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DOC BAUMANNS

MAGAZIN FÜR

DIGITALE
BILDBEARBEITUNG
… mit Workshops, Softwarevorstellungen,
Rezensionen von Büchern und CDs, Praxis-
reportagen, Leserarbeiten, Fragen und Ant-
worten und vielem mehr.
Nichts ist langweiliger als die Wirklichkeit.

Alle drei Monate am Kiosk,


monatliche Online-Ausgabe unter
www.docbaumann.de
Doc Baumanns
digitales Atelier
1
Auswählen und
freistellen

Arktis Software GmbH · Rosendahl


Zur Einführung
Doc Baumanns digitales Atelier „Auswählen und freistellen“
ist eine Serie von kleinen Büchern mit demonstriert Ihnen die grundlegenden
begleitenden CD-ROMs, in denen Fort- Funktionen digitaler Bildbearbeitung,
geschrittene und Profis im Bereich der ohne die keine weitergehenden Arbeits-
digitalen Bildbearbeitung, insbesonde- schritte möglich sind. Sie lernen hier
re Anwender von Photoshop, mit krea- Verfahren aus der professionellen Pra-
tiven Arbeitstechniken vertraut gemacht xis kennen, bei deren Einsatz Sie viele
werden, die sie – möglicherweise – Stunden mühsamer Arbeit einsparen
noch nicht kennen. können und so zügig zu perfekten Er-
Um Einsteigern die Chance zu geben, gebnissen gelangen. Damit Sie für Ihre
ebenfalls von diesen Workshops zu eigenen Übungen alle relevanten Schrit-
profitieren, stellt Doc Baumann de- te Step-by-step nachvollziehen können,
monstrierte Verfahren, Werkzeuge oder finden Sie nicht nur die benutzten Bild-
Effekte auch in ihren grundlegenden dateien auf der beiliegenden CD-ROM,
Funktionen vor – und enthüllt dabei sondern auch eine Palette mit speziell
Tricks, die selbst Profis staunen lassen. angefertigten Werkzeugspitzen sowie
Sollten Sie Anregungen für künftige ein Set für Ihre Aktionen-Palette, das
Ausgaben haben, freuen wir uns immer ganz auf Auswahlverfahren zugeschnit-
über weiterführende oder korrigieren- ten ist.
de Hinweise. Ihre Nachrichten (bitte an
docbaumann@arktis.de richten) wer- Doc Baumann ist Deutschlands be-
den wir mit Interesse lesen und gern kanntester Photoshop-Autor. Der Foto-
berücksichtigen. Grafiker, Maler und Kunstwissenschaft-
Sicherlich haben Sie Verständnis ler befaßt sich seit 1985 mit digitaler
dafür, daß aus Kapazitätsgründen Fra- Bildbearbeitung und hat zahlreiche
gen, etwa bezüglich Programmfunk- Bücher zu dem Thema verfaßt; seine
tionen oder Gestaltungstips, in der Re- Workshops erscheinen regelmäßig in
gel nicht beantwortet werden können. „ComputerFoto“, „MACup“ und „Page“.

„Doc Baumanns digitales Atelier“ erscheint wie andere Produkte dieser Reihe (etwa die Bilddaten-CD-
ROMs „Doc Baumanns digitales Archiv“) bei Arktis Software GmbH, Gordenhegge 8, 48720 Rosendahl.
Bestellungen können Sie unter Tel.: 025 47 / 93 21 - 0, Fax 0 25 47 / 93 21 - 21 oder E-Mail
docbaumann@arktis.de aufgeben. Im Internet erreichen Sie uns unter www.arktis.de.
© von Buch und Bilddaten der CD-ROM by Dr. Hans D. Baumann, 2000. Einige Bildvorlagen entstammen
der Corel Photo Stock Library. Nachdruck, Speicherung und Nutzung der Daten zu anderen als persönlichen
Übungszwecken ist ebenso untersagt wie deren digitale oder sonstige Vervielfältigung oder Verbreitung.

4
Inhalt
6 Auswahlrechteck 35 Maskierungsmodus
7 Auswahloval 36 Retusche im Maskierungsmodus
8 Auswahlzeile/-spalte/-größe 37 Maske speichern; Ebenenmaske
9 Freistellungswerkzeug 38 Motive mit Rahmen auswählen
10 Lasso, Polygon-Lasso 39 Maskenumkehr
11 Magnetisches Lasso 40 Auswahl sichern/umkehren
12 Zeichenstift 41 Auswahlen aus Kanälen laden
13 Magnetischer Zeichenstift 42 Graustufen in Masken
14 Zauberstab (Farbwähler) 43 Auswahl aus einer Ebene laden
15 Farbbereich auswählen 44 Freistellen mit Ebenenmaske
16 In Farbkanälen auswählen 45 Hintergrundebene umwandeln
17 Umfeld auswählen und umkehren 46 Freistellen mit mehreren Masken
18 Auswahl vergrößern/Ähnliches … 47 Farbauswahlen zu Kanälen
19 Auswahl ausweiten/verkleinern 48 Kanäle akzentuieren
20 Auswahlen exakt skalieren 49 Kanäle kombinieren
21 Auswahlumrandung 50 Kanalretusche
22 Auswahl abrunden 51 Kanal- und Maskenretusche
23 Alles auswählen/Freistellen 52 Eigene Werkzeugspitzen anlegen
24 Auswahl bewegen/duplizieren 53 Spuren von Werkzeugspitzen
25 Auswahl beim Aufziehen bewegen 54 Kanal suchen und akzentuieren
26 Exaktes Bewegen/Pfeiltasten 55 Randzone mit Pinsel maskieren
27 3D-Effekt durch Duplizieren 56 Farbbereich im Kanal auswählen
28 Auswahl durch Verschieben füllen 57 Kanal als Ebenenmaske
29 Aus allen Ebenen auswählen 58 Randzone farblich angleichen
30 Auswahlen kombinieren 59 Haare hinzumalen
31 Auswahlkanten kombinieren 60 Extrahieren
32 Auswahlarten kombinieren 61 Maskierungs-Plug-ins
33 Auswahlbereiche skalieren 62 Textauswahl
34 Auswahlbereiche transformieren
Die CD-ROM enthält das in diesem Workshop verwendete Bildmaterial, teils als
TIFF, teils – wenn zum Beispiel Ebenen erhalten werden mußten – im Photoshop-
Format. Bitte beachten Sie, daß Sie diese Bilder nur zu Übungszwecken verwen-
den und auf keine andere Weise nutzen dürfen. Zusätzlich finden Sie zum Öffnen
in Photoshops entsprechender Palette eine spezielle Haar-Werkzeugspitzen-Datei
sowie für die Aktionen-Palette Tastaturkombinationen für Auswahlbefehle.

5
Auswahlrechteck

Photoshops einfachstes Auswahlwerkzeug ist das Rechteck, das Sie mit Hilfe der
M-Taste aktivieren. Üblicherweise ziehen Sie die Auswahl von einer der Ecken aus
auf. Halten Sie die Umschalttaste gedrückt, erzwingen Sie eine quadratische Aus-
wahl, während M- und Alt-Taste zusammen das Aufziehen der Auswahl von der
Mitte des Rechtecks her festlegen; hier wird so das Fugenkreuz zentriert. Betäti-
gen Sie alle drei Tasten, ziehen Sie ein Auswahlquadrat aus der Mitte her auf.

6
Auswahloval

Mit Umschalttaste-M erreichen Sie das Auswahloval, für das dieselben Einstellun-
gen gelten. Wie beim Rechteck können Sie bereits vor dem Aufziehen eine weiche
Auswahlkante festlegen (hier 33 Pixel) oder diese nachträglich mit Strg/Befehls-
+ Alt- + D-Taste zuweisen. Die Auswahlgrenze erscheint bei mittlerer Deckung.
Bei festgelegten, häufiger angewandten Auswahlgrößen geben Sie bei den Aus-
wahloptionen, „Art: Feste Größe“ die gewünschte Höhe und Breite in Pixel ein.

7
Auswahlzeile/spalte, Auswahlgröße

Die Größe einer Auswahl ermitteln Sie übrigens mit Hilfe von KPT 2.1 „Informa-
tion Auswahl“ oder Kopieren und anschließendem Öffnen – ohne Bestätigen –
einer neuen Datei. Ebenfalls unter den Auswahlwerkzeugen – aber nicht mit der
M-Taste erreichbar – finden Sie eine einzelne Auswahlzeile (horizontal) oder
-spalte (vertikal). Damit können Sie zum Beispiel Scan-Störungen durch Auswahl
benachbarter Pixel und Duplizieren (Strg/Befehls- + Alt- + Pfeiltaste) beseitigen.

8
Freistellungswerkzeug

Benötigen Sie nur einen Teilbereich aus einem Bild, bietet sich dafür das
Freistellungswerkzeug an (C-Taste). Sie können die optionalen Werte für Höhe,
Breite und Auflösung offen lassen, einzelne oder alle eingeben; Photoshop rech-
net das Bild entsprechend auf eine neue Fläche um. In der Version 6.0 wird nicht
nur die Beurteilung des Eingriffs durch Abdunkeln der fortfallenden Bereiche
erleichtert, Sie können eine Szene sogar (siehe oben) perspektivisch entzerren.

9
Lasso, Polygon-Lasso

Die L-Taste aktiviert das Lasso, mit dem Sie Bildbereiche frei umgrenzen und aus-
wählen. Umschalt- + L-Taste führen zum Polygon-Lasso, das angeklickte Punkte
mit geraden Segmenten verbindet. Drücken Sie bei aktiviertem Lasso die Alt-Ta-
ste, gelangen Sie vorübergehend zum Polygon-Lasso. Das hat unter anderem den
Vorzug, daß Sie auch über die Fenstergröße hinausziehen, und, bevor Sie die
Auswahlumgrenzung fortsetzen, bei weitergescrolltem Bild zurückziehen können.

10
Magnetisches Lasso

Da ich Ihnen in dieser Reihe meine Praxiserfahrungen weitergebe, fließen auch


meine Vorlieben und Abneigungen ein. Zu letzteren gehört zum Beispiel, daß ich
das magnetische Lasso – ebenso wie den entsprechenden Zeichenstift – nie be-
nutze. Bei ausreichendem Objekt-Hintergrund-Kontrast ist es überflüssig, bei zu
geringem wenig hilfreich. Da eine solche an Kontrastkanten orientierte Auswahl
ohnehin immer nachbearbeitet werden muß, kann man gleich anders vorgehen.

11
Zeichenstift

Der Zeichenstift ist ein Werkzeug, mit dem Sie Bézierkurven erzeugen; Sie setzen
Ankerpunkte und ziehen mit dem Werkzeug, um die Biegung der angrenzenden
Kurvensegmente zu bestimmen. Der Einsatz dieses Tools ist sinnvoll, wenn das
auszuwählende Objekt lange, gleichmäßig geschwungene Konturen aufweist, die
sich durch Kurven besser als freihand erfassen lassen. Gleichzeitiges Drücken
der Strg/Befehlstaste verwandelt den Cursor in das Direkt-Auswahl-Werkzeug.

12
Magnetischer Zeichenstift

Wie ich bereits erwähnte, halte ich die magnetischen Auswahlwerkzeuge für we-
nig sinnvoll. Bis die auf ein Bild abgestimmte Breite und Frequenz sowie der
Kantenkontrast ermittelt sind – und bis Sie unerwünscht gesetzte Ankerpunkte
mit dem Direkt-Auswahl-Werkzeug an die richtige Stelle gezogen haben –, sind
Sie auf anderen Wegen längst zu befriedigenden Ergebnissen gelangt. Der Zei-
chenstift und seine modifizierenden Werkzeuge allein reichen meist völlig aus.

13
Zauberstab (Farbwähler)

Ein unverzichtbares Auswahlwerkzeug ist der Zauberstab, der Pixel innerhalb ei-
ner gewählten Farbtoleranz aktiviert. Sie erreichen ihn mit der W-Taste (von der
englischen Bezeichnung „Magic wand“). Unter Optionen sollte „Glätten“ in der
Regel eingeschaltet sein; das Treffen der angemessenen „Toleranz“ (und Klicken
an die richtige Stelle) sind Erfahrungssache. „Fortlaufend“ sollten Sie immer ak-
tivieren; statt es auszuschalten, verwenden Sie besser „Farbbereich auswählen“.

14
Farbbereich auswählen

Auch „Farbbereich auswählen“ aktiviert alle Pixel des Bildes innerhalb der vorge-
gebenen Farbtoleranz, aber diese ist direkt veränderbar, wobei ihre Ausdehnung
im Vorschaufenster (weiß) angezeigt wird. Sie können recht komfortabel Farben
aus dem Bild – oder entsprechend Graustöne aus der Vorschau – hinzufügen
oder ausschließen. Statt aufgenommener Farben lassen sich durch Öffnen des
Aufklappmenüs Lichter, Mitteltöne oder Tiefen sowie einzelne Farben wählen.

15
In Farbkanälen auswählen

Wenn Sie mit dieser auf der CD-ROM gespeicherten Datei experimentieren, wer-
den Sie sehen, daß weder der Zauberstab noch „Farbbereich auswählen“ zu ein-
deutigen Ergebnissen führen. Oft können Sie sich die Arbeit erheblich erleich-
tern, wenn Sie die einzelnen Farbkanäle darauf hin begutachten, ob in einem von
ihnen das auszuwählende Motiv oder der Hintergrund eine einheitliche Färbung
und Kontrast zum restlichen Bild aufweist, die eine Farbauswahl ermöglichen.

16
Umfeld auswählen und umkehren

Aus dem vorhergehenden Beispiel läßt sich noch etwas lernen: Ob Sie nun in
einem Farbkanal oder wie hier in der Zusammenschau aller Farben im Kom-
positkanal ein farblich differenziertes Objekt vor einem farblich einheitlichen
Hintergrund vorliegen haben – machen Sie sich nicht die Mühe, das Objekt auszu-
wählen, sondern wählen Sie das Umfeld aus und kehren Sie die entstehende Aus-
wahl um. Die dafür nötige Kombination ist Strg/Befehls + Umschalt- + I-Taste.

17
Auswahl vergrößern/Ähnliches auswählen

Der Befehl zum Vergrößern einer farbbasierten Auswahl erweitert diese um alle
unmittelbar an die vorhandene Auswahl angrenzenden Pixel, die innerhalb der
vorgewählten Farbtoleranz liegen. Dagegen bewirkt der Befehl „Ähnliches aus-
wählen“, daß Photoshop nach allen Pixeln innerhalb des Bildes sucht, die dieser
Toleranz entsprechen. Der rot markierte Bereich kennzeichnet die Ausgangsaus-
wahl; links erweitert mit „Vergrößern“, rechts mit „Ähnliches auswählen“.

18
Auswahl ausweiten/verkleinern

Im Auswahl-Menü unter „Auswahl verändern“ finden Sie die Eintragungen zum


Ausweiten (oben) beziehungsweise Verkleinern (unten) einer Auswahl. Die zu-
lässigen Maximalwerte wurden von bisher 16 auf 100 Pixel in Photoshop 6.0
heraufgesetzt. Beachten Sie unbedingt bei der Anwendung dieser Befehle, daß Sie
damit eine Auswahl nicht exakt proportional skalieren, sondern daß dabei ein
Algorithmus wirksam wird, der scharfe Spitzen und Ecken abschneidet.

19
Auswahlen exakt skalieren

Am saubersten skalieren Sie Auswahlen unter genauer Beibehaltung ihrer Form,


indem Sie sie vorübergehend in den Maskierungsmodus umwandeln (siehe dort),
den Bereich proportional skalieren und in den Standardmodus zurückkehren. 1
kennzeichnet die ursprüngliche Auswahl; 2 zeigt das Ergebnis beim Vergrößern,
3 beim Verkleinern (dieselben Fehler treten bei „dunkle/helle Bereiche vergrö-
ßern“ auf). 4 und 5 entsprechen dem Skalieren über den Maskierungsmodus.

20
Auswahlumrandung

Im selben Untermenü (Auswahl - Auswahl verändern) finden Sie den Befehl, um


aus einer Auswahl einen Rahmen zu machen. Dieser ist nicht scharf begrenzt und
eignet sich schlecht zur Erstellung einer Umrißlinie (besser: Bearbeiten - Kontur
füllen). Ich verwende ihn meist, um ein freigestelltes Objekt vor neuem Hinter-
grund mit weichem Rand auszustatten, ohne diesen schon vorher festlegen zu
müssen: Umrandungsbreite festlegen, dann Gaußschen Weichzeichner einsetzen.

21
Auswahl abrunden

Der Befehl zum Abrunden einer Auswahl, ebenfalls im zuvor erwähnten Unterme-
nü zu finden, hat vor allem zwei Funktionen: Zum einen glätten Sie damit scharfe
Ecken von Auswahlen, machen also etwa aus einem Rechteck eine abgerundete
Version (links unten). In Photoshop 6.0 reicht der Radius bis 100 Pixel. Bei Farb-
auswahlen mit nicht einbezogenen Pixelresten (Vergrößerung oben) führt der
Befehl bei kleinem Radius zu einer bereinigten Auswahl (Vergrößerung unten).

22
Alles auswählen / Freistellen

Es scheint zunächst wenig Sinn zu machen, bei einem Bild „Alles“ auszuwählen
und dann den Befehl „Freistellen“ (Bild-Menü) anzuwenden. Es kommt aller-
dings nicht selten vor, daß auf einer Ebene Bildbereiche vorhanden sind, die über
die sichtbare Arbeitsfläche hinausragen und mitunter zu unerwünschten Effekten
führen. Diese lassen sich für eine Ebene – oder ein nicht auf die Hintergrund-
ebene reduziertes Bild – mit dem beschriebenen Verfahren schnell löschen.

23
Auswahl bewegen / duplizieren

Bei einer bestehenden Auswahl und einem aktivierten Auswahlwerkzeug nimmt


der Mauszeiger außerhalb der Auswahl die Form eines Kreuzes an, innerhalb
derselben erscheint er als das Symbol oben in der Mitte, das den leeren Auswahl-
rahmen bewegt (mit gedrückter Umschalttaste nur vertikal oder horizontal). Bei
gedrückter Strg-/Befehlstaste verschieben Sie Auswahl und Inhalt, betätigen Sie
zusätzlich die Alttaste, wird der Inhalt bis zum Lösen der Taste dupliziert.

24
Auswahl beim Aufziehen bewegen

Vor allem bei ovalen und kreisförmigen Auswahlen ist es oft nicht leicht, diese
exakt mit dem auszuwählenden Bereich in Deckung zu bekommen. So ist hier
etwa die im Schatten liegende Kante des Planeten nur zu ahnen. Ziehen Sie einen
zentrierten Kreis auf, ohne daß er genau stimmen müßte (links). Halten Sie Alt-
und Umschalttaste weiter gedrückt, und verschieben Sie die Auswahl mit gedrückter
Leertaste (Mitte). Lassen Sie diese los und korrigieren Sie die Größe des Kreises.

25
Exaktes Bewegen; Pfeiltasten

Manchmal ist es hilfreich, das Bewegen von Auswahlen (oder Pixeln auf Ebenen)
in 1-Pixel-Schritten mit Hilfe der vier Pfeiltasten vorzunehmen. Der auf die Klei-
dung gedruckte „Text“ liegt auf einer eigenen Ebene und läßt sich so einfach
verschieben. Bei gedrückter Umschalttaste erfolgt ein 10-Pixel-Sprung. Für Aus-
wahlbewegung muß dabei ein Auswahlwerkzeug, sonst das Bewegen-Werkzeug
aktiv sein. Auch „Per Eingabe transformieren“ (oben) hilft bei exaktem Arbeiten.

26
3D-Effekt durch Duplizieren

Das Duplizieren eines Auswahlbereichs läßt sich zur Darstellung plastischer Ob-
jekte einsetzen: Setzen Sie eine gefüllte Auswahl in einen Hintergrund ein, lassen
Sie die Auswahl aktiv. Duplizieren Sie sie mehrfach mit gedrückter Alt- und Strg/
Befehlstaste und den Pfeiltasten. Duplizieren Sie die Auswahl nach dem letzten
Schritt mit Strg/Befehlstaste-J auf eine neue Ebene. Nehmen Sie mit Nachbelichter
und Abwedler auf der Ebene darunter Schattierungen und Aufhellungen vor.

27
Auswahlen durch Verschieben füllen

In den meisten Fällen nehmen Sie Retuschen, bei denen Pixel von einer Bildstelle
zu einer anderen übertragen werden, mit Hilfe des Stempelwerkzeugs vor. Mitun-
ter kann es aber schneller und besser gehen, wenn Sie folgendes Verfahren an-
wenden: Wählen Sie den zu ersetzenden Bereich aus (hier der rote Kessel), ver-
schieben Sie die Auswahl an eine Stelle, von der Sie die Pixel übernehmen möchten,
und schieben die den gefüllten Auswahlbereich mit Tastaturunterstützung zurück.

28
Aus allen Ebenen auswählen

Bei Bilddokumenten mit mehreren Ebenen passiert es leicht, daß Sie eine Aus-
wahl vornehmen, kopieren, neu einsetzen – und feststellen, daß nur ein Teil der
Auswahl übertragen wurde. Photoshop berücksichtigt beim Kopieren oder Aus-
schneiden nur die Pixel der aktiven Ebene; wollen Sie also aus allen (sichtbaren)
Ebenen auswählen, müssen Sie über das Menü oder mittels der gezeigten Tastatur-
kombination ausdrücklich vorgeben, daß Sie eine erweiterte Auswahl wünschen.

29
Auswahlen kombinieren

Die drei möglichen Kombinationen von Auswahlen – Addieren, Subtrahieren und


Schnittmenge – nehmen Sie über die gezeigten Tastenkombinationen vor. Dabei
ist es gleichgültig, ob die Auswahlen mit Werkzeugen, auf Farbbasis oder sonst-
wie entstehen. Drücken Sie die Taste/n vor Herstellen der neuen Auswahl – um
als zweite Auswahl etwa ein Quadrat zu erzeugen, lösen Sie kurz die Umschalt-
taste. Photoshop 6 (gelb umrandet) läßt die Kombination auf Wunsch vorwählen.

30
Auswahlkanten kombinieren

Diese Kombinierbarkeit erlaubt es Ihnen auch, Auswahlen mit unterschiedlich


weichen Kanten zu verwenden. Im linken Bilddteil habe ich zunächst die Säule
bzw. das Rechteck ausgewählt, davon eine Auswahl mit einer weichen Kante von 0
Pixel subtrahiert und eine Umfärbung vorgenommen. Rechts dagegen subtrahier-
te ich von den beiden Auswahlbereichen Säule und Rechteck neue Auswahlen mit
einer weichen Kante von 22 Pixel. In der Praxis erlaubt das zahlreiche Effekte.

31
Auswahlarten kombinieren

Da sich Auswahlen kombinieren lassen, die auf unterschiedliche Art und Weise
zustande gekommen sind, konnte ich hier zum Beispiel leicht die vordere Säulen-
reihe und das von ihr getragene Gebälk mit dem Lasso eingrenzen und dann auf
diese bestehende Auswahl „Farbbereich auswählen“. Die Farbauswahl berück-
sichtigt danach lediglich den vorbereiteten Auswahlbereich; die so verbliebenen
Pixel hellte ich stark auf, ohne dabei dieselben Töne im Hintergrund zu ändern.

32
Auswahlbereiche skalieren

Formveränderungen, soweit sie mit Hilfe eines umgrenzenden Rechtecks ausge-


führt werden können, nehmen Sie mit dem Transformationsrahmen vor. Sie er-
zeugen ihn bei einer aktiven Auswahl über Strg/Befehlstaste-T oder über das Be-
arbeiten-Menü. Greifen Sie einen der Eckpunkte bei gedrückter Umschalttaste,
läßt sich die Auswahl proportional skalierten (oben Mitte). Ohne diese Taste oder
bei Angreifen an die seitlichen Henkel des Rahmens wird nichtproportional skaliert.

33
Auswahlbereiche transformieren

Bewegen Sie den Cursor außerhalb der Auswahl, erscheint ein Symbol zum freien
Rotieren des Rahmens. Fassen Sie einen der Punkte an den Seiten mit gedrückter
Strg/Befehlstaste, gibt das den Rahmen zum Neigen frei; setzen Sie in dieser Weise
an einem Eckpunkt an, können Sie frei verzerren. Zusätzliches Drücken der Um-
schalttaste beschränkt das Verlagern des Eckpunktes horizontal/vertikal. Klicken
in den Rahmen mit der Control-Taste öffnet verschiedene zusätzliche Optionen.

34
Maskierungsmodus

Nach meiner Erfahrung ist die Verwendung des Maskierungsmodus das optimale
Verfahren zum exakten Freistellen. Bei Bildern mit klaren Farben für Motiv oder
Hintergrund mögen andere Methoden zu bevorzugen sein, aber in der Praxis rei-
chen die Farbunterschiede selten aus. Oft bietet es sich an, Vorgehensweisen zu
kombinieren; etwa, eine grobe Auswahl mit dem Lasso oder Zauberstab vorzu-
nehmen (oben) und nach dem Umschalten im Maskierungsmodus zu verfeinern.

35
Retusche im Maskierungsmodus

Nach Übertragung einer groben Auswahl in den Maskierungsmodus (oben) ar-


beiten Sie dort mit beliebigen Mal- und Retuschewerkzeugen, Filter und Effekten,
um die Auswahl zu verfeinern. Weiß entspricht voller Auswahl, Schwarz vollem
Maskenschutz, Graustufen liegen dazwischen. Achten Sie darauf, daß die Masken-
farbe der Motivfarbe nicht zu stark ähnelt (Mitte). Zum Schluß verwandeln Sie
die Maske mit der Q-Taste wieder als aktive Auswahl im Standardmodus zurück.

36
Maske speichern; Ebenenmaske

Um eine im Maskierungsmodus erstellte Maske dauerhaft zu speichern, ziehen


Sie ihre Zeile in der Kanäle-Palette auf das Symbol für „Neuen Kanal“ (rechts
oben). Liegt das Motiv auf einer separaten Ebene (unten), und Sie erzeugen bei
aktiver Auswahl dafür eine Ebenenmaske (gelb umrandetes Symbol am Fuß der
Ebenen-Palette), übernimmt die Ebenenmaske automatisch die Auswahl und stellt
das Motiv auf der Ebene frei, indem sie das Umfeld unsichtbar ausblendet.

37
Motive mit Rahmen auswählen

Wollen Sie ein differenziertes Objekt, das einen farbig einheitlichen Rahmen auf-
weist, vor unruhigem Hintergrund auswählen (1), so wählen Sie den Rahmen mit
dem Zauberstab aus und wechseln Sie in den Maskierungsmodus (2). Wählen Sie
dort die Binnenfläche ebenso aus, vergrößern Sie die Auswahl um wenige Pixel,
und löschen Sie sie (3). Kehren Sie zuletzt in den Standardmodus zurück (4); die
weißen (voll transparenten) Bereiche der Maske werden nun zur Auswahl.

38
Maskenumkehr

Bei diesem Bild besteht das Problem beim farbgestützten Auswählen des Pinsels
darin, daß die Hintergrundfläche für kleine Toleranzen des Zauberstabs zu un-
einheitlich ist, während bei größeren Teile des Objekts einbezogen werden, etwa
bei der Fassung der Borsten. Die Lösung: Geringe Toleranz, Überwechseln zum
Maskierungsmodus, Maske um Objekt manuell bereinigen, Maske des Objekts
mit Zauberstab auswählen, Auswahl umkehren, Maske für Hintergrund löschen.

39
Auswahl sichern/umkehren

Zum dauerhaften Sichern einer Auswahl übertragen Sie diese in einen neuen Alpha-
kanal, wahlweise durch Benutzung der Menübefehle oder einfacher durch An-
klicken des entsprechenden Symbols am Fuß der Ebenen-Palette. Voll ausge-
wählte Bereiche werden im Alphakanal weiß, nicht ausgewählte schwarz, partiell
(weich) ausgewählte grau. Umkehr der Auswahl im Bild entspricht dem Umkeh-
ren (Negativ) der Helligkeitswerte im korrespondierenden Alphakanal (unten).

40
Auswahlen aus Kanälen laden

Mit ähnlichen Tataturkombinationen, mit denen Sie Auswahlen addieren, subtra-


hieren oder ihre Schnittmenge bilden, können Sie Auswahlen aus unterschiedli-
chen Kanälen laden oder diese mit bestehenden Auswahlen kombinieren. Um
eine Auswahl zu laden, klicken Sie also mit gedrückter Strg/Befehlstaste in die
entsprechende Zeile der Kanäle-Palette; zur Kombination von Auswahlen und/
oder Kanälen verwenden Sie zusätzlich die in der Abbildung gezeigten Tasten.

41
Wirkung von Graustufen in Masken

Die Wirkung von Helligkeitsstufen in einer Ebenenmaske korrespondiert im Prinzip


mit der eines Alphakanals: Schwarze Maskenbereiche machen die obere Ebene
durchsichtig auf die darunterliegende hin, weiße dagegen machen sie undurch-
sichtig. Graustufen, etwa in einem Verlauf, sorgen entsprechend dafür, daß die
eine Ebene weich in die andere überblendet wird. Sie können in derselben Weise
auch beliebige Farbkanäle als Auswahl laden oder als Ebenenmaske einsetzen.

42
Auswahl aus einer Ebene laden

Sie können eine Auswahl nicht nur durch Anklicken einer Kanalzeile mit gedrückter
Strg/Befehlstaste laden: Das Anklicken einer Ebenenmaske hat denselben Effekt
wie das eines Alpha- oder Farbkanals. Weiterhin laden Sie eine Auswahl – ob da-
bei eine Ebene, ein Kanal oder eine Maske aktiv ist – durch entsprechendes An-
klicken einer Zeile in der Ebenen-Palette; die Auswahl entspricht allen dort vor-
handenen Pixeln. Die zuvor gezeigten Auswahlkombinationen gelten auch hierbei.

43
Freistellen mit Ebenenmaske

Bei einem solchen Bild, wo Motiv und Hintergrund weitgehend identische Farben
aufweisen, arbeite ich zum Freistellen am liebsten mit einer Ebenenmaske. (So,
wie sie sich mit der Strg/Befehlstaste als Auswahl laden läßt, können Sie sie mit
der Alt-Taste direkt anzeigen und mit der Umschalttaste ausblenden.) Auch hier
verwende ich das Verfahren: in der Ebenenmaske mit Pinsel und schwarzer dün-
ner Spitze eingrenzen, Farbauswahl erzeugen, ausweiten, mit Schwarz füllen.

44
Hintergrundebene umwandeln

Um kompositorische Wechselwirkungen zwischen Motiv und neuem Hintergrund


direkt einschätzen zu können, ist es sinnvoll, diesen vor dem Freistellen des Mo-
tivs auf eine dahinterliegende Ebene einzufügen. Wollen Sie nur mit Ebenenmasken-
unterstützung freistellen, geht das nicht, wenn das Bild auf der Hintergrundebene
liegt. Diese kann jedoch eine Ebenenmaske erhalten und Pixel zu transparent
löschen, wenn Sie die Ebenenzeile doppelt anklicken und „Ebene 0“ bestätigen.

45
Freistellen mit mehreren Masken

Auch bei einem solchen Bild ist ein Freistellen des Vordergrundmotivs eine sehr
diffizile Angelegenheit; Farbauswahlen von Objekt und Hintergrund überschnei-
den sich, manuelles Auswählen per Lasso oder Ebenenmaske ist extrem aufwen-
dig. Photoshops „Farbbereich auswählen“ läßt zwar Farbauswahlen durch Hin-
zufügen und Ausschließen kombinieren, berücksichtigt dabei aber natürlich nicht
die Objektgrenzen. Hier helfen mehrere aus Auswahlen gesicherte Alphakanäle.

46
Farbauswahlen zu Kanälen

Beginnen Sie damit, mit „Farbbereich auswählen“ die im Bild verbreitetsten Far-
ben zu suchen; beim Verschieben des Toleranzreglers sehen Sie in der Vorschau,
wann die Auswahl die Objekt-/Hintergrundgrenzen überschreitet. Manchmal ist
das unvermeidlich. Wiederholen Sie das für alle dominierenden Farbbereiche,
und sichern Sie die resultierenden Auswahlen in neuen Alphakanälen. Legen Sie
so viele Kanäle an, wie Sie für eine erfolgversprechende Kombination benötigen.

47
Kanäle akzentuieren

Wegen der „körnigen“ Verteilung der ausgewählten Farben (links) nehmen Sie in
den vorbereiteten Alphakanälen zwei Eingriffe vor: Um die Körniugkeit zu redu-
zieren, zeichnen Sie mit dem Gaußschen Weichzeichner mit etwa 1 Pixel Radius
leicht weich (Mitte). Um klarere Hell-Dunkel-Werte zu erzielen, öffnen Sie
„Tonwertkorrektur“ und schieben mit Sichtkontrolle die Regler für Schwarz- und
Weißpunkt zusammen, bis eine – nicht zu harte – Tontrennung entsteht.

48
Kanäle kombinieren

Um zu beurteilen, welche der so vorbereiteten Kanäle am besten zueinander so-


wie zu den Objektgrenzen im Bild passen, weisen Sie zunächst jedem Kanal in der
zuvor beschriebenen Weise eine andere Maskenfarbe zu; zum einfacheren Um-
gang benennen Sie die Kanäle entsprechend mit Farbnamen. Wählen Sie einen
Kanal, und blenden Sie das Kompositbild (#) ein. Blenden Sie nun nach und nach
andere Kanäle ein, um zu beurteilen, welche sich gegenseitig optimal ergänzen.

49
Kanalretusche

Jetzt wird’s ein bißchen kompliziert: Ich habe den „Blau“ benannten Kanal ge-
wählt, den Kompositkanal sichtbar eingeblendet und den Kanal „Rot“ als Auswahl
geladen. (Die Kanalbenennungen beziehen sich auf die Maskenfarbe der Alpha-
kanäle und haben nichts mit den Farbkanälen zu tun!) Im „Blau“-Kanal habe ich
innerhalb der geladenen Auswahl schwarze Malfarbe da hinzugefügt, wo die Sicht-
kontrolle des Bildes die Zugehörigkeit zum Vordergrundmotiv erkennen ließ.

50
Kanal- und Maskenretusche

Mit diesem Verfahren kommt man ein gutes Stück weiter – für die endgültige
Detailarbeit allerdings ist es unverzichtbar, die Maske in dem bearbeiteten Kanal
bei eingeblendeter Kompositansicht mit Malwerkzeugen zu verfeinern. Im letzten
Schritt duplizieren Sie die Bildebene, legen auf eine Ebene darunter einen neuen
Hintergrund, übertragen den Alphakanal als Ebenenmaske und retuschieren die-
se (links) bei direkter Sichtkontrolle, bis Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind.

51
Eigene Werkzeugspitzen anlegen

Genaues Betrachten der mit der Ebenenmaske freigestellten Pflanzen offenbart


ungewöhnliche Malspuren, die mit den vertrauten Werkzeugspitzen gar nicht oder
nur bei erheblichem Aufwand zu verwirklichen wären. Des Rätsels Lösung: Für
solche Zwecke legen Sie sich am besten eine Bibliothek mit aus Auswahlen selbst
erzeugten Spitzen an, die sich dazu eignen, bestimmte Objekt optimal zu bearbei-
ten. Diese Spitze eignet sich zum Beispiel für Haare, Fell oder eben Pflanzensamen.

52
Spuren von Werkzeugspitzen

Wenn Sie eine Werkzugspitze aus einer Auswahl (schwarz oder grau auf weißem
Grund) festgelegt und durch Doppelklicken ihres Feldes in der Palette einen pas-
senden (geringen) Malabstand eingestellt haben, können Sie für Mal- und
Retuschezwecke weitere Parameter bestimmen: Etwa die Deckkraft oder die Strek-
ke, bis die Vordergrundfarbe transparent oder zur Hintergrundfarbe verblaßt. Sie
können die Spur auch durch Nachzeichnen einer Pfadkontur leiten (unten).

53
Kanal suchen und akzentuieren

Haare sind wohl am schwierigsten freizustellen. Wenn Sie Glück haben, ist der
Kontrast zum Hintergrund so groß, daß Sie mit dem Zauberstab, dem Dialog
„Farbbereich auswählen“ sowie den beschriebenen Positiv/Negativmasken wei-
terkommen. Hier war der Kontrast im Schwarzkanal zum Teil brauchbar (oben
links). Durch Zusammenschieben der Regler für die Tonwertspreizung in einem
Duplikat des Schwarzkanals ließ er sich noch weiter akzentuieren (oben rechts).

54
Randzone mit Pinsel maskieren

Im duplizierten Schwarzkanal (in diesem Fall) wählen Sie alles aus und schalten
in den Maskierungsmodus um. Bestimmen Sie eine nicht zu kleine Werkzeug-
spitze und ummalen Sie mit weißer Farbe (die sich bei dieser Anwendung so
auswirkt, daß Sie die rote Maskierung löscht) den Randbereich der Haare. Ach-
ten Sie darauf, daß Sie den bemalten Bereich so weit ausdehnen, daß genügend
Haarspitzen eingeschlossen sind, helle Pixel des Hintergrunds dagegen nicht.

55
Farbbereich im Kanal auswählen

Nachdem Sie auf diese Weise die Auswahl auf die Randzone der Haare einge-
schränkt haben, rufen Sie „Farbbereich auswählen“ auf, suchen mit der Pipette
die geeigneten Farben/Grautöne und bestimmen dann den beeinflußten Bereich
mit dem Toleranzschieberegler. Die so entstehende Auswahl sichern Sie in einem
weiteren Alphakanal. Hier wurden nur die Haare auf der rechten Seite des Kopfs
weiß markiert. Weiter nach innen braucht die Auswahl nicht zu reichen.

56
Kanal als Ebenenmaske

Analog zur rechten Seite der Haare habe ich im nächsten Schritt die linke ent-
sprechend vorbereitet, beide Alphakanäle durch Laden der einen im anderen
und Löschen zu einem zusammengefaßt und diesen bei eingeblendetem Bild wei-
ter mit Hilfe entsprechend vorbereiteter Haar-Werkzeugspitzen retuschiert. An-
schließend verwandelte ich die Bildebene zur Ebene 0, schob eine neue weiße
Ebene dahinter und lud den Alphakanal als Ebenenmaske für die Haare.

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Randzone farblich angleichen

Bei Aufnahmen vor starkfarbigem Hintergrund übernehmen vor allem helle Haa-
re in der Randzone teilweise die Hintergrundfarbe. Es kann also geschehen, daß
Sie die Frisur exakt freigestellt haben und diese nach der Montage trotzdem un-
passend wirkt. Wählen Sie für den Pinsel als Wirkungsmodus „Farbton“, reduzie-
ren Sie die Deckkraft, nehmen Sie eine breite, weiche Werkzeugspitze und färben
Sie den Rand mit der jeweils angrenzenden Farbe des neuen Hintergrunds um.

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Haare hinzumalen

Bei manchen Bildbearbeitern sehen freigestellte Haare so aus wie auf der rechten
Seite der Abbildung – wie mit dem Rasenmäher abgeschnitten. Es gibt allerdings
Fälle, wo es beim besten Willen kaum anders geht; zum Beispiel, wenn Haar- und
Hintergrundfarbe fast identisch sind. Hier bleibt nur eins übrig: Zunächst grob
freistellen, dann mit den vorbereiteten Haar-Spitzen zunächst im Modus „Dahin-
ter auftragen“, dann normal, die fehlenden Haare mit passender Farbe malen.

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Extrahieren

Photoshops „Extrahieren“-Dialog erleichtert das Freistellen bei einem auf einer


Ebene liegenden Bild; bei „ausgefransten“ Objekten und geringem Kontrast zwi-
schen Motiv und Hintergrund ist die Vorbereitungsarbeit aber kaum geringer als
bei den bisher demonstrierten Verfahren. Hier wie dort liegt die Hauptarbeit im
genauen Eingrenzen der Objektkonturen. Die automatische Erkennung von Ob-
jekt/Hintergrundfarben hat, wie die Konturen zeigen, sowohl Vor- wie Nachteile.

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Maskierungs-Plug-ins

Es gibt Software, die auf der Basis kombinierter Farbauswahlen die Maskenherstel-
lung vereinfacht. Das Prinzip ist immer ähnlich; die Abbildung zeigt als Beispiel
AutoMask von Human Software, gute Funktionalität bietet auch KnockOut. Alle
sind dort besonders erfolgreich, wo farbig einheitliche Studiohintergründe Bild-
bestandteil sind, und leisten da mehr als Photoshop allein. Bei unzureichendem
Kontrast dagegen ist der Arbeitsaufwand ähnlich wie bei manueller Retusche.

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Textauswahl

Beenden wir diesen Workshop zum Umgang mit Auswahlen mit einer besonderen
Variante, der Textauswahl. Sie erzeugen Schrift wahlweise als Text – den Sie bei
Bedarf als Pixel rendern lassen – oder als Auswahl. Photoshop 6.0 bietet dabei
noch wesentlich mehr Möglichkeiten des Eingriffs. Solche Auswahlen können Sie
dann zum Beispiel mit einem Verlauf, Muster oder Filtereffekt füllen oder auch
mit der gezeigten Tastenkombination ein Bild aus der Zwischenablage einfügen.

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