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EINSATZFELD KONTAKT

Die Netz-Optimierung ist ein Sonderfall des Forschungs- Prof. Dr.-Ing. Clemens Felsmann Fakultät Maschinenwesen - Institut für Energietechnik
Schwerpunktes „Optimierung der technischen Struktur von
Fernwärmesystemen“ des 5. Energieforschungsprogrammes Tel.: +49 351 463-32145
der Bundesregierung. Durch die relativ hohen Netzkosten von Fax: +49 351 463-37076
Fernwärmesystemen ist es (neben dem Einsatz von effektiven E-Mail: ensys@mailbox.tu-dresden.de
Verlegungs-Verfahren) erforderlich, die Netze hinsichtlich ihrer Internet: http://tu-dresden.de/mw/iet/ew
Auslegungsparameter, insbesondere der Rohr-Durchmesser
und derTrassenführung, zu optimieren. Postanschrift: STEFaN – Ein Planungswerk-
Deshalb wurde zur Unterstützung dieser Einsatzerweiterung
der Fernwärme unter Nutzung vorhandener und verfügbarer Technische Universität Dresden zeug zur Kostenschätzung,
Systeme das Software-Werkzeug STEFaN zur Trassen- und Professur für Energiesystemtechnik und Wärmewirtschaft Durchmesser- und Trassen-
Durchmesser-Optimierung geschaffen, eine Windows- 01062 Dresden
Anwendung, die über Schnittstellen zu Geografischen
Optimierung von
Informations-Systemen (GIS) verfügt und sich mit diesen Hausadresse: Fernwärmenetzen
ergänzt.
Walther-Pauer-Bau (PAU)
Die Anwendung ist in 3 Planungsphasen möglich:
Zimmer 207
1. In der konzeptionellen Planung für die Kostenschätzung George-Bähr-Str. 3b
und die Grundsatzentscheidung Fernwärme (ja oder 01069 Dresden
nein).
2. In der detaillierten Planung erfolgt die Festlegung der
Trassenführung für die Genehmigungsplanung.
3. In der Ausführungsplanung erfolgt die endgültige
Dimensionierung.
Darüber hinaus kann das Programm auch zur hydraulischen
Nachrechnung bestehender Netze verwendet werden.

PROJEKTBEARBEITUNG

Die Hilfe-Datei und das Anwenderhandbuch dieses Program- Projektinfo: STEFaN ist ein Produkt des Teilthema 4 des BMWi-Projektes
mes enthalten ausführliche Anleitungen zu seiner Bedienung (0327400B) „LowEx-Fernwärme - MULTILEVEL DISTRICT HEATING“
und zur Projektbearbeitung, die typischerweise in sechs http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/fakultaeten/
Arbeitsschritten im Wechsel von STEFaN (Schritte 2, 3, 5 und fakultaet_maschinenwesen/iet/ew/forschung_und_projekte/mldh/mldh
6a) und einem GIS (Schritte 1, 4 und 6b) erfolgt. Download: http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/fakultaeten/fakultaet_
maschinenwesen/iet/ew/forschung_und_projekte/mldh/download_mldh Das dieser Veröffentlichung zugrundeliegende Vorhaben wurde
Diese erforderlichen Arbeitsschritte 1 bis 6 werden an einem mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und
fiktiven Beispiel demonstriert. Als GIS-System wird das Dr.-Ing. Stefan Gnüchtel - Walther-Pauer -Bau (PAU), Zi. 310 Technologie unter dem Förderkennzeichen 0327400B
gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser
empfohlene und mitgelieferte Programm ShapeUp Telefon: +49 351 463-32308 Telefax: +49 351 463-37076 Veröffentlichung liegt beim Autor.
(www.nilione.com) verwendet. E-Mail: stefan.gnuechtel@tu-dresden.de
BEISPIEL

Schritt 1: Geoinformationen sammeln c) Eingabe von möglichen Trassen (dicke grüne Linien in
Mit dem GIS werden Ebenen mit georeferenzierten Bild 1) mit der Maus und Vergeben von Attributen (Tabelle
Informationen (Knoten für Erzeuger und Abnehmer sowie im rechten Teil von Bild 1), für schon vorhandene Leitungen
Kanten für bestehende und mögliche Trassen) angelegt und in „alt“ (Abzweig von Einspeisepunkt in DN 150) und „VA" für
einem speziellen standardisierten Format (MIF - MapInfo die Verlegeart (= 1 für Straße und Gelände, = 2 für Keller-
Interchange Format) exportiert: gang und vorhandener Kanal).
a) Das Georeferenzierte Hindergrundbild wird importiert Schritt 2: Bereitstellen der nichtgeografischen Daten
(© OpenStreetMap, blasse Farben in Bild 1). Die Gestalt der Die Dateien mit den nichtgeografischen Daten (allgemeine An-
Häuser (dunkel) und die Verläufe der Straßen (weiß) gaben zum Netz wie z. B. Medientemperaturen sowie ökono-
ermöglichen eine gute Orientierung. mische Angaben) werden in Formulare eingetragen.
b) Direkte Eingabe (oder Import) der Einspeiser (rotes Fünfeck Schritt 3: Erzeugung der Netztopographie
links oben im Bild 1, durch violetten Kreis markiert) und
Nach dem Import der vom GIS angelegten Dateien wird vom
Abnehmer (gelbe Fähnchen im Bild 1, als Hausanschluss-
Programm die Netztopografie der möglichen Trassen erstellt.
Stationen in den Häuserzeilen angeordnet) mit dem
Lücken bei den eingegebenenTrassen werden vom Programm
vorgegebenen Attribut für denWärmebedarf.
zu einem Graphen mit vollständiger und vielfältiger Er-
schließung ergänzt.
Schritt 4: Verifizierung der erzeugten Netztopografie
Mit diesem Schritt können die vom Programm erzeugten
Dateien in das GIS importiert werden: Die generierten Kanten
(dünnen blauen Linien im Bild 2) und Knoten (blaue Punkte im
Bild 2) ergänzen die eingegebene Netztopografie und können
überprüft werden.
Schritt 5: Bestimmung der optimalen Erschließung Bild 2 Erzeugte Netztopologie und Optimale Erschließungs-
Die Trassen-Optimierung wird vom Programm durchgeführt. variante
Dabei kommen unterschiedliche mathematischen Verfahren
zum Einsatz: Schritt 6: Auswertung
a) Die klassische nichtlineare Optimierung, die zur Durchmes- a) Anlegen eines Ergebnis-Reports und Export der Optimie-
seroptimierung für fixe Erschließungswege angewendet rungsergebnisse nach dem GIS.
wird.
b) Örtliche Darstellung und ggf. Bearbeitung der Ergebnisse
b) Topologische Optimierungen zur Bestimmung von mit dem GIS: Das Ergebnis kann im GIS visualisiert werden.
kürzesten Wegen (shortest path) und kürzesten Netzen Die rot gepunktete Trassen im linken Teil zeigen die ermit-
(spanning tree), die unter Verwendung der Verfahren von a) telteTrassierung, und im rechtenTeil von Bild 2 ist einTeil der
zu einem speziellen Iterationsverfahren kombiniert sind. Datenbank mit den ortsbezogenen Daten dargestellt:
c) Stochastische Verfahren zur Verbesserung der Optimie- Trassenlänge L in m, der Durchmesser DU im mm, der
rungsergebnisse der Verfahren unter b): Eine spezielle Massestrom MS in kg/s und der Differenzdruck in bar.
Implementierung der Monte-Carlo-Methode und eine
Bild 1 Hintergrundbild, Einspeisepunkt und Abnehmer sowie spezielle Implementierung des evolutionären Algorithmus.
Vorzugstrassen

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