacht vor des Kyros Abreise gemeint mit ¿x£Ívt¡{ tíj vuxto; und
dann wären auch die beiden e'wIIev (57, und ,,) gleichbedeutend, und
man bekäme 24 Stunden weniger: in derselben Nacht, in welcher die
Vorbereitungen zur Abreise des Kyros getroffen werden, würde die
Frau des Babyloniers den Traum des Kyros erzählen, und an dem
selben Morgen, an weichem Kyros abreist, würde Astyages vom Ba-
bylonier gewarnt. Allein diese Auffassung wird durch das oî/ùito des
Babyloniers (p. 57,,) unmöglich.
Die Assyriaka dee Ktcsias. 645
Grenze zwischen Penis und Medien mit Tomaschek nach 'l'ctya (30
Par. von Hamadün) , das er dem Kereg der Araber gleichsetzt und in
den heutigen Distrikt Kez-zäz verlegt , so verringert sich zwar die
Entfernung zwischen Agbatana und Uyrba , dafür aber wächst die
zwischen Hyrba und Pasargadai, oh dies nun in Murg'ab oder in Pasa
zu suchen ist, und die Schwierigkeit bleibt dieselbe. Natürlich darf
man diese Angaben ebensowenig allzusehr premieren als die Uber die
schleuuige Hilfe der Saken ecl. 7. 8 (oben S. 612 n. 374). Allein auch
eine Volkssage kann sich nicht völlig über die wirklichen geographi
schen Verhältnisse hinwegsetzen.
Man sieht also, daß man völlig ad absurdum geführt wird, wenn
man hier unter dem Land der Perser das spatere Pars versteht. Ueber-
haupt ist das Kinzige, was bestimmt auf die Persis als Kriegsschau
platz hinzuweisen scheint, die Erwähnung von llaaapvaSai. Nun nennt
aber Nikolaos die Stadt, vor deren Thoren die Perser und Medcr zum
erstenmal sich messen, und in welche sie sich dann zurückziehen müssen,
nicht mit Namcu, und nur der Berg, auf den die Perser ihre Weiber
und Kinder schicken , wird I lasapycioat geuanut 54S). Am folgenden
Tage, da die Schlacht erneuert wird, wird die Stadt, deren Name
aber auch hier nicht genannt wird"*), von den Medern genommen.
Kyros und die Seinen werden nach llaiapyaoai zurückgeworfen"7), das
auch jetzt wieder als Berg beschrieben wird mit engen Pässen, schroffen
Felsklüftcu und Schluchten 548). Nachdem die Medcr den Gipfel des
llaaapyàôat erstiegen, fliehen die Perser nachts auf einen anderu niedri
geren Berg, auf dessen Fläche Kyros am folgenden Tage sein väter
liches Haus sieht "*).
erstenmal""), und hier soll das
Bravourstück der Weiber geschehen sein, weshalb die Weiber von
llasapráSat vom König, so oft er dorthin komme, jede 20 attische
Drachmen erhalte"1). Nach dem endgiltigen Siege sodann та ($è)
Хрипата тЛчхъ ti; IlaiapvaSat ajrtx<5|AtÇov , ¿<pe<JTúiTO{ OlpMpa xal ¿nipLtXij-
xà; xaxotsT^aavxoç'"1*). Diese Worte sind sehr bemerkenswert!! , indem
sie sich fast wie eine Ueberselziing der Nahuncdoschronik ausnehmen:
»Kyros [zog] nach der Landschaft von Agamtanu, der Hauptstadt. Silber,
Gold, Hab und Gut der Landschaft Agamtanu schleppte er fort und
brachte es nach Alisan '")«. Der Kern jener kurzen Notiz kann also
sehr wohl auf eine gute einheimische Quelle zurückgehen und könnte
uns zugleich einen Begriff davon geben, wie wir uns solche echte
historische Nachrichten zu denken haben. Ganz anders verhält
es sich dagegen mit der vorhergehenden Erzählung.
An jenen beiden Stellen ist Иазаруоом plötzlich als Stadt gedacht
und im jetzigen Zusammenhang der Erzählung zweifelsohne die vicl-
uinstrittenc Stadt in der l'crsis mit dem Grabmal des Kyros gemeint.
Damit ist aber nicht gesagt, daß die altern Theile der Erzählung,
welche nur einen Berg UasapYaSat kennen, dieselbe Gegend im Auge
haben, in welcher die persische Stadt llaaapvaoai lag und der Stamm
der Pasargaden wohnte. Die angebliche Rettungsthat der Weiber bei
llasapreßat wird vielmehr auf einem aitiologischen Mythos beruhen, den
Kteeias erst in diesen Zusammenhang gebracht hat. Der Gebrauch,
V.
Dei Ja'qflbl Hist. cd. Ilontsma I 90 ff. und Mas'OdT II 96 ff. sind
zwei sehr nahe verwandle Rc7Cnsioncn einer assyrisch -babylonischen
Königsliste von Nimrod bis auf den letzten Darcios überliefert , die
beide auf eine assyrische Vorlage zurückgehen "*). Am meisten Ver
wandtschaft zeigt die Liste verhältnismäßig mit denen des XpovoYpstpetov
súvTopov p. 84. 02 Die meisten Abweichungen treffen wir am Anfang
der Liste, wo Ja'qübi dem <j~J>-> 3, Mas. der Scmiramis 6 Namen
(incl. voraufgeben läßt, von denen 4 sich auch bei Bërflnî
finden, aber richtiger als selbstständige babylonische Dynastie "*), und
am Schluß der eigentlich ktesianischen Assyrerliste , wo die aus der
Bibel und aus Apokryphen bekannten Könige eingefügt wurden. Die
Reihenfolge der erstem ist gestört. yyj\}i bei Mas. steht sicher an
falscher Stelle. Die Verknüpfung des Kyros (und mit ihm der andern
Perserkönige) mit Nimrod beruht auf seiner Gleichsetzung mit Kai
Xosrau, die ziemlich häufig ist (vgl. z. В. ItCrOnt |||). Wir sehen bei
Mas. das Bestreben, die Zahlen abzurunden, was schon durch den
Beisatz »ungefähr« angedeutet ist. Die Liste muß ihm in mehreren
Kxemplaren vorgelegen sein, da er öfters bei Zahlen Varianten notiert.
Die beiden Listen lauten nach unsrer Herstellung wie folgt:
Ja qObl : Mas' üdl :
1. ¿ífi 67 J. Nimrod 1. £J£\ ¿S}¿ ca. 60 J.
2- (j^"4) ca. 70 »
Коцр6от)с 3. ^jjjyjJS"') ca. 100 » (10 x 10)
Ja'qubí: Mas'ûdl:
27. ^ЛяШ"5) 35 J. eETXo<paosä 84. ^ЛяШ'") ca. 50 (35) J.
28. [^JUL*]«")
ymiiSii 14 J. ïeXjjiavaacip
29. jyjcy-t M7) 7 » Sargon
30. fyXs>-jmtlH) 3 » Asarhaddon Ü5. ^Ju^*'*) ca. 3 J.
31. cy>^e,») 47 » (Mcrodach 30. ^Jy"") 40 J. od. weniger
Baladan)
32. vyAj^Lsu«. 31 » Xtva^pcffi 37. wU^Ls^u« 30 »
33. Ц^«») 33 » M<5yi¡s 38. [«^j^OJ.od.weiiiger
34. yaj vii^3P. 45 J. Napou)(ü8ovóaüp 39. y1' ,¿^4 45 J.
». ¿«V»*1) IJ.Mepeiío'x 40. £^3/Лли) ca. 1 »
36. yiKÍXbb*") 60 » ВвХтйвор 41. ja.¿h^; "') ca.60 J. od. weuiger
37. Uj^jls'") 8 э Kopißüai)« 42. ^^j^"') ca. W (8) J.
38. Ц>*лв") 7M.6MáToí 43. Ц^ж**") 1J. od. weniger
89. (jfc^jjb 31 J. Aopcíot 44. (j^ji |o •*») 31 » od. weniger
40. Lr_^¿.r^m«) 20 J. S¿f*r|{ 45. u^».^»») 20 J.
41- jyLby."7) 7M.Apxci8avoi 46. jJUby *") 7 M.
1432 J. 9 M. 1820 J. 7 M.
(1750 .!. 4 M.)
'*") syr. Koom-li) •:•)» „41. Artaxerxes." J.^^^vufW. Mas. vi>ww^i-
"*) Мая. vii^Xs^t. I-' в^у».!, L jj^j^-fc. Seine wirkliche
Rcgicrungsdaucr ist nach Ktesias 1'/» Mon., nach der Series reg. arm.
p.15 2 Mon..
*,e) Mas. (^byuw- Mas. ȟuǚ 9 st. v.. w 7, Ktesias G1/,.
M1) So Nöldekc. J. иЛжм,
•") Es sind ausgefallen Artaxerxes II, III und Arses.
•") Mit der Bemerkung: von Alexander getödtet, also mit Dareios
III verwechselt. — Artaxerxes II ist ausgefallen, und Artaxerxes III
als letzter König genannt (s. Nüldeke aaO.).
"*) So Bér. л1 ; Epitome Syria in Eus. Chron. I app. p. 65 Darius
fil. Arsach. — Mas. •yl»>.
Ste.llenvcrze.ich ni s.
Seite.
Abydenos b. Euseb. Chron. I Diod. В 6, 5—7 504. 526
S9/40 555 6, 2 526—634
Aelian v. h. tS 3 574 6, 6 534
n. an. к 31 539 6, 9 566
iC 40 n. 120 7, 1. 4 538
Agatb. p 24 546 7, 3 656
á 25 553. 565. 573. 581 8, 5 538
п. 191 9, 1 588
Agatliarcb. § 6 и. 216 9, 2 635
8 7 lin. п. 217 10, I Di№. 554
g 17 517 11, 1 535
§ 41 641 13, 1—3 535—537
§ 58 641 14, 1-4 537 f.
§ 60 539 14, » 544
§ 62 п. 109 16, 3. 4 508 f. 515
§ 87 508. 510 17, 3 515
§ 97 506 18, 1 547
p. 128 548 19, 10 543
Amyntas b. Athen, iB 529/30 20 643—547
623 f. 650. n. 145 Diod. В 20, 3 634. 547
Antigen. Caryst. c. 160 538 21 547 f.
[Apollodor.] ßißA. a 9, 19 679 21, 2. 7 576
о 9, 27, 6 680 21, 8 553. 564
Arnobiu8 I p. 6 529 22 648 f.
I 51. 52 627 22, 1 578
Arrian. 'Ivô. 42 624 22, 2 564. 568
Artemidor b. Strab. p. 771 6S9 23 650-553
778 542 24, 1 n. 49
779 638 24, 6. 6 512 f.
818 648 28, 8 564
Atben. 7) 846 n. 65 29—31 654—656
cß 628 550 n. 49 31, 9 554
iB 529 547. 550 32-34 656 - 563
A p. 633 604 32, 4 64». 590
HcroeeOS II. Joseph. ~. •'!,/. 'lou5 US 5!>5 Г 5!I8. 60(1
a 19 554 34, 6 663
Berossos b. Joseph, к. à{./. 4ou8. 35—42 508
a 20 655 Diod В 48 ff. 506—51 1
Chron. Pasch. p. 270 631 1 1 — 10 507 f. 631 f.
Cramer Anecdot. Parie. II 386 n. 136 3, 1 507 f. 511. 537
Curt. 3, 2, 6 ff. 610 11, 1. 2. 3 616
6, 25, 33 655 11, 2. 3 n. 16
Deinon b. Aelian. v. h. Cl 634 18 641
Diod. a 37, 2. 4. 1 1 616 18, 6 588
41, 4 616 25, 1 608
53, 5 n. 16 29 641
55, 3 622 30, 2. 4 626
56 523. 637 31, 4. 38, 1 516
69, 7 616 42, 3. 6 508. 510
P » 521 43 ff. 500 -608
1, 5—7 505. 507—515 tC 63, 4 523
2, 3 522 f. t» 94-100 510 f.
3, 2 512 DionyB. ЛЕр1Г;у. 732 ff. n. 383
4, 3. 6, 1 644 Eratosthenes хатаотЕрюцо( 524
Die Assyriaka des Ktcsias. 657
Eiiseb. Cliron. I 53,0 668 Ktes. Пер*. 6. 8. 9 609
55, 572 5-8 522
65,,.,, 570 15 619
63 573 21 574. 623 f.
67, 669 62 590
II 34 676 63 f. 589 f.
luv. iv jroXepvauv. 1 645 Ktesias b. Atben. tß 528 547 f.
2 645. 660 iß 529 e n. 148
Hellan. fr. 39. 159 679 — b. Athenngoras 26 544
163 b 576 Lacrt. Dio», prooem. 2 530
Her. о 7 668 ß 113 n. 156
95 556 [l.itkian.] fiaxpoß. 22 n. 21
99. 100 576 — ittpl т. £up(i)< в«о5 c. 14 625
101. 102 657 Nikol. Dam. fr. 1 543. 522
187 574 2.3 513. 522 ff. 552
191 n. 162 4 f. 558 f.
T 24 542 64 513.689.602—605
62. 63 617 ff. 65 513. 596—601.
83 697 605 f. 642 ff.
.Toi dunen Get. 5 t. 622 f. 68 534
Joseph. àpy. (oui. tß I It. 21 llcpl lp|jii)v. c. 218 f. 560
Justin. I I,' Г) 523 Platon vo|i. p. 685 649
1, 9 527 — itoXtT. p. 613 e 628
2, 1—4 534 f. 676 Plin. h. n. 6, 92 n. 371
2, 8 537 7, 28 641. n. 121
2, 1(1 645 f. 19, 19, 1 535
2, 12 576 30 § 9. II. 14 529f.
3, 2 п. 49 Plut. Artox. 8 619
Я, 6 553 [Plut.] ittpl гсотар, п. 316
6. 16 609. п. 379 Ptolem. ç 2. 10 п. 383
7, 17 662 Sotion с. 17 588
Kcplialion b. Ens. Cliron. I 59ts 579 с. 33 п. 21
59/(>0 546 Stepb. Atpßixxet
Hyz. 8. v. 'Afßct'Tava615. n. 384
113
61/62 548. 564 f.
I 63„ 564 — — Xaúwv 636
63„ 553 — — Xu>pi|j.votïoi 522. 611
Kleitarcbos b. Allien, р. 530 550. Strab. p. 514 п. 383
п. 144 748. 785 524
Kieme us Alex, ятрюц. a p. 304 п. 77 Synk. p. 181,, 672
a p. 378 583 292, „ 670
£ p. 598 fin. 528 312, 569
Ktcs. 4vô. § 4 538 Veil. Pat. I 6, 1 569
11 538. 540 I 6, 2 563. 564. 671
20 ff. 540 f. Xen. dlvoß. ï 4, 10 12 524
30. 31 538. 641 Xcn. Kupoun. a 3, 8 f. 604 f.
Ktcs. Hepa. 1. 2 562 С 5, 25 п. 162
2 606 -608 т) 3, 21 f. 622
Namonverzcichnia
Abydenoe' assyr. Königeliste 566 Agatbarchides benutzt Kleitarcb 555
— Vorbild des Kastor 667 f. - T.aptâoia 526. 535. 637
Agntharcbides Quelle des Diodor 'Ауа8аруйт|{ 4 Sa'puoc 517. п. 316
507 f. 509. 611. 616. 617. 521. Alexander Polyhistor 530. 553. п. 101
n. 15. 16 — 's assyr. Konigslistr 566 f. 571.673
— Verhältnis zu Herodot 556 f. Amarder 642. 648
— Verhältnis zuKtesias 5401. 542. 'Apútií 606 ff.
544. 557 'AvaxuvSapciÇTjt 661
Philologn«. Soppt.-bd. Tl, twelt« Hilft«. 42
658 J. Marquart, Die Assyriaka des Ktesias.
'AïT<ipi){ 605 Küpo; 561
An/an 646 ff. lioiirftsp 600 Г.
Apollodoros v. Artcmita u. 383. 380 MasoBáti)« 620
'Apa'Êïjî = Arii n. 816 Mnaseas von Patara 626. 579
Arbakes 626 f. Ncívapos = Nabuua'id 558 i.
'Apialo« d. Araberköuig 613 ff. Nikolaos 551 f.
'Aptapápwr^ 627 Niños am Eiiphrat 523—525
'AptcioTCïjs = А иг wilt :is i m 576 [Njr^ovöaßa'-rr,; «22 f. 654
Arju v. FMcssa 515 Niiincuios 628
'Лрта<рр<ут({ 620. 628. il. 310 (libaras 596. 638
Artemidor 542. 631 '(Ipiápyrjc u. 377
'AoTuífaí = 'Азтиаут^ 563. 606 '( Ivatpípvr/í = '(М<ра« 598. 639
"Атоаза des Hellaii. = Hutaosa 576 f. Ostbanes 529 ff. 641
'Лтраоатае 603. П. 97. 471 Pampliila und l'liotios 593
litfhmfi 622 f. Parsa 646
Bapxaviot 522. 60!) Г. 612 t. 616. Parsondes 558 f. 596. ООО. (¡04
IM ras к 618 п. 401 Parsua Пареное 646 f.
BtXtcût = ЩЫ'/ъ; 565 671 Пааарта'оа! 600. 645. 648
BiXxjTápoí 565. 673 ff. 11ат1Се(»Т|{ 531. 618 f.
Bíoiv = Kephalioii? 553. 581 llaÇa'Tijç s. IIernCtflh)(.
Cassias Longiniis 580 Persische Laut Verhältnisse 536. 597.
Choirilos 550 623. 636 ff. a. 98. 429. 435. 436
Xmpopivaíot 622. 610 f. n. 371 Persische Yerwaiidtenehe 546. 608.
Dulicr 648. ». 383. 389 Фаразр^уп; n. 429
AauplpvTj; s. ' ApTa<ppévTjC. Фвруахба? = Karrux 639 f.
Deinoii 63 1 . 534. 604 f. 607. n. 98. 107 Pharnaspidcu 597
Aippixe« 522. 61 1 f. 614-617. 649. Фрвта<р^руг,{ и. 429
n. 372. 373. 883. 386. 390 Polykleitos v. Larisa 561 f.
Derketo 524 - 620. 653 Приват); 623
Apoittxoí 649. n. 386 ' l'üooYüúvr) 607. 637
Duris 517. 047. 550 f. 553. n. 21. 44. Saken 612. n. 377
Eupolcmos n. 170 Samas-erib 624 f.
Excerpta Uarbari 572 Sardanaiialguscliichteu 550 If.
Gobryas 625 1. Scinirainis 574. 630. n. 203
Ilelhuiikos 651. 576 f. 580. 599. ܣ|j.(pa|(.i{-*\TW3!la 573. 575 ff. u. 6r<0
605. 622. 629 f. 648 Semirauiisgcschichteu 544 ff.
Hermodoros 531 f. Simmias 541. 555 f.
Hieronymus v. Kardia n. 21 ZffvSaMrnc 620
Hyrkauier 609. n. 359 Suetou 073 580. n. 135
'ICaißäTTjc 628. п. 487 2üpot = 'Aouipioi 517. 520. 535
Kastor'» assyr. Künigsliste 564. 566. 554. 561. п. 41
672 ff. 680. 582 Tanyoxarkes 619 f.
— von Abydenos abhängig 567 f. Taparen n. 383
— von Velloiiis benutzt 569 Timagcnes 546. 553
Kephuliou 646-550. 581 Büvoí =^ Ti8tuv(íí 570. 580
—'e assyr. Künigslisto 564. 666 ff. Wabjazilata 620
Kleitarck 505. 523 Walársak n. 456
— benutzt Herossos 554 ff. WindafranA 622
Kovxc!).tpo( = Kaiidalanii 578 Xanthos 525. 530 f. 630. n. 353
Ktesias und Herodot 575. 630 ZajxT,; 572. 580
llellanikos 570 ZaUpa¿(JTT({ 641. u. 99
Xantbos 526 Zopyros 625 f.
Ktesias' Chronologie 662 ff. Zoroaster 527-533. n. 98. 99
— poetische Kunst 644. 551. 560 — erst bei Deinon 531
— ntpínXouí 612 — nicht Name des Itaktrcrkgs. 533 f.
Кт7)0«ршу = Ktesias n. 316